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"1905-07-25"
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : Amtsblatt des Rates und des Polizeiamtes der Stadt Leipzig
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Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden
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DieaStag, 25. Juli IMS. Let-rlqer Tageblatt. «r. 374. 99. Jahr«. Seite 3. neuem wieder Versammlungen und Demonstrationen veran staltet werden. Di« autonomen Körperschaften mögen aufge- fordert werden. Petitionen für die Einführung des allge- meinen und gleichen Wahlrechtes zu überreichen. Arbeiter, rüstet euch zu einem Massenbesuche in Prag, sobald die Partei-Exekutiven die Parole dazu ausgeben! Spannen wir alle Kräfte an, um diese Schmach abzuwendenI Auf zum Kampfe für eine gerechte Vertretung des Volkes im Landtage von Böhmen! * Unterbleiben des englischen Flottenbesuches in Fiume. Nach einer aus London eingetroffenen Nachricht unter bleibt der Besuch der englischen Eskadre in Fiume. Nach der „N. Fr. Pr. scheint dies mit den politischen Verhältnissen in Ungarn im Zusammenhänge zu stehen. Fiume hat momentan keinen Gouverneur: die Stadt erleidet durch den, Ausfall des Besuches großen Schaden. Der periodische Besuch aller Läsen des Mittelmeers durch das zu Malta sta tionierte Geschwader ist aus den letzten Jahren bekannt. Seit dem Rücktritte Admirals Romville im Mai laufenden Jahres führt Vizeadmiral Lord Charles Beresford das Kommando der Mittelmeereskadre. Da nach den für öster reichisch-ungarische Häfen geltenden Bestimmungen für den Zulaß von fremden Kriegsschiffen auch bei Gewährung von Ausnahmebestimmungen die Zahl der in ein und demselben Hasen gleichzeitig anwesenden fremden Kriegsschiffe nicht größer als sechs lein darf, sollte sich das Geschwader dem entsprechend in mehrere Gruppen teilen und die einzelnen Häfen partienweise anlaufen. Für Triest ist der Besuch der 1. Division mit dem Flaggschiffe des Kommandierenden anaesagt. Die 2. Division und ihr Flaggschiff wurden Ende dieser Woche in Fiume erwartet. Nach dem Besuche der öster reichischen Häfen kreuzt das englische Geschwader längs der griechischen und tunesischen Küsten, um sich Mitte August nach Gibraltar zu begeben, wo es mit dem derzeit in den west- lichen italienischen Häsen verweilenden, vom Admiral Prinzen Louis Battenberg befehligten Atlantischen Geschwader zusammentrifft. Beide Geschwader begeben sich dann nach Lagos zur Vornahme größerer Flottenmanöver. Frankreich. * Die Schlichtung des sranzösisch-englischen Maskatftreits. Aus Paris wird dem „L.-A." gemeldet, daß heute das Haager Schiedsgericht zusammentritt, um den französisch-englischen Maskatstreit zu schlichten. Die fran zösische Regierung führt in der bOO Seiten starken Denkschrift, die stellenweise von dem Professor des Völkerrechts Louis Renault herrührt, aus, daß Frankreich durchaus das Recht besitze, den maskatischen Segelschiffen, die zumeist die Ge wässer der französischen Kolonien am Indischen Ozean be- . fahren, die französische Flagge zu verleihen, ohne hierdurch die Unabhängigkeit des Sultans von Maskat zu beeinträch tigen. Besonders ungerechtfertigt sei eine derartig« Beschwerde von seilen Englands, das seit Jahren un aufhörlich in )eder Weis« dieAutoritätdes Sultans verletze, insbesondere durch Errichtung des Protektorats in Oman. Diese Sprache zwischen Bundesgenossen ist sehr erbaulich. Belgien. * Die 300 Millionen-Vorlaae. Die Brüsseler Abend blätter verzeichnen unter Vorbehalt das Gerücht, daß auf An- trag Äeernaerts die 300-Millionen-Vorlaae einer Spe- zialkommission überwiesen werde. Es verlautet ferner, de Sm et werde das Amt als Finanzminister und Aauten- minister niederlegen, Kammerpräsident Schollaert werde Ka binettschef und Justizminister Renkin Eisenbahnminister wer den. D«r Raditale Lorand wird über die jüngste Rede des Königs eine Interpellation in der Kammer ein bringen. — Der „Petit Bleu" läßt sich aus Paris tele graphieren, daß Frankreich nur indirekt ein Interesse an den Antwerpener Festungsplänen nehme, daß aber Frank reich den MaaSfestungen mehr Aufmerksamkeit schenkt, die mit den Effektlvbeständen der heutigen belgischen Armee gegen eine Invasion nicht wirksam genug verteidigt werden könnten. Das Blatt schließt hieraus, daß nicht Frankreich es war, das die Leiter der belgischen Politik zu beinflussen suchte. ,,Es ist also ein anderes Land, das Deutschland in Ver- dacht hat, «s auf unsere Handelsmetropole abgesehen zu haben, und das deshalb das stärkste Interesse daran hat, Deutschland zu- verhindern, seine Plane auszusühren." Diese Verdäch tigung leugnet, daß Deutschland heute wie seit jeher die freundlichsten Beziehungen zu Belgien unterhält, und daß niemals irgendwelche Absicht bestanden hat, die diese Beziehungen im geringsten trüben könnte. Ueberdies findet gerade heute die freundschaftliche Gesinnung ihren Ausdruck m der Entsendung eines deutschen Panzers zur Teil nahme an den belgischen Festen. * Der Schimpanse. Aus Brüssel wird der „Frkft. Ztg." depeschiert: Bei dem Bürgermeister-Essen in Antwerpen er eignete sich ein Zwischenfall. Der „Petit Bleu" meldet dar über, daß der Direktor der königlichen Zoologischen Gesell- schäft Lhoest einen tn der Uniform der Freiheits kämpfer von 1830 gekleideten Schimpansen mitgebracht habe, der seine Runde um die leer« Tafel machte. Der Abge ordnete D«lvaux protestierte heftig gegen diese Verhöhnung des Ünabhängigkeitssestes und vernetz den Saal. Der Affe wurde hierauf entfernt. Italien. * Der Napoleon von Mailand. Man schreibt uns: Die kleinen Beschenke, die, nach einem alten Sprichwort, die Freund schaft zwischen Einzelwesen erhalten, schaden auch der Freundschaft zwischen Nationen nicht. Da- scheint wenigstens die gemeinsame Ansicht Frankreichs und Italien- zu sein, die, seitdem sie nicht mehr seinvliche, sondern für einander schwärmende Schwestern sind, sich gegenseitig mit soliden Geschenken überschütten möchten. - Den An fang machte da- durch die sranco-italienische Liga vertretene Frank- reich, da« der Stadt Rom die am 6. Mai d. I. enthüllte Victor Hugo-Statur schenkte. Jetzt ist die Reihe an Italien, und es sei hiermit bekannt gemacht, daß die italienische Kolonie in Pari«, unterstützt von einem italo-französischen Komitee in Rom, der Stadt Pari- ein Denkmal zur Erinnerung an den sür Italien- Unab hängigkeit geführten Krieg schenken will. So weit wäre alle-gut. Die plötzlich wachgerufene Erinnerung an die italienischen Unabhängig- keitslämpf« hat aber auch die „Tribuna" aus dem Bau gelockt: sie erinnert daran, daß in Mailand, unter altem Gerümpel eine- noch älteren Palastes sorgsam versteckt, eine Reitrrstatue Napo leon- III existiert, die seit 35 Jahren und länger auf die Ent hüllung wartet. Dir Statue hat eine sehr iulerrssante Geschichte. Nach dem Kriege für die italienische Unabhängigkeit wurde in der Lombardei und in Piemont eine nationale Subskription eröffnet, aus deren Erträgen Napoleon IH., dem „Erretter Italiens", auf einem össentlichen Platze in Mailand rin Reiterdenkmal errichtet werden sollte. In verhältnismäßig kurzer Zeit hatte man dir er- forderliche Geldsumme beisammen, und der Bildhauer Tabacchi wurde mit der Ausführung der Statue betraut. Er ging sofort anS Werk. Die Arbeit dauerte geraume Zett. Während dieser Zeit er- fuhren die Gefühle der Italiener für Napoleon eine gründliche „Revision", denn französische Truppen hatten die gegen das päpstliche Rom marschierenden Scharen Garibaldis angegriffen und besiegt. Die Folge war, daß man sich mit dem Guß de- Napolevndenkmals nicht sehr beeilte. Dann kam 1870. Napoleon siel, in Frankreich wurde die Republik proklamiert, und die italieni schen Republikaner erklärten, daß die Errichtung eine- Napoleon denkmale- in Italien für da- republikanische Frankreich eine Be- leidigung sein würde. Die italienisch« Regierung war klug genug, sich nicht «inzumischen und die DenkmalSgrschichte einschlafen zu lassen. So kommt rS, daß seit 1870 ein berittener Napoleon auS Bronzr sich im Hofe eine- Mailänder Palastes entsetzlich langweilt. Die „Tribuna" ist dasür, daß man ihn au« seinem Exil an« Licht ziehen und in Mailand irgendwo aufstrllen möge, „denn", so sagt sie, „die späteren Irrtümer Napoleon- können seine «roßen Ver- dienst« um Italien nicht verwischen." Die Mailänder scheinen aber keine große Lust zu haben, dem Rate hzr „Tribuna" zu folgen: sie fürchten auch heute noch, die französischen Republikaner zu verletzen. Rußland. * Privilegien für die Privaleisenbahnen. Nach einem Telegramm au« Petersburg hat der Finanzminister einen Ent wurf für die Heranziehung d«S Privatkapital- zum Baue von Eisenbahnen in Rußland auSgearbettrt. Da» Mintsterkomite« und das RrichSratSdepartement sür Staatsökonomie haben beschlossen, denjenigen Privatrisenbahnen, die ökonomische Bedeutung haben, eine Reihe von Priviligi»« zu gewähren. Der Entwurf des FinanzministerS ist vom Zaren genehmigt worden. * Die Unruhen. In Warschau sind nach einer Depesche neuerdings süns Deserteure standrechtlich erschossen worden. Trotz der Intervention hochgestellter Persönlichkeiten hält der General- gouverneur das Verbot der Abhaltung des nach Warschau ein berufenen landwirtschaftlichen Kongresse- aufrecht. Nach einer Meldung au- Odessa findet dir Einberufung der Rekruten für dieses Jahr bereits am 5. August statt, drei Monate früher als sonst. * Die Witwe des Kapitäns Golikow. Nach Zeitung-- berichten hat die Witwe des ermordeten Kapitäns I. Klasse M. K. Golikow vom „Potemkin" über die Vorgänge, die sich kurz vor der Tragödie abgespielt haben, erzählt: „Seit den bekannten November unruhen in der Schwarzmeerflotte war der Ausruhr eigentlich nicht mehr zum Stillstand gekommen. Die Besatzung der Schiffe, die zum großen Teil dem zweiten ostasiatischen Geschwader zu erteilt waren, wurde durch Reservisten ergänzt, die zum großen Teil au- Polen und Südrußland, dem eigentlichen Herde der Revolution, ausgehoben waren. So kam es denn, daß fünfzig Prozent der neuen Mannjcha'ten von vornherein der Revolu tion spartet angehörtcn, der Rest von ihnen leicht bearbeitet werden konnte. Hierzu kam noch, daß sich bei Abfahrt Les „Potemkin", die übrigens die erste Fahrt dieses neugebauten Panzer war, zirka 200 Arbeiter der Sormower Werke befanden, welche die Jnuenarbeiten im Schiff zu vollenden halten, alles Lurch die Bank Mitglieder der Revolunonspartei." Die Geschichte mit dem verfaulten Flei ch sei an den Haaren herbeigezogen gewesen. Das Fleisch sei direkt vom Odessaer Schlachthaus frisch aufs Schiff gekommen und dort in den Küdlräumen aufbewahrt worden. Das Essen wurde täglich durch einen SchissSorzt und den Leutnant Alexirw, der lpäter von den meuternden Matrosen zum Kom- maadeur ernannt wurde, untersucht und war in jeder Beziehung gut. Aber nachdem dec erste Versuch zur Meuterei, der beim Kohlennehmen in Tendra gemacht wurde, mißglückt war, griff man auf das Essen zurück, um hierdurch Las Ziel, Las man sich gesetzt, zu erreichen. Und man hat es erreicht. Kapitän M. K. Golikow hat übrigens von Tendra aus seiner Frau in einem Briefe mit geteilt, Laß er fürchte, schweren Stunden entgegenzugehen; sie möchte aber unbesorgt jein, mit Gottes Hülse werde er Herr über die Situation bleiben. Nun liegt er auf dem Grunde des Meeres. Marokko. * Die Methode des „iriedltchen Eindringens". Das Bureau Reuter meldet aus Langer: Eine französische Jacht, welche in Tanger und anderen marokianstchen Häfen Vermessungen vorgenommen batte, um von Maghzen einen Auftrag zur Verbesse rung der Häfen zu erhalten, ist in MogaLor angekommen und hat Lotungen und Vermessungen in der Bucht vorgenommen. Dies hat unter Len Eingeborenen große Erregung hervorgerufen. D'e Ein geborenen wgrfen mit Steinen nach den Vermessungsingenieuren als diese sich ausschifften und drohten, sie zu erschießen, falls sie landen sollten. — Schon vorher berichtete die „Daily Mail" von der Entrüstung der Eingeborenen über den verlängerten Aufenthalt der französischen AufllärungsexpeLiiion an der marokkanischen West küste. Eine hohe maurische Persönlichkeit sagte L»m Berichterstatter, die Küstenstämme seien über die Methoden der Franzosen, die die inter nationalen Rechte mit verächtlicher Rücksichtslosigkeit hintansetzen und eine unerklärliche Heraussorderung betätigen, höchst erbittert. Die eingeborne Reiterei sammle sich außerhalb des Hafens Mogador mit der ausgesprochenen Absicht, jeder weitern Ver letzung des maurischen Gebiets Len äußersten Widerstand enlgegenzusetzen. Sonnabend nacht feuerten marokkanische Vorposten auf eine Lanbungsabteilung von der französiichen Jocht „Aigle". Die „Daily Mait" fügt zu der Tevelche hinzu, die Erbitterung richte sich gegen die Expedition Segvnzac. Ob schon dirhe rein geographischer Natur und ihre Zwecke der fran- zösilchen wie der britischen Regierung vollständig bekannt seien, bleibe die Stimmung der Eingeborenen, die nichts von der Sache wüßten, vielleiä't erklärlich. — Ter „Pet.ts Parisien" meldet aus Tanger: Die Niederlage des Prätendenten bestätigt sich im vollen Umfange. Die Truppen des s-ultans machten viele Gc- sangene, u. a. auch die männlichen und weiblichen Sklaven des Prätendenten. 2 Revolvergeichütze, große Mengen Munition und Vieh wurden erbeutet. Der Prätendent selbst floh. ver»iirchker. ---- Ucbcr das Eisenbahnunglück im Tunnel bet Alten becken, worüber von uns bereits auSjührliche telegraphische Mitteilungen gebracht worden sind, werden dem „Hann. Cour." von einem Augenzeugen noch folgende Einzelheiten berichtet: Der Pnsonenzug war etwa 500 Meter in den Tunnel hineingesahreo, als er plötzlich auf einen großen Trümmerhaufen stieß und entgleiste. Die Lokomotive wurde quer über das Gleis geworfen, während die Wagen zum Teil umstürzten und schwer beschädigt wurden. Dreizehn Reisende und vier Bahnbeamte wurden verletzt; unter diesen befindet sich auch der Lokomotivführer und der Heizer. Als schwerer Uebelstand wurde die völlige Finsternis und ver sich schnell verbreitende intensive Gasgeruch empfunden. Da von der benachbarten Station keine Fackeln herbeigeschafft werden konnten, mußten sich die Reisenden im Finstern aus dem schrecklichen Wirrwarr ans Tageslicht herauSfindcn. Wen die Schuld an dem schweren Unfall trifft, ist noch nicht festgestellt. Jedenfalls ist nach Durchfahrt des Schnellzuges Holzminden - Aachen in der Nacht ein teilweiser Einsturz beS 1650 Meter langen Tunnels erfolgt, und der Personenzug 3-16 ist dann auf diese beschädigte Stelle gestoßen, wodurch die Entgleisung herbeigeführt wurde. Der Materialschaden ist sehr bedeutend. Die Strecken Alten» beken-Hofimulden, Altenbeken Hameln und Altenbeken-Herford werden voraussichtlich längere Zeit gesperrt sein. Der Verkehr wird durch Umsteigen der Passagiere aufrecht erhalten. Der „H. C-" bemerkt zu dem Unglückssall, der noch einigermaßen glimpflich abgelauscn zu sein scheint, folgendes: „Schwer erklärlich ist es, wie ein derartiger Un fall sich überhaupt ereignen konnte. Als selbstverständlich muß doch angenommen werden, daß Tunnels kurz vor Einfahrt jedes Zuges von den damit beaujtragten Streckenwärtern begangen werden müssen. Die amtlichen Erhebungen werden wohl Klarheit darüber bringen, ob etwa in diesem Falle eine Unterlassung vorliegt. Nur dem Umstande, daß der entgleiste Persooenzug während der Fahrt durch den Tunnel ge ringere Fahrgeschwindigkeit hatte, ist e« zu danken, daß der Unfall nicht noch weit schlimmere Folgen gehabt hat." Schwerer UnglückSfall. Aus Altona wird gemeldet: In der Großen Prinzenstraße, in der Papierhandlung von Segel baum, sollte ein acht Zentner schwerer Papierballen auf den Speicher gewunden werden. Als der Ballen halb oben war, brach die Winde zusammen, der Ballen stürzte auf den Rollwagen zurück und rollte von dort auf die Straße. Dabei riß er zwei kleine Mädchen zu Boden, die gerade vorüber gingen. Dem einen Mädchen, nämlich der zehnjährigen Elrse Metz, ist der Arm gebrochen, daS andere Mädchen, die acht Jahre alte Anna Goß, hat am Rückgrat und am Kopf so schwere Verletzungen erlitten, so daß ihr Zustand hosfnungSloS ist. Beide Mädchen wurden nach dem Krankenhaus gefahren. Unter den Rädern per Lokaiaotive. Au- Waldenburg in Schlesien wird amtlich gemeldet: 3m Kilometer 326,75 der Strecke Ruhbank-W,itgendorf ist am 23. Juli nacht« 1l Uhr auf dem Ueberwege von Äroßmanns- dorf nach Hartmann-dorf ein von ersterem Orte kommendes Fuhrwerk mit 10 Personen von einer von Wittgendorf nach Ruhbaak leer fahrenden Maschine er faßt worden, wobei drei Personen schwer, die übrigen leicht verletzt wurden, die Schwerverletzten wurden al-bald ins Krankenhaus »ach Landshut gebracht. Die Schuld an dem Unfälle trifft den Schrankenwärter, der die Schranken nicht rechtzeitig gesessen hatte. — Ein Schimmelgespann gestohlen. Der bekannten Schriftstellerin Frau Else Galen-Gubein Potsdam, der Tochter des verstorbenen Romanschriftstellers Philipp Galen, ist ein wertvolles Schimuielgelpanu gestohlen worden. Frau Else Galen bewohnt in der Nähe des HeiligensceS eine Villa; sie hatte erst kürzlich einen neuen Kutscher engagiert, der früher Jockey gewesen war. Dieser Kutscher hat nun mit dem Schimmelgespann das Weite gesucht. Die von der Polizei angestelllen Nachforschungen ergaben, daß sich der Dieb nach Berlin und Vororten ge wandt hat. Es handelt sich um einen Break mit roten Rädern, gelb karrierten Kissen und dunklem Kasten. Der Schimmelwallach trägt die Rute kurz kupiert und zeigt starken Satteldruck aus dem rechten Widerrist. Der Kutscher ist in Zivil, trägt gelben Mantel und steifen Hut. Das Geschirr ist schwarz und mit Silber beschlagen, und überall ist daS Monogramm L. O. angebracht. — Originelle Familiennamen. Die „Dresdner Nachrichten" veröffentlichen aus der von einem König!. Archivdirektor Les sächsischen Staatsarchivs angelegten Sammlung kurioser Familiennamen eine Blutenlese, die zeigt, daß man in früheren Jahrhunderten wegen anstößiger Namen sehr wenig empfindlich war. Wir greisen nur die folgenden heraus: Jacobus Bierbauch, Ratsmeister in Artern (1521); Joachim Gernegroß, Ratsherr; Claus Hasen- kerl s1553s; Georg Eierkuchen; Jacob Hundebiß, Kurfürst licher Rat in Dresden (1699); Hans Irrwisch. Baumeister; Hans Kather in Weißenfels (15181; Christoph Kitzkatz in Nebra s1544j; Dr. Kuhhi-'N (1502), Diedrich Küchenschwein in Halle (1470s; Hans Narre in Gotha (15661; Velten Ochsen kopf in Sangerhausen (1611); Jacob Blasebald' Herbert Plätteisen (15671; Lorenz Schweinigel in Weißenfels (1561s; Hans Scheusal (1494s; Hans Schweinefleisch (1511s; Hans Schweinerüssel (1508): Lorenz Sautrog in Weißensee (1586s; Jacob Schoßkopf in Halle a. S-, Ratsmann (1482); Mathe- Unflat (15651 usw. --- Ein Studentennlk. Aus Halle ging jüngst dem „Stadt- und Landboten" in Neubaidensleben ein« Postkarte zu, auf der unter Bezugnahme aut eine Anzeige, betr. einen zuverlässigen, nüchternen Mann, der als Nachtwächter gesucht wird, zwei tüchtige Kräfte für die Zeit der Studenten ferien in Empfehlung gebracht werden (folgen Namen, Per sonalbeschreibung usw.): der eine wird als recht kräftig, der andere als ziemlich kräftig bezeichnet. Dann heißt es weiter: Beide sind gewöhnt, des Nachts zu wirken, imposante Er scheinung, allgemein bekannt und sehr lokalkundia. Gefällige Offerten mit Angabe von Gehalt (Trinkgeldern) usw. Der Neuhaldensiebener Abend, Halle a. S. Versammlung jeden Donnerstag, 8 Uhr. Lichtenhainer Krug. — Der „Stadt- und Landbote" hat das Gesuch dem Auftraggeber des Inse rats zugesandt und zweifelt nicht, daß die Bewerbung der beiden Brüder Studio bei dem großen Mangel an „gebilde ten" Nachtwächtern Berücksichtigung finden wird. — Die Geschichte eines Papageis. In der Rue Barbette in Paris wohnt eine ältere Dame, Madame Dumont, deren Papagei unlängst die ganze Straße in Bewegung und Auf- rühr versetzte. Frau Dumont war der felsenfesten Ueber- zeugung, daß ihr Papagei der schönste des ganzen Landes sei und kein anderer Vogel es mit ihm im vollendeten Sprechen aninehmen könne. Die bösen Nachbarn freilich waren ganz anderer Ansicht, sie behaupteten, daß der Papagei einen un heimlichen Spektakel vollführe, und beschlossen, dem Lärm em Ende zu bereiten. Es gelang ihnen, das Stubenmädchen der Madame Dumont zu bestechen, und in Abwesenheit der Be sitzerin stellte die Magd den Vogel mit dem Käfig aus den Balkon und öffnete die Tür. Das Tier flog heraus, setzte sich aus das Balkongitter, besah sich von hier die schöne Welt und krähte und krächzte lustig darauf los, so daß die Bewohner der Straße sich unten vor dem Hause versammelten und neu gierig zuschauten, ob der Papagei nicht bald das Weite suchen werde. Da er aber anscheinend keinen Freiheitsdrang in sich fühlte, warfen die Passanten mit Steinen und anderen Gegen ständen hinauf nach dem Balkon, bis der Vogel, unwillig und ärgerlich kreischend, auf und davon flog und gerade m die geöffnete Tür des auf der andern Seite der Straße haltenden Polizeigefährts, das wir in Leipzig als „ grünen Wagen" zu bezeichnen pflegen. Der Polizeibeamte, auf diesen Häftling nicht vorbereitet, wollte ihn greifen, doch „Lorchen" biß so wütend um sich, daß der Beamte von ihm ablassen mußte. In diesem Augenblick erschien Frau Dumont. Entsetzt wies sie das Anerbieten ab, in den grünen Wagen zu steigen, um den Papagei zu fangen, da sie «ne anständige und ehrbare Frau sei. Es blieb also nictzts anderes übrig, als Hülfe ker- deizuholen. Den vereinten Kräften gelang es denn auch, des Papageis habhaft zu werden und ihn in den Käfig zurück- zutrankportieren, zur großen Freude seiner Eigentümerin und zum tiefen Leidwesen der Nachbarn. -- Ein fideles Gefängnis ist, wie eine staatliche Un ter su ch u n g ergeben hat, die Strafanstalt in Jackson (Michigan). Der Gefängnisdirektor ist ein Anhänger der Lehre von der „Besserung durch freundliche Behandlung" und erteilte Gruppen von Dieben, Mördern und anderen Ver brechern jeweils mehrtägigen Urlaub. Die StaatS- Penstonäre besuchten Zirkusse, Vergnügungslokal« und ließen es sich wohl sein. Im GesäMnis selbst bestand eine Art Republik, deren Präsident ein Mörder war. Die Gefangenen veranstalteten Theaterunterhaltunaen und gaben Gartenfeste. Diese verliefen gewöhnlich derart lärmend, daß die Nachbarn Beschwerde führten. Ein Gefängnisinsasse erklärte vor dem Untersuchungsausschuß, kein Gefangener habe jemals «inen Fluchtversuch unternommen, da das Gefängnis das ange nehmste Heim sei, das man sich wünschen könne. Mehrere Gefangene waren von den Annehmlichkeiten ihres Gefängnis- aufentyalts so entzückt, daß sie auch nach Ablauf ihrer Straf zeit in der Anstalt blieben. * Ncuigkektcn. Blitzschlag tn Petrolenmtanks. Wie Daily Telegraph aus Nieder-TexaS meldet, schlug der Blitz in elf große Petroleumtanks, die ausbrannten. Sechs Neger sind verbrannt, Hunderte sind obdachlos, da ihre Hütten zerstört wurden. DaS Feuer erstreckte sich dreiviertel Meilen weit. Wegen wissentlich unrichtiger Mrlvnng verurteilt. Kapilänleutnant Schulz, Kompagniechef der Malrosen- artillfrieabteilung in Kiel, wurde vom Kriegsgericht zu lO Tagen Kammerarrest wegen Erstattung einer wissentlich unrichtigen Dienstmeldung gegenüber dem Kommandeur, Fregattenkapitän v. Levetzow, verurteilt. Zum Drama von Lütgenbartmund. Unter Beteiligung von 20 Knappenvereinen mit 4000 Mitgliedern sowie eines vieltausendköpfigen Publikums wurven gestern weitere acht Opfer der Borussia-Katastrophe auf den Friedhöfen in Lütgendortmund, Langendreer, Oespel, Stockum und Eich linghofen bestattet. Die Bergungsarbeiten konnten wegen der Schlagwettergefahr noch nicht wieder ausgenommen werden. Diebstahl einer Tchillerbüfte. Aus Göttingen kommt die Nachricht: Die in den städtischen Anlagen bei der Schiller feier ausgestellte Schillerbüste ist von Unbekannten gestohlen worden. Unterschlagung tn Etsenbahnwerkstätten. Der Prozeß gegen den Bahnmeister Belke und Genossen wegen Unter schlagung in Eiseubahnwerkstätten konnte in Schneidemühl vorläufig nicht verhandelt werden, weil die Geschworenen, meistens Landwirte, ihre Zeit für die Roggenernte nötig hatten. Jetzt ist eine außerordentliche Schwurgerichts periode aaderaumt und auf den 18. September festgesetzt worden, in der dieser Prozeß verhandelt werden wird. Bon einem Automobil überfahren. Aus Neustadt im Schwarzwald wird berichtet: Em sranzö fisch er Automobilist überfuhr einen hayerischen Bauunternehmer. ^Kieset war sofort tot,. Der Franzose wurde verhaftet. „„ , . Schlagende Wetter. In der Nähe der Stadt Palermo' fand in einer (Ambe infolge Explosion schlagender Wetter eia Erdrutsch statt, wöbe: zwölf Arbeiter getötet, vier schwer und zahlreiche andere leicht verletzt wurde». Das gelbe Fieber. Aus New Orleans meldet der Draht: Amtlich ist bekannt gegeben worden: Hier sind am gelben Fieber l7 Personen erkrankt und sechs bereit« ge storben. Witterullgsbericht vom Brocken. Montag, 24. Juli. «iachdruS detdoten. Seit dem 22. ist über Nordwesteuropa ein umfangreiches, flaches Depressionsgebiet erschienen, das zwar Erwärmung gebracht, aber auch erneute Gewitter im Gefolge hatte. Unter der Ungunst der Witterung, welche sich bereits am 21. d. M. so unfreundlich gestaltete, hatten auch die folgenden Tage zum größten Teile zu leiden. Gewöhnlich stellt« sich in den frühen Morgenstunden heftiges Nebeltreiben ein, das erst in der Regel nach 9 Uhr vormittags aufhörte; dann klarte der Himmel zwar auf) aber im Laufe des Tages nahm die Be wölkung bald wieder zu, im Norden und Süden vom Brocken zogen vielfach Böen vorüber und bisweilen ging auch hier leichter Regen nieder. Somit konnten in den letzten Tagen weder Sonnenauf- noch, -Untergänge zur Beobachtung gelangen. Meist wehre ein srrscher Wind, der zwischen West- südwest und West schwankte, und da auch das Maximum- Thermometer am 22. 14 Grad und am 23. 16 Grad Celsius erreichte, so war der Aufenthalt im Freien ziemlich angenehm, und häufig bot sich den zahlreichen Brockeubesuchern eine recht gute Fernsicht. Zahlreiche Donner, welche man am Sonn abend nachmittag 6 Uhr fern im Südwcsten vernahm, lassen vermuten, daß dort starke Entladungen stattgefunden haben; auch schien es, als ob gleichzeitig in jener Richtung große Regengüsse niedergegangen seien. Gestern früh (in den ersten Morgenstunden) erschien im Nordwesten ein zweites Gewitter, das über die Station selbst zog, und im Ostsüdost verschwand. Gegen abend 6?L Uhr erschien im Südwesten ein drittes Ge- Witter. Bei dem Gewitter am 23. früh, betrug die kürzeste Zeitdauer zwischen Blitz und Donner nur 4 Sekunden, wäh rend dieselbe bei dem am 22. und 23. abends über 15 Se kunden zeigte. Seit gestern abend 6 Uhr befindet sich der Brockengipfel fortgesetzt in sehr dichtem Nebel —, und auch heute mittag 12 lbr bält die ungünstige Witterung noch an- Die Gewitter, der Regen und Nebel haben Temperatur abnahme verursacht, so daß das Thermometer, welches gestern mittag 16 Grad Celsius erreicht hatte, abends 9 Uhr nur 11 Grad, und heute früh 7 Uhr 9 Grad Celsius zeigte. DaS Barometer ist vom 22. mittags bis heute früh 5 Uhr (also in 41 Stunden) um 7 Millimeter gefallen, seitdem ist wieder Neigung zum Steigen vorhanden. Der Niederschlag in den letzten 24 Stunden ergab fast 14 Millimeter, Trotz der un günstigen Witterung war der Touristenverkehr in den letzten Tagen sehr bedeutend. Letzte Depeschen und JernsprechmeLdrrngen. Fürstliche Aeisen-e. * München, 25. JuLi. Die Könitz in-Witw« Carola von Sachsen traf 11 Uhr 1b Minuten hier «in und setzte ihre Reis« nach Bad Reichenball um 11 Uhr 30 Minuten fort. Mit dem gleichen Zuge Passierte Prinz Waldemar von Preußen auf der Reise «ach Inns bruck die Stadt München. Ende Se» Maurerstrsikr in plane«. * Plaue», 25. Juli. Der Maurerstreik, der am 27. Juni d. I. hier ins Werk gesetzt wurde, ist, wie der „Vogt- ländische Anz." mitteilt, durch eine gestern ooend abgehaltene Versammlung der Streikenden beendet worden. Der Streik ist, wie im vorigen Jahr«, für di« Maurer er gebnislos verlaufen. AeUner Meyer erhält keine Lnts^Shignng. «6. Oldenburg, 25. Juli. (Amtliche Meldung.) Da- Land gericht zu Bückeburg hat entgegen den verbreiteten ukl- richtigen Blättermeldungen den Entschädigungs anspruch des Kellners Meyer ab gelehnt, da der Prozeß nicht die Unschuld und nicht die Reiniäunig des Angeklagten vom Verdachte der ELeSverletzuna jm Ruhstrat- Pro-eß ergäben habe. Wirkungen der Lisenbahntarifreferm in Württemberg. * Stuttgart, 25. Juli. Die von der Eisenbahnverwaltung dem Beirate der Veriebrsanstalten vorgelegte und von diesem gutgeheißene Denkschrift über die Eisenbahn- tarifreform stellt für die württembergischen Staats bahnen folgende finanzielle Wirkungen fest. Die Ersparnis, die sich für das reisende Publikum ergeben wird, stellt sich bei Zugrundelegung des Personenverkehrs vom Jahre 1903 und ohne Berücksichtigung der Verkehrssteigerung auf jährlich 1924 000 ^l. und bei Umwandlung von etwa zwei Dritteln der zuschlaasvflichtigen Schnellzüge in zuschlags freie Eilzüge auf Mrlich 2 195 000 ^l. Hierbei ist angenom men, daß von der Zahl der in der dritten Klasse gefahrenen Personenkilometer etwa 50 Prozent auf die vierte Wagen klasse übergehen werden. Der Uebergang von der zweiten zur dritten Wagenklasse ist mit 5 Prozent aller gefahrenen Per sonenkilometer der zweiten Klasse angenommen worden in der Erwägung, daß bei der württembergischen Bahn die Ab wanderung von der zweiten in die dritte Klasse sich teilweise schon nach der Einstellung der dritten Klasse in die Schnell züge vollzogen hat. Zur in Ruszlanv. Bombenattentat auf einen Polizeimeifter. * Tiflis, 25. Juli. Ter Polizeimeister Kawalew wurde heute früh aus der Straße durch eine «egen ihn geschleuderte Bombe schwer verletzt. Zwei an dem Ueberfall beteiligte Individuen wurden bereits verhaftet. Unnötige australische Sergen. * Sydney, 23. Juli. (Reuter-Meldung.) Ein hier an gekommener Dampfer berichtet, daß die Absicht vorsiege, auf den Admiralitätsinseln «me Strafkolonie zu errichten mit dex schließlichen Absicht, die Gruppe zu koloni sieren und Deutschlands Macht im Parisischen Ozean zu ver größern. Die deutschen Ansiedler auf Neu-Guinea und Neu- vommern seien in großer Aufregung und hätten in einer Ver sammlung in Herbertshöhe beschlossen, beim Fürsten Bülow energisch gegen diese Maßregel zu protestieren. (Nach Er kundigungen des Wölfischen Telegraphenbureaus an zu ständiger Stelle ist die Behauptung, es solle auf den Admirali- tätS-Jnseln oder sonstwo in der Südsee eine Strafkolonie er richtet werden, gänzlich unbegründet.) Chefredakteur: i. V. Dr Pnrlitz. Verantwortliche Redakteure: Für deutsche Politik Dr. Friedrich Bnrli». sür auswärtige Politik Pau! Wiegler sür sächsische Anaeleaenheiten Martin Wenck, sür Feuilleton Paul Zschorfich. für Musik Pros Heinrich Zöllner, für Ver- milchte« Heia, Venr, Möller, für Sport Julius Haarsrld. — Für den Inseratenteil verantwortlich Ernst Bretschne,der. Sämtlich in Leixmtz Die vorliegende Nummer umfaßt 8 Seiten. r. Ullltorittvlu, 2 llLtusU-L88v 2.
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Seite 4. Rr. 374. SS. J-Hrg. Leipziger rageblett. Dienst««, 25. Juli IE. j.'kipiiger Atn-lenrelseklud. I. * Ans 15. Juli abends 8 Uhr 50 Min. trat der Leipziger Studienreiseklub seine diesjährige Mittelmeerreise an. Schon von 4 Uhr ab versammellen sich die Theilnehmer Ri den bald weh mütigen, bald heiteren -klängen einertMilitärkapellr in „Stadt Njürnberg", um sich gegenseitig näher zu treten. Bon Nord und Süd, Ost und West, überall her aus den deutschen Landen und auch aus nichldeutschen, Ivie aus den Ostseeprovinzen, waren sie her beigekommen die Reiselustige», um den sonnigen Süden, da- schöne Mittelmerr mit seinen interessanten Küstenilädten näher kennen zu lernen. Man sah »S den einzelnen an, daß sie zuaüchst noch von der Weh mut des Scheidens beherrscht wurden. Die Gedanken weilten wohl noch zumeist bei den lieben Angehörigen. Es ist dies auch begreif, lich angesichts einer langen außergewöhnlichen Reise. Ungefähr '« Stunde vor der -lbsahrt ging es mit Musik nach dem Bayrischen Bahnhof hinüber, wo der V-Zug mit seinen Wagen I. und II. Cl. bereit stand. Die Musik spielte ihre Weisen weiter. Alle fanden in den Wageu bequemes Unterkommen, ein Beweis dafür, wie reiflich die Reiseleitung alles erwogen und angeordurt hatte. Aus lein Bahnsteige hatten sich eine große Anzahl Bekannte und Angrdörige der Regeleilnehmer eingrfunden. ES gab noch manches in den letzten Minnien zu besprechen, dann noch ein kräftiger Hände- druck, vielfach auch noch ein herzlicher Kuß, das Zeichen zur Ab- sahrt ertönte und mit dem Abschtevsltede „Muß ich denn, muß ich denn zum Städtelein hinaus" und unter Hoch- und Lebewohlrufen septe sich der bekränzte Zug in Bewegung, um in die Nacht hinau- jeinein nächsten Ziele, Genf, zu zueilen. In den Waaenabteilen entwickelte sich bald ein gemütliches Leben, bis sich ichließlich die Meisten, so gut es ging, zu strecken juchten, uni wenigstens einigermaßen dem Schlafe sich hinzuaeben. Unterwegs schlossen sich noch einige der Reisegesellschaft an, so in Bambeig, Würzburg. Heidelberg, Basel, auch noch in Genf und Marseille, bis schließlich die Anzahl der Teilnehmer aus 286 ge- stiegen war, unter denen sich über 80 Damen befanden. In Heidel berg wurde die erste größere Pause gemacht, die man mit waschen und triulen aussüllle. Weiter brauste der Zug durch das schöne Baden hindurch, a» freundlichen Städten und Dörfern, den langgestreckten schö nen Schwarzwald, an saftigen Wiesen und sruchtreifeu Feldern vorüber, bis ichließlich in Bafel die Ankunft erfolgte. Dort wurde das Mittaginavl ringen am men, um dann die Fahrt durch die Schweiz an dein Bieler und Neuenburger oder Nrufchateler See vorüber nach Genf fortzusetzen, woselbst man um '/,9 Uhr ankam. Bolle 24 Stunde» hatte die Fahrt bis hierher gewährt; die abgekühlte Temperatur machte die lange Fahrt erträglich, die herrliche Gegend erhielt das Interesse lebendig, und als man dann den schönen Genfer See erreichte und den Mont Blanc zunächst glühend in den letzten Strahle» der untergehenden Sonne und dann im abgeblaßten, mattweißen Farbrnione im Scheine des hinter ihm sich erhebenden Vollmondes klar wie wohl selten vor sich sah, La überwandt das Entzücken über den großartigen Anblick die Reise- Müdigkeit vollständig und man hatte um des schönen Abschlusses willen alle vorhergegangenen Strapazen vergessen. In Genf war für eine wohl in den meisten Fälle» zufriedenstellende Unterkunft gesorgt. Man restaurierte sich schnell, labte sich an Speise und Trank, sah sich, so gut es ging auch die Stadt noch an und streckte dann seine müden Glieder zur lang entbehrten Ruhe, um am andern Morgen '/.S Uhr zur Abfahrt wieder frisch zu sein. — Es galt nun zunächst der Stadt Lyon zuzusieuern; die Zollrevision war eine sehr humane und von Unbequemlichkeiten frei. Zwischen den imposanten Höhen Les Jura- und Savoyen gebirges fauste der Zug hindurch, immer die Rhone entlang, bis er um 12 Uhr nach französischer, 1 Uhr deutscher Zeit Lyon erreichte, woselbst eine eiustündtge Mittagspause gehalten wurde und eine gute Bewirtung erfolgte. Um 1 Uhr nach französischer Zeit setzte sich der Zug wieder in Bewegung und dampfte ab, immer der Rhone entlang, dem Süden zu, zur Rechten und Linken Gebirgs- züge, iu der Ebene ausgedehnte Rebenpflanzungen mit Oliven-, Orangen-ulld Maulbcerbäuineu.idas Ganze einem dergumrahmten, lieb- lichen Garten gleichend, an Avignon, ArleS und anderen Städten vorüber, bi» man schließlich de» großen Biunensalzste Etang de Berre mit einer Länge von 22 und einer Breite do» 6—12 hm zur Rechte« hatte, und nun galt es nach dem größten Tunnel Frank- reich« von eiuer Länge von 4688 m zu passieren und dann Leigte sich da« schöne blau« Meer, ein herrlicher Anblick für alle Teil- uehmer. Es währte nur noch kurze Zeit, dann lief der Zug in den Bahnhof zu Marseille ei», woselbst die Hotelwagen für das Gepäck bereit standen. Auch hier war wieder von Anordnung der Reise- leituug alles vorbereitet worden. Die Hotel« und die Verpflegung war gut. Alle« war aber erfreut, endlich am Ziel der langen Ersenbahnfahrt angelangt -u sein. Aus dem heimischen Kunstgewerbe. Seit kurzem erst hat di« Fs'rma Earl Müller ät Tomp., König!. Hofdekorateure und Hosmöbelfabrikautrn. ibre neuen Ver kaufsräume im „Roten Kolleg" an der Goethestratze bezogen, ihr« Werkstätten für Holz-Architektur und Jnnen-Dekoratioa dahin ver- legt und zugleich eine Au«strllung der dessentlichkeit übergeben, die mit dem besonderen Aufwand äußerer künstlerischer Mittel geschaffen, eine Reihe vornehmer, großzügiger Räume von besonderer Schön heit d»r Verhältnisse und dekorativen Formen vor Augen stellt. Dem Empfinden von Ruhe, Feierlichkeit und Würde arbeitet di« Ausstattung im Erdgeschoß entgegen, wo riesige Schaufenster einen übersichtlichen Blick über eme Reihe zusammenhängender hoher EolonS gewähren. Der prächtige Vorraum am Eingang läßt zuerst den Eingang zu einem in Rotholz ausgesührten Herren zimmer frei, dessen Stilart sich in einem modernen Empire bewegt. E« hat einen künstlerisch konstruierten Kamin und kräftige Polster möbel aufgeuonimen und al« effektvolle Fensterdekorationrn opaleszente Tropfenmotive im Glas und tulpruartig geflammte Scheibengardinen. Ein einfacher Stoff bekleidet hier die Wand. Im Stil Ludwig XVI. gibt sich der nächste, in silbergrauer Eiche gehaltene Raum, ein Speisezimmer, das mit seinen, mit graufarbig gebeizten Rindsledrr überzogenen Stühlen und seiner aparten Be- leuchtungskrone im Adamstil und der geschnitzten und versilberten Ornamentik der Möbel einen durchweg gediegenen Eindruck er weckt. Bon neuen Ideen sprechen die hier wie anderwärts an gebrachten Urleuchtungseffrkte, einmal die transparenten Onyxplatten, die strahlenden Glocken am Plafonds, dann auch die wunder baren, aus einzelnen Perlmutterblättchen zusammengesetzten Lichtschalen in ihrem irisierenden Flimmern, die in eine« au- grün und blau gemalten FrieS von Distelmotiven eingesüat als besonders stimmungsvoll erscheinen. Eine wuchtige Feierlichkeit liegt über dem Ganzen. I« Zusammenhang damit steht ein be sonders liebevoll im Empirestil durchaebildetes Zimmer. Seine Tapete, grün und gold, geht mit dem Weiß-Gold der Ausstattung zusammen und rin breiter, abwechselnd mit Spiegelscheiben durch setzter Fries von figurenreichen Flachrelief« schließt den sein ge stimmten Raum nach oben ab. Zart, wie Perlenschnüre, dem Charakter de- Zimmer- angemessen, erscheinen hier die Beleuchtungs körper. Ueberall herrscht etwa- Vornehmes, Gesundes, Anheimelndes. Dann wechselt wieder ein mit Mahagonimöbel au-gestattetrr Raum, dessen Holzart eine eigenartige farbige Behandlung in dunklen Beiz tönen aufweist, mährend der anstoßende saalartig« Raum mebr als Diele gedacht ist. Seine doppelten Pfeilerbündel aus der rötlichen australische« Eiche, seine breiten Deckengurte au« demselben Material mit seiner eigenartigen Struktur lasten ihn samt dem schönen Kamin, der die wundrrbareu Flammen de- belgischen Marmors mit dem Ton des KupferdekorS und der irisierenden kacheln verbindet, be sonders reizvoll erscheinen. Ueber den Zwijchenstock hinweg, der neben den ZeichenbureauS umfassende Räume für Möbelstoffe und die Tapetenlager enthält, führt ein schmucker, weißer, breiter und bequemer Aufgang i« durchgrbildeter Holzdekoratiou nach dem ersten Obergeschoß. Hier ist der eigentliche Kern der Permanenten Ausstellung der Firma Carl Müller L Co. zu suchen und zn finden. Es sind ge schlossene Interieurs, deren Dimensionen, deren Beleuchtung, deren Möbelformea genau dem der iu der Praxis Möglichen entsprechen. Man schreitet durch die Zimmer wie durch die Teile einer vom Leben und Gebrauch des Unpersönlichen entkleideten Wohnung, mau sieht ein kleines Boudoir im Stil LudwigXVI. mit seinen rosafarbenen Möbelbezügen und seinen Intarsien im polierten Zitronenholz, man erblickt ein in Mooreiche auSgestattrtrs Herrenzimmer, ein tutimeS kleiner Toilettenzimmer, besten blaue Wände Rosen säumen und Lessen Anaclyptadecke ein kräftiges Linienspiel entwickelt, ein Herrenzimmer aus geräucherter Eiche und hrliotropfarbener Wand bekleidung unterhalb eines Goldstosffrirses, ein Herrenzimmer au- Mooreiche im Biedermaierstil mit vergoldeten, antik gehaltenen Schnitzereien. Alle diese einzelnen Räume bringen einen bewußten einheitlichen Stil zum Ausdruck; dir Konstruktion der Möbel zetgt, fern von allen Willkürlichkeiten, einen organischen Zusammenhalt und sinngemäße Formen. Ueberall stimmen Farben und Formen zusammen, kleiden sich die Bedürfnisse des häuslichen Lebens in eia Gewand von Schön heit und Ruhe. Es beweist die Ausstellung zugleich, daß hier nicht nur da- Vornehme und Prächtige seinen Platz behauptet, sondern daß auch für bescheidene Verhältnisse Rechnung getragen wird, so daß die Kunst auch unter bescheidenen Verhältnissen in den vier Wänden der bürgerlichen Wohnung zu Hause sein kann. Einwandfrei in Farbe und Form gibt sich der prächtige Empsangssalon mit goldfarbener Teccotapetr und »Mahagoni- Möbeln im ersten Obergeschoß, wie auch ein wahrhaft intime- Eß zimmer in englischer Renaissance, das ebenfalls in Mahagoni ge halten ist. In der langen Flucht der Räume gliedern sich Wetter die Ausstattungen einer Reihe von Schlafzimmern an. Zu ihnen haben die mannigfachsten Holzarten — silbergraugebeizte Eiche, Rüsterholz mit ungarischer Esch« u»d Poltsanderholz-Einlag«, matt Rüster «ad grau« Ahorn — da« Material gegeben. Selbstv«stä«dltch wirb auch in der sonstigen Au«tzattuug »ad Einnchtuut, dar Wohn- zimmer, Salon-, Herrenzimmer, Boudoir-, Schlafztmm« ein leb haft« künstlerisch« Akkord angeschlagen. Alle die Einzelheiten i« eigenartigen wirkungsvollen Jrufterbehanaen, in Teppiche« und nicht zuletzt in den feinen ornamentalen Zierrat, in den herrlichen Marmorartrn kommen dann noch hinzu. In Ergänzung dies« Räume bietet endlich da« zweite Obergeschoß in ausgedehntrm Maßt zahlreich« MSbeltyprn all« möglichen Stilarien und Dekoration«- weisen. Ein Gedanke drängt sich ab« bet dem Verlassen all« dies« Wohnungseinrichtungen aus: nicht nur bewundern möchte «ran dies» Zimm«, sondern besitzen. zj. Zpött. Reitsport. Deutsche Farbe« waren am Sonntag im Ausland mehrfach vertreten. In Kotttngbrunn nahm Herru F. StmoaS „Parnaß" am Prell» von Schönau teil, endet« jedoch nach einem äußerst mäßige» Rennen nur deSdalb al- Viert«, weil der Rest de» Feld«» aufgepullt worden war. D« zu« Schluß favorisierte „Löweuherz" gewann daS reiche Hürdenrennen unter dem englischen Jockey Willtamson gegen „Rose Bernd" und „Grognac". Da die Klage der plazierten Oesterreich« keine überlegene war, so muß sich „Parnaß" eben anscheinend ganz außer Form oefindeu. Besser vertrrtrn waren deutsche Farben in PariS-Saint-Lloud, wo der dreijährig« „Poat d'Eragny nut« Jockey Bartholomew da- Handikap de« Poulam« um einen Kopf für Herrn F. W. Mayer gewann, der außer in Deutschland auch in Frankreich fett einig« Zett einige wentqe Pferde laufen läßt der GoSpodar-Soh«, der «st kürzlich in den Besitz d«S westdeutichrn Sportmaaues überging, holte sich den 6000 FrcS.-PreiS unter dem leichtesten Gewicht von 45 Icg; gegen drei Gegner. X. — Dauerritt. Der Dauerritt d« Savallerieoffiziere de- 18. Armeekorps um den vom Kaiser gestifteten Ehrenpreis fand am IS. und 20. d. M. statt. Am Morgen des IS. Juli er folgte mit kurzen Zeitabständen d« Abrttt von der Kavalleriekasrrne in Darmstadt. Mit dem Dauerritt war die Lösung einer RekognoSzierungsausgabe verbunden, die darin bestand, am Neckar zwischen Mannheim und Neckargemünd befindliche feindliche Auf stellungen zu erkunden. Die Garnisonen Mannheim und Heidelberg batten die die feindliche Aufstellung markierenden Truppen gestellt. Das Resultat de- RekognoS-terungsrilte« mußte auf schoellstem Wege nach Darmstadt gebracht werden. Zurückzulegen waren etwa 130 bi- 140 Kilometer. s-t König Eduard wohnte d« Entscheidung der Eclipse Stakes in dem großen 200 000 ^E-Rennen am Freitag zu Sandown Park bei, wo bekanntlich d« englische Derby-Sieg« „Cicero" verhältnis mäßig leicht von dem französischen Hengst „Väl d'Or" geschlagen wurde. Nach Beendigung des Rennens ließ der König Mons. Blanc, den Besitzer des Sieger- zu sich in die Loge bitten und beglück wünschte ihn mit einem Glas Sekt, daß er auf das Gedeihen d« ranzösischen Bollblutzucht trank, zu dem großen Erfolge. Der König prach dann die Hoffnung auS, auch eines d« Blaucschen Pferd« m St. Leger-Renuen zu sehen. X X Erhebliche Verletzungen «litten die Jockey» Halbobm und Scholz am Sonntag bei den Reauen zu Königsberg. Im Koalitions-Renne« ereignete sich nämlich ein Massensturz, indem „Grasmücke" zu Fall kam und „Freya" sowie „Bitte sehr" über sie htuwegstürzten. „Grasmücke", eine vierjährige FuchSstutr d« Frau I. Spindler, brach das Kreuz und mußte getötet werde«, während die beiden anderen Pferde leichtere Verletzungen erlitten. Jockey Holbohm stürzte jedoch sehr unglücklich und zog sich schwere Beschädigungen d« Wirbelsäule zu, Jockey Scholz brach den rechten Arm. Radsport. D Der Weltrekord über 1000 Meilen im Radfahren ohne Schrittmacher ist von dem Engländer G. A. Olley erheblich ver bessert worden, der am Sonntag die Distanz auf der Landstraße beendet«. Er startet« in LandSeu und erreichte O'Gravatt» nach 8 Tagen 20 Sluude« 1b Mi«. Damit schlug « de« bisher be stehenden Rekord um II Stunden 15 Min. X Auf der Zehlendorfer Radrennbahn starten am nächsten Sonntag Tommy Hall, Günther und Rosenlöcher. Araftfa hrwefen. sr. S. A. Edge, d« bekaante englische Auto mobilist, ist nicht verunglückt. Die mehrfach »«breitete Meldung ist darauf zurück- zuführen, daß d« verunglückte Brown Gast der Brüder Edge war und deren 80 LÜ. Stapterwageu für eine Krühtour zur Verfügung gestellt erhielt. Im schärfsten Tempo sohlend, überschlug sich der Wagen beim Versuch einem Fußgänger auSzuweichen. Der Chauffeur Collin«, d« in Diensten von Edge stand, brach da« Genick und war sofort tot, Brown «litt doppelten Beinbruch und innere Ver letzungen, die jedoch ein Aufkommen erhoffen lassen. Athlet». I Der Verband Leipziger Ballsptelderetne veranstaliet, wie schon mttgeteilt, am kommenden Sonntag auf dem Leipziger Sportplätze rin lokale« Meeting für Leichtathletik, welches sich auS 13 konkurrenzeo, darunter zwei Verband« - Meisterschaften, zusammensrtzt. Der Beginn der Wettbewerbe, welche nach den Bestimmungen der deutschen Sportbehörde für Athletik zum AuS- trag kommen, ist auf V.2 Uhr nachmittags festgesetzt. Wassersport. s Für die Wiukfield-Sculle gewann der frühere englische Meisterschaft-seniler H. T. Blackstaffe da» Vorrennen in 19 Min. 16 Sek. gegen Stuart IS : 48. Rixon 20 : 04 und Lloutte 20 : 05. Er hat nunmehr gegen den voriährigen Sieger St. George Aide di« Entscheidung zu rudern, di« gleichzeitig al- Meisterschaft von England gift. Girr gesandt. Ueb« daS Mttlaufen von Hunden neben den Straßenbahn- wagen ist schon ost Klage geführt worden. So auch wieder in einem Eingesandt in der gestrigen Numm«, in welchem vor geschlagen wird, jeden Straßenbahnwagen, neben den ein nicht großer Hund läuft, durch die Schutzleute anhalten zu lassen, damit der Besitz« des Hunde- diesen entweder zu sich auf den Wagen nimmt od« aussteigt. D« Einsender sollte sich doch selbst sagen, daß es keinem Hundebesitz« Vergnügen machen kann, zusehen zu müssen, wie sein arm« Hund sich abhetzt, um mitzukommen. Jeder, d« einen Hund bei sich hat und die Straßen bahn benutzen will, weiß aber, daß « mit seinem Hunde vom Schaffner meist zurückgewiesen wird, wenn d« Hund nur ein wenig die Größe eines SchoßhündchenS übersteige. „Sie müssen den Hund auf den Schoß nehmen", heißt es ab« auch in dem Falle, wenn die Mitnahme gestattet wird. Wer will sich denn aber durch die Pfoten des Hundes ohne Not die Kleidung beschmutzen lassen? Man verzichtet daher lieber entwed« auf die Benutzung der Straßenbahn oder läßt daS Tier nebenher laufen. Die Besorg nis, der Hund könnte die Fahrgäste beschmutzen oder mit eine,» andern im Wagen befindlichen Hunde in Konflikt geraten, ist wohl der Grund, weshalb man die Tiere von d« Fahrt ausschließt. Aber diese Besorgnis ist, wie jeder Hundebesitzer weiß, ganz hinfällig, da der Hund au-nahmSlos, fobald der Wagen sich in Bewegung setzt, sich wegen des Schwankens sofort zwischen od« hinter die Beine seine- Herrn zu postieren pflegt. Man gestatte also einfach die Mitnahme aller Hunde imit Ausnahme der ganz großen) gegen Lösung eines Fahrscheins im Betrage von 5 H und mit der Bedingung, daß Hunde nicht mit in daS Innere de« Wagen- genommen werden dürfen, außer wenn sie auf den Schoß genommen werden. Dann wird das Nebenherlaufeu von Hunden ganz von selbst aufhören. Spielplau der Leipziger Stadttheater. Neue» Theater. Mittwoch, den 26. Juli <192. Abounem.-Vorstell„ 4. Serie, braun): V»ut,vl»»r VH. L>1« r«I«xtrt»i» 8tuä«rrt«r». Lustspiel in 4 Akten von Roderich Benedix. (Schauspirl-Preise.) (Anfang V,L Uhr.) Alter Theater. Mittwoch, den 26. Juli 1905: SS. Verstellung der Schauspiel-Gesellschaft de» Direktors !*»«! I.I»«»»»»»» Loadervorstellun, für den OrtSverband -es Gewerkverein» H.-D. zu Leipzig. Lil» Schauspiel iu 5 Akten von Henrik Ibsen. (Anfang 8 Uhr.) Theater am Lh»ma»ring. Mittwoch, den 26. Juli 1905, abend» 8 Uhr: 11. L»»«i»l>»I»-V1»»t»i»I«I Kant L Vo., l-sirnig, kvtvrsntr. 1 * . (Llrect am Rnrlct) j Spoolnissaaehlltt kllr L«I»«»- vvä kervspr. 6454 .u. krsiit- Ullli LiÄlioxz-llllWlsttllneeii ""^7 Llsvbreug« u. ttunätUeber 7NLÜl2g6N svMklll tM. öl'. MkAl') VoUotlluälxe Letten AtmckgesUvltt« Deelen etv. — Vortkellbutt. ^usreadl la all« Artikel». UtissißM calculitty Lreiso. XussctOivsslicb soliäc ijuulittlten. steicdilluotr. Lntnlog gvrn ru Vievetev. Itzvliieiiiitiiiukliiiiix. Die OeveralversummIunL; unserer Lesettscdskt vom 30. ckuvi 1905 bat elvstlmmltz äev von äer Revisionsllowwiseioll der Xlltionilre empkolllenen, aus äsr älitte äsr Ver sammlung vorge»ebl»geuen Lnnierungsplan gutgsncissvv unä die ookortißs Durett kllttraog »«selben äußer dsscblossen. In teilweiser varcttkllttrunx babvn auch äis Ürossglilubigvr sieb inrvisetten, vis in äem ?Ian« beäunxen, bereit erklärt, Nir lttr« korckeraaxen in Lotte von lllurli 770 OO0,— »I pari Vorruusaktisa r.u übernehmen. Ls bat siett korner eine stavkürum, gleietttslls äem klaue eotsprsettenä, verpstiebtet, Hurtt 100000,— nom. Vvrnugsaütiea nl pari gexea Lnrinttlnog kür ein Lonsortium »u überoebmen. Wir toräern nunmettr, um äio vvrstekvuäeo LeroitvillixttvitserttlLranAen unä da mit äon r-esmuten klan xur kertetttion zu bringen, gemäss äen LesottlNssen unserer ttenerulversummluuft stiersturett unsere ^tttionäre auk, ihre .^tttien nebst viviäenäsn- sctteinen uost 'kniens MM" "WW giichen-killnchRllge» mtt od« ohne Küchen möbel, billig« Zusarmneastellung, bet klvftara SvdiiLbol, »S2i Wtutergartenstratze 15. Für -re Reise runde Hut- u. Versandtkarton» vorrätig Vuchbtttderet t. Latem»ao, 18. - «es Wohug.zu verm. VolkmarSL., Ewaldftr.18,11. »S40L Unser Lager i» pdotosrLpLIsodsll Loparutoii ist auf das reichhaltigste sortirt und können wir mit den stlaLsIt«» der renommirtesten Fabriken dienen. Außerdem führen wir zahlreiche SpSdramrertzt«» za befand«- billigen Preise«. Vorjährige Modelle find im Preise ganz bedeutend herabgesetzt. Aeufterst vortheilhaste in gebrauchten Apparaten sind stet« am Lag«. i»tr<»t»»re»pL1i,oL« ^rlt»«lt«r» führen wir sorgfältigst und billigst au«. 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Las Lleiest« gilt iu ^vsestuvA eivgerviedter ^tttieu, welche äie rum Lrsatr äurest neue Aktien erknräerlieke Zastl viekt erreichen uvä äer Oesellsestakt viekt rar Verwertung tür lieettvuug äer öeteiligtvv rur Verküpung gestellt »inä. b'erucr ist beschlossen woräen, äevjevi^ev ^tttiovarvo, welche auk rwei rusammev- geleqte ^tttien eme Zu/adluu^ von 800 >lark ebenkalls innerhalb äer obigev Ittättlusiv- trist von 14 Dmrev bar leisten, kür äie rugeeakltvo Xktien äas lischt von Vorrugs- itttlen u geben, öle mlt äen seitevs äer «deoxeooaotev Ollludlger voä Lnoft- ttrmu ilberoommeveo gleiekuestellt slnä. Liese Vor/uxs-ttttttien svUvv vach äem gleichen ttesebluss äer (leveralVersammlung tür äis Zeit vom 1. Xovemder 1905 ad eine Vorru»8-Vlv1äeoäe voa 6", l ettonimeo uvä »war mtt X»ottr»l»Iuog»plliodt kür äie üesellscdakt, wen» in einem.lnhre niekt erreicht, uvä mit äem Kvcttte, über äicsv 6°/st hinaus voett äie gleiche Oiviäeoäv wie äie 8tamm-ttttttisv au, äem eventueUsv Ilestrgewillv eines äadres ru erhalten ltel Tvklüsvox äer Olesellaettatt slnä äe» V»rrnU»-4Kti«» ferner »»»Lebst 125°/<> rurutelleo, ehe äie Stammaktien eluen 4vtell erkaltev. ltväingung kür äio Lurottküttrung äes 8anierunL,plaoos ist, äass auk miväoeten» älartt 750000 — äie ^urabluvx, also in Höste vov Llartt 3M 000,— erkolgt. Lie Ausübung äie»« vorbezeichneten steckt« dat ebevkalls bei unserer Lamo in Vetscttau oävr äev in unserem Xuktraue tüogierenäen stsnttstttuoerv: in Lsrlln XdOLtiLM 8vdls8inxor, - VrvsttsQ 6vdr. Xrvdolä, - beiprix ll-miiier L 8eliniSt, - Oottdus ÜLutLlconmumiilts l.ov^6nstvtii L Oo.» k. 6. krttvknvr Linst I^LuseliLo di» sum 10. Tttugust 1905 eu geschehen. Vetschau, äev 24. 7uv I9V5. lkstscliss-Wittuillir UstnlrlrriuiNlirii« lluctüiniIMIi «il kftiqlnniii il jchchll Mmimlftchsli. LrsvLassasasas». lKriatt». ,,7, 6Lvv8tattsr Alsed- uoä XnstMLsekttiöOtkbi'ik Lrumstattsr vaiupk-LaokoksvtLdrik O»»r»»t»tt (IVlltttt«.) LorU», Lvln, Vie», k»rtt, No»»»«, Lonäov, 8tU«1n»rr v. 8. «e. SpGV>llllIl»«»vKllIllGllll VIlGllNll» «I» darf. Herr Hugo Heyne in Wurzen mtt Frl. Anna Jahn daselbst. Herr Architekt Richard Fülle in Dresden mtt Frl. Gertrud Nieorn- sühr daselbst. Herr Landrichter O. Schnelle iu Dresden mtt Frl. Frieda Haenvschel da selbst. Herr Lebr« Conrad Donath in Spremberg (Lausitz) mit Frl. Frieda Drojchütz in Dresden. Herr cavä paeä. Max Otto Paul, Lehr« am Philanthropin Schnepfen thal (Thür.)^ mtt Frl. Gertrud Thallwitz in Meißen. Herr Felix Lampader in Eöln mtt Frl. Sofie Kreis« in Ulm an d. Donau. Herr Marti» Zimmermann in Freiberg mtt Frl. Margarethe Opitz daselbst. Herr Paal Friedrich in Zwickau mtt Frl. Clara Schmidt daselbst. Herr Kaufmann Erich Gottlob« in Berltn IV. mV Frl. Joh. Geißler in Dresden. vermählt: Herr Ludwig Diersche in Bremen mtt Frl. Li-beth Strell« daselbst. Gestorben: Herr Friedrich Steinberg in Gera. Herr Johann Friedrich Opitz in Niederthalheim. Herr Gottwalt Arthur v. Nostitz u. Jaenckrn- dorf, Kgl. Sächs. Major z, D., in Nieder- lößnitz. Herr Gustav Rüthrich, Produkten händler, in Dresden. Frau Alwine Justine verw. ThomafiuS geb. Prüf« in Dresden Frau Anna Baumann in Dresden. Frau Emilie verw. Schmidt, Schneiderin, in Dobritz. Frau Cölestin« Lüdicke geb- Cotta in Dresden. Herr Hermann Voigt, Privat«pedient, in Dre-deu. Frau Marie verw. Reifert geb. Kaufmann m Zwickau. k'a.rnilieii-^Loli viekt en. Aus hießze» Ltitter«. vermählt: Herr Otto Bötta«, Direktor d«',Musik in Leipzig, mit Frl. Margareta daselbst. Herr Cutt A>eck tu L-Schleußig mtt Frl. Gertrud Zacharias dafttbft. Herrn O-kar Schille in L.-Ang« eiu Sohu. Herrn W. Fiedler in Leipzig «im Tochter. Gestorben: Herr Fran» Hermann Hennick«, Privat- «mn. in Oetzsch L. Herr Friede. Mlb. Max Kretzschmar, Monteur, in L.-Sellrr- hauirn, Greuzstraßt 11/12. Herr Erdmann Hennig in L-Reuduttz, JohauuiS-All« 18 Herrn Emll Wenzel'» in L-Eutritzsch, Quer straße 26, IL., Sohn Albert. Frau Martha Frieda Krause ged. Kirchhof in L.-Auger, Wbl klftraß« 6. Herr, Kurt Klermann'« in L.^ohli«, Hallesch« Str. 13, Sohu Siegfried. Herr» Franz Meude'S in Leipzig, Körmr- straß, 45, Tochter Frcha. Herru Max Arnold'« in L.-Couarwitz Sohu Herbert. A« stALMirti^n Slällera. varlobl: Herr Lehe« Max Lebenvurst in Böhl scheiben mtt Frl. Martha Heißler in Quittel»- Geftern früh starb a» de» Folge» eine« erlittenen Unfall« unser hoch verehrt« Chef Herr Ihnlkui» UvninsiIoi'G, Kaufmann, Ritter PP. Er ist uu« jed«zrtt et» liebevoll« Chef und aufrichtiger Gönner gewesen »ich wird sei» Andenken bei uu« stet« iu Ehren bleibeu. Möge ihm die Erde leicht setu! Leipzig, des 24. Juli 1905. ee«
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"1905-07-25"
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : Amtsblatt des Rates und des Polizeiamtes der Stadt Leipzig
5
ger
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Beilage Dienstag, 25. Juli 1905. Leipziger Tageblatt Seite 5. Rr. 374. Abend-Ausgabe. Leipziger -Ingelegenbrite». Wetterbericht be» kgl. metesrotog. Institut» Dre»-en. , , Voraussage sür den 2«. Ault. Witterung: Aufklärende Bewölkung. - Temperatur: Normal. Wiudursprung: Südwest. Luftdruck: Mittel. ' L-itzzt«, 25. Juli. * Internationaler Berlegerkongreß. Der 5. Inter nationale Verleaerkongreß wird in den Tagen vom 6. bis 10. Juni 1906 in Mailand stattfinden. Wie die früheren Kongresse in Brüssel, Paris, London und Leipzig, verspricht auch diese Tagung sehr interessant zu werden. Ein besonderer, aus Borstandsmitgliedern deS «Deutschen Ber legerverein s" und deS „B ö rs e n v e r e in s der Deutschen Buchhändler" zusamrnengrsedler Ausschuß fGeschäftSstelle in Leipzig, Gutenbergstr. 7, 11s besorgt die Vorarbeiten für Deutschland, Oesterreich und die 'Schweiz, und hat in diesen Tagen an alle früheren Kongreß besucher aus jenen Ländern «in Rundschreiben mit der Ge schäftsordnung des Kongresses verschickt und zur Teilnahme aufgesordert. Bei der durch die früheren Kongresse gesteiger ten Anteilnahme für internationale »ragen des Buch-, Kunst- und Musitaltenhandels dürfte auch der Besuch der Mailänder Tagung für all« beteiligten Verleger von hohem Inter esse fein. * Leipziger Motorfahrzeug-, Fahrrad-, Werkzeugmaschinen- «sw. Ausstellung 1S05. Für die auf der dies,übrigen Leip ziger Oktober-Ausstellung unverkauft gebliebenen Ausstel- lungsgeg en stände haben die sämtlichen Eisendahnver- Wallungen Deutschlands wiederum die freie Rückfracht nach der AusganaSstation zugedilligt. In althergebrachter Wtise ergehen auch in diesem Jahre -um Besuche der Herbst- Ausstellung direkte Einladungen an etwa zehntausend in- und ausländische Händler usw. von Motorfahrzeugen, Fahrrädern und Zubehör, an Maschinenfabrikanten, welche Werkzeug. Maschinen m ihren Betrieben verwenden, und sonstige Inter essenten, denen allen während der Dauer ihres Aufenthaltes in Leipzig freier Eintritt in die Ausstellung gewährt wird. Bei der nächstjährigem erstmalig auch im Frühjahr vom 10. Lis einschließlich 14. März stattsindenden Automobil-, Fahr- rad-usw. Ausstellung im Leipziger Kristallpalast sollen mög lichst die Platzanmeidungen aller derjenigen Aussteller, welche sich bereits an den Leipziger Oktober-Ausstellungen beteiligt lxrben und auch weiter daran beteiligen, vorden zum ersten Male im Frühjahr 1906 anmeldenden Firmen Berücksich tigung sinken. (-) Sommertheater Drei Liudea. Das Theater war gestern nahezu ausverkauft, obwohl daS larmoyante Meyer- Försterjche Schauspiel „Alt-Heidelberg", daS im Leipziger Stadttyeater zwei Winter hindurch das Repertoire beherrscht lzat, gegeben wurde. Der Reiz auf die Tränendrüsen, den Mever-Försters geschickt komponiertes Stück ausübt, kann, so darf Man wohl annehmen, allein nicht der Grund dafür ge wesen sein, daß das Theater so gut besucht war. Vielmehr darf Herr Direktor Carl Treptow den starken Besuch auf sein Verdienstkonto setzen. Und die Anerkennung, die Herrn Treptow gestern an seinem Benefizabend zuteil wurde, war- wohlverdient. Carl Treptow hat durch künstlerüchen Ernst die Leistungen des Sommertheaters ganz erheblich gesteigert, wir haben ist dieser Saison Ausführungen beiwohnen können, mit denen wir unbedingt zufrieden sein konnten. Sowohl in der Zusammensetzung des Personals, als auch in der Auswahl der autgesührten Stücke hat Direktor Treptow gezeigt, daß man auch in einem „Sommertheater" achtunggebietende Leistlingen zustande bringen kann, und das Publikum ist freudig mit ihm gegangen und bat den strebsamen Künstler durch andauernd guten Besuch, der früher oft zu vermissen war, unterstützt. Mit der Aufführung von „Alt-Heidel- berg" konnte man zufrieden fein. Der Lutz deS Benefi zianten war eine recht gute schauspielerische Leistung, die -mit Recht wiederholt lauten Beifall fand. Auch der Erbprinz Karl Heinrich deS Herrn Albert, der Dr. Jütin er, den Herr Kaul darstellt«, und die Kathie des Fräuleins Grund mann haben uns befriedigt. Da die Größenverhältnisse der Bühne nur bescheiden sind, hatte man, natürlich wohl auch aus finanziellen Gründen, auf eine be sondere Ausstattung verzichtet. Dafür wurden aber die Studentenszenen techt fri ch gegeben, vielleicht ein wenig zu laut für das kleine Theater. Wenig befriedigt hat uns der Staatsminister von Hauar, den Herr Spieß darstellte. Die Maske war recht gut. aber der Darsteller versprach sich gar zu oft und wirkte dadurch störend. Gut angelegt waren die beiden „führenden" Studenten, der Graf von Altenburg des Herrn BIoeß und der Saxoborusse von Wedell des Herrn M arx. Das Ehepaar Rüder gaben Herr Koselund Frau Schwa r z - Arco mit gutem Humor, der Tante Dörfsel gab Fräulein Wingert, eine sehr beachtenswerte Darstellerin, mit wenigen Strichen feste Konturen. Auch mit dem Kellermann des Herrn Schneider und mit dem Schölermann, den Herr Lehmann darstellte, konnte man zufrieden sein. Das Publikum folgt« der flotten Darstellung mit Interesse bis zum Schluß und zeichnete die Darsteller durch lebhaftesten Beifall aus. Dieser galt natürlich in erster Linie dem Di- rektor Treptow, und die Blumen und Blumenkörbe, die ihm in reichem Maße gespendet wunden, mögen ihm zeigen, daß sein Streben und Können in Leipzig volle Anerkennung findet. —m. Vom Hungerkünstler Saceo. Vor ungefähr einem Jahre hat ein hervorragender Mediziner in München er klärt, daß «in Mensch recht wohl vierzehn Tage nur bei dem Genuß von Wasser zu leben vermöge. Ohne Wasser aber veiLick« das Blut, uwd daS Her- stelle nach kurzer Zeit seine Tätigkeit ein. Bei der Prozedur des Hungerns bleibe der Magen fortwährend sn Tätigkeit, indem §r Fettschichten und MuSkesterle aufzehre. Bei «inem „Training" könne ein Mensch sogar vierzig Tage leben, vorausgesetzt, daß ihm ge nügend Wasser gegeben werde. Von den Hungerkünstlern, die in den letzten drei Dezennien ausgetreten sind, genossen Succi, Meiatti, Cetti und Dr. Tanner einen Weltruf. Von ihnen übt nur noch Dr. Tanner sein« Kunst. Als sich dieser in New Aork zum erstenmal zeigte, blieb «r wahrend seiner ganzen Fastenzeit 40 Tag« lang im Bett liegen. Er verbrauchte dabei natürlich nicht so viel Energie al» Sacco, der in seinem GlaShause sich doch noch immer eia« gewiss« Bewegung macht. DaS Interesse, weilcheS die medi zinisch« Wissenschaft allen diesen „Märtyrern der Entsagung" entgegenbrjngt. äußert sich in zahlreichen Untersuchungen und Beobachtungen von fetten medizinischer Autoritäten. Männer wie die Professoren Lueianj und Lombroso unter suchten Succi und di« Professoren Engelhardt und Zuntz in Berlin son>w Professor Necker in Hamburg beobachteten den Dänen EeM. Wie wir vernehmen interessiert sich auch in Leipzig ein bekannter Spezialist für da» Experiment Sacco» und verfolgt dauernd Gang und Verlauf der Hungerkur. ! Im Dienst« verunglückt. Auf hiesigem Dresdner Bahn hof« wurd« h«ute von dem 11 Uhr 25 Min. nach Grimma verkehrenden Lokaizuge der Waqenreoisor WSllner, wohn haft in Schönefeld, tödlich überfahren. Dem Ver unglückten. der noch ein Stück Putzwolle krampfhaft in der Hand hielt, waren die Räder des letzten Wagens über den Hals gegangen, so daß der Tod sofort eintrat. Wöllner, der im Anfang der dreißiger Jahrs stand, hinterläßt «in« Frau und zwei kleine Kinder. ff.Gaserplofion. Heute früh in der 5. Stunde fand in dem Grundstück Menckestraße 21 in GohliS eine Gasexplosion statt. .In die Parterrewohnung war gestern ein 33 Jahre alter Versicherungsinfpektor als Mieter eingezogen. Als er beute früh zu der genannten Stunde in die Wohnung kam, spürte er einen starken Gasgeruch. Er leuchtete darauf an der Gasleitung entlang und alsbald erfolgte «ine Explosion, bei der dem Herren schwere Brandwunden am Kopf und an den beiden Armen zugesügt wurden, so daß er mittel» Kran kenwagens in das Krankenhaus übergeführt werden mußte. * Ucberfall. In der Nacht zum Sonntag wurde ein Arbeiter in der Erdmannstraße in Lindenau von fünf unbe kannten Männern ohne jede Veranlassung angeremvelt und dann mißhandelt. Dabei wurde der Arbeiter, durch einen Messerstich in den Rücken und drei in den Kops erheblich oer- letzt. Die Täter entkamen durch die Flucht. Mitteilungen über ihre Persönlichkeiten sind bei der Kriminalpolizei an zubringen. * Verhaftet wurde ein 20 Jahre alter HandlungSaehülfe aus Stötteritz, der sich eines Sittlichkeitsverbrechens schuldig gemacht halte und ein 22 Jahre alter Kellner, .der ein von ihm bereits verpfändetes Rad an einen Markthelfer nochmals verkaufte — In der Baverschen Straße wurde ein junger Mann dabei abgefaßt, als er im Uebermut mit einem Spazierstock die Glastafel eines öffentlichen Feuermelders zertrümmert«. ' Freiwillig stellten sich der Polizei zwei am Ranstädter Steinwe« wohnhafte Arbeiter im Alter von 20 und 25 Jahren, die an dem Exzeß in der Kirschberaftraße in Möckern beteiligt gewesen sind, bei dem der Eisenbahn schaffner Stephan sein Leben embüßte. * Zechpreller. Ein Unbekannter machte in einem Restau rant in der Berliner Straße eine größere Zeche und ent fernte sich dann heimlich unter Zurücklassung seiner Kopf bedeckung, einer grauen Mütze. Der Zechbetrüger ist etwa 22 Jahre alt, mittelgroß, hat hageres blasses Gesicht, trug schwarzen Jackettanzua, hatte den Mittelfinger der rechten Hand verbunden und rnift beim Sprechen das rechte Auge zu. * Gelandete Leiche. In der Nähe der schlvarzen Lache wurde aus der Pleiße die Leiche eines unbekannten Mann«S geländet. * Zeugen gesucht! Am 21 d. Mts. ist einem Herrn, der auf einer Bank im Rosental «inen Schlaganfall erlitten batte, eine goldene Glashütter Herren-Remontoiruhr, Nummer 12 804. abhanden gekommen. Auf dem Zifferblatt befindet sich di« Bezeichnung „Glashütter Uhrenfabrik „Union". In der Nähe haben sich mehrere Knaben befunden, von denen zipei in Lindenau wohnen sollen. Es wäre von Wichtigkeit, wenn diese sich bei der Kriminalpolizei melden würben. * Unfälle. In einem Grundstück der Kaiser Wilhelm- Straße in Lindenau kam ein vierjähriger Knabe beim Spielen zu Falle und erlitt eine Gehirnerschütterung, an deren Folgen er verstarb. — An einem Neubau in der Friedrich Karl-Straße in Gohlis wurde ein 10 Jahre altes Mädchen von einer umstürzenden Bauplanke getrosten und brach den rechten Oberschenkel. — Ecke der Hardenberg- und der Eiisen- straße wurde ein Mann von einer Elektrischen überfahren. Er erlitt dabei schwere Quetschungen. Nur Zachren. DreStzen, 25. Juli * Hofbericht. Die Königin-Witwe Carola von Sachsen traf mit großem Gefolge gestern nachmittag 4 Uhr in Nürn berg ein und stieg im Hotel „Württemberger Hof" ab. Die Weiterreise erfolgt« heute früh 8 Uhr nach Bad Reichenball. Unwett«» Festha- tempel. Im Lc.,_„... und später Ball statt. * Weiß«», 24. Juli. Mit «j»«m Kommers tu der „Golde nen Sonne" wurde am Sonnabend daS IX. sächsische BundeSkegeln eingeleiteH, onntaa morgen fand Weckruf statt und mittags bewegte sich der Festzug durch die geschmückten Straßen zum Schutzenplatze. Die Festhalle bot ,n «ihrem Innern ein iede» Krglerherz erfreuendes Bild. In langer Reche wurde auf einer Meisterschaftsbahn und acht weiteren Bahnen für Herren und einer Damenbahn um Lte Palm« de» Sieges in friedlichem, lustigem Kampfe gerungen. auptanziehunaspunkt des FestplatzeS bildete außer der leder mit über 400 Preisen auSgestattete Gaben- chiitzenhaussaale fand nachmittags die Tafel -wl- Reichenbach i. v-, 24. Jrcki. In geradezu unglaub lich«! Weis« hat es «in« hier in der Baumgartenstrabe wohnende Witwe verstanden, das in sie gesetzte Vertrauen ihre» Brotherrn zu täuschen. Die Frau war al» Reste- verkäuferin beschäftigt. Nicht allein, daß sie sich durch falsch« Buchungen unrechtmäßig zu bereichern wußte, sie stahl auch noch in dem Lager det von ihr vertretenen Geschäfts an Waren, was ihr in die Hände fiel. Eine bei der unehrlichen Frau vorgenommen« Haussuchung erregt« geradezu Sen sation. Man fand zunächst veruntreute Waren in solcher Menge, daß zu »hreqi Transport ein Möbelwagen notwendig war. Ihren Wert schätzt man aus 5000 X. Weiter entdeckte dir Polizei Sparkassenbücher mit Eiwlaaen in Höbe von 23 00 > Mark: das Geld hat die Frau lediglich durch ihre Betrüge reien „erübrigt". Insgesamt beziffern sich die Unterschleif« der Frau auf — mäßig ge rechnet— 50—60 000 Ma rk!l Di« Person kam in Hast. 8ß Zöblitz, 23. Juli. Die anfangs auf mancherlei Schwie rigkeiten stoßende Idee der Errichtung einer Jn- dustri«- und Gewerbeausstellung in unserer Stadt auS Anlaß d«S 25jährigen Jubiläums des Gauoerban des der Grwerbevereine deS oberen Flöhatales ist in schönster Weife verwirklicht worden. Obwohl nur Aussteller aus den zum Verband gehörenden Orten Grünhainichen, Lengeseld, Marienberg, Neuhausen, Olbernhau, Pobershau, Seissen und Zöblitz zugelassen sind, um dadurch einen Ueberblick über die Verschiedenartigkeit deS Gewerbes deS hiesigen GaneS zu bieten, so gewährt sie doch ein« kaum erwartete Mannig faltigkeit. Von den zahlreichen Besuchern, die nach der heu tigen Eröffnung des Unternehmens den weiten, lichten Aus- stellungsräumen zustrebten, wurden namentlich die Erzeug nisse der aus dem Jahre 1613 stammenden Steindrechster- zunft. der berühmten Zöblitzer Serpentinstein- und Oloern- bau^rünhainichener Holzdrehcrei, sowie der Holz- und Blechspielwarenlndustrie des Bezirkes bewundert. Durch eine aufgestellte Kraftmaschine wird die Entstehung manches Kunstprobuktes in den Ausstellungsräumen praktisch vorge- führt. Auch das Kleinhandwerk hat die Ausstellung zahlreich beschickt. Die durch handwerksmäßigen Betrieb hergestellten Gegenstände wurden von Zunstgenossen als durchgängig vor- zügliche Arbeiten bezeichnet. Selten wird ein so einheitliches Bild von der Erwerbstätigkeit eines Bezirkes geboten, wie durch diese Ausstellung. Und daß zu den Erzeugnissen der Gegenwart auch mancherlei Schaustellungen an die Ver gangenheit, an die sogenannte „gute alte Zeit" erinnern, erhöht den Wert des wohlgelungenen Unternehmens. ES steht unter dem Schutze der Königlichen AmtShauptmann- schäft Marienberg, deren Vorstand Freiherr v. Oer den Ehrenvorsitz führt. Die Ausstellung dauert bis zum 14. August. — Heute nachmittag 5 Uhr versammelten sich die Ge- weroevereine des Gaues unter Vorsitz des verdienstvollen Gauvorsitzenden Pfarrer Munde-Zoblitz im Ratskeller zu einer Jubiläumssikung, in der u. a. ein interessanter Bericht über die 25jäyrige Tätigkeit des Gauverbandes er stattet wurde. er. Jöhstadt, 24. Juli. DaS am Sonntag und Montag abgehaltene Heimatssest verlief sehr animiert. Es wur den über 2000 von Auswärtigen Kindern der Stadt für die Armen gestiftet. Aue, 24- Juli. Von einem Motorradfahrer wurde gestern ein hiesiger Einwohner überfahren und dabei erheblich verletzt. — Am Sonnabend nachmittag siel beim Spielen der vierjährige Sohn deS Gießers Flach in Auerhammer in den Betriebsgraben und ertrank. f Plauen, 24. Juli. In einer heute abend abgehaltenen öffentlichen Maurerversammlung wurde be schlossen,-den Streik der Maurer und Bauarbeiter als be- endet zu erklären, da diesmal ein Erfolg nicht zu erzielen sei. Der Streik soll bei passenderer Gelegenheit wieder aus genommen werden. /X Aus dem Vogtland«, 24. Juli. Die schweren Ge witter am Sonnabend und Sonntag haben besonder» im südwestlichen Vogtland mancherlei Schaben angerichtet. Die Fluren von Unter- und Obertriebel. Obereichigt, Ebmath, Tiefenbrunn, Birkigh Pabstleithen und Gottmannsgrün wur den von starkem Schloßenfall heimgesucht, mehr ober noch die Orte Waldkirchen, Grün und Plohn, wo fast jedes Haus mehr oder weniger beschädigte Fenster aufweist. In Ebmath wurden drei Stangen der Telephonleitung vom Blitz zersplittert: in Pabstleithen traf «in Strahl das sog. „Hetschenbaus". Der Frau des Besitzers Lana Hammer wurden schwere Brandwunden zugefügt. In Ober brombach tötete der Blitz im Gehöft des Gastwirt» Zoll- sranck drei Ochsen, eine Kuh und ein Kalb. In Nieder- böhmerSdorf äscherte ein Blitzstrahl das Wobnhau» de» Gutsbesitzers Büttner ein: das Haus des Babnarbeiter» Wermig wurde zum Teil zerstört. In Großsalka bei Berga a. Elster schlug der Blitz in das Pechmannfche Gut ein. Das Wohnhaus brannte vollständig nieder. T. Eibenstock, 24. Juli. Von den fast täglich niedergehen den Gewittern war daS am C onnabend abend in der 8. Stund« in hiesiger Gegend loSgebrochene wohl das schwerste. Die elektrischen Ladungen folgten rasch hintereinanvex Schlag auf Schlag, auch wurden mehrere Kugelblitze beobachtet: den schwersten Schaden aber brachte es durch das mitgesührle HaLelwetter, das namentlich in der Gegend vom Kuhberge-Schönheide her kolossalen Schaden angerichtet hat. Die Schloßen erreichten die Größe von Taubeneiern und mehr und zertrümmerten vielfach die Fenster: der Schaden an den Feldfrüchten soll geradezu furchtbar sein: die Feldsrüchte sind nach dem Kuhberae zu fast zu zwei Dritteln vernichtet. Dort war das Hagelwetter am stärksten auige- treten: die Schloßen waren daselbst noch am Sonntag morgen, 10 Stunden nach ihrem Fall, massenhaft -u sehen. 8 Zittau, 24. Juli. Bon einem furchtbaren Ge witter wurde am Sonntag fast die ganze Ober- lausitz heimgesucht. Begleitet war das Unwetter, das sich bis -u einem orkanartigen Sturm steigerte, von einem wolkenbruchartigen Regen- In kurzer Zeit waren die Straßen überschwemmt. In verschiedenen Häusern Zittaus wurden durck den Druck des Regenwassers, das nicht rasch genug abfließen konnte, die Scheiben der Kellersenster zerbrochen und die Keller selbst überschwemm! Im Hotel „Zum schwarzen Adler" drang aus diese Weiie dao Wasser in bi« Vorratsräume und richtete großen Schaden an. Eine Stunde lang waren Mannschaften der biesöi.u freiwilligen Feuerwehr damit beschäftigt, den Keller leer zu pumpen. Der Schaden, den das Regenwasser im Keller des Drogisten Hanemann an der Weiberftroße angerichtet hat. beziffert sich auf über 1000 ^l. Di« Straßenbahn durch- auerte ap manchen Stellen fußtiefe Seen. Später mußte ft« für einige Zeit den Betrieb ganz «instellen. Harmlose Bäche schwollen in wenigen Augenblicken zu reißenden Ge wässern an. Aeußerst zahlreich waren bei dem Unwetter die Blitzschläge. In Türchau wurden drei Personen vom Blitz getrogen. Der 19 Jahre alte Bergarbeiter Mar Kühnelt wurde dabei teilweise gelähmt, zwei Arbeitssraucu verletzt. In Wittgendorf schlug der Blitz in die Wohn stube des Arbeiters Wündrich, wodurch dieser und sein« Frau betäubt und verletzt wurden. Der mit in der Stube be findliche Dienslknccht Theodor Aneers aus Obeneiferedor' trug eine Lähmung davon. Großen Schaden an Gebäudcn verursachte dch Blitz in Reichenau, Oppelsdorf, Frieders- darf, Settendorf, Dittelsdorf usw. Strichweise war das Ge witter von einem Schloßenfall begleitet, dessen einzelne Stücke die Größe einer Haselnuß erreichten. Besonders in der Gegend von Oberoderwitz und Ebersbach richtete das Hagelwetter auf den Getreideieldern und an den Obstbau men arge Verwüstungen an. Hiir Zacdrrnr Umgebung. 0. Gera, 25. Juli. Der Name des jungen Menschen, der auf dem Eisenbahnwagen verunglückte, ist Paul Hahn, ein Schlosser aus Gera. Er war nach einem Turnfest in übermütiger Stimmung auf den Eisenbahnwagen geklettert und hat dort den schrecklichen Tod gefunden, von dem wir gestern berichteten. Halle a. S., 24. Juli. Der hier in einigen großen Möbelfabriken ausgebrochen« Ausstand der Tismlergesellev dauert nock an. Der Verband der Arbeitgeber in der Holz- brancbe erklärt sich mit den beiden gesperrten Fabriken soll- darisch und stellt keinen Ausständigen ein. Der Holzarbeiter verband seinerseits rät den Holzarbeitern anderer Betriebe ab, Ueberstunden zu leisten. Inzwischen versorgen sich die beiden Fabriken mit Arbeitswilligen. VV. Rudolstadt, 23. Juli. s3. Verbandstag des Ver bandes der Rabatt-Svar-Vereine Deutschlands.) lieber 80 Städte Deutschlands hatten Vertreter entsandt. Am Sonnrag um 10 Uhr vormittags begannen die Verhandlungen. Die aus 15 Punkten bestehende Tagesordnung konnte nur bis Punkt 5 erledigt werden, da die Verhandlungen lang« Dis kussionen hervorriefen. Aus dem Geschäftsbericht ist hervac- zuheben, daß sich im verstossenen Jahre eine Reihe neuer Ver eine dem Verbände angeschlossen haben. Der Vers/«, dem vor einem Jahre 62 Vereine anaehorten, zählt jetzt 148 Ver eine mit 2< 424 Mitgliedern. Nach den gHchäfÜichen Mit teilungen hielt Redakteur Beythien-Hannover einen Vortrag über: „Die Einwirkung des gemeinnützigen Rabatt-Spar- vcreinswesens auf die Erhaltung und Förderung de» deutschen Detailhandel»". Aus dem Dortrage ist besonder» hervorzu heben, daß infolge der groben Ausdehnung der Rabatt-Spar- vereine die Konsumverein«, sowie auch di« Warenhäuser in ihrem Umsatz zurückgegangen sei«n. Eine längere Debatte entspann sich über den Antrag des Elberfelder Verein», von den einzelnen Vereinen einen Jahresbeitrag von 50 oder 60 Pfg. pro Mitglied zu erheben, der jetzig« Beitrag beträgt 10 Pfg. pro Mitglied. Die erfolgte Abstimmung nahm einen Vermittlungsantrag, 40 Pfg. pro Mitglied zu erheben, mit 177 gegen 62 Stimmen an, da jedoch zu dem Antrag Drei- Viertel-Mehrheit gehört, so aalt er als abgelehnt, dagegen wurde einstimmig oeschlossen, 25 Pfg. vro Mitglied zu erheben. Gegen s^4 Uhr fand ein gemeinschaftliches Mittagsmahl statt. Abends war Illumination des ÄnaerS und Feuerwerk. Mon tag früh 9 Uhr Fortsetzung der Verhandlungen. Altenburg, 24. Juli. iVIII. Thüringisches KreiS turnfest.) Auch am Montag hatten die turneri schen Darbietungen auf dem Festplatz viel unter der Ungunst der Witterung zu leiden, jedoch gelang «S, das Wetturnen zu Ende zu führen. Am Nachmittage sand Damenturnen, Kna ben- und Mäkkhenturnen und Fechten statt. Bei diesem er- eignete sich noch ein Unfall, indem die Spitze eines Floretts abbrach und dieses nun in die reckte Brustseite des Gegners eindrang. Bei der Siegerverkündigung am Mend wurde Herr Franke auS Greiz al» 1. Sieger ausgerusen Den Beschluß des heutigen Tages bildete ein Festoall. Für die folgenden Tage sind Turnfahrten geplant. k I partanische i r I bet ihr noch !-1 sind, al« sie , Feuilleton. Lebensweise gebracht hatte. Aber doch melden sich auch , ) die Nerven, wenn sie auch jetzt viel weniger unruhig al« sie es irührr waren. Mad. Nordtca war manche« Jahr «ine „wahre Märtyrerin der Nerven". „Ich kann nicht schildern, wie sehr ich gelitten habe", bekennt sie. Sie fand schließlich «ine Linderung, wenn sie während der Vorstellung etwas Champagner trank. Dir Pattt, Melba, kurz alle Primadonnen erzählen dieselbe Geschichte von schrecklichen Leiden, die ihnen oft daS Leben zur Last machen. Selbst ein Edouard de ReSzke erklärt, trotz seines ge sunde» Aussehen» und seine« tausendsachen ösfrntlichrn Auftretens, daß er immer „schrecklich nrrvö«" ist, wenn er zu singen hat; stundenlang vor seinem Erscheinen kann er nicht zwei Minuten ruhig an einer Stelle bleiben. „Ich war", erzählt er, „selbst alS ich zum ersten Mal die Bühne betrat, ruhig im Vergleich mit dem Zustande, in dem ich mich jetzt immer vor dem Auftreten befind», und jede» Jahr scheint «S schlimmer zu werden." Edouards berühmter Bruder, Iran de Reszke, ist eher noch reizbarer. An den Tagen, an denen er singt, ist er so nervös, daß er uicht im Zimmer bleiben kann; am frühen Nachmittag macht er sich auf den Weg, um irgend eine Zerstreuung zu finden und in demselben Zu stand« kommt er dann eine Stund« bevor er dort sein muß, im Theater an. Dazu wird folgende Anekdote erzählt, die seinen Srelrnzustand kennzeichnet: Vor kurzem Hing «r eine- Abend- auf dem Korridor spazieren, von dem eine Tur »ur Bühne führt. Er war bereit auf- zutrrtrn und wartete darauf, gerufen zu werden. In diesem Augen blick ging ein Freund vorüber. „Was tust du hier draußen?" sragte dieser. „Warum bist du nicht aus der Bühne?" Der Sänger fetzte jedoch setue ruhelose Wanderung durch den Korridor fort. Als er sab. daß sein Freund auf eine Antwort wartete, wandle er sich schließlich zu ihm: „Willst du nicht fortgeden? Siehst du nicht, daß ich ein elender Gelangen«! bk», der auf seinen Urtrtlspruch wartet?" Er war unfähig, seine Nerven -« beherrschen, und hielt sich, so lange eS irgend ging, der Bühn« fen». Li Die älteste AtztztltzmiG tz«» Heiprikerger Schliffes hat jetzt der Heidelbergrr Privotdo-eat für Kunstgeschichte Dr. Alfred Peltzer auf einem Porträt von der Hand keine« geringere» als Albrecht Dürer« erkannt. Es stellt — im Prtvatbefis des Groh- Herzog« vo» H«ffrn befindlich — tz«, späteren Kurfürsten Friedrich ll. dar und stammt au« dem Jahr« 14V9 od«r 1500. Link» im Hiniergrund d«S BUdnisf«» rrfchetnt da« Schloß, vo» Osten ge sehen. Dt« bisher al« frühest« Aufnahmen geltenden Bilder d«S Sebastian Münster (1527 nvd 1550) geben da« Schloß von d«r Rordsest« (Tals»««). /S. Stzllnt «f tze» Vktztz«. vähread man bisher angenom men hatten daß «» Molken a»f d«m Planeten Mar» überhanpt nicht aeb^ sonder» daß da Lafserdampf sich a» stiue, Polen un- mitreidar «as Sch««« »tedaschlü-«, h«t der Astronom Deuning kt v Oberammergauer Theaterstreitigkeite«. Man schreibt uns au» Oberammergau, daß dortfelbst der „Kampf um die Passion" die Gemüter sehr lebhaft beschäftigt und geradezu Auf regung in da» Passionsdorf gebracht bat. Konkurrentin der Ober ammergauer ist die Pfarrgemeindr St. Jos«s zu Nancv, deren Pfarrer Petit behauptet, die Erlaubnt» zur Verwendung de» Ober ammergauer Passionsspiel«» bez. d«s Passionstertes erhalten zu haben. Tatsächlich hat nun auch der Prälat zu Oberammergau «ine solche Erlaubnt» gegeben; berechtigt war er dazu aber la keiner Weise, so daß jetzt für dir Oberammergauer nicht» übrig bleibt, als den Prozrßweg zu be schreiten, um die Rechte der Gemeinde zu verteidigen. Dem Herrn Prälaten ist natürlich nicht ganz wohl, da die Gemeind« in der Weitergabe de» Passionstextes mit Recht eine arge Schädigung ihrer Interessen erblickt. Lin Münchner Rechtsanwalt ist vorläufig mit der Führung der Sache betraut. Ja den Kreisen der „Passtoner" und das sind schließlich alle Oberammergauer, wird die leidige An- grlegenhett aus das lebhafteste besprochen. k „T«r Soubretteir)äger", eine neue Operette von F. Wagner, welche im Berliner Theater de» Westen» ausgeführt wurde, erfährt in der „Berl. Börsenztg." folgende Besprechung: An einer neuen Operette etwas wirklich Neues zu entdecken, gekört heut zu Tage zu den absoluten Unmöglichkeiten! Für die Richtigkeit dieser so gewagt klingenden Behauptung liefert jede einzelne Operetten. Novität einen neuen Beweis, auch der „Soubrettenjägrr", die neue Operette von F. Wagner, die gestern abend im Theater deS Westen« ihre erste Ausführung erlebte. Ein Operetten- komponist von heute hat eben grundsätzlich nie einen eigenen Einfall, er lebt vergnügt auf Bora und ist vermutlich sehr erstaunt, wenn die Kritik nicht ebenso vergnügt mitaeht. Herr Franz Wagner, der dem Berliner Publikum schon durch ein« früher« Ovrrrlte „Der Cognac-König" bekannt geworden ist — die alkoho lische Maiestät wurde allerdings nach sehr kurzer Regierung»»«» zur Abdankung gezwungen —hat sich seitdem offenbar mit «och größerem Eifer in fremden Partituren umgrtan. Alles, was er schreibt, klingt nach einem Andern, zwar manchmal recht nett und gefällig, aber doch alt und bekannt. Natürlich dominiert der Polla- und Walzer-Takt, dazwischen aber gibt» auch wieder die üblichen senti mentalen Nummern, darunter ein furchtbar rührende« wilden Rose, da« dem Komponistr» offenbar riefij und mit dem der Tenor immer Mensch an I mit der Zeit wild machen! Fast noch schlimmer als um die Musik ist es um den Text der Novität bestellt. In der Tat hat der Librettist, Herr F. Kaiser, den Rekord feine» musikalischen Mit- . arbeiters noch wett übertroffen. Die Leute, die sich da auf der Bühne herumtrriben, verstehen absolut keinen Spaß, allenfalls jene Sorte von Spaß, die lediglich dem Geschmack der Galerie entspricht. Ten Leuten mit dem Galeriegeschmack scheint der Soubrettenläger, um de» sich auf der Bühne »eben Fri. Wildnrr noch die Herren Adler und RojS besonder» verdient machten, denn auch lehr imponiert zu haben. Sie klatschten ihm den ganzen Abend über lebhaften Beifall. *Dte „Kehrseite tzer Medaille" im Lebe« tzer »roßen Sänger nutz Sängerianen, dir dem großen Publikum immer als die verwöhnten Schoßkinder des Gluck» erscheinen und von deren Ruhm und goldenem Lohn dir Zeitungen immer wieder birichten, zeigen die in einer englischen Zeitschrift wiedergegebrnrn Bekennt- niss« einiger der bekaantesten „Start" über die Nrrvenqualen, dir sie wohl Alle auszustehrn haben. „Diese» Nervenleiden", erklärte Marcella Sembrich, „ist in der Tat eine richtige Krankheit; sie kommt jede» Jahr über mich und die Meisten von uns. Zuweilen ist der Gedanke, am Abend singen zu müssen, eine solche Qual für mich, daß ich da» Gefühl habe, kein Lohn an Gold oder Ruhm könne die schreckliche Stunde auf wiegen, di« ich fast vor jedem Auftreten habe. Gewöhnlich leide ich furchtbar, eben dies wird mich bestimmen, mich von der Bühne zurückzuziehen." Die Primadonna hat vte bedeutendsten Aerzte Europa» konsultiert und alle möglichen Kuren versucht, vom kalten Wasser bis zur Hypnose, alle« irdoch ohne Erfolg. Die einzige Linderung fand sie in längeren Spaziergängen; da sie dies« aber an den Tagen, an denen sie singt, nicht unternehmen kann, so ist es, wir sie sagt, ihr unvermeidliche« Schicksal, dazufitzeu und sich immer elender zu fühl«», je näher di« Stunde ihres Auftreten« heranrückt. Auch EmmaCalvt litt vor einiger Zett so sehr unter diesem Urbei, daß si« gezwungen war, an den Tagen, an denen sie sang, alle Einladungen abzuiehnen, die sie länger al« ein paar Miauten in Anspruch nahmen. Die Ursache dieser krankhaften Nervosität bet großen Sängern findet Marcella S«mbrich vor allem in der steten »kderdrückrnden Angst, sie könnten ihren Ruf und die Gunst d«» Publikums verliere». Derselben Ansicht ist Fräulein Ehrt st tu» Ntlsson; „Glanben Ti» einem Künstler nicht, der Ihnen sagt, daß er niemals nervös fei", äußerte sie sich, „oder rr ist rnüchiedea kein Künstler. Ich wenigstens kannte keinen von Brdeutuna, d«r stet« beherrscht und ruhig sein könne, und vor Allem beim Beginn der ar rührende« Lied vo» der Aufführung." Um diese nervösen Leiden zu bttämpken. hat nach offenbar rtefia gefallen Hot I per Behauptung der Englische» Zeitschrift Lilli Lehma«» auf- «m d«r Tenor immer aerad« van» loSbricht, wenn kein I qrhört. jemals Fleisch zu rffe»; The«, Kaffe«, sowie jedes anregend« was Bös«s denkt. 0, lftes« wild« Ros«, st« könnt« Eine» I Getränk wurden von ihr verpönt, bis fir es geradezu auf ein« Bristol, wie di« „Evening Post" mitteilt, vor kurzem über dem sogenannten „Eanduhrenmeere" des Mars eine deutliche Wolkrn- bildung festgestellt. Das Gewässer erschien nämlich beinahe schwarz, war aber von den benachbarten Meeresteilen durch einen scharfen weißen Streifen abgetrennt, der nach Ansicht des Beobachter» nur alS Wolken aufzufassen ist und nach einigen Tagen den ganzen Meeresteil bedeckte. pro. Die Akademie für brittsche Sprache. Man schreibt uns au» Gelehrtenkreisen: Der neueste Sitzungsbericht der Preustisä en Akademie der Wissenschaften trägt den Titel: „Generalbericln über Gründung, bisherige L ätigkeit und wettere Pläne der deutschen Kommission". Im Jahre 1903 wurde die besondere deutscheKomnmiiou eingesetzt mitder Ausnabe, „der längst erwünschten Erweiterung und Bei- tteiung der akademischen Arbeiten aus dem Gebiete deutscher Evraci e und Art eine sichere und breit« Grundlage zu schaffen." Ter jr;.l vorliegende Bericht über die Tätigkeit der Kommission, der die drei Germanisten der Akademie E. Schmidt, Bürbach und Roethe anaehören, ist sehr beachtenswert und interessant, >o wohl was die jetzt geleistete Arbeit al» die Zukunstspläne au belangt. Dir Inventarisierung sämtlicher literarischen Hand schristen deutscher Sprache bis inS 16. Jahrhundert ist in An griff genommen und kräftig grjördert worden; die VerössentUchu-'g ungrdlucktrr deutscher Werke des angehenden Mittelalters und der früheren hochdeutschen Zeit hat begonnen; daS Handschriften material, da» etnrr„Geschicktrder neuhochdeutjchenSchriftsprache'alSGrundlage dienen soll, ist-gesammelt und wird unter dem Titel „Vom Mittelalter zur Reformation, Forschungen zur Geschichte der deutschen Bildung" veröffentlicht und endlich ist eine kritisch« Gesamtausgabe der Werke Wie lands in Vorbereitung. Wieland« tief« und weite literarische Wirkung wird erst, wenn dies« Ausgabe vorlirgt, voll zu ermessen sein. Genug Arbeit und Erfolg sür den kurzen Zeitraum von zwei JahrenI Di« deutsch« Kommission denkt weiter an di« „Samm lung eines umfassenden sprachlichen Materials", die eine- „Düe- »auru« lingunv Otzrmnaieno", der die Grundlage für rin zukünftige« Wörterbuch der deutschen Sprache geben soll, wir es da- Grimmsche, da« eine dankbar zu benutzend« Vorarbeit sein wird, nicht sein konnte". Hier können wir, so bemerkt dazu die „Preußische Korrespondenz", uns aller- ding« di« Anmrrkuna nicht vniagrn, dost dir Akadrmi, zunächst thrrrsrtts mit Mitteln einspringen sollt«, daß da» Grtmm'che Würt«rh«ch unter Einstellung reicherer Hülfskräste schneller gr- sördert werden könnte. Unter den jetzigen Umständen erfordert di« Fertigstellung noch ea. 15—LO Jahr« und bis dahin ist der «»« Ddmnuru» lingun« Uermanieae nur rin Zuknnststraum. Er- fre»lich ist «s jedoch, daß di« Absicht drstrht, «ine umfassende land schaftlich geaiirdert« Ausnahme des Sprachschatzes sämtlicher deutscher Dialekte und nicht bloß derer d«s Mich«« ins Werk z» fttzan.
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"1905-07-25"
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : Amtsblatt des Rates und des Polizeiamtes der Stadt Leipzig
6
ger
[ "Leipzig" ]
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Seite S. Rr. »74. 9S. Jahr«.Leip,i«er Tazeblatt. Tieasta«, LS. Jali IMS. . — —— - —— - . -- - - . t Leipziger Handelszeitung. Tdefredalleur: F. «. Tretter. Bn:antwortIIck«r Redakteur: W. Schütze. Beide in Leipzig. — Sprechzeit: 6-7 Uhr »achm. Fernsprecher N73. seien, wird, wie wir galten werden, daß 23/7. iso« 8'8672 «878 18188 788 d8l »318» 80834 86527 180 O00 bl 61« grqen de» 18/7.1804 -i- «6641 4- 21O 4- 88-6 — 2» 618 — 12507 — I4I81 — 5 581 unvkländ. — 40654 4- MdL« 4- 6b« 4- 86881 «kq«n den 7/7.1905 «lend Mark 27 868 -i- 1441 -1- 7880 -100871 — 28620 4- 8886 — 4881 underiiad. — 88854 1 256 493 4- 10S1 58801« -s- 517 24578 -,-126588 4-238741 Sank- ««- Gel-ivefe«. Bank sür Brauiuduftrie in Berlin hat einem Aktionär unter dem 14. Juli mitgeteilt, daß dem Kursrück- gang der Aktien keinerlei geschäftliche Vorkommnisse zugrunde liegen. L Reichsbank. Der heute veröffentlichte Reichsbankaus- weis vom 22 Juli ist sehr günstig. Zwar hat der Metall bestand nicht die gleiche Zunahme erfahren wie im vorigen Zähre, aber d,e Entlaitung des Wechselportefeuille» und die Verringerung de» Notenumlaufs, ebenso wie die Vermehrung der Girogelder übertreffen die entsprechenden Ziffern von 1904 Der Gcsamtstatu» ist indessen nicht ganz so flüssig wie 60 000 ,4t. verteilt worden: für das lausende Quartal wird die Ausbeute in gleicher Höhe zur Ausschüttung gebracht. x. Neue Kalibohrungen in Hannover. Die Terrain- er-lorationsgesellschaft Wallot L Krüger in Köln hat sich im Verein mit der Firma Äebr. Röchling in Saarbrücken für die nächsten 8 Jahre das alleinige Recht zur Ausführung von Kalidohrungen in der Feldmark von Gr.-Jlökhe, Kreis Hildes heim, gesichert. >ä. Vom Arsenik- und Goldbcrabau. Die Arsenikgewin- nung auf dem Arjenikerzbergwerk „Reicher Trost bei Reichen stein" betrug 3526 t aufbereitete Erze. Der Wert der ge wonnenen Erze stellte, sich >m verflossenen Geschäftsjahr auf 282 (B0 Zl. In der zugehörigen Arsenikhütte wurde außer den verschiedenen Arsenikprodukten aus dem Rückstände der Erze auch Gold gewonnen, und zwar 48,36 >34) Ke im Werte von 134 252 >94 686) Die Produktion ist demnach um 14,36 Ke gestiegen, der Wert für 1 Kx von 2784 Zl. auf 2776,10 üll. ge sunken. *— Grube Neue Haardt kontra Eiseusteinsyndikat. Nach dem von der Grube Neue Haardt angenommenen Standpunkt hat diese die ihr wegen des kürzlich gemeldeten angeblich ver tragswidrigen Verhaltens vom Eisensteinsyndikal auserlegte Konventionalstrafe nicht anerkannt und den vom Syndikat in Umlauf gesetzten Sicherheitswechsel nicht eiugelöst. Tie in folgedessen angestrengte Wechselklage endigte, wie die „Köln. Ztg." berichtet, mit der Verurteilung der Grube Neue Haardt zur Einlösung in der Höhe der verfallenen Strafe unter Auf erlegung der Gerlchtslosten. Ob ihr die Konventionalstrafe mit Recht oder Unrecht auferlegt ist, will die Grube Neue Haardt noch gerichtlich zum Austrag bringen. )! In den englischen Eisrnbezirken dauerl im allgemeinen di« zuversichtliche Stimmung fort. Sie fußt auf der gegen- wärtigen stetigen Nachfrage, auf der Erwartung großen Be gehrs für Japan und Rußland nach dem Friedensschluß und auf den im ganzen recht befriedigenden englischen Ernteaus sichten, die hinsichtlich Weizens sehr gut, hinsichtlich Hopfens glänzend sind. Roheisen ist durchweg behauptet. Die Nach frage für Puddeleisen ist indes relativ beschränkt. Von Fertig eisen liegen Bleche am besten. Stahl bleibt lebhaft gefragt, da mit Ausnahme der Schiffsbauwerften an der West- und Nordvstküste die Bananstalten aller Art gut beschäftigt sind; dies ist besonders der Fall bei den Anstalten für Eisenbahn wagen und elektrische Einrichtungen. ss Südafrikanische Goldgruben. Der Verwaltungsrat der Sheba Gold Mining Company gibt bekannt, daß auf der Steinbruch-Sohle der Grube jüngst ein neues Flöz lieht unter dem Namen Nord- und Südfloz bekannt) entdeckt wurde, das abbauwertes Erz führt. Da die Aufschließungen daraus hindeuteten, daß der Erzgang sich in einigen der an grenzenden Gerechtsamen sorlsetze, wurde das Vorkaufsrecht mit Bezug auf 62 Gerechtsame erlangt und dieses nunmehr zum Preise von 150 Lstrl. für die Gerechtsame ausgeübt. Die eifrig betriebenen Aufschließungen zeigen ein günstiges Er gebnis. Näheres darüber wird der Ende September fällige Geschäftsbericht enthalten. st Wcstanstralische Goldgruben- Von der Associated Gold Mines of Western Australia wird drahtlich berichtet: „Jron Duke-Ader. 10. Sohle, Abteilung 3/, 265 Fuß südlich von der Oroya Brownhill Gold Minina Com pany, östlicher Querschlag, 87 Fuß, habe Erzgang angeyauen." Stoffgerverbe. S. T. I. Belgische Kämmlingsauktionen. Die Nachricht, daß in diesem Jahre wieder, wie früher, in Verviers Ver steigerungen von karbonisierten Kämmlingen abgehalten wer den sollen, ist falsch. L. T.1. Internationaler Kongreß gegen die Beschwerung von Seide. Das Zustandekommen dieses Kongresses, der in Italien stattsinden soll, ist gesichert. L. 1.1. Baumwollausstellung i» London. Eine Ausstel lung von Baumwolle und Baumwollerzeugnissen im Interesse der englischen Textilindustrie wird demnächst in London statt finden. L. 1*. I. Konfektionswareu in Aegypten. Von aut unter richteter Seite wird darauf aufmerksam gemacht, das; die Ein fuhr von Konfektionswaren nach Aegypten in der Zunahme be griffen ist, und daß den bezüglichen ausländischen Fabrikanten dort noch große Absatzgebiete offen stehen. Verschiedene Indnstrtegesellschasten. O. F. G. Lehmann, Aktiengesellschaft, in Böhrigen i. S- ladet die Inhaber ihrer Teilschuldverschreibungen vom Zahre 1896 zu einer Versammlung im Verhandlungssaale des König lichen Amtsgerichts Roßwein für Sonnabend, den 12. August, vormittags V-11 Uhr ein. Persammlungszweck: Entschließung zu fassen über den Antrag der Döbelner Bank, sie ihres Amtes als gemeinschaftliche Vertreterin der Obligationäre zu ent heben und einen neuen Vertreter zu bestellen. 8 Betschau-Weissagker Landwirtschaftliche Maschinenfabrik und Eisengießerei Ä Lehnigk. Aktiengesellschaft, in Vetschau, N.-L. Die Gesellschaft veröffentlicht im Anzeigenteile der vor liegenden Nummer eine Bekanntmachung zur Durchführung des in der Generalversammlung vom 30. Juni 1905 einstimmig genehmigten, von der Revisionskommission empfohlenen Sanie rungsplanes. Danach übernehmen die Großgläubiger der Gesellschaft für Forderungen in Höhe von 770 600 .K. sl pari Vorzugsaktien, sowie ein Bankhaus 100 000 ^il. nominal neue Vorzugsaktien gegen Barzahlung. Das Aktienkapital wird im Verhältnis von 3 : 2 zusammengelegt, wobei den Aktio nären das Recht eingeräumt wird, durch Zuzahlung von 800 .K. aus zwei zusammengelegte Aktien diese zu Vorzugsaktien zu machen. Die Vorzugsaktien sollen 6 Proz. Vorzuasdivi- vende mit Nachzahlungspflicht bekommen und im Falle der Liquidation mit 125 Proz. vor den Stammaktien befriedigt welchen. Die Zuzahlung hat bis zum 10. August d. I. zu er folgen, und zwar in Leipzig bei dem Bankhause Hammer L Schmidt. ll. Die Akticnznckerfabrik Holzminden, die sich in Liqui dation befindet, ist von der Chemischen Fabrik Roh» kraemer K Lohn in Erfurt gekauft worden. Die Fabrik soll in Zukunft zur Herstellung von Schwefelsäure und Leim dienen. LD Danziger Oelmithle. Aktiengesellschaft, in Dauzig. Dem nunmehr vollständig vorliegenden Jahresbericht für das Jahr 1904/05 ist noch zur Ergänzung unserer bisherigen Mit teilungen über den neuesten Abschluß des Unternehmens zu entnehmen, daß der Fabrikationsgewinn im abaelausenen Jahre 245 999 >274 811) .K. betrug Handlungsunkosten er forderten 62 451 >77 207) .L, Zinsen 144 861 <1W6O7) und Abbuchungen auf unsichere Forderungen 799 (10 984s .K Eine Dividende gelangt, wie wir bereits mitteilten, nicht zur Verteilung, vielmehr muh nach Absorbierung der 2000 Zl. Reserven bei 39 897 >48 047) Zl. Abschreibungen ein ungedeckter Verlustsaldo von 29 897 .K. auf das Jahr 1905 übertragen werden. Die Bilanz verzeichnet u. a. 11 512 >47 997s Zl. Kassa usw., 41750 >33 6361 .L Wechsel. 477124 >327 942) .L Außen- stände, 1 967 691 >1 948 700) .tl. Rohmaterialien und Fabrikate, 19 357 >40 861) Z>. Säcke und 146 423 >37 879) .L Fässer- Die Akzeptschnld beträgt wieder 600 000 diverse Kreditoren hatten zu Ende des Geschäftsjahres 1 825 524 >1611408) .L zu fordern. » Neue Aktiengesellschaft in Italien Unter Mitwirkung der Banca Commerciale Jtaliana wurde in Turin eine Aktien gesellschaft unter der Firma Concerie Jtaliane Riunite Wr Weiterführung der bedeutenden Lederfabriken Durio und Rocca gegründet. Das Aktienkapital beträgt vier Millionen Lire. il Russische Allgemeine ElektrizitätSacsellschott in Peter», bürg- Die Generalveriammluna hat deu Abschluß für das Jahr 1904 genehmigt und die Dividende auf 4lL >0) Proz. festgesetzt Durch die Vereinigung mit der Union erhält die Gesellschaft d,e Verfügung über deren Fabriken in Riga, wo- durch die Erzeugung elektrischer Gebrauchsartikel in Rußland aestchert ist: dadurch entzieht sich die Gesellscbast den schädlichen Folgen der demnächst in Kraft tretenden erhöhten Zölle. Die Hoffnungen auf ein gute» Jahr 1905 werben anderseits be- V-As«»- Han-elrwese«. Leipziger Börse vom 25- Juli. Obschon über die Kalferzufammenkunft nur dürftige Berichte veröffentlicht wor- den sind, hat die Börse der politischen Bedeutung dieses Er eignisses doch gern Rechnung getragen und ihrer guten Mei nung durch «ine weitere Steigerung der Kurse Ausdruck ver kieken. Zu einem wesentlichen Teile ist diese allerdings auch auf die Berliner Montanhausse zurückzuführen, die sich an das steigende Bedürfnis, Hüttenzechen aus dem Jusionswege zu bilden, geknüpft hat. Auch die Flüssigkeit des Geldmarktes — vergl. den Reichsbankausweis — und die guten Juniein- nahmcn von Harpen und Hibernia haben dazu beigetragen. Auf dem Jndustriemarktc blieben die Marisfelder Kuxe zu anziehendem Kurse bevorzugt, zumal da die Verwaltung der ausgezeichneten Kupferkonjunttur durch eine Erhöhung ihres Kupfcrpreises Rechnung getragen hat. Wesentlich höher kamen Stöhr, Hugo Schneider und Fritzsche. Auch Ham burger Packet, B. Grosz, Leipziger Baumwollspinnerei, Thüringer Wollgarn und Emil Pinkau zogen an Fest waren ferner Gottes Legen, Dörstewitz, Halle Zucker, Weißthal, Tittel und Solbrig. In Kleiner Ltraßcnbahn, Leipziger Elektrizitätswerken, Norddeutschen« Lloyd und Leopoldshall war eher billiger anzukommen. Letzteres gilt bezüglich des Bankenmarktes auch von Grundbesitz und Leipziger Hypo- tbekenbank, während Deutsche Bank, Handelsauleile und Chemnitzer Bankverein höher, Leipziger Credit, Immobilien und Spar-Bank unverändert in Betracht kamen. In Anlage sachen und Eisenbahnwerten ergab der Verkehr mäßige Schwankungen. Tendenz fest. Höher kamen: Kurz Amsterdam 5 Pfg., 4proz. Gothaer Grundcredit XII 0,20, 4vroz. Fonciers von 1903 0.40, Oester- reichische Gold- und ^ronenrente 0,10, Ungarische Kronen rente 0,10, Servier 0,05, Aussig-Tcplitzer Aktien 0,50, Buschtiehrader L 0,50, Franzosen 0,50, 3'.8proz. Aussig-Tep- litzer Prioritätsobligatiouen 0,10, Bochum 4, Gelsenkirchen 3, Harpen 3, Laura 1. Mansseldcr Kuxe 2 .0., Packet 1,75, Germania 0,25, Hartmann 0,-50, Schönherr 1, Sondermann 0,50, Zimmermann 0,25, Leipziger Baumwollspinnerei 0,25, Kammgarnspinnerei 0,25, Stöhr 2, Thüringer Wollgarn 0,25, Chromo 1,25, B. Grosz 0,50. Piano Mölkau 0/25, Schneider 0,90, Thüringer Gas 0,50, Disconto 0,25, Chemnitzer Bank verein 1, Darmstädter Bank 0,25, Deutsche Bank OLO, Dresdner Bank 0,25. Niedriger stellten sich: Kurz Paris 5 Pfg, Rubelnoten IO Pfg, Sächsische Rente 0,05, 3'/»proz. Bayern 0,20, 3l4proz. Chemnitzer Stadt 0,10, 3-Lproz. Dresdner von 1875 0,10, 3Vrproz. Gothaer Grundcredit Hl 0,40, 3Vrvroz. Consols 0,05, Ungarische Goldrente, gr. St., 0,20, Teplitz-Schönauer O.lo, Busch Kronen 0,10, Franz Joseph 0,25, Salzkammergut 0,20, Schader 5 Lloyd 0,25, Große Straßenbahn 0,25, Kleine 0,15, Vetschau 2, Falkenstein 1, Limmritz-Steina 1, Leipziger Elektrizitätswerke 0,25, Leopoldshall 1, Leipziger Hypothekenbank 0,50, Sächsische Bank 0,25, Grundbesitz 0,25. veuttcblanä; Issblenvrrrsrgung i» errte» F»ldj»I>r i»or. * Wenn man nach dem Ausfall, der in der Kohlenver- forgung Deutschlands infolge des großen Bergarbciterstrciks in den ersten beiden Monaten des laufenden Jahres einge treten war, erwartet hatte, daß die Kohlenversorgiing in der ersten Hälfte des laufenden Jahres hinter der Vergleichsperiode des Vorjahres zurückbleiben würde, so hat die Gestaltung des Kohleumarktes im 2. Quartal diese Annahme vollständig widerlegt. Tie Versorgungsziffer des Vorjahres ist nicht nur erreicht, «andern sogar noch etwas überschritten worden. Nach den nunmehr vorliegenden statistischen Ausweisen betrug nämlich der Kohlenverbrauch für den Kopf der Bevölkerung in der ersten Hälfte des lausenden Jahres 1368.8 >1365,8) K«. Tas ist gewiß nur eine geringe Steigerung, die aber sehr erfreulich ist. wenn man erwägt, daß im Januar und Februar gegen das Vorjahr ein Ausfall in der Kohlenversorgung von 38,1 kx für den Kopf der Bevölkerung eingelreten war, der wieder eingeholt werden mußte. Tie Zunahme hätte noch größer sein können, wenn nicht im Juni eine ziemliche Verstauung aus dem Kohlenmarkte die Förderung sowohl als auch die Einfuhr etwas herabgedrückt hätte. Eingeholt wurde der Ausfall des 1. Quartals haupt sächlich durch die überaus hohe Förderzisser des Mai, die sogar noch merklich über die des März hinausging. Die Nachfrage des heimischen Verbrauchs war in den Monaten Februar und Mai so stark, daß nicht, wie in andern Jahren, ein Ausfuhr überschuß übrig blieb, sondern die heimische Steinkohlen- und Braunkohleiiförderung ziffernmäßig voll und dazu noch eine erhebliche Menge importierter Kohle vom Inland ausge nommen wurde. Während nämlich die Förderung im Februar 12,05, im Mai 15,68 Millionen Tonnen betrug, stellte sich die Kohlenversorguna Deutschlands im Februar auf 12,80, im Mai auf 15,86 Millionen Tonnen. Aus dieser Gestaltung er geben sich auch die Höhepunkte der Bewegung des Kohlen imports während der ersten 6 Monate 1905. Sie erreichte im Februar mit IM Millionen Tonnen ihren höchsten Stand. Dann folgt der Mai mit 1,59 Millionen Tonnen. Die ge ringste Einfuhr fand im Juni mit 1,24 Millionen Tonnen statt. Für den Januar hätte man wegen des Streiks eine besonders hohe Etnfuhrzisfer erwarten müssen: in Wirklichkeit war sie aber nur wenig höher als im ungünstigsten Monat Juni: sie stellte sich auf 1,26 Millionen. Die Ausfuhr zeigte im Februar und März deutlich die Einwirkung des Streiks: im Februar sank sie auf den nied rigsten Stand, um dann sofort im März auf den höchsten des Jahres hinaufzuschnellcn: sie betrug im Februar 1,12, im März dagegen 1,66 Millionen sonnen. Soviel läßt sich jetzt schon mit Sicherheit sagen, daß die starke Belebung des Kohlen marktes von Marz bis Mai eine direkte Wirkung des Berg arbeiterstreiks war. Während der Ausstandswochen wurden die Vorräte der Industriebetriebe, die eisernen Bestände der Eisenbahnverwaltungen, die Lager der Zechen und Händler, in hohem Maße dezimiert. Von März ab galt es nur, diese Mengen wieder zu ersetzen. Nach der Gestaltung des Kohlen- inarktL im Ium zu schließen, ist das während der genannten drei Monate in vollem Umfange geschehen. Andernfalls hätte der Juni «int höhere Versorgungsziffer zeiaen müssen. Sie bleibt aber gegen Juni 1904 erheblich zurück. Ungünstige Aussichten für die weitere Gestaltung des Kohleumarktes können aus dieser Abnahme nicht hergeleitet Wirken, da ja die starke Zunahme der Kohlenversorguna im Mai bewirkt hat, daß daS erste Halbjahr 1905 noch günstiger abschließt, als das entsprechende des Vorjahres Das war auch ber dein günstigen Stande des gewerblichen Beschäfti gungsgrades nicht anders zu erwarten. Für die einzelnen Monate des ersten Halbjahres gestaltete sich die Kohlenversor- mmg Deutschland» für den Kops der Bevölkerung während des Jahre» 1905 >1904) in Kilogramm wie folgt: Januar 200,6 >228,71, Februar 213,4 >223,4). März 254 >253,51, April 2WL >215,7). Mai 263,9 >221,6), Juni 213,7 >222,9). Metallbkstand . . Neichekasten scheine. Note» and. Banken W-chs-l .... Lombard.... Uffekten .... Soil,liqe Aktiven. Grundkapital . . Reservefonds . . Notenumlauf . . Giroeinlaacn . . Sonstige Passiven Notenreserve . . -8n- Der Bankverein zu Herford Westfalen) wird laut „Rhein.-Westf. Ztg." zur Liquidation schreiten. Das Stamm kapital ist ganz verloren. Die Anteilseigner, meist kleine Ge schäftsleute, haben recht erhebliche Nachschußverbindlichkeiten zu erfüllen. 8> Dülkener Gewcrbebank in Dülken. Gestern fand eine Verjainmlung von 400 Svareinlcgern und Aktionären der Bank statt: me Versammlung nahm einen sehr erregten Ver lauf. Hauptsächlich handelte es sich um Ausstellungen an den Liquidationsvorlchlägen der Verwaltung. Es wurde ein Aus schuß gewählt, der mit der Bankleitung weiter verhandeln und einer neuen Gläubigerversammlung am nächsten Montag berichten soll. — 3proz> österreichische Staatsbahnprioritäten. Der Ein lösungskurs für verloste Obligationen und verfallene Coupons für d«e Zeit vom 24. bis 29. Juli wurde auf 81,35 (wie in der Vorwoche) festgesetzt. D Kroatisch-jlawonische Landcs-Zentral-Sparkasse. In Agram hat nunmehr die konstituierende Generalversammlung stattgefunden. Das Institut wurde von der Jinanzgruppe Ungarische Hypothekenbank, Ungarische Escompte- und Wechslerbank, Ässicurazioni Generale in Triest, der Ungarischen Allgemeinen Sparcassa und der Wiener Unionbank mit einem Aktienkapital von 6 Millionen Kronen gegründet, wovon 33Vr Proz. bereits eingezahlt sind. *— Bank für elektrische Unternehmungen in Zürich. Nach dem die Bank vor etwa IV» Monaten fick, dahin ausgesprochen hat, die Lage der Bank lasse zum mindesten die gleiche Divi dende wie im Vorjahr >7H Proz.) in Aussicht nehmen, wird jetzt in einer Züricher Angabe des „Act." die Dividende auf 814 Proz. geschätzt. X. Goldbewegiing- Der Bank von England sind am 21. Juli 220 000 Lstrl. in Sovereigns für Südamerika ent zogen worden, auch wurden 50 000 Lstrl. für Buenos Aires genommen. V«rg- «n- Hüttenwesen. Kohlen- und Koksversand ab Zwickau. Sonnabend, den 22. Juli 1905 5695 >4830) r. Sonntag, den 23. Juli — ki. Kohleufchätznngen. Tas Oberbergamt ließ Kohlen schätzungen südlich von der Ruhr vornehmen. Danach stehen abbauwürdig noch 26 400 000 t Magerkohle, 5 000 000 t Kohlen- eisenstein sowie einige Millionen Marksandstein zur Ver- ^^Vom Kohlensyndikat. In der sich an die Beiratssitzung anschließenden Zechenbesitzerversammlung, worüber wir schon heute früh kurz berichtet haben, teilte der Vorstand noch fol gendes mit: Im Juni betrug der Absatz bei 22?» Arbeitstagen 4 605 345 i, das «st gegen den Voranschlag mehr 248008 t, also gegen die veranschlagten 77 Proz. 81,38 Proz. der Be teiligung- Gegen Mai 1905 beträgt das Mehr 2,99 Proz., gegen Juni 1904 9,18 Proz. Die Förderung betrug im Juni 1905 arbeitstäglich 240 283 t. das ist gegen Mai 1905 arbeits- I täglich weniger 0,04 Proz., gegen Juni 1904 arbeitstaglich mehr 7,74 Proz. Der Versand an Kohlen, Koks und Briketts im Juni betrug arbettstäglich 220 963 t, das ist gegen Mai mehr 2,44 Proz., gegen Juni 1904 mehr 8,71 Proz. Der Absatz im 2. Quartal betrug 79,77 Proz. der Beteiligung. Der ardeitstägliche Gesamtversand stellte sich um 7,51 Proz. höher als gegen den des 2. Quartals im Vorjahre. Zum Schluß gab der Vorsitzende des Syndikats einen Ueberbuck über die Geschäftslage und betonte, daß sich im Juli bereits die Einwirkungen des Sommers geltend gemacht haben: man hoffe jedoch, im 2. Halbjahr ein allgemein günstigeres Er gebnis zu erzielen. I) Gewerkschaft Dorstfeld. Im 2. Vierteljahr betrug die Kohlenförderung 167 071 >167 395) , und die Koksherstellung 35067 r. Nach Abzug von 63 450 >65 475) Zt. für Anleihe- zinsen ergibt sich für das 2. Vierteljahr ein reiner Ueberschutz von 232 670 >216058) .L, wovon 56 451 Zuschuß für das 1. Vierteljahr 1905 und 60000 ^l. (wie i. V.) Ausbeute für das 2. Vierteljahr 1905 zu bestreiten sind, während ine rest lichen 116 451 >156 058) .L zu Abschreibungen verwandt werden müssen : die Ausbeute von 60 ^l. (wie i. V.) für den Kux kommt sofort zur Verteilung. *- Deutsch-Luxemburgische Bergwerks- und Hütten-Aktien- aesellfchaft. Obwohl die Äussichtsratssitzung keine Klarheit über die sensationelle Kurssteigerung der Aktien gebracht bat, die Verwaltung im Gegenteil erklärte, daß zurzeit weder finanzielle noch andere Projekte aktuell seien, wird, wie wir schon erwähnt haben, doch daran festgehalten werden, daß gewichtige neue Gliederungen im Zuge find. In Betracht kommen hauptsächlich, wie die „Preuß. Corr." erfährt, An gliederungen Thyssenicher und Stinnesscher Bergwerksgefell- schaften refp. Gewerkschaften, sowie eventuell die Abstoßung der Steinkohlcnzeche Dannenbaum, deren Förderung binnen kurzem nach Fertigstellung der elektrischen Anlage stark ge steigert werden wird. Möglicherweise dürfte die Zeche in Tausch gegen andere Kohlenzechen heraegeben werden. Da neben aber schweben zurzeit Verhandlungen über die An gliederung auch von Hüitengesellschasten an die Deutsch-Luxem burgische Bergwerks- und Hntten-Aktiengcsellschcht. Ob und wieweit die Dortmunder Union hierbei in Betracht kommt, ist eine Frage, die voraussichtlich schon in den nächsten Tagen entschieden werden wird. In Erwägung gezogen ist diese Kombination jedenfalls. D Deutsche Salinenvcreinigung. Es verlautet mit Be stimmtheit, daß sämtliche Mitglieder der Deutschen Salinen vereinigung darin einig sind, daß das den Schwarzburaer Salinen gemachte Angebot angemessen und das höchste sei, was geboten werden könne. Das Syndikat wird über dieses Angebot nicht hinausgehen. -81- Osnabrücker Kupfer- und Drahtwcrk in Osnabrück. Nach 57 886 >43 840) Abschreibungen erzielte das Unter nehmen im Geschäftsjahr 1904/05 einen Reingewinn von 81212 l38 817) K., woraus die Verteilung von 5 >3) Proz. Dividende vorgeschlagen werden soll. *— Hrldbura.AkNenaesellschaft. Ueber den Fortgang der Arbeiten aufElme erfahrt der „B. B.-C", daß in dem öst lichen Querschlage der Anhydrit wieder stark mit Karnallit- schnüren (weiß) durchlebt ist. Mit der abfallenden Strecke wurde bei 141 m flacher Teufe Steinsalz angesahren, das im linken Stoße mit einem Einfallen von 18 Grad nach Westen einsetzte. Es wurden mit dieser flachen Strecke 25 m Karnallit durchfahren. Ein durchgängiges Einfallen von 18 Grad an genommen, ergibt eine Mächtigkeit des Lagers von 11 m senkrecht, vom Hangenden zum Liegenden gemessen. Da das Lager iedoch beim Anfahren fast horizontal lag, so kann eine größere Mächtigkeit angenommen werden. Be, einem durch- chnittlichen Einfällen von lO^Grad würde diese schon 14 m betragen. Sobald die flache Strecke einige Meter im Stein salz ansteht, soll nach Süden ausgelenkt werden. Wenn alle Termine von den Behörden innegehalten werden, wird man am Freitag mit dem Versand von Karnallit beginnen können. 8 Die Sewerksch«st Hohenfels in Hohenfels bei AlaermiFen Provinz Hannover) erzielte im zweiten Quartal einen Ge- samtabsaü von 301 205,5 D.-Ztr. Salz. Der NettobetriebS- Uberschuß stellt sich einschließlich erhaltener AuStauschver- ^"L^unter Berücksichtigung ausreichender Rücklagen auf ^8M-02 / Der Gesamtuberschuk im ersten Semester 1905 einschließlick Austauschvergütunqen stellt sich unter Berücksich- ^ung..re«chl,chtr Rücklagen auf 550 942,9« >427 287,23) X run rüusoeute sind für daA vergan-enr L^uartal monatlich LL/7. Kegen dm 18/7. iüOb 18^7.1808 1808 in tau 31818 874 080 4- 42 871.88 Ävn-i 4- c.Säti '2V071 881188 - 88 714 820812 K4 47« — V8V7 «2878 bUbbv — 13 83 872 88 b71 4- 4«02 77868 . 180 MV mwrriuid. 180 OM «481« - 64 8i« IM 168 — 80811 1848 878 b7l7u2 4- 43188 827 777 81788 4- 477 21278 -f-2« 888 4-831244-U8 408 zweifelt, da die Firmen, d,e sich mit der Herstellung elektrischer Artikel, befassen, in Rußland deren Mjatz nicht mehr zu steigern vermögen. Der Wetibewerb hat bereits sehr scharfe Formen angenommen: es bleibt lediglich die Hoffnung auf Staatsauftrage. S Die Auglo-American Teleqravh Compoutz überweist für das mit dem 30. Juni beendete Quartal dem Reservefonds 5000 >12 000) Lstrl. und erklärt eine Dividende von 14 >12'/») , auf die gewöhnlichen Aktien und von 28 >25) » auf die Vorrechtsaktien. Auf neue Rechnung werden 1250 >2535) Pfund Sterling vorgetragen. Innen- «nö Antzenhanöet. 8 Der Mitteleuropäische Wirtschaftsverein in Deutschland hat eine Denkschrift über die Neuregelung unseres handels politischen Verhältnisses zu den Vereinigten Staaten von Amerika fertiggestellt und an den Reichskanzler und die übrigen beteiligten Reichsämter gelangen lassen. Das Material für die Wünsche der einzelnen Industriezweige wurde im Wege einer Rundfrage beschafft, wobei vor allem die Wall-, Seiden-, Futter- und Schirmstoff-, Samt-, Strumpfwaren- und Posamentenindustrie, die Herstellung von Leder und Lederwaren, die chemische Industrie, die Fabri- kation von Zellstoff, Phantasiekartonnagen und von geprägten Pappwaren, sowie die elektrotechnische Industrie und die Kolonial- und Materialwarenbranche Berichte lieferten. Die Denkschrift gibt die Wünsche dieser und anderer Zweige der deutschen Produktion mit ausführlicher Begründung wieder und fordert unter eingehender Darlegung der Reform bedürftigkeit des gegenwärtigen Vertragsveryältnisses, daß man der Union, wcnnFic keine größeren Konzessionen mache als bisher, nach dem Vorgänge von Frankreich, Italien und Portuqal nur einen Teil Les Konventionaltarifes gewähre. Transporttvese«. — 4proz. Obligationen der Kaiser Jerdinands-Rordbahn vom Jahre 1904. Die Kaiser Ferdinanos-Nordbahn bat be kanntlich vor kurzem den Teilbetrag von 6 Millionen Kronen ihrer Prioritäten vom Jahre 1904 von 60 Millionen Kronen an die Oesterreichische Creditanstalt begeben und um die Kotie rung der gesamien Emission nachgesucht. Die Wiener Börsen- kammer hat nach Meldungen Wiener Blätter das Gesuch beim Finanzministerium befürwortet, das jedoch gegen di« bis herige Praxis nur die Kotierung des bereits tatsächlich zur Emission gelangten Teilbetrages von 6 Millionen und nicht der ganzen Emission von 60 Millionen bewilligt bat- *- Italienische Mittelmeerdahn. Di« „Perseveranra" dementiert eine Mitteilung der Eisenbahnfachzeitung, der zufolge die Mittelmeerbahngefellschast sich nur noch dem Eisen- bahnbau widmen werde und mit der Regierung bereits ein Uebereinkommcn abgeschlossen habe. X. Weserumschlaastelle Münden, G. m. b. H., in Bremen. Unter dieser Firma ist die Gesellschaft eingetragen worden, die die in Deutsch-Wilmersdorf erbaute Weserumschlagstelle nebst Anschlußbahn nach Münden in Betrieb nehmen soll. Die Gründer der Gesellschaft sind in der Eintragung nicht ge nannt. An jener Umschlagstelle hat. wie bekannt, der Nord deutsche Lloyd ein lebhaftes Interesse genommen. vctriev»au»u»«ise. cd. Lokalbabn-Aktieugesellschaft io München. Die Ein- nahmen der deutschen Linien im Juni betrugen 253 039 >205 335) Das erste Halbjahr 1905 erbrachte eine Einnahme von 1021 530 >965 960) - Die Limen der Lausitzer Eisenbahnaesellschaft erbrachten im Juni 54 334 >52 448) ^l., seit 1. April 171371 >157 706) )( Amerikanische Eisenbahnen. Einnahmen der Pitts- burg Cincinnati Chicago L St. Louis ,m Juni: roh 2 241 000 >->- 220 000) Doll rein 586 000 >->- 23 000) Doll. Einnahmen der National Railroad of Mexico in der zweiten Juliwoche: roh 213000 >-j- 11000) Doll. Einer Aufstellung des „Financial Chronicle nach hatten 100 Bahnep im Mai eine Roheinnahme von 121005 979 Doll, (mehr 1113:3 864 Doll, oder -f- 10,1 Proz.), «ine Reineinnahme von 36 265119 Doll. >->- 3 573183 Doll, oder 10,93 Proz.), 39 Bahnen in der ersten Juliwvche eine Roheinnahme von 7 375 914 Doll. >-s- 310149 Doll, oder -)- 4,38 Proz ), 35 Bahnen in der zweiten Juliwocbc eine Roheinnahme von 7 617 430 Toll. >->- 669 570 Doll, oder -f- 9,64 Proz.). Kanadische Pacificbahn. In der letzten Woche 1015 000 >-j- 56 000) Doll. L. Aaiscr-Wilhelm-Kaiial. Während des Vierteljahres vom 1. April bis 30. Juni 1905 haben 8998 >9073) Schisse mit einem Nettoraumgehalt von j 357 345 >1318 620) Register tonnen den Kaiser-Wilhelm-Kanai benutzt und, nach Abzug des auf die Kanalabgabe in Anrechnung zu bringenden Elblots- qeldes, an Gebühren 645 848 >627 367) .0. entrichtet. Davon entfielen auf den Juni 3146 >3332) Schiffe von 47 c 442 >500 911) Registertonnen und 226113 >236 487) ^l. Gebühren. Für das Quartal ergibt sich also eine DerkehrSsteiaerung, für den Juni eine Abnahme. Vielleicht hängt diese auchmit dem Psinafest zusammen, das im Jahre 1904 in den Mai fiel. Die Abnahme ist übrigens nur belanglos. Vermischt«». *— Zu den Betrügereien im amerikanischen Ackerbau- bnrean ichreibt die „New Yorker Hdls.-Ztg." u. a.: Edwin S. Holmes jun. braucht sich feiner Entlassung wegen, sofern sie nicht noch Schlimmeres nach sich zieht, nicht besonders zu grämen. Wie es beißt, befindet er sich im Besitze eines hübschen Vermögen». Er hat u. a. zugestanden, daß es ihn selbst überrascht habe, als ihm einer der New Korker Baum wollmakler, mit dem er in Verbindung stand, und der ihm Gelegenheit gegeben batte, sich an einem Mmenunternehmen zu beteiligen, bei Gelegenheit milgeteilt habe, sein Anteil an dem dabei erzielten Gewinn betrage 40 000 Doll. Auch hatte er nichts dagegen einznwenden, wenn anläßlich seiner häufigen Anwesenheit in New Kork seine Geschäftsfreunde es sich zum Vergnügen machten, seine Hotel- und sonstigen Unkosten zu decken. Nach der in Washington vorherrschenden Ansicht hätte Holmes ohne Mitwissen anderer Beamten seine unehrlichen Manipulationen nicht jahrelang aufrecht erhalten können. Und wenn sich gegen seinen Vorgesetzten, deu Statistiker John Hhde, auch kein Verdacht richtet, daß er sich unehrlicher Me thoden schuldig gemacht habe, so werden ihm doch ungenügende Beciinsichtigung seiner Untergebenen und übermäßige Ver trauensseligkeit zum Vorwurf gemacht. Wieweit die Be hauptung begründet ist, Holmes solle für andere Beamten zum „Sündenbock" dienen, durfte der Verlauf der im Gange be- nndlichen Untersuchung aufklären. Holmes hat einigen Spe kulanten die Schätzungen de- Ackerbaubureaus vorzeitig zu gänglich gemacht: auch besteht begründeter Verdacht, day ,m Äckerbaubureau die Natur korrigiert worden ist. je nachdem eS einzelnen Manipulanten erwünscht war. Holmes ist mit Schimpf und Swande aus seinem Amte gejagt worden: Hyde. sein Chef, ist freiwillig zurückaetreteu. — Von anderer Seite wird gemeldet, daß die Geschworenen setzt mit der Unter suchung des Baumwollskandals beschäftigt sind. Die Ver- Haftung von Holmes und angeblich auch die von anderen an gesehenen Personen und eine völlige Umwälzung des Ackerbau departements sollen bevorstehen. *— Ernte in Kanada. Aus Montreal, 14. Juli, wird der „Frks. Ztg." geschrieben: Der heute veröffentlicht« Erntebericht für Manitoba und den Nordwesten lautet recht günstig, denn die frühere Schätzungvon 80 bis 90 Millionen Bushel-Wei-en Ft auf 95 bis 100 Millionen BufhelS erhöht worden- Der Stand aller Arten Getreide ist fast durchweg gut' von Hagel und Rost ist die Ernte bisher ganz verschont aeblieben. Di« Entwickelung ist soweit voraeichritten, daß die Ernte in diesem Jahre etwa 14 Tage früher beginnen wirb al» im verßcnlgenen. Auch in der Provinz Ontario rechnet man auf eia« allgemein reiche Ernte besonders für Heu. Von den übrigen Pro vinzen, besonders Quebec, liegen ebenfall» nur günstige Be richte vor.
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"1905-07-25"
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LL-^' ^2 K 2-« K^SL K L »ZLSZZ ^ZI Md S L »-277-^ - ^8--^ Z8L ao-Q 2 <S« st7^.8Z H-- Ze?3°- N L 6D-r-.S o S 8 2 ZL» 'M I «2, crÄ-Z'kD s«-o2 ^»»> L d«» 2 32 ?Z« L 2 ^^2» -8 8Z r1«°k Z^3-S- !§ Z a> s ca 2« 3>' 2 »»- SZ it -Ä « k » 2 4» 1 Z 8 S NZ °Z -Z3 S-r 0 s a> 2» rZ Sk- ri 0 cy S ä» s zsz^s L' V 2 0 cü « 1 Ä 8 L -S Z^rZ -L "^2 a _ s .22 «8 » 8 ^Z« I. SdfL s a 1- 0 !«'Z §8 ^2 «. 2 » » .^>Z kZ? i- i-L 2* "SZ° 0 s -'^2 - -Z5? Z s »o Z . c: rsI -8^ -ä'-Lß V _ « 2 — V L >0 ^ ^«>o S 0 s -Z « s *-8 HZ 2tz L^ or "S ag "0 D A Z 6^2 aL dLaZ -Z 2 L- »Q -7 äZ« S^Z ZZ « c» § > . « <v--"^^ s L8ß"1 . c- 0-Z L « a^2 2 s 2 s- m 8 -? 00 Z .» r-5^ ^-ÜZs«--2 LZ^s Sm« ^2Z ^"Z 8^Z Q^rQ"— Zv 8«^ Sg -S s 0 2 - « s< V2 os ZZ? i-r L IZZ8-- --L L 3 0 " g «< <» Ss» s" ?z -N ^3 -Z^s L ^3 «2 s, 0.2 Zs-8°? ^°>L'.kSZ^ZH ZoZ-L^E^SS^S 8ZZ0S- 'S 'S as2 A, «_7jZ -. _^- g ^. --« L-4- ? » 2 0 o.S2° ^2 s » --2 ,°Lg ! 8 >2? iZi Zk ^«3 2 >s -Z- > Z Z m «V. gS SL Zd- ^3 I-5 8sss?d M'-' - I -2. 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Dienstag, 25. JuU tvvk Leipziger Tageblatt. Seite 8. «r. 374. M. Iabrq vvpo»>t«o '»z/b ! "«»nr* ,r 2I1L0L211.50L rcrtz« u -Vmirrri-K-«»», 0t,.l)dtt,»tt,n»n- ,»'> '^34,' > 34»> a s « 8. 3«. 34- 4-!, Zb^i 950S. ZbSt. .500'100.806' .-a.lOZ.-L 44» ll. a. 4-» .78». 44» 'ML ssLsa. 3o. !L0». Mr 101L0L -»I «rUodr. > ,' 3'!- -IV »no-,, A »'-^5 .75». 5L,^ »e«ui>d.-ld. u. vdl. 24, sooa. 750» >ü 20 m»oa. o «3'i- 1O1.SOL 10150L o —a. SS,—dr 85.—» 3 6. IS >d° a. u. ,5.10a. 103,40°. 4 I l>'3', l. ter 3 7970L Lt-Ut-nkilr,». « 101.10». ll. <«. .—»- 1< 4 138600. II HZL 3 o^.^.doo» 6. L«d»3.8t.-Ptd.'.83 dr. 41, pro!, l» 4 8toodd.pt3dr.1888!' 4 2)d!.- ML ML ^LÄL 71, 1, ML 10Z.—a. ML a. bml»«-^MtX«»-. 3 3 34, r-ML ßWL 8510». 84 50». 78.606. 78.60». 59256. 59.256. ML ML 7325 L 3'!- L 124.506. 41, II 1632 6. 16 32 6. 1 a. 9?80L ^80 L M^L Ib 213,—L 21425 L 85 156. 85.156. ,.—a. 85 206 DK. pn> 02/03 °. 03/64. t 16-°/» »ir»/« 10^75 L 63 10005». lr«ut»vl>« »<»»«»». 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Sold« kr3, 81>la«s»«rd, 3tcd>. aoooot.llodl 3«.dsmo>a.8oldr1i Vorroao.-X. 3«. -id.8r»ood. 3» 3t.-pr. 3». Nodrtodl,. 8,16« 8»Irooa»o 8>oz«d. Noood. 8--00I- 7«o«ot 8cdil7« t U,Id« 3«d,1d«r llrad« 8»d,rio- 0d,o>.7d. 3«. Vorrz,.-X. »odtmlocdo» 7»m. 8«dlmio6 naix». 3«dt«,. tloddONoo 3«d1»»>»od. ktodlr. ,o3 L,, ck> iN. 3. iodt.l.60. dr,m,6 IUI«. p,rlt.7«>>. 8«d>o,,f 8,doll« 8odo63«, do« 3U»o,d.rra.i«r. 8od»nd»o,« XII« 3«dr>lia. d«d 3M,d«t 3 3«>r«! 8«dood«t tt^ltr. 8ckl,Ir-Ito»,a> ioodocl 3»dIItt». 8Ed« N«dr»oa 8>«e«> 3olloe« 3>»o>«,.,tUl.i,lr 8I«o«>, 61«loa. 1 8l«n«>, 3 8,ttt» 8»r»«a«t. pur. 8»rd.SrSott.d»o«. 3». 3l.-pr. d-rdorl Sora», S-roooor Sorad. 8,rlo»oo 8-od». it-ocdmoo,. tturor »ordo t.lt. X »»so« k6,o»«d d«t»>a»dötl, Solo, iodmioo S«os1cdod»I1,cd«» tt«niooor 7»rn. > S,oa»l»oda.di»»ed> 8 >t«rbr-o3 VV-aaoo! 2 didorol- Sora». !11 ItiI3,dr»o3I MdI.! 8 Idrsodda. t.«3»r,. SoodS,dl Sott.-Vor Sdodolsr 7»rd»ds. S0r3« SS«« 81.- krior.-Xdl>«o SSood 16«o»«d, S«8o>«»o LtXrd«,. So,m,o» W»a8°" Söl«1d«tri«d»-a«. So»,I3I»»«rd« Sü««>« ll«»«r>t- oodrtl S0tt«>d«1id.rploo. So13»odto»d» SomdolSl dtuod. 16« 8«ad,o 1oo»r»r6» 3««»r>od.X,od.-Xdt d»dl». porr«16o,. dill»«d X»°d,r>I. d»pl« Mdi«ob d»tto»Nr«r S«r,d. dool^ kiuodsn» d«sS»a b Tdomo» dirodo«r L Lo. dSIoor S,ra».-V«. d0Io.a-»-o.kt«dtr. d»Io-M»«o Sr§». düoia Mld. doo«. a«. St.-Pr. d»o.-MrI«od.Vra. düola'doro Sora», dooläoro» Porr. dSrd>s3. r-odort. dirtloa, °»dr. dclli«r 4 3,«r3-o dro»or-»r d>«t»II door Ir»1dr>«oi,o 34,^ 34»^ 3°„ 34, d-rkd.8t.7t.1SSr l'4 3a. ä». 1874 ^8 ,r»or«osd.8I.-X. l'b 7oi>I.-8°dSo.18SS ' 3'6 IopI.8t.XoI.,1874 ' S ».»»M.-X.1S74L. -b >°. 1 >». 1 »dr >dr Vd»»t>«»tI<»I»»N v«»u Im- «d«0»t»I«-<3«,«i^1I«^>>»d»«»> 4XIIa.eiUtr.-6i>, 101 4 üortoianlt. Ui>>oo 4 ll«.k otodlr.Uol. 4>, d-rlm. U-scd. 4 l-o'-dbN» 4 Sodocdort 44, 8°dood«t > 8>^«o tS-lsd«! 10Z,— Sooddruuoi S»do>. 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Vorrr.-X. llui3.U,d.(R»/«r> 5bu«I3.M«dio«o 6o>« dodl«»»ord« llro-mll, 7n>»I lodirt Luatd-f. lautorb 3-tr»«>- lu,ad»ri. dattool. l>otr»odl Sr»3»d U»»a»»rd dr»1t lidirlolä. lardu klUtr» 6ru3«o ll.Uedt-a.dNlIiol kl. llol«». Ibrrcd km»IUi»rU. ttlul» loal. *»>>««»« i lramrod^orl. Lo. 14» l»otm»I>« I«a*.!^ 3r Mt,ktuo»«rd 7 sapoa MoutMi ia xu»>xxu<ra»«l»« m»u«r«. L0L50L Ml7> W-Ä >6 b 1 «,-3at»-S»ko. 7 f1«»»diiA.Sod>ad >1 stbld« S»üdk»o 8 lr»o»tt«.r»od«s. 1t frmarkludbtt» 0 friUriaXuaaio b 5r3r.-MUl.-MII» 1 5rkt«»Su»m. 16 prilruM, M«dd3.> 6 ü»aa»u« kku > t S3°.8.vI-VUI,d3dI' 34- ^L.l»-dl,,ld,odlb(' j', 2c«a>-0.IuU,adS S3«.111,«Id.o.d3d. L3».tV,>>Id,»d3.lb 10325 99.25 M X»u.-7«pl.ssai3.l'!»4»! 80. 3o. 3o. l' 34,' 80dm.Mr3d.180Zl' 34-, 3o.3o.S2 llo^UX 8c»sdtI^ir.iS(»t9l'4 , 3». 3». ? 6u»-S°3d.9Zt»ll.)l' 3».9>t»U7 8'Id.l' 3r 3». 3«. °«I3 l' 3». lm. > 89 1» 3». l». I 71 t» 3o.lm.UI 74 ÜI3.I' lIiriV«td.(»lk.)Ll' lrrd.XId.9Sar3,E 3o.3ri.lm. L»>.il.-Ut». Sr.-»a.,la 3o. la>. d»i».5«3.K. 3°. 3r >»721» d»t».5.-°o»»1, ar. l' d»iod.-0.ta»>73.l' 3o. 3o. Lo13 l' drpr.Sc3sik(a»r7t' 3».8»Irdmr.(rr)6.l' l«av.-cr.»tpi!.(r)l' 3o. ottr. <-»r7l' 0ut.l.od»Id.S7 0.l' llulr. Lt-rtsd. »1t. (z-r.) -l' 3r,. 1883 »l» 3o. ^l' 3o. 8rlloo-Mss k' Sulr. Uor3»utd. lr X (z-r.) l' 3rUl.S(ll»t.-8.)l' 3o.«. 1874 ll°I3 l'° 0ut.8ü3d.8bllo13l' 3o. (a-r.) °o13 l' V»lr»»-rrl«31»o3 t" piku-priu.tar.) l' pr-z-llc, 83 Vo13l' S--d-6»3ood,-ldl. lm. I S°I8 l' 3o. lm.VUor.6S ' 3o. lm.VUIor.11 ' 3o. lm. Id o«.14 ' «ilt,I3. 8o3«ddr,3. 8.1 ood. d.S8 ' 8. S»»d. d. Ü8 > pl3dr.,88»8St > 3o.,.S4 I' duliz* 25 L K SOL qöor 40-r 2SL Svdr 75L 75L 75 L —L >—L 40 L 3 6U-tt.lkud.-X r.Scko» «.8«kr». r120»ldSlI«6?t. 35,8^1« Srdi»98 34,«r,.S4I.L«. 34, 6mMu ». 98 34, 3«. ,. 1806 3-k Mik 3 4 Momdorz 34» pk»u 44, Xrz. lao. Xat. 4»>, 3o.X«u.bll°^ 4 00. roo 1898 44,So»o.XU1898 44, 3r 3». 1902 8 0di°«. Xol. 9b b 3r <k. 98 1 44,3». 3o. 98 IM ürlud. I8S« I^63».d°o».40ll»l 1,7b3r>4»a.b0as 1/ll3o.ü°I3,p>r.l 4 tkl. Ssolo »Ito b IX«. Xdl. 100 >.. 4 3». ü»13»ol. 64 4ll«otura«I3r.ar. 4 3o. droaonrool« 4 3o. door. Sui« 4V,3o.p»prt«.5./X Zporka.St.-X.oait b Som. Soak 1863 4 3r 3«. 1889 4 3«. 3o. 189° 4 3o. 3r ISS» 4 So.3«.doa». -da. 4 3o. 3o. 190b Sou.ü»I3r^r.,.4r 3. 3>d iku.Xit. 94 4Sou..02o°dd.1» 44-3».6b3o. d.17 4 3». Ll—t«.«I»7l. 48«d>icd»Xo1«>d» 4 Lp-o. lit«i»or» 47örd.Xok«d»,.VZ So. »u 190b 4 Uaz LotUrook 4 So.d-o-uroak 34- 8»sr. S.-I.M- Sd. »«!. 48ort.Sfp.-Sd. »dz 84, 3o. 3o. 4 srulma.-Moo. ood. d. 1911 8 Sok. M1.-M.- ptddr. tbSÜ ->.) 1 4 6.«,p.8.pl3d»IV 1 34, 3°. VIII «. IX 4krdtt.Mp.-8.XIV 1 34-a°ld.ü3d.III,IV, 4 3». X,X»,d. 13! 4 3«. XUM»,d.14 4 3r XUI d>» 1L. 4 S-mdz. Sfpctd. »orizor dutizor 137 75 136 50
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er... Görlitz >afer. lr-Sgr. Vf. theilt wird. Lauban, den 11. Januar 1891.. i - 28 j-. ,nd töHzL" J e Kan n t m a.ch « n g. Mit dem 1. März. or. wird dis! Stelle einer Waisenttiutter im hleHen ÄViti» senhause offen. Frauen, die sich zur BKwattung dieser Stelle befähigt Hallett, Wdl» len binnen 14 Tagen ihre Gesuche auf unserer RoM ttlchMegen^^ ih nen auch Auskunft über die mit der Stelle v Munden ett PfkichM uttv GknMM et^ Wöchentlicher Anzeiger fLr die -i König!. Preuß. Kreis-Stadt LaUMt z Md ihre Umgegend!. Mittwoch den LK. Januar. Machen er. Nvr«v«»v LIlKvu. - Lützschena., ch Kräften^ enthalte z»? und kann rn. Auktions-Anzeige. Freitag, den 18. d. Mts., Vormittags von LV Uhr ab, sollen in Abtheilung b des HohwaldcS: 1) SV Stück bnchene Klötzer verschiedener Dimensionen (12 bis 23 Zoll Stärke). , , 2) 2 Klaftern buchen Nutzholz und b) 2S „ „ Brennholz öffentlich meistbietend gegen baare Zahlung verkauft werden. Lauban, den 7. Januar 1861.. , Die städtische Forst-Deputation.
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r« Anetions-Anzeige. Vlnslax Uen KV. <ß. MI. von Vormittags 10 Uhr ab sollen in Abtheilung 3 des Hohwaldcs ILV 8ttielL und Uoktenv UlUlLer, VO 8vU»vk 1«»n^nv8 und Uekre»e?8 ^8lrvl88lK öffentlich meistbietend gegen baare Zahlung verkauft werden. ' Lauban, den 15. Januar 1861. Die städtische Forst-Deputation. Konkurs'Eröffnung. Königliches Kreis-Gericht zu Lauban. >. Abtheilung. Den 8. Januar 1861, Vormittags 1« Uhr. Neber das Vermögen des Handelsmanns Heinrich Kerber zu Alt-Gebhards- dorf ist der kaufmännische Konkurs eröffnet und der Tag der Zahlungs-Einstellung auf den 27. Dezember 1860 festgesetzt worden. Zum einstweiligen Verwalter -ex Masse ist der Herr Justizrath Neitsch be stellt. Die Gläubiger des Gemei nschuldners werden aufgefordert, in dem »Ißt Uvu 8. vr., V«i »Mt»K8 LI Tlkr in unserem Gerichtslokal, Terminszimlner 18 vor dem KommissarHerrn Kreisrichter Zenker anberaumten Termin ihre Erklärungetz' und Vorschläge über die Beibehaltung dieses ' Verwalters oder die Bestellung eines Änderen »'einstweiligen Verwalters abzngeben. Allen, welche von dem Gemeinschuldner etwas an Geld, Pahjeren oder anderen Sachen in Besitz oder Gewahrsam habech oder welche an ihn etwas verschulden, wird aufgegeben, nichts an denselben zu verabfolgen oder zu zahlen, vielmehr von dem Besitz der Gegenstände bis zum i. März 1861 einschließlich, dem Gericht oder dem Verwalter der Waffe.Anzeige zu machen, und Alles, mit Vor behalt ihrer etwaigen Rechte ebendahin zur Konkursmasse abzuliefern. Pfandinhaber und andere mit denselben gleichberechtigte Gläubiger des Gemeinschuldners haben von den in ihrem Besitz befindlichen Pfandstücken nur Anzeige zu machen. Bretter > Versteigerung. Freitag den 18. Januar 1861, Vormittags 11 Uhr solle» auf der Brettmühle zu Kohlfurt nachstehende Brettwaaren circa „ Schock 20 Stück Bretter "/»" 18' lang „ s „ 30 „ , °/4» 14' „V „ „ „ „ „ » 40 »/." 14' „ „ /« ' 4 V." 10' „ „ „ «. ,, /» » h „ „ „ 2 „ Schwarten „ 18' „ „ 2 „ ^0 „ „ „ 14' „ » » » 10 „ „ „10 „ . meistbietend öffentlich versteigert werden, wozu Kauflustige mit dem Bemerken emge- 'laden we Einnehm a best festgesetzt Jnspektt vorgenon OrtSbe welche se deren V ungen aufgenon in die S Die I 1 auf we '7 3 Morgen mendorf wird zu uereiloca - < selbe nac ihrer Pr der Volls fang W «z, derzeit b < bei dem oder Ost
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'laden werden, daß die Gebote im Termine selbst haar an den anwesenden Forstkassen- Einnehmer in kaffenmäßigen Geldsorten zu entrichten sind. Görlitz, am 12. Januar 186t. -Der^Magistrat. Die vorzngsweise zur unentgeltlichen Aufnahme auswärtiger Staarblin- ther bestimmten Tage sind in diesem Jahre auf den 7. März, 12. April, 15. Mai festgesetzt. Die Kranken müssen acht Tage vor ihrer Ankunft der unterzeichneten Inspektion angemeldet werden, damit die dntsprechende Erweiterung des Hospitals vorgenommen werden kann. Zur freien Aufnahme sind sämmtliche Patienten berechtigt, welche durch ihre Ortsbehörden ihre Mittellosigkeit glaubwürdig nachweisen können und für welche seitens ihrer Kommunen keine Arm rnfondS disponibel sind. Patienten, deren Verpflegung durch öffentliche Armenfonds oder Privatunterstütz- ungen gedeckt wird, werden zu dem täglichen Verpflegungssatz von „10 Sgk." aufgenommen. Die kostenfreie Ucberkunft der Kranken, so wie deren Rückbeförderung in die Heimath bleibt natürlich Sache der Kranken. Berlin, den I. Januar 186 t. Die Inspektion der v. Gräfe'schen Klinik. Karlsst. 46. P. Possart. UZI« L n,n 81 n »«I < er 8 t werden bis ans weitere Anzeige ansgefetzt. UZ v I o 1 8 1 u o» El. > Das Dominium Mittel« Thiemendorf bietet bas Langholz von circa 8 Morgen Fläche zum Verkauf ans dem Stamme. Buschförftcr Meu sel in Ober-Thie mendorf ist angewiesen, Kauflustigen die Holzbeftände zu präsentiren. Bietungstermin wird zum 20. Januar c„ Vormittags von 10 —12 Uhr in dem Bren nereilocale des Mittelhofes anberaumt. Dominium Mittel-Thiemendorf, den 14. Januar 1861. - UZO8 HVIrlU8VUntt8-^I»^ Feimversicherungsbank für Deutschland zu Gotha. Zufolge der Mittheilung. der Fcuerversicherungsbank f. D. zn Gotha wird die selbe nach vorläufiger Berechnung ihren Theilnehmeru für 1860 E «. VK l^poevot ihrer Prämien-Einlagen als Ersparniß zurückgeben. Die genaue Berechnung des Antheils für jeden THeilnehmer der BankL sowie der vollständige Rechnungsabschluß derselben für 1860 wird, wie gewöhnlich, zu An fang Mai d. I. erfolgen. Zur Annahme von Versicherungen für die Feuerversicherungsbank bin ich je- , derzeit bereit. Lauban, den 8. Januar 1861». LivONHV»!«!. 60 Ctr. gefundeS Heu und 40 Ctr. Grummt liegen zum Verkauf bei dem Handelsmann UU»^u in Mittel-Thiemendorf. Ein Ouartier, bestehend aus 2 Stuben und womöglich einer Alkove wird bald, oder Ostern zn miethen gesucht. Von wem? ertheilt Auskunft die Exped. d. Bl.
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'28 WM» Trockenes Schockhoh "MU verkauft im Einzelnen, so wie auch im Ganzen Bäckercibesitzer. Ein fast noch ganz neues, ekgantss VttkirL-Lnslv« (7 octav» Polixander-Holz) wird billig verkauft. Näheres durch Herrn Pauser, Instrument <' tenbauer in Lauban. - Am 1l. d. Mts. ist ein brauner Pelzkragen von der Brauerei in Holz kirch bis nach Steinkirch verloren gegangen., Wer denselben in, der Brauerei zu Stein- kitch abgiebt, erhält, eine gute^ Belohnung. Am Freitag den ll. d. M. Abends sind auf dem Wege zwischen Laubän Mchs« Haugsdorf 2 rund abgenähte Pferde-Halftern verloren worden, und- wirb der FMcr ersucht, dieselben gegen eine angemessene BelohUuuA in dem GxpM-» tlon d. W. abzugeben. ... ,--i. — - - - - r - ' ' l Ein schwarzer, mit Pelz gefutterter Glacehandschuh, auf die- rechte Hand passend, ist auf der Chaussee von Lauban bis nach Schreibersdorf verlovsn gegangem Her ehrliche Finder wird ersucht, denselben gegen eine angemessene Belohnung in der Expedition d. Bb . Im Hotel zum. „Deutschen Hause" werden stets VHkrniei 8, I-ittti8 und sowohl in den Nestaurations-Loca- litäken, als auch in aparten ZlMMerN angenommen und solid ausgeführt. Mswahl warmer und kalter Speisen zu jeder Tageszeit. WM* Frisch angekommen: vtr8< DeU<r»tD88eo. « » 1 v HV « S » ^WW WM* ^!nL^8 LnKvrkIei L »88. HBr»un8eI»Hveiser HVü» 8t«k^», fränkfnrter Art, Aechten »8lpne». i 9te«e und , «Snin, LT»»S, ^I ttv .. . empfiehlt crgebenst O 1 t » 18 « t 1 v I» V r» Bei der vorzüglichen Schlittenbahn nach hier, erlaube ich mir mein Loeal be stens zu empfehlen. Außer vortrefflichem Lagerbier vom Faß, diene ich mit güt ab gelagerten Weinen. Größere Gesellschaften, welche mich mit ihrem Besuche beehren wollen,' ersuche ich um vorherige Anzeige, damit ich im Stande bin, mit warmen Speisen aufzuwarten. Greiffenstrin. Brauermstr^ dkächsten Freitag, als den 18. MtS. beabsichtigt der Uutcrzeich- tc, WW- den Regierungs-Antritt Sr. Majestät Wilhelm!. "MW zu feiern, wczu hierdurch alle Patrioten^ ganz ergebens eingela^ni Gasthofbesitzer „zum Prinz-Rtgenten" i n G e. i b s d o r f. , . . . . . . .. . . - - ' (Nedaction, Druck und Verlag von M. Ba u m ei fter in LanbaM> Es w Trauer ii Königes, stät, zum Niß Und zu lernen, auf Sein hat. Ich 6. August öffentlich Bern» Charli Wenn stoische L< und wem . mit Znbr unh ewic ihr die» übergeben schrieben. Doch wt selben G
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"1890-01-07"
Emscher Zeitung. 1879-1904
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[ "Gelsenkirchen" ]
3034025-1
Westfälische Wilhelms-Universität Münster Universitäts- und Landesbibliothek
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Oe . . schg . . . — — * Erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn = und gesetzlichen Feiertage . Bezugspreis : Vierteljährlich 2 . , monatlich 70 Pf . ; mit illustrirtem Unterhaltungsblatt : vierteljährlich 2 M . 50 Pf . , monatlich 85 Pf . Einrückungsgebühr : 15 Pf . die Petitzeile od . deren Raum . Druck und Verlag von Ferd . Dienst , Gelsenkirchen . Klrs und für den Kreis Früher : „ Der Reichsfreund “ . Gelsenkirchen . Sincere et constanter . Publikations = Organ der sämtlichen Behörden des Kreises . Kreis = und lokalpolizeiliche Verordnungen für den Kreis Gelsenkirchen durch die „ Emscher Zeitung “ veröffentlicht , erlangen aufgrund gesetzlicher Bestimmungen ( laut Bekannt machung Kgl . Regierung zu Arnsberg vom 19 . Juli 1885 ) rechtsverbindliche Kraft für die Kreis = Eingesessenen . Der Kreis umfaßt die Bürgermeistereien Gelsenkirchen und Wattenscheid , die Aemter Braubauerschaft , Schalke , Ueckendorf , Wanne und Wattenscheid . Nr . 5 . Für die Schriftleitung verantwortlich : Fritz Lonisgang , Gelsegkirchen . Gelsenkirchen , Dienstag , 7 . Januar 1890 . Telegramm = Adresse : Dienst = Gelsenkirchen . 410 P # Fernsprech = Anschluß : 172 . 10 . Juhrgang . □ Rück = und Ausblicke . Mit frischen Kräften werden nunmehr die parlamen tarischen Körperschaften an die Lösung ihrer Aufgaben herantreten . Der Reichstag nimmt seine Sitzungen Mitt woch , den . , wieder auf , der Landtag ist zum Mittwoch , den 15 . , einberufen worden . Während die Aufgaben des letzteren noch nicht zu übersehen sind und ihm für seine fernere Thätigkeit noch ein weites Feld offen steht , ist dem gegenwärtigen Reichstage nur noch eine kurze Spanne Zeit vergönnt , in welcher — von dem Etat und den damit verbundenen Gesetzen abgesehen — als haupt sächlichste Aufgabe das Sozialistengesetz zu erledigen übrig bleibt . Blicken wir zurück auf die vorjährige Wirksamkeit des Reichstags und lenken wir zugleich unseren Blick auf die bevorstehenden Wahlen , bei denen es den Kartellparteien vor Allem darauf ankommen wird , mit gleichem Erfolge wie vor drei Jahren der Gegner Herr zu werden , so er scheint es uns ausgeschlossen , daß die parlamentarische Thätigkeit dieses Jahres mit einem Mißerfolge beginnen und der Reichstag noch kurz vor der Prüfung , die er gewissermaßen bei den Wahlen zu bestehen haben wird , sich als unfruchtbar erweisen könnte . In der großen Frage der Sicherstellung der arbeitenden Klassen gegen die Folgen von Erwerbsunfähigkeit und Alter hat der Reichstag seiner Leistungsfähigkeit ein glänzendes Zeug nis ausgestellt und zugleich einen Beweis von seinem großen Interesse für das Wohl der arbeitenden Klassen geliefert . Diese That drückt dem Jahre 1889 einen Stempel auf , welcher für alle Zeiten eine Bürgschaft da für liefert , daß die nationalen Parteien wie auch ein Teil des Zentrums von sozialpolitischem Geist erfüllt sind , und ihre Aufgabe , bei der Abstellung der dem Ge sellschaftskörper auhaftenden Mängel mitzuwirken , begriffen haben . Jene That bekundet zugleich , daß die Zeit un fruchtbarer Parteikämpfe und des Streits um unfrucht bare politische Begriffe ebenso vorüber ist , wie die Zeit der Herrschaft der manchesterlichen Doktrin , welche mit ihren verkehrten wirtschaftspolitischen Begriffen so lange und so viel Unheil angerichtet hat . Freilich an Gelegenheiten zum Rückfall und an Ver suchen , die Parteien wieder in die frühere Richtung hin einzudrängen , wird es nicht fehlen . Solche Gelegenheiten und Versuche glauben wir bei der bisherigen Beratung des Sozialistengesetzes wahrgenommen zu haben . Indes darf man darauf vertrauen , daß die Kraft des nationalen und des sozialpolitischen Gedankens , wie er sich in den bis herigen Leistungen des Reichstags und insbesondere in dem Invaliditäts = und Alters = Versicherungsgesetz ver körpert hat , wirksam genug sein wird , um die Rechnung der Begner auf eine Spaltung der Kartellparteien unter einander und mit der Regierung zu durchkrenzen . Die Einigkeit der drei Parteien hat sich in der Verstärkung der Wehrkraft und in der Besserung der Finanzlage durch die Steuerreform bewährt , sie hat dem Gebäude der sozialen Reform einen neuen Stock aufgesetzt . Das läßt die Hoffnung berechtigt erscheinen , daß die schwebenden Meinungsverschiedenheiten alsbald ihre Ausgleichung finden werden . Die Bewegung unter den Arbeitern , die im ver gangenen Jahre sich fühlbar gemacht und so große Dimensionen angenommen hat , ist noch nicht abgeschlossen . Neue Aktionen sind angekündigt worden , und hier und da bricht immer von Neuem wieder die kaum geschlossene Wunde auf . Darin liegt eine ernste Mahnung gerade für die Parteien , welche die Notwendigkeit der Sozial reform begriffen haben , die Macht = und Doktorfragen möglichst in den Hintergrund zu stellen , Differenzen zu vermeiden und der Regierung dasjenige Vertrauen ihrer seits entgegenzubringen , was sie selbst den Arbeitern au empfehlen . Ein Streit aus Anlaß eines Punktes des Sozialistengesetzes würde , von den unwillkommenen politi schen Folgen abgesehen , vielleicht von ermunternder Wirk ung auf die Arbeiterbewegung sein und hiermit Wasser auf die Mühle der Sozialdemokratie treiben . Ueber das Sozialistengesetz wird , soweit ersichtlich , mit den verbündeten Regierungen eine Verständigung erst nach der zweiten Lesung im Plenum erfolgen . Man scheint auch in dem vorliegen den Falle sich strenge an den formell allerdings korrekten Standpunkt zu halten , daß zu einer erneuten Beschluß fassung des Bundesrats ein Anlaß erst dann gegeben ist , wenn Pleuarbeschlüsse des Reichstages vorliegen . Uns erscheint die starke Betonung dieses formalistischen Moments in dem vorliegenden Falle wenig glücklich . Ständen die Regierungen einem Reichstage gegenüber , von welchem Versuche zur Schmälerung der Stellung und Rechte der Regierungen zu befürchten wären oder welchem gegenüber sonst Ursache zu gesteigerter Vorsicht vorhanden wäre , so würde sich gegen die Festhaltung des streng formellen Standpunktes nichts erinnern lassen , Einem Reichstage gegenüber , dessen Mehrheit in nahezu vier Sessionen den bündigen Beweis geliefert hat , daß sie das vollste Vertrauen der verbündeten Regierungen verdient , erscheint der formalistische Standtpunk deplazirt und der Herbeiführung einer allen Teilen annehmbaren Verständigung nichts weniger als förderlich . Indessen wird man , wenn anders nicht in letzter Stunde ein anderer Beschluß gefaßt werden sollte , damit , daß die Verständigung mit den verbündeten Regierungen erst nach der zweiten Lesung erfolgt , als mit einer gegebenen Tatsache rechnen müssen . Aber dieselbe schließt eine vorgängige Verständigung unter den Mehrheitsparteien nicht aus , während anderer seits die dringendsten Gründe für eine solche sprechen . Es ist für die endliche Verständigung mit den ver bündeten Regierungen von nicht zu unterschätzendem Werte , wenn die Mehrheit , mit welcher allein sie rechnen können , ihnen in geschlossener Front gegenüber steht . Das beugt Illusionen und gefährlichen Experi menten vor und bringt überhaupt die erwünschte Klar heit in die Situation . Zugleich wird dadurch der Wiederholung ähnlicher taktischer Manöver , wie sie Herr Windthorst in der Kommission nicht ohne Erfolg inszeuirt hat , und welche doch schließlich nur darauf hinauslaufen , den Regierungen und den Mehrheitsparteien ein Bein zu stellen , ein wirksamer Riegel vorgeschoben . Endlich wird , worauf angesichts der Neuwahlen zum Reichstage großes Gewicht zu legen ist , eine Ausein andersetzung im Plenum zwischen den verschiedenen Gliedern der Kartellmehrheit vermieden . Die von Herrn Dr . Windthorst geschickt herbeigeführte geschäftliche Lage läßt die Notwendigkelt einer solchen nur um so uner wünschter erscheinen . Denn der Ausweisungsparagraph kann jetzt nur mittels Antrages aus dem Hause zur Beschlußfassung gelangen , weil die Beschlüsse der Kom mission , welche die Ausweisung bekanntlich verwarf , die Grundlage der Pleuarberatung bilden . Ein solcher An trag könnte der Natur der Sache nach nur von den Deutschkonservativen ausgehen und müßte , um die Ein bringung zu begründen , mit entschiedenem Nachdruck ver teidigt werden , während die zur Ablehnung der Aus weisungsbefugnis in der Form der Vorlage entschlossenen Gruppen der Mehrheit ihrem ablehnenden Standpunkt einen nicht minder entschiedenen Ausdruck zu geben sich genötigt sehen würden . Es ist klar , daß eine solche , voraussichtlich scharfe Auseinandersetzung dem Zusammen schluß der Kartellparteien bei den Wahlen nichts weniger als förderlich sein könnte . Ohne Zweifel werden von denjenigen Elementen , welchen das Kartell innerlich zu wider ist , und welche demselben soweit dies die offizielle Zustimmung gestattet , entgegentreten , alle Künste ange wendet werden , um eine vorgängige Verständigung unter den Kartellparteien zu verhindern . Um so dringender ist selbstverständlich für die überzeugten Anhänger des Kartells und vor Allem für die Parteileitungen , welche das Wahlkartell abgeschlossen haben , die Aufgabe , die jenige mittlere Linie zu finden , auf welcher die nationale Mehrheit sich zusammenschließen kann . Dies setzt Nach geben von allen Seiten voraus , aber gerade darin , daß kein Teil dem andern gegenüber seinen Standpunkt rein durchsetzt , sondern daß Jeder den des andern sich zum Teil aneignen muß , liegt ein versöhnendes und einendes Moment . Wir verzichten wohlbedachter Weise darauf , die Linie zu skizziren , auf welcher die Verständigung zweckmäßig zu erfolgen haben würde . Schon deshalb , weil eine vorzeitige öffentliche Diskussion der Modalitäten die Ver ständigung selbst nur erschweren kann . Aber wir richten angesichts des nahebevorstehenden Zusammentritts des Reichstages an die Mehrheits parteien die dringende Aufforderung , sich vor der zweiten Lesung des Sozialistengesetzes über den allein noch strittigen Punkt der Ausweisungsbefugnis zu verständigen und auf Grund eines verständigen Kompcomisses einig und geschlossen in dieselbe einzutreten ( . ) Deutsches Reich . * Berlin , 6 . Januar . — Am Samstag den 18 . Januar wird der Kaiser als Souverän und Oberhaupt des hohen Ordens vom schwarzen Adler mit einer Anzahl kapitelfähiger Ritter im Schlosse die feierliche Investitur von neuernannten Rittern dieses Ordens vornehmen und im Kapitelsaal ein Kapitel abhalten . Minister von Puttkamer hat die In vestitur bereits im vorigen Jahre erhalten . Bekannt ist , daß nur Souveräne und Prinzen aus sonveränen Häusern , sowie Inländer , denen der Orden verliehen wird , die kapitularischen Ehren , d . h . Sitz und Stimme im Kapitel erhalten können , niemals aber ausländische Ritter . — In Herrenhause wird die Konstituirung am Eröffnungstage . im Abgeordnetenhause am Tage nach der Eröffaung , in beiden Häusern durch Wieder wahl des vorjährigen Präsidiums erfolgen . Wird die Einbringung des Staatshaushaltsetats von einer besonderen Rede des Finanzministers begleitet , wovon bekanntlich mehrfach Umgang genommen ist , so wäre ein solcher Vorgang wohl am 17 . Januar zu erwarten . Man wird die Verteilung des Etats , der übrigens vollständig fertig gestellt ist , um so mehr beschleunigen , als man ein Interesse daran hat , die erste Lesung möglichst bald vor zunehmen . Die Regierung möchte die Tagung gern vor Ostern , d . h . bis zum 29 . März d . . , anfangs der Karwoche , schließen . Ob dies sich wird ermöglichen lassen , läßt sich ebenso wenig absehen , wie es bezüglich des Reichstags der Foll war . — In Reichstagskreisen wird angenommen , daß man mit der zweiten Lesung des Etats nach etwa 10 bis 14 Tagen ( also spätesteus bis zum 22 . Januar ) zu Ende kommen wird . Dann soll die zweite Lesung des Sozialistengesetzes folgen , endlich die dritte Lesung des Etats . Der Schluß dürfte dann im ersten Drittel des Februar zu erwarten sein . — Von den beiden Paragraphen des Invaliden = und Altersversicherungs = Gesetzes , welche nunmehr in Kraft — gesetzt sind und deren Bedeutung wir wiederholt dar gelegt haben , handelt § 18 über die Bescheinigung von Krankheit und militärischer Dienstleistung zum Zwecke der Anrechnung als Beitragszeit . § 140 handelt von der Gebühren = und Stempelfreiheit aller zur Begründung und Abwicklung der Rechtsverhältnisse zwischen den Ver sicherungsanstalten einerseits und den Arbeitgebern oder Versicherten anderseits erforderlichen schiedsgerichtlichen und außergerichtlichen Verhandlungen und Urkunden . Stempel = und gebührenfrei sind ferner nach § 140 privat schriftliche Vollmachten und amtliche Bescheinigungen von Legitimationen und Nachweisungen . — Zum Befehlshaber der neuerrichteten Station Mpwapwa ist der Lieutenant R . Schmidt ( zuletzt beim Artillerie = Regiment Nr . 1 in Königsberg ) vom Reichskommissar ernannt , ihm waren der inzwischen ver storbene Lieutenant v . Medem und 100 Mann bei gegeben . Lieutenant Schmidt , welcher vor dem Abgange des Wißmann ' schen Zuges nach Mpwapwa anfangs September Stationschef in Dar = es = Salaam war und diesen Ort befestigt hat , ist jetzt ebenfalls damit beschäftigt , Mpwapwa in eine befestigte Station umzuwandeln . Die Befestigungen sollen ihrer Vollendung nahe sein , so daß jetzt im Innern an dem Kreuzungspunkte der großen Karawanenstraße nach dem Tanganika , sowie dem Viktoria Nianza deutscherseits ein fester Punkt gewonnen ist . Ferner ist die Absicht , in Saadani ein Fort anzulegen , aufgegeben , die Befestigungen sollen etwas nordwärts da von an dem hochgelegenen Küstenplatze Mtwaja errichtet werden . — Wie der „ Polit . Corr . “ aus Kairo geschrieben wird , ist der Erlaß des Khedive , betreffend die Ab schaffung der Frohndienste in Aegypten mit Ausnahme derjenigen für die Dämme , bereits veröffentlicht worden . Die Reinigung und Ausbaggerung der Canäle werden in Zukunft von Privatunternehmern besorgt werden . Die hierfür erforderlichen Auslagen werden auf Die schöne Excellenz . Roman aus der Gesellschaft von T . Tschürnau . 14 ) ( Nachdruck verboten . ) Sie beachtete seine Unterbrechung nicht . „ Ich habe aber ganz und gar keine Veranlagung zur Griseldis, “ fuhr sie fort . „ Wenn ich wirklich je die Schwäche gehabt haben sollte , Sie zu lieben und Ihnen einige Thränen der Sehnsucht nachzuweinen , — ich sage nicht etwa , daß ich es gethau habe , ich rede nur von der Möglichkeit , so hätten Sie mir Zeit geuug gelassen , die Schwäche zu überwinden . “ In Gülzow ' s Augen leuchtete ein Strahl der Hoff nung auf . „ Magda , üben Sie Guade ! “ hat er . „ Wenn ich nicht die rechten Worte zu meiner Werbung wählte , wenn ich Sie verletzte , ohne es auch nur zu ahnen , so war meine Aufregung Schuld daran . Die Leidenschaft mißt die Worte nicht ab . Ist es denn ein so großes Verbrechen , daß ich auch ein klein wenig Liebe bei Ihnen voraussetzte , da mein Herz so ganz , so ausschließlich Ihnen gehört ? “ Wieder lachte sie spöttisch . „ So ganz , so ausschließlich ! Wenn es nur auch eben so wahr wäre ! Jedenfalls wundert es mich , daß in diesem Falle Ihre Sehnsucht Sie nicht ein wenig früher heimgetrieben hat . “ Er sah ihr forschend in das liebreizende Gesicht . „ Was gäbe ich darum , um zu wissen , ob Sie manch mal meiner gedacht , ob Sie mich ein klein wenig ver mißt haben , oder ob ich Ihnen nur eben Einer war unter Vielen . “ Die schöne Excellenz hob warnend den Finger . „ Da lugt schon wieder Ihre Don = Juan = Eitelkeit hervor ! “ sagte sie neckend . „ Wie sehr ich mich auch bemühe , Sie vom Gegenteil zu überzeugen , im innersten Grunde Ihres Herzens zweifeln Sie doch nicht daran , daß ich mich verzehrt habe in hoffnungslosem Sehnen nach einem gewissen Lemand , der durchaus nicht zurück kehren wollte . Schon gut , schon gut ! — Keine Ver teidigung , ich würde Ihnen doch nicht glauben . Sagen Sit mir liecder , warum Sie so lange fortgeblieben sind . “ „ Weil ich Sie erst wiedersehen wollte nach Ablauf der Trauerzeit , wenn keine äußere Form mehr mich hinderte , sofort die Entscheidung über mein künftiges Lebensglück in Ihre Hände zu legen . “ „ Sagen Sie lieber , weil Sie versuchen wollten , ob es Ihnen nicht trotz Allem und Allem möglich sein würde , mich zu vergessen . “ Er zögerte einen Moment , dann sagte er : „ Nun denn , ja , ich wollte Sie vergessen . Ich habe mir Mühe genug gegeben , Ihr Bild aus meiner Seele zu banuen . Meine Liebe zu Ihnen war immer ein wenig mit Groll vermischt . Während ich Sie anbetete , zürnte ich Ihnen doch auch wegen der unumschränkten Macht , die Sie über mich ausübten , und die nie vor Ihnen eine andere Frau über mich erlangt hatte . Sie waren mir immer ein Rätsel , sind es heute noch . Ja , auf die Gefahr hin , Sie aufs Neue zu beleidigen , muß ich es Ihnen gestehen . Ich traue Ihnen heut so wenig , wie damals . Ich glaube , Sie gehören zu jenen holden Märchenwesen , die eben so wunderbar schön wie trügerisch sind . Wenn wir meinen , sie zu halten , entschwinden sie uns und wir hören nur ihr spöttisches Kichern in der Ferne . Ja , ich habe mich gesträubt gegen Ihre Zauber macht , nur um schließlich einzusehen , daß all mein Sträuben vergebliche Mühe war . Holde Nixe , Zaubrerin , gehen Sie gnädig um mit dem armen Sterblichen , der Ihnen unrettbar verfallen ist . Was darf ich hoffen , Magda ? “ Sie wiegte nachdenklich den reizenden Kopf . „ Sie setzen mir das Messer an die Brust, “ sagte sie schmollend . „ Ja oder nein , — entweder — oder . So eilig ist das doch nicht . Nachdem sie freiwillig so lange gewartet haben , können Sie sehr wohl auch noch ein wenig länger warten . Lossen Sie mir Zeit , mir über meine Gefühle für Sie klar zu werden . “ „ Magda ! “ „ Was wollen Sie ? Weiß ich denn , ob ich Sie liebe ? Ich glaube es nicht , aber es ist immerhin möglich . Einst — verraten Sie das Geheimnis Niemandem — wäre ich vielleicht fähig gewesen , eine Thorheit für Sie zu begehen , die mich viel , möglicherweise Alles gekostet hätte , aber da fand ich eines Tages ganz unerwartet Ihre Karte mit dem p . p . 6 . dor , und mein Stolz half mir , Sie zu vergessen . Nun erscheinen Sie plötzlich wieder und fordern auch sofort eine entscheidende Ant wort . Die kann ich Ihnen nicht geben , will es auch nicht . Ich nehme mir die Freiheit , zu glauben , daß mein Besitz eines sehr eifrigen Werbeus wert ist . Ich will nicht , daß man mich zu Denen rechnet , die ihrer Seele Seligkeit daran geben würden , baldmöglichst Gräfin Gülzow zu heißen . Ich will nicht , daß man sagen soll , Sie hätten nur zu kommen brauchen , um auch sofort zu siegen . Ich habe meinen Stolz und muß darauf be stehen , daß Sie ihn respektiren . “ Erich betrachtete das schöne Weib mit einem Gemisch von Zorn und Zärtlichkeit . Nie war sie ihm reizender und begehrenswerter er schienen als jetzt , da sie sich ihm entzog . „ Sie bestrafen mich härter , als ich es verdiene, “ sagte er . „ Was verlangen Sie ? Wie weit wollen Sie die Entscheidung hinausschieben ? “ „ Nun , auf sechs Monate etwa , bis zum Schluß der Saison . “ Gülzow fuhr auf . „ Sechs Monate ? Nein , Magda , so grausam können Sie nicht sein ! Ich war auf Tage gefoßt , auf Wochen allenfalls , aber sechs Monate , — das ist zu viel ! “ „ Nicht zu viel als Prüfungszeit für zwei Menschen , die dann ein ganzes Leben miteinander verbringen sollen . Sie haben diese Prüfungszeit für Ihre eigene Person auf Jahre ausgedehnt . . . “ Er machte eine heftige Bewegung der Ungeduld . „ Wollen Sie nie aufhören , mir das vorzuwerfen ? “ sagte er zornig . „ Ob Sie mir uun glauben oder nicht , — ich liebe Sie zum Rasendwerden : Die glühendste Sehnsucht nach Ihnen hat in mir gerungen mit der Vernunft , die mich vor Ihnen warnte , — nicht umsonst , denn Sie haben kein Herz , Magda . Was wissen Sie von Liebe , von Leidenschaft ? Sie sind kalt wie Eis ! “ „ Und Sie sind unvergleichlich bodenlos leichtsinnig ! Liebeserklärungen gehören bei Ihnen zu der kleinen Münze , die Sie täglich verausgaben . Einzelne romantische Affairen der Art habe ich in ihren Reisebriefen zwar nicht gelesen , aber sie sind mir erzählt worden . Wer seine Liebesabenteuer so an die große Glocke hängt , der darf sich dann nicht wundern , wenn er keinen Glauden findet mit der Versicherung , daß ein teures Bild ihm immer und allezeit vor der Seele gestanden habe . “ Sie lachte über die peinliche Verlegenheit Gülzow ' s , der wieder einmal Grund hatte , seine indiskreten Reise briefe in den tiefsten Abgrund der Hölle zu verwünschen . „ Sie sehen ein , daß bei dieser reizenden Meinung , die wir von einander haben , vorläufig an eine Ver bindung nicht gedacht werden kann . Wir müssen erst zu ergründen suchen , ob wir nicht vielleicht doch auch besser sind als unser Ruf und ob unsere gegenseitige Neigung stark genug ist , die unleugbaren Fehler , die uns anhaften , so weit zu bessern , daß wir eine halbwegs erträgliche Ehe führen können . Sechs Monate sind eine kurze Zeit — “ „ Für Sie , — nicht für mich . Jeder Tag , an dem ich Sie noch entbehren muß , wird ein verlorener für mich sein ! “ Die schöne Excellenz nickte gleichmütig . „ Das hoffe ich, “ sagte sie . Wie sie da in den Seidenpolstern des Sessels lag , das zarte Gesicht von dem schimmernden , lose aufgesteckten Haar wie von einem goldenen Glorienschein umwallt , die strahlenden , blauen Augen spöttisch und herausfordernd auf ihn gerichtet , sah sie so unsäglich liebreizend aus , daß er der Versuchung nicht widerstehen konnte . Ehe sie auch nur ahnte , was er beabsichtige , lagen seine Lippen auf den ihren zu einem langen , heißen Kusse . Die Ueberraschung hatte Magda Vandeeren für einen Moment alle Kraft zum Widerstand genommen ; dunn aber machte sie sich mit einer Bewegung heftigster Ab wehr aus seinem sie umschlingenden Arme frei . „ Das war unritterlich , — abscheulich ! “ sagte sie , glühend vor Zorn und Verwirrung . „ Wollen Sie ver nünftig sein oder nicht ? “ „ Magda — “ „ Nichts , — bleiben Sie , wo Sie sind , oder ich ent lasse Sie sofort und empfange Sie in diesen ganzen sechs Monaten nicht wieder , ohne daß Miß Watson dicht neben uns sitzt , — hören Sie , dicht neben uns ! Meinten Sie vielleicht , mich auf diese Weise gewinnen zu können ? Glauben Sie , meinen Widerstand durch einen geraubten Kaß zu besiegen ? Sie irren sich , ich bin keine so leichte Beute ! “ ( Fortsetzung folgt . )
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"1890-01-07"
Emscher Zeitung. 1879-1904
2
ger
[ "Gelsenkirchen" ]
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190000 L . Eg . geschätzt und sollen durch eine neu ein zuführende Steuer von 418 Piaster ( — ca . 93,5 Pf . ) per Fedau ( — ca . 4200 gm ) Grund und Boden ge deckt werden . — Die Erkrankung der greisen Kaiserin Augusta hat in den weitesten Kreisen große Beunruhigung und Teilnahme hervorgerufen . Die Kaiserin war seit einigen Tagen bereits unwohl , nichtsdestoweniger hatte sie am Freitag die Generalität , welche sie zu einem Festmal ge laden , persönlich begrüßt und sich dabei ersichtlich noch mehr erregt . Nach der Begrüßung ihrer Gäste war die Kaiserin genötigt , sich ins Bett zu begeben . Der Leib arzt erkannte einen heftigen Anfall von Grippe und man verhehlte sich angesichts des ohnehin geschwächten Gesundheitszustandes der hochbetagten Kaiserin nicht , daß Anlaß zu ernsten Besorgnissen gegeben sei . Der Kaiser begab sich nach seiner Rückkehr von Trachenberg , die um 1½ Uhr nachts erfolgte , sofort an das Kranken lager seiner erlauchten Großmutter . Die regierende Kaiserin hatte am Nachmittag bereits einen längern Be such abgestattet . Im Laufe der Nacht und des folgenden Tages trat dann eine Besserung ein , und obgleich die Nacht nur wenig Schlaf brachte , ließ doch das Fieber nach . So konnte ein Telegramm an den Groß herzog von Sachsen = Weimar , den Bruder der Kaiserin , abgehen , welches ausdrücklich meldete , daß der Zustand sich gebessert habe und der Verlauf der übrigen Krank heitserscheinungen normal sei . — Ueber das Befinden der Kaiserin Augusta gehen der „ Post “ noch folgende zuver lässige Nachrichten zu : Die verflossene Nacht war etwas besser wie die vergangene : sie brachte Fieberabfall ; aber am Morgen nahm das Fieber wieder zu und neuer Hustenreiz stellte sich ein ; heute Nachmittag war aber keine direkte Gefahr mehr vorhanden . Freilich fühlt die Kaiserin sich sehr ruhelos und ist überaus schwach , auch hat sie nicht unbedeutende Schmerzen in den Gliedern . Im Laufe des Tages wird Dr . Schliep aus Baden Baden hier eintreffen , um neben dem Leibarzt Geheimen Sanitätsrat Velten , der die ganze letzte Nacht durchwacht hat , den Dienst am Krankenbette zu übernehmen . — In parlamentarischen Kreisen nimmt man an , daß die Reichstagssession in der ersten Februar woche geschlossen werden könne . — Wie die Politische Correspondenz erfährt , hat Papst Leo nach einem Vortrage des Bundesrats Decentins , der den Auftrag hat , im Auslande Lehrer für die katholische Universität in Freiburg zu erwerben , eingewilligt , daß den Dominicanern das Lehramt an der theologischen Facultät übertragen werde . Der Bundespräsident Ruchonnet habe für seinen Teil die Versicherung erteilt , daß die Dominikaner volle Freiheit der Lehre erhalten werden , wenn sie nicht gegen irgend eine die Kirche oder Schule betreffende Anordnung des Staates verstoßen . * Frankfurt a . . , 3 . Jan . Der freisinnige Reichs = und Landtagsabgeordnete Rickert sprach gestern Abend im hiesigen Verein der Fortschrittspartei vor einer zahlreichen Versammlung , der er als einzige Aufgabe für die nächsten Wahlen die Zertrümmerung des Kartells hinstellte . Man müsse eine große Verteidigungslinie bil den für alles , was links vom Kartell stehe , wie sie 1861 von Waldeck und Jacoby bis zu Tempeltey und Rönne bestanden . Es müsse einerlei sein , ob Freisinn , Volks partei oder unabhängig liberal , man müsse den Kandidaten nehmen , der die meisten Chancen habe , Miquel und Bennigsen hätten sich ja auch nicht gescheut , mit Stöcker und Puttkamer zu paktieren . Neue Parteien zu bilden sei nicht nötig , die sog . bürgerlichen Parteien hätten noch lange nicht abgewirtschaftet . Der Vorsitzende sprach schließlich die Hoffnung aus , daß die in Traukfurt ein verabschenenswert . Ferner weist es die Angabe zurück , daß das Rundschreiben der Postbehörde , wonach alle Briefadressen in französischer Sprache geschrieben sein müßten , als Maßregel gegen Deutschland , welches den Postdienst germanisire , ergriffen worden sei . Es sei dies eine einfache Verwaltungsmaßregel , welche sich auf die Verträge mit den Ländern gründe , deren nationale Sprache nicht die französische ist . Spanien . * Madrid , 5 . Jan . Die liberalen Kreise glauben , Sagasta werde ein neues Ministerium zu Stande bringen . Die Hauptschwierigkeiten bereitet die Haltung des früheren Kammerpräsidenten Martos und Generals Cassola . Sagasta bot das Kriegsportefeuille dem General Lopez Dominguez an . Nimmt derselbe an , so ist der Einfluß des Generals Cassola lahmgelegt und die Daner des Ministeriums gesichert . Lopez Dominquez wird heute von der Königin empfangen . Amerika . * New = York , 4 . Jan . Die Influenza greift in den Unionstaaten um sich . Besonders zahlreiche Erkrank ungen kamen in Schulen und Gefängnissen vor . Die Krankheit herrscht auch in Mexiko ; in Canada sind haupt sächlich Quebeck und Montreal heimgesucht . Jleiteten Schritt . : in Oruututt einl gelezt # eey S # zar Aufstellung eines gemeinsamen Fanhip # ten der linkskartelligen Bürgerparteien von Er folg begleitet sein möchten . Bis jetzt ist man über den gemeinsamen Kandidaten noch recht in Verlegenheit . Die Männer , die noch dranzugehen wagen für Freisinn und Demokratie , sind in Frankfurt a . M . eben rar geworden . * Frankfurt a . . , 3 . Januar . Auf Wunsch von Berliner , rheinischen und süddeutschen Großindustriellen hat der Vorstand der Frankfurter elektro = technischen Aus stellung die Verschiebung des Eröffnungstermins erwogen , und nachdem Herr Staatsminister von Maybach , welcher neuerdings wieder sein lebhaftes Interesse für die Frank furter Ausstellung kundgegeben hat , sowie die kgl . Eisen bahndirektion hierselbst in Verbindung mit der Verwaltung der Hessischen Ludwigsbahn das Ausstellungsterrain am Hauptbahnhof in entgegenkommendster Weise auch für 1891 zur Verfügung gestellt haben , ist die Eröffnung der Ausstellung auf den 1 . Mai 1891 festgesetzt . Frankreich . * Paris , 5 . Jan . Die Pariser Syndikatskammern berieten gestern Abend über die Mittel zu einem allge meinen Strike ; ein Bergmaunsstrike wurde als Ausgangs punkt der allgemeinen Arbeitseinstellung betrachtet . * Paris , 3 . Jan . Der Präsident des Pariser Munizipalrates erschien heute beim Ackerbauminister Faye mit einer Abordnung verschiedener Körperschaften , welche ihren Lebensunterhalt aus mit städtischen Schlachthäusern in Verbindung stehenden Industrieen verdienen ; sie gaben dem Minister ein Bild der Geschäftsstörungen infolge der steigenden Zufuhr von geschlachtetem Fleische für das wegen der Viehseuchen im Auslande an der Einfuhr ge hemmte lebende Vieh . Der Minister erkannte die Be rechtigung der Klagen an , erklärte aber , es sei seine Aufgabe , die nationale Produktion zu schützen ; er könne nicht eher die Wiedereröffnung der Grenze zulassen , bis die Seuchen erkoschen und solange der Konventional Zolltarif in Kraft sei ; die Ovalität des eingeführten Fleisches betreffend , so gehöre es zum Dienste der Ge sundheitsbehörde , die notwendige Rassenangabe zu über wachen und die diesbezüglichen Vorkehrungen zu treffen ; er werde hierauf die Aufmerksamkeit des Ministers des Innern richten . Großbritannien . * London , 6 , Jan . Die Jufluenza grassiert außer in London auch sehr heftig in den Provinzen . In Birmingham allein wurden gegen 50000 Personen von der Grippe befallen . Alle Londoner Krankenhäuser sind mit Jufluenzakranken überfüllt . Der Staatesekretär des Ackerbaudepartements , Mr . Chaplin , hatte einen heftigen Jufluenzaanfall . Lord Salisbury ist in rascher Genesung begriffen Rußland . * Petersburg , 3 . Jan . Das Journal de St . Petersbourg tadelt die Lauterne , welche dem Zaren eine Krankheit angedichtet und selbst einen falschen Bericht veröffentlicht habe , und bezeichnet diesen Vorgang als Deutschfreisinn und Volkspartei . Mit der offenen Verbrüderung , welche die deutsch freisinnige und die Volkspartei jetzt allenthalben in Süddeutschland , namentlich in Baden und der Pfalz , vollziehen , hat die erstere eine Etappe weiter in dem traurigem Niedergang zurückgelegt , dem sie unrettbar ver fallen ist . Eben tritt in Offenburg Herr Rickert , an der einen Hand den schwäbischen Demokraten Hausmann , an der andern den badischen Demokraten Muser , zur Einweihung des großen Verbrüderungsfestes auf . Der Ort Offenburg ist vorbildlich für diese Action . Es ist der Hauptort eines Wahlkreises , der vor Kurzem nach dem Tod des nationalliberalen Abg . v . Degenfeld durch Demokraten und Sozialdemokraten den Ultramontanen wieder zugeschanzt wurde , nachdem er im heißen Kampf im Jahr 1887 denselben mühsam entrissen worden . Die süddeutsche Volkspartei ist eine in beständigem Rückgang begriffene , innerlich abgestorbene , greisenhafte , dabei in unausgesetztem Hader unter sich selbst liegende Partei , eine Ruine aus dem Johr 1848 und der Zeit vor Er richtung des deutschen Reichs . Wer sich der heißen Kämpfe , unter denen unsere nationale Einheit gegründet wurde , erinnert , dem wird stets als eine der traurigsten und widrigsten Erscheinungen das jedes vaterländischen Gefühls entbehrende , im bdesten Stammespartikularismus befangene , von einem geradezu kindischen Preußenhaß er füllte , selbst vor der offenen Anrufung des Auslandes nicht zurückschreckende Auftreten der süddeutschen Volks partei im Gedächtnis bleiben . Die Partei hat seitdem ihr Wesen und ihren Charakter nicht im geringsten ver ändert , aber das süddeutsche Volk hat an ihr sein ver nichtendes Urteil vollzogen . In diesem moderigen Tümpel sucht jetzt die deutschfreisinige Partei eine Unterkunft und Herr Rickert hält dazu die Weihrede ! Bei den letzten Wahlen in Baden brachte die Volkspartei von 275 537 abgegeben Stimmen ganze 16 906 auf , die deutschfrei sinnige 6720 , auf Konservative und Nationalliberale fielen 162 136 , auf das Zentrum 76 397 , aufß die Sozial demokraten 13 088 Stimmen . Diese Zahlen beweisen , schreibt die „ N . L . . “ , welche hoffnungslosen Minderheiten in Ba den alle Richtungen außer den Cartellparteien und den Ultra montanen bilden . Der gesamte Radikalismus vom Deutschfrei sinn bis zu der Sozialdemokratie ist natür lich vollkommen unvermögend ohne den Anschluß an das Zentrum . Er vermag einen oder den andern heißumstrittenen Wahlkreis den Ultramontanen zuzutreiben , wie jüngst Offenburg , und hofft , das Zentrum werde ihm dafür vielleicht ein Gnadengeschenk machen . Herr Richter in der „ Freis . Ztg . “ ist offenherzig genug , dies so auszudrücken : „ In einzelnen Kreisen ist die freisinnige Partei in Verbindung mit der Volkspartei in der Lage , den Ausschlag zu geben zwischen Zentrumspartei und den Nationalliveralen ; in anderen Kreisen ist die freisinnige Partei im Stande , mit Hülfe der Zentrumspartei die Cartellparteien aus ihrem Besitzstande zu verdrängen . “ Und doch hat ein Aufruf an die „ freisinnigen “ Männer Badens den Mut , zu er klären , es sei jetzt die Aufgabe die entschieden freisinnigen Bürger Badens in einem Antikartell zu sammeln zu ge meinsamem Kampfe gegen die der freiheitlichen Entwicklung unseres Volkes von rechts und links drohenden Gefahren . ( Was ist denn links noch vorhanden , da die Sozial demokraten doch die beste Kerntruppe der bürgerlichen Demokraten sind ? ) Wenn wirklich mit Hülfe der Demo kraten die Ultramontanen einen oder den andern Wahl kreis in Baden erobern , dann wird die deutsche Freiheit gerettet sein . Soeben macht eine Erörterung des leiten den Organs der bairischen Deutschfreisinnigen des „ Fränk . Kour . “ , die Runde , worin es bei einer Besprechung des Referats des ultramontanen Abg . Daller über den Kul usetat heißt : „ Es werden manchen Leuten die Augen aufgehen , und sie werden sich eine Vorstellung davon zu machen im Stande sein , was aus dem Königreich Boyern werden würde , wenn die Finsterlinge Daller , Hauck , Walter und Genossen jemals das Heft in die Hand be kämen und wenn Personen folchen Kalibers am Staats ruder sich befänden . Das Daller ' sche Referat ist die beste , kräftigste Wahlrede , es wird , so hoffen wir zuver sichtlich , bei den Reichtagswahlen und ebenso bei den Gemeindewahlen alle liberalen Männer Münchens , alle mit einander zum Kampf gegen den gemeinsamen gefähr lichen Kulturfeind verbinden und verbünden . “ In Baden aber will Herr Rickert die deutsche Freiheit mit solchen Bundesgenossen retten . * < space > G e l f e n k i r c h e n , < space > 7 . < space > J a n . < space > [ Z u r < space > B i e l e f e l d e r < space > K a n ¬ < space > didatur Hammerstein ] wird der „ Rhein . = Westf . Ztg . “ aus Bielefeld geschrieben : „ Die Kandidatur Hammerstein ist von den hiesigen Hochkonservativen , bezw . ihren Vertretern in Berlin , von Anfang an mit dem Führer der Ultramontanen , Herrn Dr . Windthorst , verabredet gewesen . Beweise dafür sind in sicherer Hand . “ * Gelsenkirchen , 7 . Jan . ( Platow ' s Uni verfal Ausstellung in der Tonhalle ] bietet des Sehens = und Wissenswerten in solch reichem Maße , daß wir uns an dieser Stelle zu einem besonderen Hinweis veranlaßt fühlen . Die ganze , sehr reichhaltige Sammlung , welche übersichtlich und systematisch geordnet den großen Saal der Tonhalle in An spruch nimmt , zerfällt in mehrere Abteilungen , deren erste uns die Menschen = oder Völkerkunde der verschiedenen fünf Rassen nach der Feststeilung Blumenbach ' s zeigt . In der zweiten finden wir eine gewählte ethnografische Sammlung , enthaltend Götzenbilder , Waffen , Geräte und Bekleidungsstücke fremder Völker ; in der dritten 2000 Jahre alte Mumien ( 1 mal Rad schlagen . Wenn wir annehmen wollen , daß der rheinisch = westfälische Bergarbeiterverband 40000 Mit glieder hätte , so sind 40 000 Exemplare pro Quartal nötig . Für jedes Stück bekommt der arbeiterfreundliche Herr in Zwickau jährlich 1,92 Mk . — 40000 mal 1,92 Mk . macht für die Verbandskasse eine Ausgabe von 76 800 Mk . jährlich . Das ist für die Herren Macher eine Kleinigkeit . “ — * Bochum , 5 . Jan . [ Influenza . ] Auf den umliegenden Zechen sind die Belegschaften teilweise an der Jufluenza erkrankt , so daß die Zechen nicht mehr in der Lage sind , die Förderung voll zu halten . Einige derselben haben ihren Abnehmern durch Circularschreiben ggeet , in dir veltien 2o0d Juhie uur Mumen , ( versteinerte hiervon Kenntniß gegeben . Auf 9 : Thrver ) aus Peru und Egypten , sowie Götzen , Urnen und # n “ eg # # besiven . Aui Zeche „ Centrum “ bei . # . Heiligenhilden Mv — . . = # Wattenscheid sollen ca . 100 Mann , auf „ Präsident “ ca . 90 Mann krank feiern . * Dortmund , 2 . Jannar . Aus dem Kreise . „ v . Gelsenkirchen , 6 . Jan . [ Unfug . ] In der ver gangenen Nacht wurde an der Schulie = Brockhofischen Besitzung , dem Vereine gegenüber die Einfriedigung mutwilligerweise zer stört , wodurch ein Schaden von mindestens 80 — 100 Mk . ent standen ist . Ebenso sind die Holzteile des Zaunes zum Teil entwendet worden . Hoffentlich wird es gelingen , die Thäter zu ermitteln und zur Strafe zu ziehen . jr . Gelsenkirchen , 7 . Jan . [ Theater ] . Die gestrige Aufführung des Schauspiels „ Wilhelm Tell “ hatte sich des lebhaften Seifalls eines zahlreich erschienenen Publikums zu erfreuen , da dieselbe flott und sicher über die Bühne ging . Von den Damen waren es namentlich Fräulein Becker und Rüthling , von den Schauspielern die Herren Fr . Rüth ling zen . , R . Grohe , Wichert , Richard , A . Albert und Rosen dahl , welche durch ihr gewandtes Spiel erfreuten , wie auch dem sicheren Auftreten der jüngsten 11jährigen Tochter des Herrn Lauermann , die den Sohn des Tell gab , alle Anerkennung zu zollen ist . Wir bemerken an dieser Stelle noch , daß heute Abend das romantische Schauspiel „ Ueber Land und Meer “ stattfindet . Thränenkruge , Heiligenoilber aus Bohmen , Waffen aus der Steinzeit , sowie eine reichhaltige Sammlung Münzen jeden Metalles aus alter und neuer Zeit . Die vierte Abteilung führt uns in das unerschöpfliche Reich der Zoologie und zeigt uns die verschiedensten Tierarten der Luft , des Wassers und des Landes in getrocknetem Zustande wie in Spirtius . Auch finden wir hier eine dazu gehörige große Skeletisamm lung . Die Vogelarten sind vom Kolobri bis zum nordischen Seetaucher und schwarzen Storch vertreten , ebenso fehlen nicht die verschiedenen Ei = und Nestarten ; Wirbeltiere , Fische , Kriechtiere , Eidechsen , Schlangen , Pflanzentiere , Korallen und botanische Seltenheiten sind in großer Zahl vertreten und und darf die Sammlung mineralogischer Merkwürdigkeiten in Krystallen , Erzen , Metallen und Edelsteinen mit allem Rechte „ reichhaltig “ genannt werden . Ueberhaupt bietet Platow ' s Museum soviel interessantes und lehrreiches , daß es jeder mann als ein unverzeihliches Versäumnis betrachten muß , wenn er nicht die gewiß billige Gelegenheit benutzt , um seine Kenntnisse durch das Studinm der ausgestellten Gegenstände zu bereichern . * Gelsenkirchen , 7 . Jan . [ Zwei Sonnenfinster nissel und eine Mondfinsternis bringt uns das Jahr 1890 . Bei uns wird hiervon nur die erste Sonnenfinsternis sichtbar sein . Dieselbe ist eine ringförmige und ereignet sich am 17 . Juni vormittags . Ihren Anfang nimmt sie gegen 8 Uhr im Atlantischen Ozean , nahe dem Aequator , südwestlich von Kap Palmas , zieht über die nördliche Hälfte Afrikas über Europa und Asien ausschließlich seiner nordöstlichen Spitze und endet um 1,49 Uhr auf der Höhe von Madras . Für Deutschland erscheint diese Finsternis nur als partielle . Die zweite Sonnenfinsternis , welche sich hauptsächlich auf die südlichen Polargegenden erstreckt , findet am 12 . Dezember morgens statt ; sie ist eine ringförmige bezw . totale und nimmt mit ge ringen Abweichungen einen Lauf ähnlich der vorigen . Die Mondfinsternis ist eine partielle , sie dauert 18 Minuten und findet am 26 . November nachmittags statt . * Gelsenkirchen , 7 . Jan . [ Verbesserung . ] Im Entwurf des preußischen Staatshaushaltes für 1890/31 ist sicherm Vernehmen nach auch eine Verbesserung der Gehälter der Gendarmen in Aussicht genommen , und zwar in der Weise , daß den Gendarmen , die bisher alle einen einheitlichen Gehaltsatz hatten , mit der Zahl der Dienstjahre auch ein ensprechend höheres Gehalt zufallen wird . * Gelsenkirchen , 7 . Jan . [ Reicher Fund . ] Von Zeche Holland ist erfreulicherweise ein reicher Fund zu ver zeichnen . Am letzten Tage des abgelaufenen Jahres ist auf Schacht van Braam im südlichen Hauptquerschlage der IV . Tiefbausohle das Flötz „ Dickebank " bei 1,50 Meter Kohlen mächtigkeit und gutem Nebengestein angefahren worden . * Gelsenkirchen , 7 . Jan . [ Personalien . ] Der Rezierungs = Assessor Fromme zu Arnsberg ist an die Königl . Regierung zu Gumbinnen versetzt worden . Der Rechtsanwalt Grönhoff in Ahlen ist zum Notar für den Bezirk des Ober landesgerichts zu Hamm mit Anweisung seines Wohnsitzes in Ahlen ernannt worden . In der Liste der Rechtsanwälte ist gelöscht : Der Rechtsanwalt Dr . Haarmann bei der Kammer für Handels sachen in Bochum . Derselbe ist als Gerichsassessor in den Justizdienst wieder ausgenommen . — Dem Gerichtsschreiber , Sekretär Standfuß in Münster ist der Charakter als Kanzlei rat verliehen worden . — Der Schulamtsbewerberin Hulda Masthof zu Gerthe ist eine Schulstelle in der evangl . Schul gemeinde Hofstede , Landkreis Bochum , und der Schulamts bewerberin Bertha Haverlender zu Herne eine Schulstelle in der evangl . Schulgemeinde Herne , Landkreis Bochum , jedes mal provisorisch , übertragen worden . * Bulmke , 3 . Jan . [ Kaisersgeburtstagsfeier . ] Auf Einladung versammelten sich heute die Vorstände der hiesigen Vereine zur Beratung über die Feier des Geburtstages Sr . Majestät . Nach dem gefaßten Beschlusse wird auch in diesem Jahre der Tag in festlicher Weise begangen werden . * * Bickern , 6 . Jan . [ Winterfest . ] Besonderer Um stände halber muße das seiner Zeit in diesem Blatte auf den 29 . Dezember 1889 angekündigte Winterfest des Gesangvereins Westfalia verlegt werden . Dasselbe findet nunmehr am nächsten Sonntag , den 12 . Januar er . in dem Lokale der Witwe Unterschemmann hierselbst statt . ( Siehe heutiges Inserat . ) - h . Rotthausen , 5 . Jan . [ Evangl . Arbeiter Verein . ] In der heutigen Generalversammlung des evgl . Arbeiter = Vereins trug zunächst der Rendant den Kassenbericht vom verflossenem Jahre , resp . von der Zeit der Gründung des Vereins vor . Darnach beträgt die Mitgliederzahl der Unter stützungs = und Sterbekasse 186 , die der inaktiven und sepa rirten Sterbekasse 45 . Die Einnahmen der Unterstützungs und Sterbekasse betrugen 2332 M . 40 Pfg . , die Ausgaben be liefen sich auf 1070 M . 64 Pfg . Der gegenwärtige Kapital bestand beträgt also 1261 M . 76 Pfg . Die Rechnung ward durch zwei Revisoren geprüft und richtig befunden und wurde dem Rendanten Entlastung erteilt . Die ausgeschiedenen 5 Vorstandsmitglieder , die Herren Vorbrodt , Kesten , Nolting , Michels und Strott wurden auf Vorschlag einstimmig wieder . gewählt . An Stelle des erkrankten Krankenkontroleurs Herrn Schuhmacher wurde der Knappschaftsälteste Herr Scheifhaken als Stellvertreter gewählt . Nachdem noch nähere Mitteilungen ülber die bevorstehende Kaisersgeburtstagsfeier gemacht , wurden de Satzungen über die Bücheret durchberaten und angenommen . Als Veiwalter der Bücherei wurde Herr Lorenz gewählt . Die erste Ausgabe wurde sofort vorgenommen und wurden die ersten 138 Bände bis auf einen kleinen Rest verausgabt . In Zukunft findet die Ausgabe der Bücher jeden Sonntag Morgen von ½11 bis ½12 Uhr im Vereinslokale statt . Herne , 2 . Jan . [ In der evangl . Gemeinde Herne ] wurden im Jahre 1889 539 Kinder geboren , da runter 285 Knaben und 254 Mädchen ; konfirmirt wurden 268 Kinder , 133 Knaben und 135 Mädchen ; es starben 306 Personen , 170 männlichen und 136 weiblichen Geschlechts ; getraut wurden 111 Paare . Westfalen , Rheinland , Hessen = Nassau 2c . * Bochum , 5 . Jan . [ Bergarbeiter = Zeitung . ] Die hier erscheinende bergmännische Wochenblatt „ Kohle und Eisen “ macht sich in ihrer Nr . 1 . über den Beschluß des Verbandsvorstandes der Westfälischen Bergleute lustig , wonach jedem Bergmann ab 1 . Januar ein Exemplar des in Zwickau erscheinenden deutschen Bergarbeiter Wochenblatts „ Glück auf “ unentgeldlich zugestellt werden soll . Für das Organ sollen vierteljährlich pro Mitglied 45 Pfg . aus der Verbandskasse entnommen werden . Kohle und Eisen bemerkt dazu , gehört zu haben , daß nach dem Kontrakte der Verleger pro Exemplar und pro Quartal 48 Pfg . erhalte und die Lieferung auf 6 Jahre abgeschlossen sei . Damit bei einem etwaigen Preßprozeß die Schriftleitung nicht den Kopf ins Loch zu halten habe , soll auch ein besonderer Sitzredakteur in der Person eines Bergmanns gewonnen sein ! — Kohle und Eisen drückt seine Konkurrenz = Empfindung hierüber in einem längeren Artikel aus und sagt u . . : „ Die Herren Verbandsmit glieder werden ob dieser Vorteile vor lauter Freude drei Junaut , [ Geheimbund Zigarren ] mit Einlage „ Darüber verweigere ich die Aussage " empfiehlt ein hiesiges Zigarrengeschäft indem dasselbe auf den Geheimbundprozeß in Elberfeld anspielt . * Siegen , 4 . Jan . [ Verschiedenes ] . Unsere Stadt hat jetzt die Einwohnerzahl von 18000 über schritten . Wie uus mitgeteilt wird , hat nämlich die An fangs November vor . Is . erfolgte Personenstandsauf nahme 18188 Elnwohner ergeben . Im November 1888 betrug die Einwohnerzahl 17758 , es ist sonach im Jahre 1889 ein Zuwachs von 430 eingetreten . Die Personen standsaufnahme im November 1879 ergab 14182 Seelen . die Seelenzahl hat sich sonach in den abgelaufenen 10 Jahren um 4006 vermehrt , was einer durchschnittlichen jährlichen Zunahme von 400 entspricht . — In Folge mehrfacher Klagen zu Anfang 1889 über anouym zuge sandte Neujahrskarten verwerflichen und beleidigenden In halts waren diesmal die in den Verkaufsläden offen ge legten Karten durch den Herrn Polizeikommissar einer Revision unterzogen und eine Anzahl Karten obigen Charakters konfiszirt worden . Infolge dieser allseitig mit Freuden begrüßten Maßregel haben sich die vorig jährigen Klagen nicht wiederholt und ist anzunehmen , daß in Zukauft in den hiesigen Geschäften überhaupt Karten nicht mehr zum Verkaufe ausgelegt werden , die dazu bestimmt sind , den Nebenmenschen gleich den ersten Tag im neuen Jahre zu verbittern . * Mülheim , a . d . Ruhr , 2 . Jan . [ Neujahr schießen ] . Während der Nachtschicht aus dem Walz werke Thyssen u . Co . wollten drei junge Burschea „ Neu lahr schießen " . Zu diesem Zwecke nahmen sie ein ei sernes Rohr , füllten es mit Wasser und , nachdem sie die Oeffnung fest verstopft hatten , schoben sie dasselbe in den Schweißofen . Ahnungslos kam ein anderer Arbeiter an dem Ofen vorbet . In diesem Augenblicke ging der Schuß los , der Pfropfen flog dem Unglücklichen vor den Kopf und riß ihm den halben Schädel fort . Der Tod trat unmittelbar darauf ein . Der Verunglückte hatte am 1 . Januar seinen 18 . Geburtstag . Die drei Burschen wurden verhaftet . * Selbeck bei Mülhiim a . d . Rahr , 4 . Imaar . [ Arbeiterkontraktbruch . ] Von hier aus ist ein Akt des auffullenden Arbeiter = Kontraktbruches zu berichten . Mit Beginn des vergangenen Jahres trat auf der Zeche „ Selbeck “ ein Wechsel in der Person des Fuhrunter nehmers ein . Der neue Unternehmer nahm nur auf mehrfaches Bitten die bisherigen Arbeitskräfte in seine Dienste , und zwar genau zu denselben Lohnsätzen , welche die Leute bei dem früheren Uaternehmer verdient hatten . Am 31 . Dezember abends gegen 6 Uhr ließen die fest engagirten Arbeiter teilweise mündlich durch einen zufällig des Weges kommenden Angestellten des jetzigen Unternehmers sagen , „ sie kämen nicht . “ Der Unternehmer wird infolge dieses Verfahrens unausbleiblich in arge Verlegenheit ge raten und zu großem Schaden kommen , weshalb er sich angelegen lassen sein wir ) , daß dieser Kontraktbruch mit streugen Strafen belegt wird . * Elberfeld , 4 . Januar . [ Störung durch die Influenza . ] Heute mußte hier die Schwurgerichts sitzung ausfallen , weil 12 . schworene von der Grippe heimgesucht waren . Aus dem gleichen Grunde konnte auch einer der 3 Angeklagten aus Solingen nicht erscheinen . Die betreffend : Verhandlung mußte daher bis zur nächsten Sitzungsperiode vertagt werden . * Köln , 2 . Jan . [ Der Seuior ] der rheinischen Kapitäne , Andreas Stüber , aus Bacharach gebürtig , feierte am 1 . Januar 1890 seinen 75 . Geburtstag . Herr Stüber wurde 1839 Kapitäa bei der Kölner Dampf schifffahrtsgesellschaft und verblieb in dieser Stellung bis zu seinem Uebertritt zur Ruhrorter Schleppschifffahts gesellschaft ( 1847 ) , dort als Kapitän weiter Dienst thuend , auf dem Schlepper ersten Ranges „ Ruhrort Nr . “ . Vermischte Nachrichten . — Kißlegg , 1 . Jan . 300 Stück fein . Christbaum verzierungen zum Preise von einer Mark waren in einem Blatte angezeigt . Sofort wurden von einem hiesigen Großvater 1000 Stück für die lieben Enkel bestellt . Das Kistchen kommt an , wird begierig geöffuet und 1000 Stück wilde Kastanien kommen zum Vorschein , versehen mit Hälchen zum Anhängen an den Christbaum . — Wittenberg , 1 . Jan . [ Ein Neujahrs wunsch aus Afrika, ] der heute hier bestellt wurde , verdient seiner Originalität wegen Beachtung . Der Wunsch , der von dem Verwaltermaat Sr . Majestät Kanonenboot „ Hyäue “ aus den afrikanischen Gewässern an seinen hier lebenden Onkel gerichtet wurde , besteht aus einem 13 cm langen , 3 cm breiten , lanzettförmigen Blatt der bei Kapstadt vorkommenden Silberpappel , ist an den Rändern mit langen , gläuzenden Silberhaaren geschmückt und auf beiden Seiten mit einem silber glänzenden Flaum bedeckt , der das feine Geäder des Blattes durchscheinen läßt . Auf diesem garten Grunde hat der Absender den Glückwunsch und seinen Namen in Schwarz und Gold ausgeführt . — Kattowitz , 5 . Januar . Das Ende des Aus stondes , der außer Schmiedeschacht und Tiefbau zuletzt auch Wolfganggrube ergriffen hat , steht in Aussicht , da die Verwaltungen sogar die letzte Forderung der acht stündigen Schicht teilweise bewilligt haben . In dem Amtsbezirk Zabrze sind die Wirtschaften auf Anordnung der Behörde geschlossen . Regierungspräsident von Bitter ist zu einer Besprechung mit den Landräten des Industrie = bezirks eingetroffen . — Paris , 4 . Januar . Gestern wurden auf dem Kirchhof von Saint Mandé in einem gemeinsamen Grabe drei Opfer der Grippe , die Witwe eines Polizeikommissars namens Hoffmann mit ihren beiden Töchtern , beerdigt ,
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— Paris , 5 . Jannar . Heute fanden in Paris 431 Beerdigungen statt . In den ersten sechs Tagen der vorigen Woche , vom 29 . Dezember bis 3 . Januar , werden 2511 Todesfälle verzeichnet . Die Zahl der Todesfälle des letzten Tages ist nicht angegeben , aber da das tägliche Mittel 418 ist , so läßt sich die Gesamt zahl annähernd auf 2929 , gegen 2511 Fälle der vor letzten Woche , berechnen . In Lyon starben gestern 56 Personen , gegen 16 an demselben Tage des Jahres 1888 . — London , 3 . Januar . Das Port Theatre im Rhonddathale , Wales , brannte gestern Abend nach der Vorstellung gänzlich nieder . Das Publikum hatte das Gebäude kaum verlassen , als das Feuer ausbrach . Fast das ganze Inventar wurde zerstört . — Cholera . Trotz der streugen Kälte wütet dte Cholera noch in Homardan ( Persien ) und fordert zahlreiche Opfer . Da nun der Schah mit Eintritt des Winters die Sperre hat aufheben lassen , so wird von europäischen Aerzten die Verschleppung der Seuche nach Teheran sehr befürchtet . — Aberglaube . „ Deine Stiefel kuarren ja so , Du hast sie gewiß noch nicht bezahlt . “ — „ Welcher Aberglaube ! Da müßt ' ich ja am ganzen Leibe kuarren . “ — Tröstliche Aussicht . Der amerikanische Farmer Hayseed bemerkt in einem Rauchwagen der Woyback = Darkshore = Dusty = Road Eisenbahn eine Axt . „ Wozu ist die ? “ fragte er einen Schoffner . — „ Damit schlagen wir bei einem Unfall die verwundeten Passagiere tot — um den Schadenersatz zu ersparen , wissen Sie ! “ Neueste Nachrichten . * Berlin , 6 . Jau . Zum Geburtsfest des Kaisers werden der „ Post “ zufolge wie im Vorjahr auch in die sem Jahre befreundete und verwandte auswärtige Fürst lichkeiten nach Berlin kommen . Der Besuch des Prinzen von Wales ist als bestimmt zu erwarten . Man spricht von einem großen Fest , das dei dieser Gelegenheit in der großbritannischen Botschaft stattfinden soll . — Der Kai ser soll am Neujahrstage bei der Paroleausgabe im Zeughause eine Ansprache an die Versammelten gehalten haben , über deren Inhalt nachträglich Folgendes berichtet wird : „ Nachdem der Monarch darauf hingewiesen hatte , daß die Armee in jeder Minute bereit sein müsse zur Verteidigung des Vaterlandes , fuhr derselbe fort , daß zwar alle Mächte und allen Mächten voran Deutschland ernstlich darnach trachteten , der Welt die Segnungen des Friedens zu erhalten . Das entbinde aber das Heer nicht von seiner Pflicht , jederzeit fertig und bereit zu sein , um an die Grenze zu eilen . Die besondere Pflicht der Generale und Offiziere sei es dieses Stetsfertigsein vorzubereiten . Jetzt namentlich gelte es , sich in die Neuformationen und in die durch das neuekleinkalibrige Gewehr und das rauchlose Pulver bedingten Aenderungen einzuleben und die Soldaten zu möglichster Selbständigkeit zu erziehen . Er erwarte , daß die Generale und Offiziere das Ihrige thäten , damit dies Alles in dem beginnenden Jahre zu gutem Ende gelange : * Berlin , 6 . Jan . Bei den Kaiserlichen Majestäten wird morgen Abend 6 Uhr in der Bildergallerie des königlichen Schlosses ( wie alljährlich ) ein Botschafterdiner stattfinden , zu dem über 40 Einladungen ergangen sind . Zur Tafelmusik ist die Kapelle des Garde = Füsilier = Regi ments befohlen . * Berlin , 6 . Jan . Das deutsche Emin = Pascha Comitee ist gestern in den Besitz eines Telegramms von Clemens Denhardt aus Zanzibar gelangt , worin derselbe dem Comite mitteilt , er habe in Lamu neuerdings Briefe für das Comitee von Dr . Peters erhalten . Dr . Peters befinde sich unterwegs vom Kenia zum Baringo = See . * Berlin , 6 : Januar . Der Pariser „ Temps “ er wähnt ein Gerücht , wonach eine Zusammenkunft Kaiser Wilhelm ' s mit dem Präsidenten Carnot gelegentlich der Jubelfeier des Königs von Belgien im Sommer dieses Jahres nicht ausgeschlossen wäre . * Wien , 6 . Jaunar . Der Landesschulrat ordnete an , daß infolge der Jufluenzaepidemie sämtliche Schul anstalten des Polizeirayons Wien erst am 13 . Januar wieder zu öffnen seien . * Amsterdam , 6 . Januar . Die Grippe greift in heftiger Weise um sich ; drei Telegrophenbüreaus mußten geschlossen werden . * Brüssel , 6 . Januar . Infolge einer heute statt gefundenen Beratung von Bergwerksbesitzern und Ber tretern der Bergleute wird morgen die Wiederaufnahme der Arbeit erwartet . * Pavia , 6 . Jannar . Der Po ist über die Ufer getreten , der Damm bei Mezzanino ist zerstört , wodurch 10 Häuser eingestürzt sind . Auch die Ortschaft Busca ist bedroht . * Paris , 6 . Januar . Die gestrige Rede Reinachs am Grabe Gambettas , worin er erklärte , Frankreichs Blicke müßten sich gegen das Loch in den Vogesen wenden , machte im Elysée einen sehr üblen Eindruck . — In Folge Wiedereintritts des nassen Wetters nimmt die Grippenseuche zu ; gestern starben hier 440 Personen gegen 150 zu gewöhnlicher Zeit . — Gräfin Fleury , Gemahlin des ehemaligen französischen Botschafters in Petersburg , erlag der Jufluenza , Lesseps ist gleichfalls grippenkrank . Noch heftiger wütet die Influenza in der Provinz ; in Toulouse mußte das Theater gesperrt werden , in Ronen wurde der Pferdebahnverkehr teilweise ein gestellt , in Angouleme erkrankte die Hälfte der Bevölkerung . * Dublin , 6 . Januar . Die Munizipalität lehnte den Antrag , die Königin zur Eröffnung des Kunstmuseums einzuladen , mit großer Majorität ab . Die nationalistischen Mitglieder erklärten , ihrer Zustimmung zum Antrag würde eine politische Bedeutung gegeben werden ; sie würden sich damit unter die Auspizien einer Regierung stellen , die sie verabscheuten . * Lissabon , 76 . Jannar . Dom Pedro richtete ein Schreiben an König Carlos , worin er den ihm zur Ver fügung gestellten Palast Ncessidades annimmt und gleich zeitig erklärt , er wünsche den Rest seiner Tage fern von der Polikik als Privatmann zu verbringen . * Sausibar , 6 . Jan . Nachdem am ersten Weih nachtstage der Augriff eines Streifkorps der deutschen Schutztruppe auf das befestigte Lager von Banaheri mit einem Verlust von acht Toten und sechs Verwundeten zurückgeschlagen war , hat der Reichscommistar Major Wißmann am 5 . d . M . die mit 1500 Mann besetzte Position Banaheris gestürmt und zerstört . Auf deutscher Seite wurden hierbei zwei weiße und zehn eingeborene Mannschaften der Schutztruppe verwundet . Allgemeiner Sprechsaal . ( Für die unter dieser Rubrik befindlichen Artikel übernimmt die Redaktion keine Verantwortung . ) Gelsenkirchen , 5 . Jan . In der Nummer der „ Emscher = Zeitung " vom 30 . Dez . findet sich ein ungenannter Einsender gemüßigt , im „ All gemeinen Sprechsaal “ die Weihnachts = Aufführung des Gelsenkirchener Turner = Club , „ Das passendste Präsent “ , in einer Art und Weise zu besprechen , die eine kurze Er widerung notwendig nacht , und zwar hauptsächlich deshalb , weil aus dem Eingesandt hervorgeht , daß der Verfasser desselben entweder der Aufführung gar nicht beigewohnt hat , seine Augaben dann also mindestens höchst unglaub würdig find , oder daß , wenn er an dem Abend gegen wärtig war , sein Bericht eine völlig irrtümliche , und den Turnrat geradezu bloßstellende Auffassung bekundet . Wenn Jemand , der an der Weihnachtsfeier des Turner Club Teil genommen , den angezogenen Artikel liest , so wird er zuerst nicht recht wissen , ob er den Verfasser desselben überhaupt ernst nehmen soll ; man hat unwill kürlich das Gefühl , daß derselbe ein Theaterstück zu kritisiren entweder noch zu jung oder schon zu alt sei . Kurz sei hier erwähnt , daß in dem Theaterstück effektiv nichts enthalten ist , was geeignet wäre , den Lehrerstand in irgend einer Weise anzugreifen , zu verletzen oder lächerlich zu machen ; es handelt sich hier einfach um einen sog . Pechvogel , der ebensogut Kaufmann , Beamter , Handwerker wie auch Schullehrer sein könnte . Nachdem derselbe lange vergeblich auf definitive Anstellung gewartet , trifft endlich zum Weihnachtsabend ein äußerst herzlich gehaltenes Schreiben des Schulvorstandes mit seiner Ernennung zum ordentlichen Lehrer ein . Da der Rentner Schwalbe , dessen Tochter der Lehrer liebt , aus dieser Ernennung , sowie aus einem andern Falle , in welchem Letzterer „ Glück “ gehabt , erkennen will , daß sich des Lehrers Schicksal nun gewendet hat , vereinigt er die Liebenden und läßt den zweiten Bewerber um seine Tochter , einen Referendar , mit einem „ Korbe “ abziehen . Dies ist der hauptsächliche Inhalt des Stückes , über welches jener Einsender so heftig in Harnisch gerät ! Jener bescheidene Verfasser , der für sich allein die „ wirkliche Bildung " in Anspruch zu nehmen scheint , während alle Teilnehmer an dem Feste , da sie die Dreistigkeit hatten , sich über das Stück prächtig zu amb siren , einfach zu den „ Gebildetseinwollenden “ gehören ! Zur Ehre des Herrn Einsenders muß man annehmen , daß er den Sinn des Stückes durchaus falsch aufgefaßt , obschon derselbe durchaus nicht tief versteckt lag ; dann sollte er aber auch mit Feder und Tinte etwas vorsich tiger umgehen und sich erst recht hüten , eine so hinfällige Recension in die Oeffentlichkeit zu bringen . Der Einzige , welcher sich in dem Stücke als „ lächer liche “ Person befindet , ist der Referendar , und trotzdem haben unsere hiesigen dem Juristenstande angehörigen Mitbürger es nicht für nötig gefunden , eines Theater stückes halber , welches in geschlossener Gesellschaft zur Aufführung gelangte, “ die Lärmtrommel zu rühren . Wie oft muß auf der Bühne der Lieutenant herhalten , ohne daß dies seinem Ansehen schadet , oder er bei seinen Untergebenen an Respekt und Achtung verliert ! — Dieser Beispiele könnten noch viele angeführt werden , doch dürfte dies überflüssig sein , denn aus dem Gesagten geht zur Genüge heivor , daß die Kritik — gelinde ausgedrückt lächerlich war . Der Vorwurf der Gleichgültigkeit resp . der Nachlässigkeit , welcher dem Turnrat gemacht wird , wird denselben sehr kalt lassen . Die Festlichkeiten , welche derselbe veran staltet hat , sind viel zu sehr bekannt , und viel zu gerne besucht , was gewiß nicht der Fall sein würde , wenn der selbe „ Anstoß erregende “ Theaterstücke zur Aufführung bringen ließe . Daß aber unter einer so vielköpfigen Gesellschaft auch Einer sein mag , dem Nichts recht zu machen ist , wird Niemanden Wunder nehmen ; möge der selbe für die Folge zu Hause bleiben und Grillen fangen ! Der Turnrat und mit ihm der ganze Club wird aber auch in Zukunft wie bisher stets des Spruches eingedenk sein : „ Allen wohl und Niemand wehe ! “ Eine etwaige „ Entgegnung “ hierauf wird nicht beachtet . Industrie , Handel und Verkehr . Neuß , 4 . Januar . Weizen , neuer 1 . Qual . 19,80 , 2 . Qual . 18,80 ; Landroggen neuer , 1 . Qual . 16,80 , 2 . Qual . 15,80 , Wintergerste 00,00 , Sommergerste 00,00 ; Buchweizen 15,00 , Hafer 15,00 Mk ; Aveel ( Rübsen ) 30,00 Mk . ; Raps 31,50 Mk . ; Kartoffeln 6,00 Mk . alles per 100 kg ; Heu per 500 kg 30,00 Mk . , Stroh per 500 kg 21,00 Mk . ; Rüböl per 100 kg in Partien von 100 Centr . 71,50 Mk . ; Rüböl per 100 kg faßweise 73,00 Mk . ; gereinigtes Oel per 100 kg 3 Mk . höher als Rüböl ; Preßkuchen per 1000 kg 122,00 Mk . ; Weizen = Vor chuß 00 per 100 kg 0000 Mk . : Kleien per 50 kg 5,00 Mk . Wetterbericht . Gelsenkirchen , den 7 . Januar 1890 . Thermometerstand : am 6 . Jan . 70 + R 8 Uhr M . am 7 . Jan . 70 + R Wind : W . Evangl . Arbeiterverein Braubauerschaft . Dem Allmächtigen hat es gefallen , unser treues Vereinsmitglied , den Schuh machermeister Herrn “ . Georg Eronau nach kurzer Krankheit in die Ewigkeit abzurufen . Die Beerdigung findet am Mittwoch Nachmittag 4 Uhr statt . Zur Beteiligung hierzu wollen sich die Mitglieder zeitig genug im Vereins lokale versammeln . # Der Vorstand . Mit dem 1 . Januar 1890 wird im allgemeinen Verkehrsinteresse auf der Station Bismarck i . W . eine amtliche Güterbestätterei für die An = und Abfuhr der Stückgüter eingerichtet , welche dem Landwirt und Fuhrunternehmer Heinrich Hülsmann zu Braubauerschaft über tragen ist . Die Abgrenzung der eingerichteten vier Bestellbezirke und die Höhe der für dieselben festge setzten Gebühren können bei der Güter = Abfertigung zu Bismarck i W . und dem genannten Bestätterer ein gesehen werden . Die Anmeldung der zum Bahnhof zu fahrenden Güter kann durch bei der Güter abfertigung oder dem Bestätterer abzugebende , selbst gefertigte oder formularmäßige Anmeldezettel , wo zu Vordruck bei der Güter = Abfer tigung käuflich zu haben sind , ge schehen . Weitere Auskunft erteilt die Güterabfertigung , Essen , 28 . 12 . 89 . 2Königliches Eisenbahn = Be triebsamt . * * * „ nach Souner und Wiener Methode geröstet , chines . Thee , seinste Süßrahmbutter , feinste ostfr . Vutter , Cacao und Chocoladen , Mosel - und Rheinwein . Meoilinal = Eokährt , süssen Ungarwein , deutschen Schaumwein , feinsten Himbeer = und Johannisbeersyrup empfehlen Otten & Küllenberg , Gelsenkirchen , Alter = Markt . mschaft , Sophienau . Wohnung zu vermieten in einem besseren ruhigen Hause mit Gärtchen und Bleiche , 4 bis 5 Räume , an kinderlose Familie . „ Hofstr . 13 , am alten Markt . Wegen Erkrankung des jetzigen suche ich für sofort ein gewandtes , sauberes Zweitmadchen mit guten Zeugnissen . Frau H . Steinberg , 4895 Bochumerstr . 61 . Käse Holst . Holländer & à Centner 28 M Holst . Edamer à Centner 32 M . ab hier gegen Nachnahme empf . Jul . Werner , Neumünster i . H . 10 Pfund = Probepostkolli 4 M . und 4 M . 50 Pfg . franko jeder Poststation . Kabitz = Patent Wande Decken , Gewölbe , Umhüllung von Eisen teilen 2c . , vielfach prämiirt , leicht , schalldicht , billig , besonders oen für hiesige Verhältnisse zweckmäßig . Große Raumersparniß ( nur 5 cm dick ) , größte Widerstandsfähigkeit gegen Reißen bei Bodensenkungen , gewahren absolute Feuersicherheit , sind erprobt in zahlreichen amtlichen Brandversuchen und glänzend be währt in vielen Brandfällen und werden empfohlen von den Brand directorien Berlin , Dresden , Cöln , Hamburg Nürnberg , Braunschweig u . s . w . Zur Ausführung für den Kreis Gelsenkirchen allein berechtigt C . Gundet , Maurermeister , Gelsenkirchen , Ringstr . Nr . 8 . Braubaue Husten = und Lungenleidende verdanken ihre Rettung meinem weltberühmten Schweizer Kräu ter = Präparat . Husten , Katarrh , Auswurf und Kratzen im Halse hören schon nach dem Gebrauch einer Flasche fast gänzlich auf . Den Betrag zahle ich hundert fach retour , wenn nicht Hülfe erfolgt . Mein Präparat ist ärzt lich anerkannt und übertrifft alles Andere an Wirkung . Zahlreiche Atteste und Dankschreiben beweisen die Vorzüglichkeit meines Prä paratd . Arme mit Attesten er halten von mir Hülfe gratis . 4 Flasche 2 Mk . 25 Pfg . , 3 Fl . 5,50 geg . vorh . Einsendung oder Nachnahme im Haupt = Depot . I . Wassmund , Berlin . O . 43 . P . Schüfter " Bahnhofstrasse Prima abgelagerte Cigarren . Alle Sorten Rauchtabake . Einladung zum * Abonnementl s mmmmmmmmmmmmmm „ Ueber Land und Meer “ bietet die interessanteste und gediegenste Unterhaltungs und Bildungslektüre für jede Familie , für jeden Lesefreund . ahlreichen Ilustrationen von den ersten Künstlern . Alle 4 Wochen ein Heft à 1 Mark . Alle 14 Tage ein Hest à 50 Pfennig . Ein Probebeft sendet jede Buchhandlung auf Verlangen zur Ansicht ins Haus . Abonnements nehmen alle Buchhandlungen , Journal - Expedi tionen und Postanstalten fäglich entgegen . Verein für kommunale Interessen . Mittwoch den 8 . Januar er . , abends 8½ Uhr , in der Central = Halle ( W . Dickmann ) : Kaup irrrsumitung . Wegen der Wichtigkeit der Tagesordnung , welche in der Ver sammlung bekannt gegeben wird , ist vollzähliges Erscheinen erwünscht . Der Vorstand . affers = Erburtslag . Die Vorstände derjenigen Vereine , welche beabsichtigen , an dem zur Feier des Geburtstages Sr . Majestät am 26 . Jannar zu ver unltaltenben . teilzunehmen , werden zu einer Besprechung am Abend 3½ Uhr in das Lokal des Herrn Loh freundlichst eingeladen . Krieger = und Landwehr = Verein Gelsenkirchen . Der Gesang = Verein „ Casino = Liedertafel “ zu Wanne feiert am Samstag den 11 . Januar 1890 im Saale des Herrn Wilh . Poert zu Wanne sein diesjähriges Waterrest durch Bokal = und Instrumental = Concert mit nachfolgenden Pest - Ball . Anfang präzise 5½ Uhr nachmittags . Die Musik wird ausgeführt von dem ganzen Musik = Corps des 11 . Husaren = Regts . aus Düsseldorf unter persönlicher Leitung ihres Stabstrompeters Herrn A . Lehmann . Vtttttttt s Die Leder = Handlung “ von Heinr . Alchen , Gelsenkirchen , Friedrichstr . Nr . 2 , 1 empfiehlt einem geeehrten Publikum von Gelsenkirchen und # # Umgegend alle in dies Fach einschlagende Artikel und hält # # sich bei vorkommendem Bedarf bestens empfohlen . en2 Die Bampf = Schreinerei von C . Mayrhofer Gelsenkirchen , Louisenstraße , fertigt als Spezialität : Thüren , Fenster , Treppen , Fußböden , Fußleisten , Bekleidungen , Rollladen und jede Art von Prosilleisten . Großes Lager fertiger Thüren und Fenster * . mit Zubehör . Vorzügliche Trockeneinrichtungen , billigste Preise . Unserm verehrten Meister Herrn Laupenmühlen zu seinem heutigen Geburtstage die herzlichsten Glück = und Segeus wünsche . Lieber Meister Du sollst leben , Mußt auch was zum Besten geben , Sei es Schinken oder Wurst Und ein Gläschen für den Durst . Gewidmet von A . L . G . P . F . B . H . H . Of he sick ot wat merken löt . Stabttheater Gelsenkirchen . Im Saale des Herrn W . Dickmann . Direktion : Hermine Hauptmann . Dienstag den 7 . Jannar 1890 : Zum ersten Male : Mever Laubund Mleer Romantisches Schauspiel mit Ge sang in 5 Biidern . 4864 Die Direktion . Sämtliche Bundefuhrwerksbesitzer von Gelsenkirchen u . Amgegend werden zu einer Testrechung in das Lokal des Herrn Herchen bach auf Donnerstag den 9 . d . . , abends 7 Uhr , freundlichst eingeladen . Es wird im Interesse gebeten . pünktlich und zahlreich zu erscheinen . n Mehrere Interessenten . Ein zuverlässiger , kräftiger eogl . Konf . , im Alter von 15 bis 16 Jahren findet sofort Stelle in der Buchdruckerei von F . Dienst , Gelsenkirchen . Empfehle mein Extra = und Leichen Fuhrwerk zu ermäßigten Preisen : Leichenwagen I . Klasse inner halb der Stadt 6 Mark . Leichenwagen II . Klasseinner halb der Stadt 5 Mark . Kinderleichenwagen inner halb der Stadt 4 Mark . H . Wilms , un Fuhrunternehmer , Schulstr . 2 . In Anfertigung von Hut = , Muff = und Ladenschachteln hält sich einem geehrten Publikum von Gelsenkirchen und Umgegend bestens empfohlen . W . Stoll , Gelsenktrchen , Vereinsstr . 18 .
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Anna Hasenkamp Tilhelm Ablmann Verlobte . Röhlinghausen b . Wanne und Wattenscheid , im Januar 1890 . Bekanntmachung . Auf Grund des § 25 der Deut schen Webrordnung vom 22 . No vember 1888 werden alle diejenigen Personen männlichen Geschlechts , welche im Jahre 1870 resp . früher geboren und noch nicht definitiv ausgemustert sind , gleichviel ob sie im hiesigen Amte geboren , ein Domizil erworben oder sich nur vorübergehend hier aufhalten , aus . aefordert , in der Zeit vom 15 . Januar bis 1 . Februar d . J . sich auf dem hiesigen Polizei = Büreau während der Nachmittags = Büreau stunden zur Eintragung in die Re krutirungs = Stammrolle zu melden . Die nicht im Amtsbezirk Schalke geborenen Militärpflich tigen des Geburtsjahres 1870 haben ein Geburts = Attest mitzubringen , während diejenigen aus früheren Jahrgängen ihren Loosungsschein vorzulegen haben . Die Eltern , Pfleger , Lehr = oder Brodherren haben darauf zu halten , daß der vorstehenden Aufforderung nachgekommen wird , und werden Diejenigen , welche die Meldungen in der angegebenen Zeit unterlassen , mit einer Geldstrafe bis zu 30 Mark oder mit Haft bis zu 3 Tagen bestraft . „ " 1900 Schalke , 3 . Januar 189 . 4887 Der Amtmann : Klose . Bekanntmachung . Militär = Aushebung betreffend . Alle im Amte Wanne sich auf haltenden Militärpflichtigen des deutschen Reiches , welche im Jahre 1870 und früher , namentlich in den Jahren 1869 , 1868 , 1867 und 1866 geboren sind und ihrer Dienstpflicht im stehenden Heere oder in der Flotte noch nicht genügt haben , auch noch nicht gänzlich davon be freit sind , werden hiermit aufge fordert , sich in der Zeit vom 15 . Januar bis zum 1 . Februar 1890 behufs Aufnahme in die Rekrutir ungs = Stammrolle persönlich anzu melden oder bei attestirter Krank heit oder zeitiger Abwesenheit durch ihre Eltern , Vormünder , Verwandten oder Dienstherrschaften sich anmelden zu lassen . Die auswarts gevorenen Militär pflichtigen des Jahrgangs 1870 haben bei der Meldung ihren Ge burtsschein , die Militärpflichtigen älterer Jahrgänge den erhaltenen Loosungsschein vorzulegen . Militärpflichtige , welche nach Anmeldung zur Stammrolle ihren dauernden Aufenthalt oder Wohnsitz verlegen , haben dieses sowohl beim Abgange , als auch nach der Ankunft der betr . Ortsbehörde spätestens innerhalb dreier Tage zu melden . Wer die vorgeschriebenen Mel dungen zur Stammrolle oder zur Bericht ' gung derselben unterläßt , wird mit einer Geldstrafe bis zu 80 Mark oder mit Haft bis zu 3 Tagen bestraft . Wanne , den 2 . Januar 1890 . # # Der Amtmann : Winter . Dienstmädchen für bessere Herrschaften gegen hohen Lohn sofort gesucht . Daselbst auch Lehrlinge für jedes Fach gesucht . Müller ' s Gesindebureau , m Gelsenkirchen . * verloren . Finder erhalt bei Zurückgabe in der Geschäfts stelle d . Ztg . gute Belohnung . Speise = Kartoffeln liesert billigst 4205 F . Oberdick , Gelsenkirchen , Bochumerstraße 60 . aacgesten . - flang HP - EC FLNL empfichlt ihrreich - haltiges Lager IVIOLINEN SCONCERTVIOLINEN römischen u . deutschen SAITEN enerkannt vorzügliche Qualftäten . Gute VIOLINEN Ebenholz Garnitur MK . 12 Meister Violinen Mk . 20 . Mark . 30 und höher . Gute BOGEN Mk 2 . vrügliche Mk . 3 . u . höher . solide u . elegaste KOSTE Mk . - 6 . s . höher . ·Vollständiges Instrumenten Verzeichniss gratis u . franco . Polizei = Verordnung . Auf Grund der § § 6 , 12 und 15 des Gesetzes über die Polizei Verwaltung vom 11 . März 1850 ( Gesetzsammlung S . 265 ff . ) in Verbindung mit § § 137 und 139 des Gesetzes über die allgemeine Landesverwaltung vom 30 . Juji 1883 ( Gesetzsammlung S . 195 ff . ) verordne ich mit Zustimmung des Bezirksausschusses für den Umfang des diesseitigen Regierungsbezirk , was folgt : S 1 . Stoffe und Zubereitungen jeder Art , gleichviel ob arzneilich wirk sam oder nicht , a . deren Feilhalten und Verkauf nicht Jedermann frei gegeben ist ( Reichsverordnung vom 4 . Januar 1875 R . G . Bl . S . . ) , b . deren Bestandteile und quantitative Zusammensetzung nicht durch ihre Benennung oder Ankündigung erkennbar gemacht werden ( Geheimmittel ) dürfen als Heilmittel gegen Krankheiten oder Körperschäden von Menschen und Tieren weder öffentlich angekündigt , noch angepriesen werden . S 2 . Stoffe und Zubereitungen der im § 1 unter b . gedachten Art zu Heilzwecken dürfen für den Einzelverkauf weder feilgehalten , noch in demselben abgegeben werden . S 3 . Zuwiderhandlungen gegen die vorstehenden Bestimmungen werden . sofern nicht nach den gesetzlichen Bestimmungen eine höhere Strafe verwirkt ist , mit Geldstrafe bis zu 60 Mark , im Unver mögensfalle mit entsprechender Haft bestraft . Arnsberg , den 30 . Nobemder 1889 . Der Regierungs = Präsident : Winzer . Vorstehende Polizei = Verordnung wird hierdurch zur allgemeinen Kenntnis gebracht . Gelsenkirchen , den 18 . Dezember 1889 . Der Königliche Landrat : Dr . Baltz . Bekanntmachung . Alle im Kreise Gelsenkirchen sich aufhaltenden Militärpflichtigen des Deutschen Reiches , welche im Jahre 1870 und früher — nament lich in den Jahren 1869 , 1868 , 1867 und 1866 2c . — geboren sind und ihrer Dienstpflicht im stehenden Heere oder in der Flotte noch nicht genügt haben , auch noch nicht gänzlich davon befreit sind . werden heermit aufgefordert , sich in der Zeit vom 15 . Januar bis zum 1 . Februar 1890 bei den betreffenden Ortsbehörden behufs Auf nahme in die Rekrutirungs = Stammrolle versönlich anzumelden oder bei gattestirter Krankheit u . s . w . oder zeitiger Abwesenheit durch ihre Eltern , Vormünder , Verwandten oder Dienstherrschafte sich anmelden zu lassen . Die auswärts geborenen Militärpflichtigen des Jahrgangs 1870 aben bei der Meldung ihren Geburtsschein , die Militärpflichtigen Iterer Jahrgänge den erhaltenen Loosungsschein vorzulegen . Militärpflichtige , welche nach Anmeldung zur Stammrolle ihren zauernden Aufenthalt oder Wohnsitz verlegen , haben dieses sowohl beim Abgange , als auch nach der Ankunft der betr . Ortsbehörde spätestens innerhalb dreier Tage zu melden . Wer die vorgeschriebenen Meldungen zur Stammrolle oder zur Berichtigung derselben unter läßt , wird mit Geldstrafe bis zu 30 Mark oder mit Haft bis zu 3 Tagen bestraft . Gelsenkirchen , den 27 . Dezember 1889 . Der Civil = Vorsitzende der Ersatz = Kommission . Königlicher Landrat : Dr . Baltz . Stufen , Fensterbänke , Flurplatten , Trottoirplatten , Wandplatten , Thonröhren , Bordsteine , Ofenrohrsteine , Geschränke , feuerfeste Steine , # feuerfest . Cement , Schleifsteine , Spülsteine , Viehtröge , Gyps , * Trass , etc . # # # # Ausführung sämtlicher Stein und Bilahaderarberten in Sandstein und Marmor . Beständige Ausstellung von Grabdenkmälern Anfertigung derselben nach jeder Zeichnung . Peter Schon , vorm . A . Weiler . Steinhauerer u . Baumat erialienhandlung . Gelsenkirchen , Georg - u . Carlstr . - Ecke . Mittwoch den 8 . Januar er . , nachmittags ½4 Uhr anfangend , werde ich beim Gastwirt Johann Brecklinghaus m Watten scheid ( Zur Johanneshalle ) das zur Konkursmasse gehörende fast neue Pianino 2c . öffentlich meistbietend gegen Baarzahlung verkaufen . Gelsenkirchen , den 4 . Januar 1890 . A . Stegemann , Auktions = Kommissar . 19275 ZiegelerMaschmen für Dampf - und Hand betrieb in bewährten Systemen und solidester Bauart zur billigen Her stellung von Mauer - , Fecon - , Hohlzlegein , feuerfesten Steinen , Drainröhren , Trottoir u . Flurplatten , Dachzie geln , franz . Falzdach ziegeln , Kalk - u . Cement Stetnen etc . etc . Prospekte kostenfrei . Louis Jäger , Naschinen - Fabrikant , Bürenfeld - Coln . Gelsenkicchen , „ Tonhalle “ . Zur Lieferung aller Arten Beschäftsbücker und # empleter Comptoireinrichtungen sowie zum Anlegen , Ordnen und Abschließen der Bücher , Aufstellen von Inventuren und Bilanzen ( bei der einf . und dopp . Buchführung ) unter strengster Diskretion halte ich mich empfohlen . W . Kelm , Gelsenkirchen , 4944 neben der ev . Kirche . a . melirte Kohlen und gewaschene Nuß kohlen von Zeche Clerget , Schmiedekohlen , Ia . melirte Flammkohlen von Dahl busch für Bäcker , sowie beste Anthracit Nuß kohlen ( für amerikanische Füllösen ) und Nuß koks liefert frei Haus billigst Leonn . Mels , Gelsenkirchen . ∆ Lamz Arindel . Den Verkauf meines echten Bumpernickel habe ich für Gelsenkirchen und Umgegend dem Kaufmann Carl Imhausen übertragen . 4662 Soest i . Westf . Ad . Borbein . Bezugnehmend auf vorstehende Anzeige empfehle ich diesen als vorzüglich anerkannten Pumpernickel in stets frischer Waare billigst . Carl Imhausen Altermarkt Nr . 7 , Filiale : Bahnhofstraße 55 . F . Otto Platow ’ s „ < space > „ < space > < space > für Kunst und Wissenschaft . Ueber 10000 Gegenstände aus allen Teilen der Erde . Täglich geöffnet von Morgens 9 bis abends 8 Uhr . Entree 30 Pfg . , Katalog 10 Pfg . Abonnements zum viermaligen Besuch für Erwachsene 75 Pf , für Schüler 50 Pf . Hochachtungsvoll 4981 F . O . Platow aus Hamburg . Am Sonntag den 12 . Januar , abends 7½ Uhr , findet im Saale des Herrn WThlamavan . Schalber ste Ae Sn „ " — Nüss ( Alt ) aus Königsborn und Fräulein Marie Schütte ( Sovran ) aus Essen . Eintrittskarten à 1 Mk . im Vorverlauf sind zu haben “ bei den Herren Wirten Th . Lünhörster , Thiemeyer und Mangel in Schalke . 4899 Programm folgt . a e Am Sonntag den 12 . Januar er . , ene Se aasatig 4/ , Dr usauget , # Uh . setrt der 9 # # # # n Gesangverein „ Westfalia “ zu Bickern # # ' sein * F . VEverrést mit darauffolgendem Festballe # in dem Lokale der Witwe Unterschemmann hierselbst , wozu freundlichst einladet 4995 Der Vorstand . Votttttttt Srteste Kuswanl in Schreit Pederk Gre empfieblt F . Dienst . Mehrere jugendliche Arbeiter im Alter von 14 — 16 Jahren , mit guten Zeugnissen versehen , werden zum sofortigen Eintritt gesucht . Schalke . Herm . Franken . Th . Holtmann , Uhrmacher , Schalke , Friedrichstr . 254 , empfiehlt Brillen X von 40 Pf . an , * Cylinderuhren von 7,50 Mk . an , Wanduhren von 2,50 Mk . an . Regulateure # von 16 Mk . an und höher . Reparaturen an obigen Artikeln schnell u . billig . L I # L Ferd . Dienst . Sehreil - u . Zeichen Hateriallen . Telegramm - Adresse : Dienst — Gelsenkirchen . 4 # Alle Arten Drucksachen in Schvarz - , Bant - u . Copirdruck in sauberster Ausführung sohnell und billig . Geschäfts ieher Liederlage . * „ Gültig vom 1 . Okt . 1889 ab . Strecke Gelsenkirchen = Wanne = Dortmund und zurück . Von Gelsenkirchen nach Wanne : 5,56 8,33 10,12 2,16 2,56 ° 4,32 5,58 ° 7,37 * 10,02 1,17 1,26f . Von Wanne nach Herne , Kastrop , Mengede , Dortmund : 8,51 10,38 ( 10,31 “ 2,26 , 4,47 6,16 “ , 7,46 “ 10,12 1,46 . Von Wanne nach Gelsenkirchen ( Richtung Düsseldorf = Köln ) . 09 ( 5,54 ; hält zunächst in Ober hausen ) 6,01 8,35 1½,02 “ 11,18 12,22 2,224,47 ° 6,08 8,31 11,06 . Von Wanne nach Münster : 6,10 10,34 , 3,07 * , 2,29 , 6,10 10,50 1,37 . + Von Münster nach Wanne : 6,48 , 10,44 , 2,52 , 3,31 % , 6,05 , . 25 . Emscherthalbahn . . 13 Von Wanne nach Dortmund 10,46 6,16 2,33 . Von Wanne nach Schalke : 5,46 8,50 2,27 7,49 . Von Schalke nach Wanne : 5,37 10,17 4,25 10,28 . Von Schalke nach Sterkrade : . 55 9,00 2,36 7,58 . Von Sterkrade nach Schalke : 5,06 9,44 3,52 9,55 . Von Dortmund nach Wanne : 8,45 8,12 4,45 , . 40 . Strecke Wanne = Bochum und zurück . Von Wanne : 5,17 7,09 8,44 10,36 12,41 3,16 5,24 7,50 10,13 11,08 Von Eickel : 5,25 7,15 8,51 19,44 12,49 3,24 5,32 7,57 10,21 11,15 Von Riemke : 5,31 7,21 8,57 10,50 12,55 3,30 5,39 8,03 10,27 11,21 . Von Gußstahlfabrik : 5,38 7,28 9,04 10,57 1,02 3,37 5,46 . 10 10,34 11,28 . Ank . Bahnhof Bochum : 5,44 7,33 . 09 11,03 1,08 3,43 5,52 8,16 10,40 11,34 . lasdgen Amahne fir alle in - und ausädisel . Zeitungen . Spesialität : Anfertigung ven Formularen f . Zechen , Werke u . Verwaltungsbehörden . Gelechkn ehen , Marktstrasse 1 . Von Bochum : 1,05 4,37 6,34 8,08 9,55 11,54 1,46 . ,45 7,05 . 26 . Von Gußstahlfabrik : 1,12 4,44 6,40 . 14 10 . 02 12,01 . 53 4,53 7,13 9,33 . Von Rienke : 1,18 4,50 6,46 . 20 10,08 12,07 1,59 4,59 7,20 9,39 Von Eickel : 1,24 4,56 6,51 8,25 10,14 12,12 2,05 5,05 7,26 . 45 Ank . Wanne : 1,30 5,02 6,57 8,31 10,20 12,18 2,11 5,11 7,32 9,51 Strecke Niemke = Herne und zurück Von Riemke : 6,47 8,21 10,11 12,08 2,02 5,00 7,22 . Von Herne : 7,09 . 42 10,30 12 . 37 . 12 . 25 7/47 . Strecke Bochum = Wattenscheid Essen und zurück . Von Bochum : 7,42 ( 9,11 nur bis Wattenscheid ) 1,42 . 22 . Von Wattenscheid : 7,51 9,191,51 8 , 81 Ank . Essen : 8,03 2,02 . 42 . Von Essen : . 05 12 . 02 . 04 . Von Wattenscheid : 6,20 9,45 12,17 . 19 = Ank . Bochum : 6,28 9,53 12,25 . 27 . Strecke Gelsenkirchen = Alten = essen Essen und zurück . Von Gelsenkirchen nach Altenessen ( Richtung Düsseldorf = Köln ) : 5,17 6,12 8,45 10,10 “ 11,29 12,30 2,35 4,55 ° 6,19 841 , 11,15 . Von Altenessen nach Essen : 5,42 6,30 . 00 10,25 11,45 12,45 . 03 2,55 4,20 5,08 5,47 6,40 7,30 9,00 9,50 11,30 1,25 . Von Essen nach Altenessen : 5,13 6,10 8,00 9,40 11,25 12,25 . 45 2,30 3,55 4,45 5,26 6,15 7,10 8,35 9,25 11,10 12,50 . Von Altenessen nach Gelsenkirchen : 5,40 8,15 9,56 2,01 2,45 “ 4,15 5,44 * 7,26 * 9,/47 1,03 1,16 . 1 Strecke Gelsenkirchen = Kray Essen und zurück . Von Gelsenkirchen nach Kray : 4,45 6,45 9,15 . 20 11,35 1,34 3,15 * 6,55 5,50 8,43 10,15 . Von Dahlbusch = 4,50 6,50 9,20 8,25 11,401,39 3,20 “ 11 . 40 7,00 5,55 . 48 . Ank . Kray : 4,56 6,56 9,26 8,31 11,46 1,45 3,26 “ 11,46 7,06 6,01 8,54 . Von Kray nach Essen ( Richtung Düsseldorf ) : 5,02 ( 7,10 nur bis Essen ) 8,40 12,02 1,51 3,36 ° 11,47 ( 7,18 nur bis Speldorf ) 9,13 . Von Essen nach Kray : 5,05 6,56 . 25 1024 12,08 2,18 6,02 8,48 11,51 . Von Kray nach Geisenkirchen : . 30 7,15 9,40 8,45 10,40 12,15 2,35 3,40 6,20 . 20 ( 12,05 Sonntags ) . Von Dahlbusch : . 36 7,21 . 46 8,51 10 . 46 12,21 . 41 . 46 6,26 9,26 ( 12,11 Sonntags ) . Ank . Gelsenkirchen : 5,40 7,25 9,50 8,55 10,50 12,25 2,45 3,50 6,30 9,30 ( 12,15 Sonntags ) . Strecke Kray = Bochum und zurück . Von Kray ( Richtung Bochum = Dort mund ) : ( 5,26 nur bis Ueckendorf Wattenscheid ) 7,07 9,35 10,34 * 2,28 6,12 9,01 12,01 . Von Ueckendorf = Wattenscheid : 5,36 7,149,4210,41 * 2,35 6,199 . 09 12,08 . Von Bochum nach Kray : 4,40 7,54 8,16 11,20 11,39 1,29 3,12 6,56 . 50 . Von Präsident : . 45 . 21 11,44 1,34 3,17 7,01 8,55 . Von Ueckendorf = Wattenscheid : 4,55 6,56 8,32 11,55 1,44 3,28 7,11 . 05 Ank . Kray : 5,01 7,09 8,39 12,01 1,50 3,35 7,17 . 12 . Strecke Essen = Winterswyk und zurück . Von Essen : 8,09 . 14 5,54 9,55 . „ Caternberg : 8,20 . 25 6,10 10 . 07 . Von Schalke : 8,29 2,34 6,23 10,17 " Bismarck : 8,38 2,43 6,48 10,26 . Von Buer : . 46 2,51 7,04 10,35 Von Gladbeck : . 53 2,57 7,12 10, . 42 . Von Feldhausen : . 01 8,03 7,21 10 . 60 . s 941 810 73 915 3,14 Von Rhade : 9,28 3,26 7,5711,23 1140 . 94528 In Winterswyk O . Z . Ank . : 10,0 Von Winterwyk A . Z . Abf . : 4,4 Von Borken = Gemen : 5,25 7,2412,0 5,54 . — Von Rhade : 5,41 7,46 12,16 6,10 12 . h Pa . en 5568 81 Von Dorsten : 6,03 8,23 12,3 6,38 . Von Feldhausen : 6,12 8,34 12,4 6,46 . Von Gladbeck : 6,21 . 52 12 . 5 654 . 452 121 Von Buer : 6,30 9,03 1,02 7,03 . " Bismarck : 6,44 9,22 1,14 7,17 „ Schalke : 6,50 9,28 1,19 7,22 „ Caternberg : 6,59 9 , 39 1,27 7,3 In Essen Ank . : 7,13 9,53 1,40 7,4 . Strecke Osen = Werden = Bettt ) Von Essen : 607 8,07 10,06 12,2 2,16 4,42 5,56 9,00 11,39 Von Werden : 6,26 7,57 8,2 10,25 11,02 12,42 2,34 3,1 5,01 6,14 6,50 9,19 11,56 . In Kettwig : 6,33 8,04 8,31 10,3 s oac ee . 506 Von Kettwig : 5,22 6,45 8,13 11,1 3,87 5,18 . 27 7,3 Von Bez : 521 N M 11,34 . In Essen : 5,51 . 41 11,44 3,10 4,02 5,47 . 03 9,37 11,52 . Strecke Essen = Steele = Höntrop = Bochum und zurück . Von Essen : 6,01 6,33 ( 7,32 nur bis Steele ) . 46 10,03 “ 10,53 . 12 1,47 4,39 4,10 6,00 8,10 . 49 ° 12,00 . Von Steele : 6,16 6,46 7,47 8,57 10,14 * 11,06 1,25 2,01 4,24 6,13 . 23 10,01 “ 12,13 . Von Höntrop : 7,57 11,17 4,35 8/84 . In Bochum : 6,34 7,05 8,07 9,13 10,29 “ 11 . 26 1,42 2,17 4,44 6 , 81 8,46 10,17 ° 12,32 . Von Bochum : 5,26 6,02 ° 7,36 9,83 10,34 11,53 . 40 4,04 4,41 5,59 7,28 “ 8,21 11,37 . Von Höntrop : 7,43 10,42 1,48 4,12 . 29 . Von Steele : 5,41 . 17 ° 7,53 . 48 10,54 12,09 2,02 . 25 . 55 . 17 7,42 “ . 43 9,11 11,55 . In Essen : 5,50 . 26 . 02 9,57 11,06 12,18 . 11 4,34 . 04 6,26 7,51 852 9,20 12 . 04 . Schoflippa . k Somteng .
7H3LZ747BQATQ7H5IF6OM74VXURBMYRG
"1892-03-17"
Emscher Zeitung. 1879-1904
1
ger
[ "Gelsenkirchen" ]
3034025-1
Westfälische Wilhelms-Universität Münster Universitäts- und Landesbibliothek
4EV676FQPACNVNHFEJHGKUY55BXC3QMB
http://creativecommons.org/publicdomain/mark/1.0/
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Mikrofilmarchiv der deutschsprachigen Presse . V . „ u . Gne Erlseint tglich 9 12 uilt uuonaome ver Sonn = und gesetzlichen Feiertage . 2 Nr4 112 Bezugspreis : Vierteljährlich 2 . , monatlich 70 Pf . ; mit illustrirtem Unterhaltungsblatt : vierteljährlich 2 M . 50 Pf . , monatlich 85 Pf . 6 Einrückungsgebühr : 15 Pf . die Petitzeile od . deren Raum . Kuts und Kreisbtalt für den Kreis Gelsenkirchen . Druck und Verlag von Ferd . Dienst , Gelsenkirchen . Früher : „ Der Bincere et constanter . Publikations = Organ der sämtlichen Behörden des Kreiseo Kreis = und lokalpoltzeiliche Verordnungen für den Krei Gelsenkirchen durch die „ Emscher Zeitung “ veröffentlicht erlangen aufgrund gesetzlicher Bestimmungen ( laut Bekannt : machung Kgl . Regierung zu Arnsberg vom 19 . Juli 1885 ) rechtsverbindliche Kraft für die Kreis = Eingesessenen . # # Der Kreis umfaßt die Bürgermeistereien Gelsenkirchen und Wattenscheid , die Aemter Braubauerschaft , Schalke , Ueckendorf , Wanne und Wattenscheid . Nr . 65 . Für die Schriftleitung verantwortlich : Frit Lonisgung , Gelsenbirchen Ein Riesenstrike . Der auf der Versammlung in Manchester vom Bunde der englischen Bergleute gefaßte Beschluß , Mitte März eine Woche zu feiern , ist am Samstag von allen Zweigvereinen ohne Widerrede ausgeführt worden . Fast eine halbe Million Arbeiter drohen die ganze Industrie des Landes in Verwirrung zu bringen , damit die Löhne ihres Gewerkes nicht fallen . Die Wirkungen dieses großen Ausstandes machen sich , wie bereits erwähnt worden ist , schon jetzt nach allen Richtungen hin bemerk bar . In der Gegend von Bolton sind alle bedeutenden Eisenwerke außer Betrieb . In Pendleton wurden Zechen und Baumwollfabriken zu gleicher Zeit geschlossen . In Sheffield müssen die kleinen Messerschmiede feiern , weil sie kein Material von den Walzwerken bekommen können . Im Distrikt Barnsley sind die meisten Hochöfen ausge blasen . Bei St . Helens sind mehrere große Glasfabriken geschlossen worden . Die Themse = Eisenwerke und Schiffs baugesellschaft hat ihren Arbeitern gekündigt , daß sie sich darauf einzurichten hätten , nach eintägiger Kündigung ent lassen zu werden . Auch für manche Kohlenzechen selbst hat der Strike sehr ernste Folgen . Die großen Zechen können es natürlich aushalten , ein oder zwei Wochen außer Betrieb zu sein , viele kleine aber werden , wenn sie nur einige Tage geschlossen bleiben , niemals wieder geöffnet werden können . Das Wasser wird in den Schächten die Oberhand gewinnen und die Besitzer der Gruben sind ruinirte Leute . Von den Eisenbahnen leidet keine so schwer unter dem Strike , wie die Midlandbahn . Die Beförderung von Kohlen bringt ihr wöchentlich 50000 Pfd . Sterl . ein . Nicht nur wird diese Einnahme während des Ausstandes wegfallen , sondern auch der übrige Güter verkehr wird wegen der Einstellung der Arbeit in Eisen werken , Fabriken u . s . w . empfindlich geschädigt werden . Die Bahngesellschaft hat schon eine Menge niederer Be amten , die nicht fest angestellt sind , entlassen . Zu welchen Beschlüssen die morgen , den 16 . ds . , in London tagende Nationalversammlung der Bergleute kommen wird , läßt sich schwer voraussagen . Die Berg leute von Lancashire und Cheshire — 45000 Mann — haben am letzten Sonnabend ihre 13 Delegirten beauf tragt , dafür zu stimmen , daß der Strike nur eine Woche gearbeitet werde . Seltsam ist der Gesichtspunkt , von dem aus die Bergleute selbst den Strike ansehen . Ihnen ist die Woche nur eine Spielwoche ( play week ) , eine Ruhe woche , um ihren müden Leibern einige Schonung zu gönnen . Die ungeheure Mehrzahl hat deshalb auch ihre Gerätschaften im Schacht gelassen . Für die Löhne der Kohlengrubenarbeiter haben die im Jahre 1879 geltenden Lohnsätze seitdem stets bei allen Steigerungen oder Herabsetzungen als Norm gedient . Anfang 1889 standen die Löhne 5 Prozent über der Norm von 1879 . Im August 1889 wurden sie um 10 Prozent aufgebessert , im Dezember wiederum um 10 Prozent . Der März 1890 brachte eine neue Lohnerhöhung von 5 Prozent und im Januar 1891 wurden nochmals 5 Prozent zugeschlagen . Die Löhne sind also seit 1879 um 35 Prozent gestiegen . Der Zweck des Ausstandes ist diesmal , durch Ein schränkung der Kohlenförderung den Fall des Kohlen preises und damit den Grund zu Lohnherabsetzungen fort zuschaffen . Es handelt sich also um einen Kampf für die bestehenden Löhne , und dieser Kampf richtet sich nicht gegen die Grubenbesitzer , sondern gegen die Gelsenkirchen , Donnerstag , 17 . März 1892 . Telegr . = Adresse : Dienst = Gelsenkirchen . Freusprech = Znschluß 35 ( Amt Gelsenkirchen . ) 18 . Jahrg . Zwischenhändler und die Gesetze , die den Weltmarkt beherrschen . Ihren Zweck werden die Ausständischen um so weniger erreichen , als sie nicht verhindern können , daß England seinen Kohlenbedarf zum Teil aus Belgien und Deutschland ergänzt . Ueber die Dauer des Strikes wird die für den 16 . nach London einberufene Konferenz entscheiden . Die den Bergleuten zur Verfügung stehenden Mittel , bekanntlich 10 Mill . Mk . , dürften kaum gestatten , den Ausstand über mehr als vierzehn Tage auszudehnen — freilich eine genügende Zeit , um die englische Industrie und namentlich auch den englischen Arbeiter recht schwer zu schädigen . Der „ Standard “ erblickt in der Betrachtung der Zahl der ausständischen Bergarbeiter einen gewissen Trost . Eine solche Menge , meint das Blatt , könne nicht lange aushalten . Zahlreiche Hochöfen , Gießereien , Maschinenfabriken und Töpfereien hätten den Betrieb bereits eingestellt oder ihren Angestellten für die nächsten Tage gekündigt . Ein solcher Zustand der Dinge könne nicht einmal Tage dauern . Man müsse die Möglichkeit seiner Länge nach Stunden berechnen . Dementsprechend habe das Steigen der Kohlenpreise bereits aufgehört . Die Bergleute hätten ihr Gerät gar nicht niederzulegen brauchen , da sie ihren Zweck , die Kohlenvorräte zu ver mindern , bereits durch die bloße Drohung erreicht hätten . Die Vorräte seien jedoch an die alten Abnehmer ver kauft worden . Mithin habe die Nachfrage nachgelassen . Und wenn die Bergleute die Arbeit wieder aufnähmen , würden sie die Preise niedriger als vor ihrem „ Feier tag “ finden . Es scheint fast so , als ob für den Ausbruch des Ausstandes nicht allein die Interessen der Bergleute maßgebend gewesen seien , sondern auch gewisse andere Interessen eine nicht unbedeutende Rolle gespielt hätten . Verlauf und Ergebnis des Ausstandes dürften aber erst darüber Aufschluß geben . Auf einen dauernden Erfolg werden die Bestrebungen der Bergleute jedenfalls kaum rechnen können . Und was sie an vorübergehenden Vor teilen vielleicht davontragen , werden sie in weit größerem Maße durch den Verlust an allgemeinen Sympathien einbüßen . Das englische Volk nimmt heute bereits sehr entschieden gegen sie Stellung . Deutscher Reichstag . ( Sitzung vom 15 . März . ) In der heutigen Spezialberatung des Reichstags zur dritten Lesung der Krankenkassennovelle nahm zunächst § 1 eine längere Zeit in Anspruch . Die Debatte drehte sich hauptsächlich um die Frage , ob und wieweit die Handlungsgehülfen und = Lehrlinge in den Kreis der versicherungspflichtigen Personen aufzunehmen seien . Es ist dies in zweiter Lesung mit geringer Mehrheit geschehen . Heute beantragten die Abgg . Buhl ( Ntl . ) und Gut fleisch ( Dfr . ) , daß Handlungsgehülfen und Lehrlinge der Versicherungspflicht nur unterliegen sollen , sofern durch Vertrag das ihnen nach Art . 60 des Handels gesetzbuches zustehende Recht auf einen sechswöchigen Fortbezug des Gehalts während Krankheit aufgehoben oder beschränkt ist . Jedoch wollten sie für die nach dieser Bestimmung nicht versicherungspflichtigen Handlungs gehülfen und = Lehrlinge die bisherige Befugnis , sie durch Ortsstatut der Versicherungspflicht zu unterziehen , bestehen lassen . Die Antragsteller begründeten ihren Antrag haupt sächlich unter dem Gesichtspunkte der sozialen Stellung der jungen Kaufleute , welche sie nicht herabgedrückt wissen wollten . Abg . Hitze ( . ) wollte statt des Vorschlags Buhl Gutfleisch zu § 3a einen Zusatz machen , nach welchem Handlungsgehülfen und = Lehrlinge auf ihren Antrag von der Versicherungspflicht befreit werden sollten , sofern nicht durch Vertrag die ihnen nach Artikel 60 des Handelsgesetzbuchs zustehenden Rechte aufgehoben oder beschränkt seien . Die Abgg . Buhl und Gutfleisch fanden in dieser Fassung wegen der Voraussetzung des besonderen Antrags eine unzweckmäßige Belästigung . Abg . Singer ( . ) sprach für Beibehaltung des Beschlusses der zweiten Lesung , da das Gros der Handlungsgehülfen sich keineswegs in einer Lage befinde , daß nicht die Krankenversicherung eine Notwendigkeit für sie wäre . Auch der Abg . v . d . Schulenburg ( Dk . ) trat für die allgemeine Versicherungspflicht der Handlungsgehülfen und = Lehrlinge ein . Geh . Rat Lohmann empfahl die Ablehung sowohl des Antrags Buhl = Gutfleisch wie auch des Antrags Hitze . Nach längerer Debatte wurde der Antrag Buhl Gutfleisch mit geringer Mehrheit angenommen , infolge dessen der Antrag Hitze zurückgezogen wurde . § 1 kam mit dieser Aenderung und einigen Anträgen redaktioneller Natur zur Annahme . Zu § 2 wurde vom Abg . Graf Holstein ( Dk . ) beantragt , unter diejenigen Personen , auf welche die Versicherungspflicht durch Ortsstatut erstreckt werden kann , die Dienstboten aufzunehmen . Dieser Antrag wurde außer vom Antragsteller vom Abg . Eberiy ( Dfr . ) und vom Geh . Rat Lohmann bekämpft . Der letztere wollte das Bedürfnis einer besseren Regelung der Versorgung der Dienstboten in Krankheits fällen , als dies heute vielfach der Fall sei , nicht bestreiten , hielt es aber für unmöglich , bei der außerordentlichen Verschiedenartigkeit der Gesetzgebungen diese höchst ver wickelte Materie gelegentlich der dritten Lesung zu regeln . Der Antrag wurde schließlich abgelehnt . In § 36 wurden unter die Personen , welche auf Antrag des Arbeitgebers von der Versicherungspflicht zu befreien sind , auch die in Arbeiterkolonien und dergleichen vorübergehend beschäftigten Personen aufgenommen . Im Uebrigen waren die Aenderungen an den § § — 5 nur redaktioneller Natur . Bei § 6 entspann sich eine lange Debatte über einen Antrag des Abg . v . d . Schulenburg ( Dk . ) , nach welchem die Hülfe von Nichtärzten von der Kasse nur dann bezahlt werden soll , wenn diese Hülfe in Notfällen hat angerufen werden müssen . Der Antragsteller , sowie die Abgg . Buhl ( Ntl . ) Höffel ( Rp . ) und Eberty ( Dfr . ) befürworteten den Antrag aufs Wärmste im Interesse des Versicherten sowohl wie des ärztlichen Standes , während der Abg . Hitze ( . ) und Geh . Rat Lohmann in ihm eine unzweckmäßige Beschränkung der Kassen erblickten und seine Ablehnung befürworteten . Besonders heftig bekämpfte den Antrag der sozial demokratische Abg . Wurm , dessen Verherrlichung der Wissenschaft der Naturheilkunde Abg . Virchow ( Dfr . ) als dann sehr scharf abfertigte . Der Antrag Schulenburg wurde schließlich mit 105 gegen 104 Stimmen abgelehnt . Morgen 12 Uhr Fortsetzung . Preußischer Landtag . Abgeordnetenhaus . ( Sitzung vom 15 . März . ) Das Abgeordnetenhaus setzte heute die Beratung des Kultusetats bei dem Kapitel : Kunst und Wissenschaft fort . Abg . v . Heeremann ( . ) trat für eine bessere Pflege des Kunstgewerbes , namentlich der Glasmalerei , ein . Bei dem Titel : Geodätisches Institut in Potsdam befürwortete Abg . Graf Kanitz ( Dk . ) seinen Antrag auf Beschaffung eines größeren Refraktors ( Teleskops ) für eine staatliche Sternwarte und wies dabei auf die weit reichlicheren Aufwendungen hin , welche auswärtige Regierungen für astronomische Zwecke machten . Geh . Rat Althoff versprach , bei Besserung der Finanzlage dem Wunsche entgegenzukommen , betonte aber für den Augenblick die hohen Kosten ( 750000 Mk . ein schließlich der maschinellen Anlagen ) . Der Antrag Kanitz wurde der Budgetkommission überwiesen . Abg . Hermes ( Dfr . ) befürwortete die Forderung für die biologische Anstalt auf Helgoland , die nicht nur einen wissenschaftlichen , sondern auch einen erheblichen praktischen Zweck in der Förderung der Hochsee fischerei habe . Mit ähnlichen Gründen trat auch der Kultus minister für die Forderung ein . Dieselbe wurde bewilligt . Bei dem Titel : Für die Erforschung und Unter haltung von Denkmälern und Altertümern wurden ver schiedene Wünsche nach Wiederherstellung von Denkmälern von historischem Interesse vorgebracht und es kam dabei auch zu einer prinzipiellen Erörterung über die Stellung der Staatsregierung zu dieser Frage . Finanzminister Miquel erkannte an , daß die bureau kratischen Behörden zur Beurteilung der Erhaltungs würdigkeit solcher Denkmäler nicht ausreichen , sondern der Mitwirkung der historischen Vereine und sachkundigen Privatleute bedürfen ; diese Sachen könnten besser in den einzelnen Provinzen als von einer Zentralstelle aus be handelt werden . Bei dem technischen Unterrichtswesen hatte die Budget kommission den vorgeschlagenen Anteil der Dozenten der technischen Hochschulen an den Kollegiengeldern ( 166,000 . ) zu streichen und dafür eine entsprechende Erhöhung des Dispositionsfonds bei Besoldungs = Zuschüssen beantragt . Nach längerer Debatte wurde aber der Regierungs vorschlag mit 126 gegen 111 Stimmen angenommen . Abg . Mooren ( . ) behauptete eine Zurücksetzung des Polytechnikums zu Aachen , was Geh . Rat Wehren pfennig zurückwies . Bei dem Titel : Für Verbesserung der äußeren Lage der Geistlichen aller Bekenntnisse wurde ein Antrag von Strombeck ( . ) , die Alterszulagen auch den staatlich anerkannten Missionspfarrern zukommen zu lassen und statt der Thätigkeit im „ Pfarramt “ zu sagen „ im Amt “ , nach längerer Debatte abgelehnt . Die Beratung wurde alsdann auf morgen vertagt . Deutsches * Berlin , 15 . März . — Im Auftrage des Kaisers und der Kaiserin überbringt Generaladjutant v . Wittich , der morgen Abend nach Darmstadt fährt , einen kostbaren sogenannten römischen Lorberkranz , aus grünen und goldenen Lorber blättern , goldenen Lorberblüten und = früchten bestehend , Die Hexe von Trotterneß . Eine Hebridengeschichte von Robert Randau . 3 ) ( Nachdruck verboten . ) Damit reichte die Alte dem Erstaunten einen platten , wunderlich geaderten Kiesel , den Connor freudestrahlend in den Spleuchan steckte . „ Tausend Dank , Molly Maggy ! Ihr seid ein gutes Weib , und für das Klach = clun = keilach werde ich einen Stein auf Euren Kairn " ) werfen . “ „ Thue das , und Du wirst recht thun, “ entgegnete die Alte . „ Jetzt aber ist es Zeit für Dich zur Heim kehr . Geh denn mit Gott , Connor Mac = Lod , und das Glück sei mit Dir . “ „ Mit Gott denn , Molly Maggy , und nehmt nichts für ungut . “ — Eine halbe Stunde später saß der Verwalter des Tenant Mac = Kerran wieder in seinem Boote und ruderte , den Cuart Phibrachd * * ) pfeifend , der Farm auf Elen = Klach zu . Kaum zwei Monate waren verflossen , und die glück verheißenden Prophezeiungen der Hexe hatten sich bereits erfüllt . Als der Hafer geschnitten und die Gerste gerauft war , hatte Mac = Lod bei dem Tenant um die Tochter angehalten und Mac = Kerran hatte sie ihm ohne Wider streben zugesagt . Freilich nannte Connor nichts sein eigen , man kannte nicht einmal seinen Vater , und auch seine Mutter war bald nach seiner Geburt verschwunden — aber er war ein rüstiger Arbeiter und vor allem war Mac = Kerran sein Gosti , und er fühlte als solcher die Verpflichtung , für des verwaisten Patenkindes Zukunft zu sorgen . Schon acht Tage nach der Werbung wurden * ) Grabhügel . Die Redensart bedeutet : zemanden noch im Grabe ehren . * * ) Ein damaliger Lieblingsmarsch der Schotten . daher die Nachbarn zusammengerufen , Mac = Kerran sicherte vor diesen Zeugen seinem einzigen Kinde eine Mitgift im Gesamtwert von sechsunddreißig Kühen zu , dann gab Connor der errötenden Eby den Hochzeitskuß , die An wesenden , der Tenant voran , schüttelten dem Bräutigam die Hand und küßten die Braut auf die Stirn , und damit war die Ehe rechtsgültig geschlossen . Mac = Kerran verkündigte noch , daß das junge Paar bei ihm im Hause wohnen und daß der Kirchgang nach Sky der damit verknüpften Umstände wegen unterbleiben werde ; dann verriegelte man nach uraltem , hebridischem Brauch die Hausthür und setzte sich zum Hochzeitsessen nieder . Nach dem Essen begann draußen auf dem Hof der Tanz . Als aber eben Donald Dibdin , der Pfeifer von Croulin , seinen besten Schottischen spielte , traten die Tänzer plötzlich beiseit . Der Tacksman " ) John ' Lochlan , der die ganze Insel in Generalpacht hatte und zu dem daher alle Anwesenden in einer Art von Hörigkeits verhältnis standen , war unerwartet auf den Hof getreten und musterte die demütig grüßende Versammlung mit stechendem Blick . Der boshafte und rücksichtslose Charakter des Tacksman war zur Genüge bekannt , und jeder befürchtete daher eine Störung des fröhlichen Festes . Wider Erwarten war ' Lochlau gut gelaunt und nahm nicht nur das Glas Wachholderbranntwein an , daß Eby ihm kredenzte , sondern ließ sich sogar auf Mac = Kerraus Einladung auf die Bank vor dem Hause nieder , um dem Tanze zuzuschauen . Da er aber bald genug merkte , daß seine Anwesenheit das Vergnügen störte , stand er auf und rief in seinem gewöhnlichen , barschen Tone : „ Heda , junge Frau ! “ Und als Eby auf diesen Ruf eiligst herbeistürzte , sagte er trocken : „ Höre , Caggar , ich weiß und sehe , daß ich hier bei Such für einen Leuteschinder gelte . Damit Du aber * ) Seneral = Pächter . erkennst , daß ich nicht so schlimm bin , und weil ich Dich überhaupt gern habe , so lasse ich Dir diesmal den zu Michaeli fälligen Caorigh = Ferrin " ) als Hochzeitsgeschenk . Basta . . . . Und nun bleib gesund und grüße Mac Lod . Ich besuche Euch noch später . “ Dabei streichelte er der Errötenden mit widerlicher Vertraulichkeit die Wangen . Dann drehte er sich auf dem Absatz herum und verließ ohne Gruß den Hof . Kaum aber war er außer Hörweite , als Dibdin die Melodie eines alten Spottliedes austimmte und die Lustig sten ihm nachsangen : „ Dicker Bauch und kahler Scheitel , Herz von Holz und Geld im Beutel , Großes Maul und falscher Blick , — Ist das nicht ein Galgenstrick ? “ Dann aber nahm das Fest seinen ungestörten Fort gang , bis die Nacht dem Vergnügen ein Ende machte . — Connor verlebte mit seiner jungen Frau mehrere Monate ungetrübten Glücks . Nachdem die Ernte einge bracht worden , richtete er für die dreißig Kühe seines Schwiegervaters , von denen er jetzt die Hälfte als sein Eigentum betrachten durfte , einen neuen Winterpferch ein . Diese Arbeit hielt ihn den ganzen Tag über außer dem Hause , wenn er aber abends heimkehrte , vernahm er schon von weitem die glockenhelle Stimme seiner Eby , die mit den Nachbarinnen am Walkstuhl saß und ihnen durch Singen die Zeit verkürzte . Eby erzählte ihm dann wohl hin und wieder von einem Besuch des Tacks mann , der jetzt häufiger als je von Sky herüberkam , aber er achtete kaum darauf . ' Lochlau verschonte ihn mit lästigen Frohnarbeiten , das war ihm genug . Gegen sonstiges Unglück aber glaubte er sich durch das Klach elun = keilach gefeit , das er beständig in einem Leinwand säckchen auf der bloßen Brust trug . Er achtete daher auch nicht auf das ungewohnte Treiben , das sich seit einiger Zeit auf Elen = Klach be * ) Frauenteil , eine Abgabe an Küse , Butter , Giern u . s . w . merkbar machte . Die Pächter hielten heimliche Zusammen künfte , es schienen wichtige Abmachungen stattzufinden , und Dibdin , der Pfeifer von Croulin , war fast unaus gesetzt zwischen Sky und den übrigen Inseln unterwegs , ohne daß die Uneingeweihten sich den Zweck dieser Fahrten erklären konnten . Connor wurde jedoch bald aus seiner Ruhe aufge schreckt und in dies Treiben hineingezogen . Als er eines Abends wie gewöhnlich heimkehrte , fand er seinen Schwiegervater mit Dibdin , dem Pfeifer , in erregtem Gespräch auf dem Hofe auf und ab gehen . „ Gut , daß Du kommst ! “ rief ihm der Tenant ent gegen . „ Der Tacksmann war hier . Er hat den Duncau Lorn ausgewiesen , und Du sollst an dessen Stelle die Farm am Dun beziehen . “ „ Dagegen wird sich wenig thun lafsen , Gosti, “ ent gegnete Connor gleichmütig . Im Hinblick auf das Schicksal Lorn ' s hielt er es für angemessen , seine Freude über diese für ihn äußerst vorteilhafte Anordnung ' Lochlan ' s zu bemeistern . „ Gar nichts läßt sich dagegen thun, “ erwiderte Mac Kerran hastig . „ Vergebens habe ich ' Lochlan vorge stellt , wie nötig ich euch beide brauche ; — er besteht auf seinem Willen und drohte schließlich , mich selber aus zuweisen . Du wirst uns also in einigen Tagen verlassen , Eby dagegen bleibt vorläufig noch hier bei mir . “ „ Oho , Gosti , was soll das heißen ? “ rief Connor erstaunt . „ Eby ist meine Frau , und wenn ich nach Sky ziehe , werde ich sie nie und nimmer hier lassen ! “ „ Das wird sich finden, “ entgegnete Mac = Kerran kurz . „ Jetzt schweig und mach Dich fertig , uns nach ' Hara ' s Farm zu begleiten . “ An Gehorsam gegen den Tenant gewöhnt , trat Mac = Lod ins Haus , um die Cuarans “ ) anzulegen . ( Fortsetzung folgt . ) * ) Eine Art Schnürstiefel aus einem Stück Hirschfell dessen haarige Seite nach außen gekehrt ist .
