diff --git "a/input.txt" "b/input.txt" new file mode 100644--- /dev/null +++ "b/input.txt" @@ -0,0 +1,12516 @@ +Bei der Hand und führte sie weg vom traurigen Zimmer. +Cyper! rufte die Wand, und Cyper! Cyper! der Pape, +Leider genügt das bereits, denn wackelnde Wahrheiten werden +Steht aber Unsinn recht stramm, breitbeinig und wuchtig im Erdreich, +Wehe dir, Männchen mit Spaten und Beil, wenns keck dich gelüstet, +Mensch, daß du steigest auf, wil Gott herunter kommen: +Nur zu Rechte geschieht. Ich laß ihr Vigilie singen, +Sie mit großer Ehre zur Erde bestatten; dann wollen +Im Hexameter steigt des Springquells flüssige Säule, +b'Man findet wenig Pracht in alten Adels Schilden ' +Cazzo! ihr nehmet ein Weib, und könnt euch selbst nicht ernähren? – +Wenn ich zuruͤck von dem Wallfahrtsort, von der bunten +Oefter des ſeltenen Flors großblumiger Alpengewaͤchſe, +Sich ins Thal hinabzog. Nie empfundener Schauer +»GOTT, wie heilig muß dieser Ort sein! Hier ist des Himmels +Menschlicher Stimmen: – ihr Herz schlug heftiger. Ahndungsvoll eilte +Sie um den Hügel herum, und sah auf der östlichen Seite +Ein Gedränge von Menschen. Mit beflügelten Schritten +Lief sie hinzu und schaut' und fragte die rauschende Menge. +Alles stand betrachtend. Wie auf aufschwellendem Meere +Sich eine Wolke von Pöbel: sie drängte sich näher und sah ein +Hohes Grab in den Felsen gehauen, sah Joseph den Rathsherrn +Sie die zitternden Arme hoch empor: »Es ist Jesus! +Ihn zu betröpfeln, wehrt nicht den brennenden Lippen den lezten +Theuren Kuß ihm zu geben.« Sie sprach es: aber die Hüter +Fürsten haben zwar viel Dienst, müssen aber viel ernähren, +Waren wir beyſammen. Voll unſrer goͤttlichen Liebe, +Heiliges Land, wie oft hieng mein ſanftthraͤnendes Auge +Ein üppiges Leben ohne Hungern und Darben. +Langſam voruͤber, und ſchauten voll Ernſt in die Schaaren und riefen: +Tief in der Düstre des Waldes verhauche den Kummer der Seele, +Alle Blätter sind tausend arbeitende Hände. +Immer, Gewaltiger! lebst du noch und ruhest im Schatten +Deiner Berge, wie sonst; mit Jünglingsarmen umfängst du +Noch dein liebliches Land, und deiner Töchter, o Vater! +Deiner Inseln ist noch, der blühenden, keine verloren. +Silberne Bäche, wie einst, in die alten Wasser des Vaters. +Losgelassen, die Flamme der Nacht, das untre Gewitter, +Eine der holden ergriff, und die Sterbende dir in den Schoß sank, +Tiefen ist manches schon dir auf und untergegangen. +Sieh, eine weinende Schaar von Armen, Wittwen und Waisen. +So uͤbernahm ich denn, was nicht durft' unterbleiben, +Neben den Urnen stand, und seine Verlornen beweinte. +Ruhn im Grund die alten Glocken und finsteren Weiler. +Sehen, o zaubrisches Glück! Gottselige Wonne, +Um die Stunde da sie versprochen, unter den Linden, +Immer treibe die Furcht den Sklaven mit eisernem Stabe, +Man erblühn am Fenster sieht, zierlich sonder Fehle, +Wahrheit ist niemals schädlich, sie straft – und die Strafe der Mutter +»Solch ein Wetter ist selten zu solcher Ernte gekommen, +Morgen fangen wir an, zu schneiden die reichliche Ernte.« +Da er Pocal um sich gleich als Carthaunen pflantzte: +Sey dir gesegnet der Quell, so wie du mich tröstend gesegnet, +Schlummer und Schlaf, zwei Brüder, zum Dienste der Götter berufen, +Aber den Göttern so leicht, doch schwer zu ertragen den Menschen, +Ihn zu beruhigen; es wollte keinem gelingen. +»Verräther, die ihr mich umgebt, mit meinen Feinden vereinet, +Evenäpffel sind zum locken offt mit Bleyweis überkreidet. +Rasch den Corso hinab, mit Wagen, Gepäck und mit Rossen +Öfn', o Teutona's Genius, dem Deutschen die Augen, +Weise massest du ihn; und mit Seele schaute dein Blick hin, +Hörst du mein Flehen; so feyr' ich dir ein Fest an dem Tage, +Aber sie hörten es halb nur; und vor dem bemerkenden führen +Sein letztes Testament, das heist: Einander lieben, +Umb dieses pflegte ja Themistocles zu wachen, +Durch sie bleibt nichts hindan, durch sie wird angezündet +Endlich sinket sie ihm aus einem Nachen, der antreibt, +Bey noch Einmal ergrifner, itzt festgehaltener Wagschal, +Also freut' ich mich, dass ein grosses, mächtiges Volk sich +Jetzo lag an der Kette das Ungeheuer, der Greuel +Sprechet den Fluch mit aus, ihr blutigen Thränen, die jetzo +Schnurgrad laufende Gassen und höchst kunstlose Gebäude; +Immer weiter komm' ich auf meinem furchtbaren Wege, +Außer daß von der weithinbebenden untersten Stufe +Knieend, mit betendem Auge, mit banggerungenen Händen, +Durch die helleren Stäubchen, die Sonnen, die dunklern, die Erden, +Durch die verstummte Natur, mit Blicken, von Dem nur verstanden, +Jesus Christus, indem sein Blick an dem Grabe verweilte, +Soll er nicht; doch soll er entschlafen liegen. Mein Vater, +Trockne die Thränen von Deren Gesicht, die dann um mich weinen! +Ihre letzte Stunde von Dir zu ihnen gesandt wird! +Heiliger Vater, erbarme Dich Aller, die an den Geliebten, +Deinen ewigen Sohn, den Gottgeopferten, glauben, +Wenn in diesem Glauben nun auch mit dem Tode sie ringen! +Einige – göttlicher Vater, Du hast es also beschlossen – +Vater, Vater, erbarme Dich Aller, die dürstend nach Hilfe, +Gott der Liebe, mein Vater, um dieser quellenden Wunden, +Trostvoll sterben, den Lohn der Ueberwinder empfangen!« +Jesus soll der Schlange den Kopf zertreten! er wurde +Blutete, fühlte die Hölle des Ueberwinders Gerichte. +Zwar sie hat nicht Bilder genug, die unterste Hölle, +Was ich empfind', empfindest, so soll das, was ich Dir sage, +Oder es doch, als künftig, mit starrenden Ahndungen fürchten! +Höre: So sehr hat mich mein Jammer niedergeworfen, +Ganz, ganz unten lieg' ich, auf mir die Hölle! von jeder +Seiner Qualen beladen! von allen seinen Gerichten +In dies tiefste der Gräber mit seinem Donner zu werfen +Selbst die Hoffnung, vernichtet zu werden, die grimmige, schwache, +Werdet zu Chaos, zu Nacht, zu der Höll', Ihr Welten, und Himmel +Adramelech, der niedergeschmetterte Stolze, vermochte +Kaum mit röchelnder Angst, mit verzweifelndem Blicke zu sagen: +Lindrung darin, wenn ich mit flammender Rache Dir fluchte! +Auf die Schaaren, die ihn von allen Seiten umringten, +Standen, knieeten, dachten, verstummten, beteten, weinten. +Jesus Christus. Der Blick des Gottversöhners verweilte +Bei den Seelen am Längsten, die keine sterbliche Hütte +Noch betreten, noch den Staub nicht geheiliget hatten. +Wurden geführt, begann der edelsten eine die Zweifel +Denn wie die Sonnen des Sternengefilds, von welchem wir kommen, +So was Trübes und Niedriges, etwas wider den Schöpfer! +Kommen, wie sie in Leiber, die sterben müssen, gekleidet, +Hingeheftet hängst, da scheint ein endliches Leben +Daß es dahinquillt. Und Ihr Engel, die ehmals die Fragen, +Welch' ich Euch that, auflösten, verstummt der fragenden jetzo! +Mir verzeihen und mich zu dem Anschaun Gottes erheben! +Ihr entflammtes, immer empfundenes, frommes Verlangen +Oft, was er thut, bereitet, er bildete also die Seele +Siehe, nun flog mit freudigem Schwunge die Zeit. Die erkorne, +Stunde kam. Es stehn, auf das Kreuz gerichtet, erwartend, +Voll von frommer heißer Begier, die künftigen Hüter +Dieser Seelen, die jetzt dem sterblichen Leben sich nahten. +Glaubet und überwindet! Ich liebt' Euch, ehe die Welt ward!« +Wie sie lebten, und wie sie dem großen Sündeversöhner, +Jede nach ihren Gaben, im Pilgerleben sich weihten. +Da sie sahn an dem Kreuze den Göttlichen, blieben in allen, +Da Du mit feuriger Treu' der Gemeinen eine bewachtest. +Willig nahm er die Botschaft von Jesus Christus, dem Todten +Wider die Lehre von Jesus, dem Ueberwinder des Todes, +Paulus brachte sie ihm aus jenem furchtbaren Lichte, +Lernete freudigzitternd das ewige Leben und lehrt' es +Tausende. Tausende lehrte sein Tod, da er unter der Würger +Schwerte sank, bis ans Ende der Laufbahn standhaft, ein Leuchter +Seiner Zeugen und krönt sie dadurch mit der höchsten der Ehren. +Hermas sang in Psalmen voll Wonn' und Thränen den Mittler, +Gottes Sohn, den Todtenerwecker, den Richter der Welten. +Christen, die aus den heiligen Chören feirender Brüder, +Wenn sie dahin der Wille des Angebeteten winkte, +Feurig, Gutes zu thun und Seelen Gott zu gewinnen, +Weiht sie sich einer ganzen Gemeine, zu lindern des Armen +Ach, zu trösten mit Gottes Trost, mit der Salbung des Himmels, +Droben am Thron den Müden vom Todeskampfe, zu zeigen +Kannten sie; aber sie kannten die Engel des Herrn und die Todten. +Als durch Wahrheit, den Willen des ewigen Vaters der Wesen +Ganz und rein den sterblichen Söhnen der Todten eröffne, +Fand und die furchtbare Schwere sah der anderen Wagschal'! +Epaphras ward ein mächtiger Beter. Mit Paulus gewürdigt, +Wegen des ewigen Sohns an des Wüthrichs Kette zu liegen, +Rang er für die Gemeinen in heißem Gebete. Der Segen +Epaphras' brennender Eifer und seine Gebete noch lange +Einige bessere Seelen in unverlöschender Liebe +Jesus' Prophet das Todesurtheil des Richtenden sandte. +Aber es flossen in ihrer Bekümmerniß Thränen des Himmels, +Sei den Geschäften, der Ehre, dem Vaterlande gestorben, +Auch der Vorwurf rührte, sich ganz den Pflichten der Christen +Gerne näher am Throne gethan. Allein da er wußte, +Würd' er dort umsonst für das Wohl der Menschen sich mühen, +Was er sollte, nicht stolz darauf, nicht niedergeschlagen, +Sorgsam, ein weiser Käufer der Zeit, ersparet' er immer +Hatte der Jüngling; aber ein Heide war er, entschlossen, +Selbst verstricken, und denen sie oft zu mühsam entrinnen, +Oder von Freunden entflammt, die reiner waren und edler, +Liebte, Blumen zu streun auf das Grab und sich zu verlieren +Wag' es, die hohe Seele des gottgeweihten Gerechten +Leuchtend mit Lebensergusse. Wie theuer dem Christen des Lebens +Was er, obwol bedeckt mit dem müdesten Schweiße der Laufbahn, +Lehret er uns. Er stärkte zum ewigen Leben die Brüder, +Sanft die Mutter, und liebenswürdig die Schwestern und Brüder. +Thut es, wird eine Christin und bleibt in dem Glauben und stirbt so. +Fern von der Welt – nicht immer ist menschenfeindlicher Trübsinn, +Daurenden Eifer, dem großen erstaunungsvollen Gesetze: +Göttlichstrahlende Licht den Staubbewohner. Er blickte, +Ganz gemessen, besaß viel Güter der Erde; doch drückten +Stiller geheimerer Milde. Die Kranken labt' er, die Nackten +Kleidet' er. Aber er gab noch wesentlichere Gaben, +Sich verwebten. Er brachte der halbgewendeten Christen +Viele zurück zu dem blutenden Menschenfreunde, zum Himmel. +Nichts von der Weisheit der Erde zu wissen. Jesus nur kannt' er, +Jesus, den Sündeversöhner, den Helfer in Leben und Tode. +Sanft von Natur, noch sanfter aus Pflicht, die beste der Mütter +Nicht zu ermüden und unerschöpflich an Künsten der Klugheit, +That sie ihr Werk und ward der Gemeine Jesus' zur Stütze, +War auf ihre Kinder gekommen. Die ältesten lehrten +Ihn aus den Armen des Todes ihr zu. Da weinte die Mutter, +Deinen Namen, Erastus! Von ihren goldenen Thronen +In das Leben der Prüfung vom Kreuz des Sterbenden führten. +Schauerte sie. Es segneten ihnen, die unter den Palmen +Joseph und Benjamin, die ersten liebender Brüder; +Macht der Glaubenden viel', viel' mitgerettete Brüder! +Könnten der Wehmuth Thränen, es Thränen der Wonne Dir sagen: +O, so wollt' ich, Simeon, Dir, Du Geliebter, es sagen, +Aber verstummen will ich, ich will noch länger verstummen! +Blutet jetzo, verkannt, von Gott verlassen, am Kreuze, +Bei Verfluchten!« Er schwieg und unterlag dem Gedanken. +Denn kaum sah ich den blutenden Kampf; ich sah nur den Sieger. +Aber verstummen, verstummen will ich, bis er es vollbracht hat!« +Gottes labte den Dulder im schnellverwehenden Säuseln. +Traurenden Schweigen zum sanften, zum weinenden Liede voll Klage. +Die auf Ephraim's Berge nach ihrem Namen die Palme +Aber entstellt, entstellt hat Dich der blutige Tod, Dich!« +Aber sie ist zum Kreuze gehaun, die seufzende Ceder!« +D. »Unermüdet faltet' er seine Hände zum Vater, +Ach, wie hat sie die Krone, die blutige Krone durchgraben!« +Bald, nun blicket er bald zum letzten Male gen Himmel!« +Staub auf Staube, wohnen, Euch ist die Sonne verloschen; +Ueberströmte. Sie eilt' hinab zu dem Kreuze; nun stand sie +Senkte die Stirn in den blutigen Staub bei der Wurzel des Kreuzes, +Lange, starr von Entsetzen, an dem verstummenden Grabe. +Sichtbar kam der Versöhner dem Tode näher. Der Frommen +Auszuhalten. Mit gleitendem Fuß, mit starrendem Auge +Lazarus. Als Lebbäus zu einem verfallneren Grabmal +Eine Trümmer. Er sank auf den Felsen, umfaßt' ihn und legte +Leiser Stimme, mit der, die selbst der müdeste Schmerz hört: +Ach, mit namlosen Freuden, entzücktem bebenden Staunen +Augenblicke vorher, eh wir ihm dankten, da lag ich +Noch im Grab und begann zu verwesen. Wir haben es oftmals +Ja, Du sollst ihn beweinen, den Göttlichen sollst Du beweinen; +Nun so lange schon stirbt. Doch mußt Du unter dem Jammer +Jesus, des Angebeteten Sohn, der Himmelgesandte, +Kleidet den riesigen Sturz abfallender Trümmer in Grün ein. +Jene dem Lenz nie wieder gelungene Rose von Pästum! +Wettre hinein, o du, mit deinen flammenden Rossen, +Noch, eh die Parzen ihm den Faden abgeschnidten, +Es ſchwaͤrmt umher, es laͤßt durch nichts ſich ſtoͤren, +Sie malet mit Farben des himmlischen Bogens +Jüngst ein Todesengel sich nieder. Da floß durch die Schatten +Füllt' er das brennende Thal, durchdrang widerstehende Wälder, +Oder du stärkere Staude! und hättest du eiserne Wurzeln, +Hirnlose Narren! die ruhig und ohne Sterbegedanken +Täglich sich in den Vorhof des Todes ins Schlafgemach wagen. +Dieser horchende Himmel aufs Flehn einsamer Gerechten, +Glaubt ihr, ewiger Stoff umschließ' eure felsene Knochen, +Lebt dann, Würmer eines Tages! und unter dem Hügel +Zur taͤglichen Gebuhrt der Erden wird, von dem neuen +Drin ſich weitgetrennte Looſe ſonder Wahl zuſammenfanden, +Seinen eroͤffneten Geiſt umſchatteten heilige Traͤume, +Fuͤllte ſein Antlitz. Dein Seraph hat auch in Edens Ge- +Neben ihm voller mitleidigen Kummers und Wehmuth +Weilt' ich im dämmernden Lichte des sinkenden Tages und streute, +Siehe! da nahte, bekränzt mit halbentblätterten Rosen, +Ein verblichnes Gewand umwallte die göttliche Bildung, +Herzlich sei mir gegrüßt, im scheidenden Strale des Tages! +Jene Stunden der Wonne zurück, in täuschenden Bildern, +Bilder kamen und Bilder verschwanden; die Tage der Kindheit +Bilder kamen und Bilder verschwanden; der Tage des Jünglings +O dann werd' ich noch oft im Geiste den Bergpfad erklimmen, +Sich in bläulichen Wallungen zog, wie von Geistergestalten, +O dann werd' ich noch oft mein Auge gen Himmel erheben +Linde Lüfte der Ruh', wie Hauche des Frühlings, umathmen, +Ach! sie würdigen sich herab zu Putzmacherinnen; +Damit ich ſehe wie der Tdd im Sieg verſchlungen. +Darfst nicht zum Irrlichte werden im Sumpfe der Lüge, +Willkür haßt, noch branden die Wellen, es rudert der Enkel, +Wie es der Ahnherr tat in den blühenden Tagen des Freistaats, +Was nach Gallien klingt – fort aus dem Kreise der Deutschen! +Kannst du, Mädchen! so schnell, die, die du liebtest, vergessen? +So? das hätten wir nicht aus deinem Auge gelesen! +Warum reichtest du sonst mit jedem Morgen uns Rübsen? +Warum achtetest du des nassen Grases im Garten +Fiel es am Morgen dir ein, mit Hühnerschwalbe den Strickkorb +Weil er, das Köpfchen gesenkt, den Rücken zur Sichel gekrümmet, +Darum bringen ihm nun die Posten Grüße auf Grüße, +Einer der hohen Geister ist heruntergestiegen +Tadel mich traf, ſo gewiß (fuͤhl' es, o Tadler!) +Jm holden Sonnen-Reich, voll Segen, Waͤrm’ und Leben, +Entgeh' vnd ob für ihn ein nest sey zu erreichen. +Bin ich ewig? oder verſtaͤub’ ich? Erſtand er? verweſt er? +Jrgend ein Endlicher kann. Nicht dieſe Gebeine vermoͤchtens; +Daß wir daher geſtehen muͤſſen, wenn wir die Wahrheit +Deinen Gerichten ein ewiges Opfer, das jauchzend der Himmel, +Ob du nach Mekka magſt, ob nach Benares wallen, +Wenn ſein Gottaͤhnliches du willſt dem Menſchen zeigen, +So darfſt du ihm auch nicht ſein Thieriſches verſchweigen. +All das seh' ich; und doch, obwohl so schlagend bewiesen, +Jm Uberfluß genieſſt. Kommt, laſſt uns doch den Segen +Nicht zähmt’ ich mir länger das Herz in der Bruſt, und gewaltig +Weine männliche Tränen um deinen gefallenen Helden, +Sich die Grazien heimlich herab vom Olympus gesellen: +Hier belauscht sie der Dichter und hört die schönen Gesänge, +Was der Himmel nur Herrliches hat, was glücklich