audio
audioduration (s)
1.76
16.5
transkription
stringlengths
33
175
source
stringclasses
1 value
,,Ein merkwürdiger Mann der Amtsvorsteher", sagte Schulze der Bäcker. ,,Mein lieber belehrte ihn Steiner, Amtsvorsteher sind immer merkwürdig, aber dieser ist sozusagen ein komischer Heiliger.
multilingual librispeech
Was wissen Sie denn von Ihrer Mutter? Er hob die Augen voll geheimer Angst. Wenn dieser Fremde alles wusste, wenn er überhaupt nur gekommen war, um Rechte an ihn geltend zu machen, musste es jetzt herauskommen.
multilingual librispeech
Christel Hartmann hatte noch nie einen Freier gehabt. ,,Haben Sie nicht gut geschlafen?", wiederholte sie, da er nicht antwortete. ,,Oh doch, doch!, sagte er beklommen, ,, es ist nur so, es hat mich nämlich noch niemals im Leben jemand gefragt, wie ich geschlafen hab.
multilingual librispeech
Und wer macht's Geschäft? Sein Konkurrente, der Schmidtbrauer macht's Geschäft, und wer ist schuld? Seine Alte ist schuld. Das, das steckt ja alles unter einer Decke, da behaltet doch den Strolch!
multilingual librispeech
Es war nicht immer so, er war ein weicher, scheuer Bursch, furchtsamer als alle, ein Unrecht zu tun. Aber er hatte die eine wunde Stelle, und wer an sie rührte, den traf jede Waffe, die er fand.
multilingual librispeech
Da trat sie zu ihm, aber gewiss meinte er es ernst, Doktor Friedlieb hat keine grössere Freude auf der Welt, als den Menschen Gutes zu tun. Es ist bei uns in der ganzen Gemeinde nicht ein einziger Mensch, dem es wirklich schlecht ginge.
multilingual librispeech
Hartmann stand wie erstarrt und als der Musikant die Hände aufhob, wich er erschrocken zurück, aber der hob die Hände auf, um zu bitten, Verzeihen Sie mir, Herr Hartmann, denken Sie nichts Schlechtes von mir.
multilingual librispeech
Durch Lachen und Morast, durch Kälte, Schmutz, Entbehrung und Unehre mit keinem anderen Ziel, als dass er eben frei war und dass er vielleicht einmal den fand, den er hasste.
multilingual librispeech
Der Schulz und der gendarm gaben uns keine Antwort, aber die Bauern redeten so viel durcheinander, dass man sich nach und nach ein Bild machen konnte. Unser Kamerad war bei seinen eigenen Eltern eingebrochen, hatte eine menge Gold und Silberzeug und auch Bargeld gestohlen und war auf dem Rückwege vom Schlosswächter erschossen worden.
multilingual librispeech
Ich alter, zittriger, tabriger Krüppel, ich, der ich kaum kriechen kann, nee, daraus wird nichts, ja ja, immer gucken Sie mich an, daraus mache ich mir nichts, ich will jemanden zur Hilfe.
multilingual librispeech
dass niemand ihn sah, der keine Antwort gab auf das Todesrufen der Mutter und den Lebensschrei des Kindes, keine Hand ausstreckte zu einer kleinen Fürsorge ihn hasste er.
multilingual librispeech
Wir dachten uns, es wird von unseren Kameraden der Papa sein. Da habe ich für meinen Teil wirklich eine Art zittern gekriegt und konnte kaum weiter blasen. Na, aber er war sehr freundlich und gab uns ein Zweimarkstück.
multilingual librispeech
Da werde ich mich Winter nennen und nichts von der Mutter sagen, ich tue es sowieso nicht gerne, aber Sie dürfen deshalb nicht denken, ich verachte Sie, ich verachte bloss meinen Vater. Der Gastwirt stierte ihn an. Wissen, wissen Sie denn was von Ihrem, Ihrem Vater?
multilingual librispeech
Ich habe mit Ihnen zu reden, sind Ihre Kameraden schon munter? Nein, sie schlafen noch. Da gehen sie doch einstweilen in die Gaststube, ich komme gleich nach. Er wies auf eine Tür. Helmich verliess die Küche und Hartmann blieb mit Christel allein zurück.