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der deutschsprachigen Presse . V . 1½ m im Durchschnitt messend , um denselben am Sarge des Großherzags niederzulegen . „ . — In der gestrigen Abendsitzung der Vol # # scha . gesetzkommission des Abgeordnetenhauses wurde die Beratung über die Organisation der Stadtschulbehörden ( § 65fl ) fortgesetzt . Zunächst wurden die Anträge der Minderheitsparteien auf Wiedereinstellung einer einheit lichen städtischen kommunalen Schulbehörde als städtische Schuldeputation von den Abgg . Frh . von Zedlitz und Grimm eingehend begründet , unter Darlegung des Gegensatzes gegen die Disorganisation der Regierungs vorlage und gegen die nicht weit geuug gehenden , die einfache Stadtschulbehörde und die konfessionellen Schul vorstände beibehaltenden Anträge der konservativen Partei . Der Minister erklärte sich bereit für größere Städte Aenderungen zuzustimmen , die aber nicht zu einer Auf gabe des Prinzips der Staatsschule führen dürften und nicht zur Beseitigung der Schulvorstände . Die konser vative Partei erklärte es für diskutabel , ob nicht noch einzelne weitere Befugnisse der einfachen Stadtschul behörde an die Schuldeputation übertragen werden könnten , während der Redner des Zentrums zwar auch den Städten entgegenkommen zu wollen erklärte , indeß die Uebertragung einer auch von konservativer Seite hierzu in Aussicht genommenen Befugnis auf die Schul deputation beanstandete , weil sonst die Wahrung des konfessionellen Prinzips nicht genügend gesichert sei . — Der Gesetzentwurf betreffend die Aufhebung der Beschlagnahme des Vermögens König Georgs ist heute dem Abgeordnetenhause zugegangen . Die Wiederaufhebung der durch die Verordnung vom 2 . März 1868 verhängten Beschlagnahme , welche nach dem Gesetz vom 15 . Februar 1869 , nur durch Gesetz erfolgen sollte , wird danach Königlicher Verordnung vor behalten . Soweit man die Stimmung im Abgeordneten hause kennt , wird die Vorlage daselbst wohl wenig Widerspruch finden . Wenn man auch statt der allgemeinen Friedensversicherungen des Herzogs Erklärungen von mehr bindender Kraft gewünscht hätte , wird doch daraus wohl keine Partei Anlaß zur Ablehnung einer Vorlage nehmen , welche einem mehr und mehr unhaltbar gewordenen Zu stand ein Ende zu machen und die Quelle mancher Miß bräuche zu beseitigen beabsichtigt . Insbesondere scheint auch die Stimmung der Provinz Hannover und ihrer Vertreter im Landtag der vorgeschlagenen Maßregel günstig zu sein . Nach Beseitigung der Beschlagnahme treten die Bestimmungen des Staatsvertrags vom 29 . September 1867 wieder in Kraft , worin es heißt , daß Schloß Herrenhausen und die Domäne Calenberg so lange in preußischer Verwaltung bleiben , bis König Georg auf die hannoversche Königskrone für sich und seine Erben ausdrücklich verzichtet , andrerseits , daß das Abfindungskapital von 16 Millionen Thaler bis zur Erzielung eines Einvernehmens behufs Sicherstellung dieser Ausgleichssummen in der Verwahrung des preußischen Staats bleiben , die Zinsen aber dem König Georg ausgezahlt werden sollen . Es handelt sich also , wie die „ N . L . . “ zur Beruhigung mancher Bedenken bemerken will und wie ihr aus zuverlässiger Quelle bestätigt wird , nur um die Aushändigung der Zinsen nicht des Kapitals . — In der künftigen Woche beginnen die Herren haus = Sitzungen . Sie sollen ohne Unterbrechung bis zur Charwoche fortgesetzt werden , um so weit wie möglich alle schwebenden Arbeiten bis auf das Volks schulgesetz zu erledigen . — Die erste Lesung des heute im Abgeordnetenhause eingebrachten Gesetzentwurfs über Aufhebung des Welfenfonds soll am Ende dieser oder am Anfang der nächsten Woche erfolgen . Bei der allgemeinen Stimmung , die in parlamentarischen Kreisen diesem Gesetze gegenüber herrscht , wird die Vorlage wahrscheinlich in beiden Häusern des Landtags noch vor den Osterferien zur Erledigung gelangen . — Der Vaterländische Frauenverein , dessen Protektorin die Kaiserin Auguste Viktoria ist , wird am 4 . und 5 . April in Berlin versammelt sein , um Gegen stände von der allergrößten Bedeutung zu besprechen . Als Gegenstand der Beratung in der Delegirtenversammlung ist neulich in Aussicht genommen : Die Thätigkeit der vaterländischen Frauenvereine , besonders auch der an kleineren Orten , für Vorbereitung der Kriegsthätigkeit . An einen Vortrag des Dr . Osius aus Kassel soll sich eine Besprechung darüber anschließen , welche Erfahrungen seitens der Vereine auf diesem Gebiete gemacht und welche bezüglichen Arbeiten von ihnen für die nächste Zeit in Aussicht genommen sind . In der Generalversammlung wird nach Vornahme der erforderlichen Wahlen und Er stattung des Rechenschaftsberichts Geh . Regierungsrat Dr . Hassel aus Dresden die Festrede halten . Mit der diesmaligen Zusammenkunft in Berlin soll die Feier des fünfundzwanzigjährigen Bestehens der vaterländischen Frauenvereine verbunden werden . — Die „ Berl . Polit . Nachr . “ beziffern den Mehr ertrag der Einkommen steuer in Berlin au Grund des neuen Gesetzes auf etwa 7 Millionen Mark , wovon ca . 1⅛ Millionen Mark auf Aktiengesellschaften , der Rest auf die physischen Personen enthällt . * Solingen , 14 . März . Die Waffenschmiede von Solingen haben den französischen Kommandanten a . D . Dérué in Berlin vor Gericht laden lassen , um die Aufhebung des Patents , welches er in Deutschland auf seine Säbel genommen hat , zu erwirken , indem sie bemerklich machen , daß in Solingen derartige Klingen bereits vorher geschmiedet worden . Daß die meisten Pariser Blätter in dieser Vorladung eine unerhörte An maßung sehen wollen , ist selbstverständlich . Der Temps zeigt an , Dérué werde sich der Vorladung stellen und nach Berlin gehen , um den Beweis zu führen , daß seine Waffe hinsichtlich der Stählung und Form besondere Eigenheiten darbiete , welche die Gewährung eines Patents * Darmstadt , 15 . März . Heute Mittag fand die Eröffnung des Testaments des Großherzogs statt . Zur Beisetzung trifft auch der Erzherzog Eugen von Oesterreich hier ein . * Stuttgart , 15 . März . Der „ Staatsanzeiger für Württemberg “ schreibt : Das Staatsministerium hat im Anfang dieses Monats die eingegangenen Petitionen für und wider die Männerorden einer Beratung unterzogen und dem Könige darüber Vortrag erstattet . Das Staatsministerium hat einstimmig beschlossen , daß der Bitte , die Errichtung einiger Männerklöster in der Diözese Rottenburg zu gestatten , keine Folge zu geben sei . Die Regierung habe zahlreiche Beweise gegeben , daß sie das Wohl und die Interessen der katholischen Kirche ebenso wie diesenigen der evangelischen zu fördern und den Wünschen des katholischen Kirchenregiments soweit als möglich entgegenzukommen bemüht ist , sie glaubt deshalb erwarten zu dürfen , daß ihr Verhalten in der Ordensfrage nicht als Mangel an Wohlwollen gegen die katholische Kirche ausgelegt und dargestellt werde . * Memel , 16 . März . Wie das „ Dampfboot “ aus guter Quelle erfährt , hat die russische Regierung die Konzession zum Bau einer Eisenbahn von Krettingen nach Mosziken erteilt . Hierdurch erhält die Bahn Memel = Bajohren den Anschluß an das russische Eisenbahn netz , und ist somit eine neue Verkehrsstraße zwischen Preußen und Rußland eröffnet . Luxemburg . * Luxemburg , 15 . März . Das Amtsblatt ver öffentlicht heute einen Erlaß des Großherzogs , der den städtischen Gemeinderat auflöst und die Neuwahlen auf den 29 . ds . Mts . anordnet . Oesterreich = Ungarn . * Wien , 15 . März . Nach einer Meldung aus Petersburg unternimmt das Zarenpaar Anfang Mai an Bord der Yacht „ Derschawa “ eine Küstenfahrt nach Finnland und reist sodann auf dem Seewege nach Kovenhagen . „ „ „ k 62 * Wien , 15 . Marz . In Kratau hal sich ein polnischer Schulverein nach dem Vorbild des deutschen Schulvereins mit gleichartigem Zweck und Wirkungskreis in Galizien , Schlesien und der Bukowina gebildet . Griechenlund . * Athen , 15 . März . Die Regierung verfügt derzeit in der Kammer über eine Partei von 30 Deputirten . Das französische Geschwader geht heute nach Alexandrien ab . — Griechenland wird sich amtlich an der Ausstellung in Chicago beteiligen . Frankreich . * Paris , 15 . März . Carnot unterzeichnete im heutigen Ministerrate einen Gesetzentwurf , der noch heute der Kammer zugehen soll . Danach soll im Straf gesetzbuch die Todesstrafe für die Zerstörung fremden Eigentums durch Explosivstoffe festgesetzt werden . * Paris , 15 . März . Officiös wird erklärt , daß Freycinet über die angeblichen Armeelieferungs unterschlagungen in der Kammer eingehendst Bericht erstatten werde . Man glaubt nicht , daß das Gerücht vollständig unwahr sei , denn gestern wurden thatsächlich zwei O fiziere der hiesigen Garnison verhaftet , außerdem wurde eine gerichtliche Untersuchung wegen Unterschlagungen von bed . utendem Umfange eingeleitet . * Paris , 15 . März . Die Untersuchung bezüglich der Explosion in der Lobaukaserne dauerte die ganze Nacht . Die Beschädigungen sind weniger beträchtlich , als bei der Explosion am Boulevard Saint = Germain . Die aufgefundenen kupfernen Sprengstücke lassen schließen , daß der Urheber des Attentats sich einer Melinit cartouche bedient hat , wie sie in der Armee gebräuchlich ist . Eine solche ist mit 200 Gramm explosiven Chlor salzes gefüllt . Außerdem enthielt die gebrauchte Bombe Eisenstücke . Einige Individuen wurden bemerkt , die im Augenblicke der Explosion flüchteten ; man glaubt jedoch weniger , daß diese die Urheber des Attentats waren , als vielmehr , daß sie im Vorbeigehen durch den Knall erschreckt wurden . Großbritannien . * London , 15 . März . Nach einer Drahtmeldung des „ Standard " aus Petersburg verlangte General Gurko während seiner jüngsten Anwesenheit in Peters burg die Ermächtigung , im Falle eines Krieges die Ein wohner Warschau ' s bis auf 50000 ausweisen zu können . Dies wurde ihm verweigert , weil es für unzweckmäßig erachtet wurde , eine solche Masse Unzufriedener aufs Geratewohl preiszugeben . Rußland . * Petersburg , 15 . März . Mehrere hiesige Blätter erwarten , daß sich Serbien , nachdem es sich vom Ex könig Milan losgekauft habe , noch enger an Rußland anschließen werde . Amerika . * New = York , 15 . März . Aus Yokohama wird über San Francisco von gestern gemeldet , daß die Parlamentswahlen in Japan beendet seien und den Regierungs = Organen zufolge eine Mehrheit von 20 Stimmen für die Regierung ergeben hätten . Es sei während der Wahlen mehrfach zu Ruhestörungen gekommen , dabei seien mehrere Personen getötet worden , eine größere Anzahl sei verwundet . u . Rom ' s Herrschgelüste . Die Nr . 59 der „ Gels . Ztg . “ schreibt in ihrem Leit artikel : „ Der Liberalismus , welchem politische Heuchele zur zweiten Natur geworden , verhüllt sein Streben nach einer Jugenderziehung ohne Gott unter dem Vorgeben , gegen die eingebildete Spukgestalt des „ Klerikalismus, “ der „ Priesterherrschaft " zu kämpfen . “ Stets hat der Liberalismus gezeigt , daß er unent wegt zu Kaiser und Reich steht ; aber wenn er aus Ueberzeugung und seinen Prinzipien gemäß gegen Vor lagen der Regierung hat sein müssen , so hat er dies offen und ehrlich gezeigt . Politische Heuchelei kann ihm daher wohl am allerwenigsten vorgeworfen werden . Das Zentrum dagegen hat zuerst die Interessen der katholischen Kirche , den Papst und seine Herrschaft im Auge und dann erst das Vaterland . Gilt es für ihre Kirche Zugeständnisse zu erhalten , so scheut sich das Zentrum nicht , eine Zeitlang mit der Regierung schön zu thun , in der festen Ueberzeugung , alles für sie Passende demnächst doppelt einzuheimsen . Nennt man das nicht politische Heuchelei ? Gerade das Zentrum ist es , auf welches die Anschuldigung der „ Gels . Zig . “ zurückfällt . Eine Jugenderziehung wollen auch wir , in der Gott der Stern , Kern und alleinige Mittelpunkt ist . Aber gegen Priesterherrschaft kämpfen wir , weil solche sich bei den Anhängern des Zentrums in erschreckender Weise breit macht . Die Kirche , der Papst soll alleiniger Herrscher sein ! Hat doch der Zentrums = Abgeordnete Bachem noch kürzlich erklärt , er wolle ein einiges katholisches Reich unter der Oberhoheit des katholischen österreichischen Kaisers , durch den dann der Papst ungehindert wird regieren können . Folgende Anschauung der Priesteryerrschuft , die außer dem religiösen Gebiet auch das gesamte weltliche für sich allein in Anspruch nimmt , kann wohl kaum rücksichtsloser ausgesprochen werden . Das katholische Blatt „ Germania “ , schreibt mit einer seltenen und deshalb um so mehr bemerkenswerten Offenheit in einem Artikel : „ Erinnerungen an Rom und Pius IX . “ : Diejenigen , welche sagen , der Papst habe sich nicht in die Politik einzumischen , sondern müsse sich auf das Gebiet der Religion und der geistlichen Dinge beschränken , begehen einen millionenfachen Mord und einen Selbstmord und sind entweder Unwissende oder Bösewichte oder beides . Denn in einem christlichen Staate kann keine einzige , nicht einmal die kleinste politische Materie von den Prinzipien der Religion und Moral getrennt gedacht werden , denn sie sind ihr das lebende Blut und das innerste Mark , sowohl für den ganzen Staatskörper wie für jedes Glied . Welcher Staat in der Politik nach eignen Rezepten handelt , weicht von der Religion , die im Papste verkörpert ist , ab und verliert unter der Menschheit seine eigene Existenzberechtigung und Existenz fähigkeit , weil er sich selbst die Ader aufschneidet und langsam oder rasch , je nach der Tiefe des Schnittes , aber unrettbar verblutet . “ Als Windthorst für Preußen seine Schulanträge ein brachte , regten sich auch die Herrschgelüste Roms in Oesterreich von Neuem . Damals machte folgende Wiener Meldung die Runde durch die Zeitungen : Nachträglich werden mir von durchaus verläßlicher Seite einige bemerkenswerte Einzelheiten über die letzte Sitzung der Schulkommission ( im österreichischen Reichsrat ) mitgeteilt . Der Verfasser der bekannten fünf Punkte , in denen die Wünsche des Episkopats gipfeln , ist der Breslauer Fürstbischo Dr . Kopp . Er hatte in dieser ganzen Aktion die Führun und formulirte im Einverständnis mit der Kurie die Forderungen der österreichischen Klerikalen , deren Ver . tretung in der Schulkommission der Prager Erzbischof Graf Schönborn übernahm . Dieser hielt auch , bevor er die Erklärung der Bischöfe verlas , eine Art Begrüßungsrede . Se . Eminenz gab namens des Episkopats die feierliche Erklärung ab , „ daß die ganze moderne Staatenordnung sich im vollsten Widerspruch mit den Grundsätzen der katholischen Religion befinde , und daß der Staat die Pflicht habe , sich zum Behuf einer totalen Umgestaltung der Gesellschaft in diesem Sinne dem kirchlichen Ober hirten mit all seiner Gewalt unterzuordnen und zur Verfügung zu stellen . Dieses weit ausgreifende Ziel habe der Episkopat unverrückbar vor Augen . Die Forderung nach dem uneingeschränkten Besitz der Schule sei nur der Beginn einer langen Reihe von Forderungen und Postulaten , welche nachfolgen werden und nachfolgen müssen . " Die Wirkung dieser Worte soll unbeschreiblich gewesen sein . Daß diese Aeußerungen die Logik des priesterlichen Systems , wie es der Ultramontanismus vertritt , vollständig richtig wiedergeben , unterliegt nicht dem mindesten Zweifel . Wohl aber steigt das Bedenken auf , „ ob der Mann , der den Stempel des Friedens und des Ausgleichs auf der hohen Stirn zu tragen scheine “ , es für taktisch richtig gehalten haben könne , das , was alle Ultramontanen im tiefsten Herzensgrunde denken , auszusprechen . Die Macht Roms ist groß , größer denn je . Es hat seine Herrschaft in der Kirche , in der Schule , im Staate , aber noch immer ist es nicht zufrieden , sondern immer wieder erkennt man an seinen Anträgen , die bei den gesetzgebenden Körperschaften eingereicht werden , daß die Herrschgelüste noch lange nicht befriedigt sind . Begierig blickt das Zentrum dahin , wo noch etwas zu seiner großen Macht zu erhaschen ist : sei es durch seine numerische Ueberzahl , sei es durch „ politische Heuchelei “ , es weiß seine Forderungen durchzusetzen . Aber hoffentlich kommt einst auch eine Zeit wieder , in der es heißt : „ Bis hierher und nicht weiter ! “ Daß dann den Ultramontanen mit aller Macht und Ent schiedenheit zugerufen werde : „ Nach Kanossa geh ' n wir nicht ! " Dann möge auch ein Mann erstehen , der die Macht und Kraft besitzt , diesem Worte in jeder Beziehung Geltung zu verschaffen ! Aus dem Kreise . * Selsenkirchen , 17 . März . h . [ Zum Besten der Unterstützungskasse des Evangel . Arbeiter = Vereins ] veranstaltet die Gesang = Abteilung desselben am 27 . März ein Konzert durch Vorträge verschiedener Lieder und Aufführung der „ Germania “ , darstellend das Symbol der Arbeit ; ferner durch die Theaterstücke „ Dein Sohn wird mein Rächer sein " , Schauspiel in 3 Akten von Richard Bertram , und „ Josef Heyderich oder die deutsche Treue " . Die Gesang = Ab teilung , die nur aus schlichten Arbeitern besteht , hat keine Mühe gescheut , diese Feier so schön als möglich zu ge stalten . Dazu ist der Eintrittspreis so niedrig gesetzt , daß es Jedem ermöglicht ist , dieser Feier beizuwohnen . Da es sich endlich um die Unterstützungskasse für Arbeiter in Fällen der Not handelt , wird sich gewiß Jeder erst recht bereit finden lassen , durch Besuch der Veranstaltung deren wohlthätigen Zweck zu fördern . — [ Bismarckfeier . ] Die gestern Abend unter Vorsitz des Herrn Generaldirektors Kirdorf abgehaltene Versammlung zur Besprechung der diesjährigen Geburts tagsfeier des Altreichskanzlers kam einstimmig dahin überein , die Feier wie üblich durch ein Festessen am 1 . April , abends 7½ Uhr , im Hotel Feller zu begehen , das Kouvert zu Mk . 2,50 einschließlich Musik . Einem Komitee von sieben Herren wurde die Vorbereitung für das Fest übertragen . Listen zur Einzeichnung liegen an den bekannten Stellen aus . — [ Postalisches . ] Versetzt sind : die Oberpost assistenten Kremer von Schalke nach Schwerin ( Mecklen burg ) und Struif von Castrop nach Minden ( Westfalen ) , sowie der Postassistent Benz von Gelsenkirchen nach Sctherbem . G — [ Personalien . ] Der Amislichter Teßmar in Pillkallen ist an das Amtsgericht in Gelsenkirchen versetzt worden . — [ Ueber Alters = und Invalidenrente ] bringt der „ Reichanzeiger “ eine Mitteilung , der wir Folgendes entnehmen . Für den Empfänger einer Alters rente wird es sich nur dann empfehlen , den Antrag auf Bewilligung einer Invalidenrente zu stellen , wenn die ihm etwa zustehende Invalidenrente höher ist als die Altersrente , in deren Genuß er sich befindet . Ein un bedingter Vorzug der Alters = vor der Invalidenrente liegt darin , daß erstere nur entzogen werden kann , wenn die Rentenfeststellung wegen gefälschter Urkunden oder aus ähnlichen Gründen im Wege der Wiederaufnahme des Verfahrens aufgehoben werden muß . Abgesehen von diesem Ausnahmefalle , behält der Empfänger einer Altersreute diese für seine Lebenszeit . Dagegen kennt das Gesetz eine Entziehung der Invalidenrente und zwar F . Die Anwendung der Photographie in Kunst und Wissenschaft . Nach einem Vortrage des Herrn Direktor Schulz = Heucke . Bis vor wenigen Jahren litt die photographische Kunst an einem großen Mangel , dem der Farbenblindheit . Auf der photographischen Platte erschien Blau , auch in seinen dunkelsten Tönen , stets hell , und Gelb immer dunkel . Infolgedessen waren auf den Photographien farbiger Landschaften die dunkelblauen Wasserpartieen weiß , das gelbe Licht der Sonne und diese selbst dagegen schwarz . Die Erfindung der farbenempfindlichen Platten , welche die Verteilung von Hell und Dunkel im richtigen Ver hältnis wiedergeben , bezeichnete deshalb einen bedeutsamen Fortschritt , welcher alsbald eine vielfache Ausnutzung erfuhr . Gelegentlich der Durchforschung altegyptischer Baudenkmäler fand man einen beinahe zerfallenden Papyrus , ein mit den hieratischen Schriftzeichen bedecktes Dokument . Um den kostbaren Inhalt zu erhalten und studiren zu können , sollte die wertvolle Schrift photo graphirt werden . Der Papyrus selbst war stark gebräunt , die Schriftzüge schwarzbraun , so daß sie sich nur sehr wenig abhoben . Eine Photographie nach altem Verfahren brachte nur Unbrauchbares zustande , die farbenempfindliche Methode jedoch verstand die geringen Farben = Unterschi de zwischen Untergrund und Schrift so vortrefflich zu be nützen , daß das entstandene Bild nach Aussage der Altertumsforscher klarer und schärfer war , als das Original . Auf dem Gebiete der geschichtlichen Photographie wurden drei merkwürdige Fälle vorgeführt . In einer Wosteh - dos bie Beumutuns nahe , boh 4n gefäscht sei . Ein Geständnis konnte jedoch nicht erzielt werden , auch genügte das vorliegende Beweismaterial nicht , um einen verurteilenden Spruch zu rechtfertigen . Der verdächtige Wechsel wurde nach dem farbenempfind lichen Verfahren photographirt , welches vollkommen imstande war , die höchst geringfügigen Unterschiede in der Farbe der beiden angewandten Tinten zur Anschauung zu bringen . Es ergab sich , daß aus dem Worte „ Mai “ unter Verwendung etwas dunklerer Tinte das Wort „ April “ in geschickter Weise gemacht worden war . Die Fälschung war somit unwiderleglich erwiesen . Im zweiten Falle genügte ein einziges am Opfer aufgefundenes und ihm nicht gehörendes Haar , dessen Wurzel und Spitze von eigentümlicher Beschaffenheit waren , den Thäter , auf welchen der Verdacht sich bereits gelenkt hatte , zu über führen . Desgleichen war es die Photographie , welche einer in Berlin vorgefallenen Mordthat die gerichtliche Ahndung brachte . Am Beile , mit welchem der Verbrecher seine schreckliche That ausgeführt haben sollte , fanden sich einige Spuren von Blut , welches jedoch vom An geklagten als das einer Ziege , welche er geschlachtet hatte , ausgegeben wurde . Der Gerichtschemiker Dr . Jeserich in Berlin machte von diesem Blute eine photographische Aufnahme , zugleich auch solche vom Blute eines Menschen und einer Ziege , alle bei derselben Vergrößerung . Es stellte sich alsbald heraus , daß das am Beile haftende Blut nur von einem Menschen , nicht von einer Ziege herrührte , da seine scheibenförmigen Blutkörperchen in Größe und innerem Bau alle Merkmale des ersteren geigten . Anmutiger ist die Verwendung der Photographie auf anderen Gebieten . Der Entdeckungsreisende und Geograph bedient sich ihrer in der Photogrammetrie . Go ist dies die Lehre , aus den Größenverhältnissen auf dem Bilde einer aufgenommenen Landschaft die wirklichen Höhen und Entfernungen berechnen zu können , ein Mittel , das für den Reisenden in wenig oder nicht zugänglichen Gegenden , welche kartographisch festgelegt werden sollen , zu denen er jedoch wegen irgendwelcher Hindernisse nicht gelangen kann , von größtem Nutzen ist . Auch sonst wird die Photographie in der geographischen Wissenschaft mit vielem Vorteile angewendet . Die Nordlichter , jene herr lichen Himmelserscheinungen , welche bei uns seltener , häufiger in nördlicheren Gegenden , den Abend = und Nacht himmel schmücken , spotteten lange der photographischen Kunst . Ihre gelbe Farbe erschien dunkel . Die verbesserte Methode hat auch von diesen zauberhaften Lichtgebilden Aufnahmen ermöglicht . Als im Jahre 1848 der Vulkan Krakatoa in der Sundastraße einen der gewaltigsten Ausbrüche gehabt hatte , der bisher beobachtet worden ist , bemerkte man Monate später am Nachthimmel in vielen Gegenden der Erde hell leuchtende Wolken , welche sich vordem nicht gezeigt hatten . Sie erregten in hohem Grade die allgemeine Aufmerksam keit . Die größte Höhe , welche bis dahin Wolken zugewiesen wurde , betraf die sogenannten Schäfchen , welchen eine vertikale Erhebung von 13 km zugeschrieben wurde . Auf sehr sinnreiche Weise , indem die leuchtenden Wolken in einer Nacht genau zu gleicher Zeit in und Nauen photographirt wurden , konnte man die Grund lage für die Höhenbestimmung dieser merkwürdigen Bildungen ermitteln . Es ergab sich durch Rechnung , daß die leuchtenden Wolken die enorme Höhe von 75 km besitzen . Ueber den Ursprung ihrer Materie war man bald im Klaren : Es war der vom Krakatoa in un geheurer Menge in die Luft geschleuderte vulkanisirte Stand , welcher bis zu soichen Höhen emporgedrungen ist , daß er von der tief unter dem Horizonte stehenden Mitternachtssonne hell beleuchtet wird . Auch in anderer Beziehung ist dieser hoch schwebende Staub lehrreich . Es ist ein vollgültiger Beweis dafür , daß Staubteilchen so weit von der Erde sich entfernen können , daß sie ihrem Anziehungsbereich entrückt sind und im unermeßlichen Weltenraume umherfliegen . Hieraus dürfte folgen , daß das Gewicht der Erde durch die in großer Zahl auf sie herabstürzenden Meteoriten schwerlich größer wird , da ein Ausgleich durch von der Erde fort geschleuderte Stoffteilchen eintritt . Auch über eine andere Lichterscheinung unserer Atmosphäre , die gewaltigste und ergreifendste , hat die Photographie Aufschlüsse ermöglicht . Sie hat erkennen lassen , daß der Blitz nicht nur aus der Wolke zur Erde niederzuckt , sondern auch umgekehrt verläuft , daß er ferner nicht nur aus einem Strahl , sondern aus mehreren neben einander liegenden besteht und daß sein Durchmesser bis 2 Meter betragen kann . Sehr wichtig ist die Photographie Bei gewissen Erkrankungen des Auges unterliegt die Krümmung der Hornhaut in Folge veränderter Druck verhältnisse bestimmten Veränderungen . Da es sehr schwierig ist , in der kurzen Zeit , welche das leidende Auge selbst untersucht werden kann , zu genauen Ergebnissen über die eingetretene Aenderung zu gelangen , so wird die Photographie zur Hülfe heran gezogen . Durch eine Magnesium = Blitzaufnahme erhält man ein scharfes Bild der Hornhaut . Aus dem Bilde kann durch Rechnung die Größe der Veränderung fest gestellt und die Schwere der Erkrankung erkannt werden . ( Schluß folgt . )
7H3LZ747BQATQ7H5IF6OM74VXURBMYRG
"1892-03-17"
Emscher Zeitung. 1879-1904
3
ger
[ "Gelsenkirchen" ]
3034025-1
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der deutschsprachigen Presse . V . in dem Falle , daß in den Verhältnissen des Empfängers einer solchen Rente eine Veränderung eintritt , welche ihn nicht mehr als dauernd erwerbsunfähig erscheinen läßt . Der Empfänger einer Altersieute wird , bevor er einen Autrag auf Gewährung von Invalidenrente stellt , gut thun , nach Maßgabe der angedeuteten Gesichtspunkte sorgfältig zu prüfen , ob nict der Fortbezug der Alters rente für ihn vorteilhafter ist , * Bulmke , 16 . März . [ Eingesandt . ] In der Versammlung des hiesigen evangl . Arbeitervereins vom vorigen Sonntage , erschien nach Erledigung des ersten Punktes der Tagesordnung , Herr Pastor Voswinckel und verlas einen Artikel des „ Rhein . Westf . Tageblattes " , wodurch zur Gründung einer neuen Arbeiterzeitung auf christlich evangl . konservativem Standpunkte aufgefordert wurde . Herr Pastor Boswinckel befürwortete diesen Vorschlag sehr warm , da hier ein derartiges Blatt ein dringendes Bedürfnis sei , insbesondere sei eine solche Zeitung für die evangl . Arbeiter sehr zu empfehlen , da unter deren Mitwirkung das Blatt erscheinen und nach Zeichnung eines Anteiles jeder Mitteilhaber sei . Hier gegegen erhob sich von vielen Seiten Widerspruch , namentlich sprach ein Mitglied sein Befremden darüber aus , daß eine so wichtige Sache nicht zur Tagesordnung gestanden , überhaupt sei das ganze Unternehmen zwecklos , da er evangl . Glaube in der Emscher Zeitung und dem evangl . Arbeiterboten , der sich immer mihr unter den evangl . Familien ausbreite , wackere Vorkämpfer habe . Man möge die erstere Zeitung nur besser unterstützen und ein neues Blatt sei dann vollständig überflüssig . Besonders hob dieses Mitglied noch hervor , daß , reutiere sich das geplante Unternehmen , der Arbeiter dann doch von der Mitarbeit immer mehr verdrängt würde , rentiere es sich nicht , dann die sauer verdienten Groschen nutzlos fortgeworsen seien . Eine zur Einzeichnung offen liegende Liste wies aus dem hiesigen Vereine ca 12 — 15 Unter schriften auf . Einer weiteren Besprechung konnte Herr Pfarrer Voswinckel , leider nicht mehr beiwohnen , da derselbe sich eines in Braubauerschaft zu haltenden Vortrages wegen , frühzeitig entfernen mußte . Den Vorstand des hiesigen Evangelischen Arbeitervereines möchten wir dann doch noch bitten , solche wichtige Angelegenheit rechtzeitig auf die Tagesordnung zu setzen , erst recht , wenn in einer Vorstandssitzung hierüber bereits verhandelt war . * Bickern , 16 . März . [ Verschwunden . ] Seit Montag Morgen ist der 17 jährige Josef Flormann , ein körperlich und geistig verkümmerter , teilweise ge lähmter Sohn des Bergmanns F . auf dem Dannenkamp dahier , unter Mitnahme einiger hundert Mark , einer silbernen Uhr und eines guten , grauen Rocks seines Vaters verschwunden . Die Eltern bitten dringend , den Aufenthalt des jungen Burschen bei etwaigem Antreffen sofort mitzuteilen . * Wattenscheid , 15 . März . [ Generalver sammlung . ] Am Sonntag tagte im Lokale des Wirts Ahlmann eine ordentliche Generalversammlung des evan gelischen Arbeitervereins , welche zahlreich besucht war . Nach Verlesung des Berichtes über die in Königssteele am 6 . März er . stattgehabten Provinzial = Vorstandssitzung und Delegirten = Versammlung wurde zur Neuwahl von Borstands = Mitgliedern geschritten . Als Schriftführer wurde Herr I . Wehner und zu sonstigen Vorstands = Mit gliedern die Herren Wehmut , Ubrig . G . Westerhoff und Volbruch durch Akklamation wieder = bezw . neugewählt . Sodann wurden zu Kranken = Kontroleuren die Herren Werner , Christ , Hellermann , Filz und Bauneke , und als Ober = Kranken = und Unterstützungs = Kontrolleur Herr Schollen bruch wiedergewählt . Die Herren Brockelmann und Alt wurden zu Kassen = Revisoren , Ersterer auch noch als stellvertretender Fahnenträger gewählt . Nach der beenigten Wahl hielt Herr Pfarrer Kuhlmann eine Ansprache an die Vereinsmitglieder , worin er ganz besonders seinen Dank für seine Ernennung zum Ehrenmitglied aussprach . Auch des Sterbetages des dahingeschiedenen hochseligen Kaisers Wilhelm I . wurde durch eine rührende Ansprache vom Vorsitzenden und durch Erheben der Anwesenden von ihren Sitzen gedacht . Zum Schluß wurde noch des verstorbenen Mitgliedes Hermmel in ehrender Weise gedacht . Westfalen , Rheinland , Hessen = Nassau2c . * Bochum , 14 . März . [ Konsumverein rheinisch = westfälischer Bergleute . ] Nach langer Pause fand hier heute wieder einmal eine größere Berg arbeiter = Versammlung statt . Sie beschäftigte sich aus schließlich mit den Verhältnissen des seit einem Jahre bestehenden „ Konsumvereins rheinisch = westfälischer Berg leute " . Der Erfolg des ersten Vereinsjahres hat den Erwartungen wenig entsprochen . Die Zahl der Mit glieder betrug am 1 . Januar d . J . nur 2092 . Der Reingewinn beziffert sich auf 6013 Mk . und ermöglicht nach Abschreibung von 1503 Mk . zur Rücklage eine Gewinnverteilung von 3 1/10 Prozent . Viel Mühe machte die Erledigung der Gehaltsfrage . Die Vorstands mitglieder bezogen bisher jeder 120 Mk . monatlich . Ein Vorstandsmitglied klagt , daß dieses Gehalt mit Rück sicht auf die gestellten Anforderungen zu klein sei . Einige Redner treten für diese Ansicht ein , andere dagegen meinen , daß die bisher gezahlte Summe genügtsund nicht höher sein dürfe als der Verdienst der mit Bergarbeit beschäftigten Kameraden , die sonst leicht neidisch werden könnten , wenn die Vorstandsmitglieder mehr verdienten als sie selbst . Ein Redner macht sogar geltend , daß die Vorstandsmitglieder sich zwar feiner kleiden müßten und auch wohl zu mancherlei höheren Ausgaben gezwungen seien als die Bergarbeiter , daß sie aber auch nicht nötig hätten , so gut und kräftig zu essen wie diese , da ihre Arbeit weniger anstrengend sei . Ganz unverständlich erscheint es dem ersterwähnten Vorstandsmitgliede , daß Bergarbeiter , die doch stets über den unzulänglichen Lohn klagten , den ihnen die Arbeitgeber zahlten , nun selbst solche „ Hunger löhne " geben wollten . Ein Antrag , auch Angehörigen anderer Berufsarten , z . B . Fabrikarbeitern , den Eintritt in die Konsumvereine zu gestatten , wurde abgelehnt , weil die Organisation der Bergleute zur Zeit eine Erweiterung der ursprünglich gesteckten Ziele noch nicht gestatte . * Witten , 15 . März . [ Mordversuch . ] Ein Schaffner aus Hagen versuchte vorgestern Nachmittag ein Mädchen aus dem benachbarten Herbede , mit dem er früher ein Verhältnis hatte , in einem Bache zu ertränken . Herbeieilenden Personen gelang es , das Mädchen zu retten . Der Schaffner nahm sich dann selbst das Leben , indem er sich mit einem Revolver eine Kugel durch den Kopf schoß . * Hattingen , 13 . März . [ Leichenfund . ] Vor einigen Tagen ist an der Schlacht bei Langschede die Leiche des seit etwa 6 Wochen vermißten Püllerknechts aus Echthausen ( bei Wickede ) aus der Ruhr gezogen . Nach dem umlaufenden Gerücht soll der Mann einem Raubmord zum Opfer gefallen sein , und sind auch bereits mehrere Verhaftungen , die hiermit in Verbindung stehen sollen , vorgenommen worden . Der Leichenbefund hat ergeben , daß der Mann eines gewaltsamen Todes ge storben . Auf dem Kopfe zeigten sich , wie versichert wird , zwei klaffende Wunden von der Größe , daß man zwei Finger hineinlegen konnte . Trotzdem die Leiche fast 6 Wochen im Wasser gelegen , waren an derselben keine Veränderungen vorgegangen , sodaß sie sofort als diejenige des vermißten Knechtes erkannt werden konnte . * Dortmund , 15 . März . [ Fürst Bismarcks Geburtstag ] wird auch in diesem Jahre in solenner Weise begangen werden . Einen entsprechenden Aufruf läßt die die Feier vorbereitende Kommission demnächst erscheinen . Das Fest findet wiederum im Kölnischen Hofe statt und wird bestehen aus einem Pfefferpotthast essen , Reden , Musik = und Gesangvorträgen . Die Teil nahme an der Geburtstagsfeier unseres großen Ehren bürgers verspricht eine besonders lebhafte zu werden . * Dortmund , 14 . März . [ Verschwunden . ] Der Ingenieur Hugo Sassenberg von hier , bisher in Stellung bei der Harpener Bergbaugesellschaft , hat sich von hier entfernt und ist seit dem 24 . v . M . spurlos verschwunden . Zuletzt gesehen ist er am genannten Tage in Wanne , seitdem fehlt jede Spur . Da der Verschwundene mit seiner Familie in bester Harmonie lebte , auch sonst kein Grund vorlag , sich heimlich zu entfernen , so ist anzunehmen , daß er auf der Geschäftstour bei Ver messungsarbeiten verunglückt oder sonst zu Tode gekommen ist . Sassenberg ist 43 Jahre alt , hat blondes Haar , blonden Schnurbart und etwas Kinnbart . Seine Kleidung war : heller Ueberzieher , brauner Rock und Weste , braune Hose , Schaftstiefeln , weißes Hemd , „ H . . “ gezeichnet . Sassenberg trug außerdem eine silberne Remontoiruhr mit Nickelkette und am rechten kleinen Finger einen goldenen Ring mit grünem Stein . * Münster , 14 . März . [ Berichtigung . ] Die Nachricht , daß das Provinzial = Schulkollegium von Westfalen angeordnet habe , die Abiturienten der Gymnasien und Realgymnasien sofort nach bestandener Abgangsprüfung zu entlassen , beruht auf einem Irrtum . Den Abiturienten ist zwar für den Rest des Schuljahres Urlaub gewährt worden , das Zeugnis wird ihnen jedoch am letzten Tage des Schuljahrs übergeben . * Altenessen , 15 . März . [ Im Gesicht zer fleischt ] wurde ein kleiner Knabe in der Nähe der Emscher von bissigen Metzgerhunden , die ohne Maulkorb frei umherliefen . Die Verletzungen waren derartige , daß der Arzt die Oberlippe , welche durchbissen war , zunähen mußte . Da die Sache zur Anzeige gebracht ist , so dürfte der Hundebesitzer wohl polizeilich veranlaßt werden , für seine bissigen Köter bessere Schutzmaßregeln zu treffen . * Essen , 15 . März . [ 25jähriges Dienst jubiläum . ] Herr Reviersteiger C . Baumann feierte heute sein 25jähriges Dienstjubiläum als Beamter der Zeche „ Gustav " . Der Jubilar steht bereits 38 Jahre in Diensten der Firma M . Stinnes und blickt heute auf eine lange Zeit treuer Pflichterfüllung zurück . Möge ihm noch manche glückliche Schicht beschiedem sein . * Essen , 14 . März . [ Befähigungsnachweis für die Bergleute . ] Der Vorstand des Berg arbeiterverbandes „ Glückauf " hatte sich kürzlich an den Minister mit dem Ersuchen . wandt , darauf hinzuwirken , daß der Beramann , ebe er ' s Vollbauer erklät werde . eine gewisse Lehrzeit durchz machen habe . Dises Ver langen , das einen gewissen Befäbi lungsnachmeis für die Bergleute in sich schließ ; , ist icen früher in Berg manns = Versammlungen gestellt word . n . Auch die Bergbau treibenden wenden sich zu der Ansicht , daß die Sache so , wie sie jetzt gehandhabt werde , nicht weiter gehe . Schon vor einiger Zeit hatte die Gelsenkirchener Berg = werksgesellschaft in einer Eingabe an den Verein für die bergbaulichen Interessen betont , daß die Einführung einer gewissen Lehrzeit für die Bergleute geboten erscheine , damit nicht die jungen Burschen oder umher ziehenden fremden Arbeiter sofort oder nach ganz kurzer anderweitiger Arbeit in der Grube als Hauer angelegt werden . Der Vorstand des Vereins für die berg baulichen Interessen beschäftigte sich in seiner letzten Sitzung mit der Angelegenheit und erklärte nach einem Berichte des „ Glückauf " den Vorschlägen sympathisch gegenüberzustehen . Der Vorstand verkennt jedoch nicht die Schwierigkeit der Durchführung der Maßregel . Da auch die Knappschafts = Berufsgenossenschaft ähnliche Be stimmungen in Form von Unfallverhütungsvorschriften zu erlassen beabsichtigt , so hat der Vorstand die Angelegenheit vorläufig vertag . Vermischte Nachrichten . * Pilsen , 14 . März . [ Anarchistisches . ] Ein hier unbekannter Mann wurde im Besitze zahlreicher anarchtstischer Flugschriften betroffen und verhaftet . * Travemünde , 14 März . [ Erschossen . ] Der Gemeindevorsteher v . Qualen hat sich in Berlin erschossen . In der Sparkasse der Gemeinde sind etwa 35000 Mk . unterschlagen . — [ O diese Fremdwörter ! ] Photograph : „ Gnädiges Fräulein wünschen was für Aufnahme ? “ Backsischchen : „ Mama meint , „ en plafond “ würde sich für mich besser eignen wie „ en Faß “ . “ — [ Doppelt überlistet . ] Frau Kommerzienrat Draller pflegt seit einigen Jahren , wenn sie einmal um die Herbstzeit den Bahnhof ihrer Stadt betritt , von dem dort ausstehenden Zeitungshändler Preller für ihren Gatten einen neuen Lahrer hinkenden Boten zu kaufen . Sobald der Kalender heraus ist und die Frau Kommerzien rat sich auf dem Bahnhof blicken läßt , eilt denn auch Preller Mlichtschuldigst auf sie zu : „ Der neueste Lahrer Kalender , gnädige Frau , soeben erschienen ! “ So ging ' s auch in diesem Herbst , als die Frau Kommerzienrat zu einer Gesellschaft in die Nachbarstadt reisen wollte . „ Der neueste Lahrer gefällig ? " „ Ja , meinetwegen, “ sagt sie , „ hier ist Geld ; 50 Pfg . nicht wahr ? — „ Ja wohl , danke bestens ! “ Am selbigen Nachmittag kommt der Herr Kommerzienrat auf den Bahnhof , um einem Geschäftsfreund das Geleit zu geben . Kaum ist der Zug fort , so stürzt Preller auf den Kommerzienrat zu : „ Herr Kommerzienrat , soeben ist der neueste Lahrer an gekommen ; Frau Gemahlin kauft jedes Jahr einen bei mir ; wollen Sie ihn gleich mitnehmen ? “ — „ Gewiß , warum nicht ? Was kostet er ? — „ 50 Pfg . “ — „ Hier . “ — „ Danke bestens ! “ — Als am Abend Herr und Frau Draller sich gegenseitig mit einem Kalender überraschten , sagte der Hausherr lachend : „ Du , Agnes , der Lümmel hat uns überlistet , aber warte nur , Preller ! “ . Am nächsten Morgen sitzen Herr und Frau Draller beim Kaffeetisch , als Preller mit seinem Zeitungskorbe vorbei geht . Sofort springt der Kommerzienrat auf : „ Da geht der Schlingel ! “ und ins Komtoir hineinrufend fügt er hinzu : „ Meier , laufen Sie schnell einmal hinter Preller her ; er soll einmal hereinkommen ! “ Der Kommis eilt dem Zeitungs händler nach . „ Sie möchten doch einen Augenblick zum Herrn Kommerzienrat hereinkommen ! “ — „ Gewiß , gern, “ sagt Preller freundlich , „ aber , hören Sie , ich habe so wenig Zeit , ich weiß auch schon , was er von mir will ; er kauft nämlich alle Jahre einen Lahrer Kalender von mir ; haben Sie wohl 50 Pfg . bei sich ? “ „ Gewitz, “ sagt der Kommis . „ Ach dann thun Sie mir wohl den Gefallen und nehmen den Kalender mit ? “ Und in dem Bewußtsein erfüllter Pflicht tritt nun der junge Mann vor das Kalender gesegnete Ehepaar . — — — [ Aus dem Gerichtssaale . ] „ Also der Angeklagte hat Ihnen , als Sie Posten standen , eine Zigarre angeboten ? “ — „ Jawohl , Herr Präsident ! “ — „ Sie verweigerten die Annahme des Geschenkes ? “ — Zu Befehl , Herr Präsident ! “ — „ Und was gab er Ihnen zur Antwort ? “ — „ Sie sind ein Schafskopf , Herr Präsident ! “ Deutscher Reichstag . * Berlin , 16 . März . Der Reichstag brachte heute die Beratung des Krankenkassengesetzes ein großes Stück vorwärts ; es wurden die § § 6a bis 55 erledigt ; die Anträge der freien Kommission gelangten zur Annahme ; andere Anträge wurden abgelehnt . Morgen findet die Fortsetzung der Beratung statt . Preußischer Landtag . * Berlin , 16 . März . Im Abgeordnetenhause kam heute in der Tagessitzung der Etat des Kultus ministeriums noch nicht zum Abschluß , dieser dürfte erst in der heutigen Abendsitzung erfölgen . Die Ausgaben zur Ab ösung der Stolgebühren wurden nach läugerer Debatte , vorbehaltlich des Erlasses der darauf bezüglichen Gesetze , bewilligt . Beim Kapitel Medizinalwesen kam auch , ohne daß der Name genannt wurde , der Fall Morris de Jonge zur Sprache . Stöcker kündigte einen besonderen Antrag an und führte jetzt nur kurz aus , daß die Vorschriften über die zwangsweise Unter bringung eines Geisteskranken in eine Anstalt nicht aus reichend seien . Um 4 Uhr wurde die Sitzung bis abends 7½ vertagt Neueste Nachrichten . * Berlin , 16 . März . Nach einer Depesche des „ . = B . . “ aus Wien wurde dem welfischen Historiker Dr . Onno Klopp die Oberaufsicht über die Erziehung des Sohnes des Herzogs von Cumberland auf besonderen Wunsch der Königin Marie von Hannover nicht erteilt , weil Klopp zum Katholizismus übergetreten ist . * Konstantinopel , 16 . März . Der mutmaßliche Mörder des bulgartschen Agenten Vulkowitsch , der Russe Schischmanow , ist auf russische Intervention frei gelassen worden und bereits wohlbehalten in Odessa ein getroffen . * Paris , 16 . März . Loubet empfing den Polizei präfekten , sowie den Prokurator der Republik , und be auftragte den Untersuchungsrichter , die strengste Ueber wachung und energische Maßregeln gegen die Anarchisten anzuordnen . * Paris , 16 . März . Heute Vormittag finden bei allen bekannten Anarchisten Haussuchungen statt . Jedes Individuum , bei welchem man Sprengmittel findet , wird festgenommen und in Haft behalten . Von 30 Haus suchungsbefehlen betreffend die Explosion in der Lobau kaserne dauert fort . Besondere Maßnahmen zum Schutze der Denkmäler sind getroffen . Alle Militärposten wurden verstärkt . * Paris , 16 . März . Der Meldung einiger Blätter zufolge fand die Polizei bei mehreren Anarchisten wahrscheinlich zur Bereitung von Explosivstoffen bestimmte Chemikalien , leere Patronen und Granaten . * Paris , 16 . März . Gestern fand in der St . Marykirche ein großer Skandal statt . Der Jesuit Lemoigne predigte über die Revolution und wurde durch den Abgeordneten Boudin , mehrere Gemeinderäte und Journalisten heftig unterbrochen . Es kam zu einer allgemeinen Debatte . Das Publikum schützte den Priester . Da der furchtbare Tumult sich fortsetzte , mußte die Polizei die Kirche räumen . * London , 16 . März . Die Nordosteisenbahn ließ wegen des Kohlenarbeiterstrikes täglich 180 Züge weniger ab . Man hofft allgemein , daß der Strike wegen Fehlschlagens der beabsichtigten Wirkung auf die Kohlenpreise nächste Woche beendet sein wird . * London , 16 . März . Der Bergarbeiter verband beriet heute Nachmittag in zweistündiger ge heimer Sitzung , ohne über den Zeitpunkt der Wieder aufnahme der Arbeit Beschluß zu fassen und vertagte sie dann auf morgen . Gerüchtweise verlautet , die Ar beit wurde am nächsten Montag wieder aufgenommen werden . Der Kohlenpreis ist heute hier um vier Schilling gefallen ; es besteht fast keine Nachfrage . * Krakau , 16 . März . Dem „ Czas “ zufolge ver haftete die russische Polizei in Szczakowa ( an der galizisch = russischen Grenze ) auf die Anzeige der Pariser Polizei einen französischen Reisenden , welcher Packete , die aus französischen Fabriken her rührendes Dynamit enthielten , nach Rußland schmuggeln wollte . Industrie , Handel und Verkehr . Neuß , 16 . März . Weizer geizer ! Qu = 22,00 2 . Qu l . 21,00 ; Landroggen neuer1 Qugi 20,00 2 Oral . 18 . 50 Watergerste 00 : Somimergerste 0,00 Suchweizen 00,00 , Hafer neuer 13,80 Mk . , Ane “ ' Rühier 00,00 Mr . Raps 00,00 Mt . Cartoffeir 90 ) Mk alles per 100 , . . Heu per 500 kg . 42,00 Mr . Srrot pr 500 ur 24 00 Mi . üböl pe 1 Okg . n Garen von 100 K . 57,50 Rübll per 100 kg faswett 59 . 00 “ , ge # # # igees Oe 6050 Mk . der 10 k . Prrskun . # n d . 10091 k, . 22 Vorschof ( 7,0 ; 28 : 100 k . 00 ( 0 a Kleun 50 „ 6,00 Fe Berlin , 16 . März . Fruchtbörse , Weizer April = Mai 188 25 , Ma = = Juni 100 . 25 Juni = Juli 19325 . — Rogger April Mai 193 . 25 Mai = Juni 199,0 ) , Juni = Juli 197,00 . „ April = Moi 149,25 . Mai = Juni 150 50 Juni = Juli 151,75 . — Mübe nor : # n Far 54,50 vorr . odn Faß 53,60 . Rüböl Aor = Mai 53 . 70 , Fept = Okt 54 00 ) . — Spiritus 70er romätig 4290 April = Mai 42 . 00 , Juni = Juli 42,50 . Juli = Aug . 43,00 Aug . = Sert . 43,40 , 50er vorrätig 62 . 40 — Verroleum vorratig 28 50 Pozgenn . 0/1 März 27,40 April = Mai 27 . 25 . * Bremen , 16 . März . Petroleum vorr . ruhig , 6,25 Brief . Schmalz , Wileox 35 , Armour 35 . Bekanntmachung Der Schlossermeister Karl Keller zu Schalke , beabsichtigt auf seinem Grundstücke , Flur 7 , Nr . 575/35 der Steuergemeinde Schalke , eine Verzinkerei zu errichten . Dem § 17 der Reichs = Gewerbe Ordnung gemäß bringe ich dieses Vorhaben hierdurch zur öffentlichen Kenntnis mit der Aufforderung , etwaige Einwendungen gegen die Anlage binnen 14 Tagen bei der unterzeichneten Behörde in zwei Exemplaren schriftlich oder zu Pro tokoll anzubringen mit der Verwar nung , daß die mit Ablauf des Tages , an welchem das diese Be kanntmachung enthaltende Amtsblatt ausgegeben worden , beginnende Frist für alle Einwendungen nicht privat rechtlicher Natur präklusivisch ist , und mit dem Hinweis , daß die Zeichnungen , Pläne und Erörte rungsberichte auf dem hiesigen Amte während der 14 tägigen Frist innerhalb der Dienststunden den Be teiligten zur Ansicht ausliegen . Zur mündlichen Erörterung der event . eingegangenen , rechtzeitig er hobenen Einwendungen vor dem Unterzeichneten setzte ich hiermit gleichzeitig Termin an auf Mittwoch , den 6 . April , vormittags 10 Uhr , mit der Eröffnung , daß im Falle des Ausbleibens des Unternehmers oder der Widersprechenden gleich wohl mit der Erörterung der Ein wendungen wird vorgegangen werden . 983 Schalke , den 11 . März 1892 . Der Amtmann : Klose . Konkursverfahren . In dem Konkursverfahren über das Vermögen des Kaufmanns Moritz Meyer zu Bickern ist in Folge eines von dem Gemein schuldner gemachten Vorschlags zu einem Zwangsvergleiche Vergleichs termin auf den 6 . April 1892 , vormittags 11 Uhr , vor dem Königlichen Amtsgerichte hierselbst , Zimmer Nr . 5 , anberaumt , wozu die Beteiligten hierdurch vorgeladen werden . Der Vergleichs vorschlag ist auf der Gerichtsschreiberei I zur Einsicht der Beteiligten niedergelegt . 989 Gelsenkirchen , den 14 . Marz 1892 . Thönnes , Gerichtsschreiber des Kgl . Amtsgerichts . Verkaufs = Anzeige . Freitag , den 18 . d . M , morgens 10 Uhr anfangend , werde ich Hofstraße Nr . 11 in Gelsenkirchen , eine große Partie Möbel meistbietend gegen Baarzahlung verkaufen , als : 1 seinen neuen Sprungherd mit Kessel , 2 ge brauchte und 3 neue Taselherde , 2 neue hoch häuptige Bettladen mit Matratzen , 1 altdeutschen Kleiderschrank , 1 dto . Pultschrank , 1 dto . Kom mode , 1 mahagoni Ovaltisch , 1 dto . Auszieh tisch , 2 Sophas , 1 Dtzd . Rohrstühle , 3 Dtzd . po lirte Strohstühle , 1 einthürigen und 4 zwei thürige Kleiderschränke , 2 Pultschränke , 3 Kom moden , 2 Glasschränke , 6 Tische , mehrere Bett stellen mit und ohne Matratzen , Lehnbank , Brodschränke , Wiege , 1 fast neue Nähmaschine , Kinderwagen , Gessel , Waschtisch , Konsölchen , 2 Regulateuruhren , 1 Wanduhr , 1 Zither , 1 Althorn , 3 Harmonikas , 8 Taschenuhren , 3 Weckuhren , 2 Damenuhren , 50 Kisten Ziganren und noch mehrere Gegenstände . 988 Herder , Auktionator . Bekanntmachung . Der Landwirt Ph . Meerbeck zu Bulmke beabsichtigt , den von der Wannerstraße nahe der Grenze von Gelsenkirchen und Bulmke auf die neuausgebaute Strecke der Carl = straße führenden Fußweg etwas mehr nach Norden zu verlegen . Indem ich dieses Vorhaben hier mit zur öffentlichen Kenntnis bringe , bemerke ich , daß der Plan auf dem hiesigen Verwaltungsbureau zu Jedermanns Einsicht offen liegt und Einwendungen innerhalb vier Wochen schriftlich oder zu Protokoll hier angebracht werden können . 973 Braubauerschaft , 14 . März 1892 . Der Amtmann : Graf Carmer . Empfehle : Scht ostfr . Nagelholz ( Rauchfl . z . Rohessen ) 4 Pfd . 1,20 M . ger . Sainken „ . — 80 „ ger . Speck „ . — . 65 Cervelatwurst und Blasenschinken „ „ 1,10 geräuch . Pflock und Mettwurs „ — 80 Ia . Seber - u . Ret wurs . 60 fr . Hammelkeuleu , „ — . 50 „ aus eigener Einschlachtung und Räucherei . Frau G . A . Hummirich Ww . , Emden , Großestraße 56 ( Ostfriesland . ) 204 Kollen = Zeichenpapier bei , Berd . Diens , # Geschäfts = Empfehlung . 8 45 8 — * 8 — S 8 * Empfehle nur beste kreuzsaitige PEANENUS im Preise von 500 — 1000 Mark ; darunter Konze = Pianinos unter 5jähr . Garantie aus den renommirtesten Fabriken in Barmen , Berlin . Liegnitz . Hodachtungsnol ! Friedr . Horp , Geisenkirchen , Alter Markt . Btmtent * Neu ! Neu ! Nen ! Wichtig für Schneidermeister . Neuesn Ingeldsta stets vorrätig . Wilhelm Schulze , Gelsenkirchen , Bochumerstraße 67 . Eine hübsche Familien = Wohnung bestehend aus — 7 Näumen , in besserem Hause in Gelsenkirchen zu vermieten . Wo , sagt unter Nr . 804 die Geschäftsstelle d . Zta . Eine Näherin ins Haus gesucht . 985 Gelsenkirchen , Bochumerstr . 42 . Ein braves , properes 990 Mädchen von 15 — 17 Jahren , welches gleich oder 1 . April eintreten kann , gesucht Bulmke , Wannerstr . 156 d . Auf den 1 . Mai oder früher wird ein tüchtiges , evangelisches Dienstmädchen für einen kleinen Haushalt gegen guten Lohn gesucht . Von wem , sagt unter Nr . 984 die Geschäfts stelle dieser Zeitung .
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"1892-03-17"
Emscher Zeitung. 1879-1904
4
ger
[ "Gelsenkirchen" ]
3034025-1
Westfälische Wilhelms-Universität Münster Universitäts- und Landesbibliothek
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— der deutschsprachigen Presse . MV . . P OOETTSSATT . Eröffne am 10 . März cr . , am Neumarkt in Gelsenkirchen , vis - - vis der Apotheke , im Eshause des Herrn Dr . Grüttner , ein weiteres Geschast userr Hrauge uno emnprehr . . Stanz Trs u . Stickaarne . deutsche , englische und belgische Strickgarne in allen Farben u . Qualitäten , Harelgarne , Nahgärke , Stopf “ , Funl Rock = und Shawlwollen , Korsets , seidene und Fantasietücher , Schürzenzeuge , Näyerei = Arrikel , hemden , Kittel , Hosen , alle Unterzeuge , echte deutsche Universalwäsche mit u . ohne Patentmekaubsen , reintein . Kragen , sbe ee , b ee # , „ Manchetten und Chemisets , Shlipse in reichter Auspoyt . Auch werden auf eigenen Maschinen Strumpflängen und Strümpfe in turzester Frin hergesteut . Srelsehklfehen , Sehulfe , Geisenkhehen , Alleestraße 13 . Bochumerstraße 65 . Markt 14 . Neumarkt , vis - - vis der Apotheke . 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Derselbe erbietet sich zu allen gewünschten Auskünften . Julius Schüller , Gelsenkirchen , Bahnhofstraße 32 . # % < space > t n s s r < space > s < space > ½ 8 < space > < space > Priearichstratse 12 . Für Damen ! Zuschneide Kunst . 3 Anfertigung von Eugl . und Wiener : Kostümes , Mänteln und Wäsche mit sämtlichen Schnitt mustern . Honorar 12 Mark . Auch werden Privatstunden erteilt . Aus bildung für Direktricen . Der Kur sus beginnt am 22 . d . Mts . im Hause Hermannstraße 3 . 36 Anna Huss . Für Schreiner und Anstreicher ! Leim in Pulveiform ( garantirt rein ) mit kochendem Wasser aufgelöst , sofort zum Gebrauch fertig . Alleinverkauf bei : 1 Otten & Küllenbe - g . Gelsenkirchen , Alte : Mark Elsabetb = und Carlskraßen = läcke . Wir erhalten diese Woche direkt aus Holland Wagzonladung ausgesucht großen seinsten ( SOSu ! à Pfund 25 Pfg . , ( die Fische wiegen bis zu 4 Pfund ) , uiteigasßen Schelsch , 4 P . 20 P6 . P ote - uimg P . in Fischen von — 15 Pfund , à Pfund nur 20 Pfo . , # # im Ausschnitt à Pfd . 30 Pfs . , 41 f . Scholen , à Pfd . 25 Pfg . , f . Zander , à Pfd . 65 Plg . , P f . Backsisch , à Pfd . 20 Pfg . , ff . Heilbutt , à Pfd . 80 Pfg . , fl . Hecht , à Pfd . 80 Pfg . , feinste ( unechte Seezungen ) , sehr fein , à Pfund 60 Pfg . , seinste Bratbückinge , frische Waare , à Dutzend 50 Pfs . , echte Monnikendamer Bratbückinge , à Dutzend 85 Pfs . , feinste Rohess - Bückinge . 1 # itte , 50 Stück Inhalt , 110 Pf . , 10 Kisten 10 Mk . , seinste Delikateß = Sprotten , 5 Kiste nur 90 Pfennig , 982 gecsch 96 . . à Pfund 25 Pfennig . K Gescheftsbuchrt Jedermann kann monatlich 200 — 300 Mk . auf redlichem Wege verdienen durch Uebernahme einer Agentur Offerten sub : „ Rentable “ an die Ann - Exp . von O . L . Daube & Co . Frankfurt a . M . 626 Vortelltel Gute Hauf rief umschläge ( Quart ) mit Firmen ausdruck von 3,50 Mk . an , liefert die Buchdruckerei von Ferd . Dienst , Gelsenkirchen . 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Zngleich Kreisblatt für den Stadltkreis Duisburg und für den Krois Mülkeim a . k . 8 . Offizielles Organ der westdeutschen Binnenschifffahrts = Berufsgenossenschaft . — Amtliches Publikations = Organ für den Kreis = Ausschuß Mülheim an der Ruhr . Verantwortl . Redakteur H . Rahe in Duisburg . Druck u . Verlag von F . H . Nieten in Duisburg . Kaziger für die Amtobgziehs Duiabung , Millaim a . 4 . . , Kahront , Ohrkausean , Diaslakaa , Mesek und An die geneigten Leser ! Die „ Khein = und Nuhrzeitung “ erscheint , mit Ausnahme der Sonn = u . Feiertage , täglich in zwei getrennten Ausgaben , also wöchentlich zwölfmal . — Der Bezugspreis der „ Khein = und Ruhrzeitung “ mit dem „ Illustrierten Unterhaltungsblatt “ beträgt pro Vierteljahr bei sämtlichen kaiserlichen Postanstalten nur 4 Mark . Die „ Rhein = und Ruhrzeitung “ eignet sich wegen ihrer weiten Verbreitung nicht nur in den Kreisen Duisburg , Mülheim an der Ruhr und Ruhrort , in , deneg . se , das meistverbreitete und gelesenste Blatt ist , sondern auch in dem gesamten stark bevölkerten Industriebezirke der Ruhr , sowie am ganzen rechten und linken Niederrbein ganz besonders zu erfolgreicher Veröffentlichung von Anzeigen jeder Art . Der Anzeigenpreis beträgt 20 Pf . die Borgiszeile oder deren Raum , im Reklamenteil die Petitzeile 60 Pf . Die „ Rhein = und Ruhrzeitung “ hat es sich zur besonderen Aufgabe gemacht , die Interessen der Schiffahrt auf dem Rhein und seinen Nebenflüssen zu vertreten und ihre Bestrebungen in dieser Beziehung haben eine weitgehende Anerkennung gefunden , wie sich aus ihrer Verbreitung in dem ganzen Stromgebiet von Rotterdam bis nach Straßburg # bekundet . Probeexemplare werden auf Wunsch jederzeit gratis und franko zugesandt . Der Verlag der „ Rhein = und Nuhrzeitung " . K Eine auserlesene Deikatesse 850 ? garantirt ganz fette Kronen Kronen = Kronen Niederlage für Gelsenkirchen bei Aug . Rülsbeck . Delikateßhandlung , Marktstraße 9 . Kein Geheimmittel ! Seit 17 Jahren bestens bewährt . Oberstabsarzt und Physikus Dr . G . Schmidt ' s Gehör = Oel beseitigt schnell u . gründlich temporäre Taubheit , Ohren fluß , Ohrenstechen , selbst in den ältesten u . hartnäckigsten Fällen . — Das lästige Ohren sausen , sowie leichte Schwer hönigkeit sofort beseitigt , wie tausende Originalatteste be weisen . — Preis per Flasche mit Gebrauchs = Anweisung M . . 50 . Hauptdepot in Stettin : Königl . Hof = u . Garnison = Apotheke . In Halle a . Saale : Löwen Apotheke am Markt . Zentraldepot bei Theod . Jacobi in Hamburg 4 , St . Pauli . Die Bestandteile des Oels sind : Gl . Amygdl . dule . O1 . Chamomill . aeth . Oerm . 01 . Cajeputi . O . Campforat . Strecke Selsenkircen = Wanktes Dortmund und zurück . Von Gelsenktrchen nach Waime . 41 . 32 10 . 11 . 11,21 , . 12 . 55 “ . 32 6,05 . 362 ( . 11 über Krav ) 10 . 01 . 48 . 25 “ . Von Wanne nach Herne , Kastrov . Mengede . Dortmund : . 05 , . 51 10 . 38 10 . 31 “ . 22 , . 49 . 25 , . 462 , 10 . 13 . 55 . Von Herne nach Castrov , Mengede , Dortmund : . 13 , . 01 , 10 . 47 , . 30 , . 57 . . 33 über Marten , 10 . 21 , . 06 . Von Dortmund nach Mengede “ Castrop , Ganne . 29 “ ( direkt bis Wanne ) . 5,4 , ( 7,38 nur an Sonn = u . Festagen ) . 50 , 9,35 “ ( direkt bis Wanne ) . 10,30 , . 28 , . 102 ( hält zunächst in Ober hausen 5,26 , 7,42 ( 7/33 hält zumächst in Oberhausen ) , 10,20 Von Herne nach Wanne : 5,34 , ( . 09 nur an Sonn = und Fest tagen ) . 21 , 11,07 , . 04 , . 59 , . 13 10,52 . Von Wanne nach Gelsenkirchen ( Richtung,Dässeldorf = Köin ) . 09 ( . 54t hält zunächst in Ober bausen ) 5,59 ( . 19 nur an Sonn u . Festagen ) . 35 10 . 02 “ 11 . 18 12 . 22 ( . 29 nach Kray ) . 16 . 49 % 6,09 ( b . 45 hält nur in Dutsburg via Neutz , in Köln . 98 ) ( 7,59 über Kran ) , . 27 , 11 . 08 . Von Wanne nach Münster : . 80 10/34 , 11 . 50f , . 07 , . 25 . 617 11 . 05 . 1 P7 . f von Mönster nach Wanns : . 40 , 10,44 , . 28 , 334 ° . 642t . 22 . Strecke Wanne = Bruch = Rekling dausen und zurück . Von Wanne . 03 7,02 10,34 12 . 32 . 26 ( 3,G7 hält in Bruch nicht ) 3,35 . 17 8, . 30 11,05 ( 1,87 hält in Bruch nicht ) . Von Bruch 6,12 . 10 10,42 12,41 . 35 . 48 . 25 . 39 11 . 13 . Von Recklinghausen . 27 . 00 12/4 . 08 2,57 . 43 ( . 34 hält in Bruch nicht ) 7,08 . /47 10/39 ( . 53 hält in Bruch ucht ) . Von Bruch 7/38 . 10 12,13 . 18 . 07 3,53 . 17 957 10,40 . Eon Bamne uach Dermund : 445 10,46 . 30 . 25 . Von Wanne nach Schalte : . /44 . 50 . 23 . 05 . 52 . Von Schalte nach Wanne : . 30 10 . 17 3/22 6,06 10 . 28 . Von Schalte nach Sterkrade : . 54 9400 2,32 . 14 . 01 . Von Stertrade nach Schalte : . 06 943 . 48 5,32 9/54 . # on Dormmmmd nach Wauns : . 0 . 06 . 00 10,00 Fahrplan . Gültig vom 1 . Oktober 1891 ab . . # oe ain re 11 n Kepeh = Det Strecke Bismard - EDaume Von Bismarck 9,10 2,45 . 14 10 . 85 Von Unser Feiz . 15 2,60 7,19 . 10 . 240 D # Monne . 20 2 Uh . 25 10/45 . Von Wanne 8,34 2,25 . 25 10,12 . Von “ user Fritz 8,39 . 31 6,31 88 * 8 e In Bismarck 8,43 2,35 6,35 10,22 . Im Anschluß Winterswyk Bismarck : von Bismarck . 45 . 10 114 . 14 . von Unser Fritz . 50 9 15 . 19 7/19 . in Wanne 6,55 . 29 . 24 . 25 . Von Wanne . 15 . 34 12 . 45 . 25 von Unser Fritz 6,21 , 8,39 12 . 51 6, . 31 In Bismarck . 25 . 43 12 . 55 . 35 Stuecke Wanne = Bochum und uurüd . Von Wanne : . 17 7,05 . 44 10,36 12 . 41 2, . 32 ( Sonn = u . Feiertags ) . 16 . 24 7,34 ( Som . u . Feier tags ) 7,50 10 . 13 1½ . Von Eickel : . 24 7/11 . 50 10 . 48 12 . 48 2,89 ( Sonn = u . Feiertags ) 3,23 . 31 7,41 ( Sonn = u . Feler tags ) 756 10 . 20 11 . 11 . Von Riemke : . 31 7,18 . 57 10 . 50 12 . 55 . 48 ( Sonn = u . Feiertags ) 3305 . 39 7 /48 ( Sonn = und Feier tags ) . 0R 10 . 27 11,18 . Von Guktfahlfaherr : . 38 725 . 04 1057 . 02 . 37 . 46 759 ( Sonn = u . Feiertags ) 8,10 10,34 11 . 25 . Ank . Bahnhof Bochum ; . 44 7/30 . 09 11 . 03 . 08 . 59 3,43 . 52 801 846 1040 11 . 81 . Von Bochun : . 05 . 37 6,34 8/08 9,55 11,24 1,46 4,45 . 55 ( Sonn = u . Feiertags ) , 7405 . . 55 ( Somn Son Gußftahlfabrik z . 41 . 443 840 814 10 . 02 11 . 30 158 . 58 7,03 ( nur an Sonn = und Feier Von Rienke . 18 . 50 648 820 10 . 08 11,36 ( bis Wanne durch ) , . 59 . 59 . 20 ( . 10 nur an Sonn = u . Feftagen ) 9,39 Von Eickel : . 23 4,55 6,50 . 24 10 . 13 . 04 . 04 725 ( . 15 nur an Sonn = und Festtagen ) 8,14 ( Sonn = und Fetertags ) . 44 . Ank . Wanne : . 30 . 02 . 57 S31 10 . 20 11 . 45 . 41 531 722 ( Sonn = und Feiertags ) . 22 . 22 ( Sonn = u . Feiertags ) . 51 . Niense - Deume 8,43 10 . 09 * 11,27 12,29 2,27 , . 55 “ . 18 . 36 11 , 11 , Von Altenessen nach Essen ! . 85 . 30 . 00 10 . 22 11 . 45 12 . 45 . 50 5,08 . 55 . 40 . 55 . 50 1130 . Ron Essen nach Altenessen : 5,18 8 00 . 40 . 43 . 25 . 55 . 35 7,10 . 30 . 00 . Von Altenessen nach Gelsenkirchen . 29 . 15 . 56 . 9 . 45 “ . 15 552 . 26 * . 46 . 16 “ . 29 . Strecke Selfenkirden = Nrau . Essen und zurück . Ron Gelsenkirchen nach Krav : . 37 652 . 00 . 15 10,14 11 . 29 1,36 R 20 6 , 1 730 . 07 . 39 11 . 50 ( Sonn = und Feiertags ) . Von Dahlbusch 4,42 6,57 8,05 . 20 , 10 . 19 11,34 . 41 3·21 . 25 735 . 12 . 44 11 . 55 ( Sonn = und Feiertags ) . Auk . Kray : 4 48 7038 , 11 926 1025 11 . 40 L7 3812 632 741 . 18 . 49 12 . 01 . Von Kray nach Essen ( Richtung Düsseldorf ) : . 53 ( . 07 nur bis Essen ) . 19 ( 1026 11,41 nur bis Essen ) 11 . 58 . 51 . 19 339 7,81 . 8419 9 45 . Von Essen nach Krag : . 58 . 02 . 25 11 . 00 11,88 12 . 00 222 6,88 . 45 . 50 12 . 08 . Von Kray nach Gelsenkirchen : . 25 . 15 8,24 . 40 11 . 10 12 . 10 . 26 345 . 50 7/54 . 00 . 45 ( 1220 Sonntags ) . Von Dahldusch : . 31 . 21 8,80 9,46 11 . 16 12 . 16 2,42 3, . 51 . 56 . 00 . 06 951 ( 12 . 26 Sonntags ) Ank . Gelsenkirchen : . 35 725 . 34 . 50 11 . 20 12 . 20 . 46 3,55 . 00 804 . 10 9,55 ( 12 . 30 Sonmtags ) . Streche Rrap - Bechum und Von Rienter 6/47 . 21 10,11 11 . 38 202 500 122 . Won Herne : 7,06 . 42 10,30 12 . 27 . 12 . 25 7/47 . Alien und ur e . von Bochu m : . 40 ( . 16 nun 513 Mrattenso jeid ) . 80 S , 2 . Vou Watten scheid : . 48 . 47 . 20 . I . Essen : . 01 1,50 P/42 . Don Eiien A1 12 . 02 . /03 . Von Wattenscheld : . 16 9/44 12 . 16 # d Sehunt um und 1am 625 Gisce : Oei ur en Don Pelsenkirchen nach Altenesien ( Klatzung Disffeldorf : Köln ) : . 16 “ zut K . # . ) 800 . . 26 . 31 642 . 55 . 12 . 17 . Von Ueckendorf = Wattenschetd : 718 941 11 . 54 299 . 50 . 0 12 . 24 . Von Bochumn und Eray : . 33 758 11 . 26 . 20 R . 16 . 40 Von Präsidenr : . 38 . 09 11 41 . 34 . 31 . 35 . 26 Von Ueckendorf = Wattenscheid . 46 6,55 . 11 11,50 . 48 b 31 . 44 9/35 . Ank , Krap : . 52 7,06 . 18 11 57 . 50 . 38 . 50 9/2 Streße Ellen - Einterbrout und Von Esien . 14 . 09 . 54 . 55 Von Caternberg : . 26 . 20 . 10 10 . 08 . Von Schalks : . 96 . 29 . 28 10 . 18 " Bismarck : . 48 . 20 . 46 10/28 Von Gur : 8568 2/45 7 00 10 . 33 Von Siadbefe . 01 . 52 7 / 10 . 45 . Sen Belhbeusen : Au . 59 . 15 10 . 08 Sen Oeröm : 347 ao5 . 21 111 Von Hervest = Dorsten . 21 . 0 7/40 11 . 13 . Von Rhade : 9,33 . 31 , 75711 . 26 Borken = Gemen : . 48 . 86 . 322 1142 In Winterswyk O . E . Ank . : 10 . 05 . 53 . 00 12 . 02 . A . X . Ank . : . 58 . 45 . 53 11 . 55 Von Winterswok A . T . Abs . : . 46 . 25 11 . 21 . 06 , O . E . Abf . 14 53 632 11 . 28 . 13 . Vor Borken = Gemen : . 24 7,1811 . 59 . 46 . Von Rhade : . 41 7,40 12 . 16 . 03 . Von Hervest = Dorsten : . 58 . 02 12 . 29 . 22 . Von Dorsten : . 03 . 14 12 . 37 . 37 Von Feldbausen : . 12 . 25 12 . 45 . 45 . Von Gladbeck : . 21 . 37 12 . 53 . 53 . Von Buer : . 29 . 52 1,01 7,01 . " Bismarck : 6/45 . 10 1,14 . 14 " Schalke : 6,50 . 18 . 19 . 20 . „ Caternberg : 6,9,O,94 21 . 28 In Essen Ank . : 7 , 13 9,43 1,40 . 42 Strellt Essen = Werden = Rettwig und zurück . Von Essen : ( 5,29 nur bis Kettwig ) 604 . 18 10 . 09 12 . 24 . 14 4/2 . 57 9,00 11 . 42 . B . Werden : . 49 6 , 24 6 , 57 . 52 8 , 89 10 . 29 11 . 05 12 . 4 2,34 . 14 . 03 . 17 6,60 . 21 12 . 02 . In Kettwig : . 56 . 30 . 04 . 59 . 46 10, . 35 11 . 11 12 . 50 . 41 . 21 . 10 . 23 6, . 57 . 27 12 . 09 . Von Kettwig : 5,14 , 6,04 , 6,47 . 7/14 . 02 11 . 19 12 . 36 2,89 . 87 . 18 527 735 . 11 . 11 . 26 . Von Werden : . 23 722 . 1011,7 2/48 3,44 . 26 . 48 . 19 11 . 33 . In Essen : 5,44 7,43 8,81 11 . 483 10 . 05 . 47 . 04 . 41 11 . 55 . Strecle Ossen = Steele = Höntrope Bochum und zurück . Von Essen : 5, . 59 6,33 . 32 . 46 1003 * 10/49 . 09 . 34 “ . 50 . 10 4,89 6,00 7,50 . 10 . 49 * 12 . 00 Von Steele : . 13 6, . 46 7/47 . 57 10 . 14 ° 11 . 02 . 22 . 08 . 24 . 13 . 11 . 28 10 . 01 “ 12 . 16 . Von Höntrov : . 97 11 . 13 4 35 822 824 . In Bochun : . 28 7/01 . 04 . 11 10 . 2 11 . 20 1,86 . 55 . 16 . 42 . 28 . 90 . 41 10 . 15 12 . 90 . Von Bochum : . 15 6,022 734 . 38 10,24 11 . 52 . 35 337 ° . 04 . 41 5,59 7,26e . 21 ° 52 11 . 39 Von Höntrov : . 41 10 . 42 . 45 . 12 8,29 11 . 00 . Vor Stele 5,30 . 172 7,81 . 48 10 . 54 12 . 07 . 50 425 . 55 . 17 . 42 . . 91 11 . 11 12 . 00 In Essen : 5,39 . 26 7,/45 . 57 11 08 12 . 16 . 06 . 582 . 8 00 326 751 . 52 . 30 11 . 20 12 69 . * Schmfaug . 1 Beurieraus . . 36 . 57 . 46 84
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"1887-10-25"
Emscher Zeitung. 1879-1904
1
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krormarchit der deutschsprachigen Presse . V . ten Diedr . delene , schent . Bom . ntonie , rewicz , des Braub . ge des Braub . Kaurer Maria eopold hanna Beorg Wilh . Friedr . rmann jedrich cht an ristian Friedr . , Brau = Wilh . sopper , Friedr . Gelsen Lisette Franz nestine hausen . Wesche ristiane solizei Henke , sarlotte Braub . irianne agazin Baren in geb . 10 e . 2 . Uhr ellen ter u . Ile im von nd die I # rde . einer it ein sustehen , insemble ren und Ihrem lus , * iter . nons . 98 . tober : 3 Akten ila . = Preise . tober der mit kicolat . nons . = Preise . Oct . Sechdung ! wöchentlich erscheinende Zeitung . Bezugspreis : 2,00 Mk . pro Quartal . Einrückungspreis für Anzeigen : 0,15 Mk . die Petitzeile , Reclamen 0,40 Mk . Kreis = und localpolizeiliche Verordnungen 2c . durch dieses Blatt veröffentlicht , erlangen auf Grund ge setzlicher Bestimmungen rechtsver hindliche Kraft für das Publikum . ( Bekanntmachung Königl . Rezierung iu Arusberg vom 19 . Juli 1885 . ) WoVR Aerte für den Kreis Gelsenkirchen Fer : : . Verlag von : Ilnstrirtes Unterhaltungsblatt erscheint Samstags und kostet pro Quartal 0,50 Mk . Gebühren = Ermäßigung bei größeren Anzeigen und bei Wiederholungen derselben . Druck u . Verlag von Ferd . Dienst in Gelsenkirchen . der areis Gelsentirchen unfaeht die Bürgermeistereien Gelsenkirchen und Wattenscheid , die Remter Schalke , Braubauerschaft , neckendorf , Wanne und Wattenscheid . Nr . 249 . Verantwortlicher Herausgeber : F . Dienst , Gelsenkirchen . Gelsenkirchen , Dienstag , 25 . October 1887 . Sinoere et oonstanter . Früher : Der Reichsfreund . 13 . Jahrgang . Aus den Berichten der Fabrikinspectoren 1880 . & am Stand des Arbeitsmarktes . Hierüber führt der Generalbericht u . a . aus : die Page der Industrie sei derjenigen des Vorjahres ähnlich # # wesen . Der auf der Landwirtschaft lastende Druck Habe sich in gleicher Weise geltend gemacht und der Besamtausdruck der Industrie habe noch einen krankhaften BZug . Bei einzelnen Industrieen mache sich jedoch eine wesserung geltend . Aus den einzelnen Berichten wird der Schluß gezogen , daß im allgemeinen doch die Geschäfts hätigkeit während des Berichtsjahres eine sehr rege und Die Arbeitsgelegenheit bei meistens unverändert gebliebenen , # edenfalls nahezu nirgends herabgesetzten Löhnen eine # usreichende gewesen sei , und constatiert , daß durch die # us der großen Concurrenz und dem dadurch bedingten Preisrückgange bestehenden Uebelstände wohl die Arbeit eber in einem Teile der Industrie mehr oder minder # # npfindlich betroffen worden seien , daß aber dadurch ein Sachteiliger Einfluß auf die Verhältnisse der Arbeiter bislang im allgemeinen selten geübt worden sei . Dagegen # i , ungeachtet der Steigerung des Maschinenbetriebes zu Bunsten des Handbetriebes , eine nicht unbeträchtliche Bunahme in der Zahl der beschäftigten Arbeiter erfolgt , # nd zwar selbst in solchen Bezirken , deren industrielle Verhältnisse in weniger günstigem Lichte erschienen . Diese Bunahme erklären die amtlichen Mitteilungen durch die ahlreichen Neuanlagen und dadurch , daß überall , wo sich eine Besserung geltend gemacht habe , die aus früheren Fahren in den Arbeiterbeständen verbliebenen Lücken ehr oder minder vollständig ergänzt worden seien . Diese Anschauung wird durch viele Belege aus einzelnen richten unterstützt . Jugendliche Arbeiter . Nach Ausweis der beigegebenen Tabellen hat sich die Zahl der 1886 in Fabriken beschäftigten Kinder ( bis 4 Jahren ) gegenüber 1884 von 18882 auf 21053 vermehrt , also um 2171 zugenommen , die der jungen eute ( von 14 bis 16 Jahren ) ist dagegen von 135377 Auf 134 529 gefallen , so daß sich im ganzen für die Agendlichen Arbeiter eine Zunahme von 1223 oder 0,8 Procent ergiebt . An der Zunahme der Kinder waren Die Aufsichtsbezirke und Industriegruppen in verschiedenem Maße beteiligt . Dem Geschlechte nach ergiebt sich gegen 884 eine Zunahme der männlichen Kinder um 13,8 , Procent , der weiblichen um 7,5 Procent . In der ertilindustrie zeigt sich nahezu gleiche Verteilung , in der Bekleidungsindustrie erhebliches Ueberwiegen des weib wichen ( 60 : 40 Procent ) , überall sonst aber des männ sichen Geschlechts . Die Beschäftigung der jungen Leute # or im allgemeinen eine angemessene ; die Beschäftigung der Kinder erfährt mitunter die gegenteilige Beurteilung . Namentlich giebt die Zunahme der Kinderarbeit in den Biegeleien zu Bedenken Anlaß . Gegenüber deri von Banchen Seiten gestellten Verlangen , die jugendliche Arbeit gesetzlich weiter einzuschränken , verdient das Urteil Leipziger Aufsichtsbeamten verzeichnet zu werden . rücksichtigt man , daß die jugendlichen Arbeiter , Damentlich in den während des letzten Jahrzehnts errichteten Anlagen , hinsichtlich der Luft , Beleuchtung und Temperatur vielfach besser aufgehoben sind , als in engen , schlecht gelüfteten Wohnungen oder in Arbeitsstätten der Hausindustrie , beachtet man weiter , daß die Kinder und jungen Leute in der Fabrik zur Ordnung und Arbeit samkeit angehalten werden und daß in vielen Fällen den Eltern durch die Mehreinnahme die Möglichkeit geboten wird , zum Nutzen der Familie Ausgaben zu machen , so wird man zu der Ueberzeugung gedrängt , daß den Eltern der in Fabriken beschäftigten jugendlichen Arbeiter , wie den letzteren aus einer Verschärfung der gesetzlichen Bestimmungen kein Nutzen , sondern vielmehr ein Nachteil erwachsen würde . “ Andere Gewerberäte treten für eine Beschränkung der Kinderarbeit ein . Hausfrauenberuf . Die den Fabrikinspectoren zur Beantwortung gestellte Frage , welche Einrichtungen von den Arbeitgebern oder unter ihrer Mitwirkung getroffen seien , um die Ausbildung der jugendlichen Arbeiterinnen für den Hausfrauenberuf zu fördern , ist im allgemeinen dahin beantwortet , daß selbst bei wohlwollenden Arbeitgebern häufig keine besondere Neigung für derartige Einrichtungen zu finden ist , weil in Arbeiterkreisen selbst geringes Verständnis für dieselben vorhanden sei und vielfach der Verdacht vorherrsche , es geschehe alles dies nur zum Vorteil der Fabrikanten selbst . In einzelnen Bezirken sind die Aufsichtsbeamten mehrfach mit Erfolg bemüht gewesen , neue Versuche seitens der Fabrikanten in Anregung zu bringen . Mehr fach wird darüber geklagt , daß Putzsucht und Hang zur Ungebundenheit die besten Absichten vereiteln . vro . Cartell der nationalen Parteien . Der helle Jubel , in welchen die ganze ultramontane und deutschfreisinnige Presse ausbricht , wenn sie irgendwo ein Anzeichen zu erblicken glaubt , daß die Festigkeit des Cartells der nationalen Parteien erschüttert sei , muß für die letzteren die eindringliche Mahnung ent halten , den Bestand des Bündnisses nach Kräften zu schützen und zu schirmen . Es geht daraus hervor , welchen Parteien und Bestrebungen in die Hände ge arbeitet wird , wenn sich das Verhältnis zwischen den staatserhaltenden und reichsstützenden Richtungen lockert und löst . Im allgemeinen kommt denn auch in den weitesten Kreisen immer mehr zum Bewußtsein , daß eine ersprießliche Fortentwicklung der politischen Zustände nur möglich ist , wenn sie sich auf Verständigung und Zu sammenwirken zwischen den erhaltenden , den conservativen und den gemäßigt liberalen Richtungen stützt und hierfür eine parlamentarische Mehrheit vorhanden ist , wie sie im Reichstage lange Jahre zum Schaden des Gemeinwesens vermißt und vor kurzem erst wiederhergestellt wurde . Nur auf der äußersten Rechten werden ab und zu Stimmen laut , welche das bestehende Verhältnis auf lösen möchten . Dasselbe ist allerdings eine Schutzwehr und Bürgschaft gegen eine reactionäre Politik , und darum ist es für eine schlechthin rückschrittliche Parteigruppe an stößig . Reaction läßt sich freilich besser mit dem Cen trum als mit den Nationalliberalen treiben , deren Unter stützung nur für eine besonnen erhaltende nationale Politik zu erreichen ist . Wir halten diese hochreactionäre Gruppe , die fortwährend in dem Zusammenwirken der nationalen Parteien mäkelt , keineswegs für gleichbedeutend mit der conservativen Partei , so laut und vordringlich sie auch das Wort führt , und haben das Vertrauen , daß das dem gesamten Vaterland , nicht nur den beteiligten Parteien zugut kommende Verhältnis auf viel zu fester Grundlage beruht , als daß es so leicht ernstlich er schüttert werden könnte . Es beruht auf der Einsicht , daß gegen die ungeheuere Macht der verneinenden und zerstörenden Elemente in Deutschland die positiven Rich tungen notwendig zusammenhalten müssen , weil sie ein zeln viel zu schwach sind . Die letzten Jahre unserer Reichsgeschichte haben doch eine Mahnung hinterlassen , die so rasch nicht wird vergessen werden können . In diesem oder jenem einzelnen Wahlfall mag ja aus per sönlichen und örtlichen Gründen das Cartell vielleicht einmal nicht aufrecht erhalten werden können , es mögen auch politische Fragen genug auftauchen , denen gegen über ein Ausgleich der Meinungsverschiedenheiten inner halb der nationalen Parteien nicht gelingt : Der Grund zug unseres öffentlichen und Parteiwesens muß aber doch nach allen Erfahrungen der Vergangenheit das möglichst feste Zusammenwirken aller erhaltenden nationalen Ele mente gegenüber den starken Mächten des Umsturzes und der Verneinung bleiben , und es zeigt von arger Ver blendung , Frivolität und Verkennung der drohenden Ge fahren , wenn von einer Seite , die sich conservativ nennt , an diesem Verhältnis gerüttelt wird . und neueste Nachrichten . * Berlin , 23 . Oct . Wir Deutschen sind im all gemeinen noch immer zu keinem rechten Selbstbewußtsein gelangt . Es erklärt sich das aus unseren früheren zer fahrenen Zuständen , aus denen heraus uns andere Nati onen höher entwickelt erscheinen mußten , wenigstens inso weit es sich um politische Bildung und staatliche Ein richtung handelte . Die Institutionen des „ freien “ Eng land und des „ freien “ Amerika erschienen uns als beneidenswert . Heute haben sich aber die Verhältnisse wesentlich geändert , und bei unbefangener Betrachtung müssen wir uns sagen , daß wir die anderen rasch genug eingeholt und in vieler Beziehung wohl auch überholt haben . Gewiß werden wir von anderen Ländern noch immer lernen können , wir haben aber keine Ursache , uns kleiner zu machen , als wir sind und es wird uns nicht als Ueberhebung ausgelegt werden können , wenn wir behaupten , daß auch andere von uns lernen können . Den Vorwurf der mangelnden politischen Bildung im Verhältnis zu anderen Ländern brauchen wir nicht selbst wider uns zu erheben . Ist es denn wirklich ein Beweis von hoher politischer Bildung , wenn ein Volk , wie das französische , aus einer blutigen Revolution in die andere stürzt und sich durch Jahrzehnte von politischen Strebern durch ein so elendes Schlagwort , wie das der Revanche , ködern läßt . Die Arbeiterunruhen in London mit den täglichen blutigen Zusammenstößen zwischen Arbeitern und Polizei sind auch kein Ausfluß von einer höheren politischen Bildung . Das „ freie “ England besitzt noch immer nicht das allgemeine Wahlrecht . In Frankreich sind Ver sammlungs = und Vereinsrecht noch bei Weitem nicht in dem Maße ausgebildet , wie bei uns . Und wie steht es mit der vielgepriesenen Freiheit in Amerika ? Als Bei spiel dafür lassen wir folgende Mitteilung der „ Cali fornia Staatszeitung “ sprechen : Ungleichheit vor dem Gesetze . Am 1 . Juli 1886 bemerkten einige Polizisten , daß ein Boot dem hier von China eingetroffenen Dampfer „ Gaalis " verließ , nachdem vom Dampfer aus ein gefüllter Sack in dasselbe geworfen war . Das Boot landete am Fuße von dritter Str . , wo die Insassen desselben , James Hackett und der Boot mann George Delay verhaftet wurden . Im Boote fand man 226 Büchsen unversteuertes Opium , das confisciert wurde . Hackett , der ein wohlhabender Mann ist , wurde am nächsten Tage gegen 5000 Pfd . Sterling Bürgschaft seiner Haft entlassen . Der Bootmann Delay aber , der vielleicht von dem ganzen Schmuggel nichts wußte , konnte keine so hohe Bürgschaft auftreiben und wurde nach Fort Alcarraz gebracht , wo er sich noch heute nach 15 Monaten Haft , befindet . Anfangs wurde er in Zeugenhaft gehalten und in solcher Eigenschaft konnte er Anspruch auf Entschädigung erheben . Um aber dies zu vermeiden , wurde er auf Antrag des Bundesdistricts anwalts ebenfalls des Opiumschmuggelns angeklagt , und als Angeklagter hat er kein Recht , Schadenersatz für seine Haft zu erlangen . Von den Polizisten ist zugegeben , daß gegen Delay kein Beweismaterial für seine Ueber führung vorliegt , daß aber der wirkliche Schmuggler der reiche James Hackett ist , der durch seinen Einfluß seinen Prozeß von Zeit zu Zeit verschoben erhielt . Der arme Delay aber befindet sich seit 15 Monaten in Haft und hat vorläufig noch keine Aussicht , aus derselben ent lassen zu werden , während der reiche Hackett , der ihn engagierte , den Prozeß noch auf lange Zeit hinausschieben kann . “ Derartige Beispiele sind nicht etwa vereinzelt , sie haben ihren Grund eben in den bestehenden amerikanischen Gesetzen und Institutionen . Haben wir danach wirklich Ursache , bewundernd in die Fremde zu schauen und unsere eigenen Verhältnisse und Einrichtungen gering schätzig zu betrachten ? Keine Ueberhebung , aber auch keine Selbstverkleinerung ! * Eine mehrstündige Unterredung zwischen Fürstbischof Dr . Kopp und Dr . Windt horst hat nach der „ Köln . Ztg . “ am vorigen Montag in Hannover stattgefunden . Sie werde sicherlich für Kirche und Staat zum Segen gereichen . Wir bezweifeln das nicht , vorausgesetzt , daß es dem Fürstbischof gelungen ist , den Centrums = und Welfenführer mit dem Geiste zu erfüllen den er , der Bischof , wieder bei seiner Inthroni sation bekundet hat , indem er u . a . seine neuen Diözesanen ermahnte : „ Seid dankbar gegen Denjenigen , durch dessen Mitwirkung die Verhältnisse Eurer Diöcese , meiner Diöcese , wiederum geordnet sind , ich meine unsern greisen Landesvater , der mit väterlicher Sorge die Re gelung der kirchlichen Verhältnisse verfolgt und unermüd lich seine Bestrebungen mit den Bestrebungen des heiligen Vaters verbunden hat . Nun beweist ihm Euren Dank Nach hartem Ringen . Roman von L . Dohrmann . * eins . ause n . undsmit ctober . tzende 97 sat ! eund un Pstr . — niche unnt . ( Nachdruck verboten . ) Helene war bei den Worten Herberts leise erbebt . Nit Ueberwindung raffte sie sich auf , die gesenkten Lider erheben und auf Baldern einen flehenden Blick zu Ersen . Erwin , der allgemach aus seiner Bestürzung — # # # er hatte sie sogleich erkannt — wieder erwacht war , gerstand die Bedeutung dieses stummen Flehens und ver # eigte sich ruhig vor ihr , ihr einen verständnisvollen Plick zurückgebend . Doch so schnell dies Wechselspiel # # # ich gewesen war , dem scharfen Auge Herberts war es # # # entgangen und Helene scharf beobachtend , sprach er harter Stimme : „ Fräulein Schwarz , Sie werden sich erinnern , gehört haben , daß die Gemahlin meines Freundes aus 2 — Ebürtig ist und er selbst ebenfalls mehrere Jahre dort # twellte . Vielleicht ist es Ihnen angenehm , aus Ihrem Eüheren Pensionsort einige Nachrichten von etwa dortigen ekkannten zu erfahren . Baron Baldern wird zweifellos # ern bereit sein , soweit es ihm möglich ist , Ihnen sein Pissen zur Disposition zu stellen . “ . = Ja , gewiß , mein Fräulein, “ schloß Erwin sich esen Worten an , „ ich werde mich nur zu glücklich Wotzen , Ihnen dienstbar sein zu können . Auch meine # # # hir , wird sehr erfreut sein , Sie kennen zu lernen uun Ihnen über Ihre Heimat plaudern zu zdürfen . “ „ Sie sind sehr gütig , mein Herr, " versetzte Heleue a genden Tones , „ aber ich werde Sie nicht bemühen . hade keine Bekannte mehr in — , nach denen ich mich erkundigen könnte , und auch meiner wird sich dort Niemand mehr erinnern . “ Erwin sah sie vorwurfsvoll an . „ Sie beurteilen die Menschen hart , mein Fräulein . Wo man einmal im Leben geweilt hat , wird man nicht so leicht vergessen . Stets bleiben einige zurück , die sich mit inniger Liebe des Fernen erinnern . “ Ein schmerzliches Zucken glitt über Helenes Züge ; traurig schüttelte sie das Haupt . „ Meiner erinnert sich Niemand mehr . Die mir einst nahe standen , weilen dort nicht mehr ; ich bin auf immer von ihnen getrennt . “ Eine sekundenlange Pause entstand , während welcher Herbert das junge Mädchen mit stummen Be fremden fixierte . „ Auf immer treunt nur der Tod, “ versetzte Erwin mit tiefem Ernst . „ Es giebt auch im Leben Verhältnisse , welche Menschen auf immer von einander scheiden können, “ entgegnete Helene , „ so , wenn eine Seele in blinder Thorheit sich zu unbedachten Handlungen hinreißen läßt , welche ein ganzes Leben voller Neue nicht zu fühnen vermag ! “ Erwin von Baldern trat unwillkürlich einen Schritt näher , indem er sagte : „ Sie sprechen sehr bitter , mein Fräulein . Darf ich es wagen , Ihnen einen Vorfall zu erzählen , der vielleicht dazu beitragen wird , Ihre Weltanschauung zu ändern . Ich habe einen mir sehr nahe stehenden Freund , welcher einen jüngeren Bruder von gutherzigem , aber feurigem , leicht aufbrausendem Naturell besaß , der eines Tages einen Zwist mit seiner Mutter hatte und infolgedessen , ohne Abschied von den Seinigen zu nehmen , die Heimat verließ und in die ihm fremde Welt hinauszog . Die Mutter grämte sich tief — tiefer , als sich sagen läßt über das Verschwinden ihres Kindes und weinte die bittersten Thränen . Alle nur denkbaren Nachforschungen wurden angestellt , aber vergeblich ; keine Spur fand sich von dem Flüchtling und so wurde derselbe schließlich für tot beweint . Da — durch einen wunderbaren Zufall findet der Bruder den Vermißten ganz unerwartet wieder und bittet ihn flehentlich , zu der Mutter zurückzukehren . Obgleich nun der Brausekopf seine rasche That , die er , — um mit Ihren Worten , mein Fräulein , zu reden — in blinder Thorheit begangen hatte , bitter bereute , so weigerte er sich doch , die gebotene Hand des Bruders anzunehmen und zu seiner Mutter zurückzukehren , die nichts sehnlicher wünscht , als ihr verlorenes Kind aufs Neue an ihr Herz schließen zu können , dessen Liebe wieder zu besitzen ihr kein Preis der Welt zu hoch wäre . “ Helene hatte sich , während Baldern sprach , dem Ausgang des Pavillons zugekehrt ; sie wandte auch jetzt den beiden Männern ihr Gesicht nicht zu , als sie schein bar völlig gleichgültig erwiderte : „ Sie haben recht , Herr Baron , meine Ansicht über die Menschen eine verbitterte zu nennen . Ich danke Ihnen für Ihre Erzählung , und will mich bemühen , wieder freundlicher über das Leben und dessen Ver hältnisse zu denken . “ Sie verneigte sich anmutig und war , noch ehe Herbert oder Erwin eine Erwiderung hervorbringen konnten , mit Ida ihren Blicken entschwunden . Langsam schritten die Freunde in der entgegengesetzten Richtung des Parkes weiter , ohne ein Wort mit einander zu wechseln . Endlich nach langem Schweigen blieb Herbert plötzlich stehen und Baldern scharf ins Gesicht blickend , sagte er : „ Erwin , Du sahest Fräulein Schwarz heute nicht zum ersten Mal ! “ Der Angeredete warf einen prüfenden Blick auf das erregte Gesicht des Andern . Dann versetzte er in aller Gemütsruhe : „ Woraus schließest Du diese Thatsache , mein Freund ? Ich wüßte wirklich nicht , Dir Veranlassung zu dieser Meinung gegeben zu haben ? “ Herbert atmete kurz und schwer . „ Erwin, “ versetzte er heftig , „ ich möchte fest darauf schwören , daß Du vorhin einen Blick des Einverständnisses mit Fräulein Schwarz gewechselt hast ! “ Der also Angeredete maß den Sprecher mit lächelnden Blicken . Dann , seinen Arm in den Herberts schlingend und ihn langsam mit sich fortziehend , sagte er lachend : „ Du mußt scharf beobachtet haben , bester Herbert ! Wirklich , wenn ich nicht wüßte , wie unnahbar Du dem Gott Amor gegenüber stehst und wie zähe Du an Deinem Junggesellenstand hängst , so würde ich glauben , Du liebtest dieses Mädchen und die Eifersucht spräche aus Dir ! “ Mit einer ungestümen Bewegung riß Herbert sich von ihm los ; eine glühende Röte bedeckte sein Antlitz . „ Und wenn es so wäre , wenn ich sie wirklich liebte ? “ rief er mit Heftigkeit . Baldern trat thatsächlich öberrascht zurück , dann
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"1887-10-25"
Emscher Zeitung. 1879-1904
2
ger
[ "Gelsenkirchen" ]
3034025-1
Westfälische Wilhelms-Universität Münster Universitäts- und Landesbibliothek
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WIIKTORmarCHN der deutschsprachigen Presse . V . dadurch , daß Ihr , was Ihr bisher gewesen seid , auch ferner bleibt , treue Unterthanen , treue Stützen des Thrones . “ Berlin , 25 . Oct . Der Kaiser stattete gestern der erkrankten Prinzessin Friedrich Karl einen Besuch ab . ist der Kaiser nach Wernigerade Heute Nachmittag in der Fratser nuch Eortngerode abgereist . Die Rückkehr von Wernigerode erfolgt wahr . scheinlich Mittwoch Mittag . Obgleich das Befinden des hohen Herrn ein befriedigendes ist , ist doch erklärlicher weise bei der gegenwärtigen ungünstigen Witterung Schonung geboten . Mit Rücksicht darauf , konnte Se . Maj . auch nicht der gestern in der Domkirche erfolgten Eröffnung der brandenburgischen Provinzialsynode bei wohnen . Die Aerzte hatten von der Teilnahme daran entschieden abgeraten , weil die Domkirche nicht heizbar ist . * Der Kronprinz von Griechenland ist am Sonntag zu kurzem Aufenthalt in Berlin eingetroffen . * Minister von Puttkamer und die denselben durch die Rheinprovinz Begleitetenden Unterstatstecretär Herr furth und Geh . Ober = Regierungsrat Braunbehrens , sind wieder in Berlin eingetroffen . 25 . * Aus Anlaß der Allerhöchsten Verordnung vom Mai 1887 betreffend die Einrichtung einer ärztlichen Standesvertretung macht der Kriegs minister bekannt , daß den Militärärzten die Teil nahme an derselben gestattet ist . Seitens der Sanitäts offiziere des Friedensstandes würde jedoch die Annahme einer auf sie entfallenden Wahl zur Aerztekammer von der einzuholenden Erlaubnis des zuständigen Corps Generalarztes bezw . des Generalstabsarztes der Armee abhängig zu machen sein . Militärärzte des Friedens standes unterliegen in keinem Fall den Disciplinar befugnissen des Vorstandes der Aerztekammern . haben doch eine Mahnung hinterlassen , die so rasch nicht genen Rundschreiben des Justizministers , in vergessen werden # onen — welchem der Rat erteilt wird , jugendliche Verbrecher nicht wird vergessen werven vonnen . ( zu kurzen Freiheitstrafen zu verurteilen , weil die Er * Das Hauptblatt der Sonntagsnummer des social = fahrung gelehrt habe , daß die jugendlich Bestraften mit demokratischen „ Berliner Volksblatts “ ist confisciert ältern Gefangenen zusammenkommen , weiche worden . Dasselbe enthielt einen von Hetzereien gegen die besitzenden Klassen wimmelnden Leitartikel , welcher die Antwort auf ein im vierten Berliner Reichstagswahl kreise verbreitetes christlich = sociales Flugblatt darstellte . Gegen den Führer der christlich = socialen Partei erging sich der Artikel in groben Invectiven . Der „ Reichs Anzeiger “ veröffentlicht heute das Verbot der Sonntags nummer des „ Volksblatts “ seitens des Berliner Polizei Präsidiums . unheilvollsten Einfluß auf die jugendlichen Gemüter aus üben , während sie , wenn sie längere Freiheitsstrafen büßen , in besonderen Gefängnissen untergebracht werden , wo doch der Hauptzweck der Strafe : Besserung des Be straften durch strenge Zucht und durch Heranziehung zu nützlicher Thätigkeit , zu erreichen wäre . Vorschriften kann bekanntlich der Minister den Gerichten nicht machen , sondern er kann sie nur auf gewisse Punkte , die seiner Ansicht mach Beachtung verdienen , aufmerksam machen . dnetenhause ist jetzt ein [ Schmerzlose Tötung des Schlachtviehes . ] al6 . Dem Wiener Abgeoronereuguug . is # # : vin Auf dem Central = Schlacht = und Viehhof zu Berlin wird Gesetzentwurf über die provisorische Regelung dern : „ „ Handelsbeziehungen mit Deutschland und Italien bis längstens 30 . Juni 1888 vorgelegt worden . Es wird also der bestehende Handelsvertrag um ein halbes Jahr verlängert werden , während welcher Zeit man versuchen wird , zu einer dauernderen und be friedigenderen Verständigung zu kommen . Dem deutschen Reichstag wird ohne Zweifel demnächst eine entsprechende Vorlage zugehen . Westfalen . Gelsenkirchen , 25 . Oct . [ Meteorologische Notiz . ] Barometerstand : 8 Uhr M . Thermometerstand : am 24 . Oct . : 750 , Veränderlich , am 24 . Oct . : 50 R + „ 25 . „ 760 , Schön Wetter , „ 25 . „ 20 R + Helles klares Wetter . Wind : NO . die Prüfung der verschiedenen , dem Curatorium unter breiteten Methoden zur möglichst schmerzlosen Tötung des Schlachtviehes fortgesetzt . Unter den betreffenden Vor schlägen befindet sich auch einer , welcher die Betäubung und Tötung der Schweine mittels eines eigenartig con struierten Apparats empfiehlt . Dieser von dem Bezirks tierarzt a . D . und Director des städtischen Schlachthofes in Erfurt erfundene Apparat besteht aus einem an einem Stiele befestigten Cylinder , in welchem ein Bolzen mit einer Feder ruht . Die Anwendung ist eine sehr einfache . Der Apparat wird dem zu schlachtenden Tiere in der Mitte des Kopfes aufgesetzt und der Bolzen durch einen kurzen aber kräftigen Schlag direct in das Gehirn getrieben . Durch die in dem Cylinder vorhandene Feder schnellt der Bolzen nach dem Schlag sofort wieder zurück . Die Wirkung soll eine ganz überraschende sein ; die Schweine fallen lautlos um und man hört vor und nach dem slechen nicht einen einzigen Schrei . Die von den städtischen k . Gelsenkirchen , 24 . Oct . ( Erwiderung — stechen nicht einen einzigen Schrei . Die von den städtischer Eingesandt . ) Wir müssen noch einmal auf den in voriger Behörden eingesetzte Subcommission zur Erörterung der Woche mitgereilten Fall im Vereinshause zurückommen . Frage wegen der besten Schlachtmethode ist unter Vorsitz Während die „ G . Ztg . “ unserer Berichtigung in an¬ des Stadtrats Borchardt gestern noch einmal zusammen * Der neue Fürstbischof von Breslau hat an seine Diöcesanen einen Hirtenbrief erlassen , dessen edle ver söhnliche Sprache in einem wohlthuenden Gegensatz zu der noch immer andauernden elenden Hetzerei gewisser intran sigent = ultramontaner Organe steht . Es heißt in diesem denkwürdigen Document : „ Wir Katholiken wollen die Kluft nicht erweitern , die zwischen den Kindern eines Landes durch die Verschiedenheit des religiösen Bekennt nisses besteht ; wenn wir auch mit Ueberzeugung gegen unseren Glauben Treue und Hingebung bewahren , so wollen wir doch Alles vermeiden , was andere mit Recht verletzen oder mit Grund empfindlich berühren könnte . Wir wollen dabei wetteifern mit ihnen in Ausübung aller Bürgertugenden und nicht zurückbleiben , wo es gilt , unsern Anteil zum Wohle des Gemeinwesens und des Vaterlandes beizutragen . Wir wollen endlich in gemein samer Arbeit die Säulen aufrecht erhalten , welche das Christentum in unserem Vaterlande noch tragen und stützen . “ ständiger Weise entgegenkommt , läßt es einen ztesigeg getreten , um die Berichte der Stadträte Dr . Weber Corresyondenten der Germania “ nicht schlafen daß das Kerteren , — „ „ „ : an . , . , Sei , Corlespondenen der „ Germania “ miost schlaftn vud gu = und Spielberg über die Methobe in Chicago entgegen s sohald schon von all . : Schuld enthunden „ „ „ „ Rheinland . zunehmen , welche sie persönlich in Augenschein genommen haben . Es steht indessen in Frage , ob die dortigen Schlachtmethoden den hiesigen Verhältnissen werden an gepaßt werden können . [ Schiedsgerichts = Sitzung . ] In der October zu Bochum stattgehabten Sitzung 21 . am des * Die Sonntagszeitungen veröffentlichen die Vorrede des zu den demnächst erscheinenden Memoiren Herzogs Ernst von Sachsen = Coburg = Gotha . Es spricht sich in derselben das Selbstbewußtsein eines Mannes aus , der überzeugt ist , an den Ereignissen einen entscheidenden Anteil genommen zu haben . Die Vorrede verspricht ein wichtiges Quellenwerk der Zeitgeschichte . Vereinshaus sovuto suen von all : Schuld enbunden sein soll . Er will diese günstige Gelegenheit nicht vor übergehen lassen , ihm Eins anzuhängen . Ist ' s nicht Wahrheit , denkt er , nun so ist es das Gegenteil , etwas bleibt immer davon sitzen . Doch wir wollen nicht vor greifen , sondern seine Erzählung , wie sie in der „ Ger mania “ , im „ Merkur “ und in der „ Tremonia “ bereits /21 . . . rr . , # 4 # Bochl zu lesen ist , wortgetreu niederschreiben , damit die Leser Schiedsgerichts für die Section VII . der Gelegenheit haben , den Correspondenten in seiner Wahr = Rheinisch = Westfälischen Hütten = und Walz heitsliebe richtig würdigen zu können . Er schreibt : „ Einlwerks = Berufsgenossenschaft wurde u . a . fremd hier zugereister katholischer Geselle besuchte das die Berufung des Ziegelers Heinrich Schling zu hiesige evangelischeVereinshaus . Kaum daselbst , Ueckendorf , dessen minderjähriger Sohn Heinrich faßte ihn der Hausknecht an und warf ihn ohne jede am 25 . März d . I . im Betriebe der Ziegelei des Veranlassung auf die Straße , daß der arme Meusch die Bochumer Vereins einen Bruch des rechten Ober Nase zerbrach . Ohnmächtig blieb er liegen . Zufällig schenkels , sowie mehrere sonstige erhebliche Weichteil kam der katholische Pfarrer u . s . w . — Gestern ist aus Verletzungen erlitten hat und infolgedessen vom Tage demselben Lokale Jemand herausgeworfen worden , der der Entlassung aus dem Krankenhause ab seitens des bei dem Falle den Arm brach ( Westf . Merkur ) . Wenn Sectionsvorstandes die Rente halber Erwerbsunfähigkeit man das ganze Machwerk liest , so sucht man vergebens zugebilligt erhalten hatte , welche Rente dem Berufenden nach einem Körnchen Wahrheit . Wie wir bereits mit = zu gering bemessen zu sein schien , zurückgewiesen . eetellt haben , wor der Mann nicht katholsch , sondern . Schwelm , 20 . Oet . [ Richtbestätigung eines aut Wandersegaun und Fremdenbuch . . , . . , 1 Magistratsmirgriedes . ] Von den beiden in der NRC . Im Hinblick auf die allmälig näherrückend , Eröffnung der parlamentarischen Saison treffen die Parteigegensätze jetzt wieder öfters und heftiger zusammen . Da ist es denn erfreulich , zu constatieren , daß über die Notwendigkeit , das Kartell der reichs treuen Richtungen aufrecht zu erhalten , in den weitesten Kreisen vaterlandsliebender Deutschen nur Eine Stimme herrscht . Man kommt eben immer mehr zum Bewußtsein , daß eine ersprießliche Fortentwickelung der politischen Zustände nur möglich ist , wenn sie sich auf Verständigung und Zusammenwirken zwischen den erhaltenden , den conservativen und gemäßigt liberalen Richtungen stützt und hierfür eine parlamentarische Mehrheit vorhanden ist , wie sie im Reichstage lange Jahre zum Schaden des Gemeinwesens vermißt und vor kurzem erst wiederhergestellt wurde . Nur auf der äußersten Rechten werden ab und zu Stimmen laut , welche das bestehende Verhältnis auflösen möchten . Uebrigens herrscht glück licherweise die Einsicht , daß gegen die Macht der verneinenden und zerstörenden Elemente in Deutschland die positiven Richtungen notwen dig zusammenhalten müssen , weil sieeinzeln zu schwach sind . Die letzten Jahre unserer Reichsgeschichte laut Wanderschein und Fremdenbuch leider evangeltsch . Mggist . ideg . ) Ran den beiden in der Und wenn der Hausknecht ( richtig : Vorsteyer „ er Ver¬ Siadtverordneten = Versammlung zu Schwelm am 3 . August berge ) den Mann ohne jede Veranlassung vor oie Thür „ 4/t , Mazistratsmitaliedern hat Herr „ * geworfen haben soll , nur weil er katholisch war , so gehört mehr Blödsinn dazu , so etwas zu schreiben , als solches zu glauben . Unser Fremdenbuch kann den Nach weis liefern , daß mindestens ein Drittel der Gäste welche bisher die Herberge in Anspruch nahmen , katholischer Confession waren und sich dort durchaus wohl fühlten . gewählten Maglstratsunglievern hat Herr Brennerei Besitzer Fr . Levering die Bestätigung der Königlichen Regierung nicht erhalten . Die Wahl des Herrn W . Sternenberg wurde bestätigt . Gevelsberg , 20 . Oct . [ Unglück . ] Der 15 jährige Sohn einer hiesigen Familie wurde von einem Es waren sogar Katholiken dabei , welche den Herbergs = recht traurigen Unfall betroffen . Derselbe ist , in einer vorsteher baten , er möge den betrunkenen und zank¬ Gießerei in Milspe beschäftigt . Heute Abend hatte er süchtigen Menschen aus dem Fremdenzimmer entfernen , an der Sandmühle , welche von einer Locomobile mit Dabei hat er ebensowenig die Nase gebrochen , als in in Bewegung gesetzt wird , zu thun . Aus Unachtsamkeit Ohnmacht gelegen , wenn man nicht den betrunkenen Zu = geriet er mit der rechten Hand zwischen die 2 eisernen stand als solche bezeichnen will . Wir erkennen gern das Walzen . Auf sein Hilfeschreien setzte man die Maschine mitleidige Herz des Herrn Pastor Vaester an , aber in in Stillstand und befreite den Bedauernswerten aus diesem Falle sehen wir uns veranlaßt , ihm noch nach = seiner schrecklichen Lage . Die Hand ist leider furchtbar träglich mitzuteilen , daß seine Güte sehr mißbraucht zerquetscht und wird vielleicht für immer zur Arbeit un worden ist . Am andern Morgen konnte der angebliche tauglich sein . Man hat um so mehr Mitleid mit dem katholische Former nämlich kaum noch so viel Geld vor¬ Verunglückten , da er sich durch Fleiß und braves Wesen zeigen , um sein Morgenbrot zu bezahlen , das übrige auszeichnete . ( W . . ) hatte er bereits vertrunken . Die Erzählung des „ Merkur " , Man * Halver , 20 . Oct . [ Massengrab . ] Bei dem Bau der Schmalspurbahnstrecke Schalksmühle = Halver wurde heute im letzten Einschnitt vor Halver am Eichholz ein Massengrab offengelegt , in welchem ca . 12 — 15 Skelette gefunden wurden . Nach den bei einem der Skelette gefundenen Gegenständen , ein Stück eines eisernen Sporens , sowie ein Metallknopf mit Kreuz und verschiedene andere Eisenteile läßt sich darauf schließen , daß es ein Grab gefallener Krieger aus dem 30jährigen Kriege , oder den wird Befreiungskriegen ist . Die Kinnbacken enthalten fast ohne Ausnahme noch alle Zähne und ein Schädel ist anscheinend S s u galm1 mit einer Kugel durchbohrt , welche , über der Nase ein [ Rundschreiben des Junizministers . ) gedrungen , durch den ganzen Kopf gegangen ist . Während berichtet von einem den Gerichten zugegan = die entfernter liegenden Erdschichten rötlich sind , ist die Erde um die Skelette teilweise schwarz und andernteils daß ein anderer Mann beim Hinauswerfen einen Arm gebrochen habe , ist eine imfame Lüge . Nur soviel ist davon richtig , daß ein Handwerksbursche in dem Haus flur einen Fehltritt gethan und sich leider in dieser Weise beschädigt hat . Wenn die ultramontanen Zei tungen , die doch an ihrer Stirn die Devise tragen : Für Wahrheit , Freiheit und Recht , hier solche Correspon denten haben , welche die Wahrheit gradezu auf den Kopf stellen , so müssen wir dies in ihrem Interesse sehr bedauern ; aber , man merkt die Absicht und verstimmt . r Essen , 23 . Oct . [ General = Versammlung des Liberalen Schulvereins . ] Heute fand hier im Stadtgarten die 13 . Generalversammlung des „ Liberalen Schulvereins für Rheinland = Westfalen “ statt . Es gelangte zur Verhandlung das Thema : Ist die Aufnahme der Wirtschaftslehre und Gesetzeskunde unter die Unterrichts gegenstände der niederen und höheren Schulen zu em pfehlen oder nicht ? Bei dem überaus großen Interesse , das diese Frage in weiteren Kreisen haben sollte , darf der Besuch der Versammlung , etwa 100 Personen , nur als ein befriedigendes bezeichnet werden . Der Referent , Herr Dr . Natorp , führte in einem sehr ruhig gehalte nen , überaus klaren und sachgemäßen Vortrage zunächst aus , wie weit ein solcher Unterricht in den Kulturstaaten bereits zur Einführung gelangt sei . In unserem Vater lande sind einzelne Anfänge in Württemberg , Königreich Sachsen , Coburg und Hessen gemacht . Von auswärtigen Ländern haben Schweden , Frankreich , die Schweiz und einzelne Staaten Nordamerikas einen solchen Unterricht eingeführt , auch in England wird dieser Seite des Unter richts große Aufmerksamkeit zugewendet . Das bedeu tendste auf diesem Gebiete leistet Frankreich , wodurch das Schulgesetz von 1882 , die „ instruction morale et ci vique “ , vom Deputierten Compayré zur Einführung ge langt ist . Eine prinzipielle Gegnerschaft gegen die Herein ziehung dieses Gegenstandes in den Lehrplan unserer Schulen gibt es auch in Deutschland kaum ; aber man hat bis jetzt zahlreiche Bedenken nicht überwinden können . Die Schwierigkeit , in die scharfbegrenzten Lehrpläne neue Unterrichtsgegenstände einzuführen , das Fernliegen dieses Gegenstandes von den übrigen Unterrichtsfächern , die Furcht vor Ueberbürdung , die Besorgnis , durch einen mangelhaften Unterricht in diesen Gegenständen nur die Halbbildung zu fördern — alle diese Bedenken können nicht ins Gewicht fallen gegenüber dem thatsächlichen Bedürfnisse . Die völlige Umgestaltung der wirtschaft lichen Verhältnisse , welche die alten patriarchalischen Zu stände völlig aufgehoben hat , das allgemeine Wahlrecht , die Selbstverwaltung , die Gefahren des Socialismus verlangen gebieterisch , den einzelnen , der ins Leben hinaustreten will , mit den Gesetzen des Landes und mit den wichtigsten Gesetzen der Volkswirtschaft bekannt zu machen , damit er sich zurecht finden kann in dem Getriebe , in das er hineintritt . In den höheren Schulen kann in der Geschichte , der Geographie , der Naturgeschichte manches geschehen , wenn auch zurzeit die Frage nach der Ein führung der Gesetzeskunde und Volkswirtschaftslehre als obligatorischen Unterrichsgegenstandes eine offene bleiben muß , bis die Ansichten über die allgemeine Reform des höheren Schulwesens sich mehr geklärt haben . In der Volksschule , in der Fortbildungsschule und im Lehrer seminar müßte man die obligatorische Einführung schon jetzt verlangen . Während der Referent hauptsächlich die practischen Gesichtspunkte hervorgehoben hatte , suchte der Korreferent , Herr Schuldirector Pache aus Leipzig = Lindenau , vorzugsweise die Forderung aus ethischen und patriotischen Motiven zu begründen und gab an der Hand der eigenen praktischen Erfahrungen Winke über die Methode , durch wilche ein solcher Unterricht fruchtbringend gemacht werden kann . Auch dieser äußerst schwungvollen und von hoher Begeisterung für die Sache genügende Vortrag wurde von der Versammlung mit sehr großem Beifall auf genommen . An der darauf folgenden Discussion be teiligten sich noch mehrere Redner . Als das Ergebnis der Verhandlungen darf bezeichnet werden , daß die Ein führung eines solchen Unterrichtes in der Gesetzeskunde und der Volkswirtschaft an Fortbildungsschulen und auf den Lehrerseminaren allseitig als Notwendigkeit anerkannt wird ; hinsichtlich der Volksschule dagegen muß es noch eine offene Frage bleiben , ob für einen solchen Unterricht besondere Lehrstunden anzusetzen sind , oder ob man sich mit einer gelegentlich Erörterung einschlägiger Fragen im Anschluß an andere Unterrichtsgegenstände , insbesondere im Anschluß an das Lesebuch , begnügen soll . Nach Schluß der Versammlung sand sich die Mehrzahl der Teilnehmer zu einem fröhlichen Mahle im Berliner Hof zusammen . Der Liberale Schulverein erfuhr einen er sreulichen Zuwachs von 23 neuen Mitgliedern . Die nächste Versammlung findet in Cöln statt . — 24 . Oct . Wie die Zeitungen melden , hat unser hochgeschätzter Mitbürger , Herr Friedr . Grillo , das Hotel Hartmann , das benachbarte Hotel zum Malepartus des Herrn Fuchs und die gegenüberliegenden Sauer ' schen und Tuttmann ' schen Besitzungen zum Gesamtpreise von 670000 M . angekauft , sodaß der ganze von der Ge richtsstraße durchschnittene Grundstückskomplex zwischen der zweiten und dritten Hagenstraße in den Besitz des Herrn Grillo übergegangen ist . Auf demselben beabsich tigt der Käufer ein Hotel ersten Ranges zu erbauen . jedoch ergriff er freudestrahlenden Auges die Hand Herberts und antwortete froh erregt : „ Dann , teuerster Freund , würde ich Dir von ganzem Herzen Glück wünschen ! “ Aber Herbert schüttelte seine Hand ab und mit der Rechten nach seiner Stirn greifend , stieß er , wie außer sich , hervor : „ Ja , ich liebe dies Mädchen bis zum Wahnsinn ! Sie oder Keine wird Herrin von Wallheim sein ! Doch sie ahnt meine Gefühle nicht und ich fürchte , sie haßt mich ! “ „ Aber welche Idee , bester Freund ! “ lachte Baldern hell auf . „ Weshalb denn sollte ein Mädchen Dich hassen ? Wenn Du sie liebst , warum gestehst Du ihr dann Deine Gefühle nicht ? “ Herbert schüttelte mit Energie das Haupt . „ Wie könnte ich das ? Sie hat mir , so lange sie hier ist , noch keinen freundlichen Blick geschenkt , und wenn ich ihr die Wahrheit gestände und sie würde mich an sehen , wie den Assessor Hagen — “ „ Assessor Hagen ? “ unterbrach Baldern ihn , den Arm des Freundes wie mit einer eisernen Klammer preiseng , „ Nun ja , Assessor Hagen ! Du kennst denselben , nicht wahr ? Er erwähnte einmal Eure oberflächliche Be kanntschaft — “ „ Unsere oberflächliche Bekanntschaft ? Er wagt es noch , davon zu sprechen ? Giebt es einen Menschen auf dem Erdboden , den ich verachte , so ist er es ! Er ist ein Schurke , der mich fast um mein Lebensglück be trogen hätte ! “ „ Hagen ? Ah , jetzt begreife ich seine plötzliche Dienst eise , die mir ein Rätsel war , de er das Mädchen , welches weiß , kalkartig , so daß anzunehmen ist , daß die Leichen reise , die un em baher war , da er dur Maschen , wilchts f . „ 7 Angehettet sind . ich liebe , mit förmlicher Leidenschaft verfolgt , troßdem sie in Kair emgevettet sind . ihn stets unsagbar verächtlich behandelt . “ I Lüdenscheid , 21 . Oct . [ Fernsprecher . ] Die des hat er gewagt ? Veme Helene ! wie Anmeldung für den Anschluß an ein die Kreise Altena Wie , oan yu # er gewuge “ erme Prtene : Woi = und Iserlohn umfassendes Fernsprechnetz sind von hier muß sie gelitten haben ! “ Herbert blickte den Sprecher befremdet an . „ Helene ? “ widerholte er . „ Woher weißt Du denn den Vornamen von Fräulein Schwarz ? “ Baldern erschrak , doch schnell gefaßt , entgegnete er : aus nur spärlich eingelaufen . Verschiedene Firmen hatten zudem noch ihre Beitrittserklärung davon abhängig gemacht , daß für die Benutzung des benachbarten rhein . = westfälischen Fernsprechnetzes keine besondere Gebühr erhoben werde . Die Oberpostdirection Arnsberg erklärte jedoch auf ein „ Ja , hast Du diesen Namen mir nicht selber genannt ? bezügliches Gesuch , daß die für den Nachbarverkehr fest In der That , lieber Herbert , ich erkenne Dich kaum gesetzte Gebühr von 1 Mark nicht in Wegfall kommen wieder und ich kann Dir aus aufrichtigem He zen nur könne . Man wird darum wohl vorläufig auf die erbetene den einen wohlgemeinten Rat erteilen : laß mich hoffen , Einrichtung verzichten . Dir morgen vor meiner Abreise noch meinen Glückwunsch Minden , 18 . Oet . ( Privatschulen abstatten zu dürfen . “ . . . angelegenheit . ] Gestern haben auch die Leiter der Herbert stöhnte auf aus tiefster Brust . hiesigen städtischen Schulanstalten die Weisung erhalten , Ich fürchte , Du wirst es nie können, “ versetzte er ihren Lehrern künftig nur die Erteilung von höchstens mit dumpfer Stimme . sechs Privatstunden für die Woche zu gestatten . Für Baldern sah ihn verwundert , forschend an . fernere Stunden ist in jedem Falle die Erlaubnis der „ Armer Freund, “ murmelte er , denn wie ein Blitz = vorgesetzten Behörde einzuholen ; die Erteilung von mehr strahl kam ihm jählings der Gedanke , daß Helene die als zwölf Privatstunden für die Woche ist überhaupt Neigung Herberts vielleicht wirklich nicht erwidere . verboten . Der Unterricht an den Regimentsschulen für Wieder schritten sie stumm neben einander her , bis Capitulanten , an der gewerblichen Fortbildungsschule das Schloß bereits in Sicht lag . Mit Selbstüberwindung und an der landwirtschaftliche zp nhotersgoige , # # # rafte Herbert sich fezt endlich aus seiner gedrückten Fhrattuizer gudramlscher Thättokeit und Verdenst Stellung auf . ( vaouacg in außeramtlicher Thätgkeit „ Wenn es mir je gelingt , ihren Besitz zu erringen , beschränkt ; die Behörde hat indes schwerwiegende Gründe vertraue ! “ sprach er feierlich . Wenn es mir gelingt , werden , daß sich in Zukunft der Privatunterricht auf adr , ad , i fürchte , bas wid ntemalts sen ! . eiuer größer Anzaht einigen Rebenverdteust brlagt . — ( Fortsetzung folgt . ) * Altendorf b . Essen , 19 . Oct . [ Betrug . ] Eine ganz eigentümliche , gegen die Armenverwaltung gerichtete Betrugsgeschichte ist im Laufe dieser Woche hier aus Tageslicht gekommen . Um sich Geld zu verschaffen , ergab sich ein Mann H . zum Armenpfleger seines Bezirks und meldete demselben , daß eines seiner Kinder gestorben sei und bat gleichzeitig , da er Armenunterstützung behält , um Mittel zur Beerdigung des Kindes . Aufgrund eines schriftlichen Antrages des Armenpflegers erhielt nun der Mann von der Armenverwaltung nicht , wie er erwartete , eine Unterstützung in Geld , sondern nur eine Anweisung auf Lieferung eines Sarges und eines Totenkleides , jedoch sollte der H . erst das ärztliche Attest über die Besichtigung der Leiche beibringen , ehe demselben die Anweisung bezüglich der Grabkosten ausgefertigt werden konnte . Da sich aber der Mann in den nächsten Tagen mit dem Attest nicht sehen ließ , wurde die Sache von der Polizei untersucht . Dabei wurde festgestellt , daß das Kind im Kreise seiner Geschwister sich nach wie vor des Lebens freute . Der Mann wird sich jetzt noch zu verantworten haben . Solche Fälle mahnen die Armen verwaltung stets zu erneuter Vorsicht . - ot . Mülheim a . d . Ruhr , 22 . Oct . [ Steno graphischer Vortrag . ] Auf Einladung des hiesigen Stenographenvereins , System Velten , hielt gestern Abend der Begründer der deutschen Schulstenographie , Herr Lehrer W . Velten von Essen , im Saale des Herrn Kirchholtes am Rathausmarkt einen Vortrag über das Thema : Wesen und Bedeutung der Stenographie . Das große Vereinslokal des hiesigen Turnvereins , in welchen der Vortrag gehalten wurde , war schon beim Beginn der Versammlung von Freunden und Kennern der Steuo graphie dicht besetzt . Sehr viele Kaufleute vom hiesigen Platze waren anwesend , andere angesehene Firmen ließen sich durch einen ihrer Beamten vertreten und gabes dadurch ihr Interesse für die schöne Sache und des anziehenden Vortrag kund . Der in stenographischen Dingen , wie wenige be ständlich sein Thema einer mehr als einstünd auseinander , was unter und wie sich eine braud müsse . Ohne sich auf Systemfragen einzulas nicht , seine Zuhörer we die Verschiedenheit un unterrichten , wobei er Wissenschaft durchaus sondern daß gerade auf noch keine Schranken g sich sodann in eingehe Vorteile , welche die Ste schen in jedem Stand : Nur derjenige könne ab wenn er sie sich in Wir daß er sie ohne Nachde handhaben könne . Gar auf den Nutzen der St Kaufleute hin , die sich le um diese wichtige Kunst be Lebhafter Beifall , welch Vereins , Herr Aug . R den Redner für seine v außerdem die Folge ha Kauflente zur Teilnahm zu leitenden stenographi Montag , den 24 . d . be wird sich indessen die 8 auf 30 erhöhen . * Elberfeld , 21 . Erinnerung ] an sei Ztg . “ zufolge der A Derselbe feierte gestern lud hierzu auch einen sonders befreundet wa tigam auf das Erschei ihm hierfür heute frü Als er nämlich ins Ge nicht anwesend , dafür a derselben seine sauren Mark entwendet . Kein dürfte der Dieb sein , 1 Gesellen , angeblich um scheinen zu können , U der Darleiher ebenfalls Bestohlene , ein sehr fl Ersparnissen in nächster wollen . * Neuß , 18 . O In vergangener Nacht dem alten Kirchhofe die beerdigten Gymnasialle Verfassers der weltbek moderne Sprachen , exhu hof neben seiner Gattin jahr gestorben , beigesetzt * Aachen , 19 . O Tagelöhner Meyers schr sinnigen Lebenswandel und stellte sich dann de vorher einen Auftritt Vorstellungen machte 1 wobei er ihr Verzeihun licher Treue hingegen # frecher Weise zurück , u geriet , ein Brotmesser Hals bis auf den Wir In Hagen wurl eine städtische Badeans Mark erworben . — I schulrat Dr . Rothfuchs einer Revision unterzi größerung ihres Kre Linden = Dahlhausen v Mark geschenkt worder ein dreizehnjähriger K eines Neubaues in die Vorspringen aufstoßen schwere Wunden . — kammer mehrere Bauf bezw . Körperverletzung Ein schändliches Spi Mann , welcher bei Acquisiteur thätig war , ur derart in das Herz ein gewußt , daß dasselbe , verlobt , sich bereit erkl Bunde zu reichen . Al einverstanden und gli blättchens . Möglichst Heirat getroffen und mama öffnete nun händigte dem jungen Frauchen war entzück Gemahls . Einige T mußte er früh auf Ge ist er jedoch geblieben Gattin mitgeteilt , daß geheiratet habe und Nimmerwiedersehen m schändlichen Gauner u in handfester Gesellsche treten gezwungen werk anzeige teilte ein Ere Durch die glückliche Pudels , edle Rasse , w geb . Leo , Weberstraße und der Höhle im Höhlennetz von etwa steingebilden entdeckt fiel einem Herrn aus de Ziegelstein auf den C zwar eingedrückt wurt blieb . — In Solinge Knaben ein Stückchen stecken geblieben . Da meister von Merzig ( Straße gefunden wol Maurer , die er vor kurzer hatte , den Mord vollt druß erhängte sich in mehrere Tage schon w
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"1887-10-25"
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* — Mikrofilmarchiv der deutschsprachigen Presse . V . Dingen , wie wenige bewanderte Redner , der selbstver ständlich sein Thema vollständig beherrschte , setzte in einer mehr als einstündigen freien Rede bis ins Einzelste auseinander , was unter Stenographie zu verstehen ist , und wie sich eine brauchbare Schulstenographie aufbauen müsse . Ohne sich auf eine Polemik über stenographische Systemfragen einzulassen , versäumte der Vortragende nicht , seine Zuhörer wenigstens in kurzen Worten über die Verschiedenheit unter den einzelnen Systemen zu unterrichten , wobei er nachwies , daß die stenographische Wissenschaft durchaus kein abgeschlossenes Gebiet sei , sondern daß gerade auf diesem Felde dem Forschergeist noch keine Schranken gesetzt seien . Redner verbreitete sich sodann in eingehendster Weise über die großen Vorteile , welche die Stenographie jedem gebildeten Men schen in jedem Stand und Beruf zu bieten imstande sei . Nur derjenige könne aber Vorteile aus derselben ziehen , wenn er sie sich in Wirklichkeit so zu eigen gemacht habe , daß er sie ohne Nachdenken allein sozusagen unwillkürlich handhaben könne . Ganz besonders wies der Vortragende auf den Nutzen der Stenographie gerade für diejenigen Kaufleute hin , die sich leider noch lange nicht in dem Maße um diese wichtige Kunst bekümmerten , als es dieselbe verdiente . Lebhafter Beifall , welchem namentlich der Vorsitzende des Vereins , Herr Aug . Reiser , Ausdruck verlieh , belohnte den Redner für seine vortrefflichen Ausführungen , welche außerdem die Folge hatten , daß sich sofort 23 junge Kauflente zur Teilnahme an dem von Herrn Aug . Reiser zu leitenden stenographische . Unterrichtscursus , der am Montag , den 24 . d . begann , meldeten . Ohne Zweifel wird sich indessen die Zahl der Teilnehmer wohl noch auf 30 erhöhen . * Elberfeld , 21 . October . " [ Eine recht trübe Erinnerung ] an seinen Hochzeitstag hatte der „ Elbf . Ztg . “ zufolge der Altgeselle einer hiesigen Bäckerei . Derselbe feierte gestern Abend in Barmen Hochzeit und lud hierzu auch einen Nebengesellen ein , mit dem er be sonders befreundet war . Vergeblich wartete der Bräu tigam auf das Erscheinen seines Freundes , doch sollte ihm hierfür heute früh die Erklärung schon werden . Als er nämlich ins Geschäft kam , fand er den Gesellen nicht anwesend , dafür aber seine Kiste erbrochen und aus derselben seine sauren Ersparnisse im Betrage von 500 Mark entwendet . Kein Anderer als der Nebengeselle dürfte der Dieb sein , der noch dazu von einem dritten Gesellen , angeblich um ordentlich als Hochzeitsgast er scheinen zu können , Uhr und Kette geliehen hat , welche der Darleiher ebenfalls los ist . Der um das Geld Bestohlene , ein sehr fleißiger Mensch , hatte mit seinen Ersparnissen in nächster Zeit ein eigenes Geschäft gründen wollen . * Neuß , 18 . Oct . [ Leichenüberführung . ] In vergangener Nacht wurden der „ N . . “ zufolge auf dem alten Kirchhofe die Gebeine des vor ca . 22 Jahre dort beerdigten Gymnasiallehrers Herrn Dr . Ahn , des Verfassers der weltbekannten Ahnschen Lehrbücher für moderne Sprachen , exhumiert , um auf dem Kölner Fried hof neben seiner Gattin , welche im vergangenem Früh jahr gestorben , beigesetzt zu werden . * Aachen , 19 . Oct . [ Gattenmord . ] Der hiesige Tagelöhner Meyers schnitt heute früh seiner einen leicht sinnigen Lebenswandel führenden Frau die Kehle durch und stellte sich dann der Behörde . Der Mörder hatte vorher einen Auftritt mit seiner Frau , indem er ihr Vorstellungen machte und sie zur Besserung ermahnte , wobei er ihr Verzeihung versprach ; die Verächterin ehe licher Treue hingegen wies die gutgemeinten Worte in frecher Weise zurück , worauf der Betrogene außer sich geriet , ein Brotmesser herbeiholte und seiner Frau den Hals bis auf den Wirbel durchschnitt . Vermischte provinzielle Nachrichten . In Hagen wurde an der Vollme ein Platz für eine städtische Badeanstalt für den Betrag von 55,000 Mark erworben . — In Iserlohn hat Herr Provinzial = schulrat Dr . Rothfuchs aus Münster das Realgymnasium einer Revision unterzogen . — Zum Zwecke der Ver größerung ihres Krankenhauses sollen der Gemeinde Linden = Dahlhausen von Herrn Fr . Grillo 50000 Mark geschenkt worden sein . — In Lüdenscheid stürzte ein dreizehnjähriger Knabe aus dem dritten Stockwerke eines Neubaues in die Tiefe , an Brettern , Balken und Vorspringen aufstoßend und vorbeirutschend , und erlitt schwere Wunden . — In Cöln verurteilte die Straf kammer mehrere Bauführer wegen fahrlässiger Tötung bezw . Körperverletzung zu je 2 Monaten Gefängnis . — Ein schändliches Spiel hat ein in Cöln ansässiger Mann , welcher bei einer Versicherungsgesellschaft als Acquisiteur thätig war , mit der Ehe gespielt . Derselbe hatte sich derart in das Herz eines jungen Mädchens einzuschmeicheln gewußt , daß dasselbe , wiewohl schon mit einem andern verlobt , sich bereit erklärte , ihm die Hand zum ehelichen Bunde zu reichen . Auch die Mutter des Mädchens war einverstanden und glücklich über die Partie ihres Herz blättchens . Möglichst eiligst wurden die Anstalten zur Heirat getroffen und letztere bald vollzogen . Schwieger mama öffnete nun auch gerne ihr Portemonnaie und händigte dem jungen Gatten bare 900 M . aus . Das Frauchen war entzückt über die Liebenswürdigkeit ihres Gemahls . Einige Tage nach der fröhlichen Hochzeit mußte er früh auf Geschäfte ausgehen , auf dieser Tour ist er jedoch geblieben und hat aus Holland seiner jungen Gattin mitgeteilt , daß er nicht sie , sondern die 900 M . geheiratet habe und mit diesen eine Hochzeitsreise auf Nimmerwiedersehen mache . Hoffentlich wird dies dem schändlichen Gauner nicht gelingen und er bald wieder in handfester Gesellschaft den Rückweg nach Cöln anzu treten gezwungen werden . — Eine spaßhafte Geburts anzeige teilte ein Crefelder Blatt mit , welche lautete : Durch die glückliche Geburt zwölf junger Hunde , weiße Pudels , edle Rasse , wurden hocherfreut Tello nebst Frau geb . Leo , Weberstraße 41 . — Zwischen der Warsteiner und der Höhle im eigentlichen Bilstein ist ein neues Höhlennetz von etwa 90 m Länge mit herrlichen Tropf steingebilden entdeckt worden . — In Cöln ( Neustadt ) siel einem Herrn aus der Höhe von einem Baugerüst ein Ziegelstein auf den Cylinderhut , der bis an den Rand zwar eingedrückt wurde , eine Verletzung jedoch unter blieb . — In Solingen war einem sieben Jahre alten Knaben ein Stückchen Birne beim Verzehren im Halse stecken geblieben . Das Kind erstickte . — Der Bürger meister von Merzig ( Saarbrücken ) ist ermordet auf der Straße gefunden worden . Man vermutet , daß vier Maurer , die er vor kurzem zu einer kleinen Geldstrafe verurteilt hatte , den Mord vollbracht haben . — Aus Lebensüber ruß erhängte sich in Elberfeld ein Fabrikarbeiter , der mehrere Tage schon wegen Unwohlseins gefeiert hatte . — Das Stadtverordneten = Collegium zu Cöln nahm ein Geschenk von Herrn Commerzienrat Fr . Carl Guillaume im Betrage von 100000 Mark behufs Errichtung von Arbeiterwohnungen dankend an . — In Minden wurden zwei Familien am Kronprinzen = Geburtstage je ein siebenter Sohn geboren . — Seidenweber Engels zu Kempen , der zum Tode verurteilt war , ist vom Kaiser zu lebens länglicher Zuchthausstrafe begnadigt worden . — Die Ehefrau Bergmann Franz Schäfers in Pöppinghausen hat der „ Hag . Ztg . “ zufolge seit 1883 dreimal Zwillinge geboren . Graf Moltke und sein Heim . Ueber Heim und Privatleben Moltkes ist herzlich wenig bekannt . Unser Schlachtendenker ist ganz besonders inbezug auf seine Person der „ große Schweiger , als der er in der Geschichte fortleben wird , und als große Schweiger haben sich bisher auch alle die erwiesen , die ihn um gaben . Um so dankbarer dürfen wir darum einer dem Hause des General = Feldmarschalls nahestehenden Per sönlichkeit sein , die uns endlich einmal über die Lebens führung unseres großen Heerführers einiges verrät . Die neubegründete „ Deutsche Feuilletonzeitung " bringt einen Artike ! „ Graf Moltke und sein Heim, " zu seinem sieben undachtzigsten Geburtstage , dem 26 . . , von einem un genannten Vertrauten des Hauses geschrieben , und erzählt darin u . . : So militärisch einfach das vom Feldmarschall Moltke bewohnte Generalstabsgebäude am Königplatz in Berlin auf den Beschauer wirkt , so gewinnend einfach tritt uns Moltke als Mensch entgegen . Wir fahren unter der Bogenhalle vor , und der Portier führt uns zu der im ersten Stockwerk gelegenen Privatwohnung empor . Das Treppenhaus weist , außer einem vergoldeten und durch preußische Adler gezierten Geländer nur weiße Marmorstufen und weiß getünchte Wände auf . Wir ziehen an der Glocke der Glasthür , und bald darauf wird durch Prechter , Moltkes lang be währten Diener , geöffnet . Keine Livree , kein Abzeichen , das in dem Diener auf seinen großen Herrn schließen ließe . Eine Kinderschar , Afred , Wilhelm und Elsa , die drei Sprößlinge des mit seinem Onkel den Haushalt teilenden Adjutanten und Neffen , des Hauptmanns von Moltke und seiner Gemahlin , geborenen Gräfin Moltke Hoitfeldt aus Schweden , springt zu unserer Begrüßung herbei , und mit ihnen der kleine „ Dauß, “ ein ganz win ziger braungelber , einer französischen Rasse entstammender Dachsteckel . Er ist nicht allein der Spielkamerad der Kleinen , sondern auch der treue Gesellschafter des Grafen Moltke , auf dessen Knien er mit ganz besonderer Vor liebe sich zur Ruhe niederläßt . Während der Diener uns meldet , haben wir Muße , den großen Empfangssaal zu betrachten , in welchen wir geleitet worden . Auf den Estraden der beiden Schmalseiten einige hell bezogene Polsterbänke , an der einen Langseite mit seinen hohen , nach dem Hofe hinausführenden Fenstern drei vergoldete Spiegel mit musicierenden Amoretten , auf der anderen Langseite ein großer dunkler Kamin und inmitten des Saales auf dem glatten Parquetboden ein großer Bech stein = Flügel , — das ist die ganze Ausrüstung des Raumes , welcher den Repräsentationszwecken des General = stabschefs dient . Nach rechts blickend , gewahren wir einen länglichen , neben dem Arbeitszimmer befindlichen Raum , in welchem eine lange , für Generalstabskarten be stimmte , billardähnliche Tafel steht . In der Richtung auf das neue Reichstagsgebäude hin folgt ein kleiner Spielsalon mit wenigen einfachen Möbeln und daneben liegt das als Musiksalon dienende Eckzimmer . Von hier führt uns ein kleines Durchgangszimmer in den Speise saal . Mit militärischer Pünktlichkeit wird hier von der Moltkeschen Familie um acht Uhr morgens das erste Frühstück , um zwölf Uhr das zweite und um fünf Uhr die Mittagsmahlzeit eingenommen . Der Feldmarschall , überaus mäßig in Speise und Trank , hat zu seiner rechten Seite die weibliche Zierde und Repräsentantin des Hauses , seines Neffen anmutige Gemahlin , die trotz ihrer Jugend mit seltenem Geschick und mit einfacher Würde dem ganzen Hause vorsteht . Zu seiner Linken sitzt sein Neffe und Adjutant , dem Onkel an Wuchs und Aussehen wie auch in vielen anderen Beziehungen stark ähnelnd . Er ist die ausführende Hand des Onkels : er fertigt meistens Schriftstücke aus , während der Feldmarschall nur unterzeichnet . An dem Speisetische befinden sich ferner noch die vorhin erwähnten drei Kleinen , ein Knabe und zwei Mädchen mit ihrer französischen Bonne . Ein leichter Rheinwein bildet das Tafelgetränk des Feld marschalls ; die Gerichte sind bürgerlich einfach . Seine große Anhänglichkeit an das Familienleben war auch be stimmend für die Bildung seines Haushalts . Seit dem Tode seiner vor zwanzig Jahren heim gegangenen , auf dem Moltkeschen Majoratsgute Kreisau in Schlesien bestatteten Gemahlin , die ihm keine Kinder schenkte , stand dem Hause seine Schwester , Frau von Burt , vor , deren Sohn , der jetzt pensionierte Major von Burt , den Adjutanten = Dienst versah . Erst nach dem vor ungefähr acht Jahren erfolgten Tode seiner Mutter zog sich der Major von Burt auf seine Villa in Blasewitz bei Dresden zurück , um den durch lange Jahre , auch während des französischen Feld zuges , an der Seite des Onkels eingenommenen Platz seinem jüngeren Vetter Helmuth von Moltke und dessen Gemahlin zu räumen . Der muntere Sinn der jungen Gattin des Hauptmanns belebt und durchstrahlt das ganze Heim . Das reizende Familienbild wird vervoll ständigt , wenn des Hauptmanns kleine Sprößlinge sich an der Tafel mit dem „ Ohpapa “ wacker unterhalten , mit ihm scherzen und ihm neckisch drohen , doch das größte Vergnügen der Kleinen beginnt , wenn sie mit dem Groß papa „ Haschemann “ spielen und ihn fangen dürfen . Be suche werden selten gemacht und ebenso selten angenommen . Und trotzdem liebt der alte Herr die Geselligkeit und das Spiel , durch welche die Abende im Hause ausgefüllt werden . Ein Meister und leidenschaftlicher Anhänger des Whistspiels , läßt er eine solche mit Nichte und Neffe arrangierte Abendpartie nur dann ausfallen , wenn an deren Stelle musikalische Genüsse treten , oder wenn er sich im Arbeitszimmer von einem seiner beiden Spiel partner aus historischen Werken vorlesen läßt . Des Winters sind oft einige Tonkünstler zum Abendessen gebeten , welche den greisen Herrn durch ihre musikalischen Vorträge unterhalten ; der Verkehr gestaltet sich zwanglos und heiter , in die lebhaft geführte Dis cussion mischt sich zwar selten der alte Herr , dann aber stets durch eine treffende prägnante Bemerkung , wie es ja wohl allgemein bekannt sein dürfte , daß die lakonische Kürze eine besonders ausgeprägte Eigenschaft des Grafen Moltke ist . Während der Feldmarschall für Fremde nur in der Marschalls = Uniform sichtbar ist , so sieht er sich an solchen Abenden zwangloser im Aeußeren und erscheint meist in grauem Civil = Beinkleid , in Hausschuhen und im auf geknöpften Interimsrock . Er lauscht auf das auf merksamste den Musikvorträgen , schließt dazwischen gern die Augen und träumt dann wohl oder sinnt vielleicht neuen Plänen nach . Nicht minder sprichwörtlich als seine oft stundenlang anhaltende Schweigsamkeit ist seine Kaltblütigkeit und seine fast nicht zu erschütternde Ruhe geworden . Es war am Vorabend der Schlacht von Königgrätz , als eine Offiziers = Ordonnanz in dem Quartier des gerade mit einer Whistpartie beschäftigten Generalstabschefs atemlos mit der Meldung anlangte , der Feind hätte eine Be wegung über die Elbe gemacht . Moltke , von seinen Karten aufblickend , antwortet nur : „ Besser können wirs uns ja gar nicht wünschen ! " und — spielt weiter . End lich mit seinem Robber zu Ende , steht er schweigend auf und geht , in später nächtlicher Stunde , in das Haupt qnartier des Königs Wilhelm , welcher bereits der Nacht ruhe pflegte . Auf Moltkes Wunsch wird der König ge weckt und Moltke macht Meldung von der veränderten Stellung des Feindes mit dem Ersuchen , morgen die Entscheidungsschlacht schlagen zu dürfen . Sein großes Interesse für die Kunst bethätigt Moltke durch Protection des vor einigen Jahren von Mitgliedern der Berliner Aristokratie gegründeten und von dessen bewährten Dirigenten Dreßler geleiteten Damen = Gesang = Vereins , welcher seine wöchentlichen Uebungen im Saale des Generalstabs = Gebäudes abhält und den alten Herrn sehr oft zu seinen Zuhörern zählt . Industrielle Nachrichten . * Bochum , 21 . Oct . Commandit = Gesell schaft „ Westfälische Kokesvereinigung . “ Nach dem das hiesige Kokessyndikat die einheitlichen Preise aufgehoben , haben hervorragende Interessenten sich lebhaft bemüht , eine der früheren ähnliche Vereinbarung , welche sämtliche Kokesproducenten zu umfassen hätte , zustande zu bringen , und es ist Aussicht vorhanden , daß diese Anstrengungen Erfolg haben . In Aussicht genommen ist die Form einer Commanditgesellschaft , die den Namen „ Westfälische Kokesvereinigung “ führen soll . Der Sitz der Gesellschaft soll Bochum sein , das Gesellschaftscapital soll 1½ Mill . Mark betragen ; der Verwaltungsrat kann aber eine Erhöhung dieses Capitals bis zu 2½ Mill . Mark beschließen . Auf den General = Versammlungen entfällt auf je volle 1000 Mark des bar eingezahlten Commanditisten = Anteils eine Stimme . Alle Streitigkeiten aus dem Vertrage werden — sofern deren Gegenstand einen Monatsbetrag von 300 Mk . im einzelnen Falle übersteigt — durch ein Schiedsgericht von drei Personen unter Ausschluß des ordentlichen Rechtsweges geschlichtet . Die Dauer der Gesellschaft ist zunächst auf 5 Jahre , also bis Ende 1892 , festgesetzt und dabei eine Verlängerung von 5 zu 5 Jahren vorgesehen , falls nicht innerhalb der letzten 6 Monate vor Ablauf der Vertragszeit durch eine besonders einzuberufende Generalversammlung die Auf lösung mit einer Mehrheit von drei Viertel aller Stimmen beschlossen wird . Soviel aus dem jetzt zur Versendung gelangten Vertragsentwurfe . Den demselben beigefügten „ Lieferungsbedingungen “ entnehmen wir , daß jeder Gesell schafter vom 1 . Januar 1888 der Gesellschaft den Vertrieb seiner gesamten Production in Kokes und den jenigen Kohlen , welche zur Kokesbereitung dienen , über tragen soll . Die Uebernahme findet nach festen für die Dauer von je 5 Jahren im voraus bestimmten Sätzen statt . Vom 1 . Januar 1888 werden folgende Grund preise für die übernommenen Mengen festgesetzt : Kokeskohle , trocken gesiebt , . . . 4 30 . — „ gewaschen , 4 „ 40 „ Hochofen = und Hüttenkokes . . . 7 „ 50 „ Gießerei = und Fabrikkokes . . . 8 „ 50 „ Rundofenkokes für Gießereizwecke . 9 " — „ Mit der Maschine gebrochener Kokes 9 „ — „ Gesiebter Kleinkokes über 20 mm , 6 „ — „ Perlkokes , 10 bis 20 mm . 3 „ — „ * ( Patent = Liste . ] Aufgestellt durch das Patent Bureau von Richard Lüders in Görlitz . ( Auskünfte ohne Recherchen werden den Abonnenten dieser Zeitung durch das Bureau gratis erteilt . ) Patent = Anmeldungen . Nr . 5751 . Verteilungsrohr für Vacuum = Verdampfapparate für Feinsalz . — A . Knopp in Minden i . W . Nr . 3246 . Neuerung an Korkziehern . — Carl Foerst in Lützinghausen . Nr . 4432 . Ausziehkessel . — A . Richter in Soest . Nr . 3252 . Neuerung an Viehentkuppelungs Vorrichtungen . — H . Prött und Sohn in Herford . Nr . 2333 . Neuerung an dem Verfahren zur Herstellung von Walzdraht . ( Zusatz zur Patentanmeldung C . 2211 . ) — Julius Coninx in Düsseldorf . Patent = Er teilungen . Nr . 41634 . Klöppelmaschine mit con stanter Fadenspannung . — A . Büsche in Schwelm . V . 24 . 12 . 86 . ab . Nr . 41592 . Sicherheits = Glashahn . — A . Fuchs in Dortmund . V . 24 . 3 . 87 . ab . Nr . 41587 . Geldkasse mit selbstthätiger Zahl = und Verschluß vorrichtung . — E . Hummel in Lüdenscheid . V . 19 . 2 . 87 . ab . * ( Technische Notiz . ] Unter der bedeutenden Anzahl von Rettungsapparaten für Feuersgefahr dürfte kaum einer zu finden sein , der mit der neuesten Erfindung von Fellows in Einfachheit der Anordnung und Betriebs sicherheit concurrieren kann . Ein kräftiger metallener Haken dient zur Befestigung an der Fensterbrüstung und trägt eine genügend lange aufgewickelte Drahtspule , deren massiver Kern seitliche Verlängerungen zur Aufnahme zweier elastischer Schlaufen besitzt . Letztere dienen als Handgriffe und tragen mittels eingehängter Drähte einen Steigebügel . Läßt sich eine Person mit einem solchen Apparat nieder , so tritt sie mit einem Fuß in den Bügel und faßt mit den Händen die Schlaufen , welche über die Verlängerung an der Spulenachse gelegt sind . Durch die auf letzteren von den Schlaufen erzeugte Reibung wird die Spule langsam abgewickelt und die zu rettende Person gelangt sanft zur Erde nieder . Der eine freie Fuß dient dazu , ein Drehen oder Anschlagen gegen die Mauer während des verlangsamten Falles zu verhindern . Wie das Patentbureau von Richard Lüders in Görlitz schreibt , haben zahlreiche angestellte Versuche auch mit Kinder die Leistungsfähigkeit dieses überaus einfachen Apperates bewiesen . Bei erwachsenen Personen genügt ein Zusammendrücken der Schlaufen um die Reibung zwischen diesen und der Spulenachse zu ver mehren , es liegt somit in dem Willen des Fallenden durch mehr oder weniger festes Zufassen die abwickelnde Spule zu bremsen und den Fall zu verlangsamen . Nach jedem Abstieg bewirkt eine die Spule bethätigende Feder die Aufwickelung , sodaß der Apparat für weitere Be nutzung sofort wieder bereit ist . Ein einziger solcher Apparat genügt , um allen Bewohnern einer Etage mit Zuverlässigkeit die Rettung aus Feuersgefahr zu führen . Vermischte Nachrichten . " Breslau , 20 . Oct . ( Unglück . ] In Hirsch berg = Schiesien ist heute morgen ein großer Gasthof , der „ Preußische Hof “ , abgebrannt . Vier Personen , die sich durch Herabspringen retten wollten , sind schwer , drei andere leicht verletzt worden . * * [ Mutterliebe . ] Der Sohn des Grafen P . hatte vor einiger Zeit das Unglück , mit der linken Hand in eine Futterquetschmaschine zu geraten , so daß eine Ampu tation notwendig wurde . Da nun aber die Haut vielfach in der Umgebung der Wunde zerrissen war , so erklärte der Arzt , daß nur durch Ueberflanzung von Haut aus einem gesunden Körper Abhilfe geschehen könne . Sofort erklärte sich , wie die „ M . R . . “ melden , die Mutter des Patienten bereit , Teile ihrer Haut zu opfern . Der Arzt schnitt der Dame infolgedessen , 5 Stücke Haut aus einem Arme und verpflanzte dieselben auf die Hand des Knaben ; Mutter und Kind sind bereits geheilt . : In kurzer Zeit wird es keine Kanonen mehr geben . Nicht , weil die Zeit des ewigen Friedens anbricht , sondern weil sie durch neuere Mordwerkzeuge abgelöst werden . Der „ Gaulois “ wenigstens meldet aus Baltimore , ein Amerikaner habe ein Kriegsgerät erfunden , neben welchem die Kanonen von Krupp eine traurige Rolle spielen werden . Es ist eine electrische Batterie , die von sechs Leuten in Betrieb gesetzt wird und auf ein Kilometer ganze Regimenter niederblitzt . Der Erfinder hat in Gegenwart mehrerer Kapitalisten sein Probestück an einer Herde Ochsen gemacht , die augenblicklich getötet waren . — Der Ecfinder blieb aber am Leben . * * ( Eine achtzigjährige Witwe ) in Ober = Lagiewnik bei Königshütte ertränkte sich , durch Hunger und Not getrieben . Hundert und vier Kinder und Enkelkinder waren nicht imstande , die arme Urgroßmutter zu unterhalten ! * . * ( Der Gipfel der Versöhnung . ] „ Nun , haben Sie sich endlich mit Herrn Meier versöhnt ? “ — „ Nicht nur versöhnt , sondern sogar verschwiegersöhnt . “ * * * [ Kasernenhof = Blüte . ] Feldwebel ( beim Exer zieren ) : „ Himmelschockschwerenot , wie marschieren diese Leut ' wieder ! Der „ schöne langsame Schritt “ wird von diesen Ladenschwengeln und Bauernjungen so verhunzt — na , ich sag nix , als wir kriegen nie eine ordentliche Armee , so lange das Militär aus ' n Civil ' nommen wird ! “ * [ Mittel gegen Sodbrennen . ] Eins der besten Mittel ist folgendes : Man thut in ein Glas Zucker wasser etwas Orangen = oder Citronensaft und setzt einige Messerspitzen voll doppeltkohlensaures Natron zu . Dann trinkt man das Wasser während des Aufbrausens und das Sodbrennen wird verschwinden . * * [ Fleckwasser für Harz = , Theer = , Firnis = und Farbenflecke . ) 100 gr . reines Terpentinöl , 50 gr . Benzin und 50 gr . absoluten Alcohol werden zusammengemischt . Die Flecke mit dieser Mischung gut eingerieben , gehen leicht weg , müssen jedoch zuletzt noch mit lauem Wasser abgespült werden . Aeltere Flecke sind vor dem Abreiben öfter anzufeuchten . „ [ Einen vortrefflichen Kitt für Elfenbein erhält man , indem man in einem glasirten Topfe 1 Teil Co lophonium , 1 Teil venetianischen Terpentin und 2 Teile gelbes Wachs zusammenschmilzt und hierzu 1 Teil feines Ziegelmehl hinzurührt . Vor Anwendung dieses Kittes muß man ihn durch Wärme flüssig machen . Handelsnachrichten . Neuß , 24 . Oct . Weizen per 100 kg 1 . Qual . 16,30 . 2 . Qual . 15,60 Mk . ; Roggen neuer per 100 kg 1 . Qual , 12,20 , 2 . Qual . 11,40 , 3 . Qual . 00,00 Mk . ; Wintergerste per 100 kg 11,50 Mk . ; Sommergerste per 100 kg 00,00 Mk . ; Buchweizen per 100 ) kg 00 . 00 Mk . ; Hafer neuer per 100 kg 11,00 Mk . ; Aveel ( Rubsen ) per 100 kg 21,20 Mk . ; Raps per 100 kg 22,70 Mk ; Kartoffeln per 100 kg 6,00 Mk . ; Heu per 500 kg 36,00 Mk . ; Stroh per 500 kg 20,00 Mt . ; Rüböl per 100 kg in Partien von 100 Ctr . 51,00 Mt ; Rüböl per 100 kg faßweise 52,50 Mk . ; gereinigtes Oel per 100 kg 3 Mk . höher als Rüböl ; Preßkuchen per 1000 kg 114 Mk . : Berlin , 24 . Oct . Fruchtbörse . Weizen Oct . = Nov . 153 . 40 , April = Mai 163,00 Mk . Gek . 0000 Centr . Roggen Oct . = Nov . 115,25 , April = Mai 123 . 00 M . Gek . 0000 Cntr . Hafer Oct . = Nov . 91,00 , April = Mai 102,50 Mk . Gek . 3000 Centr . Rüböl vorrätig , mit Faß 49,00 , ohne Faß 48 . 60 , Oct . = Nov . 48,70 , April = Mai 49,50 Mk . Gek . 00000 Centr . Spiritus vorrätig , versteuert 94,50 , 70er 36,30 , 50er 48,30 , nachzuversteuernder 00,00 , Nov . = Dec . 95,30 , Dec . = Jan . 96,90 Mk . Gek . 00000 l . Petroleum vorrätig 22,50 , Oct . = Nov . 22,50 Mk . Gek . 0000 Centr . Köln , 24 . Oct . Schlachtviehmarkt . Heute waren aufgetrieben : 288 Ochsen , verkauft la zu 66 , IIa 61 , IIIa 56 Mark ; 22 Stiere , verkauft la zu 50 , IIa 45 , IIIa 40 Mark . 285 Kühe und Rinder , verkauft la zu 58 , IIa 53 , IIIa 48 M . 469 Schweine , verkauft la zu 48 , IIa 46 , IIIa 44 M . per 50 Kgr . Schlachtgewicht . Am kleinen Viehmarkt vom 21 . Oct . waren aufgetrieben : 470 Schafe , verkauft la zu 55 , IIa 50 IIIa 45 . ; 419 Kälber verkauft Ia zu 65 , IIa 60 , IIIa 55 M . per 50 Kgr . Schlachtgewicht . Die Preise von frischen Häuten stellten sich : Ochsenhäute beste auf 42 , geringe auf 40 Pf , Kuhhäute beste auf 33 , geringe auf 30 Pfg . per ½ Kgr . Fett kostete : bestes 26 , geringes 24 Pfg . per ½ Kgr . Stettin , 25 . Oct . Fruchtbörse . Weizen Oct . = Nov . 154,00 , Nov . = Dec . 153,00 , April = Mai 164,50 M . Roggen Oct . = Nov . 110,50 , Nov . = Dec . 111,00 , Avril = Mai 120,00 Mk . Rüböl , Oct . 48,50 , April = Mai 49,50 Mk . Spiritus vorrätig 93,20 , Nov . = Dec . 94,00 Mk . Petroleum vorr . 10,90 Mk . Hamburg , 24 . Oct . Kaffee : Santos gute Durch schnittsware Dec 84¼ , März 84½3 . Bremen , 24 . Oct . Petroleum vorr . 6,40 Br . Schmal ; Wilcox vorr . 34¾ . Amsterdam , 24 . Oct . Rübenzucker . Oct . 14¾ , Nov . 14¾ . Havre , 24 . Okt . Kaffee . Oct . 104¾ , Mai 104¾ kr . London , 24 . Okt . Kaffee . Plantage Ceylon matt . Glasgow , 24 . Okt . nachmittags . Roheisen , Warrants , 39 8 6d . Rio de Janeiro , 22 . Oct . Kaffee . Zufuhr 700 ) B . Santos , 22 . Oct . Kaffee . Zufuhr 7000 B . Kursk = Kiew Eisenbahn = Actien . Die nächste Ziehung findet anfang November statt . Gegen den Coursverlust von ca . 180 Mark pro Stück bei der Auslosung übernimmt das Bankhaus Carl Neuburger , Berlin , Französische Straße 13 , die Versicherung für eine Prämie von 2 Mk . pro
3DAX3OU77EXLHOV4NTHSJ3FSRS3JYSGL
"1887-10-25"
Emscher Zeitung. 1879-1904
4
ger
[ "Gelsenkirchen" ]
3034025-1
Westfälische Wilhelms-Universität Münster Universitäts- und Landesbibliothek
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der deutschsprachigen Presse . V . Die glückliche ein kräftigen Mädchen : zeigen ergebenst an . Gelsenkircken , 25 . Oetbr . E . Friedhoff und Frau , geb . Erkes . Standes = Amts = Nachrichten des Amtes Braubauerschaft vom 14 . bis incl . 21 . Oet . Heiraten . Bäcker Friedr . Wilh . Kunze , mit Elisabeth Wolsfeld , Braub . , beide kath . Fabr . Heinr . Horst mann mit Maria Agnes Kaluza , Braub . , beide kath . Zimmermann Johann Burghard Schäfer mit Elisab . Müller , verw . Schönberger gesch . Sieweck , Braub . , beide evang . Lehrer Ludw . Diedr . Heinr . Neve ling , Gcesey , mit Klara Karol . Emma Schulz , Braub . beide evangelisch . Sterbefälle . Clemens August Friedr . Neubaus , Bulmke , 11 . 1 M . 12 T . Cath . Sensen , Braub . , 2 T . Helene Maria Röhr , Braub . , 1 J . 1 T . August Röhr , Braub . , 2 J . 11 M . 24 T . Jakob Lipka , 2 J . 11 M . Wilhelm Ewald Kluge , Braub . , 10 Monate . Zur Beteiligung an ihrem gbaruc gesezt ladet ein Schchelsstechenttung Coneurs Eint . Die zur Concursmasse gehörenden Kurz = , Woll = und Weißwaren lasse ich für Rechnung der Masse im bisherigen Geschäftslocale der Gemeinschuldnerin , Bahnhofstraße Nr . 33 hierselbst , zu bedeutend herab gesetzten , unter Einkaufs = Preisen verkaufen , um mit dem Lager voll ständig zu räumen . Stegemann , ( 2926 ) Concurs = Verwalter . Immobilien = Verkäufe ! Bekanntmachung . Durch die Gefängnis = Inspection des hiesigen Königlichen Amtsgericht = Gefängnisses ist gutes , zerkleinertes und trockenes Brennholz steis billig zu haben . Die Lieferung erfolgt frei aus Haus . Ebenso werden Handarbeiten , wie Holzzerkleinern , Erbsen = , Bohnen = u . Kasseeauslesen , ferner Haare = , Wolle = und Seegraszupfen , sowie sonstige im Gefängnis ausführbare Arbeiten zur Ausführung angenommen . Bestellungen werden schriftlich und mündlich , Zimmer Nr . 14 , im hiesigen Amtsgerichtsgebäude entgegenommen . Gelsenkirchen , im October 1887 . Königl . Gefängnis = Verwaltung . Coneurs = Kessing . Donnerstag , den 27 . October cr . , vormittags ½10 Uhr anfangend , werde ich am Hause des Gemeinschuldners zu Braubauerschaft Nr . 65 ( vis - - vis Sophienau ) die zur Concursmasse gehörenden Colonialwaren und Mobilien , als : Tabacke , Kernseife , Besen , Bürsten , Schrubber , 30 Pfd . Naturbutter , Kraut , Speck , Stärke , Cichorien , Nudeln , Butterpapier , Düten , Pflaumen , Baumöl , Essig , Mar garin = Butter , Essigsprit , 1 Partie Holzschuhe , 40 Ctr . Kartoffeln , Wagen , Gewichte , 1 Decimalwage , 1 Schreibsecretär , 1 Eckschrank , 1 Wanduhr , 1 Mangel . 1 Säulenofen , Spiegel , Bilder , 1 Sessel , 1 Nachtcon sölchen , 1 Commode , 1 Waschtisch , 1 Sopha , 1 Regula teur , 6 mahagoni Nohrstühle , 1 Kleiderschrank , 1 Glas schrank , 2 Theken , Reale und Laden = Glasschränke , sowie 1 Petroleummesser öffentlich meistbietend gegen Barzahlung verkaufen . Stegemann , Auctions = Commissar . Mehrere Häuser an der Kirch Kraße und Mühlenstraße in Gelsenkirchen , sowie Wil helminenstraße , Schalke , außer dem einige Bauplätze an der Kaiserstraße sind unter sehr günstigen Bedingungen von mir zu kaufen . Gelsenkirchen , den 22 . October . Gustav Hagemann . Amtlicher Auctions = Commissar . Auction in Eickel . Freitag , den 28 . October , vormittags 9 Uhr , läßt Herr Aug . Kalt in seinem Geschäftslocale bei Herrn Loh mann Lampen , Glas = , Porzellan und Kurzwaren aller Art öffentlich gegen Barzahlung ver kaufen . F . Keilmann . Damen = Ebftume in einfacher bis zur modern sten Ausführung werden an gefertigt Nr . 11 . K . Walung in Wanne empfiehlt eine neue Sendung feiner Herbs und Wialrr = Artintt , als Kopfshawls , Hauben , Fichus , Wollkragen , ge häkelte Tücher , Lama tücher , Unterhosen Jacken , Hemden , Normaljacken und Hemden nach Pro fessor Jaeger , Strümpfe , Socken , Strickgarne , Biberbetttücher , Trieot taillen 2c . 2c . zu billigen Presen . Rindsteisch per Pfb . 40 Pf . Tubrikerniisg per Pfd . 55 Pfg . Carbonnaden per Pfd . 60 Pfg . bei H . Nettebeck , wichager . Oeffentliche Versteigerung . Umzugshalber werde ich im Auftrage Hochstraße Nr . 10 Mittwoch , den 26 . d . Mts . , morgens 10 Uhr anfangend , meist bietend gegen bar versteigern , als : 1 fast neue Nähmaschine , 2 Mantelösen , feiner Sprung herd , Tafelherd , Ofen für Waschküche , Lehnebank , Anrichte , Kommoden , Glasschrank , Kleiderschränke , Tische , Stühle , Wiege , Kinderwagen , 5 Bettstellen mit Matratzen , gute Betten , 2 Mahagoni Ovaltische , 2 do . Auszieh tische , 12 Nohrstühle , 3 Sofas , Sessel . Bücherschrank , großer Spiegel . Regulator , Wanduhr , 2 Taschenuhren , 1 goldene Damenuhr , 1 do . Herrenuhr , 1 Cylinderuhr mit Haarkette , 1 Weckuhr , 1 Rest Taback , 10 Kisten Cigarren , 1 Ziehkarre , Porzellan , Bilder , Kleidungsstücke , als : Ueberzieher , Jacken , Mäntel , Nöcke , Hosen , 30 Binsenstühle , 2 große Hängelampen u . s . w . Herder , Auktionator . NB . Der Verkauf fängt punkt 10 Uhr an und wird nicht aufgehoben . * „ * Am Mittwoch , den 26 . dss . Mts . , morgens 10 Uhr anfangend , werde ich im Auftrage der Erben der verstorbenen Fräulein Anna Saalmann in Ueckendorf , Bochumerstraße Nr . 1 , den Nachlaß , bestehend aus : 1 Kleiderschrank , 1 Commode , 1 neuer Sessel mit Plüsch gepolstert , Kleider aller Art , Stück Leinen , 30 neue Frauen = Hemden , Betttücher , Bettüberzüge , Nachtjacken , Strümpfe , Hüte , Gold = und Silbersachen 2c . 2c . öffentlich meistbietend gegen bare Zahlung verkaufen . Die Gegenstände sind teils neu , teils gebraucht . N . Geldern , Auctionator . Naus Cr . . “ Am Mittwoch , den 26 . dss . Mts . , nachmittags 2 Uhr , werden dieerben die aus dem Nachlaß der verstorbenen Fräu lein Anna Saalmann die Häuser Nr . 1 und 2 in Uecken dorf , Bochumerstraße , unter einem Dache , worin Jahre lang in Nr . 1 ein Drucht = und Mehl = Geschäft , in Nr . 2 ein Spezerei Geschäft mit gutem Erfolg betrieben , bei dem Wirt Herrn Josef Schäfers , Gelsenkirchen , Bochumerstraße , teilungshalber öffentlich meist bietend verkaufen . Bedingungen sind vor dem Termin bei dem Wirte I . Schäfers einzusehen . Die Erben Saalmann . Unentgeltlich fung „ 13 jähriger approbierte Anwei nach „ dierter Heil metode zur sofortigen radicaten Beseitigung der Trunksucht , # mit , auch ohne Vorwissen zu # vollziehen , unter Garantie . Keine Berufsstör Privatanstalt suchtleidende in Stein ( Baden ) . Briefen st . Rückporto beizufügen . Wöhnung zu vermieten . Am 1 . Februar 1333 ist die erste Etage des Schulte = Brock . hoff ' schen Hauses , Essener straße Nr . 1 , bestehend aus 8 durcheinandergehenden Räumen , zu vermieten . Näheres bei Rendant F . 28 . Rochs in Schalte , Raiser . Kraße 21 . Hiermit die ergebene Anzeige , daß von heute an eine . . . * sowie andere Kandattardaren = Keste zu ganz billigen Preisen abgegeben werden . Helene Kalscheuer . Rekrutch - . kaufen am billigsten bei großer Auswahl sämtliche Militär sachen nach Vorschrift : Pfeifen , Tabakbeutel , Feldflaschen , Hosenträger , Brustbeutel , Brotbeutel , Koffer , Brieftaschen , Klopfpeitschen , Knopfgabeln , Bürsten , Kämme , Spiegel , Messer , Scheeren , Rasiermesser , Putzzeug u . s . w . bei Knn aus Stoht u . Rol Wih . Tilmanns , Remscheid , Orsdsten Amsterten . 1 Manufacturwaren : marrtsrafe , Gelsenkirchen , Narrtstraße . Beim Herannahen des Winters empfehle ich meine sämtlichen Manufacturwaren namentlich Betten , Bettzeuge , Federn , Daunen , Mäntel = und schöne Kleiderstoffe , alles in guter Qualität zu sehr mäßigen Preisen und lade zum Kaufen freundlichst ein . Püsseldorfer Stadttheater . Direction : Carl Simons . Fernsprech = Anschluß 193 . Dienstag , den 25 . October : Lustige Weiber . Komisch = phantastische Oper mit Ballet in 3 Acten von Nicolai . Dirigent C . Gille . Regie : Director C . Simons . Anfang 7 Uhr . Opern = Preise . Mittwoch , den 26 . October , Die Goldsische . Lustspiel in 4 Acten von Schön than und Radelburg . Regie : A . Kolde . Donnerstag , den 27 . Oet . , Sie weint . Lustspiel in 1 Act von Silesius . Sie hat ihr Herz entdeckt . Lustspiel in 1 Aet von W . Müller von Königswinter . Zum Schluß : Novität . Unter vier Augen . Lustspiel in 1 Act . Regie : Armand Kolbe und Franz de Poula Die Waschtsarent von Altermarkt 16 , empfiehlt in größter Auswahl : Wollene angefangene und musterfertige Pan toffeln von 75 Pfg . an , Rückenkissen von 1,50 an , Hosenträger 2c . Ferner leinene Bestickartikel , als : Tabletdeckchen , das Stück von 15 Pfg . , das Dutzend von 1,50 an , Tischdecken , Schutzdecken , Brotkorb decken , Tischläufer , Nähtischdecken , Stumme = Diener = Decken , Lehnstuhl Schoner , Wandschoner , Pardehand tücher , reinleinen Damast , von 1,50 an , Taschentuchbehälter , Bürstentaschen , Kammtaschen , Wäschebeutel , Nacht taschen , Reisenecessaire . Eine große Partie Chäles - und Zephir Wolle verkaufen wir unter Einkaufspreis , da wir solche nicht mehr führen wollen . Interessenten empfehle meine aufs Beste eingerichtete Wagenrabrik und Lackiererei unter Zusicherung prompter und reeller Bedienung . Hochachtend ! ( 9554 A . Tiggemann , Schulstraße . s Flaschenbier . Haupt = Niederlage der Union - Brauerei Dortmund für Gelsenkirchen , Schalke , Wattenscheid und Umgegend . Gobr . Nüchtigu “ , Gelsenkirchen , Kaiserplatz Nr . 3 , empfehlen sich für Lieferung von Flaschenbier in ½ = und 3/8 = Ltr . = Flaschen mit Patentverschluß . Helles ( Pilsener Brauart ) und goldfarbenes Export = Bier , = Ltr . = Flasche 15 Pfg . , % „ „ 10 „ Braun Bier = Ltr . = Flasche 10 Pfg . * enan Ein oder zwei möbl . Zimmer , mit oder ohne Frühstück , im nördlichen Teile der Stadt zu ver mieten . Wo , sagt unter Nr . 9762 die Erp . d . Ztg . Ein zuverlässiges zweites Mädchen , welches in allen häuslichen Arbeiten erfahren ist und Liebe zu Kindern besitzt , für den 1 . Nov . gesucht , durch Frau G . Livorius in Gelsenkirchen , Kaiserstr . Nr . 5 Ein evangelisches Dienstmädchen auf sofort oder 1 . Nov . gesucht . Meldungen Schalke , Vicloria straße 13 II Ein ordentl . Mädchen für halbe Tage gesucht . Friedrichstraße 22 . Ein Kutscher , der mit der Bedienung betraut ist , sucht bis zum 1 . Nov . ander weitig Stellung . Gute Zeugnisse stehen zur Seite . Wer sagt unter Nr . 9740 . die Exp . ds . Blattes . Canders Wörterbuch d . in der deutschen Hauptschwierigkeiten ] Sprache Neue , 16 . Aufl . — 430 . , 3 . , geb . 3 50 M . Der Herr Verfasser bietet mit diesem Werke dem deutschen Volke ein biliges und darum jedem zugängliches Buch , das — in wissenschaftl . Geiste und doch in allgemein verständlicher Form — die vielfachen , im mündlichen wie schriftlichen Verkehr sich dar bietenden ( von der Grammatik nicht behandelten ) Schwierigkeiten dem hinwegräumt , der sich nur die leichte Mühe eibt , nachtuschlagen . „ # . 100 , gmit Liesem 8 . Urteil der Voss . Htg . 80 Nr . 198 : „ Win biesem Buche hilft der verdiente und gelehrte Lexikograph Pros . Dr . Daniel Sanders in der That einem längst gefühlten Bedürfnisse ab . Man erschrickt fast , wenn man hier sieht , wie vieles in unserem Sprachgebrauch noch unsicher und schwankend ist 2c . “ Berlin . - W . 11 , Möckernstraße 133 . Langenscheidtsche Verlags = Buchhdlg . Mädchen gesucht . Ein ev . , in Haus = und Küchen arbeit erfahrenes , älteres Dienst mädchen , welches gut waschen kann , wird für einen größeren Haushalt gegen hohen Lohn zum 1 Nov . gesucht . Zu erfragen unter Nr . 9710 in der Erp . ds . Blattes . Am Sonntag , den 30 . 4 Uhr nachmittags : Generalversammlung des ostpreußischen Er . Arbeiter - Vereins . im evang . Vereinshause in Gelsenkirchen . Tagesordnung : 1 . Neuwahl des Vorsitzenden . 2 . Neuwahl dreier Vorstandsmit glieder . Gelsenkirchen , den 23 . October . Der Vorsitzende Michalski . Wichtig für Kranke . Krankheiten aller Art , b . Ruhr Croup , Diphtheritis , Scharlach , sowie Nachkrankheiten des Schar lachs , wie : Schwerhörigkeit , Wasser sucht , 2c . , Drüsenleiden , Hautkrank heiten , Rheumatismus mit Lähmung , Magenle den , Bleichsucht , Frauen krankheiten , Herz = und Lungen leiden werden homöophatisch schnell und gründlich nach langjähriger Erfahrung in den schwierigsten Fällen , selbst dann noch , wenn alle vorhergegangenen Behand lungen fruchtlos waren , vollständig curiert . A . Paschen , Gelsenkirchen , Ah - und Kloster straße Nr . 17 . Sprechstunden Vormittags von — 11 Uhr , nachmittags von 2 bis 3 Uhr . ( 9768 Entlaufen ein kleiner , gelber Teckel mit Leder halsband , auf den Namen „ Flips “ hörend . Wiederbringer gute Be lohnung . „ ( 9759 Schalke , Kaiserstraße 15 . Vor Ankauf wird gewarnt . Eisenbahn ( . = ) . seeeeeee Das Einraleneit von Bildern und Brautkränzen wird schön und billigst besorgt in der Buchbinderei von F . Bienst in Gelsenkirchen . Von Gelsenkirchen nach : Altenessen , Bergeborbeck , Ober hausen , Duisburg , Düsseldorf , Deutz , Köln 5,261f 6,11 . 44 11,28 ( 12,29 von Oberhausen ab Eilzug ) , 2,25 5,01 6,05 8,36 ( 11,14 fährt nur bis Duis burg ) , von Oberhausen nach Köln nachm . 5,031 8,18111 . Von Altenessen nach : Essen 5,451t 6,30 9,00 , 11,45 12,45 2,50 5,40 6,25 8,53 11,30 . Nach Altenessen von : Essen 5,20 8,00 9,40 . 45 2,25 3,50 4,559,10 12,50 12 , 50 1 1 Nach Gelsenkirchen von : Köln 5,45 . 351 12,00117 1,10 + 1,25 3,351 8,35 1 10,30 11 , 4011 Deutz 7,22 11,331 1,17 6,40 . Düsseldorf 6,50 8,33 . 18 4 ( 12,49 + Anschluß an den von Köln 12 . 43 eintreffenden Expreßzug ) 1,521 . 37 ( 4,24 bis Oberh . Eilzug ) 7,52 9,1911 11,42 12,221 + . Duisburg 5,05 7,33 . 15 . 441 1,30 1,101 2,203,20 4,548,379,4911 12,26 12,50 ff . Oberhausen . 20 7,56 9 36 9,591 . 1,45 1,2911 2,341 . 45 5,191 9,05 10,10 + 12,47 . 051 ¼f . Bergeborbeck 5,34 8,099,49 1,577 3,58 5,321 9,20 1,00 . Altenessen 5,40 8,15 . 55 2,03 2 , 471 4,05 5,381 . 27 1,06 1,181 f . Von Altenessen nach : Essen 5,45 9,00 10,00 2,07 2,50 4,10 5,40 9,35 1,25 1,25 . Nach Altenessen von : Essen 5,20 6,10 8,00 11,25 12 . 25 2,25 4,55 5,55 8,35 11,10 Von Gelsenkirchen nach : Wanne , Herne , Castrop , Mengede , Dortmund , Hamm , Richtung Ber lin ( 5,55 nur bis Wanne ) 8,32 10,09 2,16 ( 2,56f nur bis Wanne ) 4,19 ( . 511 nur bis Dortmund ) , 9,43 1,17 1,261f nach Wanne . Nach Gelsenkirchen von : Hamm 4,07 7,009,2812,22 ( . 411 nur bis Dortmund ) , 4,30f 6,16 ( 7,041 und 11 . 25 nur bis Dortmund ) . Dortmund 5,295,00 7,50 10,301,25 4,10f 5,151 7,39 7,32111 . Mengede 5,14 8,03 10 , 46 1,40 5 , 291 7,53 . Castrop 5,22 8,11 10,55 1,49 5,371 8,01 . Herne 5,32 8,21 11,07 2,01 . 471 . 11 . Wanne 5,1811 6,00 , 8,34 11,17 12,211 2,15 4,531 5,56f . 25 11,05 . Von Selsenkirchen nach : Wanne , Münster , Osnabrück in der Richtung Bremen = Hamburg 5,55 8,32 10,09 2,161 2,56f 4,19 ( 5,51 nur bis Osnabrück ) 9,43 1,17 1,261 Nach Gelsenkirchen von : Osnabrück 3,11 5,25 9,30 2,461 4,41 7,56 . Münster 4,02 6,49 10,44 3,381 6,00 . 25 . Wanne 5,18 6,00 8,34 11,17 12,21 2,15 4,53 5,50 8,24 11,05 . Von Wanne nach : Bruch , Recklinghausen , Sinsen , Hal tern , Dülmen , Münster , Osna brück in der Richtung Bremen Hamburg 6,09 10,33 ( 2,28 nur bis Recklinghausen ) 3,06 + ( 6,011 und 10,05 bis Osnabrück ) , 1,36 . Nach Wanne von : Osnabrück 3,111 5,25 9,30f 1,10 2, . 46f 4,41 . 56 . Münster . 591 1 6,49 10,441 3,381 6,00 . 25 . Haltern 4,461 1 7,45 11,421 4,221 7,01 10,25 . Sinsen 7,58 11,541 7,14 . Recklinghausen 5,041 . 11 12,04 ; 2,57 4,401 7,24 10 . 46 Bruch 8,20 12,12f 3,06 7,33 10,55 . Von Wanne nach : Gelsenkirchen , Altenessen nach Köln 5,18 ; ( . 53 hält nur in Oberhausen , Duisburg u . Düssel dorf 6,00 ( 8,34 11,17 nur bis Kalt ) , 12,21 von Oberhausen ab Eilzug ) , 2,15 4,53 5,56 . 25 ( 11,05 nur bis Duisburg ) . Nach Wanne von : Cöln . 45 8, . 351 1,10f 1,25 3,351 10,30 11,401f . Deutz 7,22 11,33 6,40 . Von Wanne nach : Herne , Castrop , Mengede , Dort mund , Hamm in der Richtung Berlin 8,50 10,37 10,301 . 251 4,29 ( 6,051 nur bis Dortmund ) 9,55 , 1,45 . Nach Wanne von : Hamm . 00f 4,07 7,009,28 12,22 3,41 4,30 6,16 7,041 ( 11 . 25 nur bis Dortmund ) . Dortmund 5,291 5,00 . 50 10,30 1,25 5,15 7,39 7,32111 . Mengede , Castrop , Herne , stehe Richtung Gelsenkirchen , Wanne , siehe auch Emscherthalbahn . Von Herne nach : Castrop , Mengede , Dortmund , Hamm Berlin . 01 10,47 2,34 4,39 ( 6 , 151 nur bis Dortmund ) 10,04 1,55 . Nach Herne von : Hamm , Dortmund , Mengede , Castrop ( wie vor siehe oben ) . . 05 — 11,53 6,04 6,20 . 45 12,08 6,19 6/28 9,53 12,16 . 27 Essen Wattenscheid Sochaun . 02 — 2,02 . 42 7,51 9,19 1,51 8,31 7/42 9,11 1,42 8,22
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Emscher Zeitung. 1879-1904
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* < space > * < space > der deutschsprachigen Presse . V . Oerr S TTTRTETT Erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn = und gesetzlichen Feiertage . Bezugspreis : Vierteljährlich 2 . , monatlich 70 Pf . ; mit illustrirtem Unterhaltungsblatt : vierteljährlich 2 M . 50 Pf . , monatlich 85 Pf . Einrückungsgebühr : 15 Pf . die Petitzeile od . deren Raum . and Kreisbrart Druck und Verlag von Ferd . Dienst , Gelsenkirchen . * für den Kreis Früher : „ Der Reichsfreund “ . Gelsenkirchen . Sincere et constanter . Publikations = Organ der sämtlichen Behörden des Kreises . E Kreis = und lokalpolizeiliche Verordnungen für den Kreio Gelsenkirchen durch die „ Emscher Zeitung “ veröffentlicht , erlangen aufgrund gesetzlicher Bestimmungen ( laut Bekannt machung Kgl . Regierung zu Arnsberg vom 19 . Juli 1885 ) rechtsverbindliche Kraft für die Kreis = Eingesessenen . Der Kreis umfaßt die Bürgermeistereien Gelsenkirchen und Wattenscheid , die Aemter Braubauerschaft , Schalke , Ueckendorf , * " Wanne und Wattenscheid . Nr . 284 . Für die Schriftleitung verantwortlich : Fritz Louisgang , Gelsenkirchen . Gelsenkirchen , Donnerstag , 4 . Dezember 1890 . Räuuemm fhrbe Diend celesasten . Fernsprech = Anschluß : 35 . Amt Gelsenkirchen . 16 . Jahrgang . Reichstags = Verhandlungen . Sitzung vom 2 . Dezember . Der Reichstag war heute bei seiner ersten Pleuar . sitzung nach der Vertagungspause ziemlich schwach besetzt . Präsident v . Levetzow teilte mit , daß das Präsidium aus Anlaß der Verwählung der Prinzeß Viktoria dem Kaiser und der Kaiserin Friedrich die Gluckoünsche des Reichstags dargebracht habe ; eben so dem Feld marschall Moltke und dem Reichsgerichtsp ästdenten v . Simson . Zu Ehren der seit der letzten Sitzung Verstorbenen ( Abga . Grad , Virnich , Witt und Stoehr ) erhoben sich die Abgeordneten von den Sitzen . Dann wurde Mitteilung von der Mandatsniederlegung der Herren v . Schorlemer = Alst und Scheffer gemacht . Zu dem ersten Gegenstand der Tagesordnung , dem Gesetze detr . die Vereinigung Helgolands mit dem deutschen Reiche , nahm zunächst der Minister v . Bötticher das Wort . Er wünschte , daß alle Vorlagen in dieser Session mit so ungeteilter Befriedigung begrüßt werden möchten , wie es mit dieser Vorlage sicherlich der Fall sei . Nachdem der Staatssekretär an die freudige Erregung in Deutschland erinnert hatte , welche die Nach richt von dem Erwerb der Insel hervorrief , und auch betont hatte , daß die Helgoländer nach anfänglicher Be sorgnis jetzt mit Vertrauen auf die künftige Entwicklung ihrer Verhältnisse blickten , sprach er der englischen Re gierung für das Entgegenkommen bei der Uebernahme der Insel den Dank seiner Regierung aus . Nach einer Erläuterung der einzelnen Bestimmungen des Gesetzes erklärte er die Frage , ob Helgoland zu einem Reichs kriegshafen gemacht werde oder wie man es über haupt militärtschausnutzen solle , für den Augen blick nochnicht spruchreif . Die Vorschriften , um die es sich handle , seien wesentlichzbau = und seepolizeilicher Natur . Der Frage , ob die Insel ein Kriegshafen werden solle , wurde in keiner Weise präjudicirt . Mit Ausnahme des sozialdemokrattschen Abg . Stadthagen sprachen alle Redner ihre Sympathie für die Vorlage aus . Be sonders warm gab der Abg . v . Benda seiner Freude über die Erwerbung der Jnsel Ausdruck ; er wünschte insbesondere auch eine angemessene Ausstellung des Ge haltes für den Gouverneur , damit er den gesellschaftlichen Ansprüchen voll genügen könnte . Herr Windthorst mahnte dagegen zur Sparsamkeit und trat mit einem Seitenblick auf die den Verhältnissen der haunoverschen Schule durch das Volksschulgesetz drohenden Aenderungen lebhaft als Anwalt für die berechtigten Eigentümlichkeiten der Inselbewohner ein . Herr Richter war ganz damit einverstanden , daß wir Helgoland für einen Teil unserer ostafrikanischen Besitzunzen fortgegeben haben und be merkte , er würde es nur mit Frendigkeit begrüßen , wenn sich in den europäischen Gewässern noch eine kleine Jusel finden würde , für welche wir noch einen andern Teil des afrikanischen Schutzgebietes loswerden könnten . Der Abg . Stadthagen meinte , die Geschichte Helgolands verweise die Insel viel mehr nach Hamburg oder Bremen , am meisten noch nach Dänemark . Ein Antrag auf Kommissionsberatung wurde abgelehnt . Die zweite Beratung wird also sogleich im Plenum stattfinden . Hierauf wurden noch einige Rechnungssachen ohne Besprechung erledigt . Für morgen stehen Wahlprüfungen auf der Tagesordnung . Die Schulreform . Unser Kaiser hat wie auf dem Gebiete der sozialen Verhältnisse , so auch auf dem Gebiete der Schule die Herbeiführung einer gründlichen Reform in Augriff ge nommen . In einem noch von dem Fürsten Bismarck gegengezeichneten , aber jetzt erst veröffentlichten an das Staatsministerium gerichteten Erlaß vom 1 . Mai 1889 erklärt der Kaiser , daß er sich schon längere Zeit mit dem Gedanken beschäftigt habe , die Shule in ihren ein zelnen Abstufungen nutzbar zu machen , um der Aus breitung sozialistischer und kommunistischer Ideen ent gegenzuwirken . Weiter führt er aus , wie dies am besten geschehen könne . Die Gottesfurcht und Liebe zum Vater lande ist auf den preußischen Schulen stets gepflegt worden . Wenn aber trotzdem sich die sozialdemokratischen Irrtümer haben verbreiten können , so ergiebt sich hieraus die Notwendigkeit , daß gegenüber den daraus ent stehenden Gefahren auch schon in der Schule besondere und unmittelbare Vorkehrungen getroffen werden müssen , um schon der Jugend die Ueberzeugung zu verschaffen , daß „ die Lehren der Sozialdemokeatie nicht nur den göttlichen Gedoten und der christlichen Sittenlehre wider sprechen , sondern in der Wirklichkeit unausführbar und in ihren Conseqaenzen dem Einzelnen und dem Ganzea gleich verderblich sind . “ Diese besonderen Vorkehrungen sollen auf zweierlei Weise getroffen werden : durch Ver tiefung des Religionsunterrichts und durch Erweiterung des Geschichtsunterrichts . Der Religionsunterricht soll nach dem Willen des Kaisers die ethische Seite mehr in den Vordergeund treten lossen , dagegen den Memorirstoff auf das Not wendigste beschränken . Was aber den Geschichts unterricht aubetrifft , so ist dessen Erweiterung nach ver schiedenen Richtungen hin geplant . Der Geschichtsunterricht soll — was bisher nicht ge schehen — auch die Geschichte der wirtschaftlichen und sozialen Entwickelung behandeln . Hieraus ergiebt sich , daß der Unterricht nicht nur zeigen soll , wie Preußens Könige von jeher bemüht gewesen sind , das Loos der arbeitenden Klassen zu heben , und wie unter dem Schutze unserer Könige sich thatsächlich die Lohn und Lebensverhältnisse der arbeitenden Klassen gehoben haben , sondern daß er auch auf die richtigen Grundsätze der Volks = und Staatswirtschaft eingehen und nachweisen muß , was zur Erhaltung eines geordneten Staatswesens notwendig ist und wie nur unter dem Schutze der über allen Gesellschaftsklassen stehenden Monarchie , das Ge dethen des Einzelnen in seiner rechtlichen und wirtschaft lichen Exsstenz möglich ist . Diesen großen und hohen Gedanken , welchen der Kaiser für die Schulreform auf die Tagesordnung ge stellt hat , muß Jeder , welcher zu einem unbefangenen Urteil befähigt ist , mit lebhaftem Dank und freudiger Genugthuung begrüßen . Die Zeiten , wo die Behandlung wirtschaftlicher Grundsätze den Gelehrten und den Parla menten allein überlassen bleiben müßte , sind vorüber : Heute muß auch schon die Jugend ausgerüstet werden zum Kampfe gegen die wirtschaftlichen Irrlehren der Sozialdemokratie , welche die Köpfe und Herzen zu ver drehen geeignet sind ; nicht indem man sie mit unver daulichen Theorien aufüllt , sondern indem man an prak tischen Beispielen des Lebens wie an den geschichtlichen Großthaten unserer Könige die verderblichen Theorien widerlegt und hinweist auf die mühevolle Arbeit unserer Könige zum Segen gerade des arbeitenden Volkes und auf den Nutzen , den sie bis auf den heutigen Tag gestiftet . Wird dies aber als berechtigt , zweckmäßig und not wendig anerkannt , so folgt daraus von selbst , daß heute der Geschichtsunterricht sich nicht mehr begnügen kann mit der glänzenden Außenseite der geschichtlichen Thaten unserer Könige bis zum Ende des 18 . Jahrhunderts , sondern daß er eindringen muß in die gesellschaftliche und wirtschaftliche Gatwicklung nicht nur einer fernen Vergangenheit , sondern auch unseres Jahrhunderts bis auf den heutigen Tag . Das Staatsministerium und insbesondere der Kultus minister hat alsbald die Ausführung der fruchtbaren Gedanken unseres Kaisers in die Hand genommen und dem entsprechende Grundsätze für die Ausbildung der Lehrer , sowohl der niederen wie der höheren Schulen aufgestellt . Was letztere aubetrifft , so wird dieser Tage eine Konferenz zusammentreten , welche über die Mittel und Wege beraten soll , die zu dem gesteckten Ziele eingeschlagen werden können . In Bezug auf das niedere Schulwesen hat der Kultusminister in einer Ver fügung vom 18 . Oktober 1890 an die Regierungen und Prov nzial = Schulkollegien schon die nötigen Anweisungen über die Ausbildung der Lehrer ergehen lassen und auch ein Ergäuzungsheft zum Seminar = Lesebuch ausgearbeitet , welches zunächst die vaterländische Geschichte nach der Seite ihrer wirtschaftlichen Entwickelung erweitert und den Lehrern den geeigneten Stoff zum Lehren zuführt . s ist in 48000 Exmmplaren verbreitet worden . Hoffeu wir , daß die neuen Waffen zum Kampfe gegen Irrlehren sich bewähren werden . Wenn so auch schon die Schule ausgerüstet wird , dann kann es an dem endlichen Erfolge nicht fehlen . Unserem Kaiser aber werden alle wahren Freunde der Schule , der Jugend und des Volkes für die auch hier bewiesene Thatkcaft und hohe Einsicht in die Lebensbedingungen unseres Volkes zu lebhaftestem Danke verpflichtet sein . Verita . 3 . Dastr . — Zu einer längeren Auseinandersetzung mit der Sozialdemokratie gab eine , am Sonnabend von nationalliber aler Seite in Erfurt veran staltete Versammlung den Anlaß . Es waren zwar nur Partei = und Besinnungsgenossen eingeladen , indessen hatte sich auch der Miteigentümer des Thüringer soztal demokratischen Blattes , Herr Rosenthal eingefunden und meldete sich alsbald zum Wort , nachdem Herr Patzig aus Berlin den angekündigten Vortrag unter lebhaftem Beifall beendet hatte . In der That wurde Herrn Rosenthal die Gelegenheit gewährt , sich so breit und weit aus . greifend über die vorausgegangene Rede zu äußern , wie das im umgekehrten Verhältnis wohl noch nirgends möglich wäre . Interessant war insbesondere , daß sich Herr Rosenthal zunächst als guten deutschen Patrioten heraushob , der sein Vaterland so sehr liebe , wie irgend einer . Sobald er sich aber in der folgenden Diskussion darauf festgehalten sah , ging er ein weites Stück zurück und meinte : unter Patriotismus verstehe er nur die Liebe zum deutschen Volk , „ was drum und drau , sei ihm nur Nebensache . " Interessant ist auch , daß er den Zukunftsstaat von Bellemy als im Großen und Ganzen richtige Erfassung der sozialdemokratischen Zukunftsidee anerkannte und den Verfasser des „ Rückblicks “ selbst als überzeugten Sozialdemokraten “ reklamirte . Gndlich ist es nicht unwesentlich , daß ein solcher , zur Preßvertretung der Partei mitberufener örtlicher Führer zu wiederholten Malen äußerte : Der Arbeiter habe weiter kein Verlangen , als daß er essen und trinken könne , so viel er will . Die über anderthalb Stunden sich hinziehende Diskussion , die von Seiten der nationalliberalen Redner durchweg sachlich geführt wurde , endete damit , daß der Verfechter der sozialdemokratischen Idee in allen Punkten gründlich widerlegt war , ihm selbst war erst wieder wohl , als ihm ein auf den Kaiser ausgebrachtes Hoch die zwingende Veranlassung zur schleunigen Entfernung brachte . Uebri gens mußte er wiederholt ausdrücklich danken , daß ihm so unbegrenzte Freiheit der Rede gewährt worde . Ver sprochen hat er allerdings , daß im Falle des ihm angekündigten Gegenbesuches die Erfurter Sozialdemokraten ebenso ruhig einen nationalliberalen Redner anhören würden . In der Versammlung selbst wurde nach dieser animirten Verhandlung schließlich einstimmig die Begrün dung eines nationalliberalen Vereius be schlossen , für den eine in Umlauf gesetzte Liste auch sogleich etwa 70 Anmeldungen einbrachte . — Die Arbeiterschutz = Kommission nahm die weiteren Bestimmungen über die Sonntagsruhe ohne wesentliche Aenderung nach den Beschlüssen der ersten Lesung an , ebenso die über die Arbeitslöhne bis § Zu § 113 wurde ein Kompromißantrag angenommen , der den Arbeitgebern die Kennzeichnung der Arbeits bücher mit aus dem Gesetz nicht ersichtlichen Merkmalen untersagt . Zu den die Lohnzahlung betreffenden Para graphen 115 bis 119 wurde ein Kompcomißzusatz an genommen , wonach die Lohnzahlung in Wirtschaften ohne Genehmigung nicht erlaubt , und der Arbeitgeber zu Lohneinhaltungen in folge eines Kontraktbruches nur bis zu einem Viertel des fälligen Lohnes , niemals aber über den Wochenbetrag hinaus berechtigt ist . Ferner kann das Gemeindestatut festsetzen , daß Löhne oder Ab schlagszahlungen in festen Fristen nicht über einen Monat oder unter einer Woche erfolgen , daß Löhne der Minderjährigen an die Eltern oder die Vormünder oder mit deren Genehmigung unmittelbar an die Minder jährigen zu zahlen sind , daß Gewerbetreibende verpflichtet sind , die Eltern und Vormünder von Minderjährigen zeitweilig von den gezahlten Lohnbeträgen zu benach richtigen . S 120 ( Gemeindefortbildungsschule ) erhält einen Zusatz , wonach der Unterricht Sonntags nie vor und während des Hauptgottesdienstes gestattet und daß der Besuch von Innungs = oder Fach = oder anderen staatlich anerkannten Fortbildungsschulen von der Ver pflichtung des Besuches der Gemeindefortbildungsschule Zehn Jahre in Gefangenschaft . Kriegsnovelle von Hans Nagel von Brawe . 5 ) ( Nachdruck verboten . ) Die Seelenkämpfe des Marquis wurden plöslich nuterbrochen . . . „ . . . . unt , Mars : — 4 An der Seite ihrer Mutter kehrte Marga zurna . Mit freudestrahlendem Gesichte rief sie dem Gefangenen entgegen : „ Mr . de Corbain , denken Sie unsere Freude , mein Bruder Haus hat das eiserne Kreuz bekommen — für den 12 . Jannar — für le Mans ! “ Ein tiefer Schatten zog über die Züge des Franzosen . „ Es war der traurigste Tag meines Lebens ! “ sagte er leise den Blick senkend . Auch aus Margas Gesicht war plötzlich die freudige Erregung geschwunden . „ Verzeihen Sie , Herr von Corbain , wenn ich Ihnen weh gethan, “ sagte sie , ihm die Hand reichend mit Junig keit . „ Weiß Gott , wie leid mir das thut . Ich denke , Sie wissen , wie wir Sie gern haben . Nicht wahr , Sie vergeihen ! . Le ei # . Der Offizier richtete sich plotzlich auf , feine eugen glänzten und schon bewegten sich seine Lippen — „ Nein, “ murmelte er dann leise , fast unhörbar — „ ich darf nicht ! “ 52 45 Niemand verstand seine Worte , venn even erzählte die Gräfin , daß sie im nächsten Winter mit ihrer Tochter nach Berlin an den Hof gehen wolle . Marga aber fühlte ihre Hand fast erstarren unter dem Drucke , mit dem der Marquis ihr kundgab , daß er wricher Ar Am andern Morgen gub der Graf seinem jungen Gaste selbst das Geleit bis auf den Bahnhof . Zum ersten Male teug Herr von Corbain an diesem Tage die ihm verliehene preußische Medaille für Rettung aus Gefahr . „ Er nimmt sich sein Schicksal doch recht zu Herzen, “ sagte der Graf bei der Heimkehr , „ ich sah Thräuen in seinen Augen als er abfuhr . “ „ Schade , daß er ein Franzose ist , der vornehme , liebenswürdige , junge Mann, “ meinte die Gräfin und ihr Blick glitt momentan über die Tochter . „ Ich finde ihn auch als Franzosen liebenswürdig, " sagte diese heiter . „ Er hat doch den Krieg nicht erklärt ! “ V . Am 2 . Februar des Jahres 1881 fand im weißen Saale des königlichen Schlosses zu Berlin der erste , große Ball der Saison bei Ihren Majestäten statt . Seit 8½ Uhr rollten die Equipagen von allen Seiten herau und führten die Gäste dem Schlosse zu . An 600 Einladungen waren ergangen . Es war 9¼ Uhr und eben der gesamte Hof , unter Vorantritt der höchsten Hoschargen in dem weißen Saale eingetroffen . Während schon die Klänge des ersten Walzers von der Musiktribüne herabrauschten , bewegte sich die bunte Menge der köaiglichen Gäste aus dem Rittersaale , der Roten = Sammet = Kammer und der Bildergallerie dem Königin = Zimmer zu . Doch die Eingänge zum Saale waren schon dicht be sitzt von älteren Offizieren aller Art , welche ihren Be obachtungsposten nur so lange aufgaben , wie einer der diensthabenden Kammerherren für diese oder jene Dame — auch für höhere Würdenträger , den Durchgang ver langte . Auf dem Hautpas , dem Thronsitz : der Majestäten gegenüber , die ganze Frout des Saales einnehmend , hatten die nicht tanzenden Damen der Hofgesellschaft Platz gefunden , während der Tanzpausen von den heran tretenden Kavalieren begrüßt und unterhalten . Die schweren Schleppen in Sammet und Atlas , reich gestickt , wällten von den Stufen hernieder und die Bogen lichter der mächtigen Erystall = Kronleuchter und Lüster reflektieten in den feurig funkelnden Diamanten , die wohl nirgend fehlten und vielleicht manchmal das in ihrem Scheine ersetzen mußten , was die Natur der Trägerin an Schönheit der Büste versagte . Am äußersten Flügel des Hautpas , nahe dem Ein gange zum Treppenhause und gerade gegenüber dem Ehrenplatze für die Damen der Botschafter und Gesandten , waren zwei Damen in lebhafter Konversation , während soeben die erste Quadrille begonnen hatte . Bis dicht unter die Stufen hatten die Quarres ihre Aufstellung genommen — der ungeheure Saal reichte heute nicht aus für die Tanzlust . „ Und unn sagen sie mir , liebste Prinzessin , kommen denn Sie an diese Seite n . : gep öhnliche Sterblichen — haben sich wohl emancipirt , weil es drüben zu interessant ? Kann ' s Ihnen nicht verdenken , und nun , wie war ' s möglich , daß wir uns so unendlich lange nicht sahen — drei Jahre lang haben Sie sich ganz von der Welt zurückgezogen und wissen doch , welcher Stern am Himmel des Hofes — “ „ Drei Jahre sind vergangen , Gräfin , seit ich Witwe bin , und seit jener Zeit habe ich ganz still auf meinem Schlosse in Schlesten gewohnt , — es ist so schön auf Dabenfurth und dann , Sie wissen ja , daß im ersten Jahre meine liebe gute Mutter noch bei mir lebte . “ „ Ja je , Prinzessin , Sie hatten recht Schweres zu tragen . Nicht wahr , der gute Prinz — wir hatten ihn ja alle so sehr , sehr gern — nicht wahr , er hat lange gelitten ? O , ich erinnere mich , mit wie regem Gefühle bei Hofe seiner Krankheit gedacht wurde . Und Sie haben ihn so treu gepflegt , — o , man hat mit großer An erkennung von Ihrer hingebenden Opferfreudigkeit ge sprochen bei Hofe , — ja gewiß Prinzessin . “ In dem schönen regelmäßigen Gesichte der Witwe drückte sich eine Mischung von Erstaunen und Un glauben aus , als sie in ruhigem ernstem Tone ant wortete : „ Ich that meine Pflicht , wie sie eine jede Frau in meiner Lage gethau haben würde . Sie wissen , daß der Prinz bedeutend älter war wie ich und dazu kränklich . Ich mußte mich bei meiner Verheiratung schon darauf gefaßt machen , in seiner Pflege meine Befriedigung zu ftiden — seine reichen Geistesgaben und seine Herzeus güte machten mir den übernommenen Beruf leichter , wie man das vielleicht in der Welt — oder bei Hofe an nahm ! Doch die Quadrille ist beendet und da kommt eben mein Bruder — „ Rittmeister Graf Halbendorf “ stellte sie der Nachbarin einen eleganten und für seinen Rang auffallend jungen Offizier in der roten Hof untform der Garde = Kürassiere vor . „ Verzeihe liebe Marga , wenn ich Dich so lange allein ließ — aber Peinzeß Elisabeth hatte¬ die Gnade , mich zur Quadrille „ auf dem Adler “ zu befehlen , und du weißt — . „ Laß das , Haus , ich habe mich inzwischen sehr gut mit der Gräfin Schreckenburg unterhalten . — Mit der schönsten aller Königlichen Hoheiten tanzen zu dürfen , das ist doch auch für einen Neuling in den Hofkreisen eine Art von Auszeichnung . “ „ Und doch werde ich heute keinen Fuß mehr rühren . Komm laß uns durch die Säle wandern — Sie ge statten die Entführung , Frau Gräfin, " wandte er sich an die Schreckenburg , bot der Schwester den Arm und führte sie durch die wogende Meuge dem Aus gange zu . Die Prinzessin gewahrte Nichts von den bewundern den Blicken , von den Ausrufen der Auerkennung , die ihr folgten . Sie gehörte ganz dem einzigen lieben Bender — ihm , der ihr allein geblieben , seit die Mutter dem zwei Jahre früher verstorbenen Vater gefolgt war . — „ Sagen Sie Gräsia Schreckenburg “ fragte eine mittelalterliche Dame , wie jene mit einem Lorgnon aus . gestattet , „ wer war denn die Schönheit in der amethyst farbenen Atlasrobe mit der anmaßenden silbergestickten Sammet = Schleppe , der strahlenden Riviera und der Hal tung wie eine Fürstin ? “ „ Man merkt , Exzellenz , daß Sie Berlin vor — 5 Jahren nicht kannten , Sie würden sich sonst der schönen Peinzessin Leiden = Hohenberg erinnern ! “ „ Das ist die Leiden ? “ fragte ihre Exzellenz , den Kopf blitzartig herumwerfend , dem Geschwisterpaare nach . „ Die geborene Gräsin Halbendorff , welche dem Fürstentitel un das Fürstentum erheiratete , und den Mann , einen alten grämlichen kranken Hypochonder , mit in den Kauf nahm, “ erwiderte die . äst . „ Sie hat dann allerdings ihr Päckchen mit ihm zu tragen gehabt , — zwei volle Jahrer ihrer Jugend hat sie am Kranken dette zugebracht . Das hatte sie von dem Fürstentitel , den ihr die stolze Mutter aufgehängt ! “ ( Fortsetzung folgt . )
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der deutschsprachigen Presse . V . entbindet . In der Erörterung betonte der Minister Verlepsch die hohe Bedeutung der Fortbildungsschulen , weil sie den Uebergang vom Handwerk zum Kunsthand werk bildeten , und erklärte für driugend wünschenswert den Besuch der Fortbildungsschulen obligatorisch zu nachen . — Am 6 . Oktober d . I . hat der stellvertretende Reichskommissar für Ostafrika , Dr . Schmidt , von Lindi aus die von ihm beabsichtigte Expedition nach dem Rowuma angetreten . Der Marsch war , wie das „ Deutsche Kolonialblatt “ meldet , nicht ohne Schwierig keiten , da derselbe über ein mit dichtem , fast undurch dringlichem Buschwalde bestandenes Platean ( das Makonde = Plateau ) führte . Am 16 . Oktober traf Dr . Schmidt auf der englischen Missionsstation Masast ein , nachdem er zweimal Angriffe der Leute des einflußreichen Häuptlings Machembe zurückgewiesen hatte , welche ihm den Weg verlegen wollten . Auf dem Rückmarsch hatte die Expedition ein ernsteres Gefecht mit Verbündeten Machembes zu bestehen und gelangte dann nach der eng lischen Missionsstation Newala , von wo aus sie längs der Rowuma nach der Küste marschirte . — Der Reichskanzler hat die Einfuhr lebender Schweine aus Rußland in die öffentlichen Schlacht höfe zu Thorn , Beuthen und Myslowitz unter gewissen Bedingungen widerruflich und versuchsweise gestattet . — Professor Robert Koch hat , wie die National zeitung hört , die Annahme einer Dotation , wie sie als äußeres Zeichen der nationalen Auerkennung in den weitesten Kreisen für selbstverständlich erachtet worden ist , abgelehnt . — Für die Angliederung der Insel Helgoland an die preußische Provinz Schleswig = Holstein sind alle Vorbereitungen getroffen , um die Angelegenheit bis etwa Mitte März zu vollziehen . Bis dahin wird die An gelegenheit also auch von den beiden Häusern des preu ßischen Landtages erledigt werden müssen . — In den Blättern werden neuerdings Nachrichten verbreitet , wonach eine neue Militärvorlage mit einer Forderung von 45 bis 50 Millionen Mark in Aussicht stehe . Aus zuverlässiger Quelle erfährt die „ K . . “ , daß diese Nachrichten unbegründet sind . Der neue Kriegsminister hat die neuen Forderungen aufs knappeste und sparsamste bemessen und sie sämtlich im Reichshaushaltsentwurf vereinigt , dessen einzelne Sätze bereits von uns mitgeteilt sind . Darüber hinaus sind neue Forderungen nicht zu erwarten . Afrika . * Sausibar , 30 . Nov . Fumo Bukari , der Sultan von Witn , wandert von Ort zu Ort . Seine Macht ist gänzlich gebrochen , Mr . Leith der in Diensten ber bri tisch = ostafrikanischen Gesellschaft steht , hatte einen Kampf mit den Masais zu bestehen . 80 Masais griffen sein Lager au , worauf Mr . Leith an der Spitze von dreißig Mann mit Gewehren bewaffnet anszog und die Angreifer zersprengte , nachdem 12 derselben getötet und mehrere verwundet worden waren . Kapitän Lugard hat auf dem Marsche von Mombasa nach dem See sieben große be festigte Stationen angelegt und mit den Einwohnern von Kykuya freundschaftliche Beziehungen hergestellt . Amerika . — General Miles , welcher die Truppen in den be drohten Gebieten befehligt , hat von dem Präsidenten Harrison uneingeschränkte Vollmachten erhalten . Auf seinen Befehl ist Buffalo Bill aufgebrochen , um Sitting Bull zu verhaften ; es gelang diesem jedoch , sich der drohenden Gefahr zu entziehen . Die Geistertänze dauern fort und haben sogar an Umfang noch zugenommen . Bei Pine Ridge haben sich 2000 Indianer versammelt und geschworen , jeden Weißen , der ihre Tänze stören wolle zu töten . Little Wound , der auf der Agentur am Donnerstag erklärt hatte , daß seine Krieger die Tänze eingestellt hätten , beteiligt sich mit seinen Anbängern heftiger daran als je . Die Tänzer brennen die Farmen nieder und rauben das Vieh . Andererseits wird dem Boston Heralo gemeldet , daß die Siour der Pine Ridge Agentur keinen Krieg beabsichtigen . Ihre einzige Be schwerde sei , daß sie nicht genug Lebensmittel erhalten . Von Rosebud wird gemeldet , daß auch dort Häuser ge plündert und angezündet worden sind . Auch im Indi aner = Territorium wird die Lage als sehr ernst geschil dert . Die dortigen Indianer haben begonnen zu tanzen und eine so drohende Haltung angenommen , daß der Regierungsagent Beistand erbeten hat . Reichstag . Sitzung vom 3 . Dez . 1890 . Der Reichstag wählte den Abg . Landgerichtsrat Schneider = Hamm ( . = . ) an Stelle des Abg . Bürklin zum Schriftführer und überwies die Uebersicht der Reichsausgaben und Einnahmen von 1889/90 an die Rechnungskommission . Bei der Prüfung der Wahl des Abg . v . Reden ( 9 . Hannoversche Wahlkreis ) kritisirt Abg . Rickert die Entscheidungen der Wahl prüfungskommission und beantragt die Aussetzung der Abstimmung über die Gültigkeit der Wahl . Abg . Auer ( Soz . ) beschwert sich über das Verbot der sozialdemokrati schen Versammlungen und über angebliche Wahlbeein flussungen . Abg . Baumbach ( Reichspartei ) tritt für das Recht der Kriegervereine , die gegen die Sozial demokratie Front machen , ein . Schließlich wird der Antrag Rickert angenommen . Die Wahl des Abg . Schütte ( dritter Braunschweigischer Wahlkreis ) wird für gültig erklärt , die Wahl des Freiherrn v . Müuch ( achter Württembergischer Wahlkreis ) wird beanstandet und die Vornahme von Erhebungen beschlossen . Donnerstag 2 Uhr : Lesung der Helgolandvorlage und 1 . Lesung der Patentgesetznovelle . Gesundheitsrücksichten und Ueberbürdung mit anderen Geschäften ; er ist in der That auch längere Zeit leidend gewesen und war zugleich als Präsident des westfälischen Bauernvereins und durch öffentliche Aemter in seiner Heimat sehr in Anspruch genommen , trotzdem war es allgemein bekannt , daß zu seinem Rücktritte vom parla mentarischen Leben auch Meinungsverschiedenheiten mit Windthorst und der diesem folgenden Mehrheit des Zeutrums beigetragen hatten . Als im Frühjahr 1890 Neuwahlen für den Reichstag stattsanden , wurde er in zwei westfälischen Wahlkreisen , Bochum und Hamm = Soest , gewählt . Er nahm für Bochum an , beteiligte sich aber an den Arbeiten des Reichstages während des ersten Sessionsabschnittes nicht , weil seine Gemahlin schwer er krankt war und er sie nicht verlassen konnte . Einige noch kürzlich von ihm ausgegangene Kundgebungen ( im westfältschen Bauernverein und in der Presse seiner Heimat sprach er sich u . A . scharf gegen die Aufhebu ng des Identitäsnachweises bei der Ausfuhr von Getreide aus ) ließen nicht vermuten , daß er an seinen aberwaligen vollständigen Rücktritt vom parlamentarischen Leben dachte . Die „ Germania “ berichtet heute , daß das Herzleiden , an welchem er früher gelitten , wieder aufgetreten sei . Ob und wie weit dieses als alleiniger Grund seines Rück tritts anzusehen ist , mag vorläufig dahingestellt bleiben . Im Wahlkreise Bochum , welchen er bis jetzt ver trat , sind die Parteiverhältnisse so eigenartig , daß jede Vermutung über das Ergebnis der Ersatzwahl ausge schlossen ist . In den ersten vier Legislaturperioden ver trat ihn Dr . Löwe ( Calbe ) , der 1871 — 1874 der Fortschrittspartei angehörte , dann der sog . Groppe Löwe = Berger mit den Namen gab und während der Tarifverhandlungen von 1879 sich als Anhänger der Schutzölle bekannte . Obwohl er damit den Auschauungen der großen Mehrheit der Wähler Bochums entsprach , wurde er doch 1881 mit knapper Meh . heit durch Schorlemer = Alst geschlagen , und dieser wieder unterlag 1884 dem nationalliberalen Dr . med . Haar mann , der auch 1887 wieder gewählt wurde , 1890 aber verzichtete und seit Kurzem Bürgermeister in Witten ist . In diesem Jahre wurde , wie schon erwähnt , Schorlemer = Alst zum zweiten Male für Bochum gewählt . Bei den früheren Wahlen spielten dort die Sozialdemokraten gar keine Rolle , bei der dies jährigen aber vereinigten sie 8388 Stimmen auf ihren Kandidaten . Im ersten Wahlgange erhielten Schorlemer = Alst 21,889 Stimmen , der nationalliberale Fabrikbesitzer Müllenfiesen 18,639 , der fortschrittliche Kandidat Rechts . anwalt Lenzmann 4998 und der antisemitische Kandidat 2206 Stimmen . Ju der engeren Wihl wurde Schor lemer mit 29,869 Stimmen gegen 28,824 welche auf den nationalltberalen Kandidaten fielen , gewählt . Bei der Hauptwahl stimmten 76 . 6 , bei der engeren Wahl 80 . 6 % der Wahl berechtigten . Men darf vor aussehen , daß bei der bevorstehenden Ersatzwahl die Sozialdemokraten die günstige Gelegenheit , neue An häuger zu gewinnen und die Bergleute und Fabrik . arbeiter aufzuwühlen , nicht vorübergehen lassen werden * Gelsenkirchen , 3 Dezbr . [ Strike der Berg arbeiter in Sicht ? ] Es ist wohl kein Zweifel mehr darüber vorhanden , schreibt die „ D . V . . “ , daß von all ' denjenigen Seiten , die ein Interesse an „ Arbeiter unfrieden “ , „ Verwirrung " und „ Kohlennot “ haben , gegen wärtig die Verhetzung der Bergarbeiter systematisch betrieben wird . An der Spitze dieser Hetzereien stehen die sozial demokratischen Elemente der Bergarbeiter , die in dem Oegan „ Deutsche Bergarbeiter = Zeitung “ unaufhörlich Brand = u . Hetzreden veröffentlichten , welche bekanntlich einen solchen Grad annahmen , daß der Redakteur dieses Organs „ wegen Aufreizung zum Strike “ verhaftet werden mußte . Leider läßt sich die Thatsache nicht mehr verleuggen , daß die „ Revolutionäre in Schlafrock und Pantoffeln “ , welche das Wörtchen „ sozial “ mit dem Feigenblatte bedecken und sich schlechtweg „ Demokraten " nennen — was allerlei Bequemlichkeiten hat — diesen Hitzereien und Wühlereien die peinlichste Aufmerksamkeit schenken und zur Schürung des Hasses und der Verbitterung nach Kräften beitragen . Ganz offenkandig that und thut dies die „ Frankf Ztg . “ , während wir von einem hiesigen Berliner Depeschen = Bureau annehmen möchten , daß es lediglich das Opfer eines „ schlecht " oder auch „ gut “ unterrichteten Korrespondeten geworden ist , der „ bewußt “ oder „ un bewußt “ im Dienste der zum Kampfe drängenden Elemente sensationelle Nachrichten verbreitete . Man ging in dieser Hetzerei so weit , daß man bereits alles zum Losschlagen bereit erklärte und den Genossen die Beihülfe der belgischen , englischen und der siskalischen Bergleute des Saarreviers in Aussicht stellte . Juwieweit diese Nachrichten auch noch anderen Zwecken dienen sollten , wollen wir vorerst unerörtert lassen . * Gelsenkirchen , 4 . Dez . [ Zweiter Schalter . ] Gestern Abend stellte sich bei dem großen Andrang des Publikums zum Geldeinzahlungsschalter auf hiesigem Postamt die dringendste Notwendigkeit heraus , einen zweiten Schalter zu öffgen und in freundlichster Weise gab der Herr Postdirektor auch einem dahin geheuden Ansuchen statt . Hoffentlich hat das Publikum das Glück und die Genngthuung , den zweiten Schalter fortan dau ernd offen zu finden , denn Zeit ist Geld . mißlichen Verhältnisse nur durch eine mit allen verfüg baren Kräften beschleunigte Herstellung der Eisenbahn = wege zu ermöglichen ist und da wird insbesondere der Ruf nach unseren bereits öfter in Notfällen bewährten Eisenbahuregimentern laut , deren Manuschaften in das Kohlenrevier zur Hülfeleistung bei den Strecken = und Brückenbauten verwendet werden sollten . Dieser Wunsch erscheint um so mehr gerechtfertigt , weil jeder verlorene Tag den Notstand vergrößert und die Unzufriedenheit bei den Arbeitern nährt . * Selsenkirchen , 3 . Dezbr . [ Zur Alters = u . Invaliden = Versicherung . ] Die kaiserliche Verors nung , nach welcher die Alters = und Invaliden = Versicherung am 1 . Jannar in Kraft treten soll , ist veröffentlicht . Der Versicherung unterstehen selbst in kleinen Städten Hunderte von Gehülfen , Gesellen , Arbeitern , Arbeiterinnen , Lehrlingen , Knechten , Dienstmädchen 2c . , es ist also dringend zu empfehlen , daß mit der Ausgabe der Karten für die Versicherungspflichtigen recht bald begonnen wird . Der Andrang wird so wie so noch groß geung werden . Die Arbeitgeber und Dieustherrschaften müssen dabei beachten , daß sie für die regelrechte Zahlung der Versicherungs beiträge bei Strafe verantwortlich sind , und daß es nicht in ihrem oder der angestellten Belieben steht , ob die Letzteren der Versicherung beitreten sollen . Als Geundsatz ist anzanehmen : Alle gegen Gehalt oder Lohn arbeitenden männlichen oder weiblichen Per sonen über 16 Jahre alt und mit einem Ein kommen von unter 2000 Mk . pro Jahr , müssen versichert werden ! * < space > G e l s e n k i r c h e n , < space > 2 . < space > D e z . < space > [ P o s t v o r s c h r i f t e n < space > für Sendungen an Soldateu . ] Postkarten und gewöhnliche Briefe bis zu einem Gewicht von 60 Gramm sind portofrei , woran im Hinblick auf die Festzeit er innert wird . Für die an Soldaten gerichtete Post anweisungen bis zu 15 M . einschließlich beträgt das Porto 10 Pfg . ohne Unterschied der Entfernung . Sol datenpackete bis zum Gewicht von 3 Kilogramm ein schließlich kosten überall hin nur 20 Pfennige Porto . Diese Vergünstigungen kommen jedoch nur dann zur Geltung , wenn die Postkarten , Briefe , Postanweisungen und Packetadressen mit dem Vermerk „ Soldatenbrief . Eigene Angelegenheit des Empfängers " versehen sind . Sendungen , die diesen Vermerk nicht tragen , werden mit dem vollen tarifmäßigen Porto belegt . * Schalke , 1 . Dez . Am Samstag wurde das neuerrichtete Gerätehaus in feierlicher Weise der Feuer wehr übergeben . Der Akt wurde des Abends durch ein Konzert gefeiert . Am Sonntag war der Vorstand des rheinisch = westfältschen Feuerwehrverbandes zur Besich tigung des neuen Gerätehauses hier anwesend . Utermann , außerdem wird das Sammelkomitee noch # Herren für dos Unterstützungskomitee heranziehen . * Herford , 2 . Dez . [ Leichenbegäugnis . ) Unter große Beteiligung fand heute das Leichenbe . gäugnis des einem tragischen Geschick beim Hochzeitsmahle erlegenen Landrats Dr . jur . Rudolf von Borrtes , von seinem Majoratssitze ausgehend , statt . Ein Extrazug führte die Teilnehmer von hier nach Kirchlergern , der nächsten Station Steinlacke . Ein unabsehbarer Leichen zug wandte sich durch die Felder nach der benachbarten bewoldeten Anhöhe , wo unter Eschen und Buchen dei Familie ihre letzte Rahestätte finder . Pastor Bieregge aus Boun , der die Tranung vollzogen , hielt am Sarge im Trauerhause eine ergreifende Predigt , Pastor Höpker von Kirchlengern am Grabe * Düsseldorf , 2 . Dez . [ Berkehrsstörung . ] In den Häfen des Niederrheins , namentlich des rheintsch westfälischen Kohlenbezirks sind die Verladungea infolge des Hochwassers und des darauf folgenden Frostes fast gänzlich eingestellt . * Düsseldorf , 29 . No . ( örfroren ] Auf der Grafenberger Chaussee wurde heute früh die Liche eines erfrorenen Arbeiters gefunden . Der Mann hatte allem Anschein nach sich zum Schlafen niedergelegt , denn er hatte den Rock unter dem Kopfe liegen und so sein Leben noch mehr der bitteren Kälte ausgesetzt . * Köln , 2 . Dez . [ Treibeis . ] Der Neckar und der Mata bringen Treibeis ; auf dem Main ist deshalb die Schifffahrt geschlossen . — Wegen des Treibeises auf dem Rhein hat die Köln = Düsseldorfer Dampfschiffjahrts Gesellschaft ihre Fahrten eingestellt . * Köln , 29 . Nov . [ Gründung eines Goan gelischen Arbeitervereins . ] Mit Gottes Hülfe ist es endlich auch in Köln zur Gründung eines „ Eoan gelischen Arbeitervereins “ gekommen . Evangelische Männer unserer Stadt haben sich zur Gründung des selben hier in der rheinischen Metropole entschlossen und zur Devise des neuen Vereins das Bibelwort gewählt : „ Thut Ehre Jedermann ! Habt die Brüder lieb ! Fürchtet Gott ! Ehret den König ! “ Nach einer konsti tuirenden Versammlung , in der Herr Kaufmann A . F . Spicker zum Vorsitz uden gewählt und die Satzungen des zu gründenden Vereins vorgelegt wurden , fand am Sonn tag den 22 . November die erste öffentliche Versammlung in dem Vereinslokal der Restaucation „ Zum Storch “ statt . Der große Saal war dicht besitzt . Eröffnet wurde die Versammlung von dem ersten Vorsitzenden , der kurz auf die Loosung des Vereins hinwies und die Mitglieder aufforderte , unter sich und ihren Arbeitgebern gegenüber festzustehm in der einzig wahren Liebe , wie ste der Apostel 1 . Kor . , 13 darstellte . Dann erteilte er Bickern , 29 . Novbr . ( Personenstandsauf . den beiden auswärtigen Rednern , den Herrn Pfarer Wertb ve ] Nach der sänasten Mersauepßte de : : Schalbse nad Aaent Fischer = Gelsensirchen due uh arer Werih . nahme . ] Nach der jungsten Personenstanssaufnahme zählt das Amt 24436 Seelen . Im November vorigen Jahres betrug die Enwohnerzahl 22664 . Rheinland , Gessen = Rassau 2e . * Bochum , 3 . Dezbr . [ In der Strafsache ) Schalte und egen Fischer = Gersentirchen das Wort , von denen der erstgenannte Herr sich über die Satzungen des Vereins des Näheren verbreitete und mit einem begeistert auf genommenen Hoch auf unseren Kaiser schloß . Agent Fischer führte in beredten Worten die Aufgabe eines evangelischen Arbeitervereins religiöse , die patriottsche , die sittliche Herr vierfache aus , die die gegen Chefredakteur Fusangel und Redakter Schwarze Schließlich machte der Vorsitzende , Herr Spiecker , bekannt , künfte der Mitglieder stattfiaden sollen und stellte bes Kaapschaftsvorstandes war bekantlich der verant wortliche Redakteur der „ W stf . Vztg . “ , A . Lunemann , wegen Zeugnisverweigerung in eine Geldstcafe von 150 Mk . genommen worden . Auf erhobene Beschwerde hat das Oberlandesgericht in Hamm dahin erkannt , daß Redakteur Lunemann berechtigt gewesen sei , das Zeuguis zu verweigern und daher die Strafe aufgehoben . * Linden , 30 . Nov . [ Die Verwüstungen . welche das Hochwasser ] angerichtet hat , kommen nun nach dem Fallen der Ruhr in ihrer wahren Größ zu Tage . Die Land = und Weidenbesitzer des Ruhr thals sind besonders schwer geschädigt . Die tobende Hochflut hat große Flächen der Aecker und Weiden mit Kies , Sand und Steintrümmern bedeckt , während an anderen Stellen von dem entfesselten Elemente der frucht bare Boden mit fortgerissen ist . * Von der Ruhr , 2 . Dezember . [ Ueber den Schaden ] , den das Hochwasser den Kohlenzechen im Oberbergamtsbezirk Dortmund zugefügt hat , schreibt man der „ K . . “ aus Wanne : Die Ueberschwemmungen der Ruhr haben vielfach Betriebs = Einstellungen zur Folge gehabt . Diese letzteren sind jedoch nicht so sehr schlimm weil man durch gute , fähige Maschinen das Wasser wieder herauspumpen und der — inzwischen bereits wieder gesunkenen — Ruhr wieder zuführen kann . Eine derartige Betriebsstörung läßt sich also ebenso gut wieder heben , wie die Wiederherstellung eines unterspülten oder durchbrochenen Eisenbahn = Dammes oder der Ersatz einer weggerissenen Eisenbahnbrücke . Viel schlimmer war jedoch die Sache in hiesiger Gegend , überhaupt im Gebiet der Emscher . Hier läuft das Wasser nicht ab und ver ursacht also dauernd Schwierigkeiten . Die Zeche „ Unser Fritz “ bei Crange z . . , welche jetzt in Folge der ein getretenen Ueberschwemmungen den Betrieb vollständig einstellen mußte , liegt nur 48,20 Meter über dem Meere die Höhenlage der Zechen „ Carolus Magnus “ über dem noch einen Meter weniger . Der Balnhof gleich monatliche Familienabende , belehrende und sach gemäße Vorträge , sowie Wohlfahrtseinrichtungen , wie Kranken = und Sterbekassen und dergleichen in sichere An sicht . — Wir wünschen dem Verein , dessen Mit gliederzahl sich trotz seiner erst erfolgten Gründung schon auf ca . 100 beläuft , ein glückliches Gedeihen . Möge er , wie dies auch säntliche Redner betonten , stehen auf dem Grunde des lauteren Eoangeliums , sich seiner herr lichen Aufgabe , mitzuwirken für das wahre Glück unseres deutschen Volkes , voll und aanz Voler , dos aus gung bewäßt . * Frankfurt , 2 . Dez . Die Stadtverordneten er suchten einstimmig den Magistrat , Schritte gegen den Schulgesetzentwurf zu thun , da derselbe den simultanen Charaker der Volksschule und die selbständige Stellung der Schulbehörden beeinträchtige . Der Magistrat erslärte sich zu diesem Vorgehen berett . = 4 Neueste Berlin , 3 . Dez . Der Kaiser gedenkt über morgen früh zur Abhaltung von Hofjagden sich Wittenberge nach Göhrde zu begeben und daselbst bis zum Abend des nächsten Tages zu verbleiben . Berlin , 3 . Dez . Mit Rücksicht auf die Entbindung Ihrer Maj = stät der Kaiserin und Königin hat Se . Majestät der Kaiser und König fohlen , daß die kirchliche Fürbitte für eine glück liche Entbindung Ihrer Majestät am Sonntag , den 7 . Dezember ihren Anfang zu nehmen hat . Der evange lische Oberkirchenrat hat daher die Consistorien durch Verfügung vom 2 . Dezember beauftragt , Anordnung hin zu treffen , daß die Fürbitte vom Sonntag ab bis zur erfolgten Niederkunft Ihrer Majestät in dev en gelischen Kirchen abgehalten werde . * Berlin , 3 . Dez . Wie das „ B . . “ von ständiger Seite hört , hat der Ehrenrat des hiesigen sein . Alten Aus dem Kreise . * Selsenkirchen , 3 . Dez . [ Ueber den Rück . tritt des Freiherrn v . Schorlemer = Aln ] wird der M . Z . aus Berlin geschrieben : Durch die Nieder legung seines Reichstagsmandats hat Herr v . Schorlemer = Alst von Neuem seinen politischen Freunden und Gegnern eine große Ueberraschung bereitet , nicht zum wenigsten auch den Wählern der Kreise Bochum , Gelsen kirchen und Hattingen , die von Neuem in einen voraus sichtlich wieder sehr erbitterten Wahlkampf eintreten müssen . Schon vor einigen Jahren verzichtete Hur v Schor lemer unerwartet auf sein Mandat zum Reicht tag , und bei den Wahlen von 1887 erklärte er , obgleich er von mehreren Wahlkreisen als Kandidat gewürscht wur de und ein sicherer Sitz für ihn leicht hätte deschofft werden können , kein Mandat annehmen zu ibonen . Im Jahre 1889 legte er auch sein Mandat zum Abgeordneten hause nieder . Er begründete sein Verhalten stets mit Ein Markt . * Gelsenkirchen , 4 . Dezember . [ Die nächste Prüfung für Hufschmiede ] findet zu Münster statt und ist der Beginn derselben auf Montag , den 9 Februar 1891 , festgesetzt . * Gelsenkirchen , 4 . Dez . [ Die Verkehrs . not und ihre Beseitigung . ] Durch die jüngste Wassersnot sind insbesondere auch im Ruhrkohlenrevier eine große Anzahl Bahnstrecken und Eisenbahnbrücken in einer Weise geschädigt worden , daß der Frachtverkehr be denklich ins Stocken geraten ist . Eine Betriebs beschränkung ist daher schon auf vielen Zechen einge treten und da die Herstellung der geschädigten Bahn strecken und der unfahrbar gewordenen oder gänzlich zer ie Mäthseim a . d . R . legzt genan so hoch wie die Zeche getender Petfung des gesanten — 9 er uoch ungesäihe v . Bietr „ rein und makellost bgechuet . 91 . — . vonmi . igr Frcppung ungesähe 50 Meter falt , beträhgt das Haus ) wesaue der Emscher von Crange ( 48,20 ) bis Stockum = * Praunschmein 8 h . Beick ( 30,60 ) nicht ganz 18 Meter . Für unsere Emscher = horsge „ % 6 gegend bildet also der ungenügende Wasserabfluß eine Kette von Unzuträglichkeiten , welche bei der fortschreitenden Senkung des Gesamtgebietes schließlich noch mal sehr ernster Natur werden können . J . icht mitgezählt . ] „ Unser Fritz “ ( also 48,20 Meter ) , dort , wo die Ruhr mitzählen in der menschlichen in den Rhein fließt , werden noch ungefähr 3 ° g . Gesellschaft ist eine alte Beschichte , daß ein Voikszähltr gemessen Während die Ruhr von Witten den brapsten Deutschen ungezählt lassen kann , kammi bis zur Mändung ebenfalls vor ; daß ein solcher aber ein ganzes Haus mit so und so viel Seelen übersieht , dürfte schon seltener solches ungezählte Haus steht z . B . hier am herzoglichen Museums Witten , 3 . Dez . [ Sammelkomitee für die Ueber schwemmten . ] Unter dem Vorsitz des Herrn Rechtsanwalt Fautsch fand gestern Abend im Utermann schen Lokale eine Versammlung behufs Gründung eines Sommelkomitees für die Ueberschwemmten statt . Es wurde zunächst Kenntnis davon genommen , daß 9 hiesige Gesangvereine in liebenswürdigster Weise sich bereit er klärt haben , ein Konzert zum Besten der Ueberschwemmten zu veranstalten . Beschlossen wird , eine Sammlung von Haus zu Haus vorzunehmen und sollen aus dem Erlös unterstützt werden die in Witten und Amt Herbede von ½ zur Piate au . fiu den Boben uo „ ege heure ein Ablaßrohr der Dampfheizung , so vaß das Wasser sich durch die Decken und Wände ergoß . Eine Portie altertümlicher St ckereien wurde beschädigt . Durch rechtzeitiges Ein greifen gelang es , das Wasser vom Eindringen in die Decke der Gemäldegallerie fernzuhalten . Eehen hat die Einfahr leb Sranfant gestate . s4 , * Bern , 3 . heute früh Der Verhale Wochen ja Monate erfordern Hochwosser Betroffenen und zwar in der Weise , daß wird , so steigt die Gefahr auf , daß viete Tansende von Witten , ½ Herbede und der Rest dem Komitee Arbeitern perdienstlos werden und die Kohlennot gerade freien Verfügung Aberwiesen wird . Zum Vorsitzenden sich verbangnisvosl gestalten könnte . Schon des Sammelkomites wird Herr Lüngen gewählt . Die 4 die ugl . Eisenduynverwaltung den Zechen empfohlen , Einleitung der Sammelbezirke soll analog der der Armen die Förderung einzuschränken . Aber geschähe das auch , bezirke sein . In das Unterstützungskogn itee werden ge die Forderung so wären wir doch keineswegs über jeue Calamitäten hinaus . Vielmehr wird jetzt von verschiedenen Seiten darauf hingewiesen , daß eine Adwehr der drohenden wählt die Herren Dr . Haarmann . H . Müllenfiefen , F . Soeding , Rechtsanwalt Fautsch , Pistor Lasemann , S . Schlesinger , Lehrer Heuting , Gustav , Haarmann , W . Dez . In der Nähe von Bern wurde eine Frauensperson zweidentigen Rufes er mordet und furchtbar verstämmelt aufgefunden . Thäter wird eifrig gesucht ; es ist bereits eine tung erfolgt . Das „ Journal des Débats “ betrachtet die Zollverhandlungen zwischen Deutsch punkte , daß die Zollbegünstigungen , welche Fealsteeie ur gaute kougen eewühren wirdte , ane 4 # # hh . ucen müßten . Amsterdam . 3 . Dez . In den letzten Tagen die Polizei viele republikanische Mauer anschläge in den meisten Siädten Hollands . Die Sozialisten schunggelten Aufrufe sogar in die Kasernen . * London , . 2 der nationalistisch = ir wieder auf morgen bezüglech der Parnell zwischen den Anhänge ständigung erzielt wo * London , 3 . engeren Kreise seiner seiven Gunsten rech irischen Volke . Sein den dort täglich obge wie „ Wir haben nur Ratten , welche das Die Dubliner Nation unterstützte Resolution trauen der Liga s1 irischen Städte erklärt * London , 3 . Parteimerting einern legung seines Führer * Petersburg . graphisch gemeldet , in der Temperatur von Grad Kälte sind 30 buchstäblich erfroren . wechsel tötete ferner Kameele ; außerdem s # und Vieh einer gan sein . Allgem - v . Gelsenkirch die Jesutten ? ] Ei die Welt von heate Deutschland , das vor friedens zur Genüge die Jesuitenfrage den zu schüren droht . Hi e während der le veranlassen mich , weise entstehenden Ge sofort zur Ausfühl Die Ortspolizeib getroffenen Wohnunger legung der von der Wohn = und Kellerräu Nach dew Zurk des Wassers sind d nutzung von heißem und sonstigem Unrat dieser Arbeit oder während derselben u Reinigung müssen d werden . Nahrungsmittel , werden , soweit es sie am zweckmäßigsten ge anderen geeigneten # Schlafzimmer oder ga Reinizung und Desin gebracht . Der Genuß mittel , wie z . B . Ot Umständen ansteckende daher anzuraten , alle Von der Desi : Reinigung arzuschließ Fällen , wo es sich led in die Keller handelt , vielmehr nur , die mit oder sonstige Oeffau bundenen Krankheitskei Es geschieht dies methoden zulässig sind , von roher Carbolsäure Weise . Zu je 10 Liter Schwefelsäure zugethal ruhig stehen . Sodam 30 Teilen Wasser — — verdüurt und d Flüssigkeit werden So Wasser gestanden hat , Da die genaupte so geschieht die Zubere in der Apotheke und der Vorsicht halber vo sein . Auf die Desinf trocknung der betref wird dies bei jetzig zumal wenn starkes schränkten Maaße zulä empfiehlt sich die Heiz mäßiger ist die Anwen fahren , welches jedoch Eindringen von Kohler ist . In manchen Fäll trocknung von kleinen streuen oder Aufleger Wasser ansangen , zum Zeit zu Zeit erneuer Verfahren nur nach Arusberg , den 27 D Vorstehende Verf veröffentlicht . Gelsenkirchen , den 4472 Bekanntmacht Die Bakanzenliste für anwärter liegt auf meine steis zur Einsicht der offen . Gelsenkirchen , 29 . Nov . Der Königliche Lan Im Auftrage v . Nosi , Regierungsa Städrihei in Gelsenkir Im Saale der Frau 23 . 2 Freitag den 5 . Dez • * 5eer s1 Trauerspiel von A . G . 8 ole 9e
N4UNMAMDUO6QI7MKOT6PYDRTSBCXCGZ2
"1890-12-04"
Emscher Zeitung. 1879-1904
3
ger
[ "Gelsenkirchen" ]
3034025-1
Westfälische Wilhelms-Universität Münster Universitäts- und Landesbibliothek
4EV676FQPACNVNHFEJHGKUY55BXC3QMB
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* London , 3 . Dez . Auch die heutige Versammlung der nationalistisch = irischen Abgeordneten wurde schließlich wieder auf morgen vertagt ohne eine Beschlußfossang bezüglech der Parnell = Frage . Mon glaubt indessen , daß zwischen den Anhängern und Gegnern Parnells eine Ver ständigung erzielt worden wird . * London , 3 . Dez . Während Paruel ! im engeren Kreise seiner Partei kaum auf eine Mehrheit zu seiven Gunsten rechnen kann , wächst sein Anhang im trischen Volke . Sein Wahlkreis Cork wankt nicht ; auf den dort täglich obgehaltenen Meetings erschallen Rufe wie „ Wir haben nur einen Parnell . “ „ Nieder mit den Ratten , welche das Schiff verlassen " und ähnliche . — Die Dubliner Nationalliga nahm eine von einem Priester unterstützte Resolution an , welche das unbedingte Ver trauen der Liga für Parnell ausdrückt . Die meisten irischen Städte erklärten sich für Parnell . * London , 3 . Dez . Gladstone wird demnächst ein Parteimecting einherufen , um die Frage der Nieder = legung seines Führerpostens zu erörtern . * Petersburg , 3 . Dez . Aus Orenburg wird tele graphisch gemeldet , in Folge des plötzlichen Ueberganges der Temperatur von 3 Gcad Wärme mit Regen auf 30 Grad Kälte sind 30 durch die Steppe reitende Kirgisen buchstäblich erfroren . Der außerordentliche Temperatur wechsel tötete ferner eine Anzahl Pferde , Schafe und Kameele ; außerdem sollen in der Steppe noch Menschen und Vieh einer ganzen Waarenkarawane umgekommen sein . Allgemeiner Sprechsaal - b . Gelsenkirchen , 4 . Dez . [ Für oder gegen die Jesutten ? ] Ein Jeder , der der Ansicht ist , daß die Welt von heate und namentlich unser geliebtes Deutschland , das von Parteihader zerrissene , des Un friedens zur Genüge hat , wird es lebhaft beklagen , daß die Jesuitenfrage den konfessionellen Hader von neuem zu schüren droht . Hüben und drüben werden Versamm lungen abgehalten , Unterschriften gesammelt : es ist klar , daß diese tollständig ungerechtfertigte Errezung der menschlichen Leidenschaft schlimme Früchte zeitigen muß . Und doch könnte die Aufsegung und die Zwietracht bei gutem Willen wohl vermieden werden . — Die Reichsregierung hat sich vor einer Reihe von Jahren ge nötigt gesehen , den Jesuttenorden und die ihm verwandten Kongregationen auszuweisen ; heute verlangt die katho lische Kirche , soweit sie in dieser Frage an die Oeffeut lichkeit tritt , stürmisch die Wiederzulassung der aus gewiesenen Orden , in evangelischen Kreisen hinwiederum kann man ernste Bedenken nicht los werden , daß mit der Aufhebung des Jesuitengesetzes die G wissensnot in viele Familien hineingetcagen wird und namentlich die un rühmliche Seelenfängerei . Wäre die Jesuttenfrage eine Angelegenheit , die lediglich die katholtsche Kirche angeht und behauptete die katholische Kirche , daß sie die Ueber zeugung habe , sie könne , „ die tüchtigen Ruderer “ in der heutigen sturmbewegten Zeit für Deutschland nicht ent behren , so wäre es eine von Seiten der Eoangelischen durch nichts gerechtfertigte Anmaßung , wenn sie nun ihrerseits sich mit Ratschlägen oder Bedenken hervor dräugen wollten . Eine jede Gemeinschaft muß es als ihr heiligstes Recht ansehen , ihre Angelegenheiten selbst ordnen zu können , und obwohl wir stolz darauf sind Glieder der evangelischen Kirche zu sein , werden wir dieses Recht unsern katholischen Mitbüegern niemals ver kümmern wollen . Näher aber oder zum mindesten doch ebenso nahe stehen uns unsere Glaubensgenossen . Ist es nun bei denjenigen , die sich öffentlich gegen die Jesuiten aus sprechen , eine Wahnvorstellung , daß sie in ihrem Frieden gefährdet sind ? Sollte dies der Fall sein , so bitten wir die offizielle katholische Kirche ebenso dringend wie herz lich , sie von dieser Besorgnis zu befreien . Dies wird am leichtesten und ehesten dadurch erreicht , das von zu ständiger Seite die bündige Erklärung abgegeben wird , daß der Jesuitevorden seine Mitglieder nur dazu ver pflichtet , daß sie ihre Thätigkeit nur Katholiken zuw uden , die Evangelischen jedoh nicht belästigen werden . Man wird unbedingt zugeben müssen , daß diese Forderung eine billige ist und wenn man es ehrlich meint , wird man so viel Entgegenkommen zeigen , daß man den Evangelischen auch die Garantie bieten wird , daß dieses Versprechen nicht mit Hülfe „ der jesuitischen Moral “ völlig inhaltslos wird . „ Ein gebranntes Kind scheut das Feuer . “ Nachdem viel Leid durch die Jesuiten den Evangelischen zugefügtist , gebe man doch die Versicherung , daß die Jesuiten sich geändert , d . . , daß sie den Bekennern des evangelischen Glaubens fern bleiben werden und namentlich mit besonderer Sorgfalt von deujenigen Familien , in denen infolge von Mischehen das Bekenntnis der einzelnen Glieder ein ver schiedenes ist . Hat man auf katholisch = jesuitenfreundlicher Seite keine Hiutergedanken , so wird man sich auch zweifelsohne zu der Versicherung verstehen , daß in Zu kunft — falls die Jesuiten zugelassen werden sollten — der Wunsch eines Eoangelischen schon hinreichen soll , um die Jesuiten von einem Katholischen , der mit diesem Evangeltschen vereint ist , fern zu halten . Werden uns bestimmte Erklärungen und Versprech ungen von der katholischen Kirche nicht gegeben und zwar derartige Versprechungen , an denen sich selbst bei gerte beuer jesuitischer Pfiffigkeit nicht drehen und deuten läßt , dann sind wir , trotzdem daß wir Männer des Friedens sind , genktigt , Partei zu ergreifen ; denn auch die Friedensliede und Nachsicht hat ihre Grenzen . Man schaffe uns daher die Ueberzeugung , daß die Bedenken unserer Glaubensgenossen in der Jesuiten frage vollständig unbegründet sind und man wird bei uns das größte Entgegenkommen finden , im andern Falle wundere man und beklage man sich nicht , daß alle klar denkenden und mit Bewußtsein handelnden Männer sich gegen die . suiten aussprechen . Handel und Verkehr . * Essen , 2 . Dezbr . ( Städtischer Viehhof . ) Zum heutigen Viehmarkt waren angetrieben : 406 Stück Großvieh , 32 . Hautzen resp . Bullen , 904 Schweine , 327 Kälber , 165 Schafe . Handel : zl . lebh . Preise : Großvieh I . Qual . 67 — 70 Rr . , II . Qual . 62 — 65 Mk . , III . Qual . 54 — 60 Mk . , Banzen resp . Bullen 50 — 57 Mk . , Schweine 48 — 53 Mk . , Schafe 55 — 60 Mk . pro 50 kx Schlachtgewicht , Kälber 30 bis 38 Mk . pro 50 kg Lebendgewicht . Bremen , 3 . Schmalz , Wilcor Dezember . Petroleum vorr . ruhig , 6, . 30 Wr . 34½/ . Armour 34 . Selsenkirchen , den 4 . Dezbr . 1890 , 8 Uhr morgens . Barometerstand : gestern 756 mm , heute 754 mm , gef . 2 mm Thermometerstand : gestern + 1 ° . , heute + 2 ° B8 . Wind : SW . Wettereussichten für den 4 . Dezember . Südwest licher , schwacher Wind mit nebligem , mildem Wetter und geringen Niederschlägen . Weihnachten , das liebliche und herrliche Fest steht vor der Thür . Gar emsig sind unsere Hausfrauen mit Inspizirung der mit den herrlichsten Auslagen geschmückten Schaufenster beschäftigt , während daheim eine fröhliche Kinderschaar Weihnachtsmärchen erzählt , jauchzend vor Freude , daß unn endlich bald der so lang ersehnte Abend herannaht . Doch um Vieles ernster ist gerade in dieser Zeit der gestrenge Hausherr ; will er all “ die vielen Wünsche seiner Lieben erfüllen , so darf er mit Geld — dem Perpetuum mobile — nicht kargen . Fortuna , das holde Weib ist es , die ihn tröstet , ein Blick in die Zeitungen : Große Weihnachtsziehung der Lotterie zu Weimar , Loose nur 1 Mark kündet die General = Agentur von Oskar Bräuer u . Co . Berlin . , Leipzigerstr . 103 noch an . Welch ' herrliche Aussicht , für nur 1 Mk . Gewinne bis zur Höhe von 50,000 Mark noch vor Weihnachten zu erzielen . Darum schnellstens noch ein solches Loos verschafft . Fort sind alle Sorgen , kommt erst Stephans Bote mit der Freudenbotschaft , welche dem glücklichen Spieler den ersten Hauptgewinn anmeldet . Oe während der letzten Tage aufgetreteuen Ueberschwemmunzen veranlassen mich , behufs Verhütung der hieraus möglicher weise entstehenden Gesundheitsbeschädigungen , vorläufig folgende sofort zur Ausführung zu bringende Anordnung zu treffen . Die Ortspolizeibehörden haben die vonder Ueberschwemmung getroffenen Wohnungen zu ermitteln und für die baldige Trocker legung der von der Fluth oder dem Grundwasser bespülten Wohn = und Kellerräume Sorge zu tragen . Nach dew Zurücktreten oder der künstlichen Beseitigung des Wassers sind die genannten Räume zunächst nnter Be nutzung von heißem Wasser von dem angeschwemmten Schlamm und sonstigem Unrat gründlich zu reinigen . Schon während dieser Arbeit oder doch , folls es wegen zu starker Zugluft während derselben unzulässig sein sollte , im Anschlusse an die Reinigung müssen die betreffenden Räume ergiebig gelüftet werden . Nahrungsmittel , welche dem Wasser ausgesetzt gewesen sind , werden , soweit es sich um minderwertige Gegenstände handelt , am zweckmäßigsten ganz beseitigt , im Uebrigen aber an einem anderen geeigneten Orte , jedoch nicht in einem Wohr oder Schlafzimmer oder gar in der Kochküche , bis nach stattgehabter Reinizung und Desinsektion der überschwemmten Räume unter gebracht . Der Genuß derartiger Nahrungs = oder auch Genuß mittel , wie z . B . Obst im rohen Zustande würde unter Umständen ansteckende Krankheiten hervorrufen können . Es ist daher anzuraten , alle derartigen Mittel vorher gehörig zu kochen . Von der Desinfektion , welche sich an die vorerwähnte Reinigung arzuschließen hat , kann in der Regel in denjenigen Fällen , wo es sich lediglich im Eindringen von Grundwasser in die Keller handelt , Abstand genommen werden ; sie bezw ckt vielmehr nur , die mit dem oberirdisch durch Thüren , Feuster oder sonstige Oeffgungen eingeschwemmten Unrath etwa ver bundenen Krankheitskeime abzutöten . Es geschieht dies , wenngleich auch andere Desinfektions methoden zulässig sind , am zwecknäßigsten mittels einer Lösung von roher Carbolsäure nebst roher Schwefelsäare in folgender Weise . Zu je 10 Liter roher Karbolsäure werden 5½ Liter rohe Schwefelsäure zugethau . Diese Mischung bleibt 2 bis 3 Tage ruhig stehen . Sodann wird ein Teil der letzteren mit 20 bis 30 Teilen Wasser — am besten mit gekochtem heißem Wasser — verdüurt und das Ganze innig gemischt . Mit dieser Flüssigkeit werden Sohle und Wand , letztere so hoch , als das Wasser gestanden hat , gründ lich gespült und abgescheuert . Da die genaupten rohen Säuren starke Gifte sind , so geschieht die Zubereiturg der Carbol = Schwefelsäure am besten in der Apotheke und wird auch die Herstellung der Verdünnung der Vorsicht halber von einem Sachkundigen zu bewerkstelligen sein . Auf die Desinfektion bezw . die Reinigung folgt die Aus trocknung der betreffenden Räume . Die Lüftung allein wird dies bei jetziger Jahreszeit nicht bewirken können , zumal wenn starkes Frostwetter die Lüftung nur im be schränkten Maaße zuläßt . Wo Heizvorrichtungen vorhanden sind , empfiehlt sich die Heizung bei offenen Fenstern . Noch zweck mäßiger ist die Anwendung der bekannten Kokskörbe , ein Ver fahren , welches jedoch polizeilich zu überwachen und wobei das Eindringen von Kohlenoxydgas in bewohnte Räume zu verhüten ist . In manchen Fällen , namentlich wenn es sich um die Aus trocknung von kleinen Räumen handelt , gelangt man durch Aus streuen oder Auflegen von Kalkpräparaten , welche begierig Wasser ansaugen , zum Ziele . Die Präparate müssen auch von Zeit zu Zeit erneuert werden , es ist daher anzuraten , dies Verfahren nur nach Angabe eines Sachverständigen anzuwenden . Arusberg , den 27 . November 1890 . Der Regierungspräsident : Winzer . Vorstehende Verfügung wird hiermit zur Nachachtung veröffentlicht . Gelsenkirchen , den 3 . Dezember 1890 . 4472 Der Kgl . Landrat : Dr . Baltz . Bekanntmachung . Die Bakanzenliste für Militär anwärter liegt auf meinem Büreau steis zur Einsicht der Beteiligten offen . Gelsenkirchen , 29 . Nov . 1890 . Der Königliche Landrat . Im Auftrage v . Nosi , Regierungsassessor . Stadrtheatel in Gelsenkirchen . Im Saale der Frau W . Dickmann . Freitag den 5 . Dez . er . : 888 Lrauerspiel von A . E . Brachvogel . ale Otesthter . Zwangsversteigerung . Freitag den 5 . Dezbr . er , vormittags 10 Uhr , werde ich in meinem Pfandlokale , Hermannstr . Nr . 8 : 1 Sopha , 1 Sessel , 1 Regulateur , 2 Kleider schränke , 1 Nähmaschine , 1 Theke , 1 Tischwage , u . 3 Mehlkasten öffentlich meistbietend geges Baar versteigern . 4471 Gelsenkirchen , 4 . Dezember 1890 Kannegießer , Gerichtsvollzieher Kr . # Ein erdentsches Dienstmädchen auf sofort gesucht . 4464 Btnigellbelufe 8 . • schermzahnir . Friedrichstraße 12 . In prima Waare offeriren : fl . Rheinhecht , Pfund 55 Pfg . , f . Rothzungen ( wie See zungen ) , Pfd . 50 Pfa . , ff . Karpfen , Pid . 65 Pfa . , ff . Back sisch , Pfd . 20 Pfg . . f . Schollen , Pfd . 2 ) Pfa , fl . Cabliau , Pfd . 25 Pfg . , im Schnitt 40 Pfo . ff . Bratbückinge , Dtzd . 45 Pfg . . fl . gewässerten Stocksisch , Pid . 30 Pfg . , ff . ge wässerten Laberdan , Pfd . 40 Pfg . u . s . w . Ferner treffen ein : Waggonladung Schellfische , feinste Prachtwaare , Pfd . 22 Pfg . , Centner 13½ Mark . Waggonladung grüne Heringe , feinster Backsisch Pfund 8 Pfg . , Kiste ca . 220 Pfd . S 12½ Mi . , s Waggonladung zum Rohessen , 6 Sick . 25 Pfg . , Kiste 130 Pfg . Waggonladung Apfelsinen beste Waare , Stück — 10 Pfg . Waggonladung diverse Früchte große Wallnüsse , Pfd . 40 Pig . , ff . Haselnüsse , Pfd . 40 Pfg . , neue Feigen , Pfd . 30 und 40 Pfg . , neue Datteln , Pfd . 40 Pfg . , ff . Edelmaronen , Pfd . 40 Pfg . , süße Kastanien , Pfd . 30 Pfg . , ff . Delikateß = Tafelfeigen , Kistchen 1,75 M . 2c . 4465 Versandt prompt . Ausführliche Preislisten gratis und franko . Vt ! * * Meiner verehrten Kundschaft zur Nachricht , daß bei 1 W mr das Haarschneiden und Rasiren in beiden Geschäften ( Alter Markt 16 und Bahnhofstraße # # Nr . 55 ) wie früher 25 nur 30 Pfennig kostet . # # K 4294 . Hochachtungsvoll ! Kp Friseur H . S # Evgl . Arbeiterverein Todes - Anzeige . Gott dem allmächtigen Gebieter über Leben und Tod hat es gefallen , unser Mitglied Fried . Schmittkört für ein besseres Jenseits abzurufen . Die Beerdigung findet am Frei tag den 5 . Dezbr . , nachmittags 3½ Uhr statt . Die Mitglieder ver sammeln sich um 2½ Uhr im Ver einslokal mit Abzeichen . Um eine recht rege Beteiligung bittet Der Vorstand . Abth . : 500 — 600 . 4471 Evgl . Arbeiterverein Schalke . Todes - Anzeige . Gott , dem allmächtigen Gebieter über Leben und Tod , hat es ge fallen , unser Vorstandsmitglied Heinrich Ostermann für ein besseres Jenseits abzurufen . Die Beerdigung findet am Frei tag , nachmittags 3 Uhr statt . Die Mitglieder versammeln sich punk . 2½ Uhr im Vereinslokal . Um eine recht rege Beteiligung bittet Der Vorstand . Abth . : 500 — 650 . 4470 zu haden in der Buchdruckerei von F . Dienst . Gelsenkirchener Turner = Club . Samstag den 6 . Dezember , abends 8½ Uhr : = Versammlung . Tagesordnung : 1 . Kugelung . 4460 2 . Vereinsangelegenheiten . Der Tururat . Ladenlokal besonders für Rasiersalon und Zegarrenhandlung geeignet , per so fort oder später zu vermieten . Zu erfragen unter Nr . 4467 in der Geschäftsstelle d . Zta . Ein junges Mädchen , welches im Waschen , Bügeln und Glanzbügeln erfahren ist , sucht noch einige Kunden . Die Wäsche wird auf Wunsch abgeholt und wieder ins Haus gebracht . “ 442 Priedrichstr . 49 , Geisenkirchen . Gummartiker . J . Kanterewies , Berlin ur d ücbmepten Attage Verkauf zu Fabrikpreisen . R . W . HANNESEN , Gelsenkirchen , Heochstr . 12 . Beständiges Lager und Verkauf 4462 Fabrikpreisen . Wasserdicht , leicht zu reinigen , warm , elegant , elastisch , staubfrei , geruchlos , dauerhaft Ueber 500 künstlerisch ausgeführte und preisgekrönte Teppich - , Parpuett - , Hosaik - und Läufer - Stoffe . Es vereinigt alle Vorzüge , die man an einen gesunden , dauerhaften , behaglichen und eleganten Fußboden = Belag stellt . Fabrik = Niederlage in Gelsenkirchen : R . W . Hannesen . FTochstrasse Nr . 12 . Verkauf zu Fabrikpreisen . Friedrichstr . 7 Friedrichstr . 7 Gelsenkirchener Turn = Verein . Freitag den 5 . Dezember er . , abends 9 Uhr : Haupt = Versammlung . Tagesordnung : 1 . Ballotage . 4466 2 . Vereinsangelegenheiten . Der Turnrat . Meiner geehrten Kundschaft von Gelsenkirchen und Umgegend zeige ich hierdurch ergebenst an , daß ich mein Spiel = Kurz = und Galanteriewaaren = Geschäft bedeutend vergrößert habe , ferner auch neben 50 Pfg . - Artikel reichhaltige Auswahl in besseren Qualitäten führe . Großte Auswahl in Weihnachtsgeschenken und Spielwaaren aller Art zu den billigsten Preisen . * Besonders empfehle ich meine hübschen Schmuck = und Lederwaaren , sowie Puppenstuben , Kaffee = und Eßservice für Kinder , Bilderbücher , Poesie = Albums 2c . und noch viele andere hier nicht angegebene Gegenstände . Seun , K . , „ fauter empfiehlt Ferd . Dienst . 0 0 0 0 R . W . Hännesen ( vorm . Heinr . Brinkmann ) Gelsenkirchen . Hochstraße Nr . 12 . Gelsenkirchen . Betten , Federn und Daunen . Doppeltgereinigte staubfreie Bettfedern und Daunen in den bekannt guten Qualitäten . Größte Auswahl in : Bett - Drelle und - Barchente . rothe , blaue und gestreifte Federleinen und Juletts . Bett = Siamosen , Cattune und = Damaste . Leinen , Halbleinen und Dowlas # # # ze Hemden und Betttüchern . Steppdecken , Waffeldecken in allen Preislagen . 4463 Woll . Decken , rot , weiß und grau , bunte Jacquard = Bettdecken Calmuedecken , Bieber = Betttücher . Billigste Preise . lepotten , woll . Sücher , Shawls , Cacheurz , Scharpes , Umschlagtücher
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"1890-12-04"
Emscher Zeitung. 1879-1904
4
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[ "Gelsenkirchen" ]
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der deutschsprachigen Presse . V . GoselWrer Wäsche - und Cerset BASHSSSSHG Salmeistrasse 13, — Geisenkirenen, — Galmoistrasse 1o , empfehlen als praktische Weihnachts - Geschenke Damenhemden Stausszen Stück von 80 Big . an bis zu der tleganzi2t : und Eest : Damenheuden . 5 „ ga,Hemdentuch , wit bondgestickter Basse und Klöovelsoitze gorari , os : Eige Damen = Nachthemden . # ° 25 Mare zu . an Nachljaucn in gutew weißem Plüsch - Plqué , mit Hwirnspitze besetzt , 92 # Stück ven . 30 Mz : an Zeinkleidor für Damen und Mädchen , in vorzüglichen Frrons und allen Größen , auß Cewist , Creiss Belulteider Flaves 2c . , von 20 Pig . an . Unterrolle für Dewer und Linder , in großer Auswahl , das Stück con 35 ' z . an . Schürzen für Damen und Kin # # # # vielen verswiedenen Facons und jeder Größe , in weiß , farbig und Schutzen schwatz , das Stöc von 10 Lsg . an . Kinderwäsche neder Art , für Kinder jeden Alters und für Neugeborene . Unterzeuge 50 # ier Jusltiäten . Vaterjacken und Hoven für Damen und Herten , Las Stüs von Tricol = Tüillen und Kleidchen von einsachser bis eleganteste Ausführung in jeder Preislage . schuke in Triest . Glacs Wild = und Waschleder : Damenhandschuhe von 20 Pfa . an , Kinder Haubschühe handschuße ven 1 ) Pig , an , eine Vatie Glacshandschuhe , das Baar 1 Mark . Pantosteln zuo Aapaten muserseung gestct bes Poar vor 40 Big . an . e Ruckenliszen zur Austöllen , musterfertig gestickt von 1 Mark an . Paradehandtücher gctancheg : Bürslentaschen , Bervir - Tiachdesken , Tablettes . Tischtücher und Sernietten in Tiell , Jacquark und Damast , von der billigsten bis feinsten Qualt Tischrachtt und Servirtten iaten Tischrüch . : 2 Ellen lang , von 75 Pig . an . Handtucher nit dunter Streisen , des Dupend . 25 Maik Theegedrae inn 6 Servietten , ven 4 Mark an bis zu den feinsten : Bettdecken von . 50 Mark an . Betttücher von . 10 Mark an Gardinen und Tischdecken zu jeder Einrichtung passend . Baumwoustoffe , Leinen und Halbleinen . Bettbezuge , zweischläsig mit 2 Kissen , fertig genäht , . 75 Mark . Brautkränze und Schleier in großer Auswahl enorm billig . * — — 4311 ollene u . Zeidene Liieher , Mapatten u . Popfshawlg . Monogramme und Namen in Wäscheartik ; “ zassen wir elegant und prompt es nicken . Nuen Auferuigung nach Maass ron Herren = , Damen = und Knderwäsche sin eigener Arbeits stube . Goraniie für gutes Sitzen und sorgfält laste Ausführung . gesäumt und mit Buchseben sauben gestickt , # s Dutend — . — von 1,50 Mark as . Paltenkeiden in nur guter Qualität mit Isachen Einsätzen in dauerhafter , felner Arbeit , elegantem Schnitt und prima Wäsche , das Stick 1,75 Mark . Nachthemden für Herren , in Dowlas , das Stück . 40 Mark , Vorhemden , k . p # # lt gefüttert , von 45 Pfg . an , Klappkragen von 15 Pfr . on , Stehkragen , 4hech Leinen von 30 Pfg . an , Manchetten , Shlipse und Kravatten , Hosenträger , Manchettenknöpfe , Ds Kravattennadeln 2c . 2c . T Gelegenheitskaufe sOnSzre iu Bällten und Kinder von 30 u . 50 Pfg . an vorrätig in den Weiten von 46 — 96 Ceptimrtel Vulgene - Roiertigung Giegunter Serseis naen maass . Corsetschoner von 40 Pfg . ar . führen wir unserer werten Kundschaft bis zu den Festlagen in allen Artikeln vor , um derselben hierdurch alle möglichen Vorteile beim Einkauf von Geschenken zu bieten . Standesamt Gelsenkirchen . Vom 16 . bis 29 . Novbr . 1890 . Geburten : Wilhelm Heinrich von Faßbinder Theod . Neufeld . Georg v . Stuckateur Wilhelm Stabl . Martin Emil v . Bam . Adam Rafael . Johann von Bom . , Johann Prochassek . Louise Wilhelmine von Steiger Heinrich Beckmann , Apna Margaretha von Fabr . Heinrich Schröder . Johann Heinrich von Fabr . Joh . Baumann . Max von Kfm . Hermann Koppel . Ida Charlotte von Bam . August Heuer . Wilhelm von Bgm . August Sonnenschein . Alfred von Bam . Hermann Kemper . Ernst Wilhelm von Kutscher Ernst Reisewitz . Heinr . Martin von Bom . Jakob Reichel . Anna Elfriede von Musiker Anton Schwartz , Elisabeth von Bgm . Philipp Hans . Maria Louise von Bom . Franz März . Helena von Lokomotivführer Jos . Stockhammer . Hermann Heinrich von Bgm . Herm . Häusler . Elise von Bgm . Gottlieb Speckenbrink . Anna von Bom . Gottl Orzesseck . Theodor Bernhard von Schmied Franz Pennekamp . Karl , Heinr , von Bam . K . Lunau , Wilbelm von Bgm . Bernh . Bieker . Gustav Wilhelm Karl von Bgm . Michael Chnielewsky . Heinrich Josef von Bam . Karl Kraufe . Wilhelm und Karl von Tagelöhner Diedrich Sauerland , Anna Wilhelmine von Schneidermstr . Gottlieb Karkowski . Hedwig von Bom . Gerbard von Eicken . Christina Elisabeih von Fahr . Wilhelm Gremm . Friedrich Wilhelm von Maurer Gustav Braun . Wilhelm Heinrich von Fabr . Karl Richter . August Friedrich von Arbeiter August Klaukien . Elise Auguste von Maurer Herm . Milberg . August von Bam August Hülsey . Franz Jobann von Bgm . Johann Kierra . Friedrich Wilhelm von Maurer Joh . Hausmann . Elisabeth und Anton Johann von Bgm . Job . Stratmann . Margarethe von Bom . Ferd . Damann . Maria Elitsabeth von Zimmermann Wilhelm Köhne . Lonise von Bom . Peter Stöcker . Franz von Bam . Josef Nikoleitschak . Hekene Katharina von Bam . Aug . Feldmeier . Elfriede von Lokomotv führer Valentin Hanauer . Ella von Kaufmann Isaak Jonassohn . Gattlieb von Fabr . Gottl Merchel Margareihe von Bom . Jobann Sondermeier . Wilhelmine von Bgm . Gerbard van der Heyden . Franz von Bam . Johann Nüßen Elisabeih von Kaufm . Hermann vom Berge . Auna von Arbeiter Wildelm Reß . Johanna Albertina Klopsia von Tischler Hermann Beuers . Wilhelm von Bom . Wilhelm Knoth . Ella Amanda Karoline von Schuhmacher Deoid Kreischmer . Ein zunger Kaufmann sucht zum 1 . Sanuar 2 möbl . Zimmer nst oder ohne Pension . Osferten unter Nr . 4410 an die # . Sthgcke d . e . I Auf Grund . des S 8 Abs . 1 des Reichsgesetzes betr . die Invaliditäts u . Altersversicherung vom 22 . Juni 1889 , wird für die Stadt Gelsen kirchen der Durchschnittswert von Wohnung und Nahrung für Hand lungs = Gehülfen beiderlei Geschlechts auf 500 Mk . jährlich festgesetzt . Im Uebrigen wird der Durch schnittswert von Tantiemen und Naturalbezügen in jedem einzelnen Falle festgesetzt . „ 4435 Gelsenkirchen , 28 . Novbr . 1890 . Der Bürgermeister . I . . : Breidenbach . ekonntmachung . Bei der am 17 . d . Mts . statt gehabten Gemeindeverordneten = Er gänzungswahl für die Gemeinde Günnigfeld sind sproi 1891/96 ge wählt worden : 1 . Herr H . Schulte von der III . und 2 . Herr W . Müller von der I . Abteilung . Indem ich dies Wahlergebnis gemäß § 28 der Landgemeinde Ordnung vom 19 . März 1856 und § 27 des Zuständigkeitsgesetzes vom 1 . August 1883 hierdurch bekannt mache , bemerke ich gleichzeitig , daß Einsprachen gegen das stattgehabte Wahlverfahren inn rhalb 2 Wochen nach dem Erscheinen des diese Be kanntmachung enthaltenden amt lichen Kreisblatts beim Gemeinde Vorstande in Günnigfeld ange bracht werden können . Wattenscheid , 25 . Nooember 1890 . au Der Autmann Ukrich . Verlog von F . Dienst , Gelsenkirchen : Alens = Berschernag schon jetzt zu beschaffende Nachweise betreffend . Preis ; geb . 12 Pfo . Die vorgeschriebenen Formulare hierzu : A . Arbeitsbescheinigung der unteren Verwaltungsbe hörde , B . Beglaubigte Arbeits = Be scheinigung des Arbeit 0 Krankheits = Bescheinigung von Krankenkassen . D . Krankheits = Bescheinigung von Gemeindebehörden . P eis zür jedes Formulgr : 10 Stück 35 Pfg — 50 Stück 1 Mk . 100 Stück 1 Mt . 50 Pfg . Ein Mädchen , welches zu Hause schlafen gehen king , wid zum 1 . Dezemder gesucht von . 425 Frau Fritz Potten , Geisenks - chen , Feiedrichstraße 61 . Gegen rauhe Haut empfehlen wir 8233 Medic . Baselin , miche Gherntz , Gold = Cream , Lippenpomade , Hilschtalg, . Otten & Küllenberg , Gelsenkirchen , Alter Markt . Braubauerschaft , Sopbienau Cleislam = Konsckt ( delskat im Geschmack , reizende Neu heiten für den Weihnachtsbaum ) . Ich versende davon : 1Lite 1s . 450 St . gegen B . 3,00 Patzu . ½ „ ts . 225 „ „ „ . 60 „ Kiste und Verpackung wird nicht berchnet . Bei Entnahme von 3 Kisten franko . G . Nicksmann , Dresd en , Humboldtstr . 1 . Ein : noch sehr gut erhaltenes 8 rädriges Kinder = Pelociped steht billig zu verkaufen . 4487 Gelsenkirchen , Kaiserstr . 6 I . Gage . Durch Gelegenheitskauf steht ein gang neues Flauine außerordentlich billig zu verkaufen . Näheres bei Ising , Gelsenkirchen , Bochumerstraße 50 . 4213 Ein möbl . Zimmer mit voller Pension in bürger lichem Hause zu vermieten . Auch erhalten daselbst noch mehrer Herren guten dürgerlichen Mittag = und Abendtisch . Näheres Kaiserplatz Nr . 3 , an Gelsenkirchen . Für ein größeres Flaschendier geschäft wird zum sofortigen Ein tritt ein lüchligrr Kutscher gstucht . uum Näheres Kaiserplatz 3 . Eine ordentliche Frau zum Aus E bessern und Klicken auf je einen halben oder gangen Tag wöchentlich gesucht . Von wem , sogt unter Nr . 4481 die Geschäftsstelle dieser Zeitung Mund = Harmonikas , größte Auswahl , biligde Prete , bei Musik - Verein . XVII . Concert Samstag den 6 . Dezember er . , abends 8 Uhr Im Saale des Herrn Feller , unter Leitung des Königl . Musikdirektors Herrn G . H . Witte aus Essen und gütiger Mitwirkung des Fräulein Louise Men delssohn aus Bonn ( Sopran ) , der Frau Rechtsanwalt Hess von hier ( Alt ) , sowie der Herren Paul Du Mont aus Köln ( Bariton ) , C . Geissler von hier ( Tenor ) und M . Peters von hier ( Klavier ) . Musik : Essener Kapelle . — — Folge der Aufführung . 1 . II . Teil aus Ellas , Orstorium von Felix Mendels sohn - Bartholdy 2 . Jupiter - Symphonie . . . . von Mozart . 3 . Drei Lieder ( Herr Paul DuMont . ) a Die Uhr . . . . . . von Löve . b . Die beiden Grenadiere l . „ , R . Schumann . c . Widmung ] 4 . Drei Lieder ( Fräulein Loulse Mendelssohn ) . a . Minnelied . . . . . . J . Brahms . b . Neiken . . . . . . . A . v . Othegraven o . Schmetterling , setr ' dich ! F . Abt . Jeder Z mui lla Schirm . 50 Der größte Hür , Mutzen - und Bahnhofstraße 32 verkauft den feinsten , modernsten , elegantesten Soecteititat ) Jede Mütze Mk . 1,00 , Jeder Schirm Mit . 2,30 . Kein Stück kostet mehr . 58 , Bahlhofstraßt 38 . Karten im Vorverkauf sind zu M . . 50 zu haben in den Buchhandlungen der Herren Bertenburg und Seipio und bei Herrn Feller ; an der Kasse M . . 75 . Schülerkarten à 50 Pfg . sind nur im Vorverkauf in # den genannten Buchhandlungen su haben . aus 1 , 190,000 MR . Wth . betragen die Gewinne der X . Grossen Weimar - Lotterte . Weihnachts - Ziehung ner vom 13 . bis 16 . Desember er . Hauptgewinn weh . 50,000 Mark . Loose à 1 Mk . , ( 11 Stok 10 Mk . ) * * zu Porto und Liste 3O Pig anten # # # empfehlen und versenden Oscar Bräuer & Co . General - Agentur . Berlin W . Leipzigerstr . 108 und Neustrellts . Beichebank - Giro - Conto — Telegramm - Adresse Lotteriebräuer Berlin . en gros J . VOorgang . en dstal Fabrik in : Hemden , Hosen , Kittelo , Jacken , Unterteilen u . Strumpfen , sowie als Spesialität in : Strickgarne , Vorhenden , Silipse , Kravatten , Trieottaillen . Unterhosen u . Unterjiacken , sowie sämtliche andere Winter - Artikel bei lesten reellen Preisen . J . Voorgang , Boohum , Schalke , Alleestrasse Nr . 18 . Markt , neben d . cv . Kirche . Gelsenklrohen , Bochumerstrasse Nr . 38 . Schreis - - und Reiennen - Materiahen # pel F . Dienot . Gelsenkirche