die Erde +Reizendes immer gebar, das erscheint dem wachenden Träumer. +Daß es die Armuth ſeh' und nicht ſolch Gluͤck verlange. +Selig biſt du und heilig, die du den Meßias gebahreſt, +um mir alles einzuprägen, zu künftigem Nutzen. +Semitiſch zeichnet aus tief innerliche Regung, +Blicke, die auch Pharisäerlarven spalten, +Jene halten ja Wache und wehren dem lüsternen Kinde, +b'Und iſt ein großes Wort vonnoͤthen,' +So truͤb ſein Waſſer war, ſo hell war ihre Welle. +Ja, müst ich Brodt und Licht mit Waßerziehn erschwingen, +Langsam krümmet Dein Pfad sich zu Dir nieder, in jedem +Also steiget die Jugend hinab ins Leben; es lockt sie +Dich im Schauspiel geschreckt, wenn Teufel mit seidenen Strümpfen +Jch fuhr, als wie von einem Strahl und Anblick unverhoffter +Häßlich genug, wie er ist, noch Fratzen zu schneiden, und welche! +Ihr verfahrt nach Gesetzen, auch würdet ihrs sicherlich treffen, +So gut ich's noch vermag, in Reimen zu betheuern: +Sich mit der schlechten Fracht zu euch hinabzuschwingen. +Freilich kann ich dich nicht in schlängelnden Wellen umspielen, +Vnd einzeucht das nicht duͤrff’ſt ewig ſeyn vertrieben +Jch ſah (und ſeh ſie noch vor Augen) Soldaten durch den +Sollen wir unsere uralte Freundschaft, die großen +Keine Neigungen waren, die ſich dawider empoͤrten, +Auf den kuͤmmerlichen Beſiz, den er hatte, geworden, +Auf den Broſam gruͤnliches Brodt, den hoͤlzernen Becher +Welche ſank, und den kupfernen Scherf. Wer den Armen verachtet, +Auf ein wenig leichtere That! und ſelber dem Reichen +Sich einſchlaͤfert, und Kronen des Lohns, am Ziele des Laufes, +Seine Genoſſen ins Grab; die Seele ſtand vor dem Richter. +Heiterlächelnd sprach Cidli: »Und meine Trauten, o Gute, +Haben wir mit einander gekürzt in mancherlei Spielen. +Spielten wir Bräut'gam und Braut. Der silberlockige Lili +Pflegte der Bräut'gam zu seyn, und deine Cidli das Bräutchen. +Festlich geschmückt ward Cidli dann mit Blumen und Bändern. +Priesterlich pflegt' uns Lilla zu trau'n. Der kindischen Trauung +Folgte der festliche Schmaus, dem Schmause der Tanz und der Reigen. +b'Geliebtes Feld, dein aufgeklaͤrter Himmel,' +Nicht am Gärtner fürwahr,daß er dir blühte, gebricht's. +Ach dir nahen die Musen nicht mehr, du zürnst zu gewaltig, +Bäumchen erheben zu Früchten sich hier, es gesellen zu Blumen +Bald wird auch verpflanzet der Alte! Sanftere Wehmut +Ach, da zitterte still in der Brust mir glühende Sehnsucht, +Lieber, flüstertest du, o bleib mein Freund und zerstöre +Blutig war der Mord, doch schreckenlos; denn des Todes +Einst umschwebt ihr vielleicht die himmlischen Lauben der Meinen, +Wir überfahren den Wind und überfallen die Dörfer, die flinken. +Wer nur den Menschen im Menschen erblickt, der wird mit dem Niedern +Ach! drum hätt' er so gern sich länger des Lebens gefreuet, +Kann Dich ein sehnendes Herz, ein weinendes Auge noch rühren, +Komm und befreie das Herz, dem Du Dich einst gnädig erzeigtest, +Von Elephanten gezogen; laß sie mit Heeren von Schiffen +Hier eine Heerde Schafe, sie wälzt sich in die Gasse +Ob die Sonne finster wird, wird es dennoch wieder lichte; +Ein zu zärtliches Herz – was werfet, ihr kälteren Tadler, +Jch bin der Luͤgen-Kind ein Sohn der Vn-warheiten +Süßern Klanges nicht die goldne Harfe klingen. +Bruder! wie tanzt so schön, mit tausendfältiger Freude, +Deine Erde dahin, seit aus Elysiums Talen +Sahn wir nicht, wie sie freundlicher nun den stolzen Geliebten +Grüßt', den heiligen Tag, wenn er kühn vom Siege der Schatten +Über die Berge flammt! wie sie sanfterrötend im Schleier +Alle, Blumen und Hain', und Saaten und sprossende Reben, ... +Laß', o Braga, den Schwarm der Tändler pfeifen und summen, +Vnd laͤßt bald Stock vnd Zweig vnd Bluͤtt’ vnd Fruͤchte +Heilige Grazien Ihr, Ihr Huldgöttinnen der Menschheit, +Seid getrennet uns nie, Ihr Pflegerinnen der Menschheit! +Wenn mein die Taͤuſchung iſt, ſo goͤnn' ich euch die Wahrheit; +Jhn ehren und ihm dancken koͤnnen. Was nun die Seele +Froh des köstlichen Tags; denn im Seewind rauschte die Brandung +Aber sie machte sich los, und tief aus schattigen Wimpern +Vorwurfsvoll und freundlich zugleich. Da zuckte das Herz mir, +Plötzlich die Rute sich rührt. Nicht weiß ich, war es der Blick nur, +Hatte gerufen am Kreuz ihr Versöhner. Frömmere Todte, +Seelen aus allen Völkern, aus allen Winden der Erde +Weineten, riefen den Ruf der Erstaunung über die Gottheit, +Was ein beim Nachbar kehrt, kann auch bei dir einkehren. +»Ach der Jugend! sie folgt so selten dem weiseren Alter!« +Hermes, der handelbeschützende Gott, der klug mit dem Beutel +Noa ließ ſich mit Japhet und Sem hinab zu dem Grabe, +Ist dir die Liebe der Faden, woraus das Weltall gesponnen, +Auch ich stand auf einem der hohen Felsengestade, +Selten nur wandt' ich mich um, und blickte nieder ins stille +Oft ward dann Thuiskone von mir gerufen zum Wettstreit +Wirst du ihr, Galliette, des Kampfes Kühnheit, und wirst du +Lasst euch besänftigen durch ihr Geständniss, dass sie nur Keime +Sie des Begriffes ſei, ſich aͤußerlich zu werden. — +Laßt Euch erzählen, wie er so übel an Lampen, dem Hasen, +Gestern tat; hier steht er! der Mann, der keinen verletzte. +Reineke stellte sich fromm und wollt ihn allerlei Weisen +Kürzlich lehren und was zum Kaplan noch weiter gehöret, +Innerhalb unsers Königes Fried' und freiem Geleite +Hielt er Lampen gefaßt mit seinen Klauen und zerrte +Tückisch den redlichen Mann. Ich kam die Straße gegangen, +Nicht zum Glücke des Wegs gekommen wäre. Da steht er! +Seht die Wunden an ihm, dem frommen Manne, den keiner +Wollt ihr Herren es leiden, daß so des Königes Friede, +Was mit glühendem Ernst die liebende Seele gebildet, +Sind sie wie Betten, ausgebreitet dem Liebesgelüste; +Eine Wolke umballt meine Sinne. In kalte +Sie, die ich sah, Verwesung in mir auf: verhalten +Starrt, mit kaltem Schweisse vermischt, auf dem bleichen Gesichte. +Dem schon röchelnden Busen für seine leidenden Brüder. +Ach wie zittern die magern, verwelkten, knöchernen Glieder +Izt sezt man ihn draussen nieder. Dem brechenden Auge +Siehe! die Wurzel, sie liegt im schweigenden Dunkel begraben, +Oben entfalten sich drauf die grünen Blätter, die Dorne, +Ob der Wurzel voll Nacht, ob grünen Blättern und Dornen +Denn was wagst du dabei? Man wird zwei Schwestern erblicken, +Indes jene, geschmückt, und die fleißig geordneten Zöpfe +Jedoch sind alles dies ihn noch zu enge Schranken; +Er deckt den donnernden Strom mit diamantenem Schilde, +Laͤſt durch geſchaͤffte ſich nicht hin und her zerſtreuen, +Ihr war't mir milde stets, o seid's auch heute; +Jahre, ihr seid nun verrollt, ihr schlimmen und trüblichen Jahre, +Aber gekommen ist doch, was frühe dem Knaben geahnet, +Nicht umsonst warst du, o Tag, voll bitterer Kämpfe, +Freude gabest du mir, o Leben, Freude und Liebe, +Zeugen mögt ihr mir nun, ihr heiligen Geister der Liebe, +O ihr zeuget mir oft, ihr haucht wie heilige Lichter +Freunde gesellten den Staub zum Staude seiner Geliebten; +Setzet immer voraus, daß der Mensch im ganzen das Rechte +Wunderbar Maß des Kamöns, am wenigsten Frauengezimmer, +Gieb, daß ins kuͤnftige noch mancher denken moͤge, +Nicht die Riegel der Hoͤlle, noch alle Ketten, die dorten +Fortgeriſſen zur Rache; doch falle die Rache zuruͤcke +Durch die Vorbezirke des Lichts, gerade herunter +Seines Gehorſams einziges Pfand. Und ſo wird er fallen +Schuf ich ihn; vermoͤgend zu ſtehn, doch frey auch, zu fallen. +Entſagte mit Bedacht umſonſt gewuͤnſchten Kuͤſſen, +Durch die syrische Wüste den bangen Pilgrim geleitet +Religion des Kreuzes, nur du verknüpftest, in einem +Berg der Götter und Helden, Triumphatoren und Sieger, +Stolz, wie du bist, verleugnest du auch in heutigen Tagen +Ja ſie hat mehr bey uns als wir ſelbſt zugenommen +Geht nur hin, und sucht mit Fleiß Amors Pfeile, Amors – – Waffen, +O des süßen Kindes und o der glücklichen Mutter, +Welche Wonne gewährte der Blick auf dies herrliche Bild mir, +Gott, Du kannſt mit Deinen Kräften eines Menſchen Kräfte +Schlug auf den dünstenden Stirnen und blassen bebenden Lippen +Buhlender Tänzer den kalten Thron auf: sie stürzten die Stiegen +Stumm hinunter; mit loßgerissenen Haaren durchströmten +Lamon, ein edler Jüngling, sah die grausame Erde +Hörte hoch über ihm das Ohr der Gottheit: sie sandte +Seinen Schuzgeist vor sich. Mit ausgebreiteten Armen +Schwebt' er über ihm, stüzte die ihn bedrohende Dekke, +Warf die Steinhaufen ab, und zog mit mächtigen Händen +Ihn aus der Grube hervor. Von Freud' und Dank hingerissen, +Stürzt' aus den schlafenden Augen ein Strom von Tränen; er stammelt' +Im Erwachen: »o Gott! o heiliger Engel!« und sah sich +Seines Vaters. Der hatt' ein tiefes sterbendes Wimmern, +Hin zu dem jüngern Bekannten, und bat ihn, mit gütigen Händen +Jene Berge von Schutt abzuwälzen: »denn tief unter ihnen, +Augen den Weg bahnen soll und rothe Ström' auf die Wangen +Bey deinem künftigen Tode und bei dem winselnden Röcheln +Deiner die Seele aushauchenden Brust, beschwör' ich dich, hilf mir!« +Zum erhörenden Himmel und sank ohnmächtig; doch balde +Fähig war. »Mein Sohn!« – die Freude wehrt' ihm die Sprache: +Sich vom beglückten Geschlecht ein rauchendes Opfer zum Himmel, +Pralinus kreht als wie der Hahn, laufft aber wie die Henne, +Heil uns! Heute Morgen gegen drei Viertel auf Elfen, +Himmlischer Stern, Du führst aus fernem Lande die Weisen +Ein Narr mag elend seyn und stets die Warheit sagen. +Lindere Luft begann die müden Erndter zu kühlen, +Rief zum duftenden Busch, wo tausend ländliche Grillen +Eine Bibel geschenkt, und ein vergoldetes Psalmbuch, +Ihre Kleider suchten, sich haschten, und scherzten, und sangen. +Bald beginnet der Tag des Hochzeitkranzes, o Hannchen, +Hannchen, Hannchen, mit dir! Bewehn die Winde die Stoppeln, +Dann beginnet der Tag des Hochzeitkranzes, o Hannchen! +Jede kommende Nacht umschwebt mich dein lächelndes Bildniß, +Bald im Schnitterhütgen, und blauem Kranze der Erndte. +Dann erwach ich, und hasche dein Bild, und horche der Grille, +Lieber Christel, lispelte Hannchen, und drückt' ihm die Hände, +Lieb' ich dich, Christel, und will, so lang ich athme, dich lieben! +Les' ich so häufig darin, und zeichne die schönen Geschichten +Da ergriffen die Schnitter die Sensen, und schäkerten Christeln +Oder in kalter Nacht die weißen Wangen der Schwestern. +Flieg herüber zu uns, Du zarter fränkischer Vogel! +Ihre Wurzeln waschen beständig die silbernen Wellen, +Stolz zu den Wolken empor; es wohnen die Vögel des Himmels +Im ehrwürdigen Baum, der fast den Augen ein Wald scheint. +Ein erfrischender Balsamgeruch von Thymiansbüschen +Gleich den Gräbern der Alten, die nicht mit Leichengerüchen +Ihre Tempel erfüllt, und todt noch Seuchen erweckten. +Ihres geliebten Cypers. Da nahm der Jäger sein Jagdhorn, +Auf den Dächern des Schlosses zusammen, und heulten erbärmlich +Heimlich jauchzten und Festtage hielten, daß Cyper gefallen. +Mir mit Lorbeer gekrönt, und daß nicht hier in dem Dorfe +Langsam tręd he herin un seeg sik um un herummer, +Węgen den gruligen Brand un all dat Fahren un Smiten – +Soll doch der Liebe Glut in heller Klarheit bleiben. +Zum Dienſt ins Fuͤrſtenſchloß, das Huͤndlein mitgenommen. +O wie glorreich war er! wie war er ehmals erhaben +Da ich verwegen im Himmel den Koͤnig des Himmels bekriegte, +Was ich war, ſo glaͤnzend, ſo hoch erhaben, und niemals +Was war leichter, als ihn mit Lob und Dank zu bezahlen. +Ward in mir alle ſein Gutes zu lauter Boͤſem, und brachte +Sind nicht gefalln, und ſtehn unerſchuͤttert; von innen und außen +Wen oder was denn kannſt du verklagen, was ſonſt, als des Himmels +Sie verfuͤhrt, mit anderm Prahlen, als Unterwerfung, +Übler würde reimen sichs, wann mit nichts thun sie verfiele. +Weil ihr in Haufen euch stellt, so glaubt ihr mehr zu vermögen? +Ein vor allemal willst du ein ewiges Leben mir schaffen? +Trübsal trocknet im Traum der trümmerauftreibenden Tragik; +O du, der Musen Geschenk, Gefährtin der fröhlichen Jugend, +Lobt ihn, er schmiert ein Buch, euch zu loben; verfolgt ihn, er schmiert eins, +Seinen Vettern und Gönnern, von allen Freunden begleitet, +Aber vor allen Dingen erbarmt Euch, daß er mein Weib so +Zwar ist alle der Frevel schon lange zur Sprache gekommen, +Er erbot sich zum Eide, doch bald besann er sich anders +Nicht mit eilenden Worten in vielen Wochen erzählen. +Würde die Leinwand von Gent, so viel auch ihrer gemacht wird, +Frißt mir das Herz; ich räche sie auch, es werde, was wolle.« +»Was soll diese blinde, angelaufene Scheibe?« +Wenn der Geliebte den Liebenden ſchaut auf der Herrlichkeit Throne, +Sieh, da nahetest du mit munterem Schritt aus des Waldes +Huldigend beugte mein Herz sich dir; ich zagte der Hoheit +Lächelnd sahst du mich an und sprachst, aufhebend der Nelken +Zweifelnd wiegtest du leise das Haupt mit sinnigem Lächeln, +Nimm von der Freundschaft denn, so sprachst du, die Hälfte der Blumen: +Will ich ins grüne mich setzen an weinende steinichte Höhen +In Blüthen gleichsam gehüllt, umkränzen die Spiegel der Teiche +Drei der Grazien giebt's nur Eine Venus! Die Veilchen +Höre den Tadler! Du kannst, was er noch vermißt, dir erwerben, +Sinnreich trat in die Spuren ich ein des bewunderten Meisters; +Komm denn und lern allhier nur deinem Christo trauen +Einem ist sie die hohe, die himmlische Göttin, dem andern +Heldenthaten der Alten dem jungen Mädchen? – dem Mädchen +Dort seht ihr Marien, die wonniglich weinende, stehen. +Garibald, der lieblichen Tochter bräutliche Schönheit: +Nicht aus Satzung und Drill ist je mir das Heil widerfahren, +Widerlich sind mir vergällt die Galeerentage der Jugend, +Kein scharff gesetze stört allhier den freyen willen +Irene welche du in Teutschland eingeführet +Ausgeartetes Kind der bessern menschlichen Mutter, +Jüngst, als unsere Mädchen, zur Fastnacht beide verkleidet, +Dann sich die Blonde als Schäferin dir, mir aber die kleine +Einst und jetzt im Wechsel – ein fliegender Blitz der Gedanken +Liegt hart neben dem Ufer ein Fels, am Gipfel geebnet, +Dort tritt tief in den Felsen die Flut ein, mächtigen Kessel +Dorthin wandr' ich am liebsten. Die Klippe dünkt mich die Grenze +Damals saßen wir gern in die heftige Sprache versunken, +Dein entbehr' ich – wie sehr! Schon hängt in Blättern die Rebe, +Als du gingst. Kaum sahst du die zögernden Knospen der Feige; +Denn hier reift ein jedes geschwind, hier reifet der Neigung +Reift auch rasch ein empfangenes Lied und die zarte Gestalt auch, +So, als heut zu der Klippe den Weg ich wandelte sinnend, +Vor dem Verlobten die Braut. Halb siehst du das süße Gesichtchen +Streift mit der Fackel im Spiel an die niedrigen Zweige der Waldung, +Wortlos geht die Reise den Strand hin. Da von der Klippe +Nun geht leise der Mond in die Höh und staunt, in der Wildnis, +Zwar – hübsch ist er, ich räum' es ihm ein. Von reichlichem Bart ist +Seid Ihr Jäger? – Bedaure. Ich schoß nicht übel vorzeiten +Oben empfing sein Herr die verblutende, während der Hund sich +Hieher, Fido! – Er rückte den Hut und neigte sich lächelnd; +Schritt er, der Hund mit ihm. Ich blieb am Meere, die tote +Komm, die meine Seele mir oft mit sanfterer Wehmuth +Komm, Betrachtung der künftigen Welt! Die künftige Welt war +Denn es erschienen Todte der Christen ersten, zum Himmel +Sie zu berufen, zu weihn die Brüder zum ewigen Leben. +Klein war nur die selige Schaar; doch aus dieser Wurzel +Wuchs, ein Schatten, verbreitet in allen Himmeln, ein Baum auf, +Folger des Lamms, wohin es auch ging, die Erstlinge Gottes +Siehe, das Heer ohne Zahl, da der Zeuge des Herrn es erblickte, +Palmen, es rief mit der Stimme des lauten Jubels: »Dem Herrscher +Denn gen Himmel hinauf, aus großer Trübsal gen Himmel +Hell sie gemacht in dem Blute des Lamms, die seligen Dulder. +Ihres Gesetzes. Es sollten zum ersten Mal sie Erstandne +Wecken; Kephas dann in der Rede der Salbung von Christus, +Siehe das Werk des Erstandnen begann. Die verklärten Gerechten +Schwebeten Tabor hinab, zu erscheinen den künftigen Christen. +Da wir gewürdiget werden, die ersten Winke zu winken +Hat es Eurem Gefühl und Erforschungen überlassen, +Sind zu dem Heile berufen. Und wenn Ihr beriefet, die Gott nicht +Welche in ihrer Finsterniß schon die Gnaden empfingen, +Tiefsinn war in des Knaben Seele geblieben, den Jesus +Nach der Quelle genannt an Ephron's Grenzengebirge, +Süßer als alle Freuden der frohen Jahre geworden. +Blüthe trug er und Frucht, im beginnenden Lenze des Lebens +Reif wie Jünglinge, voll Verstandes und göttlicher Gnade. +Sieben Jahr' entflohen ihm erst, und er hatte das letzte +Denen, die kleine Dinge, verwebt in das Eitle, nur dachten, +Aber mit Segen von Gott zu der Ewigkeit Ernte gesegnet. +Auch in dem achten säte Nephthoa der Ernte. Das hatt' er +Auf sein Knie in den Staub, in einem Winkel des Hauses, +»Herr, Du hörst mich gewiß, ob ich es gleich nicht erfahre, +Daß Du mich hören mögest, o aller Kinder im Himmel +Vater und aller auf Erden! Vor Deinem leuchtenden Throne +In den Strahlen der Sterne, die ungefallenen Engel. +Alle flehen von Dir mehr Seligkeit; aber mit Ruhe +Flehen sie Jene dort oben. Denn sie labt Fülle der Freuden. +Nur des Lebens Freuden, das schnell wie die Blume verblühet? +Weiß es noch nicht, wie mich, der einst mich segnete, leiten, +Welchen Weg er zu gehn mir gebieten wird. Aber ich will mich +Ach, noch ist mir kein Tag in meiner Seele geworden +Wegzuwelken! Wenn welkt, mit wenig Erde beworfen +Still erwarten, bis ich mich niedersenkte, zu welken +Wenn ich – vergönnst Du es mir, der mich zu dem Ernste geweckt hat +Wenn ich zurück zu meinen Gespielen kehrte, mit ihnen +Blühte wie Rosen, mit ihnen von leichten Dingen nur spräche, +Höret' ihn beten und schrieb mit unauslöschlichen Zügen +In des Knaben Gebet. Indem die schimmernde Schrift flog +Rief der freudige Seraph, »Du bist schon heute gekommen!