multilingual librispeech
Denn sie haben Krach gemacht. Aber Gottlieb, meint er, weisst du was ich mache, wenn sich der Hartmann wieder über a Löffel halbieren lässt, wenn a wieder vor seinem Hauskreuz unterbuckt, dann räch ich mich.
multilingual librispeech
Da setzte er sich, die Wärme tat ihm wohl, und er sah zu, wie emsig und fast geräuschlos sie arbeitete. Er glaubte, er müsse sich wohl dankbar erzeigen und sich ein wenig mit ihr unterhalten, da fragte er.
multilingual librispeech
Die hagere Frau stemmte die Hände in die Seiten. Was, du bist wohl verrückt, so ein Stromer in unserer Wirtschaft? Nu, daraus wird ja in alle Ewigkeit nichts, das wäre ja, das wäre ja mehr als verrückt.
multilingual librispeech
Aber über das Gesicht des Musikanten ging nichts als ein Zug der Bitterkeit. Fast nichts weiss ich nicht einmal, woher sie stammt, sie hat ein kleines Gebetbuch bei sich in der Tasche getragen, drin stand Martha Helmich, geboren den fünfundzwanzigsten Juni achtzehnhundertfünfzig, das ist alles, was ich weiss.
multilingual librispeech
Er heisst Robert Winter, er scheint ein ordentlicher Mensch zu sein, früher ist er Landwirt gewesen, na und weil unser Berthold doch zum Militär kommt, brauchen wir doch jemanden in die Wirtschaft.
multilingual librispeech
Endlich stiess der Italiener den Bäcker an und sagte, red Deutsch du Esel, sagte der verdrossen, was ist denn nun eigentlich aus dem Fond und seinem Elternpaare weiter geworden?
multilingual librispeech
Wahre Gemeinheit, sagte der junge Mann, wer erst Bettelmusikant geworden ist, hat sich von anständigen Leuten fernzuhalten. Da aber sassen die anderen drei sofort aufrecht und schimpften alle gleichzeitig auf hellmich ein.
multilingual librispeech
Ehre Vater und Mutter, wenn er als Kind das in der Schule hörte, verloren sich immer seine Blicke und seine Seele ging ihm die Irre. Als er zwölf Jahre alt war und alles wusste, hat er seinen Vater gehasst.
multilingual librispeech
Nein, das war sie nicht, sagte Hartmann, und da er darüber erschrak, setzte er bald hinzu, ich meine, ich glaube es gern, dass sie ordentlich und gut war.
multilingual librispeech
Bis ein roher, feiger, schlechter Mann vor ihm erschien, und zu dieser Erscheinung sagte er ,,Vater' und ging mit ihr ins Gericht und kannte niemals erbarmen.
multilingual librispeech
Und das haben wir dem Doktor zu verdanken, er hilft allen Leuten, wenn er irgen kann, und er wird auch Ihnen helfen, doch hören Sie, da kommt der Vater! Draussen ging jemand über die Treppe und bald darauf trat Hartmann in die Küche.
multilingual librispeech
Und wollte nichts als einmal an seines Vaters Tür landen, ihn herausrufen aus seinem feigen Hause, ihm mitten ins Gesicht schlagen ,,Da, da, du, du, du, Vater und dann befriedigt seiner Strasse ziehen.
multilingual librispeech
Und wie wir ein Stück weg waren, sagten wir uns Gott sei Dank, dass der Sohn nicht bei uns gewesen war. Wir machten dann noch ganz gute Geschäfte und blieben in der Schlossbrauerei über Nacht, wo wir uns was Gutes leisteten. Wie wir nur aber schliefen, auch in so einem grossen Tanzsaal wie hier.
multilingual librispeech
Da kam Hilfe, Gottlieb Peuker wandte sich an die Frau, Frau Hartmann, was denken Sie sich eigentlich, denken Sie, wenn der Berthold fort ist, ich mache die Arbeit ganz alleine?
multilingual librispeech
Hertmann atmete tief. Um von der schweren Strasse abzulenken, sagte er, und sind Sie denn gerne mit den Musikanten herumgezogen, ich meine, Sie hätten doch mal eine Stelle finden müssen.