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Emscher Zeitung. 1879-1904
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de 10 BeiispfächigerV . Ellischer WHrilling * Erscheint täglich 9 mit Aubnahne der Somns und gesetzlichen Feiertage . Bezugspreis : Bierteljährlich 2 . , monatlich 70 Pf . ; mit illustrirtem Unterhaltungsblatt : vierteljährlich 2 M . 50 Pf . , monatlich 85 Pf . Einrückungsgebühr : 15 Pf . die Petitzelle od . deren Raum . Druck und Verlag von Ferd . Dienst , Gelsenkirchen . Amts - und Kreisblatt für den Kreis Gelsenkirchen . Früher : „ Der Reichsfreund " . Sincere et constanter . Peattastons änger dr Genüichen Batchen de . Gatel . Kreis = und lokalpolizeiliche Verordnungen für den Kreis Gelsenkirchen durch die „ Emscher Zeitung “ veröffentlicht , erlangen aufgrund gesetzlicher Bestimmungen ( laut Bekannt machung Kgl . Regierung zu Arnsberg vom 19 . Juli 1885 ) rechtsverbindliche Kraft für die Kreis = Eingesessenen . Der Kreis umfaßt die Bürgermeistereien Gelsenkirchen und Wattenscheld , die Aemter Braubauerschaft , Schalke , Ueckendorf , " Wanne und Wattenscheid . r . 81 Verantwortlicher Redakteur : arl August Hückinghaus in Gelsenkirchen . Gelsenkirchen , Freitag , 5 . April 1889 . Ruurrem Mnster Dhnd Setetrrer . Fernsprech = Anschluß : 172 . 15 . Jahrgang . * Der Prozeß gegen die Patriotenliga dat vor dem Pariser Zuchtpolizeigericht begonnen und die geistigen Leiter der Liga , Paul Dérouléde an der Spitze , sind vor dem Gericht erschienen , das darüber entscheiden soll , ob sie sich wirklich „ staatsgefährlicher “ Umtriebe schuldig gemacht haben oder nicht . Die jüngste Vorge schichte des Prozesses ist bekannt . Die Anklage gegen die Patriotenliga war in dem Gesuch des jetzt zurückgetretenen Generalprokurators Bouchez an die Vorsitzenden von Senat und Kammer in knapper Fassung begründet ; sie erwähnte , daß die Liga vordem ihrer patriotischen Zwecke wegen ge duldet worden sei , aber seit zwei Jahren habe sich ihr Wesen geändert , sie habe ungesetzliche politische Wühlerei getrieben und ihre Kundgebungen , so z . B . die letzte ge legentlich des Zwischenfalles bei Sagallo , seien für die Aufrechterhaltung des Friedens gefährlich gewesen , und bei den vorgenommenen Haussuchungen habe man Akten sücke gefunden , welche erwiesen , daß die Liga eine geheime staatsgefährliche Verbindung sei , welche die politischen Freiheiten des Landes bedrohe und aus ihren Mitgliedern eine förmliche Armee mache , die , zum Gehorsam verpflich tet , zum Umsturz der bestehenden Ordnung bereit stehe . Dies ist in kurzen Worten der Inhalt der Anklage gegen die Liga . Daß die Patriotenliga „ staatsgefährlich “ ist , unter liegt keinem Zweifel ; sie ist es sogar in zweifacher Hin sicht , wenn man die Frage aufwirft , ob ihre Begründer und Führer den Rachekrieg gegen Deutschland als Selbst zweck oder als günstiges Mittel zur Uvtergrabung der kirchenfeindlichen Republik gewollt haben . Die Patrioten liga verdankt ihre große Volksthümlichkeit und ihre Be günstigung seitens der früheren Regierungen in erster Linie dem von ihr vertretenen Revanchegedanken , dem Wunsch nach Rückgewinnung Elsaß = Lothringens . Die Gurst der Regierung begann aber zu schwinden , nachdem die Liga ihre Tätigkeit von der auswärtigen Politik mehr auf das Gebiet der inneren übertrug und eine zwei deutige Rolle zu spielen schien . Es ist angesichts des jetzigen Prozesses daran erinnert worden , daß an der Wiege der Liga radikale Demokraten und klerikale Monarchisten gestanden haben , und wenn man sich ver gegenwärtigt , daß Déconléde im Sommer 1883 bei Er öffnung des Voltatrecy unasiums den Schülern ausein andersetzte , sie hätten anstatt „ Es lebe die Republik “ zu rufen „ Es lebe Frankreich “ , so wirft dieser eine Ausspruch des obersten Leiters der Liga Licht auf deren ganzes Treiben , dem die „ Revauche " zum Deckmantel hat dienen müssen . Léon Marot , einer der früheren Führer der Potriotenliga hat genau vor zwei Jahren ein Buch ver öfentlicht , betitelt : „ Le parti de la guerre et la lgue des Patriotes “ , in welchem er den Nachweis er brachte , daß die Liga ein Werkzeug der klerikalen Partei sei und daß Dérouléde mit dieser die engsten Beziehun gen pflege . Es mag hier nur noch daran erinnert sein , daß der „ Dropeau " des Oefteren Artikel aus Dérouléde ' s Feder gebracht hat , welche ob ihrer klerikalen Richtung Aufsehen machten , und daß derselbe Déronléde im Sep tember vor 3 Jahren mit dem klerikalen Grafen Albert de Mun in Rom und auf den Kongressen in Lüttich und Gent war . Der Revanchegedanke , der zuerst die Liga groß gemacht , erscheint von dieser aufgegeben und der Metzer Thierarzt Antoine sucht ihn wieder aufzunehmen . Die Potriotenliga verfolgt jetzt andere Zwecke , und diese sind es auch , die sie den General Boulanger so eifrig unterstützen lassen , der eine neue verbesserte Republik mit Religionsfreiheit versprochen hat und selbst mit dem Klerus unter einer Decke steckt , der seinerseits wieder mit den Reaktionären Hand in Hand geht . In diesem Sinne ist die Patriotenliga staatsgefähr lich , und so konnte es der französischen Regierung nur willkommen sein , daß sie ihr durch ihr Auftreten gelegent lich des Zwischenfalles bei Sagallo eine günstige Hand habe zum Einschreiten bot , indem die Liga hier einmal off n die Politik der Regierung keeuzte und sich so dem Vorwurf aussetzte , die Beziehungen Frankreichs zu Ruß land geschädigt zu haben . Der Hauptvorwurf aber , wel chen die Regierung gegen die Liga erhoben hat , geht dahin , daß sie die Abstimmungen der Pariser Wähler am 27 . Januar gefälscht und über Summen verfügt habe , welche zum Vermögen der Liga in keinem Verhältniß standen . Der Nachweis einer Wahlfälschung dürfte auf dieser Grundlage sehr schwer zu führen sein , denn die Mitglieder der Liga , welche im Seinedepartement gestimmt haben , müssen doch wahlberechtigt gewesen sein , andern falls würden ihre Stimmen ungiltig sein . Ueberdies hat die Kammer Boulanger ' s Wahl anerkannt ! Es dürfte schließlich weiter nichts übrig bleiben , als den Nachweis zu führen , daß die Patriotenliga das Gesetz gegen die geheimen Gesellschaften übertreten hat , welches , beiläufig erwähnt , noch gus der Zeit des ersten Kaiserreichs stammt und nie zur Anwendung gebracht worden , jetzt aber eigens zum Zweck der Verfolgung der Liga wieder hervorgesucht worden ist . Aber das Kabinet Tirard = Konstaus hat sich durch solche bedenkliche Aeußerlichkeiten nicht abhalten lassen ; es will dem Treiben der Liga und ihrer Leiter um jeden Preis ein Ende bereiten und damit gleichzeitig einen Hauptschlag gegen denjenigen führen , der augenblick lich Alles das verkörpert , was die Masse der Unzufriedenen im Lande , mögen sie der Patriotenliga angehören oder den reaktionären Parteien , ersehnen . Die gerichtliche Verfolgung der Liga gilt mittelbar dem General Boulanger , doch droht diesem außerdem guch selbst die gerichtliche Verfolgung . Der französische Senat hat dieser Tage ein von der Regierung eingebrachtes Gesetz , betreffend seine Zuständig keit als Obergericht , angenommen . Nach dem Inhalt dieses Gesetzes wird der Senat durch Erlaß des Präsi denten der Republik berufen , als oberster Gerichtehof zusammenzutreten , um Jedermann abzuurteilen , der eines Anschlages gegen die Sicherheit des Staates beschuldigt wird . Dieses Gesetz , über welches die Kammer noch zu entscheiden hat , bildet einen Teil der Maßnahmen , welche die Regierung gegen den Bonlangismus und seine Ver treter und Hinterleute zu ergreifen gedenkt . Ein ordent licher Gerichtshof dürfte bei einer Anklage gegen Bou langer , der stets sehr vorsichtig aufgetreten ist und immer seine gute republikanische Gesinnung u . s . w . ausdrücklich betont hat , schwerlich ein Urteil fällen , das den Zwecken der Regierung entspräche . Der Senat denkt anders über Boulanger ; von ihm , der nach dem Plan des Generals aus der Reihe der gesetzgebenden Körperschaften ganz gestrichen werden soll , kann das Kabinet eher erwarten , daß er als Richter über einen solchen Angeklagten ohne viele Umstände den Stab bricht . Der Umstand , daß der Generalprokurator Bouchez nicht gegen seine Ueberzeugung handeln und gegen Boulanger die Anklage erheben wollte , führte zu seiner Absetzung und zur Ernennung Quesnoy de Beaurepatre ' s zum Generalprokurator , eines Mannes , der ganz auf dem Boden der jetzigen Regierung steht und gewillt ist , gegen Boulanger vorzugehev . Angenommen , sagt der „ H . . “ , das Abgeordneten haus gäbe seine Zustimmung zur Einsetzung des Seuates als Obergericht , so war die Prozessirung des Generals sicher und ihm winkte die Aussicht auf die Gefängnis mauern von Mazas oder die Verbannung nach Neu kaledonien . Der Senat wird aber den brav ' général bloß in contumaciam verurteilen können ; er hat , da ihm in den letzten Tagen der Boden doch zu heiß unter den Füßen geworden sein mag , seine Person noch recht zeitig in Sicherheit gebracht ! Er ist nach Brüssel ge flohen und hat von dort , wie schon gemeldet ist , unterm 2 . ds . Mts . eine Erklärung erlassen , worin er sagt , er würde sich niemals der Rechtsprechung des Senats unter werfen , der aus Leuten bestehe , die durch persönliche Leidenschaften verblendet seien ; er werde in Belgien ab warten , bis allgemeine Wahlen eine ehrliche , freie Republik hergestellt hätten . Die Regierung hat also das Nachsehen . Die „ Presse “ bringt einen Artikel Laguerre ' s , in welchem mitgeteilt wird , daß Boulanger auf das drin gende Ersuchen seiner Freunde das Land verlossen habe , welche davon benachrichtigt worden seien , daß die „ Bande “ , welche jetzt die Gewalt in den Händen habe , entschlossen gewesen sei , Boulanger vor einen Ausnahmegerichtshof zu stellen und ihn nicht lebend wieder aus den Händen zu lassen . Der Artikel schließt : „ Der General ist abwesend . Wir werden aber den Kampf für die Revision und die nationale Republik fortsetzen . “ Es wird jetzt , wie gesagt , nur noch erübrigen , den Ge neral in contumaciam zu verurteilen , und dies wird auch zweifellos geschehen . Freilich ist er damit durchaus nicht unschädlich gemacht , und die Regierung wird nicht viel dabei gewinnen , denn ist auch Boulanger fort , so bleibt doch der Boulangismus , der Geist der Unzufrieden heit im Lande ; dieser läßt sich nicht mehr bannen , er ist immer mächtiger angewachsen , und da alle anderen Mittel , ihn einzudämmen , fehlschlugen , soll die Gewalt helfen . Das ist ein gefährliches Unterfangen und kann den Unter gang der jetzigen Republik nur beschleunigen . Die augen blickliche Lage ist ungemein kritisch ; sogar die Weltaus stellung tritt vor den Ereignissen des Tages in den Hintergrund , und es ist schon die Frage aufgeworfen worden , ob man ihre Eröffnung nicht lieber noch hinaus schieben solle . Eine bessere signatura temporis dürfte schwerlich zu finden sein . Deutsches Reich . * Berlin , 4 . April . Der Kaiser begab sich gestern Nachmittag nach dem Garten des Auswärtigen Amtes , stieg dort zu Pferde und unternahm von dort aus einen Spazierritt nach dem Grunewald . Von 6 Uhr ab hörte der Kaiser einen zweistündigen kriegsgeschichtlichen Vor trag des Generallieutenants v . Wittich . Am heutigen Vormittage hatte der Kaiser um 9 Uhr wieder eine Aus fahrt nach dem Tiergarten unternommen und dort einen längeren Spaziergang gemacht . Nach der Rückkehr em pfingen Kaiser und Kaiserin den Besuch des Großfürsten Michael Nkolajewitsch von Rußland und seines Sohnes , des Großfürsten Michael , welche am heutigen Morgen aus Petersburg hier eingetroffen waren . * Berlin , 3 . April . Der Senioren = Konvent des Abgeordnetenhauses wird morgen in Beratung treten , um sich über eine Kundgebung des Hauses gegenüber den Reden einzelner Herrenhausmitglieder schlüssig zu machen , welche sich berechtigt glaubten , eine Kritik an den Ver handlungen des Abgeordnetenhauses über den Staats haushaltsetat zu üben , bezw . dem gleichberechtigten Faktor der Gesetzgebung Geschäftsordnungs = Vorschriften zu machen . Man sieht den Beschlüssen des Seuioren Konvents mit Spannung entgegen . Dieselben sollen sich lediglich auf den amtlichen stenographischen Bericht des Herrenhanses stützen und sind bis zum Erscheinen des selben verzögert worden . * Berlin , 3 . April . Der Senatspräsident beim Reichsgericht Drenkmann ist zum Präsidenten des Kammer gerichts mit dem Range eines Wirklichen Geheimen Ober justizrats ernannt worden . — Das Marineverordnungsblatt bringt folgenden kaiserlichen Erlaß : Ein verheerender Orkan hat Meinen bei den Samoa Inseln stationirten Schiffen und Fahrzeugen schwere Verluste zugefügt . Der Kreuzer Adler und das Kanonen boot Eber sind mit Teilen ihrer Besatzungen gesunken , die Korvette Olga ist auf Strand geraten und hat schwere Beschädigungen erlitten . Mit Meiner Marine beklage Ich den durch die unerforschliche Fügung Gottes über dieselbe verhängten Verlust an vielen Offizieren und Mannschaften tief . Es bewegt Mich um so schmerz licher , als Ich aus den Vorgängen bei Apia am 18 . Dezember v . I . weiß , daß Ich brave , unerschrockene Männer verloren habe , welche ihr Leben in treuer Pflichterfüllung für Kaiser und Reich voll ein gesegzt hatten . So erschütternd aber auch die Folgen des alles verheerenden und vernichtenden Orkaus gewesen sind , so erwarte Ich von Meiner Marine , daß sie durch solche Unglücksfälle sich nicht in dem Vertrauen zu ihrer gedeihlichen Entwicklung wird erschüttern lassen . Möge das Beispiel der für ihren Kaiser und ihr Vater land bis zum letzten Augenblick treu ihre Pflicht erfüllenden Dahingeschiedenen Meiner Marine für alle Zeiten zum Nacheifern voranleuchten und sie dadurch befähigen , ihre vielfachen Aufgaben zum Heile und zur Erhöhung des Ruhmes des Vaterlandes mit dem Geiste der Hingabe und Treue , der sie so hoch auszeichnet , auch ferner zu erfüllen . Sie haben diesen Meinen Erlaß zur Kenntuis Meiner Marine zu bringen . Berlin , den 2 . April 1889 . Wilhelm . An den Vize = Admiral Freiherrn v . d . Goltz , kommandirenden Admical der Marine . — Man wird nach früheren Erfahrungen voraus sehen dürfen , daß die bevorstehende Zeit der parlamentarischen Ferien von deutschfreisinniger Seite zu einer lebhaften Agitation gegen den Vorschlag einer Verschärfung des Straf = und Preßrechts an Stelle des Sozialistengesetzes ausgebeutet werden wird . In der „ Freis . Ztg . “ tritt dieser Feldzugsplan , der natürlich in erster Linie gegen die Nationalliberalen gerichtet ist , bereits deutlich geuug hervor . Man scheint sich davon einen großen Erfolg und eine mächtige Wirkung für die bevorstehenden Wahlen zu versprechen , welche die fortschrittliche Ungeduld ( schwer lich mit Recht ! ) bereits im nächsten Herbst erwarten zu dürfen sich einredet . Wir sehen diesem Beginnen mit Gelossenheit entgegen . Das Streben der national liberalen Partei bei der Behandlung dieser Angelegenheit wird stets dahingehen , die bestehenden Freiheitsrechte nach Möglichkeit zu schützen , zu verhindern , daß berechtigte Bestrebungen nichtsozialister Parteien durch dehnbare und deutungsfähige Rechtsbestimmungen bedroht werden könn ten ; andererseits aber müssen wir anerkennen , daß zur Zeit noch mächtige , gegen die Grundlagen des Staats und der Gesellschaft gerichtete Umsturzbestrebungen vor handen sind , deren Niederhaltung die fundamentalste Pflicht der Staatsgewalt ist und nur dann erhofft wer den kann , wenn zum mindesten ein Teil der in dem jetzigen Sozialistengesetz enthaltenen Abwehrmaßregeln Spielmann ' s Marie . Erzählung von Clara von Sydow . 8 ) ( Nachdruck verboten . ) „ Bist Du , bange , wenn ich bei Dir bin ? “ fragte Peter Marie vorwurfsvoll ; da schüttelte sie mit dem Kopf und folgte ihm . — Leise flüsternd saßen sie bei einarder , indeß die Sommerluft mit gleichmäßigen Atem zügen durch die dunklen Büsche fuhr , und ab und zu ein Vogel , wie aus einem gestörten Traum heraus , ge kämpft in der Tiefe seines Nestes rief . Schon vor einer ganzen Weile waren zehn volle Schläge der Großwaldauer Thurmuhr verklungen . Plötz lich schreckte Marie Bauer aus den Armen des Geliebten erpor : „ Hörst Du Nichis , Peter ? “ „ Ja — Deine Mutter ist an der Hausthür ge besen und hat nach Dir gesehn ! “ „ „ Nein ; das thut sie nie — sie denkt , ich bin im Hart ader drüben beim Christoph . Die Garteppforte „ Ich hab ' nichts gehört ! — Die Kammerthür wird haben , denn Deine Mutter geht zur Ruhe . Du ja , daß das Licht aus der Stube fort ist . “ „ Gute Nacht , Peter , ich muß hinein ! “ 15 „ Ist Dir ' s schon zu lang , daß wir hier sitzen ? Mir warm — außen und innen ! “ „ Gewiß nicht zu lang ! in die Ewigkeit könnt ' ich so # en , meint ich ! — Ach Gott , Peter ! wir haben ' s nun # # # # # # — und da drüben sitzt Einer , der mich auch vir . , nöcht “ — und ist blind und elend ! — Sag ' wich die wieder , daß ich gut bin — immerfort überläuft ' s heut zwischendurch , denn ich mein ' , ich fühl “ irgend knöcherne Hand . — Warum hast Du mir das siht vom knöchernen Gesellen ? — So bin ich sonst hasz, “ wesen , ich hab ' jede Stunde Mitleid mit ihm ge Lieder , Petar , — seine armen „ Red ' nicht so viel von ihm ! — ich mag es nicht hören ! “ „ Himmel , wie sind wir doch ! — Du — und ich ! alle Beide ! “ Sie hatte den Geliebten noch bis an die Straße gebracht und kehrte unn , oft still stehend — denn mehr mals flüsterte Peter noch ihren Namen über die Hecke herüber — nach dem Häuschen ihrer Mutter zurück . Auch jetzt umduftete sie die nahe Reseda — , aber sie gab nicht mehr Acht auf Blumenduft . Schon hatte sie die Thürklinke erfaßt , als sie plötz lich anhielt . Von der Bohnenlaube her hörte sie wilde , abgebrochene Laute , wie das heisere Gestöhn eines Menschen . Sie wollte fliehen ; aber eine Sekunde später kam es ihr zum Bewußtsein , daß Christoph an der Laube stände . Voll unbeschreiblichen Grauens , aber widerstandslos gezwungen , ging sie vorwärts . Er hatte sie kommen hören ; und als sie vor ihm stand , reckte er einen seiner Arme nach ihr aus und packte sie an der Schulter . „ Fühlst Du sie ? — fühlst Du die knöcherne Hand des Blinden ? “ fragte er hohl . Sie antwortete nicht ; sie glaubte , er wolle sie morden . — Aber ihr geschah Nichts — nur , daß sein Arm zuckte , nur , daß sein ganzer Körper sich wand wie in unerttäglichen Qualen und daß von Neuem ein Stöhnen an ihr Ohr drang , als ginge neben ihr eine Welt aus den Fugen . Christoph ! — sag ' mir , was ich für Dich thnn kann ! “ preßte sie kaum hörbar hervor . Da ließ er ihre Schulter los und faßte sie vorne in ' s Kleid , als wolle er sie doch erwürgen . — „ Von Allen hätt “ ich gedacht , daß sie falsch sind ! — Aber Du — dacht ' ich — Du müßtest treu sein , wie die Engel ! “ schrie er verzweifelt . „ Ich bin auch nicht treulos, “ sagte sie vernehmlich . „ Lüg ' nicht so erbärmlich ! — Ja — ob Du Dich heut auch schämst ! : geliebt hast Du den blinden Christoph ! geliebt sag ' ich Diel — Sonst hüttst Du nicht drei Jahr ' lang die Schande ertragen , als Spielmann ' s : Marie umherzulaufen ! “ „ Ich bin nicht umhergelaufen — und wenn sie mich Spielmann ' = Marie nannten , so ist das keine Schande gewesen . — Könnt ' ich Dich lieben , möchten sie mich alle Zeit so nennen ! “ antwortete sie wiederum mit lauter Stimme , obgleich sie kein Glied vor Entsetzen regen konnte . — — — Er tobte nicht mehr . Er war plötzlich wie gelähmt ; — es schien , als habe er noch eine Genugthuung darin gefunden , ihr etwas vorwerfen zu können . — „ Dann sag ' mir , was werden soll ? “ fragte er mit geisterhafter Stimme . „ Wirst Du ihn heiraten ? “ Eine graufige Stille folgte ; und das Dunkel zwischen ihnen war wie eine fürchterliche beseelte Gewalt . — Brennend schwebte das „ Ja “ auf ihren Lippen ; aber sie konnte es nicht aussprechen — die ganze Oede seines künftigens Dasein gähnte sie an und schrie um Barm herzigkeit . Sie fürchtete sich mehr vor seinem Schmerz , als vor seinem Zorn . — „ Quäl , mich nicht so , Christoph ! “ flüsterte sie endlich . „ Mich nicht — und Dich nicht ! — Es ist Dein Unglück — und meins auch ! “ Da fiel er zu ihren Füßen nieder und umklammerte ihre Knie . „ Marie — “ , keuchte er langsam : , „ Es wird Nacht um mich ! — Ich hätt ' ihn vorhin getötet , hätt “ ich die Gewalt gehabt . — — — — Gut bin ich nicht — und will ich nicht sein ! — — Ich gönn ' Dir kein Glück mit Peter Wilde — — schwör ' mir , daß Du ihn nicht heiratest ! “ Ueber das Mädchen kam eine wunderahre Kraft : „ Nein , Christoph , ich schwör : Dir nichts ! — Nie und nimmer schwör ' ich das ! “ — sagte sie inbrünstig . Er murmelte einige unverständliche Worte . „ Geh ' hineinl ich bin fertig mit Dir ! “ sagte er dann plötzlich und stand vor ihr auf , wie ein langgegliederter und doch unförmiger Schatten der Nacht . „ Du sollst an den blinden Spielmann denken , so lang Du lebst . “ — Und ein leiser , höhnischer Triumph klang aus seinen blechernen Worten . Wenige Minuten später saß Marie atemlos in der Stube , ohne zu wissen , wie sie dorthin gekommen war . — Unwillkürlich klinkte sie nicht nur die Thür hinter sich ein , sondern drehte auch noch den Schlüssel um , als wäre es möglich , Gespenster durch Schloß und Riegel zu bannen . Schon war sie in die Kammer geschlichen und lag enkleidet auf dem Bett ; aber kein Schlaf kam in ihre Augen und kein Wahn des Glückes mehr in ihr Herz . Sie wollte an Peter denken , aber sie konnte nicht : — sie dachte nur an Christoph und an alles , was sie ihm bisher Gutes gethan hatte . — Plötzlich griff sie an ihren Kopf , denn sie glaubte , etwas ungewöhlich Schweres läge über ihr ; doch sie faßte nur ihre Flechten , welche sie heute wie ein Zentnergewicht drückten . Aber als die selben herabgenommen waren und wie ein dichter Kranz auf ihre Brust fielen , lasteten sie noch schwerer . — Beklommen seufzte sie auf und warf den schön gepflegten Schmuck ihres Hauptes zur Seite . — Nun müsse sie endlich Ruhe fiaden , meinte sie . Sie wollte beten ; aber sie besann sich auf keine Worte ; — nur ein wirrer Atemzug aus geängsteter Brust stieg aufwärts . Allmählich jedoch wurde es schwül und immer schwüler in dem kleinen Raum ; ihre quälenden Gedanken ver schwammen in einer allgemeinen Dumpfheit des Empfindens und Christoph ' s drohende Gestalt rückte von Sekunde zu Sekunde in weitere Ferne . Dunkle Röte färbte ihre Wangen ; sie fühlte im Traume Peter ' s liebevolle Küsse . Aber plötzlich fuhr sie wieder empor ; — nicht in frommen Schauern , sondern in herzzerreißender Angst . „ Du sollst an den blinden Spielmann denken , so lange Du lebst ! “ hatte sie gellend rufen hören . Einen Augenblick lang starrte sie ratlos um sich und horchte ; — aber Nichts regte sich mehr ; — nur
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"1889-04-05"
Emscher Zeitung. 1879-1904
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auch ferner zur Anwendung kommen kann . Wir lehnen es wiederholt ab , in dem jetzigen Stadium der Ang¬ legenheit auf die Erörterung von Einzelheiten einzugehen ; wir zweifeln aber noch keineswegs an der Möglichkeit . die beiden angedeuteten Gesichtspunkte vereinigen zu können . Die Fortschrittspartei aber steht in dieser Frage wieder auf einem vollständig verneinenden Standpunkt ; sie ist noch weit radikaler als vor einem Jahrzehnt ; da mals beantragte ihr Führer Hänel selbst eine Verschärf ung des Strafrechts gegen die Umsturzbestrebungen ; jetzt wird er dafür von seiner eigenen Presse verleugnet und recht schnöde zurückgewiesen . Die deutschfreisinnige Partei will das sozialdemokratische Treiben auch in seiner revolutionärsten und anarchistischsten Gestalt mit derselben Freiheit sich wieder entfalten lassen , wie wir es vor Er laß des Soz ' alistengesetzes erlebt haben , und die klerikale Presse leistet ihr auch jetzt wieder Beistand . In der fortschrittlichen Agitationspresse wird man vergeblich nach irgend einem Vorschlag oder Gedanken suchen , die Ziele des Sozialistengesetzes auf einem onderen Wege zu er reichen . Wir möchten doch bezweifeln , ob das deutsche Bürgertum mit einer solchen Politik des freiesten Ge schehenlassens der Umsturzbestrebungen einverstanden ist . Eine darauf gegründete Agitation wird bei dem gesamten ordnungsliebenden Bürgertum Widerstand finden . Italien . * Rom , 3 . April . Nach in vergangener Nacht aus Abessyaten eingetroffenen Nachrichten ist der Negus an den Wunden , welche er in dem letzten Gefecht gegen die Derwische bei Metemeh erhalten hat , gestorben . * Rom , 3 . Apttl . Der Tod des Negus Johannes von Abyssynien wird von verschiedenen Seiten bestätigt . Zwischen dem Negus und den Terwischen haben zwei Gefechte an der abyssinisch = sudanesischen Grenze stattge funden und in dem zweiten bei Metemmeh wurde der Negus tötlich verwundet . Meuelik , dessen Armee an der Grenze von Schoah und Abyssinien lagert , überließ den Negus seinem Schicksal . Debeb zieht südwärts , um den Derwischen die Spitze zu bieten . Der Neffe des Negus , Debeb , und Menelik streiten um die Erbfolge . „ Italie “ und einige andere Blätter wollen wissen , der morgige Ministerrat werde sich mit der nach den jüngsten Er eignissen in Abyssinien einzunehmenden Haltung Italiens , sowie mit den dem General Baldissera zu erteilenden Instruktionen beschäftigen . * Paris , 3 . April . Der „ Vossischen Zeitung geht folgende Warnung zu : Die wirtschaftliche Lage der Deutschen in Paris hat sich in den letzten Jahren bedeutend verschlechtert . Bei der voriges Jahr angeordneten Ein schreibung der Ausländer ergab sich , daß die Zahl der Deutschen seit 1885 um mehr als 3000 abgenommen hat , indem sich nur noch 30 000 vorfanden . Von diesen gehört die Mehrheit , 18000 , dem weiblichen Geschlechte an , was sich aus der großen Zahl deutscher Lehrerinnen , Erzieherinnen und Mägde erklärt . Im verflossenen Jahre haben über 2000 Deutsche ein Obdach in den unent geltlichen Nachtherbergen für Männer suchen müssen . Die Italiener , Belgier und Schweizer , welche zahlreicher sind , haben keine so hohe Zahl Obdachloser aufzuweisen . 2000 Obdachlose auf 12000 männliche Deutschen ist geradezu eine entsetzliche Zahl . Möge dieselbe zur Warnung dienen . Man beherzige doch einmal in Deutsch land : In Paris ist schwerer Arbeit und Unterkommen zu finden , als in der Heimat . Für Deutsche ist es doppelt schwer , da sie in vielen Arbeitsstätten gar nicht au genommen werden . Auch die Zahl der deutschen Handels gehilfen und ähnlichen Berufsgenossen hat sich vermindert , weshalb der deutsche Turnverein sich aus Mangel an Mitgliedern auflösen mußte . Ebenso schlecht geht es den im Lehrberufe thätigen Deutschen , besonders den jungen Männern , welche keine alten Verbindungen hier besitzen . Die Meisten lassen sich sofort naturalistren ( was schweres Geld kostet, ) weil sie dadurch besser fortzukommen hoffen . Aber die wohlhabenderen Landsleute werden oft von solchen Naturalisirten um Unterstützung und Hilfe an gegangen . * Paris , 3 . April . Bei Beginn der heutigen Ver handlungen gegen die Patriotenliga herrschte Ruhe vor dem Gebäude . Nach Eröffnung der Sitzung begann der Vertreter der Staatsbehörde , Lombard , die Anklogerede . Er führte aus , die Republik und die Regierung seien lange mit äußerster Gereiztheit und Unehrlichkeit geschmäht worden , man hibe aber keine Veranlassung genommen , einzuschreiten . Da habe sich plötzlich eine neue Partei gebildet und alle feindseligen Elemente sammelnd , einen Bund böser Menschen geschaffen . Es sei wohl ver ständlich , daß diese Gesellschaft alsbald auf Umsturz ein Holzwurm pickte über ihr im Gebäik : „ Ich will ja ! “ stommelte sie halb bewußtlos . „ Ich will es ja singen , Christoph ! “ — Dann sprang sie auf und stand stöhnend mitten in der undurchdringlichen Nacht des kleinen Raumes . Sie warf ihre Kleider über sich und stürzte zum Hause hinaus , unbemerkt von Frau Bauer , welche ruhig weiter schlief , während ihre Tochter an ihrer Seite aufgestanden war . Keine Frage , kein Gedanke jegte Marie von Gasse zu Gasse durch das langgestreckte Dorf ; nur die gräß lichen Worte klangen in ihr nich und rissen sie mit sich fort . — Und dazwischen schrie es wie abgebrochene Töne der Harmonika . — Es war das Lied — das schrille , wüste Lied vom Postillon Tod : „ Einst kam die Post die Brück entlang , Mein Liebster saß darauf — Ich lauschte wie das Posthorn kling — Und blickte selig auf — Das ist nun Alles längst vorb . i — Das Posthorn ist verklungen — Die alte Liebe sprang enzwei — Das Herz hat ausgesungen ! — Bald kommt ein andrer Postillon Mit vier bespannten Rappen , Der reitet schnell und kennt mich schon ; Vor dem gilt kein Verkappen . — Da muß ich mit . — Leb ' wohl , o Welt ; Ich fahr ' in ' s and ' re Leben — Noch hör ' ich , wie das Posthorn gellt — Das Wasser rauscht daneben ! Nicht das Laufen beklemmte ihr den Atem , sondern die Todesangst , mit der sie in Gedanken das rasende Lied singen mußte . Und endlich lief sie nicht mehr aus bunklem Drange , denn sie hörte in weiter Ferne etwas vor sich her stürzen ; — sehen konnte sie nichts in dem wallenden Düster der Nacht . — Sie wollte rufen , aber es wer ihr doh wieder , als ob sie noch träume und ein Alp auf ihrer Brust läge ; — auch ihre Glieder fühlte sie wie gelähmt . Trotzdem lief sie gesonnen und den Aufruhr geplant habe . Bei diesen Worten des öffentlichen Anklägers entsteht Lärm im Hintergrund des Saales . Laguerre , Dérouléde und Laisant erheben Einsprache gegen diese Darstellung . Lombard droht , Laguerre abführen zu lassen , worauf Laquerre und Dérouléde erklären , sie seien bereit zu gehen . Der Präsident und die Verteidiger legen sich ins Mittel und die Ruhe wird wiederbergestellt . Lombard beendigt die Anklagerede , indem er sämtliche Hauptpunkte der Anklage aufrechterhält . — Heute Mittag hat der neue Generalstaatsanwalt den Ed geleistet . — Das Blatt „ Paris “ sogt : „ Die Flucht Boulangers wird in keinerlei Weise die Absichten der Regierung hinsichtlich der boulangtstischen Verschwörung ändern . Die Ver folgung der Angelegenheit wird ihren Lauf nehmen und der Senat als oberster Gerichtshof zusammentreten . Gegen Boulanger und seine Mitschuldigen liegen nieder schmetternde Beweise der Schuld vor . “ Dérouléde ver teidigt sich selbst , ebenso noch ihm Naquet , der eine groß : Rede hält , in welcher er die Politik Boulangers rechtfertigt . Laisant sucht nachzuweisen , daß die Ver folgung eine willkürliche gewesen , Gallian bestreitet , daß die Gesellschaft eine geheime gewesen . Hierauf wied die Verhandlung vertagt . * Paris , 4 . April . Die Boulangistenblätter ver öffentlichen folgende Bekanntmachung : „ Die Mitglieder des Nationalkomitees , die gestern Abend bei Laguerre versammelt waren , haben folgende Tagesordnung ent worfen : Die Mitglieder des Komitee National , nochdem sie von der versprochenen Geheimhaltung befreit , erklären , daß sie mit allen gegen vier Stimmen dem General Boulanger die Abreise zur Pflicht machten , da er in Freiheit und Leben durch die Parlamentarier bedroht war , welche zu allem fähig sind , um sich an der Gewalt zu erhalten . “ Folgt der Tirt des Beschlusses des Komitees , datirt 13 . März . worin es heißt , daß Boulanger eine Zuflucht im Auslande suchen sollte . Dann folgen drei vom 13 . März datirte Briefe von Naquet , Laisant und Laguerre , in welchen Boulanger auf gefordet wird , Frankreich zu verlassen . Großbritannien . * London , 3 . April . Stanleys Bericht an A . L . Bruce läßt seine und Emins Pläge im Dunkeln , da wahrscheinlich ein endgiltiger Entschluß erst gefaßt werden sollte , nachdem Stanley mit Barttelots Nachhut vereint , an den Albert = Nyanza = See zurückgekehrt war . Emins Lage erscheint nicht ganz so rosig als sie bisher dargestellt wurde , insofern seinem Abzug große Schwierigkeiten im Wege standen . Stanley berichtet über zwei Unterredungen mit Emin om 31 . April und am 1 . Mai folgendermaßen : Stanley sagt : „ Wäre ich an Ihrer Stelle , so würde ich keine Sekunde zaudern und sofort abziehen . “ Emin : „ Das ist richtig , aber wir haben so viele Weiber und Kinder hier , fast 10000 , wo sollen wir die Träger her nehmen ? “ Stanley : „ Träger wozu ? “ Emin : „ Für die Weiber und Kinder ; ich kann sie doch nicht zurück lassen . “ Stanley : „ Die Weiber müssen marschiren , das thut ihnen gut , die Kinder laden sie auf Ihre 200 Esel , im ersten Monat gehi ' s langsam , aber später gewöhnen sie sich daran . Fürchten Sie nichts , die Weiber werden besser marschiren als die Männer . “ Emin : „ Aber Mund vorrat ? “ Stanley : „ Sie besitzen Tausende von Rindern , also Rindfleisch genug , und das Durchzugsland liefert Getreide und Gemüse . “ Emin : „ Gut ! Warten wir bis morgen . “ Die zweite Unterredung begann Emin mit den Worten : „ Ich glaube selbst , es wäre am besten ab zuziehen ; die Aegypter , ungefähr 100 Frauen und Kinder abgerechnet , sind willig , auch würde ich sie gern los werden , denn sie schädigen meine Autorität , sie glauben , der Fall Khartums sei ein von mir erfundenes Märchen , und meinen , eines Tages werde ein Dompfer von Khar tum sie abholen . Aber die regulären Truppen des 1 . und des 2 . Bataillons sind zweifelhaft , sie haben hier ein freies bequemes Leben geführt , sodaß sie ungern ein Land verlassen , wo sie im Vergleich zu Aegypten einen ungewohnten Luxus genießen , sie sind verheiratet und haben sich Harems eingerichtet und weigern sich , abzu ziehen . Soll ich sie ihrem Schicksale überlassen ? Wäre es nicht ihr Verderben ? Streit würde entstehen , Ehr geizigere würden Hälplinge werden wollen und da ich ihnen Woffen und Schießbedarf zurücklassen muß , so würde Haß , Blutvergießen und Vernichtung das Ende sein . “ Stanley : „ Gesetzt den Fall , Sie selbst bleiben , was geschieht dann mit den Aegyptern ? “ Emin : „ Ich werde Sie bitten , sie mitzunehmen . “ Stanley : „ Nun fragen Sie Kapitän Casati , ob er mich begleiten will , da ich beauftragt bin , auch ihn zu unterstützen . “ Casati : „ Was Emin thut , thue ich auch , bleibt er , so bleibe ich auch , geht er , so gehe ich ebenfalls . “ Stanley entwirft sodann folgende Schilderung des Waldes , welchen er im unaufhörlich spukhaft vorwäcts auf dem Wege , welchen sie als Kind täglich mit dem blinden Ghristoph zur Schule gemacht hatte . — — — — — — U ber das freie Feld vor dem Dorfe fegte ein stoßweiser Wind ; — und das Wasser des kleinen Flüßchens , das an Großwaldau vorüberzieht , schlug in gurgeluden Tönen auf die glattgespülten Ufersteine und gegen die lose auf liegenden Balken zweier benachbarter Brücken . — Und über dem allen lag einförmig = riesenhaft die grenzenlose Nacht . Pötzlich ging an einer der Brücken eine unsichere Bewegung durch die Masse des Dunkels . Etwas Hohes , Schwankendes schien sich wie die Gestalt eines Menschen loszulösen . Christoph stand an der Brücke . — Ein schwerer Gegenstand , welchen er gehalten hatte , fiel aufs Ufer . Er kauerte zu Boden , griff mit wunderbaree Sicherheit danach und erhob sich wieder . Eine Sekunde lang wog er den wiedererlangten Stein in den flachen Händen , nestelte dann mit einem Strick daran umher und tastete an seinen Hals . — Er wollte einen Knoten machen , aber seine Finger zitterten und er konnte nur langsam mit seinem grauenhaften Werk zu Stande kommen . Endlich war es vollbracht . — Er stolperte ein Stück weit über die Bretter , stürzte vor — und fühlte , daß er das Gleichgewicht verloren hatte . Laut schrie er auf und meinte , die Wasser wirbelten schon über seinem Haupt . — — — Da schlug der Stein schwer gegen seine Brust und er rückwäcts auf die Brücke . Zwei bebende Hände hielten ihn in den Schultern und sein Kopf lag in den weichen Falten eines Frauenschoßes . — Einen Augenblick lang verließ ihn die Besinnung . Als er wieder zu sich kam , hörte er Marie Bauer ' s Stimme . „ Christoph ! — O , Jesus ! — Ich din nicht Schuld ! “ stammelte sie . ( Fortsetzung folgt . ) Oktober 1887 durchzog : „ Man denke sich dickes schottisches Buschholz , von Regen träufelnd , bloßes Unterholz im undurchdringlichen Schatten alter bis 180 Fuß hoher Bäume , überall Dornen = und Bronbeersträuche ; kleine Bäche , die sich durch tiefes Dickcht schlängeln , und zu weilen der tiefe Nebenfluß eines Stromes ; Wald und Dickicht in allen Stadien des Verfuulens und des Wachs tums ; alte Bäume , stürzend oder überhängend ; Ameisen und Insekten aller Art , Größe und Farbe ; über uns Affen und Schimpausen ; seltsames Geräusch von Vögeln und anderen Tieren ; Krachen im Dickicht , winn ein Trupp Elefanten vorbeistürzt ; Zwerge mit vergifteten Pfeilen , die sich verbergen ; starke braune Eingeborene mit schrecklich scharfen Spieren , wie Stämme st llstehend ; Regen jeden zweiten Tag , unreine Luft mit Fieber und Ruhr ; düster bei Tage und fast greifbare Dunkelheit nachts , und dann denken sie sich , daß dieser Wald sich in einer Entfernung wie von Pynouth nach Peterhead aus dehnt , so haben sie ungefähr einen Begriff von den Mühseligkeiten , welche wir vom 28 . Juni bis 5 . Dezem ber 1887 und vom 1 . Juni 1888 bis jetzt ausgestanden , und die ich bis zum 10 . Dezember 1888 , da ich dem Kon . o Lebewohl zu sagen hoffe , ausstehen werde . “ Serbien . des * Belgrad , 4 . April . Inbezug auf die Regelung Finanzgebahrens brachte der Finanzminister im Ministerrate einen umfassenden Plan zur Verlesung , der großen Beifall fand . Rumänien . * Bukarest , 3 . April . Deputirtenkommer . Der Ministerpräsident Rosetti teilte in der Deputirtenkammer mit , daß das Kabinet seine Entlassung gegeben habe . Die Sitzung ward dar auf aufgehoben . * Guatemala , 1 . April . Der deutsche Minister resident von Bergen überreichte am gestrigen Tage in feierlicher Audienz dem Präsidenten , General Barilas , die Insiguien des ihm von dem deutschen Kaiser verliehenen Kronen = Ordens 1 . Klasse . Deutscher Reichstag . Sitzung vom 4 . April . Die zweite Beratung des Gesetzentwurfs , betreffend die „ Alters = und Invaliditätsversicherung wurde beim § 14 fortgesetzt . Derselbe lautet nach den Kommissions beschlüssen : „ Die Mittel zur Gewährung der Alters und Invalidenrente werden vom Reich , von den Arbeit gebern und von den Versicherten aufgebracht . Die Aufbringung der Mittel erfolgt seitens des Reichs durch Zuschüsse zu den in jedem Jahre thatsächlich zu zahlenden Renten , seitens der Arbeitgeber und der Versicherten durch laufende Beträge . Die Beiträge sind für jede Kalender woche zu entrichten , in welcher der Versicherte in einem die Versicherungspflicht begründenden Arbeits = oder Dienst verhältnis gestanden hat ( Beitragswoche . ) “ — Daneben liegt folgender Antrag der Abgg . Hitze u . Gen . vor , den § 14 wie folgt zu fassen : „ Die Mitel zur Gewährung der Alters = und Invalidenrenten werden je zur Hälfte von den Arbeitgebern und von den Versicherten aufgebracht , — die Beiträge sind für jede Kalenderwoche zu entrichten , in welcher der Versicherte in einem die Versicherungspflicht begründenden Arbeits = und Dienst verhältnis gestanden hat ( Beitragswoche . ) “ Zunächst kommt der erste Absatz des § 14 , worin das Prinzip der Aufbringung der Mittel enthalten ist , zur Debatte . Abg . Rckert ( deutschfreis . ) erkärt sich aus finanziellen , volkswirthschaftlichen und steuerpolitischen Grüunden gegen den Reichszuschuß . Dagegen trat Abg . Reichensperger ( Zentrum ) , der indes hervorhob , daß er nur im Sinne des kleineren Teils der Zentrums fraktion spreche , für die Gewährung des Reichszuschuss ' s ein . Nach seiner Meinung ist derselbe rechtlich wohl be gründet ; es käme auch hirzu , daß die Durchführung des Gesetzes ohne den Reichszuschuß unmöglich sein würde . Staat sekretär des Reichsschatzamts , Frhr . v . Maltzahn , betont , daß es sich hier um Beseitigung von Schäden handle , die das vergangene Jahrhundert geschaffen und zu deren Beseitigung die Belastung eines kommenden Jahrhunderts in Anspruch zu nehmen wohl aber kaum ungerechtfertigt erscheinen könne , und bemerkte dann mit Rücksicht auf die Ausführungen des Abg . Rickert , daß die durch dies ' s Gesetz notwendig werdenden Ausgaben in derselben Weise , wie es für alle anderen notwendigen Ausgaben des Reichs durch Art . 70 der Verfassung vor geschrieben sei , bereit gestellt werden würden . Zunächst könne es sich aber nur darum handeln , ob der Reichstag die Vorlage für eine solche halte , welche zur Wohlfahrt des Reiches potwendig und unaufschiebbar sei . Ueber die Aufbringung der Mittel sich übrigens heute schon im Einzelnen zu äußern , halte er für verfrüht . Im Gegen sotz zu dem Abg . Rickert halte er seinerseits jedenfalls Reich und Volk für nicht zu arm , um die durch dieses Gesetz erwachsenden Kosten tragen zu können . Abg . Winterer ( Els . ) ist gegen den Reichszuschuß ; die Industrie sei vollständig in der Lage , die Belastung allein zu tragen . Der Reichszuschuß führe zum Sozialis mis . Abg . Graf Udo zu Stolberg = Wernigerode ( kons . ) sprach seine große Befriedigung über die Ausführungen des Abg . Reichensperger aus . Es sei nicht richtig , wenn behauptet werde , daß man es hier mit etwas ganz Neuem zu thun habe . Die hohenzollernsche Politik sei von jeher eine soziale gewesen . Das vorliegende Gesetz werde uns keineswegs dem Soz ' alismus zuführen . Gerade eine staike Monarchie sei am besten in der Lage , solche großen sozialen Fragen auf gesetzlichem Wege zu lösen . Ohae den Reichszuschuß sei das Gesetz nicht möglich . Abg . Orterer ( Zertrum ) begründet darauf in ein gehender Weise im Namen der Mehrheit des Zentrums den Antrag Hitze . Dieser Reichszuschuß führe zum Soz ' alismus . Früher habe sowohl die Regierung wie auch die Mehrheit des Hauses ebenfalls auf einem anderen Standpunkte gestanden . Abg . Gamp ( Reichsp . ) tritt den Ausführungen des Abg . Rickrt entgegen und weist die Berechtigung des Reichszuschuss s nach . Abg . v . Bennigsen ( nat . = lib . ) beurteilt die Finanz = lage anders und günstiger , wie der Abg . Rickert . Der Abschluß der Arbeiterschutz zesetzzebung sei gewiß auch wichtig ; aber derselbe könne gleichzeitig mit diesem und neben diesem Gesetze erfolgen . Der Abg . Rckeit würde auch wohl ohne den Reichszuschuß dem Gesetze nicht zu stimmen . Die Hauptlasten des Gesetzes fallen übrigens den Beteiligten zu ; sowohl siaanziell , wie infolge der umfangreichen Selbstvecwaltung im Ehrenamt . Seine Freunde , welche den Reichszuschuß wollten , seien der Meinung nicht , daß durch denselben die indirekten Ster vermehrt werden würden . Nicht bloß jeder humge sondern jeder denkende Mann müsse darüber klar # # daß bei der großen Bewezung der Gegenwart wohl # # weise , soweit Gefahr für Staat und Besitz vorhand , Repressivmaßregeln angezeigt seien , daß auf die Da , aber nur der Weg der Gesetzgebung zum Ziele führ . könne . Niemals wäre die Gesetzgebung mit einem # # von der Bedeutung des vorliegenden befaßt gewesen ; # # aber könnten diese Gesetzgebung deshalb wagen , weil noch vollständig gesunde Zustände und eine feste Monarg # haben . Reg . = Komm . Ministerialdirektor Bosse betont , # # das ganze Projekt ohne Reichszuschuß gar nicht mögl sei . Der Reichszuschuß sei der Ausdruck des Interesse welches die Gesamtheit daran habe , daß diese Versichern zu Stande komme . Abg . Dr . Windthorst ( Zentr . ) tritt dem Abg . Reichen perger entgegen . Aus der kaiserlichen Botschaft sei nich für Begründung ' s Reichszuschusses herzuleiten . # aber der Zwang nicht ohne Zuschuß durchführbar , dan müßte der Staat auch das Ganze auf sich nehmen . großen Kosten dieses Gesetzes würden dazu führen , # # man wieder auf das Tabaksmonopol zurückkäme . Staatssekretär des Innern , Staatsminister # # # # Boetticher wies dem Vorredner und anderen Reduen des Zentrums nach , daß ihre Argumente betreffs # # Bedeutung des Reichszuschusses übertrieben seien . der Reichszuschuß nicht zu gewähren sei , st he jedenfag in der Botschaft auch nicht . Das Tabacksmono # # komme hier in keiner Weise in Betracht . Der sozial Zweck des Gesetzs beeinträchtige die Wirksamkeit # # # Kirche in keiner Weise und werde auch für in Familienleben nur heilsam wirken . Er bitte also , # # § 14 anzunehmen ; das Reich sei staik geuug , die Laste zu tragen , und die Annahme des Reichszuschusses mag das ganze Gesetz den beteiligten Kreisen schmackhafter . Abg . B bel ( Sozialdemokrat ) betont , wie früher , das die ganze soziale Gesetzgebung auf die Anregung # # # Sozialdemokcaten zurückzuführen sei . Das vorliegen Gesetz würde sich ohne Staatszuschuß nicht durchführe lassen ; derselbe sei nicht blos notwendig , sondern an gerecht . Seine Freunde würden für den Reichszuschuß stimme um wenigstens so viel wie möglich für die Arbeiter verlangen , wenn sie auch schließlich das ganze ablehnen würden . Uebrigens könne man versichert seitz daß eine Rückwirkung auf die Stellung der Sozial demokratie auch mit diesem Gesetze nicht eintreten werd Um ½5 Uhr wurde die Debatte über Absatz 1 des 81 geschlossen und dann die Verhandlung bis morgen 1 Uhr vertagt . — Die dritte Beratung des Gesetzentwurst betreffend die Erwerbs = und Wirtschaftsgenossenschaften wird in einer auf heute Abend 8 Uhr anberaumte Sitzung erfolgen . Abgeordnetenhaus . Sitzung am 5 . April . Das Abgeordnetenhaus erledigte zunächst in zweiteh = sung den Gesetzentwurf , betreffend die Uebertragun polizeilicher Befugnisse in der Umgebung Berlins an den Polizeipräsidenten zu Berlin und trat überall der Beschlüssen der Kommission bei . Der Gesetzentwurf über die allgemeine Landesv . rwal tung und die Zuständigkeit der Verwaltungs = und Ver waltungsgerichtsbehörden in der Provinz Posen , un ebenso der Gesetzeutwurf , betriffend die Fürsorge für # Wittwen und Waisen der Geistlichen der evangeltische Landeskirche in den älteren Provinzen der Monarchie wurden definitiv angenommen . Der aus dem Herrenhause in veräuderter Fassung zurückgelangte Gesetzentwurf , betreffend Abänderung un Ergänzung einzelner die Dienstvergehen der nicht richter lichen Beamten betreffenden Gesetzesbestimmungen , wurd gleichfalls definitiv erledigt und dann der Gesetzentwurf betreffend die Heranziehung der Fabriken 2c . mit Präzipual leistungen für den Wegebau in der Rheinprovinz , # # erster und zweiter Lesung nach den Beschlüssen de # Herrenhauses angenommen . Morgen : Gesetzentwurf , betreffend Flußregulirunge in der Provinz Schlesien ; kleinere Vorlagen ; Wahl prüfungen . Aus dem Kreise . Gelsenkirchen , 5 . April . Wie sehr sich Herr Pfarre Geck , der durch seine frühere Wirksamkeit hierselbst noch gutem Andenken steht , auch in seiner neuen Gemeinde Hersche die Sympathien der Gemeindeangehörigen erworben hat , # # kundet der aus der Initiative der Gemeindevertretung hervof gegangene Beschluß , sein Gehalt um 600 M . zu erhöhen . eh Gelsenkirchen , 5 . April . [ Eingesandt . ] glauben uns den Dank der Musikfreunde zu verdienen , wen wir sie auf das am Sonntag , abends 6 Uhr , im Feller ' sche Saale stattfindende Konzert aufmerksam machen , das der Hei # C . Bayrhofer unter freundlicher Mitwirkung der Konzertsängen Frau Exter aus München , des Herrn Peters von und ein hiesigen Dilettanten = Männerdoppelquartetts giebt . Herr Bayrhoft weilt seit einigen Wochen in unserer Stadt und hat bereits 5 # mehrfachen Gelegenheiten Proben seiner Künstlerschaft abgelegt sicherlich ist den Besuchern des letzten Musikvereins = Konzerl sein meisterhafter Vortrag des Bargiel ' schen Adagio ' s under # gessen . Der geschätzte Künstler wird uns Gelegenheit geben recht vielseitig , sogar als Komponist , würdigen und schätzen # # lernen . Er eröffnet den Abend durch einen gemeinschaftlich i Herrn Peters vorgetragenen Kammermusiksatz ; und läßt noch zwei Nummern folgen , in welchen er durch mehrere S kleinen Umfangs aber allerverschiedensten Inhalts sich allseitigen Meister seines Instruments bekunden und sowohl dut den Schmelz und Wohlklang seines getragenen Gesanges zücken , als durch Virtuosenkünste erfreuen kann . Mit danken werter Liebenswürdigkeit und Freundlichkeit hat Herr Heim Peters von hier den Klavierteil übernommen ; derselbe m auch Gelegenheit haben , in 2 Solo = Nummern seine oft anerkant Tüchtigkeit zu bewähren . Eine besondere Anziehungskte dürfte das Konzert durch die gütige Mitwirkung der sängerin Frau Elisabeth Exter aus München gewinnen . Der der Künstlerin ist so festbegründet und weitverbreitet , daß sie , ob # on in München ansässig , in Norddeutschland , insbesondere in Westfale dennoch keine Fremde mehr ist . Sohat u . a . Frau Exter mehrse in Essen in den großen Vereinskonzerten , zulegt im Frühleh 1887 im Händel ' schen Josua , so auch einige Monate früher Münster , auf dem alljährlichen Musikfeise ( Cäzilienkonzerte ) “ sungen . Ein günstiges Geschick hat es gefügt , daß die Künr lerin , welche am 4 . d . Mis . in Hamburg , am 14 . in Krest ( im Messias von Händel ) , und am 19 . in Gera singt , die zwischen den erstgenannten Konzerten verbleibende Muß ' “ zum Besuche hiesiger Verwandten benutzt . Bereitwillig b # der Bitte des Konzertgebers , ihn durch ihre Mitwirkung seinem Konzert zu wird dadurch die Stadt eine der sängerinnen zu künstlerischen Leist befremdlich erschei da uns jedoch uns darüber insbesondere des im Voraus so sie Liebeslieder säuse rauschen , oder au den strömenden Weisen genießt wünschen dem allen Besuchern ei * Schalke , 1 . wärtig außer de 4 oidentliche Lel unterrichten , hatt anstalt zu Anfai und weist jetzt sind einerseits 10 und andererseits des Berichtsjahre prüfung , wovon Kaufmannsstande rich Althoff . Frit mündliche Prüfu : X Wattenf In der gestrige wurde über die und Herr Bürg über die vorauss Wattenf hiesigen höheren Schlußprüfung st feier , welche in scher und fremd des Herrn Dr . 9 hat die königliche X Wattenf einen älteren Ma suchung eingeleite dächtig ist . & ac Wattens lung ] welche an gewählten Amtst geführt . Darauf auseinandersetzun X Watten eine die Westen Schüsse abgegeber mitteln . g . Watten Zeche „ Maria A infolge eines län Ewigkeit geschiede □ Sickel , 3 schen Lokale hier naturwissenschaftl dem afrikanischen Westfalen , § Bochu den Unglückssa gestern bereits unglückte der 2 aus Wanne Krankenhous Geist aufgab . Folge Bruchs ist die unterste ständig unter auf derselben h * Beckum fand der Schi Dirselbe fuhr wegs war der desselben wollt aber zu seinem * Vörde , Wie vor einig auch unserer K samen Besuch a und einfachen Innere derselbes stab gewaltsam desselben , vermu Keiner hat den die Spitzbuben daß sie bald er sie jedenfalls m Bauunternehmer der Ziegelei der bände aufzurich des Daches zus . “ ziem die anderen Ar gekommen sind . * Essen , das Glückwunsc den Reichskanzl burtstag ist folge 3 . Apeil 1889 Oberbürgermeist Dank für freun * Prozeß um ment schwebt la Es soll demsel ! folgende Geschie Hamm starb ein Erbschaft kam von ein = m der Mark erhalten Bestiamung kan Gründen etwas die Echtheit der auf Auerkennun die Fälschung d Beweis , daß d standen sei : bevorzugte Er
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der deutschspfachigen Presse . V . octten Sheun über klar sc # vart wohl # # esitz vorhandg auf die Day , Ziele führ # alt einem Ge st gewesen ; # sagen , weil feste Monarg betont r nicht mögl des Interessa 18 Abg . Reichen chaft sei nichg rzuleiten . führbar , dan h nehmen . # # # # u führen , # # # ckkäme . Sminister # # # deren Redueg e betreffs u seien . t he jedenfalg Labacksmono # # Der sozlal Virksamkeit such für itte also , # # # ung , die Laste uschusses ma chmackhafter . die früher , Anregung as vorliegen durchführe sondern an uschuß stimmer die Arbeiter ganze Gest versichert sen der Sozial intreten wer atz 1 des § 1 is morgen 1 # Gesetzentwurst senossenschaften ; < space > a n b e r a u m t n < space > das seinem Konzert zu unterstützen , stattgegeben . Den Gelsenkirchnern wird dadurch die dankenswerte Gelegenheit geboten , in ihrer Stadt eine der vorzüglichsten unter den deutschen Konzert sängerinnen zu hören . Daß neben diesen bisher erwähnten künstlerischen Leistungen auch noch Dilettanten austreten , kö nnte befremdlich erscheinen , wenn es sich um Einzelleistungen handelte , da uns jedoch Männerchöre beschieden werden , können wir uns darüber nur freuen . Keine Gattung der Musik , insbesondere des Chorgesanges , kann des Dankes der Hörer im Voraus so sicher sein als der Männergesang ; mag er füße Liebeslieder säuseln , Vaterlandsweisen schmettern , Waldesgesänge rauschen , oder auch nur einsache Volkslieder zu Gehör bringen : den strömenden Wohllaut und die klangvolle Frische seiner Weisen genießt Jedermann mit freudigem Behagen . Wir wünschen dem Herrn Konzertgeber besten Erfolg und glauben allen Besuchern einen genußreichen Abend versprechen zu können . * Schalke , 1 . April . Unser Realgymnasium , an dem geger wärtig außer dem Religionslehrer 1 Direktor , 3 Oberlehrer , 4 oidentliche Lehrer und 1 technischer und Elementarlehrer unterrichten , hatte nach dem letzten Jahresberichte dieser Lehr anstalt zu Anfang des Wintersemesters 1888/89 170 Schüler und weist jetzt eine Schülerzahl von 167 auf . Von letzteren sind einerseits 107 Evangelische , 48 Katholiken und 17 Juden und andererseits 48 Einheimische und 119 Auswärtige . Während des Berichtsjahres bestanden 4 Abiturienten die Entlassungs prüfung , wovon sich drei dem höheren Bergfach und einer dem Kaufmannsstande widmen . Dreien Abiturienten und zwar Hein rich Althoff . Fritz Kleinsorgen und Walter Vorster wurde die mündliche Prüfung erlassen . X Wattenscheid , 3 . April . [ Fortbildungsschule . ] In der gestrigen Sitzung der Stadtverordnetenversammlung wurde über die Errichtung einer Fortbildungsschule verhandelt und Herr Bürgermeister Pokorny brauftragt , Informationen über die voraussichtliche Schülerzahl einzuziehen . & a Wattenscheid , 3 . April . [ Verschiedenes ] An der hiesigen höheren Töchterschule fand am Dienstag die öffentliche Schlußprüfung statt . An die Prüfung reihte sich eine Schul feier , welche in Gesangvorträgen und Deklamationen deut scher und fremdsprachlicher Gedichte bestand . — Die Wahl des Herrn Dr . Führer zum Rektor unseres Realprogymnasiums hat die königliche Bestätigung erhalten . X Wattenscheid , 4 . April . [ Untersuchung . ] Gegen einen älteren Mann aus Günnigfeld wurde die gerichtliche Unter suchung eingeleitet , weil er eines Sittlichkeitsverbrechens ver dächtig ist . a Wattenscheid , 4 . April . [ In der Amtsversamm lung ] welche am 1 . d . M . stattfand , wurden die drei wieder gewählten Amtsverordneten Beckmann , Nick und Niggeling ein geführt . Darauf beriet die Versammlung über die Vermögens auseinandersetzung des Amtes mit Königsteell . X Wattenscheid , 4 . April . Gestern Abend wurden auf eine die Westenfelder Chaussee passirende Equipage zwei Schüsse abgegeben ; es gelang bis jetzt nicht , die Thäter zu er mitteln . in zweitg Uebertragung Berlins an t überall de Landesn rwd g3 = und Ve Posen , und trsorge für 9 evangelische er Monarcht erter Fassan änderung un e nicht richter tungen , wurd Gesetzentwurf mit Präzipual , einprovinz , beschlüssen de # üßregulirunge lagen ; Wahl ch Herr Pfarn ierselbst nochi meinde Hersche orben hat , # # rtretung hervor erhöhen . sandt . ] B erdienen , wen im Feller ' sche n , das der Her Konzertsängen von und ein Herr Bayrhoft hat bereits 5 schaft abgelegt eins = Konzertt ldagio ' s unver heit geben # # und schätzen # # teinschaftlich und läßt spar mehrere ihalts sich # # ud sonchl dun Gesanges # # Mit dantat t Herr Hein ; derselbe wi je oit anertans Anzschungste 1g der Konzel innen . Der s daß sie , obwo wrein Uestil Exter mehre st im Frühio onate früher jenkonzerte ) doß die 9506 14 . in Kreisth singt , die sende itwillig hat Mitnickuss g . Wattenscheid , 4 . April . l1 ] Der Direktor der Zeche „ Maria Anna und Steinbank “ Herr Menzel , ist heute infolge eines längeren schweren Leidens aus dem Leben in die Ewigkeit geschieden . □ Eickel , 3 . April . [ Ausstellung . ] Im Keilmann ' schen Lokale hierselbst befindet sich zur Zeit eine Ausstellung naturwissenschaftlicher Gegenstände , von welchen ein großer Teil dem afrikanischen Festlande entstammt . Westfalen , Rheinland , Hessen = Nassau 2e . Bochum , 3 . April . [ Unglücksfall . ] Ueber den Unglücksfall auf Bahnhof Riemke , von dem wir gestern bereits meldeten , erfahren wir noch , daß der Ver unglückte der 23 Jahre alte Heizer Wilhelm Heisterkamp aus Wanne ist . Schwer vrletzt wurde derselbe ins Krankenhous gebracht , wo er jedoch bald nachher den Geist aufgab . * Bochum , 3 . April . [ Betriebsstörung . ] In Folge Bruchs des Ventilkastens bei der Wasserhaltung ist die unterste Sohle der Zeche ver . Engelsburg voll ständig unter Wasser gesetzt worden , sodaß der Betrieb auf derselben hat eingestellt werden müssen . * Beckum , 31 . März . [ Einen plötzlichen Tod ) fand der Schneider L . aus dem Kirchspiel Lppborg . Dirselbe fuhr mit dem Oekonom P . nach Hause , unter wegs war der Schneider eingeschlafen . Bei der Wohnung desselben wollte ihn der Fuhrmann wecken , gewahrte aber zu seinem Schrecken , daß L . plötzlich gestorben war . * Vörde , 31 . März . [ Einbruch in die Kirche . ] Wie vor einigen Tagen in Gevelsberg , so haben Diebe auch unserer Kirche in vergangener Nacht einen unlieb samen Besuch abgestattet . Durch Entfernung des niedrigen und einfachen Fensters an der Sikristei sind sie in das Innere derselben gelangt , haben hier den eisernen Opfer stab gewaltsam erbrochen und dann mit dem I halte desselben , vermutlich ungefähr 100 Mk . das Weite gesucht Keiner hat den frechen Raub wahrgenommen und so sind die Spitzbuben unbekannt entkommen . Wir wollen hoffen , daß sie bald ermittelt wrden und zwar um so mehr , als sie jedenfalls mit den G vilsberger Dieben identisch sind . Eckesey , 31 . Mä z . [ Gerüsteinsturz . ] Ein Bauunternehmer hier war gestern damit beschäftigt , auf der Zlegelei des Herrn F . Hagen ein 2½ Köckiges Ge bände aufzurichten , als das Gerüst brach und ein Teil des Daches zusammenstürzte . Ein Arbeiter wurde laut „ H . . “ ziemlich schwer , einer leicht verletzt , während die anderen Arbeiter mit dem bloßen Schrecken davon gekommen sind . * Essen , 4 . April . [ Danktelegramw . ] Auf das Glückwunschtelegramm der städtischen Verwaltung an den Reichskanzler Fürsten Bismarck zu dessen 74 . Ge burtstag ist folgendes Danktelegramm eingelaufen : „ Berlin , 3 . Apcil 1889 — 7 Uhr 15 Minuten abends . Herrn Oberbürgermeister Zweigert = Essen , Ruhr . Verbindlichen Dank für freundlichen Glückwunsch . v . Bismarck . “ * Düsseldorf , 1 . April . [ Ein merkwürdiger Prozeß ] um eine Erbschaft oder vielmehr um ein Testa ment schwebt laut dem „ D . . “ am hiesigen Gerichte . Es soll demselben , wie weiter der „ D . . “ erzählt , folgende Geschichte zu Grunde liegen . Im benachbarten Hamm starb eine alte Erbtante , doch beim Teilen der Erbschaft kam ein ' stament zum Vorschein , präsentirt von ein = m der Erben , nach welchem dieser vorab 3000 Mark erhalten und dann noch mit teilen sollte . Diese Bestiamung kam den anderen Erben aus verschiedenen Gründen etwas sonderbar vor und ein Teil bestrite die Echtheit des Testamentes . Der andere Til klagte auf Auerkennung desselben , allein die Gegenpartet wollte die Fälschung des Testaments darthun und stellte zum Beweis , daß das Testament auf folgende Weise ent standen sei : Vor mehreren Jahren begab sich der bevorzugte Erbe nach Düsseldorf , begleitet von einem guten Bekannten . Sie trafen am Theater eine Frau , welche auf sie wartete und der der Erbe eine Schürze und ein Kopftuch übergab , welche Kleidungsstücke die Frau anlegte . Mit der Feau ging der E be zu einem Notar , während der Bekannte im nohen Wirtshause wartete . Später kam der Erbe mit Schürze und Kopfluch allein zurück , die Frau war verschwunden . Er sagte dann zu seinem Begleiter : „ Ich habe 3000 Mark verdient “ . Von diesem Tage datirt das Testament und die Erben behaupten , der bevorzugte Erbe habe eine ganz fremde Frau sälschlich dem Notar als seine Tante , die Erblasserin in Hamm , vorgestellt . Ganz Hamm ist auf den Ausgang des Prozesses gesponnt . * Aachen , 31 . März . [ Als Kuriosum ] verdient bezeichnet zu werden , daß ein hiesiger Herr , wie er in einer Ansprache erklärte , Ehrenmitglied von 89 Vereinen ist . Jedes Jahr nimmt er die Ehrenmitgliedschaft eines Vereins an , um mit der Jahreszahl auf dem Laufenden zu bleiben . * Köln , 2 . April . [ Zoologischer Garten . ] In unserm Zoologischen Garten übt augenblicklich das Raubtierhaus die größte Anziehungskraft aus . Wir finden dort eine prächtige Gruppe von 4 Löwen und 3 Tigern , die durch ihr munteres Spiel jedermann ge fallen . Beim Füttern jedoch müssen sie getrennt werden , denn hierbei hött die Freundschaft auf , keiner gönnt dem andern einen Bissen und es gibt manchen Kampf , bevor jeder seine Portion in Sicherheit hat . Die Löwenmutter im Nebenkäfize hingegen läßt zu erst ihre 3 Monate alten Jungen fressen , bevor sie selbst an die Befriedigung ihres Hungers denkt . Die alten Löwen wirden jtzt auch zusammen gefüttert und erregen durch ihre gewaltigen Sprünge berechtigtes Auf sehen . Wir haben hier Gelegenheit , die Tiere einmal wieder in ihrer natürlichen Wildheit zu sehen . Von den übrigen Bewohnern des Raubtierhauses erwähnen wir noch das vor einigen Tagen angekommene Leopardenpaar , selten schöne Tiere und die jungen Jaguare , welche sich prächtig entwickelt haben . Das Damenheim bei Bonn , welches unter Leitung der Frau Generalin v . Herget steht , hat den Zweck , alleinstehenden Frauen und Jungfrauen aus höheren Ständen von mak = llosem Lebenswandel ein gesichertes Heim und so viel als möglich Gelegenheit zum Selbstverdienen ihres Lebensunterhalts zu bieten . Der Eintritt kann auf verschiedene Weise erreicht werden : durch einwaligen Einkauf , durch jährlichen Beitrag , durch monatliches Kostgeld , durch Abgabe eines Teils vom Arbeitsgewinne für Kost und Logis seitens gänzlich Mittel loser , sofern sie jung und arbeitsfähig sind , durch Ge währung voller Freistellen für gänzlich mittellose Alte und Kranke . Der Vorstand hat das Streben , jeder Dame möglichst den Wirkungskreis anzuweisen , der ihr zusagt , für den sie sich eignet und der ihr und dem Hause da durch am meisten Nutzen bringt . Eigene Wünsche der Damen werden berücksichtigt . Als einzelne Arbeitszweige sind bisher vorgeschlagen : Erziehungsinstitut verwaister Mädchen , Privat = Unterricht in und außer dem Hause , Handarbeiten aller Art , Malereien , Mal = und Zeichen schule , Kochschule mit Mittagstisch für Lehrerinnen und Ladnerinnen , Kinder = und Krankenpflege , Ausbildung von Dienstboten , Vorlestposten bei Alten , Blinden und Kranken , Obst = und Gemüsezucht , Milchwirthschaft , Stellenver mittelungsbureau . Einzelne dieser Arbeitszweige können in besonderen , an anderen Orten zu gründenden Zweig Anstalten betrieben werden . Damen , welche Stellen suchen , können auch vorüberg hend Aufnahme und Ver pflegung im Heim finden . Alle Damen haben sich den Anordnungen des Vorstandes in bezug auf die Hiusord nung unbedingt zu fügen . Jede eingekaufte Dame erhält 2 Zimmer , die andern Damen je nach dem Verhältnis der von ihnen gezahlten Pension 1 bis 2 Zimmer . Die Damen bringen Bett und Bettwäsche nebst Handtüchern selbst mit . Weitere eigene Möbel mitzubringen ist ge stattet . Einkaufsbedingungen , um zeitlebens freie Wohnung im Heim zu haben : vom 15 . bis 20 . Lebensjahr 2100 . , vom 20 . bis 50 . Lebensjahr 1800 . , nach dem 50 . Lebensjahr 1560 M . Die Einkaufssumme ist auf einmal oder in Raten an den Vorstand zu zahlen und wird die Summe sicher gestellt . Das Haus soll den Damen des ihnen fehlende Familienleben ersetzen und durch treues Zusammenwirken in Arbeit und Erholung ihnen eine traute Heimat schaffen . Dem Hause steht eine Oberin vor , die wiederum unter dem Vorstand und dessen Direktor steht . Beiträge und Geschenke für das Jastitut , welches einem vielfach gefühlten Bedürfnisse entgegenkommt , vermittelt gern die Redaktion des „ Volks wohles “ in Dresden . dem Gerichtssaal . R . Essen , 3 . April . [ Schwurgericht . ] Wieder um unter Ausschluß der Oeffentlichkeit und wiederum wegen Verbrechens gegen die Sittlichkeit wurde heute gegen den Bergmann August Mensing aus Baukau ver handelt . Der Angeklagte wurde freigesprochen und so fort in Freiheit gesetzt . — Essen , 3 . April . [ Strafkammer . ] In der heutigen Sitzung der Sirafkammer fand nach der „ Rh = W . Ztg . “ die Wiederaufnahme des Verfahrens gegen den Metzgermeister F . Dittmar statt . Der Zutritt zu dem Sitzungssaale war zur Vermeidung des zu er wartenden großen Andranges dadurch beschränkt , daß der Einlaß nur gegen Vorzeigung einer vorher gelösten Karte gestattet war . Vor Eintritt in die Verhandlung bemerkte der Verteidiger des Angekla ten , Herr Justizrat Niem yrr , daß er dem Drängen der Frau Dittmar nachgegeben und nachträglich eine Arzahl von Zeugen geladen habe , welche Mitteilungen über das Vorlbu des Beschädigten machen sollten , gab jedoch dem Angeklogten den Rat , auf die Aussagen dieser Zeugen zu verz ' chten , damit die heutige Verhandlung nicht noch mehr Staub aufwirble in dieser das Stadtgespräch beherrschenden Angelegenheit . Eine Verzichtleistung auf die Z ugnssse der Geladenen würde sich noch mehr empfehlen , wenn der Vertreter des zugleich als Nebenkläger auftretenden Beschädigten , Herr Rechtsanwalt Dr . Wallach , von der Vernehmung der seinerseits geladenen Personen ebenfalls Abstand nehmen wollte , wozu letzterer seine Zustimmung erkärte . Auch Herr Staatsanwalt Dr . Roscher verzichtete auf die Ver nhmung der Geladenen , indem er betonte , daß dieselbe keinen andern Erfolg haben könne , als die in Frage kommenden Hauptpersonen öffentlich an den Pranger zu stellen . Nachdem der Angeklagte auch seinerseits verzichtet hatte und die neu geladenen Zeugen entlossen worden waren , wurde in die Verhandlung mit dem Verhör der früher bereits vernommenen Zeugen und in die Beweis aufnahme nochmals eingetreten . Neu verhört wurden der Weinwirt Müllers und dessen Schwester , welche je doch über den Vorgang selbst wenig Echebliches zu be kunden wußten . Die Sachverständigen , Herren Dr . Bergkammer und Sanitätsrat Dr . Albers , hielten ihre früher abgegebenen Gutachten bezüglich der Verletzung des Kempkes und der Folgen der Verletzung ebenfalls aufrecht . Der neu geladene Weinwirt Terhoeven , in dessen Lokal sich Dittmar noch am Abend des 22 . Nov . v . J . nach 12 Uhr mit einigen Herrn eingefunden hatte , hat aus dem Benehmen des Angeklagten geschlossen , daß derselbe betrunken gewesen war . Dittmar habe sein Notizbuch aus der Tasche gezogen und dabei geäußert , daß er die Herren , mit denen er in der Reichshalle zusammengewesen sei , bei dem Staatsanwalt wegen Be leidigung anzeigen wolle . Dittmar sei sehr aufgeregt ge wes n , habe viel über Kuxen gesprochen und an einer Weinflasche zeigen wollen , wie er in der Reichshalle den Wurf geführt habe . Dittmar beteuerte wie früher , daß er nicht die Absicht gehabt habe , mit dem Wurf jeman den zu verletzen . Er sei so beleidigt und beschimpft worden , daß er geweint und in der Ecregung nicht ge wußt habe , was er thue . Herr Staatsanwalt Dr . Roscher hielt die Anklage in allen Punkten aufrecht , da es sich unzweifelhaft ergeben habe , daß der Angeklagte die Absicht gehabt habe , den Kempkes zu verletzen , sowie , daß die Verletzung eine lebensgefährliche gewesen sei . Wenn so alles zutreffe , was die Anklage behaupte , so könne andererseits zu Gunsten des Anklagten angenommen werden , daß er angetrunken gewesen sei und in großer Erregung gehandelt habe . Dagegen spreche das ganze Verhalten des Angeklagten dafür , daß er den Streit be gonnen und fortgesetzt hat und außerordentlich roh zu Werke gegangen ist . Er beantrage deshalb mit Rücksicht auf den gefährlichen Erfolg der Verletzung und die Per sönlichkeit des Angeklagten eine Gefängnisstrafe von 1 Jahr . Der Verteidiger des Angeklagten , Herr Justizrat Niemeyer , versuchte die Begründung mildernder Umstände , welche eine Bestrafung mit zwei Monaten Gefängnis zu lassen würden . Erwiesen sei es nicht , daß Dittmar an gefangen habe , da von einem der Anwesenden bez . des Kuxenverkaufs Unfrieden gestiftet worden sei durch Sticheleien , wie ssie wegen der Zuverlässigkeit des An geklagten gefallen seien . Die That sei hervorgegangen aus einem tief verletzten Ehrgefühl und müsse an genommen werden , daß sie keine That der Bosheit ge wesen sei . Der Gerichtshof schloß sich bezüglich der Strafbemessung dem Antrage der königlichen Staats onwaltschaft an und virhäggte eine Gesängnisstrafe von 1 Jahr . Bei der Begründung des Urteils bemerkte der Herr Vorsitzende , daß das Gericht zu Gunsten des An geklagten angenommen habe , daß er betrunken war und gereizt worden ist . Doch sei die Art und Weise , wie er sich gegen Kempkes benommen , eine äußerst rohe gewesen . Auch sei zu berücksichtigen , daß er kein Zeichen von Reue habe wahrnehmen lassen . Vermischte * Wien , 1 . April . Aus Görz wird der Selbst mord der Gräfin Josefine Radetzki gemeldet . Dieselbe erschoß sich mit einem Revolver wegen eines unheilbaren Leidens . — Ein pfissiges Kind . „ Paß auf , Junge , wie viel sind zwei Katzen und drei Katzen ? " — „ Fünf Katzen . “ — „ Richtig , aber wie viel sind eine Katze , ein Regenwurm und ein Sperling zusammen ? " — „ Eine Katze ! “ — „ Oho ! “ — „ Ja , der Sperling frißt den Regenwurm , und die Katze den Sperling — bleibt eine Katze . “ Neueste Nachrichten . * Berlin , 4 . Apil . Die Kaiserin Friedrich hatte sich heute Vormittag wit den Prinzessinnen = Töchtern Vik toria , Sophie und Margarethe , sowie der Herzogin von Edinburg von hier nach Potsdam begeben , um dort die Gruft weiland Kaiser Friedrich ' s III . in der Friedens kirche zu besuchen . * Berlin , 4 . April . In der heutigen Sitzung des Bundesrats gelangte der Antrag Preußens , betreffend den Entwurf eines Gesetzes wegen Abänderung von Be stimmungen des Strafgesetzbuches und des Gesetzes über die Presse , nicht zur Beratung , weil die Beratung des Ausschusses noch nicht beendigt ist . * Berlin , 4 . April . In dem Befinden des General = stabsarztes Dr . v . Lauer scheint nunmehr eine endgiltige Aenderung zur Besserung eingetreten zu sein . * Posen , 4 . April . Infolge des Hochwassers stürzte ein Teil der Dombefestigung ein . Menschenverluste sind nicht vorgekommen . * Pest , 4 . April . Für die Regulirungsarbeiten des Eisernen Thores bewilligte das Abgeordnetenhaus mit Stimmeneinheit 500000 Fl . * Brüssel , 4 . April Nach einem Telegramm des Gouverneurs des Kongostaates sollen sich laut Gerüchten Stauley und Emin auf dem Marsche nach Sansibar befinden . * Brüssel , 4 . April . Von Paris wird gemeldet , der Ministerrat habe beschlossen , bei Belgien Boulangers Auslieferung zu beantragen . Boulangers Banquiers , welche auf baldigen Erfolg rechneten , weigern ihm jetzt die Zahlungen . * Brüssel , 4 . April . Der französische Gesandte Bourée konferirte mit dem Minister des Auswärtigen ; es verlautet , daß es sich um die von der französischen Regierung gewünschte Ausweisung Boulangers gehandelt habe . * Paris , 4 . April . Das republikanische National komité , das gestern Abend um 9 Uhr bei Laguerre ver sammelt war , erklärt : „ Das Komité gibt bekannt , daß seine Mitglieder bis auf 4 Personen einstimmig Boulanger zur Abreise gedrängt haben , da Freiheit und Leben des selben durch die Regierung bedroht waren , welche zu Allem entschlossen ist , um sich an der Macht zu erhalten . gez . Nequet . “ — Mau erwartet heute Abend das Urteil im Liga = Prozeß . * Paris , 4 . April . Thevenet brachte dem Minister Konseil zur Kenntnis , daß er vom General = Prokurator einen Anklagebeschluß erhalten habe , der auf Genehmigung der Verfolgung Boulangers antrage . Der Antrag wird heute der Kammer vorgelegt . * Paris , 4 . April . Die Anklage gegen Boulanger stützt sich auf die Bestimmmungen des Strafgesetzbuches betr . Komplott und Attentat gegen die Regierung . * Paris , 4 . April . In der Deputirtenkammer verlas Méline den Anklageantrag gegen Boulanger , wo rauf Laur erklärte , die boulangistischen Abgeordneten fühlte sich so sehr eins mit Boulanger , daß sie sämtlich mit ihm verfolgt zu werden wünschten . Der Antrag wurde an eine Kommission verwiesen ; diese nahm ihn mit allen Stimmen gegen die Cassagnacs an . * Paris , 4 . April . Die Deputirtenkammer votirte die Autorisation des Verfahrens gegen Boulanger mit 355 gegen 203 Stimmen . — Das Dekret über die Einsetzung des Senats als höchsten Gerichtshof wird morgen erscheinen . * London , 4 . April . Im Oberhaus wurde Graf Morley , Oppositionskandidat , zum Vizepräsidenten gewählt . * Bukarest , 4 . April . Der Prinz Ferdinand von Hohenzollern wird die Titel „ Königliche Hoheit " und „ Prinz von Rumänien “ führen . * Belgrad , 4 . April . Türkische Arnauten über schritten bei Kurschumlje die serbische Grenze und töteten in einem Gefecht mehrere Serben , zogen sich aber vor den anrückenden serbischen Grenzwachen zurück . Ungarische Finanzwachen beschossen auf der Donau fahrende serbische Kaufleute aus Goltbac . Die serbische Regierung hat hierüber Beschwerde erhoben . * Athen , 3 . April . Heute Abend wurden hier starke Erderschütterungen wahrgenommen . * Washington , 4 . Ju Pagopago soll erst dann eine Kohlenstation errichtet werden , wenn die Berliner Samoa = Konfereuz beendigt sein wird . * Das Geographische Institut zu Weimar hat die Reihe seiner Publikationen über Afrika durch eine „ Handkarte von Deutsch = Ostafrika " vermehrt , welche soeben zum Preise von 2 M . ausgegeben wurde . Dieses staatliche Blatt reicht nordwärts bis Mombassa umfaßt also noch einen kleinen Teil der uns benachbarten englischen Interessensphäre ; südwärts geht sie bis über die Mündungen des Rufidschi hinaus . Das deutsche Wituland , welches nicht mehr in diesen Rahmen fällt , ist auf einem besonderen Karton dargestellt . Der Maßstab ( 1 : 1 Million ) ermöglichte ein für afrikanische Verhältnisse sehr weitgehendes Eingehen in Details , sodaß die Karte , die durchweg die neuestn bekannt gewordenen Forschungsergebnisse berücksichtigte , als die speziellste Darstellung unsrer ostafrikanischen Schutzgebiete be zeichnet werden kann . — Ein im gleichen Maßstabe gezeichnetes Kärtchen des südlichen Hessen , das in einer Ecke des Blattes Platz fand , erleichtert den anschaulichen Vergleich mit bekannten heimischen Größenverhältnissen . — Bei dem außerordentlichen Interesse , das Freunde und Gegner der Kolonialpolitik heute naturgemäß dem Schauplatz der zukünftigen Thätigkeit Wißmanns entgegenbringen , darf in der That die vorliegende Karte bean spruchen , dem Interesse aller Gebildeten entgegenzukommen . Wetterbericht . Gelsenkirchen , 5 . April 1889 . Thermometerstand : am April 40 R + 8 Uhr M . am 5 . April 40 B + Wind : SW . Mutmaßliches Wetter am 6 . April : Westlicher , mäßiger Wind mit vorwiegend strübem Wetter , Niederschlägen und wenig veränderter Temperatur . Handel und Verkehr . . * Der Verband deutscher Handlungsgehülfen hat kurzlich seit erst sechsjährigem Bestehen die Mitgliederzahl „ 20000 “ überschritten . Die Kürze der Zeit und die große Anzahl der Mitglieder beweisen gewiß , daß die Bestrebungen des Verbandes sehr gerechtfertigter Natur sein müssen . * Wagengestellung für den Kohlen = und Koksver sand im Ruhrrevier . * * Essen , 3 . April . Von den Zechen und Koksbrennereien des Ruhrkohlenreviers waren nach der „ Rh . W . Ztg . “ für Dienstag den 2 . d . M . 8796 Wagen à 10 Tonnen angefordert ; gestellt sind 8796 , gefehlt haben keine Wagen . Auf Nachbestellungen wurden außerdem noch 109 Wagen à 10 Tonnen gestellt . Industrie = Papiere . 25 . /3 . Annener Gußstahl . . . Aplerbeck Bochumer Bergwerk Bochumer Gußstahl „ ult . Bonifazius Bergwerk . Borussia Kölner Bergwerk Dortmunder Aktien = Brauerei Dortm . Union = Brauerei = Aktien Dortm . Union St . = Pr . „ „ „ ult Gelsenrirchener Bergwerk Georgs = Marienhütte Georgs = Stammprioritäten Grusonwerk Hagener Gußstahl Harkort Bergwerk Schwelm Harkort Bergwerk Pr . = Akt . Harkort Brückenbau St . = Pr . Harpener Bergwerk Hibernia Hörder Hütten = Verein ( alte ) „ „ ( neue ) „ „ Pr . = Akt . Königs = und Laurahütte König Wilhelm , konv . „ . „ St . = Pr . Louise Tiefbau , konv . „ „ St . = Pr . Märktsch = Westfälisches Bergwerk Phönix Lit . A Pluto Rheinisch = Westfälische Ind . Köln Rheinische Stahlwerke Westfälische Draht = Industrie Westfälische Union St . = Pr . Wittener Gußstahl Neuß , 4 . April . 17,50 ; Landroggen , 94,50 136,10 58,00 204,00 203 . 75 113,90 70 . 50 164 . 00 351,50 257 . 00 101,30 101,25 147,99 80 . 10 106 . 25 308,00 132,00 114,00 200 . 00 152,10 165,00 164,50 37,10 71,00 127,00 138,10 144,50 208 . 75 1110,0 161,10 193 . 50 116,40 107,00 119 . 50 12 . 25 9975 145,00 168 . 50 Qual ; 14 . 50 , 2 . Qual . 13,00 Wintergerste 00,00 , Sommergerste 00,00 ; Buchweizen 00,00 ; Hafer 13,50 Mk ; ; Aveel ( Rübsen ) 00,00 Mk . ; Raps 00,00 Mk . ; Kartoffeln 8,00 Mk . alles per 100 kg ; Heu per 500 kg 45,00 Mk . , Stroh per 500 kg 30,00 Mk . ; Rüböl per 100 kg in Partien von 100 Centr . 59,50 Mk . ; Rüböl per 100 kg faßweise 61,00 Mk . ; gereinigtes Oel per 100 kg 3 Mk . höher als Rüböl ; Preßkuchen per 1000 kx 130,00 Mk . ; Weizen = Vor schuß 00 per 100 kg 0000 Mk . : Kleien per 50 kg 5,30 Mk . Berlin , 4 April . ( Fruchtbörse . ) Weizen April = Mai 189 . 00 , Juni = Juli 190,25 , Sept . = Okt . 187,75 Mk . Gek . 70000 Centr . Roggen Avril = Mai 145,00 , Juni = Juli 147 . 00 , Sept . = Okt . 149,00 Mk . Gek . 172000 Centr . Hafer April = Mai 142,00 . Pat = Jnnt 139 . 50 , Sept . = Okt . 187,00 Mk . Gek . 1000 Centr , vorratig mit Faß 58,00 , ohne Faß 5700 April = Mai 57,30 , Mai = Juni 0000 , Sept . = Okt . 51,90 Mk . Gek . 00000 Centr . Sptruus 70er vorrätig 34,40 , April = Mai 33,30 , Juni = Juli 34 . 20 , Aug . = Sept . 35,00 , 50er vorrätig 54,00 , April Mai 52,70 , Juni = Juli 53,60 , Aug . = Sept . 54,60 Mk . Gek . 2290 Mi . Gck . adoo Centz . ue : Vetrolaum vorrätz , 81 . 75 135 . 50 56,00 199 . 00 199 . 50 109 . 50 68 . 75 164,00 351,60 256 . 00 95 . 30 95,30 147,75 81 . 75 106,50 304,25 131,00 130,00 196 . 00 151,00 163,00 162 . 30 37,50 73 . 50 129 . 50 136,80 143 . 00 208 . 75 113,30 160 . 25 193 . 00 119 . 25 107,75 119 . 00 182,10 98 . 50 147,00 150,75 Weizen , neuer 1 . Qual . 1900 , 2 . neuer , 1 . Qual . — , 2 Quck . . # 4
OHDWQLJCRX7PNWTQFW5PESUPQKVPIJRN
"1889-04-05"
Emscher Zeitung. 1879-1904
4
ger
[ "Gelsenkirchen" ]
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Danksagung . Allen Denjenigen , welche unserer unvergeßlichen Mutter das letzte Ehrengeleit gegeben haben , sprechen wir hiermit unsern tiefgefühlten Dank aus . 1042 Gelsenkirchen , 4 . April 1889 . Heinr . Förster nebst Frau . Bekanntmachung . Die festgestellten Kommunalsteuer Heberollen der Gemeinden Brau dauerschaft , Bulmke und Hüllen pro 1889/90 liegen vom 5 . d . M . ab 14 Tage lang im biesigen Ver waltungsbureau zur Einsicht offen . Braubauerschaft , 4 . April 1889 . Der Amtmann . 1000 Graf von Carmer Wohnung zu vermieten . 9707 Näheres Gelsenkirchen , Hoch straße Nr . 12 . Realgymnasium zu Schalke . Das neue Schuljahr beginnt Donnerstag , den 25 . April , früh 8 Uhr . Anmeldungen neuer Schüler werden Dienstag , d . 23 April , vormittags von 10 — 12 Uhr , im Schulgebäude entgegenge nommen . 0801 Bei der Anmeldung ist das Zeugnis von der zuletzt besuchten Schule und der Impfschein oder , wenn der Schüler bereits 12 Jahre salt ist , der Wiederimpsschein vor zulegen . Die Aufnahmeprüfung der an gemeldeten Schlller findet Mitt woch , den 24 . April , vor mittags von 8 Uhr an , statt . Schalke , 4 . April 1889 . Dr . Willert , Direktor . Cauptahe Tertauf zu Schalll . Am Dienstag , den 9 . April er . , nachmittags 3 Uhr anfangend , werde ich im Auftrage und in der Behausung des Herrn Hermann Huge in Schalke , Blumenstraße Nr . 1 , in der Nähe der früheren Grillo ' schen Seilerei 7 Bauplätze an genannter und an der Grillostraße belegen , öffentlich meistbietend unter ganz vorzüglichen Bedingungen zum Verkauf aussetzen . Gelsenkirchen , den 28 . März 1889 . Gustav Hagemann , 296 Amtlicher Auktions = Kommissar . Bahnhofstr . 58 . 6 . 7 8 8 — 6 # 1 Ausverkauf einer bedeutenden Berliner Schirmfabrik mit einem großartigen Lager Hogen u . Sonnensehirmen . Verkauf zu noch nie degewesenen billigen Preisen . Große Zanella = Regenschirme nur 1 Mk . , — Gloria = Regenschirme nur MNk . . 50 , 7 . prima Gloria = Regenschirme mit Elfenbein = , Celleleid = und Horngriffe nur Mk . . 75 , — große Janella = Sonnenschirme nur 1 Mk . , — große Seiden = Itlas = Tonnenschirme — nur Mr . 2,50 , Regen - und Sonnenschirme bis zu den feinsten Genres — # in Spottpreisen . Kinderschirme 35 Pfg . Schulschirme 90 Pfg . 8 Gratis erhält Jeder einen Schirm bei Einkauf von 6 Mark . Verkaufslokal : früher Friedrich = und Marktstraßen = Ecke , Bahnhofstr . 58 , Nähe des „ Rheinischen Hofs . “ Echter deutscher Benediktiner , feinster Magen - u . Tafel - Liqueur . Ganz vorzüglich , angenehm , den Appetit erregend und die Verdauung befördernd , destillirt aus den edelsten und wertvollsten Kräutern und Wurzeln von der Firma F . W . Oldenburger Nachf . , Inhaber Aug . Groskurth , Hannover . Genauere angestellte Prüfungen von Seiten sachkundiger Chem ker . Aerzte und Feinschmecker haben ergeben , daß die Qualität dieses echten deutschen Benediktiner = Liqueurs nicht allein dem französischen Benediktiner = Liqueur als vell ständig gleichwertig zu betrachten , sondern daß der köstliche Geschmack und das herrliche Aroma noch wett kräftiger sind , weshalb derselbe dem französischen Benediktiner entschieden vor # zuziehen ist . Sämtliche Urteile von den größten Autoritäten bestätigen , daß der von mir nach ärztlicher Vorschrift aus den gesundheit fördernsten Kräutern und Wurzeln in sachtundigster Weise fabrizirte Benediktiner = Liqueur im Verg ' esch zu den vielen anderen deutschen Fabrikaten doch nur als der einzige existirende echte deutsche Benediktiner - Liqueur anzuer kennen ist . Bei Ankauf von Benediktiner bitte ich genau auf meine Firma und meine Schutzmarke zu achten und alle anderen mindet wertigen Fabrikate , die unter dem Namen Benediktiner angepriesen werden , wegen der für die Gesundheit zu befürchtenden Nachteile , einfach zurück suomelsten . Preis per 1/1 Literflasche 4,50 Mk . , per 1/8 Literflasche 2,50 Mk . , per 1/4 Literflasche 1,40 Mk . incl . Glas . Proben gratis und franko . Der eche deutsche Benediktiner = Liqueur ist bei nachstehender Firma zu habe ' n in Gelsenkirchen G . Pokorny . 046 Seahfale = Sataunwern - Gudtik ( Aktien = Kapital 1 Million Mark ) Wachenheim ( Rheinpfalz ) empsiehlt ihre patentirten aus reinem Naturwein ohne Zusätze von Spirttuosen und ohne Einpumpen von Kohleasäure hergestellten , von ärztlichen Autorttäten günstigst begutachteten 9ig Schaumweine à M . . 70 die ganze Flasche . Preisermäßigung bei Abnahme von 10 Flaschen . Verkaufsstelle bei Otten & Küllenberg , Selsenkirchen : FFI Kaufmännischer Verein Gelsenkirchen . Im Saale des Herrn C . Feller ( Berliner Hof ) . Donnerstag , den II . April er . , abends 8½ Uhr : des Herrn Gustav Truppel aus Rudolstadt . Thema : „ Die koloniale Entwickelung Deutschlands in der Südsee , mit besonderer Berücksichtigung der Samos Inocin ! Preise der Karten : des Abends an der Kasse Mk . . 50 , im Vorverkauf Mk . . — . Verkaufastellen : Buchhandlung R . Scipio , Marktstrasse 16 , Cigarrenhandlungen A . Alten bernd , Bahnhofstr . 33 , M . Eisenhardt , Bahnhofstrasse 91 , Hotel Feller , Bahnhofstrasse . 9801 KPEFFF Samstag , den 6 . ds . Mts . , vormittags 10 Uhr , werde ich beim Gastwirt H . Schröder , Altermarkt , ein dorthin gebrachtes noch junges Zugpferd ( Schimmel ) , öffentlich meistbietend gegen Baarzahlung zwangsweise verkaufen . Gelsenkirchen . Gebhardt , roor Hutsgerichtsvollzeher . Aufforderung . Diejenigen , welche noch For derungen an den verstorbenen Satt ' ermeister Joh . Kesebom ( Bickern ) haben , werden hierdurch ersucht , solche spätestens bis zum 15 . April er . bei unserm Bevoll mächtigten , Auktionater Herrn Heinr . Risse zu Bickern Nr . 320 , anzumelden . 999 Die Erben . a Nr u In der Nähe des Bahnhofs Gelsenkirchen . Zu erfragen unter Nr . 1009 in der Geschäftsstelle dies . Zig . 2 schöne Wohnungen , eine von 2 Zimmern , eine von 3 Zimmern , nebst Keller und Wasser leitung , ist per 1 . Mai zu ver mieten . Näheres unter Nr . 1036 „ durch die Geschäftsstelle d . Zig . Eine sehr schöne Etage , bestehend aus 6 großen geräumigen Zimmern , event . auch 1 Dacheimmer , per 1 Mai ganz oder geteilt zu vermieten . W . H . Küpper , Schalke , 1037 Wilhelmstr 23 . Ein Sohn braver Eitern als Schreinerlehrling gesucht . Heinr . Höhner , 994 Eickel 164 . Gesucht wird zum sofortigen Eintritt ein zuv r lässiger , unverheirateter Fuhr knecht von 997 A . Knobbe jun . , Schalke , Essenerstr . 2 . Laufbursche gesucht in der Buchdruckerei d . Ztg . Dienstmädchen , wiichs auch mit Kindern um gehen kann . Frau Dr . Lindemann , Gelsenkirchen . 800r Hausirer und Händler erhalten zu außer gewöhnlich billigen Preisen Hosen träger , Kniebänder u . Strumpf bandlitzen direkt von der Gummi bandfabrik Wenstraße 26 , Elberfeld . Zum Selbstfärben empfehlen wir giftfreie Anilinfarben . Otten & Küllenberg , Alter Markt und Hofstraßen = Ecke und Braubauerschaft , gegenüber der svor Sophtenau . Garartvenestee “ in verschiedenen Qualitäten bei 90 Sattler G . Gehrke , Gelsenkirchen , Friedrichstr . 9 . * * Ameiseneier , Drosselfutter , Universalfutter , für Insekten fressende Vögel bei Otten & Küllenberg , Alter Morkt und Hofstraßen = Ecke und Braubauerschaft , gegenüber der Sophienau . Tossebot , verie zu 81 seldutter , hochfein , tägl . frisch Paqueten 10 Pfd . brutto zu . 9½ Mk . fe . u . Nachn . . Hammerschmidt , Attendorn i . 18 . Eine große neuester und geschmackvoll garnirter 9 empfiehlt Therese Hummelsheim , Gelsenkirchen , Hochstraße 18 . Evangl . Arbeiterverein Gelsenkirchen . Sonntag , den 7 . April , nachmittags 4 Uhr : Generalversammlung . Tagesordnung : 1 . Bericht der Kassenrevisoren . 2 . Verschiedenes . 3 . Zahlung der monatlichen Bei träge , Aufnahme neuer Mit glieder und Auszahlung der Krankengelder . Um rege Telnahme bittet 110 ! Der Vorstand . Samstag , abends 6 Uhr : Vorstandssitzung . Der Präses . 00 Bruchbänder bester Konstruktion , in allen Formen und Größen werden , auch auf briefliche Bestellung , jedem einzelnen Falle entsprechend . ge liefert . Broschüre : Die Unterleibsbrüche und ihre Heilung gratis . Professor Kargaein aus Novi bei Fiume ( Oester reich ) schreibt : „ Die Bandage ist ein Meisterstück und zu meiner vollständigen Zufriedenheit ausgefallen . Dieselbe sitzt ausgezeichnet , macht mir keine Beschwerden und hät den Bruch , trotz seiner Größe , vollkommen zurück . Ich bin Ihnen um so mehr ver pflichtet , da ich früher nie ein Band erhatten konnte , welches eine Zurückhaltung bewirkte ! “ Annahme von Bandagen = Bestell ungen in : — Gelsenkirchen Gasthof zum „ Elberfelder Hof “ . am 14 . jeden Monats von 2½ — 7½ Uhr nachm . Man adressire : An die Heilanstalt für Bruchleiden in Stutt gart , Alleenstraße 11 . 950 1 empfiehlt F . Dienst . Krieger - Bund Kaiser Wilhelm II . Braubauerschaft . Sonntag , den 7 . April 1889 , nach n . 8 Uhr : General = Appell im Vereinslokal bei Joh . Brune . 890 Der Vorstand . Vieh = Versicherungs Gefelschast Braubauerschaft . Am Sonntag , den 7 . April , nachmittags 4 Uhr : Versammlung beim Wirt Wünkhaus . Es wird von jeder Mark ½ Pfg . erhoben . 3801 Der Vorstand . Geselschaft „ Postöruchen “ Bulmke . Samstag , den 6 . April 1839 , abends 8 Uhr : General = Versammlung . 880 Der Vorstand . Konsum = Verein Glück Auf Bickern = Wanne . Sonntag , den 7 . April 1889 , nachm . 3½ Uhr : Versammlung . Tagesordnung : Vorstandswahl . 6801 Der Vorstand . Ein schwarzer auf den Namen „ Pluto “ hörend , entlaufen . Dem Wiederbringer eine gute Belohnung . Vor An kauf wird gewarnt . Auskunft erteilt unter Nr . 1019 die Geschäftsstelle d . Ztg . Beomten = und Arbeiter = Verein zu Bahnhof Wanne . Außerordentliche General = Versammlung am Sonntag , den 7 . April er . , nachm . 5 Uhr , im Vereinslokal b . Wirt Fr . Wolters . Tagesordnung : 1 . Zahlung der Beiträge . 2 . Aufnahme neuer Mitglieder . 4 . Besprechung über das von der Köntgl . Regierung zu Arnsberg zurückgewiesene Normalstatut . 4 . Wichtige Vereinsangelegenheiten . Um zohlreiches Erscheinen bittet 666 Der Vorstand . Biselderser Diadtheater . Direktion Karl Simons . — Fern sprech = Anschluß 193 . Samstag , den 6 . April 1889 : Abschieds = Benefiz für den Regisseur Alfred Einecke : „ Rosa und Rös chen vom Ballet " , arrangirt von G . Strengsmann , Lustspiel in 4 Akten von Charlotte Birch = Pfeiffer . Zum Schluß . „ Die Verlobung bei der Laterne . “ Operette in 1 Akt von Carre und Battu . Für Constrmanden Confirmanden = Hüte in größter Auswahl ; sowie schwarze 780 Glace = Handschuhe . Gleichzeitig Empfang der neuesten Filzhute . Carl Cofflet , Gelsenkirchen , Bahnhofstraße 32 . A . Wuliinig , Wanne empfiehlt eine große Auswahl Socken , Arbeitshemden , Jacken und Kittel , ferner : pesteitt Strampft , alle Sorten Strickgarne , Hemden , Wäsche und Korsetts 2c . zu billigen Preisen . Abonnenten finden guten , billigen Mittags tisch . Zu erfragen unter Nr . 783 in der Expedition d . Ztg . belgischer und . i münsterländ . Race , schwerenju . eichten Schlage “ ; stets vorräthig . Käufern sichert reelle Be dienung zu . 232 Wattenscheid , März 1889 . Benjam in Röttgen . GUDSE ! Altermarkt 16 . Gelsenkirchen , Altermarkt 16 . Anfertigung nach Maaß unter Garantie für gules Sitzen und sorgfältige Arbeit . — Beste Waaren bei billigsten Preisen garantirk . La Faltenhemden mit dreifochem Einsatz , tadellos sizend , von Mk . 2, — an . Nachthemden von Mk . . 40 an . Vorhemden mit Kragen von 50 Pf . an . „ in 3fach Leinen v . 90 Pf . an . Klappkragen von 15 . Pf . on . Stehkragen , 4iach Leinen , von 30 Pf . an . Manchetten von 25 Pf . an . Cravatten , Hosenträger , Kragen = und Manchetten = Knöpfe , Unterzeuge , Socken . Reparaturen an Faltenhemden , als : Ein setzen neuer Einsätze 2c . weiden prompt besorgt . Knaben = Faltenhemden von Mk . . 75 an . „ Nachthemden von 40 Pf . an . " Vorhemden , Ifach , von 30 Pf . an . Reinleinene Reste = Taschentücher , ge säumt , das Dutzend Mr . . 50 . Tischtücher , Servietten , Handtücher , sowie bunte Tischdecken in großer Auswahl . Große Auswahl in : Gardinen , Jeinen = und Haumwollstossen aller Art . Festons = und Spitzen . K Damenhemden in nur gutsitzenden k Fagons von Mk . 1, — an bis zu den elegantesten Qualttäten . Unterröcke in großer Auswahl zu billigsten Preisen . Beinkleider für Damen . aus Ia . Dowlask mir Svitze besetzt , Mt . 1,25 . Nachtjacken , weiß Piqué mit Spitze garnirt , von Mk . . 80 an . Nachthauben , mit Spitze garnirt , von 20 Pfg on . Nachthemden , Frisirmäntel , Untertaillen . Mädchen = Hemden aus Ia . Dowlas mit Spitze garnirt von 40 Pf . an . Beinkleider aus Ia . Dowlas mit Feston garnirt von 50 Pf . an . Schürzen aller Art für Damen und Kinder in allen Größen von 10 Pf . an . Handschuhe , Strümpfe , Krausen , Damenkragen von 10 Pf . an . * Erstlings = Hemden , Ia . Dowlas mit Spitze 25 Pf . Erstlings = Jäckchen mit gehäckelter Spitze 25 17 . Wickelbänder von 40 Pf . an . Windeltücher von 25 Pf . an . Liegen , Windelhöschen , Taufmützen , Tragmäntel 2c . 2c . Taufkleider von Mk . 2, — an . Steckbettchen von Mk . 1,25 an . Corsetts aus starken haltbaren Stoffen , neueste Form , von 75 Pf . an . Corsetts aus starkem Drell und Uhrfeder stahl = Einlage mit Vorrichtung zum Herausnehmen der Stangen von Mk . . 50 an . Corsetts , hochelegattes Fecon mit doppel tem Mieder Mk . 3 . Corsetts aus seiner Beumwoll = Serge mit Fuchbein = Einlage , Seiden = Atlas = Prust , bewährte Haltbarkeit , bei elegantem Aussehen Mk . 4 . Neuheit der Saison : Corsetts , aus Ventilationsstoff für die wärmere Jahreszeit und für die Ball saison . Aus gesundheitlichen Rücksichten besonders zu empfehlen . Corsetts sind stets in den Weiten von 48 — 96 cm Taillen am Laoer . Corsetts für Kinder in allen Preisen . Anfertigung von Corsetts nach Maaz . Corsetts für Verwachsene zur Ausgleichung hoher Schulter und Hüfte . Corsetts zur Verschönerung der Büste ohne Polsterung . Nähr = und Umstands Geradehalter 2c . „ „ Altermarkt 16 . Gelsenkirchen , Altermarkt 16 . D mit Ausnahme Bezugspreis : mit illustrirtem Unt Einrückungsgeb Druck und Verlo K Soppe * St . Dem Schreiben de neueren Zeit vom 28 . Tagen in die O ffentl augenblicklich brennen lange ist es von Innern Afrikas bis z gewesen , und die wich paren schon seit Mi Man wußte längst , April vorigen Jahres angetroffen hatte , daß gekehrt und nach San lotschen Troppe Anfan Emin aufgebrochen we bringendem Interesse Briefes daher nicht Spannung wird das welch ' ein hochinteress überstandenen Drangst Aufschlüsse giebt es Gegenden , und eine u # es für die Vermutung ferneren Pläue Stanle Das wicktigste geog Expedition ist zweifelle Aruwimi , der in sei schiedene Namen führt . für den Oberlauf des Stanley als ein Nebe hat der kühne Forse Innern Afrikas entdec und in der Nähe des Stanley ist aber : in erster Linie auch Eigenschaft verdanken Lebendigkeit , eine Span wissenschaftlichen Werke letzter Brief , selbst a graphischen Aufschlüsse Leser die größte Tei Schilderung der Sch Amerikaner sich in d denken . Wohl hatte gerechnet , großen Hind befürchtungen wurden des Aruwimi , hatte er u durchkreuzen , in wel Fieber , Hunger und einer Leute decimirten Untergange der ganzei turen nach Yambuga kongostaat und in E # Seine Erwartung au Kraber , die er auf sei bitter getäuscht . Die Kilinga = Louga beobachte ind gegen Ende seines ien Eingeborenen soga Eine letzte bittere Entt Albert Nyanza angela Sausibar aus von iichtigen lassen , dort al twas von Emin ode baren nicht zu haben , Stanley den Rauch be imin und Casati trug . Naturgemäß richtet Esen des Stanley ' sche kiffen und seine Unter Landsmanne , den aufzu kaf Emin in besserer ergehenden Nachrichten atte zwei Bataillone r 150 bezw . 640 Mann Stationen eine Strecke vberen Nil und am lamen noch die Weiber ine große Menge ander werde bei einem etw den mit sich führen m iuptgrund , welchen Er a . abznziehen , entge lerunden suchte Stanleh ewegen . Er stellte ihr Pborte der Kinder benutz hitel auf dem Marsche Verantwortlichkeit auf benutze , sich und d Gründen wußte Emin Uzuweichen , und man rächen zwischen ihm u boß Emin nur gewissern I am besten , abzuziehe Verschütterlich entschlo Pchaupten , wie er das Wgesprochen hat . Um das weitere # len , muß man sich ver eber , an deren Spitz : Pestischostafriakanisches
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"1873-06-14"
Echo der Gegenwart. 1848-1935
1
ger
[ "Aachen" ]
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— Aachen 1874 . — Nr . 160 . Erstes Blatt . Samstag , 14 . * Verlag von P . Kaatzer in Aachen . Druck von C . H . Georgi in Nachen . der Gegenwart “ erscheint täglich und kostet vierteljährlich für Nachen und Burtscheid sowie bei den Königlichen Postämtern m Deutschland 1 Thlr . 10 Sgr . — Die Insertionsgebühren berragen für die Petizzeile oder deren Raum 1½ Sgr . Annoncen für rden entgegengenommen : in Augsburg : von Hrn . Daude & Comp . ; in Base “ onfeld , Zeidler 4 Ha . ; in G , in Preußen Unnoncen für das „ Echo Das und der übrigen Deutschland 1 Thir . 10 Syr . „ Di , Insertionsgeb shren , berragen für die Peizelle oder deren Raun der # eewaß , Soesengeinss Boaler u P . . a . burzz , von Hrn . Dande & ap vomp . : in Basel : Herxen Haasenstein & Vogler ; in Berlin : Rudolpo Monse , Haasenstein . ; go # # p Albrecht , E . Cohnfeld , Jenvier amp . ; in Bern : Hrn . L . Daube & Co . ; in Bonn : Hrn . Max Cohen & Sohn ; in Bremen : Hru . E . Schlvigz . # tur # # # 9 Mosse ; in Breslau : Hrn . Haasenstein & Vogler ; in Brüssel : Hrn . A . R . Lebegue & Co . ; in Cleve : Hrn . F . Huehi ; in Srefeld : Hrn . 4 Launz in Dresden : Hru . Haasenstein & Vogler ; in Düsseldorf : Hrn . W . De Haen ; in Elberfeld = Barmen : gence Buchhandlugg ; in Hamburg : Hru . Haasenstein & Vogler , Rud . Mosez in Hannover : Hru . Carl Schüßler ; in Köln : Err Haasen ein & Vogzer , # dolph Bädeker , W . Greden ; in Leipzig : Hrn . Haasenstein & Vogler , H . Engler . Eugen Fort , Legphard & Co . ; in # # beg : — Genttein & Vogler , Rudolph Mosse ; in München : Hrn . Rud . Mosse , Haasenstein & Vogler ; in Nürnberg : Hrn . Rukd Mosse , Haasenstein & Vogler ; u # aglo : Hrn . Havas , Lafitte Bullier & Co . ; in Prag : Hrn . Haasenstein & Vogler ; in St . Gallen : Hrn . Rud . Mosse ; in Stuttgart : Hru . Haasenstein & Vogler , Süddeutsche Annoncen = Exped . ; in Wien : Hru . Haasenstein & Vogler , Rud . Mosse ; in Wurzburg : Hru . Daube & Co . ; in Zurich . Hrn . Haasenstein & Vogler . Deutscher Reichstag . 49 . Plenarsitzung . Dienstag , 10 . Juni . Präsident Dr . Simson eröffnet die Sitzung um 12½ Uhr . Am Tische des Bundesraths : Reichskanzlei Fürst Bismarck , die Staatsminister Dr Delbrück , Dr . v . Fäustle , Ministerialdirektor v . Philipsborn , Geheim . Reg . Rath v . Bülow , Oberst Meidam und Andere . Es ist wieder eine große Anzahl von Urlaubsgesuchen einge gangen , wovon jedoch nur solche bewilligt werden , welche durch Krankheit motivirt worden . Die Urlaubsgesuche der Abgeordneten Günther , ( Dr . Erone ) , Kortmüller und Graf v . Landsberg = Vehlen , welche diese Gesuche durch geschäftliche Abhaltungen begründen , werden dagegen vom Hause abgelehnt . # # Die Abgg . Graf v . Wintzingerode und Großmann ( Köln ) neh men in Folge an sie ergangener Telegramme des Bice = Präsidenten des Reichstages v . Bennigsen , zu den Sitzungen zu erscheinen , Veranlassung , zu constatiren , daß sie in denjenigen Sitzungen der vorigen Woche , in welchen der Namensaufruf zum Zwecke der Feststellung der Beschlußfuhigkeit des Hauses stattgefunden , hier im Hause anwesend gewesen seien , diese telegraphischen Aufforderungen daber auf einem Irrthum beruhen müßten . — Vice = Präsident v . Bennigsen bemerkt , daß er in seiner amtlichen Eigenschaft keine Telegramme abgesandt habe und außer dem müßten die Telegramme auf einem Irrthum beruhen , da er nur befreundete Fraktionsmitglieder telegraphisch zum Erscheinen in den Sitzungen aufgefordert habe . Dann tritt das Haus in die Tagesordnung ein . I . Erste und zweite Berathung des Gesetzentwurfs betreffend die Geldmittel zur Erweiterung der Dienstlokalien des Auswär tigen Amts . Nach § 1 dieses Gesetzes wird dem Reichskanzler zum An kauf des Grundstücks Wilhelmsplatz Nr . 2 die Summe von 303,000 Thlr . zur Verfügung gestellt und nach § 2 derselbe er mächtigt , die im Etat pro 1873 zum Ausbau der Dienstgebäude des Auswärtigen Amts bewilligten 175,000 Thlr . als erste Rate zum Neubau der Dienstgebäude Wilhelmsstraße 61 , sowie zur intermistischen Unterbringung der Burcaus zu verwenden . Nachdem der Reichskanzler die Nothwendigkeit in Aussicht ge nommenen Bauten durch die Unzulänglichkeit der gegenwärtigen Bureauräume in längerer Rede motivirt , wird der Gesetzentwurf unverändert genebmigt . Es folgt : UI . Erste Berathung des Gesetzentwurfs wegen Feststellung eines Nachtragsetats für 1873 . Derselbe schließt ab : in Ausgabe mit 10,763,957 Thlr . ( näm lich 8,433,656 Thlr . fortdauernde und 2,330,300 Thlr . einmalige Ausgaben ) und in Einnahmen mit 505,157 Thlr . Nachdem der Staatsminister Delbrück die einzelnen Po sitionen dieses Etats erläutert , beschließt das Haus einzelne Titel desselben an die Budgetkommission zur Vorberathung zu überweisen , andere dagegen zur Vorberathung im Plenum zu stellen . IUI . Fortsetzung der 2 . Berathung des Reichshaushalts pro 1874 in Verbindung mit der 2 . Berathung des Nachtrags = Etats für 1873 . Es werden zunächst die Nachtrags = Etats pro 1873 zu den gestern berathenen Etattitel pro 1874 erledigt . — Bei den einmaligen Ausgaben ( Kosten für die Wiener Welt ausstellung im Jahre 1873 2 . Rate 385,000 Thlr . ) richtete Abg . Dr . Löwe an den Vertreter des Bundesraths die Anfrage ob es nicht möglich sei , einzelnen industriellen Arbeitern Unterstützungen zum Besuch der Wiener Weltanstellung aus Reichsmitteln zu ge währen . — Staatsminister Dr . Delbrück erwidert , daß diese Frage be reits in Erwägung gezogen worden sei , man habe aber geglaubt , von einer solchen Bewilligung Abstand nehmen zu müssen , da es nicht möglich sei , derartige Ausgaben von einer Centralstelle ge hörig kontroliren zu können , wie dies bei den übrigen Bewilli gungen der Fall sei . Bei Tit . 8 Auswärtiges Amt ( Besoldungen und Lokalzulagen der Konsulatsbeamten ) beantragt Abg . Frhr . v . Hoverbeck , die Konsulatsstellen in Havie und Marseille mit je 5000 Thlr . Besoldung und 700 Thlr . Bureaukosten als „ künftig wegfallend " zu bezeichnen . — Trotz des Widerspruchs des Bundeskom . Geh . Reg . Rath v . Bülow wird der Antrag angenommen . — Unter den einmaligen Ausgaben befindet sich in dem Nach tagsetat des Auswärtigen Amts eine Position von 250,000 Thlr . zum Ankauf eines Botschaftshotels in St . Petersburg . — Abg . Frhr . v . Hoverbeck beantragt die Absetzung dieser Position , der Reichskanzler befürwortet dieselbe , indem er auf die fortdauernd steigenden Miethspreise in Petersburg verweist , so daß der gegenwärtige Botschafter bereits 18,000 Thlr . Miethe zahlen müsse . — Die Position wird hierauf bewilligt . — Zu Kap . 8 der sortdauernden Ausgaben ( Rechnungshof 1600 Thlr . ) beantragt Abg . Richter die Annahme folgender Reso lution : den Reichskanzler aufzusordern : 1 . im Einvernehmen mit der Preußischen Staatsregierung die Kassenetats des Rechnungshofes und der Ober = Rech nungskammer , entsprechend den besonderen Haushaltsetats , zu trennen . 2 . Die Besoldungen der einzelnen Räthe des Rechnungshofes spezialisirt in den Etat aufzunehmen . — Nach kurzer Debatte , in welcher der Abg . Richter seinen Antrag damit motivirt , daß diese Spezialisirung um deshalb noth wendig sei , damit der Präsident des Ober = Rechnungshofes nicht die Beschlusse des preußischen Abgeordnetenhauses unwirksam ∆ Das Jubel - Musikfest . ( Fortsetzung und Schluß . ) Der zweite Festtag kündete sich , nachdem die vielen vorhergegangenen Tage ein gar kaltes , graues , griesgrämiges Gesicht gezeigt hatten , durch hellen Sonnenschein an und erhei kerte auch von dieser Seite die Gemüther der Festgenossen . Die Fenster des Kur = und Konzertsaales öffneten sich dem lang er sehnten Gaste , und Lust und Freude durchwogte den Saal wie den schönen , schattigen Garten . Das Programm des zweiten Konzertes aber führte uns von Bach , dem gewaltigen Polypho nisten , durch die duftenden Auen Mozart ' scher Schönheit zu dem weltbeherrschenden Zeus der Tonkunst , zu Beethoven . Staunend nanden die Zuhörer , als das Credo aus der hohen Messe - moll erklang , vor diesem Riesengebäude der Tonkunst , vor dieser Architektur , die in gothischen Formen immer neue Fialen und Thürme gen Himmel sendete . Kein Werk des großen Can kors ist — falls man nicht etwa die ganze Messe aufführen kann oder will — so geeignet , uns die Eigenthümlichkeit des Bach ' schen Styles klar vor Augen zu stellen , wie dieses Credo . Es beginnt ohne alles Vorspiel im Chortenor mit der felsen festen Choralmelodie der katholischen Kirche als Grundlage und Thema einer Vielstimmigkeit , die sich mit jedem dritten Takte erweitert und an Großartigkeit ihres Gleichen sucht . Der Chor hatte unseres Bedünkens die verschiedenen Einsätze dieses Themas noch stärker , fester und einhelliger markiren müssen , um die volle Wirkung des Satzes zu erzielen ; das contrapunktische Beiwerk drohte fast , das gregorianische Thema zu ersticken . Um so besser ader bewährte sich der Chor in dem folgenden Patrem omnipo kentem , einer bewegten vierstimmigen Fuge , die den „ allmächti den Schöpfer des Himmels und der Erde “ in seinem Glanze zeigt und verherrlicht . Ein großes Duett für Sopran und Alt verarbeitet dann den folgendon Credo = Text bis zum Et incar batas in schwer zu singenden kanonischen Gestalten . Die Damen Wilt und Gompertz entledigten sich dieser Aufgabe mit großer nusikalischer Sicherheit , wenn auch nicht ohne einen kleinen lap 8a8 . Dem modernen Geschmack sagt aber dieses Stück wenig zu , und es fand darum auch bei der Masse nur geringen Beifall , wahrend sich der ächte Bachverehrer an den reichen contrapunk tischen Ornamenten hoch erfreute . Das dann folgende fünfstim mige Et incarnatus ist ein Satz von großer Innigkeit des Ge fühls und tiefer religiöser Andacht . Das in II - moll beginnende , nach und nach von allen Stimmen aufgenommene , herabsteigenee machen könne , — wird Kap . 8 mit dem Antrag Richter an die Budget = Kommission verwiesen . Die übrigen Kapitel des Nachtrags = Etats pro 1873 werden , soweit sie zur zweiten Berathung gestellt sind , ohne erhebliche De batte genehmigt und dann in die Berathung des Hauptetats pro 1874 eingetreten . Auswärtiges Amt . Tit . 8 . Besoldungen der Konsulatsbe amten 331,100 Thlr . sowie Tit . 9 . Remunerationen fur nicht an gestellte Beamte bei den Konsulaten 64 . 000 Thlr . werden , nach dem auch hier die beiden Konsulateien Havre und Marseille als „ künftig wegfallend " bezeichnet werden , unverkürzt bewilligt . Des gleichen die übrigen Titel 10 — 23 der fortlaufenden Ausgaben dieses Etats , sowie die einmaligen Ausgaben mit 33,000 Thlr . Kap . 7 . der dauernden Ausgaben ( Verzinsung der Reichs schuld ) Tit . 1 . Zinsen auf Schatzanweisungen 180,000 Thlr . , 1 Kap . 12 der Einnahmen ( Zinsen aus belegten Reichsgeldern ) Tit . ! 1 . Von Festungs = Baufonds und von Eisenbahn = Baufonds 1,000 . 000 Thlr . , sowie Kap . 8 der Einnahmen ( aus der französischen Kriegs kostenentschädigung 9,663,322 Thlr . ) , werden ohne Debatte ge nehmigt , Kap . 9 der Einnahmen ( Ueberschuß aus dem Haushalt des Jahres 1872 13,020,961 Thlr . ) dagegen von der heutigen Berathung abgesetzt . — Kap . 10 . Beiträge für die St . Gotthard = Eisenbahn 379 . 210 Thlr . wird genehmigt . — Es folgt Kap , 1 der Einnahmen ( Zölle und Verbrauchs steuern ) in Verbindung mit der zweiten Berathung des von den Abgg . Behr , v . Below und Gen . vorgelegten Gesetzentwurfs die Abänderung des Vereins = Zolltarifs . Derselbe lautet : § 1 . Vom Eingangszoll werden fortan befreit : 1 . Eisen und Stahi , Stahlwaaren , wie solche unter Nr . 6 a . b . einschließlich Anmerkung 1 bis 4 c . d . e . 1 und 2 des unterm 23 . Mai bekannt gemachten , mit dem 1 . Oktober 1870 in Wirksamkeit getretenen Vereins = Zolltarifs . 2 . Maschinen und Fahrzeuge , wie solche unter Nr . 15 b . 1 und 2 d . 2 einschließlich Anmerkung zu . , desselben Tarifes ausgeführt sind . § 2 . Alle entgegenstehenden bisherigen Vorschriften werden hiermit aufgehoben . § 3 . Das gegenwärtige Gesetz tritt mit dem 1 . Januar 1874 in Kraft . “ Abg . Stumm und v . Kardorf beantragen dagegen unter Ablehnung des Antrages v . Behr den Reichskanzler aufzu fordern ; dem nächsten Reichstage über eine umfassende , insbeson dere auf eine weitere Ermäßigung der Eisenzölle gerichtete Reform des Zolltarifs , Vorlage zu machen . Nachdem Abg . v . Behr seinen Antiag durch eingehende Details in längerer Rede motivirt , beantragt Abg . Lasker mit Rücksicht auf die dem Reichstage so knapp zugemessene Zeit und da , wie verlautet , ein auf diesen Gegenstand bezugnehmendes Ge setz dem Bundesrath bereits vorliege , den Antrag v . Behr von der heutigen Beraihung abzusetzen . Redner richtet sodann an den Vertreter des Bundesraihs die Anfrage , ob ein auf die Abände rung des Vereins = Zolliarifs bezüglicher Gesetzentwurf dem Bundes rath vorliege und ob dessen Vorlage an den Reichstag demnächst zu erwarten sei . Staatsminister Dr . Delbrück : Dem Bundesrathe liegt allerdings ein Gesetz vor , welches zum Theil dieselben Gegenstände behandelt , die in dem Antrage v . Behr enthalten sind . Dasselbe befindet sich gegenwärtig in dem betreffenden Ausschuß ; ich zweifle aber nicht , daß sie sehr bald an das Plenum des Bundesraths ge langen wird . Avg . Dr . Braun ( Gera ) . Wir können doch unmöglich nach Hause gehen , ohne irgend eine Steuererleichterung herbeige führt zu haben ! Die Salz = und Tabacksteuer haben sich bei dem Wettlauf im Bundesrath gegenseitig todtgeschlagen ( Heiterkeit ) und konnten deshalb nicht an den Reichstag gelangen . Jetzt haben wir hier einen Gegenstand , der uns eine Steuererleichterung ver schaffen kann und deshalb kann ich mich für die Vertagung dieses Gegenstandes nicht aussprechen . — Nachdem noch die Abgg . v . Kardoiff , Blum und Frhr . von Hoverbeck gegen die Vertagung gesprochen , wird der Antrag Lasker abgelehnt und in die Berathung des Gesetzentwuises eingetreten . Abg . Stumm empfiehlt hierauf in längeren Ausführungen seinen Antrag , dann beschließt das Haus auf den wiederholten Antrag der Abgg . v . Bernuth und Dr . Lasker die Absetzung des Gegenstandes von der heutigen Tagesordnung . Nach einigen Bemerkungen des Abg . Grumbrecht zu Fingst , wird sodann die Berathung abgebrochen und die Sitzung auf morgen 12 Uhr vertagt . In Bezug auf die morgende Tagesordnung schlägt der Präsi dent vor , als ersten Gegenstand auf dieselbe die dritte Lesung des Gesetzes betr . die Erweiterung der Dienstgebäude des Auswärtigen Amts und als zweiten Gegenstand die Fortsetzung der Etatsbe rathung zu setzen . — Außerdem schlägt der Präsident vor , als weiteren Gegenstand die erste Berathung des Militairorganisations gesetzes auf die = O . zu bringen . Abg . v . Bennigsen widerspricht diesem Vorschlage und wünscht , daß nur solche Geschäfte ihre Erledigung finden , welche namentlich mit dem Etat zusammenhängen und außerdem solche , welche eine übermäßige Zeit nicht in Anspruch nehmen . In der Lage , in der sich der Reichstag befindet , ist es nicht zweckmäßig , diese Vorlage noch in Angriff zu nehmen . Es wäre nothwendig gewesen , diese Vorlage gleich beim Beginne der Session dem Reichs tage vorzulegen , da dies aber erst nach zwei Monaten gescheben , so bitte ich von der Berathung der Vorlage in dieser Session abzusehen . — Abg . v . Helldorff hält die Berathung der Vorlage in dieser Session für durchaus wünschenswerth und würde er und seine Parteigenossen derselben gern jedes Opfer an Zeit bringen . — Abg . Dr . Friedenthal . Er und seine Parteigenossen halten den Gesetzentwurf ebenfalls von größter Wichtigkeit , aber eben um deshalb wünschen sie , daß die Berathung desselben für jetzt nicht stattfinde . — Abg . Dr . Windthorst und Dr . Lasker treten den Aus führungen des Abg . Bennigsen durchweg bei und erklären sich eben falls gegen die Berathung . — Das Haus beschließt demnächst . — Abg . Dr . Bamberger richtet hierauf an den Präsidenten des Reichskanzleramts die Anfrage , ob in Betreff des Reichspapier geldes der Bundesrath bereits Beschlüsse gefaßt habe , damit in der dritten Lesung des Münzgesetzes fortgefahren werden könne . — Staatsminister Dr . Delbrück erwidert , daß der Bundesrath übermorgen über diese Frage in Berathung treten werde . — Es bleibt somit bei der vom Präsidenten vorgeschlagenen Tagesordnung mit Ausnahme des Militairgesetzes . Schluß der Sitzung 4¾ Uhr . 50 . Plenarsitzung . — Mittwoch 11 . Juni . Präsident Dr . Simson eröffnet die Sitzung um 12½ Uhr . Am Tische des Bundesraths : Reichskanzler Fürst Bismarck , Staatsminister Dr . Delbrück , General = Major v . Veigts = Rheetz , Oberst Meidam u . A . Ein Urlaubsgesuch des Abg . Winter ( Wiesbaden ) wird vom Hause abgelehnt und dann in die Tagesordnung eingetreten . 1 . Dritte Berathung des Gesetzentwurfs über die Geldmittel zur Erweiterung der Dienstlokalien des auswärtigen Amts . — Der Gesetzentwurf wird nach kurzen Bemerkungen des Abg . Graf Rittberg und des Reichskanzlers definitiv angenommen . 2 . Fortsetzung der Etatsberathung . Zölle und Verbrauchs steuern . Kap . 1 . Einnahme 69,572,050 Thlr . — Zu Tit . 1 , Ein und Ausgangs = Abgaben 31,316,410 Thlr . , nimmt Abg . v . Gop pelt das Wort , um die Rothwendigkeit einer Tarifreform dar zulegen , bleibt aber auf der Tribüne absolut unverständlich . Abg . Dr . Braun ( Gera ) wünscht , daß die Frage der Eisen zölle noch während der gegenwärtigen Session erledigt werden möchte . Unter der gegenwärtigen Unsicherheit leiden Fabrikanten und Konsumenten und glaube er , daß man die Industrie nicht mehr schädigen könne , als durch eine solche vermanente Un sicherheit . Bundes = Kommissar Geh . Rath Dr . Michaelis gibt eine Statistik der Rübenzuckersteuer und bemerkt , daß der Bundes rats sich gegen die Erhöhung des Zolles auf Raffinade ent schieden habe . Bei Tit . 2 , Rübenzuckersteuer 11,817,100 Thlr . , bemängelt Abg . Sombart den gegenwärtigen Besteuerungsmodus und wünscht die Besteuerung nach dem inneren Gehalt des Zuckers . Abg . v . Kardorff nimmt bei Tit . 3 , Salzsteuer 10,783,490 Thlr , Veranlassung für Aufbebung dieser Steuer und Ersatz der selben durch Erhöhung der Tabaksteuer zu sprechen . Außerdem bemerkt er , dem gestern vom Abg . Windthocst vorgelegten , auf Abschaffung der Zeitungssteuer gerichteten Antrage gegenüber , daß er diesem Antrage nur dann zustimmen könne , wenn die Zeitungs steuer durch neue Reichsbörsensteuer ersetzt werde . Abg . Dr . Braun ( Gera ) erklärt , daß er den Wegfall der Salzsteuer nicht durch Erhöhung der Tabaksteuer erkaufen wolle . Es würde eine solche Erhöhung eine große Mißstimmung hervor rufen und sei diese Frage daher auch von politischer Bedeutung . Es könne doch nur darauf ankommen , dem Reiche ein bestimmtes Einkommen zu sichern ; dazu bedürfe es aber keineswegs der fort währenden Steuerungen , er glaube vielmehr , daß dies am leich testen durch die Uebertragung der Gewerbesteuer auf das Reich geschehen könne , da durch diese Steuer dem Reiche eine feste Einnahme gesichert würde . Abg . Selig spricht sein Bedauern darüber aus , daß die Salzsteuer auch noch ferner ihr Leben fristen solle . Es sei diese Steuer eine im hohen Grade ungerechte und das Volk bedrückende , die namentlich die niederen Volksklassen am härtesten drücke . Aber in gewerblicher Beziehung sei die Aufhebung der Salzsteuer wünschenswerth . Außerdem beschränke dieselbe auch die Salz produktion und deshalb müsse er und seine Parteigenossen sich fort und fort für dic Beseitigung der Salzsteuer erklären . Bei Tit . 4 , Tabakssteuer 339,820 Thlr , spricht Abg . von Minnigerode für Beibehaltung der Flurbesteuerung im Falle an das Projekt einer Erhöhung der Tabakssteuer herangetreten werden sollte . Bei Tit 5 , Branntweinsteuer 10,253,890 Thlr . , weist Abg . Dr . Birnbaum darauf hin , welch ein großes Interesse die Landwirthschaft daran habe , zeitig vorher zu wissen , ob eine Aenderung in dem Besteuerungsmodus eintreten werde oder nicht . Redner richtet deshalb an den Vertreter des Bundesraths die Anfrage , ob der letztere sich bereits wegen Einführung der Fabrikat steuer schlüssig gemacht habe . Staatsminister Dr . Delbrück erwiedert , daß die Versuche , die nöthig seien , um die Frage wegen Einführung der Fabrikat steuer zur Entscheidung zu bringen , ununterbrochen fortdauern und dem Abschlusse nahe seien . Der Bundesrath sei daher nicht in der Lage gewesen , sich über diese Frage schlüssig zu machen . Die Tit . 6 und 7 dieses Kapitels werden ohne Debatte erledigt . Es folgt Kap . 2 Wechselstempelsteuer 1,656 . 600 Thlr . Abg v . Puttkamer bringt hierbei einige Beschwerden zur Sprache , Thema ist von dem Bewußtsein der Gnade durchdrungen , die der Welt durch die Menschwerdung des Gottessohnes wiederfah ren ist ; die begleitende gleichmäßige Figur der Violinen stimmt zum Charakter der Anbetung , der dem Satze innewohnt Ein etwas breiteres Tempo würde diesem Charakter ohne Zweifel noch mehr entsprochen haben . Von gleicher Innigkeit , aber mehr klagender Natur ist das Crucikixus , welches zudem die Merkwür digkeit zeigt , daß der ganze Satz auf einen Basso continuo auf gebaut ist , der sich jede vier Takte ganz genau wiederholt , aber zu stets neuen Tongestaltungen Anlaß gibt . Der Chor sang diese Sätze schön , übertraf sich aber in dem nun folgenden Et resurrexit , dem freudigsten und erhabensten Auferstehungshym nus , den es wohl geben mag . Mit stets neuer Kraft steigen die sich Stimme auf Stimme daängenden Tonwellen des freudigsten Dankes dem Himmel entgegen und reißen den Hörer mit sich fort , unaushaltsam , bis zur Entzückung ; da endlich , wo die „ Wiederkunft des Richters über Lebende und Todte “ angekündigt wird , stellt sich der Chor = Baß allein hin und schildert dieses Mysterium in einer wunderbar kräftigen , lebendigen Tonfigur , vermählt sich dann aber wieder mit den übrigen Stimmen um uns zu verkünden , daß „ sein Reich kein Ende haben wird . “ Die ser Chor ist der wirlungsvollste des ganzen Werkes , wenn auch andere Sätze ihn in musikalischer Bedeutung und Kombination überragen mögen . Unsere Sänger und Sängerinnen haben sich in der Lösung dieser sehr schwierigen Aufgabe mit Ruhm bedeckt und haben in dem Erfolg sicher alle die Mühen und Qualen vergessen , die ihnen das Einstudiren dieser ungewohnten Musik verursacht hat . — Die darauf folgende Baß = Arie , von Herrn Hill sehr schön exekutirt , behandelt in sanftern melodiösen Formen den Glauben an den heiligen Geist und die unter seinem Schutze stehende „ eine , heilige , katholische und apostolische Kirche, " die mit besonderm Nachdruck darin hervorgehoben wird . Das Taufbekenntniß Coptiteor gibt dann dem Meister wieder Veran lassung zu einem genialen reich contrapunktirten Chorsatze , der stellenweise sich einem frei eintretenden Choral = Cantus firmus anschmiegt und endlich in ein langsameres Tempo mit frappan ten harmonischen Ausweichungen übergeht , da wo der Text die einstige Auferstehung der Todten ankündigt . Doch diese ernsten Rodulationen halten nicht lange vor , sondern wenden sich nach - dur zum freudigen , bewegten Schlußsatze , zum Glauben an ein ewiges Leben , der in schwungvollem , fünfstimmigem Chor und in stets ansteigenden Figuren zum herrlichsten Ausdruck ge bracht wird . Von einem frommgläubigen protestantischen Mei ster verfaßt , ist diese Musik eine Illustration des katholischen Glaubensbekenntnisses , wie sie kaum prächtiger gedacht werden kann . Bei der Aufführung des Messias sowohl als des Credo wurde die Orgel schwer vermißt . Wann wird Aachen dieses für große Aufführungen klassischer Musik heut zu Tage unent behrliche Instrument endlich in seinen Konzertsaal bekommen ? Winn wird Aachen seinen Schwesterstädten Cöln , Düsseldorf , Barmen , Elberfeld 2c . darin ebenbürtig werden ? Mozarts Cantate „ der büßende David, “ welche dem Credo folgte , führte uns auf ein anderes , wenn auch verwandtes Ge biet . Hier verbindet sich in den Chören mit Bach ' scher Poly phonie die spezifischze Anmuth und Schönheit der Gebilde Mo zarts , dieses bev zugten Lieblings der Musen , während die mehr dem Opernstyle ungehörenden drei Arien den Sängern derselben Gelegenheit geben , dem Publikum ihre Sangeskunst zu offen baren . Ist demnach die Stylistrung der 10 Nummern des Wer kes verschieden , so vergißt man diese Verschiedenheit dennoch beim Anhören derselben , gleich wie man an manchen Gebäuden nichts Störendes darin findet , daß zwei Baustyle , z . B . Gothik und Renaissance , miteinander vermischt sind . Sowohl Chöre als Arten des „ Davidde “ sind so schön gesetzt und klingen so lieb lich , die Nüancirungen sind so fein abgestuft , Alles schwimmt in einem so zarten , rosigen Schein , daß man diese Gesänge nicht ohne die innigste Freude und Andacht anhören kann . Gleich der erste langsame Chor mit fugirtem Hauptsatz und mit einem Sopcan = Solo als Mittelsatz ist von so hinreißender Schönheit , daß unser Herz , welches vorher der Bach ' schen Weise ungetheilt huldigte , sich unwillkürlich Mozart , dem Schöpfer dieser innigen Melodien zuwendet . Das Sopran = Solo sang Frau Gomperz , die Altistin , und zeigte hierin , so wie in der Arie des zweiten Soprans „ Freudig zum Herrn “ — welche jedoch aus F nach Es transponirt war — welch bedeutenden Umfangs ihre Stimme fähig ist , wie leicht sie neben dem tiefen g auch das zwei Okta ven höhere g , ja selbst das a anschlagen kann . Besagte Arie war auch in Bezug auf Coloratur und seinen Ausdruck der Melodie eine vortreffliche Leistung , und die liebliche Sängerin , welche gestern in den Altpartien des Messias brillirte , heute aber mit Frau Wilt um die Wette die Höhen des Soprans erstieg , wird in dauerndem , dankbarem Andenken bei allen Besuchern des Jubelfestes bleiben . Eine zündende Wirkung machte auch das in kanonischer Form geschriebene Duett der beiden Damen , „ Herr , verdirb in den Schlachten , die dich verachten . “ Ueber dem energischen Charakter des Vortrages vergaß man durchaus , daß der Satz ursprünglich den Text „ Domine Deus , rex coelestis “ die vom Handelsstande gegen das Wechselstempelsteuengesetz erho ben worden . Staatsminister Delbrück erwidert , daß diese Beschwerden auch dem Bundesratb vorgelegen und als begründet anerkannk worden seien . Es liege deshalb dem Bundesrath bereits ein Gesetz entwurf vor , welcher einige Aenderungen der Bestimmungen des Wechselstempelsteuergesetzes bezwecke . Zu Kapitel 8 Post = und Zeitungs = Verwaltung ( Einnahme 31,199,000 Thlr . , Ausgabe 26,272,639 Thlr . ) nimmt das Wort Abg . Schmidt ( Stettin ) , um eine Aufbesserung der Gehälter der Postbeamten zu befürworten . Ebenso wünscht fer eine Erhöhung der Baufonds und den Wegfall der Tranfitgebühren . Abg . Dr . Selig beklagt die Abschaffung des Ausgabestempels , da die Unsicherheit in der Kontrole die Unregelmäßigkeit in der Ausgabe von Briefen erheblich vermehrt habe . Bundeskommissar Geh . Postrath Dunkel konstatirt dem gegenüber , daß eine Vermehrung der Beschwerden wegen verspä teter Ausgabe seit Abschaffung des Ausgabestempels nicht stattge funden habe . Kap . 3 wird hierauf genehmigt . Es folgt Kap . 4 Telegraphen = Verwaltung ( Einnahme 4,521,300 Thlr . , Ausgabe 4,363,977 Thlr . ) Hierzu beantragen Abg . Ackermann und Gen . a ) dem Reichskanzler zu empfehlen , auf eine angemessene Erhöhung der Lokalzulagen für die Telegraphenbeamten in Warschau und Malmö , sowie auf die Aussetzung von Lokalzulagen für die Telegraphen Beamten in Basel vom Jahre 1874 ab Bedacht zu nehmen ; b ) bei dem Tit . V , 1 der Ausgaben die Bemerkung aufznehmen , daß den bei den Telegraphenstationen in Warschau , Malmb und Basel beschäftigten Telegraphenbeamten die Lokalzulagen hei Be messung der Pension in gleicher Weise in Anrechnung zu bringen ist , wie dies bezüglich des Wohnungsgeld = Zuschusses für die in Deutschland wohnhaften Beamten in Aussicht genomme ist . Abg . Schmidt ( Stettin ) reiht bei diesem Etat die Errich tung von semaphorischen Stationen im Interesse der Seeschiß fahrt an . Bundesbevollmächtigter Oberst Meidam erwidert , daß bereits eine Statien errichtet worden sei und abgewartet werden müsfe , ob die Erfahrungen eine Vermehrung derselben wünschenswerth machen werden . Auf eine Anfrage des Abg . Lesse bezäglich der Rangverhält nisse der Lbertelegraphisten mit den übrigen Reichsbeamten erwidert Oberst Meidam , daß die Feststellung derselben demnöcht ersct gen und veröffentlicht werden solle . Abg . Dr . Nieper berichtet Namens der Budget = Kommission über mehrere von Telegraphenbeamten aus Elsaß = Lothringen aus gehenden Petitionen wegen Gleichstellung ihrer Lokalzulagen mit den übrigen Beamten und empfiehlt dem Hause den Antrag der Kommissare , diese Petitionen dem Reichskanzler z zur Berücksichtigung zu überweisen . Staatsminisier Dr . Delbrück bittet um Abkehnung dieses Antrages , da diese Frage bei der Regulirung der Wohnungsgeld Zuschusse ihre Erledigung finden werde . Die Abgg . Dr . Grumbrecht und Dr . Windthorst ( Meppen ) empfehlen dagegen dringend die Annahme des Antrages , da kein Grund vorliege , die Telegraphenbeamten in Bezug auf die Lokalzulagen schlechter zu stellen , wie die übrigen Beamten in Elsaß = Lothringen . Nach einigen thatsächlichen Berichtigungen des Bundesbevoll mächtigten Oberst Meidam wird der Antrag der jBudget = Kom mission und ebenso der Antrag Achermann und Gen . mit großer Majorität angenommen und die sämmtlichen Positionen des Kap . 4 bewilligt . Es folgt der Etat der Eisenbahnverwaltung . Kap . 5 der Einnahmen 2,546,993 Thlr . , Kap . 8 der einmaligen Ausgaben 114,577 Thlr . Hierzu beantragen Abg . Dr . Hammacher und Gen . : den Herrn Reichskanzler zu der Anordnung aufzufordern : 1 . daß dem Reichstage alljährlich ein Bericht über die Verwaltung , den Octrieb und Bau der Elsaß = Lothringischen Eisenbahnen , sowie des unter der Verwaltung des Reichs stehenden Theiles der Wilhelm = Luxem burg = Bahnen zugestellt werde . 2 . daß alljährlich die Veröffentlichung auf gleichförmigen Grundlagen berubender statistischer Zusammen stellungen über sämmtliche im deutschen Reiche gelegenen Eisen bahnen erfolge . 3 . den Herrn Reichskanzler zu einer sachverstän digen Ermittelung des ungefähren Werthes der durch den Friedens Vertrag vom 10 . Mai 1871 für das Reich erworbenen Elsaß Lotbringischen Eisenbahnen aufzufordern , um auch auf dieser Grundlage einen Anhalt für die Beurtheilung des Betriebes und dessen Resultate zu gewinnen . Nachdem Abg . Dr . Hammacher diese Resolutionen in Un geren Ausführungen motivirt , erklärt der Bundeskommissar Ministerial = Direktor Herzog , daß er der ersten Resolution das bereitwilligste Entgegenkommen des Reichskanzler = Amts in Aus sicht stellen könne . Was den zweiten Antrag anlange , so werde er auch diesem nicht entgegengetreten , doch sei die Beschaffung einer solchen Zusammenstellung nur möglich , wenn darauf gerechnet werden könne , daß die übrigen Bahnverwaltungen der Reichs regierung ihre Unterstützung zusichern . Ebenso könne er sich mit dem Motiv des dritten Antrages einverstanden erklären , da eine solche Ermittelung im Interesse der Verwaltung selbst liege , doch werde diese Arbeit wahrscheinlich mehrere Bahre in Anspruch nehmen . Abg . Dr . Mohl erklärt sich ebenfalls mit den Anträgen Hammacher einverstanden , dann werden dieselben mit großer Majorität angenommen und die sämmtlichen Positionen auch dieses Etats genehmigt . Es folgt 3 . Abstimmung über die geschäftliche Behandlung des Gesetz¬ = hatte , also eine einfache Lobpreisung oder Anrufung des Herrn war . Die Arie des Tenors „ Ich klagte dir die Wunden “ , ( die nicht ohne Verwandtschaft ist mit der Arie des Octavio „ Thrä nen , vom Freunde getrocknet " ) wurde von Herrn Hubert recht schön und verdienstlich gesungen . Unrecht ist es in der verschiedenen Recensionen , die jetzt rechts und links über das Fest erscheinen , daß dieser Sänger durchgehends geringschätzig behandelt wird , ja daß eine derselben ihn sogar neben den beiden Damen als einen „ Lückenbüßer " bezeichnet . Die Herren Recen senten fanden , wie es scheint , sonst so wenig an dem Feste aus zusetzen , daß ihr kritischer Groll , der doch ein Opfer haber mußte , sich all auf den armen Hubert entlud , welcher zwar nicht ganz auf der künstlerischen Höhe der übrigen Solisten stand , aber seine Aufgabe doch recht wacker und mit Verständniß gelöst hat , keiner Partie etwas schuldig geblieden ist . Bei unserer tenor armen Zeit müßte man sich freuen , wenn ein stimmbegabter Sänger sich der Konzertmusik zuwendet , statt sich an Wagner ' = schen und Meyerbeer ' schen Opern abzuschreien und bald zu rui niren . — Der Doppelchor „ Verschon ' , o Herr “ ist wieder eine innige , echt mozart ' sche Inspiration von unvergänglicher Schön heit , und wurde vom Chor bezaubernd vorgetragen . Dann aber eirang Frau Wilt durch den brillanten Vortrag der Arie „ Bei der Stürme brausendem Schmettern " den einhelligsten , andau Ind sten Beifall des Abends ; es werden auch wenige Sängerinnen der Jetztzeit im Stande sein , mit Frau Wilt in der Ausführung einer solchen Arie zu concurriren ; sie besitzt dazu die eminente sten Mittel : eine herrliche , umfangreiche , glockenhelle Stimme , die in ungeschwächter Stärke und mit spielender Leichtigkeit das hohe c und d erreicht , während kurz zuvor das um mehr als zwei Oktaven tiefere b mit Kraft aus ihrer Kehle ertönte , dazu eine Technik , eine Coloratur , einen Trlller , die ihres Gleichen suchen . Die beiden Wiener Damen waren unbezweifelt die glän zendsten Sterne am Festhimmel . — Nach dem tapfer exekutir ten , fugirten Terzett der 3 Solostimmen bedeckte sich der Chor mit neuem Ruhm in dem ausgedehnten und schwierigen Schluß chor , worin das in ganzen Noten durch alle Stimmen einher schreitende Fugenthema „ Wer dem Herrn vertraut " von wahr haft vompöser Wirkung ist . Bisher hatten wir noch wenig Gelegenheit , des Orchesters zu gedenken , des Orchesters , welches in all diesen Chor = und Solo sachen zwar eine secundäre Rolle fpielt , aber doch zuweilen selbst ständig dervortritt und besonders in den Mozart ' schen Arien mitt sehr schönen Solostellen der Blasinstrumente bedacht ist . Nur aber wurde das Orchester Selbstzweck : die neunte Sinfonie Beet¬
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"1873-06-14"
Echo der Gegenwart. 1848-1935
2
ger
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entwurfs , gaben di trage des und sind von ihrem unerwarteten Hingang sehr schmerzlich bewegt . Unter diesen Eindrücken hat sichz der Kaiser nicht so rasch erholen können , wie es , Dank seiner kräftigen Natur , sonst der Fall zu seinpflegt , und es wird deshalb die beabsich tigte Reise an den Kaiserlichen Hof und zur Weltausstellung e . # # # # # gellung der Wahlkreise : # in Wien auf dringenden ärztlichen Wunsch für jetzt voraus entwurf wegen anderweitiger Feststellung der wayitteise im Re , sichtlich unterbleiben , so schwer es dem Monarchen wird , da Abstellung des gleichzeitigen Tagens der einzelnen Landesvertes rauf jetzt zu verzichten . Auch der Besuch in Jugenheim und betreffend die Verwaltung der Einnahmen und Aus deutschen Reiches . Der Gesetzentwurf wird dem An Abg . v . Wedell Malchow gemäß an eine besondere Kommission von 14 Mitgliedern verwiesen . Dann wird die Sitzung auf Freitag Mittag 12 Uhr vertagt . Für die Tages Ordnung dieser Sitzung schlägt der Präsident vor : 1 . Gesetzent wurf wegen Regelung des Haushalts = Etats pro 1872 ; 2 . Gesetz Letref An tungen mit dem Reichstage 2c . ; 4 . dritte Lesung des Reichseisen bahngesetzes ; 5 . Antrag Mosle wegen Regelung der Konsulats gebühren ; 6 . Antrag Völk auf Erlaß eines Gesetzes über die bür gerliche Form der Eheschließung und die Beurkundung des Personenstandes ; 7 . Antrag Windthorst ( Berlin ) auf Erlaß eines Reichspreßgesetzes in Verbindung mit der ersten und zweiten Be rathung des - trages Windthorst ( Meppen ) ; 8 . Petitionen . Abg . Windthorst ( Reppen ) : So viel er wisse , habe eine Besprechung von Delegirten aller Fraktionen darüber stattgefun den , welche Gegenstände in dieser Session noch unbedingt zu er ledigen seien . Es sei ihm gesagt worden , daß dabei vorzugs weise diejenigen Vorlagen , welche mit dem Etat in Verbindung ständen , in ' s Auge gefaßt seien , dagegen die Anträge wegen der Civilehe und des Reichspreßgesetzer zurückgelegt worden seien bis zu einer andern Session ; dies habe ihn veranlaßt , seinerseits in Bezug auf die Presse ein sogenanntes Nothgesetz zu beantragen , da nach den Aeußerungen der öffentlichen Blätter über das von der preußischen Regierung ausgearbeitete Preßgesetz keine Aussicht vorhanden sei , eine Verständigung über dieses Gesetz zu Stande zu bringen . Er sei deshalb der Meinung , daß der Antrag Bölk wegen der Eheschließung zurückgesetzt und dufür das Notbpreß gesetz auf die Tages Ordnung gestellt werde . Nachdem so viele Milliarden vertheilt worden , könne die Presse , die während des Krieges so Großes geleistet , nicht leer ausgehen . Es entspinnt sich nunmehr über die Frage , welchem der Anträge die Priorität einzuräumen sei , eine längere Debatte . Das Haus beschließt , dem Vorschlage des Abg . Windthorst gemäß , das Nothpreßgesetz vor dem Antrage Völk auf die Tages = Ordnung zu setzen , im Uebrigen es aber bei der vorgeschlagenen Tages = Ord nung zu belassen . — Schluß der Sitzung 6 Uhr . Deutsches Reich . ? Berlin , 12 . Juni . Die diesmalige Nummer der „ Provinzial = Correspondenz “ hat einen sehr reichen Inhalt . Sie bespricht zunächst den deutschen Reichstag , welcher den Erwartungen der Regierung , wenigstens seit dem Pfingstfeste , nicht mehr entspricht . Bekanntlich fällt es seit dieser Periode schwer , eine beschlußfähige Versammlung zu erzielen , trotzdem daß noch so manches begonnene Stück Arbeit der Erledigung hartt . Sie trifft das Richtige , wenn sie sagt : „ Diese über raschende und bedauerliche Erscheinung wurde im Reichstage selbst und von allen Freunden der nationalen Entwicklung sehr ernst aufgefaßt und empfunden : sie war weder durch eine ungewöhnlich lange Dauer der diesmaligen Reichstagssession an und für sich , noch weniger durch eine ungewöhnliche Last der Sommerhitze gerechtfertigt , — die einzige Erklärung ist in der lang andauernden und erschöpfenden Wirksamkeit der verschiedenen parlamentarischen Versammlungen zu finden , welche seit vorigem Herbst in den einzelnen Staaten und im Reiche aufeinander gefolgt sind , und an deren Arbeiten eine große , vielleicht allzugroße Zahl von Mitgliedern gleichmäßig betheiligt ist . So wie die Sache einmal liegt , können sich zu nächst nur alle Kräfte vereinigen , um unter allen Umständen den dringendsten augenblicklichen Anforderungen der Reichs politik zu entsprechen , — weiter aber zu erwägen , auf welche Weise es vielleicht noch möglich wird , die Fehler und Unter lassungen der gegenwäntiger Session nachträglich gut zu machen , sowie vor Allem , durch welche Mittel und Einrich tungen der Wiederkehr ähnlicher Nothstände vorgebeugt wer den kann . " Das Blatt meint , die Hoffnung einer Heibstsession sei wohl kaum statthaft , besonders , da Aussicht vorhanden sei , daß es gelingen werde , sowohl den Reichshaushalt und die mit demselben im Zusammenhange stehenden finanziellen Vorlagen , wie auch eine Reihe der unaufschieblichsten sonstigen Aufgaben im Laufe von etwa 14 Tagen zum Abschlusse zu brin gen . Trotzdem dürfe die Hoffnung , noch einige der Regierung besonders am Herzen liegende Vorlagen noch mit dem jetzigen Reichstage zur Durchführung zu bringen , insofern nicht aufgege ben werden , als das Mandat des Reichstages erst am 3 . März k . I . erlischi , mithin noch ein gewisser Spielraum für weitere Maß nahmen in jener Richtung vorhanden ist . Es folgt alsdann eine Besprechung der beiden Todesfälle in der kaiserlichen Familie , verbunden mit biographischen Notizen über den Prinzen Adalbert und die Fürstin von Liegnitz . Wir er fahren daraus nichts Neues , außer daß jene Ereignisse auf den Kaiser einen ti fen Eindruck gemacht haben , welcher auf dessen angegriffene Gesundheit nicht ohne Rückwirkung geblieben ih . . 6 . 64 P . 66 Die „ Provinzial = Corresponvenz laßr sich hierüver , sowie über die späteren Reisedispositionen des Kaisers in folgender Weife aus : „ Unser Kaiser , der bereits durch die außerordent lichen Anstrengungen der jüngsten Wochen und in Folge einer Erkältung etwas angegriffen war , ist durch die beiden Trauer fälle , welche das Königshaus betroffen haben , lebhaft berührt worden . Im Prinzen Adalbert ist dem Könige wiederum eines der ihm durch wirkliche Freundschaft und langjährige gemeinsame Erinnerungen eng verbundenen Mitglieder der älteren Generation der Königlichen # amilie entrissen worden , — in der Fürstin von Liegnitz aber ehrte der Kaiser nicht nur das ihm in jeder Beziehung heilige Andenken des treff lichen Vaters , sondern er und das ganze Königshaus widme ten der Entschlafenen auch eine hohe persönliche Verehrung Karlsruhe gilt noch als ungewiß . Der Kaiser wird die nächste Zeit vorzugsweise auf Schloß Babelsberg zubringen und ge gen Ende Juni oder Anfang Juli nach Bad Ems , im Monat August wieder nach Gastein gehen und dann voraussichtlich auch den jetzt versäumten Besuch in Wien nachholen . “ Das Unwohlsein des Kaisers mußte diesmal dazu dienen , das Gerücht von der Ungnade des Fürsten Bismarck wieder auferstehen zu lassen . Vergessen wir aber nicht , daß es dies mal von liberalen und nicht von „ ultramontanen “ Kreisen ausging . Denn die liberalen Kreise zeigen zum Theil eine wahre Erbitterung gegen ihren Minister , weil sie ihm das Preßgesetz nicht vergeben können , trotzdem daß die „ National Zeitung zu ihrer früheren Ruhe und Besonnenheit zurück gekehrt ist und jetzt eine von uns schon mitgetheilte Ansicht ausspricht , daß die Bismarck ' sche Preßvorlage , über deren wirklichen Vater sich einige Blätter so nutzlos streiten , im Grunde nur die Beseitigung des Biedermann ' schen Entwurfes beabsichtize . Der „ Berliner Börsen = Courier “ geht wohl am heftigsten in ' s Feuer ; er stellt eine Parallele an zwischen Napoleon III . und Bismarck , „ seinem Schüler “ , der nichts besseres kenne , als seinem Meister immer ähnlicher zu werden . Er sagt nämlich : „ Um eine parlamentarische Majorität zu haben , mußte doch auch ein Opfer gebracht werden . Suffrage universel ! Allgemeines Stimmrecht ! Ist das nicht die For derung , welche alle Demokraten aufstellten ? Ihr sollt es haben . Und siehe da , die Demokraten hatten sich in ihrer Voraus setzung getäuscht , auch das allgemeine Stimmrecht schuf Re gierungs = Majoritäten . Warum ? Die Massen sind zu wenig politisch durchgebildet . Damit nun die politische Bildung des Volkes nicht in geometrischer Progression zunehmen konnte , brauchte Napoleon ein Preßgesetz , welches den freien Mei nungsaustausch erschwerte , welches die politische Bekehrung der Massen durch Festsetzung der schwersten Strafen unmög lich machte . Herr v . Bismarck ist lange mit dem preußischen Preßgesetz ausgekommen , es waren ja immer die Früchte großer Siege einzuheimsen . Mit einem Male reicht das der preußischen Reaktionsperiode entsprossene Preßgesetz nicht mehr aus . Die preußische Regierung bringt ein strengeres Gesetz ein , welches mit dem französischen aus dem Kaiserreich rivali siren kaan , die Strafen sind erhöht , die persönliche Verant wortlichkeit der Redakteure verschärft . „ Tout comme chez nous, “ darf der Franzose sagen . Wir veimissen zwar in dem neuen Entwurf die „ Verwarnungen, “ wie sie das Kaiserlich Französische enthält . Wie uns versichert wird , ist dieses Fehlen nicht die Schuld Bismarcks , im Gegentheil soll dieses napoleonische System seine ganze Sympathie besitzen . Und warum dies neue Gesetz ? Die Lust allein , Napoleon ähnlich zu werden ? Wachsen die Verhältnisse dem Reichskanzler über den Kopf ? “ Der Verdruß des genannten Blattes hat aber einen tiefer liegenden Grund . Auch sein Anhang scheint zu den Liberalen zu zählen , welche dem Fürsten sein Preßgesetz nicht nur ver zeihen , sondern auch noch durchbringen helfen würden , wenn der Fürst sich in einer der letzten Reichstagssitzungen bei der Debatte über den Gesandtschaftsposten beim Papst nicht so eigen thümlich ausgesprochen hätte , daß der Liberalismus darin ka tholische Anwandlungen und Sympathien zu erblicken glaubt , während doch die Katholiken alle Ursache haben , verdrießlich zu sein , wo nicht gar zu lächeln über das vom Fürsten bean spruchte Recht einer Revision der nächsten Papstwahl . Dieses Vorhaben allein hätte doch die Liberalen versöhnen sollen ; denn was kann es für sie Wünschenswertheres geben , als daß ihre Partei demnächst zu Gericht sitzen soll über Sein oder Nichtsein eines Papstes ? Aber man ist noch nicht zufrieden , man will noch mehr , der „ Berliner Börsen = Courir “ sammelt wenigstens seinen ganzen Zorn gegen Bismarck , wenn er schreibt : „ Bei alledem blickt doch bei Herrn von Bismarck hin und wieder die Sehnsucht durch , mit Rom seinen Frieden zu machen . Bei einem so eminent friedliebenden Manne , wie unser Reichskanzler ist , darf das gar nicht Wunder neh men . Aber es fällt doch in dieser Hinsicht die Inkonsequenz desselben ins Auge . Es ist noch gar nicht so lange her , als eine Broschüre über die Papstwahl erschien . Da der Inhalt derselben von den Offiziösen aller Grade verbreitet und ge priesen wurde , so lag die Annahme nicht fern , daß irgend einer der Schriftsteller , die man mit dem Sammelnamen Aegidi bezeichnet , der Verfasser . In der Broschüre war das Recht der Einwirkung auf die Papstwahl von Seiten Deutschlands geltend gemacht . Fürst Bismarck denkt natür lich ganz anders . Wir wollen uns jeder Einwirkung auf die Papstwahl enthalten , ist jetzt das Motto . Die Offiziö sen müssen nun natürlich auch in dieses Horn stoßen . Zum Trost mag ihnen das schöne Couplet aus Faust und die schöne Helena dienen : O unglückseliges Flötenspiel . Auch Na poleon III . war ad vocem Papstthum solchen kleinen Wand lungen unterworfen . “ * Wir entnehmen der „ Genfer Correspondenz " nachfolgende Bemerkungen über die Erklärung des preußischen Episkopates : Mit dem berechtigten Gefühle christlichen Stolzes haben wir die Kollektiv = Eingabe des preußischen Episkopates vom die Ausführun ; der Gesetze von : 15 . desselben Mona : 3 fend , gelesen . # # weniz Vor # # n , klar und entschieden , ohn schweife und Emphase , stellt dieses Dokument der preußischen Omnipotenz das unbesiegbare katholische non possumus gegen über . Euer Arm kann uns Gewalt anthun , aber unser Gewissen kann sich vor den Gewaltthaten Eures Armes nicht beugen . Die Gründe dieses Widerstandes sind in markiger Kürze dargelegt , welche ebenso die Bestimmtheit des Gedankens , wie den uner schütterlichen Entschluß des Willens bekundet . Fürst Bismarck einen Felsen an , er wird an demselben zerschellen . 26 . Mai,s heiliger Gregorius und Ambrosius , ( ud gewiß entlehnten a . deren heldenmüthige Sprache nicht , ohlre in ihrer Brust daßfes , Ler : itz igen zu fühlen . Sie hatten im Voraus den Geang gewarat , reiflich überlegt , was sie , ohne Pflichto rletzung , den , selben zugestehen könnten , sie haben die Folgen ihres Widersan , des ins Auge gesint und gefühlt , daß der Himmel ihnen Kraft geben wird , ihre Handlungen den männlichen Extschließungen die sie heute ausgesprochen , anzupassen . Der Kampf , dessen sind sie sich bewußt , ist zum Beginn von ihrer Seite nur ein passiver Widerstand . Wenn der Geg , e vich woiter , Ochritzschafe sich darauf beschenaten , lich sebst Rechte , jener glücklichen bosrige shealte de aiche ier Sahsh aishe . welche die Gerechtigkeit und ihre Würde ihnen an die Hand ge ben . Dann wird der Kampf ein fürchterlicher werden . Aber während ihre Brüder im Episkopate sie ermuntern und bewun , dern , wird der Erste unter diesen , zugleich ihr Vater , sie seanen von dem neuen mamertinischen Gefängnisse aus , in welchem er ihnen Allen das Beispiel unerschütterlicher Standhaftigkeit gibt Frankreich . O Paris , 11 . Juni . Man versichert , der Bericht Ba ragnon ' s über die Wahl Ranc ' s werde vorerst noch nicht vor gelegt werden . Man gewärtigt die neue Zusammenstellung der Altenstücke ; eine gewisse Anzahl von Beweisführungen , die in duplo bewahrt wur den , sind dem Minister Ernoul zugestellt worden . Man muthmaßt , daß die Ermächtigung auf gericht liches Verfolgen des Herrn Rang heute noch von General du Barrail gestellt werden . Der französische Gesandte in Berlin hatte Auftrag , dem Kaiser zwei Schreiben des Marschall = Prä sidenten zu übergeben , die den Zweck haben , die Einsetzung des neuen Gowvernements zu notificiren und die frühere Beglau bigung des Gesandten zu bestätigen . Da der Kaiser aber unpäßlich , so fand die Uebergabe der beiden Schreiben durch Vermittelung des Departements des Answärtigen statt ; der persönliche Empfang des Gesandten soll später erfolgen . Es herrscht nur eine Stimme , um die Ungeschicktheit des Rundschreibens zu tabeln , welches der Unterstaatssekretär ver traulich an die Präfekten erlassen hat . Es beweist eine voll ständige Unkenntniß und Mangel an Erfahrung ; im Allge meinen soll der Minister des Innern die Presse günstig zu stimmen suchen , aber ungeschickt darf er dabei nicht zu Werke gehen . Im Ministerium des Innern und speciell im Preß bureau hat man durch Takt freilich niemals geglänzt . Pascal hat sich auch nicht selbst gerichtet . Auf Beulé richteten sich nun alle Angriffe seitens Gambetta , Rampont , Germain . Das Ministerium war bedroht und die Linke triumphirte . Rouher , den unrichtig Berichtete krank in Cercey angaben , gab sich alle Mühe , die schwankenden Stimmen dem Ministerium zuzuwenden und es gelang dem einstigen Minister des Kaiser reiches , viele Deputirte umzustimmen , die dem Ministerium eine Lektion geben gewollt , so daß ihm 74 Stimmen Majon tät — allerdings viel aber auch wenig — zufielen . Man hält das Abtreten des Ministers Beulé für wahrscheinlich . Magne , der Finanzminister , bekundet die Absicht , Ermäßigun gen am Kriegsbudget zu beantragen , nur darin allein sieht er zu ermöglichende Ersparnisse , denn er ist von der Möglich keit , neue Steuern ausfindig zu machen , überzeugt . spruch , die deren Unte : scheidung zur Grundlage , die Einigung in der Subordination zum Bande hat . Sie führen uns zur heidni schen Lehre zurück , die den Staat zur Quelle aller Rechte machte , und gemäß welcher die Kirche nur die Rechte besitzen soll , die der Staat ihr verleiht . Sie verletzen , drittens , das der Kirche zu stehende absolute Richt , jedes menschliche Leben zu leiten . Endlich treten sie offen mit Füten die historischen und positiven Rechte , welche die Kirche seit unvordenklichen Zeiten in Preußen besaß und welche durch ein ausdrückliches Uebereinkommen mit dem hl . Stuhle bestätigt waren . Zerstörung der göttlichen Ordnung , Rück kehr zum Heidenthum , Verachtung und Verletzung der Gesetze und Verträge , — Alles nur um die Kirche und mit ihr die christlichen Seelen zu knechten , — das ist es , was der preußische Episkopat in dem Werke erkannt hat . Er erklärt daher unverholen , daß er diesen Gesetzen nicht Folge geben wird . Kennt Fürst Bismarck ein Mittel , das Ge wissen eines katholischen Bischofs zu vergewaltigen ? Besitzt er in seinen Rüßtkammern , wo Wissenschaft und Milliarden so viele vervollkommnete Todes = und Zerstörungs = Werkzeuge aufgehöuft haben , auch nur eine einzige Waffe , fähig , die Pforten eines Wil lens zu erbrechen , der den Tod dem Abfalle vom Glauben vor zieht ? Ja , dem Abfalle vom Glauben ; denn um nichts Geringe res handelt es sich . Die vierzehn Bischöft erklären , nicht gehorchen zu können , „ ohne die Gottheit Christi und die Göttlichkeit seiner Lehre und Stiftung zu läugnen , ohne das Christenthum selbst von der Willkür der Menschen abhängig zu machen . “ Sie wollen nicht Renegaten sein ; sie wollen ihre Mutter nicht verrathen , die Kirche nicht von der Willkür der Menschen abhängig machen . Welche Waffe könnte sie dazu zwingen ? Die Märtyrer , in eine solche Lage versetzt , starben , aber sie gehorchten nicht . Und wozu hat es gedient , sie hinzuschlachten ? Aus ihrer Asche erstanden zu Tausenden die Erben ihres Glaubens und Widerstandes . Der Bischöfe sind vierzehn . Die Apostel , deren Nachfolger jene sind , waren nur ihrer zwölf , und haben über die Cäsaren und all ihre Kanzler triumphirt . Damals wie heute war es den Kanzlern und Cäsaren eigen , die Märtyrer anzuschwärtzen , deren Schwäche zu verhöhnen und ihnen mit ironisch mitleidiger Miene von jedem hoffnungslosen Widerstande gegen die triumphirende Kraft abzurathen . Die „ Provinzial - Correspondenz " und , pflichtschuldigst nach derselben Melodie pfeifend , die „ Norddeutsche Allgemeine Zeitung melden , ihr Kanzler werde die bischöfliche Lingabe keiner Antwort würdigen ; „ nicht um Erörterungen könne es sich jetzt handeln , sondern nur um ruhiges , entschiedenes Han deln , um allseitige feste und durchgreifende Ausführung und Handhabung der neuen Gesetze . Die Vorbereitungen dazu seien in allen Beziehungen getroffen " Dieser Styl erinnert ganz an den Gerichtsschreiber des Pro konsuls , der sich die Ohren verschloß , um , von der lästigen Stimme der Gerechtigkeit nicht gestört , sein Urtheil abfassen zu können . „ Keine Erötterungen “ mehr , das bedeutet : ich werde Niemanden mehr Gehör geben . „ Allseitige , feste und durchgreifende Ausführung , dazu bereits getroffene Vorbereitun gen “ heißt mit anderen Worten , daß Fürst Bismarck seinen Stahl geschärft und seine Ketten in Bereitschaft hält . Ja , aber andrerseits haben auch die Bischöfe ihre Seelen vorbereitet . Der Zweikampf kann beginnen . Man wird sehen , was die ungeschickte rohe Materie gegen die reine unsterbliche Kraft der Seele ver mag . Es genügt , in der Geschichte geblättert zu haben , um über den Aus gang des Kampfes außer Sorgen zu sein . Wenn der eine der Kämpfenden nur auf das Eisen angewiesen ist , der andere aber ein Recht zu vertheidigen und sein Blut zu vergie ßen hat , so ist der Sieg des letzteren schon entschieden . Hat der selbe aber vollends Jesum Christum für sich , dessen Sache er vertheidigt , hat er seinen Glauben , der ihn ermuthigt , und die göttliche Gnade , die unablässig seine Kräfte stählt , dann wird die Welt gar bald gewahr , wie leicht in der Hand des Allmäch tigen ein Reich , ein Kaiser und ein Kanzler wiegt . Fürst Bis marck unterschätzt ein christliches Gewissen . Ahnt er überhaupt , was ein Gewissen i ! . . . . Peert , und ummisu Aus der Sprache der preußischen Bischöfe muß er wenigntens entnehmen , daß sie nichts fürchten . Daher sind sie stark . Hinter ihnen stehen zudem zweihundert Millionen Katholiken , die mit ihren ungetheilten Sympathien die Oberhirten in dem Kampfe unterstützen . Aber auch die Katholiken stehen nicht allein . So gar unter den Protestanten befinden sich noch ernste , ehrliche Seelen , welche mit den Katholiken deren Abneigung gegen den Bedrücker und deren Ueberzeugung theilen , daß die Unterdrück ten endlich siegen werden . Mehr noch ; viele Staatsmänner , dem katholischen Glauben zwar fremd , aber belehrt durch so manche Prüfungen , aus denen der Katholizismus bereits trium phirend hervorgegangen , betrachten den Fürsten Bismarck wie einen rasenden Blinden , der mit dem Kopfe gegen eine Granit mauer anrennt . Der Reichskanzler selbst weiß es , daß er so von Männern beurtheilt wird , deren Bedeutung sogar sein Hoch muth nicht völlig unterschätzen kann . Wir wissen wohl , — hören doch seine Blätter nicht auf es zu wiederholen , — daß Fürst Bismarck sich der Hoffnung schmei chelt , wie die preußischen Bischöfe sich den vatikanischen Entschei dungen unterworfen , würden sie auch vor den Dekreten seines Parlamentes sich beugen . Die Hofjournalisten wähnen , hierin einen unwiderleglichen Beweisgrund gegen die Bischöfe gefunden zu haben . Sehen sie denn nicht , daß , fü : die Unterwerfung unter das Konzil , die Bischöfe der Stimme ihres Gewissens folgten , und daß eben diese Stimme ihnen verdietet , den Befeh len des Landtages Folge zu leisten ? Dasselbe , was im ersteren Falle Unterwerfung gebot , schreibt im zweilen Falle Widerstand vor . Und je siegreicher dieses Gewissen sich über menschliche Ueberzeugungen und den Wderstand des natürlichen Menschen gezeigt hat , desto unbezwinglicher ist es , dem Sturmlaufe der Gewalt gegenüber geworden . Deshalb sind wir Katholiken Deutschlands außer Sorgen . Wir erwarten gefaßt die Schläge , die man zu führen sich an schipt ; denn , welches auch die Leiden sein mögen , welche unser harren , wir wissen , daß wir in dem Kampfe siegen werden . Unsere Bischöfe haben gesprochen ; ihre ganze Heerde schaart sich um ste . Noch nie waren unsere Oberhirten mehr geachtet und bewundert , nie wurde ihnen freudiger gehorcht , als jetzt , wo sie uns zum Martyrium führen . Sie haben gesprochen wie ein hovens begann mit ihren terzlosen Accorden und entwickelte sich nach und nach in ihrer gewaltigen , noch nicht überbotenen Größe . Vor 48 Jahren , als Beethoven noch lebte , wurde sie beim ersten in Aachen gehattenen Rusikfeste zum ersten Vale außerhalb Wiens aufgefuhrt , und heute bildete sie die Krone des Jubel wahrhaft eine erhebende Erinneruug . So oft sie aug , figurirt hat , sie uns von festes — wahrhaft eine erhebende Erinncruug . in den Programnen der letzten zwei Decennien man kann sie nie oft genug hören ; immer erfaßt Neuem mit ihres gewaltigen Geines Kraft und führt uns in lichtere Regionen , in Räume , wo uns der Erdenstaub nicht mehr berührt . Ein früherer Rusikfest Berichterstatter meinte einmal man müsse die 9 . Sinfonie zu einem stahilen Programmstücke der Nieterrheinischen Musikfeste machen und sie alljährlich auf führen ; ganz Unrecht hatte der Mann nicht . Denn das wurde man bei der diesmaligen Aufführung wieder gewahr , wie das hehre Weik alle wahren Musikfteunde packt und bis zur letzten Note festhält in einer inspirirten Stimmung , welcher keine Note , keine Intention des Lomponisten entgeht . Und doch war die dies . malige Aufführung , obrleich eine durchweg gute , nicht die vor züglichste von denen , die wir hier in Aachen schon erlebt haben . Im Jahre 1861 wurde sie , viel vollendeter gespielt und gesungen . Es augenblicklichen Disposition der der vorhergegangenen Anstrengung merksamkeit Einzelner liegen ; das absolute Gelingen läßt sich einmal nicht kommandiren . Vom Uebel mögen aver auch dafür die übermäßig langen Concertpausen sein , die , statt einer halben Stunde , diesmal eine Stunde und noch länger dauerten ; werden dadurch der „ Erfrischungen " oft mehr genommen , für die Ruhe des Geistes und der Nerven Angesichts der äußerst schwierigen Aufgabe der 9 . Sinfonie ersprießlich ist , abgeseben duvon , daß diese übermäßigen Pausen die ohnehin langen Musik toncerte bis in die Nacht hinein verlängern . — Wir ent einer nähern Beschreibung der vier Sätze dieser Sin em das Wort zu unbeholfen ist , um das Alles auszu Musik in ihrer himmlischen Schönheit empfin Jen über die heurige Reproduktion derselben emn , daß wir das Adagio etwas gedehnter Fest = Dirigent es genommen hat ; daß und Cellos in ihren Solostellen des 4 . sohl erwas zu viel gethan haben , indem ; < space > r u n d < space > u n d < space > s c h ö n < space > b l i e b ; < space > d a ß < space > d a s < space > S o l o ¬ < space > in ver berühmten Cadenz des Poco Adagio durch das des Tenors um ein Weniges divergirte ; endlich daß sist , oder Tenorin , der in den Proben schon immer onen “ zu früh verausgaben wollte , ( Andante ½ Takt fest halten uns fonie , inden drucken , was d den läßt , und nur noch krit # # auffassen , als samosen C . Satzes doch der der Ton nicht Quartett in d Schleppen ebenfalls unter Rietz , noch mag dies in der Mitwirkenden , in dem Grade 1g . oder an der geringern Auf das absolute Gelingen läßt sich 5 über auch baf die , statt einer halb es als der per Gut ∆ 0 „ Seid umschlungen Millione : “ ! ) dieser Verschwendungssucht auch in der Aufführung treu blieb und verdientes Aufsehen erregte . — Herr Hofkapellmeister Rietz , der an diesem Abende allein das Scepter führte , hatte ersichtlich wieder einmal große Freude an seinen getreuen Aachenern und an den hier versammelten reichen Kräften . So wie er die Aachener Musikfeste 1864 und 1867 zu den schönsten musikalischen Erinnerungen seines Lebens zählt . so wird er hoffentlich auch dem jetzt dagewesenen ein freundliches Andenken bewahren , war er es doch , der die vereinigten Schaaten zum Siege und Triumpfe führte , der die letzte feilende Hand un die vorgeführten großen Chor . und Orchesterwerke legte und ihnen seinen Gelst einhauchte . In unserm Referat über den dritten Tag des Festes werden wir uns kurz fassen . Er war wie gewöhnlich ein Mix tum conpositum , zwar überall edler , doch in sich sehr verschiedener Musik ; er war figürsich das reiche Dessert einer höchst splendiden Tafel , die an den vorhergegangenen Tagen Alle , die sich ihr nahten , mit den kräftigsten Speisen genährt hat . Julius Rietz eroffnete das musikalische Turnier mit der Ouvertürc , welche er in vorigen Jahre zur 50jährigen Vermäh lungsfeier des sachsischen Königspaares geschrieben und die soeben die Presse verlassen hat . Ein feierlicher Charakter durchweht das auf dem Terz = Accord von Es - dur beginnende Opus ; ein volks thümliches Thema oder Melodie hallt uns aus seinen Toufiguren entgegen , ohne daß wir dieselbe näher zu bezeichnen wüßten , und überall bekundet das Werk , daß ein tüchtige Meister es concepirt hat . Hoffentlich begegnen wir demselben fortan häufig auf den Eoncertprogrammen unserer deutschen Musikinstitute . Frau Gom perz sang mit den oben bereits geschilderten Vorzügen die Fu rien = Scene aus Orpheus mit der Arie „ Ach ich habe sie ver loren “ , später auch noch das große ausgeführte Lied „ Waldes nacht “ von Schubert und „ Ueber ' m Garten durch die Lüfte “ von Schumann . “ Das Klavier = Concert von Schumann , vorgetragen von Frau Schumann , bildete die 3 . Nummer des Abends ; wir haber für die Ausführung nur das Epitheton meisterhaft , vollendet . Darauf wurde C . M . v . Weber die verdiente Huldi gung durch den Vortrag der Arie „ Wehen mir Lüfte zu “ mit dem sich daran schließenden Duett „ Hin nimm die Seele mein “ aus seiner Oper Euryanthe , Seitens des Herrn Huber und der Frau Wilt . Die lauten und lebhaften Ovationen , deren sich Hr . Huber nach dem sehr gelungenen Vortrage der Arie zu erfreuen hatte , deckten die verbindende Musik zu dem Duett der Art , daß das Orchester sich selbst nicht mehr hörte und fast aus dem Leim gegangen wäre ; man fand sich jedoch bald wieder zusammen , und das hübsche Duett zündete dann von Neuem . Der Alleluja = Chor aus dem Messias beschloß die erste Abtheilung und bereitete den Singenden , wie den Spielenden neue Triumpfe . — Mendelssohn war vertreten durch seine ro mantische Sommernachtstraum = Ouverture , welche die zweite Ab the lung eröffnete . Sie wurde recht schön executirt ; aber wir haben doch nicht erkannt , daß sie so recht in ein Musikfest hin einpaßt ; sie scheint und fast zu zait dazu . Frau Wilt sang dann die Arie „ Martern aller Arten “ aus Mozarts „ Entführung “ und selbstverständlich mit größtem Erfolge ; aber wir würden doch lieber etwas Anderes von ihr gehört haben , da die Arie zu sehr derjenigen ähnelt , welche sie gestern im „ büßenden David “ sang , und an musikalischem Werth unseres Bedünkens dieser letztern nachsteht . — Einen hohen Genuß dagegen bereitete uns der Koniglich sächsische Hof Concertmeister Herr Lauterbach in dem Vortrag des Spohr ' schen ) . moll = Violin = Concertes Nr . 9 , welches er mit so vielem Geschmack und technisch so fein durch gebildet wiedergab , daß er keinen Rivalen dafür in der Welt zu fürchten hat . Es war eine ganz ercellente Leistung . — Nun sang Herr Hill uns noch die beiden Schubert ' schen Lieder „ der Wegweiser " und „ Aufenthalt " , und reihte daran das fröhlich ernste Wanderlied „ Wohlauf , noch getrunken den funkelnden Wein “ von Schumann , eine Wahl , die allgemeinen Beisall fand und dem biedern Sänger reiche Ovationen eintrug . — Und dann beschloß Haydn ' s Chor „ Die Himmel erzählen die Ehre Gottes “ würdig den Abend und das Fest , welches damit , gleich den 49 vorhergegangenen , dem Reiche der Erinnerung anheimfiel . Rietz und Breunung hatten abwechselnd die Aufführungen geleitet und wurden am Ende ihrer Thätigkeit mit dem wohlverdienten Lorbeer von schöner Hand bekränzt unter dem Beifalldonner von Tausenden . Ueberhaupt war die Stimmung an diesem letzten Tage eine wo möglich noch animirtere , als an den beiden vor hergegangenen ; ja man kann sagen , daß die musikalische Freude an den drei Tagen semper crescendlo ging und am letzten der selben sich durch unausgesetzte Beifalls = und Blumenspenden Luft machte — Ein Fest = Touper vereinigte nach dem Concert die Musikfreunde und das leitende Comité mit den Dirigenten und Künstlern in üblicher Weise , in dessen Verlauf auch das lebendige Wort den Dirigenten , den Künstlern , dem Chor und Orchester , dem anwesenden Mitgründer der Musikfeste Herrn Hachecorne und endlich dem Comité in verschiedenen Ansprachen Dank spen dete . Rietz toastirte auf Breunung und besiegelte dadurch den Herzensbund , der sich zwischen beiden Künstlern geschlossen hatte . Berichtigung . Im Berichte in Nr . 158 d . Bl . muß es im 3 . Alinea Zeile 8 heißen vor 6 Jahren statt vor 6 Wochen . Amtliche Rachrichten . Berlin , 12 . Juni . Se . Majestät der König haben Aller gnädigst geruht : . dem Rechtsanwalt und Notar , Justiz = Kath Tendering zu Wesel den rothen Adler = Orden vierter Klasse zu verleihen . Der frühere Lehrer an der 1 . Knabenschule St . Laurentius in Tiier und kommissarische Kreisschulinspektor zu Bolchen Peter Montada ist zum Kaiserlichen Kreisschulinspektor in Elsaß = Loth = ringen ernannt worden . Reueste Rachrichten . Berlin , 12 . Juni . Morgen werden die hiesigen Zei tungen folgende Erklärung bringen : Die preußische Regierung hat dem Bundesrathe den Entwurf eines Reichsgesetzes über die Presse vorgelegt , dem zwar bereite , wie wir zuversichtlich hoffen , sein Urtheil gesprochen ist , dessen bloßes Zutagetreten aber auf das schmerzlichste nicht von der Presse allein , sondern von der ganzen Nation empfunden worden ist . Der Entwurf steht im Widerspiuch mit den Grundsätzen des öffent lichen Rechts und mit den berechtigten Ansprüchen der Presse . Er hält Eintichtungen aufrecht , welche sich nach vieljährigen Er fabrungen als schwere Uebelstände herausgestellt haben , und trifft Anordnungen , welche die Stellung der Presse wesentlich verschlim mern . Die polizeiliche Beschlagnahme ist unverändert beibehalten und damit praktisch der periodischen Presse die rechtliche Grund lage ihrer Existenz entzogen . Die Definition der Vergehen und Ver brechen ( § 20 ) entbehrt der scharfen Begränzung , welche die erste Anforderung an ein Strafgesetz ist , und stellt statt dessen allge meine Sätze auf , welche nach subjektiver Willkür gedeutet werden können . Die Bestimmung des Entwurfs über die Verantwortlich keit des Redakteurs ( I . 22 ) , der — abgesehen von der Frage der Verschuldung — mit der Strafe des „ Thäters " belegt werden soll , widerspricht allen strafrechtlichen Grundsätzen , welche zur Strafbarkeit den Dolus oder die schuldvolle Fahrlässigkeit ver langen . In dieser Weise werden theils neue — unbestimmte — Vergehensarten eingefihrt , theils bestehende Strafbestimmungen wesentlich verschärft ( § 20 , letzter Absatz ) und so die Organe der Presse unter Ausnahme = Gesetze gestellt . Dazu treten ungerechte Polizei = Vorschriften m incherlei Art , z . B . die Aufnahme von richtigungen bis zum doppelten Raum des zu berichtigenden Ar tikels u . s . w . Die deutsche Presse , die sich ihres täglich wach den Einflusses wohl bewußt ist , will nicht Straflosigkeit für veröffentlichte freie Wort , wenn es wirklich ein straffälliges ist , sie will der strengen Verantwortung vor den allgemeinen Straf gesetzen des Reiches sich nicht entziehen ; aber protestiren muß sie gegen Ausnahme = Bestimmungen , deren maßlose Vieldeutigkeit und Dehnbarkeit ernsteste wissenschaftliche Erörterung allgemeiner Wahrheiten , auch patriotisc wohlgemeinteste Beleuhtung öffentlicher Zustände Tag für Taz wo nicht der Verurtheilung , doch der Verfolgung durch Organ eines unberechenbaren administrativen Ermessens aussetzen wir den . Man bietet in dem Entwurfe die Aufhebung der Stempet steuer und der Kautionen . So wünschenswerth diese materiellen Erleichterungen sind , die Presse weist es weit von sich , die seitigung von längst als unrecht anerkannten Lasten durch ihrer unwürdige , rechtlose Stellung zu erkaufen . Ihre ide # l # Aufgabe einer freimüthigen Besprechung der öffentlichen Zuständt steh : ihr höher , als miterielle Vortheile . Allseitig , auch von der Regierungen , ist die patriotische Haltung anerkannt , welche die deutsche Presse in jeder ernsten Zeit , zuletzt noch während des französischen Krieges , eingehalten hat , die seltenen Ausnahme fälle bestätigen nur die Regel . Um so weniger hatte die deutsch Presse es verdient , von einem Gesetzentwurfe bedroht zu werden , dessen Durchführung jedem selbstständigen Manne die Leitung eines politischen Blattes unmöglich machen und die Pressen ihrem freien kritischen Berufe vernichten würde . Vossische Zeitung ( Kletke ) , Nationalzeitung ( Zabel ) , Spener sche Zeitung ( Wehrenr fennig ) , Volkszeitung ( Sachse ) , Tageblau ( Menger ) , Ulk ( Haber ) Tribüne ( Mutzelburg ) , Berliner Wespe ( Stettenbeim ) , Gegemoart ( Lindau ) , Deutsche Freie Zeitung ( Rie mer ) , Demokratische Zeitung ( Stern ) , Gerichtszeitung ( Jüterdog ! ) Bürgerzeitung ( Beulner ) , Staatsbürgerzeitung . Alle Heldtsch ( Müller ) , Berliner Wochenschiift ( Lewinstein ) , Deutsches blatt ( Kayßler ) , Salings Börsenblatt ( Braun ) , Berliner Börsen Courier ( Davidsehn ) , Bank = und Handelszeitung ( Matz ) , Germe nia ( Eremer ) , Berliner Figaro ( Cohnfeld ) , Berliner Börsenzeg ( Brockyoff ) , Berliner Montagszeitung ( Glaßbrenner ) , Neue senzeitung ( Gebert ) . Die Redactionen sämmtlicher deutschen Zeitungen werden e sucht , obiger Erklärung beizutreten und dem Chefredacteur # # # Vossischen Zeitung , Herrn Dr . Kletke , hiervon Nachricht zu gebei , 12 . Juni . Morgen wird der Schah von Persien hier erwartet ; Gemächer für 85 Personen sind im Hols ' Orange bereit . Bern , 12 . Juni . Der Bundesrath verlangt von der züricher Regierung einen Bericht über das russische Dekret , welches den Russinnen von 1874 an den Aufenthalt an züricher Hochschule verbietet . Der Bundesrath hat die Berathung der Bundesrevision begonnen . Der große Rat # von St . Gallen erklärte den Antrag auf Ausübung des Pla cetrechts und Revision der confessionellen Gesetze im einer größeren Gemeinde = Autonomie als erheblich . Paris , 12 . Juni . Man veröffentlicht ein Schreiben , das Thiers an einen Bewohner von Nancy gerichtet hat .
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"1873-06-14"
Echo der Gegenwart. 1848-1935
3
ger
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ei un te sen esse st . nt . 5 isst 70e ten nd . er iste 1e3 der den 16 9 te en das raf ren lose iche sch 1 ür es Den Be eine eele nbs den die des sus tsche den , ung e in ner blatt spen Krä 90 den rsen rma tung 801 6 der eben . rsien dotel der kret , der nols Rath die inne iben , * demselben sagt er , daß er sich zurückgezogen habe , weil er tief überzeugt gewesen sei , daß eine reine Parteiregierung in Frank reich widersinnig sei und nur die ohnehin bestehenden Spal tungen vermehren könne . Nöthig sei eine Regierung , die Unordnungen kräftig zu unterdrücken wisse , aber zugleich allen Parteien , die sich innerhalb der Schranken des Gesetzes halten , Gerechtigkeit widerfahren lasse . Frankreich wolle sich keine Politik aufdrängen lassen , die seiner Neigung widerstrebe . Mit der Rechten gehen heiße noch lange nicht , die Majorität des Landes auf seiner Seite haben . Er selbst , setzt hinzu , sei zur literarischen Ruhe zurückgekehrt . London , 13 . Juni . Die Kaiserin Eugenie hat sich nach Ostende eingeschifft . Lokal = Nachrichten Nachen , 13 . Juni . Gestern Abend 7¾ Uhr überfuhr ein Postknecht in der Franzstraße einen fünfjährigen Knaben , der in Folge dessen verstorben ist . Die Untersuchung ist eingeleitet und der Postknecht verhaftet . Provinzielle Nachrichten . ( : ) Jülich , 12 . Juni . Der hochw . Herr Erzbischof Paulus traf am 10 . d . auf seiner Firmungs = und Visitationsreise im Dekanate Jülich hier ein , und wurde von der hochw . Geistlichkeit , dem Kirchenvorstande , dem Stadtverordneten = Kollegium u . s . w . festlich empfangen . Jülich prangte im Schmucke der Flaggen , Kränze und Guirlande . Die vielen Anstrengungen , welche der Herr Erzbischof auf dieser Reise erfahren , ließen ihn seinen Reise plan dahin verändern , daß er die auf heute anberaumte Teur nach Köln , um daselbst der Frohnleichnamsprozession beizuwoh nen , ausfallen ließ und diesen Tag . sowie auch noch Freitag und Samstag , an welch letzterem Tage er eine geistliche Konferenz ab halten wird , hier verweilt . Köln , 8 . Juni . Köln ist im Begriffe die Stadtschuld um 1½ Millionen Thlr . zur Deckung der Ankaufssumme der Gas anstalt zu vermehren und gedenkt diese Summe dem Invaliden fonds zu entnehmen . Die Stadtschuld beträgt alsdann 5 Mill . Bonn . 10 . Juni . ( Die Bevölkerung der Stadt Bonn ) mit Einschluß der Ortschaft Grau = Rheindorf und Dransdorf betrug am 1 . Januar 1811 9965 Seelen , am 1 . Jan . 1873 dagegen 26 . 800 . achrichten . Berlin , 12 . Juni . Weder die Börsenstimmung , noch das Geschäft hat sich seit gestern wesentlich verändert , wenn man letzteres nicht vielleicht noch etwas stiller und eigentlich auf allen Gebieten geschäftslos nennen will . Daß bei der immer zunehmen den Lustlosigkeit die Course sich immer niedriger stellen , ist eben so natürlich wie die Folge des sich mehrenden Angebots . Es ist heute in der That auf keinem Verkehrsgebiete im Allgemeinen zu erwähnenswerthen Transaktionen gekommen und was ver einzelt als lebhaft genannt wird , ist es doch nur im Verhältniß zu der beinahe vollständigen Geschäftsstille . Die internationalen Spekulationswerthe mit Einschluß der Kreditaktien gingen in sehr mäßigen Beträgen und zu besonders für letztere abermals prozentweise niedrigeren Coursen um . Deutsche und preußische Staatsfonds und Prioritäten er wiesen sich fest , aber gleichfalls nur in mäßigem Verkehr . Der Eisenbahnenmarkt war still , die Course fast ganz all gemein niedriger . Das Geschäft in Bankaktien hat wiederum nur für die oft genannten ersten Devisen einige Regsamkeit entwickelt ; doch hinderte das nicht theilweise sehr wesentliche Coursherabsetzungen . Die Börse erhielt gegen Schluß die Nachricht von der Herabsetzung des Londoner Bankdiskonts auf 6 1/ % . a . . , 12 . Juni . Börse 1 Uhr . Die Stim mung der Börse war heute weniger gut , und würde bieselle unter viesen ungünstigen Eindrücken sicherlich eine fühlbare Reak tion erlitten haben , wenn nicht bessere Berliner Coursnotirungen jener Börse ist Feiertags wegen heute geschlossen ) im Laufe des Geschuftes eingetroffen wären . Banken waren zu herabge setzten Coursen offerirt und in Bahnen war das Geschäft äußerst still und wenig belebt , Prioritäten sehr ruhig und theilweise matt . Am Schlusse zeigten sich gegen Comptant Käufer und zahlten bessere Course . Neuß , 13 . Juni . Am heutigen Getraidemarkte waren circa 50 Sack angefahren , wobei Preise der verschiedenen Frucht gattungen ziemlich unverändert blieben . Rüböl und Kuchen un verändert . Antwerpen , 12 . Juni . Fruchtmarkt fest behauptet zu den gestrigen Preisen , doch beschränkt sich die Nachfrage auf die lau fenden Bedürfnisse des Consum ; weißer Chili Waizen Fr . 35¾ Fr . 36 auf dem Waggon ; weißer Kalifornischer Fr . 36 à Fr . 36¼ auf dem Waggon pr . 100 Kilos . In den übrigen Sorten blieb es still . Wollmarkt fest ; heute wurden 324 B . La Plata Schweißwolle und 24 B . gewaschene La Plata verkauft . Wechsel = Cours : Köln = Berlin Fr . 374,50 G . ( Der telegraphische Börsenbericht vom 13 . d . war beim Schluffe des Blattes noch nicht eingetroffen . ) Telegraphischer Börsenbericht des Echo der Gegenwart . Berliz . Juni 11 . 12 . 4½ pros . kons . Preußische Staats = Anleihe Nachen = Höngener Vergwerks = Aktien Bochumer Gußstahl = Aktien Bank fär Rheinland und Westphalen Nachener Disconto = Bank Nachener Bank für Handel und Judustrie Oesterreichische Creditbank = Aktien Darmstädter Bank = Aktien Disconto = Komm . = Antheile Preuß . Bank = Antheile Schaafshaufen ' sche Bank = Aktien Nachen = Mastrichter Eisenbahn = Aktien Bergisch = Märkische Eisenbahn = Aktien Köln = Mindener Eisenbahn = Aktien Lombarden Mainz = Ludwigshafener Eisenbahn = Aktien Oderschlesische Eisenbahn = Aktien Lit . Au . C Oesterr . = Französische Eisenbahn = Aktien Rheinische Eisenbahn = Aktien Phönix = Aktien Wiien 1500 " 150 kurs 2 Je . Wichtig für Viele ! In allen Branchen , insbesondere aber bei Bezug der allgemein beliebten Original - Loose rechtfertigt sich das Vertrauen einerseits durch anerkannte Solidität der Firma , andererseits durch den sich hieraus erge benden enormen Absatz . Von ganz besonderem Glücke begünstigt und durch ihre Pünktlichkeit und Reellität bekannt , wird die Firma 8771 Adolph Haas in Hamburg Jedermann besonders und angelegentlichst empfohlen . Verwandten , Freunden und Be kannten die schmerzliche Mitthei lung , daß heute Nachmittag 1 Uhr , in Folge einer Lungenent zündung , im Alter von 42 Jah ren und im 19 . unserer ehelichen Verbindung , meine innigst geliebte Gattin , Frau Pet . Jos . geb . Anna Cath . Jäger , sanft und gottergeben , frühzeitig mit den Heilsmitteln der h . rö misch = kath . Kirche versehen , im Herrn entschlafen ist . Der christlichen Fürbitte em pfehlen dieselbe angelegentlichst Pet . Jos . Schryen und seine 4 trauernden Kinder . Hünshoven bei Geilenkirchen , den 11 . Juni 1873 . Bekanntmachung . Obgleich das Einschreiten der Polizei organe an öffentlichen Orten , wie überall , stets und immer im allgemeinen und spe cillen Interesse des Publikums stattfindet , obgleich Jedermann , der Ordnung und Gesetzlichkeit liebt — und wer wollte sich hiervon ausschließen — sich sagen muß , daß die Ursachen dieses polizeilichen Ein schreitens , doch aus dem Publikum her vorgehen , verhält sich letzteres bei solchen Gelegenheiten in der Regel nicht nur apa thisch , sondern oft sogar demonstrativ und legt , mitunter in sehr betrübender Weise , Sympathien für den Verbrecher an den Tag , statt den Beamten hülfreichen Bei stand zu leisten . Die tägliche Erfahrung lehrt , daß Der jenige , der heute seine Hülfe versagt , oft schon morgen polizeilichen Schutz und Bei stand sich erbittet . Ich bin überzeugt , daß es nur dieser Anregung bedarf , um mich des direkten und indirekten Beistandes der einsichts vollen Bürger nach allen Richtungen für die Zukunft versichert zu halten . Den Einsichtslosen oder gar Böswilligen bringe ich die Bestimmung des § 360 ! 0 des Strafgesetzbuches in Erinnerung , wel cher bestimmt : „ Mit Geldstrafe bis zu 50 Thlr . oder mit Haft wird bestraft , wer bei Unglücksfällen oder gemeiner Gefahr oder Noth von der Polizeibehörde oder der Stellvertreter zur Hülfe auf gefordert keine Folge leistet , obgleich er der Aufforderung ohne erhebliche eigene Gefahr genügen konnte . Nachen , den 6 . Juni 1873 . Der Kgl . Polizei = Präsident und Landrath , — Hirsch . Verpachtung einer Wald = Jagd . Am 1 . Juli curr . , Morgens 11 Uhr , soll in der Amtsstube des unterzeichneten Notars die Jagd der in der Gemeinde Raeren und Walheim gelegenen , ca . 200 Morgen umfassenden von Broich ' schen Waldungen öffentlich verpachtet werden . Die desfallsigen Bedingungen liegen auf der Schreibstube des Unterzeichneten zur Einsicht offen . Aachen , den 13 . Juni 1873 . 9171 J . Schummer , Notar . Zu Fackelzugen empfiehlt Traglaternen per Stück àp 1¼ , Sgr . 2¼ und höher in sehr großer Aus wahl Timmermans = Arnolt , Kölnstraße 72 . 9196 . Eine Köchin wird für den 1 . Juli gesucht : Hochstraße 17 . Unter Nr . 1119 des Gesellschafts = Regi sters wurde heute eingetragen die Handels gesellschaft sub Firma D . Sommer & Co . , welche auf der Mastermühle bei Call , Kreis Schleiden , ihren Sitz , am heutigen Tage begonnen hat und deren Theilhaber die zu Heistert bei Call im Kreise Schlei den wohnenden Kaufleute , Dieudonné Sommer und Laurenz Sommer , sind . Die Befugniß die Gesellschaft zu vertreten , steht nur dem p . Diendonné Sommer zu ; der v . Laurenz Sommer ist davon ausge schlossen . Aachen , den 13 . Juni 1873 . Kgl Handelsgerichts = Sekretariat . Durch Heiraths = Vertrag , gethätigt am 7 . Juni 1873 vor Notar Baum in Aachen , zwischen Philipp Heinrich August Klein schmit , Tuchfabrikant , wohnhaft in Burt scheid , jedoch im Begriffe stehend , sein Do mizil nach Nachen zu verlegen und Maria Waldthausen , ohne Geschäft , wohnhaft in Aachen , ist folgendes festgesetzt worden : Zwischen den künftigen Ehegatten soll nur eine Gütergemeinschaft der Errungenschaft stattfinden mit allen rechtlichen Folgen , wie solche in den Artikeln 1498 und 1499 des bürger lichen Gesetzbuches enthalten sind . Ein Auszug aus diesem Heirathsvertrage ist heute in das dazu bestimmte Register eingetragen und im Audienz = Saale des Kgl . Handelsgerichts angeheftet worden . Aachen , den 13 . Juni 1873 . Der Handelsgerichts = Sekretär , Maaßen . Aufforderung . Ein von der Firma Emile Delerue & Cie . zu Brüssel am 1 Februar 1873 auf Goebels & Cie in Burtscheid gezogener Wechsel über 3064 Francs , welcher am 5 . d . Mts . zahlbar , von den Bezogenen accep tirt war , an die Ordre von Jos . Frai pont & Cie lautete und auf die Firma Sablières & carrières réunies zu Lüttich indossirt war , ist verloren gegangen . Auf den Antrag der letztgedachten Firma und in Gemäßheit des Art . 2 des Ein führungs = Gesetzes zur Allgemeinen Deut schen Wechsel = Ordnung wird der unbe kannte Inhaber des oben bezeichneten Wechsels aufgefordert , denselben bis zum 6 . Dezember d . I . der unterzeichneten Stelle vorzulegen , widrigenfalls dieser Wechsel für amortisirt erklärt werden soll . Gegenwärtige Aufforderung soll im Sitzungssaale des Königl . Handelsgerichts hierselbst angeheftet , sowie einmal in das Amtsblatt des hiesigen Regierungsbezirks und dreimal in das zu Aachen erscheinende Echo der Gegenwart eingerückt werden . Aachen , den 6 . Juni 1873 . Königl . Handelsgericht . 9099 . ( gez . ) Jos . Cassalette . Gras = Vertäuf . Auf dem Gute Tivoli ist der dies jährige Gras = Aufwuchs zu kaufen . st . Füegen . Ein Dienstmadchen für Küche und Hausarbeit gegen hohen Lohn sofort gesucht . Ausk . in d . Exp . 9194 8787 Selbstgefertigte Hemden in allen Sorten und Größen vorräthig und wer den Bestellungen darauf entgegen genom men : Kleinbölnstr . 3 . 8874 . Cigarrenstabel nebst Tisch billig zu verkaufen : Casinostraße 38 . 9193 . Ein großes möblirtes Zimmer zu vermiethen . Ausk . in der Exped . Ein Kuchen = und ein Kindermädchen um gleich einzutreten gesucht : Kleinmarschier straße 6 . 9188 . In der Mitte der Stadt steht ein schönes Haus mit allem Comfort pro September zu vermiethen . Ausk . in der Exped . Verrauf in Merzenhausen . Mittwoch den 18 . Juni . , Vormittags 10 Uhr , läßt der Herr Wilhelm Pelzer , Kaufmann und Bierbrauereibesitzer zu Merzenhausen , an seiner Behausung daselbst , 12 Stück = und 18 Fuder = Fässer , 8 Stück Fässer , jedes 2 Ohm haltend , 1 Kühlschiff von Zink , circa 1800 Quart haltend , 1 Würzbottig , circa 3 Ohm haltend , 3 Bottiche von 40 , 45 resp . 70 Ohm haltend , 12 halbe Ohmfässer , 4 Rinnen von Tannenholz von 12 bis 24 Fuß Länge , eine Partie eichene Lagerhölzer , zu Balken geeignet , von 7 bis 9 Zoll Dicke und 15 bis 21 Fuß Länge , eine Partie eichene Hölzer verschiedener Größe und Dicke , 1 fast neuer kupferner Kessel , 8 bis 9 Ohm haltend , nebst 1 Preßkorb , 1 kupferne Mistjauche = Pumpe mit Blei rohr und Gummi = Spiral = Schlauch , 1 hölzerne Pumpe , 1 Hobelbank , 1 Ladengestell mit 12 Schubladen , . 1 Waage , 1 Dezimalwaage , 1 Wagen , 1 Wannmühle , sowie 50 Ohm Brau Essig und endlich Remise ( Lagerhaus für Fässer ) zum Abbruche , in Steinfachwerk erbaut , 26 Fuß lang , 19 Fuß breit und 12 Fuß hoch 2c . öffentlich auf Kredit gegen Bürgschaft durch den Unterzeichneten meistbietend versteigern . Aldenhoven , den 12 . Juni 1873 Der Königl . Gerichtsschreiber , Vobis . Aachener Ciebertäfel . Samstag den 14 . Juni 1873 , Abends punkt 8 Uhr General = Versammlung , nachher gemeinschaftliches Abendessen . Der Vorstand . Burtscheider Krieger = Verein . Am Sonntag den 15 . d . . , Vormittags 11 Uhr : Außerordentliche General = Versammlung im Vereinslokale , wozu ergebenst einladet Der Vorstand . Am Montag den 23 . Juni d . . , Vormittags 10 Uhr , läßt Herr Jacob Kalf in seiner Wohnung zu Raeren = Rott wegen Aufgabe des Holz handels durch den unterzeichneten Gerichts vollzieher auf Credit verkaufen : 1 starkes Arbeitspferd , 8 Jahre alt , 3 lange Karren mit eisernen Achsen , 1 mit 4zölligen , 1 mit Szölligen und 1 mit leichten Rädern sowie sämmt liches Pferdegeschirr . 965 Ein Mädchen für Küche und Haus ge sucht von einer stillen Famile : Wilhelmstraße 34/1 . 9167 . Zwei junge Doggen zu verkaufen . Ausk . in der Exped . 9168 . Ein junges Mädchen aus ordent licher Familie Westphalens sucht zu Herbst d . J . Dienst , am liebsten zur Unterstützung der Hausfrau . Auf hohen Lohn wird weniger gesehen , als auf gute Behandlung . Ausk . in der Exped . 9197 . Ein guter Rock = und Hosen Arbeiter für im Hause gesucht . Ausk . in der Exped . Haupt - Gewinn ev . 360,000 Mark Neue Deutsche Reichs - Währung . Glücks Anzeige . Die Gewinne garantirt der Staat . Einladung zur Betheiligung an die Gewinn - Chancen der vom Staate Hamburg garantirten gressen Geld - Lotterie , in welcher über 6 Millionen 650,000 Mark sicher gewonnen werden müssen . Gewinne dieser vortheilhaften Geld - Lotterie , welche plangemäss nur 84 . 500 Loose enthält , sind lolgende : nämlich ein Gewinn event . 360,000 Mark Neue Deutsche Reichswährung oder 120 . 000 Thaler Pr . Crt . , speciell Mark 200,000 , 100 . 000 , 75,000 , 50,000 , 40,000 , 2 mal 30,000 , 25,000 , 3 mal 20,000 . 3 mal 15,000 , 6 mal 12,000 , 13 mal 10 . 000 , 11 mal 8000 . 12 mal 6000 , 32 mat 5000 , 3 mal 4000 , 65 mal 3000 , 2000 , 417 mal 1500 , 1200 & 1000 , 894 mal 500 , 300 & 200 , 19808 mal 110 und 100 , 22,322 mal 50 , 20 , 15 , 10 und 5 Mark und kommen solche in wenigen Monaten in 7 Abtheilangen zur sicheren Ent scheidung . Die erste Gewinn - Ziebung ist amtlich auf den 18ten und 19ten Juni d . J . festgestellt , und kostet hierzu das ganze Originalloos nur 2 Thlr . das halbe do . nur 1 „ das viertel do . nur 15 Sgr . und werden diese vom Staate garantirten Original - Loose ( keine verbotene Promessen ) gegen frankirte Einsendung des Betrages oiler gegen Post vorschuss selbst nach den entferntesten Gegenden von mir versandt . Jeder der Petheiligten erhält von mir neben seinem Original - Loose auch den mit dem Staatswappen versehenen Original - Plan gratis und nach statt gehabter Ziehung sofort die amtliche Ziehungsliste unaufgefordert zu gesandt . Die Auszahlung und Versendung der Gewinngelder ertolgt von mir direct an die Interessenten prompt und unter strengster Verschwiegenheit . Jede Bestellung kann man einfach auf eine Posteinzahlungskarte machen . Man wende sich daher mit den Aufträgen vertrauensvoll an Samuel Heckscher senr . , Banquier und Wechsel - Comptoir in Hamburg . 9110 . Die unterzeichnete Fabrik gibt hiermit ergebenst bekannt , daß sie in ihrem seit einer Reihe von Jahren bei allen Husten = Krankheiten als vorzüglich bekannten und angewandten rheinischen Trauben = Brust = Honig den Herren Weyers = Kaatzer und Joh . Welter in Aachen je ein Verkaufs = Depot in 1/2 , ½,½ Flaschen übertragen hat , welche von genannten Firnien zu Fabrikpreisen abgegeben werden . Fabrik : W . H . Zirkenheimer in Mainz . Auf obige Anzeige bezugnehmend , empfehlen diesen seit Jahren rühmlichst be kannten „ Trauben = Brust = Honig “ allen Brust = , Lungen = und Halsleidenden ange legentlichst und bemerken , daß eine jede Flasche mit dem Siegel und der gesetzlich de ponirten Schutzmarke der W . H . Zirkenheimer ' schen Fabrik zum Zeichen der Aechtheit versehen ist . Joh . Welter , Kleinmarschierstraßen = und Kapuziner grabenecke Nr . 28 . Weyers = Kaatzer . Kleinmarschierstraße Nr . 8 . 0 Gebrauch lant Verordnung des Arztes . Bromberg , den 3 . März 1873 . „ Anfangs Dezember v . J . erkrankte meine einzige 16 Jahre alte Tochter an einem chron . Lungen = Catarrh , den der Arzt für sehr bedenklich erkärte . Husten und Fieber waren sehr heftig , so daß ich in meiner Herzensangst , um die Kräfte zu erhalten , worauf es haupt sächlich ankam , Ihren Malzextrakt anwandte . Seit Weihnachten trinkt meine # # Tochter täglich zwei Flaschen und ist die Wirkung eine für mich recht erfreu¬ ( ) liche . Nach Anordnung des Arztes soll mit dem Gebrauch des Malzextraktbiers noch längere Zeit fortgefahren werden , bis Husten und Auswurf beseitigt u . # # s . . “ ( Folgt neue Bestellung . ) 0 Busse , verw . Reg . = Sekretär , ( 1234 . ) „ An den königl . Hoflieferanten Herrn Johann Hoff , Berlin . 6 Kleinmar 0 Verkaufsstellen bei P . Kaatzer , Büchel 36 , Weyers = Kaatzer , schierstraße 8 , und Eschweiler = Ritschke , Großkölnstraße 90 . 590999999999 Permauente Gemälde = Ausstellung in Aachen , Hochstraße 4 . Die Original = Cartons der Professoren : A . Baur , Berzer , Keller , Klimoch und Kumpler , Scenen aus 6 Opern darstellend , sind nur noch heute ( Samstag ) ausgestelt . M . Jacobi . 9181 In Wagenarbeit erfahrnen Satt lergeselle u . Lehrl . gesucht : Pelerstr . 60 . 9183 . Ein ordentliches Mädchen von 14 — 16 Jahren wird zum Ausfahren mit einem Kinderwägelchen für einige Stunden Nachmittags gesucht . Ausk . Casinostr . 2 . 9175 Ein Zuschläger gegen hohen Lohn gesucht : Adalbertsteinweg 31 . 9164 Am Dienstag den 1 . Juli , Mor gens 11 Uhr , lassen die Herren Gebrüder Schrock im Gasthofe des Herren Waiden bach zu Bergheim ihre daselbst gelegene Dampf = Vorschußmühle neuester Konstruktion mit oder ohne Wohnhaus , Oekonomie = Ge bäuden mit gutem Kundengemahle und Gärten unter günstigen Bedingungen ver kaufen . Da das Areal von fließendem Wasser durchschnitten wird , kann mit gutem Erfolge jedes andere Etablissement dabei angelegt werden . Bernarts Lokal . ( Saison = Theater . ) Heute Samstag , Abends 7½ Im großen Concert = Saale , bei günstiger Witterung im Garten . Concert von der Kapelle des 28 . Juf . = Regiments . Sperling und Sperber . Lustspiel . Der Hausschlüssel . Posse . Der Liebestrank . Liederspiel . Im neuen Klüppel . Heute Samstag 14 . Juni , Abends 8 Uhr : Großes . < space > < space > ausgeführt von der Militär = Kapelle . Ahaus ! Heute Samstag , Abends von — 10 Uhr : Tanz = Kränzchen , veranstaltet vom Verein zur Belebung der Bade = Saison . Das Comité . Herrn A . Renneupfennig hier . Ich bescheinige Ihnen hierdurch gern , daß ich Ihren Voorhof - Geest selbst und in meiner Familie mit bestem Erfolge ge gen „ Kopfgicht " und „ Kopfschmerzen “ angewendet habe . Auch kann ich Ihnen bezeugen , daß Ihr Voorhof - Geest bei mehreren meiner Be kannten ausgezeichnete Dienste zur Konser virung und Belebung ihres Haarwuchses gethan hat . Halle a . . , den 12 . Juni 1870 . Aug . Pippert , Restaurateur . Dieser Voorhof = Geest ist in Flaschen zu 15 Sgr . und 8 Sgr . allein ächt zu kaufen bei : P . Kaatzer , Büchel 36 , und Weyers = Kaatzer , Kleinmarschier = straße 8 . Einem Lithographen und einem Buchbindermeister is selegenheit ge boten , sich an dem Geschäfte zu betheiligen , bei Ernest Gilon , Verviers . Dr . Gräfe ’ s o M Das seiner außerordentlichen Wirtung wegen so berühmte Dr . Gräfe ' sche Augen wasser ist echt nur zu beziehen durch L . Roth , Berlin , Friedrichstr . 64 . Originalflasche à 1 Thaler exel . Verpack . Nyscewo , im Okt . 1872 . Bestellung : Indem das von Ihnen be zogene Dr . Gräfe ' s Augenwasser Tochter sehr gute Dienste geleistet hat , so ersuche ich um Zusendung noch einer Flasche dieses Präparates . Hochachtungsvoll 8 . F . Viattowort Lehrer . Unentgeldliche Kur der Truntsucht . Ausgeführt nach rationeller Methode und eigener Erfindung älterer Aerzte zum Wohle der Mitmenschen Die Kur kann auch ohne Wissen des Kranken vollzogen werden und wollen hierauf Reflektirende sich vertrauens voll wenden an F . Vollmann in Guben . 9166 Zu verm . Bergdrisch 42 , ein Lagerr . , eine herrsch . Wohnung — 8 Räu me mit Wasserl . nebst allen Bequemlichk . Ein starkes Mädchen sucht Kunden zum Waschen und Putzen , am liebsten auf dauernde Arbeit . Auskunft Boxgraben 10 . 9169 . Ein anständiges , gebildetes Mäd chen sucht Stelle als Büffetdame oder an deres passendes Placement . Offerten unter D 14 bes . die Exp . Eine ordentliche Frau sucht Kundenzum Waschen und Putzen . Ausk . Mühlenberg 4 . 9163 . Ein ordentliches Madchen für Kuche und Hausarbeit gegen hohen Lohn gesucht . Ausk . in der Erped . 9185 . Stuckaturlehrling gesucht : Ritolausstraße 13 . 9186 . Ein Mädchen sucht Stelle für Küche und Hausarbeit zum 25 . d . Ausk . in der Exp . 9180 . Eine im Manufaktur = Geschäfte er fahrene Ladengehülfin , mit guten Zeug nissen versehen , sucht Stelle zum 15 . Juli . Ausk in der Exp . Modistin = Gesuch . In einer größeren Stadt am Rhein wird eine Direktrice , welche selbstständig arbeitet und seither in Häuser 1 . Ranges servirte , gesucht Eintritt sofort oder bis zum 1 . September . ( 8735 Gef Offerten sub E O 613 befördert die Annoncen Expedition von G . L . Daube & Co . in Frankfurt a . M . lebe hoch Vivat Anton ! E . b . dur . Der Sänger hält auf Antons Tag die Wacht , Er grüßt mit hellem Lied die stille Nacht , Es blitzt sein Schwert auf Antons Tag zur Ehre , Und wünscht daß Dein Glück sich soll , vermehren . Die Thaler die ich lieb , die hab ich nicht , Drum spiele ich auf Anton ' s Tag Vergiß meinnicht . Und jetzt wünsch ich an Deinem frohen Namensfeste , Dir mit Frau und Kindern das Allerbeste . Von Deinem Bruder Guß , Kavellmeister in Stuttgart . Et Antönche sahl leive Et Josephinche derneve En et Victörche derbei Dan leeve se alle drei . 9161 , 1
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* * AK . Größrr Vernauf ( ohne Kosten für die Käufer ) von Tuchen , Garnen u . Wollen . Am Dienstag , den 17 . Juni 1873 , 2½ Uhr werden öffentlich meistbietend im Verkaufs Lokale von S . Müllender in Verviers folgende Waaren versteigert : 500 Stück Tuch , Moskowas , Ratines 2c , 8000 Kilos Garne , 35,000 Kilos gewaschene Wolle . Kämm linge , Cloquettes , Abgänge u . A . Die Waaren sind am 16 . u . 17 . Juni von 8 Uhr Morgens an zu besichtigen . Für nähere Auskunft sich zu wenden an 8832 . S . Müllender . Drei und dreißigste Ziehung des Zleirurger Anrehens Bei der am 15 . Mai 1873 stattgehabten Ziehung des Freiburger Anlehens fiel der erste Hauptgewinn von 25,000 Frcs . auf Serie 1925 Nr . 49 ; der zweite Hauptgewinn von 2000 Frcs . auf Serie 6840 Nr . 26 ; der dritte Hauptgewinn von 1000 Frcs . auf Serie 5128 Nr . 3 . Aoter Di . Nachen . Martin . Alexanderstraße 6 . Sein neu eingerichtetes Hotel Bäder und des Kurhauses , erlaubt Publikum bestens zu empfehlen 7692 im sich Mittelpunkte der Stadt , dem verehrten hiesigen nächster Nähe der und auswärtigen Hub . Meys . 0 4 S „ „ 4 Glücksofferte . 3 . ,Glück und Segen bei Cohn ! “ □ Broße vom Staate Hamburgs . ) ggarantirte Geld = Lotterie von „ über 2 Millionen 661,400 S Thaler . 9 Diese vortheilhafte Geld = Lotterie , ist diesmal wiederum durch 1Gewinne ganz bedeutend ver mehrt , sie enthält nur 84,500 — Loose und werden in wenigen # . Monaten in 7 Abtheilungen fol - g ? ggende Gewinne sicher ge . # # vonnen , nämlich : 1 nener # # # großer Hauptgewinn eventuelle X120,000 , Thaler , speziell Thaler 40,000 30,000,54 2mal 12 . 000,C2 1891 1891 80000 20,000,16,000 , 10,000,2mal 8000 , 2mal 6000K ) 6mal 4800 , 13mal 4000 , 1 1mal # 3200 , 12mal 2400 32mal 2000 3mal 1600 , 65mal 1200,04 04mal 800 , 3mal 600 , 2malk 480 , 412mal 400 , 412mal 200 C 10mal 20 , 472mal 80,19800 mal 44 , 22330mal 40 , 20 , 8 6 , 4 und 2 Thaler . Die Gewinn = Ziehung hersten Abtheilung ist amtliche bauf den 18 . u . 19 . Juni d . J . festgestellt . Es koster hierzuß das ganze Original = Loos K nur 2 Thlr . g das halbe Onginal = Loos „ nur 1 Thlr . 2 das viertel Original = Loos nur 15 Sgr . K und sende ich diese Original = Loose mit Regierungswappen ( nicht von den verbotenen Pro¬ # messen oder Privat = Lotterien ) gegeng frankirte Einsendung des Be trages oder gegen Postvor - K schuß , selbst nach den entfern Ptesten Gegenden den geehrten # # Auftraggebern sofort zu . K Die amtliche Ziehungsliste unde die Versendung der Gewinn = g gelder erfolgt sofort nach der Zie¬ hung an jeden der Betheiligten rompt und verschwiegen . # Mein Geschäft ist bekanntlich das elteste und Allerglücklichste , indem die bei mir Betheiligtens schon die größten Haupt = = jewinne von Thaler 100,000 , K 30,000 , 50,000 , oftmalsg 40,000 , 25,000 , 20,000,2 sehr häufig 15,000 , 12,0004 haler , 10,000 Thaler 2c . 2c . # und jüngst in den im Monat # # # Mai d . I . stattgehabten Ziehungen die Gesammt = Tumme von über 00,000 Thlr . laut amtlichen Gewinulisten bei mir ge wonnen haben . Jede Bestellung aufd # s diese Original = Loose kanng man einfach auf eine einzahlungskarte machen . Laz . Sams . Cohnk in Hamburg , Haupt = Comptoir , Bank = und 8655 . Wechselgeschäft . Für 15 Groschen ist bei dem Unterzeichneten eine Viertel Original = Obligation — keine verbotene Promesse — zu der am 19 . d . beginnenden Ziehung der neuesten großen Capitalien = Verloosung zu haben , in welcher zusammen fast 44,00 ) Preise , worunter eventuell 300,000 , 275,000 250,000 , 240,000 , 230,000 , 220,000 , 215,000 , 200000 , 100,000 , 75,000 , 50,000 , 40,000 , 2mal 30,000 , 25,000 . 3mal 20,000 . 3mal 15,000 , 6mal 12,000 , viele von 10,000 , 8000 , 6000 , 5000 , 4000 , 3000 , 2000 , 1500 , 1200 , 1000 2c . 2c . zur Ent scheidung kommen . Gefällige Aufträge versehen mit Baar sendung , per Postanweisung , oder Ermäch tigung zur Postnachnahme , erbittet baldigst Mester in Bremen , Sielwall . PS . Mein Geschäft ist das älteste am hiesigen Platze und sind demselben bereits wiederholt bedeutende Treffer zugefallen , wie sie keine andere Collekte aufzuweisen hat . Loose zu sämmtlichen von Hamburg , Frankfurt a . M . 2c . angekündigten Ver loosungen sind bei mir ebenfalls zu haben . 1503 . . K . gte 7 . 8736 . Am 11 . ds . kommt ein Möbel wagen leer von Düren . Am 3 . Juli kommen 2 Möbelwagen leer von Boppard über Cobleuz , Bonn , Cöln , Iülich oder über Euskirchen , Düren zurück . J . H . Blaise sen . Wilhelmstr . 40 . Nanecar Taitzung Auflage 6000 , pr . Quartal 20 Sgr . , Insert . = Neusser - Lertulig . Geb . 1½ Sgr . , Samstags 2 Sgr . p . . 4936 . E * Fuuschiaturau von Joseph Grand ’ Ry - Kaivers , Verviers ( Beigien ) . Spezialität in Wollwasch = und sonstigen Maschinen . wird bereitwilligst ertheilt . Nähere Auskunft 6590 . Eau uAntere , von August de Marbaix , Antwerpen , das lieblichste , angenehmste , erfri schendste unter allen Parfums ; aus den duftigsten Blumen , Blättern , Schalen , der stärkendsten Pflanzen und Wurzeln bereitet , besitzt das Eau ' Anvers unstreitige Eigen schaften zum Vertreiben der Kopf und rheumatischen Leiden sowohl als auch zur Erfrischung und Aus lüftung von Krankenzimmern . Man bittet , von der jeder Flasche beige fügten Gebrauchsanweisung Vor merkung zu nehmen . Preis des Eau Royale 25 Sgr . p . Fl . Double 20 „ „ . Qualität 16 „ 2 . Qualität 12 „ Halbe Flagons zur Hälfte dieser Preise . Dieses Eau ' Anvers bewirkt na mentlich im Theater , bei Bällen , Soirée ' s , bei drückender Hitze große Erquickung . — Die „ Royale - " und „ Double = Qualitäten “ , eignen sich dazu als besonders empfehlenswerth . Depots in Aachen bei Wilhelm Breuer , Coiffeur , Büchel 46 ; bei J . J . Förster , Holzgraben Nr . 5 ; sowie in den angesehensten Par fümerie = Handlungen und bei den Coiffeurs vorräthig . 2906 Unterricht . Schönschreiben , nach meiner seit dem Jahre 1860 bekannten und bewährten Methode ; einfache und doppelte Buchhal tung , kaufm . Rechnen , alte und neue Sprachen , Nachhülfe in den Gymnasial = und Realfächern . Mart . Offermanns , für das höhere Schulfach geprüfter Lehrer , Adalbertstraße 18 . 9015 Die 8035 - Fabrik von F Schaller & Cie . in Aachen empfiehlt ihr vollstandig assortirtes De tail = Lager , Holzgraben 6 . gewonnen . " Pertraurn = - bliugl Glumk . 2 Jedes Loos muß gewinnen . Schon am 18 . und 19 . Juni d . J . 2 beginnt mit der ersten Abtheilung die große Kapital = Verloosung von 6 " Millionen 653 Tausend 700 M . Courant unter Leitung und Auf * sicht der hohen Staatsregierung und folgen die übrigen 6 Abtheilungen schon in den nächsten Monaten . Um Jedem die Betheiligung nach seinen Verhältnissen zu ermög # lichen , ist von hoher Regierung der Preis für ein ganzes Original = Loos zu 2 Thlr . " „ halbes „ „ 1 „ „ „ viertel „ „ 15 Egr . festgesetzt , zu welchem Preise dieselben vom Unterzeichneten gegen Uebersen dung des Betrages durch Postanweisung oder Brief sofort franko unter Bei fügung eines Prospekt oder Plan , zu erhalten sind ; auf Wunsch werden sie auch gegen Postvorschuß versandt . 43,800 Gewinne erhalten Treffer von event . 300,000 , 200,000 100,000 , 75,000 , 50,000 , 40,000 , 30,000 , 20,000 , 15,000 , 12,000 , 10,000 , 8000 , 6000 , 5000 , 4000 , 3000 , 2000 , 1000 u . s . w . C Die Uebrigen 40,700 aber noch je einen Werth von 2 Thlr . Niemand geht also leer aus . . . . . „ uia 6 . Sämmtliche Gewinne müssen in wenigen Monaten verrbost sein und hohe Regierung weist jedem Theilnehmer unentgeltlich nach , auf welche Nummern die Gewinne gefallen sind . Gewinngelder werden durch Un terzeichneten oder auf Wunsch durch hohe Regierung selbst , den Gewinnern direkt und verschwiegen zugesandt . Bei einem solchen auf der solidesten Basis gegründeten Unternehmen kann man mit Besummtheit auf die regste Theilnahme rechnen , daher mache man die Bestellungen sofort , weil voraussichtlich die Loose schon lange vor Beginn der Ziehung , 18 . und 19 . Juni d . J . vergriffen sein werden , und von hoher Regierung über die bestimmte Zahl hinaus , den Gesetzen nach , keine nachgeliefert werden . Alle Aufträge beliebe man daher bald an den Unterzeichneten zu richten , welcher mit der Abgabe dieser Loose von hoher Regierung beauftragt ist und von dem die größte Pünktlichkeit verlangt werden kann . 8068 Carl Hemme , Haupt = Komptoir in Braunschweig . NB . Wer es unterläßt , dem Glücke ein Fensterchen zu öffnen , hat es oft sich selbst zuzuschreiben , daß er trotz aller Mühen und Arbeiten nie auf den Standpunkt des Wohlergehens gelangt , wohin ihn ein derartiger Ver such so schnell erheben kann . Wir empfehlen un sere große Auswahl russischer und pol nischer kräftiger Reit = und Wagenpferde , sowie in Ponnys und Doppelponnys . Neuß . Gebr . Stein , 9071 . Pferdehändler . Erste Etage Theaterplatz 15 zu vermiethen . Casinostraße 44 . Auskunft 7931 8965 . Das Haus Seilgraben 23 steht zu verkaufen . Ausk . in der Exped . 8978 . Zwei schöne Hunde zu verkaufen : Georgstraße 30 . 29 . Häuser zu kaufen , zu verkausen und zu vertauschen . Ausk . Ottostr . 25 . 8913 gesucht . Eine Köchin gegen Ausk . in der Exp . guten Lohn 8969 . In einem Galauterie = Waa ren = Geschäft wird ein Mädchen , welches französisch spricht in die Lehre gesucht . Arst . in der Ern . 8944 . Zwei Trausmissionen , eine 36 Fuß lang , 2 Zoll dick und 8 Poulies . eine 26 Fuß lang , 3 Zoll dick und 6 Pou lies , sowie ein ganz neuer Vorwärmer von 3 Fuß Höhe und 2 Fuß Durchmesser billig zu verkaufen : Jakobstraße Nr . 63 bei P . Vonderbanck . 8990 . Ein gebildetes Mädchen zu Kindern gesucht . Wo sagt die Exped . Un Correspondant connaissant le français , ’ allemand et ’ anglais peut trouver place chez A . J . Deheselle à Thimister près Verviers . Ecrire france . 8756 Bäckergeselle gesucht : Bahnhofstr . 24 . 8843 . Sudhaaschiren für Getraide selbstablegend und für Handablage . Gras = und Klee = Mähmaschinen . Doppeltwirkende Heuwender , 1 = und 2spännig . Pferderechen mit Stahlzähnen . Vorzüglichste Construktionen aus den besten Fabriken . Möglichst baldige Bestellungen sind erwünscht , um bei der starken Nachfrage rechtzeitig zur Ernte liefern zu können . — Illustrirte Cataloge werden auf Verlangen gratis gesendet . 7985 . Heinrich Lanz in Mannheim . 29 Umzüge und Verpackungen . Erlaube mir hierdurch die ergebene Anzeige , daß ich bei Umzügen sämmtliche Arbeit in ihrem ganzen Umfange übernehme und dieselbe nach Umständen unter Garantie ausführe . . . , . . . ; „ Lunzen nan Aartellan = und Gmustafl . Außerdem empfehle ich mich dei Verpadungen von Porzeuan = und Ethstaus Waaren , Pendulen , Spiegeln und feinen Möbeln 2c . , in welcher Arbeit mir durch vieljährige Thätigkeit im Geschäfte des Herrn Gerdes = Neuber praktische Erfahrungen und Zeugnisse zur Seite stehen . 1041 Eduaro Brues , Schildstraße 17 . 9140 . Vom 12 . Juni ab Preiskegeln für eine Schweizer Scheibenbüchse bei Corr , Rothe Erde . Daselbst ein guter Fuhrknecht gesucht . 9141 . Frachten für 5 Pferde werden übernommen . Ausk . in der Exp . Zu vermiethen ein Geschäftshaus in der Nähe des Poly technikums , anhabend 18 Räume nebst allen Bequemlichkeiten . A . i . d . E . 9065 . Färbekessel = Gesuch . Zwei Färbekessel für Dampffärberei , der eine zu 120 — 130 Pfd . Wolle , der andere wenigstens zu 200 Psd . Wolle , im brauch baren Zustande , werden zu kaufen gesucht und nimmt Offerten unter Lit . DWS mit Zeichnungen die Expedition dieses Bl . entgegen . 9089 9121 . Gute lagerhafte Bruch = Mauer steine zu verkaufen . Ausk . in der Exped . 9122 . Ein Amdos , Schraubstock und Blasebalg , fast ganz neu , zu verkaufen . Ausk . in der Exped . 9134 . Ein zuverlässiger Mann Portier gesucht : Ottostraße 67 . als 8962 . Ein Fabriklokal , fur Maschinen fabrik , Spinnerei 2c . geeignet , mit Dampf kraft steht zu vermiethen . Auskunft vor Jakobsthor 15 . 8952 . Eine schöne erste Etage sofort zu vermiethen : Promenadenstraße 24 . 8989 . Ein tüchtiges Mädchen für Küche und Hausarbeit sofort gesucht . Daselbst ein Zweitmädchen , welches gut nähen kann , gesucht . Ausk . in der Exped . 8981 . Ein schwerer Dogghund zu ver kaufen . Ausk . in der Exped . 9079 . Ein junges Mädchen vom Lande , welches Lust hat , das Spezereigeschäft zu erlernen , kann gleich gegen Lohn eintreten . Auskunft Franzstraße 40 . 9021 . Ein gewandter Kellner , 1 Zim mermädchen , 1 Küchenmagd und ein Haus knecht im Hotel I . Ranges gesucht . Ausk . in der Exp . 9111 . Ein erfahrener Zinkarbeiter , dem Gelegenheit geboten ist , das Pumpen machen zu erlernen , gesucht . Auskunft in der Exped . Vaudevil - Theater . 16 Jakobstraße 16 . Heute sowie jeden Abend : Concert und theatralische Vorstellungen der neu engagirten Mitglieder . Jeden Abend neues Programm . Entrée 2½ / Sgr . Reservirte Plätze 5 Sar Puh Salen = Theatet . 19 Franzstraße 19 . Heute sowie jeden Abend : Concert und Ballet . Auftreten der neuengagirten Mitglieder Frl . Emilie Geißelbrecht und des Frl . Crietine Milschwefski . Anfang an Wochentagen 7½ Uhr , an Sonntagen 613 Uhr . Französische Sprache . 8660 . Gründlichen Unterricht der französischen Sprache ertheilt durch Privatstunden ein Professor aus Paris : Vereinsstrasse 11 , 1 . Etage . Aasverkauf von Regen = und Sonnen schirmen , Marktplatz 13 . Tadellose Waare . Reichhaltigste Auswahl . Billigste Preise . Fahnen , Illuminations = Artikel , In schrifen , Transparente 2c . 89 4 Bonner Fahnenfabrik . Bonn . Fabrik = Nachtwächter . Eine hiesige Tuchfabrik sucht einen zu verlässigen , gut empfohlenen Nachtwächter , welcher etwas von Gartenarbeit versteht . Ausk . in der Exped . 9036 . 8043 . Englische Nachtslichte empfiehlt Annette Mees , Franzstr . Ecke 2/1 . 9032 . Ein tüchtiger Brauer gesucht . Sich zu melden bei Joh . Vogel in Eschweiler . 9031 . Ein braves fleißiges Madchen für alle Hausarbeit zum sofortigen Ein tritt gesucht : Adalbertstraße 30b . Lackirer 9035 finden Beschäftigung : Alexanderstr . 31 . 9078 . Ein ordentlicher Brauergeselle sowie ein Lehrling gesucht : Pontstr . 20 . 7917 . Ein fein möblirtes Zimmer , in der Nähe der Bäder an einen einzel neu Herrn zu vermiethen . Ausk . in der Expedition . 9113 . Eine doppelte Rauhwalze , in bestem Zustande , steht billig zu verkaufen . Ausk . in der Exp . Rheinische Eisenbahn . Abfahrt nach Köln : . 20 , 6,50 , 7 “ 9,88 * Vorm . , 12,57 , 2,25 “ , 4,55 “ , 5 , 40 % , . 50 “ 10,25 Nachm . Ankunft der Züge von Köln in Nachen 7,17 , 8,55 , 10,45 Vorm . , 1,15 , 8,25 , 4,45 Nachm . , 7,50 , 9,45 Abds . , 12,5 Nachts . Abfahrt nach Verviers : 7,22 , 9 , 10,50 Vorm . , 1,20 , 8,30 , 4,50 , 8 Nachm . , 12,10 Nachts . Abfahrt nach Eupen : 7,22 , 9 , 10,50 Vm . , 1,20 , 3,30 , 8 Nachm . Adfahrt von Eupen : 7,35 , 8,35 , 11 Bm . , 1,20 , 3,40 , 6,45 Nachm . , 9,25 Abends . Abfahrt nach Düren = Neuß : 7 , 9,38 Vm . , 12,57 , 4,55 Nachm . Abfahrt von Neuß : 6,28 , 8,35 , 11 Vm . , 2,80 , 7,25 Nachm . * Mit Anschluß nach Euskirchen , * * nach Trier . Abfahrt von Euskirchen : 6,55 , 9,8 Bm . , 12,80 , 5,22 , 7,50 Nachm . Abfahrt von Trier : 8,30 , Vm . , 2,15 , . 50 Nachwi . Grand Central Belge . Fahrplan vom 15 . Mai 1873 . Die Abfahrtsstunden von Aachen ( Mar schierthor ) sind von heute ab wie folgt as Schict 6 . 35 Nur . 12 . 1 . 8,5 Nachm . Nachm . Nach Dortrecht , Rotterdam , Haag : 6 , . 55 Vorm . , 1,80 Nachm . Nach Amsterdam : 6 , 9,55 Vorm Nach Luttich ( Longdoz ) : 6 , 9,55 Vorm . , 8,5 Nachm . Nach St . Trond : 6 , 9,55 Vorm . , 1,80 , 5,15 Nachm . Abfahrt von Brüssel ( Nord ) nach Aachen über Löwen und Aerschot : 6,35 , 7,18 9,85 Vorm . , 1,20 , 1,47 , 5,10 , 5,54 N . Ankunft in Aachen ( . ) 8,83 , 11,44 Vm . , 1,81 , 6,5 , 10,18 Nachm . Eisenbahn . Fahrplan vom 15 . Mai 1873 Abfahrt von Aachen M . in der Richtung nach Düsseldorf und Ruhrort : 52 % , “ 0 ° , Vorm . 15 , 850 , 6158 , 7 ° Nachm . 10 % % Nachts . Ankunft in Aachen T . in der Richtung von Ruhrort und Düsseldorf : 846 , 9047 , 10 “ Vorm . 12 “ , 440 , 7 % Nachm . 10 “ “ 11 • Nachts . bedeutet Schnellzug ; Courirzug . Abfahrt von Aachen T . in der Richtung nach Verviers ( vin Bleiberg ) : “ , 10 “ Vorm . , 17 , “ , “ , 10 “ Nachm . Ankunft in Aachen T . in der Richtung von Verviers ( via Bleiberg ) : 6 ¾ , 9 Vorm . , 1255 , “ , 5 “ Nachm . , 10 ! Abds . 1414 . Alle Brunnenarbeit wird prompt und reell ausgeführt : Rudolphstr . 63 . Personenposten in Aachen . Nach Jülich um 7 Uhr Vormittags . Nach Montjoie über Kornelimunster um 7 Uhr Vormittags . Nach Montjoie über Kornelimünster um 510 Uhr Nachmittags . Nach Setterich um 5 Uhr Nachmittags . Nach Raeren um 7 Uhr Abends . Nach Jülich ( Privatpost ) 5 Uhr Nachm . Nach Kornelimünster um 7 Uhr Nach mittags ( Privatpost . )
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TeT Verantwortlicher Redakteur : Hilmar Heinrich Beissel . AAUPA P . Kaatzer ' s Verlag in Nachen . von C . H . Gerrgi in Nachen . Aachen 1873 . — Nr . 161 . Zweites Blatt . Samftag , 14 Juni . Deutsches Reich . Berlin , 11 . Juni . Der „ Kölnischen Zeitung " schreibt man : Morgen beginnen im Bundesrathe die Ausschußbe rathungen über den Gesetzentwurf betreffend die Einführung der Reichsverfassung in Elsaß = Lothringen . Nach sicheren An zeichen dürfte die unveränderte Annahme des Gesetzes im Bun desrathe wie im Reichstage erwartet werden . * Auf Anordnung des Finanzministers werden von den Königlichen Kassen zur Zeit die in den Jahren von 1750 bis incl . 1816 auf freien Stempeln , sowie die von 1817 bis incl . 1822 geprägten preußischen Thalerstücke eingezogen . Letztere tragen auf der einen Seite das Brustbild des Monarchen in Uniform , auf der anderen den Adler auf Trophäen . * Das Gesetz , betreffend die Regelung des Reichshaus halts vom Jahre 1872 bestimmt , daß aus dem Ueberschusse des Reichshaushaltes pro 1872 dem Reichskanzler der Be trag von 1,728,814 Thlr . zur Bestreitung folgender Ausgaben zur Verfügung gestellt werden : 1 . Zur Erweiterung und Ver besserung des provisorischen Reichstagsgebäudes 70,000 Thlr . , 2 . Zur Herstellung eines Dienstgebäudes der Normal = Eichungs = Commission in Berlin 29,345 Thlr . , 3 . Zur Herstellung eines Dienstgebäudes für das General = Postamt in Berlin 508000 Thlr . , 4 . Zu neuen Anlagen behufs Vermehrung der Tele graphen = Verbindungen und zur Errichtung von neuen Tele graphen = Stationen sowie zur allmäligen Erwerbung der von Communen hergestellten Telegraphenanlagen und Stationen 1,000,000 Thlr . , 5 . Zur Erwerbung eines Gebäudes in Ber lin zur Unterbringung der Generaldirection der Telegraphen ( letzte Rate ) 75,754 Thlr . , 6 . Zur Erwerbung eines Tele graphen = Dienstgebäudes in Königsberg i . Pr . ( letzte Rate ) 20,000 Thlr . , 7 . Desgl . in Karlsruhe ( zweite und letzte Rate ) 25,715 Thlr . — Der Ueberschuß des Reichshaushalts des Jahres 1872 beläuft sich unter Hinweglassung der in Folge des Krieges gegen Frankreich entstaudenen , außerhalb des Etats liegenden Einnahmen und Ausgahen auf 14,579,505 Thaler . * Da das gegenwärtige provisorische Reichstagsgebäude für die Zwecke des Reichstages noch auf eine Reihe von 8 bis 10 Jahren dienen soll , weil das neu zu errichtende definitive Reichstagshaus wohl innerhalb dieses Zeitraumes kaum voll endet sein wird ; und da bei dem gegenwärtigen Zustande des provisorischen Gebäudes nicht allein mehrfach bauliche Verän derungen erforderlich sind , sondern auch sogar die jetzt vorhan denen Räume den Zwecken des Reichstages durchaus nicht ge nügen , so ist eine bedeutende Erweiterung des provisorischen Gebäudes demnächst in Aussicht genommen . Dieselbe wird , wie wir hören , darin bestehen , daß auf dem nach der Leipziger Straße zu belegenen Vordergebäude , sowie auf dem nach der östlichen Seite zu belegenen Seitenflügel noch ein Stockwerk werden soll , um in demselben eine Wohnung für den Reichstagspräsidenten , sowie Räumlichkeiten für die Bu # . und die Bibliothek des Reichstages herzurichten . Ebenso ruen auf dem hinter dem Sitzungssaal belegenen Terrain neue Baulichkeiten namentlich durch Anbau an denjenigen Flügel , in welchem sich gegenwärtig die Bibliothek befindet , Räumlichkeiten gewonnen werden , um sowohl für die Ausschuß sitzungen des Bundesraths , als auch für die Abtheilungs = und Commissionssitzungen des Reichstages geeignete Räumlichkei ten zu erhalten , an denen ein sehr fühlbarer Mangel vorhan den war . * Ueber die Beziehungen zu Frankreich sagt das ministe rielle Organ : „ Die neue französische Regierung hat die di plomatischen Beziehungen zum deutschen Reiche wie zu den übrigen Mächten nunmehr in aller Form erneuert . Der fran zösische Botschafter am diesseitigen Hofe war beauftragt , Sr . Majestät dem Kaiser zwei Schreiben des Präsidenten der Re publik Marschalls Mac Mahon , Herzogs von Magenta , Be hufs Mittheilung in Betreff der Einsetzung der neuen Regie rung und der Bestätigung der früheren Beglaubigung des Botschafters zu überreichen . Wegen des augenblicklichen Un wohlseins Sr . Majestät wurden die Schreiben durch das aus wärtige Amt übermittelt , während der persönliche Empfang des Botschafters noch vorbehalten ist . Gleichzeitig hat der diesseitige Botschafter in Paris die amtliche Verbindung mit der neuen Regierung wieder aufgenommen . “ * In Bezug auf die altkatholische Bischofswahl schreibt der „ Deutsche Merkur ' , daß nach der Annahmeerklärung Seitens des Herrn Reinkens der neue Bischof sofort ausdrück lich forderte , daß das Gelöbniß , welches ihm zu leisten sei , nicht auf Gehorsam laute , ( welcher als blinde Macht den Vatikanismus allein zusammenhält, ) sondern in altchristlicher Weise auf Liebe und Verehrung . Damit , bemerkt das alt katholische Organ , war in einem erhebenden Augenblicke mit einem Male der Grundgedanke unserer Reformbewegung und unsere Siegeszuversicht ausgedrückt . Um die Konsekration des Erwählten würden außer dem Erzbischof von Utrecht oder dem Bischof von Deventer , hoffentlich auch die arme nischen Bischöfe ersucht werden . * Die städtischen Kassen in München wurden angewiesen , in Zukunft die Annahme von österreichischen Ein = und Zwei guldenstücken zu verweigern . Keueste Nachrichten . Berlin , 13 . Juni . ( Reichstag . ) Der Entwurf der Etats regelung für 1872 ist der Budget = Kommission überwiesen . Der Entwurf wegen Abänderung der Reichstagswahlkreise im preußischen Regierungsbezirk Oppeln wird in erster und zweiter Lesung angenommen . folgt der Antrag Schulze über Einbringung des Be rathungs = Naterials des Reichstags und Abstellung des gleich zeitigen Tagens einzelner Landesvertretungen mit dem Reichstag . Schulze empfiehlt den Antrag . Delbrück erkennt die vorhandenen Uebelstande an , weist jedoch auf die Nothwendigkeit hin , die Einzel = Landtage im Herbst ein zuberufen , so daß kaum eine anderweite Arbeitszeit für den Reichstag als die jetzige möglich sei . Ueberdies seien einzelne Bundesrathsmitglieder in den Einzel = Landtagen beschäftigt und könnten hier an den Bundesraths = Vorarbeiten nicht Theil nehmen Dernburg für den Antrag Schulze . Berlin , 13 . Juni . Der Bundesrath hat sich gestern für die Ausgabe von Reichspapiergeld im Gesammtbetrage von drei Mark oder einem Thaler pro Kopf der Bevölkerung ausgespro chen , jedoch einen definitiven Beschluß noch vorbehalten . Madrid . 12 . Juni . Meuterische Soldaten haben in Mur viedro einen Oberst = Lieutenant ermordet . — Morgen wird in den Cortes die Wahl des definitiven Präsidenten derselben vorge nommen . Die Wahl Nicolas Salmeron ' s scheint gesichert . Perpignan , 12 . Juni . Laut Nachrichten aus Barcelona wird in Vich eine bewaffnete Demonstration befürchtet . Ein Bataillon hat seine Offiziere vertrieben . Die Carlisten kommen und gehen , ohne belästigt zu werden . Petersburg , 12 . Juni . Das amtliche Blatt bemerkt be züglich der Verhandlungen wegen des deutsch = russischen Handele Vertrages , daß dieselben sich : icht auf die Tarife erstrecken . Lokal = Rachrichten . Aachen , 12 . Juni . Der lang ersehnte Schah von Persien traf endlich heute Nachmittag 5½ Uhr hier ein und setzte nach einem Aufenthalt von wenigen Minuten seine Reise nach Brüssel fort . Zu seiner Begrüßung hatten sich die Spitzen der städtischen , der Regierungsbehorde , die hiesige Garnison nebst Kapelle , sowie eine Menge Zuschauer , worunter viele Damen , eingefunden . Nachdem feine persische Majestät geruht das Coupé zu verlassen , einen kurzen Spaziergang aus dem Perron zu machen , die De putationen allergnädigst zu grüßen und einige Worte mit dem General der preußischen Ehrenwache zu wechseln , war die ganze Herrlichkeit vorüber . Provinzielle Rachrichten . Düren , 11 . Juni . Der „ Verkündiger “ berichtet seine frühere Mittheilung in Betreff der zu errichtenden Provinzial = Irrenanstalt daß die mit der Ausführung dieses Planes beauftragte Commis sion unter dem Vorsitze des Frhr . v . Leykam , nach Besichtigung der 72 angebotenen Tetrains , für das bei Niederzier gelegene sich entschieden habe und sagt : „ Heute müssen wir diese Mittbeilung als eine anticipirt gewesene dahin berichtigen , daß bei den in Wirk lichkeit darüber gepflogenen Verhandlungen , woselbst dieselbe errich tet werden sollte , nur Düren und Eupen in Frage kamen . Nach dem nun gestern der kgl . Verwaltungsrath der Provinzial = Irren anstalten mit dem Oberpräsidenten der Rheinprovinz , Herrn von Bardeleben , an der Spitze , das hiesige Terrain und dessen günstige Lage in Augenschein genommen , wurde die Frage endgültigt dahin gelöst , die Provinzial = Irrenanstalt hier zu errichten , hierzu einen noch erforderlichen Gütercomplex von etwa 30 Morgen zu erwerden , und alsbald mit dem Weiterbaue beginnen zu lassen . “ Vom Rhein , 11 . Juni . Dem „ Deutschen Merkur “ , zufolge gibt es gegenwärtig im deutschen Reiche 36 neuprotestantische Geist liche , von denen sich 22 in Nord = und 14 in Süddeutschland be finden . Im Anfange des vorigen Jahres betrug die Anzahl der selben 29 , so daß also seit jener Zeit nur eine schwache Zunahme stattgefunden hat Die 36 jetzt existirenden Priester des Neupro testantenthums sind : die Professoren Friedrich , v . Döllinger und Meßmer , Redacteur Hirschwälder , Weltpriester Haßler und „ Hülfs priester " Gatzenmeier in Munchen , die Professoren Birlinger , Hil gers , Knodt , Langen und Reusch in Bonn , „ Bischof " Reinkens , Exkanonikus v . Richthofen , Lik . Buchmann , Curat , Dzierzon , Prof . Weber und „ Hülfsgeistlicher “ Strucksberg in Breslau , Reisepredi ger Michelis , Braunsberg , Pfarrer Tangermanu , Kaplan Paffrath und Religionslehrer Bruhl in Kötn , Pfarrer Rabbertz in Crefeld , Pfarrer Renftle und Kaplan Siemes in Mering , Privatgeistlicher Braun ( schon seit 1854 suspendirt ) und Dr . Mazanek in Passau , Pfarrer Thürlings in Kempten , Studienlehrer Hort in Straubing , Pfarrer Küdn in Kiesersfelden , Pfarrer Hosemann in Konstanz , Prof . Lutterbeck ( schon seit langen Jahren ohne Funktion ) in Gießen , Pfarrer Grunert in Insterburg und endlich Panie Ka minski in Kattowitz . Vermischte Nachrichten . * Der Domainenpächter Böckler richtet an die Kreuz Zeitung “ folgende Mittheilung : Am Morgen des 3 . d . M . begaben sich vier meiner Kathen leute nach der Scheune Nr . 4 des Gutshofes , um daselbst eine Quantität Roggen auszudreschen . Wie sich einer dieser Tagelöhner aus der Nordwestecke des westlichen Scheunenfaches sein Geschirr bolen wollte , sah er eine Stelle am Boden , auf welcher das Stroh und die Erde auseinandergescharrt war , auf derselben einen hellen Fleck und fand bei näherer Besichtigung einen Kinderschädel . Ich wurde sogleich gerufen und nach Entfernung einer — 4 hohen Strobschichte und 2 Zoll Erde fanden wir eine Klndesleiche in einer Grube , die mit einem Spaten oder einer Schaufel gegraben war . Die Grube muß in sehr großer Eile angefertigt sein , da sie sehr klein ist . Bei länglicher Form ist ihre größte Längenausdeh nung 94 Centimeter , die größte Breite 64 Centimeter und die größte Tiefe 34 Centimeter . In dieser Grube lag eine Kindes leiche in gekrümmter Lage auf der rechten Seite . Die Leiche muß mit Gewalt hineingepreßt sein , da nach ärztlicher Feststellung Größe der Leiche sich auf 112 Centimeter belief . Die Leiche die wurde bis zum Eintreffen des Landraths , der Aerzte und des Gerichts an dem Fundorte gelassen , dann weggeschafft , obducirt und als die Leiche meines Kindes erkannt . Als untrügliche Merk zeichen zeigten sich das hellblonde Haar , die eigenthümlich stark gewölbte Stirn und das völlige Vorbandensein und der intakte Zustand sämmtlicher Kleidungsstücke , welche das Kind bei seinem Verschwinden getragen . Letzteres schließt die Annahme , daß eine fremde Leiche mit den Kleidungsstücken meiner Anna bekleidet und an Ort und Stelle gebracht sei , aus . — An jenem Nachmittage , an dem meine Tochter Anna verschwand , war ein Dachdecker be schäftigt , die östliche Hälfte der Südseite des Scheunendaches zu decken ( gefunden ist die Leiche in der Nordwestecke der Nordseite jener Scheune ) . Dieser Dachdecker hat sich auf dem Scheunendache vom Mittag bis zum Abend befunden , mit Ausnahme der Vesper zeit , während welcher er das Vesverbrod in der Leutestube verzehrt hat . Dem Dachdecker war zur Hülfeleistung ein Dienstjunge überwiesen , der ihm Schöfe aus der Scheune nach dem Dache hinaufreichen , auch Weiden herbeischaffen mußte . Dieser Junge sagte gleich an dem Abende des Verschwindens meiner Tochter ( den 24 . Juni v . . ) aus , daß er die Anna ungefähr um 4 Uhr an einem Teiche neben dem Hofe gesprochen , dann von dort mit ihr zum Hofe gegangen sei und sich dort von ihr getrennt habe , da sie nach dem herrschaftlichen Wohnhause gelaufen , er sich in jene Scheune begeben hätte . Nach der Vesverzeit hat Niemand das Kind weder gesehen , noch gesprochen . Außer jenen Personen kann der Pferdefütterer die Scheune noch betreten haben , denn derselbe war auf dem Hofe , die übrigen Leute sammtlich auf dem Felde beschäftigt . Als wir am Abende jenes Tages nach meiner Tochter Anna suchten , ist auch jene Scheune durchsucht worden , da es aber dunkel war , nur mit Laternen . Am andern Tage ist die Scheune abermals und wiederholt von zuverlässigen Leuten durchsucht worden , ich bin selbst mit einem feinnasigen Hunde in derselben gewesen . Die Stelle , wo die Leiche lag , war frei von Heu , sie wird damals auch betreten worden sein , Niemand hat an derselben etwas Verdächtiges bemerkt — an ein Verbrechen dachten wir nicht . Der Erdboden des Scheunenfaches war mit Ausnahme einer Stelle an der Scheunenflurwand , wo eine kleine Quantität altes Heu schon mehrere Jahre lagert , auch noch lagert , mit einer ½3 Fuß hohen Strobschicht bedeckt . Vier Wochen nach dem Verschwinden meiner Tochter wurde jenes Scheunenfach mit Roggen gefüllt , der in demselben über Winter lagerte und vor ei nigen Wochen ausgedroschen worden ist . Bei der noch schwe denden Untersuchung sind nähere Mittheilungen natürlich un thunlich . Speier , 7 . Juni . Die „ Augsburger Zeitung “ sagt : Zur Ergänzung der Nachricht , daß dem Schriftsteller Conrad von Bo¬
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"1873-06-14"
Echo der Gegenwart. 1848-1935
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landen von Schülern des Gymnasiums und Lyceums die Fenster eingeworfen wurden , sei noch mitgetheilt , daß bei der polizeilichen Confrontation der Rädelsführer dieser hoffnungsvollen Musensöhne , ein Lyceist , erklärte , daß das Anentat nicht der Person , sondern dem System der Angegriffenen gegolten habe . Die Fruchte „ natio naler Bildung " reifen immer mehr . * Man schreibt der „ Germania " : Wie bekannt , war am Sonnabend Abend Galavorstellung im Apollotheater . Victor Emmanuel erschien im Jägersammetrock in einer wenig erleuch teten Seitenloge . Auf einmal erblickt er in einer vis - - vis bele genen Loge seine Schwiegertochter Margarita und die kaiserliche Prinzessin Marie von Rußland . Er begriff sehr gut , daß er der Letzteren wenigstens einen Besuch abstatten müsse , was jedoch mit dem blauseidenen Halstuch und dem Sammetrocke bei einer Galavorstellung füglich nicht ausführbar war . Der Präfekt be fand sich in der Nähe . Bictor Emmanuel rief ihn und erbat sich dessen weiße Cravatte und den Frack . Signore Gadda mußte wohl oder übel seine Hemdsärmel zeigen und dem Könige prüsentiren , was dieser verlangte . Hierauf entledigte sich der König seines Rockes , band die Cravatte ab und legte Gadda ' s Kleider an , welch Letzterer die königliche „ Interimsuniform “ anzog . Nun ist aber Se . piemontesische Majestät viel stärker als Gadda , und der Frack paßte somit durchaus nicht , wie er sollte . Dies genirte indessen nicht , und der Besuch wurde unter dem Applaus des Galapublikums abgestattet . Nur der Ceremonien = meister soll über diese haarsträubende Nonchalance seines Gebie ters einen Schlaganfall bekommen haben . * Die vor Kurzem erschienene französische Ausgabe der Hennet schen Klavierunterichtsbriefe hat vom Direkter des Königl . Tuservatoriums zu Brüssel , Herrn Gevaert , sowie von den Pro fessoren Dupont , Kunerath . Maiuy cc . Beurtheilungen erhalten , wie solche nicht glänzender und ehrenvoller für den Verfasser dieser Lehrmethode hatten sein können . Es ist noch nicht lange her , daß das deutsche Originalwerk trotz seiner Anerkennung und großen Verbreitung in Deutschland von einem Musikgelehrten der Aache ner Zeitung in ganz anderer Weise besprochen wurde . Wechselceurs von Heyerhef & Jos . Salemen . Aschen , 13 . Juni . Leopold Rob . Carl Kozynski , 44 . , Pontsteinw . — Hub . Aug . Hamm , 1 . , Römerstr . — Agnes Triebels , geb . Bein , 52 . , Annuntiatenbach . — Johann Peter Jaquemont , 52 . , Erde . — Clara Hubertina Esser , 7 . , Königstr . — Ida Hubert . Wagenplatz , 28 . , Franzstr . — Wilh . Kuckelmann , 5 . , Krugenofen . — Jakob Meister , 61 . , Rudolphstr . Fremden - Liste . ie Hôtels sind nach den Namen der Beritzer alphabetisch geortnet . Frank , Hôtel belle vue Jaeger , Kaufm . , Strassburg . Schuchart nebst Gemahlin Petersburg . Siepmann nebst Schwester , Mülheim a . d . Ruhr . Mad . Meyer nebet Bedienung , Russland . Haas , Kaufm . , Görlitz . Eichenberg , Ktm . , Frankfurt . Hasenclever , Hôtel du Nord . Britton , Rentner , Gand . Dalière , Kfm . , Gend . Müller , Kfm . , London . Pape , Friedensrichter , Eupen . Moegling . Ktm . Eschweiler . Frl . Margan , Düsseldorf . Mme . Gernaert , Paris . Heinr . Amrhein , Kaufm , Hemer bei lserlohn . Mr . Blahey nebst Gemahlin , Rentner , New - York . Goldstein , Kaufm . Lierre . Altrecht , Kaufm , London . Hôtel de Bonn . Das Kieseurind ! 9198 Keh vocke , Poulardes , Civilstand der Stadt Aachen Geburten . August Stange , Adalbertswallstr . — Pontstr . — Wilhelm Joseph Benkel , 12 . Juni . Clemens Maria Georgine Keller . Nachenerheide . 18 . Juni . Heinrich Heckmann , Promenadenstr . — Johann Hermann Lisken , Ottostr . — Wilh . Hubert Engels , Jakobstr . — Joseph Buchholz , Templergraben . — Maria Anton Leonard Wehrens , Markt . — Johanna Maria Louise Joniker , Ottostr . Paulus Jacobs , Mathiash — Heinrich Wilhelm Hofmann , Ru dolphstr . — Maria Cath . Joseph . Maubach Mermelsg . Heirathen . 13 . Juni . Hubert Johann Jakob Steinbeck mit Helena Schaaff . — Gustav Franz Joseph Bieret mit Elisabeih Büt dorff . — Johann Joseph Dahmen mit Gertrud Breuer . Sterbefälle . 12 . Juni . Margaretha Ringens , 15 . , Sandkaulstr . — Johanna Juliana Corban , geb . Pfeiffer , 72 . , Mariah . = Spital Maria Wernerus , 3 . , Franzstr . 13 . Anna Maria Ahn , geb . Bayer , 61 . , vor Jakobth . — Hammer . Lebrün , Propriétair , Ligny . Hilmet , Propriétair , Ligny . Werschhofen nebst Gattin , Restaurateur , Luttich , Jansen , Hotelier , Lüttich . Madame Forthomme , Verviers . Madame Doneux , Verviers . Frl . Orbon , Verviers . Hermauns , Bier brauer , Altenberg . Jorissen , Kaufm . , Cöln . Harzen nebet Familie , Cöln . Hoyer , Hôtel sur Kaiserlichen Krone Carl Mannsbach , Kaufm . , Cö ' n . Moritz Marx , Kaufm . , Frankfurt a . M . Louis Tram , Kaufm . , Frankfurt a . M . Tillmann nebst Familie . Kaufm . , Elberfeld . Landvogt nebet Familie , Rentner , Düsseldosf . Carl Walger , Fabrik . , Pfung stadt Joly , Kapitain , Brüssel . S . Padley nehst Gattin , Kfm . Sheffield . Georg Lueder , Kaufm . , Eremen . Bieber , Kaufm . Hamburg . Everlung , Kaufm . , Hannover . Hoyer ’ s Unions - Hôtel . Pollitzer , Fabrikant , Wien . Mr . Hall , Rentner , London . Schlickum nebst Gattin , Kfm . , Deutz . Lienart nebst Gattin Rentner , Alost . Schwartz , Baumeister , Elberfeld . Gamain , Kfm . , Antwerpen . Auler , Pfarrer , Montjoie . Dyck , Geometer , Eupen . Nathan , Kfm . , Berlin . Madame Pablon , Früssel . Michels , im König von Spanien . Weill , Kfm . , Bonn . Job , Kunsthandler , Cöln . Voermanck , Kaufm . , Deutz . Heymann , Ktm . , Bielefeld . Eisen , Kaufmann Wulfrath . Kupper , Kfm . , Cöln . David . Ktm . , Hagen . Plaum , Kaufm . , Haan . Broix , Buchhändler , Neuss . Erben , Kaufm . , Neuwied . Oberländer , Kaufm . , Coburg . Schumann , Gas Ingenieur . Weissenfeld . Kreuder , Kaufm . , Barmen . Fuchs . Kaufm . , Ransbach . Frerberger , Kaufm . , Barmen , Jecke , Kaufm . , Coburg . Müllem , Hotel sum goldenen Drachen . Madame Serrurs , Belgien . Erl . Rebbins , Belgien . Thomas Kaufm . , Elberfeld . Levy , Kaufm . , Strassburg , de Rode , Medecin , Bresil . Darius Albitis , Etudiant , Bresil . Juhr , Fabrik . , Merrane . Jusch , Klm , Elberfeld Schridt , Bau meister , Altona . Schuch , Kfm . , Hanau . Andersen England . Davis , Ingenieur , England . Lockwood nebst Gemahlin England . Niessen , Gasthof sur Stadt Düren . Noppen , Kaufm . , Sittard . Gossen , Buchbinder . Idlich . Witt , Kaufm . , Brüssel . Schaaf , Ktm . , Rotterdam . Vospoth Kaufm . , Dortmund . Felsth , Oekonom , Witten s . d . Ruhr . Louis Maas , Pianist , Berlin . Gesne , Kaufm . , Linnich . Stürmer , Monteur . Nahausen . Schoepp u . Gattin , Apotheker , Maestricht . Glaser , Duisburg . Platz , Erkelenz . Schinke , Aachen . Gudgeon , Monteur , Verviers . Zahl der Fremden und Kurgiste welche seit dem 1 . Januar Aachen besucht halen 10238 Zugang vorstehender Liste 100 Im Ganzen 10838 Rhein = Talm , Aale , Kaviar , Lachs , Pa steten , Seetongen , frische holländ . Häringe 10 Sgr . , Matjes = Häringe — 3 Sgr . , Sardines à Thaile 1 Sgr . per Stück , Büchsen von 10 Sgr . bis 5 Thlr . , Con serven aller Art , Blumenkohl , Erbsen , Möhrchen , Ulmer Spargel , frische Ana nas , Erdbeeren , Pomeranzen , Maikräuter , Apfelsinen , Citronen , lebende Oder krebse , Forellen . Eis empfiehlt Johann Kremer , Hartmannstr . 26 . Zu Fackelzügen empfiehlt Traglaternen , Transparente , Ballons und Pechfackeln 8897 H . Lövenich , Büchel 2 9174 . Ein weißes Hündchen ( Pudel ) , halbgeschoren , 2 Monate alt , 6 Zoll groß , ( männlich ) , für Damen oder Kinder zu empfehlen , ist zu verkaufen . Ausk . in der Expedition . “ 9178 . Ein reinliches Mädchen für gleich einzutreten gesucht : Adalbertstraße 61 . 9170 . Ein Kirschbaum = Möblement , neu gelb polirt , billig zu verkaufen : Achter straße 4 . 9176 . Eine Hausmagd , kann , gegen hohen Lohn Ausk . in der Exped . welche melken sofort gesucht . 9173 . Einen Lehrling für die Stein druckerei sucht Joh . Helmer , Casino = straße 45 . 9212 . Ein anst . Mädchen für ganze Tage oder für die Nachmittagsstunden zu zwei Kindern gesucht . Ausk . in d . Exped . 9199 . Ein in allen Zweigen des Haus halts erfahrenes Mädchen wird in einer kleinen Familie gesucht . Ausk . von 10 — 12 Uhr Vorm . , — 9 Uhr Nachm . im Wiener Schuh = und Stiefel = Bazar Friedr . Wil helmplatz 2 . Leere Packkisten zu verkaufen : Wiener Schuh = und Stiefel = Bazar Friedr . Wil helmplatz 2 Eine Frau sucht Kunden zum Waschen und Putzen : Wespienstr . 11 . Eine Wäscherin sucht Kunden Auskunft Alexanderstraße 51 . 9187 . Ein junger Mann mit guten Re ferenzen und schoner Handschrift wünscht unter bescheidenen Ansprüchen Stelle als Buchhalter in einem biesigen Tuch = Engros Geschäfte . Gef . Offerten sub P M 12 sorgt die Exped . 9195 . Ein Bäckergeschäft mit Kundschaft wird zu miethen gesucht . Ausk . in der Expedition . 9191 . Ein Mädchen für Küche und Hausarbeit um gleich einzutreten gesucht . Ausk . in der Exped . 9190 . Unterhaus und erste Etage zu vermiethen : Rudolphstraße 27 . Auskunft Bergstraße 24 . Entlaufen eine kleine graue Spitzhündin . Dem Wiederbringer eine gute Belohnung : Altdorfstraße 26 in Burtscheid . Ein Mädchen sucht Stelle als Zweit mädchen . Auskunft Peterstr . 23 . 9189 . Ein Eisendreher und ein Schlosser gegen hohen Lohn und Akkord Arbeit gesucht : vor Jakobsthor 15 . 9226 . Ein ordentliches Mädchen sucht Stelle für Küche und Hausarbeit . Ausk . Damengraben 7 . 9125 . Gegen hohen Lohn wird ein gutes Küchenmädchen gesucht Ausk . in der Exp . 9211 . Tüchtiger Fuhrknecht für gleich gesucht . Ausk . in der Exped . Ein in gutem Zustande befindlicher ein = oder zwei spanniger leichter Bolder wagen wird zu kaufen gesucht . Ausk . in der Exped . 9213 9215 . Kleider = , Glas = , Leinwand = Schrank , Anrichte , Tische , Bettladen , Hobelbank und Werkzeug zu verkaufen . Auskunft in der Expedition . 9192 . Ein Bedienter , der gute Zeug nisse beibringen kann , wird von einer Herrschaft in der Nähe von Nachen gesucht . Ausk . in der Exped . 9225 . Ein gesetztes Dienstmädchen sucht : Großkölnstraßen Ecke 2 . Seinigren unser Eisenwaaren Geschaft nach Adalbertstr 14 . van den Daele 8493 & Kesseler . Ballons für den bevor stehenden Fackelzug , Sgöne Sorte zu den billigsten Preisen , Stöcke dazu à 2½ , 3½ und 41 # # Sgr . , drei große Sorten . Kahr , 9222 Kleinkölnstraße 21 . ge 9218 . Ein junger Hausknecht und tüchtige Kellner gesucht . Ausk . in der uch krp . 9224 Im Hotel zum großen Monarchen wird ein ordentlicher Saalkellner und ein tüch tiger unverheiratheter Kutscher gesucht . Ein ordentliches Mädchen für Hausarbeit gesucht : Heinrichs = Allee 68 . Ein starkes gesetztes Kindermädchen mit guten Zeugnissen wird zum 1 . Juli ge sucht . Ausk . Markt 29 . Ein Junge von 12 Jahren sucht Stelle für Commissionen : Promenadenstr . 19 . 9182 . Ein zweiter Bäckergeselle für Con ditorei und Päckerei gesucht : Markt 15 . Ein junger Mann mit guten Zeugnissen und guten Schulkenntnissen sucht baldigst Stelle . Ausk . in der Exp . 9223 . 9221 . Ein erfahrener Conditorgehülfe gesucht : Komphausbad 43 . Ein Madchen sucht Stelle bei einer stillen Herrschaft . Auskunft Pontstraße 126 . Ein ordentliches Mädchen für Hausar beit um sofort einzutreten gesucht : Fischmarkt 10 . Mädchen für Küche und Hausarbeit ge lucht : Mark 18 . 8927 Kindermädchen gesucht . Ausk . in der Exp . Zu verkaufen : — 800 Pfd . altes Zeitungspapier . 9220 . Stelle sucht : 1 brav . geübter Hotelhausknecht , der Serviren versteht , als Kellner in einem Restaurant oder Gasthofe hier oder ausw . gleich durch das Bureau von Flecken , Georgstr . 14 im Setscte . 9216 . Drei Zimmer 1 . Etage zu ver miethen : obere Pontstr . , Eckhaus der neuen Straße . 9219 . Ein Mädchen , welches die Küche gründlich versteht , und ein Kindermädchen , welches auch Hausarbeit zu verrichten hat , mit guten Zeugnissen gesucht : Adalbert krabe 14 . 9214 . Zwei Kirschb . = Waschkommoden billig zu verkaufen : Löhergraben 27 . Ein ordentliches Mädchen für gleich ge sucht : Löhergraben 14 .