« +Aller Kinder im Himmel und aller Kinder auf Erden! +Wer beginnet, und wer vollendet, genug Dich zu preisen, +Denn Du hast Dir auch Lob in der Kinder Munde bereitet.« +Stand er vor ihm, gekleidet in Morgenwolken des Frühlings. +Oft in Träumen und oft in fast erwachendem Schlummer. +Jesus! Du bist ein Bote de Heils, des Friedens, der Wonne! +Sage, wo schwebest Du her? Erzähl, erzähle von Gott mir, +Sohn des Lichts! erzähle von meinen Todten mir, Erbe +Oder wie sonst in dem Himmel ihr neuer Name genannt wird? +Jesus war todt, das wußtest Du nicht, und ist schon erstanden +Duftendem Schatten! Doch jetzo muß ich Nephthoa verlassen.« +Stehn und mit ausgebreiteten Armen, das Bild zu umfassen +Seines himmlischen Freundes, das zwar von dem Schimmer entkleidet, +Seine Händ' und blickte gen Himmel und lächelte weinend, +War mit brennendem Durste, gewiß zu werden, in Salem +Lang' geirrt und hatte geforscht, ob Jesus erwacht sei +War sein Führer. Er ging in den tiefen Krümmen und suchte. +Sind das Menschenstimmen?« Indem erblicket' er Schimmer, +Jene gingen mit ächzendem Schritt heraus, mit verdrossnem +Dieser Leichen? Ist Euch des Lichtes Wohnung der Freude +Sich mit diesen Zweifeln die Seele martert?« Er dacht' es; +»Siehe, nun bin ich allein! Ihr abgeschiednen Genossen +Auf, ich beschwöre Dich, Seele, bei Deinem letzten Erseufzen, +Oder bei Deiner erschütternden Angst, vernichtet zu werden, +Als mit dem Tode Du rangst!« So rief er und sah in das Grabmal. +Thirza war schon um ihn, der sieben Märtyrer Mutter, +Wenn er mich säh'?« »Ich will ihm erscheinen!« erwiderte Thirza. +Ging und betrachtete schweigend die Strahlengestalt, und mit Eile +Oder ein Bild in meinem Gehirn?« Ihm lächelte Thirza +Sanft mit der Himmelsgeberde, mit so viel Seel' in dem Auge, +War der Blinde von seiner Geburt, dem Jesus den Tag gab. +Blindheit lange. Daß Du, wie er, zu zeugen vermöchtest, +Sandte mich Jesus zu Dir, der Auferstandne vom Tode. +Daß geschieht, was geschehn soll; erfahren, daß über den Gräbern +Freudige, Selige nicht erblickte, wem der Posaunen +Daß geschieht, was geschehn soll; erfahren, daß über den Gräbern +Mich im Staube vor Dem, der Euch von dem Thron mir gesandt hat!« +Herr der Herrlichkeit, laß das große Ziel mich erreichen, +Will antworten. Ich bin der sieben Märtyrer Mutter, +Saß an einem Tyrischen Purpurteppich erfindend +Knieet bei ihr und stößt mit weggewendetem Auge +Trösterin. »Laß mich allein, und jene Wunde da bluten; +Um die sinkende Hand der grabverlangenden Freundin. +Gegen die Ceder Gottes, die oben auf Golgatha stürzte, +Weit herunter, bis endlich die hohe Seele der Saiten, +Sterblicher, waren, verloschen an Schimmer, Himmelsbewohner, +Waren Hörer! Orion und Du, des Richtenden Wage, +Dumpferschütternd sein Grab; da stieg mit des sinkenden Felsen +Dumpfem Schall zu dem Himmel Staub; da ruhte der Todte. +Schneller eiltet Ihr fort, Ihr Sterne Gottes. Der Todte +Schlief nicht lang'. Mit Herrlichkeit, Halleluja, erwacht' er! +War auch Zeugin, und Zeuge, der ihr den Dolch in das Herz stößt. +Irr' und wundernd hielt sie sich an den Rahmen des Teppichs. +Ist Dir zu sterben gesetzt. Der Erstgeborne der Todten +Welcher Glanz war mein Glanz! In welcher Herrlichkeit Lichte +Ihre Himmelsstimme verlor stets sanfter dem Ohre +Sich, dem Auge der Schimmer. Da blieb voll Blässe der Freude +Ruhe gäb' er ihm oder Schmerz, sich zu unterwerfen, +Weggewandt von dem Leben am Staube, besprachen sie oft sich +Was so Wenigen ward, mit einander hinüber zu wallen. +Tödten könntest in kleinen. Itzt kam, der eilende Tod kam +Niemals sah er Blicke wie die, es wurden ihm Blicke, +Sich der Erde gewaltig entrissen und nahe dem Eingang +Legt' auf ihre Stirne die Hand und begann sie zu segnen: +Ja, sein Wille gescheh', es gescheh' sein gnädiger Wille!« +Sei mein Engel, läßt Gott es Dir zu!« – »Du warest der meine,« +Läßt der Herr Dir es zu!« – Und liebend erwiderte Cidli: +Späte Thräne, die heute noch floß, zerrinn mit den andern +Eile vorbei und zeuch in Deinem fliegenden Strome +Thränend wand, in die hellen Gefilde der künftigen Zeit fort! +Auf den stilleren Söller war der reichen Bewohner +Aber ein Jüngling voll Ernst, die Freude seiner Gespielen +Ruhig einher und schimmerte sanfte Gedanken herunter +Denen, die noch in Schlafe, dem täglichen Tode, nicht lagen, +Lockicht lag sein dunkleres Haar auf dem leichten Gewande, +Duftet' er – »haben mich schon durch leichte Speisen erfrischet. +Was Du littest, erzählest, muß ich Dich fragen: Vernahmst Du +»Ach, von dem heiligen Mann, der gestorben ist wegen der Wahrheit, +Kommst, ein Waller des Meers! Wurd' Euch denn, was er uns lehrte, +Wenn Du nun wüßtest, daß er, nicht nur ein Zeuge der Wahrheit, +Dann zu theuer Dir sein, die große Wahrheit zu zeugen? +Durch die leise Hand der Natur zu dem Grabe sich neigen, +Lieben wolle? wie ich entschlossen sei, zu beginnen +Jenes ewige Leben? Ach, der mein Herz mir erschüttert, +Dies mein jugendlich Blut aus allen Quellen des Lebens!« +Seine Mutter, die Heldin, zu ihm. Die sprach zu dem Sohne: +Haben meine Brüder nun schon, die nicht lang' und wenig +Sah den Sterblichen stehn in des Mondes Schimmer, im eignen +Welcher Fruchtbarkeit Hoffnung die schwellenden Saaten ihm gäben. +Setzet ihren versuchenden Stab mit wankenden Händen +Stand vor ihnen. Sie saßen an ihren künftigen Gräbern. +Eurer Leichname Träger, erschrockene Jünglinge, ruhen, +Hier vielleicht ihr Grab nicht gewesen. Doch, Hülle vor Gottes +Wegen, Du hängest herab, und Dich hebet einst das Gericht nur. +Ruhend brach Saphira von ihrem Grabe des Frühlings +Erste Blumen und gab sie dem erntesinnenden Manne. +Sprach von der Fülle der Aehren und ihrer Fruchtbarkeit Werthe. +Wenn sie, mit blauen Kränzen, die unter dem wankenden Halme +Jauchzen, daß sie die Last und des Tages Hitze getragen. +Ihm antwortet Elisa: »Wem willst Du erscheinen? der großen +Warum erfüllete Satan Dein Herz, Ananias, dem Geiste +Auch das Silber noch Dein. Warum erkühnte Dein Herz sich +Ja, so theuer! erwiderte sie. Da sprach zu ihr Kephas: +Warum verbandet Ihr Euch, den Geist des Herrn zu versuchen? +Vor der Thür und bereit, auch Dich zu dem Grabe zu tragen. +Sterbend sank sie vor Kephas nieder. Die Jünglinge kamen, +Sprach zu dem Fremdling der Vater und bracht' ihm die freudigen Knaben. +Todten Jüngling und dann der ewigkeitwählenden Schwester +Himmlischen Bruder erweckte, Der ist nun selbst von den Todten +Sich zu erheben begann. »Schon bin ich Zeug' ihm gewesen, +Als von ihm in der Wolke scholl die Stimme des Vaters!« +Kamen Schimmer, die wurden blässer, entfernten sich, schwammen +Mehr von Träumen als Schlafe. Sie ging hinab zu der Blumen +Den wir in seinem Grabe nicht finden. Ach, wenn die letzte +Nun, Du Fels in Meer, in dem tiefen Meere der Zweifel, +Werde denn sanft, zu verlangende Seele! Heitert mich, Düfte +Kanntet Ihr, den es vor wenigen Tagen noch deckte?« +Bist Du vom Capitol, dem schrecklichsten Hügel der sieben, +Römerin!« P. »Dessen spotte der Hocherhabne des Himmels, +Seid Ihr nicht, anzubeten, vom fernen Meere gekommen? +Kam der Ruf auch zu Euch: er sei erstanden vom Tode, +»Als wir Keine von Euch, die Götter glauben, noch fanden, +Hier hat eine der Frommen gesehn, der war er erschienen.« +Irrt' und weint' und erblickte, wie es ihr dauchte, den Gärtner; +Aber wie kann ich die freudigen Schrecken der Frommen beschreiben? +Sieh, er wendete sich und nannte mit himmlischer Stimme +Lag und hielt mit Thränen und küßte des Göttlichen Füße; +Mein ermüdetes Haupt erheb' und sie weinend bewundre, +Siehe, der große Sieger des Todes! Warum belohnt ihn +Warum tragen sie nicht vor ihm her die Bilder der Väter? +Keiner, der stolz die siegenden Hügel umzog und den Lorber +Daß sie, Sterbliche noch, bei einer Sterblichen stünde. +Ein Erstaunen zurück, daß sie zu fragen verstummte, +Sanftes Erstaunen und Zittern und schnelleres Athmen und Tiefsinn; +Dieser Erde zu klein für den Herrn der Herrlichkeit waren! +Sein, die sich freuen sollte, daß wir Dir sagen, der Todte +Sei erstanden, und Dir vielleicht die Zeuginnen selber +Sagen werden, sie hätten den Herrn des Todes gesehen!« +Thränen stürzeten, daß ihr die Stimm' erstarb, von ihr nieder, +»Leite mich, wer Du auch bist, der begnadeten Sterblichen eine +»Ach, was sagest Du mir? Erstanden Todte mit Jesus?« +Schwindelt um mich! Erstanden ist er? erstanden noch Todte? +Portia. Suche sie nicht, die Christus sehen! Du findest +Was er that und lehrte, verkündigen, werden ihr Zeugniß +Ewigen Lohn empfahn an dem Throne des großen Belohners. +Welches den werdenden Tag in meiner Seele verdunkle. +Gott belohn' Euch dafür mit seines Himmels Gewißheit!« +Hüllten sie schnell in Schimmer sich und entschwebten dem Grabmal +Oft sich noch um nach Portia, wonnevoll über der Heidin +Portia's rann die Freude nun über die röthere Wange, +Eine der schwermuthsvolleren und zu empfindlichen Seelen, +Nährt' er ein Wenig Schimmer, wie Todtenlampen in Gräbern. +Jetzo hatt' er gegessen sein Brod, sein Wasser getrunken, +Muß nicht Elend sein? und müssen's nicht Einige tragen? +Eisern an und hebet sie hoch aus dem Strome und trifft sie +Ward ich nicht blind geboren? und lebt', ein Blinder, so lange? +War ich nicht blind seit meiner Geburt und lang' und des Lebens +Beste Zeit? Bin ich nicht an Einsicht blinder, den großen +Seines Allerheiligsten Vorhof, die herrliche Welt, auf? +Freuden hattest Du da, wie der Immersehenden keiner +Jemals empfand! Und öffnet' er Dir in die künftige Welt nicht +War dies, Beor, auch Elend, auch Sündenstrafe? Die Sünde +Offenbaren. Du warst, daß ihr Zeuge Du würdest, erkoren +Tief genug! Ha, wärst Du ein Engel Gottes und sprächest, +Wie Du sprichst; doch fragt' ich Dich: wie, was Gott im Geheimsten +»Ist denn kein ewiger Lohn, Du Zweifler? und sind denn nicht Stufen +Sich zu verherrlichen, sie mit ewigem Lohn zu belohnen!« +Wird es Dir, freue Dich, werden! Der Morgenröthe des schönen +Laß, eh er kommt, uns beten, damit er betend Dich finde, +Gottes Tag.« Sie sanken hin und knieten in Staube, +So erheb' ich mit Danke mein Haupt, mit Danke gen Himmel, +Daß Du dem Auge Blindheit und Nacht der Seele voll Schwermuth, +Nacht? O Hoffnung, Du neue, Du himmelerhebende Hoffnung, +Dich empfang' ich vom Herrn! Gepriesen, Vater, gepriesen +Auch das Weib nicht erbarmte, so wird doch Gott sich erbarmen! +Blind zu sein gebotest, daß Du mir Leiden die Fülle +Tief in das Leben hinein, in meinem Innersten fühlte! +»Sieh, er ist nicht todt mehr, er lebt, und einer der Zeugen, +Wie sie Moses am Tage der Schlacht die Hände gen Himmel +Hielten – gesunken brachten sie Tod, und Leben erhoben – +Haben gesündigt! Er ist ein Zeuge der Herrlichkeit Gottes!« +Abraham schweben und Moses am hohen Tempelgewölbe, +Schaun auf des Festes Feirer hinab und forschen betrachtend, +Sie an einem der palmenbewundenen Pfeiler voll Ernstes +»Auf den heiligen Bergen ist sie, die Feste, gegründet! +Sion's Thore, viel mehr als alle Wohnungen Jakob +Herrliche Dinge verkündet, verkündet herrliche Dinge!« +Koren ihn Moses sich aus und Abraham, ihm zu erscheinen. +Schwebten sie, ihn zu begleiten, ihm nach. Mit Eile, die strahlte, +Nicht erscheinen dürfen, dem Jesus selber erscheinet?« +Sammelt Schaaren um sich. Die wüthen, wie er, und morden. +Fällt er nieder und hört in der hohen Wolke die Stimme: +Herr, wer bist Du? und ihm antwortet die schreckliche Stimme: +Wider den Stachel zu lecken! Er ruft mit Zittern und Zagen: +Giebt ihm Befehl. Den thut er, obgleich geschlagen von Blindheit. +Sieh, es leiten ihn seine Gefährten, die neben ihm zagen, +Ist er dem Herrn. Verkündigen soll er des Göttlichen Namen +Leiden soll. Er empfäht den heiligen Geist, und die Blindheit +Läßt ihn. Er wird getauft und predigt des Göttlichen Namen: +»Daß Du bist der Vollender vom Anbeginne der Welten, +Moses und weihete so den ernsten Jüngling: »Die Liebe +Die kein Zorn entstellt, die nicht das Ihrige suchet! +Diese Liebe sei Dein, Du Jüngstgeborner der Gnade +Denn Die, welche Du liebst, sind Glieder der hohen Gemeine, +Ist des Bräutigams Braut und in seinem Blute gewaschen, +Hinter Stephanus ging, von dieser Weihe begleitet, +Freundlicher Wirth, obwol viel Schmerz die Seel' ihm bewölkte, +Nur der wandelnde Mond war, wie sie glaubten, der Hörer +Ihrer Klagen; allein auf einer silbernen Wolke, +Thränen geweint, genug der bitteren Kelche getrunken +Grabe war ich, bei Simeon's Du; ach, wären wir Armen +Hätten ... O Gott der Götter, was schimmert dort in der Ferne?« +Sprach Elkanan; »denn ob Dich mein Auge gleich nicht gesehn hat, +Blumen geküßt und sie in des Bruders Tritte gestreuet. +Ueberkleidet, einhergegangen. Mit sanfterem Schrecken +Sie die Strahlengestalt, allein mit größerem Staunen. +Also floß von der Lippe des hohen Engels die Stimme: +»Jesus Christus ist auferstanden! Viele der Frommen +Haben auf seiner Allmacht Wink die Gräber verlassen! +Werden auf einmal ihn noch fünfhundert Glaubende sehen. +Jesus segn' Euch und nenne mit dieser Begnadeten Namen +Ach, wie dürstet mein Herz, Dich zu sehn! Doch ich würde ja Jesus +Darfst Du von Eurem Himmel und seinen Geheimnissen sprechen, +Gegen Dich, lichtheller Entwurf des Glückes der Geister, +Sinnt ihm zu eifrig nicht nach! Er ist selbst Engeln Erstaunen. +Lazarus' Schwester ist auch an dieser heiligen Hütte. +S. »Gott, wie endetest Du mein Schicksal! Wie konnt' ich es wagen, +Ach, zu durchweinen, so dacht' ich bis heut, mein übriges Leben! +Alt an den Tagen der Ewigkeit! Sie ist wirkliches Leben! +Da erhub Benoni die festgefalteten Hände, +»Ach, ich bäte Dich auch um Deinen Segen; allein ich +Joel nieder vor ihm. Benoni legte die Hand ihm +Auf die glühende Stirn. »Nimm hin den Segen der Segen +Führe zu Jesus Dich!« Sie verschwanden der Betenden Auge. +Richtet sich auf und sagt mit dem leisen Laute der Freude: +O, so bringe Du ihnen von uns den stärksten, den frohsten, +Ihrer Gespräche von Gott und ihrer himmlischen Segen!« +Also sagte der Jüngling und sank in die Arme des Vaters. +Christus' Mutter saß auf dem hohen Söller. Die Sonne +Himmelsgestalt. Also wird That ein großer Gedanke. +Warum sollt' ich? Du strahlest mit mir nun bald an dem Throne. +M. »Der die Sonne, den Mond, der alle Sterne gemacht hat! +Hast Du den hohen Gesang der Engel Gottes vernommen, +Sanken, wo er tönte, die Himmlischen vor dem Gebornen!« +Jesus! hatte die Ceder, die Palme Jesus! gehöret, +Jesus! Tabor, Jesus! gehört, ach, Golgatha Jesus!« +Triefen, o Mutter Abel's, gesehn?« E. »Ich sahe die Krone +Um sein Haupt und sah wie in Dämmrung erlöschen der Engel +Habe wie Psalme gehört der Harfenspieler wie Chöre, +Da sein Auge schaute mit Gottesblicken gen Himmel: +Niemals litt. Allein Preis sei dem Sohne, des Leidens +Siehe, die Stunde der Angst, die Stunde des Schwerts in der Seele +Gleich zu der Erde gestürzt ich liegen sahe, der Todten +Frühes Opfer, in Blut, und meinen Sohn! Es vergingen +Erd' und Himmel um mich: so schreckte der Todte die Mutter.