multilingual librispeech
Der war adelig, es war noch ein junger Mensch, vielleicht fünfundzwanzig, aber ein richtiger von. Auf'm Gymnasium hatten sie ihn fortgejagt, weil er seinen Mitschülern Geld gemaust hatte, na, und er war überhaupt der Früchtel in allen Stücken.
multilingual librispeech
gelobte, seinem Brotherren treu zu sein und ihm zu dienen mit bester Kraft. Hartmann war immerfort in Gedanken, er wollte in dieser entscheidenden Stunde nichts vergessen, da fiel ihm wieder etwas ein. Es wär mir lieb, wenn sie sich wieder Winter nennten und wenn sie niemandem von ihrer Mutter was erzählten.
multilingual librispeech
Haste ihn schon als Kind? Wenn er andere Kinder ,,Vater sagen hörte, wenn er sah, wie sich ein starker Mann liebreich oder freudig oder doch wenigstens aufrichtig zu seinem Kinde bekannte, dann sah er sich
multilingual librispeech
Sie machten ihm heftige Vorwürfe, er sei immer stolz und absonderlich gewesen und sei überhaupt ein trübsinniger Patron, sie aber seien noch lange nicht unanständig und keine verworfenen Menschen, wenn sie auch nur armer Musikanten seien.
multilingual librispeech
Eine Stunde vergeht. Da fallen auch ihm die Augen zu, leiser, immer leiser geht der Wind, der Schmerz verrinnt, der Friede kommt.
multilingual librispeech
Fräulein, so ein frisches Handtuch ist ja schade für mich, sie wandte sich ab. Trocknen Sie sich nur ab damit, sagte sie. Er tat es und dann fragte er, ob er ihr nicht etwas dienlich sein könne mit Wasser oder Kohlen, Zutragen und ähnlichen Dingen.
multilingual librispeech
Wie wir die Marie anstimmten, schickte er uns mit einem Diener noch ein Paket Zigarren raus und liess uns sagen, er wäre jetzt schon befriedigt für sein Geld, und wir mochten uns nur nicht abhalten lassen und ruhig ins Dorf weiterziehen. Es war wirklich ein sehr freundlicher Herr.
multilingual librispeech
Die Kameraden schliefen, er hörte ihr tiefes Atmen. Was sollte werden, wenn einer von ihnen hier blieb, wenn alle hier blieben?
multilingual librispeech
Sie richtete sich auf, er sank zusammen, sie schwang sich auf den Richter- und Herrscherthron, er stand als ein armer Sünder da und wusste nichts Rechtes zu sagen.
multilingual librispeech
Dann wandte er sich an einen Diener und sagte, hole mir Mantel und Hut und der gnädigen Frau Mantel und Hut und lass sofort anspannen, dieses Haus betreten wir nie wieder. Die Mäntel und die Hüte kamen, die Fuhre fuhr vor, da sagte er zu seiner Frau, komm!
multilingual librispeech
Wir rähsten also ohne sogenannten Takt auf das Dorf zu, wo die Eltern von unserem adeligen Kameraden wohnten. Unterwegs sagten wir ihm oft, es passe sich ganz und gar nicht, dass er seine Leute so ärgern wollte, was sehr merkwürdig von uns war, da wir doch weder den feinfühligen Herrn Steiner
multilingual librispeech
Der junge Musikant liess den Kopf sinken, so war also doch auch diesem freundlichen, gütigen Manne das Andenken seiner Mutter ein Makel, obwohl er glaubte, sie sei ordentlich gewesen, aber er besann sich.
multilingual librispeech
Da kam wieder der Groll. Ja, ja, mein lieber Vater, dein Sohn steht wieder einmal ganz verlassen da, die Kameraden lassen ihn im Stich.
multilingual librispeech
Und auf den weiten einsamen Wegen, wenn die Kameraden stumm und verdrossen marschierten und keiner Lust hatte, ein Wort zu reden, suchte er ein Ziel, nach dem es sich lohne, durch kalte, lachen und aufgeweicht Morast zu wandern.
multilingual librispeech
Der als ein kluger, aber trotziger Knabe galt, oftmals heimlich umstarrte in die leere Luft und fragte, wo bist du, wo versteckst du dich, was bist du so feik, was bist du so geizig?