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Echo des Siebengebirges. 1873-1941
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E Re Hnringe . . 33 . Jahrgang . Königswinter , Erscheint Mittwoch und Samstag . Preis vierteljährlich 1 Mk . 25 Pfg . Durch die Post bezogen vierteljährlich 1 Mk . 25 Pfg . Anzeigen : die Sspaltige Garmond = Zeile oder deren Raum 10 Pfg . Postosten Peraft und Tortas Samstag den 26 . August 1899 . DNR 68 . Agentur : Oberdollendorf , Ferdinand Hoitz . Königswinker , Haupstaße Nr . 69 . in 1 Milterath in Künigarintet Deutschland . Berlin , 25 . August . Der Kaiser ist Dienstag Abend zurückgekehrt und hatte alsbald eine längere Konferenz mit dem gleichfalls zurückge kehrten Staatssekretär Grafen von Bülow . Mittwoch Vor mittag präsidirte der Kaiser einem Kronrathe , der ungefähr 3 Stunden dauerte und an welchem sämmtliche Minister theil nahmen . Die Minister waren Mittwoch früh mit dem 9 Uhr Zuge nach dem Neuen Palais gefahren und um 2 Uhr Nach mittags kehrten sie nach Berlin zurück . Es wird berichtet , daß die Einladung erst Mittwoch früh durch den Fernsprecher erfolgt war . Ueber den Ausgang der Berathungen bestehen die verschiedensten Vermuthungen , die zu erwähnen in diesem Augenblicke müßig wäre . — Bereits Sonnabend verlautete , daß der Minister von der Recke unmittelbar vor der 3 . Lesung der Kanalvorlage die poluischen Beamten umzustimmen versucht hatte . Nach Mit theilungen , welche die „ National = Zig . “ für wohlbegründet hält , scheint der Minister eine ihm zugegangene Anweisung des Kaisers in einer ihr nicht durchaus entsprechenden Art ausgeführt zu haben . Sie soll dahin gelautet haben , daß diese Beamten selbstverständlich in ihrer parlamentarischen Abstimmung frei seien , daß die Beibehaltung ihrer amtlichen Stellungen aber nach einem Votum gegen die Canalvorlage unmöglich sein würde . Herr von der Recke soll dagegen die betreffenden Beamten aufgefordert haben , für die Vorlage zu stimmen . — Es bestätigt sich , daß der Generolstabschef Graf von Schlieffen zurücktritt und durch den commandirenden General des Gardecorps , General von Bock und Polach , ersetzt werden wird . — . Das Abgeordnetenhaus beschäftigte sich Mittwoch mit der dritten Berathung des Gesetzentwurfs über die Gerichts organisation für Berlin und Umgebung , der natürlich nur von lokalem Interesse ist , aber von einem bedeutenden für die betr . Bevölkerung . Die Berliner Abgeordneten suchten eine endgültige Erledigung zu hintertreiben . Abgeordneter Träger ( fr . Vp . ) beantragte deswegen über § 1 namentliche Abstimmung , welche die Beschlußunfähigkeit des Hauses er gab . 111 Abgeordnete stimmten für , 67 gegen den Para graphen . Präsident von Kröcher beraumte hierauf eine neue Sitzung auf Nachmittag an . In dieser wurde zunächst der Gesetzentwurf über die Gewährung von Zwischencredit bei Rentengutsgründungen in 3 . Lesung berathen . Die Vorlage wird in der Fassung der Commission angenommen . Ebenso wurde eine Resolution Wangenheim angenommen , die bei der Gründung von neuen Ansiedlungen eine entsprechende Betheiligung der lokalen Verwaltungsbehörden sowie eine Revision der Rentengutsgesetzgebung verlangt . Die nächste Sitzung findet Donnerstag statt . — Das Herrenhaus hat Mittwoch in fünfstündiger Be rathung einen Theil der Justizgesetze erledigt und wird den Rest Donnerstag berathen . Aus der Anwesenheit des Justizministers Schönstedt nach dem Kronrathe wird etwas vorcilig gefolgert , daß von einer Entlassung des Ministe riums nicht die Rede sei . — Die Isteinnahme an Zöllen und Verbrauchssteuern hat für die ersten vier Monate des laufenden Etatsjahres die Summe von 249,6 Millionen oder 1,5 Millionen mehr , wie im gleichen Zeitraum des Vorjahres ergeben . Das gegen das Vorjahr günstige Ergebniß hat sich herausgestellt , obschon die Zölle , hauptsächlich wohl wegen verminderter Getreideeinfuhr , nahezu 5½ Millionen und die Branni weinmaterialsteuer ½ Million weniger aufgebracht haben . Die Zuckersteuer hat allein ein Mehr von 4,7 Millionen , die Branntweinverbrauchsabgabe von nahezu 2 Millionen , die Salzsteuer und die Brausteuer von je etwa ½ Million Mark ergeben . Was die übrigen Einnahmezweige betrifft , so weist die Börsensteuer eine entschieden günstige Entwickelung auf . Sie kann ihr Mehr gegen das erste Drittel des Vor jahres auf rund 1½ Millionen beziffern . — Der Elbe = Trave = Canal , dessen Bau am 31 . Juli 1895 auf Kosten Lübecks und Preußens begonnen wurde . bietet in seiner Ausführung insofern eine Ueberraschung , als nach Aussage der beim Bau beschäftigten Techniker die Fer tigstellung etwa ein Jahr früher zu erwarten ist , als veran schlagt wurde . Man denkt den Canal schon im nächsten Jahre in Betrieb nehmen zu können . Die Erdarbeiten des Canals sind so weit fertig gestellt , daß man zur Erntezeit einen Theil der Arbeiter vorübergehend entließ , um dem in dortiger Gegend herrschenden Mangel an ländlichen Arbeitern abzuhelfen . Die Ueberführungen und Brücken über den Canal sind fertig , nur die Schleusen , welche die etwa 12 Meter auf der ganzen 67 Kilometer langen Strecke betra gende Höhendifferenz ausgleichen sollen , harren noch der Einfügung der riesigen eisernen Thore . Die Dimensionen des Elbe = Trave = Canals sind bei seiner Anlage so bemessen worden , daß auf einen Verkehr der event . auf dem Mittel land = Canal fahrenden tiefgehenden Schiffe Rücksicht genom men ist . — Die für September geplante Reise des Kaisers nach Schweden gilt zunächst dem Grafen Piper , dem der Kaiser auf dem Gute Snogeholm einen Besuch abstattet . Der Kaiser hatte sich bereits im vorigen Herbst bei dem Grafen Piper zur Jagd angesagt , mußte aber den Besuch wegen anderer Reisen aufgeben . Von dort wird der Kaiser einen Besuch bei dem Grafen Thott auf dessen Gur Skabersiö machen . Frankreich . Paris , 23 . Aug . Der österreichische Militärattachee Schneider richtete an den „ Figaro “ ein Schreiben , in wel chem er sein früher abgegebenes Dementi bestätigt und bittet Folgendes hinzuzufügen : „ Am 30 . November 1897 war meine Meinung durch aus derjenigen entgegengesetzt , wie in dem in Rede stehen den Schriftstück ausgedrückt ist ; die Anwendung des Datums und meine Unterschrift bilden eine Täuschung . Eine Fälschung besteht selbst in dem Falle — worüber ich vor Einsichtnahme des Textes nicht urtheilen kann , — daß der Text selbst unter einem anderen Datum von mir her rühren sollte . “ In der Presse ist bereits vor einigen Tagen die Ver muthung laut geworden , daß der fragliche Text einem aus dem Jahre 1895 stammenden Bericht des Oberst Schneider an die vorgesetzte Behörde entnommen ist , in welchem Schneider über die Stimmung französischer Kreise referirte . Unter allen Umständen liegt , wie auch die oben erwähnte Erklärung Schneiders ergibt , eine zu Ungunsten des Dreyfus verübte Fälschung vor . 23 Aug . Guerins Koch ist jetzt der Held des Tages . Er wird von den Journalisten eifrig ausgefragt und hat folgendes berichtet : Guerin wird eher Hungers sterhen , als sich ergeben . Er hatte anfangs 25 Genossen , jetzt nur noch ein Dutzend . Wahrscheinlich wird einer nach dem andern des Hungers wegen davongetragen werden müssen , denn die Leute haben nur noch für drei Tage Erbsen und nur noch wenig Kartoffela . Die Belagerten sind nur mit Revolvern bewaffnet , der Koch hat keine Gewehre gesehen , sie müßten denn in dem geheimen Schrank stecken , den der Koch nie offen soh . Die Luft im Hause sei kaum mehr athembar , es mangle an Trinkwasser ; Bier und Wein jedoch seien im Keller reichlich vorhanden . Spanien . Madrid , 22 . Aug . In Oporto , einer Hafenstadt von 100 000 Einwohnern in Portugal , ist die Beulenpest durch ein englisches Schiff eingeschleppt worden ; gestern sind vier Pestfälle vorgekommen , davon 2 tödtlich . Vor dem städti schen Laboratorium fond eine feindselige Kundgebung der Volksmenge gegen den dort thätigen Doctor Jorge statt . Madrid , 23 . Aug . Das Ministerium des Innern macht bekannt , daß zur Zeit gegen 10000 Personen an den spa nisch = portugiesischen Grenzübergängen der gesundheitspolizei lichen Beobachtung unterworfen würden . Diese Massen flucht aus Portugal sei ungerechtfertigt und hege große Gefahren in sich durch die Menschenansammlungen in den Grenzorten . Spanien wird deshalb genöthigt sein , einen großen Theil der Grenze durch einen militärischen Cordon absperren zu lassen . Die Rache ist mein . Original = Roman in zwei Bänden von Gustav Lange . ( Nachdruck verboten . ) ( 4 . Fortsetzung . ) 3 . Kapitel . Es war heute ein recht trüber und regnerischer Tag ge wesen , an dem man die Thalmüllerin zu Grabe getragen hatte . Die beiden Geschwister sitzen jetzt im Abenddämmer . schein allein im Wohngemach ; die verweinten Augen zeugen von den Thränen , die sie um die Heimgegangene vergossen haben . Sie vermögen noch immer nicht an die Möglichkeit zu glauben , daß die Mutter sie verlassen habe ; sie meinen jeden Augenblick , sie müsse wieder durch die Thür herein 1 verlasse „ Gelt , Franz , wir zwei Waisen — jetzt sind wir ganz verlassen “ , unterbrach die Gretei das Schweigen . Der junge Mann unterdrückte einen neuen Thränenstrom , der heroorzubrechen drohte , und schlang seine Arme um die neben ihm sitzende Schwester . „ Freilich , die Mutter wird uns überall fehlen , aber tröste Dich , so ganz verlassen sind wir nicht . Du hast ja mich und ich habe Dich , und nicht wahr , wir zwei wollen zusam menhalten , so lange wir leben ? “ „ Ach , das wollen wir , aber wenn wir von hier fort und uns verdingen müssen , dann werden wir schwerlich zusammen bleiben können ; ich glaube nicht , daß ich ' s ertragen werde . " Franz senkte den Kopf ; seine Schwester hatte recht , die Nothwendigkeit zwang sie dazu , auseinanderzugehen . Wenn auch das Vaterhaus ihnen von Kindheit auf nicht viel Annehmlichkeiten geboten , da die Noth nur zu oft Einkehr gehalten , die Bitterkeit derselben durchgekostet werden mußte , wh # # doch die Liebe von Vater und Mutter ihnen alles G , dans , ersetzt , was andere Kinder im Ueberfluß hatten , und Geichnin 1ch darum ebenso reich beglückt . Auch die zwei Geschwister liebten sich auf ' s innigste , und wenn ihre Wiege i einem Polast gestanden haben würde , ihre Eltern ihnen jeden Wunsch hätten erfüllen können , so wäre ihnen doch sicher das Vaterhaus nicht lieber und theurer gewesen , die Trennung hätte nicht schwerer werden können . Plötzlich horchte Franz auf . „ Hast Du nichts gemerkt , Gretei ? “ fragte er seine Schwester , dic ebenfalls aufmerksam geworden war . „ Es wird der Wind gewesen sein , der etwas an das Fenster geworfen hat “ , entgegnete die Gefragte . „ Es ist schon recht dunkel , ich will eine Kerze anzünden — es ist so furchtsam . “ Wieder war dasselbe Geräusch vernehmbar , gleichsam als wenn jemand an das Fenster klopfte , doch diesmal etwas stärker . Franz war durchaus nicht furchtsam , aber es gruselte ihn doch ein wenig und die Gretei schmiegte sich ängstlich an ihn . „ Will doch einmal nachsehen , das kann der Wind nicht gewesen sein . “ Mit diesen Worten schob er seine Schwester sanft von sich , die am ganzen Körper zitterte , trat an das Fenster , von woher das Klopfen zu vernehmen gewesen war , und öffnete einen Flügel desselben . „ Servus , Franz “ , tönte ihm eine kräftige Männerstimme von außen her entgegen . Der Angesprochene trat erschrocken einen Schritt zurück . „ Brauchst nicht zu erschrecken , es ist eine gute Absicht , die mich hierherführt " , fuhr der Draußenstehende fort . „ Ach . Ihr seid es , Baldl “ , entgegnete der junge Mann , der rasch seine Fassung wieder gewonnen und das Furcht gefühl überwunden hatte . „ Was führt Euch denn noch in die Thalmühle ? “ „ Sollst Du gleich erfahren . Hätte es ja schon heute nach mittag bei der Leiche Deiner seligen Mutter erledigen können , aber es ging nicht an , es waren zu viel unberufene Augen da und es braucht niemand zu wissen . Freilich ein derdes Stück Weg ist es von der Waldschmiede zur Thalmühle , aber Dir und Deiner Schwester zuliebe habe ich ihn gerne gemacht . Es ist auch besser so , denn bei der Dunkelheit sieht mich niemand , es braucht kein Mensch zu wissen , außer uns Ein geweihten , daß der Habermeister hier war , verstanden ? Ich habe den Auftrag . Euch dies zu übergeben ; werdet ' s wohl brauchen können ; wenn die Zeiten wieder besser sind , kannst Du es zurückzahlen . “ Bei diesen Worten streckte der Baldl seine nervige , rußge schwärzte Faust durch das Fenster , in welcher er einen ge füllten Lederbeutel hielt . Franz zögerte einen Augenblick , das Dargebotene anzu nehmen . „ Getraust Dich wohl nicht , es anzunehmen ? Sei unbe sorgt , es ist ehrlich verdientes Geld , was wir zusammenge than haben , um Dir zu helfen , weil im ganzen Dorfe Euer Leid bekannt ist Nimm ' s nur und betrachte es als Darlehn . " Wie mechanisch griff Franz nach dem Beutel . Die ein fachen Worte wirkten so mächtig auf ihn , daß er gar nicht zu widersprechen vermochte , so sehr er auch unter anderen Verhältnissen sich dagegen gesträubt haben würde , irgend ein Almosen anzunehmen . Er wußte , daß es ehrlicher Leute Geld war , und die Männer aus dem Volke , die den Baldl hierhergesandt hatten , es gut mit ihm und seiner Schwester meinten , er wärde sie beleidigt haben , wenn er das Geld nicht annahm . Es war jetzt , wo die Noty ihren Einzug in die Thalmühle gehalten hatte , ein Rettungsanker für ihn , er fand nun mit einem Male wieder einen Ausweg , wo er schon verzweifelt war , also warum sollte er es da nicht an nehmen ? „ Wend ' s gut an , es wird schon Segen bringen . Gute Nacht . “ Mit diesen Worten war der Baldl wieder verschwunden , nachdem er seine Mission erfüllt hatte . Noch lange stand Franz am geöffneten Fenster und be trachtete sinnend den alten abgegriffenen Lederbeutel , den er in seiner Hand hielt . Erst ein aufmunternder Zuruf seiner Schwester erweckte ihn aus dieser Lethargie , brachte wieder Leben in ihn . „ Was meinst Du nun dazu , Gretei ? “ fragte Franz , als er wieder neben seiner Schwester saß , die inzwischen eine Kerze herbeigeholt und angezündet hatte , und schättelte den Beutel vor ihr auf den Tisch aus ; er enthielt eine Menge Silbermüggen .
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"1899-08-26"
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Rußland . ( Schulzwang in Rußland . ) Rußland steht am Beginn der Einführung der größten Reform , die seit der Aufhebung der Leibeigenschaft im Jahre 1861 unternommen worden ist : der Einführung des Schulzwanges . Der erste Versuch soll in der Stadt und im Gouvernement Petersburg gemacht werden , aber es steht außer Zweifel , daß das System all mählich über die 50 Gouvernements des europäischen Ruß lands ausgedehnt wird . Es gibt gegenwärtig schon 835 Schulen , in denen 76000 Kinder untergebracht sind , in Pe tersburg und seinen Vorstädten ; und diese sollen unmittelbar um 528 weiter vermehrt werden . Jede Schule soll für einen Flächenraum von 4 Kilometern im Umsang dienen . Für junge Kinder , die entfernt wohnen , sollen 114 Nachtasyle in den verschiedenen Distrikten geschaffen werden . Diese Vor kehrung ist getroffen , um nachlässigen Eltern jeden Entschul digungsgrund , ihre Kinder von der Schule fernzuhalten , zu nehmen . Vermischte Nachrichten . * Königswinter , 23 . Aug . Die hiesigen Theilnehmer an der diesjährigen 200sten Bouner Fußprozession nach Kevelaer , 18 an der Zahl , trafen heute Abend wohlbehalten hier ein , von Bonn aus schon begleitet von zahlreichen Ver wandten und Bekannten . Auch der Vorstand der Bonner Kevelaer = Bruderschaft sowie der geistliche Führer der Pro zession gaben den hiesigen Pilgern das Geleite bis nach hier , haupisachlich wohl , um damit den Leiter und Führer der Prozession . Herrn Franz Rings , zu ehren , welcher , nebenbei demerkt , in diesem Jahre zum 38 . Male als Fuß pilger die Wallfahrt mitmachte . Vom Rhein aus zogen die Heimkehrenden in langer Prozession , in welcher eine Schaar weißgekleideter Mädchen und die Fahne des Jungfrauen Vereins vertreten war , durch die reich beflaggte Hauptstraße zur Kirche ; am Eingange zum Gotteshause wurden sie von Herrn Pfarrer Rey herzlich begrüßt und in dasselbe geleitet . Eine kurze Andacht mit sakramentalischem Segen , welche der Cäcilienverein durch mehrstimmigen Gesang verschönerte , bil dete den Schluß der diesjährigen Pilgerfahrt , welche ob ihrer Großartigkeit gewiß jedem Theilnehmer unvergeßlich bleiben wird . 1 Königswinter , 26 . Aug . Künftigen Donnerstag den 31 . August feiern die Eheleute Georg Winterath das Fest der Silbernen Hochzeit . 24 . Aug . Die alljährlich stattfindende Strombefahrung des Rheines durch die Rheinschifffahrts = Kommission wurde gestern von Rüdeeheim aus auf dem Dampfer „ Preußen " angetreten . Die die Commission bildenden Herren , darunter der Herr Oberpräsident , Excellenz Nasse , langten gegen Abend hier an und übernachteten im Berliner Hofe ; heute Morgen halb 10 Uhr wurde die Fahrt nach Köln fortgesetzt . Köln , 24 . Aug . Der verstorbene Weihvischof Dr . Schmitz wird am Samstag zur letzten Ruhe bestattet . Die Leiche wird morgens 8¼ Uhr aus der Wohnung des Dahinge schiedenen an der Rechtschule abgeholt und nach dem Dom übergeführt , wo die feierlichen Exequien abgehalten werden . Daran anschließend erfolgt die Beisetzung . Einem innigen Wunsche des Heimgegangenen entsprechend , beabsichtigt man , seine sterblichen Ueberreste in der Kirche St . Martin oder in der Minoritenkirche beizusetzen , doch ist hierzu die bei regie renden Bischösen nicht ersorderliche besondere Genehmigung des Kaisers einzuholen , die augenblicklich noch nicht vorliegt . Bei der Familie der Weihbischofe sind inzwischen zahlreiche Beileidstelegramme eingegangen , so vom Kardinal Kopp im Namen des Gesammt = Epislopats in Fulda , vom Cardinal Gruscha in Wien , dem apostolischen Nuntius Lorenzelli , dem Erzbischof von Freiburg , dem Regierungspräsidenten Frhru . v . Richthofen und Hunderte sonstiger Depeschen und Briefe aus geistlichen und weltlichen Kreisen . — Die Einsargung der Leiche ist gestern Abend vorgenommen worden . Sie ruht aus weißem Atlas in einem von den Gebr . Pilaitz hier her gestellten gediegenen Sarge aus dunkelm Eichenholz , der einen Metalleinsatz umschließt . Den Deckel des Sarges ziert ein edles gothisches Crucifix aus versilbertem Metall . und an den Seiten befinden sich zehn silberne Handgriffe . Gestern während des ganzen Tages war die ausgebahrte Leiche von ungezählten Verehrern des Todten besucht , der nur wenig verändert auf dem Paradebette ruhte . Köln , 23 . Aug . Wie nunmehr aus ärztlichen Kreisen bekannt wird , verstarb . Weihbischof Dr . Schmitz infolge einer andauernden Verschlepptmg der Partikelchen der bösen Knie „ Franz begehst Du kein Unrecht , wenn Du das Geld an nimmst ? “ entgegnete das Mädchen und blickte ängstlich auf ihren Bruder . Dieser zögerte lange mit der Antwort . „ Ich denke nicht . Siehe , es sind Freunde , die uns helfen wollen , also aus welchem Grunde sollte ich ihre Hilfe zurückweisen , wo wir derselben so sehr bedürsen ? Dann soll es auch kein Geschenk sein ; ich werde tüchtig arbeiten und es ihnen reichlich mit Zins zurückzahlen ; sag ' mir daher offen , kannst Du ein Un recht darin sehen , wenn ich das Geld annehme ? " „ Wenn ' s so ist , dann nicht , dann verwend ' es in Gottes Namen ; ach wenn doch unsere gute Mutter dies noch mit erlebt hätte ! “ Diese Erinnerung an die Heimgegangene riß sofort die schmerzliche Wunde wieder auf und lenkte auch Franzens Gedanken von dem vor ihm liegenden Gelde ab , und betrübt stützte er sein Haupt in beide Hände . * * * Zwei Monde später ; es ist gegen Mitternacht und alles still im Dorfe . Die letzten Lichter sind im Schenkstübel des Bräuhauses erloschen und friedliches Schweigen ist auch über das Anwesen des Alois Wendel ausgebreitet , des stattlichsten im ganzen Orte , denn nicht allein Brauerei und Schankwirth = schaft sondern auch eine ausgedehnte Oekonomie betreibt der Besitzer , und er ist ein reicher Matin geworden , der das er erdte Vermögen noch tüchtig zu vermehren verstanden het . ( Fortsegung folgt . ) geschwulst durch den Blutstrom in die Lungen und in die größeren Lungenvenen , womit schließlich die Einleitung eines Lungenödems verbunden war , das am Montag seine Auf lösung herbeiführte . Man hatte dem Kranken , soweit möglich , diesen Ausgang seines Leidens , den man freilich nicht so nahe bevorstehend glaubte , verheimlicht und insbesondere dafür Sorge getragen , daß er darüber durch die Zeitungen , die er häufig las , nicht unterrichtet wurde . So trat denn sein so schneller Tod für weitere Kreise völlig überraschend ein . Köln , 25 . Aug . Gestern spät abends ist die telegraphische Einwilligung des Kaisers zur Beisetzung des verstorbenen Weihbischofs Dr . Schmitz in der Kirche St . Martin einge troffen Köln , 22 . Aug . Vorgestern hielt hier der Verband West deutscher Schwimmvereine seine diesjährige Rheinfahrt , ver bunden mit einem Wettschwimmen über die Strecke von 10 000 Meter ab , Von den 29 zur Theilnahme am Wett schwimmen Gemeldeten erschienen 25 am Start ( Kilometer = stein 170 bei Wesseling ) . Jedem Schwimmer war ein Be gleitkohn zugetheilt , der dessen Nummer trug und ihm im gegebenen Falle Hülfe zu leisten bestimmt war . Das Feld der Wettschwimmer breitete sich bald über den ganzen Strom aus , doch hörten verschiedene Theilnehmer unterwegs auf und stiegen in ihre Kähne . Herr Rud . von Dorp vom Elber felder Schwimmverein „ Gut Naß " behielt von Anfang bis Ende die Spitze und durchschwamm die Strecke in 1 Stunde 4½ Minuten . Der letzte Schwimmer traf in 1 Stunde 35 Minuten am Ziel ein . Köln , 23 . Aug . Ein „ süßes Syudikat “ ist hier dieser Tage gegründet worden , nämlich die „ vereinigte Geleefabrikanten Gesellschaft m . b . . “ Fast sämmtliche in Betracht kommenden Betriebe waren vertreten ; die Gründung erfolgte einstimmig . Zweck der Gesellschaft ist gemeinsames Vorzehen in Fest setzung eines Einheitspreises , Beseitigung der Schleuderpreise in geringeren Erzeugnissen , ferner Bekämpfung des unlautern Wettbewerbs , Vorgehen bei Vergehen gegen das Nahrungs mittelgesetz , sowie bei allen sonstigen Fällen , welche das An sehen des Industriezweiges zu schädigen geeignet sind . Düsseldorf , 22 . Aug . Heute Abend gegen ½9 Uhr entstand in dem Proviautamt der Düsseldorfer Garnison Feuer , das den ganzen Inhalt des großen Gebäudes , bestehend aus Stroh und Heu , vollständig verzehrte und das Gebäude bis auf die Umsassungsmauern niederlegte . Der Schaden wird auf . — 400 000 Mi geschätzt . Ueber die Entstehungsursache ist nichts bekannt . Solingen , 21 . Aug . In dem nahen Wippe wurde nachts ein Buchhalter von hier festgenommen , als er im Be griffe stand , seine zwei Kinder zu ertränken . Er hatte sie schon theilweise entkleidet , wurde aber durch vorübergehende Schleifer von seinem Vorhaben abgehalten . Man brachte ihn nebst den armen Kleinen ins Amtsgesängniß zu Höhscheid , Am folgenden Morgen wurde er wieder entlassen . Man nimmt an , daß der Mann in einem Anfall von Geistesgestörtheit gehandelt hat . Coblenz , 22 Aug Der Regierungspräsident hat durch eine Polizeiverordnung bestimmt , daß jugendliche Personen , und zwar männliche bis zum vollendeten 17 . und weibliche bis zum vollendeten 16 . Lebensjahre zu öffentlichen Tanz lustbarkeiten und den zum Aufenthalte der Theilnehmer an denselben bestimmten Räumen nicht zugelassen werden dürfen . Verantwortlich sind die Wirthe und Leiter solcher Veran staltungen . Um jede Erörterung über den Begriff „ öffentliche Tanzlustbarkeiten “ von vornherein auszuschließen , ist der Verordnung eine Erklärung vorausgeschickt : Als öffentliche Tanzlustbarkeiten sind diejenigen anzusehen , welche entweder in öffentlichen Lokalen oder in Privatlokalen für gemein schaftliche Rechnung solcher Theilnehmer , die keine geschlossene Gesellschaft bilden , veranstaltet werden , oder zu denen jede Person gegen Bezahlung zugelassen wird . Mainz , 22 . Aug . Bei der gestrigen Gesechtsübung auf dem großen Sande wurde ein Artillerist des 27 . Regiments durch ein Hohlgeschoß derart schwer am Kopfe verletzt , daß er noch am Abend im Militärlazareth verstarb . 23 . Aug . Die Schlußandacht der Bischofscon ferenz fand heute Abend 6 Uhr statt . Hierauf wurde an läßlich des 50jährigen Bestehens des Bonifaciusvereins eine Generalversammlung desselben unter Vorsitz des Frhrn . v . Wendt abgehalten , welcher auch 14 deutsche Bischöfe bei wohnten . Bischof Endert = Fulda hielt die Hauptrede . Die Jubiläumsfeierlichkeiten beginnen morgen . Cardinal = Fürst bischof Kopp celebrirt ein Pontificalamt und spricht in öffent licher Versammlung . Es folgt eine Procession mit den Re liquien des heiligen Bonisacius , die von allen anwesenden Kirchenfürsten begleitet werden Berlin , 22 . Aug . Wegen Gewissensqualen in den Tod gegangen ist die in Spandau bei einem Artilleriehauptmann bedienstet gewesene Köchin W . Das Mädchen war früher in Berlin in Stellung . In einem gegen ihren Geliebten , einen Schlächter , stattgehabten Beleidigungsprocesse war sie als Zeugin vernommen worden und hatte wieder ihr besseres Wissen zu Gunsten desselben ausgesagt . Von der gegnerischen Seite war nun der Beweis darüber angetreten worden , daß die W . sich eines Meineides schuldig gemacht habe Am selben Tage als das Mädchen die Vorladung zur Verneh mung erhielt , verübte es Selbstmord . Die Vorladung wurde am Thatorte neben einem Briefe gefunden , in welchem sie erklärt , daß sie lieber sterden wolle als länger unter so schweren Gewissensqualen zu leiden . Postalisches . Vom 24 . August ab ist der Fernsprechverkehr zwischen Bedburg . Berg . = Gladbach , Cöln ( Rhein ) , Euskirchen , Frechen , Godesberg . Heunef ( Sieg ) , Horrem ( Bez . Cöln ) , Königs . winter , Mülheim ( Rhein ) und Siegburg einerseits und der neu hergestellten Stadt = Fernsprecheinrichtung in Boppard an derrsett zugelassen Die Gebühr für das gewöhnliche Breiminutengespung be trägt je 1 Mark . Wasserwärme des Rheines 26 . 8 . 16 Grad R . Muthmaßliche Witterung . Um 26 . /8 . Ziemlich heiter , trocken , etwas wärmer . 27 . /8 . Vielfach heiter , trocken , warm . 28 . /8 . Wärmer mit Neigung zu Gewittern , zunehmend bewölkt . ( Nachdruck verboten . ) Wichtiges aus dem Firmenrecht nach dem neuen Handelsgesetzbuche . Die Begriffsbestimmung der Firma ist unverändert aus dem alten Handelsgesetzbuche in das neue Handelsgesetzbuch übernommen . Die Firma eines Kaufmanns ist der Name , unter dem er im Handel seine Geschäfte betreibt und die Unterschrift abgibt . Empfahl es sich bisher , bei Klagen den Inhaber der Firma zu nennen , weil vielfach Klagen gegen die Firma als unzu lässig verworfen worden , so ist dies vom 1 . Januar 1900 ab . nachdem das neue Handelsgesetzbuch in Kraft getreten , nicht mehr nöthig . Nach dem neuen Handelsgesetzbuche kann ein Kaufmann nnter seiner Firma klagen und verklagt werden . Vertreten wird die Firma , mag sie Klägerin oder Verklagte sein , durch den Inhaber der Firma . Stirbt der Inhaber der Firma während des Prozesses , so tritt sein Rechtsnachfolger an seine Stelle . Veräußert er sein Geschäft mit der Firma , so hat die Veräußerung auf den Prozeß keinen Einfluß , der Prozeß wird von ihm oder gegen ihn weitergeführt , falls nicht der Gegner zustimmt , daß der neue Inhaber der Firma als Prozeßpartei an seine Stelle tritt . Das Firmenrecht des Handelsgesetzbuches gilt nur für die Vollkaufleute . Die Minder kaufleute — Personen , deren Gewerbebetrieb nicht über den Umsang des Kleingewerbes hinausgeht — und die Hand werker haben eine Firma von der Art , wie das Handelsge setzbuch sie vorsicht , überhaupt nicht . Sie betreiben ihr Ge schäst unter ihrem bürgerlichen Namen , der nicht zum Handels register angemeldet wird . Betreiben sie ihr Geschäft unter einer von ihrem bürgerlichen Namen abweichenden Benennung , so bedienen sie sich allenfalls einer firmenähnlichen Bezeich nung , nicht aber führen sie damit eine kaufmännische , eine Handelsfirma . Denn von der Führung einer Handelsfirma kann nur bei denjenigen Personen die Rede sein , die Voll kaufleute entweder in Wirklichkeit sind , oder durch ihre Ein tragung in das Handelsregister als solche wenigstens erscheinen . Jeder Kaufmann ist verpflichtet , seine Firma und den Ort seiner Handelsnieverlassung , sowie Aenderungen der Firma oder ihrer Inhaber , und die Verlegung der Niederlassung an einen anderen Ort bei dem Gericht , in dessen Bezirke sich die Niederlassung befindet , zur Eintragung in das Handelsregister auzumelden ; er hat seine Firma zur Aufbewahrung bei dem Gerichte zu zeichnen . Jede neue Firma muß sich von allen an demselben Orte oder in derselben Gemeinde bereits bestehenden und in das Handelsregister eingetragenen Firmen deutlich unterscheiden . Hinsichtlich der Firmen führung bringt das neue Handels gesetzbuch folgende wichtige Aenderungen . Ein Kaufmann , der sein Geschäft ohne Gesellschafter oder nur mit einem stillen Gesellschafter betreibt , ( Einzelkaufmann ) hat seinen Familien = namen mit mindestens einem ausgeschriebenen Vornamen ale Firma zu führen . Er darf also nicht mehr fir miren : H . Müller oder F . H . Schulze , sondern Heinrich Müller oder F . Hermann Schulze . Der Firma eines Einzelkaufmanns darf kein Zusatz beigefügt werden , der ein Gesellschaftsver hältniß andeutet , z . B . & Cie . , oder sonst geeignet ist , eine Täuschung über die Art oder den Umsang des Geschäfts oder die Verhältnisse des Geschäftsinhabers herbeizuführen . Die am 1 . Januar 1900 bereits bestehenden , in das Handelsregister eingetragenen Fir men werden von dieser Vorschrift nicht be trossen und brauchen deshalb nicht geän dert zu werden . Die Vorschrift gilt nur für die erste Bildung einer Firma . Die zur Zeit des Inkrasttretens des Handelsgesetzbuches im Handelsregister eingetragenen Firmen dürfen also weitergeführt werden , so weit sie nach den bisherigen Vorschriften geführt werden durften ; ausgenommen diejenigen Aktiengesellschaften , deren Firmo aus Personennamen zusammengesetzt ist , und aus der nicht zu erkennen ist , daß eine Akuengesellschaft oder Kommanditgesellschaft auf Aktien die Inhaberin ist . Es is deßhalb für jeden Kaufmann , der seine den Bestimmungen des neuen Handelsgesetzbuches nicht entsprechende Firma erhalten will , und dessen Firma im Handelsregister noch nicht eingetragen ist , von unbedingter Wichtigkeit , daß er seine Firma vor dem 1 . Jannar 1900 in das Handelsre gister eintragen läßt . Wer bisher auf seinem Ladenschild , auf seinen Briefbogen , auf seinen Rechnungen 2c . den neuen Vorschriften nicht entsprechende , abgekürzte Vornamen stehen hatte , muß ziemlich kostspielige Aenderungen vornehmen , wenn er sich nicht durch eine rechtzeitige Eintragung in das Firmenregister das Recht auf Weiterführung der alten Firma gesichert hat . Diejegigen Kaufleute , welche ein bereits bestehendes Geschäft mit Firma erwerben , sei es durch Kauf oder Erdgang , sei es auf Grund eines Nießbrauchs , eines Pachtvertrags oder eines ähnlichen Verhältnisses , dürfen für das Geschäft die bisherige Firma mit oder ohne Beifügung eines das Nach folgeverhältniß andeutenden Zusatzes fortführen , wenn , wie es schon nach dem alten Handelsgesetzduche Vorschrift war , der bisherige Geschäftsinhaber oder dessen Erden in die Fort führung der Firma ausdrücklich willigen . Von großer Bedeutung ist die Bestimmung , nach welcher der Kaufmann , der ein von ihm erwordenes Handelsgeschäft unter der bisherigen Firma mit oder ohne Beifügung eines des Rach folgeverhältniß andeutenden Zusatzes fort führt , für alle im Betriebe des Geschäftes , sei es aus Verträgen , unerlaubten Handlungen oder sonstigen Gründen ent standenen Verbindlichkeiten haftet ,
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und auch die in dem Betriebe begründeten Forderungen gelten dem Schuldner gegenüber als auf den Erwerber übergegangen , falls der bisherige Inhaber oder seine Erben in die Fortführung der Firma gewilligt haben . Eine abweichende Vereinbarung ist einem Dritten gegenüber nur wirksam , wenn sie in das Handelsregister ein getragen und bekannt gemacht oder von dem Erwerber oder dem Veräußerer dem Dritten mitgetheilt worden ist . Wird die Firma nicht fortgeführt , so haftet der Erwerber eines Handelsgeschäfts für die früheren Geschäftsverbindlichkeiten nur , wenn ein besonderer Verpflichtungsgrund vorliegt , ins besondere , wenn die Uebernahme der Verbindlichkeiten in handelsüblicher Weise von dem Erwerber bekannt gemacht worden ist . Natürlich bleibt auch die Haftung des früheren Inhabers nebenher bestehen . Sonst würden die Gläubiger durch einen einseitigen Akt ihres Schuldners stark geschädigt werden können . Die Gläubiger müssen aber ihre Forderungen gegen den früheren Inhaber binnen fünf Jahren geltend machen , falls nicht die betreffende Forderung schon früher verjährt . Durch diese neue Vorschrift , die eine offenbare Lücke des alten Handelsgesetzbuchs ausfüllt , erhält die Ueber tragung der Firma eine weit größere Bedeutung , als sie bisher hatte . Die neue Vorschrift entspricht durchaus der jenigen Auffassung , die schon jetzt im Handel und Verkehr maßgebend gewesen ist . Gerade diejenigen Kreise , die mit Eifer für das Prinzip der Fortführung alter , bewährter Firmen eintreten , vertreten auch den Grundsatz , daß im Fall der Fortführung der Firma der neue Erwerber für die Schulden des Geschäfts haften müsse . Eine weitere wichtige Neuerung , welche mit dem 1 . Jan 1900 in Geltung tritt , wird durch Artikel 9 des Einfüh rungsgesetzes zum neuen Handelsgesetzbuche für alle Kauf leute , ohne Unterschied , ob sie Vollkaufleute oder Minder kaufleute sind , und für alle sonstigen Gewerbetreibenden eingeführt , es werden dadurch als § 15 a folgende Vor schriften in die Gewerbe = Ordnung ausgenommen : Gewerbe treibende , die einen offenen Laden haben oder Gast = oder Schankwirthschaft betreiben , sind verpflichtet , ihren Familien namen mit mindestens einem ausgeschriebenen Vornamen an der Außenseite oder am Eingange des Ladens oder der Wirthschaft in deutlich lesbarer Schrift anzubringen . Kaufleute , welche eine Handelsfirma führen , haben zugleich die Firma in der bezeichneten Weise an dem Laden oder der Wirthschaft anzubringen ; ist aus der Firma der Fa milienname des Geschäftsinhabers mit dem ausgeschriebenen Vornamen zu ersehen , so genügt die Anbringung der Firma . Aus dieser Vorschrift ergibt sich , daß die Anbringung der handelsgerichtlich eingetragenen Firma allein nur dann ge nügt , wenn Firma und Inhaber gleichlautend sind und min destens ein Vorname in der Firma ausgeschrieben ist Lautet z B . die Firma Reinhold Müller und heißt der Inhaber so , dann ist eine weitere Erläuterung in der Ausschrift an der Außenseite oder am Eingange des Ladens nicht erforder lich . Lautet aber die Firma Reinh . Müller , so hat vom 1 . Jan . 1900 ab auf dem Schilde eines offenen Ladens oder einer Wirthschaft der volle Name des Besitzers zu stehen , als Inhaber : Reinhold Müller . Lautet die Firma anders wie der Inhaber , so ist selbstverständlich der Name des Letz teren ebenso vorschriftsmäßig anzubringen , z . B . Reinhold Müller , Inhaber : August Schulze . Bei Hotelbesitzern , Gast wirtheu , Schankwirthen genügt es vom 1 . Januar 1900 ab nicht mehr , wenn sie an der Außenseite des Hotels oder der Wirthschaft eine Aufschrift haben , z . B . „ Hotel Silber “ , „ Zum goldenen Stern “ . Gemeindeschenke " , „ Restauration “ in der Aufschrift muß vielmehr der Familienname des Inhabers mit mindestens einem ausgeschriebenen Vornamen erscheinen , also z . B . „ Hotel Silber , Inhaber : Paul Silber “ , „ Zum gol denen Stern , Inhaber : Franz Schmidt " , „ Gemeindeschenke , Inhaber : Ernst Müller " , „ Restauration von Eduard Seidel " Auf offene Handelsgesellschaften , Commanditgesellschaften und Commanditgesellschaften auf Aktien finden diese Vorschriften mit der Maßgabe Anwendung , daß für die Namen der per sönlich haftenden Gesellschafter gilt , was in Betreff der Namen der Gewerbetreibenden bestimmt ist . Sind mehr als zwei Betheiligte vorhanden , deren Namen hiernach in der Auf schrift anzugeben wäre , so genügt es , wenn die Namen von Zweien mit einem das Vorhandensein weiterer Betheiligter andeutenden Zusatze ( & Cie . ) ausgenommen werden . Die Polizeibehörde kann im einzelnen Falle die Angaben der Namen aller Betheiligten anordnen . Z . B . August Müller , Bruno Schulze und Carl Lehmann führen in offener Han delsgesellschaft ein Geschäft mit Laden , so genügt es nach dem Handelsgesetzbuche , wenn die Firma der offenen Handels gesellschaft den Namen wenigstens eines der Gesellschafter mit einem das Vorhandensein einer Gesellschaft andeutenden Zusatz enthält , es ist also gestattet , daß die Firma lautet August Müller & Cie . Außer dieser Firma sind aber am Laden die vollen Vor = und Zunamen von wenigstens zweien der Gesellschafter anzu bringen , also August Müller , Bruno Schulze & Cie . Wohl die Mehrzahl der bestehenden Aufschriften an der Außenseite oder am Eingange des Ladens oder der Wirth = schaft wird den vorstebend dargelegten neuen gesetzlichen Be stimmungen nicht genügen , sei es daß Name und Firma gar nicht oder nicht in deutlich lesbarer Schrift angegeben sind , sei es daß die Aufschriften keinen oder nicht ausgeschriebene , sondern abgekürzte Vornamen enthalten . Deu gesetzlichen Aufferderungen nicht genügende Aufschriften müssen jedoch bis zum 1 . Jannar 1900 den neuen Vorschriften entsprechend abgekudert oder ergänzt sein . Wer bis zu diesem Zeitpunkte den neuen Vorschriften nicht nachgekommen ist , kann mit einer Geldstrafe bis zu 150J , an deren Stelle im Unvermögens falle eine Haftstrafe bis zur Höhe von 4 Wochen tritt , be straft werden . Denke deshalb jeder Gewerbetreibende , der einen offenen Laden hat , oder wer Gast oder Schankwirthschaft betreibt , bei Zeiten # # # # en , daß er rechtzeitig , bis zum 1 . Jannar 1900 , an der Außenseite oder am Eingange des Ladens oder der Wirtbschaft seinen Familiennamen mit mindestens einem ausge schriebenen Vornamen in deutlich lesbarer Schriftanbringen läßt . Wenn nach dem 1 . Januar 1900 ein Gewerbebetrieb mit einem offenen Laden oder eine Gast = oder Schankwirthschaft neu begonnen wird , oder auf einen anderen Inhaber über geht , so muß die Aufschrift sofort mit dem Beginn oder der Uebernahme des Gewerbebetriebes oder der Wirthschaft an gebracht oder geändert werden . Itz . Gottesdienstliche Ordnung in der Pfarrkirche zu Königswinter . Sonntag den 27 . August . 1 . hl . Messe 6 Uhr . 2 . hl . Messe 7 Uhr . 3 . hl . Messe 8 Uhr . Hochamt 10 Uhr . Nachmittags halb 3 Uhr Bruderschaft von Jesus , Maria und Joseph . Bekanntmachung . Durch die Schauämter für Zuchtstierkörung soll in den nächsten Wochen eine Rundreise zur Vornahme nachträglicher Körungen stattfinden . Die Anmeldungen für diese Körungen sind bis zum 8 . September d . J . bei den Herren Bürger meistern des Kreises anzubringen . Siegburg , den 19 . August 1899 . Der Landrath , Geheimer Regierungs = Rath gez . Freiherr von Los . Es hat Gott dem Herrn gefallen , gestern Abend gegen 10 Uhr meinen theuern Bruder , Herrn Aaguel Hornahns Rentner zu sich zu rufen . Erstarb nach langem , schweren Leiden , mehrfach gestärkt durch die Hleilsmittel der katholischen Kirche , im Alter von 53 Jahren . Um stille Theilnahme bittet Marie Flemming geb . Hermanns . Bonn , den 24 . Aug . 1899 . Die Ueberführung nach dem Friedhofe in Königs winter findet am Samstag den 26 . August , Nachmittags 2 Uhr , vom Sterbehause Endenicherstr . 51 statt . Die Bei setzung in Königswinter erfolgt um 3¼ Uhr von der Nie derdollendorferstrasse , Ecke Bahnhofstrasse aus . — Das Seelenamt wird am Dienstag den 29 . August , Morgens 9 Uhr , in der Pfarrkirche zu Königswinter abgehalten . + Den geehrten Bewohnern von Königswinter 8 # und Umgebung die ergebene Mittheilung , dass C # ich mit dem heutigen Tage einen 8 6 0 0 0 Bier - Syphon - Versandts errichtet habe . Zur Füllung gelangt das so all gemein beliebte , hochfeine helle und dunkle Tafelbier aus der Linden - Brauerei Unna b . Dortmund . C Indem ich bitte , mein Unternehmen gütigst un¬ a terstützen zu wollen , zeichnet , Hochachtend Böttcher , Gasthof z . Siebengebirge . N . B . Die Lieferung erfolgt nur auf vorherige Bestellung , da die Syphon ' s stets frisch gefüllt werden . Oeffentliche Versteigerung Am Montag den 24 Ang . 1899 , Vormittags Uhr , sollen im Pfandlokale Wirthen Meuge in König winter ein Waarenschrank , ein Ladentheke , ein Soph tisch , 2 kl . Tische 2c . durch den Unterzeichneten öffen lich gegen gleich baare Zahlu Soersteigert werden . Miethverträge wieder vor . Vetter , räthig bei A . Tillewein . Gerichtsvollz . i . Königswint Ein feiner Herr läßt sich seine Schuhe nur mit Krebs - Wiedse wichsen , denn sie gibt den schönsten Glanz . Dosen 4 10 u . 20 Pfg . , so wie Holzschachteln à 5 und 10 Pig . sind zu haben bei : H . J . Fassbender , E . Lühdorff , E . Sasse , H . Bungenstock , J . Stang u . Mich . Schoop . Ankauf von Knochen , Lumpen , altes Eisen u . Metall , zu den höchsten Preisen ; 2mal wöchentlich in Königswinter Abnahme . Postkarte genügt . Cahn von Beuel . Remagen . Restaurant . Bur a □ ( Spazierwege . . Aufalieg 15 Minuten . Restaurant D - MUaläburg Remagen . Vermeide Pomade Oel schädliche Tincturen erc . sondern : ledermang , zuss unbedingt uvol gebrauchen In Königswinter zu haben bei Ferd . Kunts . # # Techskon Lengo is Lioge . 2 # auschale 4 Bem . , Landbau # # # # Fachschule - 8 Bem . , Tischler schule 8 Sem . , Beg Ende Oetob . Neglerschule 8 Bem . , Heg . Ende * Nor . Heizerschale 6 Woeben . V Beginn Anf Januar - Programm Surch die Dretton . „ ZeKes Marke Amsel : iberseeische getrocknete Insekten , estes naturgemäßes Futter für Vögel , Goldfische , junge Brut 2c . Niederlage bei : H . Bungenstock . Gepökeltes Schweinekleinfleisch Ohren , Pfoten , Rippen , Schnanzen , Schwänze 2c . in Geb . à cu . 50 u . 100 Pfd Centner nur Mk . 18, — ab Neumünster . J . Werner . Neumünster i . H Besten 74ch empfiehlt Land , „ Im Tubak “ : „ Aschenbrödel “ . empfiehlt Gerh . Esser , Hauptstraße 86 . 18 ür m . kl . Haushaltung ein zuverlässiges z . 1 . Oct . nach auswärts ges . Wäsche außer dem Hause . An meld . Mittags 1 — 4 Uhr . Näh . zu erfr . im Wülsdorfer Hof bei Königswinter . Stundenmaochen gesucht Bahnhosstr . 15 . welche im Herbst vom Militär abgehende Arbeitskräfte dingen möchten , wollen mir bis zum 29 . d . M . mittheilen , welche Stellen und welchen Lohn sie anzubieten haben . Quadenhof b . Hennef , 22 . Aug . 1899 . Der . = . = Director . Ein Mädchen sucht Stundenarbeit . Näh . i . d . Exp . Tarberei , wascherei und chem . Reinigung von 4 - Feersenlt Fabrik Coblenzerstr . 258 , Fernsprecher 311 . Annahme Königswinter bei Frau Jacob Eschweiter Hauptstraße 156 , Schnelle und sorgfältige Aus führung bei billigsten Preisen . * * " 8 % Eichen = u . Tannensarge stets vor räthig . Bettstellen , Kleider u . Küchenschränke zu verkaufen . Joh . Hübel , Schreinermstr . Winzerstr . 12 . Rothe leichte Teckelhündin ( Weldine ) . entlauf . Wiederbring , erhält Belohnung . Vor Ankauf wird gewarnt . Hün din trägt Halsband mit meinem Namen . Königswinter , 25 . /8 . 99 . Carl Spindler . Schäne Kirschäpfel zum Emmachen zu verkaufen . Bahnhofstr . 5 , I . Etage . Frauro nurh — 10 Pfds . = Probe - Ang = Postcolli Edamer Zentnerweise J 28 . — ab hier . Jul . Werner Neumünster . H . Reinigungs = u . Waschanstalt von Magdalena Hoffmann geb . Kirwald , Königswinter , Grabenstr . 61 , empfiehlt sich für chemische Rei nigung fertiger Damen = und Herren = Garderoben , Möbel u . Decorationsstoffe . Teppiche , Gordinen , Handschuhe usw . Schnelle Bedienung . Billige Preise . Für die Küche ! Dr . Oetkers Backpulver , Dr . Oetkers Bauille = Zucker , Dr . Oetkers Pudding = Pulver à 10 Pf . Millionenfach be währte Rezepte gratis von H . Bungenstock . Ein gut erhaltenes Fahrrad ( Pneumatic ) billig zu verkaufen bei Michael Mettelsiefen Bahnhosstraße .
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"1899-08-26"
Echo des Siebengebirges. 1873-1941
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[ "Königswinter", "Oberkassel (Siegkreis)", "Bad Honnef", "Oberdollendorf", "Niederkassel" ]
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Bilngsts Kurzwaaren - Chertel 5 # 1 Obergarn 1000 Urds Rolle 23 Pfg . Untergarn 1000 Yrds Rolle 15 Pfg . Näh - Seide Rolle 3 Pfg . Maschinen = Seide Rolle 12 Pfg . Plüsch = Litze Meter 3 und 5 Pfg . Einfaß = Litze Stück 8 Pfg . Hercules = Litze 2 Pfg . Haken und Augen Packet 2 Pfg . Taillenstäbe Dtzd . 2 Pfg . Schweißblätter v . 8 , 15 , 18 , 20 Pfg . Lothband Stück 4 , 10 , 20 Pfg . Obergarn 200 Yrds Rolle 5 Pfg . Nähgarn oval Rolle 5 Pfg . 9 G # # 4 Sternseide Stück 5 Pfg . Knopflochseide Rolle 3 Pfg . Mohair = Litze Mir . 7 Pfg . Hohlband Stück 10 Meter 18 Pfg . Taillenband Stück 5 Meter 14 Pfg . Taillen = Verschluß 8 , 12 Pfg . Watte , Tafel 13 Pfg . Nähnadeln Brief 1 , 3 , 5 Pfg . Stecknadeln „ 2 , 5 Pfg . Schneidermaaße Stück 4 , 9 , 12 Pfg . Stoff = Stoßborde Meter 8 Pfg . Hosen = Schnallen Dtzd . 3 , 7 Pig . Patent = Rock = Schließer 10 Pfg . 9 W . 3 # . 4 . 4n Taillen = Cöper Mtr . 22 , 25 , 30 Pfg . Reversible Mtr . 30 , 33 , 35 Pfg . Rauschfutter Mtr . 35 , 38 Pfg . Moréfutter Mtr . 38 , 40 Pfg . Jaconet Mtr . 22 , 25 , 28 Pfg . Zanella Mir 90 , 140 , 160 , 180 Pfg . Aermelsutter Mtr . 38 , 48 , 50 Pfg . Roßhaarfutter Mtr . 20 . 30 , 40 Pfg . Garé Mtr . 15 , 20 , 23 , 30 Pfg . Steifleinen Mtr . 20 , 25 , 27 , 35 Pfg . Abgep . Pat . = Stoß Mtr . 15 , 18 , 20 Pf . Lustre Mtr . 32 , 38 , 45 , 50 Pfg . Linon Meter 55 Pfg . . W 9 Teonhard Tietz , Köln Hohestr . 4345 , Weyerstr . 5058 , Ehrenstr . 15/17 , Eigelstein 81 . Die letzte diesjährige Versteigerung niederrhn . Zuchtstiere soll Montag den 4 . September d . Nachmittags 3 Uhr , bei Gastwirth Herrn Daas in Buisdorf bei Siegburg auf Credit gegen Bürgschaft stattfinden . Die Stiere sind zumeist leichteren Schlages , weil für die Gebirgslagen unseres Kreises ausgesucht . Die Hebung un serer Viehzucht und die Erhöhung der Einnahmen aus der selben würde wesentlich beschleunigt , wollte man bei Beschaffung der Zuchtstiere auf die vom Verein angebotenen Thiere be sonders rücksichtigen . Der Lok . = Abth . = Direktor . 3 Mechanische Werkstätte 3 5 „ ag . 3 2 Joser simons , Honnef a . Rh . 2 2 Bergstrasse 2 . 2 X Anfertigung von Fahrrädern jeden Modells # # „ nach Wunsch . 9 * Anlagen von Haustelographen , Telephonen und X 3 Ueut eigerichtete Ronaratarwerkat Best eingertensetr neparksurwerkstätte für Fahrräder X " und alle andern Maschinen . 9 Alle Zubehörtheile für Fahrräder . X ik und Lager 100 Auguer von Prieken , 37 Hauptstrasse 37 . Specialität : Zugjalousien und Rollladen . Einlädung zur Prozession von Bonn nach Bornhofen . Die alljährliche Prozession fährt in diesem Jahre mit einem gut eingerichteten Extra Dampfboot der Köln = Düssel dorfer Gesellschaft . Abfahrt von Bonn : Montag , 4 . Sept . Prozessionsauszug aus der Münsterkirche : Morgens ½87 Uhr nach dem Rhein , Rheingasse . Abfahrt 7 Uhr . in Be gleitung von 3 Herren Geistlichen . Rückfahrt von Born hosen : Dienstag den 5 . September , Morgens gegen 9 Uhr bis Koblenz , damit diejenigen , welche es wünschen , den Aren berg ( rothen Hahn ) bequem besuchen können . Abfahrt von Koblenz 2½ Uhr . Ankunft in Vonn gegen 6 Uhr . Das Schiff legt bei der Hin = und Rückfahrt in Godesberg und Königswinter an . Preis für Hin = und Rückfahrt 3 M . 20 + . Der hauptsächlichste Zweck dieser Prozession ist : In christ licher Vereinigung durch frommes Gebet und durch die Ver ehrung und Anrufung der schmerzhaften Gottes = Mutter Maria , deren mächtige Fürbitte bei ihrem Sohne Jesus Christus zu erlangen , damit Er unsere Stadt , unser Vaterland und die ganze Christenheit vor den Drangsalen des Krieges , schäd lichen Ungewittern , ansteckenden Krankheiten und allen Uebeln des Leides und der Seele bewahren wolle . Karten sind nur allein zu haben bis Sonntag , den 3 . September , bei den Herren : G . Schmidt , Acherstraße 11 ; C . Tondorf , Sternstraße 66 . Die für die Prozession eingerichteten Bücher à 1 JK sind zu haben bei Herrn P . J . Schon jr . , Bachstraße 10 , 1 . Etage . Am Schiffe selbst werden keine Karten ausgegeben . Karten sind zu haben nur bis Conntag , 3 . Sept . Nachmittags 2 Uhr . spart Zeit und Geld ! Unöbertreffliches Wasch - u . Bleichmittes — Alleis ec2t — mit Games Dr . Thompson u . Schrtanacte Schz . Vorsicht ver Nachshmungen ! ek oller beigee Sicchol , Groge - . Seiesteslun iniger Fabrikant : ERNST SEGLIN in Düsseidert . Unerreicht an Güte u . Sparsamkeit Gebr . Wagner ’ s Haushalt - Trocken - Seife Voycala “ 78 Prorent Petigehelt * W Ggt SI1 - n Ueberall käuflich . Gebr . Wagner , Seifenfabrik , Merzig a . Soar . Sonnen - und Regenschirme für Herren und Damen , eigenes Fabrikat . Repariren u . Ueberziehen prompt u . billig . Theoder Schwerber , Hauptstrasse 67 . Bübrk in Philten , Stücken u . Hegenschirman . 5 zum Würzen der Suppen findet bei Allen , welche auf eine schmack hafte , gesunde Küche und Spar Fam secben , die größte Aner kennung . Ein Zusatz von wenigen Tropfen genögt . — Zu haben in Originalfl . von 35 an bei Eduard Sasse . & a Veieranen - Verein , Königswinter . ee Feier des Stiftungsfestes 14 Sonntag den 27 . August 1899 , # Pr von Nachmitags 4 Uhr ab : e Klanzvergnügent * im Lokale des Königswinterer Hofes , E wozu freundlichst einladet 5 Der Vorstand u . I . Herkenrath . # Seette Konigewinter , In den Gartenanlagen des Hôtel MATTERN Montag den 28 . August 1899 , 25ssss Miinltal - Scheert ausgeführt von der gesammten Kapelle des Infant . - Regts . Nr . 160 aus Bonn , unter persönlicher Leitung des Herrn Kapellmeisters BÖHM E . Ausgewähltes Programm . Bei ungünstiger Witterung findet das Concert in den Sälen des Hôtels durch Streich - Orchester statt . Entrée 50 Pfg . Anfang 4 % Uhr . # # Jeden Conntag Musilialische Hof # Unterhaltung . Klein Jeden Sonntag 1¼ Uhr : Extra Table dhôte mit freier Tafelmnsik , ausgeführt von der Kapelle des Fuss - Artillerie - Regiments Nr . 9 , unter Leitung des Kapellmeisters Preilberg . Vorher bei günstiger Witterung von 11 — 1 Uhr : Garten - Concert . Hotel Dreesen Rüngsdorf a . Rhein . Jeden Dienstag gresses Mililär - Gereer ! , Eintrittspreis 25 Pig . Anfang 4 Uhr . Die Musik wird abwechselnd ausgeführt von der Kapelle des Rhein . Infant . - Regiments Nr . 28 unter Leitung des Musik - Dirt genten Schierer , und der Kapelie des Rhein . Pionier - Batalllons Nr . 8 unter Leitung des Musik - Dirigenten Hoyder . Kurpark Godesberg . Etablissement I . Ranges . Jeden Sonntag Nachm . 4 Uhr : Grosses Militär - Concert ausgeführt von der gesammten Capelle der Bonner Königshubaren . Leitung : Stabstrompeter Th . Bielofeld . Hochachtungsvoll Georg Kossenhaschen . Gebr . & a Campos . Eschweiler , schen Frrien = Wilkrr , bei 12 Serien 1 Album gratis . In Königswinter zu haben in den Lauf gestellten Automaten . Haus mit 4 Zimmer Waschküche , Mansarde großer Schuppen und Baum garten in Oberdollenderf zu vermiethen . Bescheid : Bachstraße 43 . Eis : Els : täglich versch . Gefrorenes , Conditorei und Café Mertend .
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"1869-09-09"
Echo der Gegenwart. 1848-1935
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[ "Aachen" ]
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90 lachen 1869 . — Nr . 249 . Donnerstag , 9 . September . . ter Gehrnn dakteur und Verleger P . Kaatzer in Nachen . . 0 ntwortlicher Redarteur und Eelieger p . Eüüger in Nachen . Druck von C . H . Seorgi in Nachen erscheint täglich und kostet vierteljährlich für Nachen und Königlichen Postämtern in Preußen und dem übrigen Deutschland 1 Thlr . rsn , bseragen für die Petit = Zeilg , oder heren Raum I . Sor , Dezoxgen , in Berlin : Rudolph Mosse , Haasenstein & Vogler ; Schlottez Köln : Adoloh VBacdeker , Wihelm Grevenz Erefeld : Cramer & Baum ; Düsseldorf : W . de Haen ; Frankfurt S . L . Daube & Cie und Jaeger ' sche Buchhandlung ; Haunover : S . Se Engler und Fugen Eort : Paris : Hovas Laffite , Bullier & Cie . , H . Enoler und Eugen Fort ; Pgrié : Havas , Laf Hamburg : Haasenstein & Vogler . XX . General = Versammlung kothol . Vereine Deutschlands . B Düsseldorf , den 7 . September . Heute Morzen celebrirte der Hochw . Herr Bischof von mbay , Herr Leo Meurin , in der St . Andreas = Pfarr Se ein feierliches Seelenamt für die verstorbenen Mitglieder katholischen Vereine , während dessen der neu gebildete Ge = Verein ein Requiem im alten Style sang . Gleich nach 10 Uhr eröffnet der Präsident die Sitzung . Herr Domvikar Schroeder , als Vorsitzender des Co ' s für Missionen , erklärt , daß er im Auftrage des Hochw . schofs von Paderborn eine Anzahl Exemplare der von diesem ausgegebenen Schrift „ Die Hauptpflicht des kathelischen # utschlands “ überbringe . Der Bonifacius = Verein hat seit 64 gewaltig gewonnen . Die Einnahmen sind von 60 = auf 0,000 Thlr . gestiegen , an erster Stelle steht die Erzdiözese In mit 22,800 Thlr . Statt 234 werden jetzt 298 Missio unterhalten . Aklein über Bayern klagt Referent , d . h . er das Ministerium , welches eine von den Bischöfen ange dnete Kirchenkollekte verbot . Bis jetzt konnten jährlich nur — 8000 Thlr . zu diesem Zwecke verwendet werden . Neu stauchende Bedürfnisse lassen den Verein nicht zu Athem mmen . Der Gustav = Adolphs = Verein baut für wenig See In , namentlich in Oesterreich , gleich prachtvolle Kirchen , wir Innen das nicht . Dazu kommt der Mangel an Schulen . # llein in der Didzese Eulm müssen 14,000 katholische nder protestantische Schulen besuchen , die Gefahr , konfes onslose Schulen zu bekommen , ist namentlich in den kon Essionell gemischten Gegenden groß . Unsere Schüler müssen den Verein interessirt werden . Ueber den Antrag , ein Gymnasial = Institut zur Heran ersarsniuger Kleriter für Amerika zu gründen , geht die nmiung nach kurzer Debatte , an der Domkapitular Heinrich , Advokat Schiedges , Graf Gallen sich betheiligen , ptur Tagesordnung über , wenn sie sich auch lebhaft für den Zveck interessirt . Ein Antrag auf Unterstützung der deutschen Mission in Puris wird dem St . Josephs = Verein in Nachen zu möglichster orrücksichtigung überwiesen . Baron Ketteler spricht noch begeisterte Worte über den Bonifacius = Verein . Der Bonifacius = Verein , das liebe Kind dieser General = Versammlungen , wird ganz Deutschland einigen . Der Bischof von Paderborn serklärte geradezu , man brauche fast in jeder Stadt der Diaspora nur eine Kirche zu bauen und die katholische Gemeinde fände sich von selbst dazu . Red ner empfiehlt freie Vereinigungen zur Unterhaltung spezieller Stationen , wendet sich schließlich an die Familienväter , da ja die Missionen auch für die christlichen Familien sorgen . Für den Ausschuß für Wissenschaft und Presse referirt Redakteur und Abgeordneter zum Zollparla ment Bucher aus Passau . Es liegt ein Antrag in der Kalenderfrage vor . Die Ver sammlung würdigt den Lahrer hinkenden Boten keiner Re solution , beschließt aber auf Antrag des Herrn Baron Loe , den Resolutionen eine auf die Presse im Allgemeinen bezüg liche beizufügen . Sie ersucht die Herren Geistlichen , nament lich auch den so wichtigen Kalendern ihre Aufmerksamkeit zu schenken . Ein An trag von Hrn . von Brentano , der den leeren Spott aus katholischen Blättern verbannt wissen will , findet nicht den Beifall der Versammlung . Herr Bucher meint , es frage sich , was Leerer Spott sei ; Spott sei häufig besser als Ernst ; auch möge man den katholischen Jeurnalisten , die von Gene ral = Versammlungen Ermuthigung erwarteten , nicht gewisser Maßen ein Mißtrauensvotum ertheilen . Die Beantwortung der Frage , ob eine neue Kirchenzeitung zu gründen sei , wird auf Antrag des Herrn Dr . Hülskamp vertagt . Herr Domkapitular Heinrich berichtet für den For malien = Ausschuß . Er dankt dem bisherigen Central = Comité , Namens dessen der durchlanchtige Herr Präsident antwortet . Eine Kundgebung des Beifalls für den Bischof von Linz Herrn Rüdigier wird einstimmig beschlossen . Die im Bericht über die erste geschlossene Versammlung angeführten Anträge des Central = Comités , das neuzuwählende Central = Comité berefsend , werden angenommen und Herr Dr . Hülskamp verliest eine Reihe glänzender Namen , die wir hoffentlich im nächsten Central = Comité finden werden . Das Central = Comité wird mit der Revision der Geschäfts ordnung beauftragt . Eine Verbindung mit den katholischen Vereinen anderer Länder bleibt ihm anheimgestellt . Zuschriften sind eingelaufen von Herrn General = Vikar Thumann in Bamberg , aus Cincinnati und New = York . Mit hoher Freude vernimmt die Versammlung ein aus Fulda eingelaufenes Telegramm , welches lautet : Gruß und Segen im Herrn entbieten der General Versammlung die zu Fulda versammelten Bischöfe . 1 Paulus , Erzbischof . Heute Abend sprechen die Herren Holzwarth , Graf Galen , Roqué , Prof . Schulte aus Paderborn , Moufang . als der Name Baumstark genannt wird , gibt die Ver sammlung ihre Hochachtung für den verehrten Herrn durch lebhaftes Bravo zu erkennen . Vielleicht spricht Herr Baum stark an dem letzten Tage . An den Debatten der Versammlung nahmen außer den schon Genannten Antheil die Herren Baron Loe , Graf Bran dis , Fürst Ysenburg , Kaplan Schmidt , Pleß , App . = Ger . = Rath Pahl , Kanonikus Prisac , App . = Ger . = Rath August Reichensperger . Als des Letztern Name genannt wird , erheben sich viele Anwesenden , um den während so vieler Jahre be währten Vorkämpfer der preußischen Katholiken zu sehen . Die Versannlung schließt gegen 1 Uhr . Dusseldorf , 5 . Sept . Am heutigen Nachmittage hatte in dem Lokale der Gesellschaft „ Constantia “ ( einer dem „ Neuen Bürgerverein “ zu Köln in ihrer Tendenz ent sprechenden Gesellschaft ) eine andere Vorversammlung statt gefunden , welche von dem Herrn Pfarrer Heggen aus Erkrath und Kaplan Schings aus Aachen veranlaßt worden war . Der Zweck dieser Besprechung , an welcher etwa dreißig Mitglieder der Versammlung Theil nahmen , ging dahin , die Bildung einer speziellen Abtheilung für die soziale Frage bei der General = Versammlung anzuregen . An den Debatten nahmen außer den genannten beiden Herren die Herren Lehrer Becker aus Elberfeld , der den Vorsitz führte , Niedermayer aus Frank furt , Majunke aus Breslau , Pleß aus Elberfeld , Branden burg aus Lendersdorf 2c . Antheil . Der Vorschlag wurde ein stimmig angenommen . Es fand im Uebrigen ein Meinungs austausch nach verschiedenen Richtungen hin statt ; unter Anderm wurde die Ansicht ausgesprochen , daß um eine christ liche Richtung der sozialen Wissenschaften anzubahnen , es nöthig sein werde , zunächst einen Fonds zusammenzuschießen , um einen oder mehrere Geistliche , welche die soziale Frage sich zur Lebensaufgabe machen , in den Stand zu setzen , die verschiedenen praktischen Versuche , die Arbeitsfrage zu ordnen , in Berlin , Kuchen , Hagendorn , Chur 2c . an Ort und Stelle zu studiren , ehe man zur definitiven Bildung eines sozialen Vereins auf christlicher Grundlage übergehen könne . Bis heute Abend sind schon über 1200 Mitglieder der Versammlung eingeschrieben , so daß es bereits an Wohnun gen zu mangeln beginnt . Wir nennen unter den bis jetzt ein getroffenen Gästen die Herren Bischöfe Baudri von Köln , Meurin von Bombay , Prof . Sepp von München , Prof . Dr . Marx aus Trier , Domkapitular Heinrich und Regens Mou faug aus Mainz , Graf Brandis aus Linz , Fürst Löwenstein Werthheim aus Heubach , Prinz Dom Miguel de Braganza aus Heubach , Fürst Isenburg , die Grafen Cajus Stolberg , Droste = Erbdroste , Droste = Vischering , sieben Grafen Galen , drei Grafen Spee , Graf Hoensbroech , Frhr . W . v . Ketteler , v . Loe = Wissen , v . Schaesberg , v . Steinlein , Frhr . v . Schor lemer = Alst , Frhr . Fel . v . Loe , Adv . Adams von Koblenz , Adv . Lingens von Aachen , Jakob Lindau aus Heidelberg , Graf Apponyi aus Preßburg , die Schriftsteller Dr . Hülskamp , Holzwarth , Ebeling , Niedermayer , Majunke 2c . So wird die Versammlung an Zahl und Bedeutung der Persönlichkeiten mindestens hinter keiner der frühern zurückstehen . Fulda , 6 . Sept . Die bischöfliche Konferenz rückt ihrem Ende näher . Dem Vernehmen nach werden uns die Bischöfe Mittwoch den 8 . d . M . wieder verlassen . Gestern war wieder Pontifikalamt im Dome , das der Hochw . Herr Bischof von Würzburg celebrirte und dem alle übrigen Bischöfe , sofern sie nicht durch Kommissions = Sitzungen daran gehindert waren , asisirten . Nach dem Evangelium bestieg der Hochw . Herr Erzbischof von Köln die Kanzel , um einige Worte an die Bewohner der Stadt zu richten . Die Veranlassung dazu nahm er von dem herzlichen Empfange , welchen diese den Bischöfen , so oft sie hier zusammengetreten , bereitet hätten . ( Vielleicht dachte er hierbei besonders an die glänzende Ovation , die sie ihnen vo : 2 Jahren darbrachten und die jetzt nur deßhalb unterblieb , weil die Hochw . Herren sich jede öffentliche Demon stration verbeten hatten . ) Dann sprach er in allgemeinen Ausdrücken von dem Zwecke der Zusammenkunft , wonach er auf das bevorstehende allgemeine Concil überging , über das er einige Worte an die Bewohner der Stadt richten wolle . Dieses anlangend , beschwor der Hochw . Herr Erzbischof seine Zuhörer , sich nicht irreleiten zu lassen durch die in der Presse ausgesprochenen Befürchtungen , daß die vom h . Geiste geleitete Kirchenversammlung auf die Bahn des Irrthums gerathen könne . Wer solche Befürchtungen hege , habe den Boden des kathol . Glaubens verlassen und stehe auf dem des Unglauber . s . Indeß könne doch der Segen , den man von der Kirchenver sammlung erwarte , ein größerer und geringerer sein , und darum forderte er seine Zuhörer auf , täglich zum Gott der Erbarmung zu flehen , daß er die Bischöfe leiten wolle , das zu beschließen , was für die Kirche am Ersprießlichsten sei . Su : # Mainz , Jourm . ) 4 . Sept . Der „ Augsb . Postztg . “ schreibt man über die bischöfliche Conferenz : „ Glauben Sie nur fest , daß die deutschen Bischöfe Das , was dem katholischen Deutschland Noth thut , recht wohl erkennen und deshalb auf dem Concil dessen kirchliche Interessen mannhaft vertreten werden . Dazu gehört aber nach der hier herrschenden Anschauung weder in erster Linie , noch überhaupt die Definition der Unfehlbarkeit des Papstes . Man ist dahier auch von ähnlichen Stimmungen in den höchsten kirchlichen Kreisen von Deutsch = Oesterreich untexrichlet . “ München , 5 Sept . Für unsere innern Angelegenheiten war die vierte bayerische Lehrer = Versammlung in Würzburg von besonderer Bedeutung . Wer jetzt noch nicht sieht , was der Kirche Noth thut , wenn sie in der Volksschule ihren Posten mit Ehren behaupten will , den kann man aufgeben , aber nicht belehren . Mehrere Theilnehmer , die ich sprach , sowie ausführ liche Berichte in der Presse beweisen sonnenklar , daß eine große Zahl unserer Elementar = Lehrer dem Klerus den Rücken kehrt und dessen „ Bevormundung “ ( in loco ) recusirt , wenn sie auch die Geistlichen von der Bezirks = Inspektion nicht prinzipiell ausgeschlossen wissen wollen . Ohne Frage fiel bei den Reden und Diskussionen manches gesunde pädagogische Wort , welches volle Beherzigung verdient , und manche zurückgekehrten Lehrer staunen noch heute über die „ Gelehrsamkeit, “ welche einige ihrer protestantischen Collegen , namentlich aus Augsburg und Altdorf , an den Tag legten ; aber vom Geiste des possitiven Christenthumes , von der übernatürlichen Ordnung der Dinge , begegnete man kaum einer Spur . Und doch sind alle bayerischen Lehrer durch geistliche Seminar = Vorstände gebildet ! Man sprach ungescheut mit magisterischer Souverainetät von den „ Ultramontanen “ , von der „ klerikalen Partei “ , statt von den „ Geistlichen “ , welche zur Zeit noch Schulvorstände sind . Und wenn ein Schullehrer öffentlich sagt : „ Die Volksschule sei krank an der heil . Theologie “ , sowie „ Christus sei dem alten Priesterthum zum Opfer gefallen , die Schule dürfe nicht durch das neue Priesterthum zu Grunde gehen “ , so ist es bereits weit gekommen . Wenn übrigens der nämliche rationalistische Redner aus Augsburg vom Volke verlangt , daß es zum selbstständigen Denken erzogen werden müsse , da „ Denken Zeit = und Hauptwort zugleich sei, “ so geben wir ihm zu be denken , daß dieses sprachlich auch von den Wörtern : Schwätzen und Renommiren gilt . Was diese Leute sicher , kühn und fast übermüthig macht , wovon jede Rede Zeugniß gab , ist der Umstand , daß sie einen festen Hintergrund haben , an welchen sie sich anlehnen können . Es ist die gegenwärtige Staatsregie rung , sowie das „ freisinnige Bürgerthum “ ; diese würden , „ ohne Zuthun der Lehrer “ , die Schulfrage lösen . ( K . . = . ) Graz , 2 . Sept . Aus den Verhandlungen des Grazer Lehrertages theilen wir mit : Frl . Großnigg , Lehrerin aus Graz , wird mit Beifall em pfangen . Sie drückt ihre Freude aus , daß sie auch sprechen könne und bringt ein Hoch dem väterlichen Freunde Hasner , dem Ortsausschusse und dem Präsidium . „ Die Früchte der weiblichen Schule , die außer den Lehrgegenständen auch noch die Arbeitschule in sich fasse , fallen doch den Herrn in den Schooß ; denn praktische Hausfrauen gehen doch nur aus der Volksschule hervor . “ ( Beifall . ) Rednerin dankt zum Schlufse für die gehabte Gelegenheit , daß sie an den geistigen Genüssen der Versammlung Theil nehmen konnte , und hofft , daß die durch sie gebrochene Bahn manche Kollegin später ungescheut betreten werde . ( Beifall . ) Lederer ( Pesth ) : Ehre und Geld stehen im Zusammen hange . Geld macht Ansehen , welches der Lehrer haben muß , fordern wir also Geld , damit Ansehen folge . Aber wie sollen wir Geld fordern ? Wären wir Arbeiter , würden wir Strike machen , das wollen wir aber nicht , sondern stets unsere Pflicht thun . Auf gesetzlichem Wege , im Vertrauen auf Regierung und Gemeinde , wollen wir sagen , was uns nothwendig ist zu einem anständigen Leben . ( Bravo . ) Redner stimmt ganz den Anträgen Jessens bei , dessen Focderungen er für ganz bescheiden hält . Bekommt der Wächter über Schweine 400 Fl . , so darf doch der Lehrer wenigstens ebensoviel beanspruchen . Er möchte den Antrag beifügen , daß der Gehalt von 5 zu 5 Jahren gesteigert werde . Der Lehrer sorgt für den Staat , wenn er die Kinder gut er zieht . Früher hat man das Geld zur Bekämpfung der Völker verwendet , künftig werde man es zur Verbrüderung derselben verwenden . Nachdem der Redner noch einzelne Punkte Jessens begründet hat , schließt er mit dem Ausdruck der Ueberzeugung , daß das Beste zu hoffen sei , nachdem Se . Majestät der Kaiser in Ungarn einem dekorirten Lehrer gesagt habe : „ So lange ich die Geschicke des Reiches lenke , soll der Lehrer die höchste , nicht die mindeste Stufe in dem Staate einnehmen . “ ( Stür mischer Beifall . ) Rott ( Pest ) : Es ist in Ungarn vorgekommen , daß einer Ausschreibung um eine Lehrerstelle beigefügt war : „ Gehalt gar keiner . “ ( Heiterleit . ) Man wolle immer den Lehrer mit der Begeisterung abspeisen . Redner will die Beförderungsfrage dahin modifizirt haben : Zur Leitung der Volksschule ist nur der theocetisch und praktisch gebildete Schulmann geeignet . Es wurden Schul = Inspektoren in Ungarn ernannt , die keinen blauen Dunst von der Schule haben . ( Heiterkeit . ) Unter Emanzipation der Schule verstehe er Entfernung der Sach unkundigen aus der Schule , ob das nun der Klerus oder der Stuhlrichter sei . ( Bravo . ) Stark ( Preßburg ) sagte : „ Gebet dem Lehrer , was des Lehrers ist . “ Wird ein Lehrer Schulstaub schlucken wollen , wenn ihm ein besseres Fortkommen anderwärts in Aussicht steht ? Das Pädagogium allein vermag es nicht . Stocker ( Marburg ) : Wenn nicht bald Hülfe kommt , stirbt das Geschlecht der Lehrer ganz aus . Der Unterrichtsminister soll an den Kriegsminister und Reichskanzler mit einer kate gorischen Forderung hervortreten . Antrag : „ Der ständige Ausschuß werde beauftragt , die in Bezug auf Gehaltsbesserung gefaßten Beschlüsse sämmtlichen Landtagen zuzusenden . “ Der ständige Ausschuß möge sich aber beeilen . Herrmann bringt manche Bedenken vor , namentlich betreffs des gleichen Gehaltes überall , und daß man doch die Landtage nicht zwingen könne 2c . , wird aber zu wiederholten Malen von Murren unterbrochen , worauf er sagt , er wolle nur sie zur Ueberlegung mahnen , ob sie damit sich und der Volksschule nicht schadeten . Wien , 6 . Sept . ( Todtenfeier für Lassalle . ) Der Arbeiter Bildungsverein feierte Samstag Abends in Zobel ' s Bierhalle den Todestag Lassalle ' s . Es hatten sich etwa 600 Personen beiderlei Geschlechtes zur Feier eingefunden . Ein Arbeiter hielt die Eröffnungsrede . Er sagte : Wir wollen heute in ernster brüderlicher Weise des Todestages Ferdinand Lassalle ' s gedenken . Wir wissen Alle , was Lassalle für uns , die Arbeiter , das gesammte Proletariat und für die Idee der Menschlichkeit überhaupt gethan ; wir wissen Alle , wie er , der von Geburt aus mit Glücksgütern begabte — um mich einer modernen Ausdrucksweise zu bedienen — herniederstieg zu unseren Massen , wie er von Stadt zu Stadt , von Ort zu Ort zog , um dem Arbeiter das Evangelium zu predigen . Er war der Erste , der seine mit Wissenschaft und Begeisterung gewappnete Brust offen darbot der mächtigen Bourgeoisie und ihrer Presse u . s . w . Um 11 Uhr bestieg Drd . Metall mit einem Glase Wein “ : in der Hand die Tribüne und brachte einen Toast aus , in welchem er unter Anderem sagte : Die Zeiten sind noch nicht vorüber , daß Leute , die das Diplom der Gelehrsamkeit auf eine Eseldhaut gedruckt bekommen , es unter ihrer Wirde Der Kölner Dom in seiner Vollendung en miniature . Köln , 6 . Sept . Seit einiger Zeit ist hier ein Kunstwerk seltener Art aufgestellt . In der Eau de Colognefabrik des Herrn Scheben , dem Dom gegenüber , zur Klosterfrau Cle mentine , sieht man den Kölner Dom , wie er dereinst in seiner Vollendung erscheinen wird . Das Werk ist mit ungeheurem Fleiße und bewundernswürdiger Geduld ganz aus Holz ge schnitzt und veranschaulicht das großartigste Bauwerk Deutsch lands bis in die kleinsten Einzelnheiten . An diesem Werke kann man im Kleinen studiren , was sich Albertus Magnus und der Erzbischof Konrad von Hochstaden für eine Aufgabe gestellt haben , als sie im Jahre 1251 den Grundstein zum Kölner Dom legten . Konrad von Hochstaden , ein zweiter Sa lomo , über die Maßen reich an Gold , Silber und Edelsteinen und über die Schätze des Domstiftes verfügend , konnte für seinen Plan keine geeignetere Person finden , als den Domini kanermönch Albertus Magnus , einen eben so guten Politiker als Theologen , in den Naturwissenschaften wie in der Bau kunst gründlich erfahren . Es ist zwar keine ausgemachte That sache , daß gerade er den Plan zum Dom entworfen hat ; die Sage schreibt ihm dies jedoch zu und die Chronik berichtet : Mit dem Gedanken an den Bau beschäftigt , saß er eines Abends in seiner einsamen Zelle , ohne zu gewahren , daß das Licht längst ausgebrannt sei . Tiefes Dunkel herrschte um ihn , während er inbrünstig um Erleuchtung zur Vollendung des Werkes betete , das er zu Gottes Ehre schaffen sollte . Wie Wetterleuchten zuckte es plötzlich vor seinen Augen . Ein milder Lichtglanz umfloß ihn , so daß er vier Männer in weiten Ta laren erkennen konnte , die durch die Thüre schritten , goldene , # bellstrahlende Kronen auf den Häuptern tragend . Jeder von ihnen hielt ein Zeichen in der Hand , das sie als Meister der Baukunst kennzeichnete . Ihnen folgte , in Himmelsschöne strah lend , die Mutter Gottes , einen Lilienstengel mit duftigen Blüthen tragend . Mit diesem deutete sie dem Meister Linien an , die sich auf der Wand der Zelle zum Grundplan eines Gotteshauses gestalteten , wie Albertus Magnus zuvor keines gesehen hatte . — So die Sage und der Chronist , und wie der Anblick des kolossalen und in seinen Formen so großartig reichen Bauwerkes die Gedanken in weite Fernen schweifen läßt und die Erhabenheit der Idee uns nahe führt ; so er mangelt auch das Kunstwerk im Kleinen nicht , uns erstaunen zu machen über die Größe des menschlichen Geistes . Köln , 7 . Sept . ( Auch ein Vorfall . ) Vor einigen Tagen stand der Pionier Lenne an der alten Schiffbrücke , als ihn der Schiffer Kern aus Ruhrort mit den Worten anfuhr : „ Bist du der Hund , der dem Rekruten im Dienst die Pfeife aus dem Munde schlug ? “ Auf die bejahende Antwort sagte der Kern : „ Warte Männchen , ich werde dir das eintränken . “ Er zog hierauf das Messer und versetzte Lenne einen Stich in die Augengegend , so daß eine starke Blutung erfolgte . Lenne zog sich zurück , wurde aber von Kern verfolgt und zog schließlich aus Nothwehr , um sein Leben zu retten , das Seitengewehr . Der Kern war schwer betrunken . Derselbe erhielt , da Lenne in der Dunkelheit wild um sich schlug , drei Hiebe , einen in ' s Gesicht , zwei am Kopfe , und wurde besinnungslos in das Franziskanerkloster zu Deutz gebracht . Der Lenne wurde militärisch sofort arretirt und blieb im Arrest , bis auf Befehl der Kommandantur ein oberärztliches Gutachten einlief , da hin lautend , daß die Verwundungen des Kern voraussichtlich keine bleibenden Nachtheile für seine Gesundheit zurücklassen würden . Das Bürgermeistereiamt zu Deutz machte sofort Mittheilung an die Kommandantur zu Köln , worauf dieselbe mit aller Strenge die gerichtliche Untersuchung einleitete . Der Lenne wird von seinen Vorgesetzten als ein friedliebender , ordentlicher Mensch und braver Soldat geschildert , wogegen der Kern ein Trinker und Raufbold sein soll . In diesem Falle möchte der Gebrauch der Seitenwaffe bedingungsweise als Nothwehr entschuldigt sein . — ( Eine entsetzliche Exerution . ) Ein junger Mann Na mens Orme hatte , von einem Spießgesellen begleitet , einen Wirth in Dutotsbury ( Pensylvanien ) bestohlen , den ihm Nach setzenden erschossen und einen Gefährten desselben mit einem Stein lebensgefährlich verletzt . Er und sein Genosse wurden zum Tode verurtheilt und in eine und dieselbe Zelle gesperrt . Dort gelang es ihnen , sich ihrer Fesseln zu entledigen , mit den selben den Schließer zu erschlagen und die Flucht zu ergreifen . Orme wurde wieder eingefangen und sollte nun amerikanischen Gesetzen zufolge in Gegenwart von etwa 50 Zuschauern im Innecn des Gefängnisses gehängt werden . Um 11 Uhr Vor mittags sollte die Hinrichtung stattfinden , als sie auf Für sprache des Geistlichen in Erwartung eines etwa mit dem nächsten Eisenbahnzuge aulangenden Gnadenactes noch ver schoben wurde . Der Gnadenact blieb aus und so mußte der Verurtheilte nach dreistündigem Harren wieder das Schaffot besteigen . Die Schlinge wurde ihm den Hals gelegt , das Fall brett unter seinen Füßen weggezogen und — der Strick riß . Der Gefangene lag schwer am Haupte verletzt und ächzend am Boden . Wieder wurde ihm die Schlinge um den Hals gelegt und wieder das Fallbrett beseitigt , da rissen die Bande , mit denen seine Hände gefesselt waren und er konnte den Strick oberhalb seines Kopfes erfassen und sich daran festhalten , bis ihn endlich die Kräfte verließen . Der furchtbare Kampf hatte nahezu eine halbe Stunde gedauert . — Ein Blatt aus der russischen Geschichte , daß gewiß nicht uninteressant ist , wird von dem „ Siecle “ veröffentlicht . Der Vater Komisaroff ' s war ein Dieb der schlechtesten Sorte und als solcher zur Minenarbeit in dem wildesten Theile Sibiriens verurtheilt . Er war dort schon zehn Jahre in Strafe und das Objekt ganz besonderer polizeilicher Ueber wachung . Eines Tages kam zu diesem Sträfling ein Ordon nanz = Offizier in Gala = Unifoim , verneigte sich vor ihm ehr erbietig und befahl , daß er auf freien Fuß gesetzt , anstatt mit Ketten mit den elegantesten Kleidern und mit einem kostbaren Pelze bekleidet werde . Nachdem sich der alte Komisaroff von dem ersten Erstaunen erholt hatte , bat er schüchtern um eine Aufklärung . Man hieß ihn in einen Wagen steigen , und der Ordonnanz = Offizier ließ ihm den Ehrenplatz . Der Weg von der Mine bis nach Tobolsk , wo der General = Gouverneur residirte , war weit , man legte ihn in einigen Tagen zurück . Dort wurde der Dieb Komisaroff von dem Gouverneur , von den ersten Beamten von Tobolsk und von den Offizieren mit der servilsten Unterwürfigkeit empfangen . Der Gouverneur trat ihm mit offenen Armen entgegen , warf sich vor ihm auf die Knie und küßte seine Füße . Dann hielt er folgende An rede : „ Vater des Retters des Czaares , ich begnadige dich . Unser großer Kaiser macht dich frei . Du warst nie schuldig . Ein Versehen der Richter hat Dich nach Sibirien gebracht . Wie soll man Dich das Schlimme vergessen machen , was Du erlitten hast ? Die Verehrung der treuen Russen , die Ehren , die Deinem Sohne widerfahren , werden Dich für das lange Ungemach schadlos halten . “ Nach dieser Anrede führte man den Alten als Gast in den Speisesaal und wies ihm den Platz zur Rechten des Gouverneurs an . Toaste wurden auf den Czaar und dessen Retter ausgebracht . Am anderen Tage reiste der Vater Komisaroff ' s mit großem Gefolge nach Peters burg . Klingt es nicht wie ein Mährchen , daß ein notorischer Dieb zu solchen Ehrek aus dem Grunde kam , weil sein Sohn zufällig in der Nähe war , als ein Attentat auf den Kaiser von Rußland versucht wurde . — ( Vom Blitze erschlagen . ) Aus Lipto = Hradek schreibt man dem „ Hon “ : Florian Hollosy , der an der Pesther Uni versität das Jus absolvirt hat , heuer aber an der Schemnitzer Berg = und Forstakademie ordentlicher Hörer war , ist am 25 . August auf der Spitze des Kriran vom Blitz erschlagen ge funden worden . Der Unglückliche hatte soeben die geheimniß vollen Worte ( ungarisch ) in den Fels eingemeißelt : „ Eine trübe , düstr ' e Ahnung stört die Seele mir , als ob . . . . “ Ein Blitzstrahl verhinderte ihn an der Beendigung der In¬
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Echo der Gegenwart. 1848-1935
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finden , mit dem Volke , dem Pöbel zu verkehren . Lassalle hat das Volk als ebenbürtig anerkannt u . s . w . Raspe ( aus Essen ) bespricht das Wirken Lassalle ' s und sordert die Arbeiter auf , mit allen Kräften das Koalitionsrecht zu erstreben . Redner weist auf Preußen hin , wo dieses Recht schon mit dem 1 . Okt . d . J . in ' s Leben tritt . Der Schluß der Feier erfolgte spät nach Mittemnacht . Wien , 5 Sept . In der heute erschienenen Kundma chung der Nationalbank beleuchtet dieselbe ihren Standpunkt zur Lage des Geldmarktes und erklärt , sie werde ihre Noten reserve , wie sie dies bereits begonnen habe , noch weiter stär ken , jedoch nur um den Bedürfnissen des Handels und der Industrie zu entsprechen ; sie fühle sich dagegen nicht berufen , ihre Noten zu vermehren , um dadurch eine naturgemäße Klä rung des Effektenmarktes künstlich aufzuhalten . Uebrigens beabsichtige sie vor der Hand keine weitere Erhöhung des Zinsfußes im Escomptegeschäft . Prag , 4 . Sept . Heute wurde die Gedenktafel des Jo hann Huß am Bethlehemsplatz enthüllt . Ein evangelischer Pastor hielt eine Rede . Abends waren viele Häuser , beson ders am Bethlehemsplatze , illuminirt . Das Volk betheiligte sich zahlreich . Die Ordnung wurde nicht gestört . Prag , 6 . Sept . In Folge Theilnahmslosigkeit der Be völkerung verläuft die Huß = Feier bedeutungslos . Augsburg , 2 . Sept . Von München aus wird uns , schreibt die „ Augsb . Postzig . “ , von sehr geachteter Seite ge schrieben : Die „ Postzeitung “ werde sich doch hoffentlich nicht mißleiten lassen , die Werkstätte der in gewissem Sinne epoche machenden Schrift „ der Papst und das Concil “ zunächst in München zu suchen , als ob der Verfasser „ Janus " nach rück wärts Döllinger , nach vorne Huber heiße . Es bleibt zu erra then , heißt es in der Zuschrift , „ daß der Verfasser eine wissen schaftliche Celebrität , wie wenige seines Gleichen , eines der namhaftesten Katholiken ( ? ) der Gegenwart , übrigens Laie und bereits seit der Zeit des Prager Friedens nicht mehr in Deutschland lebe . “ — Wir vermögen , nach der Ehrenhaftig keit der Person zu schließen , ven welcher uns diese Mittheilung zuging , durchaus nicht anzunehmen , daß man damit von der richtigen Spur nach dem Verfasser ablenken wolle , wir haben auch überhaupt gar keine Lust , irgendwelche inquisitorische Handlangerdienste zu verrichten , umsomehr aber müssen wir die Anonymität dieser Schrift auf ' s tiefste beklagen . Wer so furchtbare Anklagen gegen seine Kirche schleudert , der muß auch so viel Muth und Charakter haben , offen mit seinem Namen und seiner Person für dieselben einzustehen , sonst wird er nur zur Verwirrung der Gewissen und zum Triumph der Gegner Unabsehbares beigetragen haben . Ueber die Schrift selbst wird die „ Postzeitung “ von der kompetentesten Feder einen Bericht erhalten . Karlsruhe , 5 . Sept . Die „ Karlsr . Ztg . " berichtet heute : „ Die beiden Mörder , welche im vorigen Monat zu Antogast ( im badischen Schwarzwalde ) den unglücklichen Herrn E . Mathiß aus Freiburg beim Spaziergang meuchlerisch um ' s Leben brachten , sind seit gestern in Straßburg in Haft und man hat die geraubte Uhr sammt Geld und dem Portemonnaie bei ihnen vorgefunden . Die beiden Mörder sind Schuhmacher , welche zu Straßburz in Arbeit standen ; der eine ist aus Wärtemberg , der andere aus Rheinbayern gebürtig . Nach einem sogleich abgelegten Geständniß war der Sachverhalt folgender : Die beiden Verbrecher hatten kein Geld und faßten den Entschluß , um sich solches auf leichte Weise zu verschaffen , sich nach einem der vielbesuchten Schwarzwaldbäder zu begeben , um dort die erste Person , welche ihnen begegnen und dem Anscheine nach wohlhabend sein konnte , zu ermorden und dann ihrer Werthschaften und des Geldes zu berauben . Zu diesem Zweck begaben sie sich von Straßburg nach Kehl und kauften dort in einem Eisenladen eine gewöhnliche Pistole und Schrot . Hiermit versehen gingen sie nach Antogast , dem einsam in schönen Waldungen gelagenen Bade , und lauerten dort im Walde auf ein unglückliches Opfer ihrer Raubsucht . Zuerst ging eine wohlgekleidete Dame an dem Verstecke der Mörder vorüber , welcher nach kurzer Zeit ein Geistlicher im Spazieren gehen folgte . Von beiden glaubten die Mörder nicht genug Beute zu erhaschen und warteten auf ein anderes Opfer . Der unglückliche Herr Mathiß aus Freiburg , welcher nunmehr des Weges kam , schien ihnen zur Erreichung ihrer Zwecke geeignet . Sie ließen ihn zehn Schritte an sich vorübergehen , worauf sie , ihm folgend , auf zwei Schritte an ihn herankamen . Herr Mathiß drehte sich um , um zu sehen wer nachfolge , und in demselben Augenblick schoß der eine der Mörder ( der Würtemberger ) ihm die volle Pistolenladung in ' s Gesicht und sein Genosse gab ihm noch nach dem Tode sieben Messerstiche . Hiernach ist es erklärlich , daß aus den Stichwunden kein Blut geflossen war , wie es bei der Todtenschau am zwölften Tage bei Auffindung der Leiche den Anschein hatte , weil nämlich Herr Mathiß augenblicklich nach dem Schusse eine Leiche war . Nach der That eilten die Mörder mit dem Gelde , der goldenen Uhr und Kette nach Straßburg zurück . Der eine der Uebel thäter sing kürzlich Streit mit seiner Gliebten an , weil sie ihn nicht begleiten wollte ; es kam zu Thar lichkeiten , so daß die Polizei eine Verhaftung des Ruhestörers vornahm . Da fand sich bei der Untersuchung der Kleidungsstücke im Gefängniß „ eine goldene Uhr und Kette , welche im Innern des Deckels die Nummer trug , die dem französischen Staatsprokurator von Kehl aus näher bezeichnet war ; beim ersten Verhör gestand der zuerst verhaftete Mörder aus Würtemberg Alles ein . Gestern erfolgte die Verhaftung des zweiten Mörders in Straßburg . schrift . Meißel und Hammer lagen geschmolzen neben seiner Leiche . Zu einiger Aufklärung diene das Folgende : Der junge Mann hatte die eigenthümliche Gewohnheit , die höchsten Berge der Umgegend zu erklettern , das tiefste Dickicht der Wälder aufzusuchen und oft vom frühesten Morgen bis in die tiefe Nacht allein herumzuschweifen . Sein Führer war seine aufge regte Phantasie , seine Begleitung Meißel und Hammer , mit denen er , wo es nur sein konnte , am Liebsten aber in Felsen , einzelne Wörter und Sprüche eingrub . Eine unglückliche Liebe scheint der geheime Grund seines excentrischen Gemüthszustan des gewesen zu seiu , wie dieß aus einer Strophe zu vermuthen , die er in einem Felsen des zwei Stunden von Schemnitz ent fernten Berges Szitnya eingehauen und welche das Akrosti chon Iren ( Irene ) bildet . — ( Nachtheil eines geschwächten Gesichts . ) In einer Vor stadt Londons ereignete sich Sonntag folgender Fall . Die Heldin ist eine alte Dame deren Sehkraft so geschwächt , daß sie ge nöthigt ist , wenn sie die Kirche besucht , ein sehr umfangrei ches Gebetbuch reich in Sammt gebunden , mitzuführen . Als sie Sonntag in die Predigt sich begab , hielt sie bei einer Freundin kurze Rast ; die Stunde des Gottesdienstes schlug , sie nahm ihr Gesangbuch und ging zur Kirche ; die Räume waren bereits mit einer sehr großen Anzahl von Per sonen gefüllt ; die alte Dame erreicht ihren Platz und läßt sich andächtig in ihrem Stuhle nieder . Als der Dienst begann , suchte sie ihr Gesangbuch zu öffnen , als plötzlich ein schriller Ton aus dem Buch erklingt und in lustige Fanfaren über ging . Die Haare der alten Dame reckten sich vor Entsetzen in die Höhe , als sie die Arie von Tommy Dodd — ein höchst weltliches Stücklein beiläusig gesagt — darin erkannte . Statt ihres Gesangbuchs hatte die Unglückliche eine Musikdose gepackt , die ebenfalls mit Sammt überzogen war und die auf dem Tische ihrer Freundin , neben ihrem Gesang buch , gestanden hatte . 5 . Sept . Der hiesige Berichterstatter der „ Frankfurter Zig . “ schreibt in Bezug auf die in der Mon tags = Nummer der „ Köln . Volkszig . “ unter München wieder gegebene telegraphische Depesche des „ Wolff ' schen Bureau ' “ : „ Ich will nicht annehmen , daß diese Depesche sich für eine offiziöse ausgibt , da ich alsdann im Stande wäre , ihr eine offizielle , mit des Fürsten Hohenlohe eigenem Namen unter zeichnete entgegenzusetzen , in welcher Zimmer im „ Hotel Schrieder “ für den bayerischen Minister bestellt worden . Da man aber überhaupt meine Mittheilung nach der heimtückisch offiziösen Art in Zweifel zu ziehen versucht , sehe ich mich ge nöthigt , dieselbe derart durch Details zu belegen , daß den Herren ein für alle Mal die Lust zum Dementiren vergehen soll . Es traf also am Freitag im „ Hotel Schrieder “ zuerst Fürst Gortschakoff , und zwar von Baden = Baden kommend , mit dem Expreßzuge um 11 Uhr 50 Minuten ein ; mit dem eine Stunde später anlangenden Zuge kam Lord Clarendon von Frankfurt . Der Fürst Hohenlohe traf gegen 4 Uhr aus dem Odenwald , von der Domaine Wald = Leiningen kommend , in Heidelberg ein . Die eigentliche Conferenz hat freilich nur zwischen Clarendon und Gortschakoff stattgefunden . Was den Fürsten Hohenlohe anlangt , so scheint man sich darauf be schränkt zu haben , ihm die Resultate der Zusammenkunft in Kürze mitzutheilen , da die Unterredung der Repräsentanten des englischen und russischen Cabinets mit ihm nur ungefähr eine halbe Stunde dauerte . Der Rest der Zeit wurde dem Diner gewidmet . Gegen 7 Uhr Abends sind Fürst Gortscha koff und Lord Clarendon mit der Eisenbahn abgereist , während Fürst Hohenlohe die Nacht über im „ Hotel Schrieder “ blieb und erst am andern Morgen abreiste . “ ( K . . = Ztg . Stuttgart , 5 Sept . Gestern wurde hier am hellen Tag auf Dr . Köllreuter , einen angesehenen Arzt , auf der Straße von einem Manne , den er lange Zeit in Behandlung gehabt , aus einer Pistole geschossen . Der Thäter , der irrsinnig zu sein scheint , soll geäußert haben : „ Der Doktor habe ihn falsch behandelt , müsse aber vor ihm noch hin sein . “ Er soll ähnliche Attentate auf andere Aerzte , welche in seiner Behand lung auch nicht glücklicher gewesen waren , versucht haben . Köllreuter ist der Schenkelknochen zerschmettert , so daß an seiner Rettung gezweifelt wird . Großer Schrecken unter den Weitdurr . Aus Mainz , 31 . Aug . , wird geschrieben : Bei dem Be sitzer eines der hiesigen Hotels langte vor einigen Tagen ein Telegramm aus der Schweiz an , des Inhaltes , daß Prinz Napoleon nebst Gesolge Nachmittags 5 Uhr hier eintreffen werde , es sollten für ihn in dem Hotel acht bis zehn Zimmer in Bereitschaft gehalten werden , auch ein Souper wurde be stellt . Kurz darauf traf nochmals ein Telegramm ein , welches berichtigte , daß der Prinz nicht um 5 Uhr Nachmittags , son dern erst um 8 Uhr Abends hier eintreffe . Der Hotelbesitzer ließ die gewünschten Zimmer in Bereitschaft setzen , trug auch Sorge , daß die Vorzüglichkeit seiner Küche ihre alte Berühmt heit bewähre . Mittlerweile wurde es 8 Uhr , aber kein Prinz ließ sich sehen und der Wirth merkte , daß ihm Jemand einen Possen gespielt . Der Verlust , der demselben dadurch entstand , wäre noch zu verschmerzen gewesen , wenn nicht an dem Tage der Fremden = Verkehr so stark gewesen wäre , daß der Wirth wohl an 80 Personen abweisen mußte . Leipzig , 6 . Sept . Das hiesige k . Bezirksgericht hat vorgestern in zweiter Instanz das Erkenntniß des Gerichts amtes bestätigt , welches wegen Verbreitung staatsgefährlicher Lehren den Drechslermeister Bebel und den Literaten Lieb knecht zu je drei Wochen , den Redakteur Thiele zu zwei Wo chen Gefängniß verurtheilt . Am 27 . Oktober v . I . hatte Bebel in einer Volksversammlung eine „ Adresse an die Demokratie Spaniens “ in achthundert Exemplaren vertheilen und discu tiren lassen , welche folgende Worte enthielt : „ In Deutschland wie überall , wo Gewalt vor Recht geht , hat die spanische Re volution den fast erstorbenen Funken der Hoffnung in der Unterdrückten Brust entzündet . Euere Väter lehrten die unseri gen den Widerstand gegen die fremden Eroberer : ihr lehrt uns , daß ein entschlossenes Volk das Joch der angestammten Tyrannei zu brechen vermag . “ Diese Adresse wurde angenom men und erschien wörtlich in dem von Liebknecht redigirten „ Demokratischen Wochenblatt “ ; mit einigen Abänderungen in dem von Thiele redigirten „ Könneritzer Wochenblatt “ . Berlin , 7 . Septbr . Se . Majestät der König haben Allergnädigst geruht : Dem praktischen Arzt Dr . Gottel zu Elbing den Königl . Kronen = Orden 3 . Klasse , dem Wundarzt u . Geburts helfer Wunsch zu Seitsch im Kreise Guhrau und dem Regierungsboten Schweder zu Stettin das Allgemeine Ehrenzeichen , sowie dem Kossäthensohn Karl Friedrich Wilh . Barenthin zu Klein = Mutz im Kreise Templin die Rettungs Medaille am Bande zu verleihen . — Die Berliner Börse hat so stürmische Tage , wie die letzten , fast seit einem Menschenalter nicht erlebt , weder der Krieg von 1859 , noch die Ereignisse der unruhigen Jahre 1864 und 1866 , noch auch die Luxemburger Affaire , die einen Krieg zwischen Frankreich und Preußen der Börse unmittelbar vor die Augen rückte , haben in so kurzer Zeit solche kolossale Verwüstungen in den Coursen und im Geschäft anzurichten vermocht , und solche bisher fast für unmöglich ge haltene Schwankungen erzeugt . Es ist , als ob mit einem Schlag alle unsere Verhältnisse total umgeändert wären , als ob Handel und Verkehr vollständig stockten , der Geldmarkt nicht mehr leistungsfähig und desorganisitt , der Frieden ernstlich bedroht sei , ja man kann behaupten , daß die Deroute nicht hätte größer sein können , wenn alle diese Calamitäten mit einem Schlag über die ahnungslose Börse hereingebrochen wären . Und welches sind nun in der That die Ursachen , die so konvulfivische Wirkungen zu erzeugen vermochten ? Die Geldverhältnisse in Wien und die schwankende Gesundheit des Kaisers Napoleon . — Fürst Friedrich Wilhelm von Hohenzollern Hechingen ( geb . 16 . Febr . 1801 ) ist gestern auf seinem Schlosse in Schlesien am Schlagfluß gestorben . Mit ihm ist die Linie Hohenzollern Hechingen erloschen . Er hatte bekanntlich durch Uebereinkunft vom 7 . Dezember 1849 und Kraft der beste henden Erbverträge zu Gunsten des Königs von Preußen der Regierung seines Fürstenthums entsagt . Der königliche Hof hat auf 14 Tage Trauer angelegt . — Die preußische Regierung hat beschlossen , den diploma tischen Verkehr mit Wien künftig nur mündlich zu pflegen . Denn wenn die Sachsen nachher Schwarz auf Weiß im Roth buch erscheinen , so sind das zwar die Norddeutschen Bundes farben , Preußen selbst ist aber mit diesem Aushängen nicht gedient . — Am Freitag hat eine Versammlung der Theater Direktoren Berlins stattgefunden , deren Resultat gerade nicht sehr günstig für die Musiker gewesen ist . Es wurde dabei von einem der Anwesenden zur Geltung gebracht , daß der Strike der Musiker nur die eine Analogie mit den jetzt Mode gewor denen Strikes der Handwerker habe , daß von den Arbeit nehmern höhere Löhne beansprucht wurden , sonst sei das Ver hältniß der Musiker in Betreff ihrer Thätigkeit in keinen Ver gleich mit der Thätigkeit anderer Arbeiter zu bringen . Zunächst hätten die Musiker , namentlich bei den Theatern , nur regel mäßig drei Stunden täglich und zwar am Abend Dienst , im Sommer kämen durch die Garten = Konzerte noch 2 Stunden hinzu , und nur mitunter würden sie auch Vormittags durch Proben in Anspruch genommen . Dagegen arbeitete der Hand werker 12 bis 16 Stunden des Tages ununterbrochen . Die Musiker hätten ferner , namentlich in den Theatern , welche keine Opern aufführen , selbst während der Stunden ihrer Thätigkeit lange Pausen von einem Musikstück zum andern , oft sogar hätten sie nur in den Zwischenakten eine kurze Zeit Musik zu machen und verließen schon vor dem Beginn des letzten Aktes das Orchester . Weiter wurde erwähnt , daß die Gesellen nur für sich , nicht aber auch für die Lehrburschen und Handlanger Lohnerhöhung verlangt hätten . Die Musiker da gegen machten keinen Unterschied , ob sie Künstler oder nur musikalische Tagelöhner seien . Der erste Biolinist und der Triangelschläger hätten sich als Gleichberechtigte zum Strike vereinigt . Der Künstler im Orchester sei eines guten Honorars gewiß und verdiene noch in seiner reichlichen freien Zeit durch Musik = Unterricht recht Bedeutendes . Daß dieser sich jetzt auf lehne für die untergeordneten Stimmen , um dem schon genug belasteten Theaterdirektor noch mehr abzupressen , sei daher höchst unrecht und solchen unbilligen Forderungen mit Energie entgegenzutreten . Der Handwerker habe keinen Jahreskontrakt , seine Einnahme hänge davon ab , ob der Meister ihn beschäf tigen könne . Der Musiker im Theater dagegen habe Jahr aus Jahr ein seine feste Einnahme , die nicht davon abhänge , ob sein Direktor Verdienst habe , oder nicht ; dies . r müsse zahlen , gleichviel , ob seine Abendkasse voll oder leer sei . — Diese Ansichten sollen in der Versammlung Anklang gefunden haben und beschlossen worden sein , auf eine prinzipielle Lohn erhöhung der Orchester = Mitglieder nicht einzugehen , sondern möglichst die Orchester zu verkleinern , ja , schlimmsten Falls die Musikstücke nur mit Klavier = Begleitung — wie das z . B . im Alcazar geschehen ist — aufzuführen . Die meisten Or chester = Mitglieder sind übrigens noch durch längere Verträge an ihre Theater gebunden , sodaß den Theaterdirektoren vor läufig durch den Musikerstrike keine bedeutende Verlegenheit bereitet wird . Stettin , 6 . Sept . Die gestern Abend hier zu Ehren des Königs veranstaltete Illumination ist ungemein glänzend ausgefallen . Wie die „ N . Stett . Zig . “ berichtet , waren die Transparente mit ihren Inschriften besonders reich an Anspie lungen auf den Fall der Festungswerke . Im Rayon vor dem Königsthor las man an einer Stelle die Worte : „ Die Rayons würden noch heller illuminiren , ließ König Wilhelm die Wälle rasiren . “ Am Holz ' schen Hause in der Fscherstraße stand zu lesen : „ Unser Jubel würde noch lauter erschallen , ließ König Wilhelm die Wälle fallen ; “ ähnlich an einem Keller in der Königsstraße : „ Fallen die Wälle nieder , illuminiren wir wieder . “ Eine Inschrift bei dem Tapisseriegeschäfte von Döring , Ecke der Breitenstraße , lautete : „ Durch Dich ward Preußen groß , Stettin bleibt immer klein , wär ' n wir die Festung los , würd ' es bald besser sein . “ Am Dombrowsky ' schen Hause in der Papenstraße lautete ein Transparent : „ Fort die Mauern , fort die Wälle , Herzen frei und Geister helle . “ „ Und wenn Stettin keine Festung wär ' , es brännten ’ ne Million Lichter mehr, “ und an dem Moritz ' schen Hause in der Schulzenstraße : „ Im Kriege stürmten wir die Wälle , im Frieden hoffen wir ' s von Dir . Drum schaff ' Du eine reich ' re Quelle des Wohlstands und der Steuern hier . “ Auf dem Schloßhofe brachten die beiden hiesigen Liedertafeln dem Könige ein Gesangständchen . Es kam das schwungvolle „ Hohenzollernlied “ von Ludwig Giesebrecht , komponirt von Oelschläger , zum Vortrage , worauf der König scherzend be merkte , „ man hätte dieses Lied lieber nicht vortragen sollen , da es ja geeignet sei , ihn stolz zu machen . “ Dem Komponisten des ebenfalls vorgetragenen Liedes „ Ossian “ , Beschnitt , sprach der König seine besondere Anerkennung aus . Stettin , 7 . Sept . Bei dem gestrigen Gala = Diner auf dem hiesigen Schlosse brachte der König einen Toast auf das zweite Armeekorps , in Anerkennung der Leistungen desselben , aus . Der König machte darauf aufmerksam , daß das Corps den Vorzug gehabt habe , bereits zwei Mal von dem Kron prinzen kommandirt zu werden . Der König bedauerte , daß sein hochseliger Bruder den jetzigen Zustand des Armeekorps , das er so sehr liebte , nicht habe sehen können ; er würde gewiß zufrieden mit demselben gewesen sein . Stargard , 7 . Sept . Der König wohnte heute dem Manöver bei , welches zu ischen Buslar und Klützow stattge funden hat . Bei Klützow war dem Könige von den Ständen des Kreises Pyritz ein festlicher Empfang bereitet ; auf die Ansprache einiger Stände = Mitglieder erwiederte Se . Majestät in sehr huldreichen Ausdrücken . Eine Anzahl von Bäuerinnen aus dem Waizacker , welche in ihrer malerischen Tracht er schienen waren , überreichten dem Könige ein plattdeutsches Gedicht . Das Manöver unter dem Ober = Kommando Seiner Königl . Hoheit des Kronprinzen ist sehr glänzend ausge fallen und hat mit der Erstürmung dreier Schanzen geendigt . Kreuznach , 5 . Sept . ( Aus der Kirche . ) Man schreibt der „ V . Zig . “ : Im Bad Kreuznach , der durch den Besuch von sieben Tausend Badegästen kosmopolitischen Stadt mit zwei Drittel protestantischer Einwohner , sollte der Goldarbeiter W . Waegelein bei dem Sohne des Kaufmanns G . Pfeiffer die Stelle eines Taufpathen einnehmen . Da nun die Frau des Pathen katholisch ist und auch die Kinder dieser Ehe katholisch getauft sind , so hat der evangelische Pfarrer Wenzel denselben , für unwürdig als Pathe , zurückgewiesen . In Folge dessen sind die in Abschrift hier anliegenden Briefe an besagten Pfarrer Wenzel abgegangen , und wir ermächtigen Sie , hiervon für Ihre Zeitung Gebrauch zu machen : I . Kreuznach , 29 . August 1869 . Herr Küster Wohlleben theilte mir gestern Ihren Beschluß mit , wonach Sie bei der Taufe meines jüngsten Sohnes auf Zurückweisung des von mir bestimmten Pathen , Herrn Wilhelm Waegelein , bestehen . Unter diesen Um ständen kann ich nicht umhin , mein Ihnen gegebenes Wort auf recht zu erhalten , und so verzichte ich denn mnt Freuden auf die Vornahme einer Taushaudlung , deren Segen mir um so zweifel hafter erscheint , als damit quasi die Verdammung eines , der all gemeinen Achtung sich erfreuenden Mitbürgers verknüpft ist , über welche vernünftige Menschen allerdings nur mitleidig lächeln können . Mein Sohn Wilhelm mag später nach seiner eigenen Fagon selig werden ; haben Sie die Güte , denselben nebst dem — nach der Versicherung der Amme Frau Oppermann — durch Sie willkürlich eingetragenen Pathen , Herrn Jean Winkler , aus dem Kirchenbuche zu streichen . Genehmigen Sie meine höfliche Empfehlung Georg Pfeiffer . II . Die evangelische Kirche hat sich nicht entblödet , bis dato sieben Jahre lang , Kirchensteuer von mir zu erheben , während sie mich nicht für würdig hält , die Stelle eines Taufpathen einzu nehmen . Da ich mir nun nicht gerne die Rechte eines Institute entziehen lasse , das mir seine Lasten aufbürdet , so zeige ich hier durch meinen Austritt aus der evangelischen Kirche an . Achtungs . voll W . Waegelein . Kreuznach , den 1 . September 1869 . Bracht bei Kempen , 31 . August . Gestern hatten drei Arbeiter ein im Bau begriffenes Haus beinahe vollendet , sie begaben sich ziemlich angetrunken in den Keller desselben , um zu schlafen . Einer der Arbeiter steckte in seiner Trunkenheit das Lagerstroh , etwa acht Gebund , in Brand und verhinderte auch gewaltsam ein Löschen des Brandes , welchen ein anderer Arbeiter löschen wollte . Das Feuer wurde aber so stark , daß bald alle drei durch das Kellerloch , wodurch sie eingestiegen zu entkommen versuchten ; dies gelang aber Keinem , vielmehr sind alle drei durch die Flammen so übel zugerichtet , daßssie schwerlich mit dem Leben davon kommen . II Paris , 7 . September . Ein kaiserliches Dekret erklärt die äußergewöhnliche Session des Senats für ge schlossen . “ — Die beunruhigenden Gerüchte über den Kaiser ent stammen hauptsächlich den auswärtigen Spekulanten ; sie sind unbegründet . Der Kaiser steht , wie gewöhnlich , tagtäglich auf , unterzeichnet die Dekrete und erledigt die Geschäfte in ge wohnter Weise , und wenn rheumatische Schmerzen auch an haltend waren , so hat doch der Gesundheitszustand niemals die geringste Besorgniß eingeflößt . — In der Senatsitzung war die Rede Magne ' s der Glanzpunkt . Trotz der treffuchen Vertretung der Adressenbe , rechtigung durch Hubert = Delisle , Larabit und Seom dAgnessean , wobei letzterer meinte , es sei nichts so unböflich als Denen , die zu uns sprechen , nicht zu antworten , worant Barrot die schlagende Erwiderung einfließen ließ , „ es ist niche erforderlich , zwei Monate lang auf eine Rede von oft mum viertelstündiger Dauer zu antworten , verlor die Adresse ihren Von wesentlicher Bedeutung war ferner die Erklärung des Ministers des Innern , daß das Gouvernergent gar nicht vor habe , seine Politik — in handelsbeziehlichen Angelegenbeiten — zu ändern , es halte dieselben für gut und werde sie daber auch vertheidigen . Brenier beantragte sodann schließlich die Redaktion eines Constitutionstextes , der klar , geordnet und bündig sei , um in allen Gemeinden veröffentlicht zu werden damit die Staatsbürger denselben begurachten könnten ; dieser Wunsch ward zum Beschluß erhoben . So schloß denn diese wichtige Sitzung , die letzte der außergewöhnlichen Session , iu welcher der Senat einberufen worden . Die Senatoren schie . den um 5 Uhr unter dem allseitigen Rufe , „ # 8 lebe der Kaiser “ . Eine richtige Huldigung , die der überlegenen poli , tischen Intelligenz Dessen galt , der sich den Bedürfnissen seiner Zeit zu fügen verstand und der die Gegenwart durch das auto ritätische Kaiserreich gründete , so wie er die Zukunft durch das liberale Kaiserreich sichern wird . — Zu den vielen Glossen und Commentaren , mit welchen die Zeitungen die Krankheit des Kaisers versehen , soll er , wie der Gaulois erzählt , gegen Hrn . Conti geäußert haben : „ Nun . ich bin ja auf dem besten Wege beinahe ebenso populär zu werden , wie Frlu . Schneider . “ ( Die bekannte Schauspielerin . deren Privatleben dem Publikum so vielen Stoff zur Unter haltung bietet . ) AAC London , 6 . Sept . Die deutsche Nordpol = Expe dition , sagt der „ Morning Herald, “ habe bis jetzt nichts Anderes entdeckt , als daß viel Eis bei Grönland anzutreffen sei . Das sei nichts besonders Neues , welche wissenschaftliche Form man auch der Entdeckung geben möge . Seitdem arktische Expeditionen das tragische Interesse verloren , welches ihnen früher der Untergang der Franklin ' schen Expedition verliehen , sei die Sucht nach Nordpol = Entdeckungen auf eine Linie mit dem Afrika = Reisefieber zu stellen . Aber das Innere Afrika ' s könne doch einmal für civilisatorische Zwecke nutzbar gemacht werden , während oben im Norden nichts zu holen sei und nichts geschaffen werden könne , als ein Name für ein bisher unentdecktes Cap oder eine neue Eispassage . — Die Frankreich gewährte Freiheit , urtheilt der „ Mor ning Herald , wird im Grunde nur so viel bedeuten , als eine vollkommene Erleichterung für die regierende Macht , welche ihre Bürde zu schwer finde . Werde die Freiheit mißbraucht , habe man es leicht , den alten Appell an die Bedürfnisse der Nation und an die Volksmeinung wieder aufzufrischen . Die Wahl würde ohne Zögern getroffen werden . — ( Ein Deutsch = Atlantisches Kabel . ) Der „ New = York Times “ vom 26 . August entnehmen wir im Auszuge die fol gende wichtige Notiz : Vom Kanzler des Norddeutschen Bundes , Grafen Bismarck , ist dem Grafen Oskar Reichenbach und Or . Adolf Lafard in Berlin , wie dem Parlamentsmit glied Mr . I . L . ' Beirne und Mr . I . George Cook in London , unterm 12 . August eine Concession zur Legung eines neuen atlantischen Kabels zwischen Deutschland und den Vereinigten Staaten ertheilt worden . Diese Concession ent hält folgende Punkte : Der Bundeskanzler behält sich das Recht vor , den Ort , wo das Kabel in Deutschland gelandet und mit den Norddeutschen Telegraphenlinien verbunden werden soll , selbst auszuwählen . Dagegen trifft er die nöthi gen Anstalten zur Beschützung des Kabels gegen böswillige Beschädigung und Verletzung desselben durch Fahrzeuge oder Fischerboote . Den Unternehmern steht es frei , das Kabel ent weder direkt , ohne irgend einen andern Punkt zu berühren , event . via England und Neufoundland , bis zu irgend einem Punkte zwischen New = York und Boston zu legen . Gleichzeitig steht es im Belieben der Unternehmer , ein neues Kabel zu legen oder Behufs Herstellung einer Verbindung eins der bereits existirenden submarinen Kabel käuflich zu erwerben . Im letztern Falle behält sich der Bundeskanzler das Recht vor , das anzukaufende Kabel vorher einer gründlichen Prüfung unterziehen zu lassen und wenn erforderlich , dessen Ankauf zu untersagen . Den Unternehmern wird gestattet , mit der indo europäischen Telegraphen = Gesellschaft Behufs des Austauschs von Telegrammen zwischen Amerika und Asien oder Australien in Unterhandlungen zu treten . Der Bundeskanzler behält sich den Entwurf der Regulationen und des Tarifs vor . 7 Petersburg , 7 . Sept . Der Czaar ist in Livadia von Schwermuth befallen ; ganze Tage lang weigert er sich , irgend Jemand zu empfangen ; eine leichte Erkältung hat sich noch hinzugeschlagen . — Die Stadt Warschau ergab bei vorgenommener Zäh lung 252,000 Bewohner ; im Jahre 1865 zählte man deren 292,000 ; in 4 Jahren also verlor sie 40,000 Bewohner . New = York , 7 . Sept . Der Kriegs = Minister John Rawlins starb gestern Nachmittag , 38 Jahre alt . Aachen , 8 . Sept . Die Verwendung des 550 Thlr . betragenden Antheiles an dem Ueberschusse vom 7 . Rheinisch Westphälischen Turnfeste hat in der gestrigen General = Ver fammlung des Turn = Vereins folgendermaßen stattgefunden : Taubstummen = Anstalt . . . . . . . 100 Thlr . Mariannen = Institut 100 „ Bergleute in Plauen . . . . . . 50 „ Elisabeth = Verein . 50 „ Evangelischer Frauen = Verein . . . . . 50 Burtscheidter Frauen = Verein . . 50 „ Zweigstiftung des israelit . Frauen = Vereins ( Studienstiftung ) 3 Bibliothek des Handwerker = Vereins . 30 „ Spieß = Denkmal 25 Einzelne hülfsbedürftige Familien . . . 65 550 Thlr . angefangenen Ziehung der 3 . Klasse 140 . Königl . Klassen = Lotterie fiel der Hauptgewinn von 15,000 auf Nr . 31,587 . 1 Gewinn von 5000 Thlr . auf 49,936 . 1 Gewinn von 1000 Thlr . auf Nr . 5122 . 2 Ge winne von 600 Thlr . fielen auf Nr . 4887 und 44,824 . 3 Gewinne von 300 Thlr . auf Nr . 8373 , 56,582 und 76,614 und 10 Gewinne von 100 Thlr . auf Nr . 21,511 , 34,186 , 61,313 , 74,647 , 76,059 , 78,251 , 80,519 , 80,731 , 80,854 und 91,614 . Berlin , den 7 . September 1869 . Königliche General = Lotterie = Direktion . Geldkurs . Aachen den 9 . Sept . 1869 .
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TodesAnzeige . Ge hat dem Allmächtigen ge nien beann Goitm und Ae7 Mathias Kirsch , heute zu sich in die Ewigkeit zu rusen . Er starb in Folge einer Lungen Entzündung , vorher durch den Empfang der hh . Sakramente ge gürt : Die Seele des theuren Hinge schiedenen empfehlen in das Gebet der Gläubigen Die tiefbetrübten Ange hörigen . Aachen , den 6 . Sept . 1869 . Die Beerdigung findet Statt Donnerstag , den 9 Sept . , Morgens 9 Uhr ; unmittelbar nachher , Mor gens 10 Uhr , werden die feierlichen Exequien in der Pfarrkirche zum h . Adalbert abgehalten werden 11554 . Vermiethung eines städtischen Hauses . Am Dienstag den 14 . September curr . , Morgens 11 Uhr , wird im Rathhaussaale das der Stadt ge hörende Haus Nr . 43 Peterstraße , bis jetzt bewohnt durch Eheleute Schmidt , öffentlich an den Meistbietenden auf 6 Jahre , vom 1 . Oktober c . ab , vermiethet . Die Bedingungen liegen im Stadt = Sekre tariate zu Jedermanns Einsicht offen . Aachen , den 6 . Sentember 1869 Der Ober = Bürgermeister , " 11516 . Contzen . Bekanntmachung . Für die Hinterbliebenen der verunglückten Bergleute in Plauen sind mir von Herrn K . 12 Thlr . überwiesen worden . Besten Dank . Aachen , den 7 . September 1869 . Der Königl . Polizei = Präsident u . Landrath , Hirsch . Unter Nr . 2793 des Firmen = Registers wurde heute eingetragen , daß der zu Esch weiler = Aue wohnende Victor Brouhon , Fa brikant feuerfester Produkte , daselbst ein Handelsgeschäft unter der Firma V . Brouhon ührt . Aachen , den 8 . September 1869 . Königl . Handelsgerichts = Sekretariat Der zu Iülich wohnende Kaufmann Peter Schmitz führt daselbst ein Handels geschäft unter der Firma P . Schmitz , was heute unter Nr . 2794 des Firmen Registers eingetragen wurde . Aachen , den 8 . September 1869 . Königl . Handelsgerichts = Sekretariat . Unter Nr . 836 des Gesellschafts = Registers wurde heute eingetragen , daß die zu Ge münd wohnenden Kaufleute Heinrich Wol ters und Eduard Hirtz seit dem 1 . Sep tember d . J . unter der Firma Wolters & Hirtz eine Handelsgesellschaft führen , die zu Ge münd ihren Sitz hat und von jedem der genannten Gesellschafter vertreten werden kann . Nachen , den 8 . September 1869 . Königl . Handelsgerichts = Sekretariat . Unter Nr . 837 des Gesellschafts = Registers wurde heute eingetragen , daß zwischen den zu Gemünd wohnenden Emil Chillingworth , Chemiker , Eduard Hirtz , Kaufmann , und Heinrich Wolters , Kaufmann , seit dem 1 . September d . J . unter der Firma Chillingworth & amp Cie . eine Handelsgesellschaft besteht , die in Ge münd ihren Sitz hat und von jedem Theil haber vertreten werden kann . Nachen den 8 September 1869 . Königl . Handelsgerichts = Sekretariat . Unter Nr . 2795 des Firmen = Registers wurde heute eingetragen , daß der zu Aachen wohnende Handelsmann Jacob Flach daselbst ein Handelsgeschäft unter der Firma führt . Aachen , den 8 . September 1869 . Königl . Handelsgerichts = Sekretariat . Oelanntmachung . Zur Wiederverpachtung der an der Wei den = Eschweiler Staatsstraße , zwischen den Ruthensteinen 0 . bis 0,9316 belegenen Chausseegeld = Hebestelle zu Merzbrück , vom 1 . Norember d . J . ab , ist Termin auf den 18 . d . . , Vormittags 10 Uhr , in unserem Geschäftslokale anberaumt , woselbst auch die Pachtbedingungen zur Einsicht offen liegen . Aachen , den 3 . September 1869 . Königliches Haupt = Zoll = Amt . Gebrüder Pereys Automatischer Katarakt = Waschtopf . 11619 . Dieser neue in Amerika paten tirte Dampf = Waschtopf verdrängt vermöge seiner einfachen und zweckmäßigen Ein richtung sowie seiner außerordentlichen Leistungen alle bis jetzt dagewesene sonstige Waschapparate . Verkauf derselben für Aachen und Um gegend beim Unterzeichneten . Kastroibe 1 Großlölnstraße 19 Laden = Gehülfin gesucht , welche im Kurzwaaren = Geschäft gründlich erfahren ist und Französisch spricht . Anerbietungen unter A C 12 besorgt die Erpedition . 11612 . Ein Mädchen für Küche und Hausarbeit gesucht : Hirschgraben 14 . 11615 Für einen gesitteten Knaben vom Lande , mit guten Schulzeugnissen ver sehen , ist in einer Kolonial = , Material = und Farben = Handlung eine Lehrlingsstelle offen bei freier Kost und Wohnung im Hause des Prinzipals . Ausk . in der Exped . 11603 . Annonce . Gute Schlosser , die gleichzeitig Ma schinenwärter sind , werden für unsere Werk stätten in Lendersdorfer Hütte bei Düren gesucht . Liberaler Verein für Nachen und Burtscheid . „ kumung Donnerstag den 9 . Septeinber , 7 Uhr Abends , in Vernarts Lokal . 11567 . Konigsgrabe bei Grevenberg sendet ihre Steinkohlen ( Mageran u Geries ) in Karren à 30 Scheffel frei an ' s Haus . Für gute stückreiche Waare , wie reichliches Maaß ist bestens gesergt . Bestellungen wer den entgegengenommen : Heinrichs = Allee 60 und Kohlen = Niederlage auf dem Gasborn . 11423 . Vorstand . Loose zu der mit der 38 . General = Ver sammlung des landwirthschaftl . Vereins für Rheinpreußen zu Trier verbundenen Verloosung von Vieh und landwirth = schaftl . Geräthen , deren Zie hung am 22 . September d . I . stattfindet , sind vorräthig bei Kaatzer , Büchel 36 . Weyers = Kaatzer , Kleinmarschierstr . 8 . Das Loos kostet 20 Sgr . 11267 . Zul Jugericbhuder . 10284 . Den Empfang der neuesten Jagd artikel und Munition , Lefaucheux = Patronen in vier verschiedenen Sorten , zeige ich hier mit ergebenst an . Wilh . Parisis , Büchsenmacher , Promenadenthor Nr . 50 . 11398 . Für ein hies . Bureau wird ein junger Mann — nicht über 15 Jahre alt — zur Be sorgung kleiner Schreibereien , Kommissionen 2c . , gegen entspre chendes Salair baldigst gesucht . Selbstgeschriebene Anerbietungen mit Abschrift der Schulzeugnisse werden unter Nr . 11398 durch die Exped . erbeten . nebst mehreren Zimmern , Munsterplatz Nr . 2 ( an der Krämerthür ) pro 1 . Oktober zu vermiethen . Ausk . Krämerstr . 28 — 32 . 11175 . Die Fallsucht heilbar ! Fr . A . Quaute , Fabrik = Besitzer zu Warendorf in Westphalen , Inhaber mehre rer Ehrenzeichen 2c . , hat ein als unfehl bar erprobtes nicht medizin . Uni versal = Heilmittel gegen die Fall sucht ( Epilepsie , epilept . Krämpfe ) erfunden , und versendet auf Franko = Ver langen gratis = franko Prospekte über sein einfaches Heilverfahren mit zahlreichen , theils amtlich konstatirten resp . eid lich erhärteten Zeugnissen und Dank sagungsschreinen von glücklich Geheilten aus fast sämmtlichen europ . Staaten , sowie aus Amerika , Asien 2c . 11147 . Sstender Seesische in Eis verpackt , Kabeljau , Schellsische , See tongen , Rhein = Salm , Aale , Hechte , feinste holländ . Häringe 2½ Sgr . , schottische Häringe 1½ Sgr . , feinste russische Sardinen 6 Sgr . p . Pid , Austern , Lachs , frisches Reh , Wildschwein , Hasen , Feldhühner , Eis , Pfirsiche , Ananas empfiehlt Kremer , Hartmannstr . 26 . 1605 . Ein zweiter Bäckergeselle gesucht : Wirichsbongardstraße 33 . Einer achtungswürdigen , bemittelten Dame bietet Herz und Hand ein junger Mann , mit besonderen Vorzügen und rentablem Geschäft , den Verhältnisse zu diesem Schritte drängen . Fr . gefällige Offerten erbeten unter Chiffre 0 N binnen 3 Tagen an die Exp . Ehrenwort auf Ehrensache . 11607 . Ein Knabe von 16 Jahren sucht leichte Beschäftigung . Ausk . Pontstraße 155 . 11621 . Ein Mädchen , welches gut kochen kann , zum Oktober gesucht . Ausk . in der Exp . Ein Näherin sucht noch einige Kunden zum Ausbessern : Kleinmarschierstr . 50 . 11611 . Gute Rock = und Hosenarbeiter können dauernd beschäftigt werden bei E . Preim . 1597 . Ein schöner Tuchstabel , mit oder ohne Theke , wird zu kaufen gesucht . Ausk . in der Exp . 11514 . Ein Zweitmädchen , welches waschen und bügeln kann , für Oktober ge sucht : Avalbertstraße 44 . Tichsurrilik rat mit Dampfkraft zu miethen gesucht . Offerten unter L 58 besorgt die Exp . 11575 . per Centr . 1 Thlr , per Eimer 5 Sgr . , stets vor räthig bei Carl Seidel , Kurhaus = Restaurateur . 11594 . Ein Mädchen geg gesucht : Alexanderstraße 70 . Oeffentlicher Immobilar = Verkauf . Montag den 15 . November 1869 , Morgens 10 Uhr , wird der unterzeichnete Notar auf Anstehen der Erben Nikolas Hausen zu Forst , in der Wohnung des Wirthes Herrn Albert Welter daselbst , folgende in der Bürgermeisterei Forst gelegene Immobilien öffentlich verkaufen , nämlich : 1 . Das zu Forst in der Dorfstraße , einerseits neben Welter , audererseits neben Ver käufern , gelegene mit Nr . 4 bezeichnete Wohnhaus nebst Hofraum , Stallung , sowie 77 Ruthen 70 Fuß Garten und 2 Morgen 16 Ruthen 30 Fuß Baumwiese längs dem Wege nach Drimborn gelegen ; 2 . das daselbst hinter dem vorerwähnten Hause längs dem Eigenthum von Welter gelegene mit Nr . 43 bezeichnete Wohnhaus nebst Hosraum und 57 Ruthen 30 Fuß Garten ; 3 . das daselbst in der Dorfstraße , einerseits neben F . Birken und andererseits neben Scheibler gelegene , mit Nr . 25 bezeichnete Wohnhaus nebst Scheune , Stallung , Hofraum , Garten , Weide und Wiese , im Ganzen an Fläche haltend 2 Morgen 173 Ruthen 80 Fuß . Die Wiese eignet sich vorzüglich zum Kalkbrennen und hat die Conzession dazu . 4 . 119 Ruthen 40 Fuß Garten und 2 Morgen 11 Ruthen 40 Fuß Wiese an der platten Eiche , neben Birken , Klausener und der Landstraße ; — dieses Grundstück eignet sich zum Ausziegeln . 77 Ruthen 50 Fuß Sckerland an der platten Eiche neben Klausener und Corr ; 2 Morgen 108 Ruthen 90 Fuß Ackerland an der platten Eiche neben Leydel und Gerhards , — zum Ausziegeln geeignet . 7 . 3 Morgen 89 Ruthen 60 Fuß Ackerland an der Stumpengasse neben Welter und Erben M . Kloubert . 1 Morgen 7 Ruthen 40 Fuß Wiese im Roetgerseld neben Gatzen und Bayer . 1 Morgen 28 Ruthen 50 Fuß Wiese im Roetgerfeld neben Nickes , Birken und Geulen ; 1 Morgen 52 Ruthen 50 Fuß Ackerland auf ' m Mänsert neben Corr , Geulen , Butz und Vondenbusch . Die drei zuletzt erwähnten Grundstücke eignen sich zum Ausziegeln . Die Bedingungen sind bei dem Unterzeichneten einzusehen . 11604 . Baum , Notar . 5 . 6 . 8 . 9 10 . Chäries - Hantim , Marenland - Tahtcur , 10 Friedrich Wilhelm = Platz 10 . Den Empfang der von mir persönlich in und London eingekauften Nouveautés für die Herbst und Winter = Saison in großer Auswahl erlaube meinen geehrten Kunden und Gönnern ergebenst anzuzeigen . Elegantes Fagon , feine Anfertigung , äußerst billige Preise . 11445 . Um Thonwaaren , Porzellan , schaum , Glas , Elfenbein , Billard queues , Marmor , sowie Holz und Leder dauerhaft zu kitten , resp . auszubessern , ist das Beste , was es in der Welt gibt , F . E . Dietrich & Co . unentbehrliches Cement . Die ausführliche Gebrauchs = Anweisung wird ( damit Jedermann Gebrauch da von machen kann ) jeder Flasche beigefügt . Der Preis pro Flasche ( welche mit unserer genauen Firma versehen ist ) beträgt 5 , 10 und 15 Sgr . und ist dasselbe nur allein echt zu beziehen von F . E . Dietrich & Co . , Manufacteurs , Dresden , Wettinstr 16 , und von den Herren Meessen = Deden , Prome nadenstraße 44 , General = Agent und Depositair für 10942 . Aachen und Umgebung . Kotener Die Eröffnung meiner neuen Bierhalle Wiener Hofburg " , verbunden mit Familien = und Damen = Salon nebst Gartenwirthschaft , Kenlderistlaßt 33 . am Donnerstag den 16 . September , beehrt sich der Unterzeichnete hiermit anzuzeigen . „ „ ausgeführt von der ganzen Feuerwehr = Kapelle , unter Leitung ihres Kapellmeisters Herrn Rothschuh . Programm : 1 . Abtheilung . 1 . Einweihungs = Fest - Marsch 2 . Ouverture zur Oper „ Die Stumme “ 3 . Salamander = Walzer 4 . Fantasie für Clarinette . Solo aus Webers Freischütz . 5 . Fackeltanz 2 . Abtheilung . 6 . Signale für die musikalische Welt . Potpourri 7 . Ella = Polka 8 . Duett aus „ Der König von Yvetot “ . 9 . Jubel = Quadrille 10 . Introduktion aus „ Die Lombarden . 3 . Abtheilung . 11 . Der Liederfreund „ Potpourri . . 12 . Glocken = Polka 13 . Introduktion und Polacca für 2 Trompeten , Solo 14 . Champagnersreuden = Galopp von Uhle . " Anber " Rothschuh . " Meyerbeer . von Hamm . " Riccius . " Adam . " Rothschuh . " Verdi . von Rothschuh . " Kegel . " Clarens . " Kegel . Bei günstigem Wetter findet das Konzert im Garten Statt . Kaldenbach . Mein Wiener = Bier = Depot bleibt vorläufig noch Adalbertstraße 57 . 11616 . Eine Ladengebülfin , welche der französischen Sprache mächtig ist , wird gesucht bei A . Kloth = Kühn , Pelz - und Kurzwaarenhandlung . Ein Mädchen sucht Stelle für Küche und Hausarbeit zum 1 . Okt . Auskunst Born gasse 1 , erste Etage . 11536 . Schneidergesellen gesucht . Ausk . Mostardgasse 17 . 11510 . Ein Hausknecht gesucht . Ausk . in der Exp . 11606 . Ein ordentliches Küchenmädchen sucht Stelle zum 1 . Okt . Ausk . in d . Exp . Derharts Lokal . Donnerstag , Abends 8 Uhr : im großen Konzert = Saale Großes Konzert vom ganzen Musikkorps des 28 . Inf . = Regiments unter Leitung seines Kapell meisters Hrn . F . Speer . Eintrittskarten 5 Sgr . Logen u Balkon 7½ Sgr . Dutzendbillets . Nicht zu übersehen ! Sammt für Putzmacherinnen und be sonders für Mantillen geeignet , wird wegen Aufgabe der Fabrik durch einen hiesigen Agenten 20 Proz unter Ladenpreis in jedem Ellenmaß abgegeben . Auswärtige gef . Aufträge werden unter Lit . I F 3 an die Exped . erbeten , worauf sofort Muster nebst Preis zu Verfügung steht Näheres in der Exped . 11446 . Schöne gesunde Woh nungen zu vermiethen . Ausk . in der Exp . 10188 Stallung mit Remise und Wohnung zu vermiethen . Ausk . in der Expedition . 10187 . 11468 . Wagenpferd billig zu verkaufen . Ausk . vor Adalbertsthor 8 . 10868 . Eine Person gesetzten Alters sucht zum 1 . Oktober Stelle in einer stillen Haushaltung oder bei einem Geistlichen hier oder auswärts . Adressen bes . die Exp . 4156 . Ein mittelgroßes Haus in schöner und angenehmer Lage der Stadt zu ver kaufen oder zu vermiethen . Ausk . in der Krd . 11308 . 2 möbl . Zimmer ( parterre ) mit Kost an zwei Herren à 16 Thlr . monatl . zu vermiethen . Ausk . in der Exped . 3 starke Zuchthunde ( 1 alter und 2 junge ) zu verkaufen : Jakobstr . 37 . 11237 In frequenter Lage wird Parterre ein Geschäftslokal , vorzugsweise mit beson derem Eingang , gesucht und können auch vorhandene Comptoir = Einrichtungen übernommen werden . Adressen nimmt die Exp . sub N P B6 entgegen . 11474 . 11338 . Ein Schweinemetzger = Geselle oder ein starker Lehrling vom Lande wird gesucht . Auskunft in der Exped . Ladenlokal nebst geräumiger Wohnung zu vermiethen . Ausk . in der Exped . 11411 . Zweite Etage zu vermiethen : Hochstr . 16 . 10288 . Wichtig für Bäcker und 11618 . Konditoren . Barth . Wirtz empfiehlt sich zum Bauen der Backöfen von Königswinter - Steinen und verspricht prompte und reelle Bedienung . Gegenwärtig in Ar beit bei Colin , Peterstraße 93 . Restaurant Kreutz vor Kölnthor . Feinstes Bayerisch = und Weiß = Lager bier . Täglich frischer Hasenpfeffer . Für Sonntags = Nachmittags zwei Kellner gesucht . 11609 . Bei Gelegenheit der großen Horbacher Kirmes : Bart , am Sonntag den 12 und Montag den 13 September , wozu ergebenst einladet . 11413 . Martin Geyr . Stadt - Theater in Aachen . Vendredi le 10 Septembre 1869 . Le barbier de Seville . Opéra comique en 2 actes par Rossini . Freitag den 10 . September 1869 . Der Barbier von Sevilla . Komische Oper in 2 Akten von Rossini . Personen : Gruf Almaviva Herr Bollé . Bartolo „ Miller . Rosine Frl . Wilde . Basilio Herr Ziechler . Marzelline Frl . Backofen , Figaro Josef Hochheimer . Fiorillo Herr Rosenow . Ein Offizier . " Bürger . Im 2 . Akt Einlage : Grande Valse de Venzano , gesungen von Frl . Wilde . Von 8 Uhr ab werden an den Wochentagen Billets zu halben Prei sen für Parterre und zweite Rang Seitenloge ausgegeben . Preise der Plätze wie gewöhnlich . Kassenöffnung 6 Uhr . Anfang 7 Uhr . *
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Familien = Nachrichten . Verlobt : Emma Kerepe mit Fritz Wiesermann ( Klaswipper und Werdohl ) . — Emma Wiesermann mit August Kuebel ( Werdohl und Aplerbeck ) . — Paula Ever ling mit Theodor Heuzler ( Boppard ) . — Maria Kroeber mit Ernst Everling ( Bop pard und Bürgel ) . — Lena Dreesmann mit Franz Busenbender ( Andernach ) . — Maria Geutzsch mit Wilb . Risch ( Köln ) . — Elise Koenig mit Heinr . Schonebohm ( Köln und Wahlscheid ) . — Emilie Wirminghaus mit Ferd . Schmidt ( Sprockhövel ) . — Anna Helff mit Lieutenant Wilhelm Hamann ( Pfassendorf ) . — Anna Kemper mit In genieur Ludwig Klasen ( Horn und Hörter ) . Josephine Harff mit Salomon Marx ( Wesel und Herdecke ) . — Minna Gerdes mit Gust . Reinhard ( Altena und Werdohl ) . Verheirathet : Hermann Boetterling mit Emma Herdieckerhoff , verw . Franken ( = Gladbach und Frömern ) . — Ingenieur Gustav George mit Marie Determann ( Berlin und Pr . Lengerich ) . Gestorben : Wilhelm Theile , 37 J . ( Elberfeld ) . — Joh . Carl Arntz , 67 J . ( Remscheid ) . — Heinrich Zischer , 33 J . ( Willich ) . — Carl Heubes , 90 J . ( Köln ) . Marie Schrader , geb . Quandt ( Stolp ) . — Maler Theod . Jos . Remme ; 73 J . ( Köln ) . Wwe . Heinr . Schütz , . d . Thrisline ° 1 = stein , 76 J . ( Köln ) . — Gutebesitzer Bernh . August Lühl , 45 J . ( Drevenack ) . — Kieser meister Joh . Peters , 63 J . ( Köln ) . — Leop . Schulte , 67 J . ( Selbecke ) . — Thierarzt Heinr . Müllenbach , 87 J . ( Grottenherden ) . Leuchen Andres , geb . Beltz ( Kirn ) . — Levy Brunell ( Blessem ) . — Wwe . Pet . Christ . Forsbach , geb . Anna Christina Floß , 56 J . ( Mülheim a . Rh . ) . — P . J . Steffens , 74 I . ( Elberseld ) . — Frau Joh . Adr . Schar penack , geb . Gertrud Euck , 79 J . ( Elber S Fallimente . 13 . Oktober , Vorm . 11 Uhr , Fblliment von Joseph Esser , Kaufmann zu Aachen , erster Verisikations = Termin . Bekanntmachung . Mehrmals schon habe ich darauf auf merksam gemacht , wie dringend wünschens werth es erscheint , daß an den hier beste henden Dampfmaschinen Vorrichtungen zur Anbringung eines Wasserschlauches ge trossen werden , um bei entstehender Feuers gefahr mittelst der Dampfkraft löschen zu können ; der Vortheil sowohl für den Eigen thümer als für die Nachbarschaft und somit für die ganze Stadt liegt auf der Hand ; die Kosten sind höchst unbedeutend . An mehreren Dampfmaschinen sind denn auch schon dergleichen Veranstaltungen getroffen , aber noch nicht an allen . Meine dringende Bitte geht deshalb an alle Besitzer von Dampfmaschinen in hiesiger Stadt , zu ihrem eigenen unb dem allgemeinen Besten nun mehr mit der gedachten Einrichtung vorzu gehen und gefälligst mir oder dem Herrn Obrist der Feuerwehr , Lochner , Mittheilung machen zu wollen , wo dieselbe getrossen worden . Aachen , den 6 . September 1869 . Der Königl . Polizei = Präsident , S Vermiethung zweier Hauser . Am Montag den 13 . September . , Morgens 10 Uhr , werden im Rathhaussaale die beiden der Stadt gehörigen Häuser Nr . 149 und 151 der Jakobstraße , von denen das erste durch Joseph Griemann und Johann Jakob Starck und das letztere durch Peter Joseph Campo bis jetzt angemiethet war , öffentlich an die Meistbietenden auf 6 Jahre , und zwar jedes Haus für sich , vom 1 . Dec . c . ab , vermiethet . Das Haus Nr . 149 umfaßt einschließlich des dazu gehörigen Gartens 113 9/16 Ru then Flächenraum . Die Bedingungen liegen im Stadtsekre tariate zu Jedermanns Einsicht offen . Aachen , den 2 . September 1869 . Der Ober = Bürgermeister , 11322 . Contzen . Oeffentlicher Verkauf . Montag den 20 . September 1869 , Nachmittags 2 Uhr , wird der unterzeichnete Notar auf Anstehen der Erben des verlebten Gutsbesitzers Hru . Alexander Zemiß auf dem Gute Ritzer felder Hof bei Herzogenrath : circa 6 Morgen Kartoffel , „ 1½ „ gelbe Rüben , „ ½ „ Brachkraut , — „ 1 „ Runkelrüben , Num „ ½ „ Kappes u . Savoyen , sowie ferner die in den Wiesen und Gärten befindlichen Aepfel , Birnen und Baumnüsse , öffentlich auf Kredit und gegen Bürgschaft verkaufen . 11387 . Baum , Notar . Oeffentlicher Mobilar = und Heu = Verkauf . Montag den 27 . , Mittwoch den 29 . und wo nöthig Donnerstag den 30 . September 1869 , jedesmal Morgens 10 Uhr , wird der unterzeichnete Notar auf Anstehen der Erben des verlebten Gutsbesitzers Hrn . Alexander Zentiß auf dem Gute Ritzer felder Hof bei Herzogenrath : 10 Pferde , darunter 2 Luxuspferde , 27 Stück Hornvieh , 100 Schafe , : 3 Schweine , darunter 2 fette und 3 tragende , Hühner und Enten , 1 Wagen , 1 Chaise , 2 Bol derwagen , 2 Fruchtwagen , 3 Karren , 6 Pflüge , darunter 1 Hohenhelmer und 1 Brabanter Pflug , 5 Eggen , 1 Walze u . sonstige Ackergeräthe , 1 Wagen = Geschirr , 4 Reusättel und Pferdegeschirre aller Art , sodann sämmtliche Hausmobilien , Betten , Tische , Stühle , Schränke , Küchengeschirre in Kupfer und Zinn u . s . w . ferner eine Partie Nutz = und Bäckerholz , große und kleine Fässer und Bottiche , eiserne Kessel , Winden , Ketten und sonstige Geräth schaften , sowie circa 225 Malter Waizen , „ 180 „ Roggen , „ 100 „ Hafer , „ 30 „ Bohnen u . Erbsen , „ 6 „ Buchwaizen , „ 100,000 Pfd . bestes Wiesenheu , und eine Partie getrocknete Aepsel , Apfelkraut u . s . w . öffentlich auf Kredit und gegen Bürgschaft verkaufen . Am ersten Tage kmmot das Vieh und das Ackergeräthe und an den folgenden Tagen das Mobilar und die Frucht zum Verkause . 11388 Baum , Notar . Lizitation . 11523 . In der gerichtlichen Theilungssache der Erben Nüsser soll vor dem unter zeichneten Notar , in dessen Amtsstube zu Aachen , Mittwoch , den 13 . Okt . 1869 , Morgens 10 Uhr , das zu Aachen in der Großkölnstraße sub Nr . 60 gelegene , die Ecke der Großkölnstraße und der Kleinkölnstraße bildende , der Gapstoa genannte Wohnhaus mit einer Fronte nach drei Seiten , offentlich verkauft werden . Die Bedingungen liegen bei dem Unterzeichneten zur Einsicht offen . Baum , Notar . Canstellen = Gerkauf . Freitag den 10 . September d . . , Morgens 10 Uhr , soll in dem Mainzer Gasthofe hier selbst , Alexanderstraße Nr . 67 , ein Terrain von 145 Ruthen 35 Fuß , gelegen zu Aachen in der Eilfschornstein straße zwischen dem Garten des städtischen Waisenhauses und dem Eigenthum von N . Marx & Söhne , öffentlich dem Meist und Letztbietenden zuerst parzellenweise und hernach im Ganzen versteigert werden . Die Eintheilung der Parzellen sowie die Bedingungen sind bei dem Unterzeichneten einzusehen . 10774 . Kaentzeler , Notar . Haus = Verkauf . Ein auf der Wilhelmstraße , in der Ge meinde Burtscheid gelegenes , im besten Zu stande befindliches Wohnhaus nebst Garten , an Fläche haltend ca . 23 Ruthen , steht unter günstigen Bedingungen zu verkaufen und kann mit dem 15 . Oktober c . angetreten werden . Nähere Auskunft ertheilt : 10773 . Notar Creutz in Burtscheid . Frankfurter und sonstige Ori ginal = Staats = Prämienloose sind gesetzlich zu spielen erlaubt . Allerneueste mit Gewinnen bedeutend vermehrte Kapitalien = Verloosung von über 3 Millionen . Die Verloosung ist vom Staate garan tirt und beginnt am 20 . d . M . Gegen Einsendung des Betrages oder gegen Postvorschuß versende ich hierzu : Ganze Original = Loose à 2 Thlr . Halbe „ „ 1 Viertel „ „ 15 Sgr . nebst Plan . Es werden nur Gewinne gezogen . Die Hauptgewinne betragen : 250,000 , 150,000 , 100,000 , 50,900 , 40,000 , 25,000 , 2 zu 20,000 , 3 zu 15,000 , 3 zu 12,000 , 3 zu 10,000 , 4 zu 8000 , 5 zu 6000 , 11 zu 5000 , 29 zu 3000 , 131 zu 2000 , 6 zu 1500 , 5 zu 1200 , 156 zu 1000 , 206 zu 500 und viele Gewinne zu 300 , 200 u . s . w . Gewinngelder und amtliche Ziehungs liste sende meinen Interessenten nach Ent scheidung prompt und verschwiegen . Man beliebe sich baldigst direkt zu wen den an Julius Herz , 11512 . Bankgeschäft in Hamburg . Geschäfts = Verlegung . 11527 . Hiermit mache ich die ergebene Anzeige , daß ich mein Geschäft von Adal bertstraße 32 nach Adalbertstraße 94 verlegt habe . Peter Steinfeld , Blau = Leinen - und Kittelhandlung . 11522 . Vorgerückter Saison halber ver kaufe ich die noch vorräthigen Waaren , worunter eine große Partie Hüte , Hauben und Blousen , zu bedeutend herabgesetzten Preisen . Wwe . F . Krauthausen , Erste Etage , Komphausbadstraße 33 . Die Destillerie = u . Liqueur Fabrik von Breuer & Co . in Düsseldorf , Fürstl . Hohenz . Hoflieferanten , unterhält stets Lager ihrer anerkannt vor züglichen Fabrikate , von den gewöhnlichsten bis zu den feinsten Sorten bei Edmund Flamm , Seilgraben 18 . 9927 . Dasbewähte Haarfärbemittel , um Kopf = und Barthaar bequem und ohne Nachtheil für die Gesundheit dauernd schwarz und braun zu färben , ist wieder vorräthig und empfiehlt à 1 Thlr . pr . Carton . Nic . Schürmanns = Hammer , Hroßtbinstraße Nr . 20 . 11500 . Nach Belgien wird für den 1 . Oktober eine erfahrene Köchin gegen hohen Lohn gesucht . Ausk . Wirichsbongardstr . 1 . 11511 . Eine Ladengehülfin gesucht . Ausk . in der Expedition . Freundliche Zimmer , möblirt , in der Nähe der Marienkirche billig zu ver miethen . Ausk . in der Exp . 11553 . 11533 . Ein Lehrmädchen für ein Putz geschäft gesucht . Ausk . in der Exp . Wecbonch der Königlichen Mittel und Handelsschule in Dolhain bei Verviers ( Belgien ) . Neuere Sprachen , große Leichtigkeit für die Deutschen , sich in kurzer Zeit in französischen Sprache ordentlich auszubilden . Vorbereitung zum Handel und zur In dustrie , Sorgfältige und gewissenhafte Er ziehung . Prospektus durch den Direktor F . Lempereur . NB . Alle von Köln nach Verviers ab fahrenden Züge ha ten an der Eisenbahn = station von Dolhain . 11203 . Pensionnat des Dames Gautn , à Thimister , pres de Verviers . Le prix de la Pension par an est de 325 frca . Nähere Auskunft ertheilt bereitwilligst 11300 . C . A . Gerstel . Hair Restorer von A . Lesils in Eupen . Zuverlässigstes und bequemstes Mittel , um ergrautem Kopfhaar seine ursprüngliche Farbe dauernd wiederzugeben , ohne Haut oder Wäsche zu beschmutzen oder zu beflecken . Die Kopfhaut wird dadurch von den Schuppen befreit und so das Ausfallen der Haare verhindert . Preis per Fl . Thlr . . 15 . Niederlagen in Aachen bei Herrn Friseur Dorner , Wirichsbongard , und Wb . Jos . Heuter , Seilgraben . Herr Hof = Friseur Reiß in Düsseldorf schreibt über obiges Haarwasser , daß es sich immer mehr Bahn bricht , da man fast nur Lobenswerthes davon hört und wirklich merkwürdige Erfolge damit erzielt sind . “ 9969 . Unterzeichneter empfiehlt sein reichhaltiges Lager in Le faucheux = und Zündnadel Gewehren , go wie in feinen und eleganten Scheiben = Büchsen zu den billigsten E . F . Stender , Hof = Böchsenmacher , Aachen , Damengraben 11 Preisen . Möbtl Nagen von GEBR . BEAISE Aachen , Edelstrafse N : 10 . Malmedy , Flace de C . werden empfohlen für Transpe te am Platze selbst als auch nach allen andern Richtungen unter Garantie und zu reellen Preisen . S P • • • * Fuhren innerhalb der Stadt sowie nach allen Richtungen unter Garantie und zu den billigsten Preisen . Hammer Söhne , Fuhrunternehmer , Seilgraben 8 . 11521 . Für eine Nähnadel = Fabrik wird ein junger Mann für Comptoir und Pack kammer gesucht . Nur Diejenigen , welche mit dieser Brauche vertraut sind , wollen ihre Bewerbungen unter Lit . A 2 7 bei der Expedition einsenden . Zweite Etage zu vermiethen : Rommelsgäßchen Nr . 5 , am Hühnermarkt . 11530 . 11532 . 2 Seiten = Spiegelscheiben für ein Schaufenster zu kaufen gesucht . Auskunft in der Exped . 11540 . Ein ordentliches Küchen = und Kindermädchen für gleich oder 1 . Oktober gesucht : Kurbrunnenstraße 22 . 11509 . Ein Haus mit Hofraum im Mittelpunkte der Stadt , wo sich Brauerei und Brennerei anlegen läßt , ist zu ver kaufen . Offerten unter Lit . X besorgt die Expedition . Möblirte Zimmer 1 . Etage zu vermiethen : 11506 . Wespienstraße 20 . 11414 . Ein Gebäude an der Landstraße nahe bei der Stadt , 26 Räume enthaltend nebst Stallung und Garten , welcher sich zu Baustellen eignet , Wiese , sowie reichlichem Wasser , zu jeder Fabrikanlage , für Spedi teure 2c . geeignet ist zu verkaufen . Offerten unter L O 20 besorgt die Exped . 11289 . Un directeur de fabrique de Verviers , connaissant parfaite ment toutes les branches de la fabri cation de draps et Ctoffes , demande une place dans une fabrique ’ Aix la - Chapelle , ou pour représenter à Vorviers une maison tenant les laines . Bonnes . références ’ adresser au Bureau de cette feuille . 11470 . Hirschgraben ist eine erste und zweite Etage , möblirt oder unmöblirt , an stille Leute zu vermiethen . Ausk . Mostard gasse 10 . Streichhaare , gut gereinigt , in verschiedenen Sorten zu haben : Neupforte 11 . 11469 11455 . Eine gesetzte Person für alle häusliche Arbeiten gesucht . Auskunft in der Exped . 11417 . Ein starker Hausknecht wird für Oktober gesucht . Ausk . in der Exp . 11463 . Ein Mädchen für Küche und Hausarbeit zum 15 Sept . oder 1 . Oktbr . gesucht : Kleinmarschierstraße 14 . Am Freitag den 10 . Sept . , Abends 8 Uhr , wird im Fe . * Prreschen eine abgehalten werden , in welcher über die in diesen Tagen in Düsseldorf tagende Versammlung berichtet werden wird . Der hochwürdigste Herr Meurin , S . . , von Bombay , welcher die Gewogenheit gehabt hat , einen Vortrag über die Missionen in Indien zuzusagen , wird die Versammlung mit seinem Besuche beehren . Die Mitglieder der katholischen Vereine , welche sich als solche legitimiren , haben freien Der Vorstand . S 0 * der Liebigs Fleisch = Extract = Compagnie London . Nur echt , wun jeder Topf mit der Unterschrift der Herren Professoren Baron J . von Liebig und Dr . M . von Pettenkofer versehen . Detail = Preise : ½ engl . Psd . Topf ½zengl . Pfd . Topf ½ engl . Pfd . Topf ½ engl . Pfd . Top Thlr . 3 . 5 . Thlr . 1 . 20 . Sgr . 27½ . Sgr . 15 . Vorräthig bei Kaatzer , Weyers = Kaatzer , Büchel 36 . Kleinmarschierstr . 8 . Frisch gewagt , ist halb gewonnen ! Nachdem der Verkauf der Frankfurter und sämmtlicher Originalstaatsloose im Königreich Preußen erlaubt ist , beehrt sich der Unterzeichnete zur Betheiligung an der schon am 20 . und 21 . d . Monats beginnenden Gewinnziehung der von hoher Staats = Regierung garautirten Prämienloose höflichst einzuladen . Die Hauptgewinne betragen 250,000 — 150,000 — 100,000 — 50,000 — 40,000 — 25,000 — 2 zu 20,000 — 3 zu 15,000 — 3 zu 12,000 — 3 zu 10,000 — 4 zu 8000 2c . und kommen 25,300 Gewinne mit dem Betrage von 3,677,400 zut Vertheilung . Nur 15 Sgr . kostet 1 viertel Loos , 1 Thaler 1 halbes und 2 Thaler 1 ganzes Loos und darf demnach dleses wirkliche Originalstaatsloos als das billigste und gewinnreichste empfohlen werden . Geneigte Aufträge gegen Einsendung , Posteinzahlung oder Nachnahme werden pünktlich ausgeführt , amtliche Pläne und jede Aus kunft gratis gegeben und Gewinnlisten sofort zugesendet . 11477 . Gustay Schwarzschild , Bankgeschäft in Hamburg . G . Nordmann und examinirte und concessionirte Operateure für Fußleidende , hochrenommirt in ihrer Kunst , sind noch 12 Tage hier , operiren ohne Messer , entfernen schmerzlos und vollständig bei mäßigem Preise . Auf Verlangen werden Patienten in ihren Wohnungen operirt . Zeugnisse über seine Leistungen Operirter aller Stände liegen hundertfach zur Ansicht vor . NB . Da ich gesonnen bin , mich ins Privatleben zurückzu ziehen , so würde ich Personen , welche diese Kunst erlernen wollen , dieselbe gegen solides Honorar lehren in meiner Wohnung : Bahnhostr . 30 , Hôtel de Verviers . Frau Dr . Nordmaun , Consultationen von 10 — 1 , von — 5 . Bei bevorstehender erlaube ich mir , auf mein auf das vollständigste versehenes Lager in Zündnadel = , Schnell lader = , Lefaucheux = und Perkussions = Gewehren ausmerksam zu machen , sowie überhaupt auf alle für die Jagd nöthigen Utensilien , als : Jagdtaschen , Cartuscheren , Gamaschen , Schrotsäcke , Pulverhörner , Gewehrriemen , Futterale von verschiedenem Leder , Waid messer , Hirschfänger , Koppeln 2c . 2c . 2c . Ebenso empfehle ich meine ausgezeichnete Munition , sowie meine bekannten Scheiben = und Vogelbüchsen . Für sämmtliche Gewehre wird tüchtige Schußfähigkeit garantirt . Ferd . Neumann , 9821 . Münsterplatz Nr . 9 . 2 F D — . 42 8 95 2 . m 2 2i 3 S 92 . 9 — 4 S 9 5 3 2 8 9 E TOT : ES # E Zu der schon „ am 9 . Septeniver Latfindenden nächsten Gewinnziehung der von Königl . Prenß . „ luag genehmigten Frankfurter Stadt = Lotterie , in wel cher bekanntlich die bedeutenden Gewinne von ev . Fl . 200,000 — 100,000 – 50,000 — 25,000 — 2mal 15,000 — 2mal 12,000 — 2mal 10,000 2c . er langt werden müssen , und welche überhaupt dem Spieler außerordentliche Vortheile bietet , empfiehlt der Unterzeich nete Original = Loose gegen Anzahlung von Thaler 1 für ein Viertel , „ „ 2 „ „ Halbes , „ „ 4 „ „ Ganzes , unter Zusicherung pünktlichster Bedienung , insbesondere rascher Zusendung des amtlichen Planes , der Gewinnliste und der Gewinne . Die Einlage erfolgt am bequemsten durch die beliebten mit genauer Adresse versehenen Postkar ten , oder nach Wunsch pr . Nachnahme . Gustav Schwarzschild , Bankgeschäft in Hamburg . 10860 . 11071 . Eine gebildete Person , 30 — 40er Jahre , wird für ein Ladengeschäft gesucht . Ausk . in der Exp . 11508 . Zum 1 . Okt . wird ein Mädchen für Küche und Hausarbeit gesucht : Johannisbad , Burtscheid . 11505 . Eine perfekte Köchin sucht Stelle zur Aushülfe . Ausk . Schützenstraße 2 in Burtscheid . 11340 . Ein erfahrener Konditor = Gehülfe und ein Lebküchler gesucht bei Lambertz , Markt 11520 . Ein Mädchen vom Lande für Küche und Hausarbeit zum 1 . Oktober ge sucht . Auskunft in der Exp . 11524 . Eine Köchin , die auch Hausarbeit übernimmt , wird gesucht . Auskunft in der Expedition . Vorräthig in P . Kaatzer ' s Buch handlung ( Josef Kaatzer ) : * Gefinde = Ordnung der Rheinprovinz nebst Erläuterungen und Bestim mungen , sowie die hierüber beste henden Verordnungen für die Po lizeibezirke a ) Köln , b ) Nachen , c ) Koblenz und Ehrenbreitstein d ) Trier , herausgegeben von C . von Preis 5 Sgr . 11362 . Lehrling gesucht für das Comptoir einer Tuchfabrik . Selbstgeschrie , bene Offerten unter X 35 bes . d . Exped . 11072 Eine gebildete Person gesetzten Alters wird zur Stütze der Hausfrau ge sucht . Ausk . in der Exped 11073 . Ein Konditor = Lehrling und ein zweiter Bäcker = Geselle werden gesucht . Ausk . in der Exp . 11518 . Ein braves Mädchen für al , Hansarbeit gesucht : Damengraßen 17 . Frucht = , Getraide = und Oelpreise zu Neuß am 7 . September . „ „ Nu . eg Waizen per 200 pfo . 1 . Quar . 7 15 — „ „ 2 . „ 6 28 — „ „ 5 . „ 6 6 — Landroggen d 200 Pfd . neuer I . 5 24 — „ II . 5 12 — Wintergerste „ 5 13 — Buchwaizen „ — — — Hafer „ 4 29 — Aveel per derl . Schessel „ 4 14 — Rübsamen per berl . Schessel 4 24 — Kartosfeln per 200 Pfd . 1 20 — Stroh zu 200 Pfd . 1 18 — Rüböl per 100 Pfd . in Partien 13 27 — faßweise 14 — — Rübkuchen per 2000 Pfd . 54 — — Stampf = Preßkuchen per 2000 Pfd . 51 — — Branntwein per Ohm zu 123 Quart zu 47 Prozent ( ohn : Maklergeld ) 14 — * Gereinigtes Oel 14 12 — Fracht = und Getraide = Preise . Köln den 7 . September . Rüböl per 100 Pfund mit Faß effektiv in Partien von 100 Chr . — bz . 141/8 B . Leinöl per 100 Pfd . mit Faß ess . in Par tien von 106 Ctr . 12½8 B . Waizen ohne Sack per 200 Pfd ess . biesigen . — 9 fremder — bz . 6,20 9 gen o . Sack p . 200 Pfd . ess . h . 5,15 9 Gerste ohne Sack p . 200 Pfd . eff . h . . 20 B „ oberländische . — B Hafer ohne Sack 200 Pfd . ess . 20 B Spiritus exportfähiger 80 % Tr . 100 Quari mit Faß ess . in Partien von 3000 Quar 21½ B Rotirungen der Kölner Produkten Händler . Waizen ess . hiesiger Thir . — 7,7½ 8 fremder 6,20 n per Nov . 6,22 G per März — bz 6,25 B 6,24 C Roggen est . hiesigel 5,20 B fremder 5,15 — 20 B per Nov . 5,16 0 erste hiesige 5,15 8 daser ess . 5,10 8 581 ant . 14½/8 E Rheinische Eisenbahn . Abfahrt nach Köln : 3,20 , 6 , 7 * 9,35 ° Vorm . , 12,40 * , 2,15 , 5,25 “ , 7,35 “ 9,35 Nachm . Ankunft der Züge von Köln in Nachen : 7,30 9,5 , 10,55 Vorm . , 1,15 , 3,30 , 4,50 Rchm . 7,50 , 9,25 Abds , 12,5 Nachts . Abfahrt nach Berviers : 7,35 , 9,13 , 11,3 Vorm . , 1,20 , 3,40 , 4,55 , 8 Nachm . , 12,10 Nachts . Abfahrt nach Eupen : 7,35 , 9,13 , 11,3 Vorm . , 1,20 , 3,40 , 8 Nachm . Abfahrt von Eupen : 8,35 , 11,5 Vorm . , 1,15 , . 45 , 6,25 Nachm . Abfahrt nach Düren = Neuß 6 , 7 , ° 5 Vm . , “ , ° 5 Nchm . Abfahrt von Neuß 645 , ° , 11 Bm . , 26 , 75 Nchm . Mit Anschluß naß Euskirchen und Abfahrt von Euskirchen : 6,55 , 9,15 Vorm , 12,30 , 5 , 7,20 Nachm . isenbahn . Abfahrt von Nachen nach Düsseldorf : Vorm . 5,10 , 6 , 45 , 9,50 , Nachm . 1,35 , 3 , 5,50 8,25 . Ruhrort : 9,50 , 1,35 . Ankunft in Aachen von Düsseldorf : Vorm . 10,40 , Rchm . 1 , 3,10 , 4,35 , 8,43 , 11,24 . Oberkassel : 8,48 Vorm . Grand Central Belge . Die Abfahrtsstunden von Nachen ( Mar , schierthor ) sind von heute ab wie folgt fest # # gesetzt : Nach Mastricht : 6,00 , 8,02 , 11,10 4,25 , 7,20 Nachm . Nach Hasselt , Diest , Antwerpen , Löwe Brüssel : 6,00 , 8,02 , 11,10 Vorm . , 4,25 Nu Nach Rosendael , Dortrecht , Rotterdau Haag , Amsterdam : 6,00 , 8,02 , 11,10 Vorl Nach Lüttich ( Longdoz ) : 6,00 , 11,10 Vorn 7,20 Nachm : Nach St . Trond : 6,00 , 11,10 Vorr Abfahrt von Brüssel ( Nord ) nach Rad über Löwen und Aerschot 7,22 , 11,00 Vorl 1,52 , 5,40 Nachm . Ankunft in Nachen ( . ) 9,35 ,11,54 Bn 3,31 , 5,50 Nachm . 10,01 . Direkte Züge ohne Wagenwechsel zwisch Löwen und Nachen . Personenposten in Aachen . Personenpost nach Trier 7 Uhr früh # * 8840P uun „ „ Montjoie “ „ Privatpost , Jülich 4 “ „ Personenpost „ Setterich 5 „ 90 19
N72D2PBK3K6VC3QC64KX3SDZUTPGSSOO
"1869-09-09"
Echo der Gegenwart. 1848-1935
5
ger
[ "Aachen" ]
2826745-X
Universitäts- und Landesbibliothek der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
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Vilage zum Echo der 9 . Donnerstag Nr . 249 XX . General = Versammlung der kathol . Vereine Deutschlands . B Düsseldorf , 7 . September 1869 . Zweite öffentliche General = Versammlung . Nach der Eröffnung ergreift das Wort Herr Holzwarth aus Aachen . Welche Stellung haben wir Katholiken zur Literatur einzunehmen ? Mancher mag denken , die Hauptsache sei die Literatur eben nicht . Aber es handelt sich um mehr als einen Fetzen Papier ; ein Stück Leben ist es , um das es sich handelt . An der verkümmerten Stellung , welche wir einnehmen , trägt einen großen Theil der Schuld der Umstand , daß wir uns um Literatur nicht gekümmert haben . Dem muß abge holfen werden . Wie sind wir zu unserer Stellung gekommen ? Haben wir keine Schriftsteller ? keine Dichter ? Ich nenne nur Möhler , der voll der erhabensten Ideen ist und sie in klassische Sprache gekleidet hat ; und doch wird er in deutschen Literatur Geschichten nicht g nannt . Das kann nur in Deutschland vorkommen und das geschieht aus Prinzip . Man verfolgt den Weg Julign ' s , der Communal = Schulen gründen wollte . Unsere Vorfahren haben gearbeitet , bis die Welt sich in den Born der Taufe tauchte ; wie die Juliane , so leben auch die Basilius , Lactantius , Leuchten der Christenheit . — Wir müssen die Literatur als Macht achten . Als die Welt bei Leipzig in Waffen stand , da war ein junger Mann am Rhein die fünfte Großmacht . Auch ' der heil . Vater hat gesagt , daß er Zeitungs schreiber gern auszeichne , weil Literatur eine Macht ist . Was die Nation bewegt , gießt sie in die Literatur ; würdigen wir das ? Vor der französischen Revolution brachen unsere großen Geister mit dem Kreuze und den nationalen Grundsätzen . An so vielem Unheil der Jetztzeit , an der Gemeinheit der Gegen wart ist die Literatur vielfach schuld . Bemächtigen wir uns der Macht der Literatur ! Wir haben Wahrheit , den Frieden der Wahrheit und in diesem Frieden wurzeln unsere Wissen schaften . Wir sind im Besitze der Gerechtigkeit , darum haben wir eine unparteiische Geschichte . Wir haben die Idee der ewigen Schönheit , die göttliche Schönheit in menschlicher Ge stalt . Wir wandeln unter Idealen , sie sind unter uns . Die Kunst , hörten wir gestern , blühe aus dem vaterländischen und religiösen Bewußtsein . Wir sind die Kinder der alten deutschen Herrlichkeit ; machen wir , daß wir nicht als bloß Geduldete dastehen . Ringen wir rastlos ! Fassen wir den Entschluß , kein schlechtes Preßerzeugniß in unserm Hause zu dulden ! Mäkeln wir nicht zu viel ! Folgen wir dem Gange der Literatur , lesen wir fleißig den Handweiser , dem wir nicht genug danken können . Nehmen wir das Christliche aus den Klassikern , das Andere gehört dem Winde . Auch die Frage der kathol . Universität schlafe nicht ein ! Betende Mönche haben uns aus Rom ' s Ruin die Literatur gerettet und gepflegt . Wenn unsere Welt abfaulen will , wenn wir ohne Ideale leben , dann pflegen wir christliche Literatur . Wenn unser Volk eine Zukunft hat , wird es Ihnen dankbar sein ! Professor Hug aus St . Gallen bringt Grüße des schwei zerischen Piusvereins . Wir Schweizer wünschen Ihnen Glück und Segen . Bei uns geht ' s nicht schlimmer , als bei Ihnen ; fremdes Unkraut wuchert freilich auch bei uns . Der Pius Verein erhebt sich gegen liberale Auswüchse . Wir sammeln die katholischen Elemente , wir kennen nur ganze Männer . Wir unterstützen Gesellenvereine , Auswanderer , Schulen ; haben ein Lehrlingspatronat , das jungen Lehrlingen gute Meister anweist . Jetzt denken wir vor Allem an die Heilig sprechung des sel . Nicolaus von der Flüe , der uns ein Beispiel sein soll . Beten Sie für uns ! Auch die Secundiz haben wir mitgefeiert , wir sind Schweizer und Ultramontane . Unsere Söhne stehen noch in uralter Schweizertracht beim h . Vater Wache . Wir sind conservativer , als Sie meinen , wir sind gegen das Nationalitätsprinzip , das unser Vaterland zerreißen würde . ( Die Versammlung rust dem Redner tausend Grüße an die Schweizer zu . ) Kaufmann Racké aus Mainz . Redner will das Interesse der Versammlung an der marianischen Kongregation wecken . Heute heißt es , die Jugend vor den Angriffen der Hölle schützen . Die gute Erziehung genügt nicht allein . Die einzel nen Gutgesinnten müssen sich vereinigen und unsere erprobte Vereinigung ist die unter dem Banner der Königin der Heer schaaren . Empfehlen Sie in Ihren Kreisen die Kongregationen und seien Sie überzeugt , daß wir bis in den Tod der Kirche getreu bleiben . ( Beifall . ) Professor Schulte aus Paderborn . Die Arbeiterfrage ist schwierig , sehr schwierig zu behandeln . Ich schließe von vorn herein die landwirthschaftliche und Handwerker = Frage aus . Es gibt ( — gegen Sepp — ) eine Arbeiterfrage . Sehen wir , wie unsere Gegner es machen . Die Industrie arbeitet nicht mehr , wie im Mittelalter , auf Bestellung . Wir haben einen Weltmarkt , müssen die Arbeit theilen , das brachte die Maschine . Kann mit der Maschine der Mensch concurriren ? Ja ; wir ordnen uns der Maschine unter . Für uns gelten die Naturgesetze , alle Kräfte müssen entwickelt werden : Jeder muß alle Kräfte entwickeln . Von der Seele sieht das volks wirthschaftliche Credo ab ; alle Bedürfnisse müssen befriedigt werden , darum muß gearbeitet werden . Aber bringt uns alles das Glück ? Nein . Ist der Zweck der Arbeit , das wirkliche Kapital und die Summe menschlicher Erfahrung zu mehren ? Wer das sagt , betrügt Andere und sich . Der Mensch ist keine Maschine . Betrachten wir den Menschen nur als Organismus der Natur , dann fühlt er sich nur zu leicht als Vieh . So rief Schultze = Delitzsch : „ Entfesseln Sie die Bestie nicht ! “ Wir tadeln Schultze nicht ; was vor Gott und für die Menschen gut ist , das ist katholisch . Verweisen wir die Arbeiter nicht immer auf ' s Jenseits . Es gehört ein hoher Muth dazu , in den Nöthen dieses Lebens sich nur an der Hoffnung auf eine bessere Welt aufzurichten . Belehren wir die Arbeiter , mit dem wachsenden Kapital wachsen die Pflichten der Besitzenden . Die Arbeiter haben ein Recht , sich zu vereinigen ; das Kapital ist schon an und für sich eine Summe . Die Kirche wird die Besitzenden schützen . Pflegen wir in den Arheitern christlichen Sinn . Suchen wir Frauen und Jungfrauen aus den Fabriken zu verdrängen . Die Lösung der sozialen Frage ist zunächst in der Familie zu suchen . Reichen Sie dem Arbeiter eine warme Hand , schenken Sie ihm Herz ; es kann noch Alles gut werden ! ( Jubelnder Beifall ; Viele drängen sich zu dem Redner , um ihm die Hand zu drücken . ) Domkapitular Dr . Heinrich : Ich spreche heute ohne Vorbereitung zu Ihnen , wie ich ' s am liebsten thue . Ja , es ist wahr , was Herr Dr . Schulte gesagt hat : Wir müssen hau deln ! Mir kommt ' s so vor , als wolle man uns in letzter Zeit hindern zu handeln , man will uns zwar katholisch lassen , aber in die Sakristei sperren . Die Prozessionen störten den Verkehr , und die Buben könnten sich den Kopf dabei erkälten . So gehe es immer weiter mit den Wünschen der Kirchen feinde . Wissenschaft und Wohlthätigkeit will man säcularisiren , Orden und Congregationen verbannen . Binden will man uns und dann vernichten . Im Scandal möchte man uns ersticken , deshalb die vielen Scandalgeschichten in schlechten Zeitungen . Scandale können unter 200 Millionen Katholiken vorkommen . Die Krakauer Geschichte war aber kein Scandal . Wie ver theidigen wir uns nun ? Wir müßten Muth haben und könn ten ihn haben ; denn unsere Kirche bestehe trotz allen Angriffen seit achtzehnhundert Jahren und werde fortbestehen bis an ' s Ende der Welt . Die Feigheit bei Manchen aber komme daher , daß man den rechten festen Glauben nicht habe ; wer den echten kath . Muth habe , fürchte auch die Scandale nicht . Aber mit unter fehle auch die rechte Liebe für die kath . Institutionen und für die Sache der Kirche . Vor Allem aber sei es nothwen dig , daß wir einig seien . Ein Herz und Eine Seele wie zu An fang des Christeuthums ; Haß und Zwietracht sei vom Teufel gesäet . Man müsse seine eigenen Marotten und Ansichten zu opfern wissen und sich dem Ganzen unterordnen . Es sei nicht immer möglich , durch eigene Kraft , durch kluge Vermittelung der Gegensätze und menschliche Mittel zu siegen . Es komme hauptsächlich darauf an , daß man fest stehe auf dem einen Grunde , den Christus gelegt hat , dem Felsen Petri , auf den die katholische Kirche gegründet ist — aber in Liebe . Zum Schluß bringt der Redner dem hl . Vater , dem Felsenmanne ein Hoch aus , in das die den weiten Saal bis auf das letzte Plätzchen füllende Versammlung begeistert einstimmt . Schluß der Sitzung nach 8 Uhr . Berlin , 8 . Sept . Die „ Provinzial = Korrespondenz “ be stätigt , daß die Eröffnung des Landtages zum 4 . Oktober in Aussicht genommen sei ; voraussichtlich würden zu Ende dieses Monats kurze Sessionen der ständischen Körperschaften statt finden ; in Hannover würden die Provinzialstände , in Kassel und Wiesbaden die Kommunalstände über die Angelegenheit der Landes = Kreditkassen in Berathung treten ; die schlesischen Provinzialstände würden Maßregeln , betreffend die Umwand lung der ständischen Provinzial = Institute im Sinne der Selbst verwaltung , zu erwägen haben . Der Schluß der Berathung erfolge noch vor Ende des Monats . Die Vorstellung des Frankfurter Magistrates an den Minister des Innern um Zurücknahme der Ausweisungs = Maßregel wird zweifellos ohne Erfolg bleiben . T Paris , 8 . Sept . Minister = Konseil unter Vorsitz des Kaisers ; nach zweistündiger Dauer lange Unterhaltung mit mehreren der Minister . Gestern Abend empfing der Kaiser den Besuch von Rouher , Delangle , Conti , Pietri , Nigra , Marschällen Bazaine , Canrobert und des General Fleuty . 7 . Sept . In einer Kohlengrube bei Plymouth in Pennsylvanien ist ein Brand ausgebrochen , durch welchen wahrscheinlich 202 Arbeiter den Erstickungstod ge storben sind . Dieselben waren am nämlichen Morgen nach ängerem Strike zur Arbeit zurückgekehrt . Wien , 8 . September . Zwischen der Nationalbank und der Anglo = Bank ist eine Vereinbarung getroffen , nach welcher letztere für den sofort erlegten Goldbetrag Bankaoten em pfängt , welche sie dem Geldmarkte zuzuführen beabsichtigt . Aachen , 8 . September . Gestern Abend schoß sich vor Adalbertsthor ein wahrscheinlich nicht recht bei Verstand be findliches Individuum zweimal mit einer blind geladenen Pi stole ins Angesicht und sah , als man ihm die Waffe entriß , schwarz wie ein Mohr aus . Vier kleine Kugeln barg der Un glückliche in seinen Händen und gab auf die Frage , was er beginne , zur Antwort , er habe sich erschießen wollen , aber zuerst versucht , ob die Pistole auch gehörig losginge . Resultat der Verloosung der Düsseldorfer Gemälde = Ausstellung im Für die Hinterbliebenen der in den Kohlen Bergwerken des Plauen ' schen Grundes bei Dresden verunglückten Bergleute gingen ferner bei uns ein : „ W . P . 1 — Mit den früheren . . . „ 517 • — Zusammen . . Thlr . 519 1 — Mit herzlichstem Dank verbindet die Bitte um recht zahlreiche weitere Beiträge des Echo der Gegenwart .
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"1869-09-09"
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Falliments = Verkauf . 11620 . Auf Anstehen des zu Nachen wohnenden Advokaten Herrn Wachendorf , als provisorischen Syndiks des Falliments von Joseph Esser , Handelsmann in Nachen , wird der Unterzeichnete am Freitag den 10 . ds . . , und nöthigenfalls am folgenden Tage , in den gewöhnlichen Vor = und Nach . mittagsstunden , in dem Lokale des Restaurateurs Balthasar Michels , Jakobstraße 16 hierselbs , die nuthorzeichneten , zu gedachtem Fallimente gehörenden Waaren und Effekten , als : Leinen , Biber , Moltong , Blaudruck , Ressel , Siamoise , Gebild , Shirting , Kleiderstoffe , Waterproof , Foulards , wollene Strickwoaren , Kurzwaaren , mehrere Stücke roher Tuchwaaren , 2 Ladengestelle , 1 Theke , 1 Pult , Waage und Gewichte , 4 Webstühle , 5 Weber kämme , 1 Kattun cheerkrone , 1 Scheer rahmen , 1 Spül - und 7 Schießspulen , 1 Ofen mit Trommel u . Röhren 2c . , öffentlich gegen baare Zahlung verkaufen . Unmittelbar nach Been digung des vorerwähnten Vertaufs werden sodann noch auf Anstehen des Kaufmanns Herrn August Widtfeldt in Nachen , in dem nämlichen Lokale und in derselben Weise , und zwar auf Grund eines Urtheils des hiesigen Königl . Handels gerichts vom 22 . Juli 1869 : 4 Stück schwarz Winter Satin , 2 Stück schwarz Eskimo u . 3 Stück schwarz Double , welche dem Herrn Requirenten von dem nunmehrigen Falliten Joseph Esser zur Zeit verpfändet worden sind , verkauft werden . Aachen , den 8 . September 1869 . Der Handelsgerichts = Sekretär , Maassen . Gerichtlicher Verkauf . Am Freitag den 10 . Sept . 1869 , Vor mittags 9 Uhr , werden auf dem Markte zu Nachen gegen baare Zahlung öffentlich versteigert : 1 Hausuhr , 1 Stubenofen , 1 Spiegel schrank , Tische , Stühle und sonstige Mobilien . Franke , Gerichtsvollzieher . Taubstummen = Anstalt . Für die , von dem wohll . Vorstande des Aachener Turnvereins der hiesigen Taub stummen = Anstalt aus dem Ueberschusse des 7 . Rheinisch = Westphälischen Turnfestes ge schenkten einhundert Thaler sagen wir hiermit den herzlichsten Dank . Nachen , 9 . September 1869 . Der Vorstand . Eine Schreinerwerkstelle zu vermiethen . Auskunft Gasborn 16 . Daselbst auch zwei Hufschmiedegesellen gesucht bei H . J . Coenen . Pergament = Papier zum Zubinden der Ein machsglaser , vorrathig . Kaatzer ' s Handlung , 11636 . Büchel 36 . Ein Junge vom Lande sucht Stelle für Haus = , Fahrknecht oder Kutscher zum 1 . Okt . Auskunst Wirichsbongard 7 . Hilaria . Heute Abend 9 Uhr : Probe . Der Vorstand . Ein Mädchen vom Lande sucht Stelle für Küche und Hausarbeit zum 1 . Oktbr . Ausk . Eilfschornsteinstr . 6 , erste Etage . 11638 . Erste Etage möblirt oder un möblirt zu vermiethen : Kleinmarschier straße 72 . 11641 . Ein Haus , in guter Lage der Stadt , mit großem Hofraum und Garten , wegen seines reichhaltigen Wassers zur Brauerei und Brennerei besonders geeignet , ist unter günsten Bedingungen zu verkaufen . Offerten unter Litr . N 12 bes . die Exped . Ein Mädchen für alle Hausarbeit zum 1 . Okiober gesucht : Mostardgasse 2/2 . Ein Zweitmädchen gesucht : Klostergasse 5 . Erfahrene Hosenarbeiter finden dauernde Beschäftigung bei L . Nüttgens , Kapu zinergraben 22 . Eine Köchin u . ein Stelle . Ausk . bei Frau # Zweitmädchen suchen Zeinrichs , Horng . 30 . 11645 . Ein erfahrenes Küchenmädchen zum 1 . Okt . gesucht : Wilhelmstraße 25 . — 10 tüchtige Man rer und Handlan ger gegen hohen Tohn gesucht bei M . Konertz am Viadukt . Zur Ausführung aller vorkommenden Maurerarbeiter empfieht sich bestens H . Rosenbaum , Maurermeister , Jakobstraße 95 . Ein starker Bäckergeselle gesucht : Peterstraße 23 . 11613 Tüchtige Pflasterer können gegen hohen Lohn dauernde Beschäftigung haben . Franz Müller , Pflasterermeister . 11614 . Ein , in Nachen zur Kur wei lender , unverheiratheter Kaufmann , in den besten Jahren , der in Berlin ansäßig ; Vermögen besitzt , die dortigen Verhältnisse genau kennt , übernimmt Agenturen leistungsfähiger Häuser jeder Branche . Gefällige Adressen bis Ende dieses M . poste restante fr . Aachen sub S V 45 . 11602 . Für mein Putz = und Weiß waarengeschäft eine ganz erfahrene Gehülfin , gegen hohes Salair , gesucht , welche gleich eintreten kann . Ratingen , den 7 . Sept . 1869 . Frau Wiesebrock . Schreinergeselle gesucht : Algxanderstraße 87 . Ein ordentlicher Schreinergeselle gesucht bei L . Essers , Pontstraße 131 . Verein zur Belebung der Bade - Saison . Freitag den 10 . September , bei günstiger Witterung : - unton auf dem Lonisberg . Das Konzert wird von der Gesammt = Kapelle des 2 . Rheinischen Infanterie = Regiments Nr . 28 unter Leitung des Herrn Musikdirektors Speer ausgeführt . Anfang 4 Uhr Nachmittags . Die Vereins = Mitglieder und Kurhau = Abonnenten haben freien Zutritt . Entrée für Nicht = Abonnenten à Person 5 Sgr . Nachener Krnigeroger aus Schribluschirstra wird am Sonntag den 12 . Sept . stattfinden . Nachmittags 2 Uhr vom Schützenlolal ( Theater ) aus : zum Schießplahr . Abends 8 Uhr : A d Pr im grossen Kurhaus - Saale , wozu Karten für Nichtmitglieder im Kurhause ausgefertigt werden . Der Vorstand . Kürhaus . Hente Donnerstag Abend von 7½ Uhr ab : Grosse musikalische Nrsn im festlich erleuchteten Garten , bei un . günstiger Witterung im großen Konzert = Saale . Verantwortlicher Redakteur : P . Kaatzer Kaatzer ' s Verlag . Druck von C . H . Georgi in Nachen . 11639 .
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"1867-07-05"
Echo der Gegenwart. 1848-1935
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Das Scho der Gegenwart scheint täglich und kostet für drei teinkl . Stempel 1 Thlr . 10 Szr . Bestellungen auf das 3 . Quar kal 1867 werden fortwährend an enommen und die bereits er schienenen Nummern nachgeliesert . Abonnement in Aachen und Burtscheid sowie durch die Post bezogen 1 Thlr . 10 Sgr . zum Jahrestag der Schlacht bei Königgrätz . Es waren ernste sorgenvolle Tage , die das sreußische Volk vor einem Jahre durchmachte . reußens Einschreiten gegen Sachsen , Hannover und Kurhessen hatte nur noch eine kriegerische kutscheidung übrig gelassen , aber gerade dieser Imstand brachte die rechte Stimmung in Preu jen zum Durchbruch . Von jetzt ab erkannten Ille , daß die deutsche Misere nur durch ent schlossenes Daraufgehen gewendet werden könne . is Wichtigste aber war , daß diese deutsche kission Preußens jetzt in den Händen einer riegsbereiten , zahlreichen Armee lag , auf deren Irganisation sechs Jahre hatten verwendet serden können . Man mußte ja auf einen sehr insten Kampf vorbereitet sein , da jeder Versuch , die deutsche Frage zu lösen , zahlreiche Gegner auf den Kampfplatz rief und Oesterreich jeden falls eine sehr bedeutende und zähe Kriegsmacht sar . Nicht mit einer langsamen Entwickelung unserer militärischen Kräfte konnte dieser Krieg geführt werden ; die neue Organisation machte es möglich , mit außerordentlich starken Kriegs käften gleichzeitig in verschiedenen Theilen Deutschlands aufzutreten und vor Allem dem stärksten Feinde im eigenen Lande auf den Leib zu gehen . Von Dresden , Görlitz und Neisse tückten drei Armeen gleichzeitig nach Böhmen ein . Es waren heiße Kämpfe , welche diese Armeen vom 27 . Juni bis zum 3 . Juli , fast ununterbrochen fechtend und vordringend , schließlich sich ver einigend , zu bestehen hatten . Der geschickten strategischen Kombination , dem Muth und der Tapferkeit der Offiziere und der Soldaten , der Bewaffnung , der Intelligenz in der preußifchen Armee , der Stärke , mit der sie in Böhmen auf trat , war es gleich sehr zu verdanken , daß bereits der 3 . Juli in diesem Kampfe die Entscheidung herbeiführte , ein Ereigniß , wie es kaum jemals in der Kriegsgeschichte vorgekommen . Die Schlacht entschied für Italien wie für Deuschland , und selten hat ein Sieg so große Erfolge gehabt , wie dieser . Es konnte fortan nicht mehr zweifelhaft sein , wem die Herrschaft gebühre in dem gebildeten Deutschland ; es war keine blos physische , es war eine intellektuelle und moralische Ueberlegenheit , welche von ganz Europa , und selbst auf der andern Hemisphäre , so weit man mit Theilnahme een deutscher Vorgängen zusah , Preußen zuge standen wurden . Die großen Ideen der Neuzeit , auf denen der Fortschritt der Welt beruht , hatten einen glänzenden Triumph erlangt . Doch auch beneidet mußte uns dieser Triumph werden , vor Allem von dem Volke , das sich daran gewöhnt hatte , die Initiative und die Leitung aus dem europäischen Kontinent in der Hand zu be halten . Von dieser Seite wurden daher auch Ver suche gemacht , Einfluß auf die weitere Gestaltung der Dinge in Deutschland zu erlangen , vielleicht auch einige Vortheile daraus zu ziehen . Die Ausgabe nach dem Siege war daher für Preußens Staatsmänner nicht viel geringer , als vor dem Kampfe und währerd . des Kampfes , und sehen wir , was in dem Jahre seit der Schlacht bei Königgrätz einerseits abgewendet , andererseits Positives geschaffen ist , so können wir mit Genug thuung auf die durchmessene Laufbahn blicken . Es ist ein sehr seltenes Beispiel in der Ge schichte , daß eire Macht , die so ganz veränderte Verhältnisse begründet , wie es Preußen in Deutschland gethan , gute Beziehungen mit allen großen Nachbarn zu erhalten und die Leiden schaften , die da und dort rege wurden , zu be sänftigen weiß , und dies geschah , während doch Preußen eine reine und korrekte Lösung für die deutschen Verhältnisse anzubahnen wußte und keine Schwäche zeigte . Preußen hat nicht angestanden , sich zu ver größern , den Zwischeursum , der zwischen seinen westlichen und östlichen Provinzen war , auszu füllen und die Elbherzogthümer , die Zukunft der deutschen Marine , seinen Provinzen hinzuzufügen , denn darüber konnte ja kein Streit mehr sein , daß Deutschlands Stärke vor Allem auf Preu ßens Stärke beruht ; ein Bundesstaat , in welchem die leitende Macht gelegentlich von der Vielheit der ihr verbundenen Staaten hätte majorifirt werden können , paßte nicht für Deutschland ; er mag sich in der Phantasie ganz gut ausnehmen , würde aber schätzenswerth nur für den eifersüch tigen Nachbar sein . Wir bedurften einer wicklich leitenden Macht , einer Macht , die in sich selbst groß und stark genug sei , um leiten zu können , einer solchen , welche die Politik des größeren Theiles von Deutschland wirklich führe , über ihre Kriegskräfte verfüge , und ein solches Verhältniß ist ja auch in diesen Tagen , seitdem die norddeutsche Bun desverfassung in ' s Leben getreten , mit der uns wesentlich gleichartigen Bevölkerung der nord deutschen Staaten hergestellt worden . Es sind aber auch noch Garantie = Verträge mit dem deutschen Süden geschlossen , es ist auch der Zollvereins = Vertrag auf andern und bessern Grundlagen erneuert worden . Wer hätte noch heut vor einem Jahre solche Resultate voraus sehen können ? wer hätte gewagt zu behaupten , sie würden erreicht werden ohne jahrelange Kriege , ohne beutelustige Einmischung des Aus landes ? Daß die Volksvertretung bei dieser Umgestal tung der Verhältnisse zu kurz gekommen , werden Unbefangene nicht behaupten wollen . Man darf die bisherige Rolle und die Verdienste der Volks vertretungen in den deutschen Staaten nicht übertreiben . Werth , Bedeutung und wirklichen Einfluß sollen sie erst noch gewinnen , und dazu ist ihnen die Bahn in dem deutschen Reichs tag eröffnet . Daß das bisherige Parteiwesen in voller Auflösung begriffen ist , das ist eine der großen , segensreichen Folgen des großen Tages , dessen Gedenkfeier wir heute begehen . Neue Auf gaben werden lebensfähigere Parteien sich gegen übersehen , und der großen , belebenden , die Mit wirkung des ganzen Volkes herausfordernden Aufgaben haben wir genug nach allen den Umge staltungen , die der Tag von Königgrätz herbei geführt hat und noch ferner herbeiführen wird . Der heutige Tag sieht neu errichtete Truppen theile sich einfügen der ruhmvollen preußischen Armee ; mächtig deckt uns und ganz Deutschland Preußens Aar ; mit Begeisterung blickt unsere Jugend auf zu den wehenden Fahnen und Stan darten , den Zeichen unserer Kraft und Unab hängigkeit . Seien wir bereit , nun auch im In nern den Bau fortzusetzen im Sinne des Genius Preußens . Freiheit und Gehorsam im engsten Bunde haben Preußen groß gemacht . Berlin , 2 . Juli . Der Allerhöchste Erlaß , welchen Se . Majestät der König Allerhöchstseinem Grenadier = Regimerte hat zugeheu lassen , lautet : Ich feiere heute zu Meiner besonderen Freude mit Meinem Regimente den Tag , an welchem Meines in Gott ruhenden Herrn Vaters Majestät Mich vor 50 Jahren zum Chef dieses Regiments ernannt haben . Ich sehe mit großer Befriedigung auf diesen langen Zeitraum zurück und spreche es heute gern Meinem ganzen Regimente und seinen früheren Mitgliedern aus , daß Ich in diesen 50 Jahren viele Freude an demselben erlebt habe . Das Regiment hat überall Meinen Erwartungen entsprochen ; es hat sich im Frieden in Ordnung und Mannszucht — das Offizierkorps insbesondere in Bethätigung des preußischen Offizierssinnes in seiner ganzen Be deutung — bewährt , und in dem Feldzuge des vorigen Jahres hat es seines alten Waffenruhmes würdig gefochten und seiner alten Geschichte rühm liche neue Blätter hinzugefügt . Ich habe den Tag von Skalitz als einen besonderen Ehrentag des Regiments für die Feier Meines 50jährigen Jubi äums als Chef gewählt . Möge Gottes Segen ferner auf Meinem Regimente und auf seinen Fahnen ruhen ! Liegnitz , den 28 . Juni 1867 . ( gez . ) Wilhelm . An Mein Grenadier = Regiment ( 2 . Westpreuß . ) Nr . 7 . Außerdem hat Se . Majestät dem Regimente ein die Schlacht bei Skalitz darstellendes großes Oelgemälde , vom Professor Rechlin gemalt , geschenkt , ferner 1000 Dukaten , mit der Bestim mung , daß die Zinsen dieses Kapitals zu einem Drittheile für das Offizierkorps , zu zwei Dritt theilen für die Mannschaften des Reziments zu verwenden sind . Se . Majestät erwartet ein Spezial = Statut von dem Regiments = Komman deur , welchem letzteren , Obersten v . Voigts = Rhetz , ein antik geformter Porzellankrug mit den Bil dern des Nachoder Schlosses und dem Bivouac des Königs = Regiments von Sr . Majestät ge schenkt worden ist . Schließlich hat jeder Offizier , Unteroffizier und Soldat des Königs = Grenadier = Regiments ein photographirtes Bildniß des Aller höchsten Chefs erhalten . — Der Minister = Präsident Graf Bismarck ist zu den militärischen Festlichkeiten aus Pom mern nicht hier eingetroffen . — Durch Kabinets = Ordre vom 23 . Mai d . J . ist bestimmt worden , daß die Ersten Wacht meister der Land = Gendarmerie in den älteren wie in den erworbenen Landestheilen von jetzt ab den Titel „ Ober = Wachtmeister " zu führen haben . — Die B . . = Ztg . bemerkt : Ganz Preußen feiert heute den ersten Jahrestag der Schlacht von Königgrätz ; die Einen begehen ihn in lauter Fröhlichkeit , die Andern aber , und dies ist die große Mehrzahl des preußischen Volkes , in stillem Gedenken . Die sorgenvollen Tage des vorigen Jahres ziehen noch einmal an uns vorüber , noch einmal empfinden wir die Freude , die die Sieges nachricht erregte , hören wir den lauten Jubel , der sie begrüßte , und die ganze Bedeutung dieses großen und entscheidenden Tages tritt uns vor Augen , dieses Tages , der mit Blut und Eisen den Grundstein der deutschen Einheit legte . Heute noch ist es nur unser preußisches Vaterland und die ihm verbündeten Länder , in denen Das voll gewürdigt wird , was die Schlacht von König grätz für Deutschland , seine Macht , seine Größe und seine einheitliche Entwickelung gewesen . Doch wird die Zeit hoffentlich nicht fern sein , in der ganz Deutschland vom Belt bis zu den Alpen den dritten Juli als einen Freudentag feiern wird , die Zeit , in der friedliche Mittel vollendet haben werden , was das gute Schwert Preußens begann . — Die in Folge der vorjährigen Heeres Umgestaltung verstärkte preußische Generalität hat jetzt , außer dem greisen General = Feldmar schall Grafen Wrangel , einen General = Feld zeugmeister ( Prinz Karl von Preußen ) , 44 Ge nerale der Infanterie und Kavallerie , 75 Ge neral = Lieutenants , worunter 2 bürgerliche , 86 General = Majors ( 9 bürgerliche ) . Vom 1 . Ja nuar d . J . bis jetzt wurden in höhere Kommando Stellen befördert : 28 General = Lieutenants , 31 General = Majors , 73 Obersten , 103 Obeest Lieutenants und 176 Majors . — Bei der Ende Juli d . J . stattfindenden Entlassung der diesjährigen Reservemannschaften steht zugleich eine Beurlaubung von Mann schaften nach zweijähriger Dienstzeit zur Dis position der betreffenden Truppentheile in Aus sicht . Bei diesen Beurlaubungen soll namentlich auf solche Mannschaften Rücksicht genommen werden , deren häusliche Verhältnisse eine frühere Rückkehr in die Heimath wünschenswerth erschei nen lassen . Die Gesuche müssen jedoch von den Eltern oder dem Vormund der dienenden Mann schaften bei ihrer Ortsbehörde zeitig angebracht werden , da letztere die von ihr erst zu begutach tenden Vorstellungen den bezüglichen Regimen tern zur weiteren Entscheidung übersendet . — Ueber die Verwaltung der neugebildeten Landraths = Aemter im Regierungsbezirk Wies . baden ist jetzt , wie die Nordd . Allg . Ztg . mit theilt , Bestimmung getroffen worden : Das Land rathsamt des Dillkreises ( Dillenburg ) ist dem Landrath v . Owen zu Verleburg , das Land rathsamt des Oberlahnkreises ( Weilburg ) dem Landrath Hahn zu Obornik , das Landrathsamt des Obertaunuskreises ( Homburg ) dem bis herigen dortigen Civilkommissarius Landrath von Briesen , das Landrathsamt des Ober = Wester Waldkreises ( Marienberg ) dem Amtmann Wiß mann zu Marienberg , das Landrathsamt des Unter = Wester = Waldkreises ( Montabaur ) dem Bürgermeister Grafen Schmiesing zu Geldern , das Landrathsamt des Landkreises Wiesbaden dem Landrath v . Jordan zu Neustadt W . Pr . , das Landrathsamt des Rheingankreises ( Rüdes heim ) dem Landrath Fouck zu Adenau übertragen worden . ( Ueber den Unter = Taunuskreis und den Unter = Lahnkreis ist Bestimmung noch vorbe halten . ) — Der Geh . Reg . = Rath Wohlers be gibt sich zur Eröffnung der Verhandlungen mit den Gesellschaften der nassauischen Spielbanken nach den betrffenden Badeorten . — Das Disziplinarurtheil gegen Twesten betraf nicht , wie irrig angenommen wurde , eine Landtagsrede desselben — wegen dieser wurde er arf Grund des Art . 84 der Verf . = Urk . für un strafbar erachtet — , sonvern eine Rede vor einer Wählerversammlung in Arnim ' s Hotel , im Mai vorigen Jahres . Twester hat sich , entsprechend den ersten Ausführungen , die er in Bezug auf derartige Anklagen schon in erster Instanz gege ben , weder vertheidigt noch vertheidigen lassen . Der Staatsanwalt hatte diesmal auf Entfer nung aus dem Richterstande angetragen . — In Bromberg ist am Sonnabend der dortige Landschaftsbote Koßlofsky , früher Un teroffizier im 14 . Infanterie = Regiment , welcher Auftrag erhalten , 75,000 Thlr . in Westpr . Pfandbriefen in einem Brief zur Post zu brin gen , mit diesen Papieren durchgegangen , doch soll er schon am Montag in Thorn verhaftet worden sein . — Die „ Köln . Bl . “ schreiben : Der Sultan ist der nächste Monarch , der den Parisern wenig stens ein vorübergehendes Interesse abgewinnen wird . Sein Minister Fuad hat auf die wunder liche Kollektivnote wegen Kreta ' s eine ganz ent sprechende Antwort gegeben ; er beruft sich nämlich auf Omer Pascha ' Zusage , binnen vier Wochen dem Ausstande ein Ende zu machen . Gelingt dies , so ist eine viermächtliche Enquête sehr überflüssig ; dann kann nur mehr die Gnade des Sultans walten und angerufen werden . Kann aber der türkische Feldherr binnen der von ihm selbst ge stellten Frist seine Aufgabe nicht lösen , so ist Kreta für den Sultau verloren , und dann müssen die Großwächte ohnedies zu Rathe gehen , was mit Kreta , dem Schlüssel des Archipel , geschehen soll . Der Renegat Omer hatte bisher immer Glück , befonders im Gebirgskriege , und nach den neuesten Berichten soll er nicht unbedeutende Vortheile über die Insurgenten errungen haben , was durch das Stillschweigen der hellenischen und philhellenischen Korrespondenten bestätigt scheint . Auch der bulgarische Aufstand ist miß glückt , wird sich aber als Bandenkrieg im Balkan fortsetzen , wie der kretische in der Sphakia niemals überwältigt , sondern nur auf dieselbe beschränkt wurde . Der Racen = und Religionskrieg erlischt nie mehr , seitdem er von außen her ge schürt wird . Die orientalische Gefahr mag viel leicht noch ein Mal beschwichtigt werden , aber nur um sich demnächst drohender zu erheben . Das esmanische Reich in Europa soll zerstört werden ; darum hetzt man selbst unter den un kriegerischen Bulgaren , die sich gegen den russi schen und fanariotischen ( pseudohellenischen ) kirch lichen und politischen Byzantinismus abgeneigt zeigten , trägt den Aufstand über die Donau zu ihnen , unbekümmert darum , daß sie nur Opfer des aufgestachelten mosleminischen Fanatismus werden . Ein Zweck ist damit erreicht : man kann in diplomatischen Noten und offiziösen Zeitungs Artikeln den Beweis führen , die christlichen Völker in der Türkei seien zur Verzweiflung ge trieben , und die Osmanen der Civilisation unfähig . Freilich hat der Sultan kein Sibirien , in dessen Waldwüsten und Bergwerken er auf ständische und verdächtige Cheisten unschädlich macht , wie mit den Polen geschieht . Unbegreiflich ist der Leichtsinn , mit welchem die zahlreiche , aber klingenscheue griechische Bevölkerung in den großen Städten , z . B . in Konstantinopel , Adrianopel , Salonikt u . s . w . ihre Sympathien für jeden Aufstand und für jeden Feind der Osmanen kundgibt und gänzlich vergessen hat , was 1821 im Frühjahre zu Konstantinopel und in andern Städten geschah , als der Aufstand in Hellas , in der Walachei u . s . w . der türkischen Bevölkerung bekannt wurde , — daß dieses feige und perside Geschlecht nicht ahnt , welches Blutbad ihm droht , wenn die Moslemin zur Ueberzeugung kommen , daß ihr Reich und ihre Religion neben den Gräkoslawen nicht länger existiren soll . Welchen Trost oder Rath empfängt wohl der Sultan von dem französischen Kaiser , der die orientalische Frage gründlich studirt hat ? Zu fortwährenden Amputationen kann sich Abdul = Aziz nicht ver stehen ; denn am Ende ist dies Verfahren nichts Anderes als eine Sektion bei lebendigem Leibe , die qualvollste aller Hinrichtungen . — König Viktor Emanuel , der Anfangs erklärt haben soll , er habe nicht Geld genug , um in der dritten Wagenklasse nach Paris fahren zu können , findet denn doch die nöthigen Mittel , um in der Weltstadt als König zu erscheinen . Er wird mit Kaiser Franz Joseph zusammentreffen . Napoleon arrangirt also eine Sceue , welche die vollständige Vers huung und Befreundung dreier Monarchen demonstriren soll , von denen zwei dem dritten auf dem Schlachtfelde gegenüberstanden . Alle drei sind katholische Monarchen und müssen als solche die Lage oder Gefahr des Papstes einer gemein schaftlichen Erwägung unterziehen . Es kann ihnen doch nicht anders , denn als ein Werk der Vorsehung erscheinen , daß in dieser Zeit der Stürme gerade ein Pius IX . , ein solch ' idealer Mensch und Priester , den Stuhl Petri einnimmt , daß dieser Pius den achtzehnhundertsten Jahres tag des Martyriums des Apostelfürsten , seines ersten Vorfahren erlebt urd an diesem Tage den Das Fest im Industrie = Palaste . Paris , 1 . Juli . Um 1½ Uhr wurden die Thüren des Palais des Champs Elysées ge schlossen . Der Saal gewährte in diesem Augen blicke einen prachtvollen Anblick . Die Sitze für die Zuschauer , welche sich an den vier Seiten desselben hinzogen , waren , mit Ausnahme der Stelle , wo sich die Estrade für den Kaiser , die Kaiserin , den Sultan und ihr Gefolge befand , dicht besetzt . In der Mitte des großen Schiffes war ein Raum freigelassen , der in eine Art von Garten umgewandelt war , um welchen ein brei ter Weg herumführte ; den Garten zierten die schönsten Blumen . In der Mitte desselben waren die Trophäen der zehn Gruppen aufgestellt , um welche die Kommission einer jeden derselben und die , welche mit der goldenen Medaille bedacht worden waren , sich scharen sollten . Die Kom missionen selbst wit den Preisgekrönten war teten bis zur Eröffnung der Ceremonie in den Nebensälen des Palais . Die Banner der Grup pen hatten alle verschiedene Farben ; die erste ( schöne Künste ) hatte ein weißes Banner , die zweite ( Material der freien Künste ) ein veilchen farbenes , die britte ( Möbel ) ein blaues , die vierte ( Kleidungsstücke ) ein hellgrünes , die fünfte ( Roh stoffe ) ein hellgelbes , die sechste ( Arbeiten der gemeinnützigen Künste ) ein oranggelbes , die sie bente ( Nahrungsmittel und Getränke ) ein kirsch rothes , die achte ( Ackerbau ) ein rothbraunes , die neunte ( Gartenkunst ) ein dunkelgrünes , vie zehnte ( die bekanntlich Alles enthält , was nicht in den Abrigen enthalten ist ) ein ganzbuntes ; es bestand nämlich aus zwei gelben , zwei rothen , zwei grünen , zwei blauen und einer grauen Farbe . Alles , was Paris an Notabilitäten enthält , war in dem Saale anwesend , wohl an 18,000 Per sonen . Man erblickte die glänzendsten Toiletten , die glänzendsten Uniformen , die Kostüms aller Länder und Völker . An Raum fehlte es nicht ; man konnte ganz gemüthlich promeniren , ohne daß man auch nur zu fürchten brauchte , seinen Platz zu verlieren . Wenn die Kommission etwas sparsamer mit dem Platze umgegangen wäre , so hätten fast doppelt so viel Zuschauer anwesend sein können . Im Saale selbst herrschte Halb dunkel ; man hatte nämlich unter der Glasdecke ein ungeheures , mit Sternen besäetes Velum aagebracht . Es gab dem Ganzen eine gräuliche Farbe , was sich , im Grunde genommen , nicht sehr gut machte . Der Thron gewährte einen prächtigen Anblick . Der Himmel , welcher ihn bedeckte , war von einer ungeheueren Höhe ; zahl lose Fahnen , von sehr großen Dimensionen und mit Bienen bedeckt , schmückten denselben . Unter den gewöhnlichen Zuschauern befand sich auch der Bizekönig von Egypten . Erwohnte dem Feste so zu sagen incognito an , obgleich er jedoch seinen Fez trug und von seinem ganzen Gefolge , sogar von den Personen umgeben war , welche ihm der Kaiser beigegeben hatte . Es schien ihm sehr heiß zu sein , denn er hatte seine Hand schuhe ausgezogen und sie in seine Westentasche gesteckt . Der Bizekönig machte Aufsehen , weil man ihn nämlich schon in England geglaubt hatte . Auf der kaiserlichen Estrade hatte er deß halb seinen Platz genommen , weil er sich nicht gern öffentlich dem Sultan unterordnet . Schon von 11 Uhr an trugen die Musiker , welche den ganzen hinteren , nach dem Concordia = Platze hin gelegenen Theil des Industriepalastes einnahmen , einige Stücke vor . Das Geräusch , das sie machten , hörte man aber kaum in dem ungeheuren Raume . Gegen 2 Uhr begannen die Musiker , die Frauen und Männer = Chöre mit dem Vortrage von Coppé ' s Hymne , und alsbald zogen die Kom missionen und die mit den goldenen Medaillen beehrten Aussteller in den Saal und schaarten sich um die Trophäen . Man hatte um dieselben herum Sitze für sie errichtet . An der Spitze der ersten Gruppe ( Künste ) befand sich Graf von Nieuwerkerke , kaiserlicher General = Intendant der schönen Künste . Um 2 Uhr zogen der Kaiser , die Kaiserin und der Sultan nebst Gefolge in den Saal ein . Die höchsten Herrschaften traten durch die Thür ein , welche auf der rechten Seite des Salons , der hinter dem Throne sich befindet , das Gefolge und die übrigen hohen Herren durch die Thür auf der linken Seite . Der Sultan ging zwischen dem Kaiser und der Kaiserin ; ihnen folgte der Kronprinz von Preu ßen , der Prinz von Wales , der Prinz Humbert von Italien , der Herzog von Aosta , der Prinz Napoleon und die übrigen Prinzen und Prin zessinnen . Der Kaiser sah nicht besonders heiter aus ; die Nachricht , daß der Kaiser Maximilian erschossen worden sei , mag ihn düster gestimmt haben . Er trug , wie auch alle Anderen , große Generals = Uniform . Die Kaiserin trug eine Kopfbedeckung aus Perlen — ich konnte nichter kennen , ob Hut oder Diedem — und ein weiß seidenes Kleid mit einer ungeheuren Schleppe . Der Sultan trug feine glänzende Uniform und sah sehr gut aus . Während des Eintritts der hohen und höchsten Herrschaften wurde Rossini ' s Hymne an den Kaiser vorgetragen ; dieselbe brachte aber keine großartige Wirkung hervor . Die Worte selbst sind ziemlich kriegerisch . Zu Ehren Ihrer Majestäten wurde ziemlich viel ge rufen , doch herrschte keine Begeisterung . Die selben ließen sich mit ihrem Gefolge in folgender Reihenfolge nieder : der Kaiser saß in der Mitte , zu seiner Rechten der Sultan und zu seiner Lin ken die Kaiserin , neben dieser der Kronprinz von Preußen und neben dem Sultan der Prinz von Wales . Der Prinz Napoleon saß auf der Seite der Kaiserin und der Herzog von Cam bridge auf der des Sultans . Als Ihre Ma jestäten Platz genommen , trat Rouher vor , um seinen Bericht an den Kaiser vorzutragen . Der selbe wurde einmal mit Bravo ' s unterbrochen . Die Antwort des Kaisers wurde mehrere Male , jedoch nur in der Nähe des Throues , von Bravo ' s unterbrochen . In einem großen Theile des Saales verstand man die Worte des Kaisers gar nicht , obgleich er , wie gewöhnlich , sehr deut lich sprach . An den wenigen Worten , die bis zu mir drangen , konnte ich aber erkennen , daß die Sprache , welche erzuersterlernte , die deutsche war . Hierauf begann die Preisvertheilung , die über eine Stunde dauerte . Die einzelnen Grup pen näherten sich dem Throne und der Kaiser händigte Jedem die ihm bestimmte goldene Me daille ein . Aus der Ferue machte sich die Sache höchst wunderlich . Man hörte nicht , was der Kaiser sagte , sondern sah nur die Bücklinge , welche vor ihm gemacht wurden Mehrere der Preisgekrönten wurden mit Hochs begrüßt . Beim Schlusse der Preisvertheilung trat der kaiserliche Prinz vor und überreichte , als Präsi dent der Ausstellungs = Kommission , seinem hohen Vater die goldene Medaille , die er sich in der 10 . Gruppe erworben hat . Diese Episode rief viele Vivats hervor . Der kaiserliche Prinz sah ziemlich wohl aus ; doch bemerkte man , daß er noch ein wenig hinkt . Die Musikkorps begannen hierauf Märsche zu spielen und der Kaiser , die Kaiserin , der Sultau und die übrigen hohen Herrschaften nebst Gefolge traten dann den im Programm vorgeschriebenen Ummarsch durch das Schiff des Palastes an . Der Zug war ein äußerst glänzender und zahlreicher . Denselben eröffneten der Kaiser , die Keiserin und der Sultan . Letzterer ging in der Mitte , zu seiner Rechten die Kaiserin , zu seiner Liuken der Kaiser . Dicht hinter ihnen schritt der Kronprinz von Preußen , der Prinz Napoleon , der Prinz Amadeus von Italier , der Prinz von Wales , der kaiserliche Prinz , der japanische Prinz , die türkischen Prinzen , die übrigen fürstlichen Per sonen , die Minister , die Hoschargen 2c . Der Prinz von Wales gab der Herzogin von Aosta den Arm , der Kronprinz von Preußen führte auch eine Dame , die ich aber aus der Ferne nicht erkennen konnte . Der Umgang durch das Schiff fand auf dem Wege statt , den man zwischen dem Garten , wo sich die Trophäen befanden , und dem Zuschauer = Raume freigelassen hatte . Gegen 4 Uhr war der Umgang und mit ihm das Fest
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"1867-07-05"
Echo der Gegenwart. 1848-1935
2
ger
[ "Aachen" ]
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Exiskopet der katholischen Welt zu dem Feste am Grade Petri versammeln kann , welches Fest die Katholiken in allen Ländern der Erde mitfeiern . Der Auespruch dieser Versammlung des Epis korats um den heiligen Vater muß von den Monarchen beherzigt werden , denn es ist eine gewoltige geistige Macht , welche da spricht . Biktor Emanuel begreift höchst wahrscheinlich , daß sein Kingreich der Auflösung unaufhaltsam verfollen ist , wenn die Feindschaft gegen die Kirche fort dauert ; denn so lange versagen ihm die besten Männer ihre Dienste , bleibt ihm das Landvolk entfremdet und haben rerolutionäre Narren wie Garibaldi und das revolutionäre Gesiadel freien Spielraum . Garibaldi ist Sonsculotte geworden ; Trani und Verona sahen die gemeinen Saus enlotten , die aus dem Stadtpöbel sich rekrutirten , ihr Uawesen treiben . Das Beamtenthum ist korrumpirt , das Pulament verächtlich , das Mini sterium ein Jatrizuantenclub , die Staatskasse leer , die Staatsschuld ader erdrückend . Ein solcher Zustund muß in Revolution und Anarche aus lausen , wenn er nicht rasch durch neue unver dorbene Kräfte bewältigt wird . Ferrari mag immerhin ein neues Gesetz für den Verkauf der Kuchengüter vorlegen ; er lann sie doch nur plündein und verschleudern , wodurch der Noth des Staates nicht abgeholsen und nur der Kredit desselben vernichtet wird . Für Biktor Emanuel gilt jetzt der kategorische Juperativ : Schaffet eine gute Politik , und dann werdet ihr gute Finanzen haben . Seitdem Lungrand = Dumoncean den Miaister Ferrari öffentlich zu Schanden stellt und Rothichild erklärt , er welle die italienische Kliche nicht plünderu und verfolgen , kann ein Erlunger und Komp . nicht helfen . Eine andere Politik , und aus Paris wird Hülfe kommen ; denn die Dioskuren Rothschild und Pereire , des in den Tuilerien thronenden Olympiers getreue Finanzgenien , gebieten über die Schätze der Börse . — Der geschäftsführende Ausschuß der national = liberalen Partei hat ein Wahlschreiben erlassen , in welchem es u . A . heißt : „ Wie müssen selbsiverständlich wänschen , daß viele Liberale gewählt werden , die im Wesent lichen auf dem Boden unseres Programms vom Juni d . J . stehen . Wir meinen , daß dem kouser vativen Kandidaten in der Regel auch bei gerin gen Aussichten in jedem Kreise ein liberaler gegenüber gestellt werden muß , daß aber gegen bisherige liberale Vertreter nur aus besonderen Gründen , namentlich wenn ein anderer Kandidat unzweifelhaft bessere Chancen bietet , die Mejo rität zu gewinnen , ein anderer Liberaler auszu stellen ist . Daß unsere näheren politischen Freunde sich nicht ohne Weiteres verdrängen und die Wahl Agitation anderen Parteischattirungen anheim fallen lassen , ist um so nothwendiger , da unzwei felhaft bei den vorigen Reichstagswahlen in vielen Kreisen die aufgestellten liberalen Kandidaten unterlegen und konservative gewählt worden sind , weil man befürchtete , daß jene die Bundesver fassung überhaupt verwerfen und die im vorigen Jahre errungenen Resultate der preußischen Politik gefährden möchten , während andere Libe rale , denen diese Besorgniß nicht entgegenstand , durchzubringen gewesen wären . Je zweifelhafter der Ausfall , desto sorgsamer ist zu prüfen , wer die besten Aussichten hat , die liberalen Wähler zu einigen . In Ermangelung einer erwünschten Vertretung im ersten Reichstag dürfte es sich namentlich empfehlen , an jetzige oder frühere Vertreter des betreffenden Wahlkreises im Abge ordnetenhaase zu denken . Wir legen es unseren Parteigenossen dringend an ' s Herz , daß schleunig in allen Theilen ihres Kreises Komité ' s gebildet und bestimmte Persönlichkeiten in Aussicht ge nommen werden , welche namentlich in ländlichen Kreisen sich um die einzelnen Ortschaften bemühen und dafür sorgen , die Kandidaten bekannt zu machen und über unsere Bestrebangen aufzu klären . “ Der Ausschuß erbittet sich schließlich Auekunft , ob die Wiederwahl von Kandidaten der national = liberalen Partei zu hoffen sei , wessen Wahl in Auesicht genommen , wer die Wahlagitation im Sinne des Programms der zu Ende . Der Kaiser und die Kaiserin , sowie der Sulten stiegen wieder in die Wogen und begaben sich mit dem nämlichen Ceremoniell , wie sie gekommen , die ersteren nach den Tui lerien , der letztere nach dem Elysie zurück . Die Menge war bei der Rückfahrt eben so unge heuer , wie bei der Hinfahrt , und obgleich es schon jetzt 7 Uhr Abends ist , so sind alle Straßen doch noch immer mit denen bedeckt , welche das heutige Fest auf die Beine gelockt . ( K . Ztg . ) Die diesjährige Pariser Ausstellung veran laßt manche größeren Geschäfte , in Frankreich und vorzugsweise in Paris Flialen zur ständigen Representation ihrer Häuser zu etabliren . So erfohren wir dieser Tage , daß auch der durch seinen Boonekamp of Maag - Bitter berühmt gewordene Königliche Hoflieferant und Exporteur Herr H . Underberg = Albrecht in Rheinberg am Niederrhein eine solche Filiale in großar tigem Maßstade in Paris 9 Boulevard - Poisson nière errichtet hat , sodaß es jetzt einem Jeden leicht ist , sich auch in Paris mit einem echten Boonekump zu versorgen . Hierzu wurde er ganz besonders durch den allgemeinen Beisall veranlaßt , der seinem Fabrikate auch auf der diesjährigen Pariser Aurstellung " ) von den Besuchern aller Länder der Eide zu Theil wurde , sodaß schon allein während der Dauer der Ausstellung ganz bedeutende Quantitäten dieses feinen Liqueurs nach Paris gesandt und zum großen Theile im Ausstellungspalais selbst konsumirt wurden . * ) Ordnungsnummer 2804 , Saal Nr . 48 und Preußisches Restaurationslokal . Partei leite . Unterzeichnet sind Aßmann , von Heunig , Laskei , Dr . Oppenheim , Twesten . — Der in Verbindung mit Maximilian in letzter Zeit vielfach genannte Prinz Salm = Salm , dessen diplomatische Frau zu Gunsten des Kaisers zu vermitteln gesucht hat , ist ein ehemaliger Lientenant im 11 . preußischen Husaren = Regi ment , als welcher er 1848 den Felozug in Schleswig = Holstein mitmachte und in kurze Ge fangenschaft der Dänen gerieth . Später trat er wegen Bedrängniß seiner Kriegskasse in österrei chische Dienste . verließ aber auch diese aus dem selben Grunde wieder und kam 1862 nach Amerika . Bei der Audienz , welche ihm Lincoln gab , sagte der Präsident schmunzelnd : „ = in Rang als Prinz solle ihm bei seinem Fortkom men nicht hindernd im Wege stehen . “ Privz Felir wurde später als Oberst mit dem Titel als Brigad : = General aus dem Dienste der Vereinig ten Staaten entlassen und ging dann zu Maxi milian nach Mexiko . Er ist geboren im Jahre 1828 , persöglich ein tapferer , liebenswürdiger und bescheidener Mann . Auf seiner Frau ruht ein gewisses romantisches Halbdunkel ; nich Eini gen ist sie eine Wittwe aus Kanada , nuch Ande ren entstommt sie dem tropischen Süden ven Kuba ; sie ist die Tochter eines verstorbenen Odersten Le Clerg . — Anläßlich der Pariser Ausstellung haben in der Ehrenlegion zahlreiche Ernennungen statt gefunden . Aus Preußen sind der Herzog von Ratibor zum Großoffizier , die Herren Herzog , Krupp , Hofmann , Koch und Dove zu Offizieren , so wie die Herren Karmarsch , Boisig , Ruffer , Stemens , Faucher und Mejor v . Burg zu Rit tern der Ehrenlegion ernannt worden . Berlin , 3 . Juli . Se . Majestät der König haben Allergnädigst geruht , aus Veranlassung der 50jährigen Jubelfeier der vereinigten Uni versität Halle = Wittenberg den nachbenannten Personen Orden zu verleiben , und zwar : den Rothen Adler = Orden 2 . Klasse mit Eichenlaub : dem ordentlichen Professor der Rechte , Ge heimen Justiz = Rath Dr . Witte ; den Rothen Adler = Orden 3 . Klasse mit der Schleife : dem ordentlichen Professor in der medizini schen Fakultät , Geheimen Medizinal = Rath Dr . Volkmann , sowie den ordentlichen Professoren in der philosophischen Fakultät Dr . Pott und Dr . Erdmann ; den Rothen Adler = Orden 4 . Klasse : dem zeitigen Reklor der Universität und or dentlichen Professor in der theologischen Fakaltät Dr . Beyschlag , den ordentlichen Professoren in der juristischen Fakultät , Dr . Anschütz und Dr . Dernburg , sowie den ordentlichen Professoren in der philosophischen Fakultät , Dr . Kaoblauch und Girard ; den Königl . Kronen = Orden 4 . Klasse : dem Universitäts = Curatorial = Sekretär Hupe . — Se . Majestät der König haben ferner Allergnädigst geruht , den nachbenannten Königl . bayerischen Beamten Orden und Ehrenzeichen zu verleihen , und zwar : den Königl . Kronen = Orden 2 . Klasse : dem Ober = Bau = und Ministerial = Rath von Voit zu München ; den Königl . Kronen = Orden 3 . Klasse : dem Direktor der Kunstschule , Prof . Kreling zu Nürnberg ; den Königl . Kronen = Orden 4 . Klasse : dem Baumeister Rothgangel zu Schwabach ; den Rothen Adler = Orden 3 . Klasse : dem Konsistorial = und Regierungs = Rath Baeumler zu Ansbach , dem Kämmerer und Re gierungs = Rath Frhrn . von Crailsheim daselbst und dem Bezirks = Amtmann und Regierungs Rath Forster zu Heilsbronn ; den Rothen Adler = Orden 4 . Klasse : dem Kreis = Baumeister Jacobi zu Ausdach , sowie das Allgemeine Ehrenzeichen : dem Bauführer Schmidt zu Heilebronn . Potsdam , 3 . Juli . Heute Vormittag fand um 10¼ Uhr die Fahnen = und Standarten = Feier statt . Der König , die Priozen und Prin zessinnen , der Kronxrinz von Italien , die Ge neralität , die Spitzen der Beherden und die gaoze Garnison wohnten derselben bei . Nach der Liturgie und Predigt wurde die Parade abge halten . Das Lehrbataillon wurde festlich be wirthet und ist für dasselbe ein besonderes Fest vergnügen veranstaltet . Der König hat seine Gäste im neuen Palais um sich versammelt . Die Stadt ist g flaggt . Ems , 3 . Juli . Der König trifft am Sam stag Vormittag 11 Uhr über Gießea hier ein . In Wetzlar , Weilburg , Limburg und Diitz wird er von Deputationen begrüßt werden . Hannover . 2 . Juli . Die Königin Marie ist in voller Vorbereitung zu ihrer Abreise be geiffen . König Wilhelm , so höre ich , der in seinem ersten eigenhändigen Briefe darauf Bezug genommen hatte , daß Ihrer Mäjestät Herr Ge mahl fortdauernd mit ihm in Feindschaft lebt , hat neuerdings in einer Zuschrift an die Königin die Forderung wiedecholt , daß sie ihre ganze Umgebung , mit Ausaahme ihrer Töchter , von sich entferne und dafür die ihr vom Könige Wilhelm zu bestimmende Ehren = Umgebung annehme , oder daß sie die Marienburg und das Land Hannover verlasse . Die Königin hat sich für die letztere Alternetive entschieden und wird zunächst nach Hietzing gehen . 2 . Juli . Die Preisvertheilungs Ceremonie der allgemeinen Ausstellung ist herr lich und unter dem größten Pomp von Statten gegangen . Nichts hat gefehlt , was störend hätte eiawirken können . Auch das schönste Wetter be günstigte die Feier und zog Tausende nach den Eingängen und Umzebungen des Palastes . Man wollte nicht allein die Rede des Kaisers verneh men , sondern auch den Sultan und die übrigen Fürsten sehen , die diesem bedeutsamen Akt , um die Industrie und Arbeit zu ehren , von London , Berlin u . s . w . beiwohnten . — Das Fest , welches die Weiber der Halle dem kaiserlichen Prinzen geben wollen , dürfte Gelegeaheit bieten , die orizinellsten Dekorationen improvisirt zu sehen . Die geräumigen , langen Straßen des Centtal = Pavillons der Hallen sollen in Salons = Promeneden umgewandelt werden . Im Mittelrunkt derselben wird ein Orchester , in dem die Sar ' schen Blechinstrumente eine große Rolle spielen , einen gewaltigen Tönestrom durch die weiten Räume verbreiten . Jede Salon = Pro menade wird durch ihre Dekoration die verschie denen Markt = Abtheilungen lebhaft in ' s Gedächt niß zurückrufen . Es wird einen Gemüse = Salon , Blumen = Salon , Fischkrämer = Salon u . s . w . geben . Auch gedenkt man eine mächtige Pyramide aus Gemäse und Grün aufzurichten und ihr pittoreskes Ansehen zu geben . — Eine Texesche aus New = York vom 1 . k . wieldet , daß Juarez sich geweigert habe , den Leichnam des unglücklichen Sourerains Maximi lian auszuliesern . Die Liberalen haben Mexiko genammen . — Aus Rom schreibt man : Eine Adresse , von 490 Bischöfen unterzeichnet , wurde dem Papste von 16 derselben überreicht . Se . Heiligkeit sprach dibei Worte des Dankes und der Befrie digung . Auch empfing Pius IX . eine Deruta tion von 200 italienischen Städten . Graf Boschetti verlas eine Adresse derselben , worauf der Popst mit Rührung antwortete . — Prinz Napoleon besund sich beim Kaiser , um Abdul Aziz zu empsanzen ; ebenso war Prin zessin Clotilde beim Empsang in den Tuilerien zugegen . Es bat dies einige Verwunderung er regt , da der Prinz und seine Gemahlin weder bei der Ankunft des Czaars noch des Königs von Preußen sich sehen ließen . — Wie es heißt , wird Thiers im legislativen Körper das Wort ergreifen , um in seiner ge wandten Oratorik auf die Rede des Kaisers zu antworten . — Emile de Girardin fährt in seinem Feder krieg gegen Rouher ununterbrochen fort . Der Staatsminister soll förmlich vernichtet werden . Dazu sino ihm alle Waffen gut . Ernst und Scherz , Logik und das Gegentheil werden des halb in der „ Liberté “ angewendet , dies Ziel zu erreichen . Außer fünf Spalten ernstlicher und stichhaltiger Angriffe im gestrigen Organ Girar dins mußte auch noch das Feuilleton des Blattes Raketen fliegen lassen und gegen Rouher los ziehen . — Die gute Stadt Paris schwelgt in Ent zücken über all die Herrlichkeiten , die sich soeben vor ihren Augen entfalten . An allen Fenstern , auf allen Bolkonen wehen Fähnlein und Flaggen erscheinen , Oriflammen , Trophäen und Wappen : und die Lutetia erscheint im Sonntagskleide . Es gibt aber auch Vieles zu sehen und zu bewundern . — Die Umgebung des Elysée ist förmlich von Neugierigen belagert . Jedec möchte gerne einmal den Sultan sehen . Bis zu Mitternacht dauert dies Gedränge , um den Lieblingswunsch zu er reichen . — Im Hotel = de = Bille bereitet man ein Fest vor , welches an Pracht und Glanz selbst das dem Czaar gegebene Ballfest übertreffen soll . Der ottomanische Herrscher wird der Mittelpunkt sein , um den sich Alles drehen wird . Auch Djemil Pascha rüstet sein Palais aus , um darin seinen Souvelän würdig zu em pfangen . I ottomanischen Gesandtschafts = Hotel sind die Arbeiter in voller Thätigkeit mit der Ausschmückung und dem Bollzug der Anord nungen . — Alle Landstraßen , die nach Paris führen , sind belebt durch Fremde , welche die Hauptstadt besachen wollen . Die Eisenbahnzüge sind über füllt ; von Bordeaur allein kamen 1200 Reisende aus Anlaß der Ankunft des Sultaus . — Es befinden sich augenblicklich 73 — 74 Kardinäle , Erzbischöse und B schöse Frankreichs in Row . Noch einige unserer hohen Plälaten werden dieser Tage dort eintreffen . Nächst Ita lien , welches 200 Bischöfe dort auszuzählen hat , ißt Frankreich am stärtsten bei der römischen Feier vertreten . Der Papst hat nach dem öffentlichen Konsistorium vom 26 . Juni jedem der in Rom anwesenden geistlichen Herren eine Erinnerungs Medaille zukommen lossen , auch unter die Kar dinäle und Bischöfe 2c . ein Exemplar der Allo kution und eine präch ige Medaille in Silber vertheilt , welche die Apostelfürsten Petrus und Paulus auf dem Avers zeigt , wie sie vom Himmel gekrönt werden ; der Revers enthält die geeig neten Widmungsworte . — In einem Berichte des „ Bund “ über die Pariser Weltausstellung liest man : Die Erschei nung , welche am meisten Aufsehen gemacht het , war eine Amerikanerin , Tochler des Senato # s Clay , wegen ihrer engelhaften Schönheit . Schon Papst Giegor der Große hatte einst beimn An blicke von jungen Angelsachsen , die cuf dem Sklavenmarkte zu Rom feilgeboten wurden , von deren Engels = Antlitz gerührt , beschlossen , Mis sionäre nach Britannien zu schicken , weil solch ein Volk nicht in der Nacht des Heidenthums verharren dürfe . Diese Angelsächsische Schön heit scheint in Amerika zuweilen zu wahren Wunderblumen sich zu entfalten . Nie erlebte ich solchen Zauber , selbst auf die große Menge . Leute aus dem Volke riefen aus bei dem An blicke dieser Schönheit : Dies schöne Bild ! Es ist kein Bild , entgegnete der andere , es ist Wirk lichkeit . Eine Menge Zuschauer , die sich heran drängten , stimmten in dem Ausrufe überein : „ Sie ist , als ob so eben ein Engel vom Himmel erschienen wäre ! " Selbst die Kaiserin Eugenie , noch jetzt eine Schönheit , blieb einen Moment wie erstarrt stehen , als sie zufällig das reizende Nädchen erblickte . Ihr Haar ist rein wie aus Goldsäden gesponnen , der Teint wie von weißen Rosen , die Augen braun . — Am 24 . d . starb in Paris der durch Ge schicklichkeit und wissenschaftliche Tüchtigkeit be rühmte Arzt Dr . Troussean . Mau erzöhlt von demselben folgenden heroischen Zug : Vor einiger Zeit kun ein Patient zu ihm : „ Mein Leiden beunruhigt mich “ , sogte er zu dem Arzte , und ich finde nicht mehr die Kraft , meinen Geschäften obzuliegen . “ — „ Poh “ , antwortete Trousseau mit der größten Ruhe , „ wie Sie mich hier sehen , werde ich in zwei Monaten eine Leiche sein ; hindert mich das , Ihnen eine Konsultation zu ertheiler ? “ Paris , 3 . Juli . Wehl selten hat in Paris eine Trauerbotschaft eine so allgemeine Bestür zung erregt , als die Betreffs des Kaisers Maxi milian . Es ist , als wenn die Franzosen sich für mitschuldig an dem Tode des unglücklichen Fürsten hielten . Man glaubte noch bis gestern , daß die Nachricht sich richt bestätigen werde ; aber heute , wo Niemand mehr daran zweifeln kann , herrscht tiefe Trauer in Paris . Man bedauert aber nicht allein den Koiser Meximilian , sondern man schämt sich auch des einen schwarzen Punktes , der sich , wie der Staatsminister Rouher gestern sagte , in dem glänzenden Gemälde befindet , das von Frankreich den Augen der erstannten Welt dargeboten wird . Die erste Nachricht von der Erschießung des Kaisers Maximilian traf am letzten Sonntag hier von Wien ein . An offizieller Stelle glaubte man zuerst nicht daran , und der Kuiser telegraphirte an seinen Gesandten in Washiogton , um Genaueres zu eifahren . Die Antwort lautet : : „ Die Nachricht ist leider nur zu wahr . “ Der Kaiser erhielt am Montag Morgen um halb 12 Uhr die Depesche . Dieselbe war in Z ffern . Er übersetzte sie selbst und gab nur der Kaiserin und einigen Vertrauten Kenntniß davon . Beim Feste im Industrie = Paloste theilte der Kaiser sie dem Fürsten Metternich und die Kai serin dieselbe der Fürstin mit . Sie benachrich tigten auch sofort den Grafen und die Gräfin von Flandern , welche alle vier , sofort das Fest verließen . Die letzteren reisten sogleich nach Brüssel ab . Wie Ihnen schon berichtet wurde , sah der Kaiser während der Ceremonie sehr ernst aus . Für ihn ist der Tod des Kaiser Maximilian der bärteste Schlag , der ihn tressen konnte . 3 . Juli . In der gestrigen Sitzung des gesetzgebenden Körpers griff Picard die Po litik der Regierung an . Simon verlangte die nothwendigen Freiheiten , ohne welche ein de mokratisches Staatsweser undenkbar sei . Der Staatsminister Rouher entgegnete , die Regierung habe den Wohlstand entwickelt , die Freiheit und eine ehrfurchtgebietende Macht ge sichert , und das Land habe das Vertrauen , daß ein zweckmäßig bewaffnetes Frankreich dessen Größe und friedliches Gedeihen wahren werde . — Der Eindruck der kaiserlichen Rede auf die Börse , die sich in Liquidation befane , war ein entschieden ungünstiger . Man erwartete in den Worten des Kaisers eine starke Betonung der Friedens = Zuversicht , — man hoffte die Mel dung einer Desarmirung oder sonstirgend etwas zu finden , was über banale Phrasen und Be rufung auf „ die Dichter des Alterthums “ , den modernen Anforderungen des darniederliegenden Handels zu Gute kommen werde , — die Rede enthält nichts dergleichen und Reute fiel nach Bekanntwerden des Inhalts von 6915 auf 6895 . Florenz , 3 . Juli . Der Finanzminister hat seine Entlassung nachgesucht und erhalten . Sein Nachsolger wird wahrscheinlich Cordova sein . London , 3 . Juli . Der „ Globe “ dementirt entschieden die Berliner Angabe , daß Preußen und Frankreich die schleswig ' sche Frage arrangirt und jenes Düxpel und Alsen behalten solle . Kopenhagen , 3 . Juli . In der heutigen Sitzung des Volksthings wurde von 30 Mitglie dern eine Reichstogs = Adresse an den König in Antrag gebracht . Die Adresse bespricht Däne marks Wohlfahrts = Frage und die Durchführung des Artikels V . des Prager Friedensvertrages , konstatirt , daß Preußens Verfahren in Schleswig den gegebenen Zusagen widerspreche und daß das dänische Bolk über die Leiden der schleswig ' schen Brüder Schmerz empfinde ; doch hoffe der Reichs tag , die Frage endlich der Art befriedigend gelöst zu sehen , daß eine auf die ausgesprochenen Wünsche des Volkes basirte Trennung des deut schen und des käni ' chen Elements stattfinde und endlich eine dauerhafte Freundschaft beider Nach barvölker eintrete durch eine Oidnung , die keine Keime zu neuer Zwictracht zurücklasse . Im Landsthinge wurde heute eine gleichlautende Adresse eingebrecht . New - York , 2 . Juli . ( Per atlantisches Kabel . ) Wechseicours auf London 110 ; Gold Agio 38/ ; Bonds 110¾ ; Illinois 121 Erie 67 ; Baumwolle 26¼ ; raffinirtes Petro lium 21 . Stocks sehr lebhaft . Die Berichte über die Ernte lauten sehr günstig . Der Dampfer „ Teutonia “ ist am Samstag hier angekommen . Das nachfolgende Schreiben geht uns zur Veröffentlichung zu : Geehrter Herr Redakteur ! Von all . n Seiten und von Ihnen selbst wird mein Circus als etwas noch nie Dagewesenes be zeiehnet . Zu viel der Ehre für mich — derselbe ist nur nach einem ganz neuen System eingerich tet , welches mir gestattet , jeden Tag in einer neuen Stadt zu spielen . Meine Truppe ist hier nach organisirt und wenn ich das Glück habe , mit meinem Unternehmen in Aachen zu reussiren , se werde ich meine Kunstreise in das Innere Deutschlands fortsetzen , im andern Falle aber nach Frankreich zurückkehren . Versuchsweise werde ich vorläusig 5 Vorstel lungen , die erste Freitag den 5 . Juli , Nachmit tags 3 Stunden nach Ankunft , Samstag 2 Vor stellungen , die erste um 3 Uhr , die zweite um 8 Uhr und Sonntag um die gleiche Zeit die beiden letzten Vorstellungen geben . Genehmigen Sie , Herr Redakteur , die Ver sicherung meiner Hochachtung . Rancy , Direktor des Circus . Bei der heute angefangenen Lotterie der ersto Klasse 136 . königl . Klassen = Lotterie sielen : 1 Hauptgewinn von 5000 Thlr . auf # # 67,323 . 1 Gewinn von 1000 Thlr . auf Nr . 78,932 . 2 Gewinne von 500 Thlr . auf Nr . 3278 # # 63,194 . 1 Gewinn von 100 Thlr . auf Nr . 42,591 . 9 Gewinne von 70 Thlr . auf Nr . 4296 . 12,610 , 33,943 , 37,548 , 39,799 , 51,872 . 53,761 , 66165 und 83,468 . 15 Gewinne von 60 Thlr . auf Nr . 632 . 15,003 , 17,834 , 26,579 , 29,401 , 37,506 , 37,944 , 43,211 , 45,513 , 69,131 , 77,438 , 78,623 , 80,603 , 81,441 und 90,975 . 26 Gewinne von 50 Thlr . auf Nr . 1932 . 3087 , 11,339 , 15,426 , 15,487 , 19,279 , 21,283 , 21,792 , 22,963 , 29,084 , 33,985 , 38,885 , 45,311 , 46,150 , 46,652 , 47,849 , 54,194 , 56,501 , 58,407 , 63,692 , 63,711 . 63,777 , 75,966 , 77,676 , 84,666 u . 91,898 . 54 Gewinne von 40 Thlr . auf Nr . 347 , 382 , 1372 , 5212 , 5502 , 7194 , 7999 , 8053 , 10,199 , 10,570 , 10,651 , 11,644 , 12,409 , 12,846 , 13,105 , 14,100 , 14 . 601 , 19,915 , 25,497 , 28,542 , 29,412 , 30,665 , 31,511 , 32,142 , 32,235 , 38,597 , 43,074 , 44,181 , 45,081 , 45,476 , 46,548 , 46,675 , 48,573 , 50,498 , 51,687 , 52,735 , 54,119 , 58,405 , 64,313 , 65,166 , 66,489 , 67,447 , 69 . 783 , 70,432 , 71,184 , 73,365 , 74,873 , 76,297 , 76,599 , 80,066 , 84,322 , 84,616 , 87,467 , und 90,789 . Assisen = Verhandlungen . Aachen , 3 . Juli . In der am 2 . gehaltenen Sitzung , welche wegen des Gegenstandes der selben nicht öffentlich war , wurde ein bereite früher wegen Unsittlichkeiten zu langjährigen Strafen verurtheilter Angeklagter mit einer 15 jährigen Zuchthausstrafe belegt . In der heutigen Sitzung gelangte sodann eine Anklage wegen verschiedener Diebstähle an Wein und sonstigen Viktualien in Kellern zu Gemünd und Mauel zur Verhandlung , deren ein Tage löhner aus ersterem Orte während des verflosse nen Winters theilweise mittelst Einsteigens und Gebrauchs falscher Schlüssel angeklagt war . Der Diebstähle selbst geständig , suchte der Angeklagte wegen der erschwerenden Umstände verschiedenerlei Angaben vorzubringen . Nachdem derselbe aller Diebstähle schuldig erklärt und dabei mildernde Umstände zu seinen Gunsten angenommen wor den , wurde er zur Gefängnißstrafe von 2 Jahren verurtheilt , nach überstandener Strafe während 2 Jahren unter Polizei = Aufsicht gestellt und eben so lange der Ausübung der bürgerlichen Ehrenrechte verlustig erklärt . Familien = Nachrichten . Verlobt : Kaufmann Ang . Herbertz mit Therese Fay . ( Köln . ) — Kaufmann Servatius Obladen mit Marg . Jennig . ( Köln . ) — Civil = Ingenieur Hub . Kiefer mit Auguste Wienands . ( Köln . ) — Franz Küch mit Luise Cramer . ( Dortmund und Salzuflen . ) — Militär = In tendantur = Sekretär Karl Wiesner mit Bertha Neumann . ( Kassel . ) — August Hoelling mit Minchen Witscher . ( Alten = Vörde und Lennep . ) Verheirathet : Dr . Julien Juzi mit Ida Stephan . ( Braunfels . ) — Ernst Hergersberg mit Elise Scheffer = Boichorst . ( Dresden . ) Gestorben : Thekla Lüneschloß , geborne Schneider . ( Solingen . ) — Luise Spieß , geb . Dreling , 77 J . ( Erkelenz . ) — Elise Marie Viktorie Bouvier , geb . Schmitz , 56 J . ( Bonn . ) — Franz Schmidt , 193 . ( Dortmund . ) — Walther Freymann , 25 J . ( Rousdorf . ) — Otto Brink = mann , 22 J . ( Buchholz . ) — Wwe . Joh . Lamb . Kaeuffer , geb . Viktorine Backenberg , 49 J . Bonn . ) — Wilh . Kobs , 72 J . ( Düsseldorf . ) — Emilie Albach , 19 J . ( Elberfeld . ) — Friedr . Steinkäuler , 63 J . ( Barmen . ) — Wwe . Friedr . Lehrkind , geb . Wysirg , 96 J . ( Haspe . ) — Wwe . Jos . Seil , geb . Walburga Beuder , 623 . ( Köln . ) — Wilh . Josephson , 52 J . ( Lüdenscheid . ) Falliment . 19 . Juli , Vorm . 11 Uhr , Falliment von Arnold Vontz zu Aachen , letzter Berisikations Termin . 29 . Aug . , Vorm . 11½ Uhr , Falliment von Arnold Jansen zu Nachen , letzter Verisikations Termin . Allen unseren Verwandten Freunden mache ich die am 3 . d . erfolgte glückliche Entbindung mei lieben Frau Anna von zwei gesun Knaben hierdurch ergebenst bekannt Walheim , den 3 . Juli 1867 Pet . Wilh . Heldit 7443 . Ein Lokol oder Haus mit geeignetei Hinterbau für eine Werkstätte zu miethen gesuch Auskunft in der Exped . Eine starke Hobelbank zu kau fen gesucht . Auskunft Peterstraße 20 . 7444 . Eine eiserne Pferdekrippe und Raufe zu verkaufen . Ausk . in der Exp . 7445 . Leere Zucker = Fässer zu verkaufen . Aus kunft in der Expeditio Eupen . Schon so lange liegt Brief poste restante 4 zum Abholen , doch noch immer keine Antwort ; ist Pan . . . . . W . u vergessen .
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Frr , aum für den Tag der Eröffnung der Heiligthumsfahrt Dienstag den 9 . Juli 1867 . Gleich nach 12 Uhr Mittags Räumung und Schluß der Kirche und des Umganges . Um 2 Uhr Nachmittags Ankündigung und Eröffnung der Feierlichkeiten durch Läuten der Ruttergottesglocke in zwei Pausen . Die zur Verherrlichung der Feier bestimmten Sänger treten im Choralenhause zusammen ud verfügen sich , wenn sie abgeholt werden , über die Gallerie der Kreuzkapelle zur Orgelbühne . der Vorstand hat dafür zu sorgen , daß alle zeitig da sind und kein Unberufener unter irgend einem orwande mit eindringe . Das Stiftskapitel versammelt sich in der Probstei . Die übrigen in Chorkleidern erscheinenden Heistlichen in dem neben der Probstei liegenden neuen Kapitelsaale , die übrigen mit Einlaßkarten ersehenen geehrten Herren gehen durch das kleine Drachenloch , rechts in dem südlichen Theile des mganges und schließen sich von da dem Zuge an . Die Herren Bürgermeister und der Stadtrath von Nachen beuntzen den mit dem Rathhause Verbindung stehenden altherkömmlichen Eingang . Sie erscheinen um 2½ Uhr durch diesen in em Umgange , schließen sich dem Stiftskapitel unmittelbar an und treten mit den übrigen anwesenden Herren durch die Kreuzkapelle in ' s Münster und den Cher , wo sie an der Epistelseite in den obern horftühlen , die ausschließlich für sie reservirt sind , Platz nehmen . Die vier Bürzermeister , die vier ur besonderen Begleitung der heil . Reliquien bestimmten Stadträthe treten mit dem Stistskapitel in den abgesperrten Raum vor den Hochaltar . Die übrige Geistlichkeit hat ihren Platz außerhalb des Verschlusses zu beiden Seiten des Hochaltars . Die Mitglieder der königl . Regierung , des Landgerichtes und der sonstigen hohen Behörden der Stadt haben ihren Platz in den Chorstühlen an der Evangelienseite . Es ist Herkommen , daß die hohen Beamten in ihren großen Unisormen erscheinen . Gleich nach dem Eintreten in die Kirche mehrstimmiger Gesang von der Orgelbühne , wäh kend der Stiftsklerus mit den vier Bürgermeistern , vier Stadträthen und dem Stadtsekretär zu hächst unmittelbar vor den Auslegetisch gehen und sich von da aus in die Sakristei begeben , wo die räffnung des Heiligthumskastens geschieht und das darüber aufzunehmende Protokoll vollzogen wird . Unterdeß allgemeines Läuten mit allen Glocken des Münsters und der sonstigen Kirchen der Stadt . Böllerschüsse . Oeffnung der großen Thüre der Kirche und allmälige Zulassung des Publikums in die Räumlichkeiten des Oktogons . Sind in der Sakristei die Bursen mit den großen Heiligthümern herausgenommen , so wer den sie von vier Kanonikern unter dem Vorgange des Kapitelkreuzes und zweier Akolythen prozes sionaliter in den Chor getragen . Die vier Bürzermeister und die vier Stadträthe begleiten mit Fackeln in den Händen zu zwei und zwei jeden der vier Kanoniker bis zu dem vor dem Hochaltar stehenden Auslegetisch , wo die Bursen eröffnet , die Siegel als unverletzt anerkannt und die heiligen Gegenstärde herausgenommen werden . Das Kleid der allerseligsten Jungfrau Maria wird auf dem Hochaltare mit den übrigen siligthümem aufgestelt . „ e 966 Der Sängerchor beginnt darauf die Antiphone Speciosa und der Officians geht zur Sz kristei , legt dort die Chorkappe an und kommt unter dem Vortritt zw eier Akolythen , eines Thuriferar und Navicular , von zwei Stiftsvikaren assistirt , zum Hochaltare , um während des Magnificats die Heiligthümer zu incensiren . Nach dem Magnificat singt er die betreffende Oration . Darauf eine kurze Anrede . Nach dem Schlusse der Anrede tritt die Orgel wieder ein , be gleitet den mehrstimmigen Gesang der Psalmen Jubilate Deo — Laudate Dominum . — Ein Marienlied . Benedicte mit Orgelbegleitung . Während jener Gesänge werden die Heiligthümer , Eines nach dem Anderm in der herge brachten Ordnung unter Assistenz zweier Stiftsvikare im Chor zur frommen Beschauung herumge tragen , von der Estrade in der Mitte des Oktogons dem übrigen Publikum gezeigt und mit dem Lendentuche des Heilandes das Volk gesegnet . Sowie der Vorzeiger mit dem betreffenden Stücke von der Estrade zurückkehrt , verfügt er sich damit an den Auslegetisch , wo dasselbe in die entsprecheade Seide gewickelt und in die herbeige brachte Cistam gestatoriam niedergelegt wird . Ist dieses mit dem vierten Stücke geschehen , dann hört der Gesang von der Orgelbühne auf , und der Officlaus singt die Kollekte , nach welcher die Heiligthümer unter Vorgang des Kapitel kreuzes und zweier Akolythen von den Assistenten in die Sakristei zurückgebracht werden . Schlußakt durch die Orgel und allmälige Entfernung der Anwesenden . Aachen , den 25 . Juni 1867 . 7438 . Das Collegiat = Stiftskapitel . Vier frische Störe 4 Sgr . per Pfund , frischen Rhein = Salm , lebende Aale , Hechte , Rhein = Karpfen4 Sgr . , Back sische 3 Sgr . , Laberdan 3 Sgr . , Stocksisch 3 Sgr . , feinste Sardellen 8 Sgr . per Pfund , Feinste frische Matjes = Häringe 3 Sgr . per und bemerke , daß keine so fein hier am Platze sind , Krebse , Forellen , Rümpchen , Einzige Ostender Seefische , Türbot , Kabeljau , Schellsische , Seetongen , Frische # Rehböge # # kleine Stücke Reh # von 2½ bis 4 Pfund 4 Sgr . per Pfund empfiehlt Johann Kremer , Hartmannstr . 16 . 0 5 ( A la Ville de Paris ) , Rue Montmartre , 170 , unweit der Boulevarts . Wir glauben , denjenigen unserer Leser , namentlich aber unseren Leserinnen , welche nächstens die Pariser Universal = Ausstellung be suchen werden , angenehm zu sein , wenn wir ihnen die bedeutendsten , die am besten ausgemusterten und überhaupt die ehrbarsten Hand lungshäuser dieser großen Stadt bezeichnen ; diejenigen , wo sie mit dem besten Vertrauen ihre Einkäufe auf die vortheilhafteste Weise bezwecken können . Die große Modewaaren = Handlung A LAVILLR DE PARIS , im Mittelpunkt der Hauptstadt und unweit der Voule varts , verdient unsererseits vor allen eine ganz spezielle Erwähnung . Die Mode = Handlung A LA VILLE DE PARIS ist die größte und beträchtlichste in ganz Europa . Dort firdet man enorme Massen von Waaren , welche nach großen Abtheilungen organisirt und in herrlichen , im nämlichen Geschoße gelegenen und von allen Seiten gleichmäßig erhellten Gallerien angeordnet sind . Alle Artikel sind daselbst von der ersten Qualität . Dem thätigen und fortwährend starken Geschäftsgange gemäß , ist man versichert , dort immer nur frische und neue Waaren zu treffen . Die beträchtlichen Kapitalien , worüber dieses Haus verfügt , er lauben demselben , seine bedeutendsten Einkäufe in dem günstigsten Moment abzuschließen , und sichern ihm einen sehr großen Preis Unterschied zu , woran es das Publikum immer zu betheiligen sich bestreben wird . Die VILLE DE PARIS verdankt demnach der Macht ihrer finanziellen Mittel , der großen und schnellen Ernenerung ihres Waarenlagers , den unwidersprechlichen Vorzug , in allerlei Pro dukten fortwährend eine solche Auswahl darzubieten , daß man sie in keinem andern Modemogazin billiger finden kann . Die Personen , welche diese Magazine mit ihrem Besache zu beehren geneigt wären , sind keiner lästigen Anfrage oder aufdring lichen Anbietung der Artikel ausgesetzt . Sie finden , im Gegen theil , in diesem ehrbaren Hause eine Anständigkeit , ein Benehmen und eine Höflichkeit , die Jedermann befriedigen und an sich ziehen wird . 5760 . Cireus Rant, . Heute Freitag den 5 . Juli , drei Stunden nach Anrunft . Orste gerse Errskcuung auf dem Rehm = Rundplatze . Rancy , Direktor des Circus . BarrscheiderWadid = Werein . Bei Gelegenheit der diesjährigen Kirmes findet am Sonntag den 7 . Juli , Abends 8 Uhr , im Casino ein Grozer Radikale Heilung der Hühneraugen ohne Schmerzen in einigen Minuten durch eine neue Behandlung , ohne sie zu schneiden , von M . Blum , ge wandtester Praktiker von Paris . Nach langen Nachforschungen hat M . Blum das Mittel gefunden , die Ilühneraugen mit ihren nagelartigen Wurzeln für immer zu beseitigen , ohne dass es die geringsten Schmerzen verursacht oder böse Folgen hat . Augenblicklich nach der Operation , welche nur einige Minuten dauert , kann man sofort seine Fusskleidung , selbst sehr enge Stielel wieder anziehen und mit Leichtigkeit mar schiren . M . Blum heilt ebenfalls die sogenannten Oeils - de - perdrix , sowie in das Fleisch ein gewachsene Nägel und alle dergleichen Uebel . Er begibt sich auf Verlangen zu den be treffenden Personen und ist in seiner Woh nung zu treffen . □ Konsultationen finden Morgens von — 12 Uhr und Nachmittags von — 5 Uhr statt : Kapuzinergraben 24 . Aufenthalt nur kurze Zeit . 7405 Bei Gelegenheit der dies jährigen Heiligthumsfahrt er laube ich mir , einer Hochwür digen Geistlichkeit und Freunden kirchlicher Kupferschlägerkunst meine vorräthigen Sachen in empfehlende Erinnerung zu bringen . A . Weber , Georgstr . 21 . Wohnungs = Veränderung . Daß ich vom 1 . Juli meine Wohnung von der Alexanderstraße nach der Rehmstraße Nr . 13 verlegt habe , zeige ich hiermit ergebenst an mit dem Bemerken , daß stets Kost und Logis bei mir zu haben ist . Auch ist eine Parterre = Wohnung nebst Keller zu vermiethen . Aachen , den 2 . Juli 1867 . 7446 . Ein stadtkundiger junger Mann , der etwas Französisch und Englisch versteht , sucht Stelle als Kommissionär oder Fremdenführer . Auskunft in der Exped . 7404 Laden = Lokal zu vermiethen : Kapuzinergraben 18 . 7412 Ein Mädche für Küche und Hausarbeit gesucht : Königstr . 6 7419 . Ein starker Brennergeselle wird gesucht . Auskunft in der Exped . Extra feine frische waches = Hteinge zu 3 Sgr . , frischen Rhein = Salm , lebende Rhein = Aale , Hechte , Schleien zu 6 Sgr . , Karpfen und Backsische 4 Sgr . , besten neuen Laberdan , seine Sardellen , frische Störe # # lebend frischen Ostender Kabeljau und Schellsisch in Eis verpackt , Oder = Krebse , Gold = und Silbersische , feinen alten Käse , süße Apfelsinen , Fisch in Gelée 3 Sgr . die Portion , rohes Eis empfiehlt Friedrich Jansen , Fischmarkt , Ecke der gasse Nr . 10 . statt . Die verehrl . Mitglieder werden gebeten , die Karten für sich und ihre Familien vorher bei Herrn Eyring im Burt scheider Casino in Empfang zu nehmen . Erste und einzige frische holländ . 10 Sgr . empfiehlt Johann Kremer , Hartmannstr . 16 . Chinesisches Haarfärbemittel à Flacon 25 Sgr . aus der Fabrik von Ferd . Rothe in Berlin . Mit diesem kann man Augenbrauen , Kopf = und Bart haare für die Dauer echt färben , vom blassesten Blond u . dunkeln Blond bis Braun u . Schwarz ; man hat die Farben Nüancen ganz in seiner Gewalt ; bei jedesmaligem Einkämmen mit der Tinktur wird das Haar einen Schein dunkler . Diese Kom position ist frei von nachtheiligen Stossen . Das Resultat ist überraschend schön , so erhält z . B . das Auge mehr Charakter und Ausdruck , wenn die Augenbrauen etwas dunkler gefärbt werden . Das Färbemittel besteht nur aus einem Flacon und nicht in Karton ; auch befindet sich die unter der Gebrauchs = Anweisung und ist das Flacon damit gesiegelt , welches ich zu beachten bitte . Die vorzüglich schönen Farben , die durch dieses Mittel hervergebracht werden , übertreffen alles bis jept Eristirende . Gzen g Die Niederlage befindet sich in Nachen bei Herrn C . Th . Schmets , Komphausbad straße Nr . 6 . . S # # # 7442 . Täglich zwei Mal frisches Weßshrad bei Mart . Demacker , Bahnhofstr . 2 . 7352 . Ein Mädchen , welches schon einige Zeit im einem Geschäfte thätig war , wünscht zur weitern Ausbildung als Lehrmädchen Stelle in einem Spezerei = oder Manufaktur = Geschäft . Aust in der Erped . Zu vermiethen an eine sfille Familise eine geräumige herrscheft , liche Wohnung im Mittelpunkte der Stadt . Ausk . in der Exped . 299 Tauben = Gesellschaft La Colombe bei Herrn M . Bernarts in Aachen . Samstag den 6 . Juli , Mittags zwischen 12 und halb 2 Uhr , Beisetzen der Tauhen für den Hamburger Concours nach Hamm . Die Lungenschwinbfucht wird naturgemäß , ohne innerliche Medizin geheilt . Adresse : Dr . H . Rottman in Mann heim . ( Frankatur gegenseitig . ) 41 . Ju Tapeten und Teppichen empsiehlt sich die Handlung von Karl Schreiber , Kapnzinergraben 14/4 Möbel - Wagen 16 102 850 Gebr . Blaise . 1450 Nachen Edelstresse Nr . 10 , Halmedy Place de Commerce . Kr # # werden empfohlen für Transporte am Platze selbst als auch nach allen andern Rich tungen unter Garantie und zu reellen Preisen . 7348 . Eine erfahrene Köchin zum 1 . Oktober oder auch früher gesucht . Auskunft in der Exp . 7372 . Tüchtige Kupferdrechsler gesucht . Ausk . in der Exped . 7382 . Es wird ein zuverlässiger Heizer gesucht . Ausk . in der Exped . 7441 . Erste Etage zu vermiethen : Bahnhofstraße 25 . 7450 . Ludenlokal nebst Wohnung im Mit telpunkte der Stadt zu vermiethen . Auskunft in der Exped . Ein Junge vom Lande , 16 — 17 Jahre alt , gesucht im Hotel St . Martin . 7434 . Eine gesunde Amme vom Lande wird gesucht . Ausk . in der Exped . 7437 . Ein ordentlicher Junge von 15 — 16 Jahren vom Lande wird in einer Restauration für Hausarbeit und zum Aufwarten gesucht . Ausk . in der Exped . Sonntag den 7 . u . Montag den 8 . Juli : Tanzmusik im großen Zelt zu Straß bei Herzogenrath . Es ladet ergebenst ein 7426 . Frz . Guutermann . 7151 . Eine von dem Hru . M . A . Nolten in Aachen außergewöhnlich solid gebaute , 14pferd . stehende Dampfmaschine , wegen Aufstellung einer größeren , mit oder ohne Kessel und 704 hohem eisernen Kamin , sehr billig zu verksufen . Alles noch kurze Zeit im Betrieb . Fr . = Anfrazen unter A . B . 56 bes . die Exped . Stadt - Theater in Aachen . Vendredi , le 5 Juillet 1867 . Représentation de Dille Auclc Loewe du théätre grand - ducal de Darmstadt , et second représentation des Allles Elise et Hlélène Menzl , dan seuses du théätre grand - ducal de Weimar . Marena , ou : la foire à Richmond . Opéra en 4 actes par F . de Flotow . Nancy : Mlie Löwe . vom Freitag den 5 . Juli 1867 . Gastspiel des Frl . Adele Locwo Grossherzogl . Hof - Theater in Darmstadt , und zweites Gastspiel der Fräuleins Elise und Helene Menzi , Solotänzerinnen vom grossherzogl . Hoftheater in Weimar . LAR oder : der Markt zu Richmond . Oper in 4 Akten von Friedrich . Musik von F . v . Flotow . Nancy : Fräulein Löwe . Nach dem erste Akt : Grand pas de valse , gelanzt von den Fränleins Elise und Helene Meusl . Nach dem dritten Akt : Kosak , russischer Nationaltans , ausgeführt von den Fräuleins Elise u . Helene Menzl .
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Civilstand der Stadt Nachen . Geburten . 29 . Juni . Gertrud Dauven , Peterstraße . — Peter Kreitz , Jakobstr . — Anna Maria Mer tens , Peterstr . — Peter Kron , Jakobstraße . — Maria Kreuwer , Wespienstr . 30 . Juni . Johann Peters , Rosstr . — Lonise Blum , Mar . = Inst . 1 . Juli Andreas Hubert Hifsel , v . Königsth . Johann Offermans , Alexanderstraße . — Anna Maria Horbach , Georgstr . — Heinr . Herzogen zath , Pontdr . — Franz Vergölts , Rehmpl . — Albertina Karolina Paula Gorissen , Heinrichs Alles . — Franziska Bertha Reimann , Bergstr . — Helena Gertrud Langohr , Jakobstraße . — Johann Hermes , Gasb . — Habert Heimrich und Math . Joseph Wüst , Zwillinge , Kleinmarschier straße . — Johann Steinbusch , Pontstr . 2 . Juli . Anna Maria Sophia Hubertina Jonas , Jakobstraße . — Jakob Grevenstein , Schmiedstr . — Theresia Leopoldine Josephina Maria Schroeder , Pontdr . — Anna Christina Hausen , Achterstr . — Friedrich Wilhelm Otto , vor Marschierth . Heirathen . 29 . Juni . Joseph Dreiser mit Maria Christ . Ortmans . 1 . Juli . Johann Fery mit Anna Maria Elise Vonderbecken . 2 . Juli . Gustav Wilhelm Prym mit Augustine Gertret . — Karl Theodor Gottfried Riphahn mit Franziska Maria Koch . Sterbefälle . 29 . Juni . Theresia Grümmer , 2 . , Benn . — Gertrud Bürgerhausen , ged . Kelleter , 48 . , Rosstr . — Maria Flach , geb . Delhaes , 67 . , Rosstr . — Ein todtgeb . Mädchen . 30 . Juni . Ka harina Klinkenberg , geb . Bell , 75 . , Großkölnstr . 1 . Juli . Johann Römer , 6 . , Jakobstraße . — Johann Offermaus , 18 St . , Alexanderstr . — Josephina Hubertina Brab , 10 . , Sand kaulstr . — Agnes Spaner , 68 . , Casinostraße . — Heinrich Hecker , 7 . , Kockerelistr . — Gertr . Margaretha Pennartz , geborne Ibels , 46 . , Alexanderstr . — Jakob Kessels , 28 . , Franz straße . — Jakob Buchem , 1 . , Bongard . — Magdalena Ruffgens , geb . Ziwmermann , 65 . , Pontstr . — Theod . Pfennings , 72 . , Pontstr . 2 . Juli . Ein todtgeb . Mädchen . — Johanna Fremdgens , 2 . , Sandkaulstraße . — Johann Schauerjaus , 6 . , Pontdr . Heiraths = Ankündigungen . 30 . Juni . Christian Hahn hierselbst mit Kornelia Josephina Piepenbrink aus Köln . — Karl Winand Beretz , Peterstr . 11 , mit Wilhelm . Lucia Havenet , das . 30 . — Anton Hubert Franz Müller , Bergdr . 33 , mit Anna Maria Freitag , Karlsgr . — Sigismund Beckers , Bergdr . 36 , mit Anna Maria Strüver , Bergstr . — Johann Wilh . Mager , vor Marschierth . , mit Joserha Plum , Pontstr . 171 . — Friedrich Karl August Delpy aus Hilden mit Knoline Hartoch daselbst . — Peter Boehmer , Reihg . 18 , mit Susanng Lagasse , Mathiashof . — Joh . Peter Schiffel höver , vor Marschierth . , mit Louise Söltzer , Borng . 1 . — Heinrich Joseph Leunartz , Rehm straße 10 , mit Anna Karol . Kloubert , das . 13 . — Joseph Reuters , Wilhelmstr 20 , mit Helena Schwilden , Casinostr . 20 . — Robert Blasberg aus Burtscheid mit Maria Wilhelmine Kluge , Wilhelmstr . 15 . — Joseph Fus , Bergdrisch 34 , mit Anna Gertr . Niessen , Peterstraße 87 . — Gerard Beckers , Königstraße 44 , mit Gertrud Klinkenberg , Jakobstr . 100 . Verein für Errichtung eines öffentlichen Hansemann Dentmals in Nachen . Griechisch - Römische Halle auf dem Pontdrisch . Für die Anzeige , daß ich stris Wage Bund Reitpferde zum Verkauf halt . 7267 . Buchholtz , Voxgraben . 7366 . An unsere Mitbürger zu Aachen und Burtscheid , insbesondere an alle diejenigen , welche den Schöpfungen David Hansemanns ein dankbares Andenken bewahrt haben , richten wir die ergebenste Einladung Behufs Berathung wegen Errichtung eines Hansemann = Denkmals in der Stadt Aachen , sowie Behufs Wahl eines definitiven Komités sich zu einer General = Versammlung am Montag den 8 . Juli d . . , Abends 7 Uhr , in Bernarts Lokal recht zahlreich und pünktlich ein finden zu wollen . Aachen , den 29 . Juni 1867 . Das provisorische I A . Bischoff , C . E . Dahmen , Dubnsc , Th . Esser , Hoyer , A . Lamberts , Lax , Dr . Jos . Müller sen . Graf v . Rellessen . Heute u . die folgenden Tage während der Messe : 7361 . Wilhelmstraße stehen für e Herrn zwei möblirte Zimmer zu Auskaust in der Erped . nen einen einel vermiethen Täglich drei große ettungen 7362 . Emne zwverläfsige Person geseta Alters wird für Oktober zu Kindern gesucht . Auskunft in der Exped . des Jean Lüttgens genannt Rheinlands Eiche und seiner Damen = und Künstler Gesellschaft 1 . Ranges , bestehend in : Lebende Bilder und Kunst = Produktionen . Anfang der 1 . Vorstellung 4 Uhr , der 2 . 6 Uhr , der Haupt = Vorstellung präzise 8 Uhr . Preise der Plätze : Speirsitz 15 Sgr . , 1 . Platz 10 Sgr . , 2 , Platz 6 Sgr . , 3 . Platz 3 Sgr . 7205 . 7356 . Ein Mädchen sucht Stelle als Khde oder Zweilmädchen für den 15 . Juli . Auskaft in der Exped . 5683 . Ladenlokal , Hotzstraße , sefeuntg vermiethen . Ausk . in der Exped . 7305 . Ein Modegeschäft sucht Lehrmädha gegen Lohn . Ausk . Komphausbadstraße 6 . Aufforderung . 7304 . Ein feines Modezeschäft sucht gen hohes Salair eine gewandte erste Arbeitenn welche selbstständig die Arbeit leiten kann . Ans Komphansbadstraße 6 . cchrinischr Eisrübahn . 7270 . Während der diesjährigen Heiligthumsfahrt nach Aachen vom 10 . bis incl . 24 . Juli werden für dazu anzumeldende Extrazüge von nachfolgenden Stationen die unten stehenden ermäßigten Fahrpreise in dritter Klasse für Hin = und Rückfahrt bewilligt : Von Köln nach Aachen und zurück 3 Person 1 Thlr . 5 Sgr . 10 15 20 25 " Brühl " Bonn " Remagen " Neuwied „ Anderach " Koblenz " Neuß " Eupen " Bettweiß Zülpich " Euskirchen " Satzwey " Mechernich „ „ „ „ „ „ 1 „ 4 Die Bestellung eines Extrazuges muß drei Tage von der beabsichtigten Fahrt erfolgen , die miersheit e Peinehne Rügerheut werden . Nur , wenn eine Theitlühce von wenigstens 200 Personen zugesichert ist , wird ein Extrazug gestellt ; bei mehr als 500 Theilnehmern werden nach Möglichkeit mehrere Züge in gelassen werden ; bei so erheblicher Betheiligung ist indeß wegen Bereithal tung des Materials die unmeldung möglichst frühzeitig zu machen . Diejenigen Retour = Billete nach Aachen , welche für gewöhnlich nur eine Gültigkeits = Dauer für den Tas der Ausgabe und den darmf folgenden Tag huben , werden für dir Daner der Heilig euf den Tag der Ausgabe und die zwei darauf folgenden Tage ver Köln , den 26 . Juni 1867 . Die Starke Männer von Aachen und Umgegend , die Lust haben , einen Ringkampf mit dem Her kules Jean Lüttgens aufzunehmen , werden hierdurch ersucht , ihre desfallsige Anzeige zu machen . 100 Thaler Ehrenpreis demjenigen , der als Sieger aus dem Kampfe hervorgeht . Anmeldungen werden Vormittags von 11 bis 1 Uhr persönlich in der griechisch = römischen Halle entgegen genommen . 7209 . Gegen guten Lohn wird für 1 . O . eine brave , erfahrene Person gesetzten Alters # # Kindern und für Hausardeit gesucht . Gutt Zeugnisse müssen beigebracht werden . Auskaust in der Exped . 7197 . Es wird ein geseztes Zweitadcha gesucht , welches gut bügeln kann . Auskanst in der Exped . 15 10 22 24 28 1 4 Noch kurze Zeit . — Pheit zraphiru Kaufta KKuluz 7342 . Zwei tüchtige Küchenmädchen gum hohen Lohn in eine hiesige Restauration zum so . fortigen Eintritt gesucht . Ausk . in der Exp . 7343 . Ein braver und fleißiger Lelluer im in einer hiesigen Restauration sofort Stelle sin den . Ausl . in der Exped . im Theater = Saal , 2000 Ansichten , geöffnet täg lich früh 10 bis 9 Uhr Ab . Entree 7½ Sgr . 6 Billets 1 Thlr . Neu aufgestellt : 1 . Meer = Augen blicksbilder , Mondphasen . 2 . Die Pariser Aus stellung 1867 , in 25 Sektionen . Engros = und Detail = Verkauf von Stereoskopen zu herabgesetz ten Preisen . Bilder von ½ Sgr . , Apparateron 20 Sgr . an in kolossaler Answahl . 7296 . 6149 . Zur Anfertigung aller dentschen u französ . 2c . schriftl . Arbeiten , Gesuche , Reklamz tionen , Geschäftsaufs . , Berechnungen , Festged . Sprüche ; zum An = und Verkauf von Güter . Häusern , Beschaff . v . Kapital . und Stellebesor gung im In = und Ausl . ampfiehlt sich A . J . Flecken , Bureau , Nachen Wilhelmstr . 6 . 7179 . Eine Wohnung von 4 Räumen neis Mägdezimmer , in der Nähe der Marienkirche , von zwei Damen , längstens bis zum 1 . Oktober zesucht . Ausk . Wallstr . 42 , 1 . Etage . Théätre mécanigue pittoresque et maritime Lehrling gesucht . no . 7373 . In einem hiesigen Engros = u . Detoil Geschäft findet ein junger Mann , welcher der von französischen Sprache mächtig ist , sofort Stelle MOrICGX ub F I2 blagt bie Gre . Die berühmte Fußkünstlerin Louise Ebbinghausen produzirt sich täglich von Nachmittags 3 Uhr an in ihrer seltenen Kunst . Entrée : Erster Platz 5 Sgr . Zweiter Platz 2½2 Sgr . , wofür ein jeder Zuschauer dos auf der Karte verzeichnete Prisent erhält . Swauptatz : Pontdrisch . 7145 . Civilstand der Stadt Burtscheid . Geburten . 24 . Juni . Henriette Auguste Lucia Emma Erckens , Kurbrunnenstr . 402 . — Maria Magd . Herckens , Gößchen 191 . — Barbara Halterbeck , Altdorfstr . 125 . 25 . Juni . Anna Maria Josephine Theilen , Altdorf 127 . 26 . Juni . Jobann Köhnen , Kapitelstr . 36 . — Anton Hickert , Hauptstr . 26 . 27 . Juni . Mathias Joseph Küchen , Kapellen straße 121½ . Heiraths = Ankündigungen . 30 . Juni . Robert Blasberg von hier mit Maria Wilh . Kluge aus Aachen . Sterbefälle . 24 . Juni . Johanna Bircken , Wwe . v . Heinr . Horst , 80 . , Krugenofen 160 . — Mathias Kaefer . 3 J , Dammstr . 201 . — Argold Bre men , 16 . , Hauptstr . 16 . 26 . Juni . Wilhelm Nießen , 15 . , Altdorf straße 134 . 28 . Juni . Peter Jos . Aretz , 40 . , Spital . Circus Corty in Aachen , Pontdrisch . Täglich zwei große Vorstellungen , die 1 . vm 6 Uhr und die 2 . um 8 Uhr , in der höheren Reitkunst , Pferde dressur , Ballet , Turnen und Pautomimen . . Jede Vorstellung wird dem Publikum neue Abwechselungen bieten , besonders auf dem Gebiete der Pantomimen . 7336 . Pierre Corty , Direktor . aus Paris . Heute und die folgenden Taze : 3 große Vorstellungen im eigens erbauten Theater hinter den großen Bäumen auf ' m Berzdrisch vor dem Kloster . In jeder Vorstellung : La Création du Monde , oder : Die Erschaffung der Welt . Anfang der Vorstellungen um 4 , 6 und 8 Uhr . Preise der Klitze : 7/ , 5 und 2½ Sgr . 2 . Bitte auf die Firma : „ Morleun ! zu achten . 7392 . Ein in der Nähe vom Markt ge legenes Haus mit Auffahrt , welches gegen 300 Thlr . Miethe einbringt , ist verziehungs alber zu 4500 Thlr . zu verkaufen und kaun sleich bezogen werden . Ausk . in der Erped . 7284 . Ein großer Kettenhund zu verkaufen . Ausk . in der Exped . Rcheinische Eisenbahn . Born . 19 . 6 . dreusz , Ssnabrücker Lotterie ! lchauft der Zäge von Viln in Achen : 9 , 105 , 13 Paatez . 30 Nahm , 750 , 345 Ad , Krankenheiler = Seife . Seife , a3 Seren : 1 . Haupt = Kollektion von A . Molling in Hannover . 540 , 8 Nachzmn , 195 Kateo . 4bfahrt nach Enpen : 7,10 , 9,10 , 11 als unfehlbares und durchaus unschädliches Hauswittel gegen : alle Flechten , Drüsen , Kröpfe , Verhärtungen , Geschwüre , ( selbst bösartige und syrhilitische, ) Schrunden , namentlich auch gegen Frostbeulen . 3 . Die verstärkte Quell salzseife , für veraltete , hartnäckige Fälle , in denen die Jodsodaschwefelseife nicht stark genug wirken sollte . Diese Seife ist von so überraschender Wirkung , daß sie nach den Attesten der angesehensten Hospitalvorstände und vieler der berühmtesten Aerzte Deutschlands selbst in den hartnäckigsten Fällen , in denen andere Mittel erfolglos geblieben , noch vollstän Parassin = Sicherheits Zündhölzchen act Arschlos nach Gusktlachen . A 0 Peciren : 650 , 215 bor . , Krankenheiler = Mineralwasser , Schwefel u . Phosphor . Einzige Niederlage für Aachen , P . Raatzer , Büchel 36 und Weyers = Kaatzer , Klein marschierstraße 8 . Preis pr . Schachtel 1 Sgr . Bei Abnahme von Partien entsprechender Rabat . zu Bädern ( 2 bis 3 Unzen für ein Bad ) , zu Umschlägen 2c . ( eine Unze aufgelöst in 1½ Pfund lauwarmen " . As - Kammfe , echr persisches Insekten = Pulver , als dos mirtsamste Mittel zur Be Nachen = Düfseldorf = Ruhrorter Eisenbahn . esien e ür ücher 420 , 900 . , 245 Nn . 620 , . 4 Templerhend 6,N , . 58 N . 252 Nm . 628 , ¾4 Ankunft in 1110 We . “ 055 N . 28 . 419 un . Narschierth . . 40 , 10,38 M . 2,45 , 6,8 Nm . , 11 . 2 7004 . Als praktischer Führer für die bevor siehende Aachener Heiligthumsfahrt empfiehlt die unterzeichn . Buchhandlung das höchst interessante Werkchen : Les saintes reliques ’ Aix - la - Cha pelle par ’ abbé N . J . Cornet . Preis 5 Sgr . J . L . E . Corman in Eupen . als das wirksälaste Weittel zur Vertilgung aller geserschen lisigen Iusekten , enpfehlen in Za bezsehen durch V . Hartmann und Johnen = Tuß in Aachen , W . Cup g i . 8 Sr . Vi = Houtinge den Köln , Apotheker Wesiphal in Düsseldorf und J . A . de Haas Jzum . in Elterfeld . Saison vom 1 . Mai bis 15 . Oktober . nach Nachen = Mastricht = Landener Eisenbahn . Dau Neucham . 6088 . Leld mlet grochain Ouverture ’ un Cours de Correspondance française , commerciale Zwischen Köln und Koblenz . Station Remagen . Eas und Kriebad . Auch dle klimatischer Kurort schr genucht . Poat und Salon in direkter Verbindung steht . Vor - und Nachsaison ermässigte Preise . 3663 . Die feinsten franz . und engl . Nonveantés Peisen . Jason zu aufsllead biligen . 40 , 6,55 Rchm . 106 Namur und öherierst . 4 . 10 . 0 Mrnt . 8 . nach Paris . 20 , 10 . 20 Megl . nach Brüffel und Antwerpen via Aephn 1000 B . par un Français . Durée du Cours 3 mois , prix 9 thirs . Legons tons les matins de 6 à 7 heures . Place du Théätre 3 . Legons particulières , prix modérés . Für Tuchfabrikanten oder Geschäfte . 7121 . Möblirte Zimmer m er miethen : Kleinmarschierstraße 48 . Mirchen : K Ein junger Mann von anständiger Fomilie mit bescheidenen Ansprüchen , der seine Lehre in einem Tuch = Engros = & Détail = Geschäfte bestan den , auch schon kleinere Reisen besorgt hat , sucht Stelle . Fr . = Offert . eub M . S . 9 bittet man poste restante Köln zu senden . 7381 . Zu verkaufen für 1800 Thaler drei kleine Häuser , worunter ein ganz neues mit großem Garten . Dieselben liegen eine halbe Stunde vor der Stadt und bringen 120 Thaler Miethe ein . Ausk . in der Exped . 7391 . Ganze Anzüge ( nach Bestellung ) werden in 12 Stunden auf das Eleganteste geliefert . Karl Lantin , 51 Peterstr . 51 . Rae Pe - eren ur Setcden und Andaben 4ul . 10 Biet 7370 . Lauresten 5498 . Ich wohne Komphansbadstraße 1 ! in der alten Redonte . Frau Steinhauer , Coiffouse . in div . Größen billigst bei Gebr . Sinn , Großkölnstraße Nr . 17 . 7377 . Personenposten in Aachen . Absehrt : Personenpost nach Trier 7 Uhr früh „ „ Ihlich 7 „ „ Montsoie 500 Rchm Iklich 5 „ „ Setterich 5 „ „ 7 " 45dg Privatpost Personenpost Veranwwortlicher Redakteur P . Kaatzer . , Kaatzer ' s Verlag . Druck von C . 9 . Geargi in Nachen .