« +Selig bin ich! Ich habe den Mittler Gottes geboren. +Selig auch Du! Du bist die Mutter seiner Versöhnten.« +Dich nicht segnen! Es hat Dich schon der Stifter des Bundes, +Werd' ich noch einmal ihn sehen hier in der Gräber Gefilden! +Nun nicht mehr in die Nacht sein Haupt sich senkte, die Augen +Meere rauschen, wie wir das Halleluja dem Mittler +Gottes ruften. Doch schnell ward Alles staunende Stille. +Daß nun Tod nicht länger der Tod ist, und daß an dem Tage +Seines Erbes. Bestreuet mein Grab mit den Blumen der Ernte! +Deiner Aehren, ich hör' in dem Himmel das Rufen der Ernter!« +Daß ich die Mutter des Herrn in dem Thale des Friedens empfange.« +Wenn er nun an dem Thron die Thränen trocknet der Christen +Siehe, der trug die Sünde der Welt, ist die Liebe, der Adam's +Laut anklagt', und zu wandeln den eisernen Tritt das Gericht hub!« +Jetzt begannen zurückzukehren der Heiligen Schaaren +Sich zu freun, die erscheinend den Auserkornen sie gaben. +Voll, die sie hatten gegeben, und Viele der künftigen Wonne, +Trieb, arbeitet' und wuchs, zu der Ruhe Schatten zu werden +Wenige Spätere nur empfing noch der heilige Berg nicht. +Cidli, die Tochter Jairus', saß vor der Laube des Söllers +Seit er zu seinem Grabe von ihr in der Traurigkeit eilte, +Ihre Wange. Da stieg der Pilgerinnen des Festes +Weiß ich auch nicht.« P. »Sie lebt und hat den Erstandnen gesehen.« +Eine, von Denen eine, die Jesus' Herrlichkeit zeugten, +Nichts von den neuen Zeugen und Zeuginnen nun, da er herrschet +Kam der Ruf nicht zu Dir: viel' Heilige wären erstanden, +Viel' erzählen, daß sich die auferstandnen Gerechten +Nun erwachten von Neuem mit tiefverwundender Wehmuth +Oder hinab in das sinkende Thal der bittersten Schmerzen? +Munter und froh, der war ich und starb und kehrt' aus Gefilden +Liegt ein verwundeter Mann, den haben Mörder verwundet. +Auf dem Wege zu dem sitzt Einer, der blind ist und durstet. +Auf dem Wege zu ihm wehklagt ein ermatteter Alter, +Nimm, mein Vater, und iß und trink dies Labsal der Traube!« +Sprach's und kam dem Pilger zuvor und früher zum Blinden. +Ging er weiter. Die Sonne begann, seitdem sie die Thore +Zwischen der Pilgerin und der Mutter. Schrecken der Freude +Stürzten auf ihn; allein er blieb bei dem führenden Fremdling. +Sahe Cidli herum an dem Berge kommen, doch ferne. +Semida säumte nicht lang', er lief mit zitternder Eile +Cidli entgegen; doch nah, verstummten sie Beide vor Freude +Semida blieb bei dem Blutenden mit dem Gefährten und stärkt' ihn. +Als sie sich unterredeten, wo sie ihn bärgen, erreichten +Sie zween Männer. Die waren des armen Leidenden Brüder. +Denn es fließt der kleinere Weg mit dem großen zusammen.« +Aber ihn stärkte sein Freund und führte den Bebenden weiter. +Auf dem anderen Wege stand auf einmal der Reise +Frohe Gefährtin, die Pilgerin, still und sprach zu der Mutter: +C. »Meine Mutter! der Herr geleite Dich, meine Mutter! +Himmlische Freundin, laß bald mich wieder die Mutter umarmen!« +Als sie erstiegen die Höh', und vor Staunen Cidli kaum fragte, +Sahe sie fern in dem Cederschatten Semida kommen +Semida sah auch sie. Die beiden Sterblichen standen, +Gingen, zitterten, ruhten. Auf jeder Seite begannen +Strahlengestalten um sie zu schweben und ihnen zu lächeln. +O, wie glänzten, noch Unerkannte, der Greis und der Blinde +Immer wurden der Himmlischen mehr und leuchtender immer. +Selbst der Gedank' an Dich ist nur ein Traum von den Freuden +Allen die eisernen Sinne tief hielt der Schlummer gebunden; +Fort und fort, wie Schatten und Licht über die schäumenden Fluten, +[19] Ein kühner Adlersflug bringt uns nur zu den Sternen. +Damals, als auf der zweyten Flucht, der grimmige Drache +Denn auf ſchlimmere Thaten erfolgen noch ſchlimmere Strafen. +Tochter, blieb bei vielen Namen dir kein fester Namen. +O wie vereinet sich Scherz mit Ernst bei meiner Geliebten, +Jetzt erheitert mit fröhlichem Witz sie den glänzenden Cirkel, +Ha, dann stürzt' ich für dich zum Kampf beim schmetternden Schlachtruf, +Friedlich wallten wir dann durch blühende Fluren und spannten, +Lieder dichtet' ich dann voll Lieb' und schüchterner Sehnsucht, +Also rief ich entflammt. Sie lächelte. Wahrlich, in Manchas +Nun so kniee denn nieder, mein Amadis, wenn es dir Ernst ist, +Großes verlang' ich von dir, so sprach sie mit ernsterer Stimme, +Nicht heischt Müh' und Gefahr mein Dienst, nicht blutige Kämpfe, +Also rief sie. Das große Gelübd schon wollt' ich beginnen, +Listige, weißt du vielleicht, daß der Liebenden Schwüre nur Schaum sind? +Küssend weihete sie's und schlang mit flüchtigen Fingern +Oft schon hast du mir Treue gelobt, doch deine Gelübde +Also sprach sie und hob mich empor, und trunken enteilt' ich, +Duldsam zeigten die Ritter sich stets, doch nimmer gefühllos; +Durch den wunderſchoͤnen Glantz, der recht unvergleichlich +Vortrefflich gedeiht dir's, die Gottheit der keuschen +Schaut! ein schwarzes Gewölke belastet die seufzenden Lüfte +Schlug sie empor. In furchtbare Reihen ordnen die Engel +Loßgewälzt und gerichtet. Zwar wagt es die Rotte der Linken +Ihren Mund aufzuthun zur Vertheidigung: aber ein grauser +Tief in den Busen sich äzze, sagts, unersteigliche Klippen! +Perlenwolken die Edlen, die Freunde des lächelnden Richters, +Schweigt, gefiederte Bürger des Waldes! du steigende Lerche! +Seifenhändler, die für das Königliche inklinieren, +Damals nannt' ich dich Gnädige noch, doch ahnte mein Herz schon, +Fröhlich entschwamm auf dem Silbergewölk des beweglichen Leichtsinns, +Blaue Nebelfiguren machten das Tal nicht geheuer. +Ich bin Jerusalem, Jerusalem, die harte, +Wollt ihr in Wahrheit bessern die Menschen, ihr Philanthropisten, +Hinsterbend aus nächtigen Augen; fallende Sterne; +Draußen vorm Zelt, über jede eine Decke gebreitet, +Klagen, ihn gehn, und Blumen ihn auf des ruhenden Grab streun, +Voller Hochmuth verlangt er, dem Ewgen an Macht und an Staͤrke +Soll, indem ſie ſo nachſinnend ſitzen, der Reſt, Millionen, +Hoͤlliſche Donner vernehm’, und, ſtatt des leuchtenden Blitzes, +Schwarze Feuer und Graus erblicke, mit eben dem Wuͤten +Scheint vielleicht uns der Weg, mit aufwaͤrts gerichteten Schwingen +Einem maͤchtigen hoͤheren Feind entgegen zu ſtreben. +Wie wir mit Zwang und arbeitendem Flug ſo herunter geſunken? +Wo uns Schmerzen und Pein in unausloͤſchlichem Feuer, +Plagen, ſo oft als uns nur die unerbittliche Geißel, +Was wir nicht ſchon erfahren. Durch uͤberzeugende Proben +Wo viel Fremde kummen hin, ist viel neues mite kummen; +schöne Gespielin des un��berwindlichen Schrei's. +Greisenweiß liegen unter den Greisen die Knaben und Mägde, +Flogen ihm, und die Wange war bleich. Erkaltender Schweiß lief +Schlummre, schlummre nun, mit deinen friedlichen Kindern, +Mutter Erde! denn Helios hat die glühenden Rosse +Längst zur Ruhe gelenkt, und die freundlichen Helden des Himmels, +Perseus dort, und Herkules dort, sie wallen in stiller +Liebe vorbei, und leise durchstreift der flüsternde Nachthauch +Deine fröhliche Saat, und die fernher tönenden Bäche +Alle ſeine Werke, ſowohl die guten, als boͤſen, +Jn ein beſſeres Leben voll Wonne hinuͤbergebracht hat, +Wo ſie, die ich erloͤſt, in ewiger Seeligkeit wohnend, +b'Die Baͤum und Blumen, ſeiner Jugend' +b'Der Krieger Mund der ſchaͤumt von Geiffer,' +Daß dein Leben Gestalt, dein Gedanke Leben gewinne, +Schmäht, soviel euch beliebt, ihr lautrezensierenden Zungen! +Deiner Kinder buntes, schwärmendes Gewimmel +Will ich Ehre verleihn, und deine Tugenden singen. +Ein verreiseter Sohn kehrt um zu den wartenden Eltern, +Schwebt die Ahndung ihm nach: sie wendet die giftige Urne +Kindliche Tränen stehen bereit im blizzenden Auge: +Schnell will er hin, seine dürren Füsse gerührt zu umschlingen: +»Flieh, Geliebtester! flieh! Mein Hauch wird dich tödten: entweiche! +Ach, und leider versäumt ich, obwohl in mancherlei Künsten +Ich mit Glück mich versucht, von allen die schwerste zu lernen: +Tausenden, jetzt von den Mühen des lebenslänglichen Werktags +Zwingt, halb ausgeschlafen, das wohlige Bett zu verlassen, +Lauschend, das Werk nur schuf, das tief im Busen ihm reifte. +Baum, dem nimmer vergönnt, in Früchten den Saft zu entladen. +Am Biertische die Weltpolitik wohlweise bekrittelnd, +Liebhaberei als Sammler und Dilettanten und täuschen +Wer sein Leben dem Schönen geweiht, die höchste der Wonnen +Erde dahin soll schreiten, den Sinn nichts wieder erheitern, +Ein dichter bald, bald luckrer Haufen, ein’ ungeheure +Gott, ſein Vater, ſah auch nach ihm tiefſinnig hernieder. +Langſam hervor; zwar donnerte Gott, und ſchreckt ihn von ferne. +Gleichwohl blieben noch Zuͤge des unausſprechlichen Laͤchelns +Damals habe der ewige Vater die andere Thraͤne +Seinen Erloͤſer und Gott, mit unausſprechlichen Seufzern +Farblos stehst Du verlassen im säuselnden Hauche des Windes – +Wie? Und jetzt? Was ist das? Das klingt ja wie Schüsse? Herr Lehmann, +Als dich Endimion um deine Heerden fragte. +So sprach Endimion voll Unmuth und Gedanken, +Aber das Volk nahm, ging es vorbei, vor dem Galgen den Hut ab, +Bey innerlicher Angst und eußerlichen Plagen. +Götter, öffnet die Hände nicht mehr, ich würde erschrecken, +Eh man zu felde folgt, hoͤrt man ihn ſchon gewinnen. +Voll von tiefẽ Gedankẽ, u. langſamer ſchwebt’ er des Tempels +Laßt uns kuͤnftig denn, wenn wir Gras auf unſern Wie- +Welches Er, ohn’ unſer Zuthun, giebt und gleichſam Selber +Trat ſtillſchweigend zuruͤck. Jm Glanze der reineren Tugend, +Fried' und Freude dem Sänger zuvor, und traulichen Handschlag! +Sieh, ich habe dein Zürnen vernommen am fernen Gestade, +Steht er vor mir, mit dräuender Klaue, mit rüstigem Fittich; +Staunte zurück, vom Blitze der göttlichen Augen getroffen. +Sieh, ich bebte nicht dir; ich bebte der furchtbaren Göttin. +Wehender Schatten, an Aganippens Silbergesäusel. +Junger Nachtigallen auf blühenden Zweigen der Myrten. +Was dir ein anderer gibt, und wär' es das Köstlichste, frommt nicht, +Wunder begreifen sich nicht, du mußt sie im Innern erleben, +St! – es erscheint – doch erst in russische Juchten gebunden: +Buonarroti fing an, den Block zur Büste zu bilden, +Lausige Dichter dabei und unzählbares Gesindel. +Hosann! Nun sind hinweg! Hosann! Vorbildungsproben! +Veilchen und samtne Osterblumen mit silbrigem Schimmer +Wer etwas geben ſoll, muß eine Fuͤll' an Gaben, +Wenn von ihm mein heiliges Lied zu Ende gebracht iſt. +Dann erſt ſollen die Augen, die ſeinetwegen vor Freuden +Oftmals weinten, ſich ſchlieſſen; dann ſollen erſt meine Freunde +Was nur denk' ich davon? Mich lockte die Fülle des Mondes +Noch summt tief in den Gassen gedämpfteren Klanges die Freude, +Dort, noch weiß ich den Fleck, an der Brüstung, wo sich in Töpfen +Hast du den zornigen Mund – und welch ein Mündchen –! vergessen, +Truͤbe Schimmer mit Naͤchten! Jch ging zum Throne, da wurd es +Gegen mich her: Weß Schweben iſt dieſes Endlichen Schweben? +Sondern viel zu köstlich ist, drein zu lassen falsche Lügen. +»Lasse dem Staub, was des Staubes, und nehme was Eins und verbunden, +Staub ist opfernder Duft, du darfst nicht jenen entziehen, +Alle die andern treibe zu mir, mit sicheren Schritten +Ließ ich den Funken heraus, die dunkeln Wege zu hellen, +Zeit, ach, brauchet das Licht im widerspenstigen Dunkel, +So ich liege im Dunkel und höre nur säuseln die Blumen, +Neu ist der Einfall doch nicht, man hat ja selber den höchsten, +Sah man ihn Tag für Tag, vom Morgen zum Abende tätig, +Goldene Sprüche der Alten und liebliche Rhythmen der Dichter, +Sollt es wahr sein, was uns der rohe Wandrer verkündet, +Eitele Toren sind, betrogne, betrügende Toren? +Ach, wir sind auf den dunkelen Pfad des verworrenen Lebens +Such' ich nach guͤnſt'gem Ort und guͤnſt'ger Stunde; +„Weil er nichts anders will, als was gebuͤhrt, erfuͤllen. +Möge die Krämer verschonen der wiedererwachende Christus; +Weil dies feige Geschlecht ihn stets ein geduldiges Lamm schilt, +Wer die rährende Huld, die herzgewinnende Milde, +Ach zu sicheres Herz, wird dir auch Ihres begegnen? +Hier saß der Fürst der Höllen, und um ihn her die Großen, +Mühe folget der Mühe; doch kenn' ich süßere Freuden +Traurige Zeit, es ist wahr, die griechische Kunst war dem Leben +Nehmet als Freund uns auf; wir sind die älteren Franken. +Kränze Dich heut mit mir! Dem Herzen nahe, verwandeln +Mag unvernuͤnftiger Auslegung ſich bequemen. +Hingerissen von Wehmuth wagt dann der blöde Verführte, +Seine tränenden Augen zum Trohne der Gnaden zu richten, +Fiel er über uns her und spannte wie Römische Sieger +Komm mache dich auf Apoll, komm dein Gefolge zu rächen! +Gottes Gesetz darstellend im Kampfe mit menschlicher Satzung, +Gerne bliebst du im Kloster, im Rosengärtchen, das lieblich +„Daß unſre Seele ſterbe mit den Heiden!“ +Bey andrer Leute Schaden, Verlust und Ungenesen. +2. Zuviel zuviel zuviel wolt ihr euch ſo vergnuͤgen +Was heißt zärtlicher Tadel? Der deine Schwäche verschonet? +Ruhi hört he em an, as en Sünner dat Heider Constoren; +O wie war mir daheim am nordischen Herde die Freude +Bald vertrieb sie der lärmende Tag und das Dröhnen des Marktes, +Auch den störenden Schwarm der wilden Genossen vermied sie, +Wenn wir in leisem Gespräch der rinnenden Stunden vergaßen, +Aber auch dann nur kurz. Bald kamen die schwatzenden Muhmen, +Schreit' ich hinaus ins Gebirg', so find' ich sie unter dem Lorbeer +Aber sie hört des Nahenden Tritt, mit wehenden Locken +Leis auch führt sie den Hang mich empor zu den Trümmern des Tempels, +Weiter verliert sich der taumelnde Zug; harmlosere Feste, +Hirten, mit Blumen bekränzt, und Jungfraun führen den Reigen, +Sieh, dort stürmen auch Rosse heran. Die stäubende Rennbahn +Lorbeern winken dem Sieger als Preis, doch schöner als Lorbeern +O da wird mir die Seele so weit, unendliche Sehnsucht +Weile bei mir, du Schönste von allen den Töchtern des Himmels, +Zeige besänftigend mir die rechten Bahnen und dämpfe +O da kühle das brennende Haupt und kränz' es mit Rosen, +Darum möcht, ihr Himmlischen! euch ich danken und endlich +Leben will ich denn auch! schon grünen die Pfade der Erde +Fromme Bitten, und ihr Begeisterungen, und all ihr +Oder auch, wo die Adler sind, in Lüften des Vaters, +Dort uns staunend und fremd und bekannt uns wieder begegnen, +Mordet getrost, Bluthunde! Der Tod ist süß wie die Liebe: +Spielt's Jagd; und selbst der Mund des gütigen Papas +Hinter mir ſich verbreiten. Er mußte folgen, und bald ſtand +Wäre die Kunst nicht schon da, ihr würdet sie nimmer erfinden, +Erde, dich liebt die Sonne, dich lieben die heiligen Sterne, +Sendet die Sonne dir Purpur und Gold und glänzenden Safran, +O, wie schimmerst du dann im rosigen Schleier! mit tausend +Sanfte Freuden dir zu, gesäugt am Busen der Stille, +Hört' ich gestern ihr Lied, im Wehen wölbender Buchen. +Was im goldnen Reihentanze die Sterne dir sangen. +Also sangen sie; lauscht ihr Lieblingskinder der Mutter! +Da verwandelt der Marmor nun war, die Wang' ihm entglühte, +Stille herschte, nach Hemis Gebet, um die schattenden Lorber; +Gutes in Künsten verlangt ihr? Seid ihr denn würdig des Guten, +„Guten Morgen, Marie! was ſeh’ ich! o fleißige Hände! +Fruchtlos hast du gespielt und geträumt! Stets blühte der Hoffnung +Sehnsucht dämmerte dir, und der Lieb' aufstrahlende Sonne +Horch, da schwamm, gleich lindem Gedüft, auf der sinkenden Dämmrung +Ach, da regte sich still das erkaltete Herz, von des Wohllauts +Vielfach lebt' in dem bunten Gebild dein wechselnder Liebreiz, +Herrlich enthüllte die Welt mir des Ruhms muthprüfende Laufbahn, +Hübsch – Gott sei es geklagt! – nicht eins, doch ehrliche Seelen; +Hoch von den Pfeilern herab, um Kanzel und Chor zu befest'gen, +Nur wie's eben ein Laie vermag. Doch hast du am Schnürchen, +Auch vor allem erscheinst du in Wundergeschichten bewandert, +Jegliches ganz urkundlich auf hölzerner Tafel verzeichnet +Lachend hielt sie Luisa zurück, die leise sich sträubte, +Sei mir freundlich gegrüßt, Mariuccia, rief ich; du kommst nun +Über die herrlichen Augen gesenkt zartschattende Wimpern, +Jetzo nahm ich vom Teller ein Törtchen, brach es zu gleichen +Ihr anbot. So standen wir auch und beschlossen die Mahlzeit, +Nur du, werter Francesco, schwiegst; denn die geistliche