multilingual librispeech
Der Wind trommelte an die Fenster des Tanzsaales und alle hüllten sich fröstelnd in die Decken. ,,Zwei Mark fünfundsiebzig haben wir heute eingenommen, fing Schulze wieder an, das ist sehr wenig für Viere, man möchte wirklich sprechen, heutzutage ist es besser, Handwerker oder Bauer zu sein als Musikus.
multilingual librispeech
Robert zuckte die Achseln. Ein paarmal hätte ich wohl eine gefunden. Aber ich wollte nicht lügen, ich wollte mich nicht verstecken. Wenn ich den Leuten sagte, wer ich bin.
multilingual librispeech
Da schwiegen erst die Musikanten still, als sie diese Geschichte gehört hatten, dann sagte ein jeder seine Meinung und schickte dem Toten sein Urteilssprüchlein nach, nur hellmich schwieg.
multilingual librispeech
In die Küche trat er ein und bat um Waschwasser, die Christel stand allein am Herde, sie wurde ein wenig rot und verwirrt, als sie ihn sah, kam ihm aber freundlich entgegen und reichte ihm die Hand hin. Guten Morgen, wie haben Sie geschlafen?
multilingual librispeech
Sonst schliefen sie immer bald ein, wenn sie nach langer Tageswanderung am Abend endlich die müden Glieder ausstrecken konnten. Heute wachten alle.
multilingual librispeech
Ja, ich hab's mir überlegt, ich kann sie brauchen, mein Sohn Bertold kommt jetzt zum Militär, wie gesagt, sie können dableiben, sie werden sehen, sie werden's ganz gut haben, sind sie einverstanden? Herr Hartmann, ich bleib ja so gerne, ich bin ja so glücklich, ich hab ja das Wandern so sehr satt!
multilingual librispeech
Aus elenden Herbergen aus Schmutz und Kälte schickte er ihm einen Fluch auf die wohlbesetzte Tafel, die weit irgendwo in der Fremde stand und keinen Platz hatte für den Sohn.
multilingual librispeech
Willst du, willst du mich als eine Tagelöhne halten? Verstecke dich nicht, ich kenne dich nicht, aber ich weiss, du hast Haus und Hof. Wärst du ein armer Mann, dann hättest du die Mutter behalten, denn ihr Gesicht war schön und gut und rein, aber du bist reich und schlecht.
multilingual librispeech
Ich habe immer gedacht, wenn ich ihn einmal fände, den elenden Menschen, der schuld ist, dass die Mutter so starb und dass ich überhaupt lebe, ich schlüg ihn, ich schlüg ihn. Der Musikant begann zu schluchzen.
multilingual librispeech
Ich habe mit Ihnen zu reden, begann er endlich, Sie müssen mir da was erklären, Sie sagten gestern, eigentlich hiessen Sie Winter, aber Sie nennen sich Helmich.
multilingual librispeech
Zuletzt macht sie mit ihrem Finger ein Kreuz auf die Stirn, löscht das Licht aus und ist fort. Er aber hebt im Schlaf und Traum die Hände hoch und sagt laut Mutter, Mutter, ich liebe dich!
multilingual librispeech
Da bin ich! Robert Hellmich fuhr herum, Hartmann war eingetreten, er war sichtlich erregt, ging an den Tischen entlang, über die er mit der Hand strich und rückte an den Stühlen, dabei brummte er etwas vom Wetter.
multilingual librispeech
Blos damals nicht, so oft drei, vier Jahre, aber jetzt will ich zu dir halten, treu zu dir halten, weil du ihr altes Unrecht gut machen willst. Es wird nicht gehen, es wird ja nicht gehen, seufzte Hartmann.
multilingual librispeech
Nun, so ist's recht, da, da geben Sie mir einmal die Hand. Die junge Hand fügte sich in die alte und dem Musikanten überlief ein Schauer, da er fühlte, wie kalt die andere Hand war.
multilingual librispeech
Man hatte seine Trompete im Garten gefunden und nun dachten alle, wir wären beteiligt an dem Verbrechen. Das war wohl das Schrecklichste, was mir auf meiner Wanderschaft passiert ist.
multilingual librispeech
Der seltsame Doktor, der wohl ein guter Mensch war, hatte sie schon alle untergebracht, nur ihn nicht. Der Gastwirt wollte ihn nicht behalten, seine Arbeit begehrte niemand.
multilingual librispeech