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Echo der Gegenwart. 1848-1935
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Beilage zum Echo der Gegenwart . 5 . Juli . Freitag . Nr . 181 Potsdam , 4 . Juli . Der Prinz und die Prinzessin Karl sind nebst Gefolge heute früh um 64 Uhr nach Paris abgereist . Bremen , 4 . Juli . Die Bürgerschaft ge nehmigte die mit Preaßen abgeschlossene Militär Konoention . Wien , 4 . Juli . Die Wiener Ztg . enthält heute eine kaiserliche Anordnung , welche von morgen an eine siebenwöchentliche Hoftrauer für den Koiser Maximilian besiehlt . London , 4 . Juli . Der Vize = König von Egypten wird Lord Dudley ' s Gast sein . Der auf morgen angesetzte Hofball ist wegen Maxi milians Tod vertagt . Konstantinopel , 3 . Juli . Die Pforte schloß mit der Pariser „ Société Generale “ eine neue Anleihe von 2½ Millionen Livres ab . Düsseldorf , 3 . Juli . Herr Groote , der bisherige Mit = Abgeordnete von Stadt und Kreis Düsseldorf , hat der hiesigen Regierung am 1 . d . M . angezeigt , daß er mit diesem Tage , als dem Zeitpunkte , von welchem an die Verfassung des norddeutschen Bundes Gesetzeskraft erlangt habe , aus dem Hause der Abgeordneten austrete . Bonn , 30 . Juni . Wir freuen uns , ver mittelst so eben von Paris erhaltener Nachricht , die Mittheilung machen zu können , daß die kai serliche Jurh in Paris unserm Mitbürger , den Niemenleder = Fabrikanten Herrn W . Ruland , für sein in der Weltausstellung zu Paris ausge stelltes Fabrikat ( Riemen und Riemenleder ) mit der ehrenvollen Auerkennung ausgezeichnet hat . Derselbe wurde im Jahre 1862 von der Jury in London mit derselben Auszeichnung ersreut . Ebenso berichtet die Privat = Ausstellungs Jury der Kölner Ausstellung im Jahre 1865 von ihm : Von allem Riemenleder war das von Herrn W . Ruland in Bonn ausgestellte das unbedingt schönste und interessanteste für den Kenner . Ferner schreibt der „ Gerber = Courier " von Wien , als Organ für Lederfabrikation und Leder handel , in seiner Nr . 26 vom 29 . Juni 1867 : Herr W . Ruland aus Vonn hat Maschinen riemenleder in Paris exponirt . Die ausgezeichnet sorgfältige Bearbeitung und Zurichtung desselben läßt uns dasselbe als eine Spezialität dieser Firma erkennen . Aachen , 4 . Juli . Von den längs der hol ländischen Grenze aufgestellten Militär = Kom mando ' s sind einige Unfälle zu melden . Ein Soldat , welcher in der Gegend von Herzogen rath stationirt ist , kum zu seinem Quartier , wo er ein Mädchen am Waschtrog arbeitend antraf . Scherzenshalber schlug er sein Gewehr an und fragte , ob er einmal schießen solle ? Im selben Moment ging der Schuß los und das Mädchen sank , mitten durch die Brust getroffen , zu Bo den . — In einem andern Orte hatte man sich veranlaßt gefunden , einen holländischen Bauer wegen Widersetzlichkeit in Prison zu stecken . Er bost darüber drohte derselbe , er werde nach sei ner Freilassung den ersten besten Soldaten er schießen . Leider hat er , wie wir hören , sein Vorhaben ausgeführt , und einer unserer 28er ist ihm zum Opfer gefallen . ( A . . ) — Gestern Abend entgleiste auf der geneigten Ebene jenseits Nachen Maschine , Packwagen und ein Bremsschlitten des um 10 Uhr 40 Min . Abends von Nachen eintreffenden Lokal = Personen zugs . Maschinist , Heizer und ein Bremser sind verletzt , jedoch unbedeutend . Von den Passagieren hat Niemand eine Beschädigung erlitten . Durch diesen Unfall erhielt der heute morgen von Paris eingetroffene Schnellzug eine Verspätung von beinahe zwei Stunden . = Unter den Sehenswürdigkeiten des dies jährigen Bend verdient das mechanische Auto maten = und Pittoresken = Theater des Herrn Potharst besonders erwähnt zu werden . Sel ten wird die wandernde Kunst eine anziehendere Unterhaltung bieten , als wir es in diesem Thea ter gefunden . Die Vorstellung beginnt mit An sichten interessanter Gegenden und Städte , die von den zierlichsten mechanischen beweglichen Fi guren belebt werden und den angenehmsten Ein druck gewähren ; es folgen nun mechanisch = be wegliche Nebelbilder und Chromatropen von ausgezeichneter Schönheit , von denen besonders die letzteren in ihrer Farbenpracht und kaleido skopischen Beweglichkeit die Wunder des Lichtes und der Farben uns vor Augen führen . Von höchstem Interesse sind der lebende und sprechende Kopf und die physikalischen Experimente ; auch diese Produktionen haben in Herrn Potharst ihren Meister gefunden und vermögen wir des halb dieses Theater Jedem bestens zu empfehlen . Personal = Chronik der Erzdiözese Köln . Chrat = sStellen . Am 11 . Juni : Heinrich Wilhelm Palm , Kurat priester , zu der durch die Beförderung des Vikars Korten zum Pfarramte erledigten Bikariestelle in Bracheln , Dekanat Geilenkirchen . Am 14 . Juni : Karl Christian Hub . Westhofen , seither Vikar zu Frielingsdorf , zu der neu errich teten Pfarrstelle zu Belmicke , Dekanat Wipperfürth . — Rütger Gillessen , seither Kaplan zu den heiligen Aposteln in Köln , zu der durch den Tod des Pfar rers Herpers erledigten Pfarrstelle zu Rheinbreit bach , Dekanat Erpel . — — Johann Daniel Iven , seither Pfarrer zu Hürtgen , in der durch den Tod des Pfarrers Heimbrodt erledigten Pfarrstelle zu Ipplendorf , Dekanat Rheinbach . — Karl Jeseph Könen , seither Pfarrer u Waldbroel , zu der durch die Versetzung des Pfarrers Nagelschmitt erledigten Pfarrstelle zu Beeck , Dekanat Erkelenz . — Nikolaus August Gröbbels , seither O berpfarrer zu Bergheimer dorf , zu der durch die Resignation des Pfarrers Neuß erledigten Pfarrstelle zum heil . Cereon in Köln , Dekanat Köln . Dem seitherigen Rektor der Kongregation B . M . V . zu Essen , Robert Franz Wergifosse ist unter ' m 13 . Juni c . die Erlaubniß zum Eintritt in den Beue diktiner = Oaden ertheilt worden . Todesfälle von Seistlichen . Am 18 . Juni : Johann Joseph Kochs , Pfarter zu Laffeld , 49 Jahre alt Nachener Bei unserer fortgesetzten Besichtigungs = Wanderung über unseren Bend , der sich in diesem Jahre einer außergewöhnlichen Schaustellung zu erfreuen hat , lud uns weiter die griechisch = römische Halle des Herrn Jean Lüttgens , die sich sowohl durch ihre Eleganz als ihre beträchtliche Größe schon äußerlich vortheilhaft bemerklich macht , zum Besuche ein . Hatten wir zuvor schon viel Löbliches von den Leistungen dieser Damen = und Künstler = Gesellschaft ersten Ranges gehört , so müssen wir gestehen , daß wir bei unserem Besuche selbst in unsern Erwar tungen übertroffen wurden . Von den vielen und vielseitigen Produktionen verdienen in erster Reihe die graziösen Seil = und Ballet = Tänze der Madame Neiß , geb . Kolter , und ihres Gemahls , des Herrn francois Reiß rühmliche Erwähnung . Der Name kolter steht übrigens hier noch aus früheren Jahren im besten Andenken , denn man hört nicht selten noch erzählen , wie bei dem großen Fürsten = Kongreß hierselbst der gefeierte Seiltänzer Kolter , der Vater der jetzt hier weilenden Künstlerin , bei einer Seil promenade zum Rathhausthurme einem ihm begeg nenden englischen Seiltänzer über den Kopf weg setzte . Nicht minder verdienen die äußerst gelungenen Leistungen der Miß Braune und des Mr . Braune vom Astley = Theater zu London , sowie die schwieri gen Exerzitien des Turners Pierre besonders her vorgehoben zu werden . Wir wissen überhaupt bei der großen Mannigfaltigkeit der Leistungen nicht , welchem der Künstler wir das beste Lob zuwenden sollen , da wir bei jeder neuen Produktion durch Ausgezeichnetes überrascht wurden . Die herkulischen Kraft = Produktionen des Herrn Lüttgens gaben uns schöne Proben seiner Stärke und Ausdauer und erkennen wir dem Athleten den ihm mit Grund und Recht beigelegten Namen Rheinlands Eiche gerne zu . Den Glanzpunkt der ganzen Vorstellung bilden aber unzweifelhaft die Darstellungen der lebenden Bilder . Wenn in letzterer Zeit in manchen Kreisen eine Antipathie gegen solche plastische Dar stellungen Platz gegriffen hat , so braucht man nur die Pracht = Tableaux der Gesellschaft Lüttgens zu sehen , um von dieser Antipathie wieder geheilt zu werden . Sowohl Tendenz als Ausstattung der Bilder sind von jeder Anstößigkeit frei und für jeden Zuschauer , gleichviel welchen Ranges und welchen Alters , passend und interessant . Was nun noch bei dieser Vorstellung uns besonders ge fallen wollte , war das gute und rasche Ineinander greisen der einzelnen Produktionen und Darstellun gen , sowie die elegante und saubere Einrichtung und Ausschmückung des Theaters und Zuschauerraumes . Daß solche Vorstellungen eine ganz besondere An ziehungskraft auf unser kunstsinniges Publikum aus üben müssen , brauchen wir wohl nicht zu erwähnen und sind wir überzeugt , daß der Besuch der griechisch römischen Halle sich noch je länger je mehr steigern wird . Kunstanzeige . Zur bevorstehenden Heiligthumsfahrt hatten wir dieser Tage Gelegenheit , eine neue interessante Abbildung der heil . Reliquien des Aachener Münsters von einer rheinischen Fabrik in Seide gewebt zu sehen . Wenn auch bisher die Reliquien bildchen , sei es in Stahl = oder Kupferstichen , oder auf Seide gedruckt 2c . , recht schön ausgeführt waren , so wird doch Alles , was bisher auf diesem Gebiete erschien , von diesen in Seide gewebten an Schönheit und malerischer Wirkung über troffen . Wir wissen nicht , ob wir daran mehr die außerordentlichen Fortschritte der Webekunst an und für sich bewundern sollen , oder die Pracht der Farbenzusammenstellung . Dieselben sind alle so gelungen , daß es schwer wird , eine Wahl zu treffen . Etwas Reizenderes zum Andenken als ein solches Bildchen mit himmelblauem , violettem oder carmoisinrothem Atlasfond , auf welchem die heil . Gegenstände in ihrer eigentlichen natur gelben Farbe , umgeben von einem seidenreichen goldfarbigen Blumenkranze , dargestellt sind , läßt sich in der That kaum denken . Gewiß werden die Pilger und Theilnehmer der Heiligthumssahrt diesem Gedenkblatte vielen andern den Vorzug geben , nachdem sie auf seine Vortrefflichkeit auf merksam gemacht worden sind . Ein Kunstfreund . „ „ < space > „ < space > „ < space > Am 25 . Juni d . J . ist in einer hiesigen Uhren Handlung eine goldene Damenuhr mit doppelten Deckeln ( Savonette ) , wovon einer im Innern die Nummer 11377 trug , gestohlen worden . Der Verdacht des Diebstahls fällt auf einen jungen Menschen im Alter von etwa 24 Jahren , welcher mit einer Jacke und einer blauen Schürze nach Art der Brauergesellen bekleidet war . Aachen , den 3 . Juli 1867 . Der Ober = Prokurator , Vierhaus . 7447 . Ein ordentliches Mädchen sucht Stelle in einer stillen Haushaltung . Es wird mehr auf gute Behandlung als auf hohen Lohn gesehen . Anst . in der Exped . Ein Bäckergeselle gegen guten Lohn gesucht : Sandkaulstraße 104 . Es wird ein Bäckerlehrling gesucht : Fischmart 2 . 7462 . Ein mit den nöthigen Vorkenntnissen versehener junger Mann wird für ein Kurz waaren = Geschäft als Lehrling gesucht . Fr . = Offerten unter B . S . besorgt die Exped . Ein Bäckerlehrling und ein zuverlässiger Bäckergeselle wird gesucht . Ausk . Wilhelmstraße 33 .
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* au E . 7436 . Ein Zimmer au eine stille vermiethen . Ausk . in der Exped . Ein Kindermädchen gesucht . Auskunft hausbadstr . 36 . 7388 . In einer gelegenen Straße ein H # zu miethen gesucht . Ausk . in der Exped . Ein Taser = Sktarkt , gut erhalten , wegen Mangels an Raum bint , zu verkaufen : Marschiersteinweg 16 . Mehreres Bauhelz , Trafen , Keffern 2c . bill zu verkaufen : Sandkaulstr . 67 . Zu mierhen gesucht : Für den 1 . oder 15 . September ein kleing Haus oder eine Wohnung von — 7 Räune in guter Lage . Ausk . in der Exped . 7119 . 7371 . Accord = Arbeit für Faßbinder . Ans in der Exped . 7364 . Weber für Doublestoffe gesucht inda Tuchfabrik Franzstr . 24 . 7456 . Ein Zweitmädchen , welches gut waschn und bügeln kann , wird für jetzt oder 1 . Oktoba gesucht . Ausk . in der Exped . 7331 . Kettenscheerer und Plüsterinnen ge sucht . Ausk . in der Exped . Berliner Börse Nach . = Mast . . = A . 34½ 5 ; Bz . = Mrk . . = A . 144½ 5 ; Köln = M . . = A . 141⅞ 5 ; Maiaz = Ludw . 127 b3 Nordbahn = K . 32½ b3 Oberschl . Lit . A . 192 53 Oest . = Fr . . = A . 122 5z Südöst = Stsb . 101½ bz Rhein . . = A . 117 53 Rh . = Nahebahn 29 % bz 5 % Staats = A . 103⅞ 5 ; 4 1/ % St . = A . 98½ bz 5 % öst . Met . 47¼ 5 5 % öft . Nat . = A . 56½ 5 ; Oest . 1860er Loose 71½ b ; Köln = M . V . E . 84½ 5 ; Brg . = Märk . Pr . 77⅞ 5 ; Oest . = Südl . Pr . 220½ 5 ; Amer . 1882 St . = . 77 % b ; Berl . = Hdls . = E . 109½ ; z Darmst . . = A . 83 b ; dito Zettelb . 94 % b ; Disc = Ln . 104 % b 4 . Juli . Geufer Kredit = B . 27 % Luxemb . . = A . 84 % 5 Bank = Antheile 152 % # Oest . Kredit = B . 76 % Madb . . = Br . 7506 Hörder Berg = A . 100 # Phönix = A . Lit . A . 1045 Ludwigsb . = Berb . 149½ Pr . St . = Sch . = Sch . 85 % Präm . = A . 123½ 250 = Gld . = L . 65 Kredit = L . 1864er Loose 1862er Russen Karhess . Loose Mein . Bank Nordd . Bank Weimar . Bank Berl . = Anh . . = A . 67¼6 86¼5 . 45 118 % 10 Berl . = Pted . Mad . 214½ Italienisch Reute 49 % 4 % Br . Pr . = A . % % Köln , den 4 Juli . Amtlicher Kursbericht der Wechsel = Agenten . Industrie = Aktien . Nach . = N . . = V . 250 B . = S . 244 8 101 B — 0 154 6 — 0 — 0 140 C Colonia echd . Leipziger . = V . Magdeb . . = L . Stett . Vaterl . Elb = . = 8 Nach . Rückvers . Kölrer „ 97 G Magdeb . „ 118 6 Mt N 108 — " 110½ B Riederrh . . = Afs . 143 8 Conc . . = V . 119½ b Köl . Hag . = V . 109½8 Alberf . Hag . = S . 100 B Union Hag . V . 110 B Köln Opfschifff . 606 Mülh . Köln . Lwoüip . Biodbacher Boch . Gußst . = A . 606 400 1008 — 9 800 826 1018 1020 Köln . Masch . B . 90 % 5 Hörder Bgw = V . Ph . = Vw . A . Sieg = . = . = . = 8 . Köln = Müsen . Concord . , Eschw . Mürk - ehten K . Brgu . = L . BerurenL . = . 1086 104 818 608 95 8 1620 49 6 86 8 Diek = Comm . 104 % 8 Spoafshaus . 121 G1 Köln . Privattk . 101 # 6 # Amsterdam k . M . Paris kurz " 2 M . Antwerpen k . Trüssel k . Londen k . " 8 M . Hamburg k . Wechs 142 7 / 6 142¼ G 81 6 80 % G 81 6 81 6 . 24¼ B . 22¾ B 151 6 Stimmung ruhig . elkurs . Hamburg 2 M . Bremen k . Frankfurt k . „ 2 M . Angsburg k . „ 2 M . Wien k . " 2 M . Leipzig k . 150 ½6 110 % 8 57 . 25 56 . 220 85 7 / 6 85 /1 0 81 1/8 80 % 8 99½0 Verantwortlicher Redatteur P . Kaaßer , Kaatzer ' s Verlag . Druf von C . Hi Georg ! in Hocen
XUCZTK5VTAF2GIGCORHAVFRYNIOTP56H
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Nlachen 1880 . — Nr . 340 32 . Jahrgang . Erstes Blatt . — Donnerstag , 16 . Dezember . Blatt . — Dannerstag , 10 . Srhendurt . Redakteer : Hilmar Heinrich Reissel . Krlatterr : Hilmar Hemntich Weissel . von N . Kauger in Aachen . Oesterreichellezars und Aazendurg nir 6 Wach . Gt . an die Sonnagimanner , eintagen in Bohz = Zeiugek = Prais = Hutan unter Nr . 140 vieckelsatzelsch ze bige . Jeus von C . H . Georgi in Nachen . Uin ze . r Alle 2 desse CPU . Kadtagt = Vehanhlungen . Abgeordnetenhaus . g7 . Plenar = Sitzung . Dienstag , den 14 . Dezember . gräsident v . Köller eröffnet die Sitzung um 101 Uhr . gus und Tribünen sind gut besetzt . — Am Ministertische : Fntkamer , zahlreiche Kommissarien , später Bitter . V . ogr Eintritt in die Tages = Ordnung bemerkt Vor Eintritt in die Tages = Ordnung bemerkt Präsident V . giller : Ehe wir in die Tages = Ordnung einteten , habe sa dem Hause mitzutheilen , daß der Abg . v . Ludwig von mir vii Port vor der Tages = Ordnung begehrt hat . Nac # is Vont vor der Tages = Ordnung begehrt hat . Nach einer naterredung , die ich heute mit ihm gehabt , habe ich die Ueber vunung gewonnen , daß es nicht angebracht ist , ihm das Wort # n der Tages = Ordnung zu geben . ( Beifall links . ) Er hat sich senanshin bereit erklärt , Urkunden auf den Tisch des Hauses zieterzulegen , welche nach seiner Meinung dartbun sollen , daß „ in der bekannten Gründerangelegenheit die Wahrheit gesagt satz . Diese Urkunden werden in der heutigen Sitzung auf den Fih des Hauses bereit liegen und es steht den Mitgliedern fei , von denselben Einsicht zu nehmen . Das Haus tritt in die Tages = Ordnung ein . Fortsetzung der Berathung des Cultusetats . Die gestern chsebrochene Berathung des Kap . 120 wird fortgesetzt . Abg . Schmidt ( Stettin ) spricht für Zulassung der Real # # ulabiturienten zum medizinischen Studium und bedauert das hinzieben der ganzen Angelegenheit , wodurch die Interessen öler Kommunen schwer geschädigt würden . Redner kam dann zu die Schülerverbindungen , die er zwar auf das Schärfste grurtheilte , aber auch nicht so hart bestraft wissen wollte , wie a der Erlaß des Kultusministers verordnet : endlich verlangte g gesetzliche Regelung in Bezug auf die Aseension der Lehrer . Rinister v . Puttkamer wiederholt , daß die Angelegenheit in Betreff der Realschulabiturienten der Kompetenz der preußi sten Regierung entzogen sei . Diese habe nur ihr Votum ab maeben und da bemerke er nochmals , daß innerhalb der preußi lben Regierung auch die Ansicht ihre Vertretung findet , daß ein Anlaß nicht vorliege , die bestehenden Zustände zu beseitigen . Has das Verbindungswesen anlange , so mußten gegen dasselbe drakonische Mittel in Anwendung gebracht werden , wenn man # i Uebel ausrotten wolle . Einen wesentlichen Theil der Schuld au diesem Uebel trügen übrigens die Pensionshalter , welche die nächtlichen Gelage begünstigten . Eine allgemeine Aseensions udnung für die höberen Lebranstalten sei wegen der verschie iinen Etatsverhältnisse sehr schwierig , im Uebrigen sei aber auch ein Bedürfniß dafür kaum vorhanden . Abg . Dr . Perger spricht dem Minister den Dank des ganzen Landes für den mehrerwähnten Erlaß aus . Jene strengen Nahregeln nützten indeß nur wenig , vor Allem komme es darauf zu , daß die Jugend wieder eine christlich = religiöse Erziehung erchalte , damit Zucht und Sitte wieder feste Wurzeln fassen . Uberall trete aber der „ Kulturkampf “ , den Bemühungen der Schule entgegen . Die religiöse Gewissenhaftigkeit sei es , welche den Jüngling in jedem Augenblick , wenn er irre gehen will , an den Rchter erinnert , vor dem er einst stehen werde . ( Sehr nätig ! ) Den Verordnungen der Jahre 1876 bis 1874 hätten gerade an den Gymnasien die religiöse Zucht vielfach geschädigt . Redner richt t an den Herrn Minister die dringende Bitte , auch uuf den Gymnasien den natürlichen Autoritäten die Leitung dessen z überlassen , was das religiöse Lebes der Anstalten , die religtöse Zucht an denselben betrifft . Es habe das allerdings seine Schwierig kiten und zwarum so mehr , als nach und nach die natürlichen Leiter kis religiösen Lebens an den Anstalten ausscheiden oder sterben . Es werde also auch hier wiederum eintreten müssen , was er üterall sagen müsse : Beenden Sie den „ Kulturkampf “ , sonst sind unsere Vrhältnisse überall gelähmt und mannigsach ge btrocher . ( . hr richtig ! im Centrum . ) Redner bittet zum Schluß in Minister , die Ordnung alles dessen , . s auf das religiöse Ehen der Gynnasiasten sich bezieht , den betreffenden richtizen Amorliäten nach ihrem eigenen Ermessen anheirzugeben und ferner für die Gründung von Konvikten möglichst die Bahn zu gröffnen . Der Herr Minister möge recht muthig vorangehen auf im Wege des Ausrottens mit Stumpf und Stiel , wann es auch eine sehr schwere Aufgabe sei . Abg . Frhr . v . Minnigerode erklätt sich gegen weitere konzessionen an den Realschulen . Er erblickt in diesen Bestre bungen den realistischen Zug der Zeit , der ihm nicht sym putisch sei . Abg . Dr . Langerhans will zwar keinen Tadel gegen die gestrigen Ausführungen des Ministers aussprechen , bezeich net dieselben jedoch , soweit sie das Anbiä # gen der Kinder aus niederen Sändin zu den köh rn Lehra stalten zum Gegenstande bahn , als den thatsächlichen Verhältzissen nicht entsprechend . Ja Berlin habe man die Erfahrung gemacht , daß nur takent volle Kinder aus niederen Ständen die Gymnasien besuchten und Als grreichten denselben zur Zierde . Redner erklärt sich im Einne des Abg . Virchow gegen die Unterrichtsmethode auf den Ehnnasien ; diese verleide den Schülern das Lernen und führe # # ß sie beim Verlassen der Schule dem Griechischen und Lateinischen sosort Valet sagten . Abg . Dr . Kropatschek stellt sich mehr aus den Stand bunk des Ministers . In Theorie und Praxis habe die Regie rung aus dem Standpunkt gestanden , daß beide gleichberechtigt ien , da die Realschul = Abiturierten seit 1871 zum Studium der Philsophie zugelassen werden . Es müsse ein Weg gesunden berden , die Frage zu beantworten , ob ein mittlerer Realschul Abturtient an Bildung einen Gymnasial = Abiturienten gleich i2 an # # # elleicht könnte der deutsche Aussotz zum guten Theile als Maßstab dienen . — bog . Kantak : Ich kann nicht umhin , auf die gestrige e Karin von C . Dressel . ( Fortsetzung . ) Fogelnäste , wie das kleine Besitzthum bieß , gehörte ihm als in Geischerk seiner Mutter , die , des Sohnes jeweiligen Hang ür Einsamkeit kennend , der ihn nicht selten im Geräusch und Blange des Hoflebens übermannte und auch von den aufrei enden Pflichten eines Kammerherrn des Königs Erholung schen luß , das Schlößchen mit allem erdenklichen Komfort wegestattet , einer reichhaltigen Bibliothek und werthvollen Kunst Lemlungen versehen , die den durch oberflächliches höfisches Ereiden vielleicht verweichlichten Geist genußreich anregten , ihm Spannkraft verleihend , dem geliebten , freudig überraschten Sohne zur alleinigen Benutzung überwiesen . Nach einen Blick heimlicher Sehnsucht zu dem in der Beleuchtung einer Spätnachmittagssonne mit dem nergrunde des tiefblauen wolkenlosen Himmels doppelt an sreind ersche inenden Schlößchen hinaussehend , schritt Erik eilig Eiter in die Stadt hinein , um dort hochklopsenden eeung des ihm wohlbekannten und befreundeten Pfarrers Anders zu betreten . Sohl war seine Gesichtsfarbe erhöht und das Blau seiner and “ leuchtite intensiver , als er dem geistlichen Herrn sein Pstiegen vortrug ; doch klar und bestimmt drückte er es aus , dieser nach ansänglicher Weigerung und doch im Grunde Vor : übereinstimmend , endlich mit dem bedeutungsvollen zu 2 . Ich habe den Muth , weltlichen Formen entgegen , das Vvun , was recht und freundschaftlich ist . “ Erik die Hand die und einige Minuten später mit diesem die Pfarre ver saa “ aus dem Städtchen hinausschreitend , sich nach Elna ' s duem Hause zu begeben , das ungefähr eine viertel Stunde aste entfernt seinen bescheidenen Platz behauptete . ers Die alte Frau saß spinnend vor dem Häuschen , als aber Unruhs . dem Pfarrer ihr entgegentrat , erhob sie sich von mehr besth der als freudiger Ahnung bewegt und den jungen Baron er . “ und durchdringend ansehend , fragte sie nach flüchtigem bruß lakonisch : „ Muß es so sein ? " . " Ruch arhckren # # # t gir 236 Eina , Stephen Anders wird es Euch erklären , sagt nur , wo ich Karin finde . “ süie gig Eurem Bilde ; das Kind hat ja in der Welt Sottes Läch . Anderes mehr Augen, “ und ein wehmüthig bitteres eein umzog ihren eingesunkenen Mund . De Aaostenags = Komnston dned Jch mur des seser , sente der Bese im Deuschen waer , beweist dasüir vellicht um sg wenen Popl . hate . Biele andere wußen die ich gegen die bestehenso . Die schwerwiegenden Gründe , immer der ernitesten Ferngeu Verbältnisse angesführt , bedürsen immer der ernstesten Erwägung . — Die Zustände in Bezug auf den Religionsunterricht beklagt der Regierungskommissar selbst . wosse iu dem Zastlu Pshehren ( i — boigen würde , man Erllsrung ist vicheu vo dem gewesen . Diese richt miet ia gern . . geist e u0d Kommunionunter rugt mag ja genügend ertheilt werden , aber das reicht doch nicht Surbte salten In diesem Die Balsches senis nicht halbe Mahrgeln ergrisen werden . Soicha Sichint sin is ein Lieblingskind der Regierung , aber solche Lieblingskinder sind auch oft die entartesten . Das ganze Lehrer ar fasthelischen Semaus . Die Anstellung protstantscher Manael an katholischen Lchter ader vill Simultantstrung . Ein mar eich katholische Lehrer nicht vorhanden , wenn stellt . “ Der Minister me . Spgasen an 190000 geinischen gigoge die Klagen , die ich im Namen von giehe polnischen Eitern hier vorbringe , doch in Erwägung wagt ; , Theislen tritt energisch für die Erweiterung der Realschulen ein ; diese Schulen seien nicht künstlich hervorgerufen , sondern aus dem Leben herausgewachsen . Früher habe man diese Schulen keineswegs begünstigt , ja man habe sie mit Wider willen angesehen , was ja auch gar nicht zu verwundern sei , denn die maßgebenden Persönlichkeiten wären ja sämmtlich aus den Gymnasien hervorgegangen . Man habe in den Realschulen steis gefährliche Konkurrenten der Gynnasien erblickt . Selbst in der Unterrichts = und Prüfungsordnung vom Jahre 1859 , begegne man einem gewissen Mißtrauen gegen die Realschulen Redner ist der Ansicht , daß auch der Unterricht in den neueren Sprachen auf die geistige Bildung von großem Einflusse sei , der Unterricht müsse nur in der richtigen Weise getrieben werden . Durch die Unterrichts = und Prüfungsordnung seien die Realschulen aus der Sphäre , für welche sie geschaffen worden , herausgetreten . Dagegen seien ihnen die Berechtigungen der gelehrten Schulen nicht geworden , man habe die Realschulen gewissermaßen als Aschenbrödel be handelt . Vor einigen Jahren habe man ihnen allerdings einige Beachtungen gewährt , die ihnen aber mehr geschadet als genutzt kätten . Die Realschulen könnten nicht in der bisherigen Weise sortbestehen ; was man angesangen , müsse ganz durch geführt werden , man müsse sie zu vollen Gelehrtenschulen machen . Dem Latein müsse eine andere Stellung zugewiesen werden , es müsse zum Mittelpunkt des ganzen Unterrichts ge macht werden . Man müsse dieselben Folderungen an die Real schulen , wie an die Cymnasien stellen . Abg . Rickert : Der Minister habe ihm gestern gleichsam vorgeworfen , daß er so schnell fertig sei mit dem Urtheil über die Stellung der Reolschulen . Vom Minister könne man nicht sagen , daß er schnell mit dem Urtheil fertig sei . Schon seit 1859 sei die Sache prinzipaliter entschieden , und es sei deshalb eine gerechte Forderung , daß die Regierung endlich sage , was sie wolle . 1879 habe die Unterrichtskommission mit 12 gegen 2 Stimmen den Beschluß gefaßt , die Petition der Realschul männer um Gleichberechtigung der Staateregierung zur Berück sichtigung zu überweisen ; also auch die Commission sei schnell fertig gewesen mit ihrem Urtheil . Er möchte wissen ob der Minister in seiner gestrigen Erklärung habe sagen wollen , daß nur über eine R form der Gymnasien mit dem Finanzminister verhandelt werde . Kultusminister v . Puttkamer : Ich meine , mich gestern vollkommen . utlich ausgesprochen zu haben ; ich habe erklärt , daß der jetzige Zustand der Reaischulen unhaltbar sei ; entweder das Latein muß ganz hinaus , oder man gebe ihnen eine solche Gestalt , daß sie in der richtigen Bahn sich fortgestalten können . Die beiden Fragen der Reorganisation , des Eymnasiums in . zug auf den naturwissenschaftlichen Unterricht , der Realschule in Bezug auf das Litein , schweben pari paseu . Urber beide Gegenstände ist man in Verbindung getreten . — Der Titel wro bewilligt . Bei Titel 2 ( Zuschüsse für die vom Staat unterhaltenen Anstalten und Fonds ) bitiet der Abg . Hollesen die Regie ru g , die . berschüsse aus den Schulgeldern des Gymnasiums in Bendsberg , zu dessen Bau die Stadt übermäßig viel ausge geben , für die Anstalt verwenden zu lassen . Reg . = Kommissir Bohtz erklärt , die Mehreinnahmen wür den bei der Anstalt bleiben . Abg . Dr . Jazdzewski klagt über die schlechten baulichen Verhältnisse des Gymnasiums in Konitz Abg . Dr . Wehr bemerkt , der baulich : Zustand des Konitzer Gymnasiums bedürfte allerdings einer baldigen dringenden Aenderung . Reg . = Kommissar Bohtz : Ein Grundstück zum Bau ist schon in der Nähe des Eymnasiums angekauft , das Projekt wird wohl im Lause des Winters fertig und der Bau begonnen werden können , die Mittel sind da . Titil 2 und 3 werden bewilligt . Zu Tit 4 ( Zuschüsse für die von andern unterhaltenen , aber vom Staate unterstützten Anstalten ) erhält das Wort der Abg . v . Eynern . Redner führt darüber Klage , daß in der Rhein provinz einige Städte für ihre Gymnasien Staatszuschüsse er hielten , andere nicht , und zwar bekämen grade große , reiche Städte , wie Aachen und Köln . Unterstützung , mit Kommunal steuern überlastete wie z B . Barmen dagegen nicht . Es müsse eine ausgleichende Gerechtigkeit eintreten . Vom Regierungstische wurde erwidert , die Angelegenheit lasse sich nur durch ein Gesetz ordnen , ein solches aber begegne Schwiergkiten . . — Doch Erik gewahrte nicht Elna ' s trübes Gesicht , war es doch in ihm selbst so sonnig , so zuversichtlich glücksgewiß , und hestig zu Karin hineingehend , die in der That in süße Schwär merei versunken vor seinem Bilde weilte , trat er leise hinter sie , um sie plötzlich in überwallender Zärtlichkeit in seine Arme zu „ Ungestümer ! “ zürnte sie scherzend und schmiegte doch den kleinen , von einer Fülle des schönsten aschblonden Haares um wallten Kopf hingebend an seine Brust , „ wie Du mich er schreckt hat Pese chaes e ee des In = und Auslandes nchzut : ! V rhreitung von bei # m ardeen in Vereizitung . D ie Inzeigen für das „ E hr au . betragen 15 Big . teicht wird , per Zeile . „ Du dachtest ja an mich “ , widerlegte er lächelnd ; „ doch ich habe andere Ueberraschung , mein Liebling, “ fuhr er ernster fort . „ Fogelräste erwartet noch heute seine Herrin , — wirst Du wir dorthin ohne jede Vorb reitung als mein geliebtes Weib folgen , wenn ich Dir sage , daß es ohne Zögern sein muß , Deinet = elan , metne Karin “ “ . guam geem vus Gusaens i . Ihre wunderbar leuchtenden Augen sahen tief forschend in die seinen , doch mußte sie wohl in dem ruhig entschlossenen und wieder so unendlich liebevollen Blick , den er auf sie richtete , nur das gefunden haben , was ihr eigenes Herz bewegte ; denn mit rührender Innigkeit entgegnete sie : „ Erik . mein Vertrauen , wie meine Liebe zu dir ist unbegrenzt : hast Du unsere Verbindung in dieser plötzlichen Weise beschlossen , so kann es nur recht sein . Was liegt an den äußeren Formen und Festlichkeiten , wir er sehnen ja nur uns, “ — und mit kindlicher Demuth schloß sie „ wann soll uns des Predigers Segen verbinden ? “ „ Sogleich , mein süßes Lieb ; und ob Du auch kein hoch zeitlich Gewand trägst , bist Du doch für mich die holdeste , die würdigste der Frauen, “ entgegnete er seurig und ein leuchten der Strahl anbetender Liebe strömte aus seinem entzückten Auge — Ha legte sie ihre kleine Hand in die seite und sagte ein sach : „ Ich bin bereit , Dein Wille ist der meine . “ Dann rief Erik den Freund und Elna herein , und in dem unscheinbaren Gemach , das Karins Genius dennoch zu einem Tempel der Kunst erhöht , verband des Pfarrers Wort das junge Paar , dessen Herzen so weihevoll , so andächtig gestimmt waren , als seien sie an geweihter Stätte , am Altar des Herrn unter den hohen Wölbungen des Domes . Nur Eina konnte sich nicht recht mit dieser allen Schmuckes baren , sang = und klanglosen Ceremonie befreunden . Sie hätte gar gern ihren Liebling prächtig angethan . Sie mit allen ihrem doch sad Karin in dem einfachen dunkelblauen Wollkleide üder voch sah Karin in dem einfachen vuntelblauen Wollkleide , Abg . Dr . Roeckerath bestreitet daß ein hoher Prozentsatz Tommunglsteuern , nzabgebend sein köane für Bewilligung des Zuschusses , Barmen z . B . sei bei den Staatssteuern verhältniss mäßig sehr wohlwollend eingeschätzt . Es müsse von Fall zu Fall entschieden werden . Bei Köln und Aachen sei nicht zu vergessen , daß auch aus der Umgegend das Gymnasium stark besucht werde . Schließlich machte Redner darauf aufmerksam , daß der an einem kölner Gymnasium thätige , zum Altkatholicis mus übergetietene und verheirathete frühere katholische Geistliche Lauer , nach dem allgemeinen Gefühl der Bevölkerung , nicht ge Hcsiende Stellung erarg . Jugend zu wirken . Anderweitige passende Stellung lasse sich gewiß für ihn finden . Bei dem folgenden Titel tadelt Abg . Weber ( Erfurt ) , daß die Wohnungszuschußgelder für Lehrer , die im v . I in den Etat eingestellt worden , nicht ganz verwendet seien . Ein Regierungs = Kommissar erklärte , diese Zuschüsse würden nur gezahlt , wo ein dringendes Lokalbedürfniß vorliege . Uebri 855h pösteder Tinanzminister gegen die höheren Anstalten großes Abg . Schmidt ( Stettin ) meint , dieses Wohlwollen könne er am besten beweisen , wenn er die ganzen Gelder auszahle . Bei dem Titel „ Höhere Mädchenschulen " weist Abg . Dr . Weschenschpierd “ ( Psn ) darauf hin , daß der Lehrsof in den vielfach allzusehr anwachse , während doch für die Mädchen eine ausgedehnte wissenschaftliche Ausbildung in keiner Weise erforderlich sei . Es komme auf die Ausbildung des Charakters und Gemüthes , auf geistige und körperliche Frische an nicht darauf , daß der Kopf mit allem möglichen Neben sächlichen angesüllt werde . Letzteres könne nur auf Kosten des Herzens und Gemüthes geschehen . Leider greise das Viellernen auf den Mädchenschulen immer mehr um sich ; unter den Shulen bestehe eine sörmliche Sucht , einander den Rang abzulaufen durch Mehrung der Lehrgegenstände . Die Staatsregierung könne hier wenigstens in einer Beziehung nützlich einwirken , nämlich bei Ausbildung der Lhrerinnen . Es werde da examinirt über alles Lernbare und noch einiges Andere ; er für seine Person werde bei einem solchen Examen durchfallen , wenn auch nur der 4 . Theil der Examinationsgegenstände gefragt werde . Gründlich könnten die Sachen unmözlich gelernt werden . Man solle lernen lassen , was für das Leben r öthig sei , mehr nicht . — Dazu seien die modernen Methoden nicht aus dem Leben herausgewachsen , son dern von Theoretikern ausgeklügelt . Ein ganz gelehrter Vater oder Großvater könne jetzt seine Kinder oder Enkel nicht mehr im A B C , in der Orthographie 2c . unterrichten . Es möge die Regierung dahin wirken , daß die weibliche Jugen gemüthvollen , charakterfesten Mädchen Elaustrümpfen . Jugend zu gesunden , erzogen würde , nicht zu eine Regierungs = Kommissar Schneider erklärt , daß die Mädchen sittliche und religiöse Erziehung erhielten , von diesem Mit telpunkt das Leben verstehen lernten und ihre Aufgaben erfüllen könnten , sei der Bildungszweck , den die Regierung im Auge habe . Auch bei der Prüfung werde multum nicht multa ge sordert . Hauptkenntnisse würden in Religion , Rechnen und Deutsch verlangt ; die übrigen Fächer würden auf das Nöthigste beschtänkt . Bei dem Kapitel „ Elementarunterrichtswesen “ melden sich 10 Redner zum Wort . Davon sprechen heute die Abgeordneten Dr . von Stablewskl , Stöcker und Virchow . Abg . Dr . v . Stablewski erhebt Klage über die Verwahr losung des Religiorsunterrichts in den polzischen Schulen , Aus schluß der Geistlichkeit von denselben , Simultanisirungen durch Gewalt und List wider den Willen der Bevölkerung und in einer Weise , daß siets der katholische Theil vergewaltigt werde , selbst wo er sich in der Majorität befinde . Wo nur 10 pCt . evange lische Schüler seien , werde simultanisirt ; wo das Verhältaiß umgekehrt sei , werde nicht simultanisirt , sondern die katholischen Kinder in die evangelische Shule gezwungen . Alle Klagen lälsen nichts . Der Religionsunterricht sei der Willkür der Lehrer überlassen und finde in der deutschen Sprache statt . so daß die Kinder oft ganze falsche Begriffe davon erhielten . Der Minister dessen Wohlwollen danken ) anzuerkennen sei , könne sich nur schwer ein richtiges Urtheil über die Verhältnisse bilden , weil er seine Informatronen durch Beamte beziehe , die zur Blüthe zeit des Kuiturkampfs angestellt seien und dem Falk ' schen System huldigten . Er möge doch dahn wirken , daß den Urbelständen abgeholfen werde , und wenn Petenten um Abschaffung der Simultanschule einkämen , sie nicht sämmtlich abschlägig bescheiten . Wolle man das bisherige System erhalten , so könnten die 2½ Mill . , die so erzogen würden , nie zu nützlichen Bürgern werden . Abg . Stöcker spricht seine Genugthuung darüber aus , daß die Verderblichkeit der Simultanschulen immer mehr erkannt , und dieselben immer mehr aufgehoben würden . Indessen herrsche noch immer g oße Beunruhigung in der Lesebuchfrage . Die Lesebücher in den Volk = schulen mössen durchaus einen strang konfessionellen Charakter tragen ; in den Bizirken Trier und Köln huldigen sie zu sehr einer katholisirenden Richtung . Auch sollte nicht für die ganze Provinz ein und dasselbe Lesebuch ein geführt sein , vielmehr wenn möglich , für jide Landschaft ein besonderes Abg . Dr . Virchow erklärt sich auf das entschiedenste gegen diese Vorsch ' äge und will überhaupt die Frage wegen Ein führung neuer Lesebücher ganz der Entscheidung des Ministers ertgegen und vielmehr dem Urtheil eines zu kreirenden großen „ Un terrichtsrathes “ zugewiesen wissen . Im Uebrigen müssen die Lese bücher in Gegenden mit konfessionell gemischter Bevölkerung möglichst alle Difftrenzpunkte verschweigen und vielmehr das betonen , was den beiden Konfessionen gemeinsam sei und sie verbinde . Nur auf dies : Wise könne ein G schlecht herangezogen werden , wel ches später in Frieden mit einander lebe . Hierauf vertagt sich das Haus . Schluß 4 Uhr . . „ , Im Herrenhause wurden heute die Gesetze über das Höferecht im Kreise Herzogthum Lauenburg und über die Aus führung des Reichsgesetzes über Abwehr und Unterdrückung von Viehseuchen nach den Anträgen der Agrarkommission , sowie die Gesetze über die Wiederzulassung der Vermittelung der Renten banken zur Ablösung der Reallasten und zur Ergänzung des Gesetzes vom 9 März 1872 über die den Medizinalbeamten zu gewährenden Vergütungen ohne wesentliche Debatte fast unver ändert in einmaliger Schlußberathung angenommen . Darauf wurde der Rechenschaftsbericht über die weitere Aus Parsashasion vom 19 . Dezenber 1800 betrisend die sar eriehial greishen der Statbahnen durch Kenumnshnahue Die nächste Sitzung zur Berathung verschiedener kleinerer Vorlagen findet Mittwoch 12 Uhr statt . Schluß 2½ Uhr . Teutsches H ; Berlin , 14 . Dez . Seit langer Zeit hat unter den Diplomaten keine solche Bewegung geherrscht , als ge rade jetzt . Nachdem Fürst Bismarck auf Friedrichsruhe die Botschafter Frankreichs und Rußlands , sowie unsere eigenen Vertreter in Rom , London , St . Petersburg , Pa ris und Wien empfangen hat , steht für die nächsten Tage auf dem Landsitze des Reichskanzlers der Besuch des Gra fen Hatfeld in Aussicht , welcher gestern , von Konstantino pel kommend , in Wien eingetroffen ist und spätestens am Donnerstag hier erwartet wird , an welchem Tage auch Prinz Reuß auf seinen Posten nach Wien zurückzukehren gedenkt . Weiterhin ist zu registriren , daß der britische Botschafter am russischen Hofe , Lord Dufferin , gestern Abend mit seiner Gemahlin auf der Rückreise nach St . Petersburg hier angelangt ist , und daß die russischen Bot schafter in Berlin und Wien , die Herren von Saburoff und von Oubril an den Hof des Kaisers Alexander be schieden worden sind . Jedenfalls ist diese ungewöhnliche Geschäftigkeit kein besonders günstiges Zeichen für die augenblickliche Lage der politischen Verhältnisse Europas und allerdings liegt die Besorgniß nahe , daß , wenn es den leitenden Staatsmännern nicht gelingt , die griechische Frage bei Zeiten aus der Welt zu schaffen , der Berliner Vertrag in gegebener Zeit zusammenbrechen und daraus eine heillose Verwirrung entstehen wird . Herr von Lindenau bekennt sich in zwei von der „ Na tional = Zeitung " veröffentlichten an den hiesigen sächsischen Gesandten gerichteten Briefen als den Verfasser der be kannten Grenzboten = Artikel und zwar mit dem Bemerken , daß er den sächsischen Minister der auswärtigen Angelegenheiten nächstens seinen Besuch abstatten werde , um den Kampf gegen den Herrn von Friesen fortzusetzen , „ welcher hoffentlich dazu führen werde , die Könige über viele Dinge aus der Vergangenheit zum gemeinen Besten in Gegenwart und Zukunft die Augen zu öffnen . “ Herr von Lindenau rühmt sich dabei einer „ selbstlosen Gesinnung " und behauptet abermals , daß Herr von Friesen ihm gegenüber am 18 . Juli 1870 in Gegenwart des damaligen sächsischen Gesandten von Könneritz die Aeußerung gethan habe : er ( Friesen ) habe Befehl gehabt , sich in erster Linie für den Frieden auszusprechen “ , was der ehemalige sächsische Minister bekanntlich bestreitet . Wenn es Herrn von Lindenau nur darum zu thun war , dem König von Sachsen in Bezug auf die Person des Herrn von Friesen die Augen zu öffnen , warum suchte er denn nicht eine Privat Audienz nach , in welcher er seine Enthüllungen machen konnte ? Weshalb betrat er den Weg der Oeffentlichkeit und erweckte dadurch den Verdacht , daß er nur habe Skandal machen wollen ? Das Verfahren des Herrn von Lindenau erscheint um so tadelnswerther , als dieser sich dabei augenscheinlich von einer Anymosität gegen Herrn von Friesen hat leiten lassen . dürfte es denn auch klar sein , weshalb Herr von Lindenau den sächsischen Staatsdienst quittirt und An stellung im Reichsdienste gesucht hat . Mit den Beweisen für seine Behauptung dürfte es übrigens schwach bestellt sein , da sein Zeuge v . Könneritz nicht mehr unter den Le benden weilt . Der würtembergische Gesandte am hiesigen Hofe , Frhr . v . Spitzemberg , ein Schwiegersohn des Hrn . v . Varnbüler , ist gestern Abend in Folge innerer Verblutung , veranlaßt durch die Operation eines Geschwulstes unter dem rechten Arm , im 55 . Lebensjahre verstorben . Er vertrat hier Würtemberg seit der Gründung des norddeutschen Bundes unter schwierigen Verhältnissen und stand trotzdem welches das lockige Haar in goldnen Wellen hinabfloß , als ein zigen Schmuck einige Maiblümchen am Busen , in der rühren den , keuschen Demuth , mit der sie an Eriks Seite kniete , so wunderbar schön aus , daß Elna ' s verzeihliche eitle Gedanken vor dem glöckseligen Ausdruck den Karins holde Züge trugen , wie Nebel vor der Sonne zerstoben und sie nur mit andächti gem Herzen um eine glückliche , ungetrübte Zukunft der geliebten einzigen Enkelin betete , bei der sie an der verstorbenen Eltern statt Vater und Mutterstelle vertreten . Nach beendigter Cerc monie bat Erik den Freund , sich unverzüglich zu seiner Mutter zu begeben , ihr mit seinem und seines jungen Weibes innig stem Gruße das Geschehene mitzutheilen , während er Elna mit dem Gesuch nach Fogelnäste sandte , dort die nöthigen Vorberei tungen zu Karins Empfange zu veranlassen . Das junge Paar blieb mit seinem Glücke allein . Noch war die Sonne nicht völlig niedergegangen , aber es lag ein unbeschreiblicher Friede , eine weiche Ruhe in der Natur , eine Aufforderung zu süßem seligen Tiäumen . Und Karin glaubte wirklich Märchen zu träumen , als sie run in der frühlings knospenden Geisblattlaube vor dem Hause an Eriks Seite saß . sein Eigenthum , sein rechtmäßiges Weib , und er ihr in leiden schastlichem Flüsterton das Glück der Zukunft schilderte , wie auch sein Vater sie anerkennen und lieben müsse , sobald er sie nur gesehen , und sie mit ihrer Schönheit , ihrem Talente als ein leuchtender Stern am Hofe des Königs strahlen würde . Unter Flüstern und Scherzen verrannen ihnen die Stunden wie Minuten , und erst das Heranrollen eines Wagens stötte sie aus ihrer seligen Versunkenheit auf . Das elegante Gefähr hielt vor dem kleinen Hause . Ein Mädchen entstieg demselben und , sich respektvoll dem jungen Paare nähernd , sagte sie sich tief vor Karin verneigend : „ Meine Herrin , die Frau Baronin Ingeborg , sendet dem Herrn Baron und seiner jungen Ge mahlin iore herzlichsten Grüße und bittet Ew . Gnaden meine Dienste als Zose gütigst annehmen zu wollen . Die Britzska soll die gnädigen Herrschaften nach Fogelnäste bringen, " und damit hüllte si : Karin in einen mitgebrachten kostbaren Sammet das einfache Kleid völlig verdeckte und nebst den Hut ein Geschenk der Baronin für Erik ' s ( Fortsetzung folgt ) mantel , welcher einem dazu . ss Gemahlin war . Aus Sibirien . Einer Zeitung wird folgende Schilderung eines Anger zeu gen mitgetheilt , welcher die Erlaubniß erhalten hatte , ein rus zu betreten , in welchem die von der arbeiten müssen . Der Berichterstatter sisch = sibirisches Bergwerk Regierung Verurtheilten erzählt ; Tobolsk lag hinter mir . Nach tagelanger einsamer Fahrt sah ich in einiger Entfernung vor mir einen hohen Berg und in seiner zerklüfteten Flanke eine kolossale Oeffnung , welche dem Schlund eines ausgebrauften Kraters sehr ähnlich sah . Aus dem Innern quollen mir übelriechende Dünste entgegen . Mit dem Taschentuche vor dem Munde schritt ich hinein in die gi gantische Felsenöffnung . Von den Wänden sickerte in großen Tropfen schmutziges Wasser , das in einen Teich außerhalb des Einganges abfloß . Das Terrain fi l von dort aus jäh ab , um sich weiter nach Osten und Norden wieder mehr als viertausend Fuß über den Mecresspiegel zu erheben . Eine Meile lange Keite von Schnecgletschern verlieb der Mine den Charakter einer uneinnehmbaren Festung . Gleich links am Eingange ist ein wahrhaft vorsünk fluthliches Wachthaus erbaut , in welchem ein Piquet Kosaken Portierdienste versicht . Ich zeigte dem Of fizier du jour die Legitimation , welche mich berechtigte , alle Strafanstalten des Reiches zu besichtigen . Der junge Krieger meß mich , bevor er zustimmend nickte , mit einem verwun derten Blick . Von einem Führer begleitet , durchschritt ich einen langen , überaus engen und finsteren Korridor , der , nach dem Gefäll des Fußboders zu schlicßen , in die Tiefe führen mußte . Die Erde war so schlüpfrig und von dem Grundwasser derartig durchnäßt , daß ich mehrsach in Gesahr schwebte , niederzustürzen . Den ganzen unheimlichen Raum füllten pestilenzialische Miasmen . Unsere Wanderung mochte ungefähr zehn Minuten gedauert haben , als ich in der Ferne einen zitternden , unbestimmten Lichtstein bemerkte . Er gab mir die Gewißheit , daß wir uus dem Ziele näherten . Der Boden wurde immer weicher , sclam miger und die Kälte immer durchdringender . „ Wir sind jetzt vor dem Bergwerk ! “ sagte mein Führer , indem er mit einer bezeichnenden Geste auf ein hobes Eisengitt . r wies , das die korridorartige Höble begrenzte . Ein Wächter erschien . Auf einen Wink meines Führers , der einen höheren Rang einzu rehmen schien , öffnete er . Wir traten in einen breiten , jedoch kaum manns hohen Raum , den eine kleine Oellampe nur spär lich erleuchtete . „ Wo sind wir ? “ wandte ich mich an meinen Führer . — Im Schlassaal der Verurtheilten ! “ erwiederte er , „ früher war dies ein ergiebiger Stollen . heute dient er als Obdach ! “ Ich schauderte . — Diese unterirdische Gruft , die weder Sonne noch Rond bischten , naumte der Mensch eiven S chigsiagl In Mond beschien , nannte der Wrensch einen Schlassaal ! In den feuchten 9 1 *
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"1880-12-16"
Echo der Gegenwart. 1848-1935
2
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[ "Aachen" ]
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fortdauernd mit Bis nurck auf gutem Fuße , jedenfalls auf besserem Fuße als seine baierischen Kollegen Allgemein rühmt man seine feinen und liebenswürdigen Umgangs formen , sowie seine bedeutende geschichtlichen Kenntnisse . Das Gebäude , in welchem das Abgeordnetenhaus tagt , wurde demselben vor 30 Jahren als provisorisches Unter kommen überwiesen . Es begreift sich daher , wenn der Gesammt = Vorstand jetzt entschieden auf einen Neubau drängt . * Berlin , 14 . Dez . sich schon im Voraus , als Das „ Berliner Tageblatt “ freut wenn Seitens des Centrums auch ein Antrag auf Rückberufung der Bischöfe eingebracht werden solle . „ Ueberhaupt , bemerkt es zu den von dieser Seite her zu erwartenden Anträgen , hierbei sei vor Allem bemerkenswerth , daß das Centrum bisher nur das ganze System der sogenannten Maigesetze angriff , Abänderungs = vorschläge im Einzelnen aber nicht machte , weil darin immerhin eine gewisse Anerkennung der kirchenpolitischen Gesetzgebung gelegen hätte . “ Fürwahr , eine kühne Logik ! Das Centrum hat nie aufgehört , zu protestiren gegen die Gesammtbescheerung der Maigesetze . Entschließt es sich jetzt zu bestimmten Anträgen gegen einzelne , wie diejeni gen , welche das Spenden der Sakramente und das Messe lesen vervönen , so ist darin noch lange keine Anerkennung oder Zustimmung für die übrigen zu erbticken . Was aber die Rückberufung der Bischöfe betrifft , so haben wir es gar nicht der Mühe werth erachtet , dieses Gerücht zu ver zeichnen , weil es ja bei genauerer Betrachtung ganz in sich zusammenfällt . Die Frage ist ja auch in der Nachsession des Landtages so genau erörtert worden , daß es über flüssig wäre , noch einmal darauf zurückzukommen . Wohl mag sich jetzt der Gedanke allgemein konsolidirt haben , daß die Krone vermöge der ihr eignenden Begnadigungs Prärogative sämmtliche im Auslande lebende Bischöfe ohne weitere Umstände auf ihre Stühle zurückberufen kann ; aber was wäre damit gewonnen , so lange es noch einen königlichen Gerichtshof für geistliche Angelegenheiten gibt ? Das Spiel würde dann von Neuem beginnen und in kur zer Zeit würden wir gerade so weit sein , wie jetzt . Mit einem solchen Amrage wäre also nichts gewonnen . Was die Straffreiheit bei Sakramentenspendung und Messe lesen anbetrifft , so hat der Hospitant der Fortschrittspar tei , der evangelische Pastor Neßler , bereits im Plenum sich zu Gunsten dieses Antrags ausgesprochen , und , wie die „ Frankfurter Zeitung " vernimmt , will derselbe unter Hinweis auf die Wahrung der Gewissensfreiheit in der Fortschrittspartei prinziviell für Annahme desselben pla lai diren und eventull den Vorschlag machen , daß die Regie rung die diskretionäre Vollmacht für die Genehmigung der angeführten seelsorgerischen Handlungen erhalten soll , Uebrigens ist nach den Erklärungen des Ministers von Puttkamer Nachgeben in diesem Falle gewiß . Wie in den französischen Kammern , so werden auch im preußischen Landtag die Weihnachtsferien spät begin nen . Es liegt in der Absicht des Präsidiums des Abgeord netenhauses , bis zum 21 . dieses Mo ars Sitzungen abzu halten und die Dauer der Weihnachtsferien bis zum 10 . Januar auszudehnen . Nächsten Mittwoch will man sämmt liche neu eingegangene Vorlagen noh der ersten Lesung unterziehen , damit sie noch vor den Ferien den Kommis sionen überwiesen werden können . Wird morgen der Kul tusetat fertig gestellt , so beginnt Donnerstag die Berathung des Eisenbahnetats . Die Nachrichten über die Uebernahme der Geschäfte des Staatssekretärs des Auswärtigen durch den Botschafter in Konstantinopel , Grafen Hatzseldt , widersprechen sich von Tag zu Tag mehr . Trotz offiziöser Dementi ' s wird in untecrichteten Kreisen versichert , daß sehr einflußreiche Personen noch immer bemüht sind , mit Bezug auf Privat Angelegenheiten des Grafen Hatzfeldt gegen dessen Beru fung zum Staatssekretär alle Mittel in Bewegung zu setzen ; Fürst Bismaick , der bereits vor länger als Jahres frist die Zustimmung des Kaisers zur Ernennung feldt ' s erhalten hat , besteht jedoch auf dieser Berufung , da unverkürze bringt . Die „ Deutsche Landeszeitung “ glaubt . diese kleine Schrift nicht besser als eine Schmähschrift auf Herrn Mommsen selbst charakterisiren zu können . „ Der Mann ist wirklich abgebrannt und wissenschaftlich gar nicht mehr ernst zu nehmen “ , so meint das Blatt . Aehnliche Gedanken waren auch in uns aufgestiegen . „ Klausner ' s fortschrittliche Correspondenz “ schreibt , es sei nicht unbemerkt geblieben , daß in der Debatte über die Universitäten von keiner Seite des Hauses das jetzige Ver halten der studentischen Jugend in der Judenfrage zur Sprache gebracht worden ist und ist dies das Resultat eines zwar nicht offiziellen , aber stillschweigenden Uebereinkom mens unter den Parteien , die Etatsdebatten nicht durch Besprechung seitwärts liegender Themata zu unterbrechen und aufzuhalten . Aus demselben Grunde verstattete heute auch der Präsident den Abgeordneten von Ludwig nicht zum Wort , welches derselbe vor Eintritt in die Tagesord nung verlangt hatte . Der Präsident des Abgeordnetenhauses hat heute dem Plenum angekündigt , daß er beabsichtige , von morgen ( Mittwoch ) ab , Abendsitzungen zu halten , um die Etats berathung endlich abzuwickeln . Wie aus dem Sitzungsbericht hervorgeht , hat sich der Abgeordnete von Ludwig vergeblich bemüht , die von ihm in der bekannten Gründerangelegenheit herbeigeschafften Beweisstücke für seine Behauptungen von der Tribüne des Hauses zur Kenntniß des ganzen Landes zu bringen . Der Präsident hat es in taktvoller Weise verhindern wollen , daß ein Mitglied des Hauses öffentlich der Unwahrheit bezichtigt werde , dagegen hat er es gestattet , daß Herr der Berliner Pferdebahn = Gesellschaft , die für nach kurzer Frist ( am 13 April 1880 wurde der Bae # schlossen und bereits Monate lang vor dem stipulirze 8 kann heute die Bahn eröffatt werden ) das Werr serz : Vermin der Redner gedachte sodann noch der Verdienste des Hern # . lieigrüishe ger, „ un das Unternehmen , und brachte ber a . # # schätzt , wied er von den „ Liberalen “ als Amboß betrachtet , worauf sie die Hammerschläge ihres Unwillens und ihres Grolles , daß sie der Regierung noch fernbleiben müssen , nach Belieben niederfallen lassen können . An seinem Bud get ist es daher , woran sie ihre Sparmanie im Kleinen der gtaßt den Technitern und nicgz “ , und brachte # . besonders auslassen , und wenn dasselbe am Schluß aus Arbeitern dar , die es ermöglicht , in so kurter . en 9S chu , Gnade und Barmherzigkeit angenommen werden sollte , so Nachen und Burtscheid hoffentlich segensreichez # # ein sic wird es jedenfalls im höchsten Grade verstämmelt sein . ( serig zu stellen . vensreiches Anternetz , Nur die 3,087,000 Gulden mehr für den Unterricht wer den ohne Streichgelüste bewilligt werden . Es werden seit gestern Abendsitzungen zu Hilfe genommen , um die Budgetverhandlungen noch vor Weihnachten zu Ende zu führen . des „ Eche der Berlin , 15 . Dez . Im Abgeordnetenhaus wurde auch heute die Berathung des Kultusetats fortgesetzt . Der Kultus minister erklärt den Bemerkungen verschiedener Abgeord neten gegenüber , er habe veranlaßt , daß bezüglich jedes gesperrten Geistlichen die Frage geprüft werde , ob demselben die Ertheilung und Leitung des Religions Unterrichtes wieder zu geben sei . Vielen Geistlichen sei die Befugniß wieder ertheilt worden ; die verschiedene Praxis in einzelnen Regierungsbezirken erkläre sich daraus , daß die Verantwortung für diese Maßregel den betreffenden Provinzialbehörden überlassen bleiben müsse . Simultanschulen halte er namentlich da , wo sie unter allgemeiner Zustimmung der Interessenten eingerichtet worden seien , als zu Recht bestehend ; gegen eine von den Unterhaltungspflichtigen beschlossene Auflösung werde er seruig zu srurn . — erucgu Herr Kommissionsrath Liman aus Berlin nahm so Veranlassung , namens der Pferdebahn = Gesellschaft der lichen und städtischen Bebörden den Dank für ihre woh Haltung auszudrücken . Nur durch gemeinsames . Wirken hätte in so kurzer Zeit etwas geleistet werden was Vortheile für Stadt und Unternehmer erwarten ließg Herr Bürgermeister v . Werner aus Stolberg gab sa , Freude darüber Ausdruck , daß auch seine Stadt sich in Zuduch des Vortheils einer Pferdebahn erfreuen werde , deren Vollendung er so eben in der großen Nachbarstadt und . s stadt Aachen zu konstatiren Gelegenheit gehabt . Er Hoch aus auf die Vorstands = Müglieder der Nachener und g . Lared on Parge bahn = Geselschast die sich anschickten auch für 6 . berg zu tugn , was sie für Nachen bereits gethan . r Sa Herr Dr . Ebers aus Berlin gab Namens der seiner Zuversicht Ausdruck , daß die Pferdebahn in Nachen sa reich rentiren und man in Nachen selbst sich zum Kaufe Pferdebahnaktien drängen werde . Aehalich wie die Berlin gebaute erste Pferdebahn nicht allein einen reichen Gerin ergebe , sondern auch das Gesicht der deutschen Reichshauptstae , völlig verändert habe , so hoffe und wünsche er , daß der neu Kaiserstadt nacheifernd die alte Kaiserstadt Aachen eine gute Erfahrung mit der Pferdebahn mache . Herr Polizeipräsident Hirsch wünscht , daß im des Unternehmers die defignirten Betriebsleiter mit ihm als Br # treter der Polizei in möglichst geringe Berührung kommen wöc ter : ein Bunsch , der nicht allein von den Betreffenden in sleiche Iuterehh von Ludwig die betreffenden Aktenstücke auf den Tisch des nicht austreten . Die Regierung beabsichtige keineswegs , die fetprender — Aufnahme sand , auch bei dem Audtorin Hauses niederlege . Diese Aktenstücke enthalten in beglau = polnische Sprache in Posen zurückzudrängen ; nur dürfe ! Nachdem noch Herr Hasel bigtem Auszuge aus dem Handelsministerium den Nach = die Anhänglichkeit an dieselbe nicht die Integrität # rtschoider Bferdebotr au d des Staates bedrohen ; der Unterricht im Deutschen ge schehe lediglich im Interesse der polnischen Schüler ; wo damit eine Beeinträchtigung des Religionsunterrichtes ver bunden sein sollte , werde Abhilfe geschafft werden . Bukarest , 15 . Dez . Als der Ministerpräsident bgiem Kurzage aus von . Hanerlounmisteriaut ven Ruch weis , daß entgegen den Erklärungen des Abg . Rickert und Kieschke letzterer im Handelsregister als Vorstandsmitglied der Gesellschaft „ Berliner Kaiserhof “ eingetragen sei , daß ferner aus dem Gründungsprotokoll hervorgehe , daß Herr Kieschke Mitbegründer der Gesellschaft „ Kaiserhof “ ge wesen . — Herr Kieschke hatte behauptet , daß er mit dieser Gesellschaft nichts zu thun gehabt , daß er weder Aktionär ge wesen , noch dem Vorstande angehört , noch überhaupt sich an der Gründung betheiligt habe . Er habe nur die Ver handlungen wegen Ankaufs der Grundstücke geführt . — Hierauf erläßt nun Herr Kieschke folgende Erwiederung , die zugleich eine Berichtigung sein soll : „ Ich bin in das Haselmann , der Direkor der kas Burtscheider Pferdebahn , auf das Wohl seines neuen Wirkung kreises getrunken , bestieg die Gesellschaft wiederum die und langte binnen 15 Minuten ( eingerechnet eine Entgleisunes des zweiten Wagens ) wieder am Hauptmann an . Wie wir ver nehmen , soll die Strecke Hauptmann = Aachen = Jülicher Bahn 5 . reits morgen dem öffentlichen Betriebe übergeben werden . „ Entgleisung . Beim Einfahren in d . Btatiano am Dienstag Abend die Deputirtenkammer ver ließ , wurde er von einem gewissen Petraru mit dem Messer angegriffen . Bratiano faßte Petraru am Arm und rang mehrere Sekunden mit demselben , bis der Deputirte Goga zur Hülfe herbeieilte . Der Attentäter wurde darauf von Entgleisung . Beim Einfahren in den neuen Bahnk # # in Verviers engleinte gestern Nachmittag ein Zug , welcher dies Stricke Oftende = Aachen versuchsweise in vier Stunden zuric . Handelsregister eingetragen worden : daraus falat daß ich mehreren Deputirten festgenommen , Bratiano ist am Kopf Hunyxiptegzister eingerragen worden ; baraus folgr , baß ich und am Arm leicht vermeindet . Die Untersuchu . . eine Zeitlang zur Ausführung von Geschäften für die Ge¬ weu triche verwunvet . Die Untersuchung ist im sellschaft legitimirt war . Ich habe im Hause erklärt : ich Gange . Petraru ist ein untergeordneter Beamter des er den Grafen Hatzfeldt jetzt für den befähigtsten , ja ge nialsten deutschen Diplomaten hält . Graf Haßfeldt trifft in einigen Tagen hier ein , aber es verlautet jetzt mit Be stimmtheit , daß er sein neues Amt vor dem Sommer näch sten Jahres kaum antreten werde , da in Hinblick auf die türkisch = griechische Angelegenheit seine Anwesenheit in Kon stantinopel , wie diejenige des Herrn von Radowitz in Athen noch längere Zeit nothwendig sein wird . „ Auch ein Wort über das Judenthum “ , so lautet die Schrift Mommsens , die das „ Berliner Tageblatt nunmehr Felswänden waren alkorenartige Zellen eingehauen ; der ganze Raummachte den Eindruck eines riesenhaften Bienenkorbs . In jeder Zelle kampiren bei Nachtzeit fünf Sträflinge . Ueber ben ein zelnen Lagertäumen war je eine starke Eisenkramme eingelassen , die dazu diente , die Unglücklichen wie bissige Hunde anzuschließen . Nirgends eine Thür , nirgends ein Fenster . Ueberall nacktes Gestein und verrostetes Eisen . Das Stroh , auf welchem die Gefangenen schlasen mußten , war naß und halb versault . Ein kleiner Strohsack am Kopfende diente als Kissen , ein feuchter Ueberwurf aus Seckleinwand als Beitdecke . Kein Tisch , kein Schemel . Ich athmete erleichtert auf . als wir den „ Schlassaal “ hinter uns hatten . Mein Begleiter führter führte mich in einen andern ebenfalls finsteren Gang , der durch verschiedene Eiser gitter gesperit war . Iu Kopfhöbe hatte mon ab und zu Laternen befestigt , welche den holperigen Weg spärlich beleuchteten . Sonst war das Erdreich etwas fester , als im ersten Korridor . Am Ende des Garges angelargt , traten wir in einen großen Saal Mehrere Fackeln , die an der Wand in einem Esenring befestigt waren , ersitzten hier die Lampen . In der Decke war ein große Guttersenster angebracht , das dem Tageslicht spätlich Eingang gestattete ; dasselbe vermischte sich mit dem Fackelschein zu einer ganz und gar unbeschreiblich düsteren Beleuchtung . Das war nun die eigentliche Mine . . . . . Hier erscholl ein insernalischer Lärm , verursacht durch die Hacken und Hämmer , mit denen das harte Gestein von den Exilirten bearbeitet wurd : . Vor mir sah ich einige Hundert zer lumpte Gestalten mit entsetzlich verwilderten Bärten , todtblassen , krankhaften Gesichtern , mit roth geränderten Augerlidern . die dicken Fußketten . . . . . die Sträflinge ! Viele der Sträflinge waren karfuß , Andere trugen zwar Schuhe , indessen , wie sahen diese aus ! Bei Manchen ersetzten auch Sandalen die Fußbeklei dung . Die Lumpen , in welche sie eingehüllt waien , waren von dem herabsickernden Wasser völlig durchnäßt , so daß sie eher kühlten , als wärmten . Ich werde den grauenhaften Anblick nie vergessen ! Von dem Fackelschein phantastisch beleuchtet , erschienen mir die Sträflinge fast wie Gnomen , wie mer schenscheue Berg geister , die tief unter der Erde ihrem harten Beruf oblagen . Nur das Geklirr der Ketten , das Acchzen und Stöhnen der Ar beitenden , die rauhen Anrufe der Aufseher belehrten mich darüber , daß ich mich in einer sibirischen Strafanstalt befand . Die feuchte Moderluft benahm mir den Athem . Ich rang nach Lust . Wie Centnerschwere , wie ein böser Alp schkürte die eckelhafte Atmosphäre meine Brust zusammen . „ Führen Sie mich schnell hinaus ! “ raunte ich meinem Führer zu . Er ge horchte . Hastig schritten wir nun durch die engen Gänge und Gitter wieder der Oberwelt zu , wo mich der Kommandant begrüßte . „ Nun , welchen Eindruck hat unsere Strafanstalt auf Sie gemacht ? “ fragie er mich verbindlich . Um einer direkten Ant wort überhoben zu sein , machte ich eine steife Verbeugung . Er schien überglücklich und mochte meine Verlegenheit vielleicht für Zustimmung gehalten haben . „ Fleißige Leute da unten ! “ be merkte er ironisch . — „ Wohl, “ entzegnete ich , „ mit welchen Ge fühlen müssen diese Unglücklichen aber den Sonntag begrüßen ! Wie muß ihnen die Ruhe wohl thun ? “ — „ Ruhe ? . . . . . . Sträflinge müssen immer arbeiten ! “ — „ Immer ? “ — „ Gewiß ! Dafür sind sie eben zur Zwangsarbeit verbannt . Wer einmal die Mine betritt , der verläßt sie nie wieder ! “ — Aber das ist ja barbarisch ! “ — Der Kommandant zuckte die Achseln . Die Verbannten arbeiten täglich zwölf Stunden , auch am Sonntage . Sie dürfen nie rasten . Oder doch . . . . was sage ich ? . . . . Zweimal im Jahre ist ihnen Ruhe vergönm . . . . u Ostern und am Geburtstag des Kaisers . hätte allerdings anfänglich verschiedene Geschäfte , nament lich bei Grundstückserwerbungen u . s . w . für die Inter essenten ausgeführt . Dies setzt natürlich eine Legitima tion voraus , und diese Legitimation wird bei Handels gesellschaften durch das Handelsregister geführt . In Wahrheit ist es also ein Streit um Worte . Die That sache , daß meine Geschäftsführung eine völlig unentgelt liche war , und daß ich nie eine Aktie der Aktiengesellschaft besessen , ist gar nicht angefochten worden . Der hiesige württembergische Gesandte Freiherr von Spitzemberg ist gestern Abend hier gestorben . Das kaiserliche Konsulat in Guatemala ist eingezogen . Zum kommandirenden General des 8 . Armeekorps ist der Gencrallieutenant von Thile , bisher Kommandeur der 21 . Division in Frankfurt a . M . ( nicht wie gestern irr thümlich gemeldet , der General v . Thile , Inspekteur der Jäger und Schützen ) , ernannt worden . Gestern ist hier zwischen den Bevollmächtigten der preußischen Staatsregierung , Geh . = Rath Rudorff und Legationsrath v . Richthofen einerseits , und den Bevoll mächtigten der Landgrafen und Prinzen von Hessen Philippsthal = Barchfeld , Rechtsanwälten Renner und Loymann andererseits , ein Vertrag über das kurhessische Fideikommiß nebst einer Anlage und Schlußprotokoll unterzeichnet worden . Die Prinzen vererzichten auf ihre Ansprüche auf das Fideikommiß und halten Jahresrenten und mehrere Schlösser . Posen , 12 . Dez . Der Fürst Roman Czartoryski hat vom Papste einen hohen Orden , und seine Gemahlin , die Fürstin Czartoryska , geb . v . Dzieduszycka , ein kostba res Collier mit dem Portrait des Papstes en miniature erhalten , und zwar für das Wohlwollen und die Freige bigkeit , mit welchen beide die unirte Kirche in Galizien unterstützten ; so z . B . haben dieselben in Zaborowo eine neue ruthenische Kirche gebaut , und den Grund und Bo den , sowie die Ruinen eines ehemaligen Klosters in Zabo rowo zu kirchlichen Zwecken hergegeben . Finanzministeriums und nach seiner Angabe unter fünfzig Verschworenen zur Tödtung Bratiano ' s durch das Loos bestimmt worden . Neueste Nachrichten . Wien , 14 . Dez . Der Ausschuß des Volkswirth = schaftsraths hat beschlossen , in den nächsten Tagen eine Sitzung einzuberufen und zu derselben den Handelsminister einzuladen , damit dieser sein zollpolitisches Programm ent wickele . legen sollte . Passagiere waren nicht im Zuge ; ein höhen Beamter blieb todt und drei andere wurden schwer verwundt . Stadttheater . Frl . Anna Kuhlmann , unsere jährige Coloratur = Sängerin , wird nächsten Freitag hierseli # gastiren . Die Beliebtheit deren sich Frl . Kuhlmann in hiefigen kunstliebenden Kreisen erfreute , dürste ein gut besetztes Hu garegiten . „ — — gu besepzezs Hun Thalia = Theater . Das Gastspiel einer in Aochen werthgeschätzten und beliebten Künstlerin wie Frau Zlaski kann immerhin als ein Ereigniß für die Bühnenfreunt gelten . Die Dame trat seither in der „ Fledermaus “ als Rosa linde und gestern in der Titelrolle der „ Girofle “ aus , und # # erntete , außer den wärmsten Begrüßungs = Ovationen , in hie # Partien einen Applaus intensivster Art und mehrfachen Her vorruf , zum Theil in Gemeinschaft mit verschiedenen ersan¬ Darstellern , deren Leistungen aus dem Contakt mit einer solchen Bühnkraft sichtlich frische Impulse schöpften . Frau Zlasti # # liebliche Stimme ist selbst über den Rahmen der komischen Opas binaus eine brillante zu nennen ; dabei heben mustergültige mus sikalische Schule , und was so mancher sich auf hohen Soc # # # reckenden Sängerin fehlt : Spiel und Plastik , das Klangmaterial zur höchsten Wirkung . Sogar bei ausverkauftem Stadttheat do Basche und Brenf Mik Gade oia . ekargan , Juß ud Il . der . PAintlerin wie der krebamten Drbior uwisser Oesterreich . Wien , 14 . Dez . In der heutigen Sitzung des Gemeinderaths gelangte ein Schreiben des Ministerpräsi denten , Grafen Taaffe , zur Verhandlung , in welchem der selbe mittheilte , daß der Kaiser anläßlich der Erörterun gen über einen von der Kommune Wien bei der Vermäh lungsfeier des Kronprinzen im Opernhause zu gebenden Festball denselben ablehnt und ersucht , die Kosten hierfür den Armen Wiens zuzuwenden , welchen er wie der Kron prinz noch je 20,000 Fl . spenden werde . 14 . Dez . Unterhaus . Bei der Berathung der Affaire Seemann wurde der Antrag des Abg . Rom jathy auf Vorlegung der Akten mit 177 gegen 96 Stim men abgelehnt und der Antrag des Ausschusses ange nommen . Holland . ) - ( Amsterdam , 14 . Dez . Der Minister des Innern scheint zum Sündenbock erkoren zu sein , woran sämmtliche Parteien ihr Müthchen kühlen . Man macht ihm einen besonderen Vorwurf daraus , daß er eine vom Amster damer Gemeinderath begangene , und durch Votum der zweiten Kammer gerügte Gesetzwidrigkeit hat bestehen lassen , unter dem Vorwande , vorläufig Nichts daran ändern zu können . Dadurch soll er die Würde der Kammer miß achtet , den Zustand der Regierungslosigkeit bis zur Gesetz losigkeit gesteigert haben — kurz , die Verstimmung gegen diesen Minister ist so groß , daß der „ liberale “ Abgeord nete Rütgers so weit ging zu behaupten , er würde in der Kammer keinen einzigen Freund zur Entschuldigung seines Betragens finden . In dieser Sache thut man dem Mi nister entschieden Unrecht , da die Sünde , die man ihm zur Last legt , eigentlich schon von Kappeyne herrührt — er hat sich nur nicht beeilt , den Fehler wieder gut zu machen . Aber es sind tiefer liegende Gründe , woraus die Feind seligkeit gegen den Minister Six erwächst . Von anti liberaler Seite ist die Antipathie natürlich , weil er ja der eigentliche Ausführer des ominösen Schulgesetzes ist , den van Lynden als gefügiges Werkzeug benutzt hat , um das Odium von sich abzuwälzen . Minister Six steht als der eigentliche Renegat am Pranger ; gegen ihn hauptsächlich wendet sich die Verachtung , welche die Abtrünnigen unfehl bar trifft . Minister van Lynden hat sich als Retter aus der Regierungsnoth verdient gemacht und vor den Rück sichten politischer Klugheit seine Ueberzeugung einstweilen zurücktreten lassen ; Minister Six aber hat sich ganz der Majorität überliefert und die Konnivenz so weit getrieben , bei der Enthüllung des Spinoza = Denkmals in der vorder sten Reihe zu stehen . Von den Anti = Revolutionären preis gegeben , von den Katholiken als Schwächling geringge Hodo Pascha und Prent Bib Doda als Gefangene auf ein türkisches Krriegsschiff gebracht worden seien , um nach Konstantinopel geschafft zu werden . Wien , 14 Dez . Der Graf Hatzfeldt ist angekommen und wird einige Tage hier verweilen . Bern , 14 . Dez . Heute wurden die neuen Mitglieder des Bundesraths vereidigt , ebenso die Stellvertreter . Rom , 14 . Dez . Cairoli bringt in der Deputirten kammer einen Gesetzvorschlag ein betreffs der Handels Verträge mit England , Belgien , Deutschland , Frankreich und der Schweiz . Messina , 14 . Dez . In der vorigen Nacht hat eine Feuersbrunst das Archiv des Hypotheken = Bureaus , sowie andere öffentliche Anstalten zerstört . Paris , 14 . Dez . Die Kammer der Deputirten be , schloß , den Antrag Raspail , alle Kron = Diamanten zu ver äußern , in Erwägung zu ziehen . — Sodann nahm die Kammer die Berathung über den obligatorischen Primär Unterrichts = Entwurf wieder auf . — Im Senate brachte der Finanzminister Magnin das Einnahme = Budget ein . Rochefort hat dem Sekretär Gambetta ' s , Reinach , der seinen ( Rochefort ' s ) Brief aus dem Jahre 1871 an Gam betta veröffentlicht hat , eine Herausforderung zustellen lassen . Reinach erwiderte er , er habe Nichts gethan , als einen von Rochefort ge = und unterschriebenen Brief ver öffentlicht ; er sei ihm keinerlei Genugthuung schuldig . London , 14 . Dez . Nach der offiziellen Zeitung ist der Handelsvertrag mit Italien bis zum 31 . Dezember 1881 verlängert worden . — Die Befehle für die Absen dung neuer Truppen nach Irland sind noch nicht erfolgt , im Nothfalle könnten jedoch Verstärkungen von — 5000 Mann sofort abgeschickt werden . — Morgen wird zu Wind sor unter dem Vorsitze der Königin ein Ministerrath statt finden . Petersburg , 14 . Dez . Der Regierungsbote ver öffentlicht ein kaiserliches Schreiben an den Prinzen Peter von Oldenburg zu dessen 50jährigem Dienstjubiläum . Der und if . der . Linstlerin pie der strebsanen Dirckon zuwiüsche . daß die wenigen noch folgenden Abende eine noch ungestörrn Zugkraft üben mögen . Morgen , Donnerstag “ wird Frau Zlatk # in Offenbach ' s „ Fortunio ' s Lied “ und der „ schönen Galatht “ ihr Gastspiel fortsetzen ( „ Die Dienstboten “ von Benedix als Zu gabe ) , und werden die Eurydice ( „ Orpheus “ ) und der Prri ( „ Schöne Perserin " ) dann folgen . Provinztelle Nachrichten . ? < space > E s c h w e i l e r , < space > 1 5 < space > D e z . < space > G e s t e r n < space > f a n d < space > h i e r s e l b s t < space > d i e < space > E i n ¬ < space > führung unseres neuen Bürgermeisters Herrn Fischer stat . Es waren u . A . erschienen Herr Regierungspräsident Hoffmann , zwei Herren Regierungsräthe , sowie Herr Landrath Hasen elever . Nach dem feierlichen Akte auf dem Rathhause sud tF . ,dePaestlich gezieren Saale der Schätenhalle em Bt , Hherr maun , daus den scbusten Vrauf nahn . — dul Herr Regierungspräsident brachte außer dem Toaste auf Se . Majestät den Kaiser noch zwei Trinksprüche aus , und wir dürfen annehmen , daß die Mitglieder der hohen Behörde , welche gestern Eschweiler mit ihrem Besuche beehrt , daselbst in jeder Beziehung die besten Eindrücke empfangen haben . " Essen , 10 . Dez . Nachdem die katholischen Lehrer hiesiger Stadt gegen die Veranlagung zur Schulsteuer , welche im vorigen Jahre zum ersten Mal auf Antrag der Schulvorstände erfolgt , in sämmtlichen Verwaltungs = Instanzen vergeblich remonstrin hatten , wurde von ihnen der Rechtsweg beschritten . In dem an . # . „ M . von der 4 . Civilkammer des Ländesgerichtes hierselbt gefällten Erkenntniß ist zu Ungunsten der Kläger entschieden ihrer smoßten Losien daraushin , laut der „ Est . Volizg , jungsten Konferenz einstimmig , gegen jenes Erkenntn # # die Appellation einzulegen . Vermischte Nachrichten . * Zur Volkszählung liegen noch folgende Resultat vor : Hamburg ( Stadt , Vorstadt u . Häsen ) 290,055 ( + 25 . 380, — Vororte von Hamburg 120,121 ( + 36 . 349 ) ; übriges Gebie von Hamburg 43,865 ( + 3694 ) . Memel 19 . 602 ( — 455 ) . Iser lohn 18 . 535 ( + 835 ) . Lauenburg 7543 ( + 379 ) . Arnsbeu # 6134 ( + 644 ) . „ . : Ein schreckliches Brandunglück hat sich in # # Nacht zum 7 . d . am Durrenast bei Thun ( Schweiz ) ereignt . Ein von vier Familien bewohates Haus ging so schnellu Flammen auf . daß eine Mutter mit sechs Kindern jämmerlich verbrannte . Der Mann , welcher nicht ohne seine Familie dal Haus verlassen wollte , mußte mit Gewalt gerettet werden . London , 14 Dez . Im Hofraum des Newgate = Gesäng nisses wurden gestern früh um 8 Uhr zwei Mörder , Willian Herbert und Gorg Pavey , durch den Strang hingerichtt Kaiser drückt in dem Schreiben dem Jubilar seinen wie Ersserer hate des Landes wärmsten Dank für dessen verdienstvolle Thö¬ Park aus Eisersucht erschossen , letzterer Mädha Senater Gez = Rath , Vgron , Alerander Staketberg st zum bos Derark . er . hrberike gor eut sen Kurator des Vorpäter Lehrbezilts ernannt worden . Sutomare , 14 . Dez . Matonowitsch kam nach Sku tari , um die Frage wegen des Besitzes der Dörfer Lesco watz und Kalman bei Dulcigno , welche die Türken abzu treten verweigern , zu ordnen . Matonowitsch reiste wieder ab , ohne zu einem Einvernehmen zu gelangen , und weigerte sich , die Erklärung wegen des Besitzes von Dulcigno zu unterzeichnen . traten den Gang zm Schafset schr gesaßt an . Chritztiagig , 9 . Dz Ein großes Feuer , welches gesig Abend in Arendal zum Ausbruch kam , legte das Postamtz urd 18 Häuser vollständig in Asche . Zwölf Pferde sind in den Poste # ställen verbrannt . „ Zeeland “ Lokal = Nachrichten . Die Direstin # dlachen , 15 . Dezember . gscheig per der Pferdebahn für Nachen und Iurinurig , ggranstaltete heute Vornzitag auf dem fertig gestell ten Geleise # cxanderstraße = Nachen = Jülicher Eisenbahn mit zwei Wigen eine Probefahrt , an welcher außer den Dircktoren der Prerdebahn = Besellschaft , den Herren Kommissionsrath Liman und Dr . Ebers aus Berlin urd den hiesigen Bau = und Be triebsbeamten , Regierungsbaumeister Rinielen , die Herren Direktor Haselmann und Messow , der Polizeiptäsident Herr Hirsch mit einigen Kommissaren , der Oberbürgermeister von Weise , Beigeordnete und Stadtverordnete der Stadt Aachen , # „ Antwerpen , 11 . Dez . Der Postdampser Kapt . Weyer , ist nach Newyork abgegangen . " New = York , 11 . Dez . Der Postdampfer „ Switzerlauk ' Kapt . Anderson , ist nach Antwerpen abgegangen . „ Neu = York , 12 . Dez . Der Postdampfer „ Rederlau “ , Kapt . Stokes , ist von Antwerpen angekommen . Preußische Klassenlotterie . hne Gewähr . ) sowie sonstige Gäste theilnahmen . Kurz nach 10½ Uhr trafen am Hauptmann die geschmack voll gebauten und finnreich ventilirten Pferdebahnwagen , von ausgezeichneten Pferden Ardenner Schlages gezogen , auf 14 Sitzplätze berechneten Waggons ein , die zur Feier Tages mit Fahnen und Guirlanden reich geschmückt waren , nahmen die Fahrgäste auf und legten im Zeitraume gon , 12½ Minuten die Sirecke bis zum Nachen = Jülicher Personenbahnhof zurück . Hier erwartete die Fahrgesellschaft ein reiches vom Besitzer des Hotels Dragon ' or , Herrn Roh mer , servirtes Frühstück , welches in Folge der abscheulichen Witterung und zur Feier des Tages sehr lebhaften Zuspruch sand . Während des Frühstücks nahm Herr Oberbürgermeister von Weise zuerst das Wort , um Namens der Stadt der Freude über das Inslebentreten der Pferdebahn Ausdruck zu geben , die wirklich einem längst gefühlten Bedürfnisse abhelfen . In launiger Weise schilderte er die seit 1873 schwebenden Verhandlungen mit den verschiedenen Gesellschaften , hob namentlich die Berdienste des Bürgermeisters Herrn Som mer hervor , die dieser durch Wachhalten des Gedankens . eine Pferdebahn für Nachen zu schaffen , sich erworben , und gedachte dann der liebenswürdigen und thatkräftiger . Leiter ( Ohne Gewäß . Herlin , 14 . Dez . Bei der heute angesangenen Ziebus der 3 . Klasse 163 . Königlich preußischer Klassenlotterie sielch : 1 Gewinn von 45 . 000 M . auf Nr . 78 . 413 . 1 Gewinn von 6000 M . auf Nr . 64,894 . 1 Gewinn von 1800 M . auf Nr . 30 . 858 . 3 Gewinne von 900 M . auf Nr . 1594 . 6709 . 65 . 052 . Gewinne von 300 M . auf Nr . 1978 . 3962 , 8385 10211 . 23 . 899 . 30 . 508 . 47,431 . 58 . 972 . 71 . 660 . 76225 84 . 386 . 92 . 465 . Handels = ! Berlin , 14 . Dez . Die heutige Börse eröffnete in abge “ schwächter Haltung und ermattete bei großer Reservirthelt gst , Lustlosigkeit der Spekulation im weiteren Verlaufe der bort mehr und mehr . Die Course setzten auf spekulativem Gebiet zu : meist etwas niedriger ein und konnten sich auch weiterhin bei Ss . i ie gere de teache waren auch die niedrigeren Notirungen der fremden gplatze von erheblichem Einfluß . 86 88½ Antwerpen , 14 . Dez . Betroleum rubig , disp . 20½ . 23/6 , Jan . 25i , pen 14 . Det . Perolgug ritz , Nr 20 % . Febr . 24½ , Jan . = März 24½ , Pv . ; — merst Stück . Kasse siau . Wolle geschäftslos . garten 6627 Sjück , Kasse flau . , Wolle geschäftzloetz . Waizen 27 — 27¼ , polnischer 26 1/2 — 26¾ Fr . Chili = Salpetz “ 38 Fr . Schweineschmalz Mark eWileox besser , loco 119 ° — 14 ° 557 Dez . 119 — 1181 ; Fr . Schweinesteisch ruhig , long 93 “ ; 97 — 98 Fr . , auf Lieserung per Jan = Febr . 91 P Wechselcours auf deutsche Bankplätze kurz 123 . 85 , au kurz 25,30 — 35 . bez . mdon # l 9 5 du zie e tat mt mumm
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"1880-12-16"
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der telegrapische Börsenbericht vom 15 . ds . war heim Schluß • — des Blattes noch nicht eingetroffen ) Kölner Börse vom 15 . Dezember sie . 21 Nachen = Münch . . = B . Berilln = Sbin . Colonia „ Rladbacher Ragdeburger „ 90 Joheur Büchkeer Eülner „ „ Hagel = V . seldors , Ang . Se Sit . - Assor . Recherch . Eist Concordia P = V . Nachen = Höng . . = V . Boch . Gußstahl Bonifac . Bergw . Braunsch . Kohl . = B . llachener Dis . Antw . Centr . = B . Barrter . = V Berz . = Mück . Danns . B . Deutsche 8 . Tige . 8755 S 440 B 7500 B 1250 B 2700 B 1200 G 4800 G 2300 B 660 B 245 B 96 . — 6 320 G 320 B 1300 B 810 B fj . 590 G ner . = B . Dertwand . Unior Eschweil . . = B . Masch . = UII Selsenkirch . . = B . Harkor : Bergw tarpene : Hlbecr # a u . Schamr . pörder . = V . Köln . Bergw . = V . „ Masch . B . „ = Müs . . = B . Louise Tiefb . Mechern . . = V . Mender u . Schwirte Phorvix Nr . A . 2025 G „ „ B . 50 . — G Alnie B . 70 . — G Stolb . Zinkh . St . = R . 50 . — B ) „ Nr . = A . — Wurmrcy . Kohlsch . 99 . — 106 . — G 109 . — G 153,50 B 150 . — G 181,50 B Effeue . Cird . Kelr Wechs . u . . = B . B . Meininger . = B . Oeste . Crd . = B . Reichtfar ! Schaaßh ) . . = E 55 . — B 62,50 B 76 . — B 124 . — 6 110 . — * 100 . — B 8 — * 102 . — G 75 . — G 31 . — B 61 . — B 147 . — * 85 . — B 46 . — B 31 . — B 90 . — B 69 . — B 97 . — * 97 . — 6 143 . — G 100 . — B 498 . — B 147 . 75 B 91,75 B Aachener Bank für Handel u . Gewerbe . Theaterstraße 23 , Ecke des Schritt . Nlacheo , den 15 . Dezember 1880 , Wechsel = Course : Amsterdam , 100 Fl . Plähe , 100 Fres . London , 1 Lstre . . . . verkauft zu 10 Tg . 2 Monat 10 Tg . 2 Monat abe 10 abe 10 10 10 k . S . lde 915 To . Köln , 14 . Dez . Zufuhr am Landmarkt 250 Sack . Waizen und Haser unverändert , jedoch nur schwach behauptet ; Roggen lau und schwer verkäuflich . Waizen M . 21 — 22,10 , Roggen M . 20 — 21,80 , Hafer M . 14 — 14,60 per 100 Kg . Baris , 100 Fres . do . „ „ Wien , 100 Fl . Oest . W . Rom , 100 Frcs . Gold New = York , 100 Doll . Zürich , 100 Frcs . k Sorten : Napoleonsd ' or Fünf Fraucs . . . . . Sovereigns Holländ . 10 Fl . = Stücke „ Silbergulden . Oesterr . „ ganze Dukaten . Gold = Dollars Imperials ranzösische Noten Bestennshe „ „ siecreichische „ Englische „ Coupons : Oesterr . Silberrente Papierrente = Oesterr . St . = B . Lomb . Englische mit Certisie . Amerikan . Gold „ Currench . . . . . . . ! — 418 % Billige Besorgung von Aufträgen in Effekten unter amt licher Notiz gegen ¼ pEt . Provision . Prima Privat = Discont : 3¾ % Ankauf und Discont von Wechseln und Coupous , Accreditive auf deutsche und oben ver zeichnete ausländische Wechselplätze . Börsenordres . Beleihung auf Effekten . Franzs1 = 168 . 40 167 . 80 80 . 60 80 . 30 20 . 45 20 . 42 81 90 80 . 80 172 . 50 81 . — 426 80 90 kauft zu 167 . 80 167 20 80 . 25 79 90 20 . 85 20 . 34 80 . 45 80 . 40 171 . — 90 . 10 80 . 20 16 . 11 401 20 31 16 79 . 67 . 67 . 50 . 16 16 . 61 80 45 80 35 168 . — 171 — 20 . 35 170 170 80 . 20 80 . — 20 . 10 Bekanntmachung . Das Aachener Stadttheater soll vom 1 . Mai k . Is . auf 3 Jahre einem tüchtigen und leistungsfähigen Unternehmer neu übertragen werden . Anmeldungen nebst Zeugnissen sind bis zum 20 . Jinuar 1881 portofrei an das Oberbürgermeister = Amt einzusenden . Die Theatersaison ( Oper und Schau spiel ) dauett vom 1 . September bis Ende April . — Ein vorzügliches Orchester wird dem Unternehmer gegen einen gerinzen , an die Stadt zu zahlenden Betrag zur Verfügung gestellt . Die übrigen Bedingungen liegen auf dem Rathause ( Büreau Nr . 3 ) zur Ein sicht offen ; sind auch von dort gegen Ein sendung von 2 Mark in Abschrift zu be ehen . 5849 Aachen , den 13 . Dezember 1880 . Der Oberbürgermeister , von Weise . Todes = Anzeige . Heute Morgen 10½ Uhr entschlief sanft und gottergeben in Folge einer Brustentzündung , versehen mit den h . Sakramenten der töm = keth Kirche , unser innigstgeliebter Gatte und Vater J . Win . Klinkenberg im Alter von 61 Jahren . Auchen , den 14 . Dez 1880 . Die trauernden Hinterbliebenen . Cec . Klinkenberg , geb . Bock . Laur Klinkenberg Wilh Klinkenberg . Die Beerdigung findet statt Don nerstag den 16 . d , Nachmittags 3 Uhr . Die feierlichen Excquien wer den Freitag den 17 . d . in der Pfarr kirche zum h . Nikolaus abgehalten . Sterbehaus : Seilgraben 27 . Constantia = Gesellschaft . Zur Beerdigung unseres verstor benen Mitgliedes Herrn Johann Winand Klinkenberg ladet auf Donnerstag den 16 . d . . , Nachmittags 3 Uhr ergebenst ein 5869 Der Vorstand . Sterbehaus : Seilgraben 27 . Pius - Verein Zur Beerdigung des verstorbenen Mitgliedes J . W . Klinckenberg , laden wir die Mitglieder auf Donnerstag den 16 Dezember , Nach mittag 3 Uhr , ergebenst ein . Der Vorstand . Sterbehaus : Seilgraben 27 . Es hat Gott dem Allmächtigen gefallen , heute Abend 9 Uhr unseren unvergeßlichen Sohn und Bruder Aloys Gymnich zu sich in die Ewigkeit abzuberufen . Er starb nach längerem Kranken lager , gestärkt durch die hl . Sterbe sakramente , im jugendlichen Alter von 21 Jahren . Um stille Theilnahme bitten Cenriette Gymnich geb . Erckens , Jean Gymnich . Schleiden , den 13 . Dez . 1880 . Tichllicher Verkauf . Am Donnerstag den 16 . Dezember d . . , Morgens 10 Uhr , sollen auf dem Kloster platze in Aachen : S „ Loulißtisch , Silberschrank , Sekretäre , 5 commoden , Spiegel , Fenstervor hänge 2 . den unterschriebenen Gerichtsvoll # # er gegen gleich baare Zahlung ver gert werden . 5825 . Jacobs . Frischmelkige Kuh , hasen . Auet . in der Erped . 6674 Nachener und Burtscheider Pferde = Eisenbahn . Winter = Fahrplan 188081 . I . Alexander = Str . ( am Hauptmann ) — Cöln = Thor — Industrie = Bahnhof . Abfahrt : a ) von der Alexander = Straße : b ) vom Industrie = Bahnhof : 7 Uhr 15 Minuten Morgens „ Erster Wagen . 7 Uhr — Minuten Morgens 7 „ 45 „ Abends . . Letzter Wagen . 7 „ 30 „ kAbends Die Wagen folgen in Zwischenräumen von 15 Minuten . Nach Bedürfniß werden Wagen in kürzeren Zwischenräumen eingelegt . Hauptmann — Kapuziner = Häuschen . . 10 Pf . Köln = Thor — Industrie = Bahnhof . 10 „ Hauptmann — Industrie = Bahnhof . 15 „ . . . An Sonn = und Feiertagen , Nachmittags von 1 Uhr ab , erhöht sich der Fahrpreis um 5 Pfeunige für jede Fahrt . Die Direktion . Zu Festgeschenken empfohlen : Soeben erschien in unserm Verlage : Benedictus = Album 27 prachtvolle Photographien mit erläuterndem Text ( französisch und deutsch ) nach Gemälden aus dem Leben des hl . Bencdictus . Die Fresco = Gemälde befinden sich in der Benedictiner = Abtei von Monte = Cassino . Preis gebd . in Leinwand 12 Mark Alb . Jacobi & Cie . # # Vorzüglichstes Festgeschenk ! □ Müsm im Hausen 370 Piecen für Piano ! ! zusammen für 10 Mark ! 8 der schönsten Ouvertüren , 12der schönsten Compositionen v . Beethoven , 120 berühmte Tänze , 15 Necturnes , Polonais . n u . Walzer v . Chopin , 100 der beliebtesten Volkslieder , 17 große brillante Saloncom = positionen , 48 Lieder rhne Worte v Mendels sohn , 50 der beliebtesten Piccen der schönsten Opern . Alle dies 370 • — Piecen in 8 elegant ausgestatteten großen Quart = Albums zusammen für nur 10 M . liefert in neuen , completen und fehlerfreien Eremplaren die lang jährig bekannte Buch = und Mu sikalien = Handlung von Moritz Glogau jun . , Hamburg , Graskeller 20 . Auis : Aufträge werden um gehend gegen Nachnahme oder vorherige Einsendung des Be trages zoll = u . steuerfrei effectuinz , so daß Alles noch rechtzeitig vor dem Feste eintrifft . W Gerichtlicher Verkauf . Am Donnerstag , den 16 . Dezbr . 1880 , Vormittags 11 Uhr , sollen auf dem Kloster itze zu Aachen gegen baare Zahlung steigert werden : verschiedene Hausmobiliev . Tollhausen . ege - ckuck ! d . Oelgen . ud . täusch . ähni , n . berühmt , meistern , lief d . Oel rarbendruck - Verein „ Conoor dia “ , Berlin , Poststrasse 17 . Illustr . Kataloge gratis und franco . auf erste Hypo thekzum Austhun 500 bes . die Exped . 5868 10 . 000 Mark bereit . Off . unter # # # KInaria . Heute Donnerstag Probe u . Vallotage . Kaiser - Saal Wegen Verhinderung der Capelle fällt das übliche Donnerstags = Concert aus , dafür findet Freitag den 17 . Großes Streich = Concert Bernhard Mohr , Capellmeister . für Arbeiterinnen . Zu einem Dilettanten = Concert zum Besten obiger Anstalt werden Damen zur Bildung zweier Chöre gesucht . Die jenigen ) Damen „ Zwelche geneigt sind daran Theil zu nehmen , werden — gebeten , ihre Namen nebst Angabe der Stimme unter Adr . Wohlthätigkeits = Concert in der Exp . abzugeben . Geruchloser Bett = Unterlage = Stoff für Kinder = und Krankenbette empfiehlt C . Th . Schmets , Büchel 48 . Für Gutsbesitzer . Ein tücht . prakt . Wirthschafter , mit g . Zeugn . , sucht w . ähnl . Stelle als Ver walter . Off . unt . B T 501 besorgt die Expedition . 5872 Ein rechtschaffener , braver Mann , 30 Em Jahre alt und Beamter , der in der unheilvollen Culturkampfsperiode als ein guter Katholik viel Nachtheil erlitten hat und jetzt von hartherzigen Gläubigern sehr gedrängt wird , bittet gute Menschen um des lieben Christkinds willen gegen monat liche Abzahlungen um ein Darlehn . Behufs nöthiger weiterer Verständigung sind werthe Adressen u . K M 503 an d . Erped , erbeten . 5877 Diener , kathol . , gesetzten Alters , mit b . nissen , s . bis Febr . od . März Stelle . Off . unter R M 502 bes . die Exped . 5875 Die alleinnige VerzenalPabrm - Mederlage für Aachen und Umgegend , Wirz & Riffart Vorstadt Nippes - Cöln , befindet sich bei A . Groc , . , & amp Comphausbadser . 3 offerirt zu festen Engros - Fabrikpreisen echte , dauerhafte , durchsichtige Vorzellaue . weiß dekorirt und vergoldet . . 9 Perseauue Specialitäten , Tisch = , Kaffee = , Thee = und Wasch = Geschirre : Hotels = und Restaurations = Artikel : Tassen , Tellee , Schüsseln 2c . doppeltstark . Deieuners , Dessertsachen , Aufsätze , Schilder verschiedener Formen und Größen , Bowlen , Vasen , Blumentöpfe , Cachepots mit und ohne Ständer , Tische mit dekorirten Porzellan = Platten , Wirthschafts = und Haushaltungsgeräthen jeder Art . Dasselbe Porzellan geringerer Wahl 25 und 50 % unter Fabrikpreis , für Hausfrauen und Wirthe zum täglichen Gebrauch ein eben so dauerhaftes , durchsihtiges , echtes Porzellan , zu auffällig geringen Preisen . In den neuesten Facons : Komplette Tafel = und Kaffee = Servicen , Wasch Garnituren , weiß , farbig , getändert , vergoldet , leicht oder reich dekorirt , nach den geschmickoollsten Mustern . Monogramme exakt und billig . Cechnachten . Rovotr Baara8 Verlags - 6 Mein großes , sorgsältig ausgewähltes und Sortiments - Buchhandlung & aa ; Cibnachtlager entält u . a . AACHEN , Helzgraben 8 . „ Classiker , 100000000000000000 deusche und ausländische in allen guten Gedichte und Anthologien , # ils von Freytag , Ebers , Riehl , Scheffel , Fullerton , Wisemann , Brackel , Marlitt , Scoit etc . etc . — Pracht werke . — Jugendschriften aller Art . — Reise werke . — Literaturgeschichte . — Kunstgeschichte . — Geo graphie . — Weltgeschichte . — Naturwissenschaften . Nur durchaus tadellose , höchst ele gant gebundene Exemplare . Auswahlsendungen in größtem Maßstabe . Convenirendes wird umgetauscht . Rudolf Barth , Buchhändler , Aachon , Holzgr . 8 . Gücher Anckion . Heute den 16 . Dezember , in der Veranda der Elsasser Taverne , Büchel Nr . 45 . 2 . Tag . Geschichte u . Geographie . Außerdem werden von der Liste die neuesten Jugendschriften , Bilderbücher 2c . mit verkauft ; dieselben sind ganz neu . X . Brammertz . Die Eröffnung unserer „ 0 in eleganten Elfenbein = und Parfümerie = Kasten , ff . Odeurs , hübschen Seifen = Atrappen , Früchten und anderen feinen Toilette = Gegenständen zu passenden sowie alle nur denkbaren Baumdecorationen und Lichte zeigen ergebenst an Bergmann & Co . , Parfümerie = und Seifen = Fabrik . Theaterstraße Nr . 9 . Theaterstraße Nr . 9 . 5873 Arreisleent von 5867 9 . W . Bauvenss Sehn , gegründet 1828 . Aachen 17 Wirichsbongardstraße 17 , Aachen liegt vis - - vis dem Elisenbrunnen , empfichlt große Auswahl passender Festgeschenke zu äußerst billigen Preisen . Echte Wiener Möbel aus massiv gebogenem Holze zu Fabrik = Preisen . Gin . Leviathan , in der Nähe von Nachen ncyuend , billig zu verkaufen . Auskunft bei Herm . Jos . Bohn in Dison . 5799 Zür eine Tuchsabrik wird zum baldigen I Emtritt ein Lehrling ges . Off . unt . K 504 an d . Exp . 5878 E holungs = Gesellschaft . Montag den 20 . und Dienstag den 21 . de . Mts . , von — 9 Uhr Abends , Zinsenzahlung und Einlösung der aus loosten Schuldscheine . 5870 Serie 18 und 56 . Nachener Die von den Herren Mitgliedern ge zeichneten Geschenke für den Weihnachts baum werden von heute ab beim Herrn Wagenfabrikanten P . Herren , Büchel 47 , entgegengenommen . 5823 5 Da Freitag den 17 . Dezember 1880 : 4 Vorstellung im 5 . Abonnement . Ungerade Serie . Gastspiel des Frl . Anna Kuhlmann , Großherz . = badische Hofopern Sängerin . Martha . Oper in 4 Akten von F . Flotow . Bernarts Lokal . Saison - Theater . Donnerstag den 16 . Dezember : Erste Gastvorstellung der Miller ' schen Kinder = Oper , behehend aus : 50 Kindern . Schneewittchen , Oper in 10 Bildern , bearbeitet von F . Millos . Thalla - Pheater ! Donnerstag den 16 . Dezember 1880 : Abonnement suspendu . — Dutzendbillets sind ungültig . Drittes Gastspiel von Frau Minna Zlaski . Fortunio ' s Lied . Komische Operette in 1 Akt von Hektor Cremieux und L . Halevy . Musik von Jacques Offenbach . Valentin : Frau Minna Zlaski a . S . Hierauf : Die Dienstboten . ustspiel in 1 Akt von Roderich Benedix . Zum Schluß : Die schöne Galathée . Operette in 1 Akt von Poly Henrion . Musik von Franz von Suppé . Galathöe : Frau Minua Zlaskia . S . Freitag den 17 . Dezember 1880 : Abonnement suspendu . — Dutendbillets sind ungültig . Viertes Gastspiel von Frau Minna Zlaski . Zum 33 . Male : Die schöne Perserin . ( La jolie Persane . ) Komische Oper in 3 Akten v . A . Banioo und E . Veterrier . Musik von Charles Lecocg . Prinz Schiras = Kuli = Khau : Frau Minna Blaski a . S .
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"1880-12-16"
Echo der Gegenwart. 1848-1935
4
ger
[ "Aachen" ]
2826745-X
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für Heeren und Auubrn , sowil Der ungünstigen Witterung halber empfehle eine großartige Auswahl eleganter * Reer Pafetocs BänielrMeltters bebeutens = hrrunntgrsthnen - Prehsrn . röcke reichhaltigst und geschmackvoll Krämerstraßen = Ecke 88 — 34 , um = Wom . 5871 — — 54 aut Dom . Auszug . Durch jitzt rechtskräftiges Urtbeil vom 12 . November l . J . hat das busite Kgl . Landgericht die zwischen den zu Nideggen wohnenden Eheleuten Maria Cäeilia Schritzler , ohre Geschäft , zum Armenrechte belassere Klägerin , und Berediet Heinen , Steinbauer , Verklagter , besieberde gesetz : liche Gütergemeirschaft für ausgelöst er klärt , verordnet , daß zwischen derse vollständige Gütcttrenrurg starfinden sell , und dieselben zu : Feßstellurg ihrer An sprüche und zur Auseinanderstzung vor den Kgl . Notar Furk zu Düren ver wiesen . Aachen , 13 . Dezember 1880 . J . Lürken , Rechtsarwalt . Veröffemtlicht gemäß § 11 des Gesetzes vom 24 . März 1879 . Aachen , den 14 . Dezember 1880 . Der Gerichtsschreiber 8665 Bewer . u . Ascheg nigerberg wohnende gewerblose Maria Maadalena geb . Hoube , Ebefrau des da selbst wohnenden Wirtben Peter Krumm hat gegen ihren vorgenannten Ehimann Klage auf Gütertrennurg zum Königlichen Landgerichte zu Aachen mit folgendem Antrage erhoben : Kgl . Landgericht wolle die zwischen Parteien bestehende Gütergemeinschaft für aufgelöst erklären , Gütertrenrung aus sprechen , Parteien behufs Auseinander setzung ihrer Vermögensrechte vor Notar verweisen und die Kosten dem Verklagten zur Last legen . Zur mündlichen Verhandlung ist Ter min auf den 14 . Februar 1831 . Vormit tags 9 Uhr , beim # gl . Lar dgericht I C vil kammer zu Aachen anbercumt . Der Arwoli der Klägerin , Thissen Veröffentlicht gemäß § 11 des Aus sührungs = Gesetzes vom 24 . März 1879 . Aachen , den 13 . Dezemher 1880 . Der Gerichtsschreiber des # egl . Landgerichts , 3832 Rosbach . In Pracht - Werken , Mappen mit Kunst blättern , und elegant gebundenen Werken größte Auswahl bei 5754 A . acod , Theaterpl . 17 . In der Cremerschen Buchhandlung , Ponkstraße Nr . 78 , ist vorräthig : Spier und Arbeit . Beschäftigungsmittel für Schule und Haus . Fröbel ' s Grundsätzen zusammengestellt von Alois Fellner . Der großartige Aufschwung , den die Fröbel ' schen Kinder gärten genommen haben , brachte es mit sich , daß auch zahlreiche Eltern sich mit Fröbels Spiel = und Beschäftigungsmitteln befreundeten und , deren günstigen Einfluß auf die Erziehung der Kinder erkennend , sie in der Kinderstube heimisch machten . Baukästen , Legetäfelchen , Flechtmaterial , Faltblätter prangen als Festgiben zur Weihnachtszeit an vielen Christbäumen und haben sit , das Bürgerrecht in dem trautem Heim der Klein u erworben ; gewiß mit vollen Recht ! Die Sthotungs = Geseuschaft veranstaltet in ihren Räumen den 18 . Dezember , Abends 7 Uhr , eine Fe • GhPen , zu welcher die Mitglieder und deren Familien freundlichst eingeladen werden . Nichtmitglieder können durch Mitglieder eingeführt werden . Das Fest - Comité . coin Charlier & Schelbler Aachen im Vereine mit Francesco Parisi , Triest , Wien . Prag , München , Venedig , Udine und Ala . Agenturen der K . K . Priv . Südbahn - Gesellschaft f . d . Brenner - Verkehr und der Dampfschifffahrts - Gesellschaft d . Oesterr . - Ung . Lloyd . Regelmässiger Güterverkehr via Cöln - München nach Südbayern , Oesterreich , Ungarn , Rumänien , Italien und per Steamer via Triest nach Sicilien , Malta und Tunis , dem Orient , Indien und China . Billigste Uebernahmen unter Garantie der Lieferfrist bei Verlust der ganzen Fracht . Seherer bei Charlier & Scheibler , Bier . Häechen , Desember 1830 . Zu Festgeschenken empfehle in großer Auswahl sämmtliche Modeartikel , Regenschirme und Pelzwaaren , besonders mache aufmerksam auf ein reichhaltiges Lager in Blumen , Federn , Bändern und spanischen Fichus . Wwe . Schauff - Bell , Theaterplatz 15 . 5854 Hür srren Stand . Kurt Art Pesigeschonns autt Alt in 15000 verschiedenen Gegenständen werden bis Neujahr zu sehr billigen Preisen abgegeben , als : 4jachr zu . sehr billge Lampen in allen Mustern , Bowlen , Biersätze , Stammgläser , Cristall Tupare , Lasseler # ce , „ Siumentöose , Figuren , Fischständer , Blumenständer , wattennander mit kugel , Rauchtische , Salontische , Tabakdosen , Bronzewaaren , Kandelaber , Tintenfässer , Albums , Recessaires , Promenadentaschen u . s . w . bei Peter Helmer , Büchel 58 , am Damengraben . Pelzwaaren = Lager Großkölustr . 8 . in der Nähe des Marktes , en pfl hlt eine große Auswahl in Boas und Muffen für Damen und Kinder . Regenschirme in Seide und Zanella in besonders schöner und dauerhafter Qualität zu den billigsten Preisen . 5531 5766 Charlier & Scheibler . Francesco Parisi . werden soger Schwerkrauke sre # # Ueberzeugung gemirzen des . auch ie sie , wenn nur die richtigen D . wr , Anenbrg , erlserzen ue4 Heilunger baßer jeder Leidende , selbst wenn ve . 54 ihm bislang alle Mebitin ersolglee # gewesen , sich vertrauer = 94 . oine . # # # bewah Geschwister Podestä , vesen , sich vertrauen # # # # # währten Heilmethode und nicht säumen , eriges Werf e . zuschaffen . Ein wird gratis und fraueg rert verbreiteten Eache „ Dle Gicht “ sinden Sicht = und Rleuma : : Leidende die bewährtesten U gezen ihre oft sehr schm # en Leiden angegeben . — Heisatte welche selbst bei veralteien 3 noch die ersehnte Heilung — Frospert gratisu harro Gezen Einsenhung von 1 Mz ; 20 Pg . . Dr . Atrys Heilmethade “ 60 Ug , das Buch „ Tiebich ; “ frargo überall hin , versandt von Bichter ' e Verlags = Anstalt in Zeipzig . ender 95 Damengraben 11 , — beehren sich zum Besuche ihrer dies jährigen Weihnachts = Ausstellung # bexii , # # # lad , Jiesilbe ist mit dem Feinsten und Neuesten in Kouvean té ' s , spanischen Spitzen = Fchus Echarpen Cravatten , Lingerien 2c . auf ' s Reichhauigste und zu billigsten Preisen assortirt . 57890 Pianvsorte = Labrik , Eilsschornsteinstraße 5½ , bringt bei bevorstehender Festzeit sin reichhaltiges Lager selbstverfertig ter , grad = , schräg = und krenzsaitiger Vianinos , sowie Pianino ' s der besten fremden Firmen in empfehlende Er innerung . Besonders mache aufmerksam auf mieine schrägsaitigen Pianino ' s mit Trausposition , welche sich nicht allein durch einen vollen kräftigen Ton , sondern auch durch eine Spielart , wie sie bis jetzt nicht erreicht worden , auszeichnen . 80 5 Donnerstag , den 16 . ( Beethoven ' s Geburtstag ) : Drittes im graßen g . Voultil im großen Kurhaussaale , unter Leitung des Königl . Musik , Direktors Hru . Ferdinand Breunung Programm . Erster 1 . Ouvertüre zu Leonore Nr . 3 zu 2 . Concert für Violonell von C . Saiu Sosgs , vorgetragen von Herm 3 Hollman , Solo = Violorcellist Sr . Ne stät des Königs von Holland . 3 . Finale aus der unvollendeten Oper „ Loreley “ von Mendelssohn . Dai Sopran = Solo gesungen von Frun Virginie Naumann = Gungl . vom stlad . Theoter in Frankfurt a . M . 4 . a . Adagio von Bargielfür b . 2 . Gavotte von Popper Cele , vorgetr . von Herrn J . Hollman . 5 . a . „ Wonne der Wehmuth “ . b . „ Neue Liebe , neues Leben “ , Lieder von Bethoven , von Feu Paumann = Gungl . 6 . Schluß = Chor aus „ Christus am Oel berg “ von Beethoven . Zweiter Theil . 7 . Symphonie Nr . 5 in . moll im Beethoven . Anfang präcise 6½ Uhr . Einzelkarten sind in der Musikalier handlung des Herrn Theod . Naus , sowie am Concerttage Abends an der Kasse 1 4 Mark zu haben . Außer der bisherigen Garderobe is eine zweite auf dem obern ( Ball ) = Saale eingerichtet , zugleich als Warte = Saal sür die nach Beginn des Konzerts Eintreten der . Der Eintritt in den Konzertsaal während der Aufführung ist nicht mehr gestattet , die Thür wird jedeswal uac Beginn einer Programme Nummer ge schlossen und erst nach deren Beendgug bis zum Beginn der nächstfolgenen Nummer wieder geöffnet . Der Zu = und Abgang zur oberen # # # derobe findet statt : a . bei Beginn des Konzerts ; Zugang über die Treppe zum Lese zimmer , Abgang durch die Treppe zun langen Saal : b . nach Schluß des Konzerts in umge kehrter Folge : Zugang über die Treppe zum langen Saal ; Abgang durch die Treppe zum Lesezimmer . Das Pu # likum wird höflichst ersucht , diese Anordnungen zur Vermeidung von Gedränge genau zu beobachten . 5814 Das städt . Musik - Comite . Protograpflie . Winterhandschuhe , in Glecé , Waschleder u . Buckskin , Hosen träger , Halsbinden Shlipse , Patentirte Gesundheits - Sohlen , ärztlich empfohlen , empfiehl : C . Th . Schmets , Büchel 48 . D403g Lehrer Offermanns , Löhergraben 25 , X ertheilt gründlichen Unterricht und Nachhülfe in der einf . u . dopp . Buchhalt . , in allen Comptoirwissenschaften sowohl in franz , als auch in engl . Sprache und garantirt den Schlechtschreibenden in 12 Stunden eine schöne Handschrift . 5610 Ein Geistlicher , Opfer des Kulturkampfes “ , sucht eine passende Privatstellung . Offerten unter C K 445 besorgt die Erpedition . 637 Eine Villa in Beigien , mit Stallung , Remise und großem Gar ten , in einer Stunde von Aachen zu er reichen , in gesunder und schöner Lage , kurz bei der deutschen Grenze und einer Eisenbahnstation , ist billig zu kaufen . Nöheres unter 286 bes . die Exp . 4764n Zuschneider , welcher akademisch und prastisch erfahren , und thätig in einem seinen Maß = Geschäfte , sucht Stelle mit 1 . Januar und später . Offerten u . K w 470 bef . die Erp . 5728 ( Ein junger Mann , belcher deet Jahre E in einem der größten Monusaktur Geschäfte en gros thätig und eine schöne Handschrift hat , sucht zum 1 . April Stelle . Ofiert . unter H N 486 bes . die Exp . 5793 Tuchfabrik — spottbillig 3 dappelte u . 3 einfache Rauhmaschinen guten Systems , 2 Spühlkumpen , 1 Klopf maschire , 6 Transversal = Scheermaschinen , 1 breites u . 1 schmales Assortiments , Schmierwölse , 5 240er Spinnspuhlen , 2 Musterstähle , Zwirnspublen u . s . w . zu verkausen : Markwplatz 23 . 5455 Dr . P . Wangemann , 5543 praet . Zahnarzt , Theaterstrasse 3 , I . Etage . sprechstunden von 1I — 1 u — 5 Uhr Bohrefühle werden schön stark und Kom Stune billig geflochten bei 7 Wilh . Gilles , Reibgasse 1/ # . 10/000 Mark Sphaslke , ohne Untertändler , zum Austhun bereit . Offerten unter M M 489 erbeten durch die Expedition . 5804 Herrschaftl . Wohnhaus nebst Stallung , Garten und allen Bequem lichkeiten Eupen , Klosterstraße Nr . 7 , steht unter günstigen Zahlungsbedingungen zu verkaufen . Nähere Auskunft Eupen , Gospertstraße Nr . 6 . 5739 Gi Stelle gesucht von einem hiesigen Geschäftsmann für Comptoir oder Lager , gleich welcher Branche . Off . u . C 8974 bes . d . E . 1032 5865 . Eine gut erhaltene Volant = Blatt = Maschine ( neuester Construktion Uhle ) zu kausen ge sucht . Off . unter C 499 bes . die Exped . jeder Branche weist nach in 8 Togen nach aller Richtung : Insitut Union , Berlin S , Annenstr . 38 , Retourmarke erb . 5836 Zur gefl . Empfehlung : Passend zu Festgeschenken ! Vollständig assortirtes Regenschirm = Lager in geschmackooller Auswahl . Billige , reelle Bedierurg . 5813 Victor Stanislaus , Seilgraben , dem Pörzchen gegenüber . St . Nikolaus und Saeshlese empfehle ich wein reich assortirtes Spiem . antenlager zu billigsten Preisen . Alexander Bonn , 5475 12 Theaterstraße 12 . Das Atelier ist gut geheizt . " Das Atelier ist gut geheizt . Raste atelier „ Tür , Poutsir . , Sig # # und Reprodaktionen in jeder Grösse . Bestellungen für die Weihnachtszeit werien jetzt bereits entgegengenommen . Eine grosse Sendurg prachtvoller Pariser Rahmen wieder vorräthig . Hochstrasse 19 . Manastr Photograph . 5520a Hechstrasse 19 „ NeahmischinensI . nuter Garaneteses Fabrikat empseht zu den billigster , Pgeisen Annaftraße 44 , der evangelischen Kirche gegenüber . Gegen □ Hals - & Brustleiden sind die Stollwerel ' schen Honig - Bonbons , Malz - Bonbons . Die großen , reichassortirten Magazine der MEEDEL - PADRTK von Summi - Sonbons , à Packet 20 Pfg . sovie Stollwerck sohe Brust - Bon . bone , à Packet 50 Pfg . , die em . pfehlenswerthesten Hausmittel . # # Theodor Cossmann , Aachen , Adalbertstrasse 33 u . 35 ( Wiener Hofburg ) , bieten aucb in diesem Jahre wieder eine grosse Auswahl gediegenster Festgeschenke , darunter viele Neuheiten . 5668 Nachen . Ponkorisch . Grosse Menagerit BIDEL . Während 15 Tagen jeden Tag zesi Vorstellungen . Erste Vorstellung 3 Un , Kassineröffnung 2½ Uhr . Zweite Vor stellung Abends 8 Uhr , Kasseneröffnurg 7½ Uhr . — Während der Vorstellung : großes Konzert . Bei jeder Vorstellung große Produktion von Herrn Thierbändiger Bidel uu # Ilungstr den großen Löwen , Tigern , Panthern und Annastt . „ Eisbären 2c . nebst seinem Gehülsen Alexiano mit verschiedenen Raubthieren . Preise der Plätze : Erster Platz 2 Mark . Zweiter Platz 1 Mark . Dritter Platz 50 Pfg . # Herren Militärs und Kinder unter Jahren bezahlen die Hälfte . Die Angestellten der Spitältr , Waisenhäuser 2c . haben freie Zutritt . Das Besuchen der Menagerie auft den Vorstellungen ist gestattet von Morgeni 10 Uhr bis 2 Uhr Nachmittags zu halbe Preisen auf allen Plätzen . Waisenkinder , Zöglinge von Wohlthltt keits = Anstalten , sowie die Freischulen habe reien Zutritt . 6849 Nie de chin cet alten Cognac , sowie fine Champagne empfiehlt Hotel Fickartz , Hochstr . 1966 Dehntausend Mark auf erste Hypothek O ohne Zwischenhändler zu vergeben . öffert . unt . R 491 nimmt d . Exp . entgeg . 5841 Gohlen Haustung von J . J . Ressels . gache stegen , d Voläindischen Dominialgrube , einer der rühmlichsten , bekanntesten Mageran I . Sorte 30 Scheffel . . . . Mark 19 . 00 . Möbel - Wagen GEBR . BLAISE Aachen , Idelstrafse N : 19 . Malnech , Flacc de ( u II . 30 30 17 . 00 15 . 00 1400 . 10 . 50 Grobgeries III . Pers : . . . . . . . . . Coaks , 1 Karre . T4 . ge 2 e . Franko Haus . Einzelne Scheffel à 55 und 60 Pfg . : ins Haus gebracht 5 Pfg . böher . Nas wurd gerantstrn . Ruttoslen zu den billigsten Preisen . Für richtiges Bestellungen werden angenommen : am Lager am alten Marschierthor , straße 4 , Reibgasse 5 , Bergdrisch im „ Spritzenhäuschen “ , Großkölnstraße 88 . Franz hraße ie und Kalaus und Sskenuasfeaten Cae 1 . 1 Guschülchaß E , G Platze selbst als auch nach ollen prege , bichtungen under Oarante und pr ell Beilg . Kölner Dombauloose . Wgew . Hauptgew . M . 75 . 000 baat ohne jeden Abzug . Zieh . 13/15 . J76g fnel Nur Original = Loose vers . à M . kr . Zus . amtl . Gew . = Liste der Pöfg . Collekeur A . J , Pottgieher Wiederverkäufer erhalten 5536 — . —
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Laten 1880 . — Nr . 340 Verantwortlicher Redakteur : Hilmar Heinrich Beißel ! ! Der Gegemwder ! 2 . Blatt . Vonnerstag . 16 . Pez . Verlag von B . Kaatzer in Nachen , Druck von E . H . Suorgi in Nachen . 8 Tuige . Pldt und Kund . aters Anzeider u ghshegnlch simmtlichen Aianlenten das Lhie der Ggenaulte shnuast dun bisgen ais lusdostrichen , iuzchelt gsz . — Volkspers Reaseschausgte . Wir erfüllen hiermit die trau rige Pflicht , alle Verwandten und Bekannten von dem heute Nacht 12 Uhr erfolgten Ableben unseres lieben Gatten , Vaters , Schwiegervaters und Großvaters , Herrn Joh . Wilhelm Sturm in Kenntniß zu setzen . Er starb nach andächtigem Empfang der heil . Sterbesakramente sanst und gotter geben im Alter von 66 Jahren . Um stille Theilr ahme bitten Die trauernden Hinterbliebenen . Die Beerdigung findet statt Samstag , den 18 . Dezember . Mor gens halb 10 Uhr und die feierlichen Excquien werden gleich darauf in der Pfarrkirche zu Haaren abgehalten . Haaren , den 14 . Dezember 1880 . Rele Verwandten und Bekannten die traurige Anzeige , daß es dem All mächtigen gefallen hat , unsern ge liebten Gatten , Vater , Schwieger = , Groß = und Urgroßvater Jacob Franz Hubert Priers , am 14 . ds . , Abends 11 Uhr , vorher gestärkt mit den h . Sterbesakramenten der römisch = kath . Kirche , in Folge Altersschnäche , im Alter von 84 Jahren , zu sich zu nehmen . Zu der Beerdigung Freitag Morgen 11 Uhr laden ergebenst ein Die Hinterbliebenen . Sterbehaus : Alexanderstraße 33 . Constanlia = Geseuschaft . Zur Beerdigung unseres verstor benen Mitzliedes Herrn saen Gienbelanten ladet auf Donnerstag den 16 . d . . , Nachmittags 3 Uhr ergebenst ein 5809 Der Sterbehaus : Seilgraben 27 . Pronnncnncennccng Richard Andree ' s allgemeiner Kahdunde als Weihnachtsgeschenk Lief . — 7 mit Einbanddecke " empfiehlt P . Katsers Butt , Büchel 36 . in isitenkarten Sciten karten geschmackvoll ausgeführt , lie fert billigst in kürzester Zeit Weyers - Kaatzer , Aachen , Kleinmarschierstr . 8 . 10398 Ziebelus Istitat für Zahnleidende . 14 Hochstraße 14 . Schmerzl . Einsetzen künstl . Zähne . Plom den ; Zähne = Reinigen ; sowie sämmtliche Zahn = Operationen vorzüglichst , schmerzlos und billigst . 9737 100 Visitenkarten in Stui von M . . 50 an u . höher liefert W schöner Ausführung die lühographische Anstalt von Franz Keppler , 1921e Wesptenstraße Nr . 14 . Seseuge ! egn Eimon Ouodbach , und Schäftenmacher , wohnt jetzt Nathiashofstraße Nr . 5 , früher Bederhandlung Franzstr . 16 . 10274 0 „ 9 Sonntag , den 19 . Dezember , Nachmittags 3 Uhr , im großen Saale des Karlshauses zur weitern Besprechung der Kirchhofsfrage . Bei dem sehr großen Interesse , welches die Frage für die ganze Bürgerschaft bietet , bittet um recht zahlreiches Erscheinen das in der Versammlung vom 9 . ds . Mis . gewählte Comité Dr . Capellmann , M . Elbern , Ed . Fischer , 10448 L . Timmermans , Dr . Vossen . WWe . Ahr . ARirzoratl , Billige , feste Preise . 51 Peterstrasse 51 . empfichlt ihr reichhaltiges Lager in Auswärtige Aufträge franco . Porzellan = , Majolia , Steingut , Krystal und Glas = Waaren aller zu äußerst billigen , festen Preisen . Große Auswahl passender Festgeschenke : Ampeln , Stammseidel , Cachepots , altdeutsche Bierkrüge , Jardiuièren , Blumenständer , Blumentische , Fi guren , Basen , Puppen , Kinder Serdiee , so wie Rippsachen aller Art . Weiße und reich dekorirte Kaffec = , Thee = und Tafelservice , sowie Wasch Garnituren , Hotel = und Restaura tions Artikel in doppelistarkem Vor zellan . Krystall = Tafel = Aufsätze , Fruchtschalen , Compotiers , Bowlen , Bierservice , so wie Gläser jeden Genics . Complete Einrichtungen . 10411 Weihiachts Kussteuung . Empfehle eine reiche Auswahl in schönen Schaum = , Auflauf = und Chocolade = Figuren und den beliebten Marzipan , sowie meine anerkannt besten 10439 Kräuter - Printen , zinen Mandel - Speculatius . Leon Steinhauer , 81 Pontstraße 81 . Zu Festgeschenken empfehle alle Arten Uhren , Uhrketten , Brillen , Operngucker 2c . zu ausnahmsweise billigen Preisen . 10362 Reparaturen obiger Artikel werden prompt und billigst besergt . wüchel 5 . Wilh . Rüttgers . Sce Markt . Ausvreraf . A la - ville de Paris , Bücher 52 . Wegen Aufgabe des Geschästs werden alle Waaren in Galanterie , Parfumerie und Biiouterie zu Faktura = Preisen verkauft Ebenso das Geschäftshaus und schöne Laden = Einrichtung zu vermiethen oder zu rerkeusen . 965389 EgiadePron , Kiekandrrstraßt S , offerirt : per Pfd . Itel . Macaxoni , Gemüse = u . Fadennudeln , Suppenfiguren u . Eiergraupen à 36 Pf . Griesmebl und Kartoffelmehl 19 Weizenmehl 09 . auf vielen Ausstellungen , sowie auf der jetzigen Düsseldorfer prämiirt . # # . . . Obiges Weizenmehl ist nur allein durch mich zu beziehen . Ia . Würfel = Melis und Hut = Raffinade Stampf = Relis Corinihen , frische Waare Bflaumer , Schmalz ( supersein ) 2 % . . „ „ „ Schöne frische Bohnen per Liter Schöne feische Erbsen „ „ . , . : Ia . Ia . Kronseise , in Dässeldorf allein prämiirt Nur allein bei mir zu haben . Soda , rein und trocken . . . . . . Amerikanische Glanzstärke , extra sein täglich frisch gebraunt à Mark . 80 , M . . 40 , Krassee , M . . 60 und M . . 70 , verdient ganz besondere Aufmerksamkeit . Gebranntes Korn . . Petroleum zum Einkaufspreise . Rüb = Oel , besonders rein , per Liter . . . . . 64 „ Gereiniates Oel . . — . . . . . . 68 „ Baum = Oel Ia . M . 1 20 , M . . 40 , M . . 60 . Thran . . . . 70 „ Stearinlichte , per Paquet 45 und 46 Pfg , supersein und vollwichtig 85 Pf . Alle Bürsterwaaren zu Fabrikpreisen sowie sämmtliche übrigen Colonial waaren , Gewürze , Chokoladen , Thee ' s merkwürdig billig . Schließlich erlaube mir zu bemerken , daß bei obigen Preisen ein streug reelles Maß und Gewicht gegeben wird . 9247 Alle Gegenstände werden auf Wunsch frei ins Haus geliefert . “ 48 44 45 75 65 95 26 19 8 30 16 Autauf von Häuten , Lumpen , Knochen 2c . Breuer & Schönberg 7257 Rudollstraße 10 . Conesonit . Leihaus Indengasse 24 , nahe am Markt . 6713 12 — 15 . 000 Mark auf erste Hyp . ges . Gef . Off . unt . N S 980 bes . d . E . 10347 ( Gartoffeln in allen Sorten empfiehlt Ik biltigst , sowie prima rheinische Wallnüsse 10366 Jos . Horbach , Wirichsbongard 46 . Ein Wirthschafts = Mohlar zu kausen ge sucht . Off . unter 1E des bes . d . Exp . E “ ( ründlicher Clavier = und Violin = Unter ( richt , in und außer dem Hause , wird ertheilt . Casinostr . 82 , 1 . Etage . 858 „ # S 2 . D Le9re eirie te . wird schnell , sch ön und billig gemacht bei 10310 Cesp . Hammers , Ponistr . 30 . aie elie elese e . Geh . Hofrathes Professor Dr . Fresenius , sowie andere seine ausländische Weine empfiehl 10025 P . Feld , Mariahilfstraße 22 . Eine Karre besten Feldlehm frei an ' s Haus Mk . . 50 . Neupforte 29 . 10410 AZahagony = , Kirschb . u . sirnissirte Möbel , De neu u . gebraucht , j . Art , b . z . ver kaufen . Wirichsbongard 39 . 10030 E “ Billigster Graveur Selbsttätber à — 8 M . bei Friedr . Scheitgen , Kapuzinergraben 20/ . Empfehle mich zur Gravur von Monogrammen für Fest geschenke zu äußerst billigen Preisen . 3570 . * Die so sehr beliebten Maschinen = Röllen , 200 Yards , Glace à Dutz . M . . — Rpf . sind wieder in großer Auswahl eingetroffen . Gleichzeitig empfehle Perlmutter = Knöpse zu einem nie dagewesenen billigen Preise . J . B . Kron = Eigenbrod , Kurzwaaren = Handlung , 10391 Körbergasse . Wiederverkäufer Rabatt . L . Wüst bei Vivoge - Oelender , 3295 Holzgraben 11 . Bouqnets von Rosen und Camellien empfiehlt die Kunst = und Han delsgärtnerei von Wws . Alfred Marzorati , Peterstraße 51 . Ene geprüfte Lehrerin eitheilt E Elemeniar = , Klavier = sowie frarzösi schen Uaterrich : Ausk . Peterstr . 51 . Fleischhackmaschine , neuester Constr . , ganz billig zu verkaufen . Edelstraße 5 . 10356 ( Fine Drechsler = Bank bill . zu verf . bei E Andr . Denkel , Ponistr . 133 . 10428 Schwere volene Mannssaten von M . . 70 an bis zu den feinsten Say ttjacken ; sowie Knabenjacken in allen Größen , zu bedeutend herabgesetzten Preisen , empfiehlt die Woller = und Strumpfwaarenhandlung S . Speel , Büchel 9 , nahe am Markt . 10376 Gesticktr Huulosstk , in großer Auswahl und geschmackvollen Mustern , schon von 1 Mark an . sowie schöne , musterseitige Sophakissen schon von 2 Mark an empfiehlt die Strumpf und Wollenwaarenhandlung von S . Speel , Büchel Nr . 9 , 10377 nahe am Markt . ( Eingroßer Lagerschuppen , für Spediteure , E Schreiner , Schmiede überhaupt für jedes größere Geschäft geeignet , in dem § ause Adalbertstraße 59 im Hinterbau und mit Benutzung des großen Hofes , sofort billig zu vermicthen . Auskunst ertheilt P . Diederich , Friedrichstraße 1 , erste Etage . Schen - Wallen , als : Degen , masser , Füsilier = Säbel , Faschinen Schutzm annssähll , serner : Seine für Linien = und Landwehr = Offiziere , sowie für Schutzleute sird in neuen Sendungen eingetroffen und embfehle ich dieselben nebst allen übrigen Equspirungs = Gegen stände zu den billigsten Preisen . M . Bayer , K . K . Hoflieserant , 10433 Krämerstraße 4 . Weihnachten . Zum bevorstehenden Weihnachtsfeste empfehle zu den billigsten Preisen , in größter Auswahl : Christbaumlichte in Wachs . Ceresin , Parassin und Stearin , das Dt . von 10 Pfg . bis Mr . . 00 , ferne : : Wachs = Engel und Wachs = Kinder , mit und ohne Krippen , in verschied . Größ r . L Lthalter und sonstige Ver zierungen . Joh . Jos . Lauffs , Kleir maischterstr . 17 . 10437 Wiederverkäufer bedeutend Rabatt . Feohlenlager gesucht Ausk . i . der Spp . 10446 Zu Festgeschenken empfehle Erystall - Wein - Service , glatt , geschliffen u . gravirt 2c . 12 Wassergläser . 12 Campagnergläser , 12 Weingläser , 12 Rothweingläser , 12 Madeiragläser , 12 Liqueurgläser von Mark 45,60 und höher . Per , Fruhauf , Nachf . von Pet . Rothborn , 1 9 Hühnermarkt Ha Fesgrschrukrn empfehle : Christofle - Bestecke : Tafellösel pr . Dtd . M . 27 . 60 , Tafelgabeln „ „ „ 27 . 60 , Tafelmesser „ „ „ 28,80 , Kaffeelöffel „ „ „ 14 . 40 Pet . Frühauf . Nachf . von Pet . Nothborn , 1 Sp Hühnermarkt # 9 . Zvei alte Wagengeschiere zu veri . Auskunt in der Ero . 16436 zolzkohlen zu haben in Laure sberg am Thürmchen . 10444 H • Eiu säder , sarter Verd urdsg E . sch u . Wagen , bill . z . verkaufen . Ausk . Rosstraße 14 . Möstirte Zimmer zu vermietben . 10137 Micharlstr . 13 . Me - 3 Zimmer zu vermiethen 10408 Krämerstraße 26 . Eine zweite Etage von 4 Räumen , mi alln Bequemlichkeiten versehen , an stille Leute billig zu vermiethen . 10358 ( Ein Haus und Garten am Karlshöber ( Weg gleich zu verm . Ausk bei H . Knops , Haupistr . 15 , Bulischeid . 10388 Seascheseler ece le billig zu verkaufen . Ausk . in d . E . 10273 Schöne I . Etage , 6 Zmmer und alle häusliche Bequemlich keien , zu verm . Pronenadenstr . 30 . 0734 Schön möblitte Zimmer zu vermieihen . S 10043 Wallstr . 14 . DDie Häuser Bongard 35 und 37 , Stall und Hirtergebäude ohne Anzahlung zu verkaufen oder zu vermictzen . Ausk . Aureliusstraße 29 . 10218 Kratzen = Fabrik mitlerr G öße , mit den besten Maschinen ausgerüstet , käuflich oder miethweise abzugeben . Fik Offert . u . M 972 bes . die Exp . 10315 C ) weite Etage , schöne Zimmer , an sille Familie zu vermiethen . 10351 Suermondtplatz 4/5 . ( Ein , großes Haus mit Aufsahrt , in wel G chem Gastwirthschaft mit bestem Er folg betrieben , ist mit oder ohne Mobilar zu übernehmen . Dasselbe ist auch für Frucht = und Fouragehandel eingerichtet . Off . unter A N 986 bes . die Exp . 10380 9öbl u . unmöbl . Zimmer sind gleich zu vermiethen . Eine Fournaise zu verkaufen . Friedensstraße 7 . 10367 E “ in elegant eingerschtetes 3tsensteriges Haus , zu jedem Geschäfte geeignet , in guter Lage , ist billig zu vermiethen . Ausk . in der Exped . 10379 Zvetie Etage von 5 Räumen im Hause Salvatorstraße 12 mit allen Bequeml . billig zu vermiehen . Ausk . Saloator sraße 10 oder Mänsterlosz 18 . 10345 Scön gelegene Privat = u . Geschästs häuser billig zu verkaufen oder zu vermiethen . Gef . Off . unter à B 979 bes . die Erpod . 10316 ( Ein Saal im Mittelpunkt der Stadt für eine geschlossene Gesellschaft , steht gratis zur Verfügung . Auskunft in der Erpedition . 8074 Das elegant eingerichtete Haus Kupferstraße 1 , am Aufgange des Lousbergs , mit überdachter Veranda , Luftheizung und allen sonstigen Bequemlichkeiten , ist so fort billig zu vermiethen . Näheres bei P . I . Horstmann , Ursulinerstraße 8 . 2051 3 Wige Zimmer a . St . zu vrmieten . Kurhausstraße 21 . 19493 Crysial - Saloniheater Täglich : Contrt und Vorselung Anfang an Wochentagen 7 Uhr . Sonntags 1 . Vorstellung von — 7 Uhr , Entrée 10 Pfg . 2 . Vorstellung 7½ Uhr . — Entrie 30 Pfg Zur ewigen Lampe . Restauration Fr . Zillikens , 918i 3 , Paulusstraße 3 . Relanraion Gors , Komphansbad = und Peterstraßen = Ecke , empfiehlt schöne frische Muscheln . Konz . Leihhaus ves kioten 3 Zimmer 2 Er an sille Leute bilig zu verm . Pontstr . 100 . ( Ein junger vornehmer Herr sucht eine elegante Wohnung , am liebsten mit voller Persion , bei einer seinen Familie . Offerten sobald als thunlich unter 12 an die Expedition d . Ztg . Restauration Jans Puen . oder zu miethen ges . Off . unt . a B O76 bes . die Erp . 10295 Für Ein Umerhaus , worin seit 10 Jahren Maxzerei mit bestem Erfolg betrieben , für monatlich 30 Mark zu vermiethen Wirichskongard 77 . Das auf dem Krugenosen , Eurtscheid , D mit Nr . 49 bezeichnete herrschaftlich eingerichtte Wohnhaus , enthaltend 16 Wohrräume , 5 Mansarden , große Küche , Waschküche , Badezimmer , Speicher , großen Keller , Gaiten , Regensarg , Wasser = und Gasleitung , sowie englische Klosets in drei Eragen , steht sehr billig zu verkaufen . 9906 Ausk . Franzstraße 107 . Hausknecht mit guten Zeugnissen zu Neujahr für ein hi . sizes Hotel gesucht . Nur solche , welche bereits im Hotel gedient und stadtkundig , werden kerücksichtizt . Auskunst in der Expedition . 10431 Zimmermädchen mit guten Zeug E nissen zu Neujahr für ein hiesiges Hotel asuchi . Aust , in der Ero . Hober Lohn . Eir Lehlling für Weißgerberei gesucht . Offiten unter H 2 Nr . 990 besorgt die Expediton . 10435 Fin ersabrener Hutschmiedegeselle und ein Zuschläger gesucht . 1013 Arnold Buchholz . ( En Nädchen vom Lande für Küche und & E Hausarbeit gesucht um gleich einzu treten . Kölnsteinweg 52 . Eine , Kleidernäherin sucht Kunden in E und außer dem Hause . Auskunft Ottostraße 100 . ( Kin , „ gebildetes Fräulen , „ wänscht Stillung als Gesellschafterin oder Haushälterin bei einem älteren Herrn . Off . u . 1 8 991 bes . die Exp . 10440 in Mädchen für alle Hausarbeit ges . Kleinmarschierstr . 6 . shin anst . kästiger junger Mann vom & a Lande sucht Stelle als Hausknecht oder ähnliche passende Stelle . Ausk . in der Gr . 1047 ( Fin hiesiges Engros = Geschäft sucht einen & am Lehrling . Derselbe bezieht sofort ein kleines Gehalt , von Jahr zu Jahr steigend . Fr . = Off erbeten unt . R K 980 durch die Erpebion . 10431 E “ Eine Hasplerin sofort gesucht . 10317 Markt 28 . Ein angebender Käckergeselle oder Lehr ling sofort ges . Kleinmarschierstr . 50 . 10399 Eine Kettenscheererin welche auch E andere Arbeit in der Fabrik zu be sorgen hat , gleich gesucht . Ausk . i . d . # p . 10389 ( Ein tuchiger Fuhrmann sucht Stelle ; am licksten bei einem Spediteur oder in einer Fabrik . Ausk . Ponistraße 48 . 10375 EEin erster Bäcker = od . Conditor = Gehüise , G ' der selbstständig arbeiten kann , sucht Stelle . Auskunft Judengasse 24 . 10427 ( Ein properes , fleißiges Mädchen für a Küche und Hausarbeit gesucht . 10426 Wirichsbongard 44 . 65 Fin Zwetmädchen für sofort gesucht . 10401 Mark 38 . Zur Beschaffung aweier tüchtiger Acker pferde für die Trappisten = Colonie im Zululande gingen ein ; von den Herren W . H . in Bochum 3 . , P . St . 5 . , Lehrer F . 2 . , Ungenannt 1 M . Weitere Gaben nimmt entgegen Heinr . Marzorati , Peterstr . 51 . Mitwoch , den 8 . Dez . , Morgens , auf Wé Annuntiatenbach ein Rottzbuch liegen geblieben . Wiederbringer Belohnung 1949 Annuntiatenbach 14 .
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Echo der Gegenwart. 1848-1935
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Deutsches Reich Dem Abgeordnetenhause ist ein Nachweisung über die Zahl und Lage der emeritirten Lehrer zugegangen . Dar noch beträgt die Gesammtzahl der vorhandenen emeritirten Elementarlehrer bezw . Lehrerinnen 3271 , von denen 9 ein Einkommen haben von über 3000 . , 25 ( von 2100 bis excl . 3000 . ) , 96 ( von 1500 bis 2100 . ) , 249 ( von 1000 — 1500 . ) , 467 ( von 750 — 1000 . ) , 676 ( von 600 — 750 . ) , 816 ( von 450 — . 600 . ) , 744 ( von 300 bis 430 . ) , 189 weniger als 300 M . Die Zahl der Emeriten hat sich in den beiden letzten Gruppen gegen das Jahr 1878 vermindert , in den übrigen vermehrt . Um sämmtlichen Emeriten ein Minimaleinkommen von 600 M . zu verschaffen , wird eine Summe von 177,937 M . er forderlich sein . Unter Abänderung und zur Ergänzung des Regulativs vom 27 . August 1879 zu dem Gesetze über die juristischen Prüfungen und die Vorbereitungen zum höheren Justiz dienste vom 6 . Mai 1869 hat der Justizminister jetzt Fol gendes bestimmt : 1 . Bezüglich der ersten mündlichen Prüfung soll es dem Vorsitzenden der Prüfungskommission überlassen bleiben , für die Dauer des Geschäftsjahres zu bestimmen , ob und inwieweit eine Oeffentlichkeit stattfinden soll . 2 . Ueber das Gesammtergebniß einer gelungenen Prüfung ist durch Stimmenmehrheit zu entscheiden : ob die Prüfung „ ausreichend " , „ gut “ oder „ vorzüglich “ be standen sei . Diese Bestimmung gilt für beide juristische Prüfungen . 3 . Kandidaten , welche sich einer Verletzung der bezüglich der selbstständigen Anfertigung einer schrift lichen Prüfungsarbeit an deren Schlusse abzugebenden Versicherung schuldig gemacht haben , werden von dem Justizminister je nach dem Grade der Verschuldung auf Zeit oder für immer von der Prüsung ausgeschlossen wer den . Dies gilt auch in den Fällen , wo durch Verschweigung der bei der Arbeit benutzten Quellen eine Täuschung der Examinatoren beabsichtigt worden ist . Das Programm für die Vermählungsfeierlichkeiten des Prinzen Wilhelm ist der „ Kreuz . = Ztg . “ zufolge in allge meinen Zügen Folgendes : Die erlauchte Braut wird am 24 . Februar in Schloß Bellevue ankommen und am 25 . ihren Einzug in Berlin halten , worauf am 26 . die Trau ung stattfinden wird . Derselben folgt am Sonntag den 27 . Kirchgang und Dejeuner bei den Neuvermählten , am Montag großes Diner , am Dienstag den 1 . März großer Ball im kgl . Schlosse , worauf die Uebersiedelung der Neuvermählten in das Stadtschloß zu Potsdam erfolgt . Frankreich . □ Paris , 14 . Dez . Die Deputirtenkammer hat gestern die Berathung des Einnahmebudgets zu Ende ge führt . So ist in fünf Tagen über zwei Milliarden sechs hundert Millionen entschieden worden — gewiß ein Beweis dafür , daß das Unterhaus die ernstesten Angelegenheiten leicht nimmt . Gambetta wollte die Sache überstürzen und die Majorität gehorchte mit ihrer gewohnten Gefügigkeit . Der Widerspruch der Rechten wurde nur ungeduldig ange hört und im Votum nicht beachtet . — Unter anderen Po sitionen wurde auch ein vom Ministerium geforderter Kredit von 300,000 Frc . genehmigt , der zu einer inter nationalen Elektrizität = Ausstellung und einem Kongreß der Erfinder elektrischer Maschinen verwandt werden soll . In dieser Beziehung läßt sich das Votum der Deputirten kammer gewiß nur billigen . Denn bei der Bedeutung , welche die Elektrizität in der modernen Wissenschaft und Industrie einnimmt , kann eine Ausstellung nebst Kongreß genannter Art die schätzenswerthesten Resultate ergeben . Im Ministerrathe wurde heute morgen beschlossen , daß die Zusammenberufung der Wähler zum Zwecke der Erneuerung der Munizipalräthe für den 9 . Januar statt finden sollte . — Jules Ferry wird Morgen ein großes Diner geben , zu welchem sämmtliche Mitglieder des diplo matischen Korps eingeladen sind . Nach dem Diner wird großer Empfang stattfinden . Die Diskreditirung Rochefort ' s ( soweit eine solche noch möglich ist ) wird von den Opportunisten eifrig betrieben Wie wir gestern berichteten , hat der Laternenmann einge stehen müssen , im Jahre 1871 ein plattes , demüthiges Bittschreiben an Gambetta gerichtet zu haben , um durch dessen Vermittelung bei Thiers eine Linderung seiner Strafe zu erlangen , nur behauptete er , daß er jenen Brief unter der Pression seines Advokaten Joly nach dessen Vor schrift geschrieben und nie an Gambetta abgeschickt habe . Diese Erklärung war offenbar eine lügenhafte Ausflucht . Rochefort war gleichwohl frech genug , den Kammerpräsi denten um eine persönliche Zusammenkunft zu bitten , um von ihm den Nichtempfang jenes Briefes konstatiren zu lassen . Viermal stellte er sich gestern im Palais Bourvbon ein , wurde jedesmal aber vom Portier zurückgewiesen mit der Bemerkung , daß Gambetta nicht zu Hause sei . Schließlich erschien er während der Kammersitzung , weil der Präsident alsdann wenigstens gegenwärtig sein mußte . Diesmal nun empfing er den kategorischen Bescheid , daß Gambetta weder mit ihm in Beziehungen treten noch überhaupt ihn sehen wolle . Heute morgen schüttet er daher unter dem Titel „ un misérable “ seine ganze Galle über den Kammer präsidenten aus . Der „ Voltaire “ hat inzwischen den Bescheid,veröffent licht , daß in der That der fragliche Brief an seine Bestim mung gelangt sei . Außerdem hätte Gambetta noch zwei mal sich für Rochefort verwandt : einmal , indem er einen an Edmund Adam gerichteten Brief des Laternenmannes auf Wunsch des Letzteren an Thiers übermittelt habe ; in Folge dessen erhielt Rochefort einige Linderung seiner Gefangenschaft ; — zweitens indem Gambetta zu Roche fort ' s Entweichung aus Neu = Caledonien mit 5000 Frcs . beitrug . Die ganze Geschichte kann natürlich nach hiesigen Sitten nur mit Duellen endigen . Ob wir das Vergnügen haben Rochefort und Gambetta sich gegenseitig ausspießen zu sehn , bezweifeln wir zwar . Doch wird den Laternenmann sich wohl dieser Tage mit dem Redakteur des „ Voltare “ schlagen , der im Auftrage des Kammerpräsidenten die kompromittirenden Schriftstücke veröffentlicht hat . Nach einem Beschluß des Conseil supérieur des Beaux Arts wird künftighin die jährliche Kunstausstellung der „ Salon “ nicht mehr unter staatlicher Protektion stattfinden . Die Regierung wird nur das Lokal , den Industriepalast Champ - Elysées , nebst einer Subvention von 100,000 Frcs , hergeben und im Uebrigen die Künstler ihre Ange legenheiten selber ordnen lassen . Alle vier Jahre soll als dann eine staatliche Ausstellung mit Preisvertheilung staltfinden . Die Beerdigungsfeierlichkeit der Frau Thiers wird morgen , Mittwoch , um 12 Uhr in der Kirche Notre = Dame de Lorette vorgenommen werden . Großbritannien . * < space > L o n d o n , < space > 1 4 . < space > D e z . < space > E i n < space > u n t e r < space > d e m < space > V o r s i t z < space > d e s < space > O r t s ¬ < space > geistlichen abgehaltenes und von etwa 12 . 000 Personen besuchtes Meeting der Landliga in Foxford , Grasschaft Mayo , nahm einstimmig eine Resolution an , welche die Sprache des Lord Oberrichters May verurtheilte . Eine Stimme aus dem Volkshaufen rief : „ Nieder mit dem Mörder , der den Retter Irlands im Voraus vorurtheilte . “ — Mr . Lowther , unter Lord Beaconsfield Staatssekretär für Irland , hielt gestern Abend bei einem Diner des kon servativen Vereins von West = Hartlepool eine Ansprache , in welcher er bezüglich Irlands sich dahin äußerte , daß der Zeit Mr . Parnell der eigentliche Staatssekretär und „ Nory von den Hügeln “ der Vicekönig von Irland sei . Die vorige Regierung sei , allen in Umlauf gewesenen gegentheiligen Ansichten entgegen , entschlossen gewesen , die Friedens erhaltungsgesetze zu erneuern , ja sogar noch weiter zu gehen , um Gesetz und Ordnung zu erhalten . Der Entschluß , dies zu thun , habe sich auf die fast übereinstimmenden Ant worten gestützt , welche etwa siebenzig besoldete und be güterte Friedensrichter , sonstige Beamte und Polizeichefs des ganzen Landes auf ein Rundschreiben ertheilt hätten . Jene Antworten seien der Einsicht der gegenwärtigen Re gierung bei ihrem Amtsantritte offen gestanden ; indem sie sich nicht daran gekehrt , habe sie die schwerste Verantwort lichkeit übernommen . Die de facto Regierung von Irland übe daher jetzt eine Gewalt aus , auf welche die de jure Regierung keinen Anspruch machen könne . Die Spaltungen im Kabinet seien angeblich geheilt worden , und der Hei lungsprozeß mit dem Blute Ihrer Majestät loyalen Unter thanen defestigt worden . — Baroneß Burdett = Coutts wird , wie die „ World meldet , Mr . Ashmead = Bartlett doch nicht heirathen . Den testamentarischen Bestimmungen ihres Papas nach würde nämlich die Baroneß einen großen Theil ihres Vermögens an ihre nächsten Verwandten ab zugeben haben , wenn sie die „ Rosenketten “ der Ehe auf sich nähme . Mr . Bartlett soll nun seiner Auserwählten er klärt haben , er könne ihr das Opfer nicht zumuthen , ihn gegen einige hunderttausend Pfund Sterling einzutauschen und ist darum zurückgetreten . Die Baroneß hat ihrem jungen Ex = Bräutigam dafür , daß er sie sitzen läßt , mit einer Jahresrente von einigen tausend Pfund nebst etwas Kleingeld in Baarem bedacht . — Pfarrer Dale hat sich seiner am Freitag bedingungsweise wiedererlangten Frei heit nicht lange zu erfreuen gehabt . Der Lordoberrichter , Lord Coleridge , bestätigte gestern das Urtheil des Kirchen gerichtshoses , wonach Dale wegen eigenmächtiger ritua listischer Aenderungen an der Liturgie , die er sich erlaubt , nach Klage seines Bischofs suspendirt und wegen Ungehor sam gegen die Besehle dieses Gerichtshofes eingekerkeit worden . Er muß nunmehr im Gefängniß bleiben , bis er sich herbeiläßt , pater peccavi zu sagen Amerika . New York , 13 . Dez . Es ist hier seit einiger Zit ungewöhnlich kalt und allein in der letzten Nacht sind vier Personen erfroren . — Die während der letzten Wochen von Europa hier eingetroffenen Dampfer melden , daß sie während ihrer Reise mit heftigen Stürmen zu kämpfen gehabt haben . Die Silesia bohrte kurz vor Havre wäh rend eines dichten Nebels ein mit Getreide beladenes eng lisches Küstenfahrzeug in den Grund , dessen aus fünf Per sonen bestehende Mannschaft jedoch glücklich gerettet wurde . — Von Honolulu in San Francisco eingetroffene Berichte schildern einen gegenwärtigen Ausbruch des Vulcans Mauna Loa auf Hawai als den großartigsten , der bisher beobachtet worden . Er begann am 5 . November 9 Km . von der Spitze des Kraters , das Ausströmen der Lava ist von furchtaren Explosionen begleitet . Washington , 14 . Dez . Die in der Repräsentanten kammer eingebrachte Resolution , durch welche der Natu ralisationsvertrag mit Deutschland gekündigt werden soll , erklärt , daß sich der Vertrag in Folge verschiedener Män gel und Meinungsverschiedenheiten bei der Auslegung desselben als nicht hinlänglich erwiesen habe , um die natu ralisirten amerikanischen Bürger , welche sich zeitweilig in Deutschland aufhalten , gegen Unzuträglichkeiten zu schützen . Die Resolution bezeichnet es als wünschenwerth , von allen europäischen Regierungen die volle unzweideutige Aner kennung der Prinzipien zu erlangen , welche die Vereinigten Staaten bei dem Verfahren der Naturalisation von Aus ländern leiten . Wegen eines neuen , auf diesen Prinzipien basirten Vertrages sollen deshalb die Verhandlungen er öffnet werden . Telegramm des „ Echo der ( Wiederholt , weil nicht in allen Exemplaren des ersten Blates enthalten . ) Berlin , 15 . Dezember . Im Fortgang der Sitzung dankt Abg . Windthorst dem Minister für die Wiederzulassung einzelner Geistlichen zum Religionsunterricht ; das Centrum müsse aber an der For derung festhalten , daß nicht dem Staate , sondern der Kirche das Recht zur Beaussichtigung des Religions = Unterrichtes zustehe . Die von den Schulaussichtskosten handelnden Titel 23 — 26 wurden der Budgetkommission überwiesen ; ebenso der Titel über die Ruhegehaltszuschüsse und Unter stützung von emeritirten Elementarlehrern . Die übrigen Titel des Kapitels wurden unverändert genehmigt . Bei Kapitel 122 schlägt Abg . Rickert vor , die nach Vollendung des Kölner Domes disponibel gewordene Summe zur Restaurirung der Marienburg zu verwenden . Der Regierungskommissar erklärt , die Regierung werde dies selbst nach Fertigstellung der bezüglichen Vorarbeiten der Anschläge vorschlagen . Fortsetzung der Sitzung Abends 8 Uhr . Gewerbe = Verein . Protokoll der 25 . Versammlung , Donnerstag den 4 . November 1880 . 1 . Protokoll der 24 . Versammlung . 2 . Eingänge und Mittheilungen , u . A . über das Ergebu ß der Ausstellung von Arbeiten junger Hank werker . 3 . Vortrag über die Ausdehnung des Haftpflicht gesetzes auf die Baugewerbe und deren Folgen von Herrn Rhoen jun . 4 . Fragekasten . Der Vorsitzende , Herr Baurath Dr . Heinzerling , eröff net die Versammlung und macht nach Verlesung und Geneh migung des Protokolls der 24 Versammlung zu Pos 2 die Mittheilung über die von dem Landesgeweibeverein des Groß herzogthums Hessen in diesem Jahre veranstaltete Ausstellung von Lehilingsarbeiten zu Oppenheim , von welcher die großher zogliche Centralstelle das Programm und die den Lehilingen gestellten Aufgaben , sowie das Verzeichniß der Aussteller an den di sseitigen Verein gesankt hot . Hieraus geht hervor , daß von den Vorständen der Lokal = Gewerbevereine und de : Lokal = Comi te ' s für 21 verschiedene Handwerke obligatorische Aufgaben für Lehrlinge mit = , = , 3 = und 4jähriger Lehrzeit gestellt worken sind , während denselben , um eine höhere Leistungsfähigkeit zu zeigen , außer den aufgegebenen Arbeitsstücken noch andere selbst verf . rtigte Arbeiten zu liefern gestattet war . An dieser in Ver bindung mit der Jahresausstellung der Schülerarbeiten aus den Handwerkerschulen veranstalteten Ausstellung betheiligten sich uber 1000 Lehrlinge aus allen Theilen des Landes , von denen die Würdigsten auf Vorschlag einer von der großherzoglichen Centralstelle für die G werbe und den Landes = Gewerbverein er nannten Beurtheilungs = Kommission prämiirt , bezw . belobt wor den sind . Dagegen hat eine Verloosung von Ausstellungs = gegenständen nicht stattgefunden . Der mit dieser kombinirten Ausstillung verfolgte Zweck , ein Bild der Gesammtbestrebungen der hessischen gewerblichen Jugend zu geben und zu stetigem all seitigem Wetteifer nach theorctischer und praktischer Ausbildung anzuspornen , wird endlich als auf dem angegebenen Wege nach Krästen erreicht , bezeichnet . Nachdem der Vorsitzende den vorerwähnten Modus der Stillung von Aufgaben dem Vorstande des diesseitigen Ge weibevereins bei Wiederholung einer Ausstellung von Lehrlings arbeiten zur . rücksichtigung empfohlen , stellt derselbe die Mit theilurg des finanziellen Ergebnisses der diesjährigen Ausstel lung von Arbeiten junger Handwerker — da zur Zeit noch nicht alle Rechnungen eingelausen seien — für die nächste Versamm lung in Aussicht . Hierauf bielt Herr I . Rboen fr . den unter Position 3 an Igten Vortrag über : „ Die Ausdehnung des Hastpflicht gesetzes auf das Baugewerbe und deren Folgen . “ Redner brachte zuerst das Mäterial , worauf sich seine Auf sassung stützte , daß in maßgebenden Kreisen an eine Verschür sung des Hastpflichtgesetzes und Ausdehnung dieses auf das Baugewerbe gedacht werde , nämlich die Anträge fast sämmtlicher Fraktionen des Reichstages , dann die Beantwortung dieser regierungsseitlich durch den Reichskanzler = Amts = Präsidenten Hofmann , sowie ferner einen diesbezüglichen Erlaß des Bauten ministers Maybach . — Hiernach ist nicht mehr zu bezweifeln , daß schon in nächster Session des Reichstages einer Revision und erneuten Anträgen über Ausdehnung des Haftpflichtgesetzes auf die Gewerbe , deren Betrieb mit besonderer Gefahr für . ben und Gesundheit stattfinden soll , speziell das Baugewerbe , ent gegen zu sehen ist . — Durch Beantwortung von vier selbst gestellten Fragen will Redner sich über die Stellung , die das Baugewerbe zur vorliegenden Frage zu nehmen hat , orientiren : Zi Frage I : „ Wird die Absicht , bei der Verschärfung und Ausdeh ung des Hastpflichtgesetzes auf das Baugewerbe den verunglückten Bauhandwerkern entsprechende Hülfe zu ver schiffin , erreicht ? “ weist Redner nach , wie diese Absicht zum wiitaus größten Theile nicht erreicht wird , einestheils dadurch , daß die heute pekuntär schlecht stehenden Unternehmer eine event . Entschädigung ( in solchen Summen wie der Richter nach dem Hastpflichtg = setz zubilligen kann ) nicht leisten können , andern theils , weil die etwa besser situirten Unternehmer nach dem Bei spiele der Verwaltungen und Behörden ihre Verpflichtungen wieder auf kleinere Unternehmer , denen nichts abzunehmen ist , übertragen . Hierbei wird auch im Sinne des Herrn Hofmann der Praxis der Versicherungs = Gesellschaften gedacht , wonach jede Unterstützung von Belang erst auf prozessualischem Wege er stritten werden muß , wobei inzwischen bis nach Beendigung der ost mehrjährigen Hastpflichtprozesse der Betroffene resp . seine Familie längst gestorben oder verdorben ist . In einigen Anträgen wird das Prinzip der Unfall = Ver sicherungen als ursittlich und verwerflich bezeichnet ; nach Ansicht der Regierung würde diese als die vorbeugende Wirksamkeit des Gesetzts beeinträchtigend , zu beseitigen sein . Bei Frage II . : „ Tritt die vorbeugende Wirksamkeit , die dem Haftpflichtgesetze als Hauptzweck zugeschrieben wird , nämlich daß weniger Unglücke vorkommen , auch bei der Ausdehnung der Hastpflicht cuf den Betrieb des Baugewerbesen ? “ zieht Redner eine Parallele zwischen dem Fabrikbetrieb und dem Baubetrieb . Jeder Fabrikant wird schon trotz Fabrik = Inspektoren und son stiger überwachender Organe die Schwierigkeit der Kontrole über vorgeschriebene Sicherh itsmaßregeln aus Erfahrung kennen ; immerhin aber ist eine Kontrole möglich ; nicht jedoch m # anbetriebe ; zudem muß der Natur des Bauhand rerkes nach die Stellung des Bauhandwerkers eine sil stständige sein ; nach Ansicht des Redners würde die Veröffentlichung der Ausdehnung des Haftpflichtgesetzes eine vergrößerte Sorglosigkeit u ter den Bauhandwerkern und mit dieser vermehrte Unglücks jälle zur Folge haben ; mithin dr Hauptzweck des Gesetzes , die vorbeugende Wirksamkeit , nicht errsicht werden . Frage III . „ Kann bei heutiger Geschäftslage das Bau geweibe die mit der Ausdehnung der Hastpflicht auf dass . lbe verbundenen Folgen tragen ? “ — für den , der die innere Lage des Beuwesens kennt , bedarf es hierzu keiner weitern Aufklä rung ; den , der sie nicht kennt , erinnert Redner an die Worte des Vertreters der Regierung : „ daß es ein großer Feher sei , die Industrie mit einer Last zu beladen , welche sie in der i tzigen Zeit am allerwenigsten zu tragen im Stande sei . “ Fer ner führt Redner aus , we die geplante Ausdehnung auch wirttschaftlich unrichtig sei , indem das gestigerte Rsiko bei der Ausführung in höherem Preise dieser einen adäquaten Aus druck finden müsse ; Vertheuerung der Micthen würde die erste Folge sein . Frage IV . „ Wird es überhaupt möglich sein , die Beweis last in der Art zu regeln , daß ein Unrecht ausgeschlossen bleibt ? “ Redner zeigt , wie gerade das Hastpflichtgesetz durch das so sehr häufige Eintreten des sog . konkurrirenden Verschuldens der per söt lichen Interpretation des Richters unterliegt ; indem dieser zu bestimmen hat , wie alsdann die Beweislast zu regeln ist . Hierdurch wird es erklärlich , da unmöglich dem Richter die innere Kenntniß eines jeden Gewerbes zugemuthet werden kann , wie das Urtheil des Richters so häufig mit dem des Fachman nes und Sachverständigen nicht übereinstimmt . — Wenn zudem , wie es in einem der citirten Urtheile geschieht , der Richter offen bar zunächst dem Betriebs = Unternehmer die Verantwortlichkeit zuschreibt , und , wie es daselbst heißt , an die Arbeiter hinsicht lich der Frage des konkurrirenden Verschuldens derselben kein allzu strenger Maßstab gelegt werden darf , so kann Jeder zwi schen den Zeilen lesen , was ihm event . als Unternehmer bei Beurtheilung eines vorkommenden Haftpflichtgesetzes erblühen kann . Auf Grund der Beantwortung dieser 4 Fragen in vorste hendem Sinne , kommt Redner zu der Ueberzeugung , daß in Uebereinstimmung mit der Resolution deutscher Baugeweiks mister in Berlin , Juni 1879 : „ Die Ausdehnung des Hastpflichtgesetzts vom 7 . Juni 1871 auf das Baugewerbe durchaus nicht Bedürfniß sei ; vielmehr wird sie : a . das gesammte Baugeweibe schädigen , deshalb b . keinen Nutzen für die Bauarbeiter gewähren , wohl aber c . den sozialen Frieden zwischen Arbeitgeber und = Nehmer in erheblicher Weise stören . “ Redner bittet alsdann den Herrn Vossitzenden , über diese R . solution die Diskussion zu eröffnen und stellt den Antrag soweit thunlich , „ diese R solution im Verein mit den anderen . utschen Gewerbevereinen zur Kenntaiß der Regierungen , sowie dei gesetzgebenden Körperschaften zu bringen . “ Der Vorsitzende dankt dem Redner für den interessanten Vortrag , der die se brennende Frage so eingehend behandelt . Herr Elbern erklärt sich mit der Ansicht des Herrn Reichsamts = Präsidenten über die Unfall = Versicherungsgesellschaf ten einverstanden . Bei dem heutigen Stand der Sache werde die Absicht des Gesetzgebers nur theilweise erreicht . Er wisse zwar aus Erfahrung , daß eine Unfall = Versicherungs = Gesellschaft bei einem kleinen Unfalle nach kurzer Zeit eine Entschädigungs summe gezahlt habe , er bezweifele aber , daß die Unfall = Ver sicherungen bei großen Unfällen nach kurzer Frist zahlten . Er glaube vielmehr , daß dann Prozesse entstehen würden , welche unter Umständen 1 bis 2 Jahre dauern könnten und das sei eine Zeit , die ein unbemuttelter Arbtiter keinesfalls aushalten könne . Nach einem Vortrage des Herrn Schaffrath wird der von Herrn Rhoen gestellte Antrag des schwierigen und wichtigen Themas wegen zur Vorberathung in eine Vorstandssitzung ver wiesen , um alsdann auf Grund dieser Vorberathung in nächster Sitzung zur Sprache gebracht zu werden . Herr Rhoen bittet hierauf den Herrn Vorsitzenden , in der Vorstands sitzung ausdrücklich darauf hinzuweisen , daß ein solcher Antrag nicht vercinzelt vom Gewerbeverein ausgehe , sondern daß bis jtzt schon der Verein deutscher Baugewerks meister in Berlin , hinter dem eine Menge Zweigvereine mit zusammen über 4000 selbstständigen Meistern stehe , solche An träge beschlossen habe . Wenn ferner diese Angelegenheit den Gewerbevein nur zum Theil ( in den Baugewerks = Mitgliedern ) berühre , so ersuche er doch auch die andern Mitgliedei des Gewerbevereins , ihre Stimmen mit denen der Baugewerkskreise vereinen zu wollen , denn da eine Hand die andere wasche , so könne kein Gewerbestand heute wissen , ob er nicht morgen ebenso die Hülfe eines andern brauchen könne , um auf legalem Wege die Einführung unberechtigter Härte zurückzuweisen . Fragen aus dem Fragekasten liegen nicht vor . Schluß der Versammlung 9½ Uhr . Nachrichten . Elberfeld , 15 . Dez . Die hiesige Stadtverordneten = Ver sammlung hat in der gestrigen Sitzung die Betheiligung der Stadt Elberfeld an der Darbringung eines die Leistungsfähig keit deutschen Kunstgewerbes darstellenden , in einem einheitlichen Stil in Silber gearbeiteten gemeinsamen Gescherkes der größeren preußischen Städte bei Gelegenheit der bevorstehenden Vermäh lung Seiner Königlichen H . heit des Prinzen Wilhelm ein stimmig beschlossen . Die Wappen der betheiligten Städte wer den an den Hauptstücken des Geschenkes in farbiger Emaille ang bracht werden . Köln , 15 . Dez Der Rhein ist bereits stark im Steigen begriffen ; er wuchs von gestern Mittag 12 Uhr bis heute Morgen 10 Uhr 2 Foß . Pegel = Höhe 15 Fuß 8 Zoll oder 4,90 Meter . Dahlhausen bei Lennep , 14 . Dez . Die Spinnerei von Johann Wulfing und Sohn ist völlig abgeblannt . Homberg , 12 . Dez . Von hier wird der „ Rh . u . Rztg . “ unter Vorbehalt über ein hier vorgekommenes Attentat berichtet : Am Freitag Nachmittag war die Magd eines hiesigen Wirths auf dem Felde beschäftigt , als zwei Kerle , einer davon in Frauen kleidern , auf sie zukagen und sie angriffen . Die Magd , eine große , starke Person , wehrte sich nach Kräften , wurde indeß schließlich überwältigt . In letztem Augenblicke kam ein Metzger bursche aus Ruhrort , der ein Kalb vor sich her trieb . Der Metzzerhund stürzte sich auf die Kerle , welche entflohen und leider entkamen . Der eine der beiden Kerle ist von dem Dienst mädchen gezeichnet und das zweite Scheusal durch seinen rothen Bart leicht wieder zu erkennen . * Der General = Ausschuß des sünften allgemeinen deutschen Turnerfestes zu Frankfurt a . M . trat am Samstag zu einer Sitzung zusammen , um die vom Finanzausschuß auf stellte Bilanz bezw . dessen Anträge zu prüfen . ein Ueberschuß von M . 14,999 29 ergeben , wovon jedoch noch etwa 1000 Mark für Nachbewilligungen und einige strittene Forderungen in Reserve verbleiben müssen . “ = Vermischte Nachrichten . * In Mannheim saß jüngst Frau N . N . Tochter und deren Anbeter , einem Engländer , in einem Abend . konzerte im Saalbau . Die jungen Leute unterhalten vortrefflich . Mama ist stumme glückliche Scene . Mit Scmurder wieder Du efflich . Man . — — „ us . Zeugin der e . „ sun sehlt nichts mehr , als ein Ehering “ , sagte sie . einem Male war der junge Mann von Elsen ' s Seite ver under . Aber nach einigen Minuten war er halb athemlos wieder d = und überreichte Frau N . N . etwas in Papier ge wickelt mit den Worten : „ Sie aben gewünscht einen Erin ist er . “ In dem Papler war ein — Häring . In Kempten hat die Schuljugend beim Wittelsbachsest Gesinr unt . . . in iur beuie Batn * Zustände in Irland . Aus Neiviy wird gemeldet : Heute , ( 8 . d ) Vormittags , wurde in der Nähe von Cookstown ein entsetzlicher Mord verübt . Ein Gerichtsdiener hatte bei einem kleinen Pächter in Lough Fay eine Pfändung vorzu , nehmen und begab sich in Begleitung zweier Gehülsen des Kaufmanns , auf dessen Klage hin der Befehl zur Auspfändung ertheilt worden war , nach dem betreffenden Gute . Dort einge troffen trat der Pächter ihnen entgegen , zog eine Schnur über den Weg und drohte Jeden zu erschießen , der über die Schnur hinwegschritt . Der Gerichtsdiener beachtete diese Drohung nicht that den verhängnißvollen Schritt und sank im gleichen Augen blicke von einer Kugel durch ' s Herz getroffen todt nieder , Leiche wurde später nach Cookstown gebracht , während sofort eine Polizeiabtheilung nach Lough Fay abgeschickt wurde . Vor den Assisen in Omagh ist ein Pächter , Namens Nangle , der auf seinen Gutsherrn einen Schuß abgegeben hatte , zwanzigjähriger Zuchthausstrafe verurtheilt worden . — Gardiner , eine Dame , welche in der Nähe Balina ' s ausgedehnte Besitzungen hat , wurde vorgestern auf der Straße von einem Hökerweib angefallen und in ' s Gesicht geschlagen . Miß Gar diner trat hierauf in einen Kaufladen , wurde jedoch vom Laden besitzer aus dem Laden gewiesen ; dessen Diener hatten den Be fehl , die Dame nicht zu bedienen . Sie verließ den Laden und wurde auf der Straße von der versammelten Volksmenge aus gepüiffen und verhöhnt ; in die Enge getrieben , zog sie einen er und drohte auf das Volk zu feuern , worauf der Lärm erst recht begann , bis sich die Polizei einsand und die Dame nach Hiuse begleitete . Miß Gardiner soll unbarmherzig ar ihren Pächtern gehandelt und zu wiederholten Malen ge äußert haben , daß sie im Falle eines Angriffs Schuß mit Schuß erwidern werde . Handels = Nachrichten . Telegraphischer Börsenvericht ses m boort Verlin , Schluß = Kourse . Dez 14 15 Oesterreichisch = Franz . Staatsbahn = Aktien 480 50 „ Süd = Staatsbahn ( Lomd . ) 165 50 „ Kredit = Anstalt 494 , 50 4 % Preuß . Consols 100,10 Oesterreichische Silberrente 62 90 „ Papierrente 62,10 „ Goldrente ] 75 10 Ungarische Goldrente 94 . — Autwerpener Centralbank 106 25 Aachener Disconto = Gesellschaft 98 10 Berliner Haudels = Gesellschaft1 102 50 Deutsche Bank = Aktien4 150 — Disconto = Commandit = Antheile 1 180 — Essener Credit = Aktien1 97 — A . Schaaffhausen ' scher Bankverein1 91 75 Aachen = Mastrichter Eisenb . = Stamm = Akt . ] 28 90 Bergisch = Märk . Eisenb . = Stamm = Aktien 1 6 60 Köln = Pindener Eisenb . = Stamm = Aktien 148 40 Rheinische Eisenb . = Stamm = Aktien abgest . 159 — „ „ „ „ junge 153 — Rachen = Höngener Bergwerks = Aktien 51 — Bochumer Gußstahl = Aktien „ 70 — Commerner Bergwerks = Aktien 1 54 . — Dortmunder Union = Stamm = Priot . 4 85 — Eschweiler Bergwerks = Aktien 4 61 25 Mechernicher Bergwerks = Aktien 147 50 Phoenix = Aktien Lttt . A . 84 — Rhein = Nassau . Bergwerks = Aktien 79 50 Stolberger Zinkhütten = Prioritäten 89 . 75 Burmrevier 1 69 , 25 Su # mung : Schluß schwach . Wien 100 Fl . kur : 171,60 Wien 100 Fl . 2 M . 170 90 Nussische Banknoten 100 S . R . 207 . 35 Berlin , 15 Dez . ( Telegramm . ) 3 Uhr 5 Min . Witzn Stimmung matt , per April = Mai 210 . 50 . = M . bez . , per Mai = Juni 211 . — . = M . bez . Roggen Stimmung flau , per Dez . 212 . — . = M bez . , per April = Mai 200 . — . = M . bez . Rüdöl per April = Mai ! 660 . = M . bez . , per Mai = Juni 57 . — = M . bez . Spiritus Stimnung fest , loco 55 25 . = M . dez . de : Dezember = Januar 55 . — , . = M . bez . , per April = Mai 56 20 . = M bez Düren , 14 . Dez . Kartoffeln weiße 100 Psd . M . . 80 , Nieren per 100 Pjd . M . . — . Butter per Psd . M . 1 10 . Eie pr . 25 St . M . 230 . Hühner per St . M . . 10 . Junge Habnen per Stück M . . — . Hasen per Stück M . 3 75 . Rind fleisch per Pfd . M . — . 45 . Kalbfleisch per Psd M . — . 40 , Schweinefleisch per Pfd . M . — . 65 . 15 . Dez . Weizen 1 . Qu ( neu . ) per 100 Kilo 20 . 50 . Weizen 2 . Qu . per 100 Kilo 19 . 50 . Roggen 1 . Qu . per 100 Kilo 20 . 75 . Roggen 2 . Qu per 100 Kilo 19 . 75 Gerste pei 100 Kile 18 . 50 Hafer 1 . Qu . ( neuer ) per 160 Pfd . 10 50 . Haser 2 . Qu ( neuer ) per 160 Pfd . . 50 . Brodpreis 4 Pfd . 44 Pig . 6 Pfd . 66 Pfg . 480 , 30 167 . — 493 , 50 100 . 10 62 , 90 62 , 10 75, — 94,10 106 . 25 98 . — 103 . 75 150 . 50 180 , 25 97 . — 91,10 29 30 116 50 148 30 158 , 90 153 . — 50,75 70 , 50 53 . 75 86 . 25 61 . 10 147 . 50 84 . — 79 , 50 89 . 75 69 — 171 . 75 17080 206 . 75 Waizen 2 . 3 . Landroggen 1 . Qualität M . Pf . 22 — 20 40 1 . Otal . 20 40 2 . „ 19 40 Winter = Gerste 17 — Buchwaizen 1 . Qualität 19 — „ 2 . „ 18 — Civilstand der Stadt Nachen . Geburten . 15 . Dez . Wilhelmine Louise , T . von Cornel Lemper , Eisenbabnbeamter , Horngasse 20 . — Maria Hubertina Jost = phina , T . von Lonard Maus , Schlossermeister , Jakobstr . 14 . — Lambert , S . von Lambert Cremers , Heizer , Stolbergerstraße . — Catharina , T . von Arnold Jacobi , Ackerer , Lütticherstraße . — Catharina , T . von Peter Klein , Postbriefträger , Löhergraben 15 . Hubert Peter , S . von Johann Kropp , Kutscher , Boxgraben # . Catharina , T . von Johann Ehlen , Radler , Pontstr . 14 . Heiraths = Ankündigungen . 15 . Dez . Jakob Langohr , Alexanderstr . 112 , mit Marle Nonn , daselbst 47 . Sterbefälle . 15 . Dez Joseph Wilhelm Hubert Kreus , 7 . , Pon straße 78 . — Franz Jakob Hubert Beckers , 81 . , Alexander straße 33 . — Anna Maria Keller , 1 . , Kleinmarschierstr . 67 . Maria Paulina Korsten , 11 . , Promenadenstr . 14 — Elisc = beth Böhmer geb . Schell , 94 J , Pontstr . 41 . — August Johann Cockx , 5 . , Mariahilsspital . — Johann Wilhelm Nikolaus Sturm , 66 . , Mariahilfspital . — Elisabeth Bremen geb . Meuter , 34 . , Königstr . 56 . — Christian Joseph Steprath , 10 . , Junkerstr . Meteorologische Beobachtungen zu Nachen . Fremde Michels , im König von Spanien . Levide , Köln . Ganiter , Caub . Schmitt , Oberha Fausten , Schlehbusch . Dily , Göllheim . Cohn , Köln . Maifeld . Spelsberg . Altena . Fuchs , Köln . Belling , E feld . Schücken , Wolfenbüttel . Kfl . Zahl der Fremden und Kurgäste , welche seit dem ! . 1890 Nachen besucht haben . . . . . . . . . . “ Zugang laut vorstehender Liste Im Sanzen 3
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"1865-12-04"
Echo der Gegenwart. 1848-1935
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[ "Aachen" ]
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Universitäts- und Landesbibliothek der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
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Aachen . „ Das Echo der Gegenwart erscheint täglich und kostet für drei Monate inkl . Stempel 1 Thlr . 5 Sgr . , durch die Post 1 Thlr . 10 Sgr . Inserate werden mit 1 Sgr . die Zeile oder deren Raum berechnet . Der 1865 4 . Dezember . Abonnement für den Monat Dezem ber in Aachen und Burtscheid 15 Sgr . Berlin , 2 . Dezbr . Se . Maj . der König haben Allergnädigst geruht : Dem Geheimen Rechnungsrath Zehrmann im Ministerium des Innern den Rothen Adler = Orden dritter Klasse mit der Schleife , dem Fürst lich reußischen Landrath Fuchs zu Ebersdorf den Rothen Adlerorden dritter Klasse , dem Kanzleirath Hofmüller zu Burg , dem Post Kommissarius Tellering zu Ruhrort , dem Kabinets = Chef des Maire von Marseille , Grand , und dem Appellationsgerichts = Kanzlisten und Kanzlei = Sekretär , Premier = Lieutenan a . D . Franz Kuntze zu Arnsberg den Rothen Adler = Orden vierter Klasse , dem Kreis = Wund arzt Laschke zu Obrzycko im Kreise Samter den königlichen Kronen = Orden vierter Klasse , den evangelischen Schuliehrern : Christian Gilde zu Greß = Baitschen im Kreise Gumbinnen , Glaß zu Möckerling im Kreise Querfurt und John zu Nitolaiken im Kreise Preußisch - Holland den Adler der vierten Klasse des königlichen Haus Ordens von Hohenzollern , sowie dem Gemeinde Waldwärter Krah zu Langenbach im Kreise Altenkirchen das Allgemeine Ehrenzeichen zu verleihen . Berlin , 1 . Dez . Der „ Globe “ veröffent licht ein Schreiben aus Berlin vom 26 . Nov . , welches lautet : „ Glaubwürdige Nachrichten besagen , ver preu ßische Plan für die Annexion der Herzogthümer sei im Monat September in einer Denkschrift des Grafen Bismarck dem König überreicht und von demselben gebilligt worden . Die wesentlich sten Punkte desselben seien : 1 . von Oesterreich zu verlangen , daß es seine Rechte auf den Mubesitz Schleswigs gegen die so fornige Auszahlung des Antheils der Kriegokosten Oesterreichs , der auf Schleswig falle , an Preußen abtrete ; 2 . daß Oesterreich die Verwaltung Holsteins an Preußen abtrite , seine Truppen aus Holstein zu rückziehe und gegen die sofortige Auszahlung des Antheils der Kriegskosten Oeuerreichs , deren Zah lung Holstein zur Laßt falle , die . vil = und Mili tärverwaltung Holsteins an Preußen überttage ; 3 . Graf Bismaick werde bierauf den europäischen Mächten anzeigen , Preußen habe definitiv Besitz von Schleewig genommen , und ditte um ihre Anerkennung , indem er sich auf die folgenden That sachen slütze : Schleswig ist kein Bundesgebiet und folglich ist es nur dem internationalen Gesetz unterworfen , nach welchem das Herzogthum blos Oesterreich und Preußen gebört . Da der Wiener Vertrag allen Mächten mitgetheilt und von keiner derselben be stritten worden ist , so hat keiner der Prätendenten , weder Augustendarg noch Oldenburg , ein Recht auf Schleowig , da Preußen die Cession seiner Rechte auf Holstein beschränkt hat . Wenn demzufolge Oesterreich seine Rechte an Preußen abiritt , so werde Schleswig kraft des internationalen Gesetzes Preu ßen allein gehören . Nachdem Schleewig so in den Besitz Preußene übergegangen sei , werde Graf Bismarck dem von England , Frankreich und dem deutschen Bunde aus gedrückten Wunsche gemäß die Stände Holsteins einberufen , um sie über das definnive Schicksal Holsteins zu Rath zu zehen . Graf Biemarck be zweiselt nicht , daß die Stände unter diesen Umstän den für die Annexion stimmen wurden , welche auf diesem Wege ohne Eroberung und Gewaltsamkeit voll zogen werde . Das ist der preußische Plan , aus dem Graf Bismarck nach glaubwürdigen Angaben in Paris kein Hehl gemacht huben soll . Graf Bismarck soll dort freundschaftliche Gesinnungen für Preußen gefunden und nur erfahren haben , ein Wunsch für die Anerkeunung Italiens werde vielleicht bei Oesterreich ausgedrückt werden und in diesem Falie würde die Unterstützung Preußens ange nehm sein . Man würde gern in eine Erweiterung der Macht Oesterreichs in der Richtung der Donaumün dungen einwilligen , was für die Handelsbe ziehungen Oesterreichs , Deutschlands und Frank reichs sehr wichtig sein würde . Die römische und die venetianische Frage werde von Pleußen in seinem eigenen Interesse als neutrales Gebiet betrachtet und Oesterreich und Frankreich allein überlassen werden . Mit diesen allgemeinen , aber wichtigen Be merkungen soll Graf Bismarck Paris verlassen haben . Er hat den italienischen Gesandten nur besucht , um Oesterreich einzuschüchtern und ihm zu zeigen , was Preußen eventuell thun könne . Die beiden ersten Punkte sind Oesterreich ver kraulich unterbreitet und verworfen worden ; das Samenkorn ist indessen nicht gänzlich aus einen unfruchtbaren Boden gefallen . “ — Zu den Bemerkungen der Kreuzztg . über den Artikel der Nordd . Allg . Zig . in Betreff der Kölner Erzbischofswahl ( Echo Nr . 328 und 329 ) demerken die Kölner Blätter : Wir können dieser Schlußbemerkung der Kreuzzeitung im Ganzen nur zustimmen . Was jedoch den Zweifel dersel den betrifft , ob der Artikel der Nordd . Allg . offiziös sei oder nicht , so glauben wir hierüber Aufschluß geben zu können . Der Verfasser des Artikels versichert zwar im Anfange desselben , daß er seine Mittheilungen aus „ zuverlässiger Quelle “ geschöpft habe ; allein die Weise , in wel cher er das Verhalten des apostolischen Nuntius n München und des Dom = Kapitels im weiteren Verlauf darstellt und beurtheilt , macht es durch aus zweifelhaft , daß er wirklich gut unterrichtet gewesen sei . Es wird uns nämlich in zuverlässi ger Weise versichert , daß das Verhalten des Kapitels bei dem in letzter Sitzung gefaßten Be schlusse nicht auf einer Entscheidung des apostoli schen Nuntius zu München , wie der fragliche Artikel es darstellt , sondern auf einer ausdrück lichen Weisung des Papstes selbst beruhie , mit deren Uebermittelung der Runtius allerdings jetzt , wie auch bei frühern Erlassen des apostoli schen Stuhles in dieser Angelegenheit , vom heil . Vaier beauftragt gewesen sei . Ver ält sich aber die Sache so dann kann es der königl . Staats Regi rung nicht unbekannt geblieben und daher auch von ihr die irrige Darstellung des Sach verhaltes , wie sie in jenem Artitel enthalten ist , nicht ausgegangen sein . Es ist ferner nicht an zunehmen , daß die königl . Staatsregierung die in jenem Artitel ausgesprochene Ansicht theilen sollte , als sei nicht jeder Katholik vollständig be fugt , eine Entscheidung des Papstes über einen , bei ihm obwaltenden Zweifel durch jeden aposto lischen Nuruius nachzusuchen . Es ist darum das Befremden und Erstaunen welches der Artikel hierüber kund gibt , ein weiterer Beweis , daß der selbe nicht offiziös sein kann . Es wird jedoch nach obiger Mittheilung nicht mehr zweifelvast sein können , welches Gewicht din dem apostolischen Nunnus und dem Dom = Kapitel gemachten Vor würfen von „ unbefugter Hineinziehung und Ein mischung eines dem Auslande angehörigen laten " und von „ einem gänzlichen Verkennen der Stellung der preußischen Regierung zu den Bischofswahlen " beizulegen sein wird . Ist näm lich die Weisung : fur den Fall , daß nur zwei Kandidaten auf der Liste verbleiben , sich der Wahl zu enthalten , vom Papste selbst ertheilt und der apostolische Nuntius nur mit der Uebermittelung dieser Weisung beauftragt worden , so konnten weder der Nuntius noch das Dom = Kapitel ohne Pflichtvergessenheit anders handeln , als sie nach Angabe des gedachten Artikels gehandelt haben und es ist nicht einzusehen , auf welchen Grund hin dieses Verfahren zum Gegenstand einer öffentlichen Anklage gemacht werden konnte . Es wird sich hieraus ferner abnehmen lassen was von der ausführlichen Auseinandersetzung jenes Artikels über das unbegrenzte Streichungsrecht der königl . Staats = Regierung zu halten ist , in dem der apostolische Stuhl sonder Zweifel am besten wissen mußte , welche Besugnisse in dieser Beziehung der Regierung eingeräumt worden sind . Dem Dom = Kapitel stand hierüber nicht die Entscheidung zu ; es hatte nur einfach den Wei sungen des Papstes , auf welche spezielle Aure gung dieselben auch ertheilt sein mochten , Folge zu leisten , wie es dies nach Angabe jenes Artikels auch gethan hat . — Die Berl . . = Ztg . schreibt : Im heutigen Staats = Anzeiger wird folgender Erlaß des Kö nigs publizirt , welcher vom Minister = Präsidenten gegengezeichnet ist : „ Ich will bei der bevorstehen den Vermählung Meiner Nichte , der Prinzessin Alexandrine königlichen Hoheit , die herkömmliche Prinzessinnen = Steuer unter Vorbehalt des Rechts für künftige Fälle hierdurch erlassen und beauf trage das Staatsministerium , diese Ordre durch die Gesetz = Sammlung bekannt zu machen . Berlin , den 13 . November 1865 . Wilhelm . “ In gleicher Weise ist bei den früheren Verm hlungen preuß Prinzessinnen seit 1822 , in welchem Jahre der Erbgroßherzog von Mecklenburg = Schwerin eine preußische Prinzessin ( ebenfalls des Namens Alexandrine ) heirathete , die „ herkömmliche " Prinzessinnen = Steuer durch königl . Oreres speziell erlassen worden , immer „ unter Vorbehalt des Rechts für künftige Fälle . “ Auf das Wort „ her kömmlich “ ist ein besonderer Nachdruck zu legen , da die Prinzessinnen = Steuer eben bloß auf dem Herkommen , nicht aber auf der Landeshoheit be ruht . Es liegt in der Natur der Sache , daß die Entrichtung einer Mitgabe oder Aussteuer an die Prinzessinnen bei ihrer Vermählung eigentlich Niemanden anders , als den Landesherrn angeht ; sie hat mit dem Staatsrechte und mit der Unter thanenpflicht nichts zu schaffen . Nun hat sich aller dings in früherer Zeit in den meisten deutschen Staaten eine Art Herkommen gebildet , vermöge dessen bei der Unzulänglichkeit der Einkünfte des Fürsten die getreuen Unterthanen Beisteuern zu solcher Mitgabe leisteten . Wo aber dieses Her kommen nicht eine formelle Sanktion erhalten hat , durch welche es zu einer festen , die Staats kasse belastenden Verpflichtung ausgebildet wor den , da kann die Frage , inwieweit es noch in Kraft bestehe , nur unter Zurückgehen auf die alten Lehnsverhältnisse und and re Spezialtitel festge stellt werden . In Preußen könnte von einer Er hebung dieser Steuer aus Staatsmitteln nicht eher die Rede sein , als bis sie entweder in dem regelrechten Etat , oder durch ein Spezialgesetz , immer aber unter Zustimmung des Landtages festgesetzt worden . Das „ Herkommen “ ist in Preußen für einzelne Landestheile gar nicht nach zuweisen , für die westlichen Provinzen existirt es nicht , die schlefischen Stänoe haben sich aus drücklich dagegen verwahrt , daß sie nach Her kommen zu der Prinzessinnensteuer verpflichtet seien . Sonach ist das „ Recht für künftige Fälle " , welches durch den oben mitgetheilten Erlaß des Königs vorbehalten worden , einestheils über Montag . Insertionen für des Echo der Gegenwar ! — besorgen in Köln : Ad . Baedec u . W . Greven ; Bonn : A . Hem J Düsseldorf : C . Klingen : Ber # # cc saasenstein & Vogler : Leipi ) . Cagler und Illgen & am ; Fo , 7 kungeh alts : rauchay , Laffte - Ballig Pdug - “ Oe , 8 Place de Ià bourse . # # # sorige Nr . 332 haupt von fraglicher , anderntheils jedenfalls von beschränkter Ratur . — Allgemein mehren sich die Klagen solcher civilversorgungsberechtigten Militärs , denen der vorjährige Felozug nicht zur Seite steht . Wäh rend in früheren Jahren , mit wenigen Aus nahmen , eine gleichmäßige Berücksichtigung solcher Personen stattfand , kommen jetzt in erster Reihe die vorjährigen Kämpfer zur Anstellung . Die große Zahl mit Orden Dekorirter , denen in ihren darüberlautenden Besitzzeugnissen eine be sondere königliche Berücksichtigung zur Seite steht , werden in Folge dessen be . den meisten Verwaltungsbehörden ganz besonders bivorzugt und insbesondere ist es auch der Prinz Friedrich Karl , welcher mit großer Fürsorge für das Unter kommen seiner ihm untergeben gewesenen Kämpfer Sorge trägt . — Der wichtigste Gegenstand für die Provin zial = Landtage ist die Aufbringung der Kosten , helche rurch die Veranlagung der Grundsteuer veraulaßt worden sind . Bekanntlich hat der Fis kus diese Kosten vorschußweise den Provinzen vorgestreckt und will natürlich seine Vorschüsse wieder zurückgezahlt haben . Hr . v . Patow ging als Finanzminister bei seinen Anordnungen in dieser Hinsicht von der Voraussetzung aus , daß die erwahnten Vorschüsse des Fiskus durch einn mäßigen Zuschlag zur Grundsteuer allmälig zu rückgezahlt werden könnten . Im Abgeordneten hause hat man vorgeschlagen , daß der Fiskus diese Kosten tragen möge . Die Regierung hat jedoch im Gefühle der eigenen Bedurfnisse dem Fiskus solche Last nicht aufbürden lassen . Das Herrenhaus äußerte den Wunsch , daß die Auf bringung der in Rede stehenden Kosten den Pro vinzen überlassen und nach den lokalen Verhält nissen bewerkstelligt werden möge . Diesem Wunsche entsprechend hat die Regierung die Provinzial Landttage einberusen . Ihre Aufgabe ist , Gut achten darüber abzugeben , wie die Aufbringung der Kosten der Veranlagung der Grundsteuer in den verschiedenen Provinzen zu bewerkstelligen sei , damit sie für die Betheiligten so wenig als möglich drückend werde . Wie ich höre , dürften viele der einberufenen Provinzial = Landtage den Vorschlag machen , daß die aufbringung der er wähnten Kosten jeder Provinz als eine allgemeine Last aufgel gt werde . Bonn , 2 . Dez . Auf der hiesigen Universität sind in diesem Semester 818 Studirende imma trikulirt , während sich ihre Zahl im vorigen Sommer auf 908 , im letzten Winter auf 906 belief . Von den 818 gehören zur katholisch = theo logischen Fakultät 215 ( gegen 187 im Sommer ) , zur evangelisch = theologischen 56 ( gegen 63 ) , zur zuristischen 151 ( gegen 198 ) , zur medizinischen 142 ( gegen 163 ) , zur philosophischen 254 ( gegen 297 ) ; Ausländer , d . h . Nicht = Preußen , befinden sich darunter nur 102 ( gegen 145 des vorigen Sommers . ) Frankfurt , 1 . Dez . Wir haben demnächst in unserer Gegend ein zweites Californien zu er warten . Man berichtet nämlich einem hiesigen Blatte , daß vor einigen Tagen in dem bei Hanau gelegenen Dorfe Klein = Steinheim bei der Anlage einer Dampfschneidmaschine gelegentlich des Fun damentgrabens des Schornsteins in einer Tiefe von — 11 Fuß eine reichhaltige Ader reines Golderz , das nach der Schmelzung den 16 . Theil reinen 18karätigen Goldes ergeben , aufgefunden worden sei . Munchen , 27 . Novbr . Der „ bayerische Cour . “ berichtet „ aus sicherster Quelle " , daß die Bischöse Bauerns eine Kollektiveingabe gegen die Giesebrecht ' schen Plane bezüglich der Reform des Geschichtsunterrichts an den Gymnasien beim Kultusministerium eingereicht haben . Munchen , 28 . Nov . Se . Majestät der Kö ig hat dem Vernehmen nach am heutigen Tage auf die drei durch Todesfall in diesem Jahre erledigten Stellen im königlichen Maximiliaus Orden folgende drei Gelehrte zu Rittern dieses Ordens in der Klasse für Wissenschaft nach dem gutachtlichen Vorschlage des Kapitels ernannt : den Professor für Geschichte an der hiesigen königlichen Universität tdr . v . Giesebrecht , den Professor der orientalischen Sprachwissenschaften ( besonders des Sanskrits ) Dr . Bopp in Berlin und den Professor der Chemie Geheimenrath Dr . Bunsen in Heidelberg . Speyer , 30 . Nov . In der gestrigen Abend sitzung der Generalsynode wurde das alte Ge sangbuch mit 34 gegen 29 Stimmen in seine alten Rechte wieder eingesetzt . Heidelberg , 25 . Nov . Eine Anzahl hie studirender Polen , Spanier u . s . w . haben bier ein Korps gebildet , das die französischen Farben als Abzeichen trägt . Die hier studirenden Fran zosen haben nach dem Fr . J . mit diesem Korps nichts zu schaffen . Wien , 29 . Nov . Dem bereits bekannten vorläufigen Programm der bevorstehenden Kaiser reise nach Ungarn kann ich die folgenden positi ven Daten hinzufügen . Am Eröffnungstage des ungarischen Landtags ( 13 . Dezember ) werden sich die Mitglieder der beiden Häuser zunächst in der Kirche versammeln , um einem Pontifikalamte beizuwohnen , welches der Kardinal = Primas Scitovsky celebrirt . Hierauf verfügen sich Depu tirte und Magnaten nach dem großen Empfangs saale in der königl . Residenz zu Ofen , wo der Kaiser , umgeben von den obersten Hofchargen und den ersten Würdeträgern Ungarns , dem Kanzler , dem Tavernicus , dem Großmarschall und den beiden Kronhütern , die Thronrede in ungarischer Sprache verliest . Se . Majestät trägt bei dieser feierlichen Gelegenheit die ungarische Generals = Uniform , welche er zum ersten Male seit 1861 , bei seinem letzten Besuche der Haupt stadt Ungarns , angelegt hatte . Nach der Thron rede verfügen sich die Mitglieder beider Häuser wieder nach Pesth , um zunächst eine gemeinsame Sitzung zu halten und sich sodann in zwei Kammern zu konstituiren . Da der neue Saa ! für das Unterhaus am Eröffnungstage noch nicht vollendet sein kann , so werden die Deputirten im großen Saale des neuen Museums , der eigent lich für die Sitzungen der Magnaten bestimmt ist , vorerst ihre Sitzungen halten . Die Magna tentafel wird wahrscheinlich in der Redoute sich versammeln . — Das neue Anlehen ist zu zwei Drutteln dazu bestimmt , die Verpflichtungen des S aats an die Bank vollständig abzutragen , so zwar , daß nicht , wie die „ N . Fr . Presse “ heute annimmt , noch die letzte , Ende Dezember 1866 fällige Rate zu beschaffen wäre , sondern vielmehr schon jetzt die ganze , sowohl Staatsgüter = als Wiener Währungsschuld abgetragen werden soll ; es wird dies sogar direkt von Seiten des Pariser Konsortiums geschehen . Die der Bank verpfän deten Staatsgüter stehen hierdurch wieder zur freien Verfügung der Regierung , welche bereits bezüglich derselben eine Operation vermittelst Pfandbriefen eingeleitet hat . — Die Amnestie für Ungarn , welche der Kaiser = Reise vorangehen soll , wird sich , wie man hört , auf alle Flüchtlinge , mit Ausnahme Kossuth ' s , erstrecken . T Brussel , 3 . Dez . Es hält schwer , Nach richten aus Laeken und aus dem hiesigen Palais zu erlangen . Gestern Abend gelang es dem König , ein kleines Beefsteak und ein Glas Wein beizubringen , wodurch er gekräftigt und der Blut durchfall gehemmt ward . Die Nacht vom Freitag auf Samstag brachte dem König einigen Schlum mer . Am Sonntag Morgen trat daher einige Besserung ein . Trotzdem bleibt der Zustand sehr gefahrdrohend und nur wenn die Besserung meh rere Tage anhält , läßt sich Hoffnung schöpfen . H Paris , 1 . Dez . Der Abend = Moniteur enthält Berichte aus Mexilo vom 28 . Oktober . Die Kaiserlichen trugen einen entscheidenden Erfolg davon . Inzwischen bleibt das Gesammte der Zustände noch immer gewagt und in Amerika , wo man im Stande ist , diese Dinge besser ols in Europa beurtheilen zu können , zweifelt man an die Dauer des neuen Kaiserreichs . — Die Vaudeville = Revue des Marquis de Massa in Compiegne hat dem Kaiser Gelegenheit geboten , dem Schriftsteller = Edelmann ein Exem plar des „ Leben Cäsars " zuzustellen . Dasselbe trägt folgende Widmung : dem Commentator Cäsar ' s , der Commentator Cäsar ’ s . Man hat wahrgenommen , daß bei der dritten Serie der Gäste von Compiegne mehrere polnische Namen und kein einziger Russen = Name vorkommen , diese Serie heißt die katholische Serie ; die vierte und letzte Serie wird eine entschieden italienische Färbung tragen . — Prinz Napoleon ist in Toulon ange kommen , er besuchte das Widderschiff , der „ Stier " , und begab sich heute nach Paris . — Am 30 . November machte das Garde Chasseur = Regiment zu Pferde eine militärische Promenade eigener Art . Gegen 1 Uhr traf es an dem St . Petersplatze von Montmartre ein , umritt den steilen Berg an der Süd = und Ost seite und ritt dann an der Nordeite den nicht viel weniger steilen Abhang hinauf . Es war ein prächtiges Schauspiel , wie die feurigen arabischen Hengste , mit denen das Regiment beritten ist , im Galopp die Unebenheiten des Terrains überwan den und dann das ganze Regiment auf dem freien Abhange Ruhe hielt . Die Marketenderinnen hatten keine Lust , den Uebergang des Berges zu wagen , sie kehrten um und erwarteten mit ihren Wagen das Regiment auf der anderen Seite , ohne etwas verkauft zu haben . Es ist das erste Mal , daß zum Erstaunen und Ergötzen der Be wohner ein Kavallerie = Regiment die steilen und engen Straßen der Höhe des Montmartre durch ritten hat . Trotz der wilden Natur der Pferde verlief der Marsch ohne jeden Unfall . In Athen scheint gegenwärtig die tollste Staatswirthschaft der ganzen Welt zu herischen . Innerhalb vier Wochen tauchten nicht weniger als sechs neue Ministezien auf . Die letzten aus führlichen Nachrichten , die wir haben , sind vom 17 . und 18 . Nov . und melden die wunderbarsten Dinge . Das am 2 . Nov . nach Abgang des Ministeriums Komunduros eingesetzte Ministe rium Deligeorgis dauerte nur einige Tige , weil es sich gegen den Einfluß des Grafen Sponneck nicht halten konnte . T New - York , 23 . Nov . ( pr . Dampfer Cuba . ) Die gesammte Bundes = Reiterei erhielt Befehl , sich nach San Antonio ( Texas ) zu be geben . Laut Bericht aus Matamoros haben die Republikaner die Belagerung dieses Platzes aufge hoben ; sie wurden zersprengt und von den kaiser lichen Truppen verfolgt . Shiloh ( Staat Illinois , Nordameri Hier ereignete sich vor Kurzem eine schreckt Vergiftungsgeschichte . Die Aerzte Campbell : Minner von hier hatten sich aus der Apotl des Anderson in Chester eine Quantität Calo kommen lassen und gaben an einem einzigenT das Arzneimittel 40 ihrer Patienten ein . erkrankten unter den gefahrdrohendsten Sym men , sieben derselben starben sofort und u fürchtet , daß auch die übrigen Patienten di das Calomel so vergiftet worden sind , daß daran sterben müssen . Bei der Untersuchung Calomel ergab es sich , daß es mit ätzen ! Sublimat gemischt war . Das ist nun freilich starkes Gift . Eine ganze Familie , Mann , F und Kinder , erlagen den Folgen der Vergiftr Das Calomel war aus England bezogen worl Wahrscheinlich wurde durch eine Fahrlässiz im Ladoratoriunk eines dortigen Fabrikanten fressende sublimirte Quecksilber unter das Calo gemengt . Wie viel Unglück mag aber jine England gekommene Sendung Calomet se angerichtet , wie viele vereinzelte Todesfälle : es schon verursacht haben , ohne daß nia Todesursache geahnt hat ? Cirilstand der Stadt Nachen Geburten : 2 . Dez . Anton Dondorf , vor Kölnthor . Helena Arets , vor Pontthor . — Wilh . Neu vor Jatobsthor . — Eligius Wilhelm Hupp Annuntiatenbach . — Anna Maria Han Wirichsbongardstr . — Katharina Schneid Bongard . — Maria Kath Krott , Bergstr . Johann Jos . Hub . Kirsch , Bahnhofstr . — M Louise Margaretha Müller , Aureliusstr . Heiraths = Ankündigungen . 3 . Dez . Heinrich Scheilen , vor Kölnthor , Maria Kath . Jussen , daselbst . — Johann : Schmitz , Bergdrisch 6 , mit Maria Kath . Jan Seilgraben 15 . — Laurenz Ortmanns , Alex derstr . 103 , mit Maria Anna Bayer , Peterstr . Sterbefälle . 2 . Dez . Peter Joseph Münchs , 63 . , Kölnthor . — Anna Maria Panhausen , Grandjean , 66 . , vor Pontthor . — Hel Hermans , 3 . , Adalbertstr . — Heinr . Wil meyer , 46 . , Alexanderstr . — Aloys Jo Geldermann , 52 . , Pontstr . — Maria Susa Klein , 4 . , Jakobstr . Familien = Nachrichten . Verlobt : Aug . Sohl mit Katharina Bi Düsseldorf u . Wesel . ) Verheirathet : Seuf = Fabrikant Herm Everh . Grieving mit Maria Kath . Luise O ( Düsseldorf . ) — Bierbrauer Eduard Jos . K . Freyhoff mit Marg Servais . ( Düsseldorf . ) Jos . Hagdorn mit Gertr . Bühren . ( Wesel Borth . ) — Paul Hochscheid mit Sophia M ( Köln . ) — Jos . Will mit Gretchen Westho ( Zündorf . ) Gestorben : Kaufmann Andr . Fickerma ( Werl . ) — Emilie Jordan , gez . Henze , 29 ( Elberfeld . ) — Kaufmann Eduard Arn . Me ( Köln . ) — Frau Kath . Helena Hartmann , 2 des Adv = Anw . Christ . Flamm , 78 J . ( Kö — Kreisgerichts = Sekretär Friedr . v . Ku 37 J . ( Ahlen . ) — Peter Branct , 17 J . ( Bo Rentner Christ . v . Haw , 46 J . ( Trier . ) Fallimente . Durch Urtheil vom 30 . November hat königliche Handelsgericht hierselbst den zu Er wohnenden Kleinhändler Hubert Rodenbuso Fallitzustand erklärt und den Zeitpunkt der öffnung des Fallimeats provisorisch auf den November d . I . festgesetzt . 22 . Dezember , Vorm 11 Uhr , Falliment Leonard Schmitz zu Jülich , letzter Verifikatic Termin . 12215 . Zu verkaufen zwei komplette Asso ments , zu Schoddy eingerichtet . Auskunft in Expedition . 12271 . Eine zweite Etage , bestehend drei durcheinander gehenden Zimmern , mit a Bequemlichkeiten versehen , ist an 1 oder 2 Personen zu vermiethen : Mariahilfstr . 8 . 12331 . In der Gasgasse ist Freitag Ab aus der Fabrik der Herren D . Uhlbo & Mindel bis am Ausgange der Gasse schwarz seidener sechszehnfacher Regenschirm loren worden ; wer solchen da zurückbri : erhält eine entsprechende Belohnung . Meteorologische Beobachtunge von W . J . Mercken in Aachen . # # # nis blicke , bstimt M heine iben . von eden , age 3 des . ra er Be Mig reso Präi schluf sor möge Mitz estoße er Seite aus Sitzur je de Hahs er 9 die e we der gen de e sehel zur 9 . d aß z ender der 28 H von 1 9n er z1 ab n sei 3 de ed n zu umiss b an bend dähle eferti lung en nich des A : de der m ne . oder mi cht vicht # # chlü dun Be im 917 17 se , tert abt olle die Deyr Aber mi chick beil Uess 0 : 5 7 e n3 Di ch le om u den . m u ücke hick 1 , 9 zun zun Ar B en en en nen zen fass kus era # rsp Jib rs # 011 rip Sei D se na en ne da e . La en 1 sen 10
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"1865-12-04"
Echo der Gegenwart. 1848-1935
2
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[ "Aachen" ]
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0 Todes = Anzeige . Verwandten und Bekannten widmen wir hiermit die Trauer = Anzeige , daß es dem Allmächtigen gefallen hat , unsere innigst geliebte Gattin , Mutter , Groß und Schwiegermutter , Katharina Panhausen , ged . Grandjean , im Alter von 65 Jahren , nach langen und schweren Leiden , mehrmals gestärkt mit den Heilsmiteln der katb . Kirche , in ein besseres Jenseits zu sich zu rufen . Um stille Theilnahme bitten der trau ernde Gatte und Kinder : Wilhelm Pauhausen . Franz Panhausen . Barbara Fritz , ger Panhausen . Gertrud Hennes , # c . Panhausen . Maria Vondenhoff , ged . Panhausen Josephine Kessels , ged . Panhausen . Die Beerdigung findet statt Montag den 4 . d . . , Nachmittags 3 Uhr , und die Exequien werden Dienstag den 5 . d . . , Morgens 10 Uhr , in der Pfarr kirche zum beil Kreuz gehalten werden . Sterbehaus : Vor Pontthor . Todes = Anzeige . 2 Verwandten und Bekannten hiermit die Trauer = Kunde von dem gestern Abend 10 Uhr erfolgten Tode unseres lieben Gatten , Vaters , Bruders , Schwie ger = und Großvaters , des Herrn David Hirtz , im Alter von 76 Jahren . Die Hinterbliebenen . Aachen , den 3 . Dezember 1865 . Die Beerdigung findet Dienstag den 5 . d . . , Morgens 10 Uhr , statt . Sterbehaus : Größkölnstr . 86 . . Bürger = Kasino . Dem versterbenen Mitgliede , Herrn A . Geldermann , Dienstag Nachmittags 3 Uhr , die letzte Ehre erweisen zu wollen , ladet hierrurch ein der Vorstand . Drei erfahrene Kupferschmiede = Gesellen gegen dauernde Arbeit und hohen Lohn sucht Ant . Mart . Dahmen 12328 . in Linnich . Gestern Morgen wurde von der Komphaus badstraße , Kölnstraße bis zum Markt ein goldener Ring , gez . S . S . verloren . Dem redlichen Finder 2 Thaler Belohnung : Komphausbadstraße Nr . 17 . 12333 . Ein Pelzrock in gutem Zustande ist zu verkaufen . Auskunft in der Exped . 12332 . Ein in gutem Zustande befindliches Wagengeschirr nebst Reit = Sattel zu kaufen ge sucht . Auskunft in der Exped . Möblirte Zimmer mit oder ohne Kost zu ver miethen : Harskampstr . 78 12334 . Maluga = Tranden , französischen Blumen kohl , Radieschen . Trüffeln , Poulardes du Mans , frischen Rhein Salm , Austern , Kaviar , Pasteten , täglich frischen Rhein = Salm , Kabeljau , Schellsische , sowie alle Delikatessen und Wilepret empfiehlt Jobann Kremer , Hartmannstraße 16 . Löhergraben 17 ist die erste Etage zu ver miethen , bestehend aus 4 oder 5 schönen Räu men nebst allen Bequemlichkeiten . Drei Kupferschläger können gegen guten Lohn sofort in Arbeit treten bei Kosten , Löher graben 17 . 12310 . Ein tüchtiger Heizer wird gesucht . Auskunft in der Expedition . Dem theuren Bäbchen Pontstraße 100 zum heutigen Namensfeste gewidmet . Schön wie Maienröslein glühen , Hold wie Lenzesdüfte weh ' n , Sollen Deine Tage blühen , Sollst Du Deinen Frühling seh ' n ! Nichts soll Deine Fieud ' verkümmern , Nie sich Dir ein Unfall nah ' n ; : Und kein Sturm Dein Wohl zertrümmern , Auf der gold ' nen Hoffnungsbahn ! Dieses wünschet wohlgemeint Dir ein herzensguter Freund ! P . V . Ein donuerndes Lebehoch meiner lieben Mutter und = chwester Barbara . . . . r auf der Sandkaulstraße zu ihrem Namensfeste von ihrem Sohne und Bruder M . T . Dem Fräulein Barbara S . zu ihrem heutigen Namensfeste ein dreifach donnerndes , knallendes bis in die Pontstraße 100 schallends Lebehoch ! B u . Nachlaß des Thomas Carter . In Gemäßheit des Biktoris = Aktes 22 und 23 , Kapitel 35 , betitelt „ Akt über das Amendement des Gesetzes in Bezug auf das Eigenthum und die Verantwortlichkeit der Kuratoren “ wird hier : mit zur öffentlichen Kunde gebracht , daß sämmt liche Gläubiger oder all diejenigen Personen , welche Rechte oder Ansprüche zu erheben haben an die Güter des Thomas Carter , früber in Frankreich , zuletzt in Aachen wohnhaft , und als ehem liger Capitain der königlichen Artillerie Großbritanniens am 11 . August 1865 zu Aachen gestorben , dessen Testament am 9 . September 1865 bei dem Court of Probate Ihrer Majestät durch Thomas Shaen Carter , einziger Testa ments = Erekutor , gehörig eingetragen worden , hiermit eingeladen werden , schriftlich ihre Forde rungen und die Beweisstücke ihrer Ansprüche an bejagten Exekutor , in der Amtsstube seiner An wälte , der Herren Rickards & Walker , Nr . 29 Lincoins - Inn - Fields “ . ondon gelangen zu lassen . Diese Zustellung muß von jetzt ab bis inklusive 28 . Februar 1866 erfolgt sein ; nach abgelau fener Frist wird der Exekutor die Vertheilung des Nachlasses des besagten Thomas Carter , verstorben , an die Berechtigten vornehmen , und sollen sodann nur diejenigen Anträge Berücksich tigung finden , welche in der gestellten Frist ihm zugegangen sein werden . Demnach wird derselbe jedweder Verantwort lichkeit in Bezug auf die von ihm gemachte Ver theilung jenes Nachlasses oder eines Theils des selben all denjenigen gegenüber ledig sein , die mit der Zustellung ihrer Ansprüche säumig gewesen . London , den 14 . November 1865 Rickards & a Walker , 29 Lincoins - Inn - Fields London W . . , Anwalte des benannten Exekutors . 12329 . Haus = Verkauf . Das hierselbst in der Mittelstraße sub Nr . 10 gelegene Haus soll : Samstag den 16 . Dezember d . . , Morgens 10 Uhr , auf der Amtsstube des Unterzeichneten , öffentlich verkauft werden . Dasselbe ist auch vorher aus freier Hand anzukaufen . Nähere Auskunft ertheilt Justizrath Weiler , Notar . Holz = Verkauf aus den Gemeindewaldungen von Brand . Montag den 18 . Dezember . , Morgens 10 Uhr , soll in dem Gemeindehause zu Brand vor dem Bürgermeister Herrn Huppertz aus oben genanntem Walde folgendes Holzmaterial öffent lich meistbietend versteigert werden . 1 . Distrikt Steingensbusch : 8 Morgen Kieferstangenholz zu Bauholz und Keffern geeignet , in 16 Loosen . 2 . Daselbst : 15 Morgen Buchen = , Eichen = und Birken Schlagholz mit den Kiefern , in angemessenen Loosen . Der Förster Kuhn zu Freund ertheilt nähere Auskunft . Burg Maubach , den 1 . Dezember 1865 . Der Forstadministrator , 12326 . Mohring . Geschäfts = Verlegung . Meinen geebrten Kunden zeige hiermit ergebenst an , daß ich meine Konditorei von der Theaterstraße 10 nach dem Theaterplatz 7 verlegt habe . Zu den herannabenden Festen beehre mich dieselbe zu ge neigtem Zuspruche bestens zu empfehlen . Eine reiche in Paris selbst getroffene Auswabl in Attrappes , Bonbonnieres , Objets à surprise und für Cotillons zeichnet sich durch ganz besondere Vielseitigkeit und Eleganz aus . Ebenso empfeble ich für Diners und thé - dansants das Neueste in Eis , Aufsätzen und Desserts , sowie Backwerke für bei Kaffee , Thee und Wein . Bestrebt , alle gef . Ordres sorgfältigst auszuführen , bittet um geneigten Zuspruch acbtungsvoll Etts Wahl , Konvitol , Theaterplatz 7 . 12320 . Zöbel - Wagen VOn Talse uunm Adunge Br . J6 . Nalmedy Plses de Commerer . KOSGGSES RORO X 6 2 — e 3 c 8 5 C 2 ∆ 95 9 * Jupp et hat nüs gegäve met en Platsch . Einige Würseler . Quartett - Verein . Heute Montog den 4 . Dezbr . : Ballotage . Teutonia . Heute Abend 8 Uhr : „ Kränzchen “ . im Gesellschaftslokale bei Vontz . Der Vorstand . Theater des Kölner Hänneschen im Saal des Hrn Schröder , Gasthaus zur Stadt Brüssel Büchel Nr . 8 . Montag den 4 . Dezember : Oberon , König der Elfen . Oper in 4 Akten . Es ladet ergebenst ein Fr . Millowitsch . Stadt - Theater In Aachen . Montag , den 4 . Dezember 1865 . 9 . Vorstellung im 3 . Abonnement . Zum ersten Male : Ausredeh lassen . Lustepiel in 1 Akt von R . Benedix . Hierauf : Das Schwert des Damokles . Schwank in 1 Akt von G . Putlitz . Zum schluss : zum ersten Male : Die flotten Bursche von Heidelberg . Komische Operette in 2 Akten vou Braun . Musik von F . v . Suppé . * % ) □ 2 . * 2 # 00 * 6 B 22 3 - — 9 " * 2 3 S 2 S 9 * 8 e * Geschafts = Eerffn Einem geehrten hiesigen und auswärtigen Publikum die ergebene Anzeige , daß ich mit dem heutigen Tage am hiesigen Platze Damengraben Nr . 7 im Hause des Herrn von Rieth , Café Royal , ein Geschäft in optischen , physikalischen und mathematischen Instrumenten errichtet habe . Ich erlaube mir hierbei besonders zu bemerken , daß meine Bril lengläser durchgehends von bester Qualität , größtentheils von mir an gefertigt und geschliffen sind und daß ich im Stande bin , für jedes Auge sofort ein passendes Glas zu finden . Indem ich mich daher dem Wohlwollen des geehrten Publikums bestens empfehle , werde ich bestrebt sein , durch gute preiswürdige Waare , sowie durch aufmerksame Bedienung die Zufriedenheit meiner verehrten Kunden zu erwerben . Aachen , 29 . November 1865 . Arnold Meyer , Optiker u . Mechaniker . G ( 6 ( 2 C * 9 * 9 * * * 3 werden empfohlen für Transporte an Platze selbst als auch nach allen andern Rich , tungen unter Garantie und zu reellen Preisen 12188 . Es wird ein starker und erfahrener Grobschmied = Geselle gesucht gegen guten Lohn Auskunft in der Exped . 12206 . Quartier an stille Leute zu vermie ihen : Büchel 48 . Drei Schneidergesellen finden dauernde Arbeit . Georgstr . 24 , 3 . Etage . 12259 . 12260 . Ein Möchen , in Schneider = Arten erfahren , wird gesucht : Georgstr . 24 , 3 Etaze fein angekleidete u . nicht Pels angelleidete , in großer Auswahl und zu billigen Preisen empfiehlt Nik Schürmanns = Hammer . 12011 . Großtölnstr . 20 . 2227 . Einen Gußputer und einen Lehrlhz Gustav Schreur . Franzstraße 75 . 9 3 5 - . S 8 * * 22 : S 12 * * s — • 9 3 ∆ ∆ * * C mp 0 ee . 0 O C 12297 . Gebrüder Sinn in Aachen , Crefeld , Dortmund und in Eschweiler empfehlen ihre reichhaltigen Lager in Strumpfwaaren , Strickgarnen u . Kurzwaaren en gros et en délail , als : Schweißjacken , wollene Hemden , firbige Sayettjacken , baumwollene Unterjacken , Unterhosen , Leibbinden , Strümpfe , Socken , Aermel , Hauben , Netze , Handschnhe , Kleidchen , Unterröcke , Cachenez , Krinolinen , Korsetts , Stahlreifen , Zephirwolle , Estremadura , Strick = , Näh = und Häkelgarne , Nähseide sowie alle Sorten Besatzartikel in großer Auswahl zu den billigsten Preisen . Städtischer Gesang = Verein . Heute Montag Abend präzise sieben Uhr im großen Kurhaus Saale : Probe für das 3 Abonnements = Konze t . Das Chor = Komité . 12192 . Die Leinen = und Weißwaaren Handlung von Elise Krichel empfiehlt eine Partie Gardinen , gestr . und fagonnirte Stoffe , Shirtings und Taschentücher , und zwar so lange der Vorrath reicht , ohne Aufschlag . Emser Pastillen 11 . ( die Dose 10 Sgr . ) , bewährt gegen hartnäckigen Husten und Ver schleimung der Brust . Für Aachen bei Herrn Otta Wahl . Konditor , Theaterplatz Nr . 7 . Berzogl . Rass Brunnen - Verwaltung . 12185 . Eine Transversale , halb Levis , und eine ¼ Lang = Scheermaschine stehen billig zu kaufen . Auskunft in der Exped . 12327 . Ein rheinisches Haus , welches ganz Frankreich regelmäßig zwei Mal im Jahr bereisen läßt , wünscht den Verkauf von Artikeln , welche sich zum Export dahin eignen und nicht übergroße Muster erforvern , für feste Rehnung oder provi sionsweise zu übernehmen . Franko Offerten bez . 0 L . 397 beliebe man an Hrn . Haasenstein & Vogler in Frankfurt a . M . zu richten . Adalbertswall Drechsler strss . 16 . 12330 . Suestrun „ für Festgeschenke . Papeterien , Schreib = und Zeichnenmaterialien , Bilderbücher und Bogen , Schulbedürfnisse aller An , sowie Knaben = und Mädchen = Tournister in großer Auswahl empfehlen Wilh . Sieben & Theaterplatz Nr . 4 . 12314 . Elich Gülchen zu 1 Thlr . 10 Sgr und 1 Thlr . 15 Sgr . D . Schuster , 12232 . Komphausbadstraße Nr . 25 . sucht 12237 . Ein Heizer = Gehülfe für en Lokomobile wird zum sofortigen Eintritt gesucht . Ausk . in der Exped . 12202 . Ein Mädchen , das gut und selbst ständig kochen kann und gute Zeugnisse über seine Führung besitzt , wird gegen hohen Lohn gesucht . Auskunft in der Expedition . — 12223 . Ein Bäckerlehrling , welcher gleich Lohn bezicht , wird gesuchzt . Aust . in der Erp . 12251 . Ein Mädchen für Küche und Haus arbeit gesuch : Kleinmarschierstr . 14 . 12289 . Es wird in einer Dampfmühle vor Kölnthor ein zuverlässiger Mahlknecht zum so fortigen Eintritt gesucht . Ausk . in der Exped . 12291 . Ein reutsches Mädchen , welches gut Französisch spricht , sucht Stelle als Kindermäd chen . Auskunft Peterstraße 78 , erste Etage . 12325 . Schuhmachergesellen finden dauernde Arbeit bei C . Hesse , Wallstraße 32 . 12290 . Eine ordentliche Magd gesucht : Jakobstraße 13 . 12273 . Es wird ein Mädchen für Küch = und Hausarbeit gegen hohen Lohn gesucht . Auskunft in der Exped . Brönner ' s Fleckenwasser und klaphia , zum Waschen der Glacs = Handschuhe , empfiehlt N . Schurmanns = Hammer , Großkölnstraße 20 . 1315 . Die Gewerbehalle , Komphausbarstr . Nr . 11 , bietet fortwährend eine reiche Auswahl Möbel aller Art zu den billigsten Preisen und unter sicherer Garantie . Rheinische Eisenbahn . M Adjahrt nach Köln : 3 “ % , gess Vorm . , 12 “ “ , 24 , gsee , 74 Nachm . Abfahrt nach Verviers : ° , “ “ , 11 Vorm . , ° , — , 7 * Nachm . , 12 ° Nachts . Abfahrt nach Cupen : “ , “ “ , 11 Vorm . , “ , % , 7 % Nachm . Abfahrt von Eupen : * , 11 ° Vorm . , “ , “ , 6 “ 9 Nachm . * Mit Auschluß nach Euskirchen . Abfabrt von Euskirchen : “ , 9 “ Vorm . , 12 “ 5 , 7 “ Nachm . 12165 . Eine frequente Bier oder Branntwein = Wirthschaft mit sämmtlichem Inventar wird für gleich oder bis Neu jahr zu ubernehmen gesucht . Auskunft in der Erped . Zu verkaufen eine doppelte Glas = Hausthüre nebst Oberlicht : Großtölnstraße 44 . 12302 . Vier komplette Assortiments mit Grobspulen , auf Joddy ' s eingerichtet , in gutem Zustande , werden billig abgegeben . Auskunft in der Erpedition . 12296 . Bankarbeiter und 1 Schmied gesucht : Robenshof vor Kölnthor . 12293 . Weber gesucht für Satin und Croisé : Markt Nr . 23 . Ein Bäcker = Geselle wird gesucht Rehmstraße 3 . 12316 . Ein zweiter Bäckergesell gegen hohen Lohn gesucht : Sandkaulstr . 104 . Nachen = Düsseldorf = Ruhrorter Eisenbahn . Abfahrt von Aachen . Marschierth # * , 9 . , % , 3 % Nu . , % % , 80 Ab . Templerden * , 9 • . , “ , 3 “ Nm . , % , 8 “ Ab . Ankunft in Nachen . Templerden . “ , 10 “ . , % , 5 % Nm . , 111 Ab . Marschiert 3r , 10 “ . , T7 , 6 Na . , 11 “ 16 . Aachen = Mastricht = Landener Eisenbahn . Abfahrten von Aachen nach Mastricht und Luttich “ , 10 “ Morg . , “ , 7 Nm . nach Namur und Charleroi * , 10 “ Mgs . , 3 “ Nm . nach Parie 10 “ Mgs . nach Brüssel und Anwerpen via Landen 10 “ Mgs . , P Vr . nach Antwerpen „ via Hasselt = Aerschot 6 , 10 • — P Nn . nach Rotterdam und Amsterdam “ , 10 “ wig “ . nach Ostende und Lonvon 10 “ : Mrge . Personenposten in Nachen . Abfabr Personenpost nach Trier 7 Uhr früh , „ „ Iülich 7 „ „ „ Montjoie 430 „ Nchm Privatvost " Jülich 4 „ „ Personeupost „ Setterich 5 „ „ „ „ Eupen 6 „ Abds . Verantwortlicher Redakteur : P . Kaater . Kaatzer ' s Verlag . Druck von C . H . Georgi in Nachen .
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"1892-05-06"
Echo der Gegenwart. 1848-1935
1
ger
[ "Aachen" ]
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4 1892 . Nr . 107 . 44 . Jahrgang . 81 . — , v . Mfl . — E . Ergnhuen wortlicher Redakteur : i . B . Jos . M = Aelteste Zeitung Aachens mit größter Abonnentenzahl . Freitag , 6 Mai . — Erstes Blatt . Beummerlicher Rachahleus : i . B . Joi . Massum . Heituug Aachens Air grogter Abdanennngahl . Telegrammadrosse : Scho Nachen , — Telephonanschluß Nr . 62 . — Die Expedition befindet sich in den hinteren Räumen des Hauses Büchel 36 . Verlag von Kaatzers Erben . Druck von Hermann Kaatzer in Nachen . uen ddg dn Ogemant , dngengen imn Led = keumas = Pritman igsich zweimal Preis bei alen Posämtern das deuschen Reiches , Oesterteichlngam und Lrrnbung um 4 Mark . Exra Whonnement auf die Sonntagsnummer , eipgetragen im Postzeitungs = Preiskmant unter Nr . 1883 , vierteljährlich 75 Pfg . Annder sache dunch und jche in Gegemert im ganzen Regierungsbezirk Nach n die weiteste und erfolg veltone bei S Auonzuuergeitt In = und Auslandes nehmen Verbrettung von katnem auberem Biesigen Blats arruicht wirt , de Verdreitung . Die Gebhuen betragen 15 Plg . poo Zeite . Abs für das „ Eche entgegen . „ Ultramontaue “ Arbeitsordnung und „ ultramontaue “ Arbeiterausschüsse . Die „ Rheinische Weßifälische Zig . “ bringt unter dem 28 . April er . einen dritten , überaus gehässigen Streit artikel : „ Ultramonlane Arbeitsordnung und ultramontane Arbeiterausschüsse “ , der sich außer mit dem Abgeordneten Herrn Hitze auch mit meiner Person und den Zuständen in meiner Fabrik abermals beschäftigt . Ich hätte vor gezogen , diesem Blatte gegenüber in voller Reserve zu verbleiben ; dennoch veranlaßt mich die exorbitante Maß losigkeit im letzten Artikel zu einer orientirenden Er widerung . Es mag wohl selten mit so großer Kühnheit so viel Unwahrheit einem Leserkreise vorgeführt worden sein , der überwiegend aus den höheren urtheilsfähigeren Kreisen besteht . Es wird schwer , den guten Glauben des Ver fassers anzunehmen ; sträfliche Leichtfertigkeit ist die gelindeste Annahme . Wenn der Abg . Hitze gegenüber dem zweiten Artikel auf eine sachliche Erwiderung ver zichtete , so geschah dies nicht , wie der Verfasser darzu stellen versucht , weil eine solche nicht möglich war , sondern weil es ihm widerstrebte , einer Reihe von tendenz ' # s salschen Darstellungen eine eingehendere sachliche Erwide zung angedeihen zu lassen . Tendenziös unwahr ist wieder im dritten Artikel die Zurückweisung der Berichtigung des Herrn Hitze , daß unter 40 Vorstandsmitgliedern des „ linksrheinischen Ver eins für Gemeinwohl “ nur 6 bis 7 sich zur Centrums partei rechneten . Der Ehrenpräsident des Vereins , Herr Kommerzienrath Busch = Hochnenkirch , wie der erste Vorsitzende , Herr C . O . Laugen jr . . = Gladbach , werden gewiß die Richtigkeit der Angabe des Abg . ' te jeden Augenblick zu bestätigen bereit sein . “ ) Die Angabe des Artikelschreibers : „ Nach unserer Jasormation ist jedoch die Anzahl der Ultramontanen im Vorstande dis = Gemeinwohle ganz erheblich größer “ , gehört mindestens zu den sträflichen Leichtfertigkeiten . Der „ hochinteressante " aber eberso wysteriöse Hinweis : „ Wir könnten in nächster Nähe . = Bladbachs einen hervorragenden evanzelischen Textilindustriellen namhaft machen , welcher vollständig unter dem Einflusse eines hochultramontanen Pfarrers steht und mit unbewaffneten Augen von einem Ultra moatanen gar nicht zu unterscheiden ist “ , zeigt , wie müh sam der Verfasser mit bewaffzeten Augen nach mehr „ ultramontauen “ Mitgliedern des Vorstandes des links rheinischen Vereins für Gemeinwohl auf die Suche gehen muß . Der Verfasser neunt die Normalarbeitsordnung des linksrheinischen Vereins für Gemeinwohl einen „ Ab klaisch einer ultramontanen Fabrikordnung . “ „ Ihre Grundzüge, “ sagt er , „ sind von Ultramontanen fest gestellt , sie ist von ultramontanen Führern konzi pirt und die ganze Thätigkeit des „ Vereins für Gemein wohl, “ der außerdem selbst zum großen Theil aus Ul tramontanen besteht , hat sich , wie oben bewiesen , lediglich darauf beschränkt , sich dieselbe vorlesen zu lassen und dann seinen Namen dafür herzugeben . Wir haben deßhalb wohl Recht , ( ! ) die ganze Darstellung des Herrn Hitze eine durch und durch unwahre zu neunen , und man muß sich vur fragen : weßhalb weigert sich Herr Kaplan Hitze , den Thatbestand anzuerkennen , und welche Gründe mag * ) Die beiden Genannten siad Broteskanten , der Erstere ist zudem Meister vom Siubl . Die Angriffe der „ Rheinisch = westf . Big : “ gegen die Herren Frz . Brandts und Hitze sind um so stivoler und haltloser , als wie jene beiden Herren weitaus die meisten Mitglieder des Vorstandes des „ linksrheinischen Vereins für Gemeinwohl “ Protestauten und „ liberal “ sind . Daß dieselben zum Nutzen und zum Segen der Arbeiter mit einer kleineren Zahl von katholischen Industriellen zusammenarbeiten , ist ossenbar ein Bergehen , wenn nicht gar ein Verbrechen in den Augen bes naliovallibera ' en Orgaus Red . d . Scho d . S ; er plötzlich für die Ableugnung der Vaterschaft seines Kindes haben ? “ Dem angeblichen Beweise gegenüber ist die Thatsache : die Normalarbeitsordnung des linksrheiaischen Vereins für Gemeinwohl wurde im Jahre 1890 festgestellt zu sammen mit füaf Arbeitervertretern , die als solche ge wählt waren für die Sektion II der rheivisch = westfälischen Textilberufsgenossenschaft , 2 freien Arbeitern und den Ausschußmitgliedern des Vereins , von welch ' Letzieren ebenfalls nur die Minorität zur Centrumspartei gerechnet werden kann . Außer anderen Fabrikordnungen wurde bei den Be rathungen auch diejenige meiner Firma zu Grunde gelegt . Zu dieser heißt es in der Vorrede vom Jahre 1885 : „ Dieselbe legt keine neuen , bisher unbekannten Pflichten auf , sie stellt vielmehr nur zusammen , was bisher schon angeordnet , resp . theils durch Herkommen , theils durch ausdrückliche Anordnung des Arbeiter = vorstandes in die Praxis übergegangen war und sich als wirklich durchführbar gezeigt hat . “ Manche Paragraphen , die sich durchaus bewährt hatten , sind allerdings daraus herübergenommen . Nach gründ lichen Berathungen in einer Reihe von Sitzungen fand die letzte Feststellung einstimmig statt seitens der Arbeiter = Vertreter , der Kommissionsmitglieder und schließlich seiters des Vorstandes . Diese im Jahre 1890 festgestellte Fa brikordnung wurde unn jüngst selbstverständlich „ soweit abgeändert , als dies durch die inzwischen erschienene Gewerbeordnung ubthig war “ . An dieser Ab änderung war Herr Abgeordneter Hitze in hervorragen der Weise betheiligt , wozu er als parlamentarischer Re serent bei der Berathung der Novelle zur Gewerbeordnung zweifellos befähigt und am meisten berufen erschien . In der Vorstandssitzung vom 7 . Jannar 1892 wurde ihm einstimmig der Dank des Vorstandes dafür ausge spcochen , und ich ferner durch den Herrn Regierungs Präsidenten von der Recke autorisirt , ihm den be sonderen Dank der Düsseldorfer Regierung dafür auszudrücken . Das ist die Geschichte des berühmten „ Abklatschs einer ultramontauen Fabrikordnung " ! Herr Hitze hatte keine Veranlassung , seinen wirklichen Antheil an der Vaterschaft abzuleugnen , wohl ober allen Grund , die tendenziös ver zerrte Darstellung des Verfassers richtig zu stellen . In welch ' hohem Grade der Verfasser sich weiter der Unwahrhaftigkeit schuldig macht , sei im Folgenden nach gewiesen . Er sagt u . . , er habe nicht behauptet , daß das Resultat der Wahl des Arbeiterausschusses in mei ner Fabrik gefälscht werde . Der diesbezügliche Wortlaut in Nr . 102 der „ Rhein . = Westf . Zeitung “ ist folgender : „ Bei Herrn F . Braudis wird der Ausschuß in der Weise gewählt , daß die Arbeiter in einen Hut die Wahlzettel werfen , der betreffende huttragende Commis verschwindet in dem Comptoir , die Thüre wird verschlossen und nach einigen Stunden das Wahlresultat verkündet . Daß dann , wie die Arbeiter versichern , immer dieselben Leute aus der Urne her vorgehen , obschon die Arbeiter sich mehrfach abge sprochen hatten , dieselben nicht wieder zu wählen , kann nicht Wander nehmen “ Heißt dies etwas Anderes , als den Vorwurf der Fälschung machen ? Was würde der Verfasser sagen , wenn Jemand ihm ins Gesicht behaupten würde : „ Es sind mir in den letzten zwei Stunden silberne Lösfel aus diesem Zimmer gestohlen wocden , es ist aber während dieser Zeit Niemand in dies Zimmer gekommen als Sie , Herr Verfasser ! “ . Der wirkliche Sachverhalt ist dieser : der Krankenkassen vorstand und der Arbeiterausschuß sind in meiner Fabrik identisch . ( Titel II § 7 der bisherigen Fabrikordnung . ) Die Wahl vollz ' eht sich gemäß § 28 des Krankenkassenstatuts mit relativer Stimmenmehrbeit , nachdem alle großjährigen Kassenmitglieder durch Auschlag im Fabriklokale zur Generalversammlung eingeladen sind . Die Zettel sind durch ein Vorstandsmitglied zeitig vorher im Fabriklokale vertheilt , damit die Arbeiter in vollster Freiheit die Namen für die ausfallenden Vorstands mitglieder , die ihnen im Anschlage mitgetheilt werden , niederzuschreiben Gelegesheit haben . Die beschriebenen Zeitel werden im Generalversammlungszimmer im Beisein des Vorstandes zusammengefalten in ein hohes Kistchen geworfen und dann wird unter Assistenz von drei bis vier Vorstandsmitgliedern das Resultat der Wahl fest gestellt . Letzteres wird im Namen des Vorstandes durch Anschlag veröffentlicht und dem Oberbürgermeister unter Angabe der Namen der Neugewählten respektive Wieder gewählten mit genauer Wohnungsangabe der Betreffenden angezeigt . Alles vollzieht sich mit exakter Protokoll aufnahme und Zurückhaltung der Kopieen sämmtlicher Schrifistücke , so daß Alles aktenmäßig vorgelegt wer den kann . Weiter weiß der Verfasser zu erzählen , „ daß die Leute gegen diesen sonderbaren Wahlmodus Mißtrauen haben und sich beklagen , daß immer dieselbe hochultramontaue Küque aus der Wahlurne hervorgehe . “ Thatsache demgegenüber ist , daß im Jahre 1886 für 4 ausscheidende Mitglieder 3 neue 1887 1888 1889 1890 1891 4 4 4 4 4 neues aus der Wahl hervorgingen . Bezüglich der in meiner Fabrik besteheuben Schnaps prämie , welche diejenigen erwachsenen Arbeiter bei mir empfangen , welche während eines Monates sich des Schnaps genusses enthalten und dies auf Treue und Gewissen er klären , behauptet der Verfasser : dieselde führe „ zu einem ganz ungeheuerlichen System der Scheinheiligkeit und Unwahrheit einerseits und dem einer ausge breiteten Spionage andererseits “ . Diese Kritik ist in der That eine ungeheuerliche . Thatsache ist dagegen , daß in den nahezu 8 Jahren des Besteheus dieser Ein richtung ein zweifelhafter Fall zu meinen Ohren ge kommen ist , in dem der Angeklagte mir zugestand , daß er sich in dem Tage , an welchem er beim Schnapstrinken gesehen worden sei , geirrt haben könne . Dieser Tag könne in dem Monate gelegen haben , in dem er die Prämie erhalten , wonach ich ihm die Prämie beließ , weil ich auf Treu und Gewissen der Arbeiter noch Etwas halte . Gleich wahr oder besser gleich unwahr sind auch die weiteren Behauptungen des Verfassers , die ihre Spitze besonders gegen die Beziehungen des Herrn Abgeordneten Hitze zu den Arbeitern meines Geschäftes richten . Nach ihm wollen die Arbeiter „ von der sozialpolitischen Thätig keit des Herrn Kaplaus merkwürdigerweise Nichts wisse : . Sie beschweren sich lebhaft darüber , daß derselbe doch mit der Fabrik Nichts zu than habe und kein Beamter der selben sei , die Fabrik inspizire , Arbeiter zu sich berufe und ihnen lange Predigten über ihr Betragen halte . “ Thatsache ist demgegenüber , daß Herr Hitze , der mit denkoar größter Vorsicht und weitestgehender Zurück haltung das ihm vom Verfasser vorgeworfene Einmischen in die Verhältnisse der Brandisschen Fabrik vermeidet , von den Arbeitern hochgeschätzt und verehrt ist , daß derselde Vielen behülflich gewesen , viele Thräuen getrocknet und vieler Arbeiter Dank verdient und gefunden hat . Der Verfosser wird ja natürlich darin wieder „ den zimperlich süßlichen Ton der Gladbacher ultramontanen Sozialpolitik fiaden ! “ Das ist seine Sache . Soll ich nun noch erwähnen , daß unter der viel geschmählen „ Thiätigkeit des Arbeiterausschusses unter der speziellen Leitung des Herrn Koplaus Hitze in der ultra montanen Fabrik des Herrn F . Brandis ; der Arbeiter wechsel im Sinne der Entlassungnahme seitens der Arbeiter in guten wie in schlechten Jahren noch nicht ½ Prov . pro Jahr erreicht , daß die Entlassung von Arbeitern seitens der Firma gleich minimal ist ? Und das Alles ohne Geldstrafen außer für Zuspät kommen , Herr Anonymus ! Was muß da nicht für eine „ verderdliche Thätigkeit “ des Herrn Hitze vorausgesetzt werden ! Nicht wahr , Herr Verfasser ? Es war wohl ein Hauptnebenzweck der drei Artikel , Herrn Abgeordneten Hitze und die Arbeiterausschüsse zu diskredittren . Dies geht u . A . recht deutlich auch aus folgendem interessanten Absatz des dritten Artikels hervor : „ Es wird ferner lebhaft Klage geführt , ob mit Recht oder Unrecht , können wir nicht seststellen , daß die = Vergünstigungen ( aus der Unterstützungskasse werden , falls ein Arbeiter ohne eigene Schuld , z . B . in Folge schlechten Maierials , weniger hat ver dienen können , Entschädigungen gezahlt ) durch die vom = Vorstande und Anhängern desselben gebildete ultramontane Klique Leuten zugeschoben wurden , die es nicht vordienten . Der Aubetterausschuß hat also das Mißtrauen der Arbeiter nicht verringer : sondern vermehrt . “ Besonders bemerkenswerih ist dabei die eingeklammerte , nicht eingeschränkte Behauptung , daß aus der Unter Rützungskasse an die Arbeiter Eatschädigungen bezahlt würden bei geringerem Verdienste in Folge schlechten Maierials . Da die Arbeiter zu dieser Kasse mitbeitragen und der Verfasser dies weiß , weil ihm ein Statut vor liegt , so wäre eine solche Handlungsweise einem Diebstahle aus der Tasche der Arbeiter gleich zu achten . Es ist wohl unnöihig , zu bemerken , daß niemals seitens der Unterstützungskasse meiner Fabrik Arbeiter Zuwendungen erhalten haben für Verarbeiten schlechten Materials . Das ist selbstredend Pflicht der Firma , dies aus eigenen Mitteln zu thun . Immerhin liefert auch diese Behauptung einen Beweis , sei es von der „ Wahrheitsliebe “ des Verfassers , sei es von der „ Zuverlässigkeit ; seiner „ sichern Quelle . “ Die mit Vorbehalt der Richtigkeit angeführte Klage über Bevorzugung einer „ ultramoutanen Klique “ seitens des Vorstandes der Unterstützungskasse ruft bei jedem Kundigen nur ein Lächeln hervor . Deu Schluß des Artikels muß ich wörtlich abdrucken lassen , damit möglichst weite Kreise Kenntniß bekommen von der Gefahr , in die Deutschland gerathen kann in Folge der Einführung von „ ultramontauen “ Arbeiter = ausschüssen : „ Der ganze Vorstand ( der Arbeiterausschuß der F . Brandis schen Fabrik ) ist , wie wir bereits in Nr . 79 d . Bl . bemerkien , Nichts owie ein Werkzeug , die Arbeiter unter das ultra montane Regime zu drückene . Es wird mit dem Arbeiter ausschuß ein geradezu ultramontaner Terrorismus erzeugt . ( 7 ) Wir glauben nicht , daß es die Schuld der Herren Brandis und Kaplan Hite ist , sondern es ist zweisellos eine naturgemäße Folge des ganzen Systems , daß in der Fabrik von F . Brandte überhaupt keine Protestanten oder Evangelische angestellt werden . Vor einiger Zeit wenigstens besand sich in dem großen Betriebe der Firma nur ein eirziger Proiestaut , welchen man noih gedrungen aus Nachen für Kammgernbereitung hatte hinberufen wüssen , da man keinen Katholiken dafür austreiben konnte . Das sied die soztalpolitischen Früchtes dieser berühmten ul ' ramostanen Arbeiterausschüsse , daß man die eine Hälfte Deuischlands , welche das Unglück hat , protestantisch zu sein , einsach vor die Thüre stößt . Ween so die protestantischen Arbeitgeber Gleiches mit Gleichem virgelten würden , dann würde es an manchen Orten schlimm um die katholischen Arbeiter aussehen . “ Zur Sache selbst bemerke ich zum Ueberfluß , daß ich nicht weiß noch wissen kaun , wie viele Protestanten unter meinen Arbeitern und Angestellten sind , weil roch nie ein Arbeiter bei der Aufnahme in die Fabrik nach seinem Bekenntnisse gefragt worden ist ; schon aus diesem Grunde allein ist es ganz ausgeschlossen , daß jemals wegen seines Bekenntnisses einem Arbeiter die Aufnahme versagt worden ist . Ich nehme an , daß garz zweifellos Evangelische in meiner Fabrik thätig sind , möchte aber nicht aus obigem Anlasse eine Erquete Heuileton des Eche der Gegenwant vom 6 . Mai 1523 . * ür Unter der Königstanne . Preisgekrönter Roman von Maria Theresia May . ( Fortsetzung . ) Mehrere Tage nach diesem Gespräche stand in höchst ehrerbietiger Haltung Louis vor der Baronesse von Rot heim . Der Baron war mit dem Direktor in den Wald geritten , und Louis hatte der Baronesse die Posttasche gebracht . Sie entnahm derselben die angekommenen Briefe und Zeitungen und überlas halblaut die Adressen . Mehrere Schreiben waren an den Baron gerichtet , einige an die Baronesse ; unter diesen befand sich ein großer und ziemlich umfänglicher Geschäftsbrief , den die Baronesse mit sehr verwunderter Miene betrachtete . An einzelne der sonstigen Schloßbewohner waren ebenfalls Poststücke angekommen , und für Direktor Siegfried lag schon ein ganzer Stoß von Briefen und Journalen vor ihr . Da kam noch ganz znletzt ein kleines Briefchen , dessen Adresse in zierlicher , leichter Frauenschrift geschrieben war . Die Baronesse las die Adresse und legte das Schreiben zu den übrigen . Doch nach einigen Sekunden nahm sie es noch einmal zur Hand , um die Schrift zu betrachten . Die Baronesse legte uun den Brief so hin , daß sich die Verschlußseite des Umschlages oben befand . Dann ertheilte Yella dem Diener den Auftrag , die Schriftstücke ihren Adressaten zu überbringen . Lonis war ein scharfer Beobachter . Langsam und gemächlich packte er die Briefe zusammen , zuletzt diejenigen Es Direklors ; Lonis konnte aber die beträchtliche Meuge verselben kaum mit der Hand umschließen , und so war ' s acht zu verwundern , daß der letzte Brief , pämlich der der Frauenhand , ihm entglitt und zu Boden fiel . Weit einer demüthigen Entschuldigung hob ihn der Diener enf und sah unn auch die schöne Schrift . Lonis that , nis ob er eine meisterhaft gespielte Bewegung höchster Gederraschung nicht unterdrücken könne , während er fast sleichzeitig wie unbedacht ausrief : „ Ach , sie schreibt noch an ihn ! “ „ Was heißt das ? “ fragte die Baronesse erstaunt . ohne die Resp . kisverletzung zu rügen , wie sie ' s wohl sonst unfehlbar geihan haben würde . „ O , ich bitte sehr um Verzeihung , gnädige Baro nesse, “ entgeguete Louis , „ daß ich mein Erstaunen nicht beherrschen konnte . Ich kenne Herrn Direktor Siegfried schon seit langer Zeit . Als der Herr Baron Sahlberg zu Besuch bei dem Herrn Grafen von Falkenau war , befand sich Herr Siegfried in dienstlicher Stellung — freilich noch nicht als Forstdirektor — bei dem Herrn Grafen . Damals erwies ich dem Herrn Direktor manchen kameradschaftlichen Dienst , an welchen er freilich heute nicht mehr denkt . Er ist der technische Leiter der Holz käufe eines großen Hauses geworden und führt den Titel 2 Direktore , während ich ein simpler Kammerdiener ge blieben bin . “ Lovis schien in der Erinnerung sehr gekränkt — er Popieg . . E # . # Am 9 „ Und was hat das mit diesem Briefe zu ihun ? “ fragte die Baronesse . Ihre zusammengezogenen Brauen ließen eben so sehr auf gesteigertes Interesse wie auf Un willen gegen den Sprecher deuten . Louis zupfte verlegen an seiner Manschette , dann sagte er zögernd : „ Die Gonvernante der Enkelin des Grafen von Falkenau war ein sehr hübsches Mädchen ; sie vertraute meiner Besorgung öfter Briese an Herrn Siegfried — weil sie damals — “ „ Genug , ich wollte nur wissen , woher Sie die Hand schrift kennen, “ unterbrach die Baronesse den Sprecher . „ Geben Sie die Briese jetzt ab . “ fuhr die Baronesse fort und entließ den Diener . Unruhig ging Yella , als sie allein war , in ihrem Boudoir auf und ab . Sie dachte nicht einmal daran , daß sie , die Stolze , Unnohbare , sich von einem Diener über eine drütte Person hatte Gtwas berichten lassen , was sie dech eigentlich ger nicht Intereisieen konute . „ Ob Louis sich wohl nicht getäuscht hat, “ sprach sie vor sich hin . „ Und warum sollte es nicht dieselbe Hand schrift sein ? Es ist ja möglich , daß die Schreiberin seine Braut ist . Verheirathet ist der Direktor noch nicht , das sagte er der Taute selbst , deren wohlwollende Neu gier sich um die Privatverhältnisse des ganzen Schloß = personals kümmert . “ Die Baronesse ging wieder auf und ab . „ Wie zierlich diese Schriftzüge waren ; die Schreiberin soll schön sein , sagte Lonis , aber er that so , als ob die Bekanntschaft des Direktors mit dem Mädchen eine ver gangene Sache sei . Vielleicht hat er in seiner jetzigen Stellung auch die arme Gouvernaute vergessen . Ich möchte eigentlich wissen , warum es mir nur eine so große Geungihnung gewähren würde , diesem Manne eine Pflicht verletzung nachzuweisen . “ Wie um sich selbst auf andere Gedanken zu bringen , wandte sich die Baronesse zu den für sie selbst gekommenen Briefen . Es waren ihrer nicht viele . Eine Einladung , einem wohlthätigen Vereine beizutreten , ein zärtlich über schwänglicher Beief von einer Pensionsfreundin , welche der schönen , stolzen Yella von Rotheim eine schwärmerische Anhänglichkeit bewahrt hatte — Baronesse Yella las die Ergüsse steis mit einem mitleidigen Achselzucken — ferner die Verlobungsanzeige einer Bekannten und endlich der Geschäftsbrief , den die Baronesse schon vorhin so verwundert betrachtet hatte . Die junge Dame verstand im ersten Augenblicke die sehr höfliche Geschäftssprache des Briefes nicht ganz , welcher von dem Inhaber eines großen Modegeschäftes in der Residenz unterfertigt war . Der Mann bat um Entschuldigung , daß er das gnädige Fräulein belästige , aber er sehe sich genöthigt , die sehr geschätzte Kundin um Auskunft zu ersuchen , an wen fernerhin die Konti gesandt werden sollten , da mehrere Schreiben an die Gatsverwaltung gänzlich unbeantwortet geblieben seien . Zugleich erlaube man sich , das Konto des letzten Johres ogelggen „ Das fehlt wahrhaftig noch , daß ich mich um solche Dinge kümmern soll “ , rief die junge Dame nach der Lektüre dieser Epistel sehr indignirt aus , und mit einer raschen Bewegung war der Brief in zwei Hälften zer rissen . Schon wollte die Baronesse die Stücke in die lodernde Flamme des Kamins werfen , als ihr einfiel , es könnte doch vielleicht gut sein , den Brief dem Vater zu zeigen — den Brief und die Rechnung . Langsam legte die junge Dame den zerrissenen Brief wieder auf den Tisch und las unn erst die einzelnen Posten der Rechnung durch . Sogar ihr , der an hohe Preise für ihre Toilettenbedürfaisse gewöhnten Dame , erschienen diese Zahlen bedenklich . Sollte sie wirklich mit dieser Rechnung zum Vater gehen , der ja doch — trotz seiner gegen theiligen Versicherungen — in Geldangelegenheiten allerlei Kummer und Sorgen hatte . Yella mußte es je sehen , so sehr sie sich auch aufangs dagegen gesträubt hatte . Wollte ihr Vater ja sogar , wie er neulich ge äußert hatte , eine Anzahl Pferde verkaufen , die ihm doch so viel Vergnügen machten . Das hätte er wohl nimmer gethan , wenn nicht die höchste Nothwendigkeit es gefordert hätte . Deun , daß er sich unnützer Sorge um die Pflege der Thiere entschlagen wolle , wie der Vater geäußert hatte , das konnte nicht der wahre Grund für diese Ein schränkung sein . Was aber thun , woher diese Rechnung bezahlen , die , wie es ihr Stolz forderte , doch sofort ge zahlt werden mußte . Das Baargeld , über welches sie im Momente verfügte , deckle nicht den zehnten Theil dieser Schuld . Die Baronesse brauchte selten größere Summen , da es Brauch war , daß alle Rechnungen , auch die für die Baronesse , an die Gutsverwaltung gesandt wurden . Seit Sahlberg fort war , leitete Siegfried provi sorisch die Verwaltung . Sollte sie ihm diese Rechnung zeigen , deren Zahl gar laut von ihrer Eitelkeit und Ver schwendung erzählte ? Sollte sie ihm vorrechnen , was in häßlichem Gelde der Spitzendust und Seidenglanz kostete , der ihre schöne Gestalt umhüllte ? „ Ja , gerade ihm “ , dachte sie mit einem gewissen Trotze , ger bat sich
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"1892-05-06"
Echo der Gegenwart. 1848-1935
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ger
[ "Aachen" ]
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verenstalten . “ ) Dem Artikelschreider soll hier ganz allein dat zweifelhafte „ Verdienst " verbleiben , die Sache in tendenziöser Weise auf das konfessionelle Gediet übertragen zu haben ! Tendenz , und zwar eine ebenso durchsichtige als gehässige , gehört überhaupt zum System des anonymen Verfassers der Artikel der „ Rheinisch = Westfölischen Zeitung “ Man hält den Augenblick für günstig , die Bestrebungen der katholischen Sozialpolitiker und Arbeiter freunde zu durchkreuzen , wenigstens an maß gebender Stelle zu diskreditiren . Zu diesem Zwecke hat sich der Artikelschreiber in den Dienst der Gegner einer durchgreifenden Arbeiterschutzgesetzgebung und Sozialreform gestellt . Mag er fortfahren , zu nörgeln ; wir werden sortfahren , zu arbeiten . . = Gladbach , den 4 . Mai 1892 . F . Brandts , Fabrikbesitzer . CPC Landtagsverhandlungen . Abgeerdoctendans . Sitzung vom 4 . Mai 1892 . Das Abgeordnetenhaus nahm heute den Nachtragsetat in dritter Lesung ohne Debatte an und setzte hierauf die zweite Berathung der Novelle zum Berggesetze fort . In s 80k , welcher von der Lohsberechnung handelt , ist nach dem Kommissions deschluß bestimmt , daß , wenn die Leistung und Zahl und Raum inhalt der Fördergefäße ermittelt wird , dieser Rauminhalt am Fördergesäße dauernd und deutlich sichtbar gemacht sein muß . Der Adg . Hitze beantragte die Wiederherstellung der Regierungs vorlage , wonach bei solcher Berechnung der Leistung auf ein und derselben Grube nur Fördersäße von gleichem Rauminhalt benutt werden dürsen . Abg . Stötzel verwies in Begründung des Antrages darauf hin , daß vor 10 Jahren in Bochum der sog . Germaniaprozeß sich abgespielt habe , in dem festgestellt wurde , daß den Arbeitern stillschweigend Wagen unter geschoben wurden , die — 3 Centner mehr Inhalt hatten . Als die Arbeiter das endlich entdeckten , brach ein Streik aus , der schließlich zu Unruhen und zur Bestrafung der Arbeiter führte . Nach Behauptung der Arbeiter komme derartiger Betrug auch auf anderen Gruben vor . Der Vorschlag der Regierungsvorlage würde ihm abhelfen ; der Beschluß der Kommission sei von den Arbeitern mit großer Unzufriederheit ausge ommen worden . Das Ministerium werde neue Nahrung erhalten , wenn man bei diesem Beschlusse bleibe . Abg . Dr . Ritter ( freik ) meinte , der Kommissionsbeschluß schließe jeden Anlaß zu Mißtrauen aus . Gerade durch Reden wie die Stötzels würden die Arbeiter miß trauisch gemacht . Verlange man gleichen Rauwinhalt , so zwinge man die Gruben zu enormen Neuanschaffungen . Abg . De . Meyer ( Berlin ; freis . ) sand diesen Einwand nicht st . chhaltig ; ehrliches Maß und Gewicht müsse die Grundlage des Verhält nisses zwischen Arbeitern und Uaiernehmern sein . Abg . Dr . Hamamcher ( nil ) versicherte , der Kommissions beschluß gebe ausreichende Garantie gegen Uebervortheilung . Die Fortentwickelung des Bergbaues führe zu einer stetigen Vergrößerung der Förderwagen . Oekonomische Rück sichten sprächen also degegen , die gleichmäßige Größe vorzu schreiben . Minister Frhr . v . Verlepsch erklärte , der Vorschlag der Regierungsvorlage wolle nur jedes Mißverständniß bei der Lohnberechnung ausschließen , setze aber nicht eine betrügerische Absicht der Bergwerksdesitzer voraus . Daß in dem angeführten Falle die Arbeiter übervortheilt seien , sei eine leider nicht aus der Welt zu schaffende Thatsache . Regierungskommissar Freund führt aus , daß zur Sicherung der Lohnberechnung die Wieder berstellung der Regierungsvorlage wünschenswerth sei . Abg . Schmieding ( natl . ) versicherte , der Kommissionsbeschluß habe genau dieselde Absicht wie die Regierungsvorlage und genüge . Bei der Ungleichheit der Lagerstätten sei die Benutzung ver schiedener Fördergefäße unvermeidlich . Abg . v . Bockelberg bezeichnete die Einführung absolut gleicher Fördergesäße als thatsächlich unmöglich . Mon würde damit den Betrieb ungemein belasten ohne Grund Ministerialdirektor Freund bemerkte noch , daß aus den fiekalischen Gruben dort , wo die Lohnberech = nung nach der geförderten Meuge erfolge , überall gleiche Förder gefäße benußt würden . Auch auf den anderen Gruben sei die Einführung wohl möglich . Abg . Hitze hob hervor , daß bei Zulassung verschiederer Größen eine Garantie dafür geschaffen werden müßte , daß die Lohnberechnung nach den verschiedenen Wagen genau spezisizirt werde , und daß ferner die Größe der Wagen in bestimmten , nicht zu kleinen Sätzen abgestuft werden müßte , damit der Arbeiter ohne Weiteres merke , daß er einen größeren Wagen vor sich habe . Am besten bleibe man bei der Regierungsvorlage . Abg . Eberty sprach ebenfalls für den As trag , für den schließlich der Abg . Stötzel mehrmals lebhaft ein trat , indem er zugleich entschieden Verwahrung einlegte gegen die Behauptung des Abg . v . Ritter er schüre das Miß trauen und die Unzufriedenheit der Arbeiter . Gerade Ritter habe durch sein Wort von der sittlichen Verwahrlosung der Bergleute die Erbitterung wachgerusen . In namentlicher Abstimmung wurde sodann der Antrag Hite mit 179 gegen 99 Stimmen abgelehnt ; dagegen stimmten die Nationalliberalen , Freikon servativen und Konservativen mit Ausnahme der Abgg Dr . Kropatschek und Frhr . v . Hammerstein . Der § 80k bestimmt ferner , daß für Wechselgänge und Haldenverluste den Arbeitern keine Abzüge gemacht werden dürfen . Ein Antrag des Abg . Hitze den Zusatz der Kommission , daß die Bergbehörde Aus rahmen hiervon genehmigen kaan , zu streichen , wurde abgelehnt . Nach § 85 darf der Bergwerkbesitzer großjährige Arbeiter , die bereits im Bergbau beschäftigt waren , nicht eher annehmen , bis ihm ein Zeugniß des vorigen Arbeitgebers vorgelegt ist . Abg . beantragte eine Fassung , welche eine Art Besähigungs nachweis für die Bergleute verlangte , und begründete dies damit , daß der obligatorische Abkehrschein keine genügende Garantie dafür biete , daß nicht Arbeiter eingestellt würden , welche Leben und Gesundheit der Mitarbeiter gefährdeten , weil sie die nöthige Erfahrung nicht besitzen . Minister Frhr . v . Berlepsch war für die gegebene Anregung sehr dankdar , konnte aber die Annahme des Antrags nicht ohne Weiteres empfehlen . Es wäre wünschens werih und werde auch von den Arbeitern verlangt , daß außer Tage nur gelerrte Arbeiter Verwendung sieden sollten . Die ungünstige Unfallstatistik bei der Bergarbent rühre auch von der Zulassung ungelernter Arbeiter her . Um das zu ändern würde aber eine völlige Neuorganisation des ganzen Standes auf sehr vielen Gruben ubihig sein . Schwierig sei auch die Frage der Kontrolle . Für die Uebergangszeit würde ferner eine Verminderung der Produktion eintreten . Ein Anfang auf diesem Gebiete sei bereits durch einzelne Bergpolizeiverordnungen ge macht worden . Auf diesem Wege glaube er , die Sache ohne Inanspruchnahme der Gesetzgebung regeln zu können . Die Abgg . Bopelius ( freikous ) und Kogels ( freikons ) schlossen sich dem an . Abg . Graf Limburg = Stirum ( kons . ) sprach seine Sym pathie für den Antrag aus , wollie ihn aber nicht annehmen . Abg . Dr . Bachem hielt es doch für ubthig , den Grundgedanken , daß ein Besähigungsnachweis für den Bergbau nothwendig sei , gesetzlich zu sixiren . Man klage über das Fortströmen der länd lichen Orbetter in die Bergwerksdistrikte . Die Sache müsse so geregelt werden , daß das leichisinnige Verlassen der Arbeit und der Zudrang zu einer andern , von der sie Nichts verständen , erspart werde . Der Minister solle in dieser Frage nicht sowohl auf das Interesse der Konsumenten , als auf das der Arbeiter sehen . Abg . Jerusalem ( Ceatr ) wies an der Hand der Berg arbeiterunfallstattstik die Nothwendigkeit nach , schon jetzt , bei diesem Gesitze , Vorkehrungen zu treffen , um auf eine Herab minderung der Unfallziffer hinzuwirken . Eine Besserung sei nur von der Einführung einer Lehrzeit zu erwarten . Zum mindesten müsse für die Kohlenbergatbeiter eine Lehrzeit von 8 Jahren fest * ) Jener Vorwurf des „ Kohlenblattes “ ist um so lächerlicher , als es in = Gladbach und Ur gegend kaum evangelische Fabrik arbeiter gibt . Red . d „ Scho d . . “ in die Verwaltung eingedrärgt , er muß Raih schaffen . Die Baronesse läutete heftig ihrem Kammermädchen , aber Mademoiselle Milka schien nicht zu hören . In ihrer Ungedald trat die junge Dame auf den Korridor hinaus — da klang von der Treppe herauf gedämpftes Lachen . Die Baronesse näherte sich der Treppe , die weichen Matten im Kortidor machten ihren Schritt unhördar . Ein Blick über das Treppengeländer zeigte ihr eine nicht mißzudentende Gruppe . Milka trug ein Kleid der Baronesse über dem linken Arm , mit der rechten freien Hand mühte sie sich , zwei braune , kräftige Männerhände fortzuschieben , die sich über ihre listigen Augen gelegt hatten . ( Fortsetzung folgt . ) gelegt werden . Aba Stötzel führte aus , daß Bergleute wie Grubenbesitzer Vortheile von der Regenertrung des Bergarbeiter . sandes durch Einführung des Besähigungsnachweises haben würden . Abg . Dr . Hammacher stimmte dem Grundgedanken des Antrags zu , im Einzelnen erscheine er aber bedenklich . Die Regelung erfolge besser für die einzelnen Bezirke durch Polizei verordnungen als einheitlich durch Gesetz Abg Frür . v . ( kous ) kimmte dem Antrage zu , eiomal um die Gesahren des Bergbaues zu vermindern , dann aber im landwirthschaftlichen Interesse . Abg . Schmieding hielt es vom sozialpolitischen Standpunkte aus für nabthig , die jugendlichen Elemente in eine straffere Zucht zu nehmen . In der vorliegenden Form könne er freilich heute dem Antrage nicht zustimmen . Abg . Hitze glaubt , daß man schon jitzt den Antrog mühelos in die Praxis umsetzen könne , wenn man den Besähigungsnachweis zueist für eine be schränkte Kategorie einführe und dann mit Hülse des vor handenen ausgebildeten Arbeitermaterials Ausenweise weiter schreite . Er empfehle , den Antrag an die Kommission zu ver weisen , um ihm dort die entsprechende Form zu geben . Der Antrag wurde indeß gegen die Stimmen des Centrums , der Polen und einer Minderheit der Konservativen abgelehnt und § 85 in der Kommissionssassung angenommen . Hierauf wurde die Weiterberathung auf morgen vertagt und außer auf die morgige Tagesordnung gesetzt die zweite Lesung des Gesetzentwurfs wegen Verlegung der Bußlage . Deutschei Reich . W Berlin , 4 . Mai . Die Ankunft des Groß herzogs von Hessen in Potsdam erfolgt morgen Vormittag um 10 Uhr . Es findet auf dem Bahnhofe feierlicher Empfang statt . Der Großherzog nimmt im Stadtschlosse zu Potsdam Wohnung . Der neue Oberpräsident von Hessen = Nassan , Mag deburg , begidt sich am 10 . d . M . zur Uebernahme sei nes neuen Amtes nach Kassel . Der italienische Ministerpräsizent Marquis di Rudini kommt neueren Nachrichten zufolge nicht nach Berlin . Die anläßlich der Anwesenheit der Königin Biktoria von England in Darmstadt aufgetauchten Heiraths . gerüchte werden hier für grundlose Kombination erklärt . * Berlin , 4 . Mai . Herr v . Eltz wird heute seine Reise nach Afrika über Neapel autreten . Er hat den Auftrag , den Wißmanndampfer in Saadaui zur Verladung zu bringen und nach Quilimane hinüber zuführen , von wo Wißmanns Seeenexpedition ihren Aus gang nehmen soll . ( Berlin , 4 . Mai . Dank der „ Festigkeit “ der „ Konservativen “ in ihrem arbeiterfreundlichen Bünd nisse mit den Nationalliberalen und den Freikonservativen vermochte das Centrum auch heute im Abgeordneten hause bei der Weiterberalhung des Berggesetzes keinen einzigen seiner Anträge durchzusetzen , weder bezüglich der Benutzung von Fördergefäßen gleichen Rauminhaltes noch bezüglich des Befähigungsnachweises . Immerhin hatte das Centrum die Geuugthuung , die Richtigkeit des in letzterem Antrage liegenden Grundgedankens von dem Handelsminister , den Nationalliberulen und den „ Konservativen “ moralisch anerkannt zu sehen . Der freikonservative Abgeordnete Ritter fand es für schön und avgebracht , in Ermangelung wirklicher Gründe für den Widerstand gegen die Einführung gleicher Wagen zu persönlichen Augriffen auf den Centrums abgeordneten Stötzel seine Zuflucht zu nehmen . Dabei kam er aber schlecht an , da Abg . Stötzel auf den Vor wurf , seine Rede sei „ Mißtrauen “ , entgegnen konnte , gerade Herr Ritter habe durch das Wort von der „ sitt lichen Verwahrlosung " der Bergleute , ( welches bei der ersten Besprechung des Streiks von 1889 fiel ) die Er bitterung der Arbeiter wachgerufen . Warum wohl immer gewisse Vertreter der Grubenbesitzerinteressen ihre Zuflucht zu gehässigen Vorwürfen und „ Argumenten “ nehmen mögen ? Etwa weil sie bei der ganzen Materie nur persönliche , selbstsüchtige Jnteressen vertreten ? — Morgen steht noch eine längere Debatte zu erwarten . Die Enthüllungen der Broschüre des Exceklors Ahlwart über die angeblichen Machenschaften in der Löweschen Gewehrfabrik siad — wie schon mit getheilt wurde — nunmehr zum Gegenstande einer ein gehenden Untersuchung seitens der Militärbehörden wie Seitens des Reichsgerichts gemacht worden . Diese Unter suchung richtet sich noch nicht gegen Ahlwart , sondern zielt zunächst auf Klarstellung des Sachverhalts . Wie dem „ Reichsboten “ mitgetheilt wird , ist übrigens auch von ganz anderer , durchaus nicht antisemitischer Seite der Regie rung „ auf Grund bestimmter Thatsachen “ Beraulas sung gegeben worden , die Frage der Gewehrfabrikation einer ganz besonderen Aufmerksamkeit zu unter ziehen . In den Kreisen der höheren Lehrer an staat lichen Anstalten sind Zweifel entstanden , ob das ihnen nach dem Normaletat zustehende Gehalt bereits vom Beginn des laufenden Etatsjahres , also vom 1 . April an , zu Gute komwe . Diese Zweifel sind , wie die „ Nordd . Allg . Zig . “ hört , unbegründet . Eine die Ordnung dieser Angelegenheit betreffende Verfügung werde zur ge gebenen Zeit erscheinen . + Berlin , 4 . Mai . Der „ Staatsanzeiger ver öffentlicht das Polizeikostengesetz , ferner das Gesetz betreffend die Eatschädigung für die in Folge von Milz brand gefallenen Thiere . Das deutsche Heer hat im Februar 112 Mann duich den Tod verlocen ; davon kamen 12 Mann durch Selbst mord um . Leider liegen gerade aus den letzten Tagen wieder mehrere Fälle von Soldatenselbstmord vor . So erschoß sich in Kassel ein Soldat des dritten branden burgischen Artillerieregimenis ; in Tilsit erschoß sich ein Dragoner . Dabei bewährte sich wieder die farchtbare Durchschlagskroft des neuen Gewehrs . Die Kugel durch bohrte die Brust , ging dann durch die Zimmerdecke und verwundete im oberen Zimmer einen im Bette liegenden anderen Dragoner schwer an beiden Füßen . Belgien . = Lüttich , 4 . Mai . Das Gerücht , daß die Anarchisten , welche die Tynamitanschläge der letzten Tage verübt haben , verhaftet seien , hat sich glücklicher weise bestätigt . Der Verdacht des Chefs der hiesigen Krimivalpolizei , Mignon , hatte sich namentlich auf drei Persöglichkeiten gelenkt : die Anstreichergesellen Alfous Laeroix und Oskar Lefevhre und einen arbeitslosen , vielfach vorbestrafien jungen Menschen Nauens Emile Nossent . Gestern Nachmittag erließ der Untersuchungs richter auf Ersuchen Mignons Haftbefehle gegen dieselben , und die Polzei machte sich sofort auf die Suche . Fast zur selben Zeit worde auf dem Polizeibureau der 2 . Division die Entdeckung gemacht , daß Stücke Tapete , in welche mehrere am Boulevard de la Sonvenière am Sonntag Abend aufgefundene unemladene Dynamit patronen gewickelt waren , aus einem Musterheft stammten , das eine hiesige Tapetenfabrik an die Anstreichermeister der Stadt , u . a . auch an einem gewissen Beaujean , ge liefert hatte . Der Kommissar Périn wurde nach der Wohnung des Letzieren entsandt , traf ihn aber nicht zu Hause . Dagegen fand sich dort das Musterhefl , aus welchem die auf dem Boulevard de la Sauveulère aufgehobenen Stücke Tapete gerissen waren , sowie eine Bombe . Runmehr begaben sich die Kommissare Perin und Orval nach der Rue St . Gaugulphe , wo Beanjean mit seinem Gesellen Lefevöre arbeitete . Beide wurden verhaftet . Kurz nachber faßte der Polizeisergeant Gelise auch Nossent in der Rue de la Syrdne ab , wo er bei seiner Mutter , einer Wittwe , wohnt . Auf der Polizeiwache machte Nossent einen Flucht versuch . Die Wohnung des Anstreichergesellen Lacroix in der Rue des Fossés , neden der schwerbeschädigten St . Martinskirche , war seit Mittag von drei Polizeisergeanten überwacht worden , doch dauerte es bis Mitternacht , ehe Lacroix heimkehrte . Auch er wurde ergrisfen . Endlich wurde ein Oakel Beavjaus , Namens Monmont , ver haftet , bei dem man 4 Dyuamitpationen in Tapeten papier aus dem Musterbuche Beanjears gewickelt , ein Glasgesäß mit „ Explosif Favier " und Vorräthe von Zündschnur fand . Heute in aller Frühe brachte die Polizei noch einen in wilder Ehe lebenden Möbelschreiner Namens Wolfs in Gewahrsam , der zweifellos ein Genosse der vorstehend erwähnten Anarchisten ist und im Verdacht steht , vor einem Jahre aus einem Steinbruche bei Flé malle Sprengsoff gestohlen zu haben , und zwar mit Beanjean und dem vorgestern verhafteten Moineaux . In dem zweistündigen Verhör , das der Kommissar Orval so fort vornahm , gestand Beanjean , der verheirathet und Vater von 8 Kindern ist , das Tynamit zu den Attentaten an Lacroix und Nossent geliefert zu haben . Sämmtliche Dynamitattentate seien von Rossent allein ausgeführt worden , und zwar habe derselbe bei den Explosionen an der St . Martinskirche und bei dem Grafen Minette Mischungen von Dynamit und „ Explosief Favier “ bei den übrigen nur Dynamit beuutzt . In der ganzen Stadt herrscht ob der Ergreifung der Verbrecher heller Jubel , doch dürfte man noch nicht vor weiteren Anschlägen sicher sein . So wurden heute Morgen auf der Feusterbank eines Hauses in der Rue du Calvaite wieder 2 Tyna mitpatronen aufgefunden , deren Zündschnur bis auf ein Centimeter verbrannt war . Lüttich , 4 . Mai . Der Mann , den die Polizei am Montag Abend als muthmaßlichen Urheber des letzten Dynamitattentates verhaftet hatte , ist gestern Nachmittag bekanntlich wieder in Freiheit gesetzt worden , da sich herausstellte , daß derselbe weder Anarchist roch Sozialist , sondern ein harmloser Nähmaschinenreisender Namens Peth oder Peith aus Steitin ist . Dem armen Menschen ist bei der ganzen Geschichte übel mitgespielt worden , denn außer den furchtbaren Prügeln , welche die aufge regte Menge dem scheinbaren Attentäter bei seiner Ver haftung verabreichte , beklagt derselbe auch den Verlust seiner Börse , seiner Eisenbahnfahrkarte und seines Gepäck scheines , die ihm bei der Rauferei abhanden gekommen sind . Mitleidige Seelen haben dem Pechvogel so viel Baargeld zur Verfügung gestellt , daß er sich einen neuen Anzug kaufen konnte , da der andere Anzug buchstädlich in Fetzen zerrissen war . Peih will jetzt gegen die Be hörde eine Schadenersatz = und Schmerzeusgeld klage anstreuger . In einer sozialistischen Versammlung erklärten gestern Abend die Redner , daß die Lütticher Sozialisten am nächsten Sonntag in corpore sich an der in der Kathedrale stattfindenden Prozession betheiligen würden . Da man allen Grund zu der Befürchtung hat , daß die Sozialisten eine Schandthat im Schilde führen , so wird voraussichtlich die Prozession unterbleiben . Italien . * Kom , 4 . Mai . Die Kammern sind heute wieder zusammengetreten . Der Ministerpräsident di Rudini kündigte zunächst in der Deputirtenkammer den erfolgten Rücktritt des Finanzministers Colombo an , berichtet über den Verlauf der Ministerkeisis und legte das neue Finanzprogramm vor . Dasselbe will 14 Millionen durch Ersparnisse , 11 Millionen durch die Erbschafts = und Hypothekensteuer , 7 Millionen durch das einzuführende Zündholzmonopol und den Rest des Fehldetrags durch organische Reformen decken . Das Kriegsbudget soll auf dem Stande von 246 Millionen bleiben . Die außer ordentliche Heeresforderung wird auf 9 Millionen herab gemindert . Die Ausführungen di Rudinis erregten viel sach Widerspruch ; Beifall sand der Minister auf keiner Seite . Da die Kammern über das Finanzprogramm und damit zugleich über das Schicksal des Kadinets zu ent scheiden haben , ist die Zukunft des Letzteren eine sehr ungewisse . Aus den Kammern begaben sich die Minister in den Seuat , um dort dieselden Mittheilungen zu machen wie vor den Deputirten . Amtlichs Nachrichten . * Berlin , 4 . Mai . Se . Majestät der König hat dem pessionirten Bademeister Bommersheim zu Bad Ems das All gemeine Ehrenzeichen verliehen , ferner den nachbenannten Offi zieren 2c . die Erlaubniß zur Aulegung der ihnen verliehenen vichtpreußischen Insiguien ertheilt , und zwar : des Ritterkreuzes erster Klasse mit der Krone des großherzoglich hessischen Ver dienstordens Pbilipps des Großmüthigen , dem Oberstlieutenant von Woyrsch , Chef des Generalstads des VII . Armerkorps ; der Fürstlich schaumburg = lippischen silbernen Verdienstmedaille dem Bice = Wachtmeister Scharfenberg im 1 . Westfälischen Husaren Regiment Nr . 8 . Land - und Volkswirthschaft . Soziales . * Breslau , 4 . Mai . Der „ Breslauer Zeitung “ zusolge dauert der beretis gemeldete Ausstand der Bergarbetter in Ober schlesien fort . Auch verlautet , daß wenig Aussicht auf baldige Beilegung des Streiks vorhanden sei . * Aus dem niederrheinischen Wederbezirk , 2 . Mai . Die Lage der Samtindustrie hat sich erfreulicher Weise in den letzten Wochen gebessert . Die mechanischen Fabriken setzen wieder mehr Stühle in Betrieb , haben die Arbeitszeit verlängert . Auch Handweber , die seit Oktober v . J . ohne Arbeit waren , siaden jegt wieder Verdienst . Der gestrige Tag ist hier wie jeder andere Sonntag verlaufen . Die Weder haben den acht ständigen Arbeitstag monatelang gehabt , da Mangel an Auf trägen die Arbeitgeder zur Beschränkung der Arbeitszeit zwang . Den Arbeitern aber war dieser Normalarbeitstag durchaus nicht erwünsche , sie sehnen solche Tage nicht wieder herbei . Darum halten sich auch die Sozialdemokraten unter ihnen von den heutigen Kundgebungen ihrer Genossen sern * Lyon , 4 . Mai . Heute wurde hier der vierte internationale Kongreß von Volkskreditgesellschaften eröffnet . Unter den gewählten Ehrenvorsitzenden befindet sich auch Raiffeisen jr . , der Vertreter des allgemeinen Verbandes der deutschen ländlichen Darlehensgenossenschaften . 12 . Veschenst Lokoleachrichten . Nachen , 5 . Mai . Kufterniß . In der Nacht vom 11 zum Mai werden wir das Schauspiel einer Mondfinsterniß haben , und zwar ist die Verfinsterung beinahe total , denn wenn sie am gröbten ist , werden /g von dem Duichmesser der Mondscheibe # nt sein , so daß nur eine schmale Lichtsichel am SSW - Rande des Mondes übrig bleibt und die Lichtabnahme auf der Erde sehr stark zu bemerken sein wird . Hinsichtlich der Zeit hat sich unser Trabant Mühe gegeben , möglich jedem gerecht zu werden . Wer nicht zu lange den Schlaf versäumen will , der kann sich bequem kurz vor 10 Uhr den Anfang der Erscheinung ansehen , denn das Schauspiel beginnt ¼10 Uhr ; und wer die Mond finsterniß als Vorwand nehmen will , eiwas länger aufzudleiben als sonst , der mag warten , bis die Sache kurz nach 1 Uhr ihr Ende erreicht . Die größte Verfinsterung trin eiwa gegen 11¼ Uhr ein . # Postalisches . Vor einiger Zeit ging eine N # die Blätter , laut welcher der Umsang der gestatteten haudschrife . lichen Zusätze zu Deucksachen ( Korten , Cirkularen u . g , eine wesentliche Erweiterung erfahren habe . Die Sasht e este Gelihte büie Anl er e der Kraft treten . Im Uebrigen seht noch gar nich fraglichen Bestimmungen auch auf den innern deutschen ausgedehnt werden . Wenn dies nicht der Fall ist , wärde hinsichtlich der Drucksachen unter billigen Bedingungen mit dem Auslande als mit dem Jolande verkehren können . dringend tokaschenswerih , daß Deutschland , welches song Führer auf postal schem Gediete war , in diesem Falle sich niche als „ allzu konservativ “ erweisen werde . * Eine Textilarbeiterverse wesentliche Erweiterung erfahren habe . Die betrassend , — — — # hng zu Nlurn , daß die diesbezüglichen Beschlas . letzten Wierer Postkongresses erst am 1 . Juli d . J . 15 st treten . Im Uebtigen steht noch gar nicht feist , ob # . von 600 Mann sollte einem auswärtigen Blatte aufolge am in einer Stücke gen Blatte zufolge an vergangenen Sonntag hier zur „ Maiseier “ veranstaltet worden sein . Wie wir auf das Bestimmteste erfahren , ist diese Nachzich durchaus unrichtig Die hiesigen Sozialdemokraten haben am vergangenen Sonntage überhaupt keinerlei Versammlungen dier abgehalten , sie haben bekanntlich ihre „ Maiseier “ in Altenberg begangen . Ueberhaupt hat das fragliche Blatt in der letzten Zeit verschiedene unrichtige Lokalnochrichten aus unserer Stade gebracht , worauf wir die betreffende Redaktion in kollegialischem Sinne aufmerksam machen möchten . “ X Arbeitseinst = lung . In der in der Paßstraße 12 : belegenen mechanischen Weberei von Wilhelm Joh . Maaßen haben ungefähr hundert Arbeiter und Arbeiterinnen die Arbeit engesenl . — 46 V Hotel = Restaurant „ Pörzchen “ . Kaum ist die Fürstin Dolgorucky mit ihrem interessanten russischen Orchester abgereis . und schon hat Herr Beequeray , der sich fortwährend bemüht . seinen zehlreichen Gästen etwas Neues zu bieten , wiederum eine originelle Kapelle gewonnen . Es ist dies die Damenkapesle Kraul . Sie steht hinsichtlich ihrer Leistungen keineswegs hinter ihren Vorgängern zurück , übertrifft dieselben sogar an Klaugfülle . Die Kapelle verfügt über gute Streichinstrumente und vorzüg . liche Holzbläser . Daß die Ausführerden tüchtige Musiker sind , beweisen die zahlreichen Solopiecen , die von den einzelnen Mu gliedern der Kapelle mit großer Exaktheit und vielem Erfolge vorgetragen werden . Die Kapelle Kraul kann als eines der besten Damenorchester bezeichnet werden und kann daher der Besuch dieser Konzerte allen Freunden leichterer Musik empfohlen werden . r Eine originelle Gartenzierde besitzt das Restaurant Geller in Baals . Ein Esselihum in verkleinertem Maß stabe ( wahrscheinlich des „ Zolles “ wegen ) , hergestellt aus lauier Austeinschalen , wobei die inneren Flächen nach außen gekehrt sind , wodurch das ganze , ca . 5 Meier hohe Bauwerk in bleuder der Weiße glänzt und dem Besucher einen eigenartigen Aublick bietet . Provinzielle Nachrichten . : . Eschweiler , 4 . Mai . Die Neuwahl eines Bürger meisters findet dem Vernehmen nach in der nächsten Woche statt , da die Amtsperiode des hiesigen Bürgermeisters Herrn Fischer im Dezember abläuft . An der einstimmigen Wiederwahl ist wohl kaum zu zweiseln . — Zur Deckung des Kommunal = defiz it ' s soll ein Zuschlag von 180 Prozent zur Staatssteuer erhoben werden , cirka 50 Prozent weniger als bisber . Der Zuschlag zur Grund = und Gebäudesteuer soll wie bisher 100 Proz betragen . Von der ersten singirten Steuerstufe soll keine Kommunalsleuer erhoben werden . Es gehören hierzu 1577 Per sonen . Die zweite singirte Staatssteuerstufe , 1926 Personen , sol mit 150 Prozent zur Kommunalsteuer herangezogen werden , die dritte fingirte Staatssteuerstuse , 638 Personen , soll degegen gleich den höheren Steuerstusen 180 Prozent Zuschlag als Kommunal steuer bezahlen . Der städtische Haushaltsetat dalancirt in Ein nahme und Ausgabe pro 1892,93 mit 270,700 M . * Küren , 3 . Mai . Die ungeföhr 17 Kilometer lange Bahnstrecke Düren = Lendersdorf = Kreuzau , deren In betriebsetzung für den 1 . Mai vorgesehen war , wird voraussicht lich erst am 1 . Juni dem Verkehr übergeben werden , da u . A . die Anschlußgeletse der an der Strecke gelegenen Fabriken noch nicht fertiggestellt sind ( = ) Lövenich , 3 . Mai . Dieser Tage wurde in der biesigen Psarrkirche ein neuer Baldachin ausgestellt . Derselbe sammt aus der Paramentenfabrik W . Wesers in Köln . Genannte Firma hat es sich angelegen sein lassen , ein Prachtstück herstellen zu lassen . Die Stickereien auf den aus schwerer silbersarbenen Seide hergestellten Behängen sind recht kunstvoll ausgeführt . Auf denselben prangen ein Kelch , ein Pelikan , ein Lamm Sottes und ein Herz mit entsprechenden lateinischen Sprüchen , welches Alles reich verziert ist . Das Verdeck ist aus schwerem braunen Gummi stoff hergestellt . Dieser werthvolle Schmuck für die Frohn leichnamsprozession wurde von den opferwilligen Beiträgen der Jünzlinge und Jungfrauen hiesiger Pfarrgemeinde beschafft . * Rheydt , 3 . Mai . Der Roermonder Personenzug ent gleiste gestern Abend gleich rach 7 Uhr kurz vor seinem Ein laufen in den hiesigen Bahnhof . Größere Unglücksfälle bezw . Verletzungen sind keine vorgekommen . Heute Vormittag war das Geleise noch nicht frei . rt Köln , 4 Mai Vom 23 Mai bis 2 . Juni findet hier selbst durch die Firma I . M . Heberle ( H . Lempertz Söhre ) die erste Versteigerung des altbekannten Museums Hammer in Stockholm statt . Dieselbe umfaßt eine Wassensommlung von 1412 Nummern und eine Kunstsammlung ( I . Serie ) von 1337 Nummern . * Düsseldorf , 4 . Mai . Der neue Düsseldoiser Hasen , dessen Fertigstellung und Jabetriebnahme im Laufe des Jahres 1894 zu erwarten steht , wird nach seiner Vollendung einer der bedeutendsten am ganzen Rheinstrom sein . Der Rheinhafen , oberhalb der Stadt , erhält einen selbstständigen Bahnhof , welcher als Tarisstation mit der Bezeichnung „ Düsseldorf — Hafen " die Abgabe besonderer Anschlußgebüren ausschließt . Eine von der Siadt Düsseldorf festzusetzende Schleppgebür kommt lediglich zur Erhebung . Für den Fuhrwerkverkehr der einzelnen Hasenabthei lungen mit der Stadt ist durch Festlegung direkter Straßenzüge nach den verschiedenen Richtungen reichlich gesorgt . Außer der 850 Meier langen Quaimauer sind rund 5000 lausende Meter befestigte Userböschungen als Ladestellen ausgebaut und mit einem vollkommenen Geleisenetz versehen . Für den Verkehr mit Petro leum ist bei dem unteren Ende des Hasens ein getrenutes Becken angelegt , welches auch eine direkte Löschung vom offenen Strome aus ermöglicht ; auch st . ht zu demselben eine Fläche von 100 Ar zu Lagerzwecken zur Versügung . Für den Betrieb in maschineller # insicht wird die vollkommenste Art vorgesehen . Die Beleuchtung erfolgt mittelst elekirischen Lichtes . Stadtseits wird ein 95 Meter langes , 20 Meter breites viergeschossiges Niederlagegebäude aus geführt , in welchem auch eine besondere Zollabfertigungsstelle eingerichtet wird . Die Hafenflächen außer denen im Betroleum hafen und denjenigen entlang der 850 Meter großen Ouaimauer haben eine Größe von rund 150,000 Quadratmeter und geden zu Anlogen jedlicher Art genügende Fläche . Zweisellos wird der Hasen nicht allein den Handelsverkehr auf dem Rhein heben , sondern auch den Anstoß zu einer großen Zahl von Anlagen auf dem zum Hasen gehörigen Terain geben * Iserlohn , 4 . Mai . Heate Nacht ist die große Nadel fabrik von Brause u . Co . bis auf die Umfassungsmanern niedergebrannt . Ein eiserner Fernsprechstützpunkt mit vierzehn Leitungen wurde bis auf die Straße geschleudert . Es wurden dort bis jetzt etwa 100 Arbeiter beschästigt . □ Halver i . . , 4 Mai . Aus Liebe zum Soldaten stande hai der Schlossergeselle 8 Klärner eine U kundenfälschung begangen , für die er unn 3 Tage brummen muß . Dieser merk würdige junge Mann konvte es nicht erwarten , Soldat zu werden , und da er seiner Jugend wegen noch des Vaters Be willigung bedurfte , diese aber eines gespannten Verhältnisses wegen kaum zu erlangen war , machte er auf seinem Geburtsschein aus 1872 das Jahr 1871 , so daß er nun ein Jahr älter war . E # hat ihm aber nichts genützt und er ist doch noch nicht Soldat geworden . Telegramme des „ Echo der Gegenwart " . TH Berlin , 5 . Mai . Der preußische Landtag soll zur neuen Session bereits im November einberufen werden , fast zu gleicher Zeit mit dem Reichstag . Es handelt sich hauptsächlich um die Fortführung der „ Steuerreform “ . — Für den 17 . Mal ist eine große Versammlung der Ver liner Katholiken in Aussicht genommen , worin die poli tische Gesammtlage erörtert werden soll . Verschiedene Mitglieder des Centrums werden als Redner auftreten . — Offiziös wird versichert , daß neuerdings in Parla mentkreisen auftretende Gerüchte bezüglich des Rücktritts des Grafen Caprivi und seiner Ersetzung durch den Grafen Eulenburg wenigstens für die nächste Zeit gänz¬
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"1892-05-06"
Echo der Gegenwart. 1848-1935
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sich unbegründet sind . — Die neue Millikrvorlage wärde , wie Militärkreise versichern , eine Mehrbelastung des Reiches von etwa 60 Millionen bringen . — Ja parlo wentarischen Kreisen glaubt man bereits , in der nächsten Reichstagssession wärden neue Reichssteuervorlagen er folgen . — Fürst Bismarck wird am 15 . Mai nach Kissingen abreisen . — Für die bevorstehende Ankauft des russischen Kaiserpaares werden in Poisdam große Vor bereitungen getrossen . Der Empfang soll ganz besonders festlich Ad Berlin , 4 . Mai . Das „ Berliner Tageblatt “ er # lt aus Dar = es = Salaam eine Kabeldepesche seines Korrespondenten Engen Wolf , der Gesundheitszustand Oskar Borcherts sei derartig , daß seine Rückreise nach der Küste nothwendig sei . Der Chif Johannes sei mit einer Expedition nach dem Tanganylkasee aufgebrochen , um eine Station dort anzulegen . v . Rüdriger , der Stell pertreter des Gonverneurs v . Soden , ist auf Urlaub nach Enropa gegangen . Lant den Berl . pol . Nachr . “ bereitet die neue Ver ubgenssteuer — wobei man anfänglich selbst an eine Besteuerung des Hausgeräths und der Toilettegegenstände gedacht zu haben scheim ! — viel Schwierigkeitev . Ertrags lose Grundstücke wie Parks 2c . seien eher zur Steuer heranzuziehen . Dieselben seien mit einer Grundsteuer von zwei pro Tausend belegt . Es sei Nichts dagegen einzu wenden , daß nach Aufhebung der Grundsteuer die Ver möger sobjekte mit einer Steuer von ¼ bis ½ pro Mille belegt würden . X Berlin , 5 . Mai . ( Priv ) Im Abgeordneten haus wird die Berathung des Berggesetzes fortgesetzt . Zu Artikel 5 beantragt der Abg . Hitze ( Centrum ) eine Reso lation , welche die Regierung um eine Untersuchung über die Herabsetzung der Arbeitszeit in den Bergweiken er sucht ; dieselbe wird von den Nationalliberalen und Kon servativen scharf bekämpft , von den Freisinnigen dagegen lebhaft unterstützt . Trotzdem der Handelsminister nichts Bedenkliches in dem Antrage des Centrums erblickt , bean tragt der Abg . Hammacher ( natl . ) Uebergang zur Tagesord nung ; die Debatte dauert fort . Hd Wien , 5 . Mai . Nach der „ Jaristenzeitung " soll die Herstellung und der Vertrieb aller Spreugmittel ver staatlicht werden . — Vor den Kasernen werden massen haft sozialistische Flugblätter gefunden . — Die gestrige Berhandlung über den Antrag der Jungtschechen , den Justizminister in Anklagezustand zu versetzen , verlief stim mungslos , ungeachtet die Jungtschechen das Kabinet , — besonders den Justizwinister und den altschechisch = gesinnten Minister Prazak wiederholt insultirten . TH Brüfsel , 5 . Mai . Die Ausweisungen aus ländischer Anarchisten haben begonnen . Alle Verdächtigen erhielten den Befehl , binnen 24 Stunden das Land zu verlassen . TH Paris , 5 . Mai . In einem überfüllten Pferde bahnwagen wurke eine Thuamitpatrone aufgefunden . Dem Kondukteur gelang es , noch rechtzeitig die brennende Lunte aus zutreten . TH Paris , 5 . Mai . Der Minister der öffentlichen Arbeiten erließ ein Cirkalar an alle Präfekten , das streuge Vorschriften über die Ausgabe von Dyuamit an Arbeiter von Bergwerken 2c . enthält . Danach werden die Besitzer vollständig verantwortlich gemacht , wenn Arbeiter in den Privatbesitz von Tynamit gelangen . Hd Rom , 5 . Mai . Um 5 Uhr nahm die Kammer gestern Nachmittag die Debatte wieder auf . Mariunzzi erklärte , die Kammer könne von Rechtswegen nur von der Demission des Kabinets Kenntniß nehmen , da die Krisis keine logische Lösung gefunden habe . Rudini habe nie mals einen klaren Begriff von der Finanzlage gehabt . Sein Programm sei Dunst und Nebel , da er früher neue Stenern verworfen habe , sie aber jetz nachdrücklich fordere . Bovio und Imbtiani sagten ungefähr dasselbe ; Rudini habe dem Geueralstabschef und dem Hofmarschall während der Krifis einen ungebürlichen Einfluß eingeräumt . Rudiai bestreitet das , er habe in militärtechnischen Fragen nur den Rath der Fachmänner eingeholt . Den Vorwurf , wisse nicht , wohin er steuere , weise er zurück . Diejenigen , welche zu allen Vorschlägen Nein sagten wandelten im Nebel , nicht er . Man möge doch seinen Vorschlägen positive Anttäge entgegenstellen . Thaten , nicht Phrasen , seien nothwendig . Die Debatte wird hierauf bis morgen vertagt . Das Schicksal des Kabinets hängt von der Haltung Giolittis ab , der angeblich die Erklärungen Ru dinis zu bekämpfen beabsichtigt . TI Neuyork , 5 . Mai . Die Wahl Harrisons für den Präsidentschaftsposten gilt für gesichert , da demselben die absolute Mehrheit der Delegirtenstimmen bereits ge wonnen ist . Vermischte Nachrichten . * Berlin , 3 . Mai . Der neunzehnjährige Sohn einer aus wohnenden , wohlhabenden Wittwe Namens . , der hier in einem kaufmännischen Geschäft als Volontär angestellt und in einer Pension im Hause Neue Friedrichstraße 36 untergebracht war , veisiel plötzlich einer sixen Idee . Er wähnte , der Sohn des berstorbenen Königs Ludwig II . von Bayern zu sein , und außerte mehrsach die Absiche , „ seinem Valer “ in den Tod zu In der Samstag Nacht unn schloß er sich ins Kloset lang hier unaufhörlich Stellen aus „ Lohengrin “ und machte Fa # rfach Miene , sich aus dem zum Hofe führenden Feuster zu den Hei sar binen wirren Reden war zu entnehmen , das er und detr den Starnberger See hielt . Man holie einen Arzt ordnete bei der Gefährlichkeit der Lage die sofortige des jungen Menschen nach der Charité an . Der gutrütte Krankentransportwagen war auch bald zur Stelle , in das Siase # ck aber , als die Träger durch eine zwelle Thür betreten wollten , stürzte sich der junge B . zu Feuster hoch auf den gepflasterten Hof hinad und hierbei so schwere Verletzungen , daß er bereits auf dem Transport zur Chartié starb . Idee , in Berlin vor dem Schlosse einen Ententeich her scheient Pei Bossische Zig “ nicht übel alse : Großes Ententeicn , denn im Herzen Verlins soll ein als ains 32 , geschaffen werden . Man war geneigt , diese Mär hasteg “ auszusassen , unn aber , da sie mit der ernst gesießten Miene „ von autoritativer Seite “ als zutresfend bestätigt daritg müssen alle Zweisel schwinden . Furchtbar nett , aber klein rarser diese Anlage werden , und es wäre daher wohl besser , Leigh , dwel Eliegen mit einer Klappe zu schlagen und an dieser dum Alener ueh . . . die : Pekdahe , die 84 uu un eimmemn Versiaer Wesien asreatn , den schen Uüngst er seehasen zu schaffen . Das wäre wirklich großartig , — so eine gewaltige Wassenfläche mit Dreimostern , Panzern und Kanonenboten mitten in der Stadt , so sern von dieser gen Westen noch Eiwas übrig bliebe . Wir schlagen also Erweiterung des Plaues in dem von uns gedachten Sinne vor , da der Ententeich einer Weltstadt durchaus nicht würdig ist und Tümpel eben Tümpel bleidt . Um das Geld lasse man Siu wehrigen , de se . Paedu zmr Chimnitr “ . Seceimn in ne auch der viedere Bürger da , dessen zwickliche Besammung nur im Steuerzahlen besteht . # . „ Mei Schex , bieder eine furchibare Bint Ve # # . , Herie Rach - ung um 5 Uhr wurde die Postschassa röfron mungu : in der Gartenstraße 53 ermordet ausgesunden . Der enee # # siturm Hmuerhaken eingeschlagen . Die Leiche wor vollstandig bekleidet und lag auf dem Bett . Es liegt wahrschein g Ansheums en . au888 4 . Mai . Wöhrend man anderwärts sich ver geblich nach Regen . hm , siad über Mittelschlesien furcht die User aus und verwüstete die Wiesen und Felder . daß die Ueberschwemmuag noch steigen werde . Auch aus Böymen kommen Meldungen von einem bedenklichen Anschwellen der Flüsse . Im Gegensatze zu Deutschland hatte Böhmen im vergangenen Winter starken Schneefall ; durch län gerrz . Regen iR ung der Schue rasch zum Schmilzen gebracht * Zeitz , 3 . Mai . In dem bevachbarten Orte Kixdit erkrankte gestern eine Familie von sechs Persoven plötzlich heftig nach dem Genusse von Klößen , und zwei Familier = starden noch an demselben Tage . Vermuihlich Pae . . “ doch is der Thabetand noch nicht * Charleroi , 2 . Mal . Auf Grube 3 der Kohl nwerke von Anderlues wurde gestern Nacht mit den Vorarbeiten zur Bergung der Leichen begonnen . Die Leichen , 125 an Zahl , liegen # # # schon 51 Tage in der Erde . Der aus Breitern und Lehm be stehende Verschluß des Last = und Förderschachtes wurde abge nommen . Leichengeruch war nicht wahrnehmbar . Sosort wurde nun der Ventilator in Betrieb gesetzt und 60 m lange Blei Strahlrohr in den Lustschacht gesenkt , um durch Zerstäubung von Chlorzinklösung die Luft zu reinigen . 338 Faß dieser Lösung im Werihe von 60 . 000 Fres . werden zu dem Zwecke verwandt . Morgen soll die Einsahrt zu den Leichen erfolgen . „ Das Metall der Zukuuft “ wird das Aluminium genannt . Dieser Ausspruch ist nicht mehr richtig , sondern es ist thatsächlich schon das Metall der Gegenwart Bekannt ist es , daß dieses Metall das Silber auf dem Gebiete der Kunstindustrie tausenden von Fällen verdrängt hat ; jetzt solses in Folze seiner Eigenschaften sogar das Papier verdrängen . Wie das Patent und technische Bureau von Richard Lüders in Görlitz minheilt , sind in Amerika bei den Erbiterungen für die Herausgabe neuer Dollarnoten , ganz ernstliche Vorschläze gemacht worden , anstatt des Papiergeldes „ Aluminium = Münzen “ einzuführen , welche den Werth eines Dollais repräsentir u sollen . Als besondere Vor züge solcher Aluminiummünzen wurden hervorgehoben , die bequeme Handhabung im täglichen Verkehr , die Sicherheit der Münzen gegen Beschädigungen aller Art , oder Zerstörungen durch Feuer und Wasser und ihre Immunität gegen Abnutzung und Be schmrtzung , welche ostmals das Erkennen der Papiernoten schwierig machen . Auch die Gefahr von Fälschungen sei ver mieden , da die charakieristischen Eigenchaften dieses Metalls derartig sch af begrenzt sind , daß selbst ein Kind in der Dunkel heit eine echte Aluminiummünze von einer nachgemachten unter scheiden würde . Eine Verwechselung mit Gold = oder Silber münzen wäre ausgeschlossen , da das Gewicht des Aluminiums so außerordentlich viel leichter ist In Folge dieses Specifikums würden sich auch Blei = oder Zinnzusätze zum Zwecke der Fälschung sosort bemerkbar machen , selbst wenn das Aussehen der nachgemachten Münzen noch so täuschend wäre . * Ein kaiserlicher Scherz . Von dem jüngsten Brsuch des Kaisers erzählt aus Neuntirchen die „ Saar = und Blieszig . “ Folgendes : Als der Kaiser am frühen Morgen des 25 . Aptil einen Rundgang um das Halberger Schloß machte , bemerkte er zwei Maikäser , die sich lustig auf der Erde tummelten . Sofort befahl er einem Adjutanten , die Thierchen sorgfältig einzupacken und an den Kommunkeur des Garde = Füsilierregiments , Grofen Keller , nach Berlin zu schicken . Der Kaiser bemerkte zu dem ihn begleitenden Hausherrn , daß er dies in jedem Frühjahr mit dem ersten Maikäfer , den er finde , so mache . Das Garde Füsilier = Regiment hat in Berlin den Spitznamen „ Maikäser " , weil es in früheren Zeiten , als es noch in Potsdam stand , all jährlich zur Maiparade nach Beilin kam . * Von der Wildheit der Schwarzen am Kongo liegt nach einer Brüsseler Meldung der Voss . Zig " wieder ein neuer Beweis vor . In dem Krankenhause der belgischen Station an den Fällen machte der Befehlehaber des Bezirks Lieutenant Tobbak einen Besuch und fand einen der Kranken in voller Genesung . Während der Nacht starb dieser Kranke und wurde am folgenden Tage beerdigt . Dieser plötzliche Tod siel dem Offizier auf ; er veranstaltete selbst eine Untersuchung und ent deckte , daß zwei keanke Schwarze den Genesenden erdrosselt hatten In frühester Stunde trat er in das Zimmer der beiden Mörder , fand unter einem Bette mit Stoffen bedeckt die Ueber reste eines Leichnams und auf dem Feuer bratendes Menschen fleisch ! Es ergad sich , daß die beiden Schwarzen die Leiche wieder ausgegraben und bereits zur Hälfte verzehrt hatten ! ! Am folgenden Tage trat unter dem Vorsitze des Lieutenauts Tobbak ein Kriegsgericht zusammen ; die beiden Schwarzen wurden zum Tode verurtheilt und erschossen . Gerichtszeitung . * Berlin , 3 . Mai . Wegen Theilnahme an den Straßen krawallen im Februar sind jetzt nachträglich noch ein Schlosser und ein Kutscher zu je ein Jahr drei Monaten Gefängniß ver urtheilt worden . * Stade , 3 . Mai . Ein für Betriebsleiter wichtiges Erkenntniß hat nach dem „ Centralblatt der Bauverwaltung " die Strafkammr des hiesigen Landgerichts vor einiger Zeit gefällt . Eine alte eiserne Brücke in Harburg war an den Kaufmarn L . aus Hamburg auf Abbruch verkauft worden . Bei dem Zerlegen der Brücke wurden die Nietköpfe mit dem Meißel abgeschlagen . Hierbei wurde ein 6 Meter von der Brücke beim Auspumpen eines Brunnens beschäftigter Arbeiter durch einen abgesprengten Nierkopf getödtet . Die genannte Strafkammer hat daraufhin den Kaufmann L . zu sechs Monaten Gesängniß verurtheilt , weil er verabsäumt hatte , die ersorderlichen Schutzmaßregeln ( Bretterwand oder Dergl . ) aubringen zu lassen . * Wilna , 4 . Mai . Wolffs Bureau meldet : Das hiesige Bezirksgericht verurtheilte sechs jüdische Frauen und einen Juden , de der Engelmacherei unter erschwerenden Nebenumständen beschuldigt waren , zu Zwangsarbeit von 16 bis zu 20 Jahren . Berliner telegraphische Anfangs - Kurse . Mtai 4 . 9 . 4 . 0 Berl . Handelsges . 139 50 Darmstädt . Bank . 138 25 Deutsche Bank . 160 25 Disconto = Comm . 193 10 Dresdener Bank Nationalbank Oesterr . Kredit Boch . Gußstahl 140 75 115 75 171 10 118 60 140 00 Consolidation 14250142 50 138 90 Dannenbaum 8190 83 90 160 25Dortmund . Union 56 50 57 25 194 60 Gelsenkirchener ( 129 50131 25 141 40 Harpener 141 80143 10 116 30Hibernia 113 75/114 60 171 80 Banra . . . 109 — 110 — Fruchtpreise zu Neuß vom 5 . Mai . Hafer ( neuer ) d 100 Kllo 13 40 Rapf i . Qu . „ „ — Abeel ( Rübsen ) „ „ — Kartosseln „ . 9 — Heu d 500 # cuo 40 — Stroh „ „ 24 — Weizen , neuer ( 1 . Qu . 20 — 100 Kilo ( 2 . „ 19 Landroggen ( 1 . „ 1840 ( neuer ) ( 2 . „ 16 90 Gerste ( Winter = — — d 100 Kilo ( Sommer = — — Buchweizen d 100 Kile — — Preise unverändert . Rüböl per 100 Kilo in Partien von 100 Ctr . ( ohne Faß ) 54 — Rübbl per 100 Kllo saßweise ( ohne Faß ) . . . . . . 55 50 Gereinigtes Oel per 100 Kilo 3 Mark hoher als Rüdöl . Preßkuchen per 1000 Kilo 118 — Weizen = Vorschuß 00 d 100 Kllo — Kleie d 50 Kilo 5 80 Rüböl und Kuchen unverändert . * Autwerpen , 4 . Mai . Schweineschmalz stetig , Mai 78,00 , Juni 79,25 , Juli 80,25 , August 81,25 Frs . — Speck stetig , Backs 78 — 92 Fr . , extra long middles 87 Fr . , short middles 80,00 Fr . — Terpentinöl flau , vornäthig 66 , Sept = Dez r . 66 , Jan . = April 65 , französisches 65 Fr ( 100 . ) — Kassee flau , Mai 86,50 , Juni 83,25 , Sept . 81,00 , Dez . 80,00 Er — Chill = Salpeter ruhig , Mai 20,10 , Juni 19 . 70 . — Deutiche Bankpläpe kunz 123,20 , aus Londen im ; 25 . 17½ — 35 . 22 . Schiffsnachrichten . Neuyosk , 3 . Mai . Ang . = D . „ Westernland “ . Litterarisches . * Schillers Briefe . In keinem seiner geistigen Vermächt nisse tritt uns der Mensch unmittelbarer gegenüber als in seinen Briesen . Die Vorliebe unserer Zeit für die Briefwechsel großer Männer ist daher eise wohlbegrüudete , und so wird es denn auch dem lieferungsweise erscheisenden Unternehmen „ Schillers Briese “ , Kritische Gesammtausgabe , herausgegeben und mit Aumerkungen versihen von Fritz Jonas , an freudigem Widerhall in den Kleisen aller Gebild . ien nicht sehlen . Spricht sich doch gerade der Lieblirgsdichter der deutschen Nation in seinen Briefen so unummunden und je liebenswürdig aus , daß er uns durch sie menschlich immer lieber , als Dichter und Deuker immer ver Kändlicher und sympathischer wird . Welche großen Vorzüge in der Vollständigkeit und Genanigkeit dieser keuischen Gesammt ausgabe liegen , die etwa 95 Lieserungen d 25 Psg umsassen soll , von welchen alle 14 Tage 1 bis 2 Lieserungen ausgegeben werden , das zeigt sich schon in den vorliegenden ersten drei Lieserungen klar und deutlich . Die Billigkeit des Preites ermög licht die Anschaffung des echt nationalen Werkes den weitesten Kreisen , und überall , wo Schillers Werke stehen , da sollten , als schötzenswerihe Ergänzung derselben , auch seine Briese nicht sehlen , die einen der werthvobsten Bestandtheile jeder Haus bibliothek bilden und dieser zur hohen Zierde gereichen werden . A Die Expedition des Echo der Gegenwart befindet sich jetzt in den hofwärts gelegenen Räumen des Hauses Büchel 36 . Dieselbe ist Morgens von 8 Uhr ab ununter Prochen bis Abenos 7 Uhr geöffner , dagegen au allen Sonn und katholischen Feiertagen geschlossen . Verein christl . Mütter . Samstag den 7 . Mai , Morgens 7½ Uhr , findet in der Kirche zum F armen Kinde Jesu die gemein schaftliche heilige Kommunion K statt . — Um techt zahlreiche Beihei 5 ligung wird dringend gebeten . Der Vorstand . Statt besonderer Anzeige . Michael Baurmann , Nettchen Baurmann , geb . Simens , Vermanite . Bartscheid 5 . Mai 1892 . Aschen , Todes = Anzeige . Es hat Gott dem Allmächtigen gefallen , unsern theuren , unver geßlichen Gatten , Vater , Schwie gervater , Großvater , Schwager und Oheim , den wohlachtbaren Herrn Nicola Wolff , Rentner , gestern , den 3 . Mai , Nachis 11 Uhr , im Aller von 84 Jahren , in Folge von Altersschwäche , während seiner Krankheit öster gestäckt durch den Empfang der d . Sakramente , zu sich in die Ewigkit zu rusen . Die trawernder Hinterbliebenen . Nachen , Ravensburg , Köln , Alsdorf , Euskirchen und Hochfeld , den 4 . Mai 1892 . Die Beerdigung fludet statt Frei tog , den 6 . Mai , Nachmittags um 2 Uhr , vom Sterbehause Leusbergstr . 18 aus . Die Exequien werden gehalten Samstag , den 7 Mai , um ½9 Uhr , in der Pfarrkirche zum h . Kreuz . 9161 Es hat Gott dem Allmächtigen gefallen , heute Morgen 2½ Uhr , unsere unvergeßliche liebe Gattin , Mutter und Schwester , Frau Wilhelm Laufs , geb . Gertrud Dahmen , im Alter von 38 Jahren , versehen mit den heil . Sakramenten , zu sich in die Ewigkeit zu rusen . Um Kille Theilnahme bitten Die trauernden Hinter bliebenen . Burtscheid , den 3 . Mai 1892 . Die Beerdigung findet statt : Freitag den 6 . Mai , Morgens 9 Uhr , und werden die feierlichen Exequien gleich nachher in der Pfarrkirche zu St . Michael gehalten . Sterbehaus : Dammstr . 27 . Ockenstmahung . Die Ansteigerer aus dem am 23 . v . Mis . vor Herrn Notar Justizrat Endepols stattgehabten Holzverkaufe der Stadt Nachen werden is Gemäßheit des Artikels 1 der Verkaufsbedingungen hiermit be nachrichtigt , daß die Stadtverordneten Versammlung in ihrer gestrigen Sitzung zu den sämmtlichen in dem gedachten Ter mine vorläufig angenommenen Geboten den definitiven Zuschlag erteilt hat . Nachen , den 4 Mai 1892 . Der Oberbürgermeister , Für den Junimonat : Gebeiszeitel zur Verehrung des allerh . Herzeus Jesu , mit erzdischöfl . Appro bation . Preis per Exempl . ( 30 Tage ) : 30 Rpf . ; Buch = u . Kunsthandlungen üblicher Radatt . Zu haben bei 88522 Franz . Jof . Urlichs , Nachen . für die Versterdenen der Familie Theodor Cossmann sindet am Samstag den 7 . Mai , Morgens 9 Uhr , stalt in der Pfarrkirche St . Adaldert . Igischer Garten . Samstag , den 7 . Mai er . , Nachmittags präeise 5 Uhr , auf der großen Sommerbühne : G • • * Gressnung . g . Aulung von Mr . Gee Lockhardt ’ s weliberühmten 3 dressirten Das Vollendetste der Dressur , ohne Concurrenz . Entree 60 Pfg . , Kinder die Hälfte . Reservirte Sitzplätze 20 Pfg . für die Person extra . — Pracvollen Ostender Schellsisch , — 5 Psd . schwer , seinste Ostender Cabliaux , große Ostender Seetongen , Karpsen , peiana Wionter = Ahselasalu , Abendfrtischen Zander , letende frischen Maassalm , 2 Mark per Pfd . , säglich frische engl . Austern , geräucherten Rheinlachs , prima pur Milcher Häringe , 10 Pfg . per Stück , Maisisch , Maisisch in Gelée , lebende Hummern , neue Sendung Astrachau = Caviar , alle Sorten See = und Flußsische empfiehlt W . Schiffers - Kremer , Hoflieferant , Hartmannstraße 26 . — Fernsprecher Nr . 33 . 500 frische holländ . Scheustsche , 30 Pfg . per Pfd . , 200 frische holländ . Cabliaux , 50 Pfg . per Pfd . ausgeschnitten , frische Maisische und Maisisch in Gelee empfiehlt W . Schiffers - Kremer , Hoflieferant , Hartmannstr . 26 . — Fernsprecher Nr . 33 . ge Eröffnung der Rehjagd ! Rehbrätchen 3 bis 4 Pfd schwer , 60 Pfg . per Pfd . , Rehsattel von 10 Mark an , Rehkeulen von 8 Mark an , 100 wilde Kaninchen M . . 20 per Stück . W . Schiffers - Kremer , Hoflieferant , Hartmannstraße 26 . — Fernsprecher 33 . Mit dem heutigen Tage eröffnete ich Alexanderstr . 30 ein Fisch, - Wild - , Butter - und Rase - Geschaft . Empfehle für diese Woche springlebendfrisch : * < space > E c t e < space > O s t . < space > S c h e l l f i s c h e , < space > P f d . < space > 4 0 < space > P i z < space > Z e i n s t e < space > p r i m a < space > holl . Schellsische Pfd . 25 — 30 Pig , echte Ostender Kabeljan Pfd . 25 Pfg , im Anschnitt Pfd . 50 Pfg . , * Ost . Schollen Pfd . 35 — 40 Pfg , Kaurthahn Pfd . 35 Pfg . , füßen Laberdan Psd . 40 — 45 Pfg . , weißen Stock # sisch Psd . 25 — 30 Pfg . , sowie alle übrigen Fischsorten . Xav . Gutenrath , Alexanderstraße 30 . W : u # samumitg , sate ? * fl . amticht Zeitungen und # Zeitschriften des In = u . Auslandes 2 werden billigs besorgt durch Pr Vertreter : 91339 C # ed Mayer , Bächel 43 . 2 seute eine fette Kuh geschlachtet und verkaufe das Pfund Fleisch zu 50 Psg . # # , Josephshöhe 2 . Bernarts - Theater . Freitag , den 6 . Mai 1892 Der Bibliothekar . Anfang 8 Uhr . Regenerativ = - Gasheizösen mit Abführung der Heizgase , für Salons , Wehn - , Schlaf - u . Kranken zimmer , gresse Säle , Kirchen . 8 * 5 82 A N182 6000 Francs Prämie v . der Stadt Brüssel f . besten Gasofen . Heuben Sohn Carl , Edelstr . 230
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Vaals . Zu der am käoftigen Sonntag den 8 . Mai 1892 , Nachmittags um 2½ Uhr . Kaltfindenden Feier der Grundsteinlegung der neuen ech e beid bantt Freunde und Gönner ergebenst enprichen Der Kirchenvorstand . biderer Schranstelten . Venite adoremus ! von Religionslehrer Dr . Bosen . Jn vunrschtestenm Siebänden . Degen u . Böckelers Gebet = und Gesangbuch . Pfarrer Wacker ’ s Geschichten für Neukommunikanten für die Zeu vor und nach der ersten heiligen Kommunion , geb . 2 Mark Ferner eine große Auswahl pos sender Festgeschenke empfiahlt Weyers - Kaatzer , Kleiumarsoler Kraße 8 , Fernsprecher 477 . Um = und Erweiterungs = baun des Regzserungs . Gebäudes zu Rachen . Die zum Abbruch b stimmten Hiuter gebäude auf dem Grundstück des Re gierungkgebäudes zu Nachen sollen im Wege der ösfentlichen Ausschreibung ver kauft werden Angebote sind ver schlossen und mit entsprechender Aufschrift versehen bis zum Eröffaungstermin am Kreitag , den 13 . Mai d . . , Vor mittags 10 Uhr , an den Unterzeich neten Kaiserallee Ne . 6 einzureichen . Die Verkaufs = Bedingungen und Zeich nungen der feaglichen Gebäude Legen während der Dienststunden beim Boten meister im Regierungs gebäude zur Ennsicht aus . Die Besichtigung der Gebäude kann nur nach vorheriger Anmeldung bei dem silden erfolgen . Zuschlagsfr . s : 14 Tage . Der Königliche Kreisbauinspeclor : 9163n Rattey . Heusvertand zu Aachen . Auf Anstehen des Eigenthümers wird der unterzeichnete Notar zu Nachen in leiner Amtsstube Richardstraße Nr . 8 am 7 . Moi d . . , Vermittags 11 Uhr , das zu Nachen an der Maihiashofstraße gnd Nr . 19 • 21 gelegene Wohnhaus mit Auffahrt , Seitenbau , Hofraum und Gar ten , groß 3 Ar 82 Meier , össentlich zum Verkause ausstellen . Der Schlüssel des Hauses ist im Nebenhause Nr . 17 zu haben . 9120g R . Natzerath , Rotar . In 1 . Mai d . I verlagie ich meine 2 Amtsstube aus den Hause Hars campstraße Nr . 12 zu Nachen in das Haus Richardstreße Nr . 8 daselbst , in unmittelbarer Nähe des Aral beristhores und des Kaiserplatzes . Nachen , din 15 . April 1892 . R . Matzerath , 8990 : Kotar . Gerichtlicher Am Freitag , den 6 . Mai 1892 , Nachmittags 5 Uhr , werde ich auf dem Klosterplatze zu Nachen 1 amerik . Füllosen und 1 Säulen ofen 2c . össentlich meistbietend gegen baare Zahlung eetteigern Rutsch , Verichtsvollzieher . esonderer Umstände halber i # eine voll beschäftigte Tohnweverei unter äußerst günstigen Bedingungen zu verkaufen oder auf lange Zeit zu ver miethen . Off . R R 984 bes . d . Exp d Bl . Noch im Betried befindliche 4pferdige Uegerhe Dampfmaschine und Kessel , beides recht gut erhalten , wegen größeren Anlagen preiswerih ab zugeben . Osferten unter M K 986 bes . Die Exped . 9153 Hochs . Süßrahm = Tafelbutter vers . täglich frisch ( Postfäßchen ca . 5 Kilo ) für 8 Mark 50 Pfg . franko gegen Nachnahme . H . Haupt , Kankehmen ( Ostpr . ) . B “ der Se Bekanntmachung . In Gemäßheit des § 22 des Gesetzes über die Hondelskammern vom 24 . Februar 1870 bringen wir hiermit unsern Etat für dal Johr 1893/93 zur össentlichen Kenntniß . A . Einnahmen : Beischlag zur Gewerbestener der in Klasse A I und A II veranlegten und in das Firmeuregister eingetrogenen Handel = und Gewerbetreibenden der Städte Nachen d Zaz du Fimum : Caumbeshu : Seischig g7 90 % : 897 . 81 . 788, — Ml . 8176 . 90 Ml . 8 . Ausgaben : M21 . 1 . Sehalt des Gehetarlate ) . . . . . . . . . . . . 2490 . — 8 . „ „ Boten 3 . Bidliothek 4 . Druck und Insertionskosten . . . . . . 5 . Poto , Bureaubedürfnisse , Schreibhülse 6 . Mieihe für die Geschäftslokalien . . 7 . Kosten für Heizung , Beleuchtung und Reinigung schästslokalien 8 Reisekosten 9 . Anschluß an die Stadisernsprecheinrichtung 10 . Hebegebühren des Rendanten ( 5 % ) 2 11 . Verschiedenes 289 67 Somme B111480 . lactzen , den 30 Torl 1992 . „ Sma Handelskammer für Nachen und Burtscheid . Germama Bad , Kuranstalt nach Methode Kneipp . Betzdorf a . d . Sieg . Aufnahme von Kranken jeder Art , mit Ausschluß von Geisteskranken und mit ansteckenden Krankheiten Behafteten . — Außerhalb der Anstalt den verschiedensten An sprüchen entsprechende Unterkunft . — Prospekte gratis . — Die Anstalt ist das ganze Jahr geösfnet . 7809 : Dr . Eutenener , praft . Arzt . 600 . — 1600 . — 900 . — 900 . — 350, — 400 . — 150 . — 408 . 93 FISCHER E RECHSTEINER INTERNATIONALE TRANSPORTE , Mannheim , Hünchen , Venedig , Chlasse , Luine , Beschleunigter Specialdienst von und nach 5123 Italien . Tägliche Verladung ab Mannheim direet nach der ital . Grenze . Frachten und Auskünfte ertheilen obige Häuser , sowie die Speditionafirme Charles FISCHER , Vereinestr . 5 , Aschen , ( Telephon 127 ) . Daselbst feste Uebernahmen nach allen Plätzen des In - u . Auslandes . SERRRRREERRREE Blitzableiter = Anlagen vach dem bewährten Syiem Felten & Guilleaume sind dem Uvterzeichneten für Aachen und Umgegend seiteus der Firma Felten & Guilleaume übertragen und führt derselbe 32 sämmtliche Neuanlagen , Reparaluren u . Revisionen selbstständig für eigene Rechnung aus . 5 Seit 1882 über 200 Neuanlagen auf Kirchen , Schulen , Schornsteinen , Wohnhäusern 2c . Garantie untadelhafter Arbeit . 5 Zahlreiche Atteste einzusehen . C . Micheels , Nachen , Franzstraße 12 ( früher Kleinmarschierstraße 72 ) . RERESSSEEE Versteigerung des Auseums Chrilian Hammer , Slockholm . Die erste Versteigerung des allbekannten Museum Hammer in Stockholm findet in Köln durch den Unterzeichneten den 23 . Mai bis 2 . Juni 1893 statt . Dieselde umsaßt : I . Die Wassensammlung : 1412 Nummern . II . Die Kunstsammlung I . Serie : Erzeugnisse aller Gediete der Kunst = Industrie . — 1337 Nummern . Preis des Unstrirten Katalogs jeder Abtheilung Mark 5 . I . B . Heberte ( H . Lembertz ' Söhne ) , Köln . 91656 i baecher Pferde - Verloosung . Ziebung am 17 . Mai 1892 . Hauptgewinne : 10 complett bespannte Equipagen und 150 Reit - u . Wagenpferde . Loose b 1 . , 11 Loose für 10 M , Porto u . Liste 20 Pf , empfiehlt u versendet Carl Heintze Bankgeschäft Berlin . , Unter den Linden 8 . 1 . 2 . 3 . 4 5 6 . Hauptgewinne : Ein Jagdwagen mit Ein Kutschirphaston „ Ein Landauer „ Ein Halbwagen „ Ein Brosgham Ein Halbwagen „ 7 . Ein Herrenphaston „ 8 . Ein Américain „ 9 . Ein Dogeart 10 . Ein Parkwagen 11 . Zwei gesattelte pferde ( Herren 8 gesattelte u gezäumte Reitpferde 121 Reit - und Wagenpferde anserdem : 2526 Gewinne , als : Englische Reiteittel , Vollständige Zaumzeuge , Jagd und Scheibengewehre etc . 4 Pfarden 4 Pferden 2 Plerden 2 Pferden Pferde Pferde Pferde Pferde Pferde Ponpies 1 1 1 1 1 gesdumte Reit Damenpferd ) Looseverkauf in Aachen bei Weyers - Kaatser , Kleinmarschierstr . 8 . VIlveye - Oslender , Holsgraben 11 , Carl Helding , Adalbertesteinweg 44 , WIlh . Eigelshoven , Alexanderstr . 16 . 90160 Die Weizenstärke - und Puder - Fabrik H . Niemöller Gütersloh i . . , empfichlt den Herren Conditoren und Bäckern ihren ans dem besten Material hergestellten garantirt reinen Weizen - Puder sza billigsten Preisen . 7788 Alleinverkauf für Aachen : Caspar Glani , Hochstrasse 16 . eicie Schreibseder Seress # # ACAL # r Groß N . . 50 . Bllchepetantt Bletumertotertraße S . 14253 Als bestes natürliches Bitterwasser bewährt und ärztlich empfohlen . Zu haben in allen Mineralwasserdepöts sowie in allen Apotheken . 5 Anerkannte Vorzüge : Prompte , milde , zuverlässige Wirkung . Leicht , ausdauernd von den Terdauungsormnen vertragen . Milder Geschmack . Andauernd gleich mässiger , nachhaltiger Effect . Geringe Dosis . 9940 Wilh . Lennartz , Geldschrankfabrik , leit 1 . Ott . Jakobstrasse 24 ( früher Büchel 47, ) Aachen . Die Fabrikate bieten größten Fall und Einbruch . 8353 Vollste Garantie . Protektor = Schränke mit Schreibpult . Konselen mit Marmerplatten . Peima Referenzen . Zeichnungen und Preis = Courante gratis und franko . 8 . — Ve Versuches werth ! Dr . Thompson ' s Seifenpulver ist anerkannt dos beste , billigste und bequemste Waschmittel . Dr . Thompson ' s Seifenpulver mocht die Wäsche dlendend weiß , auch ohne Bleite Dr . Thompson ' s Seifenpulver spart Zeit und Geld unter Schonung der Stoffe . Dr . Thompson ' s Seifenpulver ist oarautirt frei von allen ötzenden , die Wäsche angreifenden Bestandtheilen . Seifenpulver mit heißem Wasser aufg¬löst gibt , wenn kalt geworden , eine schöne , weiche , weiße Seife , und verleiht der Wäsche einen angenehm frischen Geruch . Dr . Thompson ' s Seifenpulver ist der Houptsache nach eine Kernseife bester Quali Kt . Dr . Thompson ' s Seisenpulder hat sich seit einer langen Reihe von Jahren in Tausenden von Familien unentbehrlich gemacht . Dr . Thompson ' s Seifenpulver ist in Nachen und Umgebung in allen besseren Colonial = und Materialwaaren = Seifen = Handlungen zu haben . Beim Einkauf achte man genau darauf , daß die Packete den Namen „ Dr . Thompson “ und die Schutzmarke den „ Schwan “ tragen . Mau fordere ausdrücklich Dr . Thompson ' s Seifeupulver und weise alle minderwerthigen Nachahmungen zurück . 9083 Der älteste Bettler Pphruatken um Abhülse der Berliner Kird nolhgedrungen nochmals se Hand aus , um Beitrüge zur Vollendung der St Sedastiannsklrche . Im Spätherd # se # sie fertig sein , und könnte es auc , wenn nicht die Biutel sehlten . Derum erdarmet Euch , liebe Glaudeusgenossen ! Gr ie meinde und jeden Monat opfert der Psaua eine hl . Messe für die Wohlthäter auf . N . V . Berlis = Juvalidenhaus . Pfarrer Neuder . Auch die Expedizon nimmt Gaben entgegen . Siofer Zeitung Katholische Freundel Seudei mir eine Gabe für die Klche zu Weimar . Ihr kennt unsere Hülss . bedärftigkeit . Ohne Euere fortdauernde Unterstützung ist es uns unmöglich , # # Bau zu bezahlen . Auch die kleinste Gabe ist uus angenehm , und Selt wird si . vergelten . Weimar , Thäringen . 8435 . , Jäugs , Plarr . Lesesaal d . Zeitungsmuseume Klesterplats 11 , 1 . Stage . Geöffnet an Wochentagen von 10 — 1 , an Sonntagen von — 6 . Zutritt frei . 1519 : < space > B a d < space > E m s . < space > 1 < space > * Hotel u . Pension Seitau , 2 3 in der Nähe der neuen katb . Kirche , 3 2 besteus renommirt bringt sich in em 3 2 vsehlende Erinnerung . Ausführliche 2 3 Prospekte gratts . 2 9104 : A . H . Seitau . 3 Luft - Curort Heimbach bei Zülpich . Fmmilien und einzelne Peisonen sinden in waldreicher Gegead gefunde Berglust am Röhrflusse . Gute Aufnahme zu billi gem Preise . 9169 Privat = Pension C . Marichel = Krischer . ( Grgige # e C 135 Pf . . — für Damen = Tosleite Schwefelmilchseise Unentbehrlich und Kinder , Theer = Schwefelseife d 50 Bi , verbesserte Theerseife d 35 Pf . , ( ohne Theergruch ) , mit gläpzendem nfolg angewandt und von Aerzten empfohlen gegen Flechten . Havt jucken , Grind , sowie für den Kopf gegen Schuppen . Allein = Verkauf in der Carolus Maguus = Orogerie von E . Kricker , Friedrich Wilhelm = Platz 2 75779 Die Sonne bringt sie nicht an den Tag , die lästigen Sommersprossen , Leberflecken und sonstige Hautunschönheiten , wenn Sie sich zum Waschen der Lanolin = Schwesel Milch = Seife von Jünger u . Gebhardt be dienen . Das Stück kostet nur 50 Pfg . bei B . Bauer , Hausemaundrogerie am Hansemansplatz , Nachen . 88692 ( Hin Reisender , welher 6 Jahre & a . ssen = Rossau , Tküringev , Eisel und Luxemburg in Baumwol = Waaren ( Glad bacher Ariikel ) wit Efolg = reist hat und mit der Kundschaft sehr gut bekannt ie , sucht Engogement in der Tuch = und Vox kinbrauche . Einiritt kann sofort ersolgen . Ofl . u . K 987 an die Exp . erbeien . 9119 herrschaftliche Marschierbahnhof 7 ( 13 . ) is under günstigen Bedingungen zu verkaufen . 8851 Auskunft daselbst . Eine leistungsfähige deutsche Cognge Brennerei sucht für Nachen und Um gezend einen tüchtigen Vertreter gegen hohe Provision . Frarco = Offerten unter U 988 an die Spediton u . Big . 9167 Ein junger Mann # # # . weicher die Hohl = Glas = Fobrikation praß tisch erlernt hat und geläusig französisch spricht u . korrespondirt , sucht Stelle am liebsten nach Belgien oder Frankreich . Anerbietungen unter A A 989 an die Expedition erbeien . 9168 Tuchagentur . Kaufmann , seit Jahren Lagerchef eines gr . Berliner Exgros = Hauses , wünscht Vertretung für Berlin zu übernehmen . Prima Referenzen . Gefl Offerten end J W 1397 an Rudolf Mosse , Berlin 8 . W . 9166 für aue Heilungen , Heirschreften , Nursrucher Ere . besorgt zu Originalpreisen die Annoncen = Expedition von Weyers - Kaatzer , Aachen , Kleinmarschierstraße 8 . — Fernsprecher 477 .