Würde +Jetzt zu dem offenen Flur, von wo zum Dache die Stufen +Dort auch ist das Geländer mit Blumen besetzt, und die Nelken +Daß vom Himmel herab in den Schoß ihm fielen die Blumen, +Auch wir andern standen bestürzt. Sie biß sich die Lippe, +Nur ein Blick zu Luisen beklagte sich: Siehe, mir ahnt' es! +Eins nur; aber sie suchte den anderen, während der Bursch noch +b'Du treuer Heyland! allerliebſtes Leben!' +Wünscht ihr den Musageten zu sehn, gebt Boden und Freiheit; +Laͤſt mich mein herbes Weh mein Elend kaum beklagen! +„Als er die groͤſte Macht in Blut und Suͤmpfen ſuchte. +Wenn du die drinnen mußt mit Zwang zuruͤck behalten. +Nur den Bootsknecht vermeid' ich, will er sich brüsten als Lord, und +Standen in jeder kryſtallnen Schleuſe bereit ſchon, zu fließen; +Jhre Seufzer, die jedweden Morgen ſie pflichtmaͤßig thaten +Ohne darauf zu ſinnen, in Proſ’ und harmoniſchen Verſen, +Wird dieſen nun auf ihren Weiden ihr Futter und das meiſte +Hast du, Freundin, genug an diesem Garten und Wäldchen, +Still im eigenen Haus hast du, im eigenen Gärtlein +Zwar längst nimmer den Enkel, doch Söhne und Töchter des Enkels +Ach haͤtt’ ich da er ja die welt verlaſſen wollen +Zwar freiwillig und doch ein Gezwungener muß ich, +Feuriger itzt umschlang den Liebling die freudige Schwester. +Zärtlich umschmiegte die zitternde Schwester der liebliche Meli. +Sahest du nie die Schönheit im Augenblicke des Leidens, +Sahst du die Freude nie in einem schönen Gesichte, +So blüht Ellwina einst aus der Verwesung Schoosse +„Sie ſchlaͤgt der Krieger Muth durch ihr Entfliehen nieder; +Wer die Reitze von dir, Natur! verachtet, den strafst du! +Seine Rinderherd' er weiden auf gelblichem Grase, +Fluchend der drückenden Luft und brennenden Nadeln des Bodens, +Kann dein Auge nur sonst das Blenden des Saudes ertragen, +Aber merkest du wohl: sie lesen die kleinlichen Trauben +Nur der Krämer schämet sich nicht, den gewachsenen Essig +Knospen trugst du im Haar und führtest den Reigen, doch leise +Goldene Stuͤle geſetzt; doch einer der goldenen Stuͤle +Dazumal rief Eloa und ſprach: Er iſt ihm genommen, +Möge der eitele Sinn am Farbenspiel sich vergnügen, +Auf deinem Grabe will ich deine Witwe umarmen. +Jetzo schwieg der Gesang; doch tönete fort der gehauchte +Wenn es vom Winde rauscht in den tausendblättrigen Ulmen, +Wer in der Staͤrke goͤttlicher Kraft, die Suͤnde zu tragen? +Wer mit Jammer belaſtet, mit tiefem Leiden der Seele? +Wuchs dir die Sprache im Mund, so wuchs in die Hand dir die Kette: +Suchet ein fleißiger Sinn noch zu wachen? der durch be- +Gras auf seinem Gang deckt Taten zu und Gedanken, – +Nur sieht man es lang noch im Gras, wo Zwei drin versanken. +Jüngst am blühenden Rosenhag sprach mit wichtiger Miene +Immer saugest du Rosenduft, immer Duft nur der Rosen, +Denn zum köstlichen Honigseim umzuwandeln versteh' ich +Nur der fehlende Nektar bleibt das von mir Unverzieh'ne. +Sieh, derweil du dich abgehärmt hast am Dorne der Rosen, +Stieg ich duftend aus Veilchenschoß mit vergoldeter Schiene. +Bald an die Ufer des Sees, der uns von ferne die Herzen +Tag und Nacht ist er dein, mit Sonn und Mond, mit der Alpen +Komm auf mein Schiff! Heut bin ich der Baas, der Herr meines Tages! +Menschlich und warm wie aufgestanden vom Tisch des Gelages – – +Ziehen höllisch heiße, sichtbarliche Striemen!« – – +Sag ich, wie ich es denke, so scheint durchaus mir, es bildet +Nur das Leben den Mann und wenig bedeuten die Worte. +Schmeicheln. Sprichst du zum Volke, zu Fürsten und Königen, allen +Magst du Geschichten erzählen, worin als wirklich erscheinet, +Nur das Leichtere trägt auf leichten Schultern der Schöngeist, +Gräßlich ist ihr Schatten; die Trichternasen, sie saugen +Zum ersten Mal in's Land kam. Herrchen strömten in Schaaren +Nicht zählst und miß'st du, Freund, die Hieroglyphen, +Nein, sie lauschten den Wellen, sie horchten dem Brausen des Windes, +Heiteres Jugendland mit deinen Meeren und Inseln, +Schönes hab' ich geträumt, und mit liebendem Sinne gebildet, +Ewig strebet das Herz und heiß aus den zwängenden Schranken, +Weiter und weiter strebt's und drängt' es im schwellenden Busen; +Lächelnd und grünend ruht es im Kuß der milderen Sonne; +Dämmernd vermählen der Luft sich der blauenden Berge Gestalten; +Weiß, wie die Sonne, bekränzt sich am Ufer das lockige Mädchen, +Stolz, wie die Säule sich thürmt, das gewaltige Denkmal der Vorzeit, +Edler Freund, du wünschest das Wohl des Menschengeschlechtes, +Bürgers, und fürchtest die Folgen gefährlicher Bücher; wir haben +Leider oft sie gesehen. Was sollte man oder was könnten +In vergnüglicher Stimmung. Im warmen, heiteren Wetter +Glänzet fruchtbar die Gegend; mir bringen liebliche Lüfte +Reget sich was, gleich schießt der Jäger; ihm scheinet die Schöpfung, +Faſt eben vor, als wenn man ſpricht: es koͤmmt von unge- +Sich dehnen, fuͤllen, groͤſſer werden, ſich in die Breit’ und +wo mit liebligem Gsicht us tief verborgene Chlüfte +Los, i will di jez mit mine Liederen ehre, +Im verschwiegene Schoß der Felse heimli gibore, +an de Wulke gsäugt, mit Duft und himmlischem Rege, +schlofsch e Bütschelichind in dim verborgene Stübli +heimli, wohlverwahrt. No nie hen menschligi Auge +Numme stilli Geister, sie göhn uf verborgene Pfade +us und i, sie ziehn di uf, und lehre di laufe, +Denn so bald de chasch uf eigene Füeßlene furtcho, +schliefsch mit stillem Tritt us dim christalene Stübli +O, wie bisch so nett, wie hesch so heiteri Äugli! +Jo, de seisch: »I hör's, doch gangi witers und blib nit. +Nei, so lueg me doch, wie cha mi Meiddeli springe! +Wart, i chumm! Druf rüeft's mer wieder hinter de Bäume: +grüner rechts und links, es stöhn in saftige Triebe +Gras und Chrüter uf, es stöhn in frischere Gstalte +Witers goht mi Weg, Gsegott, ihr ordlige Tierli!« +zu de Schöne Buchen, und hört e heiligi Meß a. +Gut erzogen isch's, und anderst cha me nit sage. +aß i witers chumm.« – Jez simmer schon vornen an Schönau, +jez am Chastel verbei, und alliwil witers und witers +zwische Berg und Berg im chüele duftige Schatte, +grüner rechts und links, wie stöhn in chräftige Triebe +Blumen an Blumen uf, und geli saftigi Wide! +goldene Lewat uf in Feldere Riemen an Rieme. +Alles lebt und webt, und tönt in freudige Wiise; +alles isch im Staat, und will mi Meiddeli grüße. +öbbe bringsch mer doch no Freud und heiteri Stunde! +Do sin wiissi Bauwelestrümpf mit chünstlige Zwickle, +(leg sie a, wenn d' chasch!) und Schuh und silberni Rinkli; +Sizt er recht? Tu d'Häftli i, und nimm do das Brusttuch +Het me's lang, se loßt me's henke, hör i mi Lebtig. +Wienes si jez freut, und wie's in zimpfere Schritte +Jo, de bisch jo hübsch, und jo, du Närli, mer luege, +wartet, bis de chunnsch, und goht mit freudige Schritte +Siehsch dört vorne 's Röttler Schloß – verfalleni Mure? +Heren und Heregsind, und d'Freud isch z'Röttle deheim gsi. +flackeret kei Füür uf siner versunkene Füürstet, +Wildi Tube niste dört uf moosige Bäume. +gute Weg isch au nit um, und weidli chasch laufe. +Siehsch das ordelig Städtli mit sine Fenstren und Gieble, +Gell, de siehsch sel heilig Chrütz vo witem und trausch nit, +bald am linke Bord, bald wieder ehnen am rechte +freudiger alliwil, und schaffig, was me cha sage. +grüner rechts und links, wie stöhn mit chräftige Triebe +Frauemänteli, Hasebrödli, würzige Chümmi, +Sunneblume, Habermark und Dolden und Ruchgras? +Glitzeret nit der Tau uf alle Spitzen und Halme? +Roggen und Weizehalm! Wie stöhn an sunnige Halde +Reben an Reben uf! Wie woget uf höchere Berge +Feldbergs Tochter, wo de bisch, isch Nahrig und Lebe! +hilfsch de Müllere mahlen und hilfsch de Meidlene ribe, +spinnsch mer's Husemer Ise wie Hanf in gschmeidigi Fäde. +uffen Ambos, lüpfsch de Schmiede freudig der Hammer, +bohlsch de Lüte Stei uf d'Matte, Jaspis und Feldspat. +Mengmol haseliersch, und 's muß der alles us Weg goh; +Wo de gohsch, und wo de stohsch, isch Balgen und Balge. +Feldbergs Tochter los, de bisch an Tuged und Fehler +aß es versprochen isch, und aß sie enander scho bstellt hen! +Meinsch, ich chenn di Holderstock, di chräftige Burst nit? +Lib und Lebe wogi dra und Chrezen und Brusttuch.« +Förchsch, er lauf der furt, se gang! Mit Tränen im Äugli +Nicht an Reiz noch an Kraft fehlt's deinem Pinsel, das Schöne +Zögernder Fabius, schlau gewannst du vermiedene Schlachten, +Laß ihn vergebens flehn – nein! laß ihn glücklich brennen, +Schau! da stehn wir nun all', im Brausen des Herbststurms, die Lieben +Deines Scheidens. Die Scheidensthräne verfließt in den Regen- +Kniend, mit betendem Auge, mit banggerungenen Haͤnden, +Banger, truͤber, verſtummender ſtehn die Unſterblichen alle, +Jener himliſchen, welche beſeligt, dem Sohne des Herrn ſang: +Sicherlich hatten Mama, Oheim, Großmutter und – vater +Denn des Genius Feind, der vielgebietende Perse, +Jahrlang zählt' er sie schon, der Waffen Menge, der Knechte, +Ihm das innige Volk, vom Göttergeiste gerüstet. +Wenn er, furchtbar umher vom gärenden Aetna gegossen, +Weh! und Athene, die herrliche, fällt; wohl schauen und ringen +Nach den Wohnungen dort zurück und den rauchenden Tempeln; +Schwindet am Himmel dahin, und weiter im Lande zu ernten, +Plötzlich wandelten sich die Stürm' in liebliches Säuseln, +Süßes Geduft, wie nach schweren regenrauschenden Wettern +Durch die Säusel und Lispel scholl die Stimme des Milden: +Wenn mich bisweilen ein Freund heimsucht, beim Becher zu plaudern. +Täglich erheb' ich das Haupt; vielleicht auch glückt mir im Schweifen +Zwar es umlächelt die Erde von Latium heiterer Himmel, +Fast in der Dinge Beginn fand Zuflucht hier vom Olympus, +Drüben erstreckte sich dann dein Sitz, zweistirniger Janus; +Cacus, der Nachbarn Schrecken, den flammaushauchenden Räuber: +Langsam reifte zum Licht die Geburt; es versuchte das Schicksal +Nicht durch rohe Gewalt: Rom wußte den Tod zu verachten, +Hütten genügten den Bürgern annoch, als, triftig den Enkeln +Hub sich die Ringmau'r ihnen, vertieften sich Wölbungen unten, +Drum auch liebte die Alten der Sterblichen Zeuger und Welt Herr, +Wollust preisen für Tugend, die Weisheit klügelnder Griechen, +Wacht, und bewahrt, o Römer, die Zucht! Nach Zeiten, da Trotz euch +Stets obwalten den Dingen nach Jovis untadlicher Vollmacht; +Wer nie bebte dem Eisen, vom Golde nur wend' er den Blick ab, +Hast du verlernt zu entbehren, und wähnst den Besitz zu ertragen? +Was dem Gemüth einprägten die biederen Bräuche der Vorzeit, +Was wohl dürfte bestehn, wenn römische Tugend und Freiheit +Immer noch will sich bewähren der Thatkraft mächtiger Nachdruck, +Denn es versammelt die einzige Stadt was Länder geziert hat: +Heute noch spricht er umsonst in verborgenen Hieroglyphen, +Vom Umschwunge der Zeit, urweltlichen Menschengedanken, +Jene, die Rom brandmarkten mit allbeistimmender Knechtschaft, +Freilich, es wetzt unmenschlich das Volk an den eigenen Sitten +Flehet, verrathen und wund, Mitleid durch Jammergeberde, +Wie wohl Schulen der Fechter, zur Wette von streitenden Meistern +Gleichwie der Jäger das Wild aufstört in dem Lager der Bergschluft: +Parthischer Köcher Geschoß, zwiefach von den Rossen beflügelt, +Aber den sandigen Spuren des Hufs folgt hungrig der Schakal, +Schwebt in des Heers Nachtrab, winkt hin zu den nordischen Haiden – +Aber es schickt Carthago vandalische Flotten dem Tiber; +Feldherr, Krieger und Volk, und gefeßelter Könige Fußtritt, +»Weil es vergönnt ist, weidet ihr Stiere, das Gras von den sieben +Am hochstämmigen Bau und den speergleichragenden Hörnern +Was auch möge geschehn, ein geduldig erwartender Haufe; +Tränkte Agrippa sie nicht mit dem Thau jungfräulicher Quelle, +Möchten sie wohl hinschmachten im Durst des versengenden Hundsterns, +Sind Bruchstücke der alten die Zier der erneuerten Tempel, +So auch spielt die Natur hier gern in gefälligen Gaben, +Janus erscheint hier selber, der Gott der Beginne, verstümmelt: +Hoffnungen aus, formlos, unkenntlicher Züge; die andre +Was wil Er denn bey Euch? was hat Er vor genommen? +Rasch, wie der Knabe dem Schmetterling folgt, so jag ich Gedanken, +Jn welcher wir aufs neue wieder, wenn wirs erwegen, +Sind eine Heerde frommer Schafe, nebſt ihrer jungen +Träte der Erzengel jetzt, der gefährliche, hinter den Sternen +Schweifet mein Blick umher auf den bunten Kreisen des Lebens, +Leite mich, mein Verſoͤner, und, wenn ich ſtrauchle, vergieb mirs. +Jſt, dem Erkenntnißbegierigen, iſt, dem Durſtenden, Fuͤlle! +Mutter der Liebe, Du hast dem Sohn die Flügel geraubet, +Laß ihn flattern, den Eiteln, um manche glänzende Flamme; +Häßlich, böse, faul und diebisch, geil, versoffen und nicht reich. +Wer gegen ſeine Zeit ankaͤmpfet, hat verloren +Will unter dem Verstecke ich selig von Dir träumen. +b'Gedult iſt eine ſeltne Tugend,' +Sind ſie verhuͤllt, des Todes oͤde Gefilde! +Jener, die gluͤckſeligkeitfaͤhig Verſtand und Wahl macht, +Labyrinthen, die Wege des Ewigen alle, zu Einem +Hat oͤffters ihre krafft und widerſtand empfunden. +So erzählte der Mann, und heiter waren die Stirnen +Aller Hörer geworden, und alle wünschten des Tages +Schwieg in den Chören, und aller Posaunen erschütternde Stimmen +Redeten ihre Donner, und alle Himmlischen sangen: +»Drum! dies ist der wahrhaftige Kuckuck!« – rief ich – »Wer sagte +Dann sitzst und tobest du als daß du sonder Sinnen. +Jch habe dich warlich am ſchoͤnſten berathen +b'MAedgen muſt du mich betruͤben' +Zuſammt den bunten Perlenmuͤttern, wo rein’ und klare +Liebe zu seinen Geboten, und Sorge für Kinder, und stilles +Blickt ihr noch lange zu Sined herab, und soll er in eurer +Wider den Syriſchen Koͤnig, der eines Einzigen wegen, +Seinen Engeln daſelbſt, nach ihrer glaͤnzenden Ordnung, +Da sie noch verwandelt nicht war, die heilige Freyheit, +Als ins fallende Laub vor zwanzig säuselnden Jahren +Wem in das rein empfindende Herz holdselige Musen +Alles glauben wir ihm; doch diesen schmeichelnden Lippen +Epheu, man hat dich verklagt, du sollst die Bäume entseelen, +Jenen Frevel erblickt' ich noch nie; dies reizende Wunder +Narr, du prahlst, ich befriedge dich nicht! Am Mindervoll-kommnen +Heiter den Geist der Schwere vertrieb und die Herzen erwärmte. +Aber in laulicher Nacht der kürzeste Regen entfaltet +Als das breite Schwert der Legionen geschlachtet. +Jch aͤchtze vor Langmuth bin aͤhnlich dem ſcheine +Weißt du, was jedem frommt? Laß, was ihn mag ergoͤtzen, +Dreifach zuſammen wol geſchlungen faͤnd' er jeden. +Jenen alten sehr lieblichen Spaß von dem Subjekt und Objekt, +Ach! die Vaͤter befiel, gleich einem Schlummer in Schatten, +Glück bei Weibern trägt es dir ein; es liebten die schönen +Ja, im Olymp, wo Hebe, die Zierlichschwebende furchtlos +Stiftest du Zwietracht fast. An ihrem gewaltigen Kriegsgott +Fast wird eifersüchtig der Vater der Menschen und Götter, +Dich, o Dämon! erwart ich und deine herrschenden Launen, +Zeiget dem Blick der Schauenden, willst du auf immer vergessen +Deiner Mutter? auf immer der Schwestern Werke nur bilden? +Mich zu der Welt Getös, dem ich entflohn war, nieder. +Korn auch, freilich nur da, wo man gepflügt und gesä't. +Macht gar kein Testament, ist sicher, daß die Erben +Sey uns geklagt! Du lässest nicht harmlos die Freuden der Hylde +Weib, laß was wir verlebten uns leben; bewahren die Namen, +Nimmer find' uns ein kommender Tag mit den Zeiten verändert, +Schwindelnd trägt er dich fort auf rastlos strömenden Wogen, +Thirza war ſchon um ihn, der ſieben Maͤrtyrer Mutter, +Nu ick dy nich ſtoͤren kan, ſo gah du all dar hen. +Krähe nur, gallischer Hahn! daß endlich die deutschen Gespenster +Goldne Villen glitzern durch meine Wälder in Japan, +»Großer Cäsar, du hast den Jesus Christus gekreuzigt, +Immer schreit im kahlen Gezweig der nächtliche Vogel +Als von Menandern selbst (dem Attischen Goldon) +Izo schikt sich die Muse, die ernsten tiefen Gesänge +Tief verhüllt. Erhebet die scheußlichen Flügel, ihr Schrekken! +Zeigt mir die knirschenden Zähne, daß ich beängstigt und traurig, +Würdig der Plagen lezte besinge. Schleiche mit langsam +Drohenden Schritten mir nach, du blasser ächzender Tiefsinn, +Bringst du vielleicht, was jetzt du mir sangst in traulicher Stille, +O dann tilge den Namen hinweg der Geliebten und jedes +Gönnst die Freude mir nicht der Grazie Dichter zu heißen, +Feindlich wandt' ich mich ab und schwieg. Du senktest das Köpfchen, +Rasch nun ging ich hinweg, und