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"1892-05-06"
Echo der Gegenwart. 1848-1935
5
ger
[ "Aachen" ]
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Nachen 1892 . — Nr . 107 . Chefredakteur : Hubert Immelen . Verantwortlicher Redakteur : i . B . Jos . 44 . Jahrgang . Freitag , 6 . Mai . — Zweites Blatt . T Aonoretererr Aelteste Zeitung Nachens mit größter Abonnentenzahl . Verlag von Kaatzers Erden . Druck von Hermann Kaatzer in Nachen . i Die Schloshlahtrage ? ) Der skandalöse neue Lotterieplau wird jetzt von mehreren Glocken zu Grabe geläutet ; aber es gibt Leute , die ihn doch noch nicht für mansetodt halten . Das Staatsministerium soll am Dinstag sich „ einstimmig “ gegen jedes mit der Umgestaltung des Schloßplatzes in Ver hindung zu bringende Lotterieprojekt erklärt haben . Seitdem der Schulgesetzentwurf „ einstimmig " vom Staats winisterium unterschrieben und doch schließlich fallen ge lassen ist , haben wir nicht mehr das unbedingte Ver trauen auf Staatsministerialbeschlüsse wie früher . Aber bis auf Weiteres wollen wir gerne annehmen , daß dieser Autilotteriebeschluß nicht mit mittelparteilichen Vorbehalten gefaßt ist wie jener schulgesetzfreundliche Beschluß , hoffent lich auch mit dem vollen Bewußtsein , daß eine allgemeine Ministerkrisis ein kleineres Uebel ist als die Genehmigung einer solchen Lotterie , unter welchem Deckmantel immer sie sich heranschleichea mag . Ferner hat der obligate Schloßplatzverbesserer Herr Kunze , der im Nebenamt Oberverwaltungsgerichtsrath ist , durch seine Offiziösen — er hat deren , wie ein Mi nister — erklären lassen , daß er auf die Lotterie ver zichte . Es frägt sich nur , auf wie lange . Vorläusig scheigt Herr Kunze das sog . Ententeichprojekt , die Nieder = reißung der Bauakademie behufs seeartiger Erweiterung des Spreebettes an der Denkmalsstelle , verschoben zu haben , um sich zunächst mit ganzer Kraft der Nieder = reißung der Häuser zwischen der Kurfürstenbrücke und der Beeiten Straße zu widmen . „ In der Beschränkung zeigt sich erst der Meister . “ Deun die Erweiterung des Schloß = pletzes an dieser Stelle ist viel leichter durchzuführen und auch leichter zu motiviren als die Verwässerung der Westseite . Herr Kunze hat sich , wie bekannt , an den Magistrat von Berlin gewandt mit dem Anerbieten , 1½ Millionen Mark Zuschuß von „ patriotischen Bürgern “ zu leisten , wenn die Stadt die Erweiterung des Zu gaugs zur Kurfürstenbrücke besorgen wolle . Deutsch freisinnige Blätter haben es dem Magistrat sehr übel genommen , daß er nicht ohne Weiteres Herrn Kunze die Thür gewiesen habe . Aber da geheu sie in ihrem Eifer doch wohl zu weit . Zur Verbesserung der dortigen Verkehrswege braucht die Stadt wenigsteus das Eckhaus an der Brücke . Wenn dasselbe fällt , so sieht der Rest so schlecht aus , daß er sich auf die Dauer uscht halten lassen wird . Wenn nun ein namhafter Beitrag — nicht aus Lotteriegewinn , sondern aus freiwilligen Beiträzen — argeboten wird , so muß die Stadtverwaltung die Sache immerhin einer Prüfung für werih halten . Es liegt allerdings die Gefahr vor , daß Herr Kunze , wenn er eist an der Breitenstraße eine Bresche in die Umgebung des Schlosses gelegt hat , mit verstärkter Kraft sein Eotenteichprojekt wieder aufnimmt . Aber zur Abwehr dieser Gefahr ist die Stadtverwaltung unn gerade nicht berufen . Es wird ferner , wie wir mittheilten , be hauptet , daß Herr Kunze den Versuch gemacht habe , die „ patriotischen Beiträge “ durch die Verheißung von Aas zeichnung ( Konzessionen 2c ) flüssig zu machen . Solche Anklagen sollten zu einer streugen Untersuchung führen . Die Stadtverwaltung ist aber auch dazu nicht berufen . Sie kann das Auerbieten nicht ohne Weiteres abweisen , so lange nicht die zweifelhafte Herkunft des Geldes offen kundig ist . Daß der sogerannte „ Patriotismus “ , der dabei ins Feld geführt wird , nur ein Gemisch von zantinismus und Selbstsucht ist , liegt freilich auf der Hand . Die öffentliche Meinung bildet sich darnach ihr Urtheil ; aber die Stadtveiwaltung wird sagen : Non olet ! die 1½ Millionen reichen nicht . Im Uebrigen dürfen die Berliner Stadtväter nicht vergessen , daß sie sich das Süppchen selbst eingebrockt haben , zu dem Herr Kunze sie jetzt einladet . Die Stadt hat den Reptnnsbrunnen gestiftet , der jetzt den Schloß = plotz ziert . Die Nepinnsbrunnenherrlichkeit drängt zu weiterer Verschönerung dieses sonst sehr prosaisch aus sehenden Platzes , und insbesondere zur Schaffung einer genügend breiten Verkehrsstraße an der einen , vom Schlosse abgewendeten Seite des Brunnens . Wer ene Kuh schenki , muß auch den Strick dazu geben . Wenn nun die Stadt , die Hintermänner des Herrn Kunze und die königliche Hausverwaltung sich zur Verschönerung der südöstlichen Schloßplatzecke vereinigten , ohne das Glücksrad zu drehen . ohne Ordenshandel zu treiben , ohne von anarchistischen Gefahren zu reden und ohne übermäßige Loxus ausgaben zu machen , so könnte man sich dieses Uater nehmen an sich zur Noth gefallen lassen . Um so ent schiedener müssen aber die Regierung , die Volkevertretung , die Presse und die öffentliche Meinung Frout machen gegen die weiteren Kunzeschen Projekte , auch wenn er die Lotterie aus dem Spiele lassen sollte . Sogar die Rück sicht auf das Denkmal Wilhelms I . durf uns nicht zur Nachsicht verleiten gegenüber diesem verschwenderischen Verschönerungsvandalismus . Deuische Bech . Berlin , 5 . Mai . Wie die „ Germania “ meldet , wird die große Versammlung der Katholiken , welche hier abgehalten werden soll , sich insbesondere mit der Schulfrage beschäftigen . Das Blatt schreibt : „ Der kampf um die christliche Schule muß ausgefochten werden . “ Zie # e Worte des allverehrten Abgeordneten Herrn Dr . Liever haben , wie im gesammten katholischen Volke , so auch bei den Katholiken Berlins begeisterten Widerhall gefanden . Um ihren Gefühlen klaren und unzweidentigen Ausdruck zu geben , ist für Diostag den 17 . Mai eine große Volksversammlung der Berliver Katholiken im Saale der Aktienbrauerei Friedrichshain in Aussicht genommen , in welcher die politische Gesammtlage eröttert werden soll . Wie wir kören , werden verschiedene Mitglieder des Ceatrums als Redner auftreten . Wir zweiseln vicht , daß die Versommlung sich zu einer im posanten Kundgebuog der Katholiken Berlins gestalten wird . 5 . Mai . Die goldene Hochzeit des nischen Königspaares findet am 26 . Mai Kait . * Na thrus unterjagt , Runmehr meldet die russisch = offiziöse „ Allg . Reichs = Korresp . “ in bestimmter Foim : „ Unser ständiger Berichterstatter meldet uns aus Petersburg : Von autoritativer Seite wird mir mitgetheilt , daß die Kaiserin am 16 . Mai aus dem Kankasus nach Petersburg zurückkehrt , und daß am 21 . Mai die Abreise des Kaiserpaares von Petersburg nach Berlin zum mehrtägigen Besuch des deutschen kaiserlichen Hofes erfolgt . Die amtliche Ansage des kaiser lichen Besuches erfolgt dieser Tage . * Potsdam , 5 . Mai . Der Großherzog von Hessen ist kurz nach 10 Uhr hier eingetroffen und am Bahn hose von dem Kaiser , dem Prinzen Friedrich Leopold und dem Erbpringen von Hohenzollern begrüßt worden . Zum Ewpfange war außerdem das gesammte Offizier korps des 1 . Garderegiments zu Fuß anwesend . Der Kaiser begab sich mit dem Großherzog zunächst Berlin in das Stadtschloß . nach Land - und Volkswirthschaft . Loziales . hd Kopenhagen , 5 . Mai . Der Ausstand der Hasen arbeiter ist als beendet anzusehen , nachdem gestern 180 Arbeiter unter den alten Bedingungen die Arbeit wieder aufge nommen haben . Zahlreiche Kutscher und Arbeitsleute treten aus den Fachvereinen aus und suchen Arbeit . Nachen , 5 . Mai Der Stadtausschuß verhandelte in seiner heutigen , unter dem Vorsitze des Herrn Beigeordneten Schümann im Gemeinderathssaale stattgehabten öffentlichen Sitzung zunächst in der Klage des Wirthes Math . Jos . Crombach gegen die ronigl Ponzeidirektion und das Oberbürgermeisteramt zu Nachen wegen Versagung der Erlaudniß zum Betriebe einer Schenk wirthschaft statt beschränkter Gastwirthschaft in dem Hause Box graden 72 . Kläger , welcher in der Stephanstraße eine Gast wirthschaft gegenwärtig noch betreibt , war s . Z . um Verlegung derselben in das ihm zugehörige , neuerbaute Haus Boxgraben 72 eingekommen . Diesem Gesuche war damals unter der Bedingung entsprochen worden , daß in der neu zu errichtenden Gastwirth = schaft nur Bier verabreicht werden dürse Ein bald darauf ein gereichtes erneu ' es Gesuch des Klägers auf Ertheilung der Er laubniß zu einem unbeschränkten Wirthschaftsbetriebe war sowohl vom Stadtausschuß als auch vom Bezirksausschuß abgelehnt worden . Im heutigen Termin machte der Antragsteller zur Begründung seiner Klage die shon in den früheren Verhand lungen vorgebrachten Gründe geltend , insbesondere wies er auf die in der letzten Zeit im Boxgrabenviertel entstandenen zahl reichen Neubauten sowie auf die vielen in der nächsten Um gebung gelegenen Fabriken hin . Es war auch ein Schriftstück vom Kläger beigebracht worden , in welchem eine Reihe von Anwohnern des Boxgrabens sowie der benachbarten Straßen der Errichtung einer undeschränkten Schenkwirthschaft in dem betr . Hause das Wort redeten . Die Vertreter der kgl Polizeidirektion und des Oberbürgermeisteramts konnten ein Bedürfuiß für eine unbeschränkte Schenkwirthschaft nicht anerkennen , da die Gründe , welche den Stadt = sowie den Bezirksausschuß zu ihren früheren ablehnenden Beschlüssen geführt hätten , noch unentwegt fort beständen . Die am Voxgraben gelegenen Wirthschaften hätten sich , so hob der Vertreter der kgl . Polizeidirektion hervor , sämmt lich keines sonderlichen Zuspruchs zu erfreuen . Die Entscheidung des Stadtausschusses ging dahin , daß die vom Antrogsteller nachgesuchte Erlaubniß zur Errichtung einer unbeschränkten Schenkwirthschaft in dem Hause Boxgraben 72 unter der Be dingung zu ertheilen sei , daß die bislang vom Kläger ge führte Wirthschaft Stephanstraße 65 eingehe . Der Weith des Streitgegenstandes wurde auf 50 ) Mark festgesetzt und die Kosten den widersprechenden Bebörden zur Last gelegt . Der Stadt ausschuß ging bei diesem Beschlusse von der Ansiht aus , daß in letzter Zeit die Frequenz des Boxgrabens sich doch erheblich ge hoben habe . Auch gehe aus dem vom Antragsteller beigebrachten Schriststecke hervor , daß die Errichtung . r beir Wirthichaft von vielen Anwohnern des Boxgrabens als ein Bedürfniß berrachtet werde . Es sei zudem den Behörden bekannt , daß das neu erbaute Haus Boxgraben 73 mit seinen lustigen Räumen den an eine Wirthschaft zu stellenden Anforderungen besser entspreche , als das frühere Wirthslokal Sephanstr . 65 , ued deßhald sei es wünschens werth , daß letztere Wirthschaft eingehe und die Kon zession für das neue Haus ertheilt werde . Eine weitere Verwaltungsstreitsache betraf den Einspruch des Rentners Joh Knops und Genossen gegen den Antrag des Lederfabrikanten Coruel Kämpfer auf Ertheilung der Ge nehmigung zur Veränderung bezw Vergrögerung seiner Gerberei anlage auf dem Grundstücke Karlsgraben 36 Herrn Kämpfer ist in den Jahren 1857 und 1858 eine Gerbereianlage konzessio uirt worden , und es hat am 5 . August 1859 die Abnahme der Anlage durch den kgl . Baurath Kremer stattgefunden . Es scheint damals kein besonderes Gewicht darauf gelegt worden zu sein , daß die Anlage mit den in der Konzessionsurkunde steherden Bestimmungen über die Anzahl der Lohgruben , der Gruden zum Einweichen der Häute sowie der in gutem Mauerwerke aufzu führenden Kalk = und Spülbehältern nicht ganz übereinstimmte . In der Folgezeit hat der Konzessionsinhaber den Betrieb seiner Gerberei bedeutend ausgedehm . Es sind u . A . auf dem Grund stücke auch neue Gebäade errichtet worden , für welche zwar die baupolizeiliche , nicht aber die gewerbspolizeiliche Geneh migung nachgesucht wurde . Ueberhaupt haben im Ver lause der Zeit gar mannigsache Veränderungen des Betriebs über die ursprüngliche Konzession hinaus stattgefunden . Herr Kämpfer ist nun veranlaßt worden , für letztere Verände rungen bezw . Vergrößerungen seiner Gerbereiaalage ein Kon zessions gesuch einzureichen . Runmehr hat das weitere Verfahren den nach der Gewerbeordnung vorgeschriebenen Gang genommen . Durch eine am 31 . März erlassene und am 3 . Apeil in einer hiesigen Zeitung erschienene Bekaantmachung waren die Inter essenten aufgefordert worden , ihre etwaigen Einsprüche gegen die Konzessionsertheilung fristgerecht anzubringen . Es haben sich daraufhin eine ganze Reihe von Opponenten gemeldet und dem im heutigen Termin erschienenen Herrn Rentner Knops Ver tretungsvollmacht ertheilt . In einem früher anberaumten nicht öffentlichen Termin , zu welchem Herr Kämpfer nicht erschienen war , sowie im heutigen öffentlichen Termin zur mündlichen Verhandlung wurde seitens der Opponenten darauf hingewiesen , daß die heute ringsum von Gebänden eingeschlossene und inmitten eines stark bevölkerten Stadtviertels gelegene Gerberei in Folge der starken übelriechenden Dünste , welche sie aussende , die Nach barschaft in sehr erhedlicher Weise belästige . Insbesondere wür den in der Gerberei Abfälle gelagert , welche dort nicht verbleiden dürften ; die einen besonders üblen Geruch verursachenden Mani pulationen würden anstatt im Innern der Gebäude draußen auf dem Hofraumr Gerberei ausgeführt Ueberhaupt werde in jeder Beziehung der die ursorüngliche Konzession hinausgegan gen . Es seien auch diesbezügliche Beschwerden seitens der Um wohner wiederholt bei der Polizeibehörde eingereicht worden . Herr Kämpfer bestritt , daß seine Gerbereianlage die Nachbarschof in der geschilderten Weise belästige und berief sich dabei auf die Polizeibeamten , welche seine Gerberei wiederholt zevidirt und die erhobenen Klagen als unbegründet hingestellt hätten Die Polizeidehöide hat ihr Gutachten dahin adgegeben , daß 1 sobald durch das Trocknen des Leimfleisches ein Fäulaißgeruch entstehi , die Verlegung der Gerbereianlage außerhalb der Stad zu veranlassen sei sowie daß 2 . das Verdrennen der Abfälle untersagt werden müsse . Der Stad ausschuß beschloß , am kommenden Dierstag , den 10 . oss . , Nuchmittags 5 Uhr ein Besichtigung der Gnbereianlage vorzunehmen und sich theils durch Augerschein . theils durch Vernehmuag einer Anzahl von Ue rohnern als Zeugen von den Geuens der Opponerten ge schilberten Uebelstände zu überzeugen . * Todesfall . Der am vorigen Sonntag in Boppard verschiedene Herr Gustav Imhaus ist der älieren Generation unserer Mitbürger als langjähriges Mitglied unseres Stadtver ordnetenkollegiums bekannt ; als solches hat er sich mit dem leider auch schon verstorbenen Stadtverordneten , dem späteren Reichtagsabgeordneten Herrn Gielen , und dem gleichfalls ver lebter „ Stadtverordneten Herrn Böhlen große Verdienste um die Entwickelung unserer Siadt erworben . Er war namentlich in Finanzfragen ein geschätztes Mitglied unseres Kollegiums . " at Leichenbegängniß . Heute Donnerstag Nachmittaß bewegte sich ein schier endloser Leichenzug von Kölnsteinweg zum raih Kirchhofe . Galt es doch dem verstordenen Herrn Peter Ruland , seit 35 Jahren Werkführer der hiesigen Gasanstalt , die letzte Ehre zu erweisen . Voran schritt der St . Petersverein mit umflorter Fahre , hierauf die hochw . Geistlichkeit , hinter welcher dann der mit vielen Kränzen behangene Leichenwagen folgte . Hinter diesem gingen Kinder des Verstorbenen und andere Trauernden , welche Palmwedel und Kränze trugen . Dann helgten die Herren Beamten der Gasanstalt , saßt sämmtliche Arbeiter der Letzteren , die Männerkongregation , der Werkmeister verein sowie andere Gesellschaften , welchen sich eine überaus große Zahl Freunde und Bekannte des Verstorbenen angeschlossen hatte . Wer den Verstorbenen gekannt und Umgang mit ihm hatte , mußte ihn lieb gewinnen und hochschätzen wegen seiner wahren Gottesfurcht , seltener Freundestreue , seines biederen Charakters und seiner wohlwollenden Gesinnung . Seiner Familie war er ein liebend besorgter Gatte resp . Vater und seinen Vor gesetzten ein stets pflichtgetreuer Beamte . Groß ist daher der Verlust für die hiesige Gasanstalt , welche durch den Tod einen ihrer treuesten , fleißigsten und erfahrenen Beamten verliert , und schmerzlich ist der Hingang des Verblichenen für die ihm unter stellt gewesenen Arbeiter , denen er steis nur das Beste ge wollt halte . Provinzielle Düren , 4 . Mai . Die Frucht = und Mehlhändler des Kreises Düren haben zur Regelung des Frucht = und Mehlhandels gestern einen Ebrsenverein “ gegründet . * Königswinter , 5 . Mai . Der König von Schweden trifft am Samstag Morgen um 8 Uhr hier ein und reist am Montag Morgen 8 Uhr nach Karlsruhe . Verwischte * Berlin , 3 . Mai . Der neunzehnjährige Sohn einer aus wärts wohnenden , wohlhabenden Wittwe Namens . , der hier in einem kaufmännischen Geschäft als Volontär angestellt und in einer Pension im Hause Neue Friedrichstraße 36 untergebracht war , versi l plötzlich einer fixen Idee . Er wähnte , der Sohn des verstorbenen Königs Ludwig II . von Bayern zu sein , und äußerte mehrsach die Absiche , „ seinem Vauer “ in den Tod zu folgen . Iu der Samstag Nacht nun schloß er sich ins Kloset ein , sang hier unaufhörlich Stellen aus „ Lohengrin “ und machte mehrfach Miene , sich aus dem zum Hofe führenden Feuster zu ftürzen ; aus seinen wirren Reden war zu entnehmen , das er den Hof für den Staruberger See hielt . Man holie einen Arzt und dieser ordnete bei der Gefährlichkeit der Lage die sosortige Ueberführung des jungen Meuschen nach der Charité an . Der requirirte Krankentrausportwagen war auch bald zur Stelle , in dem Augenblick aber , als die Träger durch eine zweite Thür das Kloset betreten wollten , stürzte sich der junge B . zu Fenster hinaus , vier Stock hoch auf den gepflasterten Hof hinab und erlitt hierbei so schwere Verletzungen , daß er bereits auf dem Transport zur Charité starb . Die Idee , in Berlin vor dem Schlosse einen Ententeich her zustellen , verspottet die „ Bossische Zig . “ nicht übel also : Großes scheint uns bevorzustehen , denn im Herzen Berlins soll ein Ententeich geschaffen werden . Man war geneigt , diese Mär als eine Ente aufzufassen , nun aber , da sie mit der ernst hastesten Miene „ von autoritativer Seite “ als zutreffend bestätigt wird , müssen alle Zweisel schwinden . Furchtbar sett , aber klein dürfte diese Anlage werden , und es wäre daher wohl besser , gleich zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen und an dieser Stelle unter Hinwegräumung aller Gebäude , die sich bis auf einen Kilometer nach Westen erstrecken , den schon längst er träumten Berliner Seehafen zu schaffen . Das wäre wirklich großartig , — so eine gewaltige Wasserfläche mit Dreimastern , Panzern und Kanonenboten mitten in der Stadt , so sern von dieser gen Westen noch Etwas übrig bliebe . Wir schlagen also eine Erwetterung des Plancs in dem von uns gedachten Sinne vor , da der Ententeich einer Weltstadt durchaus nicht würdig ist und Tümpel eben Tümpel bleid : . Um das Geld lasse man sich keine grauen Haare wachsen , ist das „ Gold doch nur Chimäre “ . In Uebrigen ist ja auch der biedere Bürger da , dessen zwickliche Bestimmung nur im Steuerzahlen bestehr . * Cannstatt , 4 . Mai . Seit heute Nachmittag breunt die große Beitsedernfabrik von Strauß u . Comp . Viele Arbeiter und Arbeiterinnen konnten sich nicht reiten ; sie sind wahrscheinlich verbrannt . Die Anzahl der Todien ist noch nicht ermittelt . ( Nach einer andern Mittheilung sind Verluste an Menschenleben nicht zu beklagen . Nur drei Arbeiterinnen , die aus dem Fenster sprangen und sich leichtere Verletzungen zuzogen , wußten ins Spital gebracht werden . ) X „ Das Metall der Zukuuft “ wird das Aluminium genarnt . Dieser Ausspruch ist nicht mehr richtig , son dern es ist thatsächlich schon das Meiall der Gegenwart Bekannt ist es , daß dieses Meiall das Silber auf dem Gebiete der Kunstindustceie ia tausenden von Fällen versrängt hat ; jetzt soll es in Folge seiner Eigenschaften sogar das Papier verdrängen . Wie das Patent urd technische Bureau von Richard Lüders in Görlitz mintheilt , sind in Amerika bei den Eröiterungen für die Herausgabe neuer Dollarnoten , ganz ernstliche Vorschläge gemacht worden , anstatt des Papiergeldes „ Aluminium = Münzen “ einzuführen , welche don Werth eines Dollais repräsentir u sollen . Als besondere Vor züge solcher Alumiiummünzen wurden hervorgehoben , die bequeme Haudhabung im täglichen Verkehr , die Sicherheit der Münzen gegen Beschädigungen aler Art , oder Zeistörungen durch Feuer und Wasser und ihre Immunität gegen Abnutzung und Be schmatzung , welche oftmals das Erkennen der Papiernoten schwierig machen . Auch die Gefahr von Fälschungen sei ver mieden , da die charakteristischen Eigenchaften dieses Metalls derartig sch if begrenzt siad , daß selbst ein Kind in der Dunkel heit eine echte Aluminiummünze von einer nachgemachten unter scheiden würde . Eine Verwechselung mit Gold = oder Silder münzen wäre ausgeschlossen , da das Gewicht des Aluminiums so außerordentlich viel leichter ist . In Folge dieses Spic sikums würden sich auch Blei = oder Ziunzusätze zum Zwecke der Fälschung sofort bemerkbar machen , selbst wenn das Aussehen der nachgemachten Münzen noch so täuschend wäre . * Ein kaiserlicher Scherz . Von dem jüngsten Besuch des Kaisers erzählt aus Neuntirchen die „ Saar = und Blieszig . “ Folgendes : Als der Kaiser am frühen Morgen des 25 . Apeil einen Rundgang um das Halberger Schloß machte , bemerkte er zwei Maikäfer , die sich lustig auf der Erde tummelten . Sosort befahl er einem Adjutanten , die Thierchen sorgfältig einzupacken und an den Kommundeur des Garde = Füsilierregiments , Grofen Keller , nach Berlin zu schicken . Der Kaiser bemirkte zu dem ihn begleitenden Hausherrn , daß er dies in jedem Frühjahr mit dem ersten Maikäfer , den er finde , so mache . Das Garde Füsilier = Regiment hat in Berlin den Spitznamen „ Maikäfer “ , weil es in früheren Zeiten , als es noch in Poisdam stand , all jährlich zur Maipaade nach Beilin kam * Von der Wildheit der Schwarzen am Rouge liegt nach einer Brüsseler Meldung der „ Voss . Zig " wieder ein neuer Beweis vor . In dem Krankenhause der delgischen Siation an den Fällen machte der Befehlehaber des Beziiks Lientenant Tobdak einen Besuch und fand einen der Kranken in voller Genesung . Während der Nacht starb dieser Kranke und wu de am folgeaden Tage beerdigt . Dieser plötzliche Tod stiel dem Ossizier auf ; er veraust altete selbst eine Untersuchung und ent deckte , daß zwei kranke Schwarze den Genesenden endrosselt haiten Ja hühester Stunde trat er in das Zimmer der beiden Mörder , sand unter einem Beue mit Sioffen bedeckt die Urder reste eines Beichsams und aus dem Heuer deaiend : s Meischen fleisch ! Es ergas sich , daß die beiden Schwarzen die Leiche wieder ausgegraben und bereits zur Hälfte verzehrt hatten ! Am folgenden Tage trat unter dem Vorsitze des Lientenauts Tobbak ein Kriegsgericht zusammen ; die beiden Schwarzen wurden zum Tode verurtheilt und erschossen . * Neuyork , 1 . Mai . In dem Testament des verstorbenen Neuyorker Millionärs William Astor wird der Wittwe das be scheidene jährliche Einkommen von einer halben Million Dollars sowie die Benutzung der Wohngebäude in Neuyork und Neuport vermacht . Die drei verheiratheten Töchter Astors erhalten je zwei Millionen Dollats . Der nach Abzug einiger weiteren Ver mächtnisse übrig dleibende kleine Rest von 60 Millionen Dollars sällt seinem Sohne John Jakob Astor zu . * < space > C h i e a g o , < space > 4 . < space > M a i . < space > D i e < space > S t a d t < space > i s t < space > i n < space > g r ö ß t e r < space > A u f r e g u n g < space > über die Ermordung einer verheiratheten Frau Namens Elisabeih Welsh , deren Leiche gräßliche Verstümmelungen nach Art der durch Jack den Aufschlitzer in Whitechapel verübten aufwies . th Melbourne , 5 . Mai . Die Hinrichtung Deemings is auf den 16 . beziehungsweise 20 . d . Mis . angesetzt . * Stade , 3 . Mai . Ein für Betriebsleiter wichtiges Erkenntniß hat nach dem „ Centralblatt der Bauverwaltung " die Strafkammer des hiesigen Landgerichts vor einiger Zeit gefällt . Eine alte eiserne Brücke in Haubarg war an den Kaufmann L . aus Hamburg auf Abbruch verkauft worden . Bei dem Zerlegen der Brücke wurden die Nietköpse mit dem Meißel abgeschlagen . hierbei wurde ein 6 Meter von der Brücke beim Auspumpen eines Brunnens beschäftigter Arbeiter durch einen abgesprengten Nietkopf gelödiet . Die genannte Strafkammer hat daraufhin den Kaufmann L . zu sechs Monaten Gefängniß verurtheilt , weil er verabsäumt haite , die erforderlichen Schutzmaßregeln ( Bretterwand oder Dergl . ) aubringen zu lassen . Telegramme des „ Echo der Gegenwark . TI Lüttich , 5 . Mai . Die gestrigen Mittheilungen der Polizei über Geständnisse der verhafteten Anarchisten sind vollständig falsch . Die Verhafteien leugnen hart näckig . TK Paris , 5 . Mai . Die türkische Botschaft demen lirt die englische Meldung , wonach ein russisches Kriegs schiff die Dardauellen unter falscher Flagge passirt habe . Hd Rom , 5 . Mai . Die Blätter heben die kühle Aufnahme der gestrigen Erklärungen Rudinis in der Kammer hervor . Rudini genieße kein Vertrauen mehr . Die Abstimmung werde möglicherweise noch einmal eine Regierungsmehrheit ergeben , aber der Anfang vom Ende sei da . Für heute hat sich der ehemalige Finanzminister Giolitti zum Wort gemeldet . zu Nachen am 5 . Mai 1892 . Ausländischer Weizen Hiesiger Landweizen , Ausländischer Roggen Hiesiger Landroggen Ausländischer Haser Hiesiger Landhaser zöcker ver die 9 aus M . 21 . — bis N . 22 — M . 20 . — bis M . 20 . 25 M . 23 . — bis M . 23 . — N . 1850 bis M 19 . — M . 15 . — bis M . 15 50 M . 13 . 25 bis M . 13 . 50 Stimmung ruhig . Köln , 5 . Mai . ( Amtliche Preisfestsetzungen der Handelsmakler . ) Weizen still ; ohne Sack 100 Kilogramm vorräthig hiesiger Mark 21,00 — 22 . 00 fr der Mark 21,00 — 23,00 . , Mai ( Rivetweizen gesd ossen ) 19,40 B , 19 . 20 . , Juli 19,00 B , 18 . 80 S . — Roggen still ; ohne Sack die 100 Kilogramm vorräthig # esiger Mark 20,00 — 21,0 ) . , fremder Mark 21 . 00 — 23,00 . , Mai 19,40 . , 19 . 20 G , Juli 18 . 80 . , 18,60 S . Haser ohne Sack die 100 Kilogramm hiesiger Mark 14 . 50 bis 15,50 . , fremder Mark 18,00 — 19,00 B . — Rüdöl fester ; die 100 Kilogramm mit Faß in Eisenband vor räthig in Particen von 5000 Kilogramm Mark 56,0 B , Mai 55,00 . , 54 80 . , per Oktober 54,20 . , 53 . 80 S . Gekündigt 100 Cir . * Köln , 5 . Mai Fruchtmarkt . Weizen 00 . 00 , Haser 13 . 65 M . Zufahr — Sack Weizen , 23 Sack Hafer . * Köln , 5 . Moi . Auftrieb : 54 : Schweine , 1 . Qual . 59 , 2 Qual . 57 , 3 . Quol . 54 M . die 50 Ko . Schlachtgewicht . Geschäft flott , früh ausverkauft . Joh . Ohligschlaeger , Aachen zahlt für : Französ . Gold „ Silber „ Noten Belgische Noten Russische Noten Engl . Gold " Roten Holländ . Gold " Silber " Roten # # rsterdam Telg Plätze Tuische Plätze Kopenhagen 3 “ 3 — 4 Lissaben Londo # Ital . Bankpl . Madrid Berd * 2 Petersburg 5¼ . — 6 5 % Schweiz . Bl . 3 5 Wien 4 Eivilstand der Geburten . 5 . Moi . Maria Theresia , T . von Heinrich Breuer , Tage löhner , Kirberichshoserweg 12 . — Joh Joseph , S . von Johann Schiffers , Schuhmacher , Bergdrisch 15 — Maria Theresia , T . von Toussaint Willems , Weber , Georgstr . 27 . — Maria Josisice , T . von Peter Klinkenberg , Schmied , Peterstr . 74 . — Elisabeih , T . von Goufried Senden . Kutscher , Alexanderstr . 98 — Gertrud , T . von Laurenz Carl , Schreinermeister , Rosstr . 16 . — Peter , S . von Heinrich Wolters , Weber , Rennbahn 6/2 . — Anna , T . von Johann Beiß , Tagelöhner , Rudolphstr . 43 . Heiraths = Ankündigungen . . . 5 . Mai . Joh . Math . Rikolas Jäger zu Burtscheid mit Sitylle Heidduchel , Promenadenstr 28 . — Nikolaus Devellers , Königstr . 73 , mit Anna Maria Mommerd , Königstr . 54 . — Jo hann Zimmermann , Rosstr . 70 , mit Maria Clermont , Beig drisch 4 . — Peter Gooßens zu Saint = Josse = ten = Noode mit Maria Barih zu Saint = Gilles . — Curt Haus Gottfried von Nagmer , Augustastr . 44 , mit Aura Berta Carolina Maria Johanning zu Königsberg . — Servatins Gerardu zu Bur scheid mit Maria Kath . van Engelshoven zu Burtscheid . — Maria Hub . Christoph Pohlen zu Düsseldorf mit Jouesine Gerirud Heuriette Neuhausen zu Burtscheid . — Peter Joseph Spitz zu Bank mit Aona Maria Elisabeih Erenels zu Nachen . Sterbefälle . 5 . Mai . Auna Stradt , 54 . , Mariahilsspital . — Gertrud Carl , ¼ St . , Rosstr . 16 . — Elisabeih Schwalbach , geb . Fröh lich , 54 J . Martabrunn . — Philipp Roppeney , 67 . , Jakobstr . 123 . Didet - Bottin ' s Annualre du Commerca , Adretzduc von Paris , der Provinzen Frankreichs , Slgiers und des Gublaubes , neueßte Ausgahe , Hegt in der Expebiton bes „ Sche der Gegenmert ger foeien Beunhung oslen .
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"1892-05-06"
Echo der Gegenwart. 1848-1935
6
ger
[ "Aachen" ]
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Koulurseröffnungen . * ) Bedenhausen . ] Bierdrauer Johann Evangelist Schmid in Oberschönegg An meldefrist bis 3 . Juni e . Brand = Sachsen . Ossene Handelsgesel schaft , in Firma Burchhardt u . Richter in Meulda . Anmeldefrist bis 20 . Junie . Danzig . Kaufmann Meyer Riese , in Fiima M Riese jun . Anmeldefrist bis 15 . Juni c . Dortmund . Eugen Franken . Anmelde in bie 4 . Julie . . Hamburg Schuhwaarend # non . vonis Reich Anmeldefrist bis 11 . Juni e . — Tiödler Georg Jacobsohn . Anmelde ris bis 4 . Juni . . dess Oldendorf . Aktienzuckersade Schaumburg in Liquidation . Anmelde frist bis 10 . Juni c . Köln . Nachlaß des Dr . iur Augus Oprenheim . Aumeldefrißt bis 10 Jani e . „ Leipzig . Kaufmann datl wernhard Gouhold Lädeck , Colonialwaatenge schäfts = Inhaber . Aumeldefrist bis 7 . Juni e . „ „ umien — Retsender und Eier = und Guierhans . lungs = Johader Carl Friedrich Ferdinand Sieder . Aameldefrist dis 7 . Juni e . Mainz . Handelsfrau Therese Klinge , geb . Zahn , Wwe . des Militärschneiders August Klinge Aameldefrist dis 25 . Bs Ren Grd Neuhaus a . O . Hosdesitzer . an . horst zu Kehdingbruch . Aumeldefrist bis 9 . Juni c . Nürnberg . Schuhwaarenhändlers = Ehe leute Wilhelm und Doris Meyer . An meldefrist bis 1 . Junie Böhneck . Nachlaß des Ledersabrikanten Baul Sänger . Anmeldefrist bis 31 . Mai c . Stettin . Handelsmann Abraham Geran . Aumeldefrist dis 30 . Juni c . Straßburg i . E . Wutwe des Dach deckers Albert Keil , Maria , gedorere Schrody in Neudorf . Anmeldefeist bis 23 . Mai e . Stuttgart Stadt . Mödelhändler Fried rich Bearen . Nameldefrist bis 23 . Mai . Wehlan . Schneidermeister Carl Schenke wig . Aunmeldefrist bis 20 . Juni c . * ) Nach Amtsgerichten alphabetisch ge erdes ! Peterstraße 48 Schlosser = und Schreinerwerkstätte zu ver miethen . Ausk Hortmannstr . 7 . 30223 Zu vermiethen erste und zweite Etage , mödlirte und unmöblirte Zimmer , Stallung und Lager . Paul Dohlen , 30190 Kirberichshoserweg 6a . Monheimsallee 2 Erdgeschoß und erstes Stockwerk , neu und elegant eingerichtet , raft Gal = , Wasserleitung und Luft heizung versehen , sowie Stall und Remise , an eine seine und ruhige Familie billig zu vermiethen . Auskunft ertheilt Oscar I . Beckers , Immobilien = und Hypothekengeschäft . Wiotz Aurelinssr . 2 . Gale Tupilalanlagr . Schönes Privathaus billig zu verkaufen . Kuli in ür Cr . Salon u . Schlafzimmer , möblirt , zu vermiethen . 30193 Ursulinerstr . 12 , 1 . Et . DDes 4fenür , derrschaftl . Wohn 2 haus Ottostr . 2 mit schönem Garten , Fagade Blarstein , ist umzugshalber preis werih zu verkaufen . Ausk . daselbst . Ein herrschaftliches dreisenstriges Wohn 22 haus , in der oberen Harskampstr . 69 zu verkaufen oder zu vermiethen . Ausk . Ladenlokal zu vermiethen Neupforte 2/1 . 29230 Ladenlokal # marscier . straße 5 bei mäßiger Miethe gleich zu be ziehen . Zuletzt 4½ Jahre m . d . Erf . als Goldgesch . ben . worden . Auch possend für Uhrmacher oder sonstiges prop . Geschäft . # tallung und großer Hofraum mit S oder ohne Wohnung zu vermiethen . Ausk . Kirberichshoferweg 8 , 30208 1 . Elage . aus Wallstraße 42 zu verkaufen oder zu vermiethen . 30212n 9 2 20243 15 . 1 . Etage mit Erker in herrschaftl . gehaltenem Hause , je noch Wahl 4 , 6 oder 9 Räume , zu vermiethen . Nähe des Justizgedändes . Das Haus ist vellfländig bautroden . Auskunft Heller , Scorstr . 4 . # # # # schöne Wohnung bestehend aus E 3 bis 4 Zimmer zu vermiethen 8201 seichsttr 48 . Z große Zimmer mit allen Bequem lichkeiten dillig zu ve . m . Rudolph Kraße 175 , am Rehmplatz . 30062 * Sehr seines 29930 herrschaftl . 3fenstr Boxgraden 76 zu verkaufen oder zu ver miethen Auskunft Voxgraben 74 . Lousbergviertel . Herrschaftl . einger . Wohnh . Theresien straße Nr . 7 zu verkausen oder zu ver miethen . Ausk Lousbergstr . 36 29727 Miödlirte oder unmöblirte Zimmer D zu vermiethen . Pontstr . 12 . 80152 vermiethen das von Herrn Notar Grooten bewohnt gewesene 4senstr . , vollständig zenooirte Haus Herskampstr . 55 . 29045 Ausk . Hochstr . 50 . ( Proßes Zimmer deiner Elage an ein W zelne Person zu vermiethen . Aus kmft Wrürkaplig 13 . Fein . geräum . Geschäfts lnkol ge Nühe von Stadthaus u . toter . , Dom , zu vermiethen . Näheres bei Lange , Rethelstr . 6 . 30092 Vierfenstriges herrschaftliches O haus Adaldertstraße , nahe Kaiserplatz sofort zu vermethen . Ausk . 10 — 11 Uhr Morg . Schloßstraße 17 . 30177 Unterhaus ut Lagertaum , w . Karz = u . Weißwaarengesch . betr . . , Unterhaus Adaldertstr . 86 88 , w . 1 . J . Klempnergesch . betr . . , nebst Werkstäue verm . Ausk Adalberistr . 80 . 30060 33 . — 4 Göne Räume , 2 . Etage , mit # # allen Bequemlichk , zu ver miethen Lochnerstr . 3 . 30061 Hahnbrucherstr . 10 Wohnung , Lager D # räume , Remise und Pferdestall zu vermiethen . Ausk . Hartmannstr . 7 . 30222 Schöne geräumige Parterrewohnung 8 Zimmer , sosort billig zu vermietten . Es idanen auch bessere Pensionäre mit übernommen werden . Auskunft Boxgraben 127 . 30254 Ladenlokal , zu jedem Geschäst geeignet , mit 4 großen Schaufenstern und Wohnurg , in vorzügl . Lage , Ecke sehr frequent . Straßen , sofort zu vermiethen . Auskanst Adalberts Rteiaweg 31 . 30015 Geschäftshaus , peima Lage , sofort zu vermiethen . # dalbertstr . 44 , 1 . Stage . 300189 Ein s4hnes Land = Haus mit in Mauerv zingeschlossenen Garten anlagen , in der Nähe von Herzogenraih zu vermielhen . Auskunft Ponistr . 162 . 29657 bis zum 15 . August für ein feineres Schneidergeschäft Haus zu mielhen event . zu kaufen . Ossert . u . S V 5965 a . d . E . 29872 Miyers Di uen , 20215 Konversations = Lexikon , ver Schöne , gesunde Wohnung zu S weihen . Weiße Mühle v . Jakobsthor . 30204 Monheimsaller . Zwei herrschaftlich eingerichtete drei Wier r über , mit allen Bequemlichkeiten , kl . Zimmer an 1 o . 2 fl . Leute z . v . Karlsgr . 61 . Aulk . Alexianergr . 2/8 . 30234 2 Zimmer 1 . Elage und 2 Zimmer 2 . 0 Etage an stille Leute zu vermiethen . 30247 Seilgraben 21 . Die vom verstorbenen Herin Doktor D ) Prietzen bewohnte 1 . Stage , — 9 elegarte Räume , ist zu vermieihen Bincenzstr . Geesucht zum 1 . Jali in ruh Hause 4 O bis 5 Zimmer 1 . Er . mit allen Be queml . Off . u . N B 6040 bes die Exp . Geschäftshaus , im Mittelpunkt der Stadi , Eckhaus , mit 2 Ladenlokalen , enthaltend : 9 Wohn idume , Mansarden , Speicher , vorzügliche Rcher gabz oder für 1 . Juli , event . später , zu vermiethen . 30237 Ausk . in der Exp . Geschäftshaus mit Seiten = und Hintergedäude , in un mitteldater Nähe des neuen Postgebändes auf dem Kapuzinergraben , zu verkaufen . Gef . Offert um O P 6039 an die Exp . 10953 Rark 6 zu vermiethen . 30227 Ausk . Ludwigkallee 25 . gir is Geienleimentm - Bstelte en gres wird ein mit den abibigen Vorkenntnissen versehener junger uann i die . Lahre getocht . Selbstgeschriedene Offerten unter m Nr . 6027 besorgt die Exp . 30163 großem schönen Garten zu verkaufen : Ausk . Monheimsallee 89 . 2940 Schöne I . Etage i . herrsch . Hause S 7 Räum . Maas . gr . Bleiche , Wasch u . all . Bequeml . a . einz . Dame od Fam . sof . z . verm . Ausk . Hirschgr . 11 Zu vermiethen 4 Zimmer und Küche per 15 . M M . 30 monatlich 30201 Comphansbadstr . 5 . zu vermiethen . Salon u . Schlafzimme . a . m . 2 . , zu vermiethen . 30153 Kapuzinergraben 5 . bewohnt , herrschaftlich eingerichtet , Zimmer , 2 Mansarden , pro 1 Sepi . vermiethen . Auskunft Franzstraße 55 . 99559 Zu vermiethen eine herrschaftliche Wohnung ( 6 Ziun und 1 Mansarde ) Castnostr . 761 . 28 # # # hus möblirtes Zimmer , auf Wunsch mit einem seinen Biano , ganz billig zu vermirihen . Vereineste . 7 . 29791 Geauer Dracfachen liefert in seinster Ausstattung , sander und geschmackvol Herm . Kaatzer ’ s Druckerei , 284 . Cornelinsstr . 12 . Gerger Tische , Stühle , Schränke , Sophas , 4 komplette Betten , theils in Mahagoni und in roih Kirschbaum mit Pserdehaar = Matraßzen , ein aullkes eichenes Meudlement , mehrere Mantel = und Säulen = Oesen , ein Silderschrank mit zwei Spiegelthüren von Mahagovi , eirca 50 antike Figuren in Porzellan , antike Kerzenleuchter , ein ontikes Kabinet , eingelegt , aulike Vasen und antike Theedosen , eine Pendüle , sowie eine große Anzahl Kupferstiche , ein Aquarium , Gartentische und Gartenstühle in Eisen , eine Anzahl Garten siguren und große Vasen , Gläser , Teppiche , sowie Hausmobillen aller Art , Die Sachen sind aus einem herrschaftlichen P . Umaas , vereideter Taxator und „ Sandkaulstraße 66/63 . Stellen = Vermittlung Verbandes der kaufmännischen Kongregationen und katholischer kaufmännischen Vereine Deutschlands . Vakanzen = Liste . Beauche . Manniettur und Mode Saumwollwederet Cognac und Spi ritnosen Destillation , Mühlenfabrikate u . Petrol . engros Farden u . Gewürz engres Weindrauche Holzgeschäft Holel und Post Eisen = und Eisen waaren Leinenbrauche Bleimolere Gemichtes Waarengeschäst Ort . Bbgenschaft . Praunüberg Stadt in Westfalen Sehleng Veriägter Besender Astgete Stadt in Westsalen Reisender Roshtal Stadt in Baden Buchhalter Lorickgenden ! Lusikurort im Buchführung , Schwarzwald Korrespondenz u . Postagentur Stadt im Regbez . Jüng . Commis als Kassel Verkäufer Stadt in Westsalen Reisender Nachen „ Stadt in Baden Laden , Magazin u . kleine Reisen # E ; S E . Je Erw . Bein Ja * Erw . Je Nein Franz erw Rein Franz erw . Batrtt . Sosert 15 . Mai . Sosert . Nachen , den 3 . Mai 1892 . Beuutzung für Privzipale kostenfrei , außer bei Vermittlung von Volontär = oder ugsstellen . Jede uähere Auskanft auf Franko = Anfragen unter Adresse : Stellen er . . am 12 . Mai : Königsberger komplet bespannte Equipagen ; am 17 . Mai : Stettiner Pferde = Lotterie . und Gebrauchspferde . Frsommen 2596 Oebolane . Original = Loose d 1 Mark , Weyers - Kaatzer in Aachen , Kleinmarschierstraße 8 , Fernsprecher 477 . 10 komplet bespannte Equipagen ; ( darunter 2 vierspännige ) und lnsgesommt 150 Pferde sind die Hauptgewinne . 11 Stück für 10 Mark , liesert Forzeuan - , Hlas - und Erysauwäaren - Tanolung C . Prumm , Hof 8 . Empfehle mein Lager in : Weeihe Bitase Preisse . nenvasen u . Kerzenleuchtern , Tisch = u . Kassee = Vervicen , und Liqneur = Servicen , Stammgläsern mit Deckeln , len , Waschgarnituren in hübschen Dekoren u . weiß , inger Messern und Gabeln in reichster Auswahl , Haushaltungs = Gegenständen in Glas und Porzellan , weiß , dekorirt und mit blauer Auterglasur . A Censtuche , iche , geruchl . Gummistosse zu Betteinlagen ( Leine Schundwaare ) empfiehlt gsten Breisen 299933 Timmermans - Arnolt , Großkölnstraßen = und Corneliusstraßen = Ecke . A2s - brov . Mädch . m . g . Zeugn . in u . Haush . sof . ges . Achterstr . 33 , 2 . El . 30252 Mödes . Turchaus erfahrene Arbeiterin gesucht . Holzgraben 8 . Gebrauchte Portière ein leichter Federwagen zu jedem an E nehmbaren Preise zu verkausen . Zu sichtigen im „ kleinen Haus von Nachen “ , ontstraße 39 . 30249 80 junge Leghühner , jetzt legend GO billigst zu verkaufen . 30245 Loihringerstr . 31 . 8 Cigarren , 8 seine Reste , in nur dunkeln v . hellen Farben , zum Kostenpreis abzugeben . Ausk . i . d . Exped . wpei . 900 800eth * ) Karke Zughunde , worunter ein 42 guter Jagohund , sowie ein 1jähriger Ziegendock zu verkaufen . 30239 Stolbergerstr . 102 . Rachener urn - Semeinde eueral = Presammtlaf Bfngstturnfahrt , Bichter Beritedengelegenbeten . 30256a Der Tachfuhrung lehet gründlich und leicht saßlich J . Timmermans , Alexianergraben 2 : sich derselde . 28504 — Engl . , französ . Unteiricht durch einen Privotlehrer . Houorar mäßig . 29762 Adalbersstr . 50 . “ Franz . Conversation nach einer ganz neuen , leicht saßlicher Meihode , sowie gründl . Klavierunterricht billig ertheilt durch eine Franzssin . 24628 Adalbertstr . 58 , 2 . C . 5 . Weseler Geldlotterie . Haupigew 90,000 , 40 . 000 Mork . Ziehung 22 . Juni . Loose d 8 Mark bei Vilvoye - Oslender , Holzgraben 19 . 30235 Schönherr ' sche Webstühle sowie Cylinderpresse zu kausen gesucht . 30164 Kasernenstr . 32 . Ein saß neuer Selbstfahrer , von e Scheuer in Düsseldorf gedaut , hoch elegant , viersitzig , billig zu verkaufen . Ausk . in der Exp . 29929 Tuchreste in jeder Größe , nur in guter Quali tät , zu Spettpreisen abzugeben . 30016 22 Kopuzinergraben 22 . ein ganz gelder Kanartenvogel ; gegen 3 Mark Belohnung abzugeben . Friedrichstr . 109 , 3 . Ct .
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"1896-09-18"
Emscher Zeitung. 1879-1904
1
ger
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WIFA — Mikrofilmarchiv der deutschsprachigen Presse . V . belsenkirch huhesstraße Nr . 1 1 . Stage . Panoramd ung an 10 . Sen berlin , Passag , Neu ! le hier ausgestell 19 . Sept . er . he Reise durch öne Land FOI à Karte 25 Pfordte und Kei # # # senkirchen . Kinder 20 Bt . 5 Reisen ) 1 00 Stück 15 Man von 10 Uhr morgen abends . eues Programn , wasser , tel zum Kräusel Pfg . Man ach und Firma Fran # # mpafürmerie n Gelsenkirche 389 ( üllenberg . nd Elisabeth = un aßen = Ecke . 1 . ama Wasch tract abrik von Grümt nen hält empfohle Pfd . = Cartons neu # # # lienhaus , Umke . ürenbers Zilhelmstraße , äsche u . Hauspuch ama Wasch stract abrik von Grüms 5 Pfg . ½ Pfah wicht . 433 Roggen , uchen , uano , henmehl mehl , rfrei , ißmehl , efrei , Gochs , n . Marktstr . Kleider , Uhra 1d Silbersachtn aller Art werde luft im 46 # - Geschäft , jedrichstraße nde Kind üttern die äch er à 1 Mark Gehrig beiich kirchen ächt ngorum , Bahnhofstraße , igste squelle Sorten Pince - nez , meter , lomeke Nläser o . es : ngläser fen sofort . olofs , tkirchen , 7 , am alten er7t 10 ud 60 Pf6 . bei Kenter Sechumec Verträg * Erscheint täglich zahme der Sonn = und Feiertage . ilhrsterhien Unterhaltungsblact viertelschrlichs 9bl . 50o pi . , monatlich 85 Pf . Sinssdungngeb a b r : 15 Pf . bie Petitzelle ob . deren Raum . Druck und Verlag von Ferd . Dienst , Gelsenkirchen . für Stadt = und Landkreis Gelsenkirchen . PFrüber : Der Beichstreund “ . Blnsere et bonsfauten . Publikations = Organ der sämtlichen Behörden des Kreises . Kreis = und lokalpolizeiliche Verordnungen für den Kreis Gelsenkirchen durch die „ Emscher Zeitung “ veröffentlicht , erlangen aufgrund gesetzlicher Bestimmungen ( laut Bekannt machung Kgl . Regierung zu Arnsberg vom 19 . Juli 1895 ) rechtsverbindliche Kraft für die Kreis = Eingesessenen . Der Kreis umsaßt die Bürgermeistereien Gelsenkirchen und Wattenscheid , die Aemter Braubauerschaft , Eickel , Schalke , Ueckendorf , Wanne und Wattenscheid . Nr . 220 . Für die Schriftleitung verantwortlich : Ferd . Dienst sen . , Gelsenkirchen . Gelsenkirchen , Freitag , 18 . September 1896 . Telegr . = Adresse : Dienst = Gelsenkirchen . Fernsprech = Anschluß 35 . 22 . Jahrg . Die nationalliberale Partei . Einige Wochen lang haten sich freistanige , ultra montan ; , kirchlich und politisch konservative Zeitungen mit der nationalltberalen Partei auf das eifrigste be schäftig “ , haben ihr gelegentlich eines Haders unter den mittelpurteilichen Biättern die prächtigsten Ratschläge die Hülle und die Fülle gegeben oder sich in klugen Weis sagungen über ihre Zukunft erschöpft und ihr alle . beus kraft abgesprochen . Die freisinnigen Blätter geben ihr den schönen Rat , Rettung zu suchen im engsten Anschlusse an den Freisian und ihre Abneigung gegen Herrn Euzen Richter zu ersticken . Die ultramontanen Blätter gönnten der ihr auf den Tod verhaßten Mittelpartei den häuslichen Zw ' st so sehr , daß st : über dieser Freude die Uneinigkeit , die in ihren Reihen herrscht und die alle Schlauheit der Führer vergeblich zu bemäntelt sucht , ganz schienen vergessen zu haben . Die konservativen Zeitungen endlich brachen in gewohnter Weise über die Partei den Stab und ergingen sich in all ' den ab gestandenen Phrasen , hinter denen sie stets ihre geistige Armut zu versteckn bemüht sind . Uas hat besonders ein Aussatz des „ Reichsboten “ über die Krise in der liberalen Partei viel Spaß gemacht . Das fromme Blatt bläht sich leicht etwas auf nach Art unserer Orthodor ' , die dem lieben Gott seine Pläne ab gelauscht zu haben fest überzeugt ist . Es hat nur eine kleine Gemeinde , die sich hauptsächlich rekentirt aus der Zahl der streug gläubigen Pastoren und ihres Anhanges , thut aber immer , als vertrete es die ganze evangelische Christenheit Deutschlands . Als bei der Beratung des bürgerlichen Gestztuches der Kampf um die Erhaltung der Z vilehe zu heller Glut entbrannte , da konnte man täglich im tapferen „ Rlichsboten " lesen , daß die Festlegung der Zivil ehe entweder die ganze protestantische B vd kerung oder doch den weitans größten Teil derselben auf das aller tiefste verletz : . Wissen konnte das das Blatt unmöglich ; es ahnte es eben und wird an der Wihrhelt dieser Ahnung wohl auch heute noch festhalten , obwohl es leicht hätte einsehen können , daß sich nur ein kleiner Bruchteil dis Volkes über die Frage aufrezte oder , richtiger ge sagt , aufregen li . ß . So ahnte denn der „ Reichsbote “ auch vor einer oder zwei Wochen den sicheren Zusammen bruch der liberalen Partei und wußte für die Richtigkeit seiner Ahnung die stichhaltigsten Gründe anzuführen . Der Liberalismus steht nach ihm „ hülflos dem von ihm selbst geschaffmen Zustande gegenüber , und das liberale Bürgertum , das ihm folgte , weiß sich vor der über ihn hereinbrechenden Sozialdemokratte und dem Ultramontanis mus nicht zu retten . “ „ Die naturalistische Weltanschau ung “ führt „ die Herren von Bildung und Besitz “ sicher in den Abgrund ; sie sehen das ein , die bösen Herren , aber können sich doch nicht entschließen , die „ christliche Weltenschauung " ( des „ Reichsboten " und seiner Ge sinnungsgenossen ) anzunehmen . „ Der sittenlos gewordene Reichtum und der gottlose Glanz der Bildung " bringt sie sicher zu Falle . In diesem Kopiz ' uerton predigt der wackere „ Reichsbote “ ganze drei Spalten lang . Unter dissen geht die liberale Mittespartei unbeirtt ihre W ge weiter und rüstet sich zum bevorstehenden Parteitage in Berlin . Un die bewährten Führer sammeln sich nicht allein die bösen Herren von Bildung und Besitz , sondern gottlob auch recht viele schlichte und verständige Männer der Bauern = und Hindwerker = und Arbeiterkeeise , von denen immer mehr begreifen , daß ihnen weder die Ver sprechungen der ostelbischen Janker noch die hohlen Phrasen der „ Frommen im Lande “ etwas nützen werden . Der Heder verstummt ; man gelobt sich Föederung des Mittel standes und des Hand verks , betont die Notwendigkeit einer festen und geschlossinen Stellung zu den wirtschaft lichen Feazen und eines schärferen Auftreteus gegenüber den konfessionellen Uebergriffen und steht im übrigen der Zukunft vertrauensvoll entgegen . P Autorität und Majorität . Der Führer der Sozialdemokcaten , Liebknecht , hat sich jüngst gegen den Grundsatz des absoluten Rechtes der Mehrheit erklärt und dasselbe eine „ Absurditäht " genannt . Es richtete sich dieser Ausspruch allerdings nur gegen die Mehrheit der Redakteure des „ Vorwärts “ , trotzdem ist er ihm sehr verargt worden . Er wird des . halb nicht nur aus dem eigenen Lager , sondern auch von den Freistanigen angegriffen ; letzteres berührt komisch , wenn man in Betracht zieht , daß die Aufstellung des Grundsatzes von dem absoluten Rechte der Majorität das Todesurteil der freistanigen Partei bedeutet . Der Geundsatz kann doch nur dann einen Sinn haben , wenn man aunsomt , daß die Mojorität immer oder doch wenigstens in der Regel das Rchtige trifft . Die ganz überwiegende Mehrheit des deutschen Vorkes hat sich aber von dem sogenannten Freisinn und dessen Ar schauungen abgewendet . Es sei nur daran erinnert , daß bei den letzten allgemeinen Reichstagswahlen in der Hauptwahl die freisinnige Volkspartei unter Herrn Eugen Richters Führung auch nicht ein einziges Mandat erzielte . Wenn dennoch Herr Richter mit etlichen seiner Getrenen schließlich in den Richstag einzog , so hatte er dies den übrigen Pirteien zu verdarken , die bei den Stichwahlen die freisinnige Volkspartei als das noch „ kleinere Uebel “ ansahen . Die Liebkaecht ' sche Aeußerung ist aber tretzdem richtig ; sie ist auch richtig vom Standpunkte ein : s sozialdemokratischen Führers aus . Man muß doch an nehmen , daß Herr Liebknecht seine W ltanschauung für die richtige hält . Wäre nun der Grundsatz des abso luten Rechtes der Mehrhelt zutreffend , so hätte vom Standpunkte Lebknechts aus die Sozial demokratie längst den Sieg davon tregen müssn ; die Meh = heit hätte sich eben dafür entschieden . Das ist aber bekanntlich nicht der Fall . Wir haben allgemeines gleiches und direktes Wahlrecht . Uater demselben hat es die Sozialdemokratie trotz einer Agitation , welche die anderer Parteien weit hinter sich ließ , im Vir lauf von drei Jahrzehnten nur auf einige Dutzend von 17 im Reichstage gebracht . Einige Dutzend von 400 . Weiter ist es auch selbstverständlich , daß eine so straffe Oeganisation , wie die sozialdemokeatische Gesellschaft der Zukunft , ohne Autoritäten gar nicht bestehen kinn , selbst wenn sie formell auf das bloße Mehrheitsprinzip bastrt würde . Ir einem aber hat sich Herr Liebknecht ganz gewaltig verrechnet . Er bildet sich ein , alle bestehenden Autoritäten stürzen zu können und dafüe schließlich mit den übrigen Führern in der neuen Gesellschaftsordnung als Autorität anerkannt und geachtet zu werden . Die Verhetzung von Massen gegen alle bestehenden Auforitäten tbarte aber nun , wenn sie erfolgreich sein sollte , nur zur Folge haben , daß überhaup : keine Autorität , welcher Art sie auch sei , mehr anerkannt wird . Wie kämen dann zu anarchistischen Zuständen und es ist wahrlich kein Zufall , daß auf sozialdemokratischem Boden die Anarchisten aufgewachsen sind . Die sozialdemek atische Ag tation lieferte den günstigsten Boden für das Wuchern des anarchistischen Mye liums . Die systematische Ausrottung der Achtung vor aller und j der Auto ität , wie sie durch die sozial demokeatische Agitation erstrebt wird , müßte zur Folge habes , daß der Sleg der Sozialdemokratie gleichbedeutend mit derem Untergang sein würde , da eben eine P oduktions und Gesellschaftsordnung , wie sie die Sozialdemokraten erträumen , ohne Anerkennung der Autoeität unwözlich ist . Uebrizens deuten mannigfache Anzeichen darauf hin , daß die Sozialdemokratie ihren Höhepunkt überscheitten hat . We die Anarchisterei als Parasit aus der Sozial demok atte hervorwuchs , so hatte die Sozialdemokratte ihrerseits wieder ihren Nährboden im Manchestertum . Nachdem mit demselben deftattiv gebrochen worden , dürfte auch allmählich die giftige Feucht , die es gezeitigt , ver welkt und virtrockget zu Boden fallen . Deutsches Reich . Berlin , 16 . September . — Gegenüber den fortdauernden unkontrollisbaren . ättermeldungen über den Militärdienst der Volks schullehrer stellt die „ Nordd . Allz . Ztg . “ folgendes fest : Vom Jahre 1900 ab müssen sämtliche Volksschul lehrer ein Jahr dienen ; sie können als Einjährig = Frei willige dienen , insoweit ihr Seminarabgangszeugn ' s ihre wissenschaftlich : Ozahsikation bescheinigt . Können und wollen dieselben außerdem die sonstigen Bedingungen er füllen , sich selbst kleiden , unterbringen und nähren , so werden sie als Einjährig = Freiwillige mit Schnüren und den sonstigen E leichterungen , Garnisonwahl 2c . , eingestellt . Ardernfalls dienen sie wie jeder andere Mann ; aber nur ein Jahr , wobei sie möglichst zusammen für sih , abgetreunt von den übrigen Soldaten , untergebracht und ausgebildet werden mit dem Ziel der Verwendung als Reservennteroffiziere . — In München ist gestern der General der Infanterie z . D . Cul Freiherr von Horn , In haber des 2 . Feldartillerie = Regiments , gestorben . 1818 zu Spyr als Sohn des späteren Truppen kommandanten in der Pfa ' z , Generalmajors von Horn , geboren , trat er 1836 als Junker in das bayerische 1 . Art Uerte = Meaiment ein , wurde 1848 und machte 1866 den Feldzug gegen Preußen als Kom mandant der Artillerie des Reserve = Kavalleriekoeps mit . Als Oberst und Chef des Generalstabes des 2 . Armee korps zog er 1870 noch Frankreich . Hier zeichnete er sich besonders bei Monlin de la Tour aus . Nach von der Tann ' s Tode wurde er an die Spitze des 1 . Armee korps berufen , an welcher er verblieb , bis ihn Kränklich keit 1887 zwang , seinen Abschied zu nehmen . — Die nationalltberale „ Nat . Zig . “ legt sich wieder einmal auf das Putschen innerhalb der eigenen Partei . Es ist nicht das erste Mal , daß dies geschieht ; sie hatte bereits früher einen erheblichen Anteil an der Sezession , deren Organ sie eine zeitlang war . Später kehrte sie , wahrscheinlich aus materiellen Rücksichten , wieder in den Schoß der nat onalliberalen Partei zurück . Die = z ssionisten verschmolzen sich bald darauf mit der alten Fortschritts partei und bildeten mit dieser die freisinnige Partei . Nach dem sich die freisinnige Partei abermals gespalten hat in freisinnige Volkspartei und freisinnige Vereinigung , zieht es die „ Nat . Zig . “ wieder zu der letzteren ; sie möchte aber nicht allein abschwenken und setzt deshalb alles daran , in der nationalliberalen Stammpartei eine neue Seze sion herbeizuführen . Sie verlangt nichts ge ringeres als den Auschluß derjinigen Mitglieder der Partei , welche für die Landwirtschaft und deren Fö . de rung eintreten . Sie selber hat ihren alten manchesterlichen Stanspunkt bewahrt , weshalb sie sich auch mehr zur freisinnigen Vereigigung hingezogen fühlt . Dienational liberale Partei hat bisher ihren Mitgliedern in wirtschaftlichen Fragen keinen Zwang an gethau . Einen solchen fordert jtzt die „ Nat . Big . “ Sie verlangt , daß die Mitglieder der Frektion auf einen , wenn auch etwas verhüllten manchesterlichen Stankpunkt eingeschworen werden . — Ueber die russischen Repressivmaßregeln gegen Deutschland erfährt man jtzt etwas näheres . Wie der „ Reichsanzeiger “ mitteilt , ist durch ein im Petersburger „ Finanzanzeiger “ veröffentlichtes Zirkular des russischen Zolldepartements vom 3 . Sep tember , betreff ud die Tarifirung von Waren , folgende Bestimmung getroffen : Laut Beschluß der be sonderen Tariskommission vom 7 . August d . J . sind zu verzollen : 1 . Taschenwaren jeder Art , Taschen , Geld börsen , Zigarrentaschen und dergleichen aus Saffian , Sämisch = und Glacéleder nach Artikel 57 Punkt 3 des Zolltarifs . Die diesbezüglichen Zirkulare Nr . 21510 vom Jehre 1894 und 1403 vom Jahre 1895 werden hiermit auf gehoben . 2 . Wassermesser . Je nach dem Material , aus welchem sie erzeugt sind , nach Art . 167 Pankt 1 oder Punk : 26 des Zolltarifs . Das diesbezüg liche Zerkular Nr . 5596 vom Jahre 1892 wird hiermit aufgehoben . 3 . Porzellanähnliche Knöpfe wie im Zirkular N . 16709 vom Jahre 1894 erwähnt nach Art . 212 Pankt 2 des Zolltarifs zum Zollsatz von 40 Kopeken Gold pro Psund als Glaskaöpfe . Das Zirkular Nr . 16709 vom Jahre 1894 wird aufgehoben . 4 . Buntfarbige Glasperlen auf Fäden nach Art . D . 212 Punkt 12 des Zilltarifs . Das diesbezügliche Zirkular Nr . 20 969 vom Jahre 1894 wird aufgehoben . 5 . Celluloidwäsche nach Art . 215 Pankt 2 des Zoltarifs . Das Zukular Nr . 21510 vom Jahre 1894 wird aufgehoben . 6 . Für aus geführte Remonten auf russischen und zollbereinigten ausjändischen Schiffen , sowie für Maschinen , Kessel und andere Zubehörstücke , durch welche entsprechende abgenutzte Seaszkände ersctt . g . # 5 die tgrifmäßigg , Lan ren zu erheben . Das Zirkalar Nr . 10 761 vom Jahre 1888 wird aufgehoben . * Dessan , 17 . Sept . Auf das an den Kaiser gerichtete Huldigungstelegramm des Gastav Adolf Vereins ist die nachfolgende Antwort eingegangen : „ Se . Majestät der Kaiser und König haben Aller höchst sich über die telegraphische Begrüßung der 49 . Hauptversammlung des Evangelischen Vereins der Gustav Adolf Stiftung herzlich gefreut und wünschen der treuen Arbeit des Vereins auch ferner des Allmächtigen Schutz und reichsten Segen . Auf Allerhöchsten Befehl v . Lucauus , Geh . Kabinetsrat . “ * Dessan , 16 . Sept . Von dem Herzog von Anhalt ist an den Vorsitzenden der Versammlung des Gustav Adolf = Vereins folgende Antwort auf das an denselben gerichtete Huldigungstelegramm eingegaugen : „ Empfangen Sie herzlichen Dank , meiner freundlichst in der Ferne gedacht zu haben . Ich freue mich , daß die Hauptversammlung diesmal in Anhalt tagt . Gottes Segen sei feruerhin mit dem Liebeswerk . Friedrich . “ * Bremen , 18 . Sept . „ Boesmann ' s Telegraphisches Bureau “ meldet , daß der Großherzog von Baden dem Senatsp . äsideuten , Bürgermeister Dr . Pauly , auf dessen Glückounschadresse folgendes Antworttelegramm sandte : „ Empfangen Sie den Ausdruck meines wärmsten Dankes für die so werten Glückwünsche , welche Sie Beges aFe 8 . Gelienkich 18 . September . 1786 . Geb . Justinus von Kerner , Dichter , zu Ludwigsburg . 1806 . Geb . Heinrich Laube , Dichter , Schriftsteller und Schau piel = Direktor , zu Sprottan . „ en S 1809 . Andreas Hofer proklamirt den Aufstand in Tyrol . 1848 . Aufstand in Frankfurt a . M . 1858 . Ernennung Moltkes zum Chef des großen Generalstabes . 1872 . Gestorben Karl XV . , König von Schweden . 1895 . Enthüllung des Laube = Denkmals in Sprottau . Brillantenkreuz . Erzählung von E . Wild . 1 ) — ( Nachdruck verboten . ) Die verwitwete Hofrätin Elbrecht bewohnte eine schöne , geräumige Wohnung in der belebten Provinzial sadt B . Die alte Dame besaß nur ein Kind , einen Sohn , der sich seit einigen Jahren in der Stadt als Arzt nieder gelassen hatte . Heinrich Elbrecht war in den Augen aller hetrats fähigen jungen Demen eine sehr gute Partie ; denn ab gesehen davon , doß er ein hübscher , gutmütiger , gebildeter Mann war , besaß er eine ziemlich einträgliche Proxis und war der einzige Erbe seiner Mutter , die man all gemein eine reiche Frau nannte . Deunoch war Heinrich Elbrecht zweiunddreißig Jihre alt geworden , ohne an eine Heirat gedacht zu haben . Ge vermißte bei seiner Mutter nichts , was das = ben in einer Häuslichkeit an genehm macht , und obwohl Frau Elbrecht es gern ge sehen hätte , wenn er noch bei ihren L bzeiten eine Wahl traf , so wagte sie es doch nicht , in ihn zu dringen , denn Heinrich hatte in manchen Dingen seinen eigenen Kopf . Es war im Wiuter , ein rauher , stürmischer , unfreund licher Taz . Heinrich hatte seine Krankenbesuche glücklich hinter sich und trat mit einem fröhlichen Lächeln in das Zimmer seiner Mutter . Frau Eibrecht war nicht allein ; sie besand sich in Gesellschuft einer # # # chen , elexanten Dame , deren dunkl : Augen hell aufleuchteten , als Heinrich mit einem freund lichen Gruß näher trat . „ Nau bist Du hoffentlich frei ? “ fragte die Hofrätin , dem Sohne die feine , schmale Hand reichen ) , die dieser ehrerbietig an seine ' ppen zog . „ Ir , Mama , wenn mich nicht etwa ein unvorher gesehener Putient holen läßt “ , versetzte der Arzt , nun auch der jungen Dame die Hand bietend . Ee hielt die schlanken , rosizen Finger länger in seiner Rechten , als gerade nötig gewesen wäre , und ein zärtlicher Blick streifte dabei das hübsche , pikante Antlitz , dessen Schönheit eigent lich mehr in einer blühenden Gesichtsfarbe als in regel mäßigen Zügen bestand . „ Julie , bist Du mit Mama einverstanden “ , scherzte Heineich , „ oder schickst Du mich wieder fort ? “ „ Ach , . tter Heinrich , wie Du nur so reden magst ! “ rief die junge Dame . „ Doch um die Wahrheit zu sagen , kommst Du jetzt ein wenig ungeleger . Deine Mama wollte mir so . ben ihren Schmuck zeigen , und unn wird wahrscheinlich nichts daraus , denn ihr Herren interessirt euch ja nicht für dergleichen . “ „ Dagegen besto mihr ihr Damen ! “ meinte Heinrich . „ Du breunst doch förmlich vor Verlangen darauf , den Schmuck zu sehen , und ich kann Dir die Versicherung geben , Mama ' s Schmuck ist wirklich sehenswert . “ Lächelnd hatte die Hofrätin dem Wortgeplänkel zu gehört ; es freute sich , daß ihr Sohn und ihre Nichte Julie sich so gut verstanden . Julie Saran war als halbes Kind noch an einen viel älteren Mann verbeiratet worden ; vor brei Jahren 1ö2e der Tod diese Ehe und Julie lebte unn in der Residenz von den ' usen des Be mögens , welches ihr Gatte ihr hiuterlassen hatte . Is längeren oder kürzeren Zwischeuräumen besachte Frau Saran ihre Taute und blieb einige Tage bei ihr ; doch diesmal dauerte ihr Besuch läuger als gewöhnlich . Urplötzlich begann sich die hübsche , lebhafte Frau für ihren Better Heineich zu iutereistren , und sie war flnz und schlau geuug , um auch sein Interesse für ihre Person rege zu mach : n . Frau . brecht sah in ihrer Nichte eine ganz angenehme Schwiegertochter , und sie suchte deshalb nach Kräften . s begiauende Einverständuis zu fördern . „ Du sollst nicht um Dein Vergnügen kommen , Julie, “ sagte sie freundlich zu ihrer Nchte . „ Heinrich wird mit Dir meinen Schmuck bewundern . “ Sie erhob sich , den beiden freundlich zunickend , und ging langsam ins Nebenzimmer , dessen Thür offen stand . In dem behaglich ausgestatteten , wohldurchwärmten Raum saß ein junges Mädchen , emsig über eine Näh arbeit gebückt . Die Hofrätin besaß mancherlei kleine Eigenheiten , deren Durchführung sie sich wohl gestatten konnte , da sie hierzu die Mittel besaß . So war sie eine abgesagte . iadin der Nähmaschine , und alle Wische für den Hausbedarf mußte mit der Hand genäht werden . Schon seit einigen Wochen hatte sie ein junges Mädchen bei sich , das man ihr als geschickt und fleißiz empfohlen . C mentine Areus war sill , beschelden und ruhig und in . r That eine ebenso geschickte , als flinke Arbeiterin . F au Elbrecht trat an das junge Mädchen heran und musterte mit kritischen Blicken deren Arbeit . „ Sehr nett ! sagte sie dann befriedigt . „ Bevor Sie j doch die Spitzen an meine Morger jicke nähen , kommen Sie zu mir hinein und zeigen mir Ihre Arbeit . Ic möchte Ihnen noch einige Anordnungen geben . “ Eine saufte , leise Stimme antwortete : „ Ganz wohl , Frau Hofrätin, “ und die Dame ging unn nach dem eisernen Schrank , der in der Eck : sand und entnahn demselben ihre Schmuckkassitte . Jalie sah ihrer Taute gespannt entgegen . Ein eigen artiger Ausdruck floz über ihr hübsches , pikantes Gesicht , als die Hofrätin ihren Platz wieder einnahm und nicht ohne ein wenig Feierlichkeit den Dickel der Kassette zurückschlug . „ Ach , Tante “ rief sie , „ Du hast nicht einmal einen Schlüssel zu Deiner Schmuckk . ssete ? “ „ Wozu ? “ meinte die alte Dame sorglos . „ Die Kassette steht doch immer in dem eisernen Schrank , dessen Schlüssel ich bei mir trage . Siehst Du ? “ Und sie zog aus der Tische ein kleines Schlüsselburd hervor . „ Des Nachts kommen die Schlüssel auf den Nachttisch ; bei Tage trage ich sie bei mir . Ich habe lauter ehrliche Lute im Hause . Mir ist noch niemals etwas abhanden gekommen . So sprechend nahm Frau Elbrecht ein Etui nach dem andern heraus und stellte die Behälter vor Julie hin . Die junge Frau öffgete das größte Etni , welches einen Halsschmuck von Saphiren enthielt . Frau Sarau schlug erstannt die kleinen Hände zusammen und sagte : „ Aber das ist ji ein ganzes Vermözen , was Du da in dim Schmuck : stecken hast , Tante ! “ „ In, “ sagte Frau Eldrecht mit einem Arflug von Stolz , „ allein der Geldwert ist es nicht allein , der mie diese Stücke wer ! vall macht ; es sind meist Andenken , Er innerungen an mir werte Personen und an schöne , glückliche Zeiten . “ Die Dame seufzte leicht ; ein Schatten von Wehmut flog über ihre edlen Züge . „ Was ist denn das ? “ feagte Julie neugier ' g , nach einem länglichen Etni greifend und dasselbe öffuend . Ein Beillautenkreuz in altertümlicher Fassung zeigte sich ihren forschenden Blicken . Acht nicht sehr große , aber ungemein schöne Steine bildeten das Kreuz , dessen Wert : sich über dreitausend Maik stellen mochte . 12 Julie war entzückt von dem Feuer und der Reiuheit der Steine und meinte , wenn man die Steine ausbrechen ließe , würde sich aus denselben ein wunderschöner , moderner Schmuck herstellen lassen . „ Das wird nie geschehm ! “ entzeguete F an Elbrecht in faß streugem Toue . „ Das Kreuz ist ein Gebstüc und darf nie veräußert werden ! " ( Fortsetzung folgt . )
N3LDNQWOR5EIU2NXNZ5DTJ2UWW3VNPDW
"1896-09-18"
Emscher Zeitung. 1879-1904
2
ger
[ "Gelsenkirchen" ]
3034025-1
Westfälische Wilhelms-Universität Münster Universitäts- und Landesbibliothek
4EV676FQPACNVNHFEJHGKUY55BXC3QMB
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D ) MFA Mikrofilmarchiv der deutschsprachigen Presse eu . mir im Kamen des Senats der freien Hausestadt Bremen freundlichst Abermitttelt haben . Ic ersuche Sie , dem Seuate meinen tiefgefähltesten Dauk für die mir erwiesene Aufmerksamkeit auszudrücken und ihm zu versichern , daß der so warme Ausdruck der wir gewidmeten Wänsche mir ein teures Andenken bleiben wird . Ich erwidere diese Kundgebung mit treuen Wünschen für das Wohl der Stadt Bremen . Friedrich , Großherzoz . “ seinen „ zansen G . fl g defk : einzusetzm , daß bei der demnäch st zu e wirtenden allzemeinen Aespesserung der Bsamtengehälter der höhere Leheerstand in einer seiner . deutung ned seinen berechtigten Rasptüchen enl sprechenden Weise berücksitztigt und die unzulänglichen Bestimmungen des Normaletais von 1892 in au gemessener Weis : geändert werden . “ Ausland . * Paris , 15 . Sept . Cassagnae neunt die dem Kreise . Gelsenkirchen , 18 . September . + [ Für Reservisten . ] Die in der nächsten Zeit zur des von einem Berginvallden während der Zeit seines Aufenthalts in Australien vom 1 . Jannar 1885 bis 81 . Juli 1896 nicht erhobenen Juvalidengeldes in Höhe von 1935 Mk . Zu dem Penstonsantrage einer Witwe aus Bickern wird die Pensionsberechtigung in Gemäßheit der Gatscheidung in Sachen Kötter anerkanni ; es soll sowohl das rückständige Iuvalidengeld , welches für die Zeit vom 1 . Februar 1893 bis 30 . Juni 1896 monatlich 12,50 Mk . beträgt , als auch das Witwengeld vom 1 . Juli ab mit monatlich . 50 Mk . nachgezahlt werden . Vorstand beschließt , den Mitgliedern fernerhin das Krankengeld ertsprechend den Bestimmungen des Kranken versicherungsgesetzes 18 bezw . 24 Wochen nach Beginn des Stimmung , in der seine Landsleute sich in Erwartung des Entlassung aus dem aktiven Müthrdienst bommenden gizgihte , Krankengeldbezuges , nicht mehe nach „ der Erkrankung “ , Zarenbesuchs beftaden , ein Delirinm , md bedauert , gese ihrig Huszenthaltagrig ( Hauptmelbeamt , Meldeant oder wie S 59 des Staiuts bestimut , zu zahlen , ferner sol daß sie io wenig Sinn für Maßhelten heben . Doß won Pezzelatzeldwohel ) innerhalb einer Frißt von 14 Tagen , vom das Anfalkrankengeld entsprechend den Bestimmungen des den rusischen Herrscher seiert , scheint ihm ganz in der Calasungstage abgerechnet , zu ersolgen hat . Beim Wechsel des Arkalbersichernggsgsetzes von Beginn der 5 . Woche nach Oednung , aber er mitzt , man hohte : bregnzt wehr Hiäahger Gutzeuthaltsorts oder der Mohnung innerkalb des . utag , Eintritt des Anfalls , nicht mehr nach Eintritt der und Sammlung ihnn . Was hot Rußland denn bioher Ausenthaltsorts oder der Wohnung innerhalo des Kontrou : „ Krankheit “ , wie es in § 62 des Statuts heißt , zur Ver Frankreich für seine sieben Milliarden gegeben ? bezirks hat die Meldung ebenfalls binnen 14 Tagen zu ve , rechnung gelangen . Der gegen eine Zeche wegen Anlegung ea . , Tr . un d ger Wiak rtoz ehets , Konpagnie Beitk ist die alsbaldige Abneldung dei der via . anspuch wird anftecht erhalten . Zu dem Krankengelb so würde Rußland seinen Freuno der Wur des Drev , . rigen uut L , Eumalhung bei der Kontrollstelle des neuen arspruch eines Bergmanns in Oberhausen wird als erwiesen bundes preisgeben . “ Und wieder fragt Cassagnac , ob e9 Prkerstaft # v nwuu . Egenig , 16 bei Antritt und Rück , angenommen , daß er einen wesentlichen Teil zum Unter überhaupt einen Allianzvertrag zwischen Frankreich und sigtengaltzorts erforderlich . Epenzo in veri antrut und ernu : halt seiner Angehörigen beigetragen hat und dementsprechend Rußland gebe , und wie er lante . Was den Besuch zun , „ „ einer linger als 14 Tage danernden Reise eine Mel , das halbe Krankengeld für die Dauer der Krankenhaus Rlkolaus II . betrift , so hätte dieser eiez , ahen , sogzt für bung in erstatten . . . s I , pflege bewilligt . Für einen früheren Bergmann werden Frankreich , und dürfte er berechtigten Stoiz einstößen , % ( Bersendung von Wild aller urt . ] Bei der in aus Billigkeitsrücksichten die Kosten zur Beschaffang eines wenn der Zar vorher nicht zwei Feinde Frankreichs be¬ der gegenwärtigen Jahreszeit täglich vorkommenden Versendung , könstlichen Unterschenkels auf die Knoppschaftskasse über sucht hätte . So ist kein Grund zu so wahnwitzigem Ge¬ von Wild aller Art machen wir auf folgende Bestimmung der nommen . Für einen Bergmann , der sich während der Krank bahren , zum Delirium , das in Epilepsie auszuarten droht , Postordnung aufmerksam : Wild , welches nicht mehr blutet , darf feierzet in seiner Heimat hat behandeln lassen , wird nach vorhanden . Mögen die Republikaner sich geehrt fühlen , unverpackt mit der Post versandt werden . Kleines Geflügel , § 50 des Statuts und in besonderer Berücksta tigung der daß ein Zar der Marianne seine Aufwartung macht , wie z . B . Rebhühner , Krammetsvögel 2c . muß bei der Versen¬ Schwere der Eckrankurg ein tägliches Pausckquantum Frankreich aber , das Sinn für Anstand hat , muß sich dung mit der Post in einer Umhüllung , z . B . in Netzen , ent = von 50 Pfg . sür Kur und Aizenei bewilligt , ferner wird würdig zeigen . — Rocheford wiederum empfindet es fast halten und darf mit größeren , etwa bloßgehenden Stücken nicht die Kurkommissien beauftragt , in eine Prüsung der Frage als eine Beleidigung , daß England Miene macht , sich zusammengebunden sein . Wenn mehrere Rehe oder Hasen oder inzutreter , o5 eine Erhöhung des bisher üblichen Satzes der Mann kuhr ihnen nach , sad mit Rußland ins Einvernehmen zu setzen , um den Fasanen 2c . als ein Packet angesehen werden sollen , so müssen von 25 Pfz . täelich angemessen ist . Eif Wiederauf = : Laslanz geghenden ge sie aber nur noch Christenmorden in der Türkei Einhalt zu thun . Ohne sie entweder in Netze , Kisten und dergleichen verpackt oder sowohl nahmegesuche werden genehmigt , Vorstand nimmt Kenut¬ eisten nach Gezugy veyenden Elzug einsteigen und dang in geringsten religiös zu sein , erhebt der Ehefredakteur an den Enden , als auch in der Mitte , und zwar hier nittelst nis vo ; der vza dem Reliesten Zöllner in Dortmund er¬ sen : Er fug : nach Elberfeld zurück , machte eines starken , fest umgelegten und versiegelten Leinwandstreifens daranf , die orientalschen Christen zu schüitzen , und wite vianmengebunden sein . Werden die gedacten Gegensände rezugene Bälung durch de gestäasige Geschast . es auch nur , um eine Gebietsverteilung zu verhindern , bei nicht auf eine solche Weise zu einem Packete vereinigt , so dürfen kommission ersolgten Einberufung und Verpflichtung des der das größte Stück für England abfiele . — Wie ver = sie überhaupt nicht zusammen befestigt , sondern müssen jedes ersten Ersatzmenzes Hm . Pottboff . Füe die neu ge lautet , ist die große Truppenschau im Lager von für sich mit einer Aufschrift versehen und auf der Begleitadresse Charlons so gut als beschlossene Sache . 70000 Mann demgemäß als einzelne Packete bezeichnet sein . werden sich daran beteiligen , das ganze . , ein Teil des : : Die Rheinisch = Westfälische Hütten = und Walz 2 . und des 7 . Armeekorps und algerische Truppen . — Einige werks = Berufsgenossenschaft hat im Jahre 1895 an Blätter machen viel Aufhebens darüber , daß der Präsi = Entschädigungsbeträgen nahezu 1,2 Millionen oder 7,5 pCt . Hauswirt ein Beil ergriff und dem Attentäter damit versetzte . Dieser war dadurch kampfunfähig gew # und wurde bald darauf von einem Gendarmen festgenem und in Sicherheit gebracht . * Düsseldors , 15 . Sepi , [ Prozes vertag Heute Morgen sollte an der Strafkammer hier # Prozeß gegen den Schmalzfabrikanten Reibel aus . # # und dessen Werkmeister Ismar wegen Bergehens ge # # # das Nahrungsmittelgesetz verhaudelt werden . Ein hals hundert Zeugen und etwa ein Dutzend sachverstäns Chemiker waren geladen . Die Verhandlung wurde , der „ Kref . Zig . “ , vertagt , weil Herr Chemiker Kaysser aus Dortmund erkeankt ist und ohne diesen Verteidigung benachteiligt zu sein glaubte . Angeklags # Reibel wurde aus der Uetersuchungshaft entlassen , Meister Ismar , Vater von 8 Kindern , bleibt in weil bei ihm Fluchtverdacht vorliegt . * Elberfeld , 16 . Sept . Die Garnisonf # # # wird sich demnächst entscheiden . In der letzten gehein # Sitzung der Stadtverordneten ist dieselbe u . a . zur sprechung gekommer . Im Kriegsministerium stehen Städte der Industriegegend in engerer Wahl . * Elberfeld , 17 . Sepi , ( Eisenbahnunfag Auf dem hiesigen Bahnhofe erfolgte ein Zusammes # soß zweier Güterzüge . Acht Wazen nebst Juse wurden zerträmmert ; der Schaden ist erheblich ; Perso # # # wurden nicht verletzt . * Elberfeld , 15 . Sepi . Ehelicher Aufrich herrschte seit längerer Zeit zwischen einem hiefigen müsehändler und dessen Frau , Zank und Streit an der Tagesordnung . Die Giziehung der Kinder darunter leiden . Vorgestern dawpfte , wie die „ R Ztg . “ berichtet , die älteste , 19 jührige Tochter , mit in übelberüchtigten Frauensperson heimlich nach Köln bildeten Aeitestensprengel 85a , 129a und 202 a sind in der Wahl am 22 . v Mis . mit Stiermenmehrheit ge Frau Vorwärfe und mißhandelte sie . Die Frau ferute sich und vor der Stadt in einem Gebüsch — hängte sie sich . * Remscheid , 14 . Sept . ( Eine Rabenmuttch Die Ehefrau Halm zu Haddenbrock , eine sehr jähzor # # # Person , welche schon wiederholt ihr 2½ jähriges Kin rohester Weise mißhandelt hat , ließ auch dieser Dassade spiete mit andert Kladern vor der Thür , haben ' e vorgeschriebene Piüfung bestagten und sind die Rabenmutter erschien , und so lange dent der Republik bei den großen Manövern in der mehr als im Jahre 1894 gezahlt . Die Gesamtausgaben be¬ durch die zustärdigen Kommissionen virpnichtet worden . has Hind lasschlug , bia dieses sein Lehen ansgebal Charente zu Pferde gestiegen ist und dem sitrömenden Regen trugen . 5 Millionen . An entschädigungspflichtigen Unfällen Vorstand niumt hiervon Kennin ' s , indem er zugleich den zum Trotz mutig mit den Offizieren reitet . Da kann es wurden im Rechnungsjahre 883 oder . 5 auf 1000 der ver¬ gegen die Gältigkeit de : Wahl in Sprengel 129a er denn nicht fehlen , daß andere darüber spotten , seinen Anzug , sicherten Personen festgestellt . Die Promillezahl ist nunmehr hobenen Protest als unbegründet zurückweiß . seine Art zu reiten , und überhaupt den Einfall , sich in glücklicherweise , nachdem sie 4 Jahre hindurch auf 10 gestanden Gesellschaft vollendeter Reiter hoch zu Roß zeigen zu wollen , hatte , etwas heruntergegangen . kritistren . * London , 16 . Sept . Die „ Pall Mall Gazette “ erfährt , die Dynamitpläue des verhafteten Jrläaders Tyzaus umfaßten die Zerstörung von Marlborongh House ( Palast des Prinzen von Wales ) und Bombenanschläge gegen . tglieder des königlichen Hauses . Hier verlautet , das Kind losschlug , bis dieses sein Leben ausgehau hatte . Wahrscheinlich ist es infolge eines Genicksru # gestorben . Die Frau ist wegen Totschlazs in das Gefänz verbracht worden . * Solingen , 14 . Sept . [ Ergötzliche Szen Hattingen , 17 . Sept . [ Vergiftungs erscheinungen . ] Sämtliche Mitzlieder einer hiesigen Die „ Sol . Zeg . “ schildert eine ergötzliche Szeue , die 4 Menstorkeinnen und 2 zu Sonntag Nachmittag die Fahrgäste des 2 32 von # # 1 Das königliche Proviantamt zu Wesel kauft angesehenen Familie , sowie 4 Penstonäkrinnen und 2 zu Sonntaz Nachmittag zurzeit Weizen , Roggen , Hafer , Heu und Stroh an und ist Gesuch weilende Damen erkeankten nach dem Genuß abgehenden Zuges der Schmalspurbahn Burg = Werm # # bereit , auf bezügliche Anfragen nähere Auskanft zu erteilen . von Vauille = Pudding am Sonntag Abend . Die ärztliche kirchen zu beobachten Gelegenheit hatten . Lehnt sich & [ Knappschafts = Angelegenheit . ] Der Knapp = Untersuchung ergab , daß die Bergiftungserscheinungen auf ein lustiger Bender übermäßig weit aus dem Wag schaftsarzt Herr Dr . Grüttner hierselbst ist vom 20 . bis zum die Banille zurückzuführen sind . Glücklicherweise ist die fenster , sodaß ein neckischer Windstoß seinen Hut eis liege keinem Zweißel , daß die Feuser im Bunde 80 . September d . J . benrlaubt . Seine Vertretung übernimmt Gefohr für das Leben der Erkraukten vorüber , indessen und denseiben einige Meter weltab vom Bahnsteig entfüg Eit . Icterpstercter . Ey # r # cen Gesrt , urg , hi ates ei mit der Adresse des Dr . Grütner versehen werden . Glaukenstein , 16 . Stp , [ Falsche Fünf = jedoch seine Geistesgezenwart nicht , sinzs öffiete er . 1 Car gw . , . : wür . 88 Schalle , 17 . Sepr . ( Ungläck . ] Der Bergmann Carl markscheine . ] Eade Angust dieses Ichres hat ein Wagenihür , sprang hinaus und erhaschte auch bing wai einen * Sofia , 16 . Sept . Bei den Munizipat : ahlen in den Städten erzelte die Regiernagspurtei seigen , sgehen . utie Sestern , al er mit hrmer , Vron und Dorkgolz , mebestoc falsche , Panfeng , Odiuabausen und karzer Zeit den entfiühten Kopschrs wieder . In 3 zen durchschlagenden Eefolg . Von insgesamt 78 Städten Etrm , 4testen Sohne beim Dreschen von Roggen in der zur Durchholz mehrfach falsche Faufmarkschelne ausgegeben . lichen Besitz desselben setzte er sich in einen karzen Te gewann die Oppostion bloß drei . Ja Philippopel , Wohnung gehörigen gemieteten Scheune beschäftigt war , von Der Eiste Staatsanwalt in Essen ersucht unn , nach dem immer hinter dem Bähnele hinterher , erreichte dass Tirnowo , Grabowo und Schumlg ersolgten wegen der einem Ballen der Scheune , den er erklettert hatte , kopfüber her¬ Thäter zu fahnden . . auch nach wenigen Minnten und nahm glückstrahth Tunowo , Eraboms = und Schumm ersvigien wegen der Bildung des Wahlbureaus Zusammenstöße , wobei es zu unter und war sofort tot . Der hinzugerufene Arzt konnte nur “ Münster , 16 . Sept . [ Verschiedenes . ] Die unter dem Jubel der Pafsagiere seinen Stz wieder Stockbieben und Steinwürfen kam . Ia Slivno wurden gun den infolge Bruchs des Genickes erfolgten Tod konstatiren . Stadtverordneten genehmigten hente den vom Magistrat — So geschehen am 2 . Septembersonntage des Jas der radoslawowistische Deputirte Dagramadjtw durch einen Revolverschuß verwundet und zwei Wähler verhaftet . Der Verstorbene hinterläßt Frau und sieben kleine Kinder . zur Steuerung der hier herrschenden Wohnungsnot gestellten 1896 und jederzeit von Augerzeugen zu bestätigen . * Wattenscheid , 16 . Sept . [ Verschiedenes . ] Am Antrag zu Erbauung von vier Doppelgebänden , in denen da sage noch einer , daß in unserem Zeitalter des Dam # # # Sonntag , den 11 . Oktober er . , findet im Lokale des Herrn zwanzig Arbeiterfamilien Wohnung fiuden sollen . Die und der Elektrizität für die Gemütlichkeit kein Platz Denkschrift Aker die Rahälter der Th . Ahlmann eine große Bergarbeiterversammlung statt . als Kosten sind auf insgesamt 63680 Mi , veranschlazt , übrig Dentschrist über die Gehalter der Tagesordnung ist vorgesehen : 1 . Stellungnahme zur Knappschafts = welche aus dem Generalarmenfonds besteitten werden Köln , 16 . Sept . Nachdem hier die höheren Lehrer . reform und 2 . desgleichen zur Organisation der Bergarbeiter . sollen . Man rechnet auf einen Mietzius von 4½ . , shälter der Volksschullehrer fortgesetzt statt Die Nachrichten über Aufbesserung der Be¬ — Der an dem Rathaus = Erweiterungsbau beschäftigte Hand = sodaß die einzelnen aus brei bis vier Räumen bestehenden höht worden sind , treten diese jetzt mit dem Gesuch amtengehälter haben , wie bereits mitgeteilt , dem Vor , langer Taube ging gestern Nachmittag in der ersten Etage des Wohnungen 136 bis 200 Mk . kosten werden . Die die Stadt heran , eine Versorgung der Wilwen und Was sitzenden der Provinzialvereine der höheren Lehrer Preußens , Baues in gespreitzter Stellung über zwei = Eisen . T . muß Gebände werden nach dem Glatbacher System aufgeführt . einzurichten . Der Oderbücgermeister hat geantwor # Direktor D . Wallichs in Rendüburg , Veranlassung ge¬ es trotz der großen Gefahr wohl an der nötigen Vorsicht haben — Das städtische Schlachthaus erzielte im Jahre 1895 das sei Sache des Staatts . Die Lehrer wollten geben , sich mit einer Denkschrift an den Kultusminister zu fehlen lassen , denn plötzlich stürzte derselbe ab und fiel aus der einen Ueberschuß von rund 10000 Mark , welche zur dieser Ansicht nicht anschließen und haben eine wei wenden , welche die Unzulänglichkeit des Normaletais von beträchtlichen Höhe in den Keller . Der unglückliche Mann erhielt Schaffung eiger Kühlanlage verwendet werden sollen . Eingabe an das Stadtverordneten = Kollegium gerichtet . 1892 und die Notwendigkeit einer weiteren Berücksichtigung infolgedessen schwere Verletzungen am Kopf und im Rückgrat . 8 Bielfeld , 16 . Sept , Brand . ] Heute Vormittag Koblenz , 16 . Sep ' . [ Erbschafts kreit ) der Wiusche der hoseren Lcher darthn sol . Iun beser fate , die ereie Seaset , Borah den Ver agen 101 , Uhe kramtes in Hauptgsbiabe der in Gader , gggfl . Jtz . : Varelbi : Ansert Lise eranern 6ch Denkschrift wird u . a . ausgeführt : Der Normaletat von 1892 habe nicht ausgereicht , Krankenhaus gebracht wurde . in den höheren Gesellschaftsklassen die Neigung für den Beruf der höheren Lehrer zu vermehren . Nach den An aes chsch escehsicse e s e e esesheieie eich e bg Rotthausen , 18 . Sept , [ Turnerisches . ] Am 1stündiger Thätigkeit konnten die auf der Brandstätte er , der Verstorbene sein ganzes Vermögen der Dienersch oiten Sonntag teiat dur der bunsichen Eumerschast au . Saitmemer Eruxeur . er, — te er . tesktamantgrisch vurmuczt daß , . r2 der Klrst . der , Säseren Shransalten Reneheneen Sountag setert der der beungen Turnergast aus schienenen Feuerwehren des Feuers Her werden . Der tesntanentarsg dermacht hebe . Durch den Verkauf Sarr Ce5 2 - 56525hs ertsleten von de Sähnen Taurmnerlub Raothausen sin 1 . Stistungsesk , ver entkandene Schaden dürste mcheretansend Mak betragn . ) Woehnhaus neis Grnndhück iun Pfesendoaust setg vom Juhre 1oya/vo verfoigten von ven Sohnen der bunden mit Rekrutenabschiedsfeier , bestehend in Schauturnen , . g MMasts = lam 18 Seui Fc # a . . . . dex Dienerschaft , an einen hiefigen Bürger und die # # # höheren Vehrer nur 15 v . H . den Beruf des Vaters , Concert und Festball mit Einlagen . Zu dem Feste , das im „ # . # E Aus Wwestsaten , 10 . Sepi . wie groß ; mit verbundene Umschreibung im Grundbach hat die # # während von den Söhnen anderer akademisch ausgebildeter Degenhardt ' schen Saale gefeiert wird , stellt die Rawossches # # eralen Träume . ] Im Anschlusse an die Be = schaftsangelegenheit eine merkwürdige Aenderung Stände fast die Hälfte dies ihne , bei den Juriken 48 v . . , Kavelle aus Gellenktrchen die Musik . Verschzedure haixenndete trachtungen des Archivars Winter über den National = fahren . Mor fand uämlig . g s Kenderung Tur ars . — 20 v . . , kapeue aus Gelsenrirchen vie Musik . Verschiedene befreundete fiherasigung fahreye Mran faug nawisch ein Testament vor , den M . dizinern 49 v . . , den Theologen 46 v . H . und Vereine der Nachbarschaft haben ihre Teilnahme zugesagt und za # gisstef einem Aufsetze der „ Gegenwart “ ) schreibt nach die Eheleute Mertens früher gemeinsam zu gun as Ach eäes dien bet u . b b6e Juristen 47 , von den höheren Verwaltungsbeamten 47 , von den Medizinern und Theologen je 46 v . H . Wenn man auch annehmen könne , daß die nötige Zabs der Lehrer saunte Voltspattk . We mit Heren Wiater der Arsch . sat , so war auch der Genereal saihs uicht besag , in ist , daß der Liberalismus nur erstatken kann auf Grund = von ihm zu gunsten der Dienerschaft aufgestellten zwith I35a Stase , eugen , seiner Zeie bewußten und dieselsen Testamente über das ganze Vermözen zu veisägen . 94 gegen Te9h½ ur Gtrziche rgsteibigzg # # alse der Mittellung diess Sack verhiltes an die Stadtverwalt # Wesfalen , Rheinland 2c . e . — . # , ggige Zayl der Beyrer . 28 Bochum , 8 . Sept . ( Aus der ordentlichen mntschtzunr gegen rezu , und siutz verteidigenden Aiberalls , der Mittelung dies . 8 Sac verhultes an die Stadtver . immer vorhanden sein werde , so sei es doch nicht gleich¬ Vorstands = Sitzung des Allgemeinen Knappschafts . smus , der muß sich der freistnnigen Voltspirtet an¬ Koblenz sind das bare Virmögen , die Liegenschaften # # # aus welchen Kreisen die Männer hervorgehen , vereins . ] Vor Einteitt in die Tagesordnung wird schließen ! — In dieselbe Kerbe schlug in einer Ver = von dieser Seite aus , wie wir hören , vorläufiz mit Besch welche die höhere Jugend unterrichten und erziehen a ) das zum erstenmal anwesende stellvertretende Vor = sammlung der Iserlohner Fortschritspartei am 13 . d . M . belegt worden . Sollte der Prozeß , der sich hieraus sollen . Seit langem hätten Staatsregierung und Land = standsmitglied , Knappschaftsältester Sachse in Oberhausen , der Abg . Venzmann ; auch er redete nach den Heften der wickeln dürfte , zu gunsten der Stadt Koblenz ausfall die Forderung der Gleichstellung der höheren Lehrer eingeführt und verpflichtet , b ) sodann das Verzeichnis allein selig machenden freifinnigen Volkspartei , ließ die so wäre dieses gleichbedentend mit wit den Richtern unterer Jastanz als berechtigt ans der Rückstänte , des zu Ausstellungen keine Veranlassung arstrner , au . , Venossen wieder als „ unsichere Kautonsten “ ungefähr 300000 Mark . Lbasgsinetenbaseg aufaestelte Percheung enus getracht , uad endich e ) bos Proiovoy gezen Iie zsasseklioe Rarinellessabenes Gälpen , 16 . Stpt . ( SesHhossen . ) 34 Katlicher Vollanstalten von 1884 bis 1895 burchschnltlich und weist bsonders daraaf hin , daß der Uebeischußz in großliberalen Partet . saß der zunge Kausmann sich selbst eine Reol # erst mit 44½ Jahren in ihre Stellungen eingetreien seien , der Krarkenkasse 185 294,14 Mk . beträgt gegen Steele , 15 , Sept . [ Grnbenunglück . ] Auf kugel in den Kopf gesagt hatte . Ein be # seien Jen 1891 bis 1895 in einem 18 018 04 Mi . für den gleichen Zeitranm im Vorsahre , Schacht „ Heintzwann “ wurde ein Haur durch nieder : veranlaßte die Uebersährung des tblich Durchschuittsalter von 34 . 9 Jahren angestellt , warden . also wehe ais das zehnfache , Borstand , erteilt entsprechend ( sallendes Gestein schwer verletzt . Landkrankenhause Meiderich , 14 . Sept . Einem Verbrechen , Als Motio zu der verzweifelten That wird Eifersucht Danach kämen die Direktoren der staatlichen Vollanstalten den Vorschläzen der Rechnungsprüfungskommission die Ent r * Frankfurt a . Tumeldungen z is bereits auf teusen ! im merhin zwischen 20 wer den . Die ursprün so große Teilnehmerzah ist hinfällig geworden , Wohnungen zur Versi * Kheinhessen , der durch das fortge starken Fäulnis der 2 Ernte sehr beschleunigt . Heidesheim und Gana burgunders begonnen . ist in den letzten # # wartungen zurückgebliel ordentlich gedrückt sind letzten Tagen in Gau welchen für den Zeutn zahlt wurden . * Aus Waldeck erschossen wurde vor Köhler in Immighaus gehend als Jagdpächte Kuipp in Eiberfeld , schoffenen . Daß im vorlag , war selbverst der alsbald eingeleitet um die Feststellung ein des unzlücklichen Schüt Freund Kuipp an jene denselben angestellt ui angeblich begeben . Sta Richtung und an ganz an einem Hohlwege Menschen , sondern ein und Köhler schwamm Untersuchung vermochte ein fahrlässizes Birschu werhels die Strafkamn Kuipp einzustellen besch Vermiso * Blankenburg gefangen . ] Die Vorb Kaiserjagd trifft , haber gefährt . In einem der menden . viere , im 6 schreibt , der Förster Ko gatter die bekannte k # eingerichtet . Ein Tritt Wild in eine Falle zu einen Boten abgesandt wie der etwas gefangen zurück , daß er allerdin habe , nämlich — einer Mädchen . Beide hatte der aufgeklappten Thü gatterten Raum gegat nicht kennend , auf di saßen ste drin in der sind sie bald wieder be * Freiburg i . Schmiedeeisen für Hier ist ein auffaller ganz von Schmledeeise gefertigt , ein Muster hi denkmal auf dem Fel 4 . Oktober ds . Is . zi seiner Größe Solldität die einfache Jaschrift : eisernee Kranz . Beiera ein ebenso ehrenvolles 8 des Freiburger Veteran deutschen Staatsminne Freiburger Schlosserkun * Bern , 14 . S . bach wied berichtet , da weilendes Fräulein Bi # steilen Felsenwand to unglückte scheint auf de in der Dunkelheit den — [ Reiterdenk Drei Berliner Bildhau Boese , Bärwald , Seg des kürzlich enthüllten Schlesiens , sind zu ei Reiterdenkaal Kaiser gefordert worden . Da von 60000 Mk . zur 2 sigürlichen Schmuck gest mitteilt , etwa die Geöf erhalten . — Die innere tagsgebäudes hat ! malerei ausgeführten Vollendung erhalten . halle , dem für das gri raum eingelassen . Im seite sichtbaren Feuster , is , wie sie die lange und vielfach einander Volksstämme unter ih vereint , sieht man al als Beschirmerin der milden Werke . Die 3 Scheide steckende Kaiser Lo beerzweige übere breitet , welche die Dich lichen sollen . Auf b man idealisirte Fraueng gebiete und die sich er führung der in der Komposition ist durchan namentlich die tiefrot prachtvolle Leuchtkraft , mittelalterlichen Vorbil lungskosten des in den fart am Maln ausgefül Mark . Der künstlerist allen seinen Teilen ab — sOroße R die „ M . N . . “ : Bill Relief „ Der Herbst “ , mehreren Jahren entst Geheimrats Krupp in is weit vollendet , daß
N3LDNQWOR5EIU2NXNZ5DTJ2UWW3VNPDW
"1896-09-18"
Emscher Zeitung. 1879-1904
3
ger
[ "Gelsenkirchen" ]
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m Attentäter pfunfählg gewor armen festgenom vertan afkammer hier Reibel aus u Bergehens g verden . Ein hal send sachverständ indlung wurde , err Chemiker ind ohne diesen aubte . Angeklag haft entlassen , en , bleibt in # # # Sarnisonfr # # # der letzten gehein selbe u . a . zur sterium stehen r Wahl . senbahnunfa ein Zusamme Wagen nebst Ins # erheblich ; Persog licher Uufrieh einem hiefigen und Streit wa der Kinder e , wie die „ # # # Tochter , mit in ich nach Köln aber nur noch nsteigen und darch tück , machte seit e . Die Frau em Gebüsch — se Rabenmuttch eine sehr jähzon ½ jähriges Kind auch dieser erten Geschöpf vor der Thüre , e unbarmherzig Leben ausgehal eines Genicksru # zs in das Gesänzg ötzliche Szen iche Szeue , die des 2 82 von hn Burg = Werme ten . Lehnt sich aus dem Wag seinen Hut erst Bahnsteig entfüh Beraubten vers # lugs öffgete er aschte auch bin # wieder . Im # # # # einen kurzen Tie erreichte dass ahm glückstrahi en Stz wieder nutage des Jah # zu bestätigen . italter des Dams # leit kein Pratz # hier die fortgesetzt statt nit dem Pilwen und Wait hat geantwor ehrer wollten haben eine weit egium gerichtet . aftsstreit . ] rianern sich # # # # Generall enten # # # # st hervortief , der Dienersch den Verkauf affendorff seitch rger und die # # # duch hat die 6 # Aenderung stament vor , einsam zu gun da die G eren Bestimmun rgelegien getross cht besugt , in # # # ifgestellten zwel zu verfügen . 90 Stadtverwalt egenschaften w äufi ; mit Beschh sich hier aus oblenz ausfal ter Erbschaft ssen . ] In in Polizeiben # den . haffäre . ] # Radolf Möll Uhr vor ein ute liegend 00 ute stellten # # # # eine Revolb # Liebeh hief lbe 3 * Frankfurt a . . , 16 . Sept . Die Zahl der Numeldungen zur Naturforscher versammlung is bereits auf teusend gestiegen . Mon glaubt , daß sich im merhin zwischen 2000 und 3000 Teilnehmer einfiaden wer den . Die ursprünglich gehegte Besürchtung , daß eine so große Teilnehmerzahl nicht untergebracht werden könne , ist hinfällig geworden , da dem Geschäftsausschuß 2500 Wohnungen zur Verfügung gestellt worden sind . * Rheinhessen , 13 . Sept . [ Wein = Ernte . ] Wegen der durch das sortgesetzte feuchte Wetter hervorgernfenen starken Fäulnis der Trauben wird allgemein die Wein Ernte sehr beschleunigt . Morgen wird schon in Ingelheim , Heidesheim und Gaualgesheim mit der Lese des Früh burgunders begonnen . Infolge der ungünstigen Witterung ist in den letzten Wochen die Qualität hinter den Er wartungen zurückgeblieben , weshalb auch die Preise außer ordentlich gedrückt sind . So wurden beisptelsweise in den letzten Tagen in Gaualgesheim Verkäufe vollzogen , bei welchen für den Zentner roter Trauben nur 10 Mk . be zahlt wurden . * Aus Waldeck , 15 . Sept . Auf der Jagd erschossen wurde vor einigen Wochen der Gutsbesitzer Köhler in Immighausen bei Corbach von dem vorüber gehend als Jagdpächter dortselbst arw . senden Kaufmann Knipp in Elberfeld , einer der besten Freunde des Er schossenen . Daß im schlimmsten Falle nur ein Versehen vorlag , war selbverständlich , es konnte sich deshalb bei der alsbald eingeleiteten gerichtlichen Untersuchung nur um die Feststellung eines fahrlässigen Verschuldens seitens des unzlücklichen Schützen handeln . Köhler hatte seinen Freund Knipp an jenem Abende auf die Jagd begleitet , denselben angestellt und sich dann auf den Heimweg angeblich begeben . Statt dessen tauchte er in ganz anderer Richtung und an ganz anderer Stelle hinter dem Busche an einem Hohlwege auf ; Kuipp , der hier nicht einen Menschen , sondern ein Stück Wild vermutete , gab Feuer und Köhler schwamm in seinem Blute . Die gerichtliche Untersuchung vermochte denn auch nach Lage der Sache ein fahrlässiges Verschulden nicht hinreichend zu erbringen , werhels die Strafkammer zu Kassel das Verfahren gegen Knipp einzustellen beschlossen hat . Vermischte * Blankenburg , 15 . Sept . [ In der Wildfalle gefangen . ] Die Vorbereitunzen , die unsere Jägerei zur Kaiserjagd trifft , haben ein heiteres Intermezzo herbei geführt . In einem der dabei besonders in Betracht kom menden . viere , im Hessenhat , hat , wie die „ Harzitg . “ schreibt , der Förster Korn in Kaltenstedt neben dem Wild gatter die bekannte kleine Bucht mit Fangvorrichtungen eingerichtet . Ein Tritt auf eine Schnur genügt , um das Wild in eine Falle zu bringen . Als der eifrige Förster einen Boten abgesandt hatte , um nachzusehen , ob wilder etwas gefangen habe , kam dieser mit der Meldung zurück , daß er allerdings etwas in der Falle gefunden habe , nämlich — einen älteren Herrn und ein junges Mädchen . Beide hatten Wild sehen wollen , waren unter der aufgeklappten Thür in den als Falle dienenden um gatterten Raum gegangen , hatten , die Fangvorrichtung nicht kennend , auf die Schnur getreten , und schwapp ! saßen sie drin in der großen Mausefalle . Glücklicherweise sind sie bald wieder befreit worden . * Freiburg i . . , 15 . Sept . [ Krauz von Schmiedeeisen für das Bismarckdenkmal . ] Hier ist ein auffallend schöner Kranz ausgestellt , der ganz von Schmledeeisen in Eichen = und Lorbeerblättern gefertigt , ein Muster hiesiger Gewerbekanst , das Bismarck denkmal auf dem Feldberg bei seiner Einweihung am 4 . Oktober ds . Is . zieren soll . Der Kranz trägt bei seiner Größe Solidität und Schönheit auf der Schleife die einfache Jaschrift : „ Dim eisernen Kanzler — ein eiserner Kranz . Beteranenverein 1896 . " Der Kranz ist ein ebenso ehrenvolles Zeugnis für den patriotischen Sinn des Freiburger Veteranenvereins , den derselbe dem größten deutschen Staatsminne aller Zeiten zuwendet , als der Freiburger Schlosserkunst . * Bern , 14 . Sept . säbgestürzt . ] Aus Dies bach wird berichtet , daß gestern ein im Hotel Falkenfluh weilendes Fräulein Bir der aus Gerf am Fuße einer steilen Felsenwand tot aufgefunden wurde . Die Ver unglückte scheint auf der Rückkehr von einem Spaziergang in der Dunkelheit den Weg verfehlt zu haben . — [ Reiterdenkmal Kaiser Wilhelms I ) Drei Berliner Bildhauer und ein Breklauer , die Herren Boese , Bärwald , Seger und Behrend , der Schöpfer des kürzlich enthüllten Monumentes in der Hauptstadt Schlesiens , sind zu einem engeren Wettbewerb für ein Reiterdenkaal Kaiser Wilhelms I . in Liegnitz auf gefordert worden . Das Denkmal , für das eine Summe von 60000 Mk . zur Verfügung steht , soll ohne weiteren figürlichen Schmuck gestaltet werden und , wie die „ V . . “ mitteilt , etwa die Größe des Berliner Kurfürstendenkmals erhalten . — Die innere Ausschmückung des Reichs tagsgebäudes hat durch die Einsetzung eines in Glas malerei ausgeführten Fensters wieder einen Schritt zur Vollendung erhalten . Das Fenster ist in der Nord halle , dem für das große Publikum bestimmten Eintritts raum eingelassen . Im Gegensatz zu dem an der Süd seite sichtbaren Feuster , auf dem die Germania dargestellt ist , wie sie die lange in Zwist und Hader getrennten und vielfach einander feindlich gesinnt gewesenen deutschen Volksstämme unter ihrem machtvollen Schutze endlich vereint , sieht man auf diesem Nordfenster Germania als Beschirmerin der Künste , des Friedens und der milden Werke . Die Rechte stützt sich auf das in der Scheide steckende Kaiserschwert , während die Linke segnend Lo beerzweige über eine Gruppe von Frauengestalten breitet , welche die Dichtkunst und die Masik versinnbild lichen sollen . Auf der gegenüberliegenden Seite steht man idealisirte Frauengestalten , die verschiedenen Wissens gebiete und die sich erbarmende Werkthätigkeit . Die Aus führung der in der Formensprache Dürers gehaltenen Komposttion ist durchaus gelungen . Die gesättigten Farben , namentlich die tiefroten und goldiggelben , zeigen eine prachivolle Leuchtkraft , sodaß sie in dieser Hinsicht den mittelalterlichen Vorbildern nahe kommen . Die Herstel lungskosten des in dem Atelier von Linsemann in Frark furt am Main ausgeführten Glassensteis betragen 12000 Mark . Der künstlerische Schmuck der Nordhalle ist in allen seinen Teilen abgeschlossen . — ( Großes Relief . ] Aus München berichten die „ M . N . . “ : Bildhauer Roman Voll hat sein großes Relief „ Der Herbst “ , das er nach einem schon vor mehreren Jahren entstandenen Entwurf im Auftrag des Geheimrats Krupp in Marmor ausgeführt hat , unnmehr so weit vollendet , daß das Werk in den nächsten Tagen nach seinem Bestimmungso : t , dem Hause Krupps in Essen , übergeführt werden kann . Eine gewaltige Platte tadellos schönen Carrara = Marmors , 2 60 Meter hoch , 1,80 Meter breit , die außerdem noch von einer kräftigen Unrahmung aus demselben Material eingefaßt wird , zeigt uns in freiem , malerisch wirkendem Barockstil mehrere Grepzen lebendig bewegter , hübscher Kindersiguren . In der mittleren Geuppen sehen wir einen kleinen Becchus , von zwei Genossen gestützt und geschoben , auf einem prächtigen Ziegenbock reiten , den zwei andere Amoretten an einer Keite weiterziehen , während andere drei , von den in Flachrelief angedeuteten Bäumen des Hintergrundes sich abhebend , darüber schweben , mit Emblemen des Herbstes beladen . Weiter nach vorn kauern zwei der kindlichen Bacchauten , an einer Traube naschend , auf einer Ballustrade und betrachten halb erschrocken , halb schadenfroh , einen dritten , der das Gleichgewicht verloren hat und rücklings die Stufen der Gartentreppe heiunter kugelt . Dieser letzte wirkt dadurch noch humoristischer , daß er , durch den Sturz gleichsam aus dem Relief selbst ganz herausfallend , völlig als Rundfizur behandelt ist . Ueberragt wird die lustige Szeue rechts von einer Satyr herme , neben der üppige , traubenschwere Weinranken ewpor streben , während auf der linken Seite Lorbeer und Winden den Abschluß bilden . Das ganze giebt einen liebens würdigen Effekt , dessen dekorativer Reichtum durch das kostbare Material und vor allem durch die überaus liebe volle und sorgfältige , ganz vom Künstler selbst durchgeführte Behandlung der Details sehr gehoben wird . Fast zwei Jahre verwandte der Bildhauer auf die Vollendung seiner Arbeit , auf deren Gelingen er nun befriedigt hinblicken darf und die sicher als prächtiger und wirkungsvoller Schmuck — das ganze ist als Krönung eines Kamins gedacht — sich dem Prunkraume einfügen wird , wo sie voraussichtlich Aufstellung findet . — [ Krönungs = Medaille . ] Kaiser Nikolaus von Rußland hat anläßlich seiner Krönung eine silberne Medaille gestiftet , die nicht nur an die höchsten Beamten des Reiches verteilt , sondern auch den sämtlichen in Moskau zugegen gewesenen Krönungskorrespondenten ver liehen worden ist . Die Medaille zeigt auf der einen Seite die Inschrift : „ Gekrönt in Moskau 14 , Mai 1896 “ und auf der anderen das Bilduis des Zaren mit den Worten : „ Von Gottes Gnaden Nkolai II . , Imperator und Selbstherrscher aller Reußen " und ist am Andreasbande im Knopfloch zu tragen . Dem Dipsom der Oedens kommission ist ein Stück des Bandes beigefügt . Es ist wohl das erste Mal , bemerkt das „ Berl . Tahl . “ , daß Mitglieder der Presse von einer Regierung in dieser Weise korporativ aus zezeichnet worden sind . — [ Die Hand der Königin von Däusmark . ] Es dürfte nicht allgemein b kannt sein , daß die Königin von Däuemark , welche bereits ihren neunundstebzigsten Geburtstag gefelert hat , in ihrer Jugend so schwere Ver wundung der Hand erlitten , daß diese völlig verwelkt und unbrauchbar geworden ist . Diese beklagzenswerte Verletzung wurde ihr von einem zahmen Tiger zugefüzt , mit dem sie sich viel zu beschäftigen pflegte und der ihr Liebling war . Das Tier hatte auch , ohne es zu beab sichtigen und nur im Spiel seiner Königlichen Herrin eine so schwere Wunde beigebracht . Es war im Schloßpark , wo diese schreckliche Szeue sich abspielte ; und trotz der ernsthaften Verletzung und der möglichen Gefahr , daß der Tiger , durch das fließende Blut erregt , sich auf sie stürzen und sie zerfleischen könnte , behlelt die junge Fürstin den noch ihre Geistesgegenwart und leitete das Tier immer fort in kaltblütiger Weise mit ihm tändelnd , bis zur Palastwache , welche ihr zur Hülfe kam und den Tiger erschoß . — Ein Allgemeiner Deutscher Bund zur Bekämpfung des Trinkgeldernnwesens soll auf Anregung einer Anzahl von Vereinen ins Leben gerufen werden . Man will sich nicht damit begnügen , gegen das Trinkgeldgeben allein vorzugehen , sondern sich auch bemühen , in solchen Berufen , die bisher auf das Trinkgeld angewiesen waren , für Einfährung fester , aus kömmlicher Bezahlung seitens der Arbeitgeber einzutreten . — Schou wieder ein neues Serum , das aber eines humoristischen Beigeschmacks nicht entbehrt ! Ein Pariser Arzt will nämlich gar ein Heilserum gegen — Alkoholismus entdeckt haben . Ein französisches Fach blatt teilt darüber mit , zwei Hunden seien eine Woche lang täglich je 40 Gramm Aethyl = Alkohol eingespritzt worden . Mit dem von den Tieren gewonnenen Blut serum warde sodann ein an delirium tremens leidender Mann geimpft , wobei 24 Kubikzentimeter verwendet wurden ; am folgenden Tage sei der so behandelte Trinker gänzlich — gesund gewesen ! — [ Interessant für Radfahrer . ] Das Be streben der Fahrradfabrikanten ist darauf gerichtet , durch thunlichste Verrinzerung der Relb gswiderstände einen recht leichten Gang der Räder zu e zielen . Die heutigen Kugellager find äußerst exakt gearb . tet und erzeugen fast gar keine Reibung , nur die Kette hat bis jetzt , infolge der eckigen Zähne des Kettenrades und der dadurch be dingten geraden Ketten = Greifflächen , ihre Reibung be halten . Diesem Uebelstande hat Herr Lüder Luden in Leipzig , Braustr . 6 , durch eine neuartig gestaltete Kette in äußerst wirksamer Weise abgeholfer . Dieses neue Tri = bweck ist durch Vermittelung des Intern . Patent burean von Heimann & Co . in Oppeln in allen Kultur staaten geschützt und ist dasselbe dadurch charakterisirt , daß die Zähne des Kettenrades nicht eckig , sondern zylinderisch g staltet und die Ketten = Greifflächen aus gekehlt sind . Dadurch ist die Kette gezwungen , die Mitte der Zähn : einzuhalten und ist die Reibungsfläche eine ganz geringe , ja sozusagen fast eine Linie und ist mithin auch die Reibung eine ganz minimale . Dieses neue Ketten ' ystam , welches sich bereits praktisch sehr gut be währt hat , # # feu wohl alle Fahrradfabriken bei ihren nächstjihtigen Modellen zur Anwendung bringen . Letzte Nachrichten und Telegramme . * Berlin 17 . Sept . Der Kaiser hat nach Abschluß des Kaisermanövers in Schlesien an den kom mandirenden General des sechsten Armeekorps , Erb prinzen von Sachsen = Meiningen , ein längeres Dankschreiben gerichtet . * Ein besonderer Korrespondent der „ Times “ in Berlin sendet diesem Blatte den angeblich genauen Inhalt einer Unterredung des deutschen Kaisers mit dem russischen Kaiser in Breslau . Wenn auch der Wortlaut nicht bis ins Detail genau sei , so ver bürgt sich der Korrespondent doch für den wesentlichen Jshalt seiner Mitteilungen . Hiernach sagte der deutsche Kaiser : : „ Die französische Nation wünscht keinen Krieg , aber wenn diejenigen , welche an der Spitze der Geschäfte stehen , den Klieg wollen , so läßzt sich die große Masse nur allzu leicht fortreißen . Augenblicklich würde aber Frankreich sicherlich keinen Krieg ziskiren ohne Ihre Hülfe . Ich habe volles Vertrauen in Ihre traditionelle Ueberzeugung und Festigkeit : Ich weiß , daß Sie keinen Krieg beginnen werden , um Frankreich die Geungthnung einer Revauche zu verschaffen , wie auch Ich und Meine Bundesgenossen nichts unternehmen werden , was einen Vorwand zum Kriege liefern könnte . Ja , Ich sage noch mehr : Ich freue Mich Ihrer freundlichen Be ziehungen zu Feankreich , weil diese Freundschaft ge nügen wird , den aufrührischen Geist , von dem Frank reich bewegt wird , in Schach zu halten , und ihn eventuell auch überwinden kann . In Rußland haben Sie den Nihilismus , den Geist der Verschwörung und der Finsternis . In Deutschland haben wir den wissen schaftlichen Sozialismus , den Geist des Umsturzes , der sich unter der Maske einer irregeleiteten Pfeudo = Wissen schaft verbirgt ; ein Geist , der um so gefährlicher in einem Volke wirkt , das sich an philosophischen Geheimnissen ergötzt und das sich rühmt , in die nächtigen Tiefen der Vorstellung leuchten zu können . Was in Frankreich mächtig ist , das ist der Durst nach Umsturz der be stehenden Ordnung , die Gier nach Veränderung , welche allzu reiche und satte Völker befällt , wenn dieselben sich langweilen . Wir sollten als Wächter der Ordnung und Hüter des Weltfriedens zusammenstehen . Das ist die dringendste Frage , das Heil Aller . Wenn wir zu sammengehen , um vereint den Feind Gottes und der Könige zu bekämpfen , so wird die dankbare Mitwelt und die Geschichte uns lohnen . “ Der Kaiser von Rußland soll geantwortet haben , indem er Kaiser Wilhelms Hand ergriff : „ Ich bin ganz mit Ihnen einig und bereit , mitzuthun bei einem Werk , das der Mühe lohnt . “ — Nach einer zweiten , von der „ Times “ natürlich für wahrscheinlicher gehaltenen Version hat Kaiser Nkolaus mehr ausweichend geantwortet , indem er nur seine friedlichen Absichten betonte . Die „ Times “ fügt hirzu , die letztere Version entspreche mehr dem Charakter des russischen Kaisers . * Der Reichskanzler Fürst Hohenlohe hat sich heute mit seiner Gemahlin nach Ait = Aufsee begeben . * Der Staatssekretär des Reichsjastizamts Dr . Nieberding hat einen kurzen Nachurlaub angetreten . * Die Unterredung , welche der Reichskanzler gestern mit dem Reichsschatzsckretät Grafen Posadowsky hatte , soll , der „ Voss . Zig . “ zufolge , der Erörterung über die neuen russischen Tarifbestimmungen gegolten haben . * Der „ Nordd . Allgem . Ztg . “ zufolge beruht die Meldung , rach welcher der kommandirende General des V . Armeekorps , General v . Seeckt , sein Abschiedsgesuch eingereicht und bewilligt erhalten habe , vollkommen auf Erfindung . General v Seeckt habe , wie aus Posen gemeldet wird , weder früher sein Abschiedszesuch ein gereicht , noch bei Gelegenheit der Manöver dasselbe erneuert oder bewilligt erhalten . * Der „ Reichsanzeiger “ veröffentlicht heute die Ver leihurg des Schwarzen Adlerordens an den kommandirenden General des IV . . meekorps , General v . Haenisch , sowie an den kommandirenden General des V . Armee korps , General v . Seeckt , ferner des Sterus zum Roten Adlerorden 2 . Klasse mit Eichenlaub , Schwertern am Ringe und der königlichen Krone an den Kommandantea des Haup gaartiers , Generallieutenaut v . Plessen , des Kronenordens 2 . Klasse mit Schwertern am Ringe an den Abteilungschef im Militärkabinet , Obersten v . Arnim , und des Kronenordens 2 . Klasse an den Kommandeur des Kaiser Alexander = Garde = Grenadier = Regiments Nr . 1 , Obersten v . Moltke . * Die vier Schulfregatten „ Moltk = “ , „ Gneisenau “ , „ Stein “ und „ Stosch “ , welche infolge der armenischen Unruhen in der Türkei im Mittelmeere kreuzen sollen , verlassen der „ Post “ zufolge , bereits gegen Ende des September die Heimat und bleiben nach vorläufiger Be stimmung bis Ende Februar nächsten Jahres im Mittel meer stationirt . Jedes Schiff hat einen Mannschafts bestand von etwa 450 Köpfen , sodaß fast 2000 Mann zum Schutze der deutschen Reichsangehörigen in der Tü . kei für die Wintermonate im Mittelmeer stationirt sein werden . * Die in Dessau stattfindende 49 . Hauptversammlung des Gustav Adolf = Vereius hat die große Liebes gabe im Betrage von 19000 Mk . der Gemeinde St . y : in Oberösterreich in namentlicher Abstimmung zugewandt ; die beiden Gemeinden Heddernheim und Kotusch erhielten je ci . 7000 Mk . * Der Verband der Handlungsgehülfen Deutschlands stellt an den dies jährigen sozialdemokratischen Parteitag in Gotha in einer Resolution , die demnächst in allen Parteiveisammlungen zur Abstimmung gelangen soll , das Ersuchen , der Parteitag möge als fünften Pankt seiner Tagekordnung setzen : „ Stellungnahme zum 8 Uhr Ladenschleß . “ Der Reichstagsabgeordnete Molkenbuhr , welcher Mitglied der Kommission für Arbeiterstatistik ißt , hat erklätt , daß er das Referat zu diesem Pankt auf dem Parteitag übernehmen wolle . * Heute Abend finden hierselbst sechs öffentliche sozial demokratische Versammlungen statt , auf deren Tagesordnung der bevorstehende Parteitag in Gotha steht . * Schweden und Norwegen ist den zwischen dem deutschen Reiche , Frankreich , Italien , Oesterreich , Ungarn und der Schweiz getroffenen Vereinbarungen , betreffend die technische Elnheit im Eisenbahnwesen , bei getreten . * Frankfurt a . . , 17 . Sept . Die „ Frkf . Ztg . “ meldet aus Pretoria : Der Volksraad von Transvaal ge nehmigte die Ausbauung eines zweiten Eisenbahngleises , da der Verkehr rapid steigt . 150 Waggons werden z . Z . monatlich eingeführt , um den Bedürfnissen des wachsenden Handels entsprechen zu können . * Altenburg , 16 . Sept . Zur Feier des 70 . Geburtstages des Herzogs hat die Stadt ein reiches Festgewand angelegt ; von allen öffentlichen und vielen Privatgebänden wehen Fahnen . * Amsterdam , 17 . Sept . Die Gerichtsbehörde erhielt zahlreiche in = und ausläudische Briefe , in denen allen Monarchen Dynamitattentate angedroht werden . * Paris , 17 . Sept . Da die französische Regierung die italienischen Vorschläge betreffs des italienisch = tnnesichen Vertrages unannehmbar findet , so wird sie Gegenvorschläge machen . — Der „ Intrausigean ! “ behauptet , das Befinden des russischen Großfürsten Throufolgers sel höchst unbefriedigend . * London , 17 . Sept . In vergangener Nacht wurde der in Glasgow verhaftete Anarchist Bell hierher gebracht und heute Mittag vor dem Richter in Bowstreet „ . • /I . A Mikrofilmarchiv der deutschsprachigen Presse . V . verhört . — Charles Dilke warnt im „ Daily Telegraph “ England , unvorbereitet irgend eine Aktion vor Konstanti nopel zu unternehmen , da der Verlust eines einzigen Kriegs schiffes für England einen enormen Schaden bedeute . — Nach der Meinung des „ Staudard " bestand zwischen den irischen und den armenischen Revolutionären keinerlei Beziehung . — In der öffentlichen Meinung hierselbst zeigt sich eine große Enttäuschung bezüglich des angeblichen umfangreichen Komplotts . Man fiadet , daß zu viel unnützer Lärm gemacht worden ist . * Konstantinopel , 17 . Sept . In einer amtlichen Kundmachung werden die Geschäftsleute aufgefordert , sich nicht durch böswillig verbreitete Gerüchte alarmiren zu lassen und die Geschäfte wieder zu öffnen . Die Regie rung werde für Ruhe und Ordnung sorgen und jede öffentliche Ansammlung und Agitation verbieten . Die Teilnehmer an solchen , auch Ausländer , werden als Nebellen angeklagt werden und hätten streuge Bestrafung zu gewärtigen . * Konstantinopel , 17 . Sept . Jn der gestrigen Note der Botschafter heißt es , daß die gegen die Pforte erhobenen Anschuldigungen durch deren Note vom 8 . d . Mts . keineswegs entkräftet seien . Die Thatsach = , daß die Banden der Knüppelmänner von der Polizei dirigirt worden seien , bleibe bestehen . Zegegeben müsse die gute Disziplin des Militärs und der Polizei werden nach Erteilung des Befehls , der Aktion der Klüppel männer Einhalt zu thun . Dieser Befehl hätte aber früher erteilt werden müssen . Durch die rasche Her stellung der Ordnunz werde nur bewiesen , wie sehr sich die Banden in den Händen der Polizei befunden und daß früher nur der gute Wille fehlte , dem Vorgehen der Banden zu fteuern . Das Verhalten der Armenter ver urtellt die Note scharf . Ferner wird festgestellt , daß die Ruhe nur scheinbar wiederhergestellt sei und daß die Be unruhigung in der armenischen Kolonie fortdauere . Für alle zukünftigen Vorfälle habe die Pforte die Verant wortung zu tragen . Schließlich wird in der Note erklärt , daß die Vertreter der sechs Mächte auf eine weitere Er örterung der festgestellten Thatsachen sich nicht einlassen werden . — Die Stationsschiffe werden , wenn erforder lich , ihre Besatzungen zum Schutze der Botschaften aus schiffen . Man befürchtet den Ausbruch muselmännischer Bewegungen gegenüber dem Vorgehen der Mächte . Arbeiter = und Lohn = Bewegung . * Wien , 17 . Sept . Den heutigen Abendblättern zufolze steht ein Streik aller bei der österreichisch ungarischen Staatsbahn = Gesellschaft anzestellten Werk stättenarbeiter bevor . Die Forderungen derselben lauten auf Abschaffung der Akkordarbeit , Einführung der neun stündigen Arbeitszeit mit zweistündiger Mittagspause , Einhaltung der Sonntagsruhe , sowie bedeutende Er höhung des Lohnes . Heute Nacht werden mehrere Versammlunzen stattfiaden , in denen endgültig darüber Beschluß gefaßt werden soll . Industrie , Handel und Verkehr . * Essen , 17 . Sept . Wagengestellung für den Kohlen und Koksverkehr im Ruhrreviere . Von den Zechen und Koks brennereien des Ruhrkohlenreviers waren für Donnerstag , den 17 . ds . Mts . 12 716 Wagen à 10 Tonnen angefordert , gestellt sind 12 716 , gefehlt haben keine Wagen . * Berlin , 17 . Sept . ( Börsen = Bericht . ) Die schwache Haltung an den gestrigen auswärtigen Abendbörsen , sowie der schwerfällige Verkauf der Medioliquidation in Paris drückten bei der Eröffnung des heutigen Verkehrs besonders auf den Lokalmarkt . Wegen des jüdischen Versöhnungstages war die Börse sehr spärlich besucht . Der Mangel an Unternehmungs lust wirkte auf allen Umsatzgebieten lähmend . Vorübergehend war aufgrund schwacher Londoner Notirungen der Konsolkurs schwankend . Schließlich befestigte sich die Tendenz bei guter Erholung in Montanwerten . Privatdiskonto 3 5/8 pEt . * Berlin , 17 . Sept . ( Ohne Gewähr . ) Weizen besser , Roggen besser , Rüböl ruhig , Spiritus fest , Hafer ruhig . ( Schluß = Notirungen . ) Weizen per Sept . " per Okt . " per Dez . Roggen per Sept . " per Okt . Rüböl loco . . . " per Okt . " per Dez . 153,00153,75 150,25151,25 149,00/150,00 119,75120,00 119 . 50 51,40 51 . 30 50 . 30 120,00 51,40 51,30 50,30 Spiritus 70er loco " 70er per Sept „ 70er per Okt . Hafer per Sept . " per Okt . 16 . Sept . 17 . Sept . 3780 37 . 90 4170 4170 122 . 00 41,70 41 . 70 122 00 ( 902560000 * Köln , 17 . Sept . Weizen vorr , hiesiger 14 . 25 — 14,75 . , fremder 15,75 — 16,75 B . Roggen vorr . hiesiger 11,00 — 11,50 fremder 12,75 — 13,75 B . Hafer vorr . hiesiger 11,00 — 11,75 fremder 13,00 — 13,50 . , alles nominell . Rüböl vorrätig ( in Posten von 5000 kg ) 54,50 . , Okt . 53 50 . , 53,20 . , Mai 53,50 . , 53,20 * Neuß , 17 . Sept . ( Fruchtmarkt . ) Neuer Weizen , kleiner 14,80 , do . do . engl . Aussaat 14,30 , neuer Roggen Ia 11,50 , IIa 11,00 , Hafer 13,00 , neuer Hafer 10,50 — 11,50 , Buchweizen Ia 14,00 , IIa 13,00 , Kartoffeln 4,50 Mk . , alles per 100 kg . Heu 28,00 , Roggenstroh 17,00 Mk . per 500 kg . Kleien 4,40 Mk per 50 kg . Raps Ia 22,00 , IIa 21,50 , Aveel ( Rübsen ) Ia 21,00 , IIa 20,50 Mk . Rüböl per 100 kg in Partieen von 100 Ctr . ( ohne Faß ) 52,00 Mk . , Rüböl von 100 kg faßweise ( ohne Faß ) 53,50 Mk . , gereinigtes Oel per 100kg 8 Mk . höher als Rüböl . Preßkuchen per 1000 kg 74,00 Mk . Butter per Kilo 2,30 , Eier per Schock ( 60 Stück ) 4,80 Mk . * Bremen , 17 . Sept . Schmalz fest , Wilcox 21½ . Armour 20¾ . Speck fest , 22 . Petroleum fest , loco 6,70 . Baumwolle ruhig , Upland middl . 45 . * Hambura , 17 . Sept . Kaffee behauptet , Sept . 51½ , Dez . 50 , März 50¼ . Mai 50¾ . Rohzucker ruhig , Sept . 8,85 , Okt . 9,15 , Nov . 9,22½ , Dez . 9,35 , März 9,62½ , Mai . 82½ . * Havre , 17 . Sept . Kaffee flau , Sept . 64 , Dez . 61 , März 61 , Mai 61 , Juli 61 . Baumwolle schwach , Okt . 53 , März 51⅜ . * Antwerven , 17 . Sept . Petroleum fest , loco 18¼ . * Glasgow , 17 . Sept . ( Anfangskurs . ) Roheisen 465 , 2 1d . Die mit Spannung erwartete Preiserzählung des Lahrer Hinkenden Boten ist in dem eben ausgegebenen Jahrgang 1897 dieses weitverbreiteten Kalenders erschienen . Unter mehr als 800 Erzählungen wurde „ Der Gamsschnitzer “ von Irma v . Troll = Borostyäni als beste Volkserzählung mit tausend Mark preisgekrönt . Näheres über die Preiserzählung mit ihren unübertrefflich schönen Naturschilderungen und ihrem echt volkstümlichen Inhalt mitzuteilen , wollen wir an dieser Stelle unterlassen ; man lese und urteile selbst . Der Kalender enthält auch einmal wieder eine seiner so sehr beliebten populär wissenschaftlichen Standreden und zwar diesmal „ über die Nährstoffe “ . Der weitere Inhalt setzt sich zusammen aus gediegenen Erzählungen , worunter eine treffliche kurze Schwarz = waldgeschichte von Hermine Villinger : „ Ein Freudenfeuer " , sowie dem mit bekannter volkstümlicher Schlagkraft geschriebenen Kapitel „ Weltbegebenheiten " . Die erweiterte Ausgabe , sowie der große Volkskalender , der vornehmeren litterarischen Ansprüchen genügt , bringen eine ganze Anzahl besserer ernster und humo ristischer Erzählungen . Wir zweifeln nicht , daß alte und neue Leser des Hinkenden auch an dem vorliegenden Jahrgang ihre Freude haben werden . Hierzu eine Beilage . ( Lotterie = Listen . )
N3LDNQWOR5EIU2NXNZ5DTJ2UWW3VNPDW
"1896-09-18"
Emscher Zeitung. 1879-1904
4
ger
[ "Gelsenkirchen" ]
3034025-1
Westfälische Wilhelms-Universität Münster Universitäts- und Landesbibliothek
4EV676FQPACNVNHFEJHGKUY55BXC3QMB
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MFA Mikrofilmarchiv der deutschsprachigen Presse . V . 1 1 Bekanntmachung . Der Bedarf an guten Stein Jodlen für das unterzeichnete Amts gericht und dessen Gefängnis für die Zeit vom 1 . Oktober 1896 bis 30 . September 1897 soll im Wege der Submission an den Mindest fordernden verdungen werden . Liefe ungsunternehmer wollen An gebote bis zum 26 . Sept 1896 , vormitt # # s 11 Uhr , Zimmer Nr . 9 des Hauptgeschäftsgebäudes ab geben . „ „ 4708 Gelsenkirchen , den 17 . Sept . 1896 . abntgichet Bekanntmachung . Die von der Gemeinde = Vertretung Heßler gethätigte Wiederwahl des Gastwirtes Carl Heidemann in Heßler als Schiedsmann des Schieds mannsbezirks Heßler und die Wahl des Wirtes Friedrich Benthaus zu Heßler als Schiedsmannsstellvertreter desselben Bezirks ist von dem Präsidium des Königl . Landgerichts in Essen auf eine 3jährige Amts dauer bestätigt worden . 4719 Schalke , den 15 . Sept . 1896 . Der Amtmann : Klose . Bekanntmachung . Die bisherigen Schiedsmänner Wirt Johann Schultheiß und Kauf mann Steinmetz sind für den Schieds mannsbezirk Schalke I bezw . Schalke III von der Gemeinde Vertretung Schalke auf eine drei jährige Amtsdauer wiedergewählt und von dem Präsidium des Königl . Landgerichts in Essen bestätigt worden . 4720 Schalke , den 15 . Sept . 1896 . Der Amtmann : Klose . Bekanntmachung . Als zugelaufen wurde ein Hund gemeldet . 4717 Der rechtmäßige Eigentümer des selben wird aufgefordert , sich inner halb acht Tagen auf hiesigem Polizei bureau zu melden , widrigenfalls Verkauf stattfinden wird . Schalke , den 16 . Sept . 1896 . Die Polizei = Verwaltung . Klose . Bekanntmachung . Diejeninen Personen , welche für Las Jahr 1897 einen Wander gewerbeschein wünschen , werden hier mit aufgefordert , ihre desfalsigen Anträge bis zum 15 . October d . J . unter Vorlage des diesjähri gen Gewerbescheins auf hiesigem Amte , Zimmer Nr . 3 , persönlich zu stellen . 4718 Schalte den 16 . Sept . 1896 . Der Amtmann : Klose . Versteigerung . Samstag , den 19 . d . . , vorm . 10 Uhr , versteigere ich bei Wirt W . Althoff hier , Hochstraße 23 : 18 Arbeitshosen , 1 Karre , 1 Vertikow , 1 Sopha , 1 Sophatisch , 1 Spiegel , 1 Regulator , 6 Rohrstühle , 1 Teppich und 1 Mantel osen mit Goldsischkuppel öffentlich meistbietend gegen Baar zahlung . 4711 Helfer , Aöniglicher Gerichtsvollzieher , Gelsenkirchen , Kaiserplatz 3 . Hoher Nebenverdienst . Vertreter gegen höchste Provisionen gesucht . Bei Bewährung kann Anstellung mit festem Gehalt erfolgen . Offerten unter O . V . 4791 an die Ge schäftsstelle d . Ztg . Mädchen , Auf sofort ein proveres Ainvermädchen gesucht . 4702 Schalke , Friedrichstraße 56 . Eire Dame , welche sechs Jahre bei berühnten Profess ren in Berlin Gesang studirte , mit Erfolg öffent lich gesungen hat , wünscht Gefang unterricht zu erteilen . Offerten unter „ Gesangunterricht " nimmt die Geschäftsstelle dies . Ztg . entgegen . 4699 1 Groger Ausverrauf wigen Umzug . Das Neueste . Das Schonste . Die wunderbarsten Stiginar Mebtul in Damen Scnieetioh , Mädchen und Kinder - Mänteln sind jetzt am Lager . Bis zum Umzuge in unseren Neubau gelten auch hierfür 4706 unsere bekannt billigen Ausverkaufs - Preise . Gowre Kammmahm Gelsenkirchen , nur Bahnhofstraße 86 . Bekanntmachung . Eine Wohnung , bestehend aus 6 Zimmern , Küche , Keller und grö ßerer Stallung , sowie großem Garten und ca . 2 Morgen Land , auf sofort zu vermieten . Näheres Braubauerschaft , Horsterstr . Nr . 1 . Das Konkursverfahren über das Vermögen des Spezereiwaaren händlers Th . Bertram zu Schalke wird , nachdem der in dem Ver gleichstermine vom 30 . Juni 1896 angenommene Zwangsvergleich durch rechtskräftigen Beschluß vom 30 . Juni 1896 bestätigt ist , hierdurch auf gehoben . Gelsenkirchen , den 9 . September 1896 . 4716 Königliches Amtsgericht . Eine Wohnung von 3 Zimmern , 1 . Et . zum1 . Jan . 1897 entweder in der Nähe des Neu marktes , beider Kirchen , oder der oberen Bahnhofstraße gesucht . Wenn möglich Schlaf = und Wohnzimmer möblirt . Offerten unter R . S . 4651 in der Geschäftsstelle dies . Zeitung ab zugeben . Handels = Register des Königlichen Amtsgerichts zu Gelsenkirchen . 4717 In unser Firmenregister ist bei der unter Nr . 124 eingetragenen Firma Christian Gelhausen Naonfolger zu Gelsenkirchen am 15 . September 1896 folgendes eingetragen : Das Handelsgeschäft ist durch Veräußerung auf den Kaufmann Jullus Gelhausen zu Rotthausen übergegangen , welcher dasselbe unter der unveränderten Firma Christian Gelhausen Nach folger zu Rotthausen fortsetzt ; vergl . Nr . 339 des Firmenregisters . Bekanntmachung . Für eine erste deutsche Lebens u . Unfall = Versicherungs = Cesellschaft , welche auch die besteingeführte Ar beiter = , Kinder = , Militär = und Aus steuer = Versicherung mit wöchentlicher Prämien = Zahlung betreibt , werden an allen Orten solide und tüchtige Personen als Zur Herstellung einer Verbindungsbahn zwischen den Bahnhöfen Heßler und Schalke ( Rhein . ) ist die Enteignung von dem Besitzer Dördelmann zu Schalke gehörigen Grundstücken erforderlich und zwar müssen enteignet werden von dem Grundstücke St . G . Schalke Flur I Nr 144/33 1,75 ar und von dem Grundstücke St . G . Schalke Flur I Nr . 44 0,50 ar . Der Bauplan ist bei dem Herrn Amtmann zu Schalke zu Jeder = manns Einsicht öffentlich ausgelegt . Die Auslegungsfrist beginnt am 16 . ds . Mts . und dauert 14 Tage . Während dieser Zeit kann jeder Beteiligte im Umfange seines Interesses Einwendungen gegen den Plan erheben und zwar gemäß Bestimmung des Herrn Regierungs = Präsidenten bei dem Unterzeichneten schriftlich oder zu Protokoll . Gelsenkirchen , den 14 . September 1896 . Der Königliche Landrat . 4704 ( gez . ) Dr . Hammerschmidt . Suche für einige Morgenstunden ein properes , evangelisches 4714 Mädchen . Vorstehende Bekanntmachung wird mit dem Bemerken veröffentlicht , daß der Bauplan im hiesigen Amtshause , Zimmer Nr . 2 , zur Einsicht offen liegt . Schalke , den 15 . September 1896 . Der Amtmann : Klose . Frau Emil Moschkau , Bulmke , Süd = und Kesselstraßen = Ecke . Zur Kirmeß bringe meine Conditorei und Café Suche zum 1 . oder 15 . Oktober gegen hohen Lohn ein tüchtiges , sauberes , evangelisches e To das außer Wäsche alle Hausarbeit übernimmt in einem kinderlosen Haushalt . Nur solche mit guten Zeugnissen , die in besseren Häusern gedient , wollen sich melden . 4682 Frau S . Bieber , Gladbeck i . W . in empfehlende Erinnerung . Bestellungen auf Torten , Backwerk , sowie Sis liefere in hier nie gesehener Ausführung geschmackvoll und staunend billig . — Täglich 10 Lorten im Anschnitt , 4 Stück 15 Pfg — f . Banille = Sis , 4 Portion 25 Pfg . Spezlalltät ( ohne Konkurrenz ) : Süße Milch = Brödchen , 4 Stück 10 Pfg . — Kinderzwieback , 8 Stück 10 Pfg . — Aniszwieback , 7 Stück 10 Pfg . — Hefe = wie Blättersachen , 4 Stück 10 Pfg . — ff . selbst verfertigte Bondons . August Blandénier , Conditor , Gelfenkirchen , Bochumerstraße 25 . Inhaber der höchsten Auszeichnung von Westfalen : I . und goldene Medaille . Bei Bestellungen aus der Altstadt wird elektrische Fahrt vergütet . Shrendiplom 4713 Booozerateriltlitt An die Wäscherinnen ! # 5 Leichtschäumend , mild , ergiediger als das veraltete . sogenannte Seifenpulver und von döchner Waschkraft ist waname = Helz Wasch = Extrakt . Ein einziger Versuch mit # # Lauama = Holz = Wasch = Extrakt aus der Seifenfabrik von i n üienr uich in Gridt unt be ebetmndn un beeichenden Eigenschaften bald und klar erkennen lassen , auch werden die Gewebe nicht angegrissen . 4523 # # 0 Vorttttt Telegramm = Adresse : „ Generalanzeiger . Jeder Essener , welcher über alle Vorkommnisse in seiner Vaterstadt und der Umgegend unterrichtet sein will , abonnire bei der nächsten Postanstalt auf den täglich in großem Umfange erscheinenden für Essen und Umgegend mit der Beilage „ Sonntagsblatt “ . Abonnementspreis nur 1,50 pro Quartal . — Postzeitungsliste Nr . 2698 . — Der nur vom kaufkräftigen Publikum gelesene „ General = Anzeiger “ steht jetzt im 21 . Jahrgange . — Sein amtlicher Charakter bedingt die Notwendigkeit des Haltens in Stadt und Kreis Essen und macht ihn infolge seines reichhaltigen gediegenen Inhaltes zum besten Insertionsorgan des rheinisch westfälisch n Industriebezirks . Insertionspreis pro Petitzeile nur 20 Pfg . Bei Wiederholungen Rabatt . Alleiniges Anschlagsrecht an die Plakatsäulen Essens . Probenummern gratis und franko . 0 Mit dem heutigen Tage eröffnete ich in meinem Hause , Gelsenkirchen , Kaiserstraße Nr . 40 , ein Geschäft in Totonialwäaren , Delikatessen u . Conserven , und vereinige mit diesem Geschäft gleichzeitig meine bisher in Schalke , Friedrichstr . 37 , unterhaltene Verkaufsstelle . Durch Lieferung von nur besten Waaren bei Wbliligsten Preisen hoffe ich , einer verehrlichen Kund schaft in jeder Beziehung gerecht zu werden und bitte um ge neigten Zuspruch . Gelsenkirchen , im September 1896 . 4634 # # Gelsenkirchen , Kaiserstraße 40 . H Herren = , Damen = und Anfertigung nach Maaß unter Garantie in kürzester Zeit . Herren - Faltenhemden, - Vorhemden , - Berviteurs , - Fronts , - Kragen , - Unter hosen , - Manschetten , - Nachthemden , Damen - Taghemden, - Nachtkleider, - Bein kleider , - Untertaillen , - Nachtjacken , - Unterröcke , - Hauben, - Sohürzen etc . . Kinder - Wäsche jeder Art . ganvstickereien in größter Auswahl schnell und billig . Betten , Federn , Daunen , Bettwäsche . Spezialität : Braut = Auskattungen und Hotel = Einrichtungen . 1 Restaurant „ Germania “ Hermannstraße Geisenkirohen Hermannstraße Kirmess - Sonntag , den 20 . September : Grosser BALL . Ansang 4 Uhr Nachmittags . Hierzu ladet freundlichst ein 47222 Fr . Baumeister . Restaurant „ Zum Deutschen Kalser “ ( H . Lainok ) . Samstag , den 19 . , Sonntag , den 20 . und Montags den 21 . September cr . ( Kirmess ) : ul Bucuahren der Bierteilt ! Grosse Künstlervorstellung , Entree frei . Entree frei Billards mit Banden la Souverain . Ausschank von Dortmunder Bier ( Ross & Co . ) , Pilsener aus dem Bürgerlichen Bräuhaus in Pilsen und Münchener Augustiner - Bräu . Reichhaltige Frühstücks = und Abendkarte . Diners . Abonnementstisch . ereig nterinen ümerdaltung lnsnennengeba hr : 15 und Verlag von F r . 221 . Erstes Hauergesrurn = Fruderschaft Gelsenkirchen . Samstag , den 19 . September cr . , abends 8 Uhr Geschlossenes Keeneuten 4 ; sthuer2, . im Lokale des Herrn J . Vogel , wozu die Mitglieder eingelade # # werden . „ 474 Der Vorstand . KuMllesssbilltag . Nur vormittags auf dem Hermannsplatzz „ * 6 e 4709 Anton wachsmann . Zahnhofstraße Nr . 13 1 . Kaiser - Panorame Wieder = Eröffnung am 10 . Jept . ( Filiale aus Berlin , Passage . ) Neu ! Neul Zum ersten Male hier ausgestellt ! Vom 10 . bis 19 . Sept . er . : Eineherrliche Reise durch das schöne Land P . PO1 Im Vorverkauf à Karte 25 Pfe bei den Herren Pfordte und Kelr 2185 in Gelsenkirchen . Entree 30 Pfg . , Kinder 20 Pfo Abonnement ( 5 Reisen ) 1 Vereinsbillets 100 Stück 15 Mark Geöffnet von 10 Uhr morgen bis 10 Uhr abends . Jede Woche neues Programm . zur Wasche u . Hausputz ! Ganama Golz - Waseh Extract von Grümer & Neu à 15 Pfg . ½ Pfd . = Carton netto Gewicht . Zu haben in der Kolonial = waaren = Handlung von 4354 Th . Bohlmann , Gelsenkirchen . Banama Holz - Wasch Extract Stadt - Theater Direktion : Eugen Staegemann Sonntag , den 20 . September 189 Tannhäuser und der Sängerkrieg auf der Wartbur # Montag , den 21 . September 1896 Faust . Dienstag , den 22 . September 1896 Martha oder Der Mart zu Richmond . Mittwoch , den 23 . September 189 Margarethe . ( Faust . ) trömungen in Ju wenig gehobener bzialdemokcatte ihrem die huk unter den Führern hger , aber in der letzten de heraus gebildet zu hal auf bloß persönlichen uhen . Geht man den hut man , daß es die eiten Masse der „ Geno Parteithätigkeit ist , # # bchgradige Nervosität erzer wistigkeiten fähren mußt erden es mehr und meh roschen für Zwecke zu epf ren Erreichung sie aue Ffördert sehen . Der Verda nauskomme , einer Anze ipp : der Bourgeoiste kei ches Dasein zu verschaffe ie Ungeduld , endlich The fortschritte nach dem erstre huter und lauter zum An Bisher hat man # ombastische Goßsprecher serr Liebknecht hat vor kr aß die Zeit nahe sei , de kternationale Proletariat pelche sich die D plomatie ein prar Stunden auf : emeinen Glückseligkeit ein Loge lasen wir im „ Vorn Stunde naht unaufhaltsa heuen Welt , des Prolet isch zu machen und den Jades , die Zauberkraft di roße Masse kommt allme sind als blauer Dunst . Evang . Arbeiter = Verei Schalke . Sonntag , den 20 . Sept nachm . 3½ Uhr , im Lekale des Herrn Karl Krüng Tag s = Ordnung : 1 . Zahlung der Beiträge , auch die Kranken = Unterstützungs = Kas 2 . Aufnahme neuer Mitglieder . 3 . Jahresbericht . 4 . Wahl zweier Revisoren . 5 . Verschiedenes . Um zahlreiches und pünktlich Erscheinen bittet 470 Der Vorstand . Gelsenkirchen , Markistr . Homöopath heilt innerliche und äußerliche Kra heiten nach langjähr . Erfahrn # selbst in den hartnäckigsten Fäl wo alle andere Hülfe vergebens . Tausende Auerkennuugen und Des schreiben . 1 Seta aus der Seifenfabrik von Grümer & Neu à 15 Pfg . ½ Pfd . = Carton netto Gewicht empfiehlt für Wäsche und Hausputz 4114 A . Kunte , Rotthausen . R . W . Hannesen , Hochstr . 12 , Geisenklrohen , Hochstr . 12 . Größtes Lager fertiger se feinsten Zerirrade , besonders 1224 Kinderzwiebäcke kauft man nur bei F . W . Genter Selsenkirchen , Sochumerstraße . Die Spatzen erzählen s . Der Milbe , die uns lang geplagt , Hat glücklich den Garaus gemacht Der Voß ' sche Mildenfänger . Das Boz ' sche Rogelsutter gar • • • 7 , Macht nicht nur Amsel , Fine u . Staar , Nein , selbst den Spatz zum Sänger Nur erhältlich in Gelsenkirchen bei Otten & Küllenberg . Großer Pracht = Katalog dort käuf lich für Mk . . 20 . Umsonst er hältlich : „ Der kleine Ratgeder “ zu Vogelpflege , die neueste „ Voß ' schr Kundenpost “ mit Vorrats = und illustre Käfig = Preisliste . Annahme von Be stellungen auf Käfig psommurgen um ; # usige und Bögel . sein im Geschmack , F . W . Kenter Gelsenkirchen , Sochumersraf Inte allo Vermittelungs = Bureah Gelsenkirchen . 8 gute , rentable Wirtschaften unter sehr günstigen Bedingu # # in den verkehrreichsten Indu # # # städten Bochum , Dortmund u per sofort kaufs = oder miets zu haben . Auskunft erteilt N . Möller , Gelsenkirche Wilhelminenstr . 47 . Wie nen wird Zedel mit Bechter ' s Salwei # gemalchene jeden Gewebes und Fate # vorrätig in 1 Pfd . = Pactet . # # zu 40 Pfg . in der # # # mania - Drogerie ( — Karl Krahe ) , Ueckendorf . ( Korschrut über den Betrieb von Bäckert und Conditoreith Wenn etwas dazu And es die internationalen Rau brauchte nicht erst m zu wissen , daß der „ Genossen “ in Deutschlau gemacht hat ; die Thatsa Piebkaecht aber will seine machen , daß dieser Kongr in dem „ unaufhaltsamen S bewesen sei . Leute , die Berührung kommen , Avon der drastischen Kritik , halten des obirsten Parte vvon Herrn Liebknecht geleit # nsweisung Bebel ' s und # nannt hat , so darf versich Lebknecht ' schen Thaten b uum mindesten nicht zurüc Dr # . Aner , der Geschäftsf Wver Pirtei , zum mindesten „ politischem Sinn begabten Vertretern , dieser Tage f kaecht ' schen „ Optimismus Kamen des Mannes zu zu gehen . Damit ist den der bisherigen Methode in hochtönenden Phrasen # # „ Mau wied der sith isse zum mindesten näss . u , der als ein groß des sozialdemokratischen 8 Os aber , nach dem man den Landagttation nicht Proportionalwahlrecht , w # gegenstand auf der Ta Parteltages bildet , dazu sweifeln dürfen . Weiß man auf dem dann besteht allerdings di # r gewisser Auflösungspr wang kommt . Schon je marchistische Bewegung in tum begriffen ist ; müssen seugen , daß der Weg vol tischen Macht , zunäch in absehbarer Zeit nicht die Heißblätigeren und W Seite der „ Propaganda anderen zunächst ihren 2 Führern bisher mit einen gauen betrachtten Gewe wan kann also auf Parteitages in der T in . , Das Wahrscheinlic vemselben schon eine # # # „ Genossen “ zunächst # # # Sitzere Aberläßt die # wiese sind ja soeben im Wahltriumphe in Halle zu verschaffen ! Rud in Parteien sich gewöhnen , mehr gefährlich zu halt geneigt sein , gegenüber ihren Hader beise
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Emscher Zeitung. 1879-1904
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der deutschsprachigen Presse . V . Erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn = und gesetzlichen Feiertage . Bezugspreis : Bierteljährlich 2 . , monatlich 70 Pf . ; mit illustrirtem Unterhaltungsblatt : vierteljährlich 2 M . 50 Pf . , monatlich 85 Pf . Einrückungsgebühr : 15 Pf . die Petitzeile od . deren Raum . Druck und Verlag von Ferd . Dienst , Gelsenkirchen . Auts = und für den Kreis „ * „ „ „ * „ Der Kreisbrart Gersenrirchen . Sincere et constanter . Publikations = Organ der sämtlichen Behörden des Kreises . Kreis = und lokalpolizeiliche Verordnungen für den Kreio Gelsenkirchen durch die „ Emscher Zeitung “ veröffentlicht , erlangen aufgrund gesetzlicher Bestimmungen ( laut Bekannt machung Kgl . Regierung zu Arnsberg vom 19 . Juli 1885 ) rechtsverbindliche Kraft für die Kreis = Eingesessenen . Der Kreis umfaßt die Bürgermeistereien Gelsenkirchen und Wattenscheid , die Aemter Braubauerschaft , Schalke , Ueckendorf , Wanne und Wattenscheid . Nr . 49 . Für die Schriftleitung verantwortlich : Fritz Lonisgang , Gelsenkirchen , Freitag , 27 . Februar 1891 . Reuurmm übeche Dieuschslerinhen Fernsprech Auschluß : 35 . Amt Seisenkirchen 17 , Jahrgang . Deutscher Reichstag . ( Sitzung vom 25 . Februar . ) Der Reichstag , der heute seit längerer Zeit zum ersten Mal wieder eine anscheinend beschlußfähige Anzahl von Mitgliedern aufwies , fuhr in zweiter Lesung des Arbeiterschutzgesetzes fort . Zunächst wurde die gestern ausgesetzte Abstimmung über § 119 a ( Lohn einbehaltungen , Zahlungsfristen und Zahlung an minder jährige Arbeiter ) vorgenommen , wobei das Haus den sozialdemokratischen Antrag auf Streichung des Para graphen ablehnte , dagegen die Kommissionsfassung nebst dem Antrag Gutfleisch annahm . Der Abg . Hirsch zog seine Resolution zurück . Dann hielt der Sozial demokrat Abg . Stadthagen eine längere Rede zu Gunsten seines bei § 119b gestellten Antrages . Der genannte Paragraph bestimmt , daß die Vorschriften über die Lohnauszahlung ( § § 115 bis 119 a ) auch auf die Arbeiter in der Hausindustrie angewandt werden sollen . Abg . Stadthagen beantragte , von dieser Be stimmung die Vorschriften des § 119 a auszunehmen und erlangte so die Möglichkeit , sich über das gesamte gestern verhandelte Thema ( Lohnzahlung , Kontraktbruch u . s . . ) von Neuem auszusprechen . Er that dies in einer fast 1½ Stunde beanspruchenden Rede , die übrigens ( nach den vorausgegangenen Debatten ) neuer Gesichtspunkte gänzlich entbehrte . Hierauf wurde , ohne daß ein anderer Redner das Wort ergriff , der Antrag Stadthagen abgelehnt und nach § 119 b unverändert angenommen . Nach § 120 sind die Gewerbe = Unter nehmer verpflichtet , ihren Arbeitern unter 18 Jahren zum Besuch der Fortbildungsschule die erforderlichen Falles von der zuständigen Behörde festzusetzende Zeit zu gewähren . Der Unterricht darf nicht am Sonntage vor Beendigung des Hauptgottesdienstes stattfinden . Durch ortsstatutarische Bestimmung kann für männliche Arbeiter unter 18 Jahren die Verpflichtung zum Besuch einer Fortbildungsschule begründet werden . Die Gemeinde Fortbildungsschule zu besuchen , sollen die jungen Leute nur dann gehalten sein , wenn sie keine von der höheren Verwaltungsbehörde anerkannte Innungs = oder andere Fach = oder Fortbildungsschule besuchen . Zu diesen Be stimmungen kiegen verschiedene Abänderungsanträge vor . Nach einem Antrage der Sozialdemokraten soll der Unterricht in den Arbeitsstunden fallen und dem zufolge die Bestimmungen über den Unterricht am Sonntag wegfallen . Ferner wird darin die Ausdehnung der Fortbildungsschulpflicht auf das weibliche Geschlecht ver langt . Ein Antrag des Polen Cegielski geht dahin , daß in den Fortbildungsschulen der Unterricht in der Muttersprache erteilt werden soll . Der Kompromiß = antrag des Abg . Gutfleisch ändert die Verpflichtung zum Besuch der Gemeinde = Fortbildungsschulen nur unwesentlich ab . Die Anträge der Abgg . Hartmann , Schädler und v . Münch kerweitern noch die Be stimmungen , daß der Unterricht nicht in die Zeit des Gottesdienstes fallen darf . In der Besprechung erklärte Handelsminister von Berlepsch , die Regierung sei davon durchdrungen , daß die Fortbildungsschulen ein unerläßliches Moment für die gewerbliche und allgemeine Ausbildung der Jugend seien . In den letzten Jahren habe der Besuch der Schulen leider bedeutend nachgelassen , weil das be stehende Gesetz nicht die nötigen Zwangsmittel biete . Eine Bestimmung , den Unterricht nicht am Sonntage , sondern in der Woche stattfinden zu lassen , so wünschens wert sie an sich sei , würde auf den heftigsten Wider stand in den gewerblichen Kreisen stoßen und den jugendlichen Arbeitern selbst nachteilig sein , weil Fabriken und Handwerker sie dann möglichst wenig in Arbeit nehmen würden . Der Minister sprach noch sein Be dauern darüber aus , daß die Kommission einen obliga torischen Besuch der Haushaltungsschulen , welche für die Erziehung tüchtiger Hausfrauen notwendig seien , habe fallen lassen , doch bemerkte er , daß die Regierung darauf kein entscheidendes Gewicht legen werde , wenn es sich um die Annahme oder Ablehnung des ganzen Gesetzes handele . Die Beratung wurde heute noch nicht zu Ende beführt , sondern auf morgen vertagt . Preußischer Landtag . ( Sitzung vom 25 . Februar . ) Das Abgeordnetenhaus beschäftigte sich heute mit den § § 77 — 79 des Einkommensteuergesetzes , welche die Wahl rechtsfrage behandeln . Die Vorlage bestimmt , daß bei Personen mit einem Jahreseinkommen bis zu 900 Mk . die Einschätzung auf Grund fingirter Normalsteuersätze zu erfolgen hat ( bis 420 Mk . Einkommen 2/8 Prozent , 1,20 Mt . Höchstbetrag ; bis 660 Mk . 2,40 Mk . und bis 900 Mk . 4 Mt . ) . Für die Bildung der Urwählerabteilungen zu den Abgeordnetenwahlen und Kommunalwahlen ist für jede nicht veranlagte Person ein Steuerbetrag von 3 Mk . an Stelle der bisherigen Klassensteuer in Ansatz zu bringen . Bis zu einem anderweitigen Wahlgesetze für das Abgeordnetenhaus wird in Gemeinden , die in mehrere Urwahlbezirke geteilt sind , für jeden Urwahlbezirk eine besondere Abteilungsliste gebildet . Abg . Rickert be antragt , für nicht veranlagte Personen einen Steuer betrag von 4 Mk . ( statt 3 Mt . ) zu fingiren und ferner folgenden Beschluß : „ in der nächsten Session den in der Verfassung verheißenen Gesetzentwurf , betreffend die Ab geordnetenwahlen , vorzulegen und hierdurch das allgemeine gleiche direkte und geheime Wahlrecht nach Maßgabe des Reichstagswahlrechts einzuführen . “ Endlich beantragt die Kommission , einen neuen § 79a einzuschalten , welcher bestimmt , daß in Zukunft an Stelle des Satzes von 6 Mk . den Steuersatz von 4 Mt . ( als Bedingung des Bürger = , Stimm = oder Wahlrechts in Stadt = und Land gemeinden ) treten zu lassen . Abg . Richter sprach seine Verwunderung darüber aus , daß über die thatsächliche Bedeutung , welche der § 77 für die Gemeinde = Einkommen steuer haben werde , regierungsseitig keine Statistik auf gestellt worden sei , und sprach seine Ueberzeugung dahin aus , daß in allen Fragen des vorliegenden Gesetzes , die nicht im engsten Sinne des Wortes mit dem Finanz interesse zusammenhängen , die Vorarbeiten überaus mangel haft seien . Er riet davon ab , den Gemeinden die Initiative bei der Regelung der Steuer = Tariffragen zu überlassen . Herr Richter fürchtete , daß das Ergebnis der neuen Veranlagung zu spät bekannt werden würde , um noch rechtzeitig im Gemeindehaushalte Ermäßigungen der Zuschläge eintreten zu lassen , und warf dann die Frage auf , wie sich die Festsetzung des neuen Zuschlags zur Einkommensteuer zu den bestehenden Zuschlägen auf die Realsteuern verhalte . Er hielt es für durchaus un gerechtfertigt , daß infolge des Ergebnisses des neuen Ein kommensteuergesetzes auch eine Ermäßigung der Zuschläge zur Grund = und Gebäudesteuer gestattet sein solle . Das Mehr aus der neuen Veranlagung dürfte allein zur Herab setzung des Zuschlags für die Einkommensteuer verwendet werden . Minister Herrfurth erwiderte , insoweit , als bei den Kommunalwahlen ein gleiches Wahlrecht bestehe , sei das Einkommensteuergesetz ohne jeden Einfluß auf dasselbe ; eine Verschiebung könne nur eintreten , wo nach Abteilungen gewählt würde . Die Konsequenz des Dreiklassenwahlsystems sei , daß , wenn sich die Beitragsleistung des Wählers vermehre , auch eine entsprechende Steigerung seines Stimmrechts eintreten müsse und daß mit seiner Last auch sein Stimmrecht sich vermindere . In Folge dieses Grund satzes sei es daher gar nicht erforderlich , Ermittelungen über diese Verschiebungen anzustellen . Wenn man es aber dennoch hätte thun wollen , so wären die Ergebnisse heute unbrauchbar und antiguirt . Was die Verschiebung der Personal = und Realsteuer betreffe , so seien innerhalb der Gemeinden die Verhältnisse nirgends gesetzlich fest gelegt . Die Einkommensteuerregulative berücksichtigten die Realsteuern nicht ; diese Frage würde geregelt durch Beschlüsse der Gemeinde und diese Beschlüsse könnten jederzeit geändert werden , es bedürfe dazu nur der Genehmigung der betreffenden Gemeindeaufsichtsbehörden . Eine Aenderung dieses Verhältnisses könne nur auf dem Wege der Gesetzgebung eintreten , nicht durch die Ver waltung eingeführt werden . Finanzminister Miquel ver wies die Frage auf die Prüfung der Einzelfälle . § 77 wurde hierauf angenommen ; die Annahme des § 78 erfolgte ohne Besprechung . Es gelangte nunmehr die Einwirkung des Einkommensteuergesetzes auf das Landtags und Gemeindewahlrecht zur Erläuterung . Abg . Bachem erblickte in den Kommissionsbeschlüssen einen Notbehelf , um über die augenblicklichen Schwierigkeiten hinweg zu kommen , und bezeichnete das Dreiklassenwahl system wegen seiner sich immermehr vollziehenden Zu spitzung nach oben als unhaltbar . Auch Abgeordneter v . Zedlitz hielt eine Reform des Wahlrechts für not wendig , erklärte sich aber gegen die in der Rickertschen Resolution verlangte allgemeine direkte und geheime Wahl und hielt es auch für zweckmäßig , der Regierung zur Vorlegung eines Wahlgesetzes Zeit bis zum Ablauf der Legislaturperiode zu lassen . Er stellte entsprechende Abänderungsanträge zu der Resolution und empfahl im Uebrigen die Annahme der Kommissionsvorschläge . Schärfer noch als von dem Abg . Bachem wurde die Notwendigkeit einer baldigen Reform des Wahlrechts , womöglich im Sinne der Rickertschen Resolution , von seinem Parteigenossen , dem Abg . Würmeling , betont . Minister Herrfurth erhob keine wesentlichen Bedenken gegen die Kommissionsvorschläge , ohne im Ueb igen auf die Wahlrechtfrage einzugehen . Für die . “ nnissions beschlüsse sprachen auch die Abgg . v . Huene und F ancke ; jedoch hatte Letzterer schwere Bedenken gegen die Be stimmung , daß anstatt für jede Gemeinde für jeden Ur wahlbezirk eine besondere Wählerliste aufgestellt werden solle . Er fand eine solche Bestimmung im Widerspruch mit der Verfassung stehend und bei der voraus sichtlichen Kürze der Zeit bis zur endgültigen Lösung der Frage unnütz . Um 4 Uhr wurde die Beratung auf Donnerstag 10 Uhr vertagt . Deutsches Reich . Berlin , 26 . Febr . Was sich dieser Reichstag von den Sozial demokraten gefallen lassen muß , mag man aus folgender Drohung des „ Vorwärts “ ersehen : „ Die Herren Kartellbrüder wi, , daß jeder Versuch , die Debatte über das Knie en , einen Auszählungs antrag zur unmittelbe § # : haben wird . Und da der Reichstag seit Wo z n orisch beschlußunfähig ist , so haben wir ein wirksaull Mittel , den Herren Kartell brüdern parlamentarischen Anstand beizubringen . “ — Das Abgeordnetenhaus hat die wichtigen Paragraphen über die Verwendung der Ueber schüsse des Einkommensteuergesetzes unter Ablehnung aller Abänderungsanträge in der Kommissions fassung angenommen . Danach sollen die Ueberschüsse über 80 Millionen Mark und einen für die folgenden Jahre um je 4 pCt . steigenden Betrag nach Maßgabe eines zu erlassenden besonderen Gesetzes zur Durch führung der Ueberweisung von Grund = und Gebäude steuer an kommunale Verbände verwandt werden . Bis zum Erlasse des erwähnten Gesetzes , jedoch längstens bis zum Etatsjahr 1893/94 einschließlich , sind die Ueberschüsse zu einem besonderen , von dem Finanzminister zu verwaltenden Fonds abzuführen . Ist das erwähnte Gesetz nicht bis zum 1 . April 1894 ergangen , so sind die Ueberschüsse einschließlich des bis dahin etwa auf gesammelten Fonds zum Erlaß eines entsprechenden Betrags an Einkommensteuer zu verwenden . Von der Regierungsvorlage unterscheidet sich diese Fassung haupt sächlich dadurch , daß jene den der Staatskasse verblei benden Betrag um je 5,15 pCt . jährlich steigen lassen wollte , daß sie eine Verwendung der Ueberschüsse auch zur Bedeckung von Staatsausgaben durch den Etat ins Auge gefaßt hatte und den bis zu anderweiter gesetz licher Regelung zu bildenden Fonds bei der ferneren Reform der direkten Steuern behufs Erleichterung der kleinen und mittleren Einkommen , insbesondere auch bei Ueberweisung von Grund = und Gebäudesteuer an kommu nale Verbände verwenden wollte . Wenn diese ander weite gesetzliche Regelung nicht bis zum 1 . April 1895 erfolgt , so sollten die Ueberschüsse zum Erlaß eines ent sprechenden Betrages an Einkommensteuer verwendet werden . Die Kommission hat also die Bestimmung gestrichen , daß über die Ueberschüsse auch zur Bedeckung von Staatsausgaben durch den Etat verfügt werden könne , und als alleinigen Zweck der damit zu erzielenden Erleichterungen die Ueberweisung von Grund = und Gebäudesteuer an kommunale Verbände bezeichnet , also eine anderweite Erleichterung der kleinen und mittleren Einkommen ausgeschlossen . Die Verwendung ist gegen über der Regierungsvorlage etwas eingeschränkt . In dessen ist nicht daran zu zweifeln , daß die Regierung auch diese Lösung annehmbar befindet . — Bezüglich der zahlreichen Gerüchte über Aeußerungen des Kaisers wird der „ Nordd . Allg . Ztg . “ aus Berlin geschrieben : „ Die Berichte über angebliche Aeußerungen des Kaisers bei Mahlzeiten und sonstigen Veranstaltungen sind mit größter Vorsicht aufzunehmen , da sich die selben jeder Kontrolle entziehen , so lange die Personen , denen gegenüber die citierten Aeußerungen gemacht sein sollen , nicht namhaft angeführt und jene somit in die Lage versetzt werden , Ungenauigkeiten zu dementieren . — Mitteilungen , die etwa mit den Worten eingeleitet werden . — „ Wie verlautet , soll sich der Kaiser verschiedenen Herren gegenüber , die er jüngst bei der und der Gelegenheit angetroffen hat , dahin geäußert haben , . . . . . “ — können von vornherein als solche bezeichnet werden , die jeder Heiße Herzen . Roman aus der Gesellschaft von T . . schürnau . 64 ) ( Nachdruck verboten . ) „ Die Person jag ' ich zum Teufel ! “ wetterte der Major . „ Bomben und Granaten , ich werd ' s der Schwatz liese anstreichen , den Kindern solche Dummheiten in den Kopf zu setzen ! Marsch hinaus mit euch ! “ „ Das kommt davon , wenn die Kinder dem Verkehr mit dem Dienstpersonal überlassen bleiben, " grollte der Major , nachdem das Vagabundenpärchen , diesmal mit anerkennenswerter Schnelligkeit , aus dem Saale ver schwunden war . „ Aber , lieber Hans ! “ wagte Fräulein Ursula einzu schieben . Der Major klopfte scharf mit dem Mundstück seiner Pfeife auf den Tisch . „ Laß mich ausreden ! “ zürnte er . Es ist eine sehr unangenehme Gewohnheit von dir , daß du mich niemals ausreden läßt . — Der Herr Kandidat müßte besser auf seine Zöglinge achten , aber der Herr Kandidat hat immer andere Dinge im Kopfe ! — Hm — ja . “ Diesmal wurde es selbst dem sanften Manne Gottes zu arg . Er erhob sich und stand da hinter seinem Stuhle , steif , ungelenk , beide Hände auf die Lehne gestützt . „ Herr Major, “ sagte er in feierlichem Kanzeltone , gich habe mich jederzeit bemüht , das Amt , welches Gott in meine Hände legte , gewissenhaft zu erfüllen , so weit das in meiner schwachen menschlichen Kraft steht , wenn aber der Herr Major anderer Ansicht sind — “ „ Rrr “ — bekam der Lehnsessel einen Ruck , daß er in allen Fugen krachte . „ Unsinn , Kandidat, “ polterte der Major . „ Drehen Sie mir nicht immer die Worte im Munde um . Das kann ich für den Kuckuck nicht leiden . — Natürlich weiß 95 , daß Sie ein grundbraver Mensch sind , — bis auf das Versedrechseln , das Gott und der Welt nichts taugt . — Sie wissen ja , daß ich ' s so schlimm nicht meine . — hm , ja , — Sie sollen mir nur die Mamsell nicht an die Kinder heranlassen , die Person hat immer einen Sparren zu viel im Kopfe gehabt , seit sie sich damals vor drei Jahren in den Assistenten meines Inspektors verliebte , der mindestens um ein Vierteljahrhundert jünger war als sie und den sie mit meinen Braunschweiger Mettwürsten fütterte , bis ich einmal die Geschichte merkte und mit einem gründlichen Donnerwetter dazwischen fuhr . — Hm , ja , was ich Ihnen noch sagen wollte . Die Brankwitzer Pfarre ist Ihnen sicher . Ich habe gestern mit dem Grafen darüber gesprochen . Sie können sich zur Probepredigt melden . “ Der Kandidat legte die Hand aufs Herz . „ Herr Major, " begann er , „ des Himmels reichsten Segen — “ „ Schon gut , schon gut , liebster Kandidat, “ schrie der Major , „ ich nehm ' s als bezahlt an ! Thun Sie mir den einzigen Gefallen , mich jetzt in Frieden zu lassen ! “ Tobias Süßmilch entfernte sich , nachdem er seine lange , dünne Gestalt erst gegen Fräulein Ursula und gegen den ingrimmigen Hausherrn gewandt , zweimal taschenmesserartig zusammengeklappt hatte . Der Mensch kann einen buchstäblich zur Verzweiflung bringen mit seiner Langweiligkeit, “ schalt der Major hinter ihm drein , „ sieht aus , als könnte er nicht bis auf drei zählen und ist doch hinter allen jungen Damen her , die in Sicht kommen . Jetzt hat er ' s auf die niedliche kleine Person abgesehen , die beim Inspektor auf Besuch ist . Gestern Abend begegnete ich den beiden auf dem Heckenwege am Parke . Der Kandidat schillerte , als er meiner ansichtig wurde , vor Verlegenheit in allen Farben wie ein Chamäleon . Ich bin fest überzeugt , daß er diese neue Flamme jetzt in seinen Mondscheinversen an himmelt . “ Fräulein Ursula nickte lächelnd . „ Da könntest du recht haben, “ sagte sie . Uebrigens ein hübsches , gebildetes Mädchen mit einigem Vermögen , eine Kaufmannstochter aus L . Ich wollt ' s dem guten Tobias gönnen , wenn es ihm gelänge , sich die als Frau Pastorin zu erobern . “ „ Na , einen seltsamen Geschmack müßte sie jedenfalls haben , wenn sie sich in diesen Ritter von der traurigen Ge stalt verliebte , Alle Wetter , Ursel , wenn ich daran denke , daß es dir einmal gelungen ist , mir weis zu machen , mein Prachtmädel , meine Eva , könnte sich in diesen langweiligen Gesellen mit dem Hammelgesicht und den Oelscheiteln verlieben , nur weil er Liebe auf Triebe und Herz auf Schmerz reimt , wenn ich daran denke , daß du mir dadurch hinterlistigerweise die Einwilligung zu dieser unglückseligen Wiener Reise abgelockt hast — nein , Ursel , das vergeß ich dir nicht , das vergeß ich dir nie mals und wenn du so etwas wie Gewissen hast , so wirst du dir ' s auch nicht verzeihen können , daß du das Kind deines einzigen Bruders so aus purem Eigensinn in sein Unglück hineingestoßen hast . “ Fräulein Ursula schob ärgerlich ihre Kaffeetasse zurück . „ Deine Uebertreibungen werden alle Tage unerträg licher, “ sagte sie achselzuckend . „ Uebertreibungen ! So , so , so ! “ höhnte der Major . „ Hab ich etwa gestern nicht mit eigenen Augen gesehen , daß du ganz gewaltig erschrocken warest über den Brief des Kindes . Der klang wohl glücklich , der klang ver gnügt ? He ? “ „ Mein Himmel , es ist eben ihre erste Reise , Sie hat Heimweh . “ „ So ? Und warum hatte sie das in den ersten Wochen nicht ? Da war sie ja schier aus dem Häuschen vor lauter Seligkeit ! Und nun die Depesche heut Morgen . Ich sage dir , da ist irgend etwas nicht in Ordnung . Es wird sein , wie ich dir damals schon prophezeit habe . Krank , hohlwangig , unglücklich fürs ganze Leben wird sie nach Hause kommen . Aber du wolltest ja nicht hören . Auf den Heiratsmarkt wurde das arme Kind geschickt , zur Schau wurde sie ausgestellt . Den Leuten wurde zu verstehen gegeben : Da ist sie . Seht sie euch an . Wenn euch der Handel recht ist , wir haben nichts dagegen einzuwenden ; reich ist sie nicht , sie hat nur ihr hübsches Gesichtchen , ihren alten , guten Namen und ein reines , unschuldiges Kinderherz ; — das letztere kam nicht einmal in Betracht , denn wer kümmert sich dort drüben um Herz und Gemüt ? Niemand ! Wahrscheinlich hat einer dieser vornehmen Herren sie gerade nett genug ge funden , um sich ein wenig mit ihr zu amüsiren , und dann , nachdem es ihm gelungen war , ihr den thörichten Kindskopf zu verdrehen , fand er die Sache langweilig und versuchte sein Kunststückchen bei einer anderen . Wir dürfen uns noch nicht einmal beklagen ! Warum haben wir das Kind in dieses Sodom und Gomorrha geschickt , statt sie hier zu behalten unter unseren Augen , wo sie vor jeder derartigen Gefahr sicher war ? “ Der Major lief dabei , die Pfeife schwingend mit dröhnenden Schritten im Saale auf und ab . „ Möchtest du nicht anspannen lassen , Hans ? “ rief Fräulein Ursula , der bereits der Kopf wirbelte von all den Vorwürfen , die sie heut schon hatte auhören müssen . „ Es ist halb fünf und der Zug kommt zehn Minuten vor sechs ! “ „ Ja , möchtest mich wohl los werden ; “ höhnte der Major , „ das glaube ich gern , es paßt dir nicht — “ Hier wurde er unterbrochen durch seine beiden Jüng sten , die athemlos von der Rampe her in den Saal stürzten und sich Mühe geben eins das andere zu über schreien . „ Papa , sie ist da ! “ „ Wer ? “ „ Eva ! “ Richtig , da war fi : sig , mit freudestrahlenden Augen , ein Bild des c : und der Jugendfrische . „ Papa , mein Her . . . ! “ Sie lag in seinen Armen , lachend , schluchzend , überglücklich . ( Fortsetzung folgt . )
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der deutschsprachigen Presse . V . ernsten Beachtung unwürdig sind . “ Diese Bemerkungen dürften auch auf einen Pariser Bericht Bezug haben , nach welchem der Kaiser mit einem Botschafter sich eingehend über die Ursachen des Rücktritts des Fürsten Bismarck unterhalten haben soll . Daß die Gerüchte „ unsinnig “ seien , welche davon zu erzählen wußten , Zeichner findet dann statt , wenn die Ueberzeugung be steht , daß eine Person , sei es unter demselben Namen , sei es durch verschiedene vorgeschobene Personen ihre größere Zeichnung in verschiedene kleinere Zeichnungen zerlegt hat , um eine stärkere Zuteilung zu erlangen . Der Ueberrest soll , soweit dies nach Maßgabe der zur Ver Sprozentigen Staatspapieren zu genehmigen . Ein trag des Herrn Pokorny betn . Bau eines Rathauses kuft eine längere Erörterung hervor , die mit dem Beschluß endigte , die Angelegenheit auf die nächste Sitzung zu vertagen . * Geisenkirchen , 26 . Febr . [ Schöffengericht . ] der Kaiser wolle den früheren Reichskanzler gerichtlich fügung stehenden bezw . der Zeichnungsstelle überwiesenen In der heutigen Schöffengerichtssitzung wurde wegen Abschnitte ausführbar ist , nach gleichen Prozentsatze ver = Uebertretungsursachen verhandelt . ees wurden bestraft verfolgen lassen , brauchte nicht erst von Paris aus bestätigt zu werden . “ — Das sozialdemokratische „ Berliner Volksblatt " bringt einen Artikel voll Hohn und Spott über die Arbeiterkolonien , die Naturalverpflegungsstationen und die „ paradiesischen Freuden “ derselben , über den „ entwürdigenden Zwang schwerer Arbeit " , durch welchen dem Arbeitslosen der Bissen Brod , den man ihm dar reiche , verekelt würde ; es sei ein starkes Stück , daß Staat und Gemeinde für solche Dinge bereits mehr als eine Millionen ausgegeben hätten . Natürlich weiß das sozialdemokratische Organ zur Linderung der Not nichts Weiteres vorzuschlagen , als die Beseitigung der „ capitalistischen Produktionsweise, “ eine Umgestaltung , welche sich selbst nach Ansicht der kühnsten sozialistischen Propheten erst im Jahre 2000 vollzogen haben wird . Was inzwischen mit jenen unglücklichen Arbeitslosen ge schehen soll , bis die ganze Erde in eine große sozial demokratische Arbeiterkolonie verwandelt ist , darum kümmern sich die Herren nicht . Das Wüten der Sozialdemokratie gegen die Arbeiterkolonien , wie gegen jeden Versuch , einem Notstand abzuhelfen , ist das beste Zeichen , daß man sich hier auf einem rechten Wege befindet . — Aus Rom wird der „ N . Fr . Pr . “ gemeldet , daß der von Rudini in seiner Antrittsrede ausgesprochene Wunsch nach Verbesserung der Beziehungen Italiens zu Frankreich in Wien und Berlin freundlich aufgenommen worden sei , weil Alles , was den Frieden festigen kann , den vom Dreibund verfochtenen Interessen zugute kommt . Wng Wie verlauet , liegt es in der Absicht der Regierung für Kamerun , auf Grundlage eines Teiles der Zölle eine Ankeihe zu Zwecken der Entwicklung des Landes aufzunehmen — In einem Wiener Telegramm der „ Post “ lesen wir : Ueber die Vertrags = Verhandlungen mit Deutschland wird gemeldet , daß die Vereinbarungen über die Industriezölle fast vollständig gelungen seien ; auch die Eisenzölle seien sistirt , und es handele sich nur noch darum , eine Verständigung über die Getreidezölle zu erzielen . Man hofft nach der Rückkehr der deutschen Kommissare aus Berlin auch über diese Frage einig zu werden . Da der Vertrag als Grundlage für die mit anderen Staaten zu verhandelnden Zollverträge dienen soll , so dürfte er nicht vor dem Herbste den Parlamenten zur Genehmigung vorgelegt werden . — In Paris machen die Boulangisten und Patrioten vom Schlage Déroulédes wieder von sich reden . Anlaß zu dem chauvinistischen Auftreten der selben gab der Umstand , daß an dem Grabe des 1870 gefallenen Malers Regnault ein dort soeben von den Boulangisten niedergelegter Kranz durch die Polizei ent fernt worden war . Dérouléde unterhandelte deswegen mit Freyeinet , der einen übereifrigen Polizisten als Sündenbock vorschob und versprach , den Kranz wieder an seine Stelle zurückbringen zu lassen . Abgesehen von diesem jämmerlichen Gebahren des Ministers , der damit vor den Boulangisten und Chauvinisten zu Kreuze kroch , nur um einer Interpellation wegen der deutschfreundlichen Haltung der Regierung bezüglich der Beschickung der Berliner Ausstellung zu entgehen , verdient das Benehmen der französischen Kammer Beachtung , welche sich in jener Angelegenheit ganz in die Gefolgschaft der Boulangisten begab . Auch die Presse ist zum Teil durch das Toben der Patriotenliga gegen die Beschickung der Ausstellung durch französische Maler , gegen den Aufenthalt der Kaiserin Friedrich in Paris und gegen einen Besuch des Kaisers Wilhelm daselbst in deutschfeindlichem Sinne beeinflußt worden und die öffentliche Stimmung erscheint einer A . näherung an Deutschland mehr wie je abhold . Das Gemeinste in nichtswürdigen Ausfällen gegen Kaiser Wilhelm und seine Mutter leistete aber Dérouléde in einer Boulangistenversammlung am 24 . ds . Mts . , wo jener galante Sohn des „ wilden Landes “ sich in nicht wiederzugebenden Schmähungen und Drohungen gegen unsern Kaiser und die Kaiserin Friedrich erging . “ Wir überschätzen die frechen Tiraden des chauvinistischen Patriotenhäuptlings keineswegs , möchten aber vor dem Optimismus warnen der sich eines großen Teiles der deutschen Presse hinsichtlich unserer freundlicheren Be ziehungen zu Frankreich bemächtigt hat . So weit sind wir leider noch lange nicht und wahr ist ' s auch , daß der alte Kanzler seine Franzosen besser gekannt hat . — Zur inneren Lage läßt sich die „ National = Zeitung " wie folgt vernehmen : „ Die Möglichkeit scheint durchaus vorhanden , um für eine Politik , wie sie in den Handlungen und zu den bis jetzt bekannten Absichten der gegenwärtigen Regierung vorliegt , nach den in der kaiserlichen Rede kundgegebenen Wünschen eine große Mehrheit zu sammeln und somit nach einer schweren politischen Erschütterung wieder einen stetigen Gang der öffentlichen Angelegenheiten , unter der Befriedigung früher allzu sehr zurückgedrängter Bedürfnisse unseres Staatslebens zu sichern . Für eine solche Mehrheit können bei verständiger Behandlung alle wesentlichen Elemente derjenigen Parteien gewonnen werden , welche die Träger der Bismarck ' schen Politik waren ; und wenn außerdem auch Bestandteile der früheren Epposition gegen diese , dann um so besser . Aber die eine Vorbedingung solchen Zusammenschlusses ist eine nüchterne , sachliche Behandlung der politischen Aufgaben , welche das Vertrauen herstellt , daß man nicht jeden Tag auf neue Ueberraschungen gefaßt zu sein braucht . Eine andere Vorbedingung allerdings ist die deutliche Zurück weisung jeder Solidarität der maßgebenden Kreise mit den Schmähungen , welche gegen die abgeschlossene , trotz mancher Fehler große Periode des deutschen Lebens jetzt von Parteien ausgehen , die , wenn es nach ihnen gegangen , die Errichtung des deutschen Reiches verhindert hätten . “ — Seitens der Reichsbank ging den Zeichnungsstellen für die Reichsanleihe Nachricht über die den einzelnen Stellen zugeteilten Beträge und die bei der Zuteilung an die Zeichner zu befolgenden Grundsätze zu . Jede Zeichenstelle hat denjenigen Betragerhalten , welcher im Verhältnis zwischen den im Ganzen gezeichneten 9288162 700 Mk . zu dem aufgelegten Betrage von 200000000 Mk . auf die bei ihr gezeichnete Summe entfällt . Die Unterverteilung soll in der Weise statt finden , daß die Einzelbeträge nach Verhältnis des danach zugeteilten Betrages zu kürzen , jedem Zeichner jedoch mindestens 200 Mk . zu überweisen sind . Eine Aus nahme von dieser vorzugsweisen Berücksichtigung kleiner Aoschnitte ausführbar ist , nach gleichem Prozentsatze teilt werden . Die preußische Regierung konnte in der Bevorzugung der kleinen Zeichner weiter ( bis zur Zu teilung von 500 Mk . ) gehen , weil die von ihr auf gelegten 250 Millionen nur etwa 30fach gezeichnet worden sind . Die aufgelegten 200 Millionen Reichsanleihe da gegen sind mehr als 46fach gezeichnet . Oesterreich = Ungarn . — Die heute in Pest unter Vorsitz des Kaisers Franz Josef begonnenen militärischen Beratungen , an welchen die Erzherzöge Albrecht und Wilhelm , ferner die Generalinspektoren der Genietruppen und der Kavallerie , der Generalstabschef Baron Beck und der Reichskriegsminister Baron Bauer teilnehmen , haben , wie der „ Kreuzzeitung " berichtet wird , durchaus keinen außergewöhnlichen Charakter , sondern sind als solche an zusehen , die alljährlich den Arbeiten , betreffend die Fest stellung des Heeesvoranschlags , sowie den Entschließungen , betreffend die großen Truppenübungen , vorangehen . Großbritannien . * London . 25 . Febr . Nach einer Meldung der „ Times “ ist in dem zwischen Lord Salisbury und dem vortugiesischen Gesandten Soveral vereinbarten Entwurf des englisch = portugiesischen Abkommens der 33 . Längen grad als Grenze des Manikalandes festgestellt . Die einzige Abänderung des Vertrages vom August vor . I . besteht darin , daß Portugal eine Gebietsausdehnung nördlich von Tete erwirbt . 25 . Febru . Wie dem „ Reuter ' schen Bureau “ aus Rangoon gemeldet wird , ist die Ortschaft Wuntho in Ober = Birma , dessen eingeborener Häuptling sich seit längerer Zeit im Aufstande gegen die Engländer befindet , von einer englischen Truppenabteilung unter dem Befehle des Kapitäns Hutchinson besetzt worden . Letztere war von Yeu , zwischen Mandalay und Wuntho belegen , vorgerückt und hatte einen fünfstündigen Kampf mit den Insurgenten , welche eine starke Stellung hatten . Die Verluste der Aufständischen 50 Tote , auf Seiten der Eugländer Europäer getötet und zehn verwundet ; Hutchinson wurde schwer verwundet . Frankreich . Paris , 25 . Febr . Es ist schon wiederholt dar auf hingewiesen worden , daß die Albernheiten der Patrioteuliga von der großen Mehrheit der Fran zosen mit der gebührenden Verachtung zurückgewiesen werden , und deshalb in ihrer Bedeutung nicht überschätzt werden dürfen . In besonders kräftiger Weise erfahren diese flegelhaften Spektakelmacher jetzt eine Abfertigung durch Jules Ferry in der „ Estafette " mit folgenden Worten : „ Wir haben hier einige Haufen von Schwachköpfen , die sich einbilden , den Patriotismus gepachtet zu haben . Bei allen passenden und unpassenden Gelegenheiten schul meistern sie uns über die Pflichten des Patriotismus , die sie nach ihrem Geschmack anrichten . Spricht man von „ Lohengrin “ , so erinnern diese Matadore mit Ent rüstung und in einem hochtrabenden Kauderwelsch daran , daß Wagner „ Sedan beleidigt “ habe . Amtliche Vertreter Frankreichs gehen nach Berlin , um wirtschaftliche , vom deutschen Kaiser angeregte Fragen zu studieren . Sagt man dann , daß unsere Landsleute bei unseren früheren Besiegern höchst liebenswürdig aufgenommen worden seien , so erheht sich sogleich ein furchtbares Geschrei . „ Was, “ so sagen unsere Patrioten , „ ist es nicht eine Schande , daß sich unsere Staatsmänner und Volkswirt schafter den Beglückwünschungen der Feinde Frankreichs aussetzen ? Man gibt einem hervorragenden deutschen Maler , Herrn v . Uhde , die Ehrenlegion — Mord und Tod , die Regierung verrät das Vaterland ! “ Der Teufel soll diese Narren holen ! Sie elenden uns nachgerade zu sehr mit ihren beleidigenden Anmaßungen , ihrem Jammern und ihrem Geschrei . Heute fangen sie wieder an , den Mond anzuheulen , weil unsere Künstler der Einladung zu einer Ausstellung in Berlin Folge leisten . Portugal . Lissadons 25 . Febr . Die einzige noch bestehende republikanische Zeitung , der „ Seculo “ , welcher die stärkste Auflage unter allen portugiesischen Blättern besitzt , soll inne betrugen etwa wurden drei auch Kapitän Bisher wurden 35 gleichfalls unterdrückt werden . republikanische Klublokale gesperrt . Amerika . Newyork , 25 . Febr . Einer Washingtoner Depesche des „ Newyork Herald " zufolge intriguirt Staatssekretär Blaine , damit Kuba den Vereinigten Staaten einverleibt wird . Die Gegenseitigkeitsklausel in dem Zolltarif sei nur eine schlaue Falle , um die Kubaner zu zwingen , das spanische Joch abzuschütteln , oder einer kommerziellen Union sich zu fügen . Wenn kubanischer Zucker nicht gemäß eines mit Spanien abzuschließenden Handelsvertrages zollfrei in die Vereinigten Staaten ein geführt werden darf , so sei ihm der amerikanische Markt wegen der hohen Zollsätze verschlossen , welche den Preis höher als den von Brasilien und Mexiko bezogenen machen . Die Kubaner müssen daher gegen die spanische Autorität Front machen und als eigenes Land einen Vertrag mit den Vereinigten Staaten schließen . Sonst werde ihre Ernte verfaulen und die Arbeiter verhungern . Kuba bleibe nur eine Wahl : Unabhängigkeit oder Ein verleibung in die Vereinigten Staaten . — In der That hat Spanien alle Ursache , inbezug auf seine reichste Kolonie die Augen offen zu halten . * Newyork , 25 . Febr . Die Witwe des erschossenen Generals Barrundia hat in Washington eine Klage gegen den Staatssekretär Blaine , als Vertreter der Vereinigten Staaten , anhängig gemacht . Sie verlangt 1000000 Dollar Schadenersatz wegen Tötung ihres Gatten . — Ein ziemlich hohes Taxat für einen mittelamerikanischen General ! Aus dem Krise . * Selsenkirchen , 26 . Febr . [ In der gestrigen Stadtverordnetensitzung ] wurde beschlossen den Stadtkassen = Etat pro 1891/92 in Einnahme und Ausgabe auf 342 . 000 Mark festzusetzen ; ferner den bisherigen Einschätzungsmodus bei der Kommunalsteuer beizubehalten und die Anlage der Kaution der städtischen Beamten in 1 . der Handlanger August . , hier in Haft , wegen Bettelns mit 5 Tagen Haft , 2 . der Buchdruckebeibesitzer Carl B . hierselbst wegen Uebertretung des Impfgesetzes mit 3 Mk . ev . 1 Tag Haft , 3 . der Bergmann Michael M . zu Rotthausen wegen Unfugs mit 10 Mk . ev . 2 Tagen Haft , 4 . der Metzgermeister Johann Z . hierselbst wegen Straßenpolizeikontravention mit 3 Mk . ev . 1 Tag Haft . Eine Sache fand durch Zurücknahme des Widerspruchs gegen die Polizei = Strafverfügung ihre Erledigung , während 1 mit Vertagung und 3 mit Freisprechung endeten . * Selsenkirch ' v , 27 . Febr . [ Krieger u . Land wehr = Verein . ] Das 1 . Bataillon des hiesigen Krieger = und Landwehr = Vereins hielt am vergangenen Sonntag in seinem Vereinslokale Loh einen Appell ab . Der Bericht der Kassenrevisoren wies eine Gesamt = Ein nahme von Mk . 2074,85 , und eine Ausgabe von Mt . 1920,18 nach , sodaß ein Bestand von Mk . 154,07 vorhanden ist . Die Ausgabe verteilte sich wie folgt : An die Regimentskasse 842,60 Mk . , an Unterstützungs und Sterbegeld 290,00 Mk . , für Musik bei Festlich keiten und Leichenbegängnissen 340,00 Mk . , Einlage in die Sparkasse 150,00 Mk . , an den Vereinsboten 92,00 Mt . Das Kassenergebnis dürfte sich bei dem 1 . Bataillon wohl im laufenden Jahre nicht so günstig stellen . * Gelsenkirden , 26 . Febr . [ Vorbereitungen der preuß . Staatseisenbahnen . ] Die „ N . A . Z . schreibt : Es wurde bereits darauf hingewiesen , daß angesichts der von den Agitatoren des Bergarbeiterstrikes geführten Sprache und angesichts des Verlaufs der letzten Versammlungen der Bergarbeiter die preußische Staats eisenbahnverwaltung Vorbereitungen trifft , um von einer zeitweiligen Störung der Kohlenförderung nicht überrascht zu werden . Man wird kaum fehlgehen , wenn man die in den letzten Tagen von verschiedenen Seiten gemeldete und bisher unwidersprochen gebliebene Mitteilung , daß von der Staatseisenbahnverwaltung 25000 Tons englischer Kohle bestellt oder angekauft seien , mit diesen Vorbereitungen in Zusammenhang bringt . Ebenso dürften die großen Ankäufe von Kohlen , welche seitens einzelner industrieller Etablissements in der letzten Zeit in England bewerkstelligt worden sind , mit dem drohenden Strike in Zusammenhang stehen . * Geisenkirchen , 26 . Febr . [ 3 Worte über die Wahl der Dienstboten . ] 1 ) Miete nie ein Mädchen , welches sich über seine letzte Herrschaft tadelnd ausspricht . Ein solches Mädchen wird auch über Dich bei anderen Leuten sprechen . 2 ) Miete nie eine Person , welche alles zu verstehen vorgiebt . 3 ) Miete nie eine , welche vorher ausmachen will , was sie zu thun und nicht zu thun hat . Hast Du dies alles geachtet , so verdirbt Dir das gute Dienstmädchen nicht , daß Du es zu Deiner Vertrauten machst . ( D . . ) * Gelsenkirchen . 26 . Febr . [ Zur Beschleunig ung der Verhandlungen ] hat der preußische Handelminister die Vorsitzenden der Schiedsgerichte für die Durchführung der Unfallversicherung namentlich in denjenigen Fällen aufgefordert , in welchen Berufung an das Schiedsgericht um deswillen eingelegt worden ist , weil die Berufsgenossenschaft die Gewährung einer Unfallentschädigung abgelehnt hat , die Verunglückten und deren Hinterbliebene also bis zur Entscheidung des Schiedsgerichts ohne Entschädigung verbleiben . * Gelsenkircher , 26 . Febr . [ Hinweis auf die staatlichen Submissions = Bedingungen . Gegenüber der in Zeitungen vorgekommenen Behauptung , daß im staatlichen Submissionsverfahren meist nur die billigsten Pr isstellungen berücksichtigt werden , macht der „ Reichs = und Staats = Anzeiger “ auf die bezüglichen Vorschriften der „ Allgemeinen Bestimmungen über die Vergebung von Leistungen und Lieferungen für den Staat “ aufmerksam . Unter ' . 7 heiße es wörtlich . „ Die niedrigste Geldforderung als solche ist bei der Zuschlagserteilung keineswegs vorzugsweise zu berück sichtigen . Der Zuschlag darf nur auf ein in jeder Beziehung annehmbares , die tüchtige und rechtzeitige Ausführung der betreffenden Arbeit oder Lieferung gewährleistendes Gebot erteilt werden . “ * Gelsenkirchen , 26 . Febr . [ In nicht geringe Verlegenheit ] gerieten kürzlich , wie die „ D . Z . berichtet , die Insassen eines Eisenbahnzuges , der in der Nähe von Gelsenkirchen plötzlich hielt , weil die Notbremse in Thätigkeit krat . Es wurden die einzelnen Koupees abgesucht ; in dem einen , in welchem drei Passagiere saßen , war der Hebel , durch den die Bremse in Thätigkeit ge setzt werden kann , in die Höhe gerückt . Es wurde des halb angenommen , einer der in dem Koupee sitzenden Passagiere habe den Hebel in Bewegung gesetzt ; alle drei versicherten aber , sie hätten den Hebel gar nicht berührt . Da die drei sich gegenseitig nicht näher kannten , so blieb den Beamten nichts übrig , als den Leuten zu glauben . Hiernach dürfte festgestellt sein , daß solch ein Hebel auch durch andere Einwirkungen , als menschliche Kraft gelöst werden kann . * Gelsenkirchen , 26 . Febr . [ Ueber die Er richtung von Einigungs = Aemtern ] weiß die „ Nat . Corr . “ zu berichten , daß solche für sämtliche Berg reviere nun bald ins Leben treten sollen . Darauf steht die Erlassung von Direktiven an die Oberbergämter behufs Einsetzung von Gewerbegerichten mit einigungs amtlichen Befugnissen , welche auf Grund eines Organisationsplanes an alle Bergreviere gerichtet werden soll , nahe bevor , so daß die neuen Gerichte in wenigen Wochen schon in Thätigkeit treten können . Damit diese neuen Institute ihrem sozialen Friedenswerke unter allen Umständen zu dienen vermögen , ist für die Einigungs ämter der Bergwerksbetriebe , gegenüber den jetzigen für andere Industrien , die Ausnahme gemacht worden , daß Beisitzer eines bergbaulichen Einigungsamtes an den zu schlichtenden Streitfragen nicht unbeteiligt zu sein brauchen . Die Bergarbeiter haben es somit zum großen Teil in der Hand , ihre eigenen Angelegenheiten gerichtlich zu entscheiden . Da diese Einrichtung wiederholt von den Bergleuten gefordert wurde , zuletzt noch auf dem Bochumer Delegirtentage , so muß dieses Entgegenkommen Auer kennung bei den Arbeitern finden und sie veranlassen , gegebenen Falles ihre einigungsamtlichen Befugnisse an zuwenden , um drohende Ausstände zu verhindern . Auch ein großer Teil der übrigen in Bochum aufgestellten Forderungen , betreffend die Ueberschichten , Füllkohlen , Wagennullen 2c . soll Gegenstand der Beratung bilden , falls die parlamentartsche Geschäftslage in gegenwärtiger Saison gestattet , eine Vorlage betreffend Revision der Berggesetzgebung zu machen . Gelsenkirchen , 27 . Febr . [ Personalien . ] Bergrat Selbach zu Duisburg und der Bergrat Niederstein zu Essen sind zu Oberbergräten ernannt worden . * Seisevkirchen , 27 . Febr . [ Theater . ] Wir machen hiermit nochmals unsere Leser auf das heute Abend im hiesigen Stadttheater in Scene gehende „ Ober ammergauer Passionsspiel “ aufmerksam . * Gelsenkirchen , 27 . Febr . [ Generalsekretär des Bergbaul . Vereins . ] An Stelle des ver storbenen früheren nationalliberalen Abgeordneten Dr . Natorp ist Herr Dr . Th . Reismann = Grone zu Düsseldorf zum Generalsekretär des Vereins für die bergbaulichen Interessen im Oberbergamtsbezirk Dortmund ernannt worden . * Wanne = Bickern , 23 . Febr . [ Bestattung . ] Gestern Nachmittag wurde der Betriebsführer der neuen Zechen = Anlage Shamrock III u . IV , Herr Albrecht , zur letzten Ruhestätte , dem Friedhofe von Gladbeck , geleitet . Daß der Verstorbene sich die Liebe und Ver ehrung seiner Untergebenen und Aller , die ihn gekannt , in hohem Maaße zu erwerben gewußt hatte , zeigte die Beteiligung an dem Leichenzuge . Am Grabe hielt Herr Pastor Hellweg von hier die Gedächtnisrede im Anschluß an Pf . 39 , 8 . Es waren tief zu Herzen gehende Worte , die ihren Eindruck auf die nach Tausenden zählende Trauerversammlung nicht verfehlten . Der Verstorbene war ein Bruder des vor 14 Tagen zur letzten Ruhe gebetteten Directors von Zeche „ Graf Moltke “ . * Röhlivghausen , 26 . Febr . [ Anschlag . ] Auf Zeche „ Pluto “ ist den Bergleuten durch Anschlag bekannt gemacht worden , daß die Schichten , welche wegen Waggonmangel gefeiert werden mußten , bezahlt werden . * Wattenscheid , 24 . Febr . [ Jahresfest . ] Der hiesige Ortsverein des evang . Bundes feierte am Sonntag sein Jahresfest . Herr Pfarrer Engelbert eröffnete die zahlreich im Ahlmannschen Saale erschienene Festversammlung und erteilte dann das Wort dem Fest redner Herrn Pfarrer Josephson von Hamm , der über das Thema „ Maria , die Mutter des Herrn “ sprach . Lauter und wohlverdienter Beifall wurde dem Redner zu Teil . Gedicht = und Gesangvorträge , letztere ausgeführt von dem unter Leitung des Herrn Lehrers Reuter Westenfeld stehenden Jünglings = Chors , verschönten die Feier , die in dem von den Mitgliedern des evangelischen Jünglingsvereins aufgeführten Lutherfestspiel in 3 Bildern : Luther in Worms vor Kaiser und Clerus , Luther als Freund , aber auch als Warner der Bauern ( 1825 ) und Luthers Tod : ihren Höhepunkt erreichte . k Rotthausen . 26 . Febr . [ Verschiedenes . ] Die katholische Kirchbau = Angelegenheit scheint ihrer endgültigen Verwirklichung noch recht fern zu sein . Gegen den in Aussicht genommenen Bauplatz an der katholischen Schule 1 hat sich in den südlichen Teilen der Gemeinde eine lebhafte Agitation geltend gemacht . Dazu kommt , daß die eingeforderten bergtechnischen Gutachten für die Wahl des Platzes nicht günstig ausgefallen sein sollen . Eine endgültige Entscheidung der zuständigen Be hörden ist entgegen früheren Mitteilungen dem Vernehmen nach noch nicht erfolgt , und man nimmt vielfach an , daß ein anderer Platz mehr im Mittelpunkte des Orts ge wählt werden würde . Der Bau der Notkirche an der Termeer ' schen Wirtschaft auf dem Gartenbruch hat bereits begonnen und soll schleunigst fertiggestellt werden . — Zur Errichtung eines Polizeigebäudes und eines in einigen Jahren sicher aufzuführenden Amthauses ist ein Grundstück von zwei Morgen von dem Herrn Oekonom Stensmann an dem Kreuzungswege gegenüber der Schm dt mann ' schen Wirtschaft in Aussicht genommen , und dürfte der Kauf schon in der nächsten Gemeinderatssitzung gethätigt werden . Die Wahl des Platzes darf als eine sehr glückliche be zeichnet werden . — Die Bestätigungeines Bürgermeisters für die Bürgermeisterei Stoppenberg ist noch immer nicht erfolgt . Die Verwaltung hat vorläufig der II . Beigeordnete Herr Oekonom Viefhaus übernommen . — Mit der ein getretenen besseren Witterung hat auch die Bauthätig keit wieder lebhaft begonnen , sodaß eine größere Zahl von im verflossenen Herbst begonnenen Bauten bis zum 1 . Mai bezugsfähig sein werden . — So schön auch die Witterung gegenwärtig ist , so haben doch die Land wirte wenig Freude daran , denn bei dem fortwährenden Wechsel zwischen nächtlichem Frost und frühlingsmäßiger Wärme am Tage leidet die Winterfrucht sehr , ja sie vergeht zusehends auf dem Felde . Der harte winter liche Frost hat nicht so viel Schaden gethan , als die jetzige schöne Witterung . Westfalen , Rheinland , Hessen = Nassaurc . * Bochum , 26 . Febr . [ Strafkammersitzung . ] In der heutigen Sitzung wurde der Redakteur Lunemann von hier wegen einer durch die Presse begangenen öffent lichen Beleidigung des Herrn Bürgermeisters Lange zu 30 Mk . oder 3 Tagen Gefängnis verurteilt . — Der Maurergeselle Carl Großheim von Wattenscheid wurde wegen vorsätzlicher gefährlicher Körperverletzung des Zechenboten Wittmann zu 3 Monaten Gefängnis ver urteilt . — Der Fuhrknecht Christian Bischoff von Gelsen kirchen hatte am 9 . September pr . das 3½ jährige sind des Bergmanns van de Pavert in Westenfeld überfahren und wurde dieserhalb wegen fahrlässiger Körperverletzung zu 6 Monaten Gefängnis verurteilt und sofort in Haft genommen . — Wegen vorsätzlicher gefährlicher und einfacher Körperverletzung wurde der Landwirt Johann Meuser von Steinkuhl , auf Grund seines eigenen Geständnisses , unter Anrechnung der seit dem 19 . Januar er . erlittenen Untersuchungshaft , zu 3 Monaten und einem Tage Gefängnis verurteilt . * Blettenberg , 23 . Febr . ( Ein physiologisches Rätsel ] ist der Gerichtssekretär J . Schröder . Derselbe hat 40 Jahre lang sein Amt geradezu musterhaft ver sehen , hat stets seine Kassen in bester Ordnung bei allen möglichen Revisionen gehabt und stand nun vor der Pensionierung . Da geht er hin und unterschlägt in seiner Kostenrechnungskasse Beträge von 1 — 10 Mk . , im ganzen kaum 50 Mk . , muß auch das Buch fälschen und kommt nun vor das Schwurgericht , das ihn milde zu 1 Jahr Gefängnis verurteilte . Der Mann wird allgemein bedauert ; niemand weiß , warum er die Unter schlagungen beging , am wenigsten er selbst . * Olsen , 25 . Febr . [ Dortmund = Ems = Kanal . ] Durch eine Reihe von Zeitungen ging vor einigen Tagen die Nachricht , mit dem Bau des Dortmund = Ems = Kanals sei hier begonnen . Die Meldung ist verfrüht . Bei den Erdarbeiten , die zurzeit hier vorgenommen werden , handelt es sich um praktische Versuchs , mit denen bereits im vorigen Jahre der Anfang gematzt ist , Ueber den ( Iun der egen ! nichts Bestimmtes . * Minden , Hamburg gesperrte helfen , haben gest Minden und Her großen Hamburger Die zahlreichen a sind zunächst nicht Bestrebungen , die das billigere Binner es deshalb zu Lohr * Beelen , 23 . Kötter K . ließ auf zerschneiden . Als und eben einen dicke säge mit der rechter die Säge , daß der ihrer Wurzel abger laut „ Merkur " nach * Coesfeld , 2 Fabrikant erhielt vo stempel Osnabrück gefordert wird , an seiner Wohnung 10 er erschossen werde lautet , vorgenomme Man hält hier den Scherz . Düsselderf . des Vereins deutsch klärte sich unter Vo Beschickung der We eine deutschnational * Düsselderf 38 Erwerbs = und ! provinz haben behu band gebildet , weld Revisors für die i liehen worden ist . Arbeiterwohnungsfre und darauf hinwirk Wohnungen in der und daß zur Beför niedrigem Zinsfuß * Dässelderf . räuber Kremer , Belohnung gesetzt werden , in geistliche ist , daß er kurz na lichen einbrach und * Elderfeld , so zerronnen . ] 20 Jahren ein 2 Buchdruckerei . Wie „ E . Ztg . “ , auch ze las man wenigstens jetzigen Agenten , er * Wesel , 26 . sitzt seit einigen W nicht dazu bewegt u Angaben zu machen . fehlgeschlagen sind , sonst etwas über weiß man aber , daß ist und hinreichend eine Weile festhalte Inhaftirte guten nennen und alles z Identität führen kö * Köln , 25 . läßlich des 25jähri kreis " bewilligte die genannten Vereine im August d . J . st sowie die kostenfreie an 3 Tagen . Der zufolge , in neun Anmeldungen nicht holländischen und be * Bonn , 25 . urteilte den Korpsst Standesamts = A des Antes # # vom 16 bis infl . 23 . Geburte Soha : Maschine Hisse , Röhlinghaus u . Karl Behrendt , Bick Wilbelm Schmitz Bie Paul Beze # ina . Bc Wilh . Dietz Holsterh Georg Wendt , Ei # Verndurd Hahn , Bicke wärter Heim . Otte , Frietr ch Morl . vg , Kolpo teur Joh . # # # # Mitzger Abtaham 9 Fohrmann Karl Bei Tochter : Wol Wei hausen . Bergnt . 24 1l Holsterhansen . A strei Hchmdi , Eickern . B # Bickern . Bergm . H Bckern . Schmiedem Pankorst Eickel . Vernhard Terdrack , C Wilhelm Schomburg . Zechenschmied Hein Holft thausen . Bre 35h rich . Eickel , # # Kami nott , Holsterba Otto L ikel C ange . Bauer , Bicker : : De Scheibel , Röol nohal Hein ich Brin mun , Heiral Biram Heinrich N . Reinhurdt , beide Bergm . Heimich Et Hohl , beide Eickel . nand Sdmist mit E Eick I . Bahnarl Tiemarn , mit 2 Friederike Hagemeter , Sterbesä August T # Lisette # # S en 9hoig I , Eickel . Albrecht , 35 2 crn . 8 uue Vollbrinker , 80 Ein durchans ersel Kussrricher wen guter Jche g6 Wenzel , #
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"1891-02-27"
Emscher Zeitung. 1879-1904
3
ger
[ "Gelsenkirchen" ]
3034025-1
Westfälische Wilhelms-Universität Münster Universitäts- und Landesbibliothek
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* der deutschsprachigen Presse . V . Beginn der eigentlichen Bauausführung verlautet noch nichts Bestimmtes . * Minden , 24 . Febr . [ Ausstand . ] Ihren in Hamburg gesperrten Werkgenossen nach Möglichkeit zu helfen , haben gestern die Arbeiter der in den Kreisen Minden und Herford bestehenden Zweiganstalten der großen Hamburger Zigarrenfabriken den Ausstand erklärt . Die zahlreichen anderen Fabriken in Stadt und Land sind zunächst nicht davon berührt , doch fehlt es nicht an Bestrebungen , die höheren Hamburger Löhne auch für das billigere Binnenland zu verlangen . Sehr leicht kann es deshalb zu Lohnstreitigkeiten kommen . * Veelen , 23 . Febr . [ Drei Finger abgesägt . ] Kötter K . ließ auf einem Sägewerk hier Baumstämme zerschneiden . Als er selbst dabei behülflich sein wollte und eben einen dicken Stamm gegen die arbeitende Kreis säge mit der rechten Hand nachschob , geriet diese so gegen die Säge , daß der Daumen und sämtliche Finger an ihrer Wurzel abgerissen wurden . Der Unglückliche wurde laut „ Merkur " nach Warendorf ins Krankenhaus gebracht . * Coesfeld , 25 . Febr . [ Drohbrief . ] Ein hiesiger Fabrikant erhielt vor einigen Tagen einen mit dem Post stempel Osnabrück versehenen Brief , worin derselbe auf gefordert wird , an einem näher bezeichneten Platze bei seiner Wohnung 1000 Mark niederzulegen , widrigenfalls er erschossen werden würde . Die dieserhalb , wie ver lautet , vorgenommenen Recherchen sind erfolglos gewesen . Man hält hier den Drohbrief für einen recht schlechten Scherz . * Düsseldorf . 26 . Febr . Die nordwestliche Gruppe des Vereins deutscher Eisen - und Stahlindustrieller er klärte sich unter Vorsitz des Direktors Servaes gegen die Beschickung der Weltausstellung in Chicago und gegen eine deutschnationale Ausstellung in Berlin . * Düsseldorf 24 . Febr . [ Verbandsgründung . ] 38 Erwerbs = und Wirtschaftsgenossenschaften der Rhein provinz haben behufs Förderung ihrer Zwecke einen Ver band gebildet , welchem das Recht zur Bestallung eines Revisors für die ihm angehörigen Genossenschaften ver liehen worden ist . Er will vor allen Dingen auch der Arbeiterwohnungsfrage sein besonderes Interesse zuwenden und darauf hinwirken , daß Vereine zur Herstellung von Wohnungen in der Form von Genossenschaften gegründet und daß zur Beförderung dieses Zweckes Darlehen zu niedrigem Zinsfuß gegeben werden . * Düsseldorf , 25 . Febr . [ Der Straßen räuber Kremer, ] auf dessen Ergreifung 600 Mark Belohnung gesetzt sind , soll sich , um nicht erkannt zu werden , in geistlicher Kleidung umhertreiben . Thatsache ist , daß er kurz nach seinem Entweichen bei einem Geist lichen einbrach und dort Kleider gestohlen hat . * Elderfeld , 24 . Februar . [ Wie gewonnen , so zerronnen . ] 25 000 Thaler gewann vor etwa 20 Jahren ein Druckerlehrling der Sam . Lucasschen Buchdruckerei . Wie gewonnen , so scheint ' s , laut der „ E . Ztg . “ , auch zerronnen zu sein , vor einigen Tagen las man wenigstens einen hinter dem damaligen Gewinner , jetzigen Agenten , erlassenen — Steckbrief . * Wesel , 26 . Febr . [ Im hiesigen Gefängnis ] sitzt seit einigen Wochen ein Individuum , welches gar nicht dazu bewegt werden kann , über seine Person nähere Angaben zu machen . Da auch die anderweitigen Versuche fehlgeschlagen sind , weiß man weder den Namen noch sonst etwas über den schweigsamen Patron . So viel weiß man aber , daß er ein ganz durchtriebener Schwindler ist und hinreichend viel auf dem Kerbholz hat , um ihn noch eine Weile festhalten zu können . Es scheint , daß der Inhaftirte guten Grund hat seinen Namen nicht zu nennen und alles zu vernichten , was auf die Spur seiner Identität führen könnte . * Köln , 25 . Febr . [ Gesangwettstreit . ] An läßlich des 25jährigen Jubelfestes des „ Kölner Sänger kreis " bewilligte die Stadtverordneten = Versammlung dem genannten Vereine zur Stiftung von Preisen für den im August d . I . stattfindenden Wettgesang 3000 Mark sowie die kostenfreie Benutzung des großen Gürzenichsaales an 3 Tagen . Der Wettgesang findet , dem „ T . . “ zufolge , in neun Abteilungen statt , und es sind bereits Anmeldungen nicht nur von deutschen , sondern auch von holländischen und belgischen Vereinen zahlreich eingetroffen . * Bonn , 25 . Febr . [ Die Strafkammer ] ver urteilte den Korpsstudenten M . zu 3 Monaten Gefängnis . Derselbe hatte einen Nachtwächter derart mit einem Stock auf den Kopf geschlagen , daß der Wächter zu Boden stürzte . Veranlassung hierzu war der Umstand , daß ein Korpsbruder des . , der mit einer Karre über den Münsterplatz gefahren war , von dem betreffenden Wächter festgenommen werden sollte . Der letztere Student erhielt wegen groben Unfugs 20 Mk . Geldbuße . * Vechta . 25 . Febr . Massenhaft werden hier in den Gärten und auf den Feldern tote Vögel , meist Haubenlerchen und Buchfinken aufgefunden . Die Tiere sind vor Hunger umgekommen , wie man sich aus dem Magen derselben überzeugt hat . Vermischte Nachrichten . * Orsowa , 24 . Febr . Am Eisernen Thor ist heute das Hauptobjekt des Bergfelsen Greben gesprengt . Man hofft dadurch 27000 Kubikmeter Steine zu ge winnen , welche zum Dombau verwendet werden sollen . — ( Kanzleistil . ) Ein Gerichtsvollzieher pfändete einer Frau , die zum zweiten Male verheiratet war , ein Schwein , das noch aus ihrer ersten Wirtschaft stammte , und trug folgenden Vermerk in das Protokoll ein : „ Ge pfändet ein Schwein aus erster Ehe . “ — [ Im dramatischen Leben Japaus ] ist eine große Veränderung eingetreten : von nun an dürfen Schauspieler und Schauspielerinnen gleichzeitig auf der Bühne erscheinen . Bisher war jede Begegnung beider Geschlechter untersagt und man konnte Liebesscenen wie folgende bewundern : Er ( allein auf der Bühne ) : „ Wohlan , teure Lip = Yg = Fo = Pan = Lu , wennn ich Ihnen end lich die Ursache meiner Leiden gestehen soll : Ich — liebe Sie ! “ ( Geht rechts ab . ) — Sie ( von links kommend ) : „ Auch ich , mein teurer Tsen = To = Perry , auch ich liebe Sie ! “ ( Sie verschwindet . ) — Er ( wieder zum Vorschein kommend ) : „ Ach tausend Dank — doch , werden Sie mir offen antworten , wenn ich Sie um etwas bitte ? “ — Sie ( nachdem sie sich überzeugt , daß Niemand mehr auf der Scene ist ) : „ Gewiß , ich verspreche es Ihnen ! “ ( Zieht sich zurück . ) — Er ( sich dem Souffleurkasten nähernd ) : „ Würden Sie mir einen Beweis Ihrer Liebe , ein kleines Küßchen , verweigern ? " ( Flüchtet sich rasch . ) — Sie ( einem Stuhle sich nähernd ) : „ Nun , da haben Sie ihn . ( Läuft davon . ) — Er ( auf die Bühne stürzend ) : „ O meine Verehrte ! " ( Oeffnet die Arme und umfängt die Luft . ) Die Bewegung des Publikums hat den Gipfel punkt erreicht . Groß und Klein ist gerührt . Leutscher Reichstag . * Berlin , 26 . Febr . Der Reichstag , welcher heute den 12 . Sitzungstag auf die Novelle zur Gewerbe ordnung verwandte , brachte die Beratung über den die Fortbildungsschulen betreffenden § 120 zu Ende . Nach längerer Debatte , in welcher sich die Sozialdemokraten für den Unterricht an den Wochentagen , Abg . Stöcker gegen den Unterricht an den Sonntagen aussprach , während der baierische Zentrumsmann Orterer von der obligatorischen Fortbildungsschule überhaupt nichts wissen wollte , gelangte § 120 mit einem Antrage zur Annahme , der den Unterricht so gestaltet wissen will , daß die Schüler den Hauptgottesdienst oder einen für sie besonders eingerichteten Gottesdienst besuchen können . Morgen wird der Militäretat beraten . Landtag . Abgeordnetenhaus . * Berlin , 26 . Febr . Das Abgeordnetenhaus führte heute , nachdem es volle 14 Sitzungen darauf verwendet hatte , die zweite Lesung des Einkommensteuergesetzes zu Ende . Die Anträge der Kommission wegen des Wahl rechts , namentlich auch wegen des Zensus in den rheinischen Städten , gelangten zur Annahme . Der Antrag Rickert , wegen Einführung des allgemeinen Wahlrechts , fiel gegen die Stimmen der Freisinnigen und des Zentrums . Morgen werden Anträge beraten . Neueste Nachrichten . * Berlin , 26 . Febr . Die meisten Abendblätter erörtern den eklatanten , Umschwung der Stimmung in Paris . In einem Artikel : „ Französische Gesinnungen " , bemerkt die „ Post " : „ Die Folgen der Nichtbeschickung unserer Ausstellung können nach der Art , wie die Beschickung abgelehnt worden , keine ganz flüchtigen sein . Zu bedauern wäre das allerdings in dem Fall , wenn Zufälle eine Milderung der gegenseitigen Spannung vereitelt hätten . Wenn das nicht ist , wenn der unbesieg bare Nationalhaß sich auf französischer Seite bewährt hat , dann wird der Eindruck in Deutschland ein nach haltiger sein . Die so sorgfältig beobachtete Zurückhaltung gegenüber den französischen Dingen wird nicht aufhören ; aber allerdings wird die Neigung aufhören , die französischen Bestrebungen , wohin sie auch sich richten , anders zu beurteilen , als daß sie gegen Deutschlands künftige Ver bündete gerichtet sind . Denn eine solche Haltung der französischen Nation , wie sie jetzt zum Siege zu gelangen scheint , rückt offenbar die Notwendigkeit des Kampfes näher . Jedermann bei uns wird sich sagen , daß die Chauvinisten , die jetzt gesiegt haben , diesen Sieg benutzen müssen , wenn ihnen die Frucht desselben binnen Kurzem nicht dennoch entgehen soll ; denn in der Haltung mit geschwungenem Schwert kann man ein Volk nicht zwingen , in alle Ewigkeit zu verharren . Der bewaffnete Arm wäre längst an die Seite gesunken , wenn nicht die Hoffnung auf den großen Freund im Osten den Arm immer wieder gestrafft hätte . Dieser Freund aber hat mit seinen weiten Zielen und seinen mannig faltigen Gegnern gar vieles zu berücksichtigen . “ * Berlin , 6 . Febr . In der heutigen Stadt verordneten = Versammlung erklärte Professor Virchow bei der Vorlage einer Heimstätte für genesende Tuber kulöse , das gestern publicierte Liebreich ' sche Mittel sei mit einer solchen Fülle guter Beläge in die Erschein ung getreten , daß es augenblicklich nicht gut möglich sei , daran zu zweifeln , daß dasselbe gegen Kehlkopfschwind sucht mindestens eben so viel leistet , wie das Koch ' sche Mittel , vielleicht etwas mehr . * Berlin , 26 . Febr . Der Reichstag wird morgen die Beratung der Gewerdeordnungs = Novelle ( Arbeiter schutzgesetz ) abbrechen und zur Beratung des Militäretats übergehen . Der Präsident des Reichstages hat an die Mitglieder die Aufforderung ergehen lassen , zu den wichtigen Etatsverhandlungen sich einfinden zu wollen . An die abwesenden Mitglieder ist dieses Ersuchen sogar telegraphisch gerichtet worden . — Morgen , als am Hochzeitstage der kaiserlichen Majestäten , findet im königlichen Schlosse eine musikalische Soiree statt . * Braunstweig , 26 . Febr . Die hiesigen Sozial demokraten beschlossen in einer großen Volksversammlung , entgegen dem Fraktionsbeschluß , den 1 . Mai zu feiern ; insoweit dies den Arbeitern ohne Konflikte mit den Arbeit gebern möglich sei , solle eine Tagesfeier eintreten , sonst solle der Tag abends durch festliche Verinstaltungen verherrlicht werden . Es ist die Pflicht jedes Aebeit gebers , der Maifeier als einer drohenden Kundgebung der Internationale thatkräftig entgegenzutrete * Hamburg , 26 . Febr . Die strikende Leizer und Trimmer vou Hamburg und Umgegend hielten gestern Abend eine Versammlung ab , in welcher beschlossen wurde , den Lohnkampf fortzusetzen und die Direktion der Hamburger Packetfahrt zu ersuchen , bei Anmusterungen von Feuerleuten befahrene zu bevorzugen . Wenn in drei Tagen keine Antwort erfolgt , soll der frühere General strike wieder an Stelle der partiellen Arbeitseinstellung treten . * Hamburg , 26 . Febr . Dem „ Hamb . Korresp . “ zufolge hatten einige Matrosen der „ Augusta Viktoria “ im Hafen von Konstantinopel nachts heimlich das Schiff verlassen , um sich zu amüsiren . Das Boot kenterte , wo bei der Stewart Sing aus Berlin ertrank . Ein sofort ausgesetztes Boot rettete die Uebrigen . * Straßburg , 26 . Febr . Gestern fand bei dem Statthalter ein parlamentarisches Festessen statt , wozu die Spitzen der Zivil = und Militärbehörden wie die Mit glieder des Landesausschusses geladen waren . Bei der Tafel brachte der Statthalter das Kaiserhoch aus und hielt alsdann eine längere Ansprache , worin er die Freude über das Vertrauen und die loyale Gesinnung der Bevölkerung Ausdruck gab . Auch das Vertrauen zu den besseren Absichten der westlichen Nachbarn sei , wie der Statthalter hervorhob , gesteigert ; während der früheren Zeit der Störung dieses Vertrauens seien Maßregeln veranlaßt worden , die teilweise noch auf dem Lande lasten ; beiderseits sei jetzt die Hoffnung vorhanden , zu normalen Zuständen zurückzukehren . Zum Schluß bemerkte der Statthalter mit Bezug auf die über seinen Rücktritt verbreiteten Gerüchte , er werde auf seinem Posten bleiben , solange er das Vertrauen des Kaisers besitze . * Brüssel , 26 . Fe ' hier von London kom Belle Vue unter dem a Mitternacht ging er Zuge hier ankam , abh letzten hiesigen Aufenthalte * Paris , 26 . Febr . Vonlanger ist gestern Abend ingetroffen und im Hotel Berton abgestiegen . Um , welche mit dem Pariser Joulanger hat seit seinem sehr gealtert . Der Schlachtenmaler Detaille erklärt in einem heute veröffentlichten Schreiben , daß er sich nicht an der Berliner Ausstellung beteiligen werde ; er spräche allerdings nur im eigenen Namen , sei jedoch überzeugt , daß seine Kollegen sich ihm anschließen würden . Der Maler Benjamin hat die gleiche Erklärung abgegeben . * Paris , 26 . Febr . Das Scheitern der französischen Ausstellung in Berlin ist als vollendete Thatsache zu be trachten . Nach dem Rücktritt Detailles ist die Auflösung des Ausschusses nur eine Zeitfrage . Bemerkenswert ist , daß sämtliche Blätter , auch diejenigen , welche bisher die Berliner Ausstellung warm unterstützten , sich mit dem jetzigen Ausgange durchaus einverstanden # # # er patriotische Gefühl des LZwietracht zu säen und die Har gegen die Beschickung auslrbeitgeber werden nicht ermangeln nicht mehr zu denken sei . zu sein und sich unberechtigten * Londov , 26 . Fer zu gemeinsamer Abwehr bereit aus Lissabon , daß die potnehmer aber können nicht ernst ostafrikanischen Kolonien en , den Verführungskünsten der leiste . In die Satzungnnenheit und Klarheit zu bewahren . wurde eine diesbezüglich Gefahr , nicht nur jede Gunst der * Rio de Jar # # # en , welche für die Hebung der Lage # # # en Klassen eintreten , zu verlieren , ecg is7 , zum , frivol hervorgerufenen Ausständen Republik mit geringer us brotlos werden . Mögen sie , ehe worden . Schritt beschlossen wird , an Frau * Buenos - Ayres , 29 . n sie getroffenen Nachrichten bombarocheits die äufständische G ein nische Flotte Iquique und schiffte TTruppen aus . Sechs der größten Plätze der Stadt sollen durch das Bombardement zer stört und an 200 Frauen und Kinder sollen in den Häusern getötet worden sein . Der Kommandant der Regierungs truppen habe kapitulirt und die Stadt den Insurgenten übergeben , welche neue Truppen ausgeschifft hätten , um die Regierungstruppen im Lande anzugreifen . Industrie , Handel und Verkehr . 26 . Februar . Wetzen , gener 1 . Qual . 19 ) , 2 . Ouel 18 6 Landroggen neun 1 . Oral 16 . 60 , 2 . Qual . 156 ) Wenirge 00 00 , Sommergerste 0 ( 2 ) Buch # ; ze 00 00 Hater 1470 M . Avcel Rühsen : 22 . 50 Mt . : Kuuf 25 . 00 Mr . : Kartoffeln 800 Mk . alles per . 0 kg ; Heu on 500 kg . 3000 Mk . , Stroy per 500 k = 180 Pk . Räbd : per ° 0kg . ir Partien von 100 Cent : 60 50 * ; Rüböl per 1000 kg . foßweise 62,00 , Mk . ; gereinigtes Oel 63 5 ) Mi per 100 kg . Vreßkuchen per 1000 ks 108 0 Mk . : Weti = Verschuß 00 100 # g 00 ( 0 Mk . Kleten per 50 k : 600 Mk . Bremen , 26 Februar . Petroleum vorr . ruh ' g 6 50 Brief , Schmalz , Wilcox 32½ Armour 31½ Hamburg , 26 Februar . Paffee behauptet . Febr . 83¼ März 83 ¼ , Mai 81 3/8 . Sept . 7 1/ . Robzucker fest , Febr . 18,87 ¼ Mär . 13 . 75 Mai 13 . 771/8 . Aug . 13 . 97½ * Magdeburg , 26 Februar . Kornzucker . 92 % 18 40 88 % 17,50 , 75 % 1475 , stetig . Brodraffinade 1 28 . 50 do . II 0,00 Gem . Raffinade 28,00 Gem . Melis I 26 . 75 , stetig . Rohrucker zur Durchtuhr vordfrei Homburg Febr . 1390 bez . 13,92½ B . Aoril 13 . 70 . , 13,57½ . , Mai 13,77½ ez und B , Juni 13,821 / . , 13 87½ . , stetig . Für den Monat ist die „ Emscher Zeitung “ , Amts = und Kreis blatt für den Kreis Gelsenkirchen , mit Unter haltungsblatt für 85 Pfg . , ohne dasselbe für 70 Pfg . zu beziehen . Neuanmeldungen werden in der Geschäfts stelle oder von unseren Zeitungsträgern entgegen genommen . Standesamts = Nachrichten des Anes Wanne vom 16 bis inkl . 23 . Februar 1891 . Geburten : Sohn : Maschinenwä # tet Kail Hisse , Röhlinghausen . Wagen not rer Karl Behrendt , Bickern , Bremser Wilhelm Schmitz Bicken Begm . Paul Brze # ina . Bckern . Bergm Wilh . Dietz Holsterhausen . Bergm Georg wendt , Cicke Beigm . Berndurd Hahn , Bickern . Masch neu wärter Heim . Otte , Gickel . Veram Frietrch Morl = vg . Holsterhaus n . Kolpo teur Joh Buchmann . Bicke u . Mitzger Ab # adam Leese , Bickern . Fohrmann Karl Bei kmarn Gicken Tochter : Wol . Weinbere , Röhl ug hausen . Bergm . Lülhe m Ströd er , Holsterhausen . A streichermer Louis ochmidi , vickern . Bram Michtel Bickern , Bergm . Herm . Olwert , Bckern . Schmiedeine ster Wilhe m Pankorst Eick l . Kupferichmied Vernhard Terdrack , E ckei . Bergm Wilhelm Schomburg . Holfte dausen . Zechenschmied Heinrich Otg ' lek , Holst zhausen . Breinser Joh unn Köbrrich , Eickel . Berzm . Ludoig kami nstt , Holiterhausen . Ber gm . Otto L ikel C ange . Be gm . Anton Bauer , Bichker : , Be am . Friedrich Scheibel , Röal nghaus n . Be am # in ich Bren mun , Röhlinghausen . Hetraten : # ram Heinrich Rusche mit Louise Reiahndt , beide Holsterhausen Berg m . Heimrich Stolze n 1 : Ma ia Hohl , beide Eickes . Beram Frdi hand Sa mist mit Elise bith Bolz beide Eick I . Bahnard . Gotll . D edr . Tiemarn , mit Witw : Christine Friederike Hagem eier , b ide Bickern . Sterbefälle : Josif August Thed : , 4 Mon , Bickern . Lisette Funke , 12 J , Lickern . H dwig Kiemeier , 8 J . Mon , Gickel . Beiriebsführer Albrecht , 35 J . 4 Mon , W iwe Maria Schüitfor # ed . Volldrinker , 80 . , Eick 1 . Ein durchaus erfahrener begen guten Lohn gesucht von 2n Karl Wenzel , Retthausen . Bekanntmachung . Ermäßigung des Drucksachen vortos im deutsch öfterreichisch . Wechselve : kehr . Vom 1 . März ab findet der für den i neren deutschn Verkehr ein geführte ermäßigte Portosatz von 5 Pfg . für Drucksachensendungen im . wicht von über 50 bis 1181 Gr . einschli ßlich aud in Verkehr mit rreich = Ungarn Anwendung . Der Staatesekritär des Reichs Postamts . rvo von Stephan . Bekanntmachung . Der dieherige provisorische Voll ziehungsbeamte Karl Krank u Wuttenscheid ist als Voll iehn gs beanter des Amtes Wattensche ' d und der G m inden . be g , Fresin bruch und Kö igssteele d fin tiv an gestellt und von mir bestätigt wo den . Gelsenklich u , 25 . F bruar 18 ° /1 Der Vorsitzende des Kreisauesche sses . J . V : von Besanntmachung . Der bisherig prov sorische Po iz : diener Eisenberg zu Bulmke ist als Polize diene der Gemei de Bu # mke definitiv angestellt , bestätigt und vereid pt worden . Gelsenkirchen , 21 Feb ua 1991 Der Vo sit nde des Kreisausschusse s . I . : von Rost . X1437 Au = und Verkauf 960 getragenen Kleidern , Uhren , Gold = und Silbersachen , sowie Möbeln aller Art empfiehlt sich Fr . A . Herder , Hofstraße Nr . 11 in Gellenbirchen Eine schöue Wohnung vo : 3 Zinm rn nedit Keller ist auf sofort oder s äter zu vermi ten . A skunt erteilt 309 I Kisse , Seifenkirchen , Dahuhofütr . 84 . Handelsregister des Königlichen Amts gerichts zu Celsenkirchen . Unter Nr 91 des Gesellschaftsregisters ist die , am 15 . Februar 1891 unter der Firma Bäumer & Co . errichtete , offene Handelsgesellschat zu Gelsenkirchen am ° . Februar 1891 engetragen , und si d als Gesellschafter vermerkt : 1 ) der Uh macher Josef Bäumer zu Crefeld , 2 ) der Uhrmacher u . Goldarbeiter Heinrich Sdel zu Geisen kirchen . 6s Beleuchtungs = Kalender für die Stadt Gelsenkirchen vro Monat März 1891 . Für Behörden , induhr . Etablissements , Grundbesitzer , Architekten , Markscheider 2e . In meinem Commissionsverlage erschien : Karle des Kreises Gelsenkirches , im Auftrage des Kreistages bearbeitet von A . Hofacker , Landmesser in Düsseldorf . 4 Blätter im Maßstab : 10000 . Die Karte enthält sämtliche Ge meinde = und Amtsgrenzen , jedes einzelne Haus in seiner natürlichen Gestaltung , sowie die Bäche , Flußläufe und sämt liche Grubenselder des Kreises . Preis der compl . Karte M . 10 . — . Einzelne Blätter werden nunmehr zum Preise von M . . — , für das Titelblatt und M . — für jedes weitere Blatt abgegeben . Carl Bertenburg ' s Buthmdlung , 674 Gelsenkirchen , Bahnhofstraße 81 . Tlorternor ! Stammler 2c . , Sprachleidende finden in meinem in Gelsenkirchen eröffneten Kursus freundliche Auf nahme und sichere Heilung . Me thode durchaus rationell und all seitig . Beste Referenzen und amt lich begl . Atteste zu Diensten . An meldungen sind baldigst erwünscht ! Matzke aus Burgsteinfurt , z . Zt . in Gelsenkirchen , Kirchstraße 9 , 1 . Et . C Gelsenkirchen , den 25 . Febrnar 1891 . Der Bürgermeister . J . . : Breiden " ach . 30 Evängelische Gefangbucher Ich bezeuge hiermit Herrn Matzke , Sprachlehrer aus Burgsteinfurt , daß derselbe mich von meinem seit früher Jugend eingewur zelten Stottern binnen kurzer Zeit befreit hat . Ich bin umso mehr in der Lage , dies Resultat mit dem aufiotignen Tanke auzuerkennen , als ich bereits an anderer Stelle ve : geblich seilung gesucht hatte , und kann meine volle Ueberzeugung dahin aus sprechen , daß die Methode des Herrn Matzke bei einiger Stubsamkeit von seiten des Schülers unbedingt zum Ziele führen muß . Cassel ( Welheiden ) , den 7 . Jan . 1884 . 207 Dr . phil . Berab . Wenderhold . Larden . Lelfarben , rocken , sowie zum Anstrich feitie berei et , bestes gekochtes hell Leinsl , sertige Jachfarben . Kautschuk = Fußboden = Glanzlad , mit und ohne Farbe . Ue Sorten Firnisse und Lacke . Ultramarin , grün u . blau . Giftfreie Stofffarben zum Auf ärden von Kieidungsstücken alle Art . Pinsel und Weissquäste in großer Auswahl , empfiedl ; zu billigsten Presen 3133 W . Schaler , 74 Baiudeätrate 74 Ein evar gelischs Dienstiädchen mit guten Zeugniss n zum 1 . April gesucht . 799 alserstraße Nr . 9 , Gelsenkirchen Evgl . Arbeiter = Verein Gelsenkirchen . Sonntag , den 1 . März er . , nachmittags 4 Uhr : Monots . Versammlung Taaes = Oldnung : 1 . Zahlung der monatl . Beit äge . 2 . Aufnahm : neuer Mitglieder . 3 . reinsanglegerheien . 4 . Auszahlung des Krankengeldes , Um zahlreiches Erscheinen bittet # Der Vorstand . Auf ein größeres Gut in Braun schweig wird auf sofort eine evang . Zausha terin gesucht . Dieselbe muß die Küche wie Tolkcrei vollständig verstehen . lduigen werden entgegen 17 1 799 lsenkirchen , Marktstr . 10 4 Schaufenster we den billig ebgegeben 799 J . Risse , Gelfenkirchen , Bahnhofstr . 34 . Wegen Erkrankung meines Dienst mädchens suche auf sofort zur Aushülfe ein treues , braves Nädchen . Frau Gustav Rocs , W Gelsenkirchen , Bahnhofstr . 87 . Ein Ladenlokal nebst Wohnung zum 1 . Mai zu vermieten . 691 Gelsenkirchen , Friedrichstr . 11 . z1 baven in der Buchdruckereißvon F . Dienst .