zürnen wollt' ich, doch immer +Sieh, da erhellte den düsteren Geist ein plötzlicher Lichtglanz, +Ha, du reizendes Weib, wie fühlst du den Zauber der Liebe +So auch meidet die Liebe das Licht; im mondlichen Glanz nur +Wohnt doch Idalia selbst in verschwiegenem Schatten, und deckt doch +Richtig erscheint mir ein Kuß und geschmacklos, wenn du im Kreise +Banne mich fort aus deinem Gesicht zwölf traurige Monden, +Rund an Blumenhügeln umher, am rollenden Gießbach, +Jäher herunter hing der Pfad zu den einsamen Wallern. +Dicht zur Rechten donnert hinab der zürnende Waldstrom: +Nur sein Donner berauscht den Sinn. Die schäumenden Wogen +Vom Orkane gestürzt. – Nun tagte die Nacht am Gebirge +Sturm und Frost entschwebte der Kluft. Vom Sturme getragen +Schrie und stürzte der Aar, die Beut im Tale zu haschen. +Kam die Riesin heran, die majestätische Myten. +Heilige Schar! nun schaun wir hinab, hinab, und erfüllt ist, +Einst mich lehrt' im Knabengewande, gedacht ich des hohen +Hirten in Mamres Hain und der schönen Tochter von Laban, +Ach! es kehrt so warm in die Brust; – Arkadiens Friede, +Köstlicher, unerkannter, und du, allheilige Einfalt, +Vor entweihendem Prunk, vor Stolz und knechtischer Sitte +Lachte das heilige Tal uns an, die Quelle der Freiheit. +Freundlicher sahn aus der Tiefe herauf, in blühende Zweige +Reizend verhüllt, und kindlichfroh der jauchzenden Herde +Auf dem Pfade des Sauerklees, und erfrischender Ampfer, +Uns mit Lächeln gereicht in der herzerfreuenden Hütte, +Neues Leben in uns gebar, und die schäumenden Gläser +Nichts auf Erden die Brust, und alle Kräfte gedeihen. +b'Und so wie früher murmelt sie noch heute ' +Keines Zweifels erzitternder Hauch regt die liebliche Tiefe +Nicht im üppig erquellenden Werden, im schmachtenden Welken, +Welche beleidgende Worte ſind deinen Lippen entfallen, +Hier auch geſchehn: ſo haͤtteſt du doch gewiß bey der Schlange, +Nicht der mindeſte Grund war da von Feindſchaft vorhanden, +Ich gehe den Lauben nach und besuche den Finken, +Atme die Lässigkeit, die alle Blüten verbreiten; +b'Mein Freund des HErren Hand hat ihn wohl harte trof-\nfen ' +Sind sie auch nicht mit Fleisch und Blut, gleich Menschen, bekleidet: +Schwarzburgs fürstliche Tochter, ich grüße Dich! Freundliches Auges +Liebliche Blume du Selbst, sei hold den Blumen der Muse, +Güntherin, laß welken die Blumen! Trockne die Thränen +Ach, wie brennt mir im Herzen die Zähre der Edlen! Doch Sie, die +Deine Größe, Berlin, pflegt jeder Fremde zu rühmen; +Zieht sich hin vom Duft des Morgens zu des Abends Scheine. +Weltenohr! vor dem gesungen vom Beginn der Zeiten, +Führt mich in Gängen voll Nacht zum glänzenden Throne der Tugend +Sank jüngst der Frühling vom Himmel. Aus seinen Busen ergoß sich +Sie schnoben, schwammen zum Wald, umschlangen Tannen und Eichen +„Feige Hunde! Keine Corſen! In die Hölle der Verräther!“ +Deutsch in Künsten gewöhnlich heißt mittelmäßig! und bist du, +Sein Rüsthaus hat verschrenckt auff ewig auffzuheben: +Fragt' er den Vater um nichts als um die Quelle des Nilstroms, +Auch wir wollen die Götter nur um Geheimnisse fragen; +Lieblich lächelt es noch, als sähe es Himmelsgefilde, +Rauh wir finden dies Land, umstürmet umfluthet von Schrecken, +Weiht und beschließt mir würdig den Tag. Im übrigen halt' ich, +Nur mit Wetter und Wind, mit Sonn' und Wasser verkehrend, +Donnerer, wieder einmal die olympischen Locken geschüttelt +Oder – es bleibt ja zuletzt sich selbst doch jeder der Nächste – +Seh ich flüchtige Schatten, befreit von der Schwere des Leibes? +Wie, vom Zephir gewiegt, der leichte Rauch in die Luft fließt, +Hüpft der gelehrige Fuß auf des Takts melodischer Woge, +Jetzt, als wollt es mit Macht durchreißen die Kette des Tanzes, +Schnell vor ihm her entsteht ihm die Bahn, die hinter ihm schwindet, +Ewig zerstört, es erzeugt sich ewig die drehende Schöpfung, +Sprich, wie geschiehts, daß rastlos erneut die Bildungen schwanken +Jeder ein Herrscher, frei, nur dem eigenen Herzen gehorchet +Willst du es wissen? Es ist des Wohllauts mächtige Gottheit, +Leuchtende Sonnen schwingt in kühn gewundenen Bahnen? +So beleuchtet der Würden Glanz den sterblichen Menschen, +Auch Dir leuchtet der Kranz Ariadnens unter den Sternen, +Denn von den Sternen hinab floß manche himmlische Gabe, +Leidend warst Du dem Himmel nah; er ließ Dich der Erde, +Triumf! Triumff dem War! Triumf! Triumff dem werden! +b'Entſtehen aus deinem allmaͤchtigen Willen;' +b'Menſch wilt du dieſe Tugend uͤben,' +Jesus nahte dem Thron. Da wurde stiller die Stille; +Keiner der Endlichen sonst, des Thrones unterste Stufe +Durch den herunterströmenden Glanz, und schaute zu Gott auf. +Graunvoll saust, durch den gellenden Forst hintobend, der Sturmwind, +Lieder der Schlacht heult draußen der Sturm: doch dem friedlichen Dichter +Würzt sie selbst doch das Mahl mir im stillen Gemach, und bekränzt sie +Näher rücken wir dann auf dem traulichen Sitz, und die Hand sucht +Kinder scheinen wir dann: doch es braust aufwachend der Jüngling +Schüchterner werd' ich und friedlicher stets, je freyer dein Blick mir +Rastlos tob', o Sturm! dein Drohn schützt sicher der Liebe +Worauf, von nah gelegnen Baͤumen, womit der Grabe +Sie irret du bist recht zu zeigest uns mit beyden; +Sing, Infernale, den Mann, der aus dem Geklüfte der Hölle, +wär ich erwacht vielleicht von den Lorbeerträumen der Jugend, +Als ich unter den Menschen noch war, da war ich ein Jüngling, +Tief in den dunkelsten Hain, der den bängsten Schmerzen geweiht war, +Wenn du, da du die Seelen erschufst, zwo Seelen von vielen, +Hier nicht zärtlich genug! nicht mehr die liebende Mutter, +Wenn, wie vormals, dein Ohr, zur Zeit des goldenen Alters, +Warum nicht, wie den Sänger des Hains? Er fühlt sich vielleicht nicht, +Schaffe zur Nachtigall mich! doch laß mir die menschliche Seele, +Also sagt' ich, und wurde verwandelt, doch blieb mir die Seele +Schaffe zum Adler mich um, laß deinen Donner mich tragen, +Hart und fühllos mich mache, daß in den hohen Gewittern +Daß ich die ehernen donnernden Wagen des Zeus nur erblicke, +b'Wie, als ein holder Wind auf unbeſchifftem Pfade,' +Tönen: er lauschet und regt die schwarzen Fittige, hebt sich +Eiche, schwingt sich empor, durchschiffet die seufzenden Lüfte, +Dankbar richten die Blumen sich auf: die schwimmenden Wiesen +Schwellen empor und die stillen Flüsse murmeln von neuem, +O wie sammlen die Menschen den nassen Regen des Himmels +In Gefässen auf, und löschen die brennenden Schlünde! +Fühlen sie nicht im Osten und Westen die klemmenden Zangen? +Freut er sich dann in dem trauren, trauret er dann in den Freuden. +Wandeln wir hin durch die Felder, die mäßigen Umfangs der Ähren +Oder auch lustiger noch durchstreifen wir blumige Wiesen, +Oder noch, wenn es dem Liebchen gefällt und linde die Luft geht, +Herbstlich auch bahnen wir uns mit schneidenden Messern die Steige +Stellen die Schlingen mit Beeren drin auf den reisenden Vögeln; +Sollt uns alle billig reitzen, ihrem und dem HERRN der +Könnt' ich Eurer vergessen – vergessen der Stunden voll Wonne, +Aergerlich schieb' ich ihn weg und – rücke ihn just in die Sonne: +Künstler, enthülle die Tiefen des Lebens im Strahl deines Geistes, +Was meinstu, was mich hier vor Unmuth übergangen +Was hilfts, ausfuͤhrlich dir das Fahrnis zu beſchreiben? +Ich zuͤrn itzt auff mich ſelbſt. Verwirrung der gedancken +»Hätt' ich wie Cäsar gedacht, ich wär' in Schwaben der Mimen +Deinen heiligen Namen kann nichts entehren, und wenn ihn +Alle fühlenden Herzen in Liebe umschlungen werden! +O, wie anders, Geliebter, als in den Tagen, die waren! +Send ihr Blumen und Frücht aus nieversiegender Fülle, +Hüll in deine Wonnen sie ein und laß sie die Zeit nicht +Ein asphaltischer Sumpf bezeichnet hier noch die Stätte, +Je geringer der Mann, je größer sein Stolz, daß er Mensch ist, +Cajus fühlt sich gedeckt durch Julius Cäsar und jubelt, +Was du gethan, iſt groß; Doch ſcheints fuͤr dich zu wenig, +Wer dich nicht gelesen, kann dich nicht widerlegen; +Wie das Kleid oft den Mann, verrät wohl der Titel den Dichter. +Gruͤnlicher Maienſchein warf mir geringelte Lichter +Ferne hoͤr' ich die Holzart fallen, ich hoͤre den Gukuk +Schnuͤrt in das zierliche Leibchen ſie ein, den Athem er¬ +Nun iſt alle Huͤlfe umſonſt; wie weinen die Zwerge! +Troff wie Honig durch das Gezweig und ſpruͤhte wie Feuer +Leider verſtummte die Saͤngerin bald, ich horchte noch lange, +Ruͤſtig, die braͤunliche Dirne; ihr brennt auf der Wange +Eine Seele noch leidet, und Eine den Schmerz noch der Liebe +Reiche dem Tod nur den Busen, empfange den Pfeil nur und drücke +Sich ſchwingend in feuriger Gluth, wohl tanzt vor den Augen +Auf’s Rad mir flochten, unſterbliche Qualen zu leiden, +Rasend für Wuth begab sich Alekto zum schlafenden Kater; +Edler Murner, du Zierde der Kater; und hast es vergessen, +Daß dich die Ehre zu herrlichen Thaten, zu Siegen gerufen, +Welche vor dir kein Kater erstritt? – Verwandter der Tiger, +Willst du die Schaaren allein der fliehenden Mäuse verfolgen, +Da sie indeß dich, Cyper, vergißt. O leide nicht länger, +Ward von deinen tapferen Ahnen im Käfich zerrissen! +b'O rinnen der glückseligen minuten! ' +Lebend noch exenterieren sie euch, und seid ihr gestorben, +Ruhete grossgeaugt und segenspendend die Sonne. +»Nein,« spricht Giulietta, »Wein will ich nicht trinken, +Täglich Gestöber und Sturm und wiederum Sturm und Gestöber! +Kaum noch dem leichteren Schlitten gelingt die gefährliche Reise, +Lodert denn auf im Kamin, ihr tröstlichen Flammen, und scheuche, +Sieh, schon sinkt das Gewölk, durch die flatternden Schleier ergießt sich +Zaubrische Stadt! Wohl ruhn sie verwaist, die gefeierten Schluchten, +Sieh, dort wandeln sie hin, mit dem Krug auf dem Haupte, die Mädchen, +Ach, und die Schönste von allen zuletzt, die Schwester des Schiffers, +Sechzehn Sommer erlebte sie kaum, doch blickt aus den dunkeln +Winkst du mir, Charmion, reizendes Kind? Vom sprudelnden Brunnen +Wohl, ich gehorche dem Blick, und du führst mich ins duftende Gärtchen, +Wer bezwänge sich da! Wer stieße die köstliche Gabe +Hältst du mich fest? Laß ab! Du sollst der beglückenden Stund' einst +Lebe denn wohl! Lebwohl! Und sei für immer gesegnet! +Welt der Griechen und Römer, du zeigst auch ägyptische Götzen, +In den Lüften haucht ein Odem, wie es in den Gräbern +Soll man billig Aug’ und Hertz zu dem groſſen Geber len- +Viele gesellten sich ihm, da der Priester wandelt' im Vorhof, +»Dichter sollte ich sein, doch will es leider die Zeit nicht; +Schwanger fühle ich mich, den Heiland könnt' ich gebären, +Schweig mir, Vettel, denn hätte der Himmel dich wirklich gesegnet, +Er, die Zierde der Stadt, ein Jüngling, näher dem Manne. +War vom hohen Werte der heiligen Schriften durchdrungen, +Dieser sprach: »Ich tadle nicht gern, was immer dem Menschen +Solch ein glücklicher Hang, der unwiderstehlich uns leitet. +Lockte die Neugier nicht den Menschen mit heftigen Reizen, +Sagt! erführ er wohl je, wie schön sich die weltlichen Dinge +Suchet das Nützliche dann mit unermüdetem Fleiße; +Freilich ist er zu preisen, der Mann, dem in reiferen Jahren +Glaubst du, du trägst sie allein, die Kette? Dem horchenden Ohre +Gottes Leitung getragen auf Adlersflügeln, es hat mich, +Müßte bleiben mein Lied, wenn jener lebende Strom nicht +Durch die neue Jerusalem, Gottes Stadt, sich ergösse, +Bring mich höher hinauf, auch seine Wonne zu singen! +Leichnam der Ausgesöhnte. Der Sohn, der Herrliche Gottes, +Er, von Ewigkeit Gott, der Hochgelobte der Himmel, +Welcher Liebe sie schauten? Da, wo herab von dem Throne, +Fing jetzt wieder die stehende Schöpfung den kreisenden Lauf an, +Hier zuerst; dann floß von des Ewigen Throne die Nacht weg, +Aller Welten, den Flug, den Gott sie lehrte, zu fliegen. +Schon begannen sie ihn und donnerten weit durch die Himmel +Gott und sie lassen auf ewig von seiner Herrlichkeit zeugen! +Eilend, eilender drehten die Sonnen sich, folgten die Erden, +Jetzo wandte der Ueberwinder des Todes sich. Schauernd +Nach dem Tempel, und unter des Eilenden Schwunge zerspalten, +Rings die Felsen sich. Schnell erfüllet die heiligen Hallen +Keinem nicht Labyrinth mehr ist! war ihres Gespräches +Inhalt. Dann das Volk, deß Söhnungsaltär' aufhörten, +Bald nun Staub ist, ihr thränenvoll Schicksal, wie sie gesät sind +Auch die Religion, verbreitet unter den Schaaren +Wie mit Nächten bedeckt, nie ganz vertilgt von der Erde, +Jedes Geretteten Auferstehung vom Tode der Seele, +Jeder Kampf des Streitenden, jeder Sieg des Gestärkten, +Wälzte – so brausen Meere – sich durch die hörenden Himmel +Gott, von Ewigkeit Gott, und bedeckt mit strahlenden Wunden!« +Auch erhub sich über der Erde mit freudigem Beben +Jesus Christus, der Dulder, der Gnadenvolle, die Liebe, +Nun, nun ist er den Tod für die Abgefallnen gestorben, +Die geboren werden, nun jauchzen sie, daß sie es werden; +Denn es ist in der Sterblichkeit schon ihr Licht der Versöhner, +Priester seid Ihr und Könige, seid in Blute gewaschen, +Offenbaret' er sich jetzt sichtbar, keinem der Väter. +Jetzo gegen die Höh' des Moria. Denn immer erbebte +Gottversöhner, vereint, die sanfteste Ruhe des Himmels, +Ruh' und Friede Gottes und Liebe Christus', die jeden +Seligster Zweck die Liebe zu Jesus Christus, dem Mittler +Sahen die Seelen der Heiligen jede die andre verloren. +Nach und nach war ihnen ihr Glanz, ihr strahlendes Leben +Trümmern schweben. Es schien, als ob die Engel der Schöpfung +Kleinere Wunder, die Welten des Staubs und ihre Bewohner, +Mehr sich nahten, verließen die Grabgefilde die Engel. +Triumphirend erhuben sie sich. Die Seelen der Todten +Gottes Retterin, über der waldumstürzenden Meere +Gegenüber dem Hain, in dem er den göttlichen Dulder +Vor dem Graun der Gegenwart Gottes zerrissen die Felsen +Nicht in dieser Fern' vom Golgatha kamen zu ihren +Graun umgab die Gefilde der heiligen Gräber und schreckte +Jedes noch Sterblichen Fuß zurück, der ihnen sich nahte. +Selig, daß wir es wurden! Wie freudig ist der Gedanke, +Alle, die liegen und schlafen, zu Ewigkeiten erwachen, +Leiber, verherrlichet sie und seelenähnlich, empfangen. +Tod des Versöhnenden, uns und zu welchen Freuden erhoben! +Säume, säume vielmehr, daß noch zahlloser die Schaar sei +So sprach Adam mit seliger Ruh', und seine Gefährten +Dann gen Himmel. Wohin die schreckenden Wolken sich wandten, +Bebte die Erd', und spalteten Felsen, und huben sich Ströme. +Leuchtender still, und ein Sturmwind braust' herab auf die Gräber; +Aber des ewigen Sohns Allmacht war nicht in dem Sturme. +Jetzo kam von dem Himmel ein sanftes Säuseln hernieder; +Ach, die Väter befiel, gleich einem Schlummer in Schatten, +Jetzt daucht's Adam, als rief' er: »Ich werd', ich werde geschaffen!« +Sah noch dunkel. Es ward mit dem auferstehenden Leibe +Sein ätherischer Leib, der seit dem Tod ihn umhüllte, +Schnell erhub er sich, stand und streckte gen Himmel die Arm' aus: +»Wonne mir, Du hast mich von Neuem aus Staube gerufen! +Ja, dies himmlische Säuseln ist Deiner Gegenwart Stimme. +Um den Vater der Menschen erwachen die heiligen Kinder!« +Nur den Namen des Todtenerweckers konnten sie stammeln. +Freuten und Dich, o Schaffender, feirend sangen, so schwebten +Adam's Söhne daher und riefen Jubel und Wonne, +Japhet! Sem! (Er sahe vor sich die Beiden erwachen.) +Ach, wo ist, Ihr Söhne, der uns von dem Tode geweckt hat, +Daß wir knien und niederfallen und Jubel ihm stammeln!« +Sucht und findet, in frühem erfrischenden Walde die Sonne, +Hinter duftenden Bäumen in ihrer Schöne die Sonne +Abraham legte die Hand auf den Mund und blickte gen Himmel; +»Umgeschaffen bin ich? Wie wunderbar, Du Versöhner, +Gott, Versöhner, es ist auch Deinen Wunden entquollen! +Also rief er und weint', entflammt von Dank und von Wonne. +Einer der Seraphim; also war mit dem festlichen Schimmer +Isak geschmückt. Und Abraham rief: »O, sahst Du mich werden, +Leuchtender Engel? Er ist für Adam's Söhne gestorben! +Er hat meinem verwesten Gebein dies Leben geboten! +Hätte mich nun des prüfenden Altars Flamme geopfert, +Wie in Schlummer sank ich dahin, und himmlische Lüfte +Glüheten ewiger Dank und werdende Jubelgesänge. +»Halleluja dem Ueberwinder des Todes, dem Mittler +Zwischen dem Richter und mir! Du hast geblutet, Du hast es +Sieh, es singet ihr Lied der Ernter Rufe: Ihr Todten, +Kommt! dem Posaunenhall: Gieb, Meer, sie wieder, und Erde! +Fühltet Ihr nicht! Er ist, wie Menschen sterben, gestorben, +Ach, was hat des Versöhnenden Tod uns erworben! Ich werde +Steigen, sinken, zuletzt stets mehr sich nahen und schimmern. +Ohne zu wissen, wie nah der schwebende Duft ihr verwandt sei, +Sanft in Freudenthränen, hinab in schattende Thale +Quölle, sich über ein wehendes, blumenvolles Gestade +Leicht erhübe, dann neugeschaffen unter den Blumen +Immer von meiner Lippe zuerst! dann Eurer, Geliebte, +Jesus Christus, mein Herr und mein Gott! Wo find' ich sie? Führe, +Will ich mich meines Heils, der Auferstehung mich freuen.« +Führt' ihn in Hämon's Aue daher; und da sie die Seele +»Blume, die nun in dem Schatten der Lebensbäume wird wachsen +Ach, von Joseph, mein Vater die wunderbare Geschichte +Oft vor Freude weinend erzählte. Milder, o Joseph, +Dich zu sehn, das allein verdiente die Leiden des Todes; +Jetzo, daß Du so bald ein Genoß der Erben des Heils wardst, +Sind bisweilen Stunden des Himmels. Wie war Dir in jener +Ich bin Joseph! Lebet mein Vater noch? da der Brüder +Dann in jener Stunde, da Du erfuhrest: vernommen +Deine Rede gehört und gesehen Pharaon's Wagen; +Als Du von jenen Thränen auf Erden die frohe Geschichte +Sage mir, wessen Gebein deckt dieses Grab?« I. »Das meine, +Lächelnd schweigt der niemals Sterbliche, Joseph erwidert: +Ist von der Hülle, die sonst Dich umgab, in dem Staube geblieben, +Erde wie Wolken empor und sank an des Felsengewölbes +Blieb ein wenig wallender Staub. Mit Schnelligkeit wölkt' er +Hier in der Erde beginnen die ersten Funken des Lebens.« +Säuselt' es nach, da er seiner Gebeine Trümmer sich nahte. +Aber nun kam mit Eile die neue Schöpfung der Engel +Flammend die Nacht und am Tag in der hohen Wolke sie führte +Weg aus Aegyptus' Grabe durchs Meer der Schilfe nach Kanan, +Aber Israel ist in den Auen Ephron's und Rahel; +Seinen wehenden Flug. Er entschwebte dem heiligen Haine +Tönen zu lassen, wie zu dem zweiten Male der Vater +Neigten sie sich und dankten dem Geber der höheren Gnaden. +Nicht aus Menschlichkeit nur begrub ihn der staunende Fremdling, +Lange sah ihn der Wanderer an, und werth, zu begraben +Kühlem Moose. Des Quells melodisches sanftes Getöne +Ueberströmt des Heiligen Seele mit freudigem Tiefsinn. +Rauschen und durch die Wipfel der Lebensbäume sie wehen. +Süße Ruh'. Es vergingen um ihn die Erd' und der Himmel, +Rasten, die dann um das glänzende Bild zu der Erde sich stürzten, +Ferne nicht lag von dem Grabe der göttlichglaubenden Helden +Eine große Trümmer, das Bild. Einst hatt' es der König, +Jetzo suchte sein Aug' in ihrem Grabe der Todten +Seiner Seele nach den Geliebten hinab, und gen Himmel +Sang mit dem wehenden Rauschen Euphrates. Nicht, wie der Menschen +Hörten die Beiden die Stimme des Stroms und Misael's Stimme: +Schweb' er! ihn schuf einst Gott; unsterbliche Seelen bewohnten +Rauschen werden die Ströme, die Stürme brausen, das Weltmeer +Mächtiger als das fliegende, grauenvolle Getöse +Wird die Posaune rufen, die Todtenerweckerin rufen! +Auferstehen werden alsdann, die liegen und schlafen!« +Deine Rosse, Chaldäa, erblickte – die eilenden Reiter +Rafften Gefangne zusammen als Sand; sie lachten der Fürsten, +Erst von seinem Grimm, gleich unersättlich dem Grabe, +Elend; er maß das Land, wie weit die Zerstörerin wüthen, +Wo sie stillstehn sollte; die Hügel mußten sich neigen, +Da der Herrliche ging; bang ward den Bergen; der Strom fuhr +Hub die Händ' auf; Sonn' und Mond, Ihr standet; da fuhren +Seine Pfeile mit Glänzen dahin, mit den Blicken des Blitzes +Seine Speere – der so den mächtigen Helfer in Juda, +Sanft ertönte sein Saitenspiel an dem offenen Grabe: +»Nicht der Feigenbaum nur grünt, der freudige Weinstock +Nicht allein und die Arbeit am Oelbaum weit in den Thalen, +Hatten bis zu den Hefen den Kelch des Todes getrunken, +Weggenommen ist Dir Dein Reich, und hinab zu den Thieren +Jetzo fand der Engel das Grab. Mit Wasser und Schilfe +Jenes zurück, der hoch mit stolzem Wipfel gen Himmel +Niemals lernen, daß Gott der Königreiche Gewalt hat +Gegen den goldenen Leuchter hervor, drum schrieb sie den Tod auch: +Siehe, gewogen hat Dich auf seiner Wage der Richter +Ließ wie erscheinende Schatten vor sich des Heiligen Seele +Schnell vorbeigehn. Aber itzt war das Ende der Tage +Auch für Daniel da. Der Liebling Gottes erwachte, +Hingestürzt, ging Amos hinauf zu den Freuden der Todten, +Jetzo sanken sie. Schnell entstiegen den ruhenden Felsen +Wolken wallendes Staubes; doch blitzte Glanz aus dem Staube, +Hielt sich nicht, rief gen Himmel, in seiner Wonne gen Himmel, +Hielt sich nicht, rief gen Himmel, mit stürzender Thräne gen Himmel, +Trübe war noch der Himmel um Golgatha. Nächtliche Wolken +Ueberwölkten die Thäler und Höhn, des söhnenden Opfers +Ganzen Schauplatz, so weit der Menschen Auge den Hügel, +Wo das Kreuz des Getödteten stand, zu sehen vermochte. +Starr, mit tiefgesunkenem Haupt, die heilige Schläfe +Stillstand, jetzo nicht mehr um Gnade zum Richtenden rufte, +Hing Dein Leichnam – nicht Thränen und nicht des Bebenden Stimme +Auch der leiseste Laut der Lüfte verstummt' um den Todten, +Auf den Todten, obgleich in schwerem Schlummer sein Auge +Was mich jemals erschreckt, ist dieser zu ernste Gedanke. +Könnt' ich nur noch stammeln, Ihr treuen Wenigen würdet +Ob Ihr sahet sein Haupt empor ihn richten? sein Auge +Ach, sie sehn mitleidig mich an! Ihr Sanften, Ihr Frommen, +Weinen kann mein Auge nicht mehr; es würd' Euch beweinen! +Gott versöhnet sei, lehrt' ihn der Geist des Sohns und des Vaters. +Nicht, bis die Uebelthäter den Tod der Kreuzigung stürben, +Nicht zu warten, sie jetzt zu tödten, sie jetzt zu begraben, +Eine Keule voll Bluts von vieler Gekreuzigter Tode, +Vor dem Kreuz in der Mitte vorbei. Denn Götter der Rache +Schwebten, so daucht' es ihm, schwebten um dieses Kreuz in der Mitte. +Auf sein müdes Gebein die blutige, triefende Keule +Aechzend nieder; da brach's und schütterte, blutete; krachend +Ringsumher erbebten der Hingerichteten Schädel. +Nach dem Kreuz in der Mitte und stand und sah auf den Leichnam, +Eilender vor und drang in die Seite des göttlichen Leichnams. +Wasser entquoll und Blut der Seite des göttlichen Leichnams. +Jetzo sahn die verlöschenden Augen des sterbenden Jünglings, +Nicht zu scheiden, Dir nicht, o Tod, zu weichen, noch ringen; +Streben umsonst, zu sagen, wie Seelen der Sterbenden handeln: +Gott, Gott, Gott verließ Dich! Erbarme Dich Aller! meiner! +Ja, um Deiner Geburt, um Deiner Duldungen willen +Ach, des Todes, des Lebens willen! ... Du bist es, Du bist es! +Sünde gemacht und Fluch, wie dürstete Jesus, mein Retter! +Als er so in der Tiefe des Herzens flehte, da nahte +Also segnet' er ihn zu dem Tod ein: »Quelle des Lebens, +O, des Richters der Welt Versöhner mit Denen, die fielen, +Wandl' in dem finstern Thale mit ihm und laß ihn die Wonne +Abdiel segnet' ihn so. Noch flehte des Sterbenden Seele: +»Gott, Du Liebe, die ewig liebt! Gerettete Seele, +Ihres verflogenen Staubes, wenn ihm das nahe Gericht ruft. +Schnelle Trennung, wie soll ich Dich nennen? Tod nicht! es heiße +Ja, verwese! Wie viel' und welche Leben empfind' ich! +Abdiel hielt sich nicht mehr. Er hatte des Jünglinges Seele, +Wie mit himmlischem Glanz sie bekleidet wurde, gesehen. +Thränen rannen vom Auge des Himmlischen, als ihm der Sünder, +Welcher Buße gethan und Gott sich geheiliget hatte, +Deines schwebenden, tönenden Ganges melodisches Rauschen +»Komm, Du erster Todter, den Christus' Opfer versöhnet, +Also sprach er und eilte. Die Seele folgte dem Seraph. +Keinen gehabt. So groß war Der, der, ohne zu sterben, +»Pharao, Pharao, lange sind von Deinem Gebein schon +O, wie stürzten die Mauren des Meers, wie rauschte der Sturmwind, +Hielten, und Israel, sanken sie mir. Dort brannte der Busch mir. +Welche vom blutigen Strom durch das Meer der Mächtige führte, +Haben wir nicht, nicht Leben der Zeit; des Golgatha Segen +Haben wir. Moses, Aaron's Gott, was säumet Dein Leichnam? +Schlummert' er hin und erwacht' in Posaunenhall. Es erbebte +Feierlich beugte sein Knie und sank der Herrliche nieder, +Lange sein Preis; kein Engel hielt ihm die Arme gen Himmel. +Hoher Triumph auch harrte, des Erstlings unter den Todten! +»O, sie erwachten vom Tode!« »Ja, wir erwarten vom Tode! +Um die Ceder Gottes, ein Frühlingsbäumchen, zu grünen +Wenn die Ceder Gottes des Frühlings Erstlingen schattet.« +Ruhe bis zu dem Tage der größeren Ernte des Lebens, +Mein verwesend Gebein; und wenn dies Todtengewölbe +»Nicht erscheinen. Denn nur die Auferweckten erscheinen.« +Mamre zu sehn und die Auferweckten im Schatten des Haines. +Heil, wie Keiner empfing, Gott gab. Denn Josaphat führte +Gegen die Feinde sein Heer mit Loben in heiligem Schmucke +Nicht zu schlagen, schon jetzt zu danken dem Retter, der bald nun +Kommen würde, zu siegen und bis zu der Wüste mit Haufen +Bogen trafen, in sanftem, in daurendem Liede voll Klage! +All' auf einmal und schnell, fünf himmelfallende Blitze. +Bluteten! haben denn je dem furchtbaren Engel des Todes +Stürzt' und weit umher das Gefild mit Leichnamen deckte, +Kamen! Du kennst die Gerichte, die schon auf der Erde Dich trafen; +Daß Du ihn kaum verachtetest, mehr dem Mächtigen Hohn sprachst, +Auf deß Rettung allein der erhabnere König sich stützte, +Schrecken und Wuth ergriffen den blutigen Völkerbezwinger, +Fleuch in Deine Tiefen hinab! Du hast mich gesehen!« +Sie mit der goldenen Krone des Heils verachtet Dich, Todter, +Aufstehn.« J. »Ich? bin ich der Väter des Göttlichen einer?« +Ist mit mir und keiner von meinen Brüdern. Die Meisten +Auch zum Erben des Lichts? Auf meines Vaters Gebein ließ +Wer am Throne dereinst die hohen Jubelgesänge +Sie sich sagten, und was sie sich nicht zu sagen vermochten. +Gideon, der die Krone nicht nahm, die Juda ihm brachte, +Wenn das Rufen des ernsten Gerichts an dem Throne des Sohns ruft, +Huben und auf ihr Haupt mit dem Recht der Tyrannen sie setzten +Eh er selber verwest war, Elisa verließ – so verlassen +Trugen sie einen Todten hinaus und legten ihn nieder +In sein Grab, ein jugendlich Weib, die Wonne des Mannes, +Ging er voran in dem Todtengefolge. Der Klagenden eine +Trug, der Gebärerin Tod, den Knaben, der schön wie der Rosen +Frühe Knospe zu blühen begann. Jetzt legten die Träger +Auf Elisa Gebein die Mutter des lächelnden Knaben. +Seines Kindes Gestalt, betrachtete lächelnd die Beiden, +Freudeglänzend erhub sie ihr hohes Auge gen Himmel, +Suchte mit feurigem Blick umher in den weiten Gefilden; +Schnell sie gebracht, dazu an der Allmacht Throne gerüstet. +Heilige Schatten Dein strahlendes Haupt? In welchen Gebirgen +Selbst verloren, daß Gott zu diesem Wunder Dich sandte?« +Volk, das Hesekiel sah aus seiner Gefängnisse Gräbern +Deine Rettung nicht nur, der Sterbenden fröhliche Hoffnung +Auch zu lernen, erblickt' er die Auferstehung der Todten, +Sieh, ein ernstes Gesicht! Er stand weissagend, da rauscht' es, +War kein Odem in ihnen. Doch er weissagte von Neuem, +Aufgerichtet, ein zahllos Heer. Dies himmlische Bild war +Ihm von dem Ehebar übrig geblieben, und, lichter durch Strahlen +Seiner Seligkeit, hatt' es ihn nicht in dem Himmel verlassen. +Jetzt, da die Auferstehung des göttlichen Todten sich nahte, +Ging es von Neuem ihm auf, ein Strahlenmorgen des Frühlings. +Goldenen Locke. »Hesekiel!« rief der hellere Seraph; +Aber schon hört' er nicht mehr, schon rauscht' und regte sein Staub sich, +Seine Hände gen Himmel, und nun umarmt' er den Engel. +Neues in mir? Ich habe für diese neuen Gefühle +Sterb' ich, Engel Gottes, noch einmal? Mich däucht, die Stimme +Gottes! In sanftem Geräusch, als ob Eden's Quellen mir rauschten, +Flammende Wagen der Engel, die ihn mit Rettung umgaben. +Heiße Thränen. Sie füllte mit ernstem Tiefsinn die Seele +Aller, welche vor ihr vorübergingen; denn Alle +Hatten gehört, welch heilig Gebein die Höhle begrübe. +Jetzo knieten in ihr um ihre Mutter die Söhne, +Da er in bildendem Schatten sich nur dem Forschenden zeigte, +Semida und ein Bethlehemit, der Dich in der Hütte, +Was ich über den Tod des Menschenfreundes empfinde! +Mich mit sanften noch nie empfundenen Schrecken erschüttert? +Aber ich denke zurück. So war es mir, als sich die Engel, +Die uns seine Geburt verkündeten, ferne nur nahten, +Laß uns eilen! Der Schauer, der aus den Tiefen der Höhle +Einige Schritte tiefer und ruft' in die nächtliche Halle: +Göttlich hat er gelebt, und göttlich ist er gestorben, +Jesus Christus, des Todten. Vom Tode wird er erwachen. +Ihr, ob Eure Gegenwart gleich mit Schauer uns schreckte, +Sind auch wir. O, lasset mit süßen menschlichen Namen, +Ist ihr Herz; doch vielleicht, daß der Schauer, welcher sie schreckte, +Euer Gott und leit' Euch zu unserem ewigen Leben! +Sanken um sie in Schlummer; doch dauchte sie, zween von ihnen +Wonne war ihr Gefühl, und Harfen waren die Stimmen. +Siehe, Du bist gekommen – das Grab erbebt, es erbeben +Golgatha und das Kreuz – Du bist, o Morgen, gekommen!« +Also rief er und sank, wie seine Brüder, in Schlummer. +Seine Wunden!« Er rief es und sank dahin, wie die Brüder. +Ihre Mutter, »so lange das Grab des Versöhnenden Leichnam +»Danken, danken will ich,« sie rief's mit zitternder Stimme, +Sahe sie, daß aus wehendem Staube sich Engel erhoben, +Sah ihr werdendes Auge gen Himmel sich öffnen und schimmern, +Höret' ihr erstes Stammeln zu Gott, die seligste Mutter. +Letzter, der Ethan und Chalkol zur Ruh und Heman begleitet, +Darda sprach zu seinen Geliebten: »Wie waren wir immer +Bald hernach starb Salomo auch und wurde versammelt +Wenige Nächte, da kam mit dem Todesschlafe die letzte. +Welcher ihm zu erstehn gebeut. Wie entzückt das Verlangen, +Auferstehung, nach Dir! wie wirst Du selber entzücken, +Fleh' ich zu Dir hinauf, weit über den Hügel des Kreuzes, +Deiner Ernte, den Keim in dem Staube, den schlummernden Leichnam, +»Ach, sie schattet noch nicht,« rief Chalkol heftig, »und Heman +Keine Zeit zum Erstaunen gelassen. Der Todten Gebeine +Rauschten und regten sich mit und wurden mit Lichte bekleidet. +Hand in Hand in die Wolken empor und sangen dem Mittler. +Nah an Jerusalem schlief die Prophetin Hanna, vor Vielen +Ihres Grabmals trat und nun die Augen, so niemals +Bist Du mein Auferwecker! Du bist es, Du hast mir den neuen, +Ach, wie trieft er von heiligem Blute! Laut in des Himmels +Joel, Samma's Erster, nun Einziger, hatte den Vater +Seines Bruders. Er sucht' es mit schwerem Schritte. Der Stein war +Kraftlos nieder mit starrem und blutenden Auge von Thränen +Ist ein Bruder der Engel; ihn dürfen Engel nur weinen. +Bangen Auge, mit bleichen und sanftgeöffneten Lippen, +Seines Bruders und seines Engels Wehmuth und Wonne. +Ihn mit stiller Kühlung ins Grab hinunterzuwehen. +Duftende Morgenblume, des Thales Saron die schönste!« +Hoch im Himmel ein Schatten empor an dem Strome des Lebens.« +Wird auch ihn mir nehmen und, ach, hinab in die Grube +Bringen mit Herzeleid sein graues Haar! Ich, der Waise +Weißt Du nicht, daß wir Engel zu früh die Thränen nicht trocknen?« +Aller Väter, die Weisheit, die durch die Wüste des Lebens +Daß mein Grab sich bewegt, ach, daß vom erschütterten Steine +Nun, mein Bruder, wenn einst auch Dir der Leichnam verwest ist, +War ich also betäubt, ach, oder bewegte der Stein sich +Bebte die Erde noch nach? Da kommt mein Vater und sucht mich.« +Säumte nicht lang', sein grauendes Haupt zu der Ruhe zu legen. +Simeon machte sich auf, ward sterbend Licht; denn sein Licht war +Schwebt' an der deckenden Gruft, wo seinen Leichnames Saat lag, +Schnell (er wußte das nicht) zum hohen Halme zu wachsen, +Blindheit, die frühere Nacht des Todes, eh noch der Tod selbst +Langen Ruh? Ha, blühender Knabe, mein starrendes Herz fliegt +In den Felsen gehaun; doch stets noch fehlt ihm der Todte.« +Also sagt' er und stand und lehnt' in der bitteren Wehmuth +Ja auch ihm, es würde dies Schwert durch die Seele der Mutter +Preise der Sterne vernehmen. Indem sein Schimmer, des neuen +Wie auf Flügeln entzückender Harmonien getragen, +Seiner Auferstehung erfüllt war. Ein Pilger des Festes +Jesus, den göttlichen Mann, an dem Kreuze tödteten?