7RPTIRUC2F24WJ4EEEEQFOU6CWE2OZK3
"1891-02-27"
Emscher Zeitung. 1879-1904
4
ger
[ "Gelsenkirchen" ]
3034025-1
Westfälische Wilhelms-Universität Münster Universitäts- und Landesbibliothek
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der deutschsprachigen Presse . V . Dem Herrn über Leben und Tod hat es gefallen , unseren lieben unvergeß lichen Vater , Schwieger und Großvater , den Berginvaliden Heini Lindermang in ein besseres Jenseits abzurufen . Um stille Teilnahme bitten Die traueruden Hinter . bliebenen . Die Berdigung findet am Samstag Nachmittag 3 Uhr vom Trauerhause , Hofstraße Nr . 4 , aus statt . 706 Arbeiterkolonie ver # # Selanntmachung , betreff . die Zusammensetzung der in der Provinz Westfalen zur Durchführung der Invaliditäts = und Altersversicherung errichteten Schiedsgerichte . Auf Grund des § 72 des Reichsgesetzes , betreffend die Invalidi täts = und Altersversicherung vom 22 . Juni 1889 ( . = . = Bl . S . 97 ) wird die Zusammensetzung der in der Provinz Westfalen zur Durch führung der Invaliditäts = und Altersversicherung errichteten Schieds gerichte nachstehend bekannt gemacht . Invaliditäts = und Altersversicherungsanstalt Westfalen . VIII . Beziek des Schiedsgerichts : Kreis Gelsenkirchen . Sitz des Schielsgerichtes : Westfalen . Vorsitzender : Nordbeck , Königlicher Amtsrichter zu Gelsenkirchen . Stellvertretender Vorsitzender : Thediek , Königlicher Amtsrichter zu Gelsenkirchen . Beisitzer aus der Klasse der Arbeitgever : 1 ) ucke Wilh . , Bauunter nehmer zu Wattenscheid ; 2 ) Duisberg Aug . , Bergwerks direktor zu Ueckendorf . . . . Manmmeicter in Gesf . beisitzer : 1 ) Sander Frieor . , Maurermeister zu Gelsen kirchen ; 2 ) Wietfeld Carl , Anstreichermeister zu Gelsen krchen . Beisitzer aus der Klasse der Versicherten : 1 ) Friese Friedr . , Bauführer zu Bulmke Nr . 161/3 ; 2 ) Haverkamp , Fahr hauer zu Westenfeld . , Werswann in Gaelie . Hülfsbeisitzer : 1 ) Schieferecke Johann , Bergmann zu Gelsen kirchen ; 2 . Dropmann Hermann , Bergmann zu Gelsen kirchen . Berlin , den 11 . Februar 1891 . Der Minister für Handel und Gewerbe . In Vertretung : gez . Magdeburg . demokratische kümmern sich die Herren nicht . Sozialdemokratie gegen die Arbeiter ! jeden Versuch , einem Notstand abzut Zeichen , daß man sich hier auf Indem ich vorstehende Bekanntmachung zur öffentlichen Kenntnis bringe , bemerke ich , daß der Königliche Amtsrichter Herr Nordbeck Psetice # . und der Königliche Amtsrichter Herr Thedieck als Vorsitzender resp . Aus Rom wird der „ N . Ir . tellvertretender Vorsitzender am 16 . d . Mts . von dem Unterzeichneten der von Rudini in seiner Antrittsvereidigt worden ist . Wunsch nach Verbesserung dei Gelsenkirchen , den 20 . Februar 1891 . Läniglsiche Kanbrat . Italiens zu Frankreich in 1 Der Ju Pertrgtung ; freundlich aufgenommen worden sei , v . p . Ra41 , Regierung = Asesser . Frieden festigen kann , den vom Drei — Interessen zugute kommt . für = Sclanntma Behufs Neuwahl in der # lage von Repräsen tanten und Repräsentanten = Stell vertreter der Synagogengemeinde Gelsenkirchen für die ausscheidenden Herren und zwar : 9 . Repräsentanten : N . Wolf , B . Ferse , L . Posner , auf die Dauer von 6 Jahren und für den verstorbenen Herrn J . Bier mann für den Rest dessen Funktions periode bis 30 . Juni 1894 , d . Stellvertreter : L . Herz und M . Heinemann , auf 6 Jahre , habe ich Termin auf Donnerslag den 18 . März er . , vormittags 11 Uhr , in den Sitzungssaal des hie sigen Rathauses auberaumt und lade die stimmberechtigten Mitglieder hierzu ein . Das Wählerverzeichnis liegt vom 27 . d . Mts . bis incl . 6 . März er . zur Einsicht der Beteiligten im Zimmer 1 des Rathauses , Ah sraße 18 , offen und sind Rekla mationen während dieser Zeit dort anzubringen . Gelsenkirchen , den 24 . Febr . 1891 . Der Bürgermeister : 720 Battmann Tabentotal nebst Wohnung zu billigem Mietpreise . Wo ? sagt unter Nr . 739 die Geschästsstelle d . Ztg . Eine Wohnung von 3 Zimmern an anständige Leute per 1 . April zu vermieten . Wilhelminenstr . 46 , Schalke . 90 7oo Wilhe Zin junger Mann , mit der E deutschen u . franz . Corresoondenz , sowie mit der doppelten Buchführung vertraut . im Lohr = u Materialien wesen erfahren , sucht , gestützt auf gute Zeugnisse und prima Referenzen . bei bescheidenen Ansprüchen passende Stelle . Offerteu unter Nr . 766 an die Geschäftsstelle d . Ztg . erbeten . — tüchtige Erdarbeiter auf sofort gesucht von A . Knobbe jr . , Schalke , Essenerstr . Nr . 2 . Suche zu Ostern einen Tehrling mit guten Schulkenntnissen unter günstigen Bedingungen . 905 M . Stern , Gelfenkirchen , Theresienstraße . EEine zuverlässige Frau oder G ein älteres Mädchen zu Kindern gesucht . Von wem zu erfragen unter Nr . 782 in der Geschäftsstelle d . Zeitung . Ein eichrunn Dienstmädchen gesucht . „ 209 Selfenkirchen , Friedrichsr . 5 , eine Treppe . Ein treues zuverlässiges Dienstmädchen für Haus = und Gartenarbeit zum 1 . April für ein evang . Pfarrhaus auf dem Lande gesucht . Näheres Apotheke Bulmke . Ein junges Mädchen , das mehrere Jahre in einem Colonialgeschäft thätig gewesen , sucht auf gleich Stellung . Offerten unter Nr . 792 an die Geschäftsstelle d . Ztg . Eine gebrauchte , noch gut erha tene Bohrmaschine zu verkaufen . Carl Fasch . Geitenttrhe . Sohnhesstrete 1 . 40 36 werde ich am er Gewerbeschule für Frauen und Töchter In Schalke am Markt , Ecke der Kaiserstrasse . Unterricht wird in allen Handarbeiten , Maschinennähen , Wäscheruschneiden und Nähen , Kleidermachen and Bägeln erteilt . Anmeldungen werden zu jeder Zeit entgegengenommen . * Henriette Heide . 1 Roie Kreuz = Lotterie des Vaterländischn Frauen Breins IV under Allerhächstem Preieklerele Büre Maj . 14 . — ( e Aaisgrin . Ziehung am 17 . und 13 . April im Nathause in Cöslin . 3915 Gewinne im Werte von M . 95000 , M . 20000 10000 , 5000 , 3000 , 2000 2e . Loose à 1 M . ( 11 für 10 . ) Liste u . Porto 30 Pf . # < space > C e n e h m i g t < space > f ü r < space > d i e < space > g a n z e < space > M o n a r c h i e . < space > 16 . gr . Stettiner Pferde = Lotterie . Equi darunter ch . 2 vierspännige . 150 fcdell . wovon 10 Reitpferde gesattelt und gezäumt . . 909o à 1 ' , ( 11 Loose für 10 Mk . ) Liste u . Porto 30 Pf . , Einschreiben Loose u THIA . 20 Pf . extra , versendet das mit dem Vertrieb betraute ankgeschäft Kiehung 12 . Mai . 1991 . Hauptgew . 10 Egui pagen , darunter 2 vierspännige und Bankgeschäft . 11 Loose von beiden Sorten gemischt 10 Mark . Dal mII Sebräder C1at11g Bestellungen am bequemsten per Postanweisung , doch RUb . Th . Schlöder , BtStull . nehme ich auch Coupons und Briefmarken in Zahlung . Wiederverkäufer zum kommissionsweisen Verkauf werden überall angestellt . In Gelsenkirchen zu haben bei : M . Eisenhardt und G . Pfordte , Bahnhofstr . 17 . Mit dem heutigen Tage verlegte ich meinen Wohnsitz von Herne nach # # # Gelsenkirchen uun = und empfehle ich mich den geehrten Bewohnern Gelsenkirchens und der Umgegend zur Anfertigung von Bauplänen und Kostenanschlagen , zur Uebernahme von Bauleitungen , und Nevisionen von Baurechnungen . Weiden = Verpachtung . Die nachbenannten , in Nähe des Hauses Grimberg und der Zeche „ Unser Fritz " belegenen Emscher Weiden , und zwar : e . die sogenannte Grimberger Mittelweide , groß ca . 54½ Mrg . , Grimberger Neueweide , " von Rump ' sche Weide . „ Dienstag den 10 . März nachmittags 3 Uhr , im Lokale des Wirts Quiskamp zu „ Uuser Feitz “ einzeln , und zwar die Weiden ad s und d auf sechs , die Weide ad o auf vier nach einanderfolgende Nutzungsjahre , welche mit dem 1 . April er . beginnen , zur öffentlichen Verpachtung aussetzen . 6 Verpachtungsbedingungen sind schon vorterminuich bei mir zu erfahren . Gelsenkirchen . W . Behmer . nnunnnnAnnn * Frau 6 . Willms . Schalke , Wilhelmstr . 9 . en pflehlt eine graße Auswobl gesch mackvoll garnirte # # # Damen = und Kinderhütt sowie sämmtliche Neuheiten der Saison zu billigsten Preisen — Ferner empfeble : Brautkränze u . Schleier , Trauer - Hüte neueste Facons , große Auswahl , billige Preise . Wollwaaren , Kopfshawls , Handschuhe 2c . 99 * 810 zwischen Shalke = Gelsenkirchen = Wattenscheid . Richtung : Schalke = Gelsenkirchen = Wattenscheid . Schalke , Gasthof Döring ab — 81 940 11 1139 15 4 59 7u 767 ab 625 8w 9US 114 122 145 414 503 — 8 • " Wbshn . So gs gu gu 16 . 128 . — 8 — — 891 105 110 1200 — 40 — — ab — 844 1019 an 77 — 10 # 2 ab 719 — 1043 an 700 915 1058 Richtung : Wattenscheid = Gelfenkirchen - Schalke . Wattenscheid , Stadt „ ab 8w 92 — 1113 jM 31 zu zm Su # e „ Bahnhof an 824 949 — 1144 12 30 — 7iu 8U70 ab Be 944 — 1134 14 30 — 720 gU5 Gelsenkirchen , Bahnhof an — 102 — 1214 20 — 500 — — ab — 1019 1100 1200 200 — 65 — — Rheinischer Hof an 8i 1014 11m 1231 2m 3N ( 10 750 gere „ „ ab 834 1015 11m 1292 Dm zm 612 74 # gast „ Elberfelder Hof an 9 100 110 1240 Ju 4 ( u7 7n0 gas „ ab 9e 1094 1141 1241 249 42 60 — — Schalke , Gasthof Döring , an 9u 1024 11311231 2u 41 60 — — * ) Fährt nur an Sonn = und Feiertagen . „ „ „ * „ Bahnoof Wattenscheld , Bahnhof Stadt — 123 — 440 — — 20 — 62 — gu — — 245 — 600 — — 17 200 50 6e3 — 894 • gee 1 . Post . Morg . aus Gelsenkirchen # # 0 n Schalke 629 aus Schalke 7 — in Gelsenkirchen 750 in Ueckendorf 755 in Ueckendorf Rb . 709 u Wattenscheid 8 — uus Waltenläch an in Ueckendorf Rh . 890 in Ueckendorf 8 # in Gelsenklichen # # # # # Privat = Post = Fahrten . 2 . Post . Mitt . aus Gelsenkirchen 1130 in Schalke aus Schalke 1141 11 * in Gelsenkirchen 1145 in Ueckendorf 1210 in Wattensheid 1240 PRIGfahE aus Wattenscheid 1243 in Ueckendorf 115 in Gelsenkirchen 1 # Gefl . Aufträge werden schnellstens erledigt . Gelsenkirchen , den 9 . Februar 1891 . H . Kadach , Architckt , Friedrichstraße 12 . Großtes Täger neuester und bestanerkannter für Jamilien und Gew # belreibende empfehle unter 5jähr . Garantie . Reparaturen aller Systeme in eigener Werkstatt . Adelf Schmiat , Mechantter , Gelsenkirchen , Hochstraße 36 . K 95 347 9 trtel Gelsenkirchen , empfiehlt sein großes Lager fertiger Grabdenkmäler . Anfertigung von Denkmälern in jeder Größe und zu jedem Preise . Zeichnungen stehen gern zu Diensten . 8 . Post . abde aus Geltenkirchen 55 in Ueckendorf 61 in Ueckendorf Rb . 60 in Wattenscheid # # aus Wattenscheid 62 in Ueckendorf Rh . 64 in Ueckendorf 70 3 in Gelsenkirchen 7u in Schalke 709 aus Schalke 829 in Gelsenkirchin # # # Gewerbeschule für Frauen u . Töchter Gelsenkirchen , Friedrichstraße 6 , I . Stage . Am 1 . und 15 . eines jeden Monats beginnen neue Kurse in allen Handarbeiten , Maschinennäden , Wäschezuschneiden , Putz = und Kleidermachen , Bügeln , Buchfübrung , Vorberettungs Kursus für das Handarbeitslebrerinnen = Examen . Brofpekte gratis . Eugenle Schmidt , staatlich geprüfte Handarbeits = Lehrerin für höbere und mittlere Töchterschulen . Adrufestellen sind in Schalke : Gasthof Döring ; in Gelsenkirchen : Elberfelder Hof , Hotel C . W . Dieckmann , Hotel Feller , Jos . Walter scheid , K . zur Linde ; in Wattenscheid : Witwe Schulte , Hotel Brügge mann , Hotel Diekmann . Ueder etwa vorkommende Unregelmäßigketten bitte mir sofer Mitteilung zu machen . Leichenwagen , Extrawagen , Möbelfuhrwerk , aus Bestellung wird Seisenktrchen , im Juli 1993 . B . Wiluss . Hanbarernsschalt ! Am 1 u . 15 . eines jeden Monats beginnen ne e Curse in alln Hand arbeiten . Maschinennäben Wäsche nähen , Putz = u Kleidermach = n , sowie nach der leichtesten Meth de , wonach jede Dame ihe Kleider selbst an fertigen und in turzer Zeit sich in der Damenschneid rei aus bilden kann . Auch können F auen daran tei nehmen . Geschw . Dörner , Gelsenkirchen , Bahnhofstraße 17 , m Hause des Herrn Bäckermeisters Holtwick am Numarkt . Zum Selbstjärben empfehlen wir prachtvolle Zeugfarben , zum b quemen Auffrischen verschoffener Möbelstosse Kufburstfärden in verschiedenen Ruancen . Otten amp Kullenberg , Gelsenkirchen , Alter Markt . Braub amerschaft , Sophienau . Gtur . Vorlsch , Schlossermeister , Selsenkirchen , Hermannsplatz 17 , empfiehlt sich zur Ausfährung sämmtlicher Schlosser Maschineursparaturen etc . eic Meraubreherei . * Toten Zettel , Traner - Cirkvlare werden sschnell ndg — Schreis und Belemietmatertalfen F ' Dienst . Gell ulirch u Ostent ? * * Patent Schubkarren . — Fabrik : Berg . aladtach . schlacken , Stein abfälle u . Cokes asche , geeignetes Material für Wege und Bauplätze , können jeder zeit bequem abgefahren werden bei den 9406 Gelsenkirchener Guß stahl = und Eisenwerken vorm . Munscheid & Co . Gelsenkirchen , Bochumerstr Alleiniger Verkauf . Oeynhauser Graubrot von C . Koch und Oeynhauser G . auk raut von H . Schürmener kommt täglich frisch an . Bochumerstr . 19 . u . Georgste . 7 . „ Pollerberg . Jove = Kosffe , per Pfd . M . 1,40 . 1 , 50 , 1,60 , 1,70 , 1,75 , stets gut , liefert die Colonlal wearen - Handlung von M . Schröder , 6n Oraudausrschaft . Evang . Arbeiterverein Rotthausen . Sonntag , den 1 . März er . , nachmittags 4 Uhr , findet die Monatl . Versammlung im Vereinslokal beim Herrn Wirt H . Schitt statt Tages = Ordnung : 1 . Zahlung der monatl . Beiträge . 2 Aufnahme neuer Mitglieder . 3 . Auszahlung der Krankengelder . 4 Be einsangelevenheiten . Nach Erledigung derTages = Ordnun : Vortrag des Herrn Lehrer Ettwig = Rotthausen , wozu die Angehörigen der Mi glieder sreundlichst eing laden werd u . Um pünktliches und zahl eiches Ersche neu ersucht Der Vorkand . Unserm scheidenden Kameraden V . Heitkötter zum Antritt seiner Seereise 3 kräftige Hurrah ' s . Die Kameraden vom Marine - Verein . 791 Zahn = Arzt Dunkel , Gelsenkirchen , Ah - und Klosterstr . = Ecke 17 . Düngerstreu - Maschinen ( Patent Schlör ) stehen zum Ausleihen und Verkauf . Zugleich empfehle : Säemaschine „ Saxonia “ in jeder Spurbreite und Reihenzahl , sowie sämtliche landwirtschaftlichen Maschinen u . Geräte . Sämtliche Maschinen stehen zur Ansicht . Etwaige Reparaturen schnell und billig . Holsterhausen b . Wanne . W . Schulte = Möller , en Maschinenbauer . ( Hausmittel ) . Wenn Sie husten , nehmen Sie Osear wiebel Bonbons . Malzzucker Zwiebeleaft . 20 , 25 , 40 und 50 Pfge . Beutel zu haben in Gelseu kirchen bei Herren Otten & Küllenberg , Wwe . F . W . Pasch Nachf . , Gust . v Spetimann , Ernst Eich mann ; in Herne bei Herrn W . E . Neuhaus ; in Schalte bei HerruS Neuwahl , Funcke ; in Unser Fritz bei Herrn C . A . Niemeier ; in Wanne bei Herrn Leo Oelker . 629 Mietvertrag = Formulare in Bogen und Buchsorm wieder vo tätig 1 : der Buchdru teret 997 # rd Dienat . Gisen “ ! de , Marktstraße 13 .
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"1882-08-26"
Emscher Zeitung. 1879-1904
1
ger
[ "Gelsenkirchen" ]
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rapf kommt 9 waus Lopmmt ! “ wieder an sich pald zurück . den ehemaligen heute nur im inken “ , erzählt itliche Landes . de als lustige jahren umlief . stricker “ — sie Postenstehen , e für die Fa einer bedrohten einmal hörten f , et schüest ! “ zweiten vorbei : pringend , „ ich eda ! “ ruft der und den ; < space > s c h w i n g e n d , < space > Lüttche stohn ! “ nd eine zweite Zurücklassung chen gestellten aber retteten nte fortgesetzten preuß . Klassen 0 M . auf Nr . 00 M . auf Nr . 26 Gewinne von 12 772 15 858 38 760 39 364 70 074 77324 92 101 94 . 787 . 753 2195 2286 13 900 18 600 34218 37433 47575 57 992 70 093 70 246 80 908 81 418 87063 88 162 Gewinne von 8771 12046 19496 20 406 25 766 27257 33 034 33 294 38 939 39 786 46982 48 051 58 840 59 042 60 836 61 993 76 647 78 033 84 639 85 832 90 695 91 356 Zeit er geditionen . 250 Brillen . 0 Uhren 9 an . eure an hreu an . Uhrmacher , 0 prichstr . 00 15 schen und uselöl che sind in zu finden . Ksrart eser , senkirchen , ich Nr . 199 . Gelsenkirchen , Samstag , den 26 . August 1882 . 8 . Jahrgang . K Die „ Emscher Zeitung “ erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn = und hohen Feiertage . Wochen = Beilagen : „ Provinzial = Correspondenz " und „ Illustrirtes Emscher Sonntagsblatt “ . Druck und Verlag von F . Dienst in Gelsenkirchen , Annoncen Expedition für alle in = und ausländischen Zeitungen . — Verantwortlicher Herausgeber F . Dienst in Gelsenkirchen . eseeeerenccerenn . Abonnementspreis : Mark . 50 pierteljährlich im Voraus . Man abonnirt , außer bei der Expedition in Gelsenkirchen , Marktstraße 13 , bei allen Reichspostanstalten und bei den Filial = Expeditionen : Rud . Eick , Herne : . B . Balic , Bannz ; B . Vitzer , Betensged . 4 . Seni Insertionspreis : die = gespaltene Zeile Kleinschrift oder deren Raum 15 Pf . , Reklamen 40 Pf . Inseraten = Annahme zu jeder Togeszet . Allgemeines Organ für die Stadt Gelsenkirchen , für die Aemter Schalke , Ueckendorf , Wanne und Herne . Neueste Nachrichten . Karlsruhe , 20 . Aug . [ Befinden des Großherzogs . ] Aus Bad Kreuth kommen die besten Nachrichten über das Befinden des Großherzogs . Die schattenreichen Waldpartieen und die kräftigende Luft haben bereits den wohlthuendsten Einfluß auf die Reconvalescenz des Großherzogs in unverkennbarer Weise zu äußern begonnen . Das großherzogliche Paar gedenkt bis zum Schlusse des Monats in Kreuth zu verweilen . — In Silbnitz bei Nimpsch in Schlesien hat gestern die feierliche Beisetzung des daselbst am 9 . ds . im Alter von beinahe vollendeten 78 Jahren verstorbenen königlichen Ober = Ceremonienmeisters und Wirklichen Geh . Raths Grafen von Stillfried = Rattonitz und Alcantara stattgefunden . Alexandrien , 24 . Aug . Heute früh über fielen 50 berittene Beduinen die Ein wohner von Ramleh und begannen die Häuser zu plündern . Zwei Compagnien englischer Truppen wurden gegen dieselben gesandt , die Beduinen flohen und entkamen . Die Egypter errichten neue Geschützstände auf der Eisenbahn nach Kairo . Port = Said , 24 . Aug . Alle Eisenbahnen in der Nähe des Suezcanals sind nun mehr durch englisches Militär besetzt . Die Ab grabung des Süßwassercanals für Ismailia erfolgte in der Nähe von Mapangh . Die Frage der gemischten Ehen . Seit einiger Zeit beschäftigt sich die Presse lebhaft mit einer von der katholischen Kirche in der Diöcese Breslau angeordneten Neuerung bezüglich der Behandlung der gemischten Ehen . Unter „ gemischter Ehe “ versteht man eine Ehe zwischen Angehörigen verschiedener Con fession , insonderheit der evangelischen und katholischen . Die Einsegnung einer solchen Ehe hat in Preußen von jeher einen Streitpunkt zwischen der katholischen Kirche und dem die Rechte der evangelischen Kirche vertretenden Staate gebildet . Doch ruhte der Streit über diese Frage seit etwa 40 Jahren , nachdem noch in den dreißiger Jahren sehr lebhafte Kämpfe mit den Erzbischöfen von Köln und Posen Gnesen — von Droste = Vischering und Dunin — hierüber geführt worden waren . Den haupt sächlichsten Streitpunkt bildete hierbei stets die Frage der Kindererziehung , niemals aber wurde von katholischer Seite der Anspruch erhoben , daß eine evangelische Trauung neben der katholischen Kirche unstatthaft sei . Thatsächlich ist nach der Beilegung des Streites in der Praxis auch nie mals ein Verbot der evangelischen Trauung neben der katholischen von Seiten der katho lischen Kirche ausgesprochen worden und regel mäßig hat eine doppelte Trauung stattgefunden , wenn auch mehr und mehr das Verlangen des Versprechens katholischer Kindererziehung erhoben wurde . Erst neuerdings ist die evangelische Trauung neben der katholischen bedingungslos in der Diöcese Breslau von katholischer Seite verboten und hiermit der evangelischen Trauung der Charakter eines kirchlichen Ehehindernisses bei gelegt worden . Wie nachträglich bekannt ge worden , soll eine solche Bestimmung schon im Jahre 1864 von dem Papst Pius IX . erlassen worden sein ; thatsächlich befolgt wurde jedoch diese Neuerung nicht , und wenn jetzt bei der in diesem Sinne erfolgten Entscheidung einzelner Fälle in der Diöcese Breslau darauf hingewiesen wird , daß Papst Leo XIII . am 22 . Mai 1879 jene Bestimmung von Neuem verkündet habe , so kann doch nicht übersehen werden , daß dieselbe bis vor wenigen Wochen keine Anwendung ge funden hat und auch neuerdings im Königreich Sachsen in einem besonderen Falle nicht zur Anwendung gelangt ist . Es bleibt mithin die Thatsache bestehen , daß vor Kurzem in der Diöcese Breslau in dieser Beziehung eine voll ständige Neuerung eingeführt worden . Der Kirche wird nicht das Recht zu versagen sein , die Hindernisse festzustellen , welche die kirchliche Eheschließung unmöglich machen . Auch die evangelische Kirche hat nach Einführung der Civilehe von dem Recht , die Trauungsfrage selbstständig zu regeln , Gebrauch gemacht , indem sie in der Trauungsordnung vom 27 . Juli 1880 bestimmte , daß gemischte Ehen verboten sind , wenn „ vor deren Eingehung der evangelische Theil die Erziehung sämmtlicher Kinder in der römisch = katholischen Religionsgemeinschaft zuge sagt hat . “ Aber in der Aufstellung der Ehehindernisse darf doch keinerlei Willkür stattfinden , welche sich einerseits mit der bestehenden Gewohnheit , anderseits mit der staatlich anerkannten Gleich berechtigung der anderen christlichen Religions gesellschaft und vor Allem mit den vom Staate anerkannten und beschützten Rechten der Unter thanen in Widerspruch setzt . Wenn die katho lische Kirche — wenigstens in einer Diöcese so weit geht , daß sie allem Herkommen zu wider die Trauung der gleichberechtigten evan gelischen Kirche als ein Ehehindernis in ihrem Sinne behandelt , so übt sie damit eine Nicht achtung gegen diese und heftet der evangelischen Trauung einen Makel an . Es wird Sache der evangelischen Kirche sein , sich gegen diesen Uebergriff zu wehren . Aber auch der Staat kann dieser Neuerung gegenüber nicht die Augen zudrücken ; denn die von der katholischen Kirche als „ unehelich " be handelte gemischte Ehe trifft ja nicht nur Mitglieder der katholischen und evangelischen Kirche , sondern vor Allem Unterthanen des Staates , welche einen Anspruch darauf haben , daß ihr eheliches Verhältnis nicht nur rechtlich ( für welchen Zweck die Civilehe einge führt ist ) anerkannt , sondern auch gesellschaftlich geschützt und vor Mißverständnissen , welche durch die Unehelich = Erklärung von Seiten der katholischen Kirche hervorgerufen werden können , bewahrt wird . Mit der Einführung der Civilehe hat der Staat nicht darauf verzichtet , die Rechte seiner Unterthanen gegen einseitige Uebergriffe und Machtansprüche einer Kirchengemeinschaft zu schützen . Ihm liegt die Wahrung des kirchlichen , wie bürglichen und socialen Friedens ob , und er wird und kann daher nicht unterlassen , diese Neuerung mit seinem ganzen Einfluß zu bekämpfen . Gerade die Aufregung , welche dieselbe nicht nur in evan gelischen , sondern auch in katholischen Kreisen hervorgerufen , ist ein Beweis dafür , daß es sich hierbei nicht um rein innerkirchliche , sondern um Verhältnisse handelt , die in das bürger liche und darum staatliche Leben tief einschneiden , und hiermit ist von selbst die Pflicht des Staates gegeben , den diese Verhältnisse berührenden einseitigen kirchlichen Neuerungen , die den Frieden nicht fördern können , entgegenzutreten . Wenn aber die oppositionelle Presse aus diesem Vorgang eine Verantwortlichkeit der Regierung herleitet und ihr einen Vorwurf daraus macht , daß nicht sofort in die Kriegstrompete geblasen , so giebt sie sich einem doppelten Irrthum hin . Abgesehen davon , daß die gegenwärtige Kirchen politik für katholisch = kirchliche Anordnungen aus dem Jahre 1864 nicht verantwortlich gemacht werden kann , würde ein öffentlicher Streit , so lange die Thatsachen nicht vollständig klar liegen und so lange nicht der Weg der Ver ständigung und die Möglichkeit einer Ab änderung der versuchten Neuerung ausgeschlossen ist , kein Zeichen von Klugheit und Staatsweisheit sein . Politischer Tagesbericht . * Berlin , 25 . August . Die „ National liberale Correspondenz “ schreibt : Herr von Schlözer weilt zur Zeit bei dem Reichskanzler in Varzin . Ohne Zweifel wird es jetzt entschieden , auf welcher neuen Basis die gänzlich ins Stocken gerathenen und ver fahrenen Verhandlungen mit der Curie wieder aufgenommen , oder ob sie überhaupt ruhen ge lassen werden , nachdem man sich von der gänz lichen Aussichtslosigkeit hat überzeugen müssen , auf dem bisher eingeschlagenen Weg vom Fleck zu kommen . Wir hoffen das letztere . Was wir seit Jahresfrist auf kirchenpolitischem Ge biet erlebt , war eine fortgesetzte Kette von größeren und kleineren Zugeständnissen und Rücksichtnahme gegenüber der Curie und als Erwiderung Beleidigungen , Feindseligkeiten , Herausforderungen auf der ganzen ultramon tanen Linie , von den kirchlichen Oberen bis zur Presse , nirgends aber auch nur das geringste Zeichen thatsächlichen Entgegenkommens und ehrlichen Strebens , die Schwierigkeiten aus dem Wege zu räumen . An diesem einfachen Sach verhalt kann keine Beschönigung etwas ändern . Es wäre kaum mehr zu verstehen , wenn man nach all diesen bittern Erfahrungen in der bis herigen Weise fortfahren sollte und sich der Hoffnung hingeben könnte , durch Entgegen kommen und Zugeständnisse irgend etwas an deres zu erreichen , als Steigerung der Ansprüche und der Schroffheit im Auftreten bei dem andern Theil . Und wenn wenigstens die ultramontane Partei auf nichtkirchlichen Gebieten der Politik sich als werthvolle Bundesgenossin der Regierung erwiesen hätte ! Dann wäre es nicht zu billigen aber zu begreifen , wenn die letztere durch ihre entgegenkommende Haltung in der Kirchenfrage sich dankbar erwiese . Aber was hat denn das Centrum in außerkirchlichen Fragen dem Reichskanzler zu Gefallen gethan ? Nichts von irgend welchem Belang . Wenn ein practischer Rechner , wie der Reichskanzler ist , nach Allem was in jüngster Zeit geschehen , noch immer an dem Gedanken festhalten sollte , durch Verhandlungen mit der Curie zum kirch lichen Frieden zu gelangen und mit Hülfe des Centrums seine politischen Pläne durchzu u . Sscher erren Verzte . ultinte Dienst . mehr ! weltberühmte tur hreiben Hun enigen Tagen nden . Jedes seumatismus nach mehr reiden . Eine Versandt in amm Inhalt packung zu 388 enberg , san ) . 75 er Mann , nwaaren = var , findet dem Bureau inenfabrik . 208 besorgt I . November ung then gesucht . 208 betorst V . Dienß . Lesefrüchte . Gedorsam , durch Schläge eingebläut , ist etwa Thierisches und entzieht dem Menschen das Schönste was er hat , das Bewußtsein einer freien Unter werfung unter das Gesetz . Daher schlugen aud die Alten nur ihre Sclaven . ( Jacobs . ) 99 Des Paters Schuld . Original = Novelle von Mary Dobson . Die Folgen des Falles und des erlittener Stoßes im Verein mit ihrem stets vorhandenen rheumatischen Leiden , dem indeß die energisch Frau wenig Wichtigkeit beimaß , konnten nat seiner Ansicht leicht gefährlich werden , er riet daher zu einer mehrwöchentlichen Cur in W bevor die Reise nach Italien angetreten wark und befürwortete dringend , diese sobald wi nöglich zu unternehmen . Wenngleich anfänglich die Fürstin sich dieser Aenderung des ersten Reiseplanes nich entschließen konnte , so gab sie doch den ver einten Vorstellungen der Ihrigen , des Arzte und der aufrichtig um sie besorgten Freund Prnd für Anfang September ward de Ginste in W . in Aussicht genommen . Gro Sternfeld , der in einem andern süddeutschen Bad vorher einen Freund besuchen mußte , wollte sogleie vorthin reisen , um für die Bequemlichkeit seine Lante geeignete Vorkehrungen zu treffen . Als endlich aber alles bestimmt und be sile ene u zwar im Wohnsaal und zur The astigten : Furstn mit der ihr etgene „ Nun aber ist genug von mir un neiner Krankheit geredet , und ich ersuche jetz Anwesenden sich auf bessere Weise zu be • # ia en . letzte Abend , den sie gleich den heutigen hier verleben werden ! " Graf Sternfeld leistete der indirecten Auf forderung seiner Tante Folge ; es ward ein Spieltisch angeordnet , an welchem sie , Graf Roden , sein Neffe und Doctor Grevenhorst , welcher wiederum diese Nacht in Sternfeld blieb , Platz nahmen , während die beiden Comtessen sich in das naheliegende Musikzimmer begaben , wo Gräfin Thekla sich der vorhandenen Albums und Mappen bemächtigte , während ihre Freundin eins der Lieder zu singen begann , die sie erst kürzlich aus Dresden mitgebracht . Als Graf Sternfeld , der ihnen eine Weile Gesellschaft ge leistet , zu den Spielenden zurückkehrte , sah er , daß nicht allein die Partie begonnen , sondern die Betreffenden auch mit dem größten Interesse das Schicksal ihrer Karten verfolgten . „ Wollen Sie nicht meinen Platz einehmen , Herr Graf “ , sagte Lientenant von Roden , der zwar ein leidenschaftlicher und gewandter Spieler , doch gern in der Nähe seiner Cousine verweilt hätte , um sie zu beobachten und jedes Zusammensein mit Roderich Blum verhindern zu können . „ Später , Herr von Roden “ , entgegnete der Angeredete , „ vorerst aber muß ich mich einmal im Krankenzimmer umsehen , das leider heute der arme Kuno noch nicht ver lassen kann ! “ Nach wenigen Secunden betrat er das Gemach seines Freundes . Hier brannte in einiger Entfernung von dessen Bett auf einem Tisch die verhängte Lampe , und Roderich Blum las laut aus einem neuen geschichtlichen Werk , dessen Inhalt jedoch den Kranken nicht wie sonst fesselte , was aber dem der Inhalt ging . Ersterer sann aber die Mittheilung seines Vater nach und legte sich dabei die Frage vor , weshalb wohl seine Schwester so entschieden die Werbung ihres Vetters zurück gewiesen habe , eine Thatsache , mit der er jedoch vollkommen einverstanden war , da er diesen nicht liebte , und ihm nur eigensüchtige Absichten zuschrieb . Plötzlich aber kam ihm ein Gedanke , den er , einmal erfaßt , nach allen Richtungen hin verfolgte , dabei aber einen langen , forschenden Blick auf seinen Freund heftete und schließlich sich wunderte , daß er ihm nicht schon früher gekommen . Von diesem Augenblick stand es in ihm fest , daß Thekla und Roderich Blum sich liebten ; er hätte von Herzen gern seinen Freund als Bruder willkommen geheißen , doch war bei den Ansichten seines Vaters nicht daran zu denken , und Thekla mußte ihre Liebe diesen zum Opfer bringen . Sein Nachdenken , wie seines Gesellschafters Vorlesung ward hier durch Graf Sternfelds Eintritt unterbrochen , der sich zu ihnen setzend , ihnen zuerst von dem für seine Tante bestimm ten Curaufenthalt in W . erzählte und , nachdem dieser von ihnen besprochen , hinzufügte “ : „ Unsere Ankunft in W . wird in die Zeit fallen , wo Du , Kuno , Dich Deines Beines wegen in H . aufhalten mußt , und werden Mathilde und ich Dich dort besuchen ! “ „ Und zugleich mein Schicksal erfahren " , erwiderte der Kranke . „ Ich selbst bin neu gierig , was der so berühmte Professor sagen wird ! “ „ Mich freut es , daß Du auf Doctor Grevenhorsts Wunsch eingegangen bist “ , bemerkte Chirurg von so bedeutendem Ruf auch für Deine Knieleiden noch Rath und Hülfe wüßte ! " „ Ich hege in dieser Beziehung wenig Hoff nung " , entgegnete sein Freund , „ dennoch ist es in meinem Alter schwer , sich an die Ueberzeugung zu gewöhnen , mit Stock und Stütze durchs Leben gehen zu müssen ! " „ Muth ! Muth , Kuno ! “ rief ermunternd Graf Sternfeld . „ In einem Jahr ist schon viel gewonnen , nach dem zweiten aber wird der Majoratserbe von Rodenberg ein wenn auch nicht blühender , doch genesender junger Mann sein ! “ „ Der Majoratserbe von Rodenberg ? " wiederholte bitter der Kranke . „ Als solcher sieht sich , wie ich heute wieder erfahren , mein Vetter Friedrich mit der größten Sicherheit an — — „ Wieder diese Gedanken , Kuno ! " unter brach ihn Sternfeld . „ Wenn ihr wüßtet , was mir mein Vater mitgetheilt ! — Es wird schon der Augenblick kommen , wo mir eine Mittheilung an Euch ge stattet ist ! “ Fragend und verwundernd sahen sich die Freunde an , blickten aber zugleich besorgt auf den Kranken , dessen Wangen geröthet waren , während seine Augen zornig funkelten und Graf Sternfeld sagte warnend : „ Ruhe , Kuno , keine Aufregung , nur dadurch sorgst Du für Deine Gesundheit und zerstörst etwaige Pläne , wenn er diese wirklich hegen sollte ! “ „ Er hegt sie — verlaßt Euch darauf ! " fuhr Kuno von Roden unverändert fort .
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führen , so begreifen wir diese Illusionen nicht mehr . — Der Minister für Landwirth = schaft hat von den betreffenden Bezirken schleunnigst Berichte darüber eingefordert , welche Flußthäler infolge der Regengüsse der letzten Wochen vorzugsweise durch Ueberschwemmungen gelitten haben , welche Ausdehnung die letzteren hatten , und wie groß sich ungefähr der daraus erwachsende Schaden gestaltet . Die bezüglichen Erhebungen sind bereits im Gange , ihre Er gebnisse müssen bis zum 26 . d . Mts . an die Unterbehörden und bis zum 31 . d . Mts . den Landrathsämtern eingereicht sein . + Unsere Fortschrittler und Frei händler wollen bekanntlich alles besser wissen als der Reichskanzler . Als dieser im Reichstage die starke Auswanderung auf die durch die Schutzölle herbeigeführten besseren Lebens bedingungen der Vereinigten Staaten Nord amerikas und auf den Druck der preußischen Klassensteuer zurückführte , war man sofort mit der bekannten Manier , entgegenstehende Ansichten zu „ widerlegen “ , bei der Hand . Man machte vielmehr die deutsche Schutzzollpolitik für die Zunahme der Auswanderung verantwortlich und ein Blatt ging sagar so weit , die Ende Juni bemerkbare Abnahme der Auswanderung mit der Ablehnung des Tabakmonopols ( statt mit dem immer deutlicher hervortretenden Auf schwung der Industrie und mit den besseren Ernteaussichten ) in Verbindung zu bringen . Ueber diese Blindheit und Verbissenheit auf völlig unhaltbare Ansichten machte sich nun ein echt republikanisches Blatt Nordamerikas , die „ New = Yorker Zeitung “ in gebührender Weise lustig . Sie verspottet die von jenem fortschrittlichen Blatt vorgeführten Erklärungs gründe und hält namentlich die Ansicht , daß die Ablehnung des Tabakmonopols eine Abnahme der Auswanderung verursacht habe , für „ komisch " . „ So schnell — sagt mit Recht die „ New = Yorker Zeitung " — entschließt man sich im bedächtigen Deutschland nicht zur Auswanderung oder zum Aufgeben derselben , daß sich von heute auf morgen die Einwirkung eines Reichstagsbe schlusses geltend machen sollte . " Das Blatt findet vielmehr , daß Fürst Bismarck die Gründe der starken Auswanderung — als die durch die Schutzzollpolitik verbesserte Lage Nordamerikas , welche unsere Mitbürger zur Auswanderung dahin verlockt , und den Druck der Klassensteuer in Preußen — sehr richtig auffasse . Dieses Zeugnis eines Unbetheiligten und Unparteiischen wird aber selbstverständlich nichts dazu beitragen , daß sich unsere Fortschrittler und Freihändler von ihren tendenziösen Ansichten und Irrthümern bekehren . § Die Vorgänge in dem Wahlkreis Pinneberg , wo sich Eugen Richter in demon strativem Widerspruch gegen die Neumünsterer Verständigung aller liberalen Richtungen als Candidat gegen den nationalliberalen Abg . Schütt , den hauptsächlichen Befürworter eines gemeinsam liberalen Vorgehens , hat aufstellen lassen , ge winnen eine weit über die locale Bedeutung hinausgehende Tragweite und könnten für die Gestaltung der Parteiverhältnisse von großer Wichtigkeit werden . Das Vorgehen Richters findet in der schleswig = holsteinschen liberalen Presse die entschiedenste Mißbilligung , auch die Berliner Fortschrittspresse hält mit ihrer Zu stimmung zurück . Die „ Kieler Ztg . “ sagt sehr deutlich : „ In Wahrheit liegt die Sache so , daß die Richter ' sche Candidatur in Pinneberg nur unternommen zu sein scheint , um das Einigungs werk und den Einfluß Hänels zu untergraben . “ Auch die „ Voss . Ztg . “ charakterisirt den Vorfall als eine Differenz zwischen dem Berliner Central = wahlcomite der Fortschrittspartei und dem Sonntagsfeier . Um eine würdige Sonntagsfeier ist es etwas Großes ! Wer in Stadt und Dorf das geschäftige Leben der Handwerksstuben und Bauernhöfe betrachtet hat , weiß , was der Sonn tag bedeutet . Wenn die sechs Arbeitstage vor handen sind , dem kleinen Mann sein Brod zu verschaffen , so ist der Sonntag eingesetzt , seiner Seele Nahrung zu geben , ihn zu erinnern , daß sein Hergott lebt , daß die Natur schön ist , daß es Menschen giebt , die er liebt und die ihn lieben , daß es gute Bücher giebt , fröhliche Ge selligkeit , Freude , lachen und Genuß . Jedem thätigen Menschen ist der feierliche Tag mit seinem Glockengeläut , mit der Ruhe in Hof und Acker so viel werth , als die sechs Arbeits tage vorher ; denn er weiht ihm die ganze nächste Woche . Die Gespanne ruhen aus . Be haglich stampfen die Pferde im Stalle und knuspern am Heu vornehm und wählerisch , und das müde Fleisch quillt wieder kräftig auf unter dem glänzenden Haar . Auch der Zugochs liegt wiederkauend und wie ein vornehmer Herr auf seinem Stroh und brüllt den eintretenden Herrn wohlwollend an . — Und das Hofgesinde ! 6 Tage sind sie ernst an einander vorbeigegangen , kurze Worte , ein trockner Scherz war ihre Rede ; heute am Sonntage sind sie nicht die selbigen Menschen . Zuerst der reine Hemds ärmel ! Wieviel Selbstgefühl liegt in der weißen , dicken , aufgeblähten Leinwand , welche den Kieler Ausschuß der liberalen Partei in Schleswig Holstein , oder wenn man die Sache auf Personen zuspitzen wolle , zwischen Richter und Hänel . Eine der „ Voss . Ztg . “ „ aus dem Schoße des Kieler Ausschusses " zugehende Correspondenz sagt : „ Hänel hat sich für die Vereinbarung mit den Nationalliberalen so engagirt , daß er entschlossen sein muß , sie nothwendigen Falls mit aller Energie zu vertheidigen . Die Möglichkeit einer Verständigung zwischen Richter und Hänel scheint definitiv beseitigt . “ Und Herr Hänel selbst bestätigt in einem soeben veröffentlichten Schreiben , daß er an der Verständigung fest halten werde , und fügt die bemerkenswerthe Mittheilung hinzu , daß er bei seinem ernst haften und ehrlichen Versuch die Liberalen zu einigen wohl gewußt habe , daß innerhalb seiner eigenen Partei eine Richtung , vorhanden und grade in den bestehenden fortschrittlichen Or ganisationen vertreten sei , welche einer solchen Verständigung offen und im Stillen schwere Hindernisse bereiten werde . — Es ist mit diesem Vorgange handgreiflich bewiesen , daß die Fort schrittspartei , soweit sie dem Commando Richters folgt , eine ehrliche und aufrichtige Ver ständigung unter den liberalen Par teien garnichtwill , ihr die größten Hinder nisse in den Weg legt und , wenn sie trotzdem zu Stande kommt , ihr einfach die Anerkennung verweigert . Nunlasse man uns aber auch seitens dieser fortschrittlichen Gruppe mit Einigkeitsphrasen fernerhin in Ruhe ! Was für eine Einigkeit die Berliner Fortschrittskreise im Sinne haben , sehen wir an den schleswig = holsteinschen Vorgängen . — In Sachen der gemischten Ehen meldet die „ K . . “ : Conservative und ultra montane Blätter liegen noch immer in heftigem Wortgefecht über den Erlaß in Sachen der ge mischten Ehen . Während die erstern mit Energie auf die der evangelischen Kirche angethane Schmach und Beschimpfung hinweisen , bemühen sich die ultramontanen Blätter , den Erlaß so darzustellen , als ob er ganz unverfänglich und harmlos sei und keinerlei Neuerung enthielte . Sie mögen darin recht haben , daß er im Grunde etwas Neues nicht ist , sondern nur eine alte Anschauung der katholischen Kirche , die man wieder einmal für gut gefunden hat , auszu sprechen . Gebessert wird damit die Sache frei lich nicht . Grade die Thatsache , daß man es an der Zeit findet , die schroffsten Anschauungen früherer Tage wieder öffentlich zu proclamiren , ist bezeichnend für den Grad dessen , was man sich im unlramontanen Lager ohne Scheu wieder erlauben zu können glaubt . Dieser einzelne Zwischenfall wird vielleicht die Freundschaft zwischen unsern evangelischen Reactionären und den Ultramontanen dauernd nicht zerstören . Man wird es beiderseits für zweckmäßig halten , das unliebsame Vorkommnis , nachdem es genug Staub aufgewirbelt hat , wieder in Vergessenheit gerathen zu lassen . Allein der Vorfall mahnt doch den Staat , daß er , um seinen paritätischen Charakter und seinen innern Frieden ernstlich aufrecht zu erhalten , wachsam sei und vor jeder allzugroßen Vertrauensseligkeit sich zu hüten hat . Die conservativ = ultramontane Allianz hat sich bei dieser Gelegenheit , mag sie auch für einzelne Zwecke und in der Verwirrung der heutigen Situation noch einmal wieder zusammengefügt werden , in ihrer innern Unwahrheit gezeigt . * Der Bischof Herzog von Bres lau hat heuer das Bergnügen , als ein in der Presse „ gefeierter “ Mann zu gelten , und des halb durchzieht dieselbe wie ein rother Faden die Angelegenheit in Sachen der gemischten Ehen . Von großer Bedeutung ist ein Proclama , welches bisher in zwei Breslauer Kirchen au geschlagen war , da sselbe lautet nach der „ Post “ : kräftigen Arm des Knechtes umschließt . Mit großem Behagen sieht er auf die reinliche Farbe , während er pfeift , die blaue Tuchjacke säubert und den Kupferbeschlag seines Pfeifen kopfs von Maserholz polirt . . Durch die ganze Woche hat die Magd sich auf die Stunde ge freut , wo sie sich hübsch machen und das neue Mieder anlegen kann ; heute steht sie glücklich vor der Thür des Hauses und legt die Hände übereinander . Alle fühlen sich sauber , sie fühlen sich hübsch ; heute gefallen sie und finden selbst Gefallen am Leben . — Tretet in die Tagelöhnerhütte nebenan . Die Frau hatte in der Woche wenig Zeit für ihre Wirthschaft , denn sie und ihr Mann haben ihre Arme auf sechs Tage vermiethet . Das ein fache Essen mußte in einer Stunde mit müden Hände bereitet und schnell verzehrt werden , und den Kindern fehlte durch den ganzen Tag die Anfsicht der Mutter . Heute hat die Frau am frühen Morgen Stube und Geschirr ge scheuert ; jetzt durchflicht sie die Zöpfe des kleinen Mädchens mit schmalem rothem Band und fieht dabei , wie hübsch die Augen und rosigen Bäckchen der Kleinen sind . Nach der Kirche wird sie fettdurchwachsenes Schweinefleisch kochen und ihre besten Klöße dazu machen , damit ihr Mann sie lobe . Nachmittags führt sie die Kinder vor den Augen des Dorfes vorüber zur Großmutter ; abends giebts Eierkuchen . Ihr Mann ist kein Säufer ; sie wird im Freien mit den Nach barinnen plaudern und ihn erwarten ; er wird bei guter Zeit zurückehren und freundlich gegen „ Katholisch Brautleute können eine vor Gott und der Kirche gültige Ehe nur schließen vor ihrem Pfarrer und zwei Zeugen und nur durch diese kirchliche Eheschließung das hl . Sacrament der Ehe empfangen . — Ist nur der eine Theil der Brautleute katholisch , der andere aber protestantisch , soll also eine Misch ehe eingegangen werden , so kann dieselbe eben falls nur durch die katholische Trauung kirchlich gültig geschlossen werden . Katholische Braut leute sollen deshalb , ehe sie auf das Standes amt gehen , um den Civilact zu beantragen , sich vorerst mit ihren Taufzeugnissen bei dem Pfarrgeistlichen melden , um das katholische Aufgebot und die Trauung zu bestellen . Die jenigen Katholiken , welche mit einer bloßen Civilverbindung vor dem Standesbeamten sich begnügen , ohne nachher kirchlich sich trauen zu lassen , oder welche , wenn der eine Theil pro testantisch ist , nachher von einem nichtkatho lischen Prediger sich einsegnen lassen , werden von der katholischen Kirche als christliche Ehe leute nicht anerkannt . Sie schließen sich da durch von dem Empfang der hl . Sacramente und den kirchlichen Ehrenämtern als Pathen , Trauzeugen , Kirchengemeindevertreter und der gleichen aus . Ihre Kinder werden kirchlich als unehelich betrachtet , weshalb auch die Mutter nach der Taufe keinen Kirchgang halten darf . „ Ebenso können blos Civilverbundene , wenn sie unbußfertig sterben , des kirchlichen Begräb nisses nicht theilhaftig werden . — Derselben kirchlichen Strafe machen jene katholischen Eltern sich schuldig , welche ihre Kinder nicht taufen lassen . Die katholische Seelsorgsgeistlichkeit . “ Hierüber äußert sich das Stöckersche Organ , der „ Reichsbote “ wie folgt : „ Wir . . . . müssen constatiren , daß diesem Proclama gemischte Eheleute , welche von einem nichtkatholischen , d . h . protestantischen Prediger getraut sind , nicht als „ christliche Eheleute " anerkannt , vielmehr ihre Kinder als „ kirchlich unehelich " betrachtet werden . Hiernach wird also der evangelischen Trauung abgesprochen , daß durch sie eine christliche , ja überhaupt eine Ehe begründet werden könne . Was der katholische Priester nicht getraut hat , das ist in den Augen der katholischen Kirche keine christliche Ehe und die aus derselben ent sprossenen Kinder sind kirchlich , d . h . in den Augen der Katholiken , unehelich ! — Die katholische Kirche kann ihre Mitglieder , welche ihre Mischehen von evangelischen Pfarrern trauen lassen , in Kirchenstrafen nehmen , aber sie darf solchen Ehen nicht den christlichen , ja überhaupt den Ehecharakter absprechen ; das ist eine schwere Beleidigung unserer evangelischen Kirche , und in den Augen des katholischen Volkes wird dadurch auf uns Protestanten die Schmach der Unehelichkeit geworfen . Das ist eine Beleidig ung , welche wir uns nicht können gefallen lassen . Wenn der Trauung durch den evangelischen Geistlichen die Möglichkeit abgesprochen wird , eine christliche Ehe constituiren zu können , so liegt darin überhaupt ein Angriff auf den christlichen Charakter der Amtsthätigkeit der evangelischen Geistlichen und der evangelischen Kirche . Und da beklagt sich die katholische Presse noch darüber , daß wir das nicht mit freundlicher Miene hinnehmen , und wirft uns sogar „ Hetzerei “ vor . Wenn dann einmal dies Wort gebraucht werden soll , so fragen wir : Giebt ' s eine größere und schändlichere Hetze als die , welche in diesem Proclama gegen die evangelische Kirche geübt wird ? Wir wissen sehr wohl , daß dieses Proclama keine rechtliche Bedeutung hat , aber um so größer ist seine moralische und politische . Solche Proclama sind im höchsten Grade geeignet , den confessio nellen und bürgerlichen Frieden zu stören , sie sein . Unterdeß steht ihr Hausherr bereits im Sonntagsstaat mit geschwärzten Stiefeln in be dächtigem Gespräch mit einem vorübergehenden Bekannten ; er klopft dabei seinen Jungen auf den blonden Kopf und fühlt sich als ein ganzer Kerl . Hold der Tag , wo der Arme Selbst gefühl gewinnt ; wo der Besitz eines zweiten Hemdes , eines besseren Kleides und das Gefühl der Freiheit von den Mühen des Lebens zuver sichtlich , heiter , lebenslustig macht ! Wer dies dem Arbeiter verkümmert durch den Zwang übermäßiger Arbeit , ist grausam und begeht ein schweres Unrecht an seinem Nebenmenschen . Es ist darum ein schlechter Brauch , der in manchen Orten eingerissen ist , den Vormittag des Sonntags zu den Arbeitstagen zu schlagen , nicht sowohl , weil dem Arbeiter dadurch einige Stunden der Ruhe genommen werden , sondern deshalb , weil gerade diese Stunden eine eigen thümliche Bedeutung haben . Am Sonntag Vor mittag ist der Mensch in Deutschland still , fried lich , in sich gekehrt , geht zur Kirche , überdenkt sein Leben , seine Liebe , seinen Gott ; er liest , er schreibt an seine Familie , er sammelt sich und bereitet sich vor für die Freuden und Leiden der nächsten Woche . Der Sonntag Nachmittag ist in Deutschland ein lustiger Ge selle , ein Lebemann ; da sucht einer den andern , und in Gesellschaft sucht man das Vergnügen . Es ist unrecht , wenn der Meister seinem Ge sellen nur die Zeit des Vergnügens freiläßt , die Zeit des Gottesdienstes aber wegnimmt . Dann fehlt dem Sonntage die Weihe und dem denn wir Protestanten können uns das unter keinen Umständen gefallen lassen . “ Die „ Post “ referirt kurz , indem sie hinzufügt : „ So interessant dieses den Betheiligten sein mag , so hat sie doch den sehr großen Uebelstand , daß sie die Geister verwirrt . That sache ist , daß das Bestreben der katholischen Kirche , Mischehen zu verhindern , von Herrn Stöcker als durchaus berechtigt angesehen wird , und daß er das Gleiche für sich in Anspruch nimmt . Nun wachsen allerdings die Bäume nicht in den Himmel , aber wenn die beiden Seiten ihren Willen durchsetzten , so hörte in dem preußischen Staat das Connubium zwischen Katholiken und Evangelischen endlich auf und mit einiger Fantasie kann man sich den dann entstehenden kirchlichen und politischen Frieden ausmalen . Herr Stöcker lebt unter dem Ver hängnis , das Verständnis mit den Näher stehenden nicht zu finden und nicht finden zu wollen , und lieber mit dem äußersten Gegner zu gehen , ein Verhängnis , welches allerdings in der von Parteiwuth durchwühlten Zeit auch über Politikern schwebt . — Staatspfaarrer Sterba ver öffentlicht im Reichsboten folgendes Schreiben : Leschnitz , 17 . August 1882 . Hochgeehrte Redaction ! Die Staatspfarrer müssen sich allerdings , wie Sie richtig voraus setzen , dagegen verwahren , wenn man sie in Vergleich zu setzen wagt mit den Ungarn , welche 1866 an Preußens Seite gegen ihr Vaterland kämoften . Wir haben niemals einen Verrath an unsererer heiligen Kirche intendirt , glauben vielmehr als ebenso treue Söhne des Vaterlandes wie der Kirche eine versöhnliche Stellung zwischen beiden einnehmen zu können , und hätten wir uns Geltung zu schaffen ver mocht , so wäre dieser unglückselige Culturkampf wahrscheinlich schneller und würdiger beendigt worden , als dies jetzt der Fall ist . Ich habe zuerst das Wort „ Revision der Maigesetze " ausgesprochen , und zwar zu einer Zeit schon , wo das Centrum pure Aufhebung dieser Ge setze forderte . Auch practische Vorschläge sind von uns gemacht worden , leider ohne Be achtung gefunden zu haben . Sie haben Recht , es giebt bei uns keine Staatspfarrer , weil es eben keine Staatskirche gibt ! Darin thun Sie aber den Staatspfarrern Unrecht , wenn Sie ihnen vorwerfen , daß sie sich gegen ihren Bischof in schroffe Opposition setzen . Historisch ist das Gegentheil der Fall . Notorisch hatten sie sich in einem sehr ergebenen Collectivschreiben an den Herrn Fürstbischof Dr . Herzog gewandt , worin sie erklärten , daß sie ihn als ihren Oberhirten anerkennen und um ihre kirchliche Bestätigung baten . Darauf erfolgte zwar eine wohlwollende Antwort , man ließ ihnen aber weder Zeit noch Gelegenheit , zum Inhalt der selben Stellung zu nehmen , sondern überraschte sie plötzlich mit dem Befehl , ihre Pfarreien sofort aufzugeben und ins Elend und in die Verachtung hinauszuziehen . Ich hatte meinen Collegen entschieden von jenem Schreiben ab gerathen und endlich meine Unterschrift ver weigert , nicht etwa aus Opposition gegen den Herrn Fürstbischof , sondern weil ich in dieser übereilten Unterwerfung eine Schlinge sah . die sie sich selbst um den Hals warfen . Nicht der Herr Fürstbischof — er ist zu edel zu einem solchen Vorgehen — sondern das Dom capitel kam zu folgendem Schluß : Die Staats pfarrer haben den Herrn Fürstbischof als ihren Oberhirten anerkannt ; damit haben sie sich unter den Gehorsam und in die Gewalt desselben gestellt und sich dem Staatsschutz entzogen ; Ergo nehmen wir sie ad coram ! Dieser Schluß und seine Folgen erscheint mir wenig stens als ein Hinterhalt , als ein Ueberfall . Nicht schroffe Oppositionslust , sondern die Menschen die Kraft , das Vergnügen würdig zu ertragen ; man verliert sich leicht in den Ge nüssen , weil man sich vorher nicht darauf vor bereitet hat . Immer wird einem der Arbeiter leid thun , der geradewegs vom Arbeitstisch zu seinem Kasten stürzt , den Sonntagsrock packt und zu seinen Kameraden in das Wirthshaus rennt . Er hat mit sich selber noch gar nicht gelebt ; das ruhige und ernste Behagen an sich und am Festtage fehlt ganz . er genießt seine Freiheit unmäßig , wie ein entlaufener Sclave , und er findet am nächsten Morgen die Reue , nicht die frohe Erinnerung . Ihn hat der Sonn tag nicht gekräftigt , sondern schwächer gemacht . Den Sonntag , den ganzen Sonntag , soll der Arbeiter feiern . Er soll ihn feiern auf deutsche Weise , in der rechten Mischung von stillem Ernste und fröhlichem Treiben , so will es unsere Natur und Sitte . * . * Die verantwortlichen Redacteure der sehr Zeitungen in München sind auf den 30 . d . M . vor das Amtsgericht München I . geladen worden . Sie sind beschuldigt , die Veröffentlichung eines imtlichen Schriftstückes , und zwar des Ver weisungs = Erkenntnisses des Reichsgerichts in dem mehrerwähnten Landesverrathsproceß , vor zenommen zu haben , ehe dasselbe in öffentlichet Sitzung des Landgerichts zur Verhandlung gelangt war . Die Anklage bezüglich dieses Processes wird in der Sitzung des Landgerichts im 28 . d . M . zur Verhandlung gelangen . Indignation a Breslauer Vica an den Herrn vom 25 . Juli , Confratres nod genommen habe für interessant wicklung der Leser Notiz zu vollem Gruß und * Seisenkirg frage . ] Der C vom Rheine bri in die Spalten in einem mehr erscheint . Der den Plan zur bemerkt unter 2 Behauptung : „ aufhören , die A zersetzenden auf die liberale liches Halt dieselben schon und in die Hitze d und Besonnenhe noch 1874 bei wo das Amen willigung von gegenüber allen von „ liberaler Druck eines Wähler Annahn gedrungen die Zorn Luft du „ zusammeng der Pseudo ist Aufgabe von Männern zu wirken , daf vorgehoben wir ! Der Stagnatio und dem durch Mittelpartei Centrums kann gemacht werden „ Die Natio sich nun einma Richter und sollen ! Es ers wie dieser En Berliner Fort Freund in der nicht mehr . waren seit Jal als sich in Thaten und d zu ergehen . Jahres 1880 Rede des Ab partei , entgege trag des A Festsetzung den Reichsh jährige Die schieden ; sie worden . M Durch die glü prächtige wurden hocher Wilh . e g6 Gellenttirchen Bekann Das Sedan 2 . Septembe mittags : durch Schulact um 2½ Uhr Marktplatz zug und sich d lustigung auf d überlassenen Schulte = Ni Bei regneri die Nachmittag Zelten und de Am Festzug Vereine theiln Die Eltern Schulkinder u zum Schulacte der Belustigun zahlreich einzu Herne , 25 . * Der Der Amt J . V . Zum 1 . Setel eine von 6 Räum Offerten unt die Exped . d . Eine 3 in Mind . Bal zu vermiether W . Sie
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"1882-08-26"
Emscher Zeitung. 1879-1904
3
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[ "Gelsenkirchen" ]
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das unter hinzufügt : Betheiligten ehr großen zirrt . That katholischen von Herrn esehen wird , in Anspruch die Bäume die beiden so hörte in um zwischen h auf und h den dann hen Frieden er dem Ver den Näher t finden zu sten Gegner 3 allerdings ühlten Zeit erba ver Schreiben : t 1882 . staatspfarrer stig voraus man sie in den Ungarn , gegen ihr iemals einen he intendirt , Söhne des versöhnliche zu können , schaffen ver Culturkampf ger beendigt : Ich habe Maigesetze “ Zeit schon , g dieser Ge rschläge sind er ohne Be haben Recht , rer , weil es in thun Sie wenn Sie gegen ihren u . Historisch orisch hatten ectivschreiben zog gewandt , als ihren hre kirchliche te zwar eine ihnen aber Inhalt der zn überraschte re Pfarreien und in die hatte meinen Schreiben ab erschrift ver in gegen den ich in dieser schlinge sah . zarfen . Nicht zu edel zu en das Dom Die Staats sof als ihren aben sie sich walt desselben utz entzogen ; am ! Dieser t mir wenig in Ueberfall . sondern die würdig zu n den Ge sarauf vor er Arbeiter seitstisch zu srock packt Virthshaus h < space > g a r < space > n i c h t < space > gen an sich nießt seine ner Sclave , die Reue , der Sonn er gemacht . mtag , soll feiern auf schung von in , so will zehr M . in 108 Indignation über ein solches Vorgehen des Breslauer Vicariatsamts dictirte meinen Brief an den Herrn Fürstbischof auf die Verfügung vom 25 . Juli , zu welcher übrigens meine Confratres noch gar keine bestimmte Stellung genommen haben . Vielleicht erachten Sie es für interessant , von dieser historischen Ent wicklung der Staatspfarrerfrage für Ihre Leser Notiz zu nehmen . Mit hochachtungs vollem Gruß ergebenst Sterba , Stadtpfarrer . und Partei = Nachrichten . * Seisenkirchen , 26 . Aug . [ Zur Partei frage . ] Der Correspondent der „ Köln . Ztg . “ vom Rheine bringt zuweilen etwas Bewegung in die Spalten des Weltblattes , welches dann in einem mehr angenehmeren politischen Lichte erscheint . Der Correspondent tritt ganz auf den Plan zur Bildung einer Mittelpartei und bemerkt unter Anderm als Bestätigung seiner Behauptung : „ Wir werden , um desholb nicht aufhören , die Wähler aufzufordern , endlich den zersetzenden Einflüssen , welche von links auf die liberale Gesinnung einwirken , ein deut liches Halt zu gebieten . Aehnliches haben dieselben schon mehrere Male mit Erfolg gethan und in die Hitze der parlamentarischen Kämpfe Ruhe und Besonnenheit zurückgebracht . Das geschah noch 1874 bei Festsetzung des Militärgesetzes , wo das Amendement von Bennigsen auf Be willigung von 401 659 Mann bis Ende 1881 gegenüber allen Redereien der Extremen von „ liberaler Gesinnungslosigkeit " unter dem Druck eines gewaltigen Adressensturms der Wähler Annahme fand . Da schieden sich noth gedrungen die Extremen und machten ihrem Zorn Luft durch Schimpfereien auf die „ zusammengetrommelten Volkshaufen der Pseudo = Liberalen . " " . . . . . . „ Es ist Aufgabe der Wähler , durch Entsendung von Männern mit versöhnlichem Geiste dahin zu wirken , daß fürderhin dasjenige mehr her vorgehoben wird , was eint , als das , was trennt . Der Stagnation in unserer Reformgesetzgebung und dem durch das Fehlen einer einheitlichen Mittelpartei allein gesteigerten Einfluß des Centrums kann nur auf diese Weise ein Ende gemacht werden . " . . . . . „ Die National = Liberalen aller Orten weigern sich nun einmal überall , sich mit Herrn Eugen Richter und seinem Anhang eins wissen zu sollen ! Es erscheint uns nicht recht begreiflich , wie dieser Entschluß solchen Unmuth bei dem Berliner Fortschrittsring hervorrufen konnte . Freund in der Gesinnung war man doch längst nicht mehr . Die Journalisten des Ringes waren seit Jahren auch nicht besser eingeschult , als sich in schmähenden Angriffen auf die Thaten und die Personen der National = Liberalen zu ergehen . Seit jener Militärdebatte des Jahres 1880 mit der glänzenden , unvergessenen Rede des Abg . Rickert gegen die Fortschritts partei , entgegen einem ernstlich gemeinten An trag des Abg . Eugen Richter auf jährliche Festsetzung der Friedenspräsenzstärke durch den Reichshaushaltsetat , eventuell zwei jährige Dienstzeit , sind die Wege ge schieden ; sie sind immer weiter geschieden worden . Man erinnere sich des „ nichtigen Culturkampfes " des Hauptorgans der Richter schen Partei und deren Abstimmung für den die Grundlagen der Maigesetze zerstörenden Antrag des Abg . Windthorst . Die national liberalen Wähler des Kreises Elberfeld = Barmen wußten wohl , was sie thaten , als sie den fortschritt lichen Candidaten vor seiner Annahme als diesen Auffassungen abgeneigt sich selbst bezeichnen ließe . Es ist die Aufgabe , den Radicalismus der Linksliberalen für die bevorstehenden Wahlen zu isoliren und damit die Ein wirkung der liberalen Ideen auf die Gestaltung der Verhältnisse unseres deutschen Reichs zu retten . Der mit Hülfe der Liberalen herbei geführte Sieg der Berliner Fortschrittspartei würde das Elend eines klerikal = conservativen Bündnisses permanent machen und schließlich alle staatserhaltenden Kräfte Rettung bei der Reaction suchen lassen . “ Vergegenwärtigen wir uns die Stellung der rheinischen Partei der Conservativen nach dem Standpunkte der „ Rheinisch = West . Post “ , welche die Wirthschafts = und Reformpolitik des Reichskanzlers in jeder Weise vertreten , die Uebergriffe Roms gegen die Selbstständigkeit des Staates aber streng zurückweisen will , und von den rheinischen Conservativen als Partei organ angenommen worden ist , so dürfte aus dem von Se . Majestät unseres Kaisers dem Comitee zugegangenen Dankschreiben her vorgehen , daß man an Allerhöchster Stelle diesen Parteiprincipien zustimmend gegen übersteht . Andere Grundsätze zu vertreten , wird keine gemäßigt = liberale Partei aufstellen wollen . Die Prosperität des Reiches und die Wahrung der Selbstständigkeit desselben gegen den Klerus , nach dem selbst die allerweitgehendsten Versöhn lichkeitsversuche zum Scheitern gebracht sein werden , anzuerkennen , dürfte Sache eines jeden Patriots ernstester Anschauung sein und selbst den Bei fall der „ Extremen “ finden . Wenn die „ Köln . . “ in zwei entschieden auf einander folgenden Artikeln zu Gunsten einer gemäßigten Mittelpartei eintritt , dann ist damit gesagt , daß ihr allmählich eine — Laterne aufgeht . — [ Zur Landtagswahl . ] Der „ Rhein und Ruhr = Ztg . “ wird aus dem Kreise Mörs unterm 22 . August geschrieben : Von hier geht uns Nachstehendes mit dem Ersuchen um Ver öffentlichung zu : Der ultramontane „ Bote für Stadt und Land “ zu Tanten überrascht seine frommen Leser durch ein großgedrucktes Extra blatt folgenden Inhalts : „ Soeben läuft eine hocherfreuliche Nachricht ein , welche wir nicht verfehlen wollen , unseren Lesern sofort mitzutheilen . Unser Kreis wird die Ehre haben , seinen Vertreter im Ab geordnetenhause , den Freiherrn v . Schorlemer = Vehr , in nächster Zeit begrüßen zu dürfen . Gegen Ende „ September wird Hochderselbe auf einer Versammlung zu Kanten und Rheinberg sich seinen Wählern präsentiren . Bei dieser Gelegenheit werden außerdem die Herren Ab geordneten v . Schorlemer = Alst und Dr . Bachem aus Köln und Landesrath Fritzen aus Düssel dorf , Mitglied des Reichstags , die Wähler mit einer Ansprache erfreuen . “ So das Caplansblättchen aus Fanten . Be kanntlich wurde jüngst in der Kölner Versamm lung der Centrumspartei der Rheinprovinz nebst Neuwied und Stadt Köln auch Mörs als nicht gesichert für die ultramontane Partei bezeichnet . Darum wird also jetzt eine ganze schwarze Brigade für den Wahlkampf aufgeboten , um die ultramontanen Kämpen von Tanten und Rheinberg zu unterstützen und den Besitz unseres Wahlkreises zu behaupten . Die reichs reuen Bewohner unseres Kreises werden also in dem bevorstehenden Wahlkampfe alle Hebel in Bewegung setzen müssen , um unseren Kreis den Ultramontanen zu entreißen ; namentlich aber werden die reichstreuen Fantener sich bei der Wahl der Wahlmänner ganz besonders anstrengen müssen , damit die schwarze Brigade aus dem Felde geschlagen wird . Bei der letzten Reichstagswahl hat die reichstreue Wählerschaft unseres Kreises in ihrer großen Mehrheit sich ganz entschieden für eine gemäßigt freisinnige Richtung erklärt , wie dieselbe in dem Namen von Bennigsen ausgesprochen ist ; nur wenig hundert Stimmen fielen auf den Candidaten der Deutschconservativen , trotz des hochberühmten Namens . Auch jetzt kann der Mann unseres Vertrauens nur der gemäßigt freisinnigen Richtung angehören . Die conservative Partei hat sich durch ihr Bändnis mit den Ultramon tanen leider nur allzusehr compromitirt . Das Verhalten des neuen Fürst = Bischofs von Breslan in Bezug auf die Mischehen ( selbst Herrn Stöcker wird dies zu stark ) und gegen die Staatspfarrer zeigt deutlich , welche Früchte das conservativ = ultramontane Bündnis gezeitigt hat . Ein conservativer Candidat ist für jeden reichstreuen Wahler unseres Kreises , der auf freiconservativem oder nationalliberalem Boden steht , augenblicklich einfach unmöglich ; denn bei uns besteht noch immer kein Zweifel darüber — manche Conservative theilen diese Ansicht , und wer des Glaubens nicht ist , der mag den Knie rutsch nach Canossa mitmachen — , daß die Ansprüche der Ultramontanen mit einem gesunden Staatsleben , ja mit der Existenz des Staates unvereinbar sind , während das Verhalten der conservativen Partei , das der alten , conservativen , evangelischen Partei unwürdige Haschen und Jagen nach der conservativ = ultramontanen Mehrheit nur zu sehr geeignet ist , die Ansprüche , die Anmaßung und den Uebermuth der Römlinge zu steigern . Darum ist für uns ein Candidat mit ultramontaner Voreingenommenheit , der diese unnatürliche conservativ = ultramontane Coalition nur befestigen hilft , einfach ein Ding der Unmöglichkeit ! Provinzielle Nachrichten . * Gelsenkirchen , 25 . August . [ Die Königl . Regierung zu Arnsberg hat unterm 16 . d . M . folgende Verfügung erlassen : Auf Grund des § 2 des Gesetzes vom 26 . Febr . 1870 , betreffend die Schonzeit des Wildes , wird für den Umfang des Regierungsbezirks Arnsberg die diesjährige Eröffnung der Jagd auf Birk hühner auf Donnerstag den 24 . Aug . , die Eröffnung der Jagd auf Auer = und Haselwild , auf Fasanen , Rebhühner und Wachteln auf Freitag , den 1 . Sep tember , die Eröffnung der Jagd auf Hasen auf Freitag den 15 . September fest gesetzt . [ Versetzt . — Anstellung . ] Herr Bahnhofs = Inspector Brück wird mit dem 1 . Oct . nach Bochum versetzt . — Herr Schürmann hat die Stadtsecretärstelle provisorisch angetreten . — Herr Stadtsecretär Hagedorn , durch dessen Weg gang die Stadt Gelsenkirchen einen tüchtigen Mann verliert , reist heute nach Neidenburg , Regbez . Königsberg , ab , um dort am 1 . Sept . als Bürgermeister eingeführt zu werden . * [ Kindersedanfest . ] In einer in dem Locale des Herrn Heuser gestern Abend statt gehabten Zusammenkunft der hiesigen evangelischen Lehrer ist beschlossen worden , das diesjährige Sedaufest in der bisherigen Weise zu feiern , mit dem Unterschiede , daß die Bewirthung der Kinder am Nachmittage nicht stattfinden soll . Der hiesige Synagogen = Neubau wozu die Submission bereits ausgeschrieben war , schei nt wieder sistirt worden zu sein . [ Volksbibliothek ; Eingesandt . ] Der Vorstand des hiesigen Evangl . Arbeiter vereins beschäftigt sich mit dem Gedanken , so bald wie möglich mit der Gründung einer Volksbibliothek vorzugehen . Ein solches Institut ist angesichts der Verbreitung unzähliget Schandromane , womit die Industriegegenden mittelst der Colportage vollständig übersäet werden , in hiesiger Stadt schon längst ein dringendes Bedürfnis gewesen . Durch die Volks bibliothek wird nicht bloß den Lesern eine gesunde geistige Nahrung geboten , sondern sie erhalten auch die Bücher als Mitglieder unseres Vereins ohne jede Vergütung . Da unsere regel mäßigen Einnahmen jedoch für die Unterstützungs kasse und sonstigen Ausgaben verwendet werden müssen , so hofft der Verein bei diesem Unter nehmen auf außerordentliche Unterstützung seiner Freunde und Gönner . Essen , 24 . Aug . [ Wichtig für Reisende . ] Eine Einrichtung , welcher mancher Passagier , der von hier aus Deutz und Köln besuchte , vermißt haben wird , soll am 25 . d . M . ins Leben treten . Mit diesem Tage kommen nämlich im gegenseitigen Verkehr zwischen den Stationen Deutz ( . = M . resp . K . . ) , Köln ( . = M . resp . Rh . ) einerseits und Essen ( . = M . resp . . = M . oder Rh . ) , Mülheim a . d . R . bezw . Eppinghofen ( . = M . resp . Rh . ) , Bochum ( . = M . resp . Rh . ) , Langendreer ( . = M . resp . Rhy . ) , Dortmund ( . = M . resp . . = M . oder Rh . ) , Hamm ( . = M . resp . . = M . andererseits Retourbillets zur Einführung , welche nach Belieben der Reisenden bei der Rückfahrt auch über eine andere Route , wie die bei der Hinfahrt passirten , benutzt werden können . Es ist indessen in denjenigen Fällen , wo nicht bei der Hinfahrt , wohl aber bei der Rückfahrt die Rheinbrücke passirt werden muß , die Zulösung eines Rheinbrückenbillets erforderlich , welches auf der jenigen Station zu lösen ist , von wo die Rückfahrt angetreten wird . Ist z . B . die Hin fahrt auf ein Retourbillet von Essen ( . = . ) nach Deutz ( . = . ) erfolgt und soll die Rück fahrt von Köln via Oberhausen oder von Köln via Oppum geschehen , so muß in Köln ein Rheinbrückenbillet zugelöst werden . Die Rhein brückenbillets kosten 70 Pf . für die . , 50 Pf . für die II . und 40 Pf . für die III . Klasse . Im übrigen enthalten die Billets die zur Durch die glückliche Geburt eines prächtigen Mällchens wurden hocherfreut Wilh . Schäfer und Frau , geb . Vesper . Gelsenkirchen , 25 . Aug . 1882 . Bekanntmachung . Das Sedankinderfest wird am 2 . September ds . Is . , vor mittags von 8 Uhr ab . durch Schulacte und nachmittags um 2½ Uhr durch einen vom Marktplatze ausgehenden Fest zug und sich daran schließende Be lustigung auf der hierzu freundlichst überlassenen Weide des Herrn Schulte = Nöllen stattfinden . Bei regnerischem Wetter erfolgt die Nachmittagsfeier in verschiedenen Zelten und den Schulgebäuden . Am Festzuge wollen die hiesigen Vereine theilnehmen . Die Eltern und Vormünder der Schulkinder werden gebeten , sich zum Schulacte , dem Festzuge und der Belustigung auf der Weide recht zahlreich einzufinden . Herne , 25 . August 1882 . Der Amtmann . J . . : Der Beigeordnete Overkamp . Bekanntmachung . Der commissarische Stadtsecretär Schürmann hat heute sein Amt angetreten . Gelsenkirchen , 26 . August 1882 . Der Bürgermeister . I . . : Der Beigeordnete Herbert . Submission . Die Ausführung der Arbeiten inel . Materiallieferung zum Neubau eines Betsaales für die israelitische Gemeinde zu Gelsenkirchen veranschlagt zu Mark 8019 . 72 , soll im Wege der Submission ge theilt oder im Ganzen vergeben werden . Zeichnungen , Kostenanschlag und Bedingungen liegen beim Unter zeichneten vom 23 . bis inel . 29 . ds . Mts . zur Einsicht offen . Reflectanten wollen ihre Offerten bis zum 29 . ds . Mts . , mit betr . Aufschrift versehen , versiegelt und portofrei einreichen . Gelsenkirchen , 21 . August 1882 . Der Vorstand der israelitischen Gemeinde Hermann Steinber g . Zum 1 . October oder 1 . November eine Wohnung von 6 Räumen zu miethen gesucht . Offerten unter Nr . 1204 besorgt die Exped . d . Bl . Eine Wohnung von 4 Zimmern ( mit Wasser leitung ) in der Nähe der Köln Mind . Bahn pr . 1 . November zu vermiethen . W . Steus , Selsenkirchen . Ausverkauf . Verziehungshalber verkaufe Tapeten , neueste Muster , von 15 Pfg . an , sowie alle Sorten Lacke 2c . Wachstücher , Spiegel , Goldleisten und Fenster = Glas zu bedeutend herabgesetzten Preisen . C . Handwerk , Gelsenkirchen , Alter Markt . Eine Wohnung von 4 bis 5 Räumen auf den 1 . November zu vermiethen bei Aug . Werner , Gelsenkirchen , Bahnhofstr . Nr . 83 , Sonntag , den 27 . ds . Mts . findet im Saale des Herrn Artmann in Röhlinghausen SChluss - Danl statt , wozu freundlichst einladet K . Beindorf , Tanzlehrer . Zur bevorstehenden Herbst - und Winter - Saison sind in reichhaltiger Auswahl eingetroffen . Friedr . Tothmann , Herrenkleidermacher Gelsenkirchen , vis - - vis der kathol . Kirohe . Wir empfehlen unsere en = Preßsteine , Schladen = Schwemmsteine zur gefl . Abnahme unter billigster Berechnung . Dieselben finden bekannterweise schon seit langen Jahren zu größeren Bauwerken Verwendung und stehen an Beständigkeit den besten Ziegelsteinen nicht nach ; sie übertreffen diese bezüglich der geringen Wasserdurchlässigkeit . Nähere Auskunft ertheilt bereitwilligst Schalker Gruben = & Kütten = Verein Hohoefen = Gelsenkirchen Verein gegen Hellelel u . Verarmung . Der Verein hält am Sonntag , den 5 . Sept . er . nachmittags 5 Uhr , im Locale des Wirths Herrn Veu hoff eine General = Versammlung ab und wird um zahlreiches Er scheinen ersucht . Tagesordnung : 1 . Anmeldung neuer Mitglieder . 2 . Wahl von noch 2 Vorstands mitgliedern . 3 . Allgemeines . Herne , im August 1882 . Der Vorstand . Gesucht . Ein befähigter junger Mann , welcher schon im Eisenwaaren = geschäfte thätig war , findet sofort Stellung auf dem Bureau einer kleineren Maschinenfabrik . Offerten unter Nr . 1203 besorgt die Expedition d . Zig . Am vergangenen Sonn tag ist in der Gesell . schaft Verein , Gelsenkirchen , ein Schirm vertauscht worden . Am Rückgabe an den Castelan wird ersucht . Heßler Krieger = Verein . Am Sonntag , 27 . ds . Mts . , vormittags 11 Uhr , General = Appell im Vereinslocal . Der Vorstand . Frw . Feuerwehr Herne . Antreten am Sedantage nachmittags 2¼ Uhr auf dem Marktplatz , zur Theilnahme am Festzuge . Herne , den 2 : August 1882 . Der Hauptmann , J . . : Fr . Biermann . Varinas - Blätter Süchtige Vorarbeiter roh und geschnitten , 30 tüchtige Aug . Marten , auf fofort aegen hohl Aug . Marten , un . . . . . gegen hohen Cigarrenfabrik , Accordlohn und dauernde Gelsenkirchen . Arbeit gesucht . . Gelsenkirchen . 300 □ Fuß A . Kusche . Flurplatten ( Schiefer ) werden billig abgegeben von Döhmann , Gelsenkirchen . Eine gesunde Amme ( vom Lande ) sofort gesucht . Näheres Gelsenkirchen , Neu markt Nr . 5 . Umzugshalber verkaufe meine sämmtlichen Inanufurtur = Waaren bedeutend unter Preis . R . D . Weldert , Gelsenkirchen , Neumarkt Nr . 5 .
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"1882-08-26"
Emscher Zeitung. 1879-1904
4
ger
[ "Gelsenkirchen" ]
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Orientirung der Reisenden erforderlichen Be merkungen . ( Ess . . ) — Von Essen erfolgt die Fahrt nach Amsterdam bei einer Betheiligung von weniger als 200 Personen am 2 . September mit dem 8 Uhr 6 Min . vormittags abfahrenden Personenzuge , andernfalls aber mittelst Extra zuges , welcher dem Personenzuge folgt . Die Billets sind zur Rückfahrt mit allen fahrplan mäßigen Anschlußzügen via Winterswyk = Bismarck bis zum 4 . September einschließlich gültig , müssen aber vor Antritt der Rückfahrt abge stempelt werden . Eine Unterbrechung der Fahrt ist nicht gestattet . An Gepäck werden 15 kg . per Billet frei befördert . Die Fahrpreise sind von Essen aus für die Hin = und Rückfahrt für die II . Klasse auf 8,30 . , für die III . Klasse auf 5,50 M . festgesetzt . Crefeld , 23 . Aug . [ Präsentation für das Herrenhaus . ] Die Stadtverordneten wählten in ihrer letzten Sitzung mit 16 Stimmen Herrn Stadtverordneten W . Jentges zur Präsentation für das Herrenhaus . Neuen Stimmen fielen auf den Herrn Oberbürgermeister Küper . Büsseldorf , 23 . Aug . [ Launen des Zu falls . ] Wie wetterwendisch Fortuna bei der Vertheilung von Glücksspenden oft verfährt , er hellt aus folgender Mittheilung des „ Düss . . “ : Ein hiesiger Beamter participirt mit je einem Achtel an 3 Loosen der K . Pr . Klassenlotterie , von welchen eine lange Reihe von Ziehungen kein einziges gezogen wurde , wogegen bei der gegenwärtigen alle drei mit Gewinnen von 210 , 500 und 1000 M . herauskamen . Köln , 23 . Aug . Gegen 60 Juden , die seinerzeit aus Rußland nach Amerika ausge wandert waren , trafen gestern , auf dem Rück wege nach ihrer Heimath begriffen , in sehr desolatem Zustande in unserer Stadt ein . Auf dem Centralbahnhofe wurden dieselben gepflegt und mit Geld , Kleidungsstücken und sonstigen Bedürfnissen für die Reise versehen , ebenso mit Eisenbahnbillets , worauf man sie mit dem Ber liner Zuge weiter beförderte . — [ Augenblicksbilder . ] Der „ K . . “ wird berichtet : Seit Jahren beschäftigen sich Chemiker und Photographen mit der Herstellung einer Trockenplatte , welche die Hervorbringung sogenannter Augenblicksbilder , solchen Photo graphien , ermöglichen sollten , die nur wenige Secunden für ihre Aufnahme erfordern würden . Die Herrichtung solcher Platten ist nunmehr , wie auch schon durch die Presse mitgetheilt wurde , gelungen . Wir hatten Gelegenheit , in dem Atelier des hiesigen Hofphotographen Raps ( Karl Baumann ) das Verfahren zur Anfertigung solcher Platten kennen zu lernen und zugleich den Erfolg der neuen Erfindung . Derselbe ist geradezu staunenerregend . Kaum hat man vor dem Aufnahme = Apparat Platz ge nommen , so erklärt auch schon der Operateur , der durch Luftdruck zwei kleine vor der Linse des Apparats befindliche Brettchen fortgeschnellt hat , die Aufnahme habe stattgefunden . Die Erfindung , welche unstreitig ihre Zukunft hat , bewährt sich ganz vorzüglich bei Aufnahme von kleinen Kindern , die bekanntlich nicht leicht ruhig zu bringen sind , von Gruppen = Stimmungsbilder , nervösen Personen u . s . w . Bonn , 22 . Aug . Ueber eine Panik im Damenbade berichtet die „ B . Ztg . “ : Gestern Morgen 9½ Uhr streifte ein Floß des Thiebes ' sche Badehaus . Etliche der Balken , welche das Badehaus vom Ufer abhalten sollen , zersplitterten unter der Stärke des Stoßes . Im Bassin fürchtete man bei dem eintretenden Gekrach der Balken Schlimmeres . Ein halb Dutzend Badender des schönen Geschlechtes , nur in Leintücher gehüllt , stürzte voller Angst aus dem Badehaus hülferufend aufs Werft . Hier sahen die erschreckten Damen ihren Irrthum ein und schnell , wie sie gekommen , verschwanden sie wieder . Remscheid , 24 . Aug . [ Landwirthschaft liches Fest . ] Unser am 23 . , 24 . und 25 . September stattfindendes landwirthschaftliches Fest für Elberfeld , Barmen , Lennep wird sich dem vorliegenden Programm gemäß , aus einer Reihe Festlichkeiten , der Ausstellung , Prämiirung und Verloosung zusammensetzen . Die Ausstellung soll in fünf Abtheilungen zerfallen ; Gruppe I : Pferde , Rindvieh , Schweine , Schafe , Ziegen , Kaninchen u . s . . ; Gruppe II : Maschinen , Feld = , Garten = , Wiesen = , Forst = und Hausgeräthe ; Gruppe III : Federvieh ; Gruppe IV : Feld = , Garten = und Waldproducte ; Gruppe V : Bienen . Für die Ver losung ist die Anschaffung von zum Theil recht werthvollen Gegenständen in Aussicht genommen . Vermischtes . * * [ Die Ernte in Großbritannien . ] Der Ernte bericht der „ Agricultury Gazette " veröffentlicht die gegenwärtig vorliegenden Daten über die Ernte in Großbritannien . Während die letzten sieben Jahre mehr oder minder schlechte Ernten gebracht haben , wird die diesjährige Ernte nur von der des Jahre 1874 übertroffen werden . Der Ertrag von Weizen wird auf nahezu 11 Millionen Qurs . geschätzt , Gerste und Hafer , Bohnen und Erbsen bedeutend über den Durch schnitt . Sehr reichlich ist die Heuernte , Kar toffeln dagegen sind mißrathen . In England werden die Landwirthe in diesem Jahre trotz der an Quantität doch nicht befriedigenden Weizenernte und der mißrathenen Kartoffelernte jedenfalls in der Lage sein , sich von den schlechten Ernten der letzten sieben Jahre einigermaßen zu erholen . " Neustadt ( Westpreußen ) , 20 . Aug . Ein schweres Unglück ereignete sich gestern auf dem nordwestlich von unserer Stadt gelegenen Zarnowitzer See . 36 Merschen aus Nadollen wollten über den See zur Kirche fahren . Der überladene Kahn , der zum Ueberfluß noch leck wurde , sing an zu sinken , und 7 Menschen fanden ihren Tod in den Wellen , während die Uebrigen mit Mühe durch ein anderes in der Nähe befindliches Boot gerettet wurden . * ( Theater = Einsturz . ] Das Hamidie = Theater in Konstantinovel stürzte am Sonntag Abend während der Vorstellung bei gefülltem Hause ein . Ueber 150 Personen sind verletzt . Bis jetzt ist kein Todesfall eingetreten . Die Zuhörer waren größtentheils Soldaten und junge Leute aus guter Familie . [ Was kostet Berlin ? ] Ohne Grund und Boden , ohne Berechnung der Mobilien und Werthgegenstände , die sich in Berlin befinden , ebenso ohne Berechnung der öffentlichen und Staatsgebäude , der Kunstgegenstände 2c . „ kostet " Berlin zwei Milliarden und zehn Millionen Mark , d . h . die bewohnten Grundstücke sind mit dieser Summe in der Feuerkasse versichert . * . * ( Der bescheidene Bauernjunge . ] — Ein Prediger fragte einen Bauernjungen : „ Was hast Du mit Deinen Sünden verdient , mein Kind ? “ — „ Herr Pfarrer ich verlange nichts dafür " erwiderte der Junge treuherzig . * * Eine großstädtische Sommerfrischlerin ruft auf einer Alm der fleißigen Sennerin zu : „ Na , aber Leute , wie mögt Ihr Euch noch mit dem Käsemachen plagen — wo man ihn in jedem Consumladen so spottbillig fix und fertig kaufen kann ? “ * * ( Durchschaut . ] Die Frau ( den Mann umarmend ) : „ Mein Herzenskonrad , mein “ — „ Schon gut , mein Kind , halte Dich nicht mit Einleitungen auf — sage gleich , wie hoch sich die Rechnuug beläuft ! “ * * ( Aus der Schule . ] Der Schulrath tritt mit dem Ortsgeistlichen in das Schulzimmer , um zu prüfen . Vor Beginn des Examens läßt der Schulrath singen : „ Unser Wissen und Verstand Ist mit Finsternis umhüllet 2c . “ Die Herren haben trotzdem alle Ursache , mit den Leistungen des Lehrers zufrieden zu sein und wollen eben sehr wohlwollend Abschied nehmen ; das spricht der Schulmeister : „ Kinder , laßt uns nun auch zum Schluß ein Lied singen ! “ Erfreut über die Nachahmung seines guten Beispiels bleibt der Schulrath stehen ; sein Gesicht aber wird länger und , länger als die Kinder anheben : „ Ihr Höllengeister packet euch Ihr habt hier nichts zu schaffen . “ " ( Ungiltiges Zugeständnis . ] „ Aber Karl , gestern bist Du einmal wieder in einem höchst unpassenden Zustande nach Hause gekommen ! “ „ Was ? Ich , liebe Mama ? Ich war doch nicht betrunken ? " Ach geh ' mir weg mit Deinem Leugnen , Du hast ' s ja selbst zugestanden ! “ „ Was zugestanden ! Das gilt nichts , denn das ist in der Besoffenheit geschehen . eingesegnete Tochter umarmt hat ) : Liebes Kind , Du trägst heute zum ersten Male lang Kleider , es ist Dein Ehrentag , nun wünsche Dir mal was ! — Kind : Lieber Papa , zum Bräutigam möchte ich einen hübschen Offizier und zum Mann einen Bankier . Lotterie . ( Ohne Gewähr . ) Berlin , 23 . Aug . Bei der heute fortgesetzten Ziehung der 4 . Klasse 166 . königl . preuß . Klassen Lotterie fiel 1 Hauptgewinn von 75000 M . auf Nr . 65 415 . 1 Gewinn von 15000 M . auf Nr . 13 . 833 . 3 Gewinne von 6000 M . auf Nr . 40 796 86 147 88 352 . 39 Gewinne von 3000 M . auf Nr . 112 1058 3096 5274 21069 25 262 26 136 26 520 29194 29522 29 635 32 757 33 290 33 993 37284 44202 * * * * * [ Zeitbild . ] Vater ( nachdem er seine eben Ordnung evangel . Gemeinde Gelsenkirchen . Sonntag , den 27 . August 1882 : Frühg . 8 Uhr : Pastor Leich . sauptg . 10 Uhr : Pastor Deutel moser . Collecte für die Pastoral = Hülfs Gesellschaft . Kindergottesdienst nachm . 2 Uhr . Amtswoche : Pastor Leich . Gottesdienst = Ordnung evangel . Gemeinde Schalke . Sonntag , den 27 . August 1882 : Hauptgottesdienst vorm . 9 Uhr . Collecte für die Pastoral = Hülfs Gesellschaft in Barmen : Kindergottesdienst nachm . 2 Uhr . Am Montag , den 23 . d . . , morgens 10 Uhr anfangend , werde ich in der Flora bei Herrn Schulte = Uechting hierselbst wegen Aufgabe eines hiesigen Geschäftes : 2 Theken , 2 Reale , Mehl = und Fruchtkasten , Oelkasten , Glas schrank mit Rollfenstern , 5 ge drechselte Pyramiden , 1 Decimal waage , mehrere Kleiderschränke , Betten und Bettladen 2c . 2c . öffentlich meistbietend gegen gleich baare Zahlung verkaufen . Gelsenkirchen . R . Geldern , Auctionator . Gesang = Verein „ Wilhelmine - Victoria feiert am den 27 . August er . in den Anlagen des Herrn H . Stallberg sein auf folgende Weise : Morgens 11½ . — 1 uhr : Früh = Concert bei freien Zutritt . Sen : 3 Nachmittas 3½ — 8 Uhr : " Di ; & Vocal = Tonceri unter gefl . Mitwirkung des gemischten Chors „ Fröhlichkeit “ “ Schalke , Gesangverein „ „ Victoria “ Heßler , „ Liederkranz “ . Gelsenkirchen und der Capelle des Herrn Giesenkirchen aus Dortmund unter persönlicher Leitung . Abends 8 Uhr : 45 710 46016 48835 51 793 52 181 52531 53 930 54342 54 588 55 479 61 608 62 048 62 788 63 658 65 566 70340 70601 74 802 80 347 81 346 82 016 87·857 89232 45 Gewinne von 1500 M . auf Nr . 1358 4094 4208 8189 9878 10 163 11 279 13336 18 298 20076 20 489 21 797 22 956 25 141 26 28 26 329 30 528 34 272 34 965 36 538 41 518 51 200 54931 56 454 58 707 58 708 60 409 60 421 61 932 62604 65 690 66392 68919 69 387 74542 74 595 79458 86118 86 465 86681 88 589 90017 90 195 91548 91 991 . 80 Gewinne von 550 M auf Nr . 1089 1920 4835 7321 8218 8608 10 550 11 127 11 86 11572 12872 15022 15 108 15 999 16336 16 675 16 924 17·062 17·067 17498 18079 18 961 19336 19 373 20 326 20 423 20 728 21 163 22 365 27657 28 732 31 087 33 789 34321 37170 37 . 509 37572 38948 40 184 41 173 41 581 44 509 45 454 48 408 49 706 51 037 51 914 54 577 54 933 55 471 55 851 57995 58423 60 075 60210 60 219 62 370 640 7 68413 71 989 72513 74657 74 956 75344 76 684 79045 79070 79795 81313 81 698 81 914 3523 82 % 83 593 84084 86 338 91 180 93 324 Fruchtpreis . Neuß , 25 . Aug . [ Am heutigen Getreidemarkte ] blieben die Preise sämmt licher Fruchtgattungen unverändert . Rüböl und Kuchen unverändert . 044 J Weizen 1 . Qualität . . . 21 à 100 Kilo 2 . 3 . 19 Landroggen 1 . à 100 Kilo 2 . Gerste 100 Kilo Buchweizen 100 Kilo Hafer neuer per 100 Kilo Rübsen ( Avel ) „ „ . 1 . Qual . „ „ 16 50 14 50 14 — 15 50 Raps 2 . . . . . 27 50 „ „ „ 26 80 Kartoffeln „ „ 7 60 Heu per 50 Kilo 4 — Roggenstroh per 600 Kilo . . . . 24 — Rüböl per 100 Kilo in Parthien von 100 Ctrn . 64 — Rüböl per 100 Kilo faßweise . . . 66 — Gereinigtes Oel per 100 Kilo 3 M . höher als Rüböl . Preßkuchen per 1000 Kilo . 135 — Weizen = Vorschuß 00 per 100 Kilo „ 33 — Kleien per 50 Kilo 5 20 Billigste Reise nach Amerika vermittelst der berühmten , elegant und bequem eingerichteten Post dampfer der „ Anchor = Line “ via Expedition jeden Montag und Feitag . Vermittelung von Agenten verbeten , da Provisionen nicht gezahlt werden . Billets werden zu Originalpreisen ausgegeben bei M . Flatau , Generalbevolnächtigter , Hambur , Altona , Admiralitätstr . 12 . Königstr . 221 . Hank = und Geldwechsel . Dr . Schreiber , Special = Arzt für Haut = und Geschlechts = Leiden Bochum , Müdlenstraße Nr . 14 zu haben bei apier Ferd . Dienst . Leldnatst . Fest Bart . Darten zu diesem Fest sind zu ermäßigten Preisen bei den Ver Rurten einsmitgliedern und Herrn H . Stallberg zu haben . Kassapreis : Concert & Ball M . . — . Eine Dame frei . Concert „ 0,50 à Person . Der Vorstand . Wegen Uebernahme eines größeren Geschästs werden sämmtliche Kandsaekur = Wäaren um schnell damit zu räumen , unter Einkaufspreis abgegeben . Rosenthal , Gelsenkirchen , Bahnhofstraße Nr . 16 . Krieger & Landwehr - Verein Gelsenkirchen feiert sein diesjähriges . SUdan - PUst resp . sein 18 . Sitstung = Fest am Sonntag , 27 . August in folgender Weise : Nachmittags 1 Uhr : Antreten der Kameraden im Vereinslocale . Abmarsch zum Preisschießen nach Marwig . Nachdem : Rückmarsch und Abholen der Fahne . Sodann im Festlocale bei Hrn . Holthaus : Preisvertheilung und nachher Pest - Dalm Kriegerbund Gelsenkirchen = Wiehagen . Sonntag , den 27 . August . , nachmittags 5 Uhr : Venerar = Versammtung . Tagesordnung : Zahlung der Beiträge . Aufnahme neuer Mitglieder . Verschiedenes . Der Vorstand . Gelsenkirchener Furker un Clah . geladen . werden die Kameraden nebst Familiendazu ein Der Vorstand . Verein der Vereinigten Metzger = Gesellen Gelsenkirchen = Schalke feiert am Sonntag , den 27 . August er . sein II . Stiftungsfest eue - Fahnenweihe Sonntag , 27 . August er . , nachmittags punkt 2 Uhr : Abmarsch zum Turnfest nach Kotthausen . Der Turnwart . Gelsenkirchener furn a Verein . im Locale des Herrn Franz Baumeister ( Germania ) durch Fest - Zug und Concert . Nach dem Conert findet geschlossener Ball statt . Entree zum Concert 30 Pf . Anfang des Concerts 5 Uhr . Zaugewerk = u . Maschinenbauschule der Stadt " Enn . „ „ Rinteln asw . An Steue der mit dem 1 . October d . J . eingehenden Privat = Anstalt des Ingenieur Trinks ( Städtisches Technicum ) , errichtet die Stadt mit staatlicher Genehmigung vom gleichen Zeitpunkte an eine Baugewerk = und Maschinenbauschule . Billige Pension bei den Bürgern und im Logirhause . „ „ Die Dtrection ertheilt nähere Auskunft und nimmt Anmeldungen Der Magistrat . Sonntag , 27 . August er . mittags 1½ Uhr : Antreten zun Abmarsch nach dem Turnfeste zu Rotthausen . Der Turnwart . Geseuschaft Verein . Gemischter Sonntag , den 27 . August . , abends 8 Uhr : ugeurwg Bergmann ’ s Sommersprossen = Seife zur vollständigen Entfernung der ntungg der Sommersprossen , empfiehlt à Stück 60 Pfennig A . Springorum , Gelsenkirchen . Nr . 2 Die „ Emscher hohen Feierta Druck und 2 Expedition für Here Nede Berlin , 26 . Kaiser nahm schießen des Offiz zu Fuß theil . — Das B der Kaiserin den letzten T daß die hohe entsprechend , de nach Schlesien 5 — Der ( fahrteischiffe wie fahrt wegen der und Truppentra Alexandrien , Arabi Pasch Seite ihrer Ste richten . Heute Arabi Paschas bei dem Mahn der Versuch mif Truppen zogen Verstärkungen i ! * Wo Diejenigen welche an die Vorgehens all Wahlen überhau Vorgehen nicht samen Progran nicht mehr zu d darauf , „ daß g werden müsse . " Wo soll di worin soll sie b Droht et Gefahr ? Nei : wie vor nicht sondern so ause einen weitgehen Gewalt " ausübt über ihre verfass — Jahr aus Verwaltung , i plinar = Maßregel sie in einem „ p weitgehender ni Oder dro auf kirchliche „ Canossa “ ? * Des Original = No „ Wir wer treulich beist Sternfeld in werdenden Un zu geben . „ Ich nehn Dich “ , erwider ins Kissen zu Tropfen zu Hand wären nicht verfehlte Nach eini feld durch ei Blum aber wieder zur H da anscheinen Er ahnte jedo merksam beoba Seiten hin von Rodens zu arbeiten sei . sagte er : „ Roderich , lesen — — “ „ Du kann „ allein wesha „ Das Vo und ich möck Spielhagensche in Rodenberg Roderich wußte , daß er liebte , und di
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"1898-04-07"
Emscher Zeitung. 1879-1904
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MFA — Mikrofilmarchiv der deutschsprachigen Presse . V . ERT ko ) , 1871 FiI 1898 , ür gütiger Mit . beok ( Sopras ) beok , Lahrer Reinecke . legar . I . Bruch . lerbech . hopin . arl Rheinthaler . köllner . Jrahms . tavenhagen . Ven . rasinsky . romer . lildach . dant . 7 „ „ FSTLSTTTT Erscheint täglich ui Ausnahnne der Sonn = und Geiertege . angemnmingns Kun a un u . für den Stadt u . Landkreis Gelsenkirchen . 15 PI . Sie Patitzelle ab . denen Ranm . druck und Verlag von Ferd . Dienst , Gelsenkirchen . Bribe : Des Weichtfreund “ . er sonsbanten . Beitatund - Uren den fentiche Behcher den brite Kreis = und lokalpolizeiliche Verordnungen für den Breis Gelsenkirchen durch die Emscher Zeitung “ veröffentliche , erlangen aufgrund gesetzlicher Bestimmungen kant Besaus , machungen Kgl . Regierung zu Arnsberg vom 19 . Juli 1800 und 30 . April 1896 rechtsverbindliche Kraft für die Kreis Eingesessenen . — Der Kreis umsaßt die Bürgermeistereien Selsenkirchen und Wattenscheid , die Aemter Braubauerschaft , Gickel , Schalke , Ueckendorf , Wanne und Wattenscheid . 82 . Für die Schriftlettung verantwortlich : Ferd . Dieuß sen . , Selsenkirchen . Gelsenkirchen , Donnerstag , 7 . April 1898 . Belen = Abrche Biesh = belentachen . Fernsprech = Anschluß 55 . 24 . Jahrg . Erstes Blatt . rdsee verirrt und ampfer „ Cidum “ nd 5 Meter lang , zu sehen . # 0 PEg . vollständige , 1977 lung ! muneritge : Steffens aus lburg , schesweg 25 . Zeit hier . Schwaben , agen sämtliches umeiefer . ihosstraße . che , Verwaltung , in Bödingen , Notar i . Bez . d . üssen . Kranken Schalker Gruben renzen . 8229 bze , rämmma . boststraße 8 . precher Nr . 897 . 3 . Charfreitag . Die hohen Feste der Christenheit sind Freudenfeste : Geburt des Heilandes , seine Auferstehung von den # en und das Fest der Ausgießung des heiligen # # tes . Zum höchsten Feiertage aber hat die evan # sche Kirche den schmerzlchsten Gedenktag der heiligen # # chichte erhoben , den Charfreitag . Chara ist ein # och eutsches Wort und bedeutt Trauer , Klage . Trauer , tiefste Trauer erfüllt an diesem Tage Cyristenheit — Tauer in Erinnerung an die # # den des Herrn , Trauer über uns selbst , über die # # ige Menschheit . Welch eine Schuld , die zur Bhiung ein solches Opfer erforderte ! Aber welch # ispiel auch den Menschen ! Gottes Liebe ist un hßlich — und in ihrer Unermeßlichkeit für uns aßzbar . Durch die Menschwerdung , das Leiden Sterben Coristi ist die Fülle dieser Liebe dem # nschlichen Verständnis näher gerückt und der Weg Nachfolge gewiesen . Darum ist es nicht damit han , uns in bloßen Klagen an diesem Tage zu er # # en , sondern wir sollen unser Snnen vor allem # auf richten , uns der göttlichen Liebe wert zu # chen , indem wir uns mit ihrem Abglanze nz erfüllen und ihn ausstrahlen auf unsere Mit # # nchen in Worten und Werken . Damit vollenden # r das Werk der Erlösung in uns selbst . Man # # t oft die Klaze , die Welt sei schlechter geworden , sie ehedem war , und die Menschen seien der gött hen Lebe und damit auch der unstigen minder # # t . Diese Klage , die einer pharisärischen Auffassung # # pringt , und nur der Selbstsucht als Deckmantel nen soll , ist ungerechtfertigt , wie ein einfacher Rück # ck auf unsere soziale Entwickelung zeigt , und sie hält eine , wenn auch unbewußte , blasphemische # # rleugnung der siegenden Kraft der christlichen Heils # yrheiten . Wie Jesus Christus habe unnennbare # iden auf sich genommen und den Kreuzestod er # # ldet , um die Menschheit zu erlösen aus der Fnster und noch heute nach fast zweitausend Jahren sollten Ar noch immer in derselben , von keinem Sonnen ein unterbrochenen Finsternis wandeln ? ! Nein , fort # # t dem Pessimismus ; das Erreichte sei uns ein An Vorn , dem göttlichen Beispiel mit immer größerem # # er nachzustreben , in der Nachfolge Christi nie mut zu erlahmen . Deuscher nerch . Berlin , 5 . April . p Der Kaiser trifft am Samstag , den 23 . April , m ttags 10 Uhr , zur Teilnahme an der Feier des . Geburtstags und des 25 jährigen Regierungs biläums des Königs Albert von Sachsen auf m Hauptbahnhofe in Dresden ein . Empfang unter Seibt auf seinen ausdrücklichen Wunsch . 10 Uhr 35 Knuten erfolgt die Ankunft des Kaisers von Oester in Dresden , bei welcher großer militärischer Impfang stattfindet . Nachmittags findet Parade statt , bei welcher die beiden Kaiser zugegen sein werden . Später empfängt der Jubilar zunächst eine Deputation des Bundesrats , dann eine solche der deutschen Kolo nialgesellschaft , unter Führung des Herzog = Regent von Mecklenburg = Schwerin . Später findet Galatafel statt und abends Illumination der Stadt Dresden . Die Festlichkeiten nehmen bereits am Mittwoch , den 20 . April , ihren Anfang . An diesem Tage werden Be glückwünschungs = Deputationen empfangen . Abends findet Zapfenstreich von den vereinigten Musikchören des sächsischen Armeekorps statt . Für Donnerstag , den 21 . April , sind Beglückwünschungscouren angesetzt . Am Freitag , den 22 . April , bringt die Einwohner schaft Dresdens ihrem Könige einen Lampionzug nebst Serenade . Die Festlichkeiten schließen am Sonntag , den 24 . April ab , an welchem Tage u . a . eine Auf fahrt der Studirenden der Universität Leipzig , der technischen Hochschule Dresden , der Bergakademie Frei burg , der Forstakademie Tarant und der tierärztlichen Hochschule Dresden stattfindet . Auch auf dem platten Lande rüstet man sich zur würdigen Begehung des Jubiläums . So ist u . a . eine festliche Höhenbeleuch tung in Aussicht genommen . — Der „ Reichsanzeiger “ veröffentlicht die Er nennung des bisheriger Ersten Sekretärs bei der Bot schaft in Washington , Legationsrats von Reichenau , zum Generalkonsul für Bulgarien . — Die 24 = Stundenzeit für den Eisenbahn betrieb ist , wie aus Erfurt gemeldet wird , von den sämtlichen beteiligten deutschen Regierungen endgültig abgelehnt worden In unserer Praxis hat man jenem Projekt , wonach die Stunden von einer Mittemnacht zur andern die Bezeichnungen 1 bis 24 führen sollen , nie sympathisch gegenübergestanden , noch ihm Aussicht auf Erfolg zugesprochen . * Hamburg , 5 . April . Generaloberst Graf Waldersee hat aus Anlaß seiner Ernennung zum Generalinspekteur der 3 . Armeeinspektion folgenden Korpsbefehl an das 9 . Armeekorps erlassen : Altona , 1 . April 1898 . Durch Allerhöchste Kabinettsordre vom heutigen Tage bin ich zum General inspekteur der 3 . Armeein pektion ernannt , und wende ich mich zum letzten Male an das 9 . Armeekorps , um von ihm Abschied zu nehmen . Am 2 . Februar 1891 zum kommandirenoen General ernannt , habe ich sieben Jahre mit ihm verlebt , die ich zu den schönsten meiner Dienstzeit rechnen werde . Ich habe das Armee korps in einer vortrefflichen Verfassung übernommen und hoffe , es meinem Nachfolger nicht schlechter zu übergeben . Ich danke allen Offizieren , Sanitätsoffizieren , Unteroffi zieren und Mannschaften für ihre Hingebung anden könig lichen Dienst und bedauere , daß es mir nicht vergönnt ge wesen ist , das Armeekorps vor den Feind zu führen . Meine besten Wünsche mögen das Armeekorps auf allen seinen Wegen begleiten . Ich weiß , daß es jederzeit , sei es im Frieden oder im Kriege , seine Schuldigkeit thun und seinen alten Ruf bewahren wird . Vorwärts wird stets seine Losung sein . Zum Abschied bitte ich , mit mir in den Ruf einzustimmen : Seine Majestät , unser allergnädigster Kaiser , König und Kriegsherr lebe hoch ! gez . Graf Waldersee . fortgesetzt werden können . Man glaubt , die Mächte würden einhellig Schritte thun , um einen Bruch zwischen Spanien und Amerika zu verhindern . Rallags . * Bern , 4 . April . Aus verschiedenen katholischen Kantonen kamen seit einiger Zeit Warnungsrufe der dortigen fortschrittlichen Minderheiten gegen das Wiedererwachen ultramontaner Unduldsamkeit und eine außergewöhnliche Rührigkeit der römischen Geistlichen . Mehrere zur allgemeinen Kenntnis ge langten Vorgänge bestätigten die an Ort und Stelle gemachten Wahrnehmungen , denen man in der übrigen Schweiz anfänglich keine große Beachtung geschenkt hatte . Im Wallis wird offen gegen den Protestantismus gepredigt , gegen den sich sogar der neueste Hirtenbrief richtet . In Genf , im Tessin und in Freiburg das gleiche Vorrücken . In letzterm Kanton wurde neulich wieder einem dort verstorbenen Protestanten eine an ständige Beerdigung verweigert . In Schwyz bot der Bischof bei einer Verfassungsabstimmung den ganzen Klerus auf zur Bekämpfung der Vorlage . Ein ultra montanes Blatt der Westschweiz , der „ Liberté “ , ruft die Gläubigen zur Sammlung und , da seine Partei bei materiellen und rein politischen Angelegenheiten fortwährend unterliege , zur Fortsetzung des Kampfes auf dem Boden der konfessionellen Fragen . In gleichem Sinne schreibt ein Blatt im Berner Jura . Es läge nahe , diese Bewegung , an der nicht zu zweifeln ist und deren einzelne Erscheinungen offenbar zusammen hängen , mit gewissen Vorgängen im Auslande in Verbindung zu bringen , allein es mag zurzeit genügen , auf dieselbe bei Zeiten hingewiesen zu haben als auf einen Beweis , wie wenig tief in unserm sonst auf geklärten Ländchen die Axt des konfessionellen Krieges vergraben ist . * Paris , 5 . April . Hier war heute Abend das Gerücht verbreitet , Dreysus sei auf der Teufelsinsel ge storden . Der Kolonialminister erklätte einem bei ihm an fragenden Berichterstatter , daß er keinerlei Meldungen hieröber erhalten habe . * Paris , 6 . April . Dem Journal „ Eclair " zu folge beabsichtigt eine Anzahl Kaufleute und Industrieller , eine Versammlung einzuberufen , um die Regierung aufzufordern , sie möge die Wiederaufnahme der Pro zesse Zola und Dreyfus verhindern , durch welche die Geschäftswelt sehr beeinträchtigt werden würde . * Brüssel , 5 . April . Einer Nachricht aus Rio de Janeiro zufolge wird der dortige belgische Konsul im Auftrage des Königs der Belgier mehrere Länder von Sür = Amerika besuchen , um die dortige Handels lage zu studiren . * Rom , 6 . April . Da Spanien prinzipiell den vom Papste vorgeschlagenen Waffenstillstand mit den cubanischen Insurgenten annahm , erwartet man jetzt die Antwort , welche Präsident Mac Kinley dem sapste geben wird ; davon werde es abhängen , ob die Verhandlungen zwischen Madrid und Washington Westsalen , Rheinland , Hessen = Nassau 2c . * Bochum , 4 . April . Die Bahnhofsfrage wird nunmehr ihrer baldigen Lösung entgegengehen . Die Differenzen , welche noch zwischen der Regierung und dem Magistrate über die Höhe des Zuschusses bestanden , sind durch weitgehendes Entgegenkommen der Regierung beseitigt worden . Neben den not wendigen Umbauten wird auch ein Erweiterungsbau des Bahnhofes geplant , um eine Entlastung der durch den Personenverkehr stark in Anspruch genommenen Bahnhöfe Wanne und Dortmund herbeizuführen . * Bochum , 5 . April . Der ungetreue Lehrling einer hiesigen Firma , welcher heute vor 8 Tagen die Summe von 5000 Mk . unterschlug und in Gemeinschaft eines anderen Lehrlings sowie eines Fabrikmeisters nach Belgien flüchtete , ist nach recht romantischen Erlebnissen reumütig mit seinem Freunde hierher zurückgekehrt , aber leider ohne Geld . Dasselbe hatte er vertrauensselig dem erwähnten Fabrikmeister in Verwahrung gegeben , der darauf nichts Eiligeres zu thun hatte , als sich heimlich von seinem Genossen zu entfernen . Er soll sich in Aachen aufhalten . * Hagen , 4 . April . Der Provinzial = Partei tag der freisinnigen Volkspartei für Rhein land und Westfalen findet am 24 . April hier statt . Ihr Erscheinen haben zugesagt die Abgeordneten Eugen Richter , Reinhard Schmidt und Lenzmann . * Iserlohn , 5 . April . [ Verschiedenes . ] Die Baukommissian stimmte dem Antrage einer Berliner Firma auf Erbauung einer elektrischen Bahn im Prinzip zu . Die Bahn soll vom hiesigen Ostbahnhofe aus durch die Hauptstraßen der Stadt , durch die Grüne bis nach Letmathe auf dem Marktplatze gehen . — Für das Kyffhäuser = Denkmal bewilligte der Iserlohner Krieger verein einen weiteren Beitrag von 120 Mk . * Dorstfeld , 5 . April . [ Verschüttet . ] Auf Zeche Dorstfeld wurden durch plötzlich hereinbrechende Ge steinsmassen drei Bergleute verschüttet . Nach 32 Stunden erst gelang es , die Verschütteten zu befreien , sie waren zwar sehr geschwächt , aber doch unverletzt . * Müngsten , 5 . April . Aehnlich wie an vielen anderen Ausflugsorten am Rhein , wird ein Unter nehmer vom nächsten Sonntage an in Müngsten einige Pferde und Esel zur Beförderung von Vergnügungsreisenden nach Schaberg , Küppel stein 2c . bereit halten . * Essen , 6 . April . [ Wahlbewegung . ] Laut der „ Rhein . = West . Ztg . “ wurde in der gestern abge haltenen Versammlung des Zentralkomitees der ver einigten liberalen und konservativen Partei Herr Ge heimrat Friedrich Alfred Krupp , der bisherige Reichstagsabgeordnete , auch für die demnächstigen Neuwahlen als Kandidat aufgestellt . * Essen , 6 . April . [ Freisinniger Volks verein . ] Unter dem Vorsitze des Werkmeisters Aug . Das „ Leim “ . New = York , Februar 1898 . rar . Einer der wichtigsten Zweige der Volkserziehung heint noch immer nicht die ihm gebührende Würdi # # ng zu finden : Das Heim . Es fehlt an Anleitung , praktischen Fingerzeigen , die Wohnstätte des Menschen angenehm und einladend zu machen , ja es scheint noch elfach an Kenntnis des Einflusses zu mangeln , den entsprechend hübsches , sreundlich eingerichtetes Heim Auf die Fam lienglieder , in welchem Alter sie immer Sehen mögen , ausüben kann . * Es ist nicht die Entfaltung des Luxus , wodurch in Heim „ anheimelnd “ gemacht wird . Luxus und # # schmack gehen nicht immer Hand in Hand ; imn ! Pegenteil , man fühlt sich gerade in den Wohnungen der Minderbemittelten häufig ganz besonders wohl , Dährend sich in den Wohnungen der Reichen , besonders er erst reich Gewordenen , nicht selten der Glanz allzu Frahlerisch aufdrängt . Einer sinnigen Frau ist es selbst bei ärmlicher Möblirung möglich , dem Heim gewissermaßen armen Lebensatem einzuhauchen , ohne Kosten , ohne proße Mühe . Die Reinlichkeit allein ist es nicht , welche ein Deim schon anheimelnd macht . Vielleicht ist es auch nicht die in den Zimmern getroffene Einteilung der elöbel , nicht die Ausstellung der Bilder und kleinen ! Emucksachen , vielleicht ist es die Hausfrau selber , wie uns so freundlich anmutet , deren Art und Be hmen über das Ganze jenen unerklärbaren weichen “ breitet , der uns sofort in eine harmonische Stimmung versetzt . Es giebt , wie ich glaube , sehr viele Frauen , die esichliche Anlagen besitzen , ein Heimn freundlich zu Bekalten . Und doch sindet man solch trauliche Heime ! gicht so häufig , als es wünschenswert wäre . Woran biegt das : Nicht selten ist es der Unverstand der ääc , der die Geschmacksentwicklung des jungen bradchens verhindert . Da wird z . B . das Aus Beneiden von Blumen und Füchern aus Papser als Tändelei gescholten ; in dem Verfertigen von Nlaschen aus bunten Bändern sieht man nichts weiter wie sträfliche Eitelkeit ; oder das Kind muß früh zur Arbeit angehalten werden , um mitverdienen zu helfen ; da beginnt es denn , teils aus Müdigkeit , teils aus Mangel an Zeit , sich selbst zu vernachlässigen , und das kleine Talent , dem die Uebung fehlt , wird so unterdrückt . — Doch selbst wenn alle diese Klippen in der frühen Jugend glücklich umschifft sind , giebt es noch immer Einflüsse , welche der Geschmacksentwicklung der Frau den Weg versperren . Der größte Sporn für alles Gute und Schöne , das wir thun mögen und können , ist die Anerkennung . Sie ist der erfrischende Thau für die Blumen . Es giebt Männer , welche das Thun einer Frau nicht verstehen , nicht zu schätzen wissen . Sie füylen nicht den Duft , der über einem von fleißiger , zarter Hand geschmückten Heim liegt ; was sie bemerken , halten sie vielleicht für Firlefanz , für Zeit = und Geldverschwendung und sie bespötteln , was sie wertschätzen sollten . Wie viele junge Frauen sind auf diese rohe Weise bis in ihr Innerstes so verwundet worden , daß sie mit der Zeit nachlässiger wurden und selbst keine Freude an dem Geschaffenen fanden . Wenn ein solcher Gatte wüßte , wie viel Glück er sich verscherzt hat , vielleicht die Grundlage seines Glückes fürs ganze Leben ! Und er hat auch das stille Glück seiner Frau , eine versiegte Quelle ihrer Freude auf dem Gewissen ! Es giebt zweifellos viele Männer , in welchen das Interesse für ein hübsches , freundliches Heim geweckt und dauernd erhalten werden könnte . Gerade in der deutschen Nation wird ja das abendliche Ausgehen ins Wirtshaus , zu Skat = und anderen Partien ganz besonders gepflegt , und die besten Schriftsteller scheuen sich nicht , das Saufen , Spielen und Bummeln als eine große Nationaleigentümlichkeit hinzustellen , die man ungeschwächt auf die Nachkommen vererben müsse . Diese Anregung , oftmals nur scherzhaft gemeint , trägt ihre ernsten Früchte . Wer es wagt , öffentlich ein Wort dagegen zu sagen , der wird mit den Vorwürfen gesteinigt , er wolle dem Volke seine unschuldigen Freuden rauben , wolle es philiströs machen und eng herzig tyrannisiren . Und doch hat noch kein Tyrann der Welt soviel Unglück und Elend gestiftet wie der Alkoholismus . Sicherlich würde die Zahl derer , die die Abende außer Hause zubringen , bedeutend verringert werden können , wenn es die Frau lernte , sich selbst und das Heim anziehend zu machen . Sich selbst , ja wohl , sogar in erster Linie ; denn es ist leider eine Thatsache , daß die Frau , wenn sie einmal unter der Haube ist , sich viel zu sehr gehen läßt . Weil sie sich die Liebe eines Mannes errungen , glaubt sie nicht , daß es nötig ist , sich immer aufs neue liebenswürdig zu machen . Das läßt vermuten , daß der Liebreiz in ihren Mädchen jahren nur eine erborgte Tugend war , um einen ge wissen Zweck zu erreichen . Ordnung in der Häus lichkeit genügt nicht . Eine Frau muß es verstehen , ihrem Heim von Zeit zu Zeit neue Reize zu ver schaffen , man muß merken , daß sie die Aufmerksamkeit dafür herausfordert . Und dann , vor allem natürlich , soll sie mit dem Manne umzugehen und Gegensätze auszugleichen wissen , etwas , wofür die meisten Frauen natürliches Talent haben , nur machen sie nicht immer den richtigen Gebrauch davon . Ein vernachlässigtes Heim , eine Frau , die glaubt , daß sie im eigenen Hause ungekämmt , schmutzig und zerrissen herumgehen dürfe , kann den besten Mann außer Haus , in die Arme von Trinkbrüdern und Sprelgenossen treiben . Man bestrebt sich , den Mädchen in den Schulen ungemein viel „ Wssen “ einzupauken , aber es geschieht zu wenig , um sie fürs Leben im Haus zu bilden und ihr „ Können " Izu entwickeln . Man sollte vor allem schon in den ersten Jahren in den Schulmädchen die Liebe zum Schönen wecken und dann systematisch weiter entwickeln , die Liebe zur Zierde des eigenen Ich sowohl , wie zur Ausschmückung dessen , worin sie lebt und was sie umgiebt . Man kann ja aus den unscheinbarsten Dingen , die achtlos weggeworfen werden , wunderhübsche Ziergegenstände machen und fast ganz ohne Kosten . Auerdings gehört dazu Phantasie , indes , ich glaube , daß recht viele Frauen Phantasie haben , nur muß sie geweckt und ihr Anregung gegeben werden . Das sollte in der Schule geschehen und zu Hause Fortsetzung finden . Der Unterricht sollte sich nicht auf die Nachahmung gewisser Formen be schränken , sondern man lasse dem Kinde genügend Spielraum , um seiner eigenen Neigung , seinem eigenen Geschmack zu folgen , selbst die Phantasie arbeiten zu lassen . Aber man hüte sich vor Tadel . Nichts entmutigt mehr , als Tadel . Mann zerstört durch ihn mehr , als man durch Lob und Nachhülfe aufbauen kann . Tadel verletzt nur , beschämt und führt zu Trotz , vielleicht zur Taubheit . Das gilt nicht nur von Kindern , auch von Erwachsenen . Ein Gatte , der irgend eine von der Hand seiner Frau gefertigte kleine Liebesarbeit zurückweist , weil sie nicht ganz nach seinem Geschmack ist , zerstört einen guten Willen . Ein bloßer Wink , daß sich die Sache in anderer Form vielleicht noch schöner oder besser machen würde , spornt dagegen den Ehrgeiz an , und er darf sicher sein , daß er in kurzem mit mehr Treffsicherheit auf seinen Geschmack überrascht wird . Die Ffrage , wie Mädchen und junge Frauen zu unterrichten sind , damit sie den Heimstätten ein freund liches , einladendes Aussehen geben können , welche Gegenstände dazu zu verwerten und wie sie zu be handeln sind , wäre wohl wert , von den Freunden der Erziehung aufgegriffen und gründlich besprochen zu werden . Vielleicht , daß durch die Ausführung der Idee der Keim zu manchem Eheglück gelegt wird , welches ohne solche Anleitung und Anlegung ver loren geht ! Sinnspruch . Der große Mann geht seiner Zeit voraus , Der Kluge geht mit ihr auf allen Wegen , Der Schlaukopf beutet sie gehörig aus , Der Dummkopf stellt sich ihr entgegen . Bauernfeld . — [ Das Erste . ] „ Sie gehen ja von einem Bierlokal ins andere ! Suchen Sie Jemand ? “ — „ Eine Stammkneipe suche ich ! Beabsichtige in diesem Stadt teil Wohnung zu mieten . “ — [ Das läßt tief blicken ! ] Dame : „ Gi , Mr . Jean , warum so ernst und schweigsam ? “ Mr . Jean : „ Ach ! Ich hab ' nur über die auffallende Er scheinung nachgedacht , daß alle berühmten Nordpol fahrer verheiratete Männer waren . “
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2 MFA Mikrofilmarchiv der deutschsprachigen Presse . V . Hagen zu Rüttenscheidt hat sich hier ein freisinniger Volksverein gebildet . a Sterkrade , 6 . April . [ Bedauerlicher Unglücks fall . ] Seinem Berufe zum Opfer gefallen ist heute Morgen in der Dreherei der „ Gute Hoffnungshütte “ hiecselbst ein Zimmermann , welcher in unmittelbarer Nähe der Laufstrecke des elektrischen Krahnens eine Reparatur vornahm und hierbei dessen geräuschloses Herannahen nicht früh genug bemerkte . Derselbe geriet zwischen Krahnen und Pfeiler und erlitt hierbei solch bedeutende Quetschungen , daß er nach einigen Stunden im Krankenhause verschied . * Kleve , 4 . April . [ Brand . ] Gestern Nachmittag brach in der Schenkwirtschaft der Wwe . Karl Schür mann hierselbst plötzlich Feuer aus . Sämtliches Wirt schaftsinventar , Mobiliar und Vieh ist verbrannt . Xanten , 5 . April . Eine Versammlung von Landwirten hat hier am vergangenen Mut woch stattgefunden , um den katholischen Bauernstand für die Reichstagskandidatur des von der Zentrums partei des Wahlkreises Rees = Moers aufgestellten Herin Amtsgerichtsrates Fritzen zu gewinnen . Angeblich soll Herr Fritzen durch eine Zuschrift erklärt haben , daß er bereit sei , die parlamentarische Vertretung der Landwirtschaft energisch zu übernehmen , worauf eine einstimmige Billigung seiner Kandidatur und somit das Zusammengehen der katholischen Landwirte mit dem Zentrum zugesagt sei . * Düsseldorf , 6 . Aptil . [ Stadttheater . ] Der Spielplan lautet für die nächsten Tage wie folgt Donnerstag : „ Martha " ; Freitag geschlossen ; Sams tag : „ Ein Fallissement " : Sonntag Nachm . : „ Strike Karrikatur ist beleidigend ; wohl aber kann jede Satire und Karrikatur beleidigend sein . Die Entscheidung hierüber steht in jedem einzelnen Falle lediglich dem Strafrichter zu , ebenso die Prüfung der Frage : ob der Angeklagte das Bewußtsein der Beleidigung gehabt hat . Die Strafkammer hat diese Momente als that sächlich festgestellt erachtet ; es war daher , wie ge schehen , zu erkennen . der Schmiede " und „ Cavalleria rusticana “ ; abends „ Haus Heiling " . * Koblenz , 6 . April . st ] Rudolf Knauß , Inhaber der Hop anofabrik Knauß Söhne , ist heute Vormittag gestorben . * Saarbrücken , 4 . April . Ueber die Typhus epidemie teilt das Generalkommando mit , daß der Soldat , der den Kartoffelsalat zubereitete , mit der Kloake nichts zu thun gehabt hat , daß Mannschaften zur Reinigung von Kloaken überhaupt niemals ver wendet werden , und daß die Zahl der am Typhus Gestorbenen nicht 40 , sondern 31 beträgt . * Wiesbaden , 4 . April . Dienationalliberale Partei hat für die Reichstagswahl im ersten nassauischen Wahlkreis den hessischen Abgeordneten Westermacher aufgestellt , der zugleich Kandidat des Bundes der Landwirte ist , im vierten den Landtags abgeordneten Schaffner und im fünften den bisherigen Abgeordneten Hofmann . Gerichtssaal . * Leipzig , 5 . April . [ Der „ Kladderadatsch “ vor dem Reichsgericht . ] Vor dem zweiten Strafsenat des Reichsgerichts wurde heute über die Revision des Redakteurs Trojan vom „ Kladderadatsch “ verhandelt , der bekanntlich wegen Majestätsbeleidigung , begangen durch das Bild „ Aus dem Lager der himmlischen Heerscharen “ und dessen dem Teufel in den Mund gelegte Unterschrift in der Nummer 48 des genannten Witzblattes vom 28 . November v . . , verurteilt worden ist . Den Thalbestand dürfen wir nach den eingehenden Berichten , die wir s . Z . von der Verhandlung über die Klage vor dem Berliner Gericht gegeben haben , als bekannt voraussetzen . In der Verhandlung vor dem Reichsgericht suchte der Verteidiger Trojans , Justizrat v . Gordon , nachzu weisen , daß keine Majestäts = Beleidigung vorliegen könne , weil es an den Vorbedingungen für die gewöhn liche Beleidigung im Sinne des § 185 des Str . = . = B . fehle ; eine Beleidigung könne nur dann festgestellt werden , wenn es sich um einen Angriff gegen die sittliche Ehre einer Persönlichkeit handle . Im vorliegenden Fall könne selbst bei der schlimmsten Annahme , daß unmittelbar über die Worte des Kaisers von den braven Soldaten und braven Christen gelächelt werde , nur eine Taktlosigkeit und Ehifurchtverletzung , nicht aber eine Be leidigung in Frage kommen . Er bitte , da bei dem Beklagten jede Absicht der Beleidigung ausgeschlossen sei , das erste Urteil , das weit über das Ziel hinausschieße und jede humoristisch = satirische Litteratur unmöglich mache , aufzuheben und auf Freisprechung zu erkennen . Ober reichsanwalt Hamm beionte , daß der Verteidiger von einer falschen Voraussitzung ausgehe , wenn er behaupte , nur wenn die sittliche Ehie verletzt werde , sei eine Beleidigung vorhanden . Eine Be leidigung sei auch schon dann vorhanden , wenn jemand in anderer Weise als in seiner sittlichen Ehre verletzt wird . Der Strafrichter müsse auch gegen eine Heräbwürdigung einer Person den erforderlichen Schutz gewähren , auch wenn diese Herabwürdigung sich nur gegen eine einzelne Handlung des Verletzten richtet . Der erste Richter habe als thatsächlich fest gestellt erachtet , doß eine solche Herabwürdigung Sr . Majestät in dem Bilde usw . enthalten ist . Diese thatsächliche Feststellung könne der Nachprüsung nicht unterliegen . Er beantrage daher , die Revision zu verwerfen . Gegen 1 Uhr mittags verkündet Senats präsident Dr . Löwenstein folgendes Urteil : Der Senat hat dahin erkannt , daß die eingelegte Revision des Angeklagten Trojan zu verwerfen und dem Angeklagten die Kosten des Verfahrens zur Last zu legen seien . Der Senat kann der Ansicht des Herrn Verteidigers nicht zustimmen , daß eine Be leidigung nur dann vorhanden sei , wenn die sitt liche Ehre eines Menschen verletzt ist . Es giebt eine äußere und eine innere Ehre . Wenn man einem Menschen eine Dummheit vorwirft , so kann hierin eine Beleidigung liegen , obwohl damit die sittliche Ehre nicht angegriffen ist . Jede Kritik der körper lichen oder geistigen Eigenschaft eines Menschen kann eine Beleidigung enthalten . Ob und in wie weit dies der Fall ist , unterliegt der Beurteilung des Straf richters . In dem vorliegenden Falle hat die Straf kammer eine Beleidigung Sr . Majestät für vorliegend erachtet . Die Strafkammer ist dabei von dem Grund satz ausgegangen , daß eine Majestäts = Beleidigung alle Merkmale einer gewöhnlichen Beleidigung ent halten muß , und hat dies auch im vorliegenden Falle für festgestellt erachtet . Die Richtigkeit dieser Anschauung entzieht sich daher der Prüfung des Reoisionsrichters . Der erste Richter ist von der rchtigen Auffassung ausgegangen , daß die Person des Kaisers einen größeren Schutz haben muß als eine Privatpeison . Bei jeder Kundgebung kommt es auf die Unistände an , ganz besonders von wem und gegen wen sie gerichtet ist . Nicht jede Satire und Der Mann eilte sofort nahen Tannenwalde zu , Vermischte Nachrichter . Jeetze , 5 . April . [ Ein rätselhafter Selbstmord . ] Ein erschütternder Vorfall ereignete sich in dem eine halbe Stunde von hier entfernten Dorfe Molitz . Die einzige Tochter des in der ganzen Gegend sehr geachteten Bauerngutsbesitzers Genthe hat sich erschossen . Das Mädchen , das mit einem Ober lehrer in Hamburg verlobt war , war erst vor einigen Tagen von dort nach Molitz zurückgekehrt , woselbst der Besuch des Bräutigams zu den Ferien erwartet wurde . Am Freitag früh hatte das Mädchen noch den Kaffee bereitet und dann das Haus verlassen . Als bald darauf am Kaffeetische Herr G . erschien und seine Tochter nicht vorfand , wurde er von schlimmer Arnung ergrifsen , zumal auch das geladene Jaad gewehr verschwunden war . in der Richtung nach dem da anzunehmen war , daß sich dorthin die Vermißte begeben hatte . In der Nähe des Waldes fand dann auch G . die Gesuchte auf einer Wiese liegend tot vor . Das Mädchen hatte das Corsett abgelegt und sich die Kugel in die Brust gejagt . Neben der Leiche lagen die abgeschossene Flinte und ein Stock . Da das blühende hübsche Mädchen den Verlobten selbst er wählt und eine reiche Mitgift zu erwarten hatte , erscheint es allgemein rätselhaft , wie es eine solche That begehen konnte . — Der Glückwunsch , den die Getreuen in Jever in diesem Jahre dem Fürsten Bismarck zum Geburtstag sandten , lautet : „ Dat Dütsche Riek , geent und stark . — Is Dienes Lävens mächtig Wark . — Dat lang ' Du noch Di magst ' ran freuen , — Wünscht Di van Harten de Getreuen . “ — Das warme Abendbrot für die Mann schaften ist bei den Berliner Truppenteilen seit dem 1 . ds . Mis . durchweg eingeführt . Das 3 . Garde Regiment verabreichte es schon seit drei Wochen aus Ueberschüssen der Regimentskasse dreimal wöchentlich . Bei einigen wenigen Regimentern wird die Einrichtung erst in den nächsten Tagen vollständig durchgeführt . — [ Das Bild des heiligen Josef . ] einem in Berlin herausgegebenen katholischen Blatte ( Erscheinungszeit Ende des neunzehnten Jahrhunderts , Sonntag , den 13 . März ) wird erzählt , daß am 19 . Februar , vormittags ½12 Uhr , ein katholischer Knabe vor einem schweren , mit Möbeln und Stroh beladenen Wagen hinfiel . Ein Rad des schweren Wagens ging ihm über beide Schenkel . „ Die Aufregung der Kinder und übrigen Personen , welche Zeugen des Unglücks waren , kann man sich, “ so heißt es weiter , „ leicht vor stellen . Sofort eilten alle herbei , um den Knaben , welchen sie zermalmt glaubten , aufzuheben . Aber bevor sie ihn eir icht hatten , war er schon wieder auf den Füßen . Alle seine kleinen Gefährten riefen bebend vor Schrecken : „ Er stirbt , er stirbt ! " Der Knabe lief zu seiner Mutter , ihr seinen Fall erzählend . Ein herzugerufener Arzt konnte nur bestätigen , „ daß das Kind keinerlei Verletzungen erlitten hatte ; nur ene etwas dunklere Stelle der Haut zeigte die Spuren des Rades . “ ( Wörtlich ! ) Wie ist das möglich ? Nun sehr einfach ! Der Knabe , der ein Bild des heiligen Josef Gesandtschaft in Peling wohnen ; für sein Gesolge ist ein besonderes Haus hergerichtet worden . Der Kaiser von China wird den Prinzen Heinrich in seinem Sommerpalast empfangen . Dabei ist die Fraze , welche den Gegenstand vieler Verhandlungn bildete , dahin entschie en worden , daß der Kaiser ihn stehend empfangen wud . Wie dem „ V . . “ aus Madrid telegraphirt wird . hat sich der Ministerrat in Permanenz erklätt . Die Rezierug beschäftigte sich bereits mit der Ver teilung der Kommandos im Kriegsfalle . Marschall Martinez Campos solle im Kriegsfalle wieder den Oberbefehl auf Cuba übernehmen . Die Presse drückt ausnahmslos die ernstesten Kriegsbefürchtungen aus , legt jedoch große Zuversicht an den Tag . * Homburg v . d . . , 6 . April . Das Saalburg Kastell und der Pfahlgraben wurden gestern Nach mittag vom Kaiserpaar , den Prinzen und dem Gefolge , in welchem sich auch der Kriegsminister von Goßler befand , eingehend besichtigt . Der Kaiser befahl , die Restaurirung der Porta Deku mana sofolt vorzunehmen . Sodann wurden innerhalb des Kastells unter Leitung des Bau rats Jocobi Ausgrabungen vorgenommen . Gegen 4½ Uhr traten die hohen Herrschaften den Rückweg zu Fuß an . Hute stüh mackte das Koiserpaat wied rum einen Spaziergang in den Wald . Der Kropp . inz ritt mit seinen Militärgouverneur in den Taunus . Heute Nachmittag um 3 Uhr unternahm auch der Kaiser einen Spazierritt ins Gebirge . Der Kaiser wird bis Ende nächster Woche hier bleiben , die beiden Prinzen reisen gleich nach den Osterfeier tagen nach Plön zurück . * Frankfurt a . M . 6 . April . Der „ Frkf . Ztg . “ wird aus Madrid telegraphirt : Die Eindrücke der Lage sind andauernd schlecht . Die anfänglich an die päpstliche Vermittelung geknüpften Hoffnungen sind aufgegeben . Die einen erwarten , daß die Vereinigten Staaten sofort den Krieg erklären werden , die anderen glauben , daß sie die Kriegserklärung Zwecks besserer Vorbereitung bis zum Oktober aufschieben werden . Im letzteren Falle käme hier eine latente Ministerkrisis zum Ausbruch . Die Erregung gegen die Königin Regentin wegen ihrer Neigung zu einem Kompromiß ist im Wachsen begriffen . Darmstadt , 6 . April . Wie die „ Darmst . Ztg . " meldet , reist der Großherzog heute Abend nach Gotha , wo die Großherzogin mit der Prinzessin Elisa beth verweilt . Karlsruhe , 6 . April . Hier starb heute Vor mittag der frühere hadische Justizminister und stell vertretende Bevollmächtigte zum Bundesrat , Grimm . Hamburg , 6 . April . Die Vereinigten Staaten suchen hier schnelllaufende Schiffe anzukaufen . Ein amerikanischer Regierungsvertreter kaufte der keit dieser Kassen , die als die ältesten Be scherungs ' . unserer heutigen sozialen Gesetzgebang derselden die lchen Grundsätze lieserter . Die Beobachtungen erstre 12 über füaf Oderbergant bezinke mit insgesant 78 sucd4 pplote Band IV Artik . ! voschafts . Reveine Ger # chert weren bei bistam : enhard Mülcer u Kaappschasts = Berrine . Belsschelt wären dei virsen 2441 Arbeut r von insgesant 1 41 Weiten . Der Zidl vienen nach ninmt der Brau kohlenbeigban in Dr ußen 422 Weiken die erste Stelle ein ; dann folgt der . senerz # # # bia mit 846 Weilen und der Steinkohlenbeigdou mit Weiken . Die Zahl der übrigen Werke verteilt sich auf kleineren Steit salzwerke , Steinbrüche und Hüttenwerke . # Zihl der Arbeiter nach übertrifft jedoch der Steinkohlendg bau mit seinen 297 818 Mitgliedern bei weitem den kehlen = u d Eisenerzbergbau , von denen der erstere nur 3344 und der litztere 20474 Arbeiter zählte . Wer am 31 . Dezember 1896 an unterstätzungsberechtigten # voliden betrug 48293 , an unterstützungsberechtigten Witn , 43 706 und an unterstützungsberechtigten Halb = und Gan tavaliden 61842 . Kraukenunterstützungen wurden gelei # # für 205 697 Fälle mit einer Krankheitsdauer von durchsahnittl 16,5 Tagen . Die erwähnten 73 Knaposchafts = Vereive besaß am 31 . Dezember 1896 ein schuldenfreies Verwönen 65053621,88 Mt . , von welchem 52748585,18 Mk zins # anzelegt waren . Es wurden gezahlt an Inval den 3315391 Mirk , an Witwen 1704 140,87 Mk . , an Waisen 1297256 ) Mark , an Beg äbnisbeihülfen 110 174,72 Mk . , an auße oedentlichen Untersütz ingen 57953 86 Mk . Einer durch schmt lichen jährlichen Gesamteinnahme der Vereine von 73 . 20 M # für ein Mitglied , von welcher auf die Beiträge der Mitgliete # 87 . 17 Mk . und die der Werksbesitzer 30 . 61 Mk entfallen . # # eine durchschnittliche jährliche Gesamtausgabe für ein Mitglt von 64,42 Mk . gegenüber , von welcher unter anderem auf # # # Gesundheitspflege 20,15 Mk . und auf laufende Uater stützung 33 . 93 Mk . entfallen . p Gelsenkirchen , 6 April . Gestohlen wurden in # # # vergangenen Nacht aus einem Gehöft in der Bochumerstlaße 3 Gänse , 5 Enten , 1 Hayn und 9 Hühner im Weite 80 Mt . Die Diebe — mehrere müssen es unbi dit gi gewesen sein — sind , nach den im Garten hinterlussenen Fußspuren # # # urteilen , von der Bochumerstroße aus durch die Einfahrt # # # Nachbarhauses gegangen , haben von dem Zaun des zu beraubenden Gehöftes 4 Latten abgerissen , dann den Stall gewaltsumer brochen und die Tiere lebend mitgenommen . Der Rückweg # # durch eine Hecke nach der Otti ienstraße zu genommen worden Obgleich bezüglich der Thäterschaft bestimmte Anhalt punkie # noch nichts ergeben , muß doch angerommen werden , . ß die selben sehr ortskundig gewesen sind . Nachforschungen siad ein geleitet worden . Zwang Im Wege der Zwang Berügsrr Rüscher Kl . 99 / pp der Steu reim 4 ar 99 gm groß , am 26 . Mai 18 vor eem unterzeichneten seicett werden . Auszug aus der Steu ertikels , etwaige Abschat Nachweisunger , sowie beson ! sareiderei 8 . Ahstraße 20 , Das Urteil üver die am 27 . Mai In Gerichtsstelle verkündet Selsenkirchen , den 1 . Eronnt p Auf dem heutigen Viehmarkt waren aufget ieben 1164 Schweine , 4 Kühe , ein Pferd und 1 Schaf . Da in da # # # letzten zwei Jahren wegen der herrschenden Moul = und Klauen seuche die Viehmärkte hie seibst aufgehoben worden waren , hatte sich heute wenig kauflustiges Pablikum eir gefunden . Totzden waren die Preise sehr hoch und das Geschäft flau . § s Schalke , 6 . April . Heute Nachmittag gegen 5 Uhr ist ider Bergmann W . aus Gelsenkirchen , welcher hier in der Wirtschaft K . eingekehrt war , jedenfalls aus Versehen in den Keller gestürzt , wovei er das Genick gebrochen hat , sodaß der Tod sofort die Schneldanpfer „ Colambia “ und Gesartirchen zeschaeftee s u * < space > S c h a l k e , < space > 7 . < space > A p r i l . < space > D i e < space > S c h a l t e r < space > k a t h o l i s c h e < space > höhere Mädcheuschule wurde im ve flossenu Schuljahre „ Normannia “ ab . Wien , 6 . April . In hiesigen diplomatischen Kreisen hält man aufgrund der neuesten Washingtoner Meldungen den Ausbruch des Krieges für sicher . Wien , 6 . April . Der österreichische Touristen klub warnt dringend vor Partieen in die nördlichen und südlichen Kalkaipen , weil dort noch viele Lawinen in Aussicht stehen , deren Sturz tagtäglich zu erwarten ist . Wien , 6 . April . Nach Budapester Meldungen in der Tasche hatte , als der schwere Wagen über ihn ist wegen der Flottenvorlage zwischen dem Reichs hinwegging , erzählte , er habe dabei den Namen Josefs finanzminister Kallay und dem ungarischen Finanz ausgestoßen und an ihn gedacht , und so habe er „ nichts minister Lucacs ein Konflikt ausgebrochen . habe . “ ( Wörtlich ! ) Es wird nicht vergessen , hinzuzu = Felstücke vom Berge Mosna sind bei daß die Mutter , obwohl sie arm ist , fleißig für Weinkulturen vernichtet worden . den heiligen Josef kleine Geschenke opfert . — Wir geben , bemerkt dazu die „ Volksztg . “ , das Geschichtchen ohne Kommentar wieder , betonen nur nochmals , daß es gedruckt zu lesen steht in einem in Berlin im Jahre 1898 gedruckten , für deutsche Blatte . ser bestimmten Netter Dreibund . Italia sagt : „ Die Schwalben schmecken gut “ , Und Austria ach , und Germania tragen Singvögel stolz als Schmuck auf ihrem Hut . „ Das ist ein netter Dreibund , muß ich sagen , Der ungescheut uns das zu Leide thut ! " So hört ich neulich eine Lerche klagen . ( Kladd . ) Letzte Nachrichten und Telegramme der Berlin , 6 . April . Die Kaiserin Friedrich , sowie der Prinz und die Prinzessin von Schaumburg besuchten von Bonn aus gestern die Kirche und das Kloster zu Maria Laach . * Der Flügeladjutant des Kaisers , Oberst v . Moltke , der dem Kaiser von Rußland , im Auftrage des deutschen Kaisers , zwei Jagdgewehre als Geschenk überbrachte , ist heute vor seiner Abreise aus Petersburg vom Zaren empfangen worden . * In der Kabinettsordre , durch die der Kaiser den Grafen Waldersee zum Generalinspekteur als Nachfolger des Grafen Blumenthal ernannte , heißt es : Sie wollen darin erneut einen Beweis meines Vertrauens und ein Zeichen meiner Anerkennung der hervorragenden Dienste erblicken , welche Sie in den verschiedenen Stellungen meiner Armee , insonderheit dem IX . Armeekorps geleistet haben , an dessen Spitze Sie über sieben Jahre mit Auszeichnung gestanden . Ich über trage Ihnen die wichtige Stellung eines General Inspekteurs in der Hoffnung , daß Ihr umfassendes Können und Wissen , Ihre im Kriege und Frieden er sammelten Erfahrungen noch lange meiner Armee zu gute kommen mögen . * Die Arrangements für den Empfang des Prinzen Heinrich in Peking sind jetzt getroffen . Wie über London aus Peking gemeldet wird , er wartet man dort die Ankunft des Prinzen in ungefähr einem Monat . Li = hung = Tschang und Wang wen = Tschao , der Vizekönig von Petschili , werden den Prinzen in Taku empfangen . Prinz Wang und Tschang = Ying = Wang werden den hohen Gast ihres Kaisers auf einer Station unweit Peking erwarten , um ihn dort im Namen ihres Herrn zu begrüßen . Prinz Heinrich wird in der deutschen London , 6 . April . Der Nordpolfahrer Andrée soll sich nach hier eingegangenen Nachrichten in Klon dyke befinden . Anderen Meldungen zufolge halte er sich in St . Michaels ( Alaska ) auf . * Washington , 6 . April . Mac Kinley beschloß , seine Botschaft dem Kongreß nicht vor Montag zu übermitteln . Die Vertreter Eng lands , Frankreichs , Deutschlands , Oesterreichs und Italiens stellten gestern Nachmittag den Entwurf einer gemeinsamen Note fest , worin sie ihre guten Dienste zur Verhütung des Krieges anboten . Es ist unbekannt , ob diese Note schon überreicht worden ist . * Washington , 6 . April . Die Mitglieder des Kongresses empfingen etwa 20 Depeschen von Bankiers und Gesellschaften mit der Bitte , eine weise Politik des Friedens zu unterstützen . Mac Kinley erhielt Depeschen ähnlichen Inhaltes . Der englische Bot schafter konferirte längere Zeit mit dem französischen Botschafter . Auf den hiesigen Botschaften und Ge sandtschaften weiß man , daß Frankreich und Oester reich die größten Anstrengungen machen , um Grund lagen zu finden für eine gemeinsame Aktion der Mächte zu Gunsten des Friedens . von 52 Schülerinnen besucht , unter denen sich 37 einheimtsche und 15 auswärtige befanden Das neue Schuljahr beginnt am 21 . April . Anmeldungen neuer Schülerinnen nehmen die Herren Pfarrer Kimper und Pof . Dr . Kohlschein entgegen . Aus dem Kreise . Gelsenkiichen , 7 . April . % [ Vertretung . ] Für die Zeit der Beurlaubung des hesigen Bergrevierbeamten , ist zur Vertretung der Hur Berg a sessor Selbach überwiesen worden . * Ueber die Uebungen des Beurlaubtenstar des in diesem Jahre sind die kaiserlichen Anordnungen jetzt ergangen . Der Umfang der Uebungen ist erheblich größer , eis ti den letzten Jahren ; es werden über 27000 Res rorsten meer eingezogen gegen das Vorjahr , im ganzen 177931 Mann . Auch diesmal ist den Truppenteilen durch besonders fetten Drrck anempfohlen , die Gestellungsbefehle den Einziberufenden so frühzeitig wie möglich zu übermitteln , ebenso wie vorgeschrieben wird , die Interessen der am meisten beteiligten dürgerlichen Berufskreise , namentlich die Ernteverhältnisse in den einzelnen Korpsbezirken , bei der Wahl des Zeitpunktes der Uebungen möglichst zu berücksichtigen . * Die Statistik der Knappschaftsvereine der preußischen Staates für das Jahr 1896 ist vor kurzem veröff ntlicht worden . Sie giedt in eingehender Weise nach amtl chen Quellen die Beobachtungen dieser Vereine bezüglich ihrer Mitglieder wieder und dietet außer allgemein wissenswerten Angaben einen Einblick in die ansgedehnte , fürsorgliche Thätig Industrie , Haudel ump Verteur . — [ Bergwerksgesellschaft Hibernia . ] Für die Konvertirung der gekündigten 1887er Anleibe im Betruge von 7200000 Mk . bezw . 6 808000 Mt . ist die Zet vom 2 . bis 16 . April festgesetzt ; dieselbe findet außer bei der Kosse in Herne , bei den Bankhäusern C . G . Trinkaus in Düsseldorf , S . Bleich röder und der Berliner Handelsgesellschaft in Berlin statt . Die nicht zur Konvertirung eingereichten Schuld verschreibungen werden zum 1 . Juni gekündigt und am 2 . Januar 1899 eingelöst . April . Wagengestellung für den Kohlen und Koksverkehr im Ruhrrehiere . Von den Zechen und Rott drennereien des Ruhrkohlenreviers weren für Mittwoch , der 6 . ds . Mts . , 13261 Wagen à 10 Tonnen angeforden , gestell wurden 13261 , gefedit daben keine * Berlin , 6 . April . Die amerikanischen Gerüchte , daß wenig Hoffnung auf Echaltung des Feiedens sei , bwirkten , daß die Börse im Anschluß an die westlichen Pätze Neigung zur Abschwächung zeigte . Enige Fähirkeit zum Widerstand gegen Kursabschwächungen in jedoch unverk nrbar . Das späft ist sehr beschränkt . Di mstäcter Bank auf das Gerücht voon der Unwandlung der Firma Hermann Bachstein in eine Aktier geseuschat höher . Omnliche deutsche Getreideboh en auf Steigceung dr Geireidevreise besser . Oesterreichische Staats bahnen fest . Privatdiskonto 2 3/8 Prozent . Nachbörse : Trun = Dynamtt 184 50 Bochumer Gußstall 204,40 Consolidation 266 50 Dapner beur 121,/0 , Dortmunder Union 97,00 Lau . hütte 182 50 Gelsenkirchener 177,50 , Harvener Bergbau 17740 , Hivernia 186,75 , Norddeutscher Lloyd 115 . 50 . Tendenz : schwach . * Neuß , 6 . April . ( Pruchtmarkt . Neuer Weizen kleiner 21 00 Mk . , engl . 1a 20,40 Mk . do . IIa 19 9 1 . nener Regger Ia 14 . 6 lla 14 10 , alter Haser le 15,00 , IIa 00 . . Bat weizen Ia 00 , 00 LIa 00 , Gi - , alles per 100 kg . Kurtoffeln . 60 — 2,20 Ml . Her 2,50 — 3,50 , Roggenstrok 18 Bek . der 50 kg . Klaten . 40 Ml . per 50 kg . Raps Is 00 00 , 1ie 00,00 , Aveel ( Ruvien , 1e 00 . 00 . IIa 00,00 Mk . Rüböl per 100 kg in Bartiern von 100 Gtu . ( ohne Faß ) 51,50 Mk . Rüböl von 100 kg faßwetse ( ohm Faß ) k300 Mk . , gereinigtes Oel per 100 # g # Bk . höher als Rüdöl . Pretzbuchen per 1000 kg 100 Mk . Butte der Keis . 20 Mt . Eier per Schoc ( 60 Stück ) 453 Mk . — Weizen und Hafer je 20 Pf . höher . Rüböl und Kuchen unveräudert . * Köln , 6 . April . [ Amtliche Preisfeßtserzungen . ) Rüböl die 100 kg mit Faß in Eisenband vorrätig in Partien von 3000 kg 55 00 B . Okt . 52 80 . , 52 00 G * Bertin , 6 April Syrun = 70er doco 478 ) Mk . . Nur satz 80 0 0 Liter . 51 er loco 67 . 50 Mk . , Umsatz 10 100 Liter * Essen , 5 . April . ( Städtischer Viehmarkt . ) Zrm heutigen Vienmarkte waren aufgetrieben : 980 Grotzvich . Bautzen resp . Bullen , 1214 Schweine , 2210 Kälber , 67 Schafe . Handel ziemlich lethaft . Preise : Großvieh la 57 — 62 Mk . Ua 52 — 56 Mt . , IIla 42 — 48 Mk . , Bauzen reip . Bullen 46 — 55 Mk . , Schweine 52 — 67 Ml . , Schafe 50 — 60 Mk . , pro 50 bg Schlachtgewicht , Kälber 28 — 40 Mk . pro 50 kr Lebendgewicht . Einem hochgeehrten hierdurch die ergebene Anze Friedric in Hause des Metzgermeist Spezi . für Anfertigung eröffne . — Meine langjäh Tatigkeit als Zuschneider dieser Branche setzen mich Anvor erungen der mich wrden . Durch Verbindun B xin = Branche bin ich in Geoie enes zu liefern . Mache d sonders auf : St ffneuheiten aufmerksam . nehwe jede Garantie . Bei eintretendem Be Pubiikums bestens empfohl SCHALKE , Gelsenki 12 Hern Reichsbank = Giro = Cont vemm ttelt alle Bank = , Wee und billigster Bedienung , n entgegen und verzinst diesel auf Cortobuch mit 1 mon „ „ „ 8 „ „ „ 6 bei längerer Kündi . ung na Außerdem werden Gel zehlbar jeder # # # t ohne Künd Bedingungen sind an der # # Geschäftsstunden : germannür . 14 . Al Colonial : westf . Sp Margarin ( Naturbutte zu billigen Preisen . Wasche mit Lohn ' s Wasch Extraß ! ! Sparsam und billig , ohne Schärfe ! — Anzuwenden ohne Seife ohne Soda ! — Kein Anschmieren der Wäsche nötig ! — Zun Reinigen der Haus = und Küchengeräte , Treppen 2c . äußerst beltebt . Ueberall in Schachteln à 1/8 Pfd . zu hoben . — Bitte versuchen . Standesamts = Nachrichten des Amtes Wanne . Sterbefälle : Bergir v . Christ . Schellbase , 45 J . 11 Lokomotivf . Everhard Eigel , 19 J . 6 M . Maria Zvoroowekt 1 J . 8 M . Anda H sp tek , 8 M . Jodanra Karoline L seit von Schledorn ged . Steinmeier . 33 . , zu Röolinghauser . Ottilie Maria Kiroline L yk , 1 M , zu Röolinghausen . Joh Abiler , 7 N . Fad . Jos Gers Avenstrodt , 8 N . Hierzu ein 2 . Blatt . Textl Inhalt . Artikel : Krieg oder Fri den . Standesamtt . chrichten des Amtes Bulmte . Feuilleton : „ Bergistet . “ verdient jede Hausfrau , und Stutendockens erso gloße , sehr geichmickooll g . Niesen = St KE zu den billigsten Preisen K . Arppelmey Str ordentliches Sienstmaac . 15 . April oder 1 . Mai gest Frau V . Bechman Dampfbackiet . — 1 c .
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"1898-04-07"
Emscher Zeitung. 1879-1904
3
ger
[ "Gelsenkirchen" ]
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NFA — Mikrofilmarchiv der deutschsprachigen Presse . V . Er scherungs # # # derselden die dochtungen erstreg ) 78 bei diesen 244 1 . Der Zu # l gdau in Dr ußen olgt der . senerzt , hlenbeigdon mit # # verteilt sich auf d Hüttenwerke . der Steinkohlendg , weitem den # # # # er erstere nur 334 # hlte . Wer ingeberechtigten berechtigten Witn , Halb = und Gaz u wurden gelei # er von durchschnittl hafts = Vereive besaß eies Verwönn 585,18 Mk zins wval den 3315 391 Waisen 1297256 2 Mt . , an außg Einer durch schmt eine von 73 . 20 24 träge der Mitgliete Mi entfallen . de für ein Mitgli ter anderem auf # ende Uaterstützungg Zwangsversteigerung . Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von Puloke Band IV Artikl 28 auf den Namen des Maureimiist re Hernhard Müscher iu Bulmke eingetragere Grundstuck Flur 2 99 pp de . Sieuerge meinde Bulmte , auf dem Greskamp , Hof reim 4 ar 99 gm groß , am 26 . Mai 1398 , vormittags 10½ Uhr , vor eem unterzeichneten Gerigt am Neumarkt , Zimmer Nr . 2 . ver seicett werden . Auszug aus der Steuerrolle , beglaudi te Abschrift des Geundbuch artikels . eiwaige Absaatzungen und andere das Grundstück vetreffende Nachweisunger , sowie besondere Kauib = dingungen können in der Gerichts sareiderei 8 . Ahstraße 20 , Z mmer Nr . 2 , eingeseven werden . Das Urteil üver die Erteilung des Zuschlags wird am 27 . Mai 1898 , mittags 12 Uhr , „ n Gerichtsstelle verkündet werden . . 1892 Gelsenkirchen , den 1 . April 1898 . Königliches Amtägericht . slen wurden in der Bochumerstleß per im Weite # # 8 und du gi gewesen ssenen Fußspuren # # # rch die Einfahrt # # n des zu beraubenden # Stall gewaltsim er 1 . Der Rückweg # # genommen worder umte Anhalt punk en werden , . ß di orschungen stad ein waren aufget . ieben : Schaf . Da in da Moul = und Klauen vorden waren , hatt gefunden . Totzden t flau . ittag gegen 5 Uhr velcher hier in der 1s Versehen in den hat , sodaß der Tos che Ar inkenhaus zu der kat holische ossenu Schuljahre sich 37 einheimtsche Schuljahr beginnt erinnen nehmen die lschein entgegen . Sstahs . nia . ] Für die de im Betruge von et vom 2 . bis 16 . er Kosse in Herne , edort , S . Bleich Berlin statt . Die buld verschreidungen uar 1899 eingelöst . 9 für den Kohlen und Aati für Mittwoch , der ingeforden , gestell 145 . chen Gerüchte , daß us sei , b wirkten , en Pätze Neigung zum Widerstand urbar . Das Ge k auf das Gerücht Bachstein in eine Betreidebah en auf rreichische Staats ut . soumer Orßstes 21,0 , Dortmunder 177,50 , Harvener cher Lloyd 115 . 50 . Neuer Wetee ! 9 ) . nener Regger 00 04 Bat weizen . 60 — . 30 Ml . : Klaten . 40 Ml . Ruvsen , Ie 00,00 . tern von 100 Gt2 g faßwetse ( vhm 8 Dlr . höher alt Butte der Kis 2 . — Weizen und uverändert . Pfenserzungen ! rrätig in Partien □ 47 80 Mt . Nur s 10100 Ster ehmarkt . ) Zrm 80 Grotzvieb . 81 älber , 67 Schafe . 57 — 62 Mk . Ue Bullen 46 — 55 Mk . , pro 50 bt ke Lebendgewicht . Ne 4n P Meeige . Einem hochgeehrten Publikum von Schalle und Umgegend hierdurch die ergebene Anzeige , daß ich am heutigen Tage hier , Friedrichstrasse 241 , in Hause des Metzgermeisters Herrn W . Köttgen , ein Speziarseschaft für Anfertigung von Herren = Garderobe eröffne . — Meine langjährigen praktischen Erfahrungen durch meine Teatigkeit als Zuschneider in nur ernei und bedeut = ndsten Geschäften dieser Branche setzen mich in den Sta d , allen , selbst den höchsten Anvor erungen der mich beehrenden Kurden voll und ganz gerecht zu wrden . Durch Verbindung mit bedeutenden Häusern der Tuch = und B xkin = Branche bin ich in der Lage , zu zivilen Preisu etwas wirklich Geoie enes zu liefern . Mache d sonders auf m in reichhaltiges Lager in und ausländischer St ffneuheiten aufmerksam . Für tadellosen Sitz und gute Arbeit über nehwe jede Garantie . 1836 Bei eintretendem Bedarf mich dem Wohlwollen des geehrten Pubiikums bestens empfohlen haltend , zeichnet Hochachtungsvoll ! SCHALKE , Friedrichstrasse 241 . Gelsenkirchener Bank , 12 Hermannstrasse 12 , Reichsbank = Giro = Conto , Fervsprech = Anschluß Nr . 255 , vemm ttelt alle Bank = , Wechsel = und Effetien = Geschäfte ruter prompter und billigster Bedienung , nimmt Gelder über 100 Mark in jeder Höhe entgegen und verzinst dieselben auf Cortobuch mit 1 monatlicher Kündigung zu 2½ % für ' s Jahr „ „ „ * „ „ „ 3 „ „ „ „ „ „ 6 „ „ „ 3½ „ „ „ bei längerer Kündi . ung nach besonderer Vereinbarung . Außerdem werden Gelder auf provisionsfreiem Caeck = Conto , rück zhlbar jeder # # # # t ohne Kündigurg zur Verzinsung angenowmen ; näbere Bedingungen sind an der Kass : zu erfahren . 942 Geschöftss Morgens von 9 bis 12 Uhr , Geschaferstunden : Nachmittags von 3 bis 5 Uhr . Hermannstr . 12 , Gelsenbirchener Bank Hermannstr . 12 . Alle Colontalwaaren , # westt . opeck , Margarine , Naturbutter 1/4 zu Preisen . ( 0 Farb % % waaren , LScke Seinol , Broncen , Binsel zu billigen Extrakt ! enden ohne Seife nötig ! — Zur 2c . äußerst beliebt . Bitte versuchen . ise , 45 J . 11 M . arta Zvoroowekt . Karoline L seit Röolinghauser . lingdausen . Joh 3 M . att . A . Slenbetenit Bertte : " # # Viel Geld verdiem jede Hausfrau , da ihr die mühevolle Arbeit der Brot . # und Stutendackens erwart bleiot und ich in der Lage bin ∆ große , sehr geichm ickvolle * Niesen = Stuten zu 0,90 Mark “ ee urten Schmorchret zu den billigsten Preisen zu liefern . 1841 # J . Rippelmeyer , Gelsenkirchen , Bochumerstr . u2 . Fendeatlsches 1567 Eienstmädchen # # 15 . April oder 1 . Maigesucht von Frau V . Beohmann , Lampfbackiet . — U Kmdorf . 1867 NRe hilhnd Ghchen Arbeitspferd , weil zu schwer , stedt zu verkaufen bei V . Beckmann , Dawpfbäckerei , Ueckendorf . 12 68 Bekanntmachung . Die Auguststraße soll von der Blockstation dis zur Königstraße regulirt werden und wird deshalb bis auf weiteres für jegliches Fuhr werk gesperrt . 1897 Manne , den 6 . April 1898 Der Awtmann : Winter . Bekanntmachung . In hiesiger Gemeinde ist eine Schiedkarre gefunden worden . Der rechtmäßige Eigentümer wird hiermit aufgefordert , seine Egen tumsrechte binnen 8 Monaten auf hiesizem Polizei = Bureau , Zmmer Nr . 3 geltend zu wachen . 1895 Eckl , den 5 April 1898 Die Pelzeivehörde : Berkermann . Ganzes Wodnhaus mit Dampfbacerei zu vermieten . El ist von mir ein in einem auf blüher den Indunrieorte Westfalene belegenes 8stöckiges Wod haus mit Dampfbäckerei , Fuhrwerks = Bet ieb ( 4 Pferde , 4 Wag n ) und guter Kundschaft , w gen anderweiter Unter nehmen unter günstigen Bedingungen per sofort zu vermieten eventt auch zu verkaufen . 1604 Näheres bei A . Stegemann , usenklichen , Herman sraße 12 . Em Ssteckt es Sonttitickus in Bulmke ist zu kaufen für 200 0 Mark ; selbiges eignet sich besonders für Bäckerei Anzahlung 3 4000 Mark Näheres unter Nr . 1863 in der eschäftestelle d . Ztg . Sehr schöne 1859 Wollmasng von drei Zimmern , im zweiten Sicck mit Stoll und Keller , an eine stille Familie zum 1 . Mai zu vermieten . Braubauerschaft , Grabenwraße 15 . Ein kleines einfach Adol . „ Kuruier , am liebsten parterre , auf sofort z1 mieten gesucht . Offerten unter Nr . 1885 an die Geschäftsstelle dieser Z itung . Segenhostn Scolen ist das Beste Hofliefer . Wunderlich ' s Präp . Patchouly = Pulver , eingestreut , schützt es Kleider , Pelzwerk , Teppiche gründlich und tötet alles Ungeziefer . In Dosen à 40 Pfg . bei 1878 G . Pokorny . Gelsenkirchen . Ein in der Stadt Gelsenkirchen aut eingeführter Nens zum Ver triebe einer Haushaltungs = maschine gesucht . — Offerten wit Angate der jetzigen B schäftigung end S . S . 10 an die Geschäft enelle 346 . 1890 Tüchtige Borzeichner , Monteure , Schlosser , Kisselschmiede , Stemmer , Nieter , Bohrer u . Hülfsarbeiter fi den dauernde und lohnende Akkord . arbeit in der Kesselschmiede u . Eisen konstrukt ouswerkstätte von 1896 Fried . Krupp , Essen . Zu melden : Arbeiter = Annahme . gesucht zum bald Eintritt , der floiter , zuverlässiger Zeichner sein muß . — Meldu gen m Zlugnissen an Schalker Graben - und ahlten - tecate 16666 Kaitäger Schmiedelehrling auf sofort gesucht . 1889 G . Hundt . Schmiedemeister , — Leßser . Gesucht auf sofolt ein ordentlicher 1898 Zugez Ködchentragen . Gelsen kirchen , Fiedrichstraße 12 . Gesucht für feineren Haushalt in allen Hausarbeiten erfahrenes Dienstmädchen . Gellenkirchen , Florastraße 18 . Sool - und Thermalbad ilhelmsquelle “ Zickel - Vause . 18 9 Ostermontag , den 11 . April 1898 , nachmittags 4½ Uhr : Grosser Militär - Concert der Kapelle des Westfälischen Kürassier = Regiments Nr . 4 von Driesen aus Münster . Die Bade - Verwaltung Musik = Verein Geisenklrohen . Heute Abend 8 Uhr : Uebung . Um pünktliches Erscheinen bittet 1884 Der Vorstand . Ein Lehrer wünscht einige Knaben zugleich mit seinem 8jährigen Sohne für das Gymnasirm vorzubereiten . 1886 Anmeldung n werden bis zum 17 . April erbeten . Bulake , Philippstraße 21 . Die Schtteispfekügfe zu Wattenscheid Westenfeld Ein properes und fleißiges Alensoächichen zum sofortigen Eintritt gegen hohen Lohn gesucht . 1861 Geisinti chen , Bahnbofstraße 15 . Eierfatten , Marmorir Papler bei ! 1726 Otten a Küllenberg , Gelsenkirchen , Alter Markt und Eltsabetb = und Karlstraßen = Ecke . nimmt täglich Einlagen in beliebiger Höre auch per Post entgegen und verzinst solche bis zu 600 Mk . mit 3 6/10 , höhere Beträge mit 3½2 % . Kassensokal an der Chausseestraße , neben dem Amtsbause . 1463 50 zun . Belohnung demienigen , der die Diebe , welche mir in der Nacht vom 5 . zum 6 . er . Gänse , Enten und Hühner ge stohlen haben , so angiebt , daß ich sie belangen kann . C . zur Linde , Neustadt . 1883 Hypotheken Darlehen zu zeitgem günst . Bed . werden schnel vermittelt durch 1381 II . Hoff , Gelsenkirchen , Kaiserplatz 8 . H . Wesslings Arbeiter - Schuhe sino bekannt durch ihre Haltbarkeit Weitgehendste Garantie für grossmöglichste Haltbarkeit bei billigen Preisen . W Wessling , Alter Markt 15 . 6 rie Bismarck Regent . Schwalbe . ∆ Weltrad . * * * # Cleveland . Alleiniger Vertreter # # obiger Fohrrad - Fabriken fü . Gelsenkirchen u . Umgegend Jöser Lauer , Altermarkt . Reparatur = Werkstätte . — Sämtliche Ersatzteile . — Alte Räder werden in Tausch genommen . angs - ergebnis 5 ver um 19 . Januar 1693 durch Herrn Gustav Nott eingelieferten Probe „ Victoria - Margarine “ . Geschmack und Geruch : angenehm , naturbutterartig . Die vorliegende Margarine = Probe zeichnet sich durch einen sehr hohen Fett gehalt aus ; verselbe übertrifft nicht nur den Fettgehalt von guter Naturbutter , sondern auch von den meisten anderen Margarinesorten . Es liegt in der unter suchten Probe eine Margarine von sehr guter Beschaffenheit vor . Essen ( Ruhr ) , den 24 . Januar 1393 . 5709 ( gez . ) De . Georg Hausdorf , vereideter Chemiker . Die Süssrahm - Margarine „ Wietoria “ kostet nur 65 Pfg . und bei Abnahme von 5 Pfd . 60 Pfg . per Pfd . Gustay Nott , Seisenklrohen , Bahnhofstrasse 10 . * Oder Ueckendorf , Schulstrasse 15 b . An B . Oetertage fl . bet in meiner Germania - Halle in Deckendert SALE Katt , wozu freundlichst einladet 1897 Jul . Alvermann , vormals Börste . Anfang 5 Uhr . — Sutree 50 Pfg . Für die Feiertage empfehlen wir : feinstes Kaisermehl , Diamantmehl , Weizenmehl , Backpulver , Hirschhornsalz , Citronen , Cutronat , Citronenöl , Bauille , Cardamom , Mandeln , Rosiner , Corinthen . = Zu Backzwecken : = Feinste Süssrahmmargarino , per Pfd . 60 — 30 Pfg . Frische Sussrahmbatter , holl . Butter . 1809 Prische dicke Eier , p . Dtzd . 60 Pfg . Otten & Kuheheurg , Alter Markt und Karlstraße . Sosen A * * Für die Charwochel ? Keinste große holl . # * * 5 5 * 5 5 5 9 9 * 9 8 8 * Hutlack , gelb , blau , braun und schwarz . Holzbeizen und Polituren , ( - Möbelpolitur zum bequemen Auspoliren der Möbel , B Holztheer und Carbolineum , Pinsel u . Weissquaste 2258 Otten & Küllenberg , Beisenklrohen , Alter Markt und Elisabeth und Karlstrassen - Goke A . Brüggelhoff , Mechaniker . Gelsenkirchen , Friedrichstraße 92 und Schalte , Friedrichstr . 21I . Empfehle die so beliebten „ Kalser “ . und „ Ideal “ - Räder billigst . — Lernen gratis . — Werkstatt für Fahr raddan vit Maschinenbetried eingerichtet für sämtliche Reparaturen . — Emaillir = und Vernickelungs = Anstalt . Reelle Bedienung . — Kein wochenlanges Warten , wie es häufig passirt , wenn Fahrradhändler die Reparaturen von den Fahrradfadriken ansführen lassen . 1800 la . Ringofen steine von Anfang Mai an abzugeben . Zeche Holland bei Wattenscheiv . 1887 Auf das der heu tigen Nr . unserer Zeitung für Schalte , Heßler und Braubauerschaft bei liegende Preisverzeichnis den Firma nolurich Siebarg machen wir hiermit ganz de sonders aufmerksam . 1391
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D MIFA Mikrofilmarchiv der deutschsprachigen Presse . V . Teichste Jn F . k in Hämten Consicrion . Saguoste in allen modernen Farben und Fagons von 5 be 30 Mark . Sammet - Kragen in eleganter Ausführung von 5½ bis 50 Mart . Reise - und Regen - Costüme in wunderbaren Fagons vol 10 bs 36 Marf . * — aus modernsten Stoffen von 4 bis 36 Mark . GelrPTec aus schottischen Plaidstoffen von 7 bis 20 Mart . in vielseitiger Auswahl von 5 bis 25 Mart . WR CTT • . ? * in nur modernen Farben von 25 Pfg . bis 12 Mark . Regenmäntel für junge Mädchen und Frauen von 6 bis 30 Mark . Jeder staunt über unsere vielseitige Auswahl und billigen Preise . Kinder - Jaquettes in hundertfacher Auswahl von 1 bis 19 Mart . „ „ 0 < space > in Wolle , Seide und Mobair von 5 bis 40 Mart . Wisites und Fichus für junge Frauen , entzückende Neuheiten , von 10 bis 48 Mart . Staubmänte ! Rad - und Promenaden - Mäntel aus seinen Kammgarnstoffen von 12 bis 35 Mart . 1822 SS Gelsenkirchen , Bahnhofstraße 92/94 , nahe der Fahn . 2 Friedrichstrasse 5 . Friedrichstrasse 5 . 2 Apotheke - Eröffnung . 6 Deu hochreehrten Einwohnern von Gelsenkirchen und Umgegend teile ich hierdurch ergebenst mit , daß ich mit hoher obrigkeitlicher Genehmigung weine „ Noae leisenklrohen , Feiedrichstrasse 8 , eröffnet habe . □ zu Selsenkirohen . Um das geneigte Wohlwollen des Publikums bittend , zeichne Hochachtungsvoll ! 1870 Schrakump , Apocheker . “ 2 Friedrichstrasse 5 . Friedrichstrasse 5 . „ cenbauarritter Gasthaus „ Zür krone “ . Gelsenkirchen , Bahnhofstr . 70 . Heute und folgende Tage , täglich : Grosse Concerte der 1 . österreichischen Damenkapelle , Direktion J . Tauber . 7 Damen . Anfang 6½ Dur abende . 2 Herren . Es ladet ergebenst ein 1759 Fr . vom Dort . Nur kurze Zeit ! Neul Gelsenkirchen . Neut Kotuer = Eusemött . Germania = Saal , Hermannstr . Ostersonntag ! Fröflugs - Vorstelug . Anfang 8 Uhr . Kassenöffnung 7 Udr . Genovefa , Bo # # täg , u # Ostermontag : Zwei grosse Vorstellungen . Anfang 4 Uhr . Kassenöffnung 3½ Uhr . Die Reise in die unterwelt . Fshr als : Gut Heil ! Gelsenkirchener Turnverein feiert am 1888 Ostermontag , den II . d . . , abende 7 Uhr be,innend , im Vereinslokale Wilh . Keilmann ein Familien - Fest , bestehend in Zheatralischen Aufführungen und Tanzkränzchen . Sinführungen durch Mitglieder sind gestattet . Einen gennßreichen Abend in Aussicht stellend ladet ergebenst ein Der Festausschuss . Der Tararat . Höchst schenswert ! Nur 2 Tage in Gelsenkirchen . Restauraht „ Barodrossu N . Ingenhang , Geisenkiroben , Hochstraße . Rasstenug eines Riesen - Neuschen - Haifisches Derselbe hatte sich auf einem Raubzuge in die Nordsee verirrt und wurde dort am 28 . März d . Is von dem großen Fischdampfer „ Cibum “ erlagt . Derselbe ist ledend frisch , 1500 Pfund schwer und 5 Meter lang . Nur Donnerstag und Freitag von morgens 10 bis abends 10 Uhr zu sehen . — Llat - Ittepreie für Erwachsene 20 Pfg . , für Kinder 10 Plg . Nicht das Skelett des Fisches , sondern der vollständige , ledendfrische Fisch zu sehen . 1871 Rasrkes ücklschor e Träger , Eisenbahnschienen , be IEEeien , Säalen aller Art , gut und schmiedeeiserne Fenster , Podeste und Wendeltreppen , Einsteigerahmen , Eisenfachwände ab Lager und Werk , empfiehlt sehr billig 1828 M . Stern , Gersenrirchen . M te tsce Sommer 0 sowie den Empfang aller Neuheiten der 1703 Frühjahrs = und Sommer = Faison zeige ergebenst an . Therese Hummelshein Hochstr . 18 , Gelsenkirchen , Hochstr . 18 . Preise der Plätze : 1 . Platz 1 Mr . , 2 Platz 75 Pfg . , 8 . Platz 50 Pfo . — . nder zuglen in den Nachmutagsvorstellungen die Häfte . Tealkialdrra mit zehrjähriger Garantie . Hermann Mulier , Düffeldorf , Schützenstr . 94 . Hoffmann & Götze , Essen - Ruhr , „ . # # chft Dortmand , Legenstraße 15 . Bank - Geschäft " Poststraße 8 . Herusprecher Nr . 30 und 590 . Garnspricher . W9l . Kursbericht vom 6 . April 1893 . Zechen 45 gebot act frage Zechen Nur gebot A . Kohlen : Alte Haase . . . . Altendorf Tiefbau Baaker Mulde Bickefeld Tiefbau Blankenburg Bommerbk . Tiefbau Borussia . . . . . Caroline . . . . . Carolinenglück Centrum Charlotte . . . Constaatin d . Große Dahlhauser Tiefbau Deutschland b . H . Dorstfeld . . . . . Eiberg Eintracht Tiefbau Ewald . Fr . Vogel u . Unverh . Friedrich der Große General Blumenthal General b . Weitmar Glückauf Holland Gottessegen . . . . Graf Bismarck Graf Moltke . . . Graf Schwerin . . Hagenbeck . . . . mibal . . . . . Heinrich . . . . . belene und Amalie reules . . . . . poldt . . . . . Joh . Deimelsberg ulins Philipp . Kaiser Friedrich König Luowig . . . Königin Elisabeth Langenbrabm Lothringen . . . . Minister Achendach Mont Cenis Poertingssiepen Rosenblumendelle ahols Schürd . u . Charlottb . 1025 830 240 1245 2050 1400 1780 1800 7200 24200 800 13100 1430 1200 6725 4000 5260 19450 1760 10250 13200 1250 280 2700 35100 6500 6700 5800 2975 14000 2700 8654 4250 2950 4750 10 50 12900 10500 8700 1900 7275 9000 8275 1040 1800 950 775 1150 1950 1325 16 5 7050 23750 750 12800 6800 3900 19000 1720 1100 13000 1200 2600 6800 6600 8530 5150 29 . 0 26 0 35 0 4175 287 : 4650 103 0 12640 10364 8600 18 5 88 • 3150 1000 1750 Trappe . . . . Siebenplaneten Tremonia Unser Fritz Vorwärts . . . Westfalia . . . Wiesche Zukuuft . . . B . Kalt : Alexandershall . . Beienrode . . . . Benthe = Wallmont Beutherberg . . . . Bernhardshall . . . Carlsfund . . . Eime Einbeck . . . . . . Glückauf = Sondersh . Großer Kurfürst . . Großhzg . v . Sachsen Gustavshall . . . . Hausa = Silberberg ardegsen . . . . Haste = Neundorf Hattorf . . . . . dwigsburg . . . Hercynia . . . . . Hohenzollern Rasteaberg . . . . Justus 1 . . . . . Kaiserroda Mathias = Wunstorf Neustaßfurt . . . . Ronnenberg . . . . Schlüssel ( Salzgitter ) Siegfried I Wilhelmshall . . . Wintershal . . . . 2500 3420 280 14840 2600 11200 5 00 210 975 4000 375 125 2225 4600 150 235 9050 130 190 2750 1425 150 400 8250 18500 4850 320 400 2400 C . Srse : Glückauf = Neviges Heinrichssegen . . Neue Hoffnung Nisterthaler Erzb . Peterszeche Thalbure Wiesberg 24700 3600 99 5 550 12600 1025 2400 2700 14509 10000 3000 8850 18 • 0 2650 1325 100 350 8000 800 24500 300 8250 16200 8200 2350 850 4000 95 12300 975 3125 15800 Erscheint mi Ansnahme der Soi # # spreis : Vierteljährlich # skrirtem Unterhaltun sblatt Unterhaltungsblat monatlich 8 # # # ungsgebahr : 15 Pf . d und Verlag von Ferd . 82 . . 35 Anfang 8 Uhr . Kassenöffnung 7 Uhr . Lünues und Schäl , an . Die lasigen Vagabunden . Posse mit Gesang in 3 Akten . 1881 Dienstag Abend : Grosse Vorstellung . : „ Hamburger Corresr ls solle durch die Nach # # # Kinleys auf eine Ver gekündigten Botschaft de Der Lage der Ding erung allerdings . Durch Manifest der cubanische ar bewiesen , daß für brdamerika ein Grund icht vorhanden ist . Die von Spanien gewährten en , sie streben einen Aus ich selbstverständlich mit en Kriegszustandes ei ung in Havanna ist sog hen zu diesem Zwecke die Hauptforderung der das Senats = Komitee für in Washington den „ 9 belli betrachtet , wie ork berichtet wird , so en Menschenverstand in has von der spanischen 1 sie Gutachten verdient ung , wie solche von de digen für ihren Bericht Hier wäre der Punk erliche Verfahren einz bereits seine Vermittel : habe , wird von dort bede gestellt ; jedenfalls lien , um eine Vermitte Zu dem kommt , daß ? Krieg nicht vorbereitet cht alle Hoffnung geschw # en Lösung kommt . ! “ in Madrid schildert der Hauptstadt Spaniens # # e wie folgt : lles steht hier natürlich # ck der schwierigen Fr Spanien und den Ver und von deren Resul der spanischen Oberhoh rieg oder Friede zwische # # n abhängt . Die Mittei * Gesandte der hiesigen Kinleys in Form „ unan seitet hat , haben diese v Standpunkt in einem 9 * Grenzen angiebt , bis i reicht . Da der In binetten der sechs Großr übrigen aber das strei # t und alles , was die irt wird , so hielt ich es er so vielfach geschieht , nah ftage Kranke streckte ihre ab 325 3900 5 4500 4760 Ms Vergift steriöser Kriminalfall . Na Ludwig Wec seicht mir Eure Hände , 1 und Elisabeth beeilter Uhr seid einander würdi „ Die Zukunft liegt in st und ich segne Euch ! M e Glück bringen ! “ Verlobten hatten sich Die Lippen der S zu murmeln . Der ganz hes , Erhabenes an sich welche in dem düsterer in der Todesengel bereits Ein Leben erlosch an en Liebe , eines Verlang und das wirkt immere ige Minuten verstricher Erzen der Verlobten pocht # # inde , die ineinander la Wesen miteinander zu # # einziges zu bilden . Frau Löffler ihr Gebei Ende der jungen Leute lo # in seid Ihr miteinander auerzeit soll die Vermähl halbes Jahr kürst Ihr Proßmama ! “ rief Elisa # # b sprichst Du so ? We Eie werden den Einnehmen , Groß # # alte Dame abe Rein , meine Kinde # v . Meine Zeit Frauert nicht zu Aund zufrieden , da abeth hatte beil , um ihre Th¬
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— Mikrofilmarchiv der deutschsprachigen Presse . V . Poiertage . S kalrt 1822 mit Ausnahme der Sonn lagspreis : Vierteljährlich 2 Mk . , monatlich 70 Pf . ; Unstrirtem Unterhaltungsblatt : vierteljährlich 2 Mk . 50 Pf . , monatlich 85 Pf . Aungsgeb ühr : 15 Pf . die Petitzeile od . deren Raum . 4 und Verlag von Ferd . Dienst , Gelsenkirchen . Bahn . Ome F . 70 . : erte Tauber . 2 Herren . 1739 Dord . Neut mble . mannstr . 9 Aung . öffnung 7 Uhr . so # ksstück in 5 . Akten . 9 en . ug 3½ Uhr . t . Posse m S : 4 Atten . tung 7 Uhr . * * * V W W VTTT Erscheint täglich lonn = und „ Neir Aalt für den Stadt = u . Landkreis Gelsenkirchen . Feiber : Der Beichstreund “ . eineere et constanter . Publikations = Organ der sämtlichen Behörden des Kreis = und lokalpolizeiliche Verordnungen für den Gelsenkirchen durch die „ Emscher Zeitung “ veröffel erlangen aufgrund gesetzlicher Bestimmungen laut Bek machungen Kgl . Regierung zu Arnsberg vom 19 . Juli und 30 . April 1896 rechtsverbindliche Kraft für die # Eingesessenen . — Der Kreis umsaßt die Bürgermeister Gelsenkirchen und Wattenscheid , die Aemter Braubauersche Eickel , Schalke , Ueckendorf , Wanne und Wattenscheid . 82 . Für die Schriftleitung verantwortlich : Ferd . Dienst sen . , Gelsenkircher . Gelsenkirchen , Donnerstag , 7 . April 1898 . Telegr . = Adresse : Dienst = Gelsenkirchen . Fernsprech = Anschluß 35 . Zweites Blatt . 24 . Jahrg . Krieg oder Frieden . „ Hamburger Corresp . “ schreibt : Es scheint bls solle durch die Nachricht von dem Unwohl 1c Kinleys auf eine Verzögerung der für Diens gekündigten Botschaft des Präsidenten vorbereitet . Der Lage der Dinge entspräche eine solche erung allerdings . Durch das aus Havanna mit Manifest der cubanischen Regierung wird klipp lar bewiesen , daß für die Vereinigten Staaten brdamerika ein Grund zum Kriege mit Spanien sicht vorhanden ist . Die Cubaner sind mit der von Spanien gewährten autonomen Verwaltung en , sie streben einen Ausbau der Verfassung an , sich selbstverständlich mit Beendigung des gegen en Kriegszustandes einverstanden , und die ung in Havanna ist sogar bereit , mit den Auf chen zu diesem Zwecke zu verhandeln . Damit die Hauptforderung der Unionsregierung erfüllt . das Senats = Komitee für auswärtige Angelegen in Washington den „ Maine " = Zwischenfall als belli betrachtet , wie der „ Frkf . Ztg . “ aus sork berichtet wird , so ist das kaum mit dem en Menschenverstand in Einklang zu bringen , has von der spanischen Untersuchungskommission ste Gutachten verdient doch mindestens dieselbe ung , wie solche von den amerikanischen Sach digen für ihren Bericht in Anspruch genommen Hier wäre der Punkt , wo das schieds rliche Verfahren einzusetzen hätte . Daß der bereits seine Vermittelung in Washington an h habe , wird von dort stammenden Meldungen jede gestellt ; jedenfalls handelt es sich nur um lien , um eine Vermittelung in die Wege zu Zu dem kommt , daß die Vereinigten Staaten Krieg nicht vorbereitet sind , und es ist daher 191 illung . Pfg . , 8 . Platz gen die Haifte . * Garantie . Mäller , Abertr . K8 . Amand . reden , erst zu warten , ob sich das Dunkel nicht etwas erhellt , und zuverlässige Erkundigungen einzuziehen . Als Resultat meiner Nachforschungen kann ich heute folgendes mitteilen : Die spanische Regierung hat überhaupt auf die Frage der Unabhängigkeit Cubas nicht einzugehen brauchen , da sie direkt nicht aufgeworfen worden ist . Wäre das geschehen , so würde man sie als absurd behandelt und selbstverständlich energisch zurückgewiesen haben , umsomehr als gerade sehr günstige Nachrichten über den Fortgang der Campagne im Osten vorliegen . Was nun die vier Punkte anbelangt , die von Mr . Woodford angeregt worden sind , so ist natürlich das Ansinnen , für die „ Maine " = Katastrophe irgend welche Verantwortlichkeit zu übernehmen , mit dem Hinweis auf das spanische Gutachten abschlägig beschieden worden . In Betreff der der cubanischen Land bevölkerung zu leistenden Hülfe konnte man hier darauf hinweisen , daß man den amerikanischen An sprüchen zuvorgekommen sei , indem der letzte Minister rot für diesen Zweck bereits einen Kredit von 3 Millionen Pesetas bewilligt habe , eine Summe , die sofort telegraphisch in Havanna angewiesen sei . Gleichzeitig hat nun auch Marschall Blanco die Erlasse , die sich auf die Rekonzentration in den vier westlichen Provinzen beziehen , aufgehoben , da dafür kein Grund mehr vorliege , und die insulare Regierung hat be schlossen , öffentliche Bauten in Angriff zu nehmen , um den Notleidenden Arbeit zu gewähren . Durch diese Maßregeln ist mit einem Wort die amerikanische Forderung gegenstandslos geworden ! Bezüglich der Beendigung des die amerikanischen Interessen angeblich schädigenden Krieges konnte mit Recht gesagt werden , daß die spanischen Interessen in dieser Hinsicht doch noch weit größer seien . Es dürfte auch nicht an einer deutlichen Anspielung ge fehlt haben , daß es die Vereinigten Staaten ja selbst in der Hand haben , dieses Ende herbeizuführen . en Aslung komge geanden ditz 6 zu einez n < space > T o s u n g < space > k o m m t . < space > E i n < space > K o r r e s p o n d e n t < space > d e s < space > in Madrid schildert in orientirender Weise der Hauptstadt Spaniens herrschende Auffassung ge wie folgt : lles steht hier natürlich fortgesetzt unter dem ick der schwierigen Fragen , die gegenwärtig n Spanien und den Vereinigten Staaten erörtert und von deren Resultat nicht nur die Fort der spanischen Oberhoheit auf Cuba , sondern rieg oder Friede zwischen den genannten beiden # n abhängt . Die Mitteilungen , die der ameri Gesandte der hiesigen Regierung im Namen Kinleys in Form „ unannehmbarer Vorschläge " keitet hat , haben diese veranlaßt , ihren gegen Standpunkt in einem Memorandum zu fixiren , Grenzen angiebt , bis zu denen spanische . Nach eit reicht . Da der Inhalt dieser Note zwar hbinetten der sechs Großmächte mitgeteilt worden übrigen aber das strengste Stillschweigen be und alles , was die Presse darüber bringt , sirt wird , so hielt ich es für richtig , anstatt , wie per so vielfach geschieht , ins Blaue hinein zu Vergiftet . steriöser Kriminalfall . Nach dem Französischen von Ludwig Wechsler . — [ Nachdruck verboten . ] Kranke streckte ihre abgezehrte Hand aus und seicht mir Eure Hände , meine Kinder ! “ hist und Elisabeth beeilten sich , zu gehorchen . seid einander würdig " , fuhr Frau Löffler „ Die Zukunft liegt in strahlender Heiterkeit vor und ich segne Euch ! Mögen Euch meine letzten Glück bringen ! " Verlobten hatten sich auf die Knie nieder Die Lippen der Sterbenden schienen ein zu murmeln . Der ganze Auftritt hatte etwas Erhabenes an sich , inmitten der tiefen welche in dem düsteren Gemach herrschte , in in der Todesengel bereits seine Fittiche zu regen Ein Leben erlosch an der Seite einer neu en Liebe , eines Verlangens nach einem neuen und das wirkt immer erschütternd . # ige Minuten verstrichen in tiefer Rührung . Przen der Verlobten pochten stürmisch , und durch sinde , die ineinander lagen , schienen sich ihre Wesen miteinander zu vermengen , um fortan einziges zu bilden . E Frau Löffler ihr Gebet beendet hatte , ließ sie inde der jungen Leute los und sprach : in seid Ihr miteinander verlobt . Nach Ablauf fauerzeit soll die Vermählung stattfinden . Länger halbes Jahr dürft Ihr nicht trauern . “ Proßmama ! “ rief Elisabeth bekümmert aus . # lb sprichst Du so ? Weshalb betrübst Du uns # # e werden den Ehrensitz bei unserm Hochzeits Finnehmen , Großmama “ , sagte Ernst . alte Dame aber schüttelte den Kopf . kein , meine Kinder , gebt Euch dieser Täuschung iv . Meine Zeit ist abgelaufen . Ich fühle es . kauert nicht zu sehr um mich , denn ich sterbe ind zufrieden , da ich Euer Glück gesichert habe . “ abeth hatte beide Hände vor das Gesicht ge um ihre Thränen zu verbergen . nämlich der Forderung eines Waffenstillstandes , wird darauf aufmerksam gemacht worden sein , daß nicht die Vereinigten Staaten dazu berufen erscheinen , ein solches Verlangen zu stellen , sondern daß es Sache der Aufständischen ist , darum zu bitten . Nur in diesem Fall und Anerkennung der spanischen Souveränität vorausgesetzt , könne davon eventuell die Rede sein . Der Abschluß eines Waffenstillstandes , der Zeit zu Verhandlungen läßt und vielleicht zu einer Ver ständigung führt , verdient allerdings Erwägung ! Es wird aber nicht leicht sein , eine annehmbare Form dafür zu finden . Darin besteht die Hauptschwierigkeit . Im übrigen hat Spanien nicht unterlassen , das Washingtoner Kabinett daran zu erinnern , daß Cuba jetzt eine autonome Kolonie ist , deren Regierung und Palament bei all diesen Verhandlungen nicht ganz umgangen werden kann . Das ist ohne Zweifel ein sehr geschickter Schachzug — wie denn überhaupt das von Sagasta selbst verfaßte Memorandum von Leuten , die es wissen müssen , als ein Meisterwerk der modernen Diplomatie bezeichnet wird — denn nun kommt auch die „ Hinter = Hand " ans Spiel . Die Andeutung ist Ernst Heller sagte sich , daß die Leidende der Ruhe bedürfe , und nachdem er von ihr und seiner Verlobten Abschied genommen hatte , verließ er , auf den Fuß spitzen schreitend , das Zimmer , von Elisabeth bis zur Thür begleitet . Er erfaßte ihre Hand und küßte sie . „ Auf Wiedersehen, " sprach er , „ ich werde heute Nacht nur von unserm Glücke träumen . “ „ Auf Wiedersehen ! “ erwiderte das junge Mädchen . Einige Tage später starb Frau Löffler und ihr Tod zog die erschütternden Szenen nach sich , welche wir bereits geschildert haben . Statt des Lebens voller Glück und Sonnenschein , welches die alte Dame ihrer Enkelin prophezeit hatte , begann eine Existenz der Schmerzen und Erschütterungen für sie . 8 . Nachdem Albert Brandstätter und Doktor Kempner das Haus verlassen hatten , war Elisabeth Löffler allein im Zimmer der toten Großmutter zurückgeblieben . Unfähig , einen klaren Gedanken zu fassen , wie ver nichtet knitte sie vor dem Lager der Verstorbenen , während ihre Lippen ein Gebet murmelten . Allmählich brach die Nacht an , die Gegenstände umher in ihre Schatten hüllend ; nur der große Wand spiegel zeigte noch einen fahlen Schein von Helligkeit . Leise trat die Wärterin mit einigen brennenden Kerzen herein . Zwei davon stellte sie auf den Kamin , zwei andere auf den Nachttisch , ließ dann die schweren Vorhänge an den Fenstern herab , dem scheidenden Tageslicht derart den Weg ganz verlegend , und schritt einigemale unschlüssig durch das Zimmer , an den Möbelstücken rückend . Sie wollte offenbar etwas sagen , wagte es aber nicht . Endlich machte Elisabeth eine Bewegung , und dies benutzte die Wärterin , um leisen Tones zu sagen : „ Fräulein ! “ „ Wie ? Was wollen Sie ? “ fuhr das junge Mädchen erschrocken empor . „ Ich habe das Nachtessen bereitet . “ „ Ich esse nichts . “ „ Aber Sie müssen doch etwas zu sich nehmen ! “ meinte die Wärterin . denn auch von der cubanischen Regierung sofort auf gegriffen worden , um in äußerst geschickter Weise sich an Mac Kinley mit der Mitteilung zu wenden , daß nicht die Aufständischen , sondern die am Ruder befindlichen Autonomisten die Mehrheit des cubanischen Volkes ausmachen . Nach amerikanischen Anschauungen — und die Cubaner seien ein amerikanisches Volk — müsse aber den Wünschen und dem Willen der Mehrheit Rechnung getragen werden , und dieser Wille gehe dahin , daß man mit der von Spanien gewährten Autonomie einverstanden sei , weil sie die allein für die politisch noch unreife Bevölkerung passende Staats form darstelle . Diesem Entscheid der Mehrheit müßten sich auch die Vereinigten Staaten fügen ; wollten sie den Cubanern eine andere als die von ihnen selbst gewünschte Regierung gewaltsam aufnötigen , so sei das mit den Grundsätzen der Freiheit und Gerechtig keit , worauf man sich doch grade berufe , unvereinbar und nur eine neue Form der Unterdrückung . Die Behauptungen der amerikanischen Presse , daß auf Cuba lediglich die brutale Gewalt herische , seien bös willige Erfindungen , lediglich in die Welt gesetzt , um die Gemüter zu verwirren . Ob die Autonomie von Erfolg sein werde oder nicht , ließe sich doch noch gar nicht sagen , da ja die Kammern noch nicht einmal zusammengetreten seien . Mac Kinley möge das Wort Washingtons nicht ver gessen : „ Die beste Politik ist Ehrlichkeit und Recht schaffenheit . “ Dieser Hinweis auf die Grundsätze des ersten Präsidenten der Union ist köstlich , und man darf wirklich neugierig sein , was Mac Kinley auf diese Note , von der jedes Wort ein Geißelhieb ist , antworten wird . Daß so hohe Trümpfe ausgespielt werden , ist jedenfalls ein Zeichen , daß das Ende der Partie bevorsteht . Wer Sieger bleibt , läßt sich noch nicht sagen , aber es ist wichtig und bedeutungsvoll , daß Mutterland und Kolonialregierung in dieser Frage einig gehen . Man sollte sagen , das müßte in Washington doch einigen Eindruck machen und wenigstens von überstürzten Beschlüssen , die nach den letzten Nachrichten zu erwarten waren , zurückhalten . Die Lösung des Problems ließt jetzt drüben . Will man dort unter allen Umständen den Krieg , nun , dann ist eben nichts daran zu ändern , aber nach einem halb wegs plausiblen Vorwand dürfte man nach dem oben Gesagten vergeblich suchen . Man hat sich von der cubanischen Regierung selbst ad absurdum führen lassen ! Da der Ausgang der Angelegenheit unberechenbor ist , weil die Jingoes , die wilden Männer , drüben den gesunden Menschenverstand tyrannisiren , so ist natür lich die Regierung hier genötigt , pflichtschuldigst ihre Vorbereitung zu treffen . Die Truppen , die die Gar nisonen auf den Balearen und Canarischen Inseln verstärken sollen , stehen bereit , um auf den ersten Wink sich nach ihrem Bestimmungsort zu begeben . Die Flotte sammelt sich in Cadiz . Die erste Torpedo division ist nach Ueberwindung eines Sturmes in San Vicente ( Capverdische Inseln ) eingetroffen und gedenkt ehestens nach Puertorico weiterzudampfen . In Cadix und Tarifa werden die letzten Verteidigungsmaß Elisabeth gab keine Antwort und wandte sich wieder der teuren Toten zu . Die Dienerin war hinter ihr stehen geblieben . Nicht das lastete auf ihrem Herzen , was sie gesagt haite ; dies war nur eine Art Einleitung gewesen . Sie stieß einen tiefen Seufzer aus und sprach so leise , daß man es kaum vernahm : „ Welch ein Unglück ! Welch ein Unglück ! “ Und als das junge Mädchen den Kopf emporhob , fuhr die Frau fort : „ Ich habe alles gehört , Fräulein Elisabeth , — unwillkürlich , da ich fortwährend kommen und gehen mußte , — und nun beschuldigt man das Fräulein ! Es ist abscheulich , daß man dergleichen nur auszu sprechen wagt ! “ Elisabeth machte eine Geberde der Ungeduld . „ Man soll aber nur mich fragen ! “ rief die Dienerin aus . „ Ich werde ihnen schon sagen , wer das Fräulein ist . Sie können auf mich rechnen , Fräulein ! " „ Ich danke Ihnen , Julie, “ erwiderte das Mädchen sanft , „ doch bedarf ich keiner Verteidigung . Der liebe Gott und Großmama wissen , daß ich unschuldig bin ! “ Die Alte zuckte die Achseln . „ Der liebe Gott und Ihre Großmama , möglich ; aber die Behörden , die Richter — “ „ Die Behörden ? " wiederholte Elisabeth mechanisch . „ Ja , denn die Behörden werden sich in die Sache mengen , werden eine Untersuchung einleiten , Sie viel leicht sogar verhaften ! “ „ Mich verhaften ? Mich ? “ rief Elisabeth er bleichend aus . „ Ja , weil man Sie im Verdacht hat ! “ entgegnete die Frau . „ Das wäre eine fatale Ueberraschung für den jungen Mann , der dieser Tage hier ins Haus kam ! “ Entsetzt hatte das junge Mädchen sich am Lager der Verblichenen emporgerichtet . „ Großmama, “ rief sie aus und faltete die Hände , „ das wirst Du doch nicht zugeben ! “ „ Ihre Großmutter ist leider tot , Fräulein, “ fuhr die Wärterin fort , „ und kann nichts mehr für Sie thun . Wer hätte jemals zu sagen gewagt , daß die arme , gute Seele so entartete Menschen um sich habe ? Wem that sie jemals etwas zuleide ? Ich bin regeln getroffen . In Havanna haben sich die Volun tarios bereit erklärt , einem amerikanischen Einfall mit bewaffneter Hand entgegenzutreten . Auch der schlummernde und von den Konservativen ab sichtlich eingeschläferte Patriotismus beginnt sich von neuem zu regen . So Montag hier aus Anlaß einer Opernvorstellung zum Besten der Flottenvermehrung . Es wurde ein Ertrag von nicht weniger als 700000 Pesetas erzielt . Der Marques de Villamejor hatte seine Loge mit 250000 Pesetas bezahlt , und für Sitze auf der Galerie wurden sogar 10000 und 5000 Pesetas gegeben . Allerdings wird Spanien die ganze ihm noch innewohnende Kraft zusammennehmen müssen , um in einem Kampf mit einem über solche Hülfsquellen ver fügenden Gegner auch nur ehrenvoll zu bestehen . Möge im Interesse der Menschlichkeit sich das Aeußerste ver meiden lassen ! “ Abonnements - Anfang jederzeit Butterick ' s Modenblatt Das brauchb . u . billigste Modenblatt der Welt Monatlich ca . 70 neueste Original - Modelle ! Wirkl . zuverläss . Schnittmuster f . jede Grösse Anweis . , von 25 Pf . an durch : ELANK & Co . , Schnittmust . - Abth . , BARNEN . Mark * grolohe postfrei ! Verlangen Sie per Postkarte GRATTS - NUMMER ! Standesamts = Nachrichten des Amtes Bulmke . Geburten : Sohn : Eisendreher Heiurch Schütz , Hüllen . Bam . Joharn Drewe , Hüllen . Bam . Friedrich Jaskolka . Bam Philipp Pesch . Fahrikarb . Heinrich Weber , Hüllen . Fabrikarb Franz Jaszewskt . Fabrikarb . Johann Folger , Hüllen Lahr . Johannes Wamezak . Bam . Friedr . Brise Fabr Johann Schmidt . Hülfswagenmstr . Michael Peu . Fabr . Thomas Tur zynski . Bgm . Gottlieb Lissek . Bgm . Adam Annuß , Hüllen . Fuhrmann Josef Herick . Monteur Gustav Schröder . Bam . Friedrich Hardt . Hüllen . Bam . Gustav Höfner . Tochter : Bgm . Hermann Jacobus . Bgm . Iguatz Roback . Bam . Calentin Bororski . Fabrikarb . Jakob Steffener , Hüllen . Fabrikarb Jakob Bednarek . Wegearb . Wilhelm Erwin . Bom . Johann Wroblewski . Fabrikarb . Friedrich Szloßny : , Hüllen . Anstreichermeister Fritz Darmstädter . Bgm . Georg Molau , Hüllen . Rangirer Friedrich Mollau . Bam . August Struwe , Hüllen . Bam . Anton Urlich , Hüllen . Bam . Adolf Beer . Bam . Ludzerus Stratmann . Berginv . Franz Jung . Fobr . August Hepp . Hüllen . Fabr . August Hopp , Hüllen . Schuhmacher Wilhelm Hobenkinnebusch . Kurscher Hermann Feldermann . Bam . Samuel Kolodzcey , Schaike , mit Wilhelmine Makuwka , Bulmke , beide ev . Bgm . Johann Volk mit Franzis ' a Kaplja , beide katy . , Hüllen , Bem . Franz Dambowy kath . mit Wilhelmine Zajmiekowekt , Bapt . Schneider meister Wihelm Elener mit Luise Wierste , beide ev Bgm . Adam Piwoda mit Charlotte Liska , beide ev , Hüsen . Bgm . Herm . Reimann , Hüllen , mit Lina Korlowski , Berlin , beide ev Fabr . Wilhelm Zalewski mit Auguste Breimer , beide ev , Hüllen . Sterdefälle : Anna Wischnewski , 4 J . 1 M . 12 T . Martva Wlorni , 4 M . 6 T . Emma Kuemierz , 5 M . 21 Hülen . Joh Folzer ½ Std . , Hüllen . Auz . Wilh . Kesperek 2 J 1 M . b T . Georg Molan ( Totgeburt ) Hüllen . Anra Waat , 5 J 1 M . 1 T . Arna Wilhelmine Lux , 1 J . 5 M . 9 T Wilhel rine Gunia , 8 J . 1 M . 15 T . Ludwig Heinrich Müller , 4 M . 21 . , Hüllen . Christopy Konietzka , 10 M . 7 T . Friedrich Ernst Konsi per , 3 J . 7 M . 5 T . Friedrick Bienen , 2 M . 28 T . Bertha Wiborni 4 M . 16 T . Maria Veronika Völlinger , 6 M . 16 T . Gottlieb Heinrich Gunia , 2 J 8 M . 22 T . Hierzu ein 1 . Blatt . überzeugt , daß es sich da um Geld handelt . Man war ungeduldig und wollte schneller zu dem Erbe gelangen — “ „ Zu dem Erbe ? “ wiederholte Elisabeth . „ Gewiß ! Die arme Frau besaß ein paar Thaler und das wußte man ! " Das junge Mädchen schien wie aus einem Traum zu erwachen und sagte : „ Zu dem Erbe ? Erben giebt es ja nur zwei , Albert und mich ! “ Hier erinnerte sie sich mit einem Male an ihre Halluzination , die sie gehabt hatte , als sie zu sehen vermeinte , daß die Tote mit dem empor gehobenen Finger auf Albert deutete ; doch wies sie diesen Gedanken sofort wieder von sich . „ Das ist ja unmöglich ! “ sprach sie ganz laut . Die Wärterin beobachtete sie scharf . „ Wetten wir, " sprach sie von neuem , „ daß Fräulein denselben Gedanken haben wie ich ! “ „ Welchen Gedanken ? “ „ In Bezug auf den Vetter . Er erbt ebenso , wie das Fräulein , und sein Gesicht will mir gar nicht gefallen . „ Aber er war ja niemals im Hause während der Krankheit meiner Großmutter ! Gestern kam er zum erstenmal ins Haus ! “ „ Er brauchte auch gar nicht zu kommen , wenn nur das Gift hier war, " bemerkte die Alte . „ Und wer hätte es Großmama dann eingeflößt ? " „ Sie , ohne es zu wissen , oder ich vielleicht , ebenfalls ohne es zu ahnen ! “ Elisabeth schüttelte den Kopf . „ Nein , nein, “ sagte sie , „ das werde ich niemals glauben , und ich verbiete auch Ihnen , Julie , solche Gedanken zu haben und davon zu sprechen . “ „ Dann werden Fräulein wohl oder übel ins Gefängnis wandern müssen, " erklärte die Wärterin mit rauher Offenheit , „ denn die Behörde wird nicht lange zögern . ( Fortsetzung folgt . ) — [ Entweder — oder . ] „ Wie konnte sich der Baron entschließen , ein solches Scheusal zu heiraten ? “ — „ Er war total fertia , da blieb ihm kein anderer Ausweg als Gift oder Mitgift . “
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MIFA Mikrofilmarchiv der deutschsprachigen Presse ell . KMM am Neumarkt , Geisenkirchen , Jup Kitenstrasse 1 Haltestelle der elektrischen Straßenbahnen von Wanne und Bismarck . — Fernsprecher 216 . Verkauf der Media = Socken , Strümpfe , Hemden , Jacken und Hosen ( B . . = P . Nr . 86 . 417 ) Lager in deutschen , englischen und belgischen Strumpfstrickgarnen , stockwollen , Baumwollen , Kephir = , Gobelin = und Moos . wollen , Stick = und Häkelgarnen in Leinen , Seide und Baumwolle , Kinderstrümpfe in schwarz , lederfarbig u . bunt , Leibbinden , Kniewärmer , Schlafjacken , gestrickten Herren und Damenhosen . — Für Metzger : Gestrickte Jacken von 5 , 7 , 9 und 10 Mk . in schwarz , dunkelblav , hellnatur , sowie auf Wunsch in jeder Farbe meines Lagers in Strick garnen , Walk , Zwirn und Schweißjacken , Normalhemden und Jacken für Herren und Damen mit Schulter = und Vorderschluß . Taschentücher u . Hosenträger aller Arten . Lager in Plüsch = , Lama - und Cachemir = Umschlagetüchern Capotten , Hauben , Fäustlinge , Pulswärmer , Shawls fü Kinder u . Erwachsene , reinseidene Kövertücher jeder Bröße Schürzen : Zier oder Tändelschürzen in jeder Preislage , ebenso Träger und Hausschürzen , für Kinder auch Wachstuchschürzen in schwarz und farbig , schwarze Damenschürzen von — 8 Mit Damenröcke in Wolle , Moiré , Seide von — 18 Mk . Handschuhe in Glacé , Tricot , Krimmer , Seide , Corsetts für jedes Fagon und Weite . Mache auf mein großes Lager in Seifen und Parfümerien in nur guten Qualitaten zu mäßigen Preisen aufmerksam . Führe sämtliche sonstigen Kurz - , Weiss - und Wollwaaren in guter Waare . Alle Artikel für Schneider und Schneiderinnen . Rut nach Gelsenkirchen , Hochstr . 19 Wer heiraten will Bahnhofstrasse 55 , Gelsenkirchen , Bahnhofstrasse 55 , oder seinen sonstigen Bedarf an Manuf kturwaaren decken will , besug zuerst die großen Verkaufsräume der Firma zeigen hiermit den Beginn Ihrer R . W . Hannesen und wird dortselbst sowohl von der großen schönen Auswahl überrasc sein , als auch durch die wirklich billigen Preise . Jeder muß sich dan # überzeugen , daß von keiner Seite Waare gleicher Güte billig verkauft werden kann , noch wird . Das grosse Lager bietet eine prachtvolle Auswahl aller Art in : Kleiderstoffen , Herren = , Damen = , Kinder = , Tisch = und Bett = Wäsch Unterröcken , Korsetts , Gardinen , Tisch = , Kommoden = , Bett = un Reisedecken , Teppiche , Linoleum . Betten , Federn und Dannen sowie den Empfang sämtlicher Neuheiten garantiet stanbfrei gereinigt , Ia pesi , astseitis als vorzäglich anerkanuher brauchte nur zuzugrei Herren = Garderoben . # Wäsche = Fabrik für die 1689 Frühjahrs - und ergebenst an . Denkbar grösste Auswahl in allen Artikeln . Anfertigung nach Maaß unter Garantie für tadelloses Stzen und bes # Nähorbeit in kürzester Zeit zu sehr soliden Preisen . Arbeiter = Anzüge , Hemden , Kittel , Blousen , blau und gra # # leinene Jacken und Hosen gut und billig . Um recht zahlreichen Zuspruch bittet R . W . Hannesen , Gelsenkirchen Hochstrasse 12 . Spezialität : Braut = Aussteuern und Hotel = Einrichtungenhund der Baum wuchs n blüte und die Früchte sin Man verlange nur keinster Medizinal Lsberthran Köpp ' sche Fußbodenlackfarben Wie kann die Welt wissen , daß Zu etwas Gutes hast , feinster Versch - leberthras bei Otten & ampKüllenberg Susenkirchen , Alter Markt und Sitabets = und Larltraßen = sch . wenn Zu es ihr nicht anzeigst . Etwas Gutes ist Tengelmann ' s Plantagen = Kafsee . Jeder Liebhaber eines wohlschmeckenden Morgenkaffees wird ihn loben und in einem wohlgeleiteten Haushalt wird man seine Vorzüge bald erkennen . Hamburger Kaffee = Import = Geschäft Emil Tengelmann , Aktienbesitz verschiedener Kaffee = Plantagen . 1827 Verkaufsstellen : Gelsenkirchen , Bahnhokstrasse 5 , gegenüber der kath . Kirche . in 1 Kilo = Büchsen zu Mk . 1,80 . In 5 Stunden knochenhart . Kein Nachkleben . Billig ! „ Billig ! „ „ Billig ! Capeten , Karben , Lacke , Pinsel , Weiß gnasten , Wachstuche , Gummi = Betteinlagen 2c . , sowie alle Sorten 0 Broncen . “ Da ich die Vertretung einer der Altesten Gieser Diamanten - Fabelken übernommen habe , so halte ich steis eine große Auswahl in - Diamanten zu staunend billigen Preisen auf Lager und übernehme unter Vorbehalt des Untausches roch nach einem halben Jahre Garantie für hochseines Schneiden . Gest un Budratens che tcrhct un Arhrsaum mon Cisradungsge h A he : ! Druck und Verlag von Nr . 33 . per Sonte ui ee Läuten ' s mit Nach des Wit Heute in die Auferstand Jedes Blättch Jedes Blümel Kündet es im Das von Got Auferstand Alle Vöglein , Heimgekehrt v Schmettern tr In den junge Auferstand So auch jauch Daß trotz alle Durch das Kr Und voll Jub Auferstand „ Vom Eise befre durch des Frühlin Blick “ , sagt Faust , da vor das Thor spaziert . kein Brückenbaumeister einzureißen . Wenn jetzt Ankunft einläuten , so Willkommen ; denn er n Glück macht es häufig darauf mit Aengsten od hinein und dabei steht o er sieht es nicht und so heutigen Tag ist in g Rede sicher wieder man des Inhaltes , es möge unser Volk , für die brechen . Unser Vaterl haben ihr Ostern 1870 der Zwietracht , der Reie wir undankbar sein , weil Freiheit ? hat jemals dem wirkung an der Ausübu weitgehende Selbstverwe Wo der Freiheit Schran selben gerade im Inter Himm Eine Ostergeschichte von H . B . Köpp , Gelsenkirchen I N . 1 Uhner , Rluriche Agenadlen aber Seisenkirchen , Betschrete dems evangelschen Krantkenhans Frunspucher 133 e tchmeeranann in die beste Pflege zur Erhaltung des Haares . Es sollte daher keine Dame , weiche an Haaran fall , Schuppen 2c . leidet , versaumen , von meiner Ein richtung Gebrauch zu machen . Tadelloses Wiedertrachen durch Haartrocken = Apparat . 1470 Frau Ahls , Damenfriseuse . Seisenkirchen . Bahnhofstraße 39 , geden Gebr . Kaufmann . Henent = „ Sahrrüder ! Altrenommirtes vorzüglich bewährtes Fabrikat . Vornehme Aesstattung . * Spielend leichter Gang # Höchste Anszeichnungen auf allen beschickten Ausstellungen . 5472 Regent - Fahrrad - Werke 10 W . Stutznäcker , Dortmund . ∆ — Vereinsstraße 23 , gegenüber dem evgl . Vereinshaus Geschaftsprine p : Großer Umschlag , kleiner Rutzen . Grima gekochtes holl Zein # garantirt beste Qualität , klebefrei , das Liter 48 Pfe Fensterscheiben werden nach Maaß geschnitten und auf Wu # # sofoer bilian engengt 11 — Für Radfahrer empfehle einen hochfeinen Fahrrst # lack, # mi welchem Jeder sein Fahrrad wie neu derstelln kaunn — Verkaufsstellen : — = Geisenkirchen : B . Kortendleck , Augustastraße . 1077 Als die Sonne son m Schoße gefalteten wunderthätige , stumm = be es ihr zu Sinne , wie sel weißen Hände liebte ! U . # ine Ewigkeit her , seite # lagt hat ! Dabei sindsi paar Wochen lang böse Wer die Hauptschuld Abei einem Zwisse zwil Rbeide Teille — das wei Damals behauptete sie er wieder : Hanne ihm ja schon manche sch Nun , diese schweren Verspart bleiben ! Hanna Wbaid im Gbefühl einer ge ist fest geblieben . ieder zu sich heranzuzi erfsahren , wie es in ihre Hanna erhebt sich ; 6 haben ! Die gute Großn General - Vertretung für Geisenkirchen und Umgegerd : Josef Lauer , Florastrassen - Ecke . Erie bei Buer : N . Frenzer . Herten und Crange : With . Albrink . Bickern : Fr . Gude und Withelm Albrick . Braubauerschaft ( Haverkamp : K . Tautz , ( Bismare ) Jchann Poselel . en ! Die gute Großn Röhlinghausen : Wilb . aus dem Kahmen , Bielinstrerg # beschehenen ahnt . Sie Schalke : 0 Geldbsoh Grillostraße 21 . — 1 wörde sich . Teckendort : Georg Helacke , Almastraße 50 und WI ! Rams , Gelsenkirchenerstraße Bitte beim Enkauf miver Lacke zu beachten , daß Bückse die Bezeichnung : Köpp ' sche Fußdodenlackfarbe Seifenspähne , wirklich reelles Waschmittel , Besser wie Panama = Hoiz = Wasch Setrast und ähnliche Fabrikate . Uederas Aänflich . 1814 S mit 6jähr . Garantie . Bestes Eystem , mie 8 Mal prämtirt . Hermann Muller , Düsseldorf , Schützenstr . 49 . Kheinisch = Westfälische Poden = Credit = Bank In Köln . Darlehen auf städtische und lär dliche Grundstücke zu zeügemäßen Bedingn “ vermittelt ohne Bea spr ichung einer Vermittelungsgebühr Th . Schmedding , Selsenkirchen , Bochumerstr . würde sich , zumal jetzt , erstandenen Krankheit legen , wüßte sie , daß Lebensfreude ausmacht , Ddie Brüche gegangen ist # # rnsten , triftigen Grund . Hanna soll dem im Großmutter behand peniger zuvorkommend Thee anbieten , wenn er ihn , wenn er geht , keine so eingehenden emeinsame , sentimenta kihren . Sie soll auch u
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Nr . 29 . Gelsenkirchen , Samstag , den 3 . Februar 1883 . 9 . Jahrgang . ln WDie „ Emscher Zeitung “ erschemt täglich mit Ausnahme der Sonn = und hohen Feiertage . Wochen = Beilage : „ Ilustrirtes Emscher Sonntagshlatt “ . ) # # # # # 40 Verantwortlicher Herausgeber , Druck und Verlag : 3 E . Dienst in Gelsenkirchen . Abonnementspreis : Mark . 50 vierteljährlich im Voraus . Man abonntrt , * * W , ( gußr , bei der Expeditton in Gelsenkirchen , Marktstraße 13 , bei allen ? leichttrenurl . RReichspostanstalten und bei den Filial = Expeditionen : Rud . Eick , Herne ; W . Walbeck , Wanne ; W . Pötter , Wattenscheid . IInsertionspreis : Die Petit = Zeile oder deren Raum 15 Pf . , Reklamen 40 Pf . ADDTTHELEEEEE A DTDB Allgemeines Organ für die Stadt Gellenkirchen , die Demier Schalke , Aechendorf , Wanne und Herue . — Anzeigeblatt für Gerichts = , Civil = Verwaltungs = und Militär = Behörden . Neueste Nachrichten . Berlin , 2 . Februar . Der Kaiser empfing heute die gewöhnlichen Vorträge und arbeitete dann mit dem Chef des Civil = Cabinets v . Wil mowski . Die zur Vorstellung heute hierher beorderten , im Frühjahr in die Armee über tretenden Cadetten wurden vom Kaiser nicht empfangen , weil derselbe sich bei der Ausfahrt leicht erkältet und wie in der Regel auch dies mal eine Heiserkeit zugezogen hat . — Die Krankheit , an welcher der Reichs kanzler leidet , ist wiederum eine Entzündung der Benen am Bein ; dieselbe ist nicht gefährlich , aber höchst schmerzhaft und zwingt den Pati enteu , möglichst vollständige Ruhe zu beobachten . Paris , 1 . Febr . [ Deputirtenkammer . ] Der Conseilpräsident Fallières ist am Erscheinen verhindert , Devés verliest die Fortsetzung der Rede , in welcher Fallières am Dieustag durch Unwohlsein unterbrochen worden war . In der selben heißt es , der Graf von Paris habe , als er im Jahre 1873 den Grafen Chambord au erkannt , die Prätensionen der Familie Bourbon bestätigt und sich zum Erben der Republik er klärt , die Republik sei folgeweise berechtigt , Vor sichtsmaßregel zu ergreifen . Die Regierung verlange keine summarische Vertreibung der Prinzen en bloc , denn diese Maßregel würde den Charakter einer Gewaltthat tragen und Personen treffen , die gegen die Republik nicht angriffsweise zu Werke gegangen seien . Die Armee werde nicht bedroht durch eine Ent scheidung , die sich auf einige Personen be schränke und auf andere Personen sich nicht er strecken könne , die Maßregel sei viel eher eine Schutzwehr für das Eigentum an den Graden , weil es nur Verhältnisse berühre , welche den Avancementsvorschriften Eintrag thäten . Den Fall , daß der Congreß einen Prinzen wählen sollte , habe die jetzige Vorlage nicht vorzusehen ; die Gesetzvorlage treffe eine Vorsichtsmaßregel und erhebe nicht den Anspruch , sich einer Kund gebung des Volkswillens zu widersetzen . Devés sprach schließlich die Ueberzeugung aus , daß das Land das Gesetz erwarte und daß es der Kammer für die Votirung desselben dankbar sein werde . Madier de Montjau ( radikal ) tritt für den An Antrag Floquet auf sofortige Ausweisung der Prinzen ein . Die Kammer beschloß mit 396 gegen 134 Stimmen , auf die Beratung der einzelnen Artikel einzugehen . Im Fortgang der Sitzung bringt der vormalige Polizeipräfekt Andrieux ein Amendement ein , das den ersten Artikel der Vorlage zu ersetzen sucht durch einen auf die staatsbürgerlichen Grundrechte zurück gehenden Artikel , in welchem erklärt wird , daß alle Bürger gleich seien vor dem Gesetz und daß sie gleichmäßig Anspruch hätten , zu allen Aemtern und Würden zugelassen zu werden mach Maßgabe ihrer Fähigkeiten und ohne einen andern Unterschied als denjenigen ihrer Kräfte sund Talente . Die Rede Andrieux wurde viel fach von der Linken unterbrochen , Andrieux wies die Unterbrechungen zurück und bemerkte weiter , das Land wisse nichts von dem Vor shandensein von Prätendenten ; für die Präten denten werde erst durch die gegenwärtige Gesetz vorlage Reklame gemacht , er bewundere die Principien der Revolution , er liebe aber nicht die kleinen Robespierre ' s und Saint Juste ' s , welche die blutige Geschichte parodirten . An drieux zog später sein Amendement zurück , das selbe wurde aber von dem Bonapartisten Cuneo ' Ornano wieder aufgenommen und hierauf von der Kammer mit 351 gegen 100 Stimmen abgelehnt . Pelletan ( radikal ) tritt für den Floquet ' schen Antrag ein . Die Rede desselben führt zu Protesten seitens der Rechten und zu wiederholten lebhaften Zwischenfällen . Der Prinz von Leon spricht sein Erstaunen darüber aus , daß man in der französischen Armee einen General habe finden können . ( Unterbrechung . ) Die Kammer verhängt die Censur gegen den Prinzen von Leon , dessen Aeußerung gegen den Kriegsminister gerichtet sei . Der Justizminister Déves erklärt , die Frage bewege sich zwischen der Vorlage Floquets , welcher die Ausweisung der Prinzen wolle und zwischen der Vorlage der Regierung , welche es als genügend betrachtete , daß die Befugnis , sich gegen Prätendenten zu verteidigen , im Gesetz ausgesprochen werde , ohne daß sie die Aus weisung aller Prinzen mit ihren Familien und Kindern für notwendig erachte . Der erste Artikel der Floquetschen Vorlage wurde mit 352 gegen 172 Stimmen abgelehnt , jede Ver tagung und Beratung und sogar die Suspension der Sitzung wurde gleichfalls abgelehnt . Der Kriegsminister Thibaudin erklärt , daß der Besitz der Grade von der Frage nicht berührt werde , die Prinzen verlören ihr Grade nicht , sie würden aber als Prätendenten für immer in Disponibilität versetzt werden . Der Kriegs minister übernimmt die formelle Verpflichtung , das Gesetz zur Ausführung zu bringen und bemerkt , irgend welcher Einfluß auf die Armee sei nicht zu besorgen , die Armee sei vollständig auf ihrem Posten , werde , wenn notwendig , die Republik energisch verteidigen , die Armee sei einig und unteilbar und werde dem Vaterlande die Treue bewahren . Der Gegen antrag Ballues auf Streichung der Prinzen in den Cadres der Armee wurde mit 377 gegen 129 Stimmen ab gelehnt . Die Deputirtenkammer beschloß dann mit 282 gegen 115 Stimmen , in Permanenz versammelt zu bleiben , bis eine vollständige Abstimmung vorliege . Dalafosse be kämpfte die Vorlage der Regierung . Cuneo ' Orano brachte ein neues Amendement ein , das in veränderter Gestalt das Amendement Andrieux enthält ; dasselbe wurde mit 299 gegen 56 Stimmen abgelehnt . Hierauf wurde „ von Cassagnac ein neues Amendement be gründet , dasselbe aber abgelehnt und wurden hierauf die 3 Artikel der Regierungsvorlage , welche die Prinzen für unfähig zur lusübung von Wahlfunctionen und zur Bekleidung von Aemtern im Civil = und Militärdienste erklären und die Regierung zur eventuellen Aus weisung der Prinzen ermächtigen , nach einander angenommen . Anatole Deforge gab Namens einiger Mitglieder der äußersten Linken die Gründe an , weshalb sie nicht für die Vorlage stimmen würden , und forderte die jenigen , die früher verbannt gewesen seien , auf , jetzt nicht selbst an der Verbannung Anderer teilzunehmen . Die Annahme der ganzen Vorlage erfolgte mit 373 gegen 163 Stimmen . Die Sitzung schloß um Mitter nacht . Die Kammer vertagte sich bis zum Donnerstag . — 2 . Febr . Das nördliche Frankreich wurde heute von einem heftigen Sturme heimgesucht , der hier in Paris viele Verheerungen anrichtete ; mehrere Personen wurden getötet , andere verwundet . 3 Das Schreiben des Kaisers und die Presse . Das Schreiben Sr . Majestät des Kaisers an den Papst hat in conservativen wie liberalen Blättern freudigen Widerhall hervorgerufen . Die sich darin kundgebende friedliebende Ge sinnung unseres Monarchen hat selbst auf sonst kampfeslustige Blätter des Eindrucks nicht verfehlt . Ueberall wird anerkannt , daß der Staat , wie das Kaiserliche Handschreiben in kurzen Zügen ausgeführt , der Kirche bereits weit ent gegengekommen ist und daß nun in der That die Kirche an der Reihe ist , auch ihrerseits ihre Friedensliebe durch eine der Auffassung des Staates entgegenkommende Haltung zu be thätigen . Ebenso wird aber auch die Ver heißung weiterer Zugeständnisse des Staates bet reffs der Abänderung gewisser kirchenpolitischer Gesetze , welche für den Fall des von der katholischen Kirche zu erwartenden Entgegenkommens ein treten würden , als berechtigt anerkannt und gebilligt . Nur ultramontane Blätter , voran das Hauptorgan derselben , die „ Germania “ , sind durch den Inhalt des veröffentlichten Schrei bens in eine Verlegenheit gebracht und bieten allen ihren Scharfsinn auf , um zu beweisen , daß die Aussichten auf einen endlichen Aus gleich immer noch recht trübe seien , weil nach ihrer Ansicht die bisherigen Concessionen des Staates schon durch gleichartige seitens der Curie aufgewogen seien , weil ferner der Staat von der Kirche Unmögliches verlange und doch keinen genügenden Preis dafür in Aussicht stelle . Es verlohnt nicht , diese Ansichten zu wider legen . Wem nicht zu raten ist , dem ist nicht zu helfen , und wer sich nicht überzeugen lassen will , gegen den werden Vernunftgründe ver geblich ins Gefecht geführt werden . Aber wohl muß constatirt werden , daß die erhabenen , von den wohlwollendsten Friedens absichten getragenen Worte unseres Kaisers in einem Teil der ultramontanen Presse keinen Widerhall finden , sondern in einer Weise zu deuten und zurechtzulegen versucht werden , welche beweist , daß sie den Kampf dem Frieden vorzieht . So wird z . B . von der „ Germania “ behauptet , daß „ eine Annäherung in Be treff der Anzeigepflicht , wie sie das Kaiserliche Schreiben wünscht , von kirchlicher Seite bereits in dem bekannten Schreiben des Papstes an den Erzbischof Paulus Melchers gegeben “ sei und daß nun der Staat seinerseits — und nicht die Kirche — auf diesem Gebiete eine entsprechende Annäherung zu vollziehen habe . Daß jene kirchliche Annäherung nicht mehr existirt , sondern widerrufen ist , kann nur der jenige unbeachtet lassen , welcher dem Staat allein die Pflicht der Nachgiebigkeit auferlegen und bis zur Erfüllung derselben den Kampf fortsetzen will . Weiter wird interpretirt , daß von Seiten des Staates nur solche neuen Concessionen in Aussicht gestellt werden , welche sich mit der Beilegung des Kampfes von selbst erfüllen . Mit anderen Worten : die Fort setzung des Kampfes wird für ersprießlicher ge halten , weil derselbe der Kirche größere Vor teile bringen werde . Diese kampfeslustige Stimmung der „ Ger mania “ sticht schlecht ab zu dem Geist des 89 ) Feuilleton . Was räucherst du nun deine Toten ? Hättst du ' s ihm so im Leben geboten Goethe . Eleanor . Roman v . D . Noch einmal ward Abschied genommen , dann schritt Archibald dem Wirtshause zu , wohin er seinen Wagen bestellt , der ihn zur Eisenbahn station fahren sollte . Die beiden jungen Mädchen blickten ihm nach , bis eine Biegung des Weges ihn ihren Augen entzog und Eleanor Relydale dachte : „ Wie war es nur möglich , daß ich ihm einst mißtrauen , ja ihn hassen konnte ! “ Letztes Buch . Um Ihretwillen . 1 . Der siebenundzwanzigste August . Von den schönsten Hoffnungen für die Zukunft erfüllt , reiste Archibald Hope nach Glasgow zurück . Er glaubte nicht an seines Bruders Rückkehr , glaubte nicht , daß dieser jemals die Erfüllung des Versprechens fordern werde , daß Eleanor Relydale in der Angst um ihres Vaters Leben ihm geleistet hatte . Der letzte Brief , den er von ihm erhalten , ließ auf edlere Gefühle und Gesinnungen schließen und um sich davon nochmals zu überzeugen , nahm er jenen aus seinem Taschenbuch hervor und las ihn wiederholt aufmerksam durch . Der Inhalt bestätigte wirklich seine Ge danken und Archibald dachte des Abwesenden mit wahrhaft brüderlicher Liebe ; auch begann sich in ihm eine lebhafte Unruhe zu regen , weil dieser Brief der einzige geblieben und er von Maurice seither nichts weiter gehört . Konnte er doch nicht einmal an ihn schreiben , so gern er es schon längst gethan , da er jedoch nicht wußte , nach welcher Gegend Amerika ' s er sich gewandt . Zu seiner Freude ordnete sich die russische Geschäftsangelegenheit schneller , als er sich gedacht , indem ein jüngerer Teilhaber der Firma bereitwillig hinüberreifte , da er erklärte , Familienverhältnisse halber in nächster Zeit nach England zurückkehren zu müssen . Die Zeit bis zum Ende des Augustmonats verfloß ihm langsam genug , wenngleich er fast täglich nach Carrisford schrieb und ebenso oft von dorther Briefe erhielt . Schon oft hatte er das Eleanor Relydale gegebene Versprechen , sie so lange nicht wieder zusehen , bereut , denn ohne dies hätte er , wie im verflossenen Sommer , die weiteren Lichtungen der Waldungen des Gutes leiten können . Diese ging wirklich ununterbrochen vor sich ; die Erbin von Aver Court hatte den Plan , das Geschäft rückgängig zu machen , gänzlich aufgegeben ; es war dies aus Pietät gegen den Willen ihres verstorbenen Großvaters geschehen , der , wie sie sich sagte , seine triftigen Gründe gehabt haben mußte , das Holz zu verkaufen , wenngleich ihr diese verborgen ge blieben . Seit jener verhängnisvollen Nacht , wo ihr Leben durch ihre Stiefmutter bedroht gewesen , hatte Eleanor nur sehr selten und stets nur auf kurze Zeit das alte Herrenhaus besucht , das jetzt unter Job Fritton ' s und einer jüngeren Haushälterin Aufsicht stand , doch wußte sie durch Ersteren und Mr . Prayse genau , was in demselben vorging . So sehr sie auch zu Lebzeiten ihres Groß vaters das alte Aver Court geliebt , und so sehr es ihr damals auch eine teure Heimat gewesen , ebenso ängstlich mied sie und Mrs . Edwards es jetzt und selten , wenn sie , allein von Prinz begleitet , spazieren ging , kam sie über die Buchen hinaus , die Sir William ' s Lieblingsplatz gewesen und der Kaufmann von Glasgow seinetwegen geschont hatte . Hier traf sie nicht selten Job Fritton , der langsam unter den alten Bäumen auf und ab ging , des verstorbenen Baronets und früherer Zeiten gedenkend , der aber , sobald er sie erblickte , sich ihr anschloß . Job Fritton beklagte sich stets über die Abwesenheit des jetzigen Herrn von Aver Court , der noch immer mit seiner Gattin auf dem Continente weilte . Auch am Morgen des siebenundzwanzigsten August , als Eleanor , von ihrem Hunde be gleitet , unter den Buchen erschien , von denen aus sie die Landstraße weithin überblicken konnte , sagte er nach der ersten Begrüßung : „ Haben Sie kürzlich von Sir Richard ge hört , Miß Eleanor ? Wird er nicht bald wieder nach dem alten Hanse kommen ? “ „ Er wird bald kommen , Job , eher als Ihr denkt, “ entgegnete das junge Mädchen , auf merksam in die Ferne blickend . „ Aber seht einmal dort nach der Fahrstraße , könnt Ihr nicht auch einen Wagen unterscheiden ? “ „ Meinen Sie den dort bei dem Wirtshause , Miß Eleanor ? “ „ Nein, “ ich sehe einen , der noch weiter entfernt ist — “ „ Sir Richard , Miß Relydale ? “ fragte hastig der alte Mann . „ Nein Job , mein Vater kommt heute noch nicht ! “ — „ Zu Lady Relydale ' s Ankunft würden Sie sich auch kaum freuen , Miß ! “ „ Weshalb nicht , Job ? “ „ Nun , ich würde es an Ihrer Stelle nicht thun ! — Aber wie geht es Mrs . Edwards ? Ich habe sie seit einigen Tagen nicht gesehen . “ „ Sie ist nach Aver Court gegangen , Job , Ihr könnt sie dort sehen und sprechen . Ich aber muß nach Hause eilen , denn Mr . Hope “ „ Sie erwarten also Mr . Hope ? “ fragte enttäuscht der alte Diener . „ Mr . Hope , welchen Ihr Vater nicht leiden kann — “ „ Er ist aber mein Freund gewesen , Job , das werdet Ihr zugeben — “ „ Doch nicht der meinige , Miß , er so wenig wie sein Bruder ! “ „ Vergeßt um meinetwillen den alten Groll , Job “ , sagte Eleanor , ihm ihre Hand reichend , „ und geht nach Aver Court , wenn Ihr Mrs . Ednards sprechen wollt . Ich sehe da Miß Prayse kommen . “ Mit diesen Worten sprang sie , von Prinz begleitet , den Hügel hinab . „ Gott segne sie “ , murmelte ihr nachblickend der alte Diener . „ Ich kann um ihretwillen Alles thun , und wenn sie es wünscht — nun er wird mich wohl nicht wieder zu Boden werfen , auch meine Thür nicht wieder zer brechen ! “ Lange noch , als die liebliche Erscheinung
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Friedens , den das Kaiserliche Handschreiben atmet . Sollte man daraus Schlüsse ziehen wollen auf die Gesinnung , welcher dieses Schreiben auf Seiten des Centrums und der katholischen Kirche begegnet , so würden in der That die Aussichten auf Verständigung keine sehr günstigen sein . Aber zu solchen Schluß folgerungen ist man nicht berechtigt . Während es der „ Germania “ augenscheinlich darauf an kommt , trotz der durch das Kaiserliche Schreiben veränderten Situation die Berechtigung der An träge , die das Centrum im Reichstage und Landtage gestellt hat , nachzuweisen und auf ihre Discussson , d . h . auf Fortsetzung des Kampfes zu bestehen , scheint das Centrum anderer Ansicht zu sein : dasselbe hat vorläufig im Reichstage auf die Beratung seines dort gestellten Antrags verzichtet . Es ist dies gewiß ein erfreuliches Zeichen dafür , daß es in Centrumskreisen doch für richtig gehalten wird , die hohe friedliche Be deutung des Kaiserlichen Schreibens zu wür digen , den Kampf vorläufig ruhen zu lassen und den beiden Trägern der höchsten staat lichen und kirchlichen Gewalt allein das Wort und die Zeit zu ungestörten Verhandlungen zu lassen . In diesem Verhalten darf man vielleicht eine erste gute Wirkung des Kaiserlichen Hand schreibens erblicken , welche zu weiteren Hoff nungen berechtigt . Tagesbericht . NLC . Ferlin , 1 . Febr . Die Abstim mung im Reichstag über den conser vativ = clericalen Innungsantrag hat einen der gefährlichsten Vorstöße gegen die Gewerbefreiheit glücklich abgewehrt . Allzu groß war die Mehrheit von 170 gegen 148 Stim men zwar nicht , immerhin war sie größer als erwartet werden mußte und als sie im Jahr 1881 bei der Ablehnung des gleichen Vor schlags gewesen . Der zweite Angriff gegen die Grundlagen der bestehenden Gewerbeordnung , der Antrag auf Einführung obligatorischer Arbeitsbücher , wird ohne Zweifel mit noch viel größerer Mehrheit abgewehrt werden , da viele Mitglieder des Centrums und der conservativen Partei bereits Bedenken und Reue über einen Vorschlag empfinden , der einen so mächtigen Sturm des Unwillens in den Arbeiterkreisen gegen die reactionäre Fürsorge erregt hat . Die Freunde des Ackermann ' schen Antrags stellen in Aussicht , daß jetzt , nachdem der vermittelnde Vorschlag zwischen Gewerbefreiheit und obliga torischer Innung gescheitert , die Agitation für die letztere um so stärker entbrennen werde . Man wird den Erfolgen dieser Agitation mit Ruhe und Gelassenheit entgegensehen können . Schlimmsten Falles wäre die offene Zwangs innung einer versteckten und auf Umwegen her beigeführten vielleicht noch vorzuziehen . Die Ablehnung des Innungsantrags ist um so er freulicher und bedeutsamer , als sie von dem Vorhandensein einer Majorität im Reichstag zeugte , die nicht auf diesen einzelnen Gegen stand beschränkt bleiben , sondern auch gegen eine Reihe anderer reactionärer Pläne , namentlich auf wirtschaftspolitischem Gebiet , Stand halten wird . Die conservativ = clericale Coalition hat eine Niederlage erlitten , die notwendig ihre weiteren Consequenzen ziehen wird . Es giebt noch verschiedene andere gefährliche Projecte , mit denen sich diese Coalition trägt . Man möchte zweifelhaft sein , ob sie im Reichstag die Mehrheit besitzt ; durch die gestrige Abstimmung ist die Hoffnung , daß dies nicht der Fall sei , wesentlich verstärkt worden . : Aus Görlitz schreibt man uns : der Görlitz = Laubaner Wahlkreis galt eine lange Reihe von Jahren hindurch für eine un bestrittene Domäne der Fortschrittspartei . Seit einigen Jahren haben sich die Reihen derselben jedoch wesentlich gelichtet , indem sich viele früher fortschrittliche Wähler mehr und mehr der Session und dem gemäßigten Liberalismus zu gewendet haben . Gleichwohl ist immer noch eine rührige fortschrittliche Agitation zurückge blieben . In Folge dieser Verschiebung nach rechts gaben die Nationalliberalen in den letzten beiden Landtagswahlen auch den Ausschlag . Dieselben waren seither noch nicht fest organi sirt . Jedes Mal , wenn die Wahlbewegung begann , traten die Führer der nationalliberalen Partei erst zu einem Comite zusammen , das sich nach beendeter Wahl dann immer wieder schon ganz seinen Augen entschwunden , blieb er — denn es war ein heißer , schwüler Sommer tag — in dem Schatten der Buchen von Carrisford , gedachte seines alten Herrn , sowie dessen Enkelin und murmelte , mit seinem Stocke in dem trockenen Laube des verflossenen Herbstes raschelnd : „ Meinetwegen mag kommen , was will ! Er ist genau genommen so schlimm doch nicht ! “ „ Guten Tag Job Fritton ! Guten Tag , Job Fritton ! Guten Tag , alter Freund ! Noch immer gesund und munter , wie ich sehe ! " er tönte da plötzlich eine Stimme in seinen Ohren , indeß eine Hand sich schwer auf seine Schulter legte . Der Greis wandte sich um , und den An kömmling erkennend , rief er nicht eben freundlich : „ Wie , Maurice Hope , seid Ihr ' s — seid Ihr es wirklich ? “ . . Die uchzelbe Sielung de 8a aun diest losen Verhältnis den andern Parteien Legenüber ergab , hat gegenwärtig die Veran lassung zur Bildung eines nationalliberalen Wahlvereins für den Görlitz = Laubaner = Wahl kreis gegeben , dem schon jetzt eine so große Anzahl von Mitgliedern beigetreten ist , wie man vorher kaum vermutet hatte . Besonders stark beteiligt sich der Gewerbestand . Es wäre sehr zu wünschen , daß dieser Vorgang auch auf andere Wahlkreise in Schlesien anregend zurück wirken möchte . * Die Commission des Abgeordnetenhauses für die Verwaltungsgesetze hat heute die erste Beratung auch des Organisationsgesetzes im Wesentlichen beendigt . Von den großen Reformvorschlägen der Staatsregierung ist eigent lich nichts übrig geblieben , als die Vereinigung des Bezirksrates und des Bezirksverwaltungs gerichts , und diese nur in wesentlich modifieirter Gestalt , insofern dem Regierungspräsidenten so wohl das Recht entzogen wurde , den Vorsitz in solchen Fällen zu führen , wo es sich um von ihm ausgegangene Verfügungen handelt , als auch die Befugnis , die Zuziehung beliebiger Mitglieder des Regierungscollegiums zu veran lassen . Abgelehnt dagegen wurde die vorge schlagene Beseitigung der Scheidung zwischen streitigen und nicht streitigen Verwaltungssachen , die allgemeine Ausdehnung des Wahlrechtes der Beteiligten zwischen Beschwerde und Klage und endlich die neue Regelung der Rechtsmittel gegen polizeiliche Verfügungen . In ihrer näch sten Sitzung wird die Commission die Beratung des Zuständigkeitsgesetzes in Angriff nehmen . * 8 Die social = politische Commis sion des Reichstags hat heute den § 62 des Krankenkassengesetzes mit einem von den Abgg . Gutfleisch und Buhl vereinbarten Zusatz ( § 62a ) angenommen , nach welchem die von den Arbeitern zu zahlenden Beiträge 3 % des Arbeitsverdienstes nicht übersteigen dürfen , so weit zur Bestreitung der gesetzlichen Mindest leistungen höhere Beiträge erforderlich sind , diese vielmehr dem Unternehmer zur Last fallen . Außerdem wurden auf Anregung des Herrn Geh . Rath Lohmann , welche der Abg . Hirsch aufnahm , in Nr . 2 die Worte „ mindestens ein Jahr hindurch und voraussichtlich “ gestrichen und wurde so die Regierungsvorlage wieder hergestellt . Die Begrenzung der von den Ar beitern zu zahlenden Beiträge entspricht dem bei den Ortskrankenkassen angenommenen Grund satz . Zur Begründung des gestellten Antrags wurde hierauf verwiesen und außerdem hervor gehoben , daß die im Gesetz vorkommenden Bei träge nicht ausreichten , könne eigentlich nur bei schlechter Verwaltung der Fabrikkassen oder bei besonders gesundheitsgefährlichen Betrieben vor kommen , in beiden Fällen sei es aber ange messen , daß die Mehrbelastung den Unternehmer treffe . Die von den Bau = Krankenkassen han : delnden § § 63 und 64 wurden unverändert angenommen . Bei § 65 wurde auf Anregung des Herrn Geh . Rat Lohmann beschlossen , daß über die auf Grund desselben erhobenen An sprüche in der im § 52 vorgesehenen Weise ( durch die Aufsichtsbehörde vorbehaltlich des Rechtswegs ) entschieden werden solle . § 66 wurde mit einem Zusatz angenommen , nach welchem der Bauunternehmer durch die höhere Verwaltungsbehörde zur Bildung eines Reserve fonds genötigt werden kann . Bei dem von den Innungskrankenkassen handelnden § 67 ent spann sich eine größere Debatte über den vom Abg . Hirsch gestellten Antrag , den § 57 ganz zu streichen , eventuell aber die in den § § 15 und 43 enthaltenen , auf den Austritt aus der Krankenkasse und die Auflösung der Kassen bezüglichen Vorschriften auch auf die Innungs kassen für anwendbar erklären . Die Verhand lung wurbe abgebrochen , ohne daß es zu einer Abstimmung über den § kam . § § Im Reichsamt des Innern ist ein Gesetzentwurf betreffend die anderweitige Fest stellung der Rübenzucker steuer , ausge arbeitet worden , desser Vorlegung an den Bundesrat unmittelbar bevorsteht . 1 * Der Nachtragsetat in Betreff des Baues des Reichstagsgebäudes dürfte bereits nächster Tage dem Reichstage vorgelegt werden . § Die Steuercommission des Abge ordnetenhauses hat ihre Beratung in erster Lesung beendet . Die Diskussion der vorigen Sitzung war zwar zu keinem formellen Abschlusse gekommen , hatte aber doch Ueberein stimmung in so wichtigen Punkten ergeben , daß der Referent , Herr v . Zedlitz auf Grund der gewonnenen Resultate einen neuen Gesetzentwurf hatte aufstellen können , der den Mitgliedern der Commission vor der heutigen Sitzung zuge gangen war . Die wesentlichen Bestimmungen dieses Entwurfs sind : völliger Erlaß der bei den untersten Stufen der Klassensteuer = Erhal tung des dreimonatlichen Erlasses für die übrigen Stufen der Klassensteuer , sowie Erlaß eines zweimonatlichen Betrages für die erste und eines einmonatlichen Betrages für die zweite Stufe der classificirten Einkommensteuer — dagegen Beseitigung der bisherigen Erlasse , Aufhebung der Kontingentirung der Klassen steuer und des auf die zwei untersten Klassen steuerstufen fallenden Betrags der den Gemeinden zustehenden Erhebegebühr . Von conservativer Seite wurde der Antrag gestellt , den dauernden Steuererlaß auch bezüglich der 5 untersten Einkom mensteuerstufen zu erhalten und die dazu nötigen Mittel durch mäßig steigende Zuschläge zu der Ein kommensteuer der höheren Stufen zu gewinnen . Dieser Antrag wurde ebenso , wie ein von National liberalen und Freiconservativen gestellter An trag : der dritten Klassensteuerstufen einen 4 = monatlichen Erlaß zu gewähren und dagegen bei der 12 . Stufe der Klassensteuer nur einen Erlaß von 2 Monatsraten zuzugestehen , ab gelehnt . Es wurde sodann der oben skizzirte v . Zedlitz ' sche Entwurf mit unerheblicher formeller Aenderung in erster Lesung angenommen . In der nächsten Commissionssitzung wird die Be ratung der Resolution , welche für die künftige Steuerreform eine Directive geben soll , und die zweite Lesung des Gesetzentwurfs stattfinden . Es ist wünschenswert , daß die Fractionen vorher Gelegenheit erhalten , über diesen Entwurf in seiner jetzigen Gestalt in Beratung zu treten . Paris , 30 . Januar . Der „ Post “ entnehmen wir folgende Correspondenz : Die „ Prinzen frage “ scheint in der That mit einer gewissen — Fatalität behaftet zu sein ; denn das Unvor hergesehene ist dabei das Vorherrschende . Un geschickt eingeleitet und angefaßt , und noch un geschickter weitergeführt , erlitt die Angelegenheit plötzlich eine Unterbrechung durch die Krankheit des heute bereits Ex Ministerpräsidenten Duclerc . Man durfte daher einen Augenblick an ihre Vertagung glauben . Letzteres geschah jedoch nicht . Allein die Frage auf der Tagesordnung zu erhalten , war wiederum nur möglich , indem man gleichzeitig einen Bruch machte in die par lamentarischen Gebräuche , in die Traditionen und in die gouvernementalen Prinzipien . Man urteile selbst . Das Ministerium Duclerc endet unter innerer Auflösung . Acht seiner Mit glieder bleiben darauf ohne Weiteres Minister , nachdem sie demissionär gewesen sind . Einer von ihnen übernimmt die Conseilpräsidentschaft , und das einzige Dekret , welches im Journal officiel auf die Krisis hinweist , ist dasjenige , wodurch Herr Fallières zum definitiven Conseil präsidenten und interimistisch zum Minister der auswärtigen Angelegenheiten ernannt wird . Dies Decret wiederum ist nicht , wie üblich , von dem früheren Ministerpräsidenten , sondern vom neuen Justizminister Devés gegengezeichnet , und es steht sogar nicht in gewöhnlicher Weise an der Spitze des Journal officiel , sondern beinahe versteckt auf der zweiten nach einem andern Dekret , welches den Namen eines Gymnasiums ab ändert . Selten war eine Situation mehr bizarr . Und noch nicht genug . Am heutigen zweiten Tag der Debatte , wo alle Welt eine Ent scheidung erwartete , ergreift der Conseilpräsident das Wort . Während einer halben Stunde ent wickelt er seine Argumente ; mit einem Male zwingt ihn ein Unwohlsein , um eine kurze Unter brechung der Sitzung zu bitten . Nicht lange darauf erscheint Präsident Brisson wieder auf seinem Sessel und kündigt der überraschten Versammlung an : Herr Fallières sei so ernstlich indisponirt , daß er eine Vertagung der Dis cussion bis Donnerstag verlangen müsse . Eine Ohnmacht hatte Herrn Fallières befallen und erst nach geraumer Zeit fand derselbe seine Sinne und den Gebrauch der Sprache wieder . Kann man nicht wirklich sagen , daß eine Art von Fatalität auf dieser „ Prinzenfrage " lastet ? Wer weiß , was für Ueberraschungen und Schwierigkeiten dieselbe noch mit sich bringen wird ? Eine gewisse Beachtung verdient es jedenfalls auch , daß die Commission für das Avancement der Offiziere , welche aus den commandirenden Generalen zusammengesetzt ist , den Oberst Herzog von Charles auf die Liste der Obersten fürs Avancement zum Brigade General gestellt hat ! Immerhin ein Symptom nicht eine neue Verlegenheit für die Regierung . Was nun sodann die bisherige Kammer debatte über die Prinzenvorlagen anbetrifft , so bewegte sich dieselbe nicht auf einer sonderlichen Höhe , noch förderte sie neue Gesichtspunkte zu Tage . Allein über die Dispositionen der Kammermajorität selbst sind Illusionen kaum möglich . Das Ausweisungsgesetz dürfte votirt werden ! Vielleicht , daß man schwanken wird zwischen der sofortigen und obligatorischen Pro scription des Projects Floquets oder der facul tativen des Gegenprojects Fabre ; aber auf jeden Fall ist das Schicksal des Prinzen vor der Kammer so gut wie entschieden . Man hätte sich eigentlich auch die ganze Komödie langer Debatten mit all ' den Baualitäten und Sophismen der Redner ersparen können und sich mit dem mot de la situation begnügen sollen , welches Herr Viette mit großem Freimut aussprach : „ Für Prätendenten giebt es keine Justiz . Sie stehen bald oberhalb , bald unter halb des Rechts , niemals jedoch innerhalb des Rechts ! “ Und gewiß ; sind die Prinzen „ Prä tendenten “ , so kann und muß die republikanische Regierung sie des Landes verweisen , und sie darf es kraft ihres staatspolizeilichen Hoheits rechts wie aus politischen Rücksichten . Schwierig freilich wird die Geschichte , die Ausweisung von Franzosen — und das sind doch die Prinzen ebenfalls aus Frankreich rechtlich und ge setzlich construiren zu wollen . Maßregel poli tischer Notwendigkeit sicherlich und immerzu ; aber als Rechtssatz zum Gesetz erhoben , nun und nimmermehr ! Schließlich hat der Senat auch noch sein Wort zu sagen . Daß derselbe irgend eines der Proscriptionsgesetze annehmen werde , wagt kein einziges republikanisches Blatt zu behaupten . Was aber dann , wenn der Senat Alles ver wirft ? Die Frage ist leichter gestellt , als be antwortet , und in der jetzigen Zeit des Unvor hergesehenen möchte es vielleicht besser sein , weitschauende Prophezeihungen hierüber für den Augenblick noch zu unterlassen . Provinzielle Nachrichten . c Selsenkirchen , 2 . Febr . Die seit einiger Zeit in Bochum bestehende Gewerbeschule für Frauen und Töchter unter Leitung von Fräulein Marie Mager erfreut sich reger Teil nahme und hat bereits mehrfach Beweise ihrer Leistungsfähigkeit abgelegt . Dieses anerkannt segensreich wirkende Institut nach Möglichkeit gefördert zu sehen , halten wir im allgemeinen Interesse für dringend wünschenswert und be grüßen deshalb mit Freuden die laut Inserat in heutiger Nr . seitens der Leiterin angekün digte Preis = Reducirung , welche für einzelne Fächer ganz bedeutend ist und wodurch es auch minder Bemittelten ermöglicht wird , sich an dem Unterricht zu beteiligen . Hoffentlich wird die Herabsetzung der Preise für die Frequenz der Anstalt von Nutzen sein und das viel Gutes stiftende Institut der Stadt Bochum und Um gegend erhalten bleiben . □ In der heute Abend stattfindenden Stadtverordneten = Sitzung werden die Herren Stadtverordneten auch über den Antrag der deutschen Local = und Straßenbahngesellschaft zu beraten haben . Hoffentlich erkennen auch diese , wie das Collegium in Schalke in dem be absichtigten Unternehmen einen hochbedeutenden Anlaß zur Hebung des öffentlichen Verkehrs und bezeugen gleich diesem seine Sympathie . Wie wir bereits gestern berichteten , behält sich der Gemeinderat zu Schalke definitive Entscheidung für die nächste Sitzung vor . Von vornherein wird zur Bedingung gemacht , daß die Straßen bahn durch die gewerblichere und verkehrs reichere Friedrichstraße zu legen sei und daß wie in Dortmund die Züge nur je bis zu vier Personen = und drei Güterwagen lang sein dürfen . Es wird im allgemeinen Interesse liegen , schreibt die „ Sch . Ztg . “ , wenn kleinliche Bedenken zurück gedrängt und dem Unternehmen , welches neuer dings unter für die betreffenden Gemeinden günstigeren Bedingungen ausgeführt werden könnte , Vorschub geleistet würde . Hoffen wir daher , daß das wohlwollende Entgegenkommen unseres Gemeinderates auf die benachbarten Collegien eine günstige Stimmung für das Project herbeiführen möge . — Wir schließen uns dieser Hoffnung an und werden in nächster Nummer berichten , ob wir uns darin getäuscht sehen werden oder nicht . 1 Jahresbericht des Vereins „ Fauna “ für Tierschutz , Geflügel = und Brief taubenzucht des Amtsgerichtsbezirks Gelsenkirchen pro 1882/83 . Im verflossenen Jahre wurden 7 Generalversammlungen und eine Vorstands sitzung abgehalten . Der Verein zählte 87 Mit glieder . Zur Orientirung auf dem Gebiete des Tierschutzes und der Geflügelzucht wurden die Blätter für Geflügelzucht von Meinhardt in Dresden und die Tierschutzzeitung für Rhein land und Westfalen im Vereinslocale ausgelegt . Ein Exemplar des letzteren Blattes wurde außerdem jedem Mitgliede gratis ins Haus ge liefert . Der XX . Verbandstag der Rheinisch Weftfälischen Tierschutzvereine wurde in Aachen abgehalten . Ein tüchtiges Mitglied vertrat unsern Verein . Wichtige Beschlüsse über die Beseitigung schreiender Notstände auf dem Ge biete des Tierschutzes wurden gefaßt und der königl . Regierung unterbreitet . Im vorigen Frühjahre würden über 300 Nistkästchen für die verschiedensten nützlichen Vogelgattungen in Feld und Wald unseres Bezirks aufgehängt . Zur Freude der Naturfreunde haben sich die lieblichen Sänger und Insectenfresser ganz be deutend vermehrt . Auf 34 Futterplätzen finden die Vögel bei Schneewetter jetzt reichliche Nahrung . Damit die Jugend schon früh dieses Werk der Barmherzigkeit ausüben lernt , sind besonders die Herrn Lehrer ersucht worden , das Futter in der Pause durch die Kinder be sorgen zu lassen . Gern haben alle den Wunsch des Vereinsvorstandes erfüllt . Billige Bruteier der besten Hühnerracen wurden von Vereins mitgliedern geliefert . Am Schlusse des Vereins jahres fand eine Freiverloosung statt , welche allseitig großen Beifall fand . Im Laufe des Vereinsjahres wurden eine ganze Reihe An zeigen wegen Tierquälerei und Vogelnest ausnehmens gemacht , und wurden die Uebelthäter zur Bestrafung unnachsichtig herangezogen . Die Flut am Rhein hat die ganzen Bauernhöfe ihres Federviehes beraubt . Die Tierschutz vereine Deutschlands halten es für ihre Pflicht , dieselben wieder zu beleben . Unser Verein hat beschlossen , 4 bis 5 Stämme Hühner an die geeignete Stelle zu schicken . Die Einnahme belief sich auf : 437,20 Mark , die Ausgabe auf 349,05 Mark , mithin ist ein Bestand von 88,15 Mark vorhanden . So können denn alle Mitglieder mit Genugthuung auf die Thätigkeit des Vereins im Jahre 1882/83 zurückblicken . An alle Tier = und Naturfreunde aber richten wir die Bitte : Tretet unserm Vereine bei , damit unsere Arbeit eine immer segensreichere und allgemeinere wird . * * Als Curiosum verdient verzeichnet zu werden , daß die „ Carnevalistische Zeitung " , welche von dem Essener ( alten ) Bürgerverein
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"1883-02-03"
Emscher Zeitung. 1879-1904
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ger
[ "Gelsenkirchen" ]
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soeben herausgegeben worden ist , sowohl in der inneren Einrichtung , als in ihrem Inhalte das Unicum von Verwaltungsbericht pro 1881 un seres ersten Verwaltungsbeamten in gelunge ner und amüsanter Weise persiflirt . ) Schalbe , 3 . Febr . [ Festlichkeit über Festlichkeit ! ] Das ist die Losung für die Carnevalstage auch bei uns . Den Reigen er öffnet die Feuerwehr , welche heute Abend zwar keine carnevalistische Feier , aber eine Festlich keit begeht , deren Anziehungskraft sich , wie die früheren , von der Wehr arrangirten , auch ohne närrische Färbung auf das glänzendste bewährt . Aus dem uns vorliegenden Programm zu dieser Abend = Unterhaltung erwähnen wir nur die Posse „ Herr Petermann geht zu Bette “ , dann das Heinze ' sche im Operettenstyl geschriebene Duett : „ Im Heirats = Büreau “ und den Mühlen brand ( Lebendes Bild u . Pantomime . ) Viele andere hübsche Nummern stehen noch verzeichnet und — wer vieles bringt , wird Jedem etwas bringen . Auch die „ Erholung “ hat ihr Programm für die „ Carnevals Feier “ , die sie morgen zu be gehen gedenkt , festgestellt . Wir lesen darin u . a . von „ siamesischen Riesen = Zwillingen " , von den „ weltberühmten Gymmastikern Knickebein und Cabriolofski “ , einem „ cystallisirten Bären tanz “ und dergleichen mehr . — Der Turn verein giebt sich im Wilhelmsgarten morgen den Freuden der Faschingszeit hin , die „ Narr halla “ im Locale des Herrn Schliesing und der Gesangverein „ Wilhelmine Victoria “ hat bei Herrn Stallberg ein Tanz = Kränzchen arrangirt . Kurz , Vergnügungen und Lustbarkeit allüberall . Saarn , 30 . Jan . Schon wieder hat uns , nachdem vor einigen Wochen in Broich die Gerberei des Herrn Lindgens ein Raub der Flammen geworden ist , ein bedeutendes Brand unglück heimgesucht , die Einäscherung der Tapetenfabrik des Herrn Niederhoff u . Co . Das Feuer wurde kurz vor 12 Nachts bemerkt und verbreitete sich mit solcher Schnelligkeit über das ganze Fabrikgebäude , daß trotz der rastlosen Thätigkeit unserer Feuerwehr es nicht möglich war , die Gebäude zu retten . Die Ge bäude , wie auch die Fabrikeinrichtung , sowie das Waarenlager sind versichert ; jedoch soll Herrn Niederhoff immerhin ein bedeutender Schaden treffen , da angeblich der Wert der zur Zeit sehr bebeutenden Vorräte die Versiche rungssumme beträchtlich übersteigt . Von der Leune , 25 . Jan . Am Sonntag den 21 . d . ereignete sich auf den Finnentroper Hochöfen folgendes gräßliche Unglück . Ein Kesselschmied war in den Vormittagsstunden im Innern eines Dampfkessels mit Reparatur arbeiten beschäftigt . Dieser Kessel stand mit einem andern , im Betriebe befindlichen , durch ein Rohr in Verbindung , welches jedoch durch ein Ventil abgesperrt war . Während der Arbeit löste sich der Verschluß plötzlich , und der heiße Dampf strömte mit einer solchen Gewalt in den Kessel , in welchem der Arbeiter beschäftigt war , daß dieser , obschon er eiligst zu entfliehen suchte , doch im Nu derart verbrannt war , daß er auf dem Transport nach dem Hospital schon verschied . Elberfeld , 1 . Februar . Eine hiesige Familie erhielt gestern Nachmittag die traurige Nachricht , daß die Leiche ihres seit dem 11 . Jan . ver mißten Sohnes bei Stockum = Kaiserswert am vergangenen Montag gelandet sei . Der Sohn diente seit Nov . v . I . beim 39 . Infanterie Regiment in Düsseldorf . Derselbe war zu Hause sehr brav und solide und die beste Stütze einer jetzt untröstlichen Mutter . — 2 . Febr . Gestern Nachmittag nahm sich im hiesigen Königl . Arresthause ein Metzger aus Höhscheid , welcher unlängst von der Strafkam mer wegen schweren Diebstahls zu 7 Jahr Zuchthaus verurteilt worden war , durch Er hängen das Leben . Warburg , 30 . Jan . Am Samstag wurde durch den Scherfeder Gensdarm ein Mann dem hiesigen Amtsgerichte zugeführt , welcher sich Blauth nennt . Derselbe soll gebettelt haben , und da er keine Legitimationspapiere hatte , wurde er arretirt . Bei näherer Untersuchung fand man bei ihm die hübsche Summe von 12,000 Mark teils in Wertpapieren , teils in baarem Gelde . Außerdem führte derselbe eine massiv silberne Zuckerdose und verschiedene Diebes instrumente bei sich . Die Untersuchung wird jedenfalls Aufklärung bringen . # # hausrezeln für Ehefrauen . Dein Wille , Weibchen , merk es fein , Muß nur des Gatten Willen sein ! Sprich nicht : Wir Weiber sind zu schwach , Das Schwächere giebt am leicht ' sten nach . Hat ' s Männchen oft den Kopf so voll , Mach ihn durch Widerspruch nicht toll Geh ihm liebkosend um den Bart , Nur schmeichle nicht nach Katzen Art . Ein freundlich Wort zur rechten Zeit Hat manchen Unmut oft zerstreut . Ein Händedruck , ein Kuß , ein Blick , Bringt frohe Launen oft zurück . Auf Klatschereien höre nie , Denn nichts als Ehzwist stiften sie . Dein Zimmer , Putz und ganzes Haus , Seh allzeit nett und reinlich aus . Dein schönster Schmuck sei Sittsamkeit , Dein größter Ruhm : Wirtschaftlichkeit . Giebt Gott Dir Kinder : liebe sie , Allein verzärtele sie nie . Rätfel . 1 . Logogriph . Nicht Freude ists , was ich dem Mensch bereite , Vor meinem Kommen bebt er drum zurück ; Vom Leben zeig ich nur die Schattenseite , Ja ! feindlich bin ich jedem Erdenglück . Indetz bin gern gesehn ich allerwegen , Veränderst du ein einzig ' Zeichen nur : Aus boldem Antlitz lach ' ich dir entgegen , Wie auch aus schönen Bildern der Natur ! — Emil Noot . 2 . Liegt das erste abgeschnitten . Füllts die Luft mit süßen Düften ; Durch die Eb ' ne rennt das and ’ re , Wie ein Vogel in den Lüften . Das ganze sieht man hüpfen Und leicht der Hand entschlüpfen . 3 . Die erste Silbe ist nicht zu ersäufen , Die zweit ’ und dritte nicht wohl anzugreifen , Das ganze geht bei stiller Nacht aufs Streifen . 4 . Mein erstetz lebt gar froh und frank Im dichten Schattenhain , Bei Jägerruf und Hörnerklang Springts über Stock und Stein . Mein zweites mag zur Sommerszeit . Den müden Leib dir laben , Doch kannst du ' s auch , wenns friert und schneit , In meinem ganzen haben . 5 . Scherzfrage . Wo ist das Geld am häufigsten ? Auflösungen der Rätsel in Nr . 23 : 1 . Miß verständnis . 2 . Mitgift . 3 . Erz , Herz . 4 . Baumschule . Richtige Lösungen sandten ein : In Gelsenkirchen , Nr . 1 und 4 Julius Segall , Emanuel Geisler und Albert Wolff . Nr . 1 , 3 und 4 von Helene Hoeps ; Nr . 2 3 , und 4 von J . Hoeps , Zeche Shamrock Herne . Preußische Lotterie . ( Ohne Gewähr . ) Berlin , 2 . Febr . Bei der heute fortgesetzten Ziehung der 4 . Klasse 167 . königl . preuß . Klassen Lotterie fiel 1 Hauptgewinn von 120000 Mark auf Nr . 34850 ; 1 Hauptgewinn von 75000 M . auf Nr . 57549 ; 1 Gewinn von 15000 M . auf Nr 67079 ; fielen 2 Gewinne von 6000 M . auf Nr . 5166 und 71669 ; 42 Gewinne von 3000 M . auf Nr . 350 2913 3368 5115 10428 10474 10651 11357 11442 11626 14024 16026 20679 25785 31633 35068 35795 37175 40853 43433 43765 43886 50930 51423 52890 59492 59902 65948 63972 66074 73077 78642 78800 79460 79946 82001 83749 85327 87636 87996 92589 und 93423 ; 40 Gewinne von 1500 M . auf Nr . 410 1182 3234 4223 4343 4423 4760 7229 9407 9456 11204 15308 17762 21606 21815 22421 25986 35615 39337 45382 47154 ( 755 49628 51058 52705 58094 60199 60760 62883 64334 64815 66829 67311 68606 70712 77738 84695 88579 90414 und 91184 ; 61 Gewinne von 550 Mark auf Nr . 561 770 1665 1746 2898 3311 3400 4975 5600 10403 10987 1 308 11374 11523 12578 13483 17236 17560 19096 19312 20626 20918 21768 21831 30742 32055 39110 40191 40385 41717 42133 42426 48328 51959 52566 56634 57022 57489 62776 63313 64130 64772 67971 68090 69403 69911 71673 72626 73082 77749 78279 80068 80160 82422 86064 87090 88634 89558 91847 91885 u . 93226 Industrie , Handel und Verkehr . Essen , 2 . Febr . [ Wagengestellung für den Kohlen = und Cokeversandt im Ruhrrevier . ] Von den Zechen und Coke brennereien des Ruhrkohlen = Reviers waren für Donnerstag 1 . Febr . 6658 Wagen à 10 Tonnen an gefordert ; gestellt sind 6853 , gefehlt haben keine Wagen . Cours = Nachrichten . Berlin , den 2 . Februar 1883 . Fonds und Staats = Papiere . Deutsche Reichs = Anleihe . . . 4 101,50 G Preußische consolidierte Anleihe 4½ 103,90 G do . 4 101,60 bz G Staats = Anleihe 1868 . . 4 100,90 bz „ 1850 , 1852 , 1853 4 100,90 bz Staats = Schuldenscheine . . 3½ 98,25 bz Düsseldorfer Stadt = Obligation , 4 99,70 B Essener . . . do . IV . Serie 4 — — Rheinprovinz Obligation 4½ — — Badische Staats = Eisenbahn = Anleihe 4 101,60 G Baierische Anleihe . 4 101,75 G Großherzogl . Hessische Obligation 4 101,50 G Sächsische Staats = Anleibe 4 — — do . 3 % Rt . Anl . v 1878 3 81,10 B Italienische Rente . . . 5 87,50 B „ Tabaks = Obligation 6 — — Oesterreichische Goldrente . . 4 82,25 bz B „ Papierrente . 4 1 / 66,25 bz G „ Silberrente 41 / 66,50 bz G Eisenbahn = Stamm = Actien . Verstaatlichte Eisenbahnen . Bergisch = Märkische . . . 5 126,90 G Berlin = Görlitzer 4 — — „ Stettin St . = A . . . 4¾ 118,75 B Märkisch = Posener St . = P . 5 — — Münster = Hamm St . = A . . 4 — — Niederschlesisch = Märkische . . 4 100,90 B Rheinische , abgestempelte . . . 6½ 164,40 G „ L . B . ( gar . ) „ . 4 100,90 G Thüringer Lit . A . . . . 8½ 214,25 G Crefelder Eisenbahn . 0 4 110 . 80 bz G Dortmund = Gr . = Eusch „ 0 4 57 bz G Münster = Enschede . 0 4 . 25 G Oberschlesische A BD E . 0 3½ 246,90 bz „ Lit . B . . 0 3½ 184,50 bz Amsterdam = Rotterdamer 0 4 146,25 bz Gotthard vollgezeichnet 0 6 108,40 bz G Russische Staatsbahn . 0 5 128,75 G Eisenbahn = Prioritäten = Obligationen . Aachen = Mastricht . . . 4 97,25 bz G Berg . = Märk . I . und II Serie 4½ 103 B " IlI . A . B . 3¼ g . 3½ 93 . 80 G „ Lit . C . . 3½ 93 bz G „ IV . Serie . . . 4½ 102,75 G „ V . Seriek ) . 4½ 102,75 G " VI . Serie . . 4½ 104,25 bz B " VII . Serie conv . 4½ 102,75 G " VIII . Serie . 4½ 102,80 bz " IX . Serie . . 5 104,20 B „ Aach . = Düsseld . I . II . 4 100,75 B „ „ „ III . Em . 4½ 102,25 G " Dortmund = Soest 4 — — „ II . Serie 4½ 102,25 G „ Dusseldorf - Elberfeld 4 — — Berg . = Märk . „ II . Serie 4½ 102 . 25 G Berlin = Anhalt A . und B . . 4½ 102,75 bz „ Lit . C . 4½ 102,75 8 Berlin = Görlitz conv . . . . 4½ 102,40 bz B „ Lit . . . 4½ 102,40 bz B „ Lit . C . . . 4½ 102,40 bz B Berlin = Hamburg I . II . . . 4 100,70 G „ III . Em . conv . 4½ 103 . 20 bz B Berlin = Potsdam A . B . C . . 4 101 bz G „ Lit . D . . 4½ 103,30 G Berlin = Potsdam Lit . E . 4½ — — „ Lit . F . 4½ 102,90 G Bank = Actien . Zinsfuß überall 4 pCt . , bei der Reichsbank 4½ pCt . Aachener Disconto = Gesellschaft 0 105 G Allg . Deutsche Handels = Gesellsch . 4½ 75 bz Amsteidamer Bank . . . 0 126,10 G Antwerpener Central = Bank . 0 110,25 B Badische Bank 0 118 B Baierische Handelsbank 0 117 G Bank für Rheinland u . Westfalen 0 38,90 bz Barmer Bankverein . . 0 106 G Bergisch = Märkische Bank . 0 114,60 G „ Industrie = Gesellschaft 0 71 B Berliner Handels = Gesellschaft „ 0 70 bz G Berliner Makler = Verein . . . 9 106,50 bz G Kölnische Wechs . = und Bank . 0 92,90 bz Darmstädter Bank . . . 0 151,30 bz G Deutsche Bank 0 143,40 bz „ Hyptheken = Bank 60 % 0 86,75 G „ National = Bank . . 0 116 . 10 G Disconto = Commandit . . 0 191,50 bz G Dortmunder Bank = Verein " 0 — — Essener Credit = Anstalt . . 0 92,50 B Hannoversche Bank 0 110,75 B Magdeburger Bank = Verein . . 0 97 . 10 bz „ Privat = Bank . 0 116,50 bz Nationalbank für Deutschland 0 98 bz G Norddeutsche Bank . . . 8½ 156 bz G Preußische Boden = Credit = Bank . 0 108,25 bz G Reichsbank 0 147 . 50 B Rheinisch = Westfälische Gn . = Bank 0 43,50 bz Sächsische Bank 0 121 G „ Bank = Gesellschaft . 0 102 G Schaaffhausener Bank = Verein , 0 87,10 bz G Schlesischer Bank = Verein . . 0 109,10 G Süddeutsche Boden = Cred = Bk . 0 129,50 G Westfälische Bank . . 0 98,75 bz Industrie = Papiere . Aachen = Höngen . . . . 0 46,60 bz G Aanener Gußstahl = Fabrik . . — 32,20 bz B Arenberg , Gesellschaft für Bergbau 0 148,90 B Berg . Märk . Bergwerks = Verein fr . 6,90 bz Bochumer Bergwerks = A . Lit . A . 0 — — „ „ Lit . B , 0 — — „ Gußstahlfabrik . 0 94,80 bz G Borussia , Bergwerk . . 0 97,10 G Vonifacius Bergwerk . . 0 73 bz B Kölner Berawerks = Verein . . 0 109,25 G Köln = Müsener Bergwerks = Verein — 31,40 G Commerner 0 — — Dortmunder Bergwerke Lit . A . — 79,75 bz G „ „ Lit . B . 0 50 G „ „ Oblig . 0 102 B „ Union 600 Mark 0 14,40 G „ „ 400 „ 0 — — „ „ 300 „ 0 33 G „ „ „ Stamm = Pr . 0 95,50 bz G „ Part . = Obligation 0 106 B Gelsenkirchener Bergw . = Actien = Ges . 0 123 bz G Georg = Marien = Bergwerks = Verein 0 85,50 G Harkort Bergwerk . . . . 0 76,70 bz G „ Maschin . 0 48 bz B Harpener Hütten . . . 0 110 bz G Hibernia u . Shamrock . . 0 87,75 bz G Hochdahl 0 J64,75 bz Hörder Bergw . = u . . = Act . = Ges . 0 50 . 75 bz do . zusammengen . 0 103 B Louise Tiefbau . . 0 44,60 bz Märkisch = Westfälische Bergw . 0 68,50 bz B Magdeburger Bergwerks = Act . = Ges . 0 142,50 bz G Mechernicher 0 181 G Menden und Schwerte . . . 0 65,60 G Oelheim Petroleoum . 80 % " — 43 bz Phönix Berzwerks = . = G . Lit . A . 0 89 bz G „ „ Lit . B . 0 — — Pluto , Bergwerks = Gesellschaft 0 62,50 bz Westfälische Draht = Industrie 0 124,75 bz G „ Union . . . 0 8,10 bz G Rhein . = Westf . Industrie „ . — 16,10 — Wissener Berg conv . 0 64 bz Wittener Waffen = Fabrik . fr . = — Wechsel . Amsterdam 100 Fl . 8 T . „ 100 Fl . 2 M . Brüssel = Antwerpen 100 Fr . 8 T . „ 100 Fr . 2M . London . . . 1 Lstr 8 T . „ . . 1 Lstr . 3 M . Paris . . 100 Frcs . 8 T . 3½ „ . 100 Frcs . 2 M . 3½ Petersburg 100 SR . 3 W . 6 „ . 100 SR . 3 M . 6 Warschau 100 SR . 8 T . 6 Wien öst . Währ . 100 Fl . 8 T . 100 Fl . 2 M . 5½ 169,10 bz 5½ 167,90 bz 4 4 4 4 Schweiz Pl . Italien Pl . Budapest 81 bz 80 . 60 bz 20 . 43 bz 20,30 bz 81 . 25 bz 80,65 bz 199 . 75 bz 198 b3 200 . 40 bz 4½ 170 . 60 bz 4½ 169,60 bz 100 K . 10 T . “ . 80405 100 Fl . 8 T . 5 — — 100 Fl . 2 M . 5 — — Geld = Sorten und Banknoten . Dukaten per Stück 9,66 B Sovereigns per Stück . 20,35 G 20 Francs = Stück per Stück . . 16,21 bz Gold = Dollars per Stück . . . 4,20 G Imperials ( valbe ) per Stück . . 16,66 G Imperials per 500 Gr . 1394 G Englische Banknoten 1 Lstr . . . 20,41 G Französische Banknoten per 100 Fr . 81,50 bz Oesterreichische Bankroten 100 Fl . 170,75 bz „ Silbergulden 100 Fl . — — „ Silber = Coupons . 170,30 bz Russische Banknoten per 100 Rubel 200,90 bz „ Zoll = Coupons 20,61 62 Umrechnungs = Sätze . 1 Dollar = 4,25 M . 100 Francs = 80 M . 1 Gulden Oest . Währ . = 2 M . 7 Gulden Südd . Währ . = 12 M . 100 Gulden Holländ . Währ . — 170 M . 1 Mark = Banco = 1,50 M . 100 Rubel = 320 M . 1 Liv . Sterl . = 20 M . Zinsfuß der Reichsbank . Wechsel 4 pvCt . Berliner Lombarden 5 pCt . Ulm , den 19 : Januar 1883 . ( Eingesandt . ) Die Ziehung der Ulmer Dombau = Lotterie ist bis zum 19 . Februar 1883 vertagt . Der Verkauf der Lose war in den letzten Tagen riesig und hätte , wenn die Commission dieses geahnt , die Ziehung ruhig stattfinden können . Der Firma A . Fuhse in Mül heim a . d . Ruhr ist es gelungen , noch ein Pöstchen dieser so günstigen Lose zu erwerben . Reflectanten wollen sich also schleunigst dorthin wenden , da der kleine Rest wahrscheinlich schnell vergriffen sein wird Evangelische Kirche zu Herne . Sonntag , den 4 . Februar : ( Estomihi . ) Frühpredigt 8 Uhr : Herr Pfarrer Dransfeld . Vormittags 10 Uhr : Herr Pfarrer v . Martitz . Nachmittags 3 Uhr : Bibelstunde Herr Pfarrer Dransfeld . Amtswoche : Herr Pfr . v . Martitz , Wohne jetzt Friedrichstraße , in dem Hause des Herrn F . W . Nengelken . Maurermeister , Gelsenkirchen . Kleesamten in schöner , reiner Waare , Runkel samen in 3 Sorten , auch echte runde , gelbe Oberdörfer , Grassamen , Dickebohnen in 3 Sorten , sowie alle Sorten Sämereien empfiehlt August Zitzen , Handelsgärtner , Gelsenkirchen , Vereinsstraße 6 . Rothblühenden Kleesamen beste Weiß = „ do . garantirt seidefrei empfiehlt . Julius Kochs , Gelsenkirchen , Marktstraße . Magen = und Unterleibs Kranken Specialarzt : Dr . Saurbier , Köln Mittelstr . 1 . v . 12 — 4 , Sonntags v . 11 — 1 Uhr . Keine Zahn schmerzen mehr ! 1000 Mark zahlen wir Demjenigen , welcher bei Gebrauch von Goldmanns Kaiser - Zahnwasser jemals wie der Zahnschmerzen bekommt . Einziges Mittel zur Erhaltuug schöner , weisser und gesunder Zähne bis in das späteste Alter . S . Goldmann & Co . , Dresden , Marienstrasse 20 . In Gelsenkirchen nur allein echt zu haben bei Ww . F . W . Pasch , Friedrichstr . , in Schalke bei M . Schaff , in Wattencheid bei Henry George , in Eicke bei H . Hilbers . Als neueste Ergänzung zu Meyers Conversatiovs = Terikon erscheint soeben und ist durch alle Buchhandlungen zu beziehen das Vierte Führes = Supptement , welches wiederum eine reiche Fülle nutzbaren Stoffs aus den Vorgängen des verflossenen Jahres schöpft und diesen gleich den früheren Bänden in einheitlicher Form dem Grundstock des Haupt werks zuführt . „ Meyers Conversations = Lexikon hat vor seinen Concurrenten den großen Vorzug , daß es fertig vorliegt , und daß es mit jedem Jahr fortschreitend , ein getreues Spiegelbild aller Vor gänge auf unserm Erdball giebt . Kein Besitzer sollte versäumen , die Jahres = Supplemente desselben anzuschaffen . Sie bilden eine wirklich unentbehrliche Ergänzung und erhöhen den Wert des einmal angelegten Kapitals ungemein . Keine die Gegen wart beschäftigende Frage , kein Gegenstand von Bedeutung und allgemeinem Interesse , kein Ereignis des öffentlichen Lebens ist darin unberührt geblieben . Das treffliche Werk muß in seiner Gesamtheit als die zur Zeit existirende vollständigste , gründlichste und zuverlässigste Encyklopädie angesehen werden . ( Triersche Zeitung . ) Das „ Vierte Jahres = Supplement “ wird sowohl in Lieferungen als complett gebunden ausgegeben . Der Preis ist derselbe wie für die Lieferungen und Bände des Hauptwerks . Zibliographisches Instikut in Leipzig . Auf sofort ein kräftiger Vackerlehrling gesucht . Wo , sagt unter Nr . 169 die Exped . d . Bl . Kottig Kutrnert vorräthig bei F . Dienst . us gesandte Zuch hat mir große Dienste ge leistet , denn nicht nur ich , der schon alle Hoffnung aufgegeben hatte , sondern auch viele Bekannte ver danken der Befolgung seiner Rathschläge die Wiedererlangung der Ge sundheitze . “ — So schreibt ein glücklich Geheilter über „ Dr . Atry ' s Heilmethode . “ In diesem vorzüglichen , 544 Seiten starken Werke werden die Krankheiten nicht nur beschrieben , sonderu auch gleichzeitig solche Heilmittel ange geben , welche sich thatsächlich bewährt haun , so daß der Kranke vor un nützen Ausgaben bewahrt bleibt . Kein Leidender sollte versäumen , sich dies bereits in 135 . Aufl erschienene Buch anzuschaffen . Dasselbe wird auf Wunsch gegen Einsendung von 1 Mk . 20 Pfg . franco von Richter ' s Ver lags = Anstalt in Leipzig versandt . „ giebt meine reich illustr . in 8 . Aufl . erschienene Bro chüre ( für 30 g in Brief : marken fr . zu beziehen ) je dem Haut - und Geschlechts - Lei denden . Heilt auch briefl . sicher speciell : Flechten , Wunden , Schwächezu stände , Weißfluß , Eandwurm und Magenleiden . „ Seit Jahren bewährteste Hellmethode . M . Schulz , München , Schwanthalerst . Attest . Geehrtester Herr M . Schuls , München . Tausendfachen Dank für die rasche Hei lung meiner Leiden . Franziska Holl , Rittergutsbes . Tochter . Unterelchingen b . Neu = Ulm . Soennecken S Sehreichectern 1 Sortiment 30 Pf . HolssErmenibachrt fertigt unter mehrjähriger Garantie J . Speer in Bochum ( Vertreter der Firma C . Samuel Häusler , Hirschberg i . Schlesien . ) Vorräthig bei F . Dienst . — Technicum Mittweida — Süchten — Maschinen - Ingenieur - Schule b ) Werkmeister - Schule . Vorunterricht frei . —
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"1883-02-03"
Emscher Zeitung. 1879-1904
4
ger
[ "Gelsenkirchen" ]
3034025-1
Westfälische Wilhelms-Universität Münster Universitäts- und Landesbibliothek
4EV676FQPACNVNHFEJHGKUY55BXC3QMB
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Gettesdienst = Ordnung der evangel . Gemeinde Selfenkirchen . Sonntag , den 4 . Febr . 1883 . Frühgottesdienst ½9 Uhr : Pastor Deutelmoser . „ Leich . 40 uhr : Postor Austheilung des hl . Abendmahls . Nachm . 2 Uhr : Missionsstunde . Past . Deutelmoser . Die Amtswoche hat Pastor Leich . Gettesdienst = Ordnung der evangel . Gemeinde Schalke . Sonntag , 4 . Febr . 1883 . Hauptgottesdienst ½10 Uhr . Feier des hl . Abendmahls . Nachm . 2 Uhr : Missionsstunde . Donnerstag , 8 . Febr . 1883 . Abends 6 Uhr : Passionsgottesdienst . Todes = Anzeige . Am 31 . v . Mts . starb zu Eickel im 55 Jahre seines Lebens , der Steiger Johann Huge , einige Tage bevor es ihm vergönnt war , sein 25 = jähriges Jubiläum als Arbeiter und Beamter hiesiger Zeche zu feiern . Der Verblichene war ein durch seltene Berufstreue ausgezeichneter Beamter , seinen Collegen ein treuer Kamerad und seinen Untergebenen ein liebevoller Vorgesetzter . Sein Andenken wird uns unvergeßlich bleiben . Zeche Pluto , 2 . Febr . 1883 . Der Verwaltungsrath der Bergbau = Actien = Ge sellschaft Pluto . Die Beamten der Zeche Pluto . Todes = Anzeige . Es hat Gott dem All mächtigen über Leben und Tod gefallen , unsern innigst geliebten Sohn und Bruder Adolf Gehlhaus im Alter von 14 Jahren 7 Monaten nach 5stägigem Krankenlager heute morgen 5½ Uhr zu sich in die Ewig keit zu nehmen . Gelsenkirchen , 2 . Febr . 1883 . Die trauernden Hinter bliebenen . Die Beerdigung findet am Montag Nachmittag 3 Uhr , vom Sterbehause , Klosterstr . 7 aus statt . * # * u . Landwehr Verein , Gelsenkirchen . Zur Beerdigung des einzigen Veteranen Franz Graafmann treten die Kameraden am Sonntag Nachmittag , um 2½ Uhr , im Vereinslocale bei Loh , an . Um rege Betheiligung ersucht Der Vorstand . Garde = Verein Gelsenkirchen . Behufs Beerdigung des Veteranen Franz Graafmann versammeln sich die Kame raden am Sonntag Nachmittag präcise 2½ Uhr im Vereins locale . Der Vorstand . A Gelsenkirchen = Wiehagen . Sonntag , 4 . Februar , nachmittags 2½ Uhr : Antreten im Vereinslocal zur Beerdigung des verstorbenen Veteranen Franz Graafmann . Der Vorstand . Verkauf von Bauplatzen . Von den dem Landwirih Herrn H . Dördelmann in Schalke gehörigen , daselbst parallel der Wilhelminenstr . zwischen Dör delmanns Hof und der Wirth H . Stallberg ' schen Besitzung bele genen Grundstücke sind Bauplätze verschiedener Größe durch mich nach einem bei mir offen gelegten Eintheilungsplan und günstig ge stellten Zahlungsbedingungen unter der Hand zu kaufen . Gelsenkirchen . W . Behmer . Auma Großhanten # # zu ihrem morzigen # # Geburtstage die herz lichsten Glückwünsche . Gewid met von E . K . De . Die diesjährige Fast nachtszeitung des Gelsenkirchener Turnerclub ist vom Sonntag Vor mittag ab an den bekannten Stellen käuflich zu haben . Gelsenkirchener Turner - Club . Samstag , . Februar , abends 8 Uhr anfangend , im Vereinslocale „ Germania “ : GcOSS Strohhilte wrden feihuns billig besorgt . Helene Pöhle , Gelsenkirchen , Altenmarkt . Die Wein = Großhandlung von Sd . Jäger & Co . zu Köln a . Rhein . Spezialität : Rhein = u . Mosel weine , empfiehlt dieselben unter Garantie der Reinheit : Weiße Rhein = und Moselweine per Ltr . 50 Pf . und höher . Rothe Rhein = und Ahrweine per Lir . 70 Pf . und höher . Originalfässer von ca . 500 und 1000 Ltr . mit entsprechendem Rabatt . Preiscourant zu Diensten . Probe fässer 36 bis 50 Ltr . oder Probe kisten gegen Einsendung oder Nach Eingeführte Vertreter mit guten Referenzen gesucht . Dr . Schreiber , Special = Arzt für Haut = und Geschlechts = Leiden Bochum , Mählenstraße Nr . 14 F . Dienst . Preis - Mäsken - Pest . Der Turnrath und Fest - Ausschuss . Thegter in Gelsenkirchen . ( In der Centralhalle von # . Dickmann . ) Sonntag , 4 . Februar : reciose . Großes Volksstück mit Gesang und Melodramen in 5 Abtheilungen von Wolff . Montag , den 5 . Februar : Tumpaci = Vagabun dus oder : Das liederliche Kleeblatt . Posse mit Gesang in 4 Abth . von Nestroy . . Seneftant . Peoted ouen = rcn Gelsenkirchen . Am Sonntag , den 4 . Fedr . , nachmittags 2 Uhr General = Versammlung im Hause des Herrn W . Althoff . Der Vorstand . Gewerbeschule für Frauen und Töchter , Bochum , Rottstraße 44 . Uebersicht des Bonorars und Dauer der Lehrzeit jelles einzelnen Faches . Enangel . Kirchenchor , Gelsenkirchen . Sonntag , den 4 . Februar , Nachmittags 6 Uhr : Generat = Versammtung im Vereinslocal . Der Vorstand . Handarbeit für Kinder , Stricken , Leinennähen , Flicken — — Handarbeit für Erwachsen , „ „ „ — — — Kunststopfen , Sticken , Filet = Guipure 2c . 2c . — — — Kunststickerei — — — — — — — — — — — — — Maschinennäherei , Erlernen der sämtlichen Apparate — — Wäschezurichtung , Zuschneiden , Einrichten und Nähen — — Putzfach , Garniren von Hauben , Hüten , Schleifen — — — Plätten , gewöhnliche und amerikanische Glanzplätterei — — Kleidermachen , Zeichnen , Zuschneiden und Nähen von Haus kleidern , Gesellschafts = und Ball = Toiletten — — — " jeder weitere Monat — — — — — — — — — Wenn verschiedene Curse zu gleicher Zeit genommen werden , tritt bedeutende Preisermäßigung ein Pensionairinnen finden in meinem Institut Aufnahme . Die Einschreibegebühr für jedes einzelne Fach beträgt 1 Mark . — Für Unbemittelte tritt Preis = Ermäßigung ein . — Anmeldungen werden täglich entgegen genommen . Marie Mager . Neu ! Patent ! Neu ! Asshpen mit Torsions und Standunfen - Pendel ein ganzes Jahr gehend bei einmaligem Aufziehen . Gleichzeitig bringe meine reichhaltige Auswahl in gold . u . silb . Herren - u . Damen - Uhren , Regulateuren , Weckuhren etc . in empfehlende Erinnerung . Für alle bei mir gekaufte und reparirte Uhren leiste ich Garantie . Wanne . Franz Merbecks , vis - - vis der Communal - Kasse . Gelsenkirchener FarVerein Montag , 5 . Febr . er . : abends 8 Uhr : per im Florasaale : Geschlossener F a TuA st ein Vertrauens = Artikel , dessen Qualität allein durch den aufgedruckten Namen , die Etiquette und Packung des Fabrikanten garantirt wird . Es ist daher für das consumirende Publicum von Wichtigkeit , auf diese Bürgschaften genau zu achten und werden die Raucher gebeten , nebenstehendes Zeichen ( Bischofshut ) , welches als gesetzlich eingetragene Schutzmarke auf sämmtlichen Packungen sich befindet , einzig und allein als Beweis ür die Echtheit der Fabrikate ent stehender Fabrik anzusehen Die Fabrik empfiehlt ihre anerkannt guten Rolltabake , goldgelbe Maryland = Rauchtabake , Varinas - Canaster = Tabate , sowie Tuten = Tabake in ganz vorzüglicher Qualität . Ferur Cigarren in jeder Preislage . Die große Billigkeit dieser Tabaksabrikate , ihre außerordentlich sorgfältige und zuverlässige Herstellung , vor Allem aber die stets sich gleichbleibende Güte der hierzu bezogenen Tabake sind es , welche das beduningte Vertrauen der Raucher errangen . Mülheimer Tabak = und Cigarren Fabrik . von M . van Gülpen Rätbeim a . Rbein Fbrraufse , bei 20 2 Siebloch abgesiebt , guter Hausbrand , bis auf Weiteres abzugeben zum Preise von M . 0,25 pr . 50 Kler . loco Artirn = Grstraschaft für Aohlenbestlautten in Bulmke bei Gelsenkirchen . 1021 Sbung . Gejangruchet 11 Uhr : Vertheilung der Damen - Preise und Demaskierung . 88 Mit dem heutigen Tage habe ich hierselbst neben meinem seit Jahren bestehenden Sargmagazin noch ein eröffnet und halte außerdem Korbsessel , Blumentische , Spiegel 2c . steis auf Lager . Wanne , den 1 . Januar 1883 . Empfehle meine Taptten und Handlung , sowie sämtliche Anstreicher = Artikel zu den bekannt billigen Preisen . C . Handwerk , Ringstraße , in der Nähe des Herrn Dr . Wirth und Kreuzstraße , vio - - vis Gastwirth Pottböhmer . Männer = Gesangverein Sängerbund = Eintracht Gelfenkirchen . Sonntag , den 4 . Febr . 1333 , Abends 8 Uhr : General = Versammlung und Gesang = Uebung . Evangelischer Arbeiter = Verein Gelsenkirchen . Sonntag , den 4 . Febr . er . , nachmittags 3½ Uhr : Versammlung im obern Saale des Herrn Schulte = Uechting ( Flora ) . Tages = Ordnung : 1 . Umwahl des Vorstandes . 2 . Zahlung der monatl . Beiträge . 3 . Aufnahme neuer Mitglieder . Der Vorstand . Die geehrten Vorstands = Mit glieder werden ersucht , am ge nannten Tage morgens punkt 10 Uhr in der Bibliothek , Saal des Herrn Th . Loh , Bahnhofstr . , zu erscheinen . der Heittet . Gewerbeschule für Fraueu und Töchter , Bochum , Rottstr . 44 . Diejenigen Damen , welche im Herbst ds . Is . ihr Handarbeits Lehrerin = Examen machen wollen und geneigt sind , sich in meiner Schule hierzu vorzubereiten , ersuche ich ganz ergebenst , sich baldmög lichst bei mir zu melden . Honorar für den ganzen Cursus 180 Mk . Auswärtige finden im Instiut Aufnahme . 88 Marie Mager . Ulm . Domb . = Lott . Hauptgew . 75,000 Mk . baar . Ziehung unwideruflich 19 Fedr . Original = Loose à 3½ M . vers . A . Fuhse , Mülheim a . d . Ruhr . Für Porto u . amtl . Gewinnl . 3 ) Pf . Porto # beifügen . Amtl . Kölner Dombau = Ge winnlisten orsende gegen Ein sendung von 20 Pf . in Briefmarken franco . Geldgewinne zahle ich sofort baor aus . Destenungen auf sämmtliche Jouruale und nimmt entgegen , ebenso empfiehlt eine große Auswahl in Gratulationskarten und Geschaftsbuchern . H . Klein , Eichel . Die Bdeumalldmuf . Apparate der ersten und allei nigen Erfinderin Frau Emilie Winter in Greifenhagen er freuen sich eines bezartig guten Ruses , daß eine besondere An empfehlung derselben wohl kaum nötig sein wird . Trotzdem machen wir unsere Leser auf die der heutigen Numier unserer Gesamt = Auflage beigegebene Beilage aufmerksam . *
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"1888-03-24"
Emscher Zeitung. 1879-1904
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[ "Gelsenkirchen" ]
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Westfälische Wilhelms-Universität Münster Universitäts- und Landesbibliothek
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der ücutschsprocnigen Pesse . V . K — — — — 1 * 5 4 01 Sechdua ! wöchentlich erscheinende Zeitung . Bezugspreis : 2,00 Mk . pro Quartal . Einrückungspreis für Anzeigen : 0,15 Mk . die Petitzeile , Reclamen 0,40 Mk . Kreis = und localpolizeiliche Verordnungen 2c . durch dieses Blatt veröffentlicht , erlangen auf Grund ge setzlicher Bestimmungen rechtsver bindliche Kraft für das Publikum . ( Bekanntmachung Königl . Rezierung in Arusberg vom 19 . Juli 1885 . ) Arer für den Kreis Gelsenkirchen e „ „ < space > < space > Verlag von : Illnstrirtes Unterhaltungsblatt erscheint Samstags und kostet pro Quartal 0,50 Mk . Gebühren = Ermäßigung bei größeren Anzeigen und bei Wiederholungen derselben . Druck u . Verlag von Ferd . Dienst in Gelsenkirchen . der sreis Gelsentirchen unfabt bie Bürgermeistereien Gelsenkirchen und Wattenscheid , die Aemter Schalke , Neckenderf , Wanne und Wattenscheid . Nr . 72 . Verantwortlicher Redakteur : G . Müller in Gelsenkirchen . Gelsenkirchen , Samstag , 24 . März 1888 . Ainnere eit onnsteler Früher : Der Reichfreund . 14 . Jahrgang . Erstes Blatt . Abonnements = Einladung . Bei bevorstehendem Quartalswechsel laden wir zum Abonnement auf die „ Emscher = Zeitung " ergebenst ein und richten besonders an unsere auswärtigen Leser dir Bitte , die Bestellungen bei dem nächstgelegenen Post amte rechtzeitig bewirken zu wollen , damit in der regel mäßigen Zusendung unseres Blattes keine Unterbrechung eintritt . Einem vielfach geäußerten Wunsche entsprechend , wer den wir mit Beginn der nächsten Ziebung die voll ständige Ziehungs = Liste der Königl . preußischen Klassenlotterie veröffentlichen . Neu hinzutretende Abonnenten erhalten die „ Emscher = Zeitung " vom Tage der Bestellung an bis zum 1 . April gratis , auch wird denselben der Anfang des bereits im Druck befindlichen Feuilletons „ Eine Rose unter Dornen “ gern nachgeliefert . Es sind uns in letzter Zeit wiederholt Klagen über unregelmäßige Zustellung der „ Emscher = Zeitung " zugegangen . Wir haben Vorkehrungen getroffen , die es uns ermöglichen , die Zeitung fortan frühzeitig in die Hände der Abonnenten gelangen zu lassen . Der Abonnementspreis beträgt für ein Quartal 2 Mk . , mit illustrirtem Unterhaltungsblatt . 50 Mk . Zu recht zahlreichen Neubestellungen ladet ergebenst ein Die Expedition der „ Emscher = Zeitung " . * Die Beteiligung des Kronprinzen an den Staatsgeschäften . Wie aus Berlin gemeldet wird , veröffentlichen das „ Gesetzblatt " und die „ Preußische Gesetzsammlung " übereinstimmend den nachstehenden Allerhöchsten Erlaß : Allerhöchster Erlaß , betreffend die Beteiligung Sr . Kaiserlichen und Königlichen Hoheit des Kronprinzen an den Regierungsgeschäften . Vom 21 . März 1888 . Es ist Mein Wunsch , doß Ew . Kaiserliche und Königliche Hoheit sich mit den Staatsgeschäften durch unmittelbare Beteiligung an denselben vertraut machen . Zu diesem Zwecke beauftrage Ich Ew . Kaiserliche und König liche Hoheit mit der Bearbeitung und Erledigung derjenigen zu Meiner Entscheidung gelangenden Regierungsgeschäfte , welche Ich Ew . Kaiserlichen und Königlichen Hoheit zuweisen werde , und sind die dazu erforderlichen Unter schriften in Meiner Vertretung von Ew . Kaiserlichen und Königlichen Hoheit zu vollziehen , ohne daß es für die einzelnen Fälle einer jedesmaligen besonderen Ordre zur Ermächtigung bedarf . Charlottenburg , den 21 . März 1888 . Friedrich . v . Bismarck . An des Kronprinzen Kaiserliche und Königliche Hoheit . 088 Hervorgerufen ist , wie hier erklärt wird , dieser kai serliche Erlaß des Kaisers Friedrich , durch den Wunsch Sr . Majestät , den Kronprinzen mit dem Ga der Staatsgeschäfte vertraut zu machen , und demgemäß bezieht sich die Stellvertretung auch nur auf die laufen den Angelegenheiten . Sie ist innerhalb der letzten Woche vom Kaiser und Kanzler hin und her erwogen worden . Die in diesen Tagen auch vom Hofbericht ge meldeten Unterredungen zwischen dem Kronprinzen und dem Kanzler wie zwischen dem letzteren mit dem Kaiser und zwischen diesem mit seinem erlauchten Sohne standen in naher Verbindung mit dieser Frage . Es handelt sich neben dem vorstehend angegebenen Zweck natürlich auch um eine Entlastung des Kaisers von Geschäften , welche dessen Ruhe allzuoft am Tage stören würde , wenn nicht eine Persönlichkeit da wäre , die , mit seiner Stellvertretung beauftragt , die betreffenden Entscheidungen und Unterschriften leisten könnte . Um die Arbeitskraft des Monarchen , die er in hohenzollernschem Pflichtbewußtsein trotz schwerer Krank heit dem Staate darbringt , zu sammeln auf grund sätzliche politische Angelegenheiten und persönliche Entscheidungen wichtiger Natur , ist die Maßregel getroffen worden , daß der Kronprinz , der sich des vollen Vertrauens seines Vaters erfreut , die lange Reihe der täglichen laufenden Angelegenheiten erledigt , bis der Kronprinz in die Regierungsgeschäfte genügend eingeweiht sein und die Gesundheit dem Kaiser auch die Wiederaufnahme dieser Geschäfte gestatten wird . Das Befinden des Kaisers ist fortgesetzt gut , aber der Zustand und die Kur machen es auch den Aerzten wünschenswert , daß Störungen und Unterbrechungen der Ruhe durch untergeordnete Geschäftserledi gungen möglichst vermieden werden , damit der Monarch in die Lage versetzt wird , neben den Staats geschäften auch der Pflege seiner Gesundheit sich zu widmen . So hat der Kaiser denn auch , wie die „ Magd . Ztg . “ hört , endgültig darauf verzichtet , die Adressen der Parlamente persönlich von den Präsidenten entgegenzunehmen , weil der Empfang nicht ein un erläßlicher ist . Ein Amnestie = Erlaß ist in Vorbereitung ; nur die noch notwendigen Einzelerhebungen haben es bewirkt , daß der selbe noch nicht veröffentlicht wurde . immer der Kaiser und seine verantwortlichen Ratgeber in politischen und staatsrechtlichen Fragen das Wort zu nehmen in die Lage kommen werden , sie stets einer gleich wohlwollenden Beurteilung auch von jenen begegnen möchten , die bislang ihre Aufgabe in der Festhaltung prinzipiellster Opposition gegen alle Akte der Staats und Reichsregierung suchten und fanden . Man mag über Boulanger denken , wie mon will , er versteht es prächtig , die Aufmerksamkeit der politischen Welt auf sich zu lenken . Diesmal aber hat er sich als echter Hanswurst gezeigt und die Furcht vor einem Staatsstreiche , welchen er angeblich stark plante , ist dahin geschwunden , sein ganzes Betragen hat selbst bei einigen seiner Freunde ein unauslöschliches Gelächter hervor gerufen . In wahrhaft köstlicher Weise wird der Fall von französischen Witzblättern fruktifizirt . Boulanger wird fast ausschließlich als hinkender Teufel mit einer mächtigen farbigen Brille auf der Nase dargestellt . In diesem Aufzuge stellt ihn ein Blatt dar , wie er mit ge zogener Harlekinspritsche vor einer Kolonne schreiender , zerlumpter Anarchisten einhermarschirt . Boulanger hat durch sein Betragen nicht allein sich selbst , sondern die gesamte französische Armee , in der er jetzt eine der höchsten Stellungen einnahm , ja deren Kriegsminister er längere Zeit gewesen ist , blamirt . Es ist ihm öffent lich nachgewiesen worden , daß er seinen Vorgesetzten be logen hat . Das sind Umstände , die wohl den Pariser Janhagel zu seinen Anhängern gemacht haben , die ihm auch noch mehr Gesindel zuführen werden , aber jeder anständige Franzose wendet einem Manne den Rücken , der sich nicht scheute , die Ehre der ganzen französischen Armee bloß zu stellen . Die gegenwärtige Regierung ist deshalb gefestigter denn je , und ihre Erklärung , daß sie wettere Maßregeln gegen General Boulanger in An wendung bringen würde , hat einen vortrefflichen Eindruck im Lande gemacht . Politische * Gelsenkirchen , 24 . März . Die „ Norddeutsche Allgemeine Zeitung " nimmt Akt von der Thatsache , daß die Kundgebungen Kaiser Friedrichs durchgängig zustimmend beurteilt werden und daß sogar Organe , welche sonst die kritische Sonde bei jeder Gelegenheit anzusetzen pflegen — wobei , wie selbstverständlich , nicht immer das Richtige zutage kam alles vortrefflich finden , was in diesen Botschaften der Kaiser im Einvernehmen mit seinen politischen Rat gebern erklärte . Indem aber das erwähnte Blatt die übereinstimmende freudige , beifällige Aufnahme der Kaiserbotschaften mit aufrichtiger Genugthuung konstatirt , glaubt es wohl auch die Hoffnung daran knüpfen zu dürfen , daß sich auch für die Zukunft eine derartige Auffassung allseitig erhalten möchte , und daß man , wo Westfalen , Rheinland u . Hessen = Nassan . 24 . März . * [ Wilhelmstag . ] In den Zeitungen taucht der von uns mit Freuden begrüßte Gedanke auf , den 22 . März als deutsches Nationalfest dauernd zu feiern . Das Andenken des großen Kaisers kann man kaum besser ehren , als dadurch , daß man den 22 . März für alle Zeiten zu einem nationalen Feiertage macht , an welchem jeder Deutsche ohne Unterlaß der Konfession und der Partei , das stolze Bewußtsein der nationalen Zusammen gehörigkeit in sich erneuert . Und in der That dürfte kein Ereignis geeigneter sein die Einigkeit der Deutschen in einer gemeinsamen Feier zu vergegenwärtigen , als der Geburtstag desjenigen , der das Deutsche Reich mit Blut und Eisen zusammengeschmiedet hat , unseres Kaisers Wiheln . 4s es . Schalke , 23 . März . [ Gedenkfeier : ] So ist nun auch der 22 . März 1888 dahin , der Tag , der über ein Vierteljahrhundert für Preußen und fast seit zwei Jahrzehnt auch für Deutschland ein Tag hoher Freude und patriotischer Erhebung , diesmal aber ein Trauertag seltenster Art war . Auch Schalke hat ihn würdig begangen . Nachdem gegen acht Uhr in sämtlichen Volksschulen für die Kinder passende und deshalb er greifende Ansprachen gehalten worden waren , zogen die älteren Kinder unter Begleitung ihrer Lehrer zu den beiden Gotteshäusern , die bereits bis zum letzten Platz von Andächtigen gefüllt waren . Zur selben Zeit rückten auch unsere braven Krieger heran , die es sich nicht hatten nehmen lassen , wie ihre Nachbarkameraden , beim Kaiser denkmal zum letzten Male ihrem heimgegangenen höchsten Kriegsherrn durch Widmung eines schönen Kranzes die letzte Ehre zu erweisen . — Um 11 Uhr fand der Trauerakt im Realgymnasium statt , wobei Herr Direktor W . Willert durch seine Rede eine weihevolle Stunde bereitete . — Die höhere Töchterschule hatte um sechs Uhr Abends eine Feier . Deklamationen der Schülerinnen und Gesang wechselten würdig miteinander , nur zum Schluß entrollte Herr Oberlehrer Bindel in längerer Ansprache das Lebensbild des Hochseligen vornehmlich in Hinsicht auf dessen von Anfang an verfolgte nationale Idee . — Selbst unsere Fortbildungsschule blieb nicht zurück . Um 7 Uhr ging auch hier , durch Herrn Cornelius geleitet , eine entsprechende Feierlichkeit vor sich . v . Bulmke , 23 . März . [ Feuer . ] In einem Keller des Hauses Nr . 136 brach gestern Abend zwischen 10 und 11 Uhr Feuer aus , das noch rechtzeitig bemerkt wurde und gelöscht werden konnte . Der Brand konnte leicht größere Dimensionen annehmen , da er an dem auf gestapelten Brennholz reichliche Nahrung fand . Es kann nicht genug davor gewarnt werden , die Kellerräume mit nicht genügend verschlossenem Licht zu betreten , besonders da , wo solche als Lagerplatz für Spähne und ähnliches Brenn = Material benutzt werden . Neueste Nachrichten . * Berlin , 23 . März . Der Krouprinz von Griechenland hat während seiner hiefigen Anwefenheit um die Hand der Prinzessin Sophie ( dritten Tochter unseres Kaisers ) geworben und von den Kaiserlichen Eltern Zusage erhalten . Die Verlobung dürfte jedoch vorläufig noch nicht amtlich veröffentlicht werden . * Berlin , 23 . März . Das gesamte Staats ministerium war heute Mittag nach Charlottenburg befohlen , wo unter dem Vorsitze des Kaisers der erste Ministerrat stattfindet . * Stuttgart , 23 . März . Prinz Wilhelm hat den Vorsitz in der Vereinigung für Errichtung eines Denkmals für Kaiser Wilhelm übernommen . Mitglieder aller Parteien sind in der Vereinigung ver treten . Ein Aufruf an die Bevölkerung des ganzen Landes wird morgen veröffentlicht werden . * Clermont , 23 . März . Boulanger ist heute Vormittag 9 Uhr nach Paris abgereist ; eine große An zahl Personen war am Bahnhofe versammelt , die ihn mit Zurufen empfing . * Bukarest , 22 . März . In Beantwortung einer Anfrage über die auswärtige Politik der Regierung wies der Ministerpräsident Bratiano jede Idee an die angeblich beabsichtigte Gründung eines rumänisch bul garischen Kaiserreichs entschieden zurück . ie WIAeUF ! 60 . Bahnhofstraße 60 . FmPUiUh In größter Auswahl neu eingetroffen empfehle zu außergewöhnlich billigen Preisen : von 1 Mark ov , 46 Vers = sZobotz , Perk , und Chenilse Pelerigen , Faptesie, = Zohzrs , Perl = Westen wn Mov Perl = Garnituren , schwarz und farbig , von 1 Mark 50 Pfg . bis zu hocheleganter Ausführung , Perl - Blumen , Ornements , Perl = Grelots , Borde , Blätterbesatz , Perl = Agraffen , Perlspitze , Perlstoffe 2c . 2c . Matte = Barde , Parasen 8relots , Matten = Blätterbesatz , Moirse = Relicheso Shex ; großen kleine Knöpse , Famtaste , Lawa , Verlmutter u . Steinnus in größter Auswahl , „ aide und Fantasefofe , Velbeis , schwarz und fardig , d grshter Answaht . Weimn Lager in Spie Nähutenstiten , Moirse , Otomane . ge chaltgste assortitrt , Festons von — 60 am bret , asie , Perl = Schleier aud altn Farben und Bretten , Kattunböröchen von 20 Pfg . vr . Ducz . an uchlagbrichen und Unschlagbitzen , Weisse , crême und schwarze Spitzenstoffe in Rocklänge , Taufkleidchen , Handschuh , Slacse , Trikot , Seide , Halbseide , Baumwolle in größter Auswahl Corsetts von 50 Pfg . an bis zu hocheleganten Ausführungen . 60 . Bahnhosstraße 60 . S . Winter . Anfertigung von Corsetts nach Maaß in kürzester Zeit . Pantoffeln , Etagères u . Träger . Secdhen 9i z = siaher Bichen u . Ahpniten Braustäige g . Du Bidtrdan t . Sute Konirmanden Ghealeseitenidge und Sithadk , gashe iah Taiskentichen Khoachr und ui Shv , wln uns 60 . Bahnhofstraße 60 . *
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"1888-03-24"
Emscher Zeitung. 1879-1904
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ger
[ "Gelsenkirchen" ]
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Handels = Register des Königlichen Amts gerichts Gelsenkirchen . Die unter Nr . 12 des Firmenregisters eingetragene Firma G . Winterberg zu Gelsenkirchen ( Firmeninhaber : der Kaufmann Gustav Winterberg zu Gelsenkirchen ist gelöscht am 9 . März 1888 . Of8 Bekanntmachung . Auf Grund der § § 134 und 139 des Gesetzes über die allgemeine Landesverwaltung vom 30 . Juli 1883 ( Gesetzsammlung Seite 195 ) und in Gemäßheit der § § 6 , 12 und 15 des Gesetzes über die Polizei Verwaltung vom 11 . März 1850 ( Gesetzsammlung Seite 265 ) erlasse ich mit Zustimmung des Bezirks = Ausschusses für den Umfang des Regierungsbezirks Arnsberg die nachstehende Polizei = Verordnung . Die von der vormaligen Regierungs = Abteilung des Innern unterm 21 . April 1882 für den Umfang des Regierungsbezirks Arnsberg er lassene Polizei - Verordnung , betreffend die Benutzung der Hunde als Zugtiere erbält am Schlusse des § 1 folgenden Zusatz : Personen , die in Auslande oder in einem solchen Bezirke des Auslandes ihren Wohnsitz haben , in welchem eine der vor stehenden Polizei = Verordnung entsprechende Vorschrift nicht be steht , haben , wenn sie im hiesigen Pegierungs = Bezirk einen Hund zum ' ehen annehmen wollen , hierzu ebenfalls einen Er laubnisschein nachzusuchen . Der von dem auswärtigen Besitzer zu führende Erlaubnis schein kann nicht nur bei der Polizeibehörde des Orts , an welchem der Besitzer in den hiesigen Regierungsbezirk eintritt , sondern bei jeder Polizeibehörde nachgesucht und ausgestellt werden . Arnsberg , den 22 Februar 1888 . Der Regierungspräsident : v . Rosen . Vorstehende Polizeiverordnung des Herrn Regierungs = Präsi denten wird hierdurch zur öffentlichen Kenntnis gebracht . Gelsenkirchen , den 5 . März 1888 . Der Königliche Landrat : Dr . Baltz . Bekanntmachung , betressend die Klassisikation der Reserve = und Land wehr = Mannschaften , sowie der Ersatz = Reservisten I . Klasse . Auf Grund des § 18 ad 2 der Kontrol = Ordnung vom 28 . September 1875 wird hierdurch zur öffentlichen Kenntnis gebracht , daß die Termine für die Klassifikation der Reserve , Landwehr , Seewehr und Ersatz = Reservisten I . Klasse im Anschlusse an das Musterungsgeschäft wie folgt festgesetzt sind : für die Stadt Wattenscheid auf den 18 . April „ das Amt „ „ „ 20 . „ im Lokale des Wirts Jäger zu Wattenscheid . für das Amt Ueckendorf auf den 21 . April „ „ „ Schalke „ „ 24 . „ „ die Stadt Gelsenkirchen „ „ 28 . „ „ das Amt Braubauerschaft , „ 1 . Mai , „ „ „ Wanne „ „ 4 . Mai , im Lokale des Wirts Althoff zu Gelsenkirchen . Die Sitzung ist eine öffentliche , den Beteiligten also gestattet , sich persönlich einzufinden . Die Mannschaften , welche auf Berücksichtigung Anspruch machen , haben ihre desfallsigen Gesuche bei den Ortsbehörden anzubringen und letztere über ihre persönlichen , Familien = und Vermögens = , sowie über ihre Militair = Verhältnisse genau Aus kunft zu geben . Gelsenkirchen , den 20 . März 1888 . Der Zivil = Vorsitzende der Ersatz = Kommission Kreises Gelsenkirchen . In Vertretung : Roeding , Kreissekretair . Gottesdienst = Ordnung der evangel . Gemeinde Gelsenkirchen . Sonntag , den 25 . März : ½9 Uhr Frühgottesdienst : Pastor Deutelmoser . 10 Uhr Hauptgottesdienst : Pastor Geck . Uhr Kindergottesdienst : Pastor Leich . Trauungen und Beerdigungen sind bei Pastor Geck anzumelden . Gottesdienst = Ordnung der evangel . Gemeinde Schalke . Sonntag 25 . März : 8 Uhr Frühkirche : Pastor Zimmer mann . Hauptgottesdienst ¾ 10 Uhr : Konfir mation : Pastor Werth . Kollekte für die Hauptbibelgesell schaft . Die Amtswoche hat Pastor Zimmer mann . Mädchenmittelschule . Dienstag , den 27 . März 9 Uhr : Oeffentliche Prüfung . Alle Freunde sind herzlich ein geladen . Bekanntmachung . Nachdem der für die Bahnhof = , Kreuz = , Essener = , Schul = , West = , Ah = , und Hochstraße , sowie den Kirchplatz und Altenmarkt aufgestellte Bau fluchtlinie gemäß § 8 des Gesetzes vom 2 . Juli 1875 förmlich auf gestellt worden ist , liegt derselbe vom 24 . ds . Mts . ab 14 . Tage im hiesigen Rathause , Zimmer 6 , zu Jedermanus Einsicht offen . M Verflossene Nacht gegen 2¼ Uhr verschied nach kurzem schweren Leiden im 36 . Lebensjahre unsere inniget geliebte , teure Gattin und Mutter , Tochter , Schwester und Schwägerin Frad Stilke rgter 038 Der Bürgermeister Vattmann . Belanntmachung . Anmeldungen zum Beitritt des zu gründenden Kreisvereins vom roten Kreuz zur Pflege im Felde verwundeter und erkrankten Krieger nimmt Unterzeichneter zu jeder Zeit gern entgegen . Jährlicher Beitrag 3 Mark . Gelsenkirchen , den 21 . März 1888 . Der Bürgermeister Vattmann . Veranntmachung , die Musterung der Militärpflichtigen betreffend . Die Ersatz = Commission für die Musterung der Militär = pflichtigen tritt in diesem Jahre an folgenden Tagen zusammen : am 18 . , 19 . und 20 . April für die Stadt und das Amt Wattenscheid zu Wattenscheid im Lokale des Wirts Jaeger , am 21 . April für das Amt Ueckendorf , am 23 . und 24 . April für das Amt Schalke , am 26 . , 27 . 28 . April für die Stadt Gelsenkirchen , am 30 . April und 1 . Mai für das Amt Braubauerschaft , am . , 3 . und 4 . Mai für das Amt Wanne zu Gelsenkirchen im Lokale des Wirts Althoff . Das Geschäft beginnt um 9 Uhr vormittags . Die zur Gestellung verpflichteten Militärpflichtigen werden hierdurch aufgefordert , sich in den bezeichneten Terminen vor 8 Uhr pünktlich und rein gewaschen einzufinden . Militärpflichtige , welche in den Terminen vor den Ersatz Behörden nicht pünktlich erscheinen , werden , sofern sie dadurch nicht eine härtere Strafe verwirkt haben , mit Geldstrafe bis zu 30 Mark oder Haft bis zu 3 Tagen bestraft . Außerdem können ihnen die Vorteile der Loosung entzogen werden . Ist diese Ver säumnis in böslicher Absicht oder wiederholt erfolgt , so können sie als unsichere Dienstpflichtige behandelt und sofort eingestellt werden . Wer durch Krankheit am Erscheinen im Musterungs termin verhindert ist , hat ein ärztliches Attest einzureichen . Jede Störung der Ruhe und Ordnung des Musterungs Geschäftes wird mit einer Geldstrafe bis zu 15 Mark oder oder verhältnismäßiger Haftstrafe geahndet . Eine gleiche Strafe trifft denjenigen Militärpflichtigen , welcher im Musterungstermin ohne Erlaubnis der Ersatz = Commission von dem angewiesenen Saumelplatze sich entfernt . Auch ist das Mitbringen von Stöcken in das Musterungs Lokal nicht gestattet . Die Militärpflichtigen der älteren Jahrgänge haben ihre Losungsscheine mitzubringen . Diejenigen Militärpflichtigen , welche die Zurückstellung oder andere Begünstigungen rücksichtlich ihrer Militärverhältnisse bean tragen wollen , haben sich behufs Aufnahme einer vorschrifts mäßigen Reklamation an den ihnen vorgesetzten Herrn Bürger meister oder Amtmann zu wenden . Reklamationen , welche der Ersatz = Commission zur Prüfung und Begutachtung nicht vorgelegen haben , werden von der Ober Ersatz = Commission in der Regel nicht in Erwägung gezogen , sondern zurückgewiesen , sofern die Veranlassung zur Reklamation nicht etwa nach dem beendigten Ersatz = Geschäfte entstanden ist Die Prüsung der Reklamationen erfolgt nach der Musterung an demselben Tage , an welchem die betressenden Militärpflichtigen zur Vorstellung ge langen . Die Personen , zu deren Gunsten reklamirt worden ist , müssen sich der Ersatz = Commission in den bezeichneten Ter minen persönlich vorstellen . Insbesondere haben Vater , Mutter und die nicht mehr schulpflichtigen Geschwister der Reklamirten sich persönlich zu gestellen . Die Losung der Militärpflichtigen des Jahrgangs 1868 einschließlich der früher etwa übergegangenen findet zu Gelsen kirchen im Lokale des Wirts Althoss am 5 . Mai vormittags 9 Uhr statt . 6 Jedem Militärpflichtigen ist das personliche Erscheinen bei der Losung überlassen . Für die nicht Erschienenen wird durch ein Mitglied der Ersatz = Kommission gelost . Gelsenkirchen , den 20 . März 1888 . Der Civil = Vorsitzende der Ersatz = Kommission des Kreises Gelsenkirchen . ( gez . ) Dr . Baltz . Königlicher Landrat . Belanntmachung . Die öffentliche Prüfung der Fort bildungsschüler hierselbst findet am Dienstag , den 27 . ds . Mts . , Abends 7 Uhr , im Schullokale an der Wilhelmstraße statt , wozu die Handwerksmeister und Freunde der Schule ergebenst eingeladen werden . Schalke , den 21 . März 1888 . Für das Curatorium . Der Amtmann 658 Klose . Bekanntmachung . Die von der Königl . Re gierung festgestellte Klassen steuerrolle der Gemeinde Uecken dorf pro 1888/89 liegt vom 24 . März bis einschließl . 4 . April d . J . beim Herrn Gemeinde = Vorsteher Althoff hierselbst zur Einsicht offen . Reklamationen gegen die Ver anlagung sind binnen einer Präklusivfrist von 2 Monaten bei dem Königl . Landratsamte zu Gelsenkirchen schriftlich anzu bringen , da alle nach dem 4 . Juni er . eingehende Rekla mationen als verspätet zurück gewiesen werden . Es wird also noch ausdrück lich darauf aufmerksam gemacht , daß die Reklamationsfrist nur 2 Monate dauert und daß die selbe nicht mit dem Tage der Zustellung des Steuerzettels , sondern mit dem Tage der Beendigung der Offenlagefrist der Klassensteuerrolle beginnt . Zugleich wird ferner darauf hingewiesen , daß die Klassen steuer von den zur 1 . und 2 . Stufe Veranlagten als Staats steuer nicht erhoben wird , daß aber die Klassensteuer = Ver anlagung für die Kommunal = steuer wie bisher maßgebend ist und diejenigen , welche sich durch die Veranlagung zur 1 . oder 2 . Klassensteuerstufe beschwert füh len , hiergegen nach wie vor rechtzeitig reklamiren müssen . Ueckendorf , 23 . März 1888 . Der Amtmann : 888 Cramer . geb . Lattau . Freunden und Bekannten widmen diese Traueranzeige mit der Bitte um stille Teilnahme Hermann Tigler und Kinder , zugleich Namens der Verwandten . Gelsenkirchen , den 24 . März 1888 . Die Beerdigung findet Montag Nachmittag 3 Uhr vom Trauerhause , Louisenstrasse 1 aus , statt . 258 Verannrmachung . Zur landespolizeilichen Abnahme des Geleise = Anschlusses der Consolidation an Bahnhof Schalke der Emscherthalbahn ist Termin auf Montag , den 26 . März d . . , Nach mittags 3 Uhr , im Büreau der Consolidation Schacht I . zu Schalke anberaumt . p0 bi Die beteiligten Grundbesitzer und andere Interessenten werven hier von mit dem Bemerken in Kenntnis gesetzt , daß etwaige auf § 14 des Gesetzes vom 3 . November 1838 gegrundete Ansprüche und sonstige Ein wendungen im Termin an Ort und Stelle den Kommissarien vorzu tragen sind . Gelsenkirchen , den 23 . März 1888 . Der Königliche Landrat . I . . : gez . Roeding , Kreis = Sekretär . Lebensversicherungs - & Ersparnis Bank in Stuttgart . Die Bank übernimmt : Versicherungen auf den Todesfall , zahlbar nach einer be stimmten Reihe von Jahren oder bei früherem Tode von Mk . 1000 . — bis Mk . 100000 . — für eine Person , Aussteuer = Versicherungen von Mk . 100 — bis zu einer un beschränkten Summe . Die Ueberschüsse fallen bei beiden Versicherungsarten voll und ganz den Versicherten zu . Dividende der Todesfall = Versicherungen nach Plan AI : 35 % der gewöhnlichen Prämie = 42 % nach Plan AII ; nach Plan AIII entfallen Gewinnanteile , die möglicherweise die Versicherungssumme übertreffen Nach Plan B wird die Prämienleistung alljährlich ver mindert , so daß nach 33 Jahren voraussichtlich nichts mehr zu bezahlen , sondern vielmehr von da ab eine steigende Rente zu gewärtigen ist . Die von der Direktion beantragte unentgeltliche Uebernahme der Kriegsgefahr für alle Versicherte wurde vom Verwaltungsrat einstimmig genehmigt ; die endgültige Ent scheidung ist der auf 6 . April d . J . anberaumten „ außer ordentlichen Generalversammlung “ vorbehalten . Zu weiterem Beitritt laden ein : Gelsenkirchen : Rud . Scipio ; Banne : Theod . Rusche . 888 S N • 11 “ den 26 . März , Vormittags ½10 Uhr anfangend , werde ich im Geschäftslokale des Gemeinschuldners zu Bickern , in der Nähe der evangl . Kirche , die zur Konkurs = Masse gehörigen Möbel als : 1 Kleiderschrank , 1 eichenes Sopha , 4 eichene Rohrstühle , 1 eichener Sessel , 1 Küchen = und 1 Glasschrank , 1 nuß baum Nähtischchen , 3 Bettstellen , Halter , Galleriestangen , Holzkoffer , Schließkörbe , Marktkörbe , 1 Rohrsessel , Rauleaux , 1 Kommode , 1 Kiste Glaspapier , 1 Korb Leim , sammete Borde , eichene Bohlen und Bretter , 1 Hobelbank mit Satz , 1 Handkarre , 2 eiserne Thürfüllungen , 1 Dampfmaschine mit Kessel und 1 Tischlermaschine öffentlich meistbietend gegen Baarzahlung verkaufen . 788 A . Stegemann , Auktions = Kommissar . Sesschllc . „ 9 6 Montag , den 26 . ds . bets . , Morgens 10 uhr anfangend , werde ich im Auftrage Bochumerstr . Nr . 65 eine große Partie Möbeln meistbietend gegen Baar versteigern , als : 4 Kleiderschränke , 6 Bettladen mit Matratzen , 3 Kom moden , 2 Anrichten , 1 feinen Tafelherd , Glasschrank , Schreibpult , eine fast neue Nähmaschine , Waschtisch , 2 Sophas , Mahagonie = Ausziehtisch , 6 Rohrstühle , oval Spiegel , 6 Strohstühle , 5 Tische , zwei Wanduhren , 1 Partie Handkoffer , mehrere Taschenuhren , 3 goldene Ringe , Revolver , Partie Cigarren , 15 feine Bilder , 1 Pfandschein von Nähmaschine , 1 Ziehkarre u . s . w . 842 Herder , Auktionator , Gelsenkirchen . Haus = Verkaus . Das in Braubauerschaft an der Blumenstraße belegene Grundstück in Größe von 27 üre 84 Quadrat = meter nebst aufstehenden Gebäulich . keiten , Haus Nr . 30 , soll am Donnerstag , 5 . April d . Morgens 10 Uhr , im Lokale des Wirts Herrn H . Schulz in Brau bauerschaft öffentlich meistbietend zum Verkaufe ausgesetzt werden . Reflektanten erhalten im Voraus nähere Auskunft beim Oekonomen Herrn H . Hülsmann , Braubauer schaft und beim Unterzeichneten . Gelsenkirchen , den 3 . März 1888 . 8 Friedr . Lürenbaum . Gewerbeschule für Frauen u . Cochler , Gelsenkirchen , Friedrichstraße 6 , I . Etage . Am 1 . und 15 . eines jeden Monats beginnen neue Kurse in allen Handarbeiten , Maschinennähen , Wäschezuschneiden , Putz = und Kleidermachen , Bügeln , Buchführung , Vorbereitungs Kursus für das Handarbeitslehrerinnen = Examen . Prospekte gratis . Eugenie Schmidt , staatlich geprüfte Haudarbeits = Lehrerin für höhere und mittlere Töchterschulen . 978 Witwe St . Pemberg , Bochumerstraße 14 . Bochumerstraße 14 . Saison mein Lager in Filzhüten und Mütze , für Herren und Knaben . Herrenhüte schon von 1 M . an bis zu den feinsten Qualitäten . Konfir „ anden = Hüte von 1,50 M . an . Mützen chon von 50 Pfg . an bis 3 M . 50 Pfg . Größte Auswahl in 138 schon von 10 Pfg . an und höher . Hosenträger schon von 30 Pfg . an und höher . Regenschirme , Sonnenschirme , Sonnenschirme für Herren und Damen . Gummi wäsche , überhaupt alle in dieses Fach einschlagende Artikel , und ist mein Prinzip nach wie vor gute Waare zu führen . ( Täglich Eingang von " Witwe St . Pomberg , Gelsenkirchen , Bochumerstraße 14 . Im Mittwoch , den 28 . März d . 4 . , Vormittags 9 Uhr , sollen auf dem Bahnhofe Schalke K . M . etwa 500 Stück unbrauchbare Bahnschwellen und etwa 400 Meter unbrauchbare Weichenhölzer öffent lich gegen gleich baare Bezahlung verkauft werden . Die Verkaufs bedingungen werden vor dem Termine bekannt gemacht . Königl . Eisenbahn = Betriebs 1r8 Amt ( rrh . ) Essen . Mein an der Friedrich = umm straße Gelsenkirchen unter uriuz Nr . 15 belegenes Wohnhaus nebst Hofraum , beabsichtige ich unter günstigen Zahlungs Bedin gungen zu verkaufen . Reflektanten belieben sich direkt an mich nach hier zu wenden . Recklinghausen , 24 . März 1888 . Heinrich Droste . OeZATTeI ! beliebte Sorte El Reyl de Mundo ½ 2,90 Mark , 110 5,50 „ sämtliche Sorten Tabacke von Rottmann , Schnupftaback von Jos . Doms , Polnische Nessing III , per Pfund lose 55 Pfg . Kownoer II , 1/8 Pfd . 15 „ ff . Ehsseger , 1/8 Psd . 25 „ Carotte Nr . 3 , 1/8 Psd . 25 „ Rape de france , 788 1/8 Pfd . 20 „ per Pfund lose 90 „ Makuba = Pfd . = Flosche 150 „ Carl Gelsenkirchen , Friedrichstraße 12 . Büldenge I . West i sämtlicher Bau = Tischler = Meister des Kreises Gelsenkirchen und der Mitglieder der Bau gewerken = Innung am Montag , den 26 . März . Abends 6 Uhr , im Hotel Bremen . Tages = Ordnung : 1 . Besprechung der von Herrn Theodor Zinzen zu Düsseldorf ins Leben gerufenen Agitation gegen die Einfuhr fertiger Bautischler = Arbeiten aus Schweden . 2 . Wahl von Delegirten unseres Kreises , welche an den Haupt = Versammlungen teilnehmen . Im Auftrage der Baugewerken = Innung des Kreises Gelsenkirchen : C . Mayrhofer , Vorsitzender . Zwei fein möblirte Cvangel E Knech ische Mädchen und Knichte können sofort schöne Stellung erhalten durch 292 Franz Müllers Gefindebureau , Gelsenkirchen , Augustastraße Nr . 4 . Zimmer 3 mit voller Pension zu vermieten . Gelsenkirchen . Bochumerstr . 11 . Bettfedlern 60 9f . : . ! ; — M . . 25 . Balbdaunen des Pfund M . 40 . Reine Daunen zu M . . 60 ; M . . 00 ; das Pfund zu M . . 50 ; M . . 25 ; M . . 25 . sämmtl . staubfrei u . garankirt neu , versendet zollfrei gegen Nach nahme nicht unter 10 Pfund das Bettfedern - Lager Juchenheim & Co . , Vlothe a . d . Weser . Umtausch nicht gefallender Waaren gestattet . Bei Abnahme von 50 Pfd . 5 pCt . Rabatt . Inlet - Dreu Unterbet , Kissen und Pfühl , garantirt federdicht , M . 11 ; M . 14 ; M . 16 : M . 18 ; M . 21 . F Püsseldorfer Stadttheater . Direktion : Carl Simons . Fernsprech = Anschluß 193 . Sonntag , den 5 . März : Gast spiel des Baritonisten Otto Brucks . „ Der Trompeter von Säckingen . “ Romantische Oper mit Ballet in 3 Akten und 1 Vorspiel v . Fepus . Reg ' e C . Siemons . Dirigent Carl Gille . Mai = Idylle . Werner Kirchhofer : Otto Brucks als Gast . Anfang 7 Uhr . Opern = Preise . Ende 9¾ Uhr . Montag , den 26 . März : Benefiz für den Regisseur Ludwig Röbe . Gastspiel des Baritonisten Otto Brucks . „ Don Juan . “ Große Oper in 3 Akten von W . A . Mozirt . Reg ' e C . Siemons . Dirigent Carl Gille . Don Juan : Otto Brucks als Gast . Anfang 7 Uhr . Opern = Preise . Ende 9¾ Uhr . Kusik = Verein Gelsenkirchen . Das XI . Konzert , welches am 18 . März stattfinden sollte , wird am 22 . April er . abgehalten . Die bereits gelösten Karten be halten Gültigkeit . Der Vorstand . Homöopatische 658 Krankradrhaudlung , Elektricitäts = und Knetekuren ( Massage ) nach 20jähriger Erfahrung von C . M . Posch Sprechstunden von morgens S bi Nachmittags 6 Uhr , auch Sonntags Gelsenkirchen , Bahnhofstr . 62 . Empfehle : Aepfelspalten , Birnen , Datteln , sehr schöne Pflaumen , alle Sorten Rudeln , sowie gewalzten Stocksisch , ostfriesische Butter , Bauernbutter , Margarine , nebst allen sonstigen Kolonial = waaren zur gefl . Abnahme bestens Witwe F . W . Pasch , 799 „ „ Nachfolger . Gelsentirchen , Friedrichstraße 6 . Eilberseife 18 Pf . Glycerin = Seise 15 „ Ia . Kernseise 18 „ I . „ 16 „ weise u . gelbe Bleichseife 30 „ Soda , 10 Pfd . 35 „ 988 1 Psd . 4 „ Bleichsoda 10 „ Hoffmann ' s Stärke 27 „ Macks Doppel = Stärke 45 „ Carl Fergas , Gelsenkirchen , Friedrichstraße 12 . Ein sehr dauerhaft gebautes , hoch ee elegantes , neues Salon = Pia nino habe Umstände halber spott billig abzugeben . Garantieschein der Fabrik liegt bei . 688 Auf dieses auch im Ton so über aus vorzügliche Pianino mache Freunde eines guten Instrumentes ganz besonders aufmerksam . Bochum , Marienstraße 6 . Aerztliches Zeugnis . Dem Herrn J . G . Maaß hier , Fabrikant des Bonner Kraft zuckers , bescheinige ich , daß sein Fabrikat aus gutem Zucker und vegetabtlischen , Husten lindernden Ingredienz ' en , besteht , und keines wegs andere oder gar schädliche Stoffe enthält , wovon ich mich während der Fabrikation oft genug überzeugt Uebrigens gebrauche ich diesen sogenannten Kraftzucker schon meh rere Jahre und kann ich die Husten mildernde Wirkung desselben atte stiren . Bonn , den 27 . Dezbr . 1866 . gez . Dr . J . Marx . Ein Ladenlokal in Schalke , in der Nähe der Kirche auf sofort zu vermielen . Von wem , sagt unter Nr . 821 die Erp . ds . Blattes . Weizen = Vorschuß 14 Pf . Kaisermehl 20 „ Weizen = Gries 20 „ Eleme - Rosinen 22 „ Cephalonia = Corinthen 34 „ Barri = Mandeln 80 „ türk . Pflaumen ( 90 — 100 ) 20 „ ( 85 — 90 ) 25 „ Salonichi 26 „ Banilli , per Stange inel . 088 Aufbewahrungs = Glas 45 „ Carl Gelsenkirchen , Friedrichstraße 12 . Die Weinhandlung 81807 von Gebr . Nachtigalt , Gelsenkirchen , empfiehlt sich dem verehrten Publikum von Gelsenkirchen und Umgegend für Lieferung in Khein = , Mosel = und Vordeanz Binen in bester , naturreiner Qualität zu den billigsten Preisen . Ein evangelisches Zweitmädchen , im Waschen , Bügeln und Nähen er fahren , zum 1 . April oder Mai ge sucht , von Frau Direktor Papin , 51 908 Bulmke , Kesselfabrik . Ein braves , fleißiges Dienstmäd Echen auf sofort gesucht . 818 Kreuzstraße 18 . Gelsenkirchen . Eihalte heute eine Auswahl kleiner und großer G ( auch schöne Epauferkel ) . 288 Fr . Büscher , Gelsenkirchen , Bochumerstr . 50 .
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der deutschsprachigen Presse . V . 1 K 1 1 angenehmes Ereignis für unsere Damenwelt ! ! ! Durch Vermittelung meiner auswärtigen Verwandtschaft gelang es mir , einige Partie = Posten in Kleiderstöffen zu erhalten , welche durch Güte und Preis derart auseichnen , daß es sich lohnt , sich der kleinen Mähe zu unterzehen , Besge , We leng # niggg ch habe in meinem geschäftlichen Leben schon manche preiswerte Posten gehabt , aber etwas derartig # # # # gen S # # # E ( für wirklich gute Qualitäten ) mir noch nicht zu Gesichte gekommen , ich sehe mich daher veranlaßt , aus diesem kolossal großen Kleiderstoff = Posten einzelne Artikel nebst Preislage anzuführen . 8 3 * Eine Partie Warps ( doppelte Breite ) für tägliche Kleider sehr zu empfehlen , Eine Partie Neige ( doppelte Breite ) neue hübsche Muster . . . . . . Eine Partie Plaid Crépe I . ( doppelte Breite ) besonders für Kinder = Kleider geeignet , Eine Partie Beige ( doppelte Breite ) recht schön für Haus = und Straßenkleider Eine Partie Satici ( doppelte Breite ) in guter geschmackvoller Ausführung Eine Partie Soleil ( doppelte Breite ) gestreifte und = Neuheiten , recht solide Eine Partie Cheviot ( doppelte Breite ) recht niedliche Gesellschaftsstoffe , . . . Eine Partie Foulé ( doppelte Breite ) ein feiner rein wollener Stoff Ferner empfehle einen Gelegenheitsposten in fertigen Herren = Anzugen , führung , verkauft werden solche wie folgt : per Meter per Meter per Meter per Meter per Meter 75 Pfg . 85 Pfg . 85 Pfg . 90 Pfg . 95 Pfg . , < space > p e r < space > M e t e r < space > 1 < space > M a r k < space > 2 0 < space > P f g . < space > . < space > p e r < space > M e t e r < space > 1 < space > M a r k < space > 3 5 < space > , per Meter 1 Mark 50 Pfg . dieselben sind solide und besitzen eine geschmackvolle Aus Bitte nach dieser Auf stellung die betreffenden Kleiderstoffe zu verlau gen . Jedes Kleid wird , ( wenn auch abgeschnitten und nicht gefallen sollte ) zurückgenommen und der gezahlte Betrag zurück erstattet . 3 85 8 Herren = Anzug Herren = Anguig Herren = Anzug Herren = Anzug zu 13 Mark 75 Pfg . u 20 Mart 50 Pich . zu 23 Marr 50 Pig . zu 27 Mart . In Konfirmanden = Anzügen , Kinder Anzügen , DamenKonfettion , Trikot Taillen u . s . w . unterhalte ein großes Täger . * sind vorrätig in schwarze Kaschmirs , Kleiderstoffen , Buxkins , Kattunen , Hemdentuchen , Rein = und Halbleinen , Bett zeugen , Schürzenzeugen , Blaudrucks und verschiedene andere Manufakturwaaren . — Inbezug dieses Reste = Verkaufs erlaube mir zu bemerken , daß derselbe wie bisher unverändert fortgesetzt wird . Der beste Beweis für diesen streng reellen Verkauf ist der , daß mein Geschäfts = Lokal in letzterer Zeit von circa 10,000 Käufern besucht worden ist ; diese letzte Behauptung ist nicht etwa aus der Luft gegriffen , denn täglich seit Eröffnung dieses Reste = Verkaufs füllt eine große Menge Damen und Herren den großen Raum meines Lokals und häufig muß wegen des großen Andrangs der Laden auf einige Stunden geschlossen werden ; aber bei diesen fabelhäft billigen Preisen für so streng reerte Quaklitalten nimmt dieses nicht Wunder , im Gegenteil , man sieht , daß trotz aller Nachmachereien und Reklamen das kaufende Publikum jeden wirklichen Vorteil auszunutzen weiß . RoULU E 8 8 Goraschme in Gelsenkirchen , Neumarkt Nr . 5 . Bitte nur genau auf meine Firma W . Golbschmidr , Neumarkt Nr 15 zu achten . Grschäfts = Eloßfnung . Samstag , den 24 . cr . , Abends , werde ich im Hause des Herrn Jos . Walterscheid , Bochumer straße 12 , Gelsenkirchen eine Filiale eröffnen und empfehle als Spezial V ) Artikel : Garnirte Hüte für Damen , Mädchen und Kinder in größter Auswahl zu billigsten en gros - Preisen . Phz - Auts für Herren à Mk . 1,80 , 2, — , 2,50 , 3, — 2c . für Knaben à Mr . 0,70 , 0,90 , 1,20 , 1,50 , 1,80 bis zu den feinsten Qualitäten . feine Haarhüte für Herren nur 6 Mark . Ueberzeugung macht wahr ! Keine Reklame ! Aug . Waldhausen aus Köln , 661 36 Einem wohlwollenden Publikum in Gelsenkirchen und Umgegend die ergebene Anzeige , daß ich am Sams tag , den 24 . ds . Mts . , im Hause des Herrn Gust . Hagemann , vereidigter Auktions = Kommissar , Friedrichstraße Nr . 12 , ein Oee Geschäft , bestehend in Colonial - „ Fett = , Moll = u . Kurzwaaren , Tabak = und Cigarren = Bandlung eröffnen werde . Durch 20jährige Erfahrung in den Artikeln bin ich im Stande , meine werten Gönner in jeder Weise zu frieden zu stellen . Gute und reelle Bedienung zusichernd , halte mich bei Bedarf bestens empfohlen und zeichne Hochachtungsvoll Carr Fergus Gelsenkirchen , Friedrichstrasse Nr . 12 , Haltern , Rekumerstraße Nr . 11 II und Merschstraße Nr . 34 . 588 Eiren Weltruf haben O . Kirbergs berühmte Rasirmesser . Selbe sind aus dem feinstem Silberstahl , hohl geschliffen , fertig zum Gebrauch . Preis per Stück M . . , 6 Stück M . 15 . — Etui für Rasirmesser per Stück 30 Pfg . Original = Streichriemen zum Schärfen der Rasirmesser p . St . M . 250 Orig . „ Pasir seile erleichtert bedeutend das Rasiren , allersteinste Qualität per Stück 40 Pf . 6 Stück M . 2 . Prima feine Oelsteine zum Abziehen der Rasirmessen einzig in Ihrer Art , per Stück M . 750 . Alte Rasirmesser werden geschliffen , reparirt 2c . Nur direkter Bezug garantirt Echtheit . Versandt gegen vorherige Einsendung oder Nachnahme . Otto Kirberg , Messerwaarenfabrikant , Düsseldorf . 98 . Agenten zum Verkaufe an Private gesucht . Schärfmasse für Streich riemen per Dose 50 Pf . 5 Dos . M 2 . Rasirvinsel per Stück 50 Pf . amp 1 M . Meufe . Tökayer ! 998 ⅛8 Flasche 0,60 M . 1 Liter . 00 „ „ . 90 „ 1 / „ . 50 „ 1a . a . Bastnche Wiener Puddingpulver , Wiener Baaulchl empfiehlt 881 Wilh . Schäfer , Gelsenkirchen , Bahnhofstr . 74 . Ein Beamter , 15 Jahre auf 2 Zechen als Wieg : und Lademeister , sowie als Expedient und Schichtmeister thätig , gewandt und pflichttren , sucht ähnliche Stelle event , auch als Platzmeister , Materialien = Verw . oder Reisender . I . Referenzen und Zeugnisse . Off . unter T . V . 808 an die Exp . d . Sig . Gar Fergss , Gelsenkirchen , Friedrichstraße 12 . Wäsche Fabrik , E . Friedhoff , 9ags Marktstrasse 7 . Aulertigungnach maass . Preisabschlag . Garantiert reine , tägl . frische Katurbutter à M . . 40 , Süß rahmbutter à M . . 60 , prima Scheibenhonig à Pfd . . 50 ver sende in Kisten à ca . 10 Pfd . franco gegen Nachnahme . Prima geräuch . westf . Schinken ( keine Schnell räucherei à 75 Pfg . 597 A . A . Ursell Attendorn i . W . Feinste Süßrahmbulter zu . 10 seine Tafelbutter M . . 50 seine Alpenbutter M . . 75 reine Natur Waare , netto 9 Psd . franko gegen Nach nahme . Hermann Scheuffele , 19 Uim a/D . Dlaminos kostenfr . Probesend , billig baar o . Raten , Prosp . gr Fab . Weidenelaufer , Berlla KI . Wosh Braubauerschaft , gegenüber der Sophienau . empfiehlt in prima Waare : per Pfund , Caffee , gebrannt . reinschm . , M . 1,15 Gebrannte Gerste „ 0,10 Gebrannter Roggen „ . 12 Stampfzucker „ 0,30 Hutzucker „ 033 Würfelzucker „ 0,34 Kristall = Zucker „ 0,36 Candis „ 0/40 Margarine „ . 50 Rosinen „ 0,30 Korinthen „ . 80 Aepfelkraut „ 0,40 Zuckerrübenkraut „ 0,15 Linsen Ia . „ 0,20 Eebsen „ „ . 10 Schweineflomen „ 0,65 Kleinfleisch . . „ 0 25 Mettwurst , geräuchert , „ 0,65 Mainzer Sauerkraut 0,10 Kernseife 1 . Qualität „ . 20 Schmierseife , 1 . Qualität „ . 15 Seifenpulver , ½ Pfd . = Pack . „ . 12 Nordhäuser Kautabak , Königsberger Kautabak , TFI sowie alle übrigen Kolonialwaren zu Konsumpreisen . Bei Mehrabnahme billigere Preise . Ssser ) roh und gebrannt empfiehlt zu den 5 lligsten Preisen . Witwe F . W . Pasch , 999 . Nachtolger Gelsenkirchen , Friedrichstraße 6 . Iauchesahz mit Kirte , sowie mehrere Jauche = und Regen fässer billig abzugeben . F18 Beckers Faßfabrik . Gelsenkirchen , Bochumerstraße . NL AANC C mit meinem 185 Etm . langen Riesen = Loreley = Haare , welches ich in Folge 14monatlichen Gebrauches meiner selbsterfundenen Vomade erhielt , die von den berühmtesten ärztlichen Autoritäten als das beste Mittel zur Förderung des Wachstums der Haare , zur Stärkung des Haar bodens , gegen Schuppenbildung und Kahlköpfigkeit anerkannt ist , empfehle allen Damen und Herren meine Pomade ; dieselbe erzeugt einen vollen und kräftigen Bartwuchs , und verleiht schon nach kurzem Gebrauche sowohl den Kopf = als auch Barthaaren einen schönen Glanz und große Fülle ; bewahrt dieselben vor frühzeitigem Ergrauen bis in das höchste Alter . Ihres höchst angenehmen Geruches wegen eignet sich diese Pomade für den feinsten Toilettentisch und sollte in keinem Hause feblen . Tausende von Anerkennungsschreiben beweisen die Vorzüglichkeit meiner Pomade . Preis per Tiegel 75 Pf . , 1 . , 2 M . — Wiederverkäufer Radatt . Postversandt täglich gegen Voreinsendung des Betrages oder Post nachnahme nach der ganzen Welt aus der Fabrik Anna Csillag , Berlin . , Große Hamburgerstraße 34 , persönlich anwesend den ganzen Tag , wo sich Jeder von der Echtheit der Haare überzeugen kann . Ausgestellt gewesen in allen größeren Städten Europas und zuletzt in Castaus Panoptikum und deutsche Friseur = Ausstellung in Berlin . In Leipziger Illustrirte Zeitung als Sehenswürd ' gkeit aufgeführt . So # Grauresteuter en Gerseickreuten . Sonntag , den 25 . März 1888 . Große Trauer = und Gedächtnisfeier für weiland Se . Maj . , unseren vielgeliebten Kaiser und König Wilhelm I . Deutschänd in Wäder , hierauf : Das Bild des Kalsers , hierauf : Verschlte Prüfungen . Zum Schluß : Kaiser Friedrich II , Die Direktion . " Abonnementseinladung auf die meist verbreitete deutsche Wochenschrift : Das Echa ( Stimmen aus allen Parteien . ) Wochenschrist sdr Pelitik , Litlerstor , Auns und Wisenschaft . bringt allwöchentlich in unterhaltender Form Telichte über ale pellischen , witshaflichen , wissenschaft lichen und gesetschaftlichen Verzänge , weiche sich in Deusch land und im Auslaude abspielen . Das Echo in kein Parteiblat , sondern es läßt die interessantesten Stimmen aller Parteien zu Worte kommen . Dao Echo widmet außerdem dem Leben der hohen Lreise einzebende Aufmerksamteit . Das Echo brinzt in jeder Nummer ein bis zwei ab seichlsene Revelletan , Gzitlungen u . s . w . aus der Feder de . währter , zeitzenässischer Schriftsteller . 8 Das Eco bringt informierende Rotizen , Kritiken und Lesepoben aus den bedentendsten Erscheinungen des intr natitenalen Büchermarkts . Das Echo betrachtet se insbesondere ale seine Aufgabe , dem Jeben und Ereiben der Deutschen im Auslande die liebevolste Auf merksamkeit zuzuwenden . Das Echo will sich in jedem guten deutschen Hause ein bürgerr , deshalb ist auch sein Abonnementspreis ein niedriger : Vienteljährlich 3 Mark durch Post oder Buchhaudel — in Hsterreich = Unzarn bei gleichem Bezug 2 Gulden einschl . Stempel . — Anzeigen im Eche 40 Pf . die Zeile . Prodonummerm versendet umsonst und fri J . H . Schorer , Verlaz des Echo , Verlin . WV . Möbel = Handlung und Ausstener = Geschäft , fertige Betten , Bettfedern , wollene Decken , Steppdecken . Lager sämtlicher schlesischer Möbel . 3 Billigste Preise . Biegfr . Schihenberg , 2g7 Braubauerschaft , gegenüber der Sophienau , Se - r höchste Tonfülle . Kostenfrei auf mehrwöchentl . Probe . Preisverz , froo . Baar oder 15 — 20 . monatl . ohne Ansahlung . L . Herrmann & Co . , Pianoforte - Fabr . Berlin , Neue Promenade Nr . 5 83 Tafelbutter, : hochsein . tägl . frisch , eg . 9 Pfd . fe . unter Nachn . 9½ Mk . versendet 055 J . Hammerschmidt in Attendorn I . Wests .
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Uer Gcutsenspratingen Fiesee . V . M MOT Fehlihesstraßfr SS . Gersenerrchen . Bahnhosstraße 82 . Durch die enorm großen gemeinschaftlichen Einkäufe unserer sämtlichen 16 Geschäfte bieten wir in Bezug auf Auswahl und Billigkeit der Preise Vorteile , die bis jetzt unerreicht sind . Die Anerkennung unserer Geschäftshandhabung zeigt sich am besten durch das stete Wachsen unseres Kundenkreises und werden wir auch fernerhin in allen Abteilungen die besten Qualitäten , bei größter Auswahl , zu den billigsten Preisen zu Kleiderstoffe und Besatzstoffe . auf gute reinwollenene Qualitäten , uni und gemustert , schwarz und farbig , gelegt ; es sind die hervorragendsten Loden melange für Hauskleider Mixed Lustre und Croise in schönen Farben „ Royal - Cords und Serges , in prachtvollem Sortiment Satin - Cachemires in allen modernen Farben „ Doppelt breite Plaid à carreaux „ Doppelt breite Cöper - Melanges , sehr zu empfehlen Doppelt breite Beige Ronbaix , schöne Melangen „ Doppelt breite Serges superieur in uni Farben und Melangen Zoppelt breite Cachemires ' Alsace , car . Muster Reine Wolle ! Croisé uni , boppelbreit „ per Met . 30 — 50 Pf . „ 28 — 55 „ " 50 — 85 „ „ 45 — 60 " „ 70 — 95 „ „ 90 — . 35 „ . 05 — . 50 75 — . 30 95 — . 80 120 — . 95 Gelegenheitskauf ! Ein grosser Posten rein wollener Soleil à travers doppelt breit , in überraschend reichhaltigem Farbensottiment per Met . M . . 40 Abgepaßte Roben in hervorragend großer Auswahl , bestebend aus bochfenen uni Stoffen , mit dazu passenden Composss , in aparten Ausführungen und Stellungen . Neuheiten in Fantasiestoffen . Marcella , eleganter Kostümestoff , doppeltbreit per Met . 80 Pf . Für Konfirmanden : Auswahl in schwarzen und farbigen Kleiderstoffen zu oben angeführten sehr billigen Preisen . Mignon , hochfeine Neubeit , doppeltbreit , per Met . 1,10 . M . Esmeralda , gestreifter reinwoll . Noppéstoff , boppeltb . „ „ . 45 „ Toledo , rein woll . Kostümestoff , mit kleinem Karo : Effekt , doppeltbreit „ „ . 25 „ Schwarz Cachemires dorpelibreit Serie 1 per Met . 78 , 95 , . 20 „ Schwarz Cachemires doppelidreit Serie 2 „ „ . 35 , . 50 , . 65 „ Schwarz Cachemires reine Wolle Serie 3 „ „ 1,15 , 1,30 , . 50 „ Schwarz Cachemires sehr glanfreich Serie 4 „ „ . 75 , 2,10 , 2,40 „ Schwarz Cachemires ertra schwer Serieb „ „ . 70,3 . 00 , . 30 „ Schwarze Poulés , schwere rein woll . Waare , doppelikreit , per Met . . 45 „ Schwarze Crépes rayées mit Seitedopp . lib . , v . M . 2,40 , . 60 , . 25 „ Umhänge und Visites in den neuesten Facons , zu 4½ , 5 , 6½ , 7¼ , 8½ Mark und höher . u Perdige Keiten - Garderose . Unser Prinzip , nur solide Sachen in den Verkauf zu bringen , beachten wir ganz besonders bei der Herren = Confection und liefern wir daher nur solche Garderoben , welche sich durch Haltbarkeit und geschmackvolle Dessi durch guten Schnittt und Arbeit auszeichnen , und wird eben dadurch unser Verbrauch in diesem Artikel fortwährend größer . Elegante Joppen - und Rock - Anzüge aus den neuesten Cheviot = und Kammgarnstoffen , zu 30 , 33 , 35 , 36 bis 40 Mark . Hochelegante Joppen - , Rock - und Gehrock - Anzüge ous den besten und modernsten in = und ausländischen Buxkins , Eheviot 2c . , zu 40 , 42 , 44 bis 48 Mark . Buxkin - Anzüge aus guten Stoffen , neueste Stoffmuster , zu 10 , 13 , 15 , 17 bis 20 Mark . Gute Buxkin - Anzüge aus besonders haltbaren Stoffen , zu 21 , 22 , 24 , 25 bis 30 Mark . Joppen aus soliden Stonfen , große Auswahl , zu 6 , 7 , 8 , 9 , 10 , 11 und 12 Mark . Buxkin - Hosen in großer Auswahl vom billigsten bis zum feinsten Genre . Elegante Frühjahrs - Paletots aus den solidesten und feinsten Stoffen , zu 10 , 12 , 15 , 18 , 22 Ma k und höher . Hochfeine Frühjahrs - Paletots in vorzüglichster Ausführung und tadel losem Sitz , zu 18 , 22 , 25 , 28 Mark . Die Anfertigung nach Maass geschieht unter Leitung eines sehr tüchtigen Zuschmeiders . Carl Cofflet , Gelsenkirchen , Bahnhofstraße 32 . Witten a . d . R . Bahn = u . Bredestr = Ecke 42 . Zeige zu Beginn der Saison den Empfang der neuesten Fagons in 938 Streh - u . Filzhüten in nur bekannt besten Qualitäten ergebenst an . Ferner Sonnen - und Regenschirme in allen Facons u . Farben . sowie Beamten = u . Klassen Mützen , saubere und gute Waare zu den billigsten Preisen . Für Schreiner und Bau = Anternehmer . Empfehle mein Lager selbstverfertigter Drechsler = Arbeiten , als : Treppenpfosten , Treppensprossen , Bettfüße , Tischfüße , Lehnbankfüße , Gesimse , Aufsätze in allen Holzarten und Facons , Möbel Nickelbeschläge , Sargbeschläge u . s . w . Sämtliche Waaren zu bedeutend herabgesetzten Preisen . Gust . Pfordte , Drechslermeister , Selsenkirchen , Bahnhofstraße 17 . Geschäfts = Eröffnung . Zeige den geehrten Bewohnern von Gelsenkirchen und Umgegend hierdurch ergebenst an , daß ich am 1 . März er . in meinem elterlichen Hause Wilhelminenstraße Ne . 85 ein Kurz - , Woll - und Weisswaaren - Geschäft eröffnet habe und halte mich bestens empfohlen . 8991 Sämtliche Damen = , Herren = und Kinderwäsche halte vorrätig und wird auf speziellen Wunsch prompt und tadellos angefertigt . Außerdem errichte eine Hanbarbensschale für Kinder . Gessenkirchen . Anna Schwarz . Ner . JOD - LITHION - WASSEI LeI von Dr . Kirchheim , leichter Säuerling , von angenehmem Geschmack und ärztlicherseits viel fach anerkannter vorzüglicher Wirkung bei giatischen Affectionen der Gelenke , sowie überhaupt Harnsäuve Diathefe . Vorrätig in allen größeren Apotheken und Mineralwasser = Hand lungen ; in Gelsenkirchen bei Herrn Apotheker Freyer . Patentierte Mineralwasser = Fabrik von Apotheker G . Matthes in 990o : Groß = Salza , . = B . Mazdeburg . 8 — ) „ stets den modernsten Stoff und die neuesten Stoffe , offeriren wir in den Abteilungen für fertige Herren = Garderobe zu 20 bis 26 M . aus starkem Velour od . Zwirn - Buxkia 1 25 bs . 33 M . aus muodernem Cheviotod engl . Zwed zu 31 bis 43 M . aus feinen Refors od . echt Kammgarn zu 40 bis 55 M . aus teuersten engl . u . bentsch . Noubealtes . Kommunion = Anzüge , eigenes Fabrikat der Firma , mit Sorgfalt gearbeitet , und daher gut sitzend , Jaquet , Hose und Weste aus reinwollenem Tuch , komplet 16 , 19½ , 22 und 25 Mark . 178 Rhein . = Str . — 4 . Essen a . d . R . & Comp . Str . 20 . aColonialwaaren = Handlungs . „ en gros 4 ; en detall Die G . Fokorny , Gelsenkirchen , empfiehlt ihr großes , reichhaltiges Lager in allen Sorten Kaffee , verbunden mit Kaffeebrennerei 8 . und Kaffeeversandt = Geschäft , in Postkollis von „ 9½ Pfd . Nettogewicht . Als besonders beachtenswert empfehle ich : Sautos , bestbelesen , pro Pfd . 1 Mark , derselbe , schwarz gebrannt pro Pfd . 1 „ 10 Pf . derselbe , hell gebrannt pro Pfd . 1 „ 20 Pf . Alle anderen Sorten wie Java , Guatemala , Jamaica , Ceylon 2e . 2c . in bester Auswahl vorhanden . Ebang . Gesangbucher g . empfiehlt Deutsche Arbeit ! Deutsche Marken ! R " * * 7 von Lensing & van Gülpen , Emmerich , werden za folgenden Preisen verkauft : Per Packet : 12 , 14 , 15 , 16 , 19 , 20 , 22 . 23 , 24 , 25 , 28 , 30 , 32 , 36 , 40 , 50 Pig . Die Preise sind jedem Packete aufgedruckt . Vorräthig in de meisten Tabak - , Cigarren e und Kolonialwaaren - Geschätten . * * * * nach Wiener und Bonner Art gerösitet , per Pfd . . 20 bis . 70 , feinste Süßrahmbutter in Staniol , holl . und ostfr . Butter , Cacao und Chocoladen , Mosel = und Rheinweine , Bordeaux = Weine , feinsten Himbeer = Syrup , Komte sämtliche Colonialwaaren zu billigen Preisen . Otten & Küllenberg . rai Hofstraße am Mark : und Braudauerschaft , gegenüber der Sophienau . Seehrte Hausfrau ! Wenn Sie Wert legen auf einen wohl schmeckenden , nahrhaften und dabei wohlfeilen Coffe , so fordern Sie bei Ihrem Kaufmann Kramer ' s Hamburger Caffee in ½ Pfd . Paketen mit blauem Etikett zu 40 Pf . p . Paket „ rotem 7 30 . „ Diese Ware besteht aus einer Mischung von feinen Caffeebohnen und anderen auserlesenen Pflanzen stoffen , ist demnach nicht mit ge wöhnlichem Surrogat auf eine Stufe zu Stellen , sondern etwas viel Besseres . Sie ist fertig zum Aufguß und erfordert keinerlei Zusatz von Cichorien oder der gleichen . Wiederverkäufer erfahren Näheres bei Gebrüber Kramer in Ottensen bei Hamburg oder bei dem Vertreter derselben Herrn Sarl Döhmann in Gelsen kirche n . Niederlagen vom Hamburger Kaffee in Gelfenkirchen bei den Herren Otten und Küllenberg , Ad . Hälsmann , Aug . Schlatter . Cail Imhausen , B . Busmann , . Heitger , J . Kisse , C . uur Linde , W . Wort mann , W . Winkelmann und bei Friedrich Wilmes ; in Ueckrndorf bei Herm . Timmermann und C . L . Hoffmann , Heinr , „ Hgemann ; in Schalke bei Gewerksch . Consum Anstalt ; in Begubauerschaft dei Heinrich Linden ( Filiale ) , Otten und Küll nberg , F . L . Fürpiel Consum = Anstalt . Th . Piening ; in Bickern = Wanne bei D . Trüschel : in Sickel bei Fr . Wolff ; in Riemke bei Fr . Kamphaus . 0100 Ein ordent . evang . , Mädchen , welches in allen Haus = und Küchenarbeiten erfahren In , auch mit Kindern umzugeben weiß , auf so fort oder per 1 . Mai gesucht . Näheres unter Nr . 794 in der Ep # # 8 , Biates . 4
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der deutschsprachigen Presse . V . Ses Sechsmal wöchentlich erscheinende Zeitung . Bezugspreis : 2,00 Mk . pro Quartal . Einrückungspreis für Anzeigen : 0,15 Mk . die Petitzeile , Reclamen 0,40 Mk . Kreis = und localpolizeiliche Verordnungen 2c . durch dieses Blatt veröffentlicht , erlangen auf Grund ge setzlicher Bestimmungen rechtsver bindliche Kraft für das Publikum . ( Bekanntmachung Königl . Rezierung zu Arusberg vom 19 . Juli 1885 . ) # für den Kreis Gelsenkirchen Silischern Verlag von : Illnstrirtes Unterhaltungsblatt erscheint Samstags und kostet pro Quartal 0,50 Mk . Gebühren = Ermäßigung bei größeren Anzeigen und bei Wiederholungen derselben . Druck u . Verlag von Ferd . Dienst in Gelsenkirchen . der areis Gelsentirchen umsfaht bie Bürgermeistereien Gelsenkirchen und Wattenscheid , die Remter Schalle Braubauerschaft , neckendorf . Wanne und Wattenscheid . Nr . 72 . Verantwortlicher Redakteur : G . Müller in Gelsenkirchen . Gelsenkirchen , Samstag , 24 . März 1888 . Sinoere et constanter . Früher : Der Reichsfreund . 14 . Jahrgang . Zweites Blatt . Berlin am 22 . März . Berlin trug am Tage der Trauer einen geradezu sonntäglichen Charakter zur Schau , gleich als ob der greise Kaiser noch am Leben gewesen wäre . Man hat sich die lang gewohnte Feier des kaiserlichen Gebutrs tages nicht nehmen lassen und huldigte wenigstens seinen Manen . In dieser Gedenkfeier , unter deren Eindruck Alt und Jung , Arm und Reich steht , zeigt sich eine rührende Pietät und Anhänglichkeit an den großen Toten , dessen Bild in der Erinnerung Aller in lichtem Glanze strahlen wird . In Zeinem Berichte der „ Magd . Zig . “ heißt es : Wohin man heute schaut , schwarz gekleidete Gestalten , die zu den verschiedenen Rede = Akten eilen , welche in allen größeren Lokalitäten der Stadt und in sämt lichen Schulgebäuden stattfinden . Bildnisse , Photographien und Büsten des Verstorbenen stehen in allen Schaufen stern . Das allgemeine Gespräch behandelt einzig und allein das Thema : wäre es dem Kaiser doch vergönnt gewesen , nur noch diesen Geburtstag zu erleben . Die Trauer will nicht weichen , und bei jeder Gelegenheit , wo an diese Wunde , welche uns geschlagen wurde , erinnert wird , giebt sich dieselbe in ergreifender Weise kund . Gestern Abend , als Hans v . Bülow mit gewohnter Meisterschaft in der Singakademie Beethoven ' s Sonate op . 26 As - dur vortragend , an den Trauermarsch gelangte und in mächtigen Akkorden dieser tonreiche Ausdruck des tiefsten Schmerzes und der dumpfen , erschütternden Klage den weiten Saal erfüllte , wurde so manches Auge thränenschwer , denn dieselben Töne waren es , welche beim Leichenbegängnis des Monarchen Unter den Linden gespielt wurden und all ' die Tausende bis ins Innerste erschüt tert hatten . Für die Kaiserin Augusta mag der allge meine Schmerz in diesen schweren Tagen ein Trost sein , denn in einer solchen Teilnahme liegt etwas Erhebendes und Stärkendes . Die hohe Fräu trägt denn auch ihr schweres Geschick mit bewundernswerter Fassung . Eine Trösterin findet sie überdies in ihrer Tochter , der Frau Großherzogin von Baden , die , wenn auch selbst von einem Augenleiden geplagt , eine seltene Seelenstärke während der letzten Ereignisse bewiesen hat . So bald die Witterung etwas günstiger wird , soll , wie wir er fahren , die Kaiserin = Mutter mit ihrer Tochter auf einige Zeit nach Baden gehen , um dann den Sommer in ge wohnter Weise in Koblenz zuzubringen . Schweigend und still liegt das Palais am heutigen Tage da . Vor den Fenstern der vom Kaiser bewohnten Räume hängen weiße Vorhänge herab und hindern den Einblick . Oben im ersten Stockwerk , wo sonst an diesem Tage reges Leben zu bemerken war und Blumenstrauß neben Blu menstrauß hinter den hohen Fensterscheiben stand , herrscht gleichfalls tiefe Ruhe . Das geschäftige Leben und Treiben , welches früher im Palais herrschte , ist überhaupt geschwunden . Graf Perponcher , welcher Oberhofmarschall der Kaiserin Augusta bleibt , hat sich gestern Morgen von der Dienerschaft des hochseligen Kaisers verabschiedet . Die alten Getreuen , welche dem Monarchen Jahrzehnte lang gedient , treten , wie verlautet , mit vollem Gehalt in den Ruhestand . Ueber die Ver wendung der jüngeren Kräfte ist bisher noch keine Ver fügung getroffen worden und eine solche dürfte erst nach einigen Wochen zu erwarten sein . Diese Auflösung des Hofstaates muß für Diejenigen , welche demselben ange hören , etwas tief ergreifendes haben , und was ich hier erzähle , wurde mir gestern von einem Mitgliede desselben unter Schluchzen mitgeteilt . Ja , es ist still und traurig gewurden . Die fürstlichen Gäste sind zum teil wieder in ihre Heimat gereist . Das große Schloß am Lust garten glich wahrend ihrer Anwesenheit einem großen Heerlager und es ist als eine wahre Kunst zu bezeichnen , wie diese Anforderungen an die Gastfreundschaft des Könighauses bewältigt wurden . Es waren während jener Tage Diners zu 180 , 300 und mehr Personen anzu richten . Mehr als hundert Wagen standen in Dienst , so daß Equipagen und Pferde geliehen werden mußten . Und zu alledem mußten sämtliche verfügbaren Wohn räume in den Stand gesetzt werden . Solche Tage hat das alte Schloß und die Dienerschaft des Hofes selten erlebt . Die Akademie der Wissenschaften ver sammelte sich um 5 Uhr in ihrem Sitzungssaale , um die Trauerfeier für Kaiser Wilhelm abzuhalten . Der Sitzung wohnte ein äußerst zahlreiches Publikum bei . Von Seiten der Staatsbehörden waren der Kultus minister v . Goßler in kleiner Minister = Uniform mit Ordensband und Stern und Ministerialdirektor Greiff erschienen . Punkt 5 Uhr betraten die Akademiker den Saal , an ihrer Spitze Mommsen , Dubois = Reymond , Ernst Curtius , von Helmholz , Zeller , Ad . Kirchhoff , Vahlen . Der erste Sekretär der Akademie Professor Mommsen nahm dann das Wort , um im ersten Teil seiner Rede einen geschichtlichen Abriß des Lebens Kaisers Wilhelm und darauf eine Uebersicht über das Gedeihen der Wissen schaften unter seinem glorreichen Regimente zu geben . „ Der Tod des Kaisers “ , so führte Mommsen in meisterhafter Rede aus , „ bildet einen Abschnitt in der Geschichte der Nation , er verknüpft Vergangenheit und Gegenwart in unersetzbarem Zusammenhange . In seiner Jugend sah er die Schlacht bei Jena schlagen , aber die Freiheitskriege brachten ihm den unerschütter lichen Glauben an die Nation , wenn sie auch die Einheit des Volkes noch nicht schufen . In einem langen Leben voll Hingebung und treuester Pflichterfüllung hat er das Ziel seines Lebens , die Einheit des Vaterlandes , doch errungen . Ein leichtes Leben ist ihm nicht beschieden gewesen , denn seine reine und einfache Natur ließ sich nicht beirren , von dem abzugehen , was er für recht hielt . Darum ist ihm auch die Liebe seines großen Volkes und die Freundschaft der Fürsten zu Teil geworden , sogar derjenigen , denen er mit den Waffen gegenübergestanden hat . So konnte er ein Hort des Friedens werden inmitten einer von Waffen starrenden Welt . “ Indem Mommsen nun die Förderung der Wissenschaften unter Kaiser Wilhelm ' s Regiment beleuchtete , führte er aus , auf zahl reiche statistische Angaben sich stützend , wie unser armer Staat sich mühsam zu dem Wohlstand durchgerungen habe , ohne den die Wissenschaften nicht gedeihen können , Erst nach dem großen Kriege habe die Akademie einen Einfluß gewinnen können auf die Berufungen nach Berlin , da die Mittel , welche zur Verfügung standen , reichlicher geworden seien . Die Universitäten Göttingen , Marburg und Kiel blühen heute mehr als je . Während vor 14 Jahren in der Akademie noch ausgesprochen sei , daß die Universität Berlin zurückgegangen sei in ihrer wissenschaft lichen Bedeutung , so seien diese Klagen bald verstummt , als seit der Mitte der siebziger Jahre die Institute der Uni versität teils anders organisirt und reichlicher aus gestattet , teils neu begründet wurden . Während beim Regierungsantritt des Königs für die Universitäten nur 1½ Millionen ausgegeben seien , sei jetzt der Betrag der Ausgaben 7 Millionen . Zum Schlusse zu Kaiser Wilhelm selbst zurückkehrend bemerkte der große Historiker , daß wir der Vorsehung zu danken hätten , daß es dem ersten deutschen Kaiser vergönnt gewesen , nicht nur die Einigung des deutschen Volkes zu schaffen , sondern sie auch noch lange schützend zu überwachen . Das sei ein gutes Vorzeichen für die Zukunft des Volkes . ∆ Henrik Ibsen . Eine biographische Skizze . Zur Feier der sechzigsten Wiederkehr seines Geburtstages , 20 . März 1828 . Von Otto Brahm . Heurik Ibsen besitzt die Verehrung eines kleineren deutschen Publikums seit geraumer Zeit bereits ; in die allgemeinste Beachtung aber ist sein Schaffen erst im letzten Jahre getreten , mit der Darstellung der „ Ge spenster " zu Meiningen und Berlin . Der modernste unter den lebenden Dramatikern steht an der Grenze des Mannesalters : am 20 . März 1888 wird Henrik Ibsen 60 Jahre alt sein . In einem norwegischen Städtchen , zu Skien in Telemarken , ist Ibsen geboren ; in einem jener kleinen nordischen Orte , die er zum Schauplatz seiner Dramen aus der Gegenwart so häufig gemacht hat . Zumal im „ Volksfeind “ schildert er eine Stadt von der Art seines Geburtsortes in deutlichen Zügen , mit ihren ansteigenden unteren und oberen Teilen , mit ihrer weltentlegenen Abgeschlossenheit und Verschollenheit . Das kleine Holzhaus in welchem der Dichter 1828 geboren ist , steht heute noch . Sein Vater , Knud Ibsen , war Kaufmann , er verarmte infolge ge schäftlicher Verwickelungen , und in sich auflösenden Ver hältnissen wuchs der Knabe auf . Aeußerer Zwang der Umstände scheint Ibsen in die Stellung eines Apotheker = lehrlings nach Grimstadt , getrieben zu haben ; aber mit eisernem Eifer hielt er den Gedanken eines Universitäts studiums fest , und gewann sich , in verschwiegenen nächt lichen Stunden , die Kenntnisse , welche das „ examen artium “ , das Abiturientenexamen der Norweger , fordert . Und früh regte sich in ihm der Trieb zur Produktion ; und das Jahr 1848 gab dem noch unsicheren Wollen des Zwanzigjährigen die erste Richtung . Die ersten Gedichte Ibsen ' s blieben Manuskript ; aber sein erstes Drama , ganz aus der Lektüre des werdenden Studenten , aus Cicero und Sallust entflossen , erschien 1852 im Druck : „ Catilina “ , von Brynsolf Bjarme . Ibsen hatte es , da weder eine Aufführung zu ermöglichen noch ein Verleger zu finden war , gemeinsam mit seinem Freunde Schulerud auf eigene Kosten vir öffentlicht , trotz seiner bitteren Armut ; seinen Namen hielt er noch zurück , weil er nun genugsam erfahr mn hatte : „ wie auffallend es sei für einen jungen Mensche # , in seiner untergeordneten Stellung, “ in die Oeffentlich keit zu treten mit eigener Meinung und dichterischer Bethätigung . Im März 1852 ging Ibsen ncch Christiania , um in der Schule des „ alten Heltberg “ ( wir würden sie eine „ Presse “ nennen ) die letzte Vorbereitu : g für das Examen zu erfahren ; neben sich fand er einen fast fünf Jahre jüngeren , übermütigen und leber sprühenden Genossen vor : Björnsterne Blörnson . Im Herbst bezog Ibsen endlich , im dreiundzwandzigs Lebensjahr die Universität . Ibsen war etwa ein Jahe Student , er war mich immer „ ein junger Meusch in untergeordneter Stellung “ als ein befreiender Ruf ihn traf : Ole Bull hatte in Bergen ein „ norwegisches Theater “ gegründet und fer derte Ibsen auf , als Dramaturg und Theaterdichter dort einzutreten . Der folgte ohne Zögern ; und durrh fünf Jahre verweilte er nun in Bergen , und jedes Jask , pünktlich auf den 2 . Januar , lieferte er der Büsne ein großes Drama . Die fünf Werke , welche auf diese Weise entstanden , heißen : Die Johannisnacht , eine Märchenkomödie ; Das Hünengrab ; Frau Inger von Oestrot ; Das Bankett auf Solhang ; O ff Lilienkranz . Ibsen vermähte sich 1857 mit Susanne Thoresen , der Stieftochter der Dichterin Magdalene Thoresen , deren norwegische Bauernnovellen mit Recht geschätzt werden : im selben Juhre siedelte er nach Christiai ia über , wo er gleichsalls in unmittelbarste Beziehung zur Bühne trat : er wurde artistischer Direktor am Nor wegischen Theater der Hauptstadt . 1858 ließ er die „ Nordische Heerfahrt “ erscheinen , welche den Stoff von Brunhild und Kriemhild nach den Ueberlieferungen der Wölsunga = Sage und anderer nordischen Quellen seei gestaltet : zum ersten Mal taucht hier ein entscheidenbes Motiv der Ibsen ' schen Schöpfungen : das Problem der Ehe , in Umrissen auf , zum ersten Mal will die Eigen art des Dichters in einem entschlossenen Realismaes , durchbrechen ; und Beurteilungen von der entgegengesetztes # en Tonart zeigten deutlich : daß hier etwas neues versuht worden , und daß der Poet , dessen Produktion eine ganze Weile in der Bahn der Tradition so ruhig verlausen war , nun plötzlich eine überraschende Wendung genomnen hatte , welche zu denken gab . Aber eine stärkere Ueb . r raschung sollte folgen ; 1862 trat die satirische „ Komödie der Liebe “ vor die erstannten Norweger hin , und in # en Beifall Einzelner mischte sich ein lauter und lärmender Widerspruch der Menge . In der Form , in dem graziösen Spiel seiner Verse folgte auch dieses Werk noch literarischer Tradition ; im Inhalt war es original und ganz modern . „ Ich beging den Fehler, “ sagte Ibsen 1867 , „ dieses Bach in Norwegen herauszugeben . Zeit und Ort waren gleich ungünstig gewählt . Die Dichtung erregte einen Sturmes Unwillens . Diese Aufnahme überraschte mich im übrigen nicht . Der „ gesunde Realismus, “ den wir Norweger uns mit Recht beilegen — wenigstens was den Realismus , wenn auch nicht die Gesundheit betrifft — bringt uns ganz natür lich dahin , in dem Bestehenden das Berechtigte zu erblicken . Eine Rose unter Dornen . Novelle von J . Pior owska . Verfasser von „ eine goldene Sünde “ 2c . 6 ) ( Nachdruck verboten . ) Siebentes Kapitel . Es war an einem hellen , klaren Frühlingsmorgen . Die Luft war von herrlichem Blumenduft geschwängert . Elsbeth stand auf der Terrasse und atmete mit Wohl behagen die frische Landluft ein . An die steinerne Ballustrade gelehnt , wo bald die Passionsblumen blühen würden , schweifte ihr Auge mit frohem , stolzem Blick über die Landschaft , das schöne Wiesenland , den klaren , breiten Fluß und die fernen , grünen Hügel dahin . Albert , der eben die Terrasse kreuzte , unterbrach seinen Weg und trat auf sie zu . In der schlanken , schwarz gekleideten Gestalt lag eine unendliche Grazie ; die Strahlen der Morgensonne mach ten ihr braunes Haar noch heller glänzen und der kühle Zephyr färbte ihre zarten Wangen mit einem leichten Rot . Er sah Thränen in ihren Augen , — Thränen , die sie zweifellos um Ottokar , den Gatten , weinte , — und dieselben rührten ihn . Er trat auf dieselbe zu und reichte ihr die Hand . Freundlicher als bisher sah er sie an und in wär merem Tone , denn sonst , sprach er : „ Guten Morgen , Elsbeth ! Sind Sie so früh schon auf ? Ich freue mich , Sie so munter zu sehen . “ Noch mit Thränen an den Wimpern wandte sie sich ihm zu . „ Wie Ihre Stimme genaul wie jene Ottokar ' s klingt , sebald Sie meinen Namen nennen ! “ rief sie . „ Als Sie neulich Leonore riefen , stand mir das Herz fast still . In der ersten Minute glaubte ich nicht anders , als es sei wirklich Ottokar gewesen , der den Namen gerufen hätte : “ „ Hat er Ihnen oft von Leonore erzählt ? “ fragte Albert , denn seines Vetters tiefe , leidenschaftliche Liebe zu Leonore hatte stets wie ein Schatten auf seinem Leben gelegen . „ Nie, “ erwiderte Elsbeth , „ er erzählte mir viel von Deutschland , von Felseck , von seiner Studienzeit , von seinem freundschaftlichen Verkehr mit Ihnen , aber nie von Leonore . Kannte er sie näher ? “ „ Sie lebte in unserer Nähe im Pfarrhaus und stand in fast täglichem Verkehr mit uns, “ erklärte der Gefragte , bemüht , möglichst unbekümmert zu reden . „ Stand Ottokar ihr vielleicht näher , denn nur als Freund ? “ fragte Elsbeth weiter , indem sich ihre Augen weit öffneten und Albert forschend ansahen . Eine leichte Verlegenheit ergriff ihn , der es nicht gewohnt war , Ausflüchte zu machen . „ Liebe Elsbeth, “ antwortete er , „ wer Leonore kennen lernt , muß ihr bald näher treten . Sie gehört zu den wenigen Menschen , die ein jedes Herz für sich gewinnen . “ „ Finden Sie sie so schön ? “ fragte Elsbeih in scharfem Tone . „ Ja , ich halte sie für eine der schönsten und edelsten Frauen . “ Bei diesen Worten beschlich etwas wie Neid Els beih ' s Herz . „ Wie glücklich muß Leonore sein, “ sagte sie in schmerzlichem Tone , „ sich von ihrem Gatten so bewundert zu wissen . “ „ Hatte Ottokar nicht eine gleiche Meinung von Ihnen ? “ entgegnete Albert lächelnd . „ Ich weiß es nicht, “ gab Elsbeth achselzuckend zur Antwort . Er war keine allzuredselige Natur . Ob Sie wohl , wenn ich Ihre Frau wäre , eben so groß von mir dächten ? “ Albert erwiderte Nichts ; dieses Benehmen der Witwe seines Freundes , der Mutter von Ottokar ' s Sohn bereitete ihm Schmerz . Würde eine so eitle Frau im Stande sein , den Knaben zu einem ganzen , selbstlosen Mann zu erziehen ? Ein plötzliches Verlangen ergriff ihn , ihren Geist zu bilden und edler zu formen . Freundlicher wandte er sich ihr zu . „ Wir haben noch eine Viertelstunde Zeit bis zum Frühstück, “ sprach er . „ Wenn Sie wollen , führe ich Sie nach dem westlichen Flügel des Schlosses , welchen Sie noch nicht kennen , wie ich glaube ? “ Sie durchschritten eine Reihe kostbarer Gemächer , in welchen Elsbeth viel zu sehen und zu bewundern fand , bis sie endlich in ein altmodisches Bibliothekzimmer gelangten , welches trotz seiner altertümlichen Einrichtung etwas ungemein Heimisches und Behagliches an sich hatte . „ Dies war Ottokar ' s Lieblingszimmer , erklärte Albert , „ hier habe ich Ihnen auch etwas Besonderes zu zeigen An der Wand ihnen gegenüber hing ein Porträt , welches Ottokar in Lebensgröße darstellte , bevor eine verhängnisvolle Liebe sein Dasein zerstört hatte . Das schöne Gesicht war voll Leben und Hoffnung , wie Elsbeth es nie gesehen hatte ; in den dunklen Augen lag ein lebhaftes Feuer , und der Mund war frei von jedem ernsten , bekümmerten Zug . Die Augen ruhten wie sprechend auf dem Beschauer und die Lippen schieren eben lächeln zu wollen . Albert führte Elsbeth gerade vor das Gemälde . „ Das ist Ottokar ! “ erklärte er . „ Das Bild wur de , als er zwanzig Jahr alt war , gemalt . Wie ähnlich es ihm ist ! “ Einige Sekunden herrschte tiefes Schweigen rnd Albert , der den Blick auf das Bild gerichtet hielt , ah nicht , wie Elsbeth ' s Augen sich mehr und mehr erwei terten . Erst ein leiser Schreckensruf von ihren Lippen ließ ihn hastig sich ihr zuwenden ; im selben Moment ließ sie den Kopf bereits mit bleierner Schwere uf seine Schulter sinken . „ Ich kann es nicht ertragen ! “ stieß sie hervor . steht mich an , — er hat die Augen weit offen ! Und er weiß — er weiß — “ Die Hand sank von Albert ' s Arm , den dieselbe um klammert hatte , und mit einem Angstschrei fiel sie # # die Knie . Erschreckt beugte Albert sich über die Halbbewußtlo,e . „ Was ist das ? “ fragte er bestürzt . „ Was kann das sein ? Was können ihre Worte bedeuten : „ Gr w 5 — er weiß ? “ Achtes Kapitel . „ Elsbeth , ich habe Sie erschreckt ! “ rief Albert , . # die junge Frau die Augen wieder aufschlug . „ Ich häte Sie besser auf diese Ueberraschung vorbereiten solle . ) ! Das Porträt ist so ausgezeichnet , daß es ger nicht verwundern ist , daß es Sie erschreckte . “ „ Sehen Sie nur , wie er mich anschaut ! “ flasterte
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der deutschsprachigen Presse . V . M Diese Art der Betrachtung verschafft zwar ein inner liches Wohlbefinden , aber nicht edensoviel Klarheit . Da ich unn in meiner Komödie , nach bestem Vermögen , über Liebesverhältnisse und Ehen die Geißel schwang , war es ganz in Ordnung , daß die Leute im Namen der Liebe und Ehe ein Geschrei erhoben . Die zum Denken erforderliche Zucht , welche dazu gehört , um Irrtümer zu begreifen , besitzt die Mehrheit unseres kritisirenden und lesenden Publikums nur unvollständig . Indessen ist es nicht meine Sache , hier einen Lehrkursus zu geben . Ein Vorwort ist kein ABC . “ Noch einmal griff der Dichter auf das historische Schauspiel zurück und lieferte in den „ Kron prätendenten “ ( von 1864 ) ein zwischen geschicht licher , objektiver Darstellung und subjektiver Sym bolik geteiltes Werk ; doch auch dies großartige Drama traf auf ein volles Verständnis nicht und die Mahnung zum politischen Zusammenstehen der nordischen Reiche , welche es enthielt , verhallte in den Niederlagen von Düppel und Alsen . Auch die Privatverhältnisse des Dichters hatten sich immer trüber gestaltet : der Klatsch verfolgte sein Familienleben , das norwegische Theater machte Konkurs , die „ Dichterpension " , auch an geringere Talente willig verteilt in nordischen Landen , ward Ibsen vom Storthing und von der Regierung gleichmäßig ver weigert . Politische , literarische , persönliche Verstimmung mit einander bedrängten ihn ; der Zwang der Verhältnisse ward unleidlich . Diese Menschen saßen ihm alle zu nahe auf dem Leib , jeder kannte ihn , jeder wollte mit Philistermoral über ihn aburteilen . Noch niemals war er im Vaterlande des Daseins recht froh geworden : Skien , Grimstad , Bergen , Christiania — so viel Sta tionen des Lebens , so viel Stationen des Leides . Fort aus der Heimat ! rief es in ihm ; und als sich die lang ersehnten Mittel in einem Reisestipendium des Staates und eines Privatmannes endlich einfanden , da griff er nach dem Wanderstab ohne Säumen : im Frühjahr 1864 schied er aus Christiania , — und ist niemals wieder zu längerem Verweilen nach Norwegen heimgekehrt . ( Schluß folgt . ) Die Vorkommnisse vor dem Berliner Ueber die allseitig beklagten und getadelten Vor kommnisse , welche sich während der Ausstellung der Leiche Kaiser Wilhelms vor dem Berliner Dom abspielten , schreibt der Berliner Korrespondent der „ Schl . Ztg . “ : „ Nach den vielen und ernsten Klagen , welche von allen Seiten erhoben werden , können die beklagenswerten Vor kommnisse um den Dom herum , insbesondere während der Nacht zum Donnerstag , nicht ohne weitere Folge bleiben . Ohne Zweifel war der Berliner Polizei aus dem ungeheuren Menschenandrange eine Riesenaufgabe erwachsen , der sie selbst mit Aufbietung aller Kräfte kaum genügen konnte . Wenigstens mußte jeder , der sich in das Gewühl der halbe und ganze Tage lang harrenden und drängenden Massen begab , sich sagen , daß die Polizei ihm keinen unbedingten persönlichen Schutz gewähren könne und er auf mancherlei körperliche Unbilden gefaßt sein müsse . Anders lag jedoch von vornherein die Sache bei den Mitgliedern des Bundesrats und der Par lamente ; sie waren offiziell auf eine bestimmte Stunde zum Besuch des Domes eingeladen worden , und es hätte zweifellos dafür gesorgt werden müssen , daß ihre per sönliche Sicherheit ungefährdet blieb . Statt dessen ist es ihnen am allerschlimmsten gegangen . Herren und Damen des Bundesrats hatten sich ohne Hindernis im Schloßhof versammelt , um unter Voran tritt des Ministers don Bötticher in den Dom zu gehen . Die Domtüren waren geschlossen , weil drinnen Gottes dienst abgehalten wurde . Davor aber staute sich eine Menschenmenge , in welcher die schlechteren Elemente öber wogen und die sich unwürdig betrug . Die Mitglieder des Bundesrats mit ihren Angehörigen waren bald von einander getrennt und an den verschiedensten Punkten festgerammt . Frau und Mann , Tochter und Vater wur den auseinander gerissen . Einzelne Militärabteilungen der ebenfalls um diese Zeit bestellten Teuppen aus und um Berlin verschlimmern die Lage , indem sie sich — namentlich war es eine Abteilung Kürassiere — den Eingang mit Gewalt zu erzwingen suchen . Minister von Bötticher nennt seinen Namen und Charakter , da johlt ihm Einer entgegen : „ Und wenn Sie der Fürst von Bulgarien wären , Sie kämen nicht durch . “ Hülferufe ertönen — kurz die höchsten Würdenträger sahen sich Verhöhnungen und persönlichen Leibesgefahren ausgesetzt , und ganz ebenso erging es den Abgeordneten mit ihren Angehörigen . Wen nächst dem Verhalten des Pöbels , welcher in dieser Nacht das Feld beherrschte , und dem rücksichtslosen Vorgehen einzelner Truppenabteilungen eine Schuld trifft , muß die Untersuchung ergeben , welche dem Vernehmen nach im Gange ist . Auch Fürst Bismarck hat sich auf die eingegangenen Beschwerden der verletzten Würde angenommen . Die Polizei scheint durch das Hof marschallamt von den Einladungen an Bundesrat und Parlament aicht benachrichtigt worden zu sein ; sonst wäre doch wohl den Körperschaften polizeilicher Schutz beigegeben worden . Die Einladungen hätten auch nicht für eine Zeit ergehen dürfen , da im Dom eine gottes dienstliche Feier abgehalten wurde . Aus alledem wird gefolgert , daß ein genaues Zusammenwirken der ver schiedenen in Betracht kommenden Behörden gemangelt hat . Inwieweit im überigen die Polizeiverwaltung zweckmäßigere Anordnungen hätte treffen müssen , kann hier nicht untersucht werden . Jedenfalls haben die ein zelnen Schutzleute und das zur Kordoubildung befohlene Militär ihre Schuldigkeit gethan und die „ National Zeitung “ hat jedenfalls Recht , wenn sie das Benehmen des Publikums über alle Maßen thöricht und unbeson neu nennt . Von dem Getümmel , das entstand , wenn ein losgelassener Menschenhaufe von einem Kordon zum andern sich stürzte , kann man sich eine Vorstellung machen , wenn man hört , daß bei einem solchen Gedränge ein Pferd mit dem Schutzmann darauf einfach umgeworfen wurde . Dergleichen ist sonst nicht Berliner Art , der Janhagel hat bei diesen bei Tag vorgekommenen Szenen geringen Anteil , es waren vielmehr weitaus ehrbare Leute aus Berlin und der Provinz , welche in dem Harren und Warten , Drängen und Stoßen die Besinnung verloren hatten . Man glaubt kaum , was an diesen Tagen alles verloren worden und zerfetzt , zertreten und zerstampft auf dem Platze geblieben ist : Muffe , Fetzen , Florbänder , Perrücken , Hüte , Pantoffeln , Frauenkleider , — Wagenladungen voll . Auch bei dem Leichenbegäng nisse und in der Nacht darauf ist manches tadelnswerte vorgekommen . Der Tiergarten längs der Charlotten = burger Straße ist arg beschädigt , weniger durch die Hun derte , welche die Gipfel der Bäume bevölkerten , als durch das Zertreten von Sträuchern , Benageln der Bäume mit Sitzbrettern u . dergl . Das kann jedoch bei einem so gewaltigen Zusammenströmen von Menschen , die nicht nur die Neugierde hierhertrieb , weniger ins Gewicht fallen , und viel betrübender ist es zu sehen , daß an den Tuchgehängen der Obelisken , Altäre , Pyloten u . s . w . der Trauerstraße große Stücke über Nacht von diebischen Händen abgerissen und entfernt worden sind . Die zahlreichen gemeinen Naturen , welche Berlin wie jede Millionenstadt und weniger noch als manche andere in sich birgt , haben sich eben auch während der letzten , an ernsten , feierlichen und ergreifenden Eindrücken so reichen Tagen nicht verleugnen können . “ Westfalen , Rheinland u . Hessen = Nassau . Gelsenkirchen , 24 . März . * [ Vom Wetter . ] Das gesamte nördliche Europa , Frankreich zum größten Teil mit inbegriffen , liegt noch jetzt im Schuee begraben . Auch die Vereinigten Staaten von Nordamerika sind von dem Unwetter schwer betroffen worden . Gerade in den verkehrreichsten Teilen der Erde stockt aller Orten der Eisenbahnbetrieb , Städte und Dörfer sind von einander abgeschlossen als hätte sich jedes mit einer chinesischen Mauer umgeben . Ungeheuere Ueberschwemmungen haben große Landstrecken verwüstet , die armen Bewohner ihrer Habe beraubt , ja viele haben ihr Leben dabei eingebüßt . Besonders aus Oesterreich = Ungarn kommen noch fortwährend überaus trostlose Be richte . So wird aus Pest gemeldet : die Ofener Seite ist durch das eingetretene Hochwasser stark gefährdet . Auf verschiedenen Bahnstrecken in der Provinz haben Dammrutschungen stattgefunden . Das Komitat Békés in Ungarn ist in einen großen See verwandelt . Die Wintersaat ist vernichtet , zahlreiche Häuser sind eingestürzt , viele Menschenleben dem wütenden Element zum Opfer gefallen . Die Bevölkerung befindet sich in großer Auf regung , schiebt alle Schuld des Unglücks auf die mangel haften Maßregeln der Regierung und versucht die von dieser angeordneten Rettungsarbeiten zu verhindern . Infanterie mußte zur Hülfe gerufen werden , welche mit den Empörern handgemein wurde . Und all dieses weil der Körös , welcher aus einem schwarzen und weißen Körös zusammenfließt , ( Flüsse die sonst überaus langsam durch Sümpfe und Moräste dahinziehen ) aus seinen Ufern getreten ist . Dabei schneit und regnet es immer weiter und das nennt man im Kalender Frühlings Anfang . Ostern steht vor der Thür und noch konnte sich bei uns kein Landmann auf das Feld wagen , es scheint eher , als ob man Weihnachten ent gegenginge . Das Jahr nimmt einen trüben Anlauf , Deutschland hat seinen großen Kaiser verloren ; der Nach folger desselben leidet an einer schweren Krankheit , kurz , die Schwarzseher haben alle Ursache , Klagelieder anzu stimmen . Wir aber wollen hoffen und wünschen , daß dieser schlechte Anfang ein um so besseres Ende bedeuten möge , daß die Sonne endlich durchbrechen und der Erde weißes Trauerkleid in ein lachendes grünes Frühjahrs gewand verwandeln möge ! * . [ Die Proklamation Kaiser Friedsrichs ] „ An mein Volk “ ist gestern an sämtlichen Plakatsäulen hiesiger Stadt angeschlagen worden . I “ Dortmund , 22 . März . [ Denkmal für Kaiser Wilhelm . ] Auch die größte Stadt Westfalens , die gute alte Stadt Dortmund , rüstet sich jetzt , dem verstorbenen großen Kaiser ein Denkmal zu setzen , um ihre Liebe und Verehrung für den heimgegangenen großen Einiger unseres Vaterlandes zu beweisen . Die gestrige Stadtverordneten = Sitzung beschloß die Einsetzung einer gemischten Kommission zur Beratung der An gelegenheit . ( D . . ) * Hamm , 21 . März . [ Die gesamte Ar beiterschaft des Westfälischen Draht = und Industrie = Vereins ] — über 1000 Mann — sandte heute einen Riesenkranz nach Berlin mit der Bitte , ihn als schmerzliches Geburtstagsangebinde an der Ruhestätte des geliebten Kaisers Wilhelm nieder legen zu lassen . Das Kissen , auf dem der Kranz nieder gelegt , war 1½ Meter hoch und breit . Das Arrange ment des Ganzen gewährte einen hübschen Anblick . Der Vorfall ist ein erfreulicher Beweis , welch ' gesunder Kern in unsern Arbeiterkreisen enthalten ist . * Hagen , 21 . März . [ Adresse an den Kaiser . ] Die hiesige Stadtvertretung hat an Se . Majestät den Kaiser eine prächtig ausgestattete Adresse abgesandt . * Vlotho , 21 . Marz . [ Steinadler . ] Heute wurde von einem unserer tüchtigsten Nimrode hier an der Weser , unmittelbar an der lippischen Grenze , ein prächtiger Steinadler durch einen Schuß erlegt . Dieses in unseren Bergen nur höchst selten vorkommende Tier hat eine Spannweite von genau 1,30 Meter . Dasselbe wird ausgestopft und dann der Sammlung unserer Privatschule einverleibt . * Münster , 20 . März . [ Welche traurigen Früchte ] die besonders auf dem hiesigen Boden üppig ins Kraut geschossenen ultramontanen Hetzereien zeitigen , schreibt die „ Rh . W . Ztg . , beweist ein Vorfall , welcher aus folgendem , uns gütigst in Abschrift mitgeteilten Schreiben hervorgeht : „ An die hohe Königliche Regierung hier . Der hohen Königlichen Regierung erlaube ich mir eine Abschrift des von mir an den hochwürdigsten Herrn Bischof hier gerichteten Schreibens mit der Bitte sehr ergebenst vorzulegen : hohe Königliche Regierung wolle der Schöningschen Töchterschule bezw . den Lehrern und Lehrerinnen daselbst hochderen Auf merksamkeit in besonderem Maße zuwenden . „ Münster 19 . März 1888 . Hochwürdigster Herr Bischof ! Ew . Eminenz wolle mir gnädigst gestatten , folgendes sehr ergebenst vortragen zu dürfen : Der Tod unseres Kaisers wurde in der Schöningschen Töchterschule hierselbst am 9 . d . M . vormittags mit folgenden Worten den Kindern mitgeteilt : „ „ Ich habe Euch mitzuteilen , daß der Kaiser gestorben ist ; Ihr wißt — er war Protestant — ob Ihr für einen Protestanten beten könnt , weiß ich nicht , ich überlasse das Euch ! " " Hierauf wurde mit dem Unterricht fortgefahren ! Ew . Eminenz werden , davon bin ich überzeugt , diese unbeschreib liche Rohheit ebenso verurteilen wie ein jeder gottesfürchtige Mensch , ich enthalte mich daher weiterer Bemerkungen hierüber . Wenn Ew . Eminenz auch einen direkten Einfluß auf obenge nannte Schule nicht haben dürften , so hoffe ich doch keine Fehl bitte zu thun : Ew . Eminenz sehr ergebenst zu bitten , gnädigst veranlassen zu wollen , daß seitens der Schöningschen Schullehrer und Lehrerinnen die vorangeführte Rohheit in passender Weise gut gemacht wird . Die bevorstehende Trauerfeier am 22 . ds . Mts . dürfte dazu eine passende und sehr bequeme Gelegenheit bieten . Einer Antwort auf dieses mein sehr ergebenstes Schrei ben bedarf es nicht , da ich Gelegenheit habe , mich von dem unterrichten zu können , was geschehen wird . Abschrift dieses Schreibens habe ich der Königlichen Regierung hierselbst zuge sandt . Ew . Eminenz ergebenster Sch . . . . “ Von der vaterländischen Gesinnung des Herrn Bischofs Dr . Brinkmann darf erwartet werden , er werde Vorsorge treffen , daß in der Schöningschen Töchterschule sich derartige schmachvolle Dinge nicht wieder ereignen . Am besten wäre es freilich , wenn die Eltern selbst hier Wandel schafften und ihre Kinder aus einer Anstalt entfernten , in welcher dieselben in solcher Weise konfessionell verhetzt werden . * Münster i . . , 22 . März . [ Gedenkfeier . ] Gestern Abend beging der hiesige Kriegerverein in sehr würdiger Weise , bei zahlreicher Beteiligung der Kamera den und lieber Gäste , die Gedenkfeier an den Tod unseres vielgeliebten heimgegangenen Kaisers Wilhelm . * Essen , 22 . März . [ Zum heutigen Tage der Landestrauer ] um den hochseligen Kaiser Wilhelm waren an vielen Häusern aufs neue Trauer fahnen angebracht . In den Gotteshäusern der ver schiedenen Konfessionen wurden Trauergottesdienste ab gehalten , an welchen die Krieger = und anderen Vereine mit umflorten Fahnen teilnahmen . Die Predigten wurden gehalten in der Pauluskirche von Herrn Pastor Gräber , in der Marktkirche von Herrn Pastor Lammers über den durch den Oberkirchenrat vorgeschriebenen Text Offen barung Johannes Kap . 14 , Vers 13 . Nach Beendigung der Gottesdienste fanden in den höheren Schulanstalten , den Töchterschulen und Volksschulen teils unter Teil nahme der Eltern der Schüler und Schülerinnen Ge dächnisakte statt . Bald nach 11 Uhr traten die Mit glieder der Kriegervereine auf dem Kopstadtsplatz zur Kirchenparade an , bei welcher nach erfolgter Aufstellung Herr Oberst von Nostiz eine Ansprache hielt und , in be wegten Worten hinweisend auf den schweren Verlust , den das Vaterland durch den Tod des teuren Ent schlafenen erlitten , die Krieger aufforderte , die gleiche Liebe und Treue auch seinem Nachfolger zu bewahren allezel : und Kaiser Friedrich das erste Hoch zu bringen , in welches sämtliche Anwesende freudig einstimmten . * Essen , 22 . März . [ Kaiser Wilhelm = Denk mal . ] Ein Komité bestehend aus er . 100 Bürgern unserer Stadt , an deren Spitze der Herr Oberbürger meister Zweigert steht , erläßt einen Aufruf an alle Mitbürger , durch freiwillige Gaben die Kosten zur Er richtung eines würdigen Denkmals für unsern unver geßlichen hochseligen Kaiser und König Wilhelm aufzu bringen . * Elberfeld , 21 . März . [ Für das Kaiser Wilhelm = Denkmal ] sind bis heute bei der Expedition der „ Elberfelder Ztg . “ 42469 Mark gezeichnet worden . * Cleve , 20 . März . [ Prüfung . ] Am 16 . und 17 . März ds . Is . fand an der hiesigen Landwirtschafts schule unter dem Vorsitze des Herrn Regierungs = und Schulrats Bauer die Prüfung der Abiturienten statt . Es hatten sich 14 Schüler der Prüfung unterzogen und erhielten dieselben sämtlich das Zeugnis der Reife und hiermit zugleich die Qualifikation für den einjährig freiwilligen Militärdienst . Das Kuratorium der Schule war in der Prüfungs = Kommission durch den Bürgermeister Herrn Broekmann vertreten . — Das Sommerhalbjahr beginnt am 16 . April ds . Is . Haus = und * Gurkengeschmack . Der bittere Geschmack der Gurken entsteht meistens in Folge der Wirkung der Sonnenstrahlen auf die Frucht . So lange die Gurken im Schatten der Blätter liegen , behalten sie ihren guten Geschmack . Wenn aber die große Hitze die Blätter der art erschlafft , daß sie der Frucht keinen Schatten mehr bieten können , werden die Früchte bitter . Um das Uebel zu vermeiden , muß man für hinreichende Beschattung der Früchte durch die Blätter Sorge tragen und das Welken derseben durch gute Kultur und ausreichende Bewässerung verhindern . * Schwefeln von Getreide . Bekanntlich ist das Schwefeln , welches durch den Dampf von brennendem Schwefel geschieht , ein Mittel , um einer geringen Waare ein schöneres Ansehen zu geben und dieselbe zugleich gegen die Einflüsse der Verpilzung zu schützen . Es fand bisher besonders bei dem Hopfen vor dessen Pressung in Ballen statt und ist vom hygienischem Standpunkte keine Einwendung dagegen zu erheben . Aus einer Mitteilung der „ Chemiker = Zeitung " ersehen wir , daß die Verwendung der schwefligen Säure gegenwärtig in kolossalem Maß stabe bei dem Getreide stattfindet . Nicht weniger als 60 von 100 Proben Gerste wurden bei der chemischen Untersuchung als geschwefelt befunden . Abgesehen von der dadurch bewirkten Täuschung der Käufer wird die Keimkraft des Korns durch diese Behandlung um 10 % vermindert und eignet sich dasselbe nicht zur Aussaat . Der Schwefel in dem Getreide giebt einem silbernen oder goldenen in dasselbe gehaltenen Gegenstand eine schwärzliche Färbung und ist deshalb leicht nachzuweisen . ( Auch der Weißklee wird noch häufig geschwefelt . ) Wetterbericht . Gelsenkirchen , 24 . März 1888 . Barometerstand : 8 Uhr M . Thermometerstand : am 23 . März : 750 . Veränderlich am 23 . März : 10 R + am 24 . März : 745 . Regen o . Wind am 24 . März : 30 B + Wind : SW . Neuß , 23 . März . Weizen neuer 1 . Qual . 17,20 , 2 . Qual . 16,50 Mark ; Landroggen , neuer 1 . Qual . 12,50 , 2 . Qual . 11,70 , 3 . Qual . 00 Mark ; Wintergerste 12,50 Mark ; Sommergerste 00,00 Mark ; Buchweizen 15,00 Mark ; Hafeir 12,80 Mk . ; Aveel ( Rübsen ) 00,00 Mark ; Raps 00,00 Mark ; Kartoffeln 4,50 Mark ; alles per 100 kg ; Heu per 500 kg 36,00 Mk . ; Stroh per 500 kg 20,00 Mk . ; Rüböl per 100 kg in Partien von 100 Ctr . 50,00 Mk . ; Rüböl per 100 kg faß weise 51,50 Mark ; gereinigtes Oel per 100 kg 3 Mark höher als Rüböl ; Preßkuchen per 1000 kg 128,00 Mark ; Weizen Vorschuß 00 per 100 kg 00,00 Mark ; Kleien per 50 kg 5,20 Mark . Berlin , 23 . März . Fruchtbörse . Weizen April = Mai 165,50 , Juni = Juli 170,25 , Juli = Aug . 172,00 Mark . Gek . 0000 Centner . Roggen April = Mai 120,75 , Juni = Juli 124,50 , Juli = Aug . 126,50 Mk . Gek . 0000 Mark . Hafer , April = Mai 113,75 , Juni = Juli 118,00 Mk . Gek . 0000 Centner . Rüböl vorrätig , mit Faß 44,80 , ohne Faß 44,20 , April = Mai 44,50 , Sept . = Okt . 46,00 Mark . Gek . 000 Ctr . Spiritus versteuert vorrätig 96,10 , April = Mai 95,50 , Mai = Juni 96,50 , 70er vorrätig 29,90 , April = Mai 30,80 , Mai = Juni 31,30 , Juni = Juli 32,00 , Juli = Aug . 32,70 Mk . 50er vorrätig 48,30 , April = Mai 49,10 , Mai = Juni 49,70 , Juni = Juli 50,50 , Juli = Aug . 51,20 , Mk . Gek . 00000 Liter . Petroleum , vorrätig 25,20 , April Mai 00,00 Mk . Gek . 0000 Centr . Glasgow , 23 . März . nachmittags . Roheisen , Warrants 39s . 3 d . Liverpool , 23 . März . Baumwolle . Heutiger mut maßlicher Umsatz 10000 B . Einfuhr 1000 B . Havre , 23 . März . Kaffee . März 75 , Okt . 67½ . Elsbeth . „ Seine Augen durchbohren mich fast mit ihrem Blick . O , Gott , das ist mein Tod ! “ Albert sah erstaunt zu der zitternden Gestalt nieder . Er hatte erwartet , daß der Anblick des Bildes sie auf regen würde , aber auf eine solche Scene war er nicht vorbereitet gewesen . „ Elsbeth, “ redete er ihr freundlich zu , „ Sie müssen vor Allem Selbstbeherrschung lernen . Sie zittern ja vor Schreck an allen Gliedern ! Stehen Sie auf und sehen Sie sich das Bild an . Warum entsetzt dasselbe Sie so sehr ? “ „ Sie können mich nicht verstehen, “ antwortete sie händeringend . „ Wenn er mich nur nicht mit seinen großen Augen so ansähe ! “ „ Kommen Sie , stehen Sie auf, “ redete Albert ihr zu . „ Weshalb sollten Sie seinen Blick fürchten ? “ Er richtete sie auf und mit angstvollem Ausdruck starrte sie das Bild an . „ Mir ist es, “ sagte sie , „ als wäre er eben im Be griff , die Lippen zu öffnen , um mir Etwas zu sagen ! O , wie lebenswarm ist das Bild ! Aber spricht es nicht wie ein Vorwurf aus seinen Zügen ? “ „ Nein , ich lese nur Liebe und Güte auf seinem Ge sicht . Diesen Ausdruck sah ich wohl hunderte Male in seinen Augen, “ antwortete Albert . „ Und ich nie , nie ! “ sagte Elsbeth . „ Er war stets nur traurig und schweigsam . “ „ Der Ottokar , den ich kannte , war voller Frohsinn und Leben, “ entgegnete Albert . „ Der Ottokar , den ich kannte , hatte weder Frohsinn , noch Leben, " versetzte Elsbeth leise . „ Unsere Ansichten über ihn gehen weit , weit auseinander ! “ „ Vielleicht haben die Reisen und die Jahre ihn verändert . “ „ Es ist möglich ; doch jetzt — lassen Sie uns geben ! “ * * < space > * < space > „ Sie schien nicht sehr erfreut über Ottokar ' s Por trät, “ sprach Albert zu seiner Gattin , als er ihr erzählte , was vorgefallen war . „ Halte mich nicht für phantastisch , Nora , aber als sie so ängstlich vor dem Bilde kauerte , da kam mir unwillkürlich der Gedanke , sie müsse ein Geheimnis verbergen , ven dem selbst Ottokar Nichts habe erfahren dürfen . “ Beim Mittagsmahl war Elsbeth fast krankhaft auf geregt . „ Hat Albert Ihnen erzählt, “ fragte sie Leonore , „ wie thöricht und erschrocken ich war , als er mir Ottokar ' s Bild zeigte ? “ „ Ja, “ antwortete Jeue , „ er sprach zu mir davon . Was konnte Sie nur so sehr aufregen ? “ „ Das Bild ist so lebenswahr und die Augen schauten mich mit einem so seltsamen Blick an , als ob sie Alles verständen und mir Vorwürfe machten . “ „ Aber Sie hatten doch keine Geheimnisse vor Ottokar ? “ fragte Leonore . „ Außer Kleinigkeiten , nein . “ lautete die Antwort , „ doch, “ fuhr sie , das Thema wechselnd , hastig fort , „ wie Albert mir sagt , wird auch von ihm ein Bild gemalt , das neben dem Ottokar ' s zu hängen kommen soll ? “ „ Ja ; es war schon lange mein Lieblingswunsch , die Bilder der beiden Vettern , die einander wie Brüder ähneln , neben einander hängen zu sehen . “ Elsbeih trat näher an Leonore heran , bis ihr kokettes Morgenhäubchen deren goldenes Haar berührte , und flüsterte ihr leise zu : „ Wenn Sie meinem Rat folgen wollen , so thun Sie das nicht . Bilder von Toten und Lebenden sollten nie bei einander hängen , — das bringt dem Lebenden Unglück . “ „ Wie kann man nur so abergläubisch sein ? “ lächelte Leonore . „ Neunen Sie mich abergläubisch , wenn Sie es wollen, “ erwiderte Elsbeth , „ ich wiederhole Ihnen aber , ich würde es nicht thun ; schon öfter habe ich es erlebt , daß der Lebende , dessen Porträt mit dem eines Ver storbenen zusammen gehangen hat , im Laufe des Jahres gestorben ist . “ Bald darauf gesellte Albert sich zu den beiden Damen . Leonore saß am Klavier , Elsbeth lehnte mit einem Buch in der Hand in ' einem Sessel am Fenster und Albert zog sich einen Stuhl zu ihr heran . Elsbeth war den ganzen Tag über mißgestimmt ge wesen ; seufzend sehnte sie sich nach William Johnston ' s Besuch , denn all ihr Bemühen , mit Albert zu kokettiren , blieb erfolglos . Was nützte ihr ihr hübsches Aussehen , wenn Niemand da war , der sie bewunderte ? Ihr Gesicht hellte sich ein wenig auf , als sie Albert an ihrer Seite Platz nehmen sah . „ Haben Sie schon gehört , Elsbeth, “ sagte er , „ daß ich morgen nach der Residenz muß ? “ „ Nach der Residenz ? “ wiederholte Jeue und das Lächeln schwand von ihren Zügen . „ Ja, “ fuhr Albert fort , „ und ich dachte , es wäre Ihnen lieb , wenn ich Lady Lenstone aufsuchte und ihr zuredete , mit dem kleinen Lionel hierherzukommen ? Was meinen Sie dazn ? “ Elsbeth sah ihn , ohne etwas zu erwidern , erschrocken an , und Albert , in der Meinung , sie habe ihn nicht verstanden , wiederholte das Gesagte und schloß mit den Worten : „ Wollen Sie mir die Adresse Ihrer Schwester geben ? “ Alle Farbe wich aus Elsbeth ' s Zügen . „ Ich glaube , ich habe sie verlegt, “ stieß sie dann hervor . „ Verlegt ? Unmöglich ! “ rief Albert . „ Sie hören ja täglich von Ihrer Schwester ; — wie sollten Sie da ihre Adresse nicht wissen ? “ „ Sie ist nicht mehr in demselben Haus ; sie ist jetzt bei einer anderen Freundin zu Besuch, “ stammelte sie . „ Wie ? Wenn das Kind nicht wohl genug ist , hierher zu Ihnen zu kommen ? Das ist sonderbar ! Aber was ist Ihnen , Elsbeth ? Sie sind totenblaß geworden ? Was beunruhigt Sie ? Ich wollte ja nichts weiter , als Ihre Schwester besuchen ! “ „ Ich — ich glaube kaum , daß ihr das angenehm wäre, “ meinte Elsbeth , sich sammelnd , zögernd . „ Klara ist so — so stolz und eigentümlich ! “ „ Aber mein Besuch soll und kann ihr doch nichts Anderes sein , als ein Zeichen der Ehrerbietung — “ Mit einem leisen Schreckenszug brach er ab ; Elsbeth hatte das Bewußtsein verloren und lag ohnmächtig vor ihm da . Bei ihres Gatten Ausruf war Leonore vom Klavier aufgesprungen , und erst nach langem Bemühen Beider gelang es ihnen , die Ohnmächtige wieder ins Leben zurückzurufen . Schwer aufseufzend , schlug sie langsam die Augen auf . „ Welche Geduld Ihr mit mir habt ! “ sprach sie mit mattem Lächeln . ( Forts . . )
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"1892-02-27"
Emscher Zeitung. 1879-1904
1
ger
[ "Gelsenkirchen" ]
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2 2 □2 7 terverein chen . isch finden die abbende Stags abends ston am Februar . , Ihr . Ritglieder der lne , des evgl . 8 Jünglings eladen . Beteiligung 730 Versert . rkasse ttenscheid un delettge leseiben uit t . „ Erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn = und gesetzlichen Peiertage . Bezugspreis : Bierteljährlich 2 . , monatlich 70 Pf . ; mit illustrirtem Unterhaltungsblatt : vierteljährlich 2 M . 50 Pf . , monatlich 65 Pf . Eiarückungs gebühr : 13 Pf . die Petitzeile od . deren Raum . Druck und Verlag von Ferd . Dienst , Gelsenkirchen . Kurs = und Kreisblatt für den Kreis Gelsenkirchen . * * Früher : „ Der Reichsfreund “ Sincere et constanter . Publikations = Organ der sämtlichen Behörden des Kooises . Kreis = und lokalpolizetliche Verordnungen für den Kreis Gelsenkirchen durch die „ Emscher Zeitung “ veröffentlicht . erlangen aufgrund gesetzlicher Bestimmungen ( laut Bekannt machung Kgl . Regierung zu Arnsberg vom 19 . Juli 1835 ) rechtsverbindliche Kraft für die Kreis = Gingesessenen . Der Kreis umsaßt die Bürgermeistereien Selsenkirchen und Wattenscheid , ' e Nemter Braubauerschaft , Schalte , Ueckendorf , Wanne und Wattenscheid . Nr . 49 . Jür die Schriftleitung verantwortlich : Fritz Jonisgang , Gelsenkirchen . Blatt Gelsenkirchen , Samstag , 27 . Februar 1892 Keonuum Gbude niend bsternrhen Feruspres Anschlußt : 28 . Amt Gelleakirhn 13 . Jahrg . . . 6 . Zum 25jährigen Gedenktag der Gründung der nationalliberalen Partei . I . Am 28 . Februar 1867 hat sich die nationalliberale Fraktion des Reichstags unter dem Vorsitz des Herrn von Bennigsen konstituirt . Es traten derselben vorerst 53 Mitglieder bei , denen in den nächsten Tagen noch mehrere folgten , sodaß die Fraktion alsdann aus 71 Mit gliedern bestand . Der 28 . Februar ist damit als der eigentliche Geburtstag der Partei , wenigstens in ihrer parlamentarischen Vertretung , zu betrachten , nachdem im Lande , in Halle , in Hannover , in Mecklenburg und anderwärts schon in den vorangegangenen Monaten Parteibildungen von landschaftlich beschränktem Umfang unter dem nationalliberalen Namen stattgefunden und im preußischen Abgeordnetenhaus am 17 . November 1866 eine „ nationale Fraktion “ unter den nachherigen Führern der nationalliberalen Partei , ( Hammacher , Lasker , Twesten , v . Unruh u . . ) sich gebildet hatte . Von den 71 Mitgliedern , welche anfangs die nationalliberale Fraktion des Norddeutschen konstituirenden Reichstags bildeten , ist dermalen nur noch der Abg . v . Bennigsen parlamentarisch thätig , mit kurzer Unterbrechung andauernd seit jener Zeit . Die nationalliberale Partei kann sich rühmen , von allen heute bestehenden die älteste zu sein . Am 12 . Juli 1867 vereinbarte die nationale Partei ihr erstes Programm . Dasselbe rechtfertigte die Anteilnahme der Partei an dem Verfassungs = und Einigungswerk , erwähnte die in den neuen Landesteilen Preußens zu befriedigenden Bedürfnisse und die befreienden Aufgaben der Bundesgesetzgebung auf allen Gebieten . In dem am 31 . August 1867 gewählten ersten ordentlichen Nord deutschen Reichstag zählte die nationalliberale Fraktion 85 Mitglieder , wozu durch die Zollparlamentswahlen von 1868 eine größere Anzahl von Süddeutschen hinzutraten . Die Reichstagswahlen von 1871 ergaben für die Partei 150 , 1874 : 151 , 1877 : 126 , 1878 : 97 , 1881 : 45 , 1884 : 50 , 1887 : 98 , 1890 ; 41 Mitglieder . Der numerische Rückgang der parlamentarischen Vertretung war namentlich durch die am 30 . August 1880 voll zogene Absplitterung der „ Sezessionisten " veranlaßt , welche das liberale und besonders das freihändlerische Prinzip infolge der um jene Zeit eingetretenen schutz zöllnerischen Richtung unserer Zollpolitik schärfer betonen zu müssen glaubten . Die Anregung zu einer neuen Reorganisation und einem frischen Aufschwung der Partei ging dann von dem am 29 . Mai 1891 in Berlin ab gehaltenen Parteitag aus , welcher u . A . die Bereitwillig keit zur Unterstützung der Sozialreform und die Aus scheidung der Fragen der Zoll = und Handelspolitik von dem Parteiprogramm aussprach . Die von süddeutschen Führern der Partei ausgehende Heidelberger Erklärung vom 23 . März 1884 , welche der Berliner Parteitag vom 18 . Mai 1884 guthieß , führte die Reorganisation und Befestigung der Partei weiter , ebenso wie zahlreiche in den nächsten Jahren nachfolgende große Partei = Ver sammlungen und = Kundgebungen der verschiedensten Art . Die Thatsache , daß trotz der gegenwärtigen , verhältnis mäßig geringen Vertreterzahl im Reichstag die national liberale Partei noch bei den jüngsten Reichstagswahlen 1177807 Stimmen aufbrachte und nur vom Zentrum und den Sozialdemokraten um ein weniges übertroffen wurde , beweist , daß die Partei auch heute noch den breitesten Boden im Volke einnimmt . Im preußischen Abgeordnetenhaus und in anderen deutschen Landes vertretungen hat sie sich noch beständiger auf einer aus schlaggebenden Höhe erhalten . ( Schluß folgt . ) Deutsches Reich . * Berlin , 25 . Februar . — Zur Rede des Kaisers bemerkt der Kaiser Wilhelm hat auf dem Festmahl des branden burgischen Provinziallandtages eine Ansprache gehalten , die unmittelbar darauf auch im „ Reichsanzeiger " ver öffentlicht worden ist . Auch aus dieser bedeutungsvollen Kundgebung des Kaisers spricht die feste Ueberzeugung , überall nur das Beste anzustreben , und ein tiefes Bewußtsein der großen Verantwortlichkeit vor Gott und dem eigenen Gewissen . Mit nachdrücklichen Worten wendet sich Kaiser Wilhelm gegen Diejenigen , die an Allem , was seitens der Regierung geschieht , herum nörgeln , gegen Die , die unsere Zustände als elend und jammervoll hinstellen , gegen die systematischen Volks verhetzer . Es wird an einer weitergehenden Ausbeutung der Rede des Kaisers auch diesmal von gewissen Seiten nicht fehlen , wo man zur Zeit meint , für sich allein Anspruch auf Mitwirkung bei der Gestaltung der Ver hältnisse in unserm Vaterlande erheben zu dürfen und wo man die freie Aeußerung jeder abweichenden Meinung am liebsten ganz unterdrücken möchte . Wir aber sehen in den Worten Kaiser Wilhelms eine Auf forderung an Alle , die in patriotischer Gesinnung ehrlich und gewissenhaft mitarbeiten wollen , um Reich und Staat zu festigen und auf dem Wege gedeihlicher Ent wickelung weiter zu führen . Man darf hierzu in erster Linie diejenigen Parteien rechnen , die seit einem Viertel jahrhundert treu an der Seite der Regierung gestanden haben und deren Verdienst um die Gründung und den Ausbau unseres Reiches Niemand schmälern wird . Sie werden sich nie dazu verstehen , das schöne und große Werk , welches wahrlich nicht in letzter Linie eine Frucht ihrer oft recht opfervollen Mitarbeit gewesen ist , im Stiche zu lassen , sondern sie werden es , wie bisher , so auch in Zukunft als heilige Gewissenspflicht ansehen , ihre Kräfte , ihre Ueberzeugung , ihre Erfahrung selbst los in den Dienst des Vaterlandes zu stellen . Wenn sie dabei in die Lage kommen , einer Wendung der Regierungspolitik nicht zustimmen zu können — wie dies allen Parteien häufig widerfahren ist : man denke nur an den vorjährigen lebhaften Widerspruch der Konser vativen gegen die Landgemeindeordnung — , so wird sie das ebenso wenig zu mißmutigem Abwenden bewegen , wie darin ein Anlaß liegen darf , an ihrer patriotischen Hingebung und Gesinnung zu deuteln . — Zu dem selben Gegenstande schreibt die „ M . . “ : Die Rede , die der Kaiser beim Festmahl des branden burgischen Provinziallandtages gehalten hat , ist heute Abend bereits im „ Reichsanzeiger “ veröffentlicht worden , dessen Erscheinen aus diesem Grunde um eine Stunde verzögert ward . Erhellt schon daraus die hohe Be deutung , die dem raschen Bekanntwerden des authen tischen Wortlauts beigelegt wird , so wird diese noch mehr klargestellt durch den Inhalt der Rede , die in weit schärferer Weise denn bei früheren Gelegenheiten die Angrifie auf den neuen Kurs zurückweist . Die Aus drücke „ Nörgeler " und „ Nörgeleien " lassen keinen Zweifel darüber , daß der sachlichen Kritik nicht das Feld verschränkt , sondern nur die tendenziösen Angriffe zurückgewiesen werden sollen , die ihre Aufgabe in der Erregung von Beunruhigung und Unzufriedenheit suchen , um damit zugleich das Mißtrauen gegen den neuen Kurs zu erhöhen . Freilich wird auch so die Aus beutung der Kaiserworte zu parteipolitischen Zwecken im Hinblick auf die schwebenden Streitfragen kaum ver mieden werden können . — Viel beachtet wird ein für die Erörterung des Volksschulgesetzes sehr interessanter Hinweis in der „ Nat . = Ztg . “ , daß das Prinzip konfessioneller Trennung weder in den Kadettenschulen noch in dem großen Potsdamer Militärwaisenhaus Anwendung finde . Die Kadettenschulen gehören freilich zu den höheren Lehr anstalten , aber der Angriff auf diese im Sinne der im Volksschulgesetzentwurf niedergelegten Prinzipien kann konsequenter Weise nicht ausbleiben , sobald der Entwurf Gesetz geworden . „ Voraussichtlich wird der Kampf — so heißt es in der Zuschrift an das genannte Blatt — wenn er nicht , wie wir fast vermuten , schon in der Stille begonnen hat , bei dem Potsdamer großen Waisen hause anheben , welchem der Charakter einer Volksschule gar nicht abzusprechen ist , und man wird die Kinder darin so unterbringen wollen , daß sie in getrennten Räumen nach der Konfession zusammengelegt werden und ebenso in getrennten Räumen von Lehrern ausschließlich ihrer Konfession Unterricht erhalten ; auch auf den Spiel plätzen dürften sie daun auseinander gehalten werden , was sich ganz von selbst machen wird . “ Wer A gesagt hat , muß auch B sagen , und gerade die unausbleiblichen Wirkungen und Folgen jener konfessionellen Scheidung unseres Volkes , welche die Schulvorlage anbahnt , erfüllen die weitesten Kreise mit täglich wachsenden Bedenken . — Die nationalliberale Fraktion des Abgeordneten hauses hat ihren Vorstand gewählt . Derselbe besteht aus den Herren v . Benda , Dr . v . Cuny , Dr . Enneccerus , v . Eynern , Francke , Dr . v . Gneist , Dr . Hammacher , Hobrecht , Holtermann , Seyffard . Vorsitzender ist Herr Hobrecht , Stellvertreter Herr v . Benda . — Auch die Wahlkommission der nationalliberalen Fraktion ( zur Vorbereitung von Kommissions = und anderen Wahlen ) ist neugewählt ; sie besteht aus den Herren Holtermann , Knebel , Dr . Oetker , Ottens , v . Schenkendorff , Seyffardt , Schmieding , Tannen . Vorsitzender sist Herr Seyffardt . — In konservativen und klerikalen Blättern wird eine Auslassung des nationalliberalen Abgeordneten Bork über seine Stellung zu dem Schulgesetze weidlich aus gebeutet . Ganz abgesehen davon , daß die Meldung noch der weiteren Aufklärung bedarf , ist es ganz klar , daß durch die Auslassung eines einzelnen Abgeordneten die Stellung der Gesamtpartei zu der Schulvorlage , wie sie in den Reden der Abgg . Enneccerus , Hobrecht , Friedberg und v . Eynern niedergelegt ist , in keiner Weise berührt werden kann , was ja auch durch das Verhalten der nationalliberalen Mitglieder der Schulkommission noch zum Ueberfluß bestätigt worden ist . Freilich müßte auch so die Absonderung eines Abgeordneten in einer so schwerwiegenden Frage noch bedauerlich erscheinen ; indessen die „ Kreuz = Ztg . “ thäte besser , sich um die Vorgänge in ihrer eigenen Partei zu kümmern , anstatt sich an der nationalliberalen Partei zu reiben . — Abg . Bork ( Biedenkopf ) , Landgerichtsrat in Marburg hatte abgelehnt , eine gegen das Volks schulgesetz aus seinem Wahlkreise gerichtete Eingabe zu unterstützen , weil er mit der Vorlage , einige kleine Abänderungen ausgenommen , vollkommen einverstanden sei und , wie es in dem Ablehnungsschreiben heißt , wünscht , daß sie zum Heil des Vaterlandes zur Einführung gelangen möge . — Der Austritt aus der nationalliberalen Partei war die selbstverständliche Konse quenz dieser in einer prinzipiell hochwichtigen politischen Angelegenheit abweichenden Haltung . — Das in Abgeordnetenkreisen verbreitete Gerücht , wonach das noch dieser Landtagstagung vorzulegende Welfenfonds = Gesetz die Zinsen der beschlagnahmten 16 Millionen Thaler dem Herzog von Cumberland gegen entsprechende Zusicherungen wieder zuwenden wolle , wird jetzt als jeder Begründung entbehrend bezeichnet . — Der Antrag Preußens über den Gesetzentwurf wegen Abänderung von Bestimmungen des Strafgesetz buches , des Gerichts = Verfassungsgesetzes und des Gesetzes über die unter Ausschluß der Oeffentlichkeit stattfindenden Gerichtsverhandlungen wird noch heute vom Bundesrat an den Reichstag gelangen und zu den Gegenständen gehören , die in der jetzigen Tagung des Reichstags zur Verabschiedung gelangen werden . Es betrifft diese Angelegenheit die Abstellungen verschiedener Unzuträglichkeiten , die sich namentlich in dem vielgenannten Prozeß Heinze geltend gemacht hatten und deren Aenderung an allerhöchster Stelle als ein dringendes Bedürfnis anerkannt worden ist . Ein Antrag Braunschweigs , der sich auf die strafrechtliche Verfolgung unzüchtiger Schriften 2c . bezieht , dürfte gemeinsam mit dieser An gelegenheit seine Erledigung finden . — Die Ausschreitungen der Arbeitslosen er folgten am Nachmittage in größerem Umfange . Rote Fahnen tauchten auf . Abends sammeln sich wieder Massen und ziehen nach dem Alexanderplatz . — Der „ K . . “ schreibt ein Berliner Korrespondent : Heute Abend um 10 Uhr habe ich die Arbeiterviertel im Osten der Stadt besucht . Ueberall herrschte eine lebhafte Aufregung . An den Straßenecken hatten sich große Gruppen angesammelt . Die Polizei war massenhaft auf geboten und vertrieb , so in der Krautsstraße , die Mengen . Wiederholt bekam ich auf meine Frage , „ was los sei “ , die Antwort : „ der Hungerkrach “ . In der Frankfurter Straße und der Andreasstraße war eine Anzahl Fenster scheiben zertrümmert worden . Die Ruhe ist überall wieder hergestellt . Am tollsten scheinen die Ruhestörer das Schanklokal von Leitz , Weißenburger Straße 70 , zugerichtet zu haben . Es heißt , der Wirt habe die Vorüberziehenden gereizt . — In Belgien scheint eine Ministerkrise im Anzuge zu sein . Der Ministerpräsident Beernaert hat erklärt , der Rücktritt des Kabinets sei unvermeidlich , wenn die Rechte den Widerstand gegen das Referendum fortsetze . Die Hofkreise erklären ebenfalls die Entlassung des Ministeriums für wahrscheinlich und drohen ein Kampfministerium Nothomb an , um dem allgemeinen Wahlrecht , dem Referendum und der allgemeinen Wehr pflicht bei den Wahlen die Mehrheit zu verschaffen . — Auch Luxemburg hat seine Ministerkrise . Der Minister der öffentlichen Arbeiten , Thorn , will zurücktreten . * Göttingen , 25 . Febr . Auch die Professoren der hiesigen Universität haben eine Petition an das Abgeordnetenhaus gegen den Volksschulgesetzentwurf ge sandt , unterschrieben von 72 Universitätslehrern , national liberalen , freisinnigen wie konservativen . * Stettin , 25 . Febr . Auf Grund des neuen Steuergesetzes ( Selbsteinschätzung ) wird sich in der Stadt Getrennte Sterne . Roman aus der Gesellschaft von H . Weldemar . ( Nachdruck verboten . ) „ Ach , ich wußte es ja , ich wußte es ! “ so jubelte Marianne förmlich auf . „ Nun habe ich Sie noch einmal so lieb , Herr Rittmeister ! “ „ Sehr schmeichelhaft , Marianne . Wollen Sie mir aber nicht erklären , was Sie mit dem Opfer meinten ? “ „ Ja so ! “ Und ihr Gesicht nahm einen unbezeichen bar wichtigen Ausdruck an . Haben Sie das wirklich nicht verstanden ? Sind doch sonst nicht so schwer von Begriff . Nun , ich glaubte nur , bemerkt zu haben , daß auch Juanita , die doch wahrhaftig endlich ein wahres Glück verdient hat , von dem Gerücht irgendwie Kenntnis bekommen hat und nun ein zweitesmal — “ „ Marianne ! “ schrie Dony , mit furchtbarer Deutlichkeit hre Andeutungen verstehend . „ O , ich danke Ihnen , banke Ihnen tausendmal ! Jetzt endlich weiß ich , was wischen ihr und mir gestanden hat , und heute noch , in ler nächsten Stunde , soll ' s entschieden werden ! “ Ein silberhelles Lachen tönte von ihren Lippen . „ Endlich kommen Sie zu der Ueberzeugung ! Viel Blück , Herr Rittmeister ! “ „ Wohin , Marianne ? “ rief Dony der rasch auf einem Seitenweg Davoneilenden nach . „ Meine Mission ist erfüllt , — ich muß nach Hause ! “ lang es zurück und sie eilte weiter . „ Welch großherziges Geschöpf ! “ flüsterte Dony in heißer Aufwallung und blieb stehen , um ihr so lange lachzuschauen , als er ihr helles Gewand erspähen konnte . Marianne ' s Worte gaben ihm zu denken , doch sie Ifüllten auch sein Herz mit Wonne und Entzücken . und jetzt konnte er nicht begreifen , daß er so lange eezögert , sich so lange nicht schon seines Glückes versichert hatte . Er schwang sich auf sein Pferd und legte den kurzen Weg nach dem Bünshofe im Galopp zurück , doch seiner Ungeduld sollten hemmende Zügel angelegt werden . Wie oft im Leben , wenn wir in Gedanken schon am Ziele unserer Wünsche und Gedanken stehen , tritt ein völlig unerwartetes Etwas in unsern Weg und stellt sich hindernd zwischen uns und unser Glück , wenigstens das , was wir dafür halten . Unser Glück ! Glück läßt sich nicht erzwingen , so viel auch die Menschen darauf Jagd machen ; es muß uns in den Schooß fallen als das , was es ist : ein Geschenk des Himmels . Unser Glück ! Wie oft ist es ein Selbsttrug , ein leerer Wahn , dessen Hohlheit wir erst erkennen , wenn es zu spät ist . . . . Glück gleicht oft dem schleichenden Verhängnis . Die Stunde , welche Dony heute nach dem Bünshofe führte , sollte von schwerwiegendster Entscheidung sein , — von schwerwiegendster Entscheidung für sein Leben . . . In der Stille , welche auf dem Bünshof herrschte , weckte der Hufschlag von Dony ' s Pferd ein scharfes Echo und damit die Aufmerksamkeit seiner Bewohner . Kein anderer eilte zu seinem Empfang herbei als der Haus herr seibst . Graf Bünau , der unter das Portal trat und sehr erregt schien , nötigte den Rittmeister in den Salon , wo auch die Gräfin und Adrienne anwesend waren . Erstere verbarg die Thränen nicht , die an ihren Wangen nieder rollten , während letztere , ernst und lieblich , wie in der letzten Zeit immer , neben dem Sessel der Mutter stand und mit unendlicher Zärtlichkeit deren kleine Hand streichelte . „ Sie kommen wie gerufen , Dony , um diesen Quer kopf da zurechtzusetzen ! “ rief der Graf , auf seine Tochter deutend . „ Ewald, " begann Adrienne , sich ihm nähernd , der fragend zu ihr niedersah . „ Sie waren mir immer ein treuer Freund , so lange ich denken kann ; versuchen Sie auch jetzt , es zu sein , indem Sie den Eltern meinen Entschluß in anderem Lichte zeigen , als Sie denselben ansehen . Sie athmete tief auf und ihr Gesicht ver klärte sich . Ich will mich dem Dienste der Menschheit widmen , will Krankenpflegerin werden . In den furchtbaren Stunden , die ich an Jua ' s Lager verbrachte , ist mir diese Er kenntnis gekommen . In strenger Pflichterfüllung nur meinen Mitmenschen und ihren Leiden mich widmend , will ich mein Leben verbringen . — Hier braucht mich niemand . Georg bringt den Eltern eine Tochter , die ihnen teuer ist . Jua lebt im Waldhaus , oder , wenn sie ihrem Glücke folgt , in der Refidenz . Ich komme mir so überflüssig vor , und deshalb , liebe Eltern , laßt mich meinem Herzen folgen , macht auch mich glücklich und ver sagt mir Eure Einwilligung nicht ! “ Bei den letzten Worten war sie vor der Gräfin nieder gekniet , erfaßte deren Hände und sah bittend , flehend zu beiden empor . „ Ist das nicht Wahnwitz , Ewald ? “ rief der alte Herr . „ Ich soll mein Kind , meine einzige Tochter , diesen dornenvollen Pfad gehen lassen , an dem sie sich blutig ritzt ? Ich soll sie , die auch für ein Glück ge schaffen ist , diesem den Rücken kehren und sich in Ent sagung üben lassen ? Ich kann das nicht ! “ Dony sah sich in eine recht schwierige Situation versetzt . Wie eine harte Prüfung seiner selbst erschien sie ihm . „ Herr Graf , Frau Gräfin, “ sprach er mit der ihm eigenen Würde , „ ich kann Adrienne meine Bewunderung nicht versagen und muß zugestehen , daß ich niemals geglaubt hätte , meine holde Jugendgefährtin würde sich als Aufgabe ihres Lebens einem solch ernsten Beruf wählen . Aber ich muß offen sagen : ich sehe keinen Grund der Verzweiflung in dieser Wahl . Nur , wer den innersten Drang dazu fühlt , wird freiwillig in den Dienst der Menschheit sich stellen ; nur wer sich dazu berufen fühlt , wer ohne Klagen jegliches glaubt ertragen zu können , wird mit solcher Freudigkeit dies Kreuz auf sich nehmen . Erfüllen Sie Adrienne ihren heißen Wunsch , aber , so möchte ich ihnen raten , legen Sie ihr zu Ihrer eigenen Beruhigung ein Probejahr auf . Nach dieser Zeit , welche ihr Gelegenheit geben wird , ihre Ausdauer und Geduld zu zeigen , werden Sie imstande sein , definitiv zu entscheiden ! “ Adrienne streckte ihm die Hände entgegen . „ O , Ewald , ich danke Ihnen , ich wußte es ja , daß Sie mich verstehen und nicht annehmen würden , eine Laune nur habe diesen Entschluß mir diktiert . “ „ Eine Laune , Adrienne ? " versetzte Dony ernst . „ Ein Mädchen wird nur aus tiefinnerster Ueberzeugung einen derartigen Beruf ergreifen , nie aus Laune . “ „ Oder aus gekränktem Stolz ! “ grollte der Graf , während seine Gemahlin leise vor sich hin weinte . Mit schmerzlichem Ausdruck sah Adrienne auf den Vater . „ Das ist nicht Dein Ernst , Papa , denn Ihr alle wißt oder könnt es wissen , was diesen Entschluß in mir zur Reife kommen ließ . “ Wenn etwas , so war diese Wendung dem alten Herrn die unangenehmste und polternd stieß er aus : „ Es ist Wahnsinn , sage ich noch einmal , und von Ihnen , Ewald , hätte ich am allerwenigsten erwartet , daß Sie dem eigensinnigen Mädchen zustimmen . Dony verbeugte sich gemessen . „ Ich sagte Ihnen einzig meine Meinung , die Sie angerufen haben , Herr Graf, “ sprach er . Der alte Herr stürmte durch das Zimmer , als glühe der Boden unter seinen Füßen . „ Ja , ja , mit Euch jungen Leuten ist nicht gut zu reden heutzutage, “ grollte er . „ Früher da hieß es : So ist ’ s und so bleibt ' s und damit punktum ! Danach hatte sich jeder zu richten . “ ( Fortsetzung folgt . )
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"1892-02-27"
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Stettin der Steuerertrag nach den bisherigen Schätzungen um etwa 60 pCt . erhöhen . * Danzig , 25 . Febr . Der Provinzallandtag beschloß heute , die durch die strafbaren Handlungen Wehrs von der Hülfskasse verlorenen 116,084 Mark niederzuschlagen , sie sollen aus dem Reservefonds und dem Jahresüberschuß gedeckt werden . Ferner beschloß der Provinziallandtag , die Mittel für die Gewerbe kammer nicht zu bewilligen . Der Regierungskommissar erklärte , er habe kein Interesse , für die Bewilligung ein zutreten . * Leipzig , 25 . Febr . Das Reichsgericht erkannte in Sachen der von dem Reichstagsabgeordneten Schmidt eingelegten Revision , daß das strafrechtliche Verfahren gegen Schmidt als zur Zeit unzulässig einzustellen sei , da die Immunität der Abgeordneten bei allen Ver tagungen , gleichviel , ob dieselben auf kurze oder lange Zeit bemessen werden , Geltung habe ; das Urteil bezüglich des Mitangeklagten Hardorf wurde aufgehoben und an die Vorinstanz zurückverwiesen , weil die Aufforderung zu einer einzigen konkreten Handlung nicht als Aufforderung zum Ungehorsam gegen das Gesetz anzusehen sei ; die Revision des Mitangeklagten Lemmermann wurde ver worfen . Luxemburg . * Luxewburg , 14 . Febr . Die Kammer hat gestern einstimmig beschlossen , die Witwen = und Waisen pensionen sofort um mindestens 20 pCt . zu erhöhen . Die Regierung erklärte sich damit einverstanden . Darnach wurde der Antrag eingebracht , die Hälfte der bei Immobilien = Verkäufen zu entrchtenden 4prozentigen Ein registrirungsgebühren den Gemeinden nach Maßgabe der Höhe ihrer Auflagen zu überweisen . Oesterreich = Ungarn . * Wien , 25 . Febr . Der Bürgermeister gab zur Verteilung an die arbeitslose Bevölkerung einiger zu gewachsener Bezirke 6000 Fl . her . * Wien , 28 . Febr . Die herzegowinischen Flüchtlinge gedenken aus Montenegro in ihre Heimat zurückzukehren , da ihnen die vom Fürsten gemachten Versprechungen nicht gehalten wurden , ihrem Führer Kowrowic und andern wurde die Unterstützung entzogen . Die Hungersnot in Montenegro steigert sich ; im Januar wanderten 6600 Menschen nach der Türkei aus . * Wien , 25 . Februar . Die jungczechischen „ Narodut Listy “ , die sonst mit ihrer Gleichgültigkeit gegen religiöse Fragen liebäugeln , greifen heute auf das Heftigste den Erzbischof Gruscha an , weil er den czechischen Gottesdienst in den Wiener Kirchen verweigert hat . Mit deutscher Peitsche habe der Kardinal die Frauen der Czechen von der Kirchenpforte verjagt . Italien . * Rom , 25 . Febr . Die Regierung beschloß , den Ausfuhrzoll auf Seide aufzuheben . Frankreich . * Paris , 25 . Febr . Die demokratische Linke des Senats beschloß eine Resolution , in welcher erklärt wird , die französische Republik könne keinerlei auswärtige Intervention in die innere Politik zulassen ; demzufolge spreche die demokratische Linke den Wunsch aus , die gegenwärtige Kabinetskrise möge im Sinne eines Triumphes des weltlichen Geistes gegen die Uebergriffe des Klerikalismus gelöst werden . Rußland . * Petersburg , 25 . Febr . Die Angelegenheit wegen Lieferung schlechten Mehles für die Petersburger Munizipalität ist gestern damit abgeschlossen worden , daß die Stadtverordneten ein Tadelsvotum gegen zwei Stadträte beschlossen . Ein Verweisung der betr . Stadträte vor Gericht ist jedoch nicht erfolgt , da die Mitglieder des Stadtrats das für schlechtes Mehl verausgabte Geld ersetzt haben . Der betreffende Mehl lieferant befindet sich noch in Untersuchung . Aus dem Kreise . * Selsenkirchen , 27 . Februar . — [ In der gestrigen Stadtverordneten sitzung ] , welche von Herrn Bürgermeister Vattmann geleitet wurde , standen 4 Punkte auf der Tagesordnung . Der Verwaltungsbericht ( Punkt 1 ) ist jedem Mitglied in Druck zugestellt und wird für erledigt erklärt . Punkt 2 betrifft Feststellung des Stadtkassen = Etats pro 1892/93 . Der Vorsitzende schlägt Generaldiskussion vor , dieselbe wird jedoch nicht beliebt . Man tritt sogleich in die Spezialdiskussion ein . Die Positionen sind nach drei jährigem Durchschnitt angenommen . Die Gesamteinnahme pro 1892/93 beträgt 398000 Mk . Die Schul = Unter haltungskosten sind erheblich gestiegen , ebenso die Armen pflegekosten und die Straßenbeleuchtung . Was letztere au belangt , schlägt der Vorsitzende vor , die 1000 Mk . an das Wasserwerk für das nördl . westf . Kohlenrevier ab zusetzen . Wird genehmigt . Bei Titel „ Aufwand für öffentliche Sicherheit “ erinnert der Vorsitzende daran , daß die Anstellung von weiteren 6 Schutzleuten nur vorbehaltlich genehmigt sei . Die Ausgabe balanzirt mit 398000 Mk . Der Spezialetat für das Schlachthaus ist auf 23000 Mk . in Einnahme und Ausgabe festgesetzt , der Wasserwerks etat mit 71 800 Mk . Von mehreren Stadtverordneten wird gewünscht , daß das Wassergeld vierteljährlich von einem Boten erhoben werde . Der Vorsitzende hält den Vorschlag für unpraktisch und kostspielig . Stadtverordneter Niewöhner verliest ein Schreiben des Herrn Landes hauptmanns Overweg , betr . Beiträge der Stadt und angestellten Beamten zur Provinzial = Witwen = und Waisen versorgung ( Titel VI , pos . 19 und 20 ) . Der Beitrag stellt sich jetzt auf je 1½ % , in Summa Mk . 498,22 . Stadt . Niewöhner ist für Herabsetzung auf 1 % für die Beamten , ebenso der stellvertretende Vorsitzende Herbert . Man beschließt , sämtliche Beiträge auf die Stadtkasse zu übernehmen . Stadtv . Stallmann beantragt zu Titel 12 , pos 19 ( Unterstützung der Feuerwehr ) , die Unterstützung auf 500 Mk . zu erhöhen . Wird abgelehnt . Punkt 3 betrifft Beschaffung eines neuen Dampfkessels für das Schlachthaus . Der Dampfkessel des Schlacht haus ist defekt und muß durch einen neuen ersetzt werden . Es wird ein Kredit von 1050 Mk . dafür angefordert . Wird angenommen . Punkt 4 betrifft Erlaß eines neuen Regulativs betr . die von öffentlichen Tanzlustbarkeiten rc . an die Armen kasse zu entrichtenden Abgaben , nebst Tarif . Der Beig . Breidenbach hat eine diesbezügliche Vorlage unter breitet ; es gilt zunächst den Auswüchsen der Vergügungs sucht vorzubeugen , aber auch Gründe wirtschaftlicher Art sprechen für eine Erhöhung , ferner Gründe der Gerechtigkeit . Redner wendet sich namentlich gegen die Orchestrions , wie denn solche Musik überhaupt nur dazu beitrage , gerade geringere Leute zu vielem Trinken zu verleiten . ( Die Vorlage beantragt , das Spielen der Orchestrions im Winter bis 8 , im Sommer bis 10 Uhr mit 6 Mk . täglich , für spätere Stunden mit 10 Mk . täglich zu besteuern . Besteuert sollen ferner werden Tanzlustbarkeiten bis 11 Uhr mit 10 — 15 Mk . , für später mit 20 Mk . , Konzerte im Winter bis 8 , im Sommer bis 10 Uhr mit 6 , für später mit 10 Mk . , Tingeltangel und Theater in Schanklokalen bis 11 Uhr mit 15 , länger mit 30 Mk . , Kunstreiter mit Eintrittsgeld bis 1 Mk . mit 10 , bis 3 Mk . mit 20 , noch mehr mit 30 Mk . , Klaviervorträge 2c . , Orchestrion , Karussel , Rutschbahn 2c . 10 Mk . , Schießbude , Würfelbude 10 Mk . , Schaustellungen von Mißgeburten und alle das ästhetische Gefühl verletzende Schaustellungen 30 Mk . , alle sonstigen Lustbarkeiten ( Wachsfiguren , Riesen damen 2c . ) 10 Mk . Das Regulativ soll am 1 . April in Kraft treten . ) Stadtv . C . Schauerte will am alten Statut von 1879 festgehalten wissen ; andernfalls sollte man die Ochestrions denn doch geringer besteuern . Um einen Vergleich mit dem alten Statut anstellen zu können , soll dieses den Stadtverordneten noch eingehändigt werden . Einer generellen Abänderung desselben wird übrigens heute schon zugestimmt , wie es auch die betr . Kommission gethan hat . Wird genehmigt . Endlich wird beantragt , der Firma Kremer u . Breiden bach = Essen die Pflasterung für nächstes Jahr mit 44000 Mk . zu überlassen . Nach längerer Erörterung über strengere Beaufsichtigung der Pflasterarbeiten wird beschlossen , Herrn Pflastermeister Brück dahier die Arbeiten zu vergeben , falls derselbe sich zu dem gleichen Gebot wie obige Firma verstehe . — [ Diskussionsabend . ] Heute Abend 8 Uhr hat der Evangelische Arbeiterverein einen Diskussions abend , zu welchem auch die Mitglieder des evanzel . Bürgervereins und Jünglingvereins eingeladen sind . — [ Evangelischer Kirchenchor . ] Wir machen wiederholt auf das am Sonntag Abend 6 Uhr im Vereinshause stattfindende Konzert des Evangelischen Kirchenchors aufmerksam . Der Verein hat sich durch seine gediegenen Leistungen schon wiederholt hervorgethan und wird unzweifelhaft auch diesmal unter seiner tüchtigen und rührigen Leitung alle Gesangesfreunde erfreuen . Da das Konzert ferner in den Dienst einer guten Sache ( zum Besten des Unterstützungsvereins ) gestellt ist , wünschen wir der Veranstaltung eine recht rege Teilnahme . — [ Gegen einen etwaigen Strike . ] In der neuesten Nummer der „ Bergarbeiter = Zeitung " heißt es am Schlusse eines gegen einen etwaigen Strike der deutschen Bergleute gerichteten Artikels : „ Darum mahnen wir : Deutsche Bergleute , hütet Euch vor falschen Freunden deutsche Bergleute , vermeidet die Strikes ! “ — [ Das Original Kölner Hänneschen = Theater ] des auch hierorts längst wohlbekannten Herrn Millowitsch eröffnet mit nächstem Sonntag eine Reihe von Vorstellungen im Germaniasaale . Nachmittags 5 Uhr kommt das Zaubermärchen „ Die Teufelsmühle " , abends 8 Uhr die Zauberposse „ Der Freischütz " , beide großartige Ausstattungsstücke , unter Mitwirkung der Bochumer Stadtkapelle , zur Aufführung . — [ Ein Preis = Maskenball, ] veranstaltet von dem hiesigen Frauen = und Mädchen = Krankenkassen Verein , findet nächsten Sonntag Abend 7 Uhr im Saale des Herrn Mues ( Neustadt ) statt . — [ Diebstähle . ] Ein Markttagsdieb wurde gestern in der Person eines 13jährigen Knaben abgefaßt . Der selbe , schon früher auf Diebereien betroffen , hatte einer Frau die gefüllte Börse entwendet . — Aus einem Magazin in der Klosterstraße wurden vergangene Nacht an 40 Kalbfelle gestohlen . [ Richtigstellung . ] Die von Eving den 24 . Febr . datirte Nachricht , die Zeche Minister Stein suche gegenwärtig tüchtige Hauer und Schachthauer , wird uns von zuständiger Seite als unrichtig bezeichnet . — [ Der Konsum = Verein rheinisch = west fälischer Bergleute ) bestand am Schlusse des Jahres 1891 aus 2092 Mitgliedern . Am Anfange des Jahres waren es deren 12 . Durch Tod , Aufkündigung u . s . w . schieden 23 Mitglieder aus . * Bulmke , 27 . Febr . [ Preis = Maskenball . ] Der hiesige Gesangverein „ Concordia “ veranstaltet auf heute Abend einen großen Preis = Maskenball im Saale der Witwe Stommel , auf welchem zehn wertvolle Preise , besonders an Charakter = Masken , zur Verteilung gelangen werden . * Hülen , 26 . Febr . [ Fasching . ] Im Rau ' schen Saal zu Hüllen versammelte sich zum fröhlichen Karnevals scherz gestern Abend eine auserlesene Gesellschaft und verlief das Fest in echt närrischer Stimmung und zur Zufriedenheit aller Anwesenden . Die E . Wolf ' sche Konzert = Kapelle hatte die herrliche und anmutende Musik gestellt . Das Programm , ausgestattet mit höchst ergötz lichen Piecen , brachte bald die fröhlichste Stimmung hervor ; wir erwähnen nur „ Die Musikprobe auf dem Lande " , „ Ein Ständchen dem Alten ! " worunter der Kapellmeister zu verstehen war , dem seine eigene Kapelle zum Namensfeste ein Ständchen bringen wollte u . s . w . u . s . w . Daß bei diesen höchst originellen Nummern , welche mit viel Geschick und Anmut vorgetragen wurden , der donnernde Applaus nicht ausblieb , war selbstverständlich . Nach Beendigung des Konzertes blieb , angeregt durch die herrliche Ballmusik die Stimmung dieselbe und wohl jeder Besucher sagte sich beim „ frühen " Nachhausegehen : „ Der heutige Tag war ein Triumphtag des Karnevals . “ * Ueckendorf , 27 . Febr . [ Vortrag . ] Morgen Nachmittag wird Herr Pfarrer Voswinckel von Gelsen kirchen nach der außerordentlichen Generalversammlung des hiesigen Evangelischen Arbeitervereins einen Vortrag im Vereinslokale ( Wirt Stalberg ) halten . * Herne , 25 . Febr . [ Bekanntmachung . ] Unser Amtmann Herr Schäfer erläßt betreffs anonymer Denunziationen folgende zeitgemäße Bekanntmachung : „ Neuerdings laufen bei mir wieder zahlreiche Briefe ohne Unterschrift ein , welche vielfach bezwecken , die Polizei auf diese oder jene Persönlichkeit aufmerksam zu machen und den betreffenden Persönlichkeiten Verlegenheiten zu bereiten . Den unbekannten Absendern diene hierdurch zur Nachricht , daß derartige Briefe in den Papierkorb wandern . “ Westfalen , Rheinland , Hessen = Nassau2c . * Bochum , 25 . Febr . [ Repräsentation der hiesigen evangelischen Gemeinde . ] Gestern fand die Ergänzungswahl zur Repräsentation der hiesigen evangelischen Gemeinde statt . An Stelle des verstorbenen Herrn Oberbürgermeisters Bollmann wurde Herr Land rat Spude und an Stelle des zum Presbyter erwählten Rendanten Herbst Herr Konrad Baltz gewählt . * Bochum , 26 . Febr . [ Frage der Sonntags ruhe . ] Auf Veranlassung der hiesigen Handelskammer hatte der kaufmännische Verein seine Mitglieder und sonstige Angehörige des Handelsgewerbes zu einer Ver sammlung einberufen , um nochmals die Frage der Sonntags ruhe für dieses Gewerbe zu besprechen . Bekanntlich sind die Handelskammern von der Behörde zu einer gutacht lichen Aeußerung in dieser Angelegenheit angegangen worden , und nach dem Vorgange der Kölner Handeks kammer hatte dann die hiesige in Aussicht genommen , entgegen einem früheren Beschlusse des kaufm . Vereins für die Metzger , Bäcker , Barbiere und Zigarrenhändler eine Ausnahmestellung zu befürworten . Nachdem aber in der diesbezüglichen Debatte , an welcher sich der Sekretär der hiesigen Handelskammer Dr . Rauchfuß , Amtsrichter Neukamp , Stadtrat Graff , Kaufmann Pokorny , Kauf mann Fürstenau und Andere beteiligten , eine überein stimmend entgegengesetzte Ansicht sich kundgegeben , erklärte dann Herr Dr . Rauchfuß , die Handelskammer werde bereit sein , sich auch bezüglich dieses Punktes im Sinne der früher gefaßten Beschlüsse auszusprechen . Nach den selben sollen an Sonntagen die Geschäfte aller Gewerbe treibenden von 1 Uhr mittags an geschlossen bleiben . Nur an den beiden letzten Sonntagen vor Ostern und Pfingsten und an den vier letzten Sonntagen vor Weih nachten soll der Schluß des Geschäftsbetriebes erst um 4 Uhr abends erfolgen . * Dortmund , 24 . Febr . [ 86 Millionäre soll es nach der neuen Steuereinschätzung hier geben , d . h . wohlverstanden solche Personen , welche ein Einkommen haben , das dem Zinsabwurf eines Vermögens von einer Million entspricht . Was das Ergebnis der ganzen Ein schätzung anbetrifft , so munkelt man von einer ganz erheblichen Steigerung des steuerpflichtigen Einkommens ( 50 — 60 Proz . ) * Hörde , 24 . Febr . [ Berufung ab gelehnt . ] Nach einer Mitteilung des hiesigen „ Volksblatts “ hat der Oberpräsident der Provinz Westfalen es abgelehnt , gegen die letztinstanzliche Entscheidung des Provinzialrats , nach welchem die politische Gemeinde Hörde verpflichtet wird , das Defizit der katholischen Volksschule auf # # # Etat zu übernehmen , Klage beim Oberverwaltungsgeric zu erheben . * Schwerte , 23 . Febr . [ Ein aufregende Gerücht . ] Dem „ Iserlohner Kreisanzeiger “ wird ge meldet : Ein aufregendes Gerücht , das vorläufig # # unkontrollirbar ist und welches wir deshalb unter alle Vorbehalt wiedergeben , wird gegenwärtig in hiesige Stadt kolportirt . Vor langen Jahren verschwan nämlich , wie manchem unserer Leser wohl noch erinnerl sein wird , in Villigst der Landwirt Schulte = Großen bräucker , ohne daß es jemals gelang , über die Art un Weise seines Verschwindens und seinen Verbleib Aus schluß zu erhalten . Die Sache wurde noch rätselhaften als vor etwa einem halben Jahre auch der Sohn de # Vermißten verschwand , ohne eine Spur von seinem Ver bleib zu hinterlassen . Jetzt soll nun , wie das Gerüc besagt , der letztere aus Amerika einen Brief an eine Hennen lebende Person gerichtet haben , in welchem offen erklärt , seinen Vater ermordet und an einem vo ihm näher bezeichneten Orte vergraben zu haben . # die Angaben dieses Briefes auf Wahrheit beruhen od ob ein solcher Brief überhaupt existirt , muß dah gestellt bleiben , hoffentlich bringen die nächsten Tag Aufklärung über den rätselhaften Fall . Deutscher * Berlin , 26 . Febr . Der Reichstag brach heute die Debatte über den § 7a des Telegraphen gesetzes zu Ende aber bei der Abstimmung stellte # # die Beschlußunfähigkeit heraus . Morgen steht # # # # Marineetat auf der Tagesordnung . Preußischer Landtag . * Berlin , 26 . Febr . Im Abgeordneten # hause brachten heute beim Etat des Handelsministeriun die Konservativen die Handwerkerfrage zur Sprach Die Abgg . Lohren , Wüsten , von Puttkame und v . Itzenplitz erklärten , daß sie auch weiter f # den Befähigungsnachweis eintreten würden , auch wer die Regierung ihn ablehne ; darin liege die einzige Hül für das Handwerk . Die Abgg . Eberty und Meye Berlin sprachen gegen den Befähigungsnachweis , den d Minister v . Berlepsch als undurchführbar bezeichnet er stellte dagegen die Einrichtung von Handwerkerkamme und Lehrwerkstätten in Aussicht und verwies die Han werker auf die Bildung von Genossenschaften . Ab Dürre erklärte Nameus der Nationalliberalen , daß einer derartigen Vorlage zustimmen würden . Ein The des Handelsetats wurde genehmigt . Die Fortsetzu der Beratung findet Dienstag statt . Neueste Nachrichten . * Berlin , 26 . Febr . Der Kaiser kehrte heu Nachmittag 4½ Uhr von einem Spazierritt die Lind entlang nach dem Schloß zurück . Er ritt sehr langsa und sah ungemein ernst aus . Unter den Linden war Tausende versammelt , welche den Kaiser mit lebhaft Hochs begrüßten . 200 halberwachsene Burschen suchten dem Vorbeiritt des Kaisers einen Skandal hervorzurufe wurden aber ohne Schwierigkeiten von der Polizei zurü gedrängt . Weitere Demonstrationen durch Hochs auf Polizei ließen die Beamten unberücksichtigt . D Kommandantur von Berlin wurde durch die Polizei # # dem Stande der Sache Bericht erstattet . * Berlin , 26 . Febr . Um 3¼ Uhr verließ Pri Heinrich in offenem Wagen ohne Begleitung das Schl und wurde von der Menge mit Hochrufen empfange Der Andrang unter den Linden hatte um diese 3 etwas abgenommen und war ein Teil des Poliz aufgebots zurückgezogen . Vormittags fand auch vor de Gebäude der Dresdener Bank eine Demonstration st # und sah sich die Behörde zum Einschreiten genött Im Laufe des Nachmittags wiederholten sich die # sammlungen im Zentrum . Die Massen wurden du die Schutzmannschaften stetig in Bewegung erhalten u zerstreuten sich meistens willig . An einigen Stell wurde Widerstand geleistet , wobei Verwundungen v # gekommen sein sollen . * Berlin , 26 . Febr . Dem Abgeordnetenhaus # nächster Tage ein Berggesetz zu . * Braunschweig , 26 . Febr . Wegen der Dienstag stattgehabten Ausschreitungen Arbeit loser wurden 16 Personen unter der Beschuldigung Landfriedensbruches verhaftet . * Brüssel , 26 . Febr . Die gesamte hiesige Pre reproduzirt die Rede des deutschen Kaisers . # # # Kritiken , die daran geknüpft werden , entziehen sich zu größten Teil der Wiedergabe . Briefkasten . — Die angekündigten aufklärenden Artikel der soz demokratischen „ Arbeiter = Zeitung “ senden ihren Ger schon voraus , das soll uns aber nicht abhalten , die Aussicht gestellte Kost wenigstens zu beschauen . Uebrigen geht es eben wie immer : Und fehlt es dies tapfern Mann an Gründen und an Trümpfen , so fä er wie ein Knabe an zu lästern und zu schimpfen . Gettehrtens = Ordnung der evangel . Gemeinde Gelsenkirchen . Sonntag , 28 . Februar 1892 . 8 Uhr : Frühgottesdienst : Pastor Voswinckel . ½10 Uhr : Hauptgottesdienst : Pastor Deutelmoser . Kollekte für den Kirchenbau in Osterfeld . 11 Uhr : Polnischer Gottesdienst : Past . Grützbach . 2 Uhr : Kindergottesdienst : Pastor Niederstein . 6 Uhr : Abendgottesdienst : Pastor Leich . Mittwoch , 2 . März 1892 . Morg . 10 Uhr : Passionsgottesdienst Somiten br ! “ rsi , von 0 März 1892 . Nachm . B Uhr : Beichtandacht : Pastor Veswiuckel . Trauungen und Beerdigungen sind dei Pastor Deutelmoser anzumelden . Settesdienstordnung der evangelischen Gemeinde Braubauerschaft . Sonntag , den 28 . Februar . 9½ Uhr Gottesdienst in Brau bauerschaft : Pastor Gruns . 9½ Uhr Gottesdienst in Hüllen : Hülfsprediger Kottmeier . Kollekte für den Bau eines Kirch hauses in Osterfeld . Settesdienst = Ordnung der evangel . Gemeinde Schalke . Sonntag , 28 . Februar 1892 . Frühkliche ½9 Uhr : Pastor Werth . Hauptkirche ¼10 Uhr : Pastor Barlen . Nachm . 2 Uhr : Kindergottesdienst : Pastor Werth . Kollekte für die Gemeinde Dorstfeld . Die Amtswoche hat Pastor Werth . Mittwoch , den 2 . März . ( Passionsgottesdienst . ) Abends 7 Uhr : Pastor Barlen . Donnerstag , 3 . März 1892 Abends 8 Uhr : Bibelstunde : Past . Werth . Künstlicher Zahn - Ersatz , schmerzlose4 DI . # ligagen . riemenengen ? Zchnar a . Durkel Kreuzstr . 16 Celsenkirchen . II , O . Scherer , Prremtekt , Soutuntbeste , To . Gerfentktrüten , empfiehlt sich zur 588 Anfertigung von Bauzeichnungen segr . Art , Kostenanschlagen , stat . Berechnungen und zur Ueber nahme von Bauleitungen . Wiener Kunsterumen Ki . . “ woran junge Damen , wie Schülerinnen sich zu jeder Zeit beteiligen können . Hübsche und neue Arbeiten zur gefl . Ansicht . 532 Selsenkirchen , Bahnhofstraße 48 , erste Etage . Auf einen schönen , mit allen möglichen Wiener Kunstblumen gefüllten Korb im Schaufenster des Herrn Winter wird hiermit auf werkan gemacht . Tortstreu iefert in la . trockener Waare zu billigstem Preise Ernst Reinhard in Gelsenkirchen . 4507 Neelle Offerte ! 90 . . - Bef . 4 Ctr . 28 — 26m . Kült , - # cg . . # ab hier gegen Nachnahme empfiehlt D . Schwarzlos Wwe . , Reumänfter i/8 . Probepostkolli : 10 Pfd . 3,20 — 3,50 M . 70 — 4M . u,8 . 40 — . 70 M . freo . dort Zu Mitte März suche ich , wegen Heirath meines jetzigen , ein ordent liches nicht zu junges Dienstmädchen , welches in allen Hausarbeiten durchaus erfahren ist . Nur solche mit guten Zeugnissen wollen sich meilden . Frau Carl Vertenburg , Gelsenkirchen Alter Markt 1 , 1 . Stage . 723 . Geschäftre . „ „ Verlegte mein „ * < space > nebst Reparatur = Vberkstätte von Hochstr . 36 nach Gelsenkirchen , Hochstrasse 24 und führe wie bekannt nur gute und auf die Dauer sol Nähmaschinen zu billigen Preisen . Garantie 5 Jahre . Adolf Schmidt , Mechauilt Bau = Barenu ven H . Kadach , Archit ki . Fricdrichstr . empfiehlt sich zur Aufertigung von Bauplänen und Koste anschlägen jeder A sowie zur Uebernahme der Bauleitungen
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— — Bekanntmachung . Wegen Verlegung des Zeichen unterrichts der hiesigen Fortbildungs schule auf einen Wochentag , werden die beteiligten Gewerbetreibenden , besonders die Herren Handwerks meister , deren Lehrlinge und Ge ( Deutscher Hof ) auf Donnerstag , den 3 . März 1892 , abends 3½ Uhr , ergebenst eingeladen . Gelsenkirchen , 25 . Februar 1892 . Der Bürgermeister : I . . : Breidenbach . Bekanntmachung . Der für West = Braubauerschaft neu eingerichtete Empfangstermin für Kommunalsteuer wird in diesem Monat am Montag , den 29 . Februar , nachmittags von 2 bis 5 Uhr bei Herrn Wirt Fr . Froder mann abgehalten werden . 729 Wattenscheid , 24 . Februar 1892 . Der Rendant : van Bürck . Zwangs - Versteigerung . Montag , den 29 . Februar er . , vormittags 10 Uhr , werde ich in meinem Pfandlokale bei Wwe . Böminghaus , hier , Kaiserplatz : 2 Theken , 3 Reale , 1 Kleider schrank , verschiedene Woll sachen als : Hemden , Haut jacken , Grubenhemden , Woll waaren , mehrere Reste Kleiderstoffe , 1 Partie Kurz waaren , Shlipse , seidene Tücher , Vorhemden , Knöpfe , etc . etc . meistbietend öffentlich gegen Baar zahlung zwangsweise versteigern . Müller , 757 Königl . Gerichtsvollzieher . für Damenschneiderei . Für meine neu erfundenen Zuschneidemuster ist für biefige Stadt und Umgegend der einzige Vertreter Herr Schneidermste . Althaus und Frau . Friedr . Oppermann aus Leipzig . 749 POHEIN , Salmiakgeist , Terpentinöl , Borax , Lutzöl , Wiener Kalk , Brennspiritus bei 3 Otten & KEllenberg , Gelsenkirchen , Alter Markt , Elisabeth = und Carlstraßen = Ecke . Kein Geheimmittel ! Leit 17 Jahren bestons bewährt . Oberstabsarzt und Physikus Dr . G . Schmidt ' s Gehör = Oel beseitigt schnell u . gründlich temporäre Taubheit , Ohren fluß , Ohrenstechen , selbst in den ältesten u . hartnäckigsten Fällen . — Das lästige Ohren sausen , sowie leichte Schwer hörigkeit sofort beseitigt , wie tausende Originalatteste be weisen . — Preis per Flasche mit Gebrauchs = Anweisung M . 3,50 . Hauptdepot in Stettin : Königl . Hof = u . Garnison = Apotheke . In Spoiher , Saale : Aöwen otheke am Markt . Zentraldepot bei Theod . Jacobi in Hamburg 4 , St . Pauli . Die Bestandteile des Oels find : Gl . Amygdl . dule . 01 . Chamomill . aeth . Oerm . Ol . Cajeputl . 0 Campf orat . „ Empfehle meine mechanische Jamps = Gettsedern Zeinigungs - Ankalt einem verehrlichen Publikum hier . durch angelegentlichst In meiner Anstalt werden alte , durch jahrelangen Gebrauch schlecht gewordene und durch Feuchti keit zusammengeballte Bettfedern wieder wie neu aufgelockert und gereinigt . Neden gewissenhaftem Reinigen der Federn sichere ich schnelle und prompte Bedienung zu . Breis dußerst billigst . Zeinr . Kahrmann sen . , Schalke , Heßlerstraße 4 . Jean Blumenthal , Gut eingerichteter Rastr . , Frisir = u . Haar schneide Salon , 3 venkirchen , 31 . Orantirt vine 1646 Natubutter Süßahmbutter Kokonußbutter vers . in Kisten ca . 10 Pfl 203 gegen Nachnahme A . s . Ursell in Attend 4 # rische " 10 Mk . 6,50 * # 0 . frand ! Zwangsversteigerung . Im Wege der Zwangsvollstreckung sollen die im Grundbuche von Schalke , Band VI Artikel 5 auf den Namen der Eheleute Maurer = meister Carl Jockel in Schalke , jetzt in Castrov , eingetragenen Grund stücke Flur 2 Nr . 80 , 265/81 , 287/189 , Schalte 297/81 der Steuergemeinde am 4 . Mai 1892 , vormittags 10 ½ Uhr , vor dem unterzeichneten Gericht — an Gerichtsstelle , Zimmer Nr . 5 — versteigert werden . Die Grundstücke sind mit C 42 Thlr . Reinertrag und einer Fläche von 14,55 Ar zur Grundsteuer , mit 270 Mk . Nutzungswert zur Gebäudesteuer veranlagt . Auszug aus der Steuerrolle , beglaubigte Abschrift , des Grundbuchartikels , etwaige Abschätzungen und andere die sücke betreffende Nachweisungen , sowie besondere Kaufbedingungen können in der Gerichtsschreiberei I eingesehen werden . Alle Realberechtigten werden aufgefordert die nicht von selbst auf den Ersteher übergehenden Ansprüche , deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Ver steige ungsvermerks nicht hervorgtna , insbesondere derartige Forder ungen von Kapital , Zinsen , wiederkehrenden Hebungen oder Kosten , spätestens im Versteigerungstermin vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzum lden und , falls der betreibende Gläubiger wider spricht , dem Gericht glaubhaft zu machen , widrigenfalls dieselben bei Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt werden un bei Verteilung des Kaufg ldes gegen die berücksichtigten Ansprüche im Range zurücktreten . Diejenigen , welche das Eigentum der Grundstücke beanspruchen , werden aufgefordert , vor Schluß des Versteigerungstermins die Ein stellung des Vrfahrens herbeizuführen , widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt . Das Urteil über die Erteilung des Zuschlags wird am 5 . Mai 1892 , mittags 12 Uhr , an Gerichtsstelle verkündet werden . Gelsenkirchen , den 22 Februar 1892 . 740 Königliches Amtsgericht . Veranntnachung . Ueber das Vermögen des Bäckers und Kolonialwaarenhändlers Laupenmühlen zu Gelsenkirchen ist heute Nachmittag 1 Uhr das onkursverfahren eröffnet . Der Wirt Hubert Duesberg zu Gelsen kirchen ist zum Konkursverwalter ernannt . Erste Gläubigerversammlung den 16 . März er . , vormittags 11 Uhr , Zimmer Nr . 5 . Offener Arrest mit Anzeigepflicht sowie Anmeldefrist der Forderungen bis zum 1 . April er . Allgemeiner Prüfungstermin den 13 . April er . , 11 Uhr vormittags , Zimmer Nr . 5 . Gelsenkirchen , den 26 . Februar 1892 . 758 Königliches Amtsgericht . Konkursverfahren . Das Konkursverfahren über das Vermögen des Schuhwaaren = händlers Heinrich Schulte in Bickern wird nach erfolgter Abhaltung des Schlußtermins hierdurch aufgehoben . Gelsenkirchen , den 24 . Februar 1892 . 760 Konigliches Amtsgericht . Veranntnachung . Die Brautleute Lokomotivheizer Johann Beermann in Bickern und die Witwe Wilhelmine Laufkötter , geb . Bolligebenda , haben durch Verhandlung vom 24 . Februar 1892 für die von ihnen beabsichtigte Ehe die Gemeinschaft der Güter und des Erwerbes ausgeschlossen . Gelsenkirchen , den 24 . Februar 1892 . 759 Königliches umtsgericht . Prelwinnge Versteigerung . Montag , den 29 . Februar 1892 , vormittags 10 Uhr , werde ich auf dem Hofe des Schmiedemeisters Fleige zu Gelsen kirchen , Hermannstraße , folgende Gegenstände öffentlich meistbietend gegen Baar versteigern : eirca 2000 neue gute Ballensäcke , 1 Federwagen , 1 neuer Kranzwagen mit 2 Flechtevaufsätzen zu Kartoffel = , Vieh . und Möbeltransport eingerichtet , 1 Laug wagen , 1 Schlagkarre , 1 neuer Kehr Wendepflug , letzterer unter Garantie des Gutgehens . Der Verkauf findet bestimmt statt . Gelsenkirchen , den 26 . Februar 1892 . 752 Karthaeuser , Königl . Gerichtsvollzieher , Gelsenkirchen , Karlstraße 11 . „ Vermania ( F . Baumeister . ) Deutschlands größtes Nahnescher Mhedter ! Direktion : W . Millewitsch . Einer hochgeehrten Bürgerschaft von Gelsenkirchen die ergebene Anzeige , daß ich mit meiner altbewährten humoristischen Ge sellschaft von 24 Personen wie alljährlich auch in diesem Jahre von Sonntag , den 28 . Februar ab einen kurzen Zyllus von Vorstellungen geben werde . Ich hoffe , daß ich mit meiner Gesellschaft noch in gutem Andenken bin und werde auch in diesem Jahre Alles aufbieten , mir die Gunst der geehrten Besucher zu erringen . Großartige Ausstattung . Prachtvolle Dekorationen und Kostüme . Vorzüglich geschultes Personal ( einzig in seinem Fach und ohne Konkurrenz dastehend ) . Sonntag , den 28 . Februar er . : 2 große Eröffnungs - Vorstellungen . Anfang 5 Uhr : Jeufelsmü Großes Zaubermärchen mit Gesang in 8 Akten . Anfang 8 Uhr ( Kassen = Oeffnung 7 Uhr ) : 2Us Der Freischütz . 89 # Große Zauberposse nach der Oper , urkomisch , mit Gesang , Tanz und großer Ausstattung in 8 Akten . Die Musik wird ausgeführt von der Bochumer Stadt = Kapelle . Näheres durch Plekate und Zettel . 781 Montag keine Vorstellung , Dienstag und folgende Tage täglich große Vorstellungen . Männer = Gesaugverein „ Sängerbund “ , Gelsenkirchen . Montag , den 29 . Februar cr . , abends 8 Uhr beginnend : Greßir Preis Marten = Gau im Saale der Ww . Wilbelm Dickmann . Es gelangen 7 wertvolle Preise zur Verteilung , jedoch haben Mas len , die nach 9 Uhr erscheinen , keinen Anspruch auf Prämiirung . Der Eintrittspreis beträgt für Herren 1,25 Mark , ( Vorverkauf 1,00 Mark . ) für Damen 75 Pfg . , ( Vorverkauf 50 Pfg . ) Karten sind im Vereinslokale ( Ww . E . W . Dieckmann ) , bei den Hrn . Alten bernd , Reidick und bei den Mitgliedern zu haben . 722 Der Vorstand . Verein der deutschen Maler , Lackirer , Anstreicher und verwandten Berufsgenossen . Filiale Gelsenkirchen = Schalke feiert Sonntag , den 28 . d . . , abends 7 Uhr , im Lokale des Herrn Kuhlmann hierselbst , ein geschloßears Maskrakräuschra wozu die Mitglieder nebst Familien freundlichst ein geladen werden . Dir Vorstand . Männer = Turnverein Gelsenkirchen feiert um 27 . Februar cr . , abends 7 Uhr beginnend , im Lokale des Herrn Johann ein Kuhlmann geschl . Preis = Masken = Kranzchen . zur Verteilung gelangen 6 sehr wertvolle Preise , außerdem noch 2 Scherzpreise . Die Maskirten , welche auf einen Preis reflektiren , müssen bis spätestens 9 Uhr anwesend sein . Um 11 Uhr Demaskirung . Programme und närr . Kopfbedeckungen sind im Fest = Lokale zu haben . Einführungen sind gestattet . 713 Einen genußreichen Abend versprechend , ladet hierzu ergebenst ein Fest = Komitee . Der Turnrat . Gesellschaft „ Wie holt us dumm . Fastnachtssonntag , den 28 . Februar : Großer geschlossener gbets - entuskeit - Souu bei unserm Trinkrat Keilmann . Gelsenkirchen , Neustadt . Einführungen sind gestattet . — Zur Ver teilung gelangen 8 Preise ( 4 Herren = und 4 Damen = Preise ) . 747 Anfang 7 Uhr . Demaskirung 11 Uhr . Die nach 9 Uhr erscheinenden Masken haben an der Preisverteilung kein Anteil . Mitglieder erhalten keine Preise . Großartige Ueberraschungen ! Zur Aufführung gelangt : 1 . Der ungenügsame Wirt oder glücklich ut de Musefalle . 2 . Richel , ich hann de Boz ahn oder Mama , do häß nix to segge . Es laden freundlichst ein Die Hauswürste . Stoger des Tam - eiub Braubauerschaft am Sonntag , den 28 . Februar 1892 , im Saale des Vereinswirtes Friedr . Wünkhaus . Programm : Von — 6 Uhr : Große närrische Sitzung . Punkt 6 Uhr : Anfang des großen unübertroffenen Zirkus Knippe Belling . Nach Beendigung des Zirkus : 110 Anfang des Balles . Zur Verteilung gelangen 8 wertvolle Preise . Preis an der Kasse 1,25 Mark , im Vorverkauf 1 Mark . Närrische Kopfbedeckungen müssen an der Kasse gelöst werden . Näheres durch die Plakate . Die Musik wird ausgeführt von der Beindorfschen Kapelle unter persönlicher Leitung ihres Dirigenten . Es ladet ergebenst ein 574 der Vorstand . Der Turn = Verein Braubauerschaft feiert am 28 . Februar er . , im Saale seines Vereinswirts Herrn H . Schulz , sein diesjähriges " Ar Irst durch Konzert und Ball . Wöhrend Konzerts um v , aes Bales um 8 ul wertvolle Preise . Karten im Vorverkauf ( 5 P Närrische Mützen sind an der Kasse zu haben . Masken , welche nach 9 Uhr erscheinen , haben an der Preisverteilung kein Anrecht . 706 des Konzerts große Zirkus = Vorstellung . Anfang des 5 . des Balles um 8 Uhr . Zur Verteilung gelangen 10 se . Karten im Vorverkauf 75 Pf . , an der Kasse 1 Mk . Der Vorstand . Mikrof der deutschsprachigen Technischer Verein . Am Samstag , den 12 . März , im Saale des Gasthof Feller : Vortrag des Herrn Schaltz - Hencke , Direktor des photographischen Lehrinstituts des Lettevereins zu Berlin : Die Photographie in Kunst , Wissenschaft und Technik . Erläutert durch Lichtbilder und Vorweisungen . Näheres wird später bekannt gemacht . 746 Der Vorstand . S * „ „ * Empfehle nur beste kreuzsaitige LIANENUS im Preise von 500 — 1000 Mark ; darunter Konzert = Pianinos unter 5jähr . Garantie aus den renommirtesten Fabriken in Barmen , Berlin , Liegnitz . Hochachtungsvoll ! Priedrthern , Geischkircuch , Alter Markt . BEFFFTNESPSSSTSSSNES Eurtenge . Vouults & Coueetaute , Wachstuch = Auflegestoffe , Täufer u . Vörtagen , in großer Auswahl vorrätig , bei 500 Ww . W . Brüning , Marktstr . 3 , Gelsenkirchen , Marktstr . 3 . Herasbrrscherungsbann f . F . za Botha . Die hiesige Vertretung dieser ältesten und größten deutschen Lebensversicherungsanstalt verwaltet der Unterzeichnete . Derselbe erbietet sich zu allen gewünschten Auskünften . Julius Schüller , Eelsenkirchen , Bahnhofstraße 32 . DDie Beleidigung , welche ich D gegen Joh . Röttchen und Frau ausgesprochen habe , nehme ich als unwahr zurück . Frau Wilh . Stratmann , Rotthausen . Ich empfehle mich als Kleidermacherin in und außer dem Hause , auch wird ein Lehrmädchen gesucht . Josefine Stratmann , Zeche Hibernia Nr . 30 . E Herzogl . Bäugewerkschule Wenn , e . Oa . Holzminden ess schlrs u . Maschinen - u . Mühlenbauschule Dir . : I . Haarmann M an Ein kleiner , bunter Hund zugelaufen . Gegen Erstattung der Unkosten abzuholen 748 Hochstraße Nr . 82 . Zum 1 . März ein hübsch möb lirtes Zimmer mit Kaffee billig zu vermieten . Näheres unter Nr . 753 in der Ge schäftsstelle dieser Ztg . Suche in Bulmke zum 1 . März oder 1 . April er . ein größeres Zimmer zum Abhalten von christlichen Ver sammlungen . Näheres unter Nr . 717 in der Geschäftsst , dieser Ztg . Ein Sohn braver Eltern , der Lust hat , die Bäckerei zu erlernen , zu Ostern gesucht . Wo , sagt unter Nr . 707 die Geschäftsstelle dieser Ztg . Ich suche zum 1 . oder 8 . April ein im Kochen und allen Haus arbeiten durchaus erfahrenes Mädchen zegen hohen Lohn . Gute Zeugnisse sind erforderlich . 726 Frau Dr . Wallerstein , Gelsenkirchen , Hermannstraße 12 . Ein Mädchen von 14 bis 16 Jahren , wird für nachmittags gesucht . Wo , zu er fragen unter Nr . 741 in der Ge hiltostelle dieter Btg . Stadttheater in Püueldorf . Direktion : Eugen Staegemann . Sonntag , den 28 . Febr . 1892 : Fatinitza . Komische Oper in 3 Aufzügen . Opern = Preise . Anfang 6 Uhr . Ende gegen 9 Uhr . Montag , den 29 . Febr . 1892 : Die Puppenfee . Hierauf : Der Raub der Sabinerinnen . Schwank in 4 Aufzügen . Opern = Preise . Anfang 6 Uhr . Ende 9 Uhr . * Krieger = u . Landwehr Verein Gelsenkirchen . I . Bataillon . den 28 . Februar , abends 6 Uhr : APpel1 im Vereinslokal ( Loh . ) Tages = Ordnung : Empfang der Beiträge . I . Aufnahme neuer Mitglieder . 3 . Bericht der Kassen = Revisoren , 754 Der Vorstand . Schalker Freiwillige Bürger = Feuerwehr . Unser Vereinsmitglied , der Schuh machermeister Bernhard Holter mann ist gestorben . Zur Beerdi gung versammelt sich die Wehr am Montag , den 29 . d . Mts . , morgens punkt 7¾ Uhr im Ver einslokale . 756 Um zahlreiche Beteiligung ersucht Der Chef . Generalversammlung der Innung der vereinigten Ge werbe des Amtsbezirks Wanne am Sonntag , den 28 . Febr . , nachmittags 4 Uhr , im Vereinslokal . Tages = Ordnung : 1 . Rechnungslage der Innungs krankenkasse ; 2 . Rechnungslage der Innungs kasse ; 3 . Herabsetzung der Krankenkassen beiträge ; 4 . Bericht der Delegirten vom Handwerkertage zu Berlin . 751 Der Obermeister .
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"1892-02-27"
Emscher Zeitung. 1879-1904
4
ger
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3034025-1
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der deutschsprachigen Presse . V . * RUsto - Ausvorkauf . KOfore PRUschrmehA Woisohmenen Manufaktul = u . Mobewäaren , Damien = , Herren = u . Krinder = Konfektion , Bett = u . Weißwaaren . CosU Neste aus allen Abteilungen unseres Hauses , werden von Mittwoch , den 24 . d . Mts . , bis Sonntag , den 12 . März , abends , ohne Rücksicht auf den Verlust , welspiellos billig verkauft . Für Coahrmanden : Cachemir = Reste , Schwarze Fantasie = Stoff = Reste , Snorzm , bil1ig . Unsere anerkannt hochelegante Aufertigung von Herrengarderobe nach Maass zu Ausverkaufspreisen . Eingang von Neuheiten in Regen - und Promenaden - Näuteln , Jaguets , Capes , Eranger Kir Ehenchor . Sonntag , den 23 . Februar 1892 , 737 abends 6 Uhr im Vereinshause : KONZERT zum Besten des Unterstützungs = Vereins . Karten im Vorverkauf 50 Pfg . , Kassapreis 60 Pfg . Die neuesten Erscheinungen aus allen Gebieten der Literatur stets vorrätig bei 346 Ernst Loewe , vorm C . Bertenburg ' s Sort . Gelsenkirchen , Bahnhofstraße 81 . Tüchtige Reisende zum Verkauf von Bildern und Haussegen an Private gesucht . Emil Hitgert , 641 Kingstraße 36 . Verein der Bücherfreunde . Hiermit erlaube ich mir zur Anzeige zu bringen , daß ich den Vertrieb der Veröffentlichungen des Vereins der Bücherfreunde für Gelsentirchen und Umgegend übernommen habe und lade ich hierdurch zum Beitritt ergebenst ein . Ein ausführlicher Prospekt über den Zweck und die Satzungen des Vereins liegt der Emscher Zeitung heute bei . Ich empfehle denselben freund licher Beachtung . Ernst Locwe , vorm . C . Bertenburg ' s Sortiment , Bahnhofstr . 31 . Gelsenkirchen . Bahnhofstr . 31 . SEPTA Schuhe und Stiefel für Damen , Herren und Kinder in großer Auswahl . Burückgesetzte Hamenballschuh zu Mk . 2 , 2,50 , 3 , 3,50 . Zelsenkirchen . 0 Alter Markt 15 . 567 550 Rischche Den verehrter Pferdebesitzern von Gelsenkirchen und Umgegend zur gest . Nachricht , daß ich mich am hiesigen Platze , als Kaiserstrasse Nr . 12 , IX Pferdehändler 0 niedergelassen habe . Halte stets Vorrat in schweren belgischen , sowie allen anderen Arten Pferden . 556 Hochachtungsvol N . Röttgen , Pferdehändter , Helenkirchen , Kaiserstr 12 . 100 Vertant dner größeren Besitzung . Im Auftrage des evangl . Kirchenvor standes werde ich am Dienstag , den 8 . März er . , nachm . 4 Uhr anfangend , das frühere Krankenhaus , an der verkehrreichen Friedrichstraße Nr . 10 belegen , mit 2 Bauplätzen an der Straße und einem großen Garten zur Gesamtgröße von 35 Ar 54 □ Mtr . oder 1 Morgen 70,6 C Ruthen in der Wirtschaft des Herrn Wilh . Althoff in Gelsenkirchen öffentlich meistbietend zum Verkauf aus setzen . Bedingungen und Lageplan kann jetzt schon bei mir ein gesehen werden . Gelsenkirchen , den 24 . Februar 1892 . 734 Gustav Hagemann . Kobttellllttttattet Richt zu überischen . 3 Friedrichstraße Nr . 13 . * Wirtschaft von Heinr . Nettebeck . 8mp ; Von heute ab bis auf Weiteres Bedienung durch den 5 Riesen = Kellner Herrn Paul Grebbin . Derselbe ist erst 23 Jahre alt und schon 2 m 15 cm hoch . # # Herr Grebbin wird von morgens 10 Uhr bis abends 11 Uhr # # bis auf Weiteres als Kellner fungiren . Zu zahlreichem Besuch ladet ergebenst ein Heinrich Nettebeck , Gelsenkirchen , Friedrichstr . Nr . 19 . ttttnn ! 750 Beinr . Mnlenges , * # . . Uhrmacher , # Neustadt , Bochumerstr . 31 * U # dltestes Geschäft am hies . Platze , empfiehlt sein Lager in allen Sorten Uhren : Silberne Cylinder - Remontoir mit Goldrand 20 Mark , gold . Damen - Remontoir - Uhren von 27 Mark an , 4885 * Regulsteure von 15 M . an unter dreijähriger Garantie . # Alse verkommendmn Leparatunnn verten deorters uugefahrt # # SSSSSSSSRANAE “ tuuetee Deutsche Universalwäsche . — Unzerreißbare — Knopflöcher mit Metalleinfassang weiß und bunt ( rot und blau gestreift . ) ( Beim Kaiserl . Patent = Amt geschützt unter Klasse 8 Nr Fabrikant # # # # # — , Kevelaer , Rheinlud . d . z , Slsenkichen beis . Wier . ein zweites Nieder age ulnd 23 Bezugsp mit illastri Einrück Druck und Nr . 50 . . . - 6 . Zur Gründung Die nation polltischen und Einheit hervorg die staatliche 2 gewirkt hat , ka trachtet werden . schweren Zeiten wurde , und d nationalen Einh nationale Sache sächlich in den tums , welches # gekämpft und und die konser jedes Streben folgten und u . und ihren von auch die natior ihres Nauens gepflegt , mochte Liberalismus u verschiedener M praktischen Bedi lebens berücksicht Was sie in die Richtung , zumal schlaggebendere leistet hat , das ländischen Geschi die Partei hat Ruhm und Ve grundlegenden welche unsere u Gebieten der Be sind unter ihrer zu Stande gekon manche Einzelhe Gegner werden gediegene gesetzg Boden gesenkt w lichen Ansturm Wenn man Reaktion und d versicht entgegense guten Arbeit zu Die gegenwärtige lichen Mißvergnü günstig ; aufreger treiben die große reaktionäre Besti Gesetzgebung eine die aufhetzende # # immer breiteren bedarf noch imme Kräfte . Für das besorgniserregende forderung , die mi mächtigen Vaterlo nisse des heutigen und die Segnung lebens zu schirme um 2 84 ) Adrienne richt „ Muß ich de Georg eine Ausn haben als er ? U wenig . Nur die ein Jahr den Kr ich von Euch . O Mama , liebe süße ich bin Euch dami wäre , wenn mei füllung gegangen Den Bitten Argument mehr Wirkung , und al Freude ihre Elter : Ihm winkte eine trieb und die zu konnte . Iuanito desen entzückten Blicken goldige Reflexe bestreuten Wege wi im Schoß , währe Um ihren kleinen vermöchte sie nur zurückzuhalten . Sie hatte Warum suchte er fast feierliche Wese junge Mädchen ih mich , Ina , damit
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"1896-01-06"
Emscher Zeitung. 1879-1904
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D WFA — Mikrofilmarchiv der deutschsprachigen Presse eNV . ui Bahrncter rscheint täglich me der Sonn = und Feiertage . Bezugspreis : Vierteljährlich 2 . , monatlich 70 Pf . ; mit illustrirtem Unterhaltungsblatt : vierteljährlich 2 M . 50 Pf . , monatlich 85 Pf . Einrückungsgebühr : 15 Pf . die Petitzeile od . deren Raum . Druck und Verlag von Ferd . Dienst , Gelsenkirchen . und Kreisbrart für den Kreis Gelsenkirchen . Früher : „ Der Reichsfreund . Sincere et constanter . Publikations = Organ der sämtlichen Behörden des Kreises . Kreis = und lokalpoltzeiliche Verordnungen für den Kreis Gelsenkirchen durch die „ Emscher Zeitung " veröffentlicht , erlangen aufgrund gesetzlicher Bestimmungen ( laut Bekannt machung Kgl . Regierung zu Arnsberg vom 19 . Juli 1885 ) rechtsverbindliche Kraft für die Kreis = Eingesessenen . Der Kreis umfaßt die Bürgermeistereien Gelsenkirchen und Wattenscheid , die Aemter Braubauerschaft , Eickel , Schalke , Uecken dorf , Wanne und Wattenscheid . Nr . 4 . Für die Schriftleitung verantwortlich : Ferd . Dienst sen . , Gelsenkirchen . Gelsenkirchen , Montag , 6 . Januar 1896 . Telegr . = Adresse : Dienst = Gelsenkirchen . Fernsprech = Anschluß 35 . 22 . Jahrg . Wenn auch Dr . Jameson mit seinen Flibustiern bei Johannesburg total geschlagen zu sein scheint , so kann damit die Sache für Deutschland nicht zu Ende sein und wird es nicht sein . In ganz Deutschland hat es den besten Eindruck gemacht , daß das Auswärtige Amt ange sichts der ersten Meldungen über die Vorgänge in Traus vaal in England energischen Protest erhoben hat . In England wird man vielleicht mit einigem Staunen be merken , daß in diesem Falle die ganze deutsche Presse sich auf Seite unserer Regierung stellte und die englische Aumaßung auf das Entschiedenste zurückwies , welcher , wie klar zu erkennen ist , dort zu ernten gelüstet , wo deutscher Fleiß geschet hat . Es giebt niemand in Deutschland , welcher nicht da mit einverstanden wäre , daß das Reich die Burenrepublik gegen die englischen Machtgelüste in seinen Schutz nimmt , und England hat sich noch nie geweigert , einzusehen , daß es Uurecht hatte , wenn es Ernst sah . An diesem haben es dankenswerter Weise unsere leitenden Staatsmänner nicht fehlen lassen , und England wird dieser Thatsache Rechnung tragen , gleichviel was die Afrikaner oder Kap stadt dazu sagen . Nicht unwahrscheinlich aber ist es , daß die arrogante Afrikaner = Politik , nachdem sie am Widerstande Deutschlands gescheitert ist , das Gegenteil ihres Zieles bewirkt und eine Entwickelung der Dinge nach sich zieht , die für unsere ganze Kolonial = und über seeische Politik nur von Nutzen sein kann . Die Weltpolitik im Jahre 1895 . Die Marksteine im Werdegange der Weltgeschichte stehen zwar nur selten und rein zufällig an den Grenz scheiden der Kalenderjahre , aber trotzdem ist es ein alter Brauch der Presse , beim Jahreswechsel einen Rückblick auf die politischen Greignisse des vergangenen Jahres zu werfen . Ein solcher Rückblick hat indes nur dann rechten Sinn und rechten Wert , wenn er etwas mehr ist als eine bloße chronologische Uebersicht der Begebenheiten , wenn er in den inneren Zusammenhang des Geschehenen einzudringen , das Wichtige und Wisentliche zu erkennen und in seiner weltpolitischen Bedeutung zu begreifen sucht Wenn min von diesem Standpunkte aus rückschauend die polit schen Vorgäuge des Jahres 1895 überblickt , schreibt der „ H . . “ , sotreten die Einzelereignisse in den verschiedenen Ländern , von wie großer Bedeutung immer ste für das ein zelne Lund sein mögen , weit , sehr weit zurück hinter die große Wandlung , die sich während des abgelaufenen Jahres in den Beziehungen der Weltmächte zu einander und in ihrer Stellung zu den großen weltpolitischen Fragen voll zogen hat . Was bedeuten der Prästdentenwechsel in Frankeeich , die Ministerwichsel in Oesterreich Ungarn , Rußland , Eagland und Frankreich , der Rücktritt des Herrn v . Köller in Preußen und gar erst die Aenderun gen in den Regierungssystemen der kleineren Staaten angesichts der Thatsache , daß der Ausgang des japanisch chinestschen Krieges , die türkischen Wirren , die Stellung nahme der Vereinigten Staaten von Amerika in der Venezuelafrage und zuletzt noch die Vorgäage im italie nischen Eritrea und in der südafrikanischen Burenrepublik die europäischen Festlandmächte zu immer klarerem Be wußtsein ihrer gemeinsamen Interessn gegenüber den die Entwickelung ihres kulturellen und wirtschaftlichen Lebens schwer gefährdenden Bestrebungen Großbritan nieus , Jopaus und Amerikos geführt haben ? Im Aufaage des verflossinen Jahres erhielt die all gemeine Weltlage noch durch den Gegensatz zwischen dem mitteleuropäischen Dreibunde und dem russisch = französischen Zweibunde ihr eigentümliches Gepräge , und es war wenig Aussicht vorhrnden , daß dieser Gegensatz bald eine Milde rung erfahren lö nte . Ja der damalige leitende Staats mann in Lordoa , Lord Rosebery , träumte sogar von einer Verschäcfung dieses Gegensatzes zu Ungunsten des den Elgländern besonders unbequemen Deutschlands , in dem er die Erweiterung des Zweibundes zu einem neuen Dreibunde durch den Zutritt Großbritanniens verkündete . Dadurch sollte der alte Dreibund in seinem Bestande er schüttert und Deutschland in völlige politische Verein samung gedrängt werden . Aber der Verlauf der Dinge in Ostasten zeigte sehr bald , daß die Roseberyschen Träumereien in den thatsächlichen Verhältnissen keinen Halt hatten . Keine einzige Macht that England den Gefallen , Jepans Siegeslauf zu hemmen , aber als sich nach dem Frieden von Schimonosek ! Eugland auf die Seite des Siegers stellte , um dessen Gefolge zu seinem Vorte le und zum Schaden aller anderen in Ostasten interessirten Mächte auszunntzen , da war es Deutschland , das Englands Herischsuchtspläne zerstörte , indem es mit Rußland und Frankreich gemeinsame Sache machte und gegen die Abtretung der Halbinsel Liaotong an Japan Elnspruch erhob . Zi diesem Vorgehen wurde Deutsch = land nicht so sehr durch das Bestreben , sich Raß and gefällig zu erweisen , bestimmt , als vielmehr durch die Rücksiat auf seine eigenen wirtschaftlichen und handels politischen Jateressen in Ostasten , die sich mit denen Rußlands und Frankreichs berührten und es nicht duldeten , daß sie von dem Belieben Japaus und Englands ab hängig wurden . Es war das allgemeine europätsche Jut . resse , wofür Deutschland eintrat , als es sich Raß land und Frankreich auschloß , um zu verhindern , daß sich Eagland mit Hülfe Japaus zum Herren des himmlischen Reiches machte . Zugleich aber trug dieses Vorgehen Deutschlands dazu bei , den Gegensatz zwischen dem Zwei bunde und dem Dreibunde zu mildern und Eagland immer mehr in eine solche politische Vereinsamung zu drängen , in der dieses Deutschland am liebsten sehe , um dadurch einen recht unbequemen und gefährlichen Mit bewerber auf dem Weltmarkte loszuwerden . Es hat sich gezeigt , daß seine Zugehörigkeit zum mittelenropäischen Dreibunde Deutschland an einem friedlichen Zusammen wirkn mit Rußland und Frankreich durchaus nicht hindert , daß es mit Rußland recht gute freundschaftliche Beziehungen pflecen kann , ohne darum seinen Bundes pflchten das Geringste zu vergeben . Diese Erkenntnis gefördert zu haben , ist ' elleicht das wichtigste und folgenreichste Ergebnis auf dem Gebiete der Weltpolitik im Jahre 1895 . Durch ihr Bestreben , die Interessen zu wahren und zu schützen , die ihnen allen gemeinsim sind , hat die deutsche Politik den europkischen Festlandsvölkern den Weg gezeigt , wie sie zu einer dauernden gegenseitigen Verständigung gelangen können . Und dieser Weg ist erfolgreich beschritten worden , als es galt , den friedengefährdenden Umtrieben Englands in der Türkei Schranken zu setzen . Das allen gemein same Jnteresse an der Erhaltung des Friedens hat die ecropäischen Großmächte in Konstantinopel zusammen geführt , um zu verhindern , daß die armenische Frage zum Ausgangspunkte verhäugnisvoller internationaler Verwickelungen werde . Dieses allgemeine Friedens interesse überbrückt immer mehr die nationalen Gegensätze zwischen den europätschen Festlandsmächten und erweckt die Hoffnung , daß es auch in Zukunft gelingen wird , die friedenstörenden Elemente in Schach zu halten und eine dauernde Verständigung anzubahnen . Wie dringend notwendig eine solche dauernde Verständigung ist , das haben die Bestrebungen gezeigt , die in der Botschaft des Päsidenten Cleveland über die Monroelehre zu Tage getreten sind . Amerika wird ein immer unsicherer Faktor im enropäischen Wirtschaftsleben . Europa wird immer mehr darauf angewiesen , sich auf sich selbst zu stellen und sich die Absatzgebiete zu erhalten oder zu erschließen , die ihm außerhalb Amerikas geboten sind . Dieses gemein same wirtschaftliche Interesse aber fordert gebieterisch , daß man über die nationalen Gegensätze hinweg zu einer allgemeinen Verständigung zu gelangen suche . Je mehr sich Industrie und Handel in den außereuropäischen Ländern entwickeln , desto enger müssen sich die europäischen Vörker an einander schließen , um sich ein eigenes Wirt schaftsgebiet zu wahren . Dann aber dürfen sie auch nicht dulden , daß England durch seine Umtriebe die friedliche Entwickelung der europäischen Verhältnisse stört und den Welthandel von sich abhängig macht . Daß das Verständnis hierfür den enropäischen Völkern aufgegangen ist , hat das abgelaufene Jahr gezeigt , und das ist von großer weltpolitischer Bedeutung . So hat denn der Gang der politischen Ereignisse des Jahres 1895 dahin geführt , daß die Weltlage gegen wärtig durch den ausgesp ochenen Friedenswillen aller europätschen Festlandsmächte ihr Gepräze erhält . Dieser Friedenswille ist eine um so sichere Fredeusbürgschaft für die Zukauft , ' s er auf der Erkenntnis der gemein samen Interessen beruht , die es zu schützen gilt gegen Bedrohungen , denen sie namentlich durch England aus gesetzt sind . Dvo In Transvaal haben die Hetzereien der englischen Afrikaner = Politik eine sehr ernsthafte Krisis heraufbeschworen . Deutschland ist auch in anderen Beziehungen , als so weit die Aufrechterhaltung und Respektirung , völkerrecht licher Grundsätze in Betracht kommt , sehr stark an den Vorgängen interessirt , die sich aus dem bewaffneten Ein fall entwickeln werden , welchen die Flibustier = Trupps der Chartered company in das Burengebiet gemacht haben . Allerdings ist es längst nicht mehr etwas Ungewöhn liches , daß Deutschland kleinen Ländern seinen mächtigen Schutz leihen mußte , die von englischer Arroganz in ihrem Dasein bedroht wurden . In diesem Falle ist es indessen nicht etwa nur die völkerrechtliche Seite der Sache , welche unser Interesse mit dem Be stande der Trausvaalrepublik verknüpft , sondern unsere eigenen Jateressen stehen im Spiel . Die große Afrika = Frage , an der Deutschland durch seinen Kolonialbesitz sehr lebhaft interessirt ist , hat ihre Schlüssel nicht etwa allein am Nil oder am Congo oder am Kamernnfluss , oder endlich auf dem Hochseenplatean Ostafrikas , sondern ebensogut wird diese Frage an der Delagoa = und der Walftischbai erschlossen . Ein gemein sames Interesse der europäischen Kulturnationen — mit Ausnahme Englands — ist es , daß nicht der ganze Süden des schwarzen Weltteiles der englischen Allein herrschaft verfalle , sordern in der Burenrepublik an dessen Südostseite ein Gezengewicht gegen den alles auf sangenden Einfluß Englands erhalten bleibe . Ueber das allgemein = europäische Jnteresse hinaus aber geht das deutsche in diesem Falle , weil das Schicksal und die Entwickelung unserer südwestafrikanischen Kolonie sehr wesentlich davon bedingt wird , daß an der Ostküste die Ackerbankolonie der Buren nicht dem englischen Juteresse gefordert werde . Darüber hinausgehend aber hat Deutschland sehr große , direkte wirtschaftliche Jateressen in Trausvaal zu vertreten . Johannesburg ist fast eine deutsche Stadt , Pretoria ist durch die mit deutschem Kapital erbaute Delagoabahn unserem Handel erschlossen , Tausende von Deutschen arbeiten in leitenden Stellungen in den Whitewaterrandminen , und ebenso viele deutsche Kapitalisten sind an ihnen beteiligt , wie auch deutsche Banken in Transvaal schon lange den Geldverkehr ver mitteln , und deutsches Kopital wesentlich den Aufschwung und die gewerbliche Erschließung des Landes ermög licht hat . Im Gegensatze dazu hat England , insbesondere die Kapkolonie , stets in Rivalität und oft in nicht gerade schöner zu Trausvaal gelebt , von den Geschicken der Väter der heutigen Buren zu schweigen , die schon zwei mal von den Engländern zum Aufgeben ihrer hochkulti virten Wohnplätze genötigt wurden . Was ia Trauns vaal an wirtschaftlichen und inneren politischen Fragen schwebt , ist nur im Interesse der Afrikaner = Politik Cecil Rhodes aufgeworfen und aufgebauscht worden . Die Trausvaalregierung hat schon lange von diesen Plänen gewußt , und es ist ja auch kein Geheimnis geblieben , was im letzten Sommer der Depeschenwechsel zwischen dem Kaiser Wilhelm und dem Präsidenten Krüger an läßlich der Eröffnung der Delagoaeisenbahn , und was der Besuch zu bedeuten hatte , den der Staatssekretär von Transvaal in Berlin jüngst gemacht hat . Deutsches Reich . * Berlin , 3 . Jannar . — Durch Kabinetsordre vom 30 . Dezember 1895 ist Folgendes bestimmt worden : Das Korps der Landgendarmerie begeht heute den Tag seines fünfundstebzigjährigen Bestehens in der Organisation vom 30 . Dezember 1820 . Ich benutze diesen Anlaß gern , um dem Korps Mein Ver trauen und Meine Zufriedenheit auszusprechen . Als ein sichtbares Zeichen meiner Anerkennung für die ver dienstvolle Thätigkeit der Landgendarmerie im Frieden und in Erinnerung ihrer Leistungen während des Feld zuges 1870/71 verleihe Ich derselben zum Helmadler den Gardestern und erteile außerdem dem Offizierkorps die Berechtigung zum Tragen der Kartusche nebst Bandolier nach der für die Offiziere der Feldgendarmerie festgesetzten Probe . Neues Palais , den 30 . Dezember 1895 . gez . Wilhelm R . — Dem kommandirenden General des 9 . Armeekorps , General der Infanterie v . Schlichting , ist der nach gesuchte Abschied unter Verleihung des Schwarzen Adler = ordens bewilligt worden . — Es wird dem „ Reichsboten “ ausdrücklich versichert , daß die von der „ Nordd . Allg . Ztg . “ gegen Stöckers Auftreten gebrachten sogenannten Babeuf = Artikel jedes offiziösen Ursprungs entbehren und sich nur als die einfache , nicht ernst zu nehmende Privatarbeit der Redaktion darstellen . — Dem Kolonialrate , der während seiner Tagung im November in einer Resolution das Verlangen auf gestellt hatte , daß ihm das Auswanderungsgesetz vor der Einbringung im Bundesrate zur Begutachtung vorgelegt werden sollte , ist der Entwurf dieses Gesetzes bekanntlich zugegangen . Der Kolonialrat hatte zur Vor beratung des Gesetzes einen aus sieben Mitgliedern be stehenden Ausschuß eingesetzt . Dieser war bereits kurz 6 . Januar . 1412 . Geb . Jeanne ' Are , Jungfrau von Orleaus . 1521 . Eröffnung des Reichstages zu Worms . 1776 . Ged . Ferdinand von Schill , Freischaarenführer , zu Wilmsdorf bei Dresden . 1822 . Geb . Heinrich Schliemann , der Leiter der Ausgrabungen in Troja . 1871 . Prinz Friedrich Karl schlägt General Chancy bei Ven döme . 1875 . Gest . Friedrich Wilhelm , der letzte Kurfürst von Hessen , zu Horzowitz bei Prag . 1879 . Gest . Prinzeß Heinrich von Hessen , zu Trier . Einer von beiden . Roman von M . von Buch . 33 ) — [ Nachdruck verboten . ) „ Du hast viel zu thun ? “ fragte Heinz mechanisch , indem seine Blicke das graue Konvert verfolgten , auf das Ernst soeben das letzte Siegel drückte . Der Angeredete strich mit der Hand über das glatte Haar . „ Zeit , um zu träumen , bleibt mir allerdings nicht " , erwiderte er nachdenklich . „ Ich habe viel unternommen , fast zu viel ; die Arbeit schlägt mir oft über dem Kopf zusammen . Und wenn ich mich auf mich selbst besinne im Drange der Geschäfte , so meine ich wirklich zuweilen , ich zähle schon fünfzig Jahre statt fünfundzwanzig ! “ In diesem Augenblick wurde Ernst plötzlich gerufen . Er sprang sogleich auf , schob die Papiere oberflächlich zu sammen und bat im Hinausgehen , Heinz möchte bis zu seiner Rückkehr das Zimmer nicht verlassen . Er kam auch bald zurück , warf die Schublade zu und zog den Schlüssel ab . „ Jetzt , Heinz , stehe ich gänzlich zu Deiner Verfügung . Du hattest mir , wie ich höre , noch etwas mitzuteilen “ , wandte er sich an den Bruder . Heinz stand am Feuster der Giebelstube , in der er schon als Knabe gearbeitet hatte , und starrte in den dämmernden Abend hinaus . Aus dem Hofteich erscholl melancholischer Unkenruf ; über Feld und Wiesen spann der Nebel in feinen Streifen ; ein frischer Lufthauch durch zog das Land . Bei der Anrede des Bruders fuhr der junge Mann fast erschrickt zusammen ; er schien gänzlich in Gedanken versunken gewesen zu sein . „ Ja , so , ich wollte Dir eiwas mitteilen , nun , das hat schließlich noch Zeit ! “ sagte er , schlug das Fenster zu und trat ins Zimmer zurück . „ Laß uns nur wieder hinuntergehen , ich muß nämlich bereits um acht Uhr zurück in Neustadt sein ! “ Als Heinz fortreiten wolte , war das Pferd noch nicht gesattelt , so gingen beide jungen Männer noch ein wenig vor der Treppe auf und ab . Auf dem Hofe war es sehr still ; laut und vernehm . lich hörte man jedoch im Hause die alte , große Wanduhr schlagen . „ Wie die alten Erinnerungen wach werden " , sagte Heinz , seinen Arm in den des Bruders legend . „ Ich er innere mich ganz deutlich , wie die Uhr am Totenbette des Vaters tickte , und jetzt zeigt sie noch ebenso gelassen an , wie die Zeit vergeht ! “ „ Was hast Du nur , Heinz ? Du bist heute so selt sam verändert ? “ fragte Ernst . „ Ich verändert ? " Der junge Bruder zuckte die Achseln und zeigte dann über die dunstige Landschaft . „ Sieh dorthin ! “ sagte er . „ Herbstnebel ziehen und Herbststimmungen überkommen unsereiner . Das liegt in der Luft ! “ Da wurde das Pferd gebracht und Heinz schwang sich in den Sattel . „ Nach dem Manöver wirst Du doch wie bisher einige Wochen Urlaub nehmen und zu uns kommen ? “ fragte Ernst . „ Nun , höre , Du scheinst wohl Lust zu haben , diesmal andere Jagdgründe , als die Kremziner abzu pürschen ? “ forschte er weiter , da er keine Antwort erhielt . Heinz war eifrigst mit seinem unruhigen Pferde be schäftigt . Als jedoch der Fuchs abgeben wollte , parirte Heinz ihn mit aller Gewalt , um dem Zurückbleibenden die Hand zum Abschied zu reichen . „ Lebewohl , Ernst , und — und denke manchmal an mich , wenn Du die Uhr schlagen hörst . Willst Du ? “ Ein weicher Klang durchzitterte die Worte , bei denen der junge Mann sich vom Sattel hinunterneigte , um noch einmal in die Augen des Bruders zu sehen . Ernst fühlte einen fast schmerzhaft herzlichen Hände . druck , dann war der Reiter verschwunden und in der Ferne verklang der Hufschlag des in rasender Eile dahin stürmenden Pferdes . Der Zurückbleibende stand noch einige Minuten auf der Treppe und sah über die Felder , von denen es grau und dunstig emporstieg . „ Herbstnebel — Herbstimmungen ! “ dachte er ; dann ging er ins Haus . Heinz ' sonderbares Benehmen hatte ihn vorher be unruhigt ; nun belächelte er selbst seine Angst . „ Thorheit ! Wann wäre der Mensch nicht Stimmungen unterworfen ! “ XV . Ernst erhob sich frühzeitig am andern Morgen , trapk hastig Kaffee und bestellte auf sechs Uhr den Wagen . Dann ging er wieder in sein Zimmer , steckte einige Papiere zu sich und wollte auch den Brief mit den viertausend Mark an sich nehmen . Er fand ihn nicht in der Schublade , in der er ihn vermutet hatte , er schloß eine andere auf , — auch hier war er nicht . „ Habe ich ihn unter die Papiere gethau ? “ dachte Ernst und öffnete das Fach , das die Schriftstücke barg . Aber das graue , steife Konvert , auf dem die Summe ver zeichnet stand , fand sich nicht vor . Ernst war ein wenig unruhig . „ Bin ich behert , daß ich ihn nicht finden kann ? “ dachte er , indem er von neuem zu suchen begann . Das Resultat blieb dasselbe . Im Hofe hörte man bereits den Wagen vorfahren ; er hörte auch die Stimme seiner Mutter , die dem Kutscher von dem Fenster aus zurief , sie wünsche , daß ihr Sohn noch einen Augenblick in ihr Zimmer komme . „ Ich bin ein Thor , daß ich mich des Briefes wegen sorge “ , sagte Ernst kopfschüttelnd . „ Ich weiß , ich habe ihn hineingelegt , folglich muß er doch da sein ! “ Trotz dieser Versicherung wurde Ernst jedoch immer unruhiger , und als er nochwals die ganze Schublade durchkramte und keine Spur von dem ominösen Konvert entdeckte , trat ihm der Angstschweiß auf die Stirn . „ Er ist fort , daran ist kein Zweifel mehr ! “ sagte er tonlos . „ Ich bin bestohlen ! “ Er dachte an die Dienstboten , aber unter ihnen fand er nicht einen , dem er ein solches Verbrechen zutrauen konnte . Außerdem wohnten nur die Mädchen im Hause ; von den männlichen Dienstboten kam nur der Kutscher jeden Morgen in sein Zimmer , um die Sachen zu reinigen . Und der Alte , ganz zu schweigen von seiner oft bewährten Ehrlichkeit , war so wenig erfahreen in den modernen Schlössern , zdaß er sich in den schwierigen Mechanis mus des Kunstschlosses nicht hätte hineinfinden können und von der Anwendung von Dietrichen überhaupt keine Ahnung besoß . „ Ist gestern etwa noch ein Fremder in meinem Zimwer gewesen ? “ Ernst dachte nach . Nein , gestern war niemand ins Zimmer gekommen , kein Handwerker , kein Händler oder sonstiger Fremder . Nur Heinz war dagewesen , nur Heinz . Ernst begann noch einmal zu suchen . Es war un möglich . Der Brief mußte verlegt sein , er muß sich finden . Schon rückte der Zeiger der Uhr stark auf steben ; eine volle Stunde war nntzlos vergangen . ( Fortsetzung folgt . )
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"1896-01-06"
Emscher Zeitung. 1879-1904
2
ger
[ "Gelsenkirchen" ]
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. • VIA Mikrofilmarchiv der deutschsprachigen Presse . V . vor Weihnachten zu einigen Sitzungen zusammengetreten , hatte sich dann aber vertagt . Der Ausschuß ist heute im Auswärtigen Amt wieder zusammengekommen , um seine Beratungen zu Ende zu führen . — Arkaüpfend an die Neußerungen der in Capstadt erscheinenden Deutschen Südafrikanischen Zeitung zur Trausvaalfrage , die mit dem Satze schließen : Die deutsche Regierung würde im gegebenen Moment nicht zbgern , dentlich klarzuthun , daß nicht nur der Weg nach Konstantinopel , sondern vielmehr auch der Weg nach Johannesburg über Berlin führt , schreibt die „ Post “ : Die deutschen Jateressen in Konstantinopel sind verschwin dend im Vergleich zu den Interessen , die uuns an die # # dafrikanische Republik binden . Durch die Eröffnung der Delagoabai , durch die direkte Dampferverbindung dieses Hafens mit Hamburg hat sich dem deutschen Hau del in Trausvaal ein Marktplatz eröffnet ; deutsches Kapital ist in hohem Grade in Johannesburg engagirt , deutsche Fabriken stellen ihre Erzeugnisse genau nach den Wänschen ihrer Trausvaaler Konsumenten her , ganze Häuser der heimischen Industrie richten sich darauf ein , den Transvaal als Kunden zu gewinnen , und Deutsche wandern in großer Anzahl nach dem Trausvaal , um ihn immer mehr dem deutschen Gewerbefleiß zugängig zu machen . Dies sind Faktoren , die keine Regierung außer Acht lassen wird . Die deutsche Regierung wird vielmehr sorgfältig darüber wachen , daß die angeknüpften jungen Verbindungen sich kräftigen und erstarken ; das Blühen und Gedeihen eines Staates geht mit dem Blühen und Gedeihen seiner heimischen Industrie Hand in Hand . Derartige schwerwiegende Interessen werden nicht leicht fertig geopfert , werden nicht zum Spielball unzufriedener Heißsporne gemacht , und jeder Versuch , den dieselben in dieser Richtung machen würden , würde in erster Linie sich bitter an ihnen selbst rächen ; denn nicht nur Deutsch land , sondern auch Frankreich , wie jeder andere Staat , der Handelsbeziehungen mit dem Trausvaal unterhält , würde im Jateress : seines Landes etwanigen Gewalt thätigkeiten gegen den Trausvaal sein Veto entgegensetzen . — Im Auswärtigen Amte verfolgt man die Vorgänge in Trausvaal mit großer Aufmerksamkeit . Mit Rücksicht auf die großen deutschen Interessen in der süd afrikanischen Republik wird man allen Versuchen Wider sand leisten , die auf eine Renderung der Verhältnisse in Südafrika sich richten sollten . Staatssekretär v . Mar schall hat nicht nur am Dienstag , sondern auch gestern noch dem Kaiser über die Angelegenheit Bericht erstattet . Die deutsche Regierung wird , wie wir erfahren , unter allen Umständen für die Erhaltung der Selbständigkeit Trausvaals eintreten . Sie hat bereits nach London die Aufrage gerichtet , welche Maßregeln die englische Regierung gegen die Chartered Compagnie ergreifen werde . — Nach Mitteilungen aus Hamburg beabsichtigt die deutsche Ostafrikalinie den im Bau befiadlichen , etwa 5000 Tonnen großen Reichspostdampfer Herzog nach seiner im Juli zu erwartenden Fertigstellung zunächst zu einer Reise nach Afrika zu entsenden . Der Herzog ist das größte Schiff , das j mals die deutsche Flagge nach Afrika getragen hat . * Breslau , 3 . Jan . Der Oberpräsident von Schlesien , Fürst von Hatheldt = Trachenberg , begiebt sich heute im Auftrage des Kaisers nach Waldenburg , um der innigen Anteilnahme des Kaisers an dem Explosionsunglück im Wrangelschacht der so schwer betroffenen Bergarbeiter bevölkerung im Waldenburger Revier , insbesondere den ihres Ernährers beraubten Familien Ausdruck zu geben . Ausland . * Wien , 3 . Jan . Der „ N . Fr . Pr . “ wird aus Athen gemeldet : Die Weigerung der deutschen Turner , an den sogenannten „ Olympischen Spielen “ teil zu nehmen , hat hier sehr unangenehmes Erstaunen hervorgerufen . Die meisten Blätter sprechen ihr lebhaftes Bedauern über diesen Beschluß aus . Das Journal „ Proia “ , das dem Ministerpräsidenten Delyannis nahe steht , sucht heute zu beweisen , daß von griechischer Seite in jeder Beziehung korrekt verfahren wurde , und daß man daher in Deutschland auf die Aeußerungen des Vorsitzen den des Pariser Komitees durchaus keinen Wert zu legen brauche . Das Blatt hofft , daß die deutschen Turner ihren Entschluß noch ändern werden . — Nach hier vor liegender Meldung hat der Papst an den Zaren ein Schreiben gerichtet , worin er sich bitter darüber beschwert , daß die Deputation aus Polen , die ihre Neujahrs glückwünsche darbringen wollte , durch die russischen Be hörden an der Reise verhindert wurde . Ferner beklagt sich der Papst , daß der katholische Klerus Rußlands jetzt wieder neuen Schwierigkeiten ausgesetzt sei . * Kom , 3 . Jm . Auf das Ansuchen der italienischen Regierung übernimmt der deutsche Konsul in Transvaal den Schutz der italienischen Unterhauen daselbst . * Athen , 4 . Jan . Der Minister des Reußeren Skuzes protestirte bei Gelegenheit eines Interviews gegen die Augriffe , welche in der Angelegeubeit des Freiheren v . Hammerstein gegen ihn gerichtet wurden . Die Blätter hätten behapptet , daß Hammerstein ausgeliefert und mit Gewalt an Bord eines österreichischen Schiffes gebracht worden sei , wo er verhaftet worden wäre , und daß vorher Agenten der deutschen Gesandtschaft das Gepäck Hammersteins durchsucht und die Briefschaften beschlagnahmt hätten . Der Minister stellte diesen Be hauptungen ein formelles Dementi entgegen und erklärte , die deutsche Gesandtschaft habe thatsächlich die Auslieferung Hammersteins verlangt , welcher als Flüchtling unter dem augenommenen Namen Wilhelm Herbert in Athen lebte . Die griechische Regierung habe diese Forderung abgelehnt , habe sich aber in der Erwägung , daß der Aufenthalt Hammersteins in Athen gefährlich sel , entschlossen , denselben auszuweisen . Diese Entscheidung sei Hammerstein 7 Uhr worgens und nicht mitten in der Nacht in Gegenwart des deutschen Konsuls mitgeteilt worden . Der Konsul habe sich Hammerstein gegenüber bereit erklärt , ihn sofort in Schutz zu nehmen , wenn er wirklich Herbert heiße , und habe ihn ersucht , seinen Paß vorzuweisen . Als Hammerstein dies verweigerte , entferute sich der deutsche Konsul , ohne das Gepäck angerührt zu haben . Hammerstein wurde dann dem Polizeipräfekten vorgeführt und von diesem aufgefordert , noch am selben Tage auf einem der drei aus dem Piräus abgehenden Schiffe abzureisen ; von diesem ging eines nach Alexandrien , die beiden anderen nach Catania und Brindist . Hammerstein wählte das letztere Schiff und hat sich demnach freiwillig auf einem Dampfer unter italienischer Flagge eingeschifft . Er wurde bis zum Schiff von griechischen Polizeibeamten begleitet , welche beauftragt waren , sich seiner Abreise zu versichern . Gewalt ist nicht gegen ihn angewendet worden . Der Minister des Auswärtigen ist der Meinung , daß Griechen land nur sein ihm zukommendes gutes Recht , von welchem die Großmächte oftmals Gebrauch machten , angewendet habe , und ist erstannt , daß wegen eines so einfachen Vorfalles , welcher ganz wahrheitswidrig entstellt worden , so viel Lärm gemacht wurde . Aus dem Kreise . * Gelsenkirchen , 6 . Januar . be Jubiläums = Segensmünzen . ] In vielen Zeitungen werden jetzt Reklame = Artikel veröffentlicht über die Ausgabe von „ Jubiläums = Segensmünzen “ auf die 25jährige Wiederkehr der siegreichen Waffentage des deutschen Heeres , in beschränkter Anzahl von nur 5000 Stück in Thalergröße . Da die Fabrikation nicht genannt ist , die Artikel vielmehr so gehalten sind , daß der Glaube erweckt wird , es handle sich um eine staatliche Ausprägung , so erscheint es nötig , darauf aufmerksam zu machen , daß es sich dabei , da dergleichen Silbermünzen in der Königlichen Münze nicht geprägt worden sind und nach § 11 des Reichsmünzgesetzes vom 9 . Juli 1873 auch nicht ge prägt werden dürfen , lediglich um eine Privatspekulation handelt . Im genannten Artikel 11 heißt es : „ Die durch die Bestimmung im § 10 des Gesetzes betreffend die Ausprägung von Reichs goldmünzen , vom 4 . Dezember 1871 , vorbehaltene Befugnis , Silbermünzen als Denkmünzen auszuprägen , erlischt mit dem 31 . Dezember 1873 . “ Im Anschluß hieran wird bemerkt , daß auf die vielen an die Königliche Münzdirektion gerichteten betreffenden Anfragen und Bestellungen eine Antwort nicht er teilt werden kann . * [ Für die nach dem Unf allversicherungsgesetz vorgeschriebenen Unfallanzeigen ] ist ein neues Formular festgesetzt , das vom 1 . Januar 1896 ab durchweg zur Anwendung zu kommen hat . Dies für den Bereich sämtlicher auf Grund der Unfallversicherungsgesetze errichteten Berufs genossenschaften gleichmäßig gültige Formular ist nach Format , Farbe und Inhalt bindend . Nur für den Bereich der See Berufsgenossenschaft bleibt in gewissen Fällen das bisherige Formular bis auf weiteres in Kraft . * [ Für den Rundreiseverkehr ] hat der preußische Eisenbahnminister angeordnet , in allen Fällen , in denen der Inhaber eines Fahrscheinheftes auf einer Zwischenstrecke gegen Lösung besonderer Fahrkarten an Stelle des in dem Fahr scheinheft bezeichneten Weges einen längeren Schienenweg benutzt hat , auf seinen Antrag den Betrag der Fahrscheine für die nicht benutzten Strecken des Fahrscheinheftes zu erstatten , sofern sowohl der gewählte längere wie der aufgegebene kürzere Weg den unter preußischer Staatsverwaltung stehenden Linien au gehdren . 88 Schalke , 2 . Jan . [ Gewerbliche Fortbildungs schule . ] Die Zahl der Schüler der hiesigen gewerblichen Fort bildungsschule betrug am 1 . Januar 1896 in der 1 . und 2 . Klasse 82 Schüler , 1 . Klasse 47 , 2 . Klasse 35 , darunter 13 Freiwillige . Es wurde in 41 Wochen Unterricht er teilt . In der 1 . Klasse wird unterrichtet im Deutschen , Rechnen mit Raumlehre und Realien , soweit dieselben im Deutschen Unterricht durch das Lesebuch berührt werden , die 2 . Klasse hat mit Ausnahme der Raumlehre und Realien die selben Lehrsächer wie die 1 . Klasse . Die Schüler erhalten außer dem , mit Ausnahme der Bäcker , Metzger und Rasierer , in drei gesonderten Klassen Zeichenunterricht . Am Zeichenunterricht nehmen Teil in der 1 . Klasse a und b 38 Schüler , in der 2 . Klasse 31 , in der Klasse a und b 5 , ausschließl . freiwilligen Zeichenschülern zusammen 69 . Nach den einzelnen Gewerbe betrieben verteilen sich die Lehrlinge in folgender Weise : 8 An streicher , 14 Bäcker , 2 Baubeflissene , 1 Buchbinder , 8 Bergleute , 8 Dachdecker , 2 Eisengießer , 2 Fabrikarbeiter , 1 Goldschmied , 1 Gelbgießer , 1 Hutmacher , 1 Landwirt , 1 Maler , 2 Metzger , 2 Rasierer , 2 Sattler , 2 Setzer , 6 Schlosser , 8 Schmiede , 4 Schneider , 8 Schreiner , 7 Schuhmacher , 1 Uhrmacher . s Schalke , 4 . Jan . [ Verschiedenes ] . Der Bergarbeiter Friedrich Schnauber ist heute Morgen um 6½ Uhr auf der Zeche Consolidation Schacht II in der Grube durch Sturz in einen Bremsschacht zu Tode gekommen . Der Verunglückte hinterläßt Frau und ein Kind und wohnt in Gelsenkirchen . — Die Vorstandsmitglieder der hiesigen Ortskrankenkasse , Herren Fr . Hempelmann , Ernst Möller und Wilh . Bendenboth sind in der Generalversammlung vom 22 . v . Mts . wiederge wählt worden . An Stelle des bisherigen Vorsitzenden Herrn Rentner Niebel , welcher sein Amt infolge Verzugs niederlegte , wurde für den Rest der Funktionsperiode ( d . i . bis Ende 1896 ) der Schmiedemeister Herr Heinr . Socklinghaus zum Vorsitzenden gewählt . * Schalke , 2 . Jan . [ Verschiedenes . ] Inbezug auf die Gratifikation , die einige industrielle Werke ihren langjährigen Arbeitern haben zukommen lassen , ist nachzutragen , daß auch die hiesige Spiegelmanufaktur solche in Höhe von 20 bis 50 Mk . je nach der besonderen Charge der betreffenden Personen ausgeteilt hat . — Die chemische Fabrik , auf der in der letzten Zeit einige Zweige , wie die Pottascheherstellung , außer Betrieb gesetzt wurden , macht jetzt bedeutende Anlagen zur Gewinnung der vielen Stoffe , die im Theer enthalten sind . Es sollen ca . 600000 Mk . verbaut werden . p Ueckendorf , 8 . Jan . [ Standesamtliches . ] Im Laufe des Monats Dezember v . Is . gelangten beim hiesigen Standesamte zur Anzeige 55 Geburten , von denen auf das männliche Geschlecht 31 und auf das weibliche 24 fielen . In dem diesseitigen Gitterkasten wurden ausgehängt 7 hiesige und 6 auswärtige Aufgebote . Eheschließungen fanden 7 statt , von denen der älteste Bräutigam 29 und der jüngste 24 Jahre alt waren . Die älteste Braut war 34 und die jüngste 19 Jahre alt . Sterbefälle gelangten 26 zur Anzeige , von denen 14 auf das männliche und 12 auf das weibliche Geschlecht fielen . Zu den Sterbefällen treten noch 2 Totgeburten männlichen Ge schlechts . Von den Gestorbenen erreichten 11 ein Alter bis zu 1 Jahr , 6 ein solches von 1 bis 10 Jahren , 2 von 10 bis 20 Jahren , 1 von 20 bis 30 Jahren , 2 von 30 bis 40 Jahren , 2 von 40 bis 50 Jahren und 2 über 60 Jahre . Die Todes ursache bildete bei 2 Personen Scharlach , bei 2 Herzlähmung , bei 8 Brustfieber , bei 1 Wassersucht , bei 4 Lungenentzündung , bei 3 Krämpfe , bei 1 Masern , bei 1 Herzklappenfehler , bei 1 Magendarmkatarrh , bei 1 Lungenschwindsucht , bei 1 Nieren entzündung , bei 2 Darmkatarrh und bei 1 Knochen = Tuberculose . 3 Personen starben ohne ärztliche Behandlung . p Ueckendorf , 3 . Jan . Verhaftet wurde wegen Bettelns der obdachlose Ferdinand E . und ist derselbe heute Nachmittag dem Königl . Amtsgericht Gelsenkirchen vorgeführt worden . p Ueckendorf , 4 . Jan . [ Statistik ] Im Laufe der Woche vom 28 . Dezember v . Is . bis zum 4 . ds . Mis . erkrankten an den Masern 14 und an Scharlach und Diphtherie je 1 Person . Am 28 . v . Mts . lagen 4 Personen an der Ruhr , 7 an Masern , 9 an Scharlach und 2 an Diphtherie krank darnieder . Seitdem sind von der Ruhr 1 und von Scharlach und Masern je 5 Personen genesen . An der Diphtherie ist 1 Person gestorben . * Wattenscheid , 4 . Jan . [ Wieder eingefangen . ] Zwei Gefangene , welche am 18 . Dezember aus hiesigem Amts gerichtsgefängnis entsprungen sind , der 21 Jahre alte Vieh schweizer Hermann Klusmann aus Mülheim = Ruhr und der der heiligen drei Könige . ( 6 . Januar . ) ( Nachdruck verboten . ) Zur stillen Zeit geht ' s in der Ruh ' Der Kölner Domgruft seltsam zu . Wo sie die Heiligenleiber verbergen , Da regt es sich fröhlich in den Bärgen : Da steigt singend Herr Melchior Mit dem frisch geputzten Stern hervor ; Der junge Herr Balthasar geigt wie zur Wette , Herr Kaspar bläßt die Klarinette . ( Hofmann . ) Boda Venerabilis , der geehrte Möuch von Jarrow ( 7 735 ) war der erste , der die drei Weisen aus dem Morgenlande , von deren Königtum der Evangelist Matthäus nichts weiß , als Könige bezeichnete und ihnen die oben genannten Namen beilegt . Nach ihm war Kaspar der König von Persien und 60 Jahre alt ; er trug eine violette Tunika und den gelben Königsmantel , auf dessen obern Saum das weiße Haar herabwallte . Der vierzig Jahre alte Melchior war König der Nabier und trug eine gelbe Tunika und einen roten Mantel . Balthasar war noch ein Jüngling von 20 Jahren , der als König von Saba in Arabien sich mit einer roten Tunika und einem ebenso gefärbten Mantel bekleidet hatte . Wie sie — keiner von dem andern etwas wissend — zu gleicher Zeit demselben Ziele zustrebend , in Jerusalem einzogen , das Jesuskind fanden und beschenkten , schildert in hoch poetischer Darstellung Levis Wallace in seinem Roman „ Von Hur “ ( deutsch von Paul Heichen ) . Die Geschenke der heiligen drei Könige , welche von Abraham herstammen und die seltsamsten Wanderungen und Verwendungen ge habt haben sollen , dienten nach der Sage zuletzt zur Er werbung des Töpferackers und zur Bereitung des Myrren trankes , der dem Heren am Kreuze gereicht wurde . Die Annahme , daß die Weisen aus dem Morgen lande Könige gewesen seien , hat die ursprüngliche Be deutung des 6 . Januar als des Tages der Erscheinung Christi — Epiphanie bedeutet überhaupt allem Ursprunge gemöß die Erscheinung eines Gottes , einen Akt , wodurch sich ein solcher in seiner ganzen Hohelt und Würde der Meuschheit zu erkennen giebt ( Jupiter erscheint der Semele , Apollo den Kretern , Wiederauffindung des Oftris 2c . ) — vollständig in den Hintergrund gebrängt . Das beweisen noch alle heute gebräuchlichen und geübten Volkssitten . An den Höfen von Frankeeich , Burgund und Eng land bildete sich im 14 . bis 16 . Jahrhundert eine eigene Hoffitte zum Andenken an das Geschenk der „ heiligen drei Könige “ . So erließ Heinrich VII . von England nachstehende Verordnung : „ Am 12 . Tage soll der König sich kleiden in seine königlichen Roben , mit Ueberwurf und pelzverbrämter Kappe am Nacken , im Mantel mit langer Schleppe und in seinem Panzer , Armspangen an den Armen , mit Gold dicht besetzt und mit reichen Edel steinen , und kein weltlicher Mann soll sie berühren außer dem Könige selbst , Squire muß sie dem Könige bringen in einem feinen Tüchlein , und der König muß sie selbst sich anlegen ; und er soll sein Szepter halten in seiner Rechten und den Apfel mit dem Kreuze in der Linken , die Krone auf seinem Haupte . Und er soll an jeuem Tage ein Opfer darbringen von Gold , Myrrhen und Weihrauch ; dann soll der Dekan der Kapelle zum Erz bischof von Cauterbuty des Königs Gaben senden durch Laien oder Priester , und der Erzbischof soll selbigen Boten die erste Pfründe verleihen , so da fällt in seine Gabe “ . In Ausführung dieser Verordnung überreichten im Jahre 1893 im Auftrage der Königin am Ephi phantasfest in der königlichen Kapelle des St . James palast die Kammerherren Ponsouby Faue und Kapitän Stopford das übliche Geschenk von „ Gold , Weihrauch und Myrrhen “ . In den Niederlanden wird an diesem Tage eine Bohnenkönigin gewählt , indem eine Bohne oder Mandel in einen Kuchen eingebacken wird , welche der Glücklichen , der sie zu teil wird , zu der hohen Ehre ver hilft und ihr gestattet , für das nächste Jahr ihre Hof ämter zu verteilen . In Frankreich mußte der „ Bohnen könig “ seine Unterthauen mit Burgunder , Sekt 2c . „ königlich bewirten “ . Rebenbei sei bemerkt , daß hierin auch der Ausbruck „ das geht übers Bohnenlied “ seinen Ursprung hat . Schon von alters her ward die Aubetung durch die brei Könige und der Kindermord mit besonderer Neigung behandelt . Weinhold weiß in seinem grundlegenden Werke über die Weihnachtsspiele nach , daß schon einer der ältesten Gesänge der kirchlichen Litteratur diesen Gegenstand behandelt : die Dichtung von Ephraim dem Syrer ( + 378 ) . Die kirchlichen Verrichtungen am Epiphantafest erheben sich kald zur dramatischen Lebendigkeit , und im geistlichen Schauspiel des Mittelalters treten natürlich auch die morgenländischen Könige auf . Es wärde zu weit führen , wollten wir alle diese Schauspiele und Gesänge von der lateinischen Handschrift des Freisinger Domarchivs aus dem 11 . — 12 . Jahrhundert ab auch nur registriren . Heutzutage sind die mit heidnischen Reminiszeuzen ver grickten Darstellungen der heiligen drei Könige , die Um züge und Gesänge herabgesunken zu bettelndem „ Ansingen “ , das bei Verweigerung einer Gabe mit einem recht derben Fluch schließt . In Bayern finden wir die „ Sternsänger “ , in Kärnten die „ Tolggersänger “ , am Breuner ( Gossensaß ) das „ Sterntreiben " und „ Sternsingen " . Doch auch in allen anderen Teilen Deutschlands wird das Anfingen getrieben . Daß freilich auch oft die heiligen drei Könige mit der heiligen Hermandad in Konflikt geraten , weiß schon Fr . Hofmann : „ Es ist halt eine schlimme Zeit Für uns ' re Drei = Königs = Heiligkeit . Sonst glaubten selbst die ältesten Weiber An die heiligen drei Königsleiber , Jetzt mag mit verbotenem Heiligenschein Der Teufel ein heil ' ger Drei = König sein ! — Das ist — o neue Reichsbeschwerde ! — Das Los des Schönen auf der Erde ! “ Mit dem sechsten Januar endigen die „ Zwölften " ; er ist der „ Perchtentag “ . Diese Vorstellung in Ver bindung mit den morgenländischen Sagen hat manche andere Gebräuche gezeitigt . Bei den Litauern darf an diesem Tage keine drehende Arbeit verrichtet werden , weil die Schafe sonst die Drehwurmkrankheit bekommen . Bei andern muß die ganze Nacht hindurch Licht brennen , um die Wickelkinder vor den Laumes ( eine Art Bamphre ) en schützen . Seit uralten Zeiten wird dieser Tag zum „ Federschließen " benutzt . Die Federkiele müssen auf einen Kreuzweg geworfen werden . — In Devoushire werden die Obstbäum = unter den mannigfachsten Ceremonien beschossen oder mit Eider begossen . In Rußland findet an diesem Tage das Fest der Wasserweihe statt . In 18 Jahre alte Schmiedelehrling Emil Bratsch , sind vor einigen Tagen schon in . = Gladbach aufgegriffen worden . Westfalen , Rheinland , Hessen = Nassaurc . * Bochum , 4 . Jan . [ Verschiedenes . ] Der neuernannte Erste Staats Anwalt beim Kgl . Landgericht Bochum , Herr Eckert , hat sein Amt hier angetreten . — Zi den in den letzten Tagen gemeldeten Diebereien ist ein wetterer gekommen : In der Neujahrsnacht wurde einer an der Spichernstraße wohnenden Familie ein ge schlachtetes Schwein aus dem Pökel gestohlen . Als will kommene Zugabe fanden die Spitzbuben im selben Keller ein Faß eingemachte Vitzebohnen , welches sie ebenfalls mitgehen hießen . * Stat . Merklinde , 2 . Jan . [ Ein Opfer seines Berufes ] wurde heure ein Heizer aus Wanne , welcher von dem Eisenbahnzuge überfahren wurde . * Altena , 2 . Jan . [ Die Masern ] treten hier zur Zeit unter den Schulkindern so stark auf , daß heute sämtliche Schulen unserer Stadt geschlossen wurden . * Iserlohn , 3 . Jan . [ Einbrecherbande fest genommen . ] Die Polizei nahm eine Einbrecherbande fest , die in letzterer Zeit zahlreiche Einbruchsdiebstähle hier und in der Umgegend ausgeführt hatte . * Münster , 2 . Jan . [ Die hiesige König liche Regierung ] hat eine Verfügung erlassen , wonach die Aufführung des Theaterstückes : „ Der Irre von Mariaberg “ oder „ Ju Kloster der Alexianer " von A . Winter polizeilich verboten werden soll . * Essen , 3 . Jav . [ Verhaftet . ] Am Neujahrs tage wurde ein junger Mann festgenommen , der dringend verdächtig ist , an einem in Gelsenkirchen vor Weih nachten ausgeführten Manufakturwarendiebstahl teil ge nommen oder der Hehlerei sich schuldig gemacht zu haben . Es wurden Waren , die der bestohlene Kaufmann als sein Eigentum erkannte , bei ihm gefunden und beschlag nahmt . * Köln , 4 . Jan . [ Revision eingelegt . ] Der in dem Prozeß über Brauweiler verurteilte Redakteur der sozialdemokratischen „ Rhein . Ztg . “ hat gegen das Urteil der Kölner Strafkammer Revision eingelegt . * Düren , 2 . Jan . [ Schenkung . ] Ein hiesiger Fabrikant schenkte der Stadt 30 000 Mk . zur Errichtung einer städtischen Gewerbeschule . Vermischte Nachrichten . * Gotha , 2 . Jm . [ Ein überraschender Fund . ] Ein überraschender Fund wurde dieser Tage in der Wohnung eines an einem Diebstahl beteiligten Mannes gemacht . Bei der Haussuchung des Schutz manns nach den gestohlenen Gegenständen fiel dem Be amten ein Bündel alter Kleidungsstücke in die Hände , in dem sich bei der Oeffnung 83 Sparkassenbücher der gothaischen Sparkasse vorfandzu , von denen jedes auf die Summe von 13000 Mk . lautete ; außerdem befand sich noch ein Schuldbrief der Landeskreditkasse für das Herzogtum Gotha dabei , der gleichfalls auf mehrere Hundert Mk . lautete . Sämtliche Bücher waren mit dem Namen der Ehefrau beschrieben . Der Mann hatte keine Ahnung von dem Reichtum der Frau , der aus deren früherem Leben stammt . Der Gesamtwert der Bücher beträgt 42 . 000 Mk ; hierzu ist noch der Zinsabwurf aus den letzten Irhren zu rechnen , da die Bücher eine Zuschreibung seit jener Zeit nicht mehr erhalten haben . — [ Sylvester = Neujahrs = Aberglaube . ] An keinem Tage im Jahre steht der Aberglaube in größerer Blüte , als am Sylvester resp . am Neujahrsmorgen . Namentlich suchen die heiratslustigen Mädchen alles Mögliche hervor , um über ihren „ Zukünftigen “ einigen Aufschluß zu erhalten . In verschiedenen Ortschaften der Mark werfen die Mädchen am Sylvesterabend Hauf und Lein vor ihr Bett , und wenn sie schlafen gehen , sprechen sie laut : „ Ich sce Hauf und Lein , Und wünsch ' , daß mir mein Bräutigam erschein ' “ . Wer in der Nacht kein männliches Traumbild steht , ist unzweifelhaft dazu verdammt , als alte Jungfer zu sterben . Allgemeiner Brauch bei jungen Mädchen ist es auch , ihren Schuh oder Pontoffel über den Kopf zu werfen und aus seiner Lage zur Thür sich zu deuten , ob sie im neuen Jahre im elterlichen Hause bleiben oder aus demselben hinaus gehen werden . Andere Heiratslustige wollen wieder aus den Windungen einer über den Kopf geworfenen Apfel schale den Namen des künftigen Freiers herauslesen , oder Rom trägt man die „ vera Refana “ ( gebilbet aus Epiphanias ) um her und bescheert den Kindern einen „ Weih nachtsmarkt “ , wie wir sagen würden . Daß die heiligen drei Könige auch als Wetter propheten ein Ansehen haben , dürfte nicht auffällig sein . In der Gegend von Euskirchen sieht man am Abend durch den Rauchfang . Erblickt man dann drei Sterne , so läßt man in der Erwartung eines guten Weinjahres etwas draufgehen . Am 6 . Jannar soll auch das Wetter wechseln , denn „ die heiligen drei Könige kommen zu Wasser oder gehen zu Wasser . “ Doch „ Dreikönigstag hell und klar , verspricht ein gutes Weinjahr “ . „ Ist aber bis zu den drei Königen kein Winter gewesen , dann kommt keiner . “ „ Um drei König wächst der Tag , soweit das Hirschlein springen mag . “ In Süddeutschland herrschte im vorigen Jahrhundert in einigen Gegenden der Aberglaube , daß Briefe , auf welchen außer der Adresse die drei Buchstaben C . M . . , welche die drei Namen der Könige bedeuten , geschrieben war , auf der Post nicht verloren gehen können , und daß die heiligen drei Könige die Kraft hätten , die Briefe auf der Post sicher zu machen , und in der That wurden damals auf solche Weise bezeichnete , in unserem Siune also gewissermaßen „ eingeschriebene " Briefe vielfach zur Post gegeben . Und so schließen wir denn unsere gedrängte Skizze mit den Worten des Pfarrers auf den Dorste = Camp hausen ' schen Gütern im „ Zauberer von Rom “ von Gutzkow : „ C . M . D . — Casper , Melchior , Balthasar , — ! Diese Namen der heiligen drei Könige aus dem Morgen land schrieb die alte Zeit , um den Heiland eine Weihnachts krippe zu bereiten , über Thür und Schwelle eines jeden Christenhauses . Aber sie können noch mehr sagen ! Sie können euch auch rufen : C . M . B . — reuzige — eine — egierden ! C . M . B . — hrisius — ein — ekenntuis ! — hristus — eine — ahn — omunieiere — it — edacht ! — abalen — üssen — rechen ! — abinetsweisheit — acht — ankerott ! ( Gr . R . M . . ) C . N . B . C . N . 8 . C . N . B . C . N . 8 . sie greifen im Holzsücken ; de sind sie freudig dann können # der Freiersmann Slück oder Ung bräuche bestimmn zum Diebstahl das ganze Jahr haben will , mus und seine Tiere an der Sylvester bis ins neue leidet man Man viele Meuschen und lassen das der Zauber der man am Syive aus den Fluten monnate ohne mit Karpfenschut der Wahrheit ! — [ Leben berausgegebenen Deutschland bezi gezogenen 38 de Policen mit ein Millionen Mark deutschen Reiche seines Todes — durchschnittlich 4 Arnoldin die e gründet , welche besitzt , 1839 ha Personen und waren schon 34 einem Versicheru : sichert . Währen die Gesamtversie Durchschnittsbetr eines Versicherte Jahre 1829 ab , zum Jahre 186 machte sich eine da ab sing sie u 4369 Mk . ange dadurch , daß sich beteiligten , die g auch viele kleiner französtschen Gest sicherungssumme 8600 Mill . Mk . schäftsbetriebe zu sollen sich 1889 12 500 Mill . M beiterversicherung funden haben . Unvollständigkeit versicherungen im — [ Zur B Hammerstein ] befehl Hamnerste geben wurde , di ließ er sich von Die Aburteilung vor der Strafkan erfolgen . Unter Last gelegt wird welche die Unterse Komitees trägt . diese Unterschrift , Amts vorstehers fälschten Siege ! Schriftstück den deren Fälschung e gericht abgeurteilt — [ Ein Kin frage . ) Aus 2 originellen Lösung welches in der handeln hatte . E zu Tage , die woh nämlich die Lehrer die Stelle : „ Er ! geschätzet würde “ eine der Kleinen f hielt sie die über : sollten einen schichte vielleicht al erfunden , und sich frage die praktisch Letzte 9 * Verl aus gegebener Alexande litzten Nacht schwäche , ein Dem Kaiser dunz in der worden . 20 telephonische : Bekann Zum Armen Hetzler ist de Middelschulte minenstraße , g zur öffentlichen wird . Schalke , den Der A meinde Juhal „ Der hierdurt tendmal 3 Mo Zimmer 91 Eina grebe Ladeneinri für Kolonialwaaren = zu verkaufen . Braubauerschaft , Bah Haltestelle der Sti