« Sprachlos +Weg von den Gräbern. Er flehte, zurückgeleitet zu werden, +Wenn er, o Seraph, die Hütte verläßt, die jetzt ihn belastet? +Viel' empfahn. Denn Du, mein Simeon, wirst ihm erscheinen +Wessen Sünde Du trugst, Lamm Gottes! Wir sollen hier weilen; +Dann verlass' ich Dich, Staub, dem einst Posaunen ertönen! +Bald zu erwachen? auf Deinen Tag nicht, Richter, zu warten? +Ach, von dem Tode wärest Du, himmlischer Jüngling, erstanden? +Bring' ich: Siehe, der heilige Staub, die Todten erwachen! +Täufer des Herrn, das ganze Gefild bewegt sich und rauschet, +Rauschet von Auferstehung, die Todten Gottes erwachen!« +Isak. Ick sah – es danket' ihr Aug', erhoben zum Himmel – +Moses und Hiob. Ich sah die Sieben, die Märtyrer kommen +Deiner Auferstehung!« Johannes sahe verwundernd, +Daß sich regte sein Leichnam, sich aufrichtete, lebte, +Schleunig verlor die erhabene Seele die letzten Gedanken +Kommt die Sionitin und nennt mir die himmlischen Namen. +Deines ſtreitbaren Arms, und deiner gewaltigen Zunge. +Cytheren des Gebets Erfüllung anzusagen. +Denn hier ist so Großes geschehn, so gewaltige Fußspur +Ach, wie klein, wie verspätet und kümmerlich scheint sich der Enkel! +Macht, seiner Meinung nach, sich zum Beweis verbindlich. +Bedecket hier, mit gruͤnen Schatten, ein dicht-geflochtnes +Neugierig war ich doch, wie ausſeh der Genannte, +Freund, mein lechzender Mund kann keine Worte Dir sagen; +Kränz ihn, himmlischer Jüngling, mit Deinem süßesten Oelzweig; +Ach, mir schwanden die Kräfte dahin, dem Rate zu folgen; +Rast nicht unaufhaltsam der Sturm? und wälzet die Sonne +Wenig Äpfel trägt er mir nur, der sonst so beladne; +»O verletze mich nicht! den treuen Gartengenossen, +Tausend Ranken wurzelten an, mit tausend und tausend +Nur vergebens nähr ich mich noch; die gewaltige Wurzel +Nichts gelangt zur Krone hinauf, die äußersten Wipfel +Halte das Messer zurück! o Nikias, schone den Armen, +Hast du den Säugling gesehn, der, unbewußt noch der Liebe, +Wandert, bis bei der Leidenschaft Ruf der Jüngling erwachet +Selbstgenügsam willst du dem schönen Ring dich entziehen, +Deutsche Muse, du weinst? – »Einst war ich die Tochter des Himmels +Jetzt im Gewande der Magd, auf der Stirn unwürdige Tropfen, +Bald klagst bald dreuestu bald weistu dich zu laben +Sieh Wesen ohne Gestalten, merk ihre Abhäng und Kräfte, +Steig auf der Leiter der Dinge selbst bis zum Throne der Gottheit; +Dann strafe, woferne du kanst, die Vorsicht und Ordnung der Erde. +Nein ich sehe dich dort, ich will in himmlischer Freundschaft +Sie weinet vor Verdruß bey des Entseelten Baare, +Nun erwartet denn auch, für seine herzlichen Gaben, +Schiller und Goethe hießen die Sudelköche in Weimar, +Alle Augen sehen wieder näher die Nähe. +Entblinket dem Nachtgedüft, schimmeräugige Sterne! +Nur der fühlt dich. – Hier stellst du dürftig schwache Arme, +Hoffnung und Liebe sind des Lebens fröhliche Schwestern; +Trägt auf ihren Schwingen und weht der leidenden Seele +Sieht er durch schwerfällige Nebel, die nächtlichen Lager +Strahl durch des Lustschlosses Fenster: und sieh! der Herrscher des Landes +Man ſieht die Erde ſelbſt voll bunter Blaͤtter glaͤntzen. +Mutter, Schad' um's Färben, Mutter, Schad um's Weben! +Will ich erzählen wie mir Freuden an Freuden erblühn. +Syrakus, es bietet mir hier auf goldener Schaale +Glänze, lieblichstes Gold; es kränzt dich die Myrthe, der Lorbeer; +Mächtig führt er den Bogen, doch seine Lust ist die Leier; +Seht, was euch vor ein Gruß allhier wird zugesprochen, +Immer behalte getreu vor Augen das Höchste, doch heute +Eine Krone von Gold, und eine Mütze von Sammet +Ist die Sage umsonst, daß einst in der Klage um Linos +Was schön und artig ist wird dich auch wieder lesen. +Männer richten nach Gründen, des Weibes Urteil ist seine +O wie preis ich die Sängerin drum, die, unter der Muse +Götter ich ford're nicht viel! Ich will die Muschel bewohnen, +Sey mir's nicht minder hier am feuchten Meeresstrande, +Gleich dem Schnee ſein Gewand. Er ſprach mit der Stimme der Wonne: +Auch, nebſt dem Grodner Weg und Haͤuſern, ein langes +O willkommen im Strauß, ihr Erstlingskinder der Sonne! +Wird die Sonne mit ihm erwachen? der ſichtbare Fruͤhling +Oder wird noch gewandt von der Sonne Schimmer die Erde +Jener hangende Fels, von dem Angeſichte der Erde +Werden wir ſeiner Herrlichkeit Glanz zu ertragen vermoͤgen? +Wem, o Freundinn, als dir, die du den einsamen Waller +In den einsamen Weg manch duftendes Blümchen ihm streu'test, +Hast du Eusebia wol, die Tochter des Himmels, gesehen? +Ihre Lippen umfließt ein trostverkünendes Lächeln; +Mahlt ihm in jegliche träufelnde Wolke den Bogen des Friedens, +Zeigt sie der Ewigkeit Riesenscheitel uns funkeln im Goldglanz' +Grüß' ich Euch jetzt im Lied. Wo schon Natur und Geschichte +Solch ein Wort, und dem Meer anwohnend ein Fischer von Kind auf +Werbung nicht mehr, nicht Werbung, entwachsene Stimme, +b'Meide mich! so nicht mein schmerzlich erstaunen dich zwinge ' +Sanfter ein Krankes nun die wilde Klage des Bruders. +Jetzo verließ er den Ort und schwang sich empor zu den Göttern, +Ihnen treulich zu melden die Taten des sicheren Mannes +Liebe, Dich trägt ein Wagen, von Schmetterlingen gezogen, +Gütiger Gott, laß nie, laß nie die Fessel sie fühlen! +»Wohl drei Stunden, mein Herr, doch die Kunst –« Ich bin ein berühmter +Sich laͤßt, die Beiden wird zu Einem umgeſtalten. +Wohl thun seinen Kindern und seiner Kinder Erzeugten, +Verschluckt die hoffnungs-kost und tränckt sich in gedancken +Zum lustigen Wort fand sich die lustige Weise +Waren getheilt: Die wollten den jungen Löwen, und Jene, +Weit die Mehreren, wünschten, ein Neues jetzt zu versuchen. +Räusperte sich und sprach: »Des Reiches hohe Genossen, +Wißt, in welcher Gefahr, in welchem Joche wir lebten +Seinen Grimm, sein Toben, den Zahn des würgenden Königs, +Seinen Stolz, sein Drohen, wer ist von Euren Geschlechten, +Weltliches Reich und geistliches Reich zu regieren geschaffen. +Schaut die Ohren! zum Beicht- und Klaganhören erhöhet! +Um mit früherem Laube des Lieblings Haus zu beschatten, +Aber nun hüpft er und singt vor dem offenen Fenster des Gartens, +Immer durchschwärmt sein Blick die Gegenden: oft wie die Biene, +Stürmend oft und entzückt, wie der Adler Zeus, da er Nektar +Brachte, dem Knaben zur Kost, der ein künftiger Herrscher des Donners, +Noch der Gräuel des Marktes, der gotische Pranger, des Galgens +Welches durch wankende Rosen und Pfirsiche sanft in die Fenster +Schreckt mich ein fallender Apfel zur Seit', und der grünliche Laubfrosch, +Springt oft plötzlich ein Schwarm von Gründlingen hinter der Wolke +Freundliche hehre Natur, du lächelst Weisheit und Einfalt, +Wen dein lächelnder Blick zum vertrauteren Liebling geweiht hat, +Myrte, Zitron und Rose, die Balsamin' und der Goldlack, +Ihn und Agnes und mich, beschattete: wann, von der Freundschaft +Denn du sahst das Getümmel um mich, und brachtest die Botschaft +Was dir begegnen wird, wie sollte der Traum es dir sagen? +Sie klopft. Man ruft: herein! man macht ihr auf und fraget, +Wer in ſich traͤgt bewußt des Wiſſens hoͤchſte Sfaͤren +Noch mit sterbendem Blick nach dem heiligen Ziele zu deuten, +Ahnst und vielleicht einst selber erfährst? Auch wirst du den schalen +Wenn dem Alten einmal in verdrossener Stunde der Seufzer +Stübel zu sitzen und still in den Schoß die Hände zu legen. +O ihr Guten, nur allzu viel, wohl weiß ich es, schuf ich, +Mich überdauert, so daß der Richter mich nicht zu den faulen +Knechten gesellt, die schlecht mit ihrem Pfunde gewuchert. +Nie hat Hoffen und Wunsch, nach solchem Kranze zu streben, +Je mich erfüllt und die Schritte gelenkt und die Seele beflügelt. +Ringt in seliger Qual, so schuf ich meine Gebilde, +Keinem der Menschen zulieb und nicht hinhorchend im Volke, +Ob sie auch wohlgeraten und beifallswürdig erschienen. +Wär' ich ein Tor mir erschienen, des Alltags Götzen betrachtend, +Streut, um morgen sie schon von den eitlen Altären zu stürzen, +Hingeopfert dem neusten Idol. So schwebte der Ruhm mir +Nie vor Augen als Ziel, das glücklich errungen die Sehnsucht +Nicht jeder Wahrheit Bild kann helle Farben leiden, +Nicht durch Verödung und Wimmern der ganzen Natur zu versöhnen, +Krieg! oder nenn' ich dich lieber den ehrlich gemacheten Todschlag? +Pflanze mir Schwerdter vors Auge, färbe mit Blut meine Laute, +Schreklich umzingelt liegt sie: in ihren Maureu verbreitet +Hunger und um sie von aussen der Feind, ein anhaltendes Sterben. +Auf den Aesern liegen und selbst halb Aas sie verzehren. +Stehlen sich oft hinzu, und theilen mit ihnen die Beute. +Jünglinge nagen die Zähne stumpf an Sätteln, und Greise +Füllen mit stinkendem Mist den ekelloßschmachtenden Schlund an. +Um sein jugendlich Leben; vergeblich schlingt es die Aermchen +Rauft ihr Haar mit der Linken, und tödtet ihr Kind mit der Rechten. +Auch selbsten die Natur darf hier nicht widerstreben; +Christ, mit dem halben Teil wirst du Gott nicht begaben, +Südwärts hinter euch heulen der Hekate nächtliche Hunde, +Heut schreib' ich etwas guts; doch dir ist unverborgen, +Hinter den licht durchbrochenen Turm, wer malt mir dies süße, +Nehmen Sie Platz, mein Teurer. In wieviel Tagen vernahm ich +Süß wie die Feige, doch auch weichlich entartet wie sie. +Auf dem Balkon, sonst schlaf' ich die Nacht nicht. (Freilich, die Stunde +Nur ein Haus von dem meinen getrennt. Streng hielt sie die Mutter +Aber mein Hausknecht klärte mich auf! Der Schlingel! Er wußt' es +Säße der lästige Mensch nur jetzt in der Tiefe des Kraters +Was ist plötzlich geschehn? – Da hör' ich den ehrlichen Wiener +So hat Zwang hier nicht ſtatt. Doch ein zu ſtolzes Vertrauen +Jeglichem gehn, der zu ſehr der Tugend des Weibes vertrauet, +Seh' ich nur ein welkend Blatt fallen und erbleichen, +b'Unſchaͤtzbares Einfaltweſen! ' +Hart erscheint noch die kämpfende Kraft, wenn die siegende schonet; +»Sie! Könn Sie mir nicht Ihre Zinstabelle pumpen?« +So mus auch vnser nahm lob ehr vnd ruhm verschwinden. +Nein, er verhängt nichts Böses; doch läßt er wechseln die Tage, +Was? ſageſt du hierauff ein kriechend ungezieffer +b'Da liegt es noch zu euren Fuͤſſen,' +Liebchen, o komm zum ländlichen Fest, das ich heute bereitet, +Könnt' ich mit dir allein, du Reizende, könnt ich dieß Fest doch +Quellen rieseln umher, und weich ist der Rasen; der Westhauch +Haltet mir Ruh' in der wogenden Brust, ihr verzogenen Kinder! +Ach, wie habt ihr mir längst den geordneten Garten zertreten, +Denn nicht reizen die Lilien euch, die schlanken, erhabnen, +Einsam stand ich und dachte die Menschen mähende Zeit durch, +Zählte der Stürme sehr viele, die meinen Nachen bedrohten; +Hedwig, der Gute, der Menschenfreund, der Christ in der Wahrheit, +Eine Thräne glühete mir an der heißeren Wimper +Ach, wie oft saß ich bey dir am runden vertraulichen Tische, +Mögen andre den Künstler bewundern, der Geist in die Form schuf! +Dann, dann denk' ich gerührt doch mehr noch zurück an die Stätte, +Pflanzten auch Fürsten mit Pracht ein Denkmahl dem glühenden Mahler, +Männer, Verklärter, wie du warst, sterben hinüber zum Leben; +Deines Nahmens erwähnt noch dankbar der Enkel des Enkels, +Thal der Imele, dich grüß' ich! In deinen weiten Gefilden +Nur den Bootsknecht vermeid ich, will er sich brüsten als Lord, und +Suckelborst tritt nun sacht vor die nächstgelegene Scheuer, +Still mit zufriedenem Blick (auch waren sie nicht von den kleinsten, +Schloß und Riegel betrachtet er wohl, kneipt dann mit dem Finger +Ab den Kloben und öffnet das Tor und hebet die Flügel +Weiter im Gäßchen hinauf, bis er dem fünften und sechsten +Bauern auf gleiche Weise die Tenne gelüftet. Am Ende +Blätter, und fehlte nur noch, daß er mit sauberen Stricken +Ja, ja, ich fühle schon die Rückkunft erster Triebe, +Klopstock will uns vom Pindus entfernen; wir sollen nach Lorbeer +Nicht mehr geizen, uns soll inländische Eiche genügen; +Doch auf welchen Hügel er wolle, versamml' er die Engel, +Hohen Menschenwertes zu hinterlassen, da knien +Dorn- und Lorbeerkranz, und was ihn geschmückt und gepeinigt. +Sie giebt euch auch nicht umſonſt die hohe melodiſche +Bleich mich werden, wenn empor ich sah zu der Höhe, +Heiter Lippen und Stirn und beide die glänzenden Augen +Werden meine Spuren nächtliche Stürme verwehen. +Als es aus war, hast du deinen Kopf hingehalten. +Gebt das Gefäß, ich füll es umsonst, und bleiben wir Freunde!« +Gönne dem Baum die Freude, gen Himmel zu wachsen, o Erde: +Störe keinen in seiner Meinung, doch laß dich beherrschen +Sicher leitet es dich zum Wahren, Guten und Rechten, +Auch ich bin seine Mutter, Weib! Ich und noch eine Hohe – +Jetzo faßt er den Mann sich ins Aug mit Schweigen und wieget +Wohl mit dem Vogel von Holz? Erst zielet der eiserne Schnabel, +Reuerfüllten Verleugners. Am Ufer des tobenden Welt Meers +Ihn die Kräfte auf einmal: die Reiser flatterten plözlich +Auf den Felsen empor, und eine Stimm' aus der Wolke +Nannt' ihn Bruder, und herrlich breitete himmlische Freude +Sah in ihrer ganzen Grösse blutroth die Sonne, +Fernher berührt. Und nun, o Himmelerschütterndes Wunder! +Wie von zahllos kämpfenden Meteoren bedekte +Fliegt, Ihr Blätter der Blumen, entfliegt zu jenen Gestaden, +Schwatzet mir nicht so viel von Nebelflecken und Sonnen, +Gott liebet mich allein, nach mir ist ihm so bange, +Hin zu dem Opferaltar, da wuͤrgt mit Furiengrimme +Dann ist seine Helfferstund wann wir bloß von andrem allen; +Noch viel ſchoͤner unterbrochen, wenn bald die beſtrahlte +Mein Ansehn hat den Trutz der Barbarey vertrieben, +Jm Gebethe vor Gott; denn ſeine vorkommende Gnade +Nahm das ſteinerne weg von ihrem Herzen, und machte +Jhr Gebeth flog gerade hinauf zum Himmel, und wurde +daß sie schon anstehn und glühn in der Fülle des Herzens, +wenn die Verführung zum Blühn wie gelinderte Nachtluft +sind sie voran, wie das Rossegespann in den milden +›O so sei uns gegrüßt!‹ versetzte der Richter; ›du sollst dich +Gleich auf immer verloren und ohne Nahrung und Ehre. +Neulich so sah ich, o Schönste, dich erstmals flüchtig am Fenster, +Herr, sprich denn auch zu mir: »Ich, ich will dich erhören, +Ihn zu tragen, ein Opfer, zum Hochaltare der Menſchheit, +Traurig fluͤſtern auf ihm die Kraͤnze der wenigen Edlen, +Aber du wandle hinan getroſt, und waͤre dein Leben +Laß als ein Wahres erſt das Schoͤn' an uns bewaͤhren, +Wie du, Jahr voll schwarzer, gemästeter Raben! +Wolltet ihr heute zeugen der Falschheit Zeugniß, es zeugen +Kommt, was säumet ihr? gebt mir die Rechte, gebt mir die Linke, +O, daß euch, wie einst dem Zeugen, der heiliges Zeugniß +Sie mit ausgebreiteten Armen, schlagendem Busen, +Himmlische Thränen zwar auf himmlischer Wange! doch weinend +O wer liebte wie Sie! – ich wende mich, Kinder, verhülle +Siehe, sie kniet an der Schwelle des Thrones, die Krone geworfen +Gnade, Gnade! fleht sie für euch – erbarmet der Mutter – +So wie der Jüngstgeborne der sieben Söhne der Mutter +Saht, wie der Tod nicht Tod ihr war! – O daß ich's vermöchte +Auch mit bebenden Lippen und ausgebreiteten Armen, +Eure Mutter! Siehe, wie Sonnen leuchtet die Krone, +Lauter und lauter erschallet die Freude der Mutter, ihr rinnen +Theure Sprossen, erbarmet euch ihr! daß die frohste der Mütter +Führ', und sich niederwerfend mit euch, in der Stimme des Jubels +»Herr, hier sind wir, Mann und Weib und alle die Kinder, +Ach, daß dann sich erhüb' auch meine dankende Stimme! +Ueberschaute mit Mutterblicken das Häuflein der Lieben, +O, dann wäre der Himmel für Sie nicht Himmel! wie Rahel +Edle, ihr seyd entsprossen aus Heldenblute! Die Väter +Waren Säulen in Gottes Tempel, Väter und Mütter, +Willst du menschlich mit Menschen in Städten der Menschen verkehren, +Gib allen Knoſpen, daß ſie ſich zur Bluͤt' entfalten, +Ist er gleich dürftig, ein Waller in traurigen Wüsten, +Sieh, wie ehrerbietig der Held die gerettete Schöne +Nimmer gelingt's dir, Freund, uns Pindars Lied zu beleben, +Ahnen die Rhythmengewalt der sich kühn auftürmenden Worte, +Königen, sagt man, gab die Natur vor andern Gebornen +Keine edlere Flamme, die Völker in Eins zu verschmelzen, +Wenn wir die Stimme des Frühlings am Lech als Bulbul begrüßen, +Schön ist immer der Mai in Sorrent, am Strand, in den Gärten. +Dort von des Tags nachdenklichem Nichtstun ruht sich die Seele +Träumt von diesem und dem, zu den Freunden hinüber, den Fernen, +Tommaseo, es war dein Werklein: Glauben und Schönheit; +Schande! so rief ich aus – bei dieser Gelegenheit flog denn +Oder es war nicht Liebe, der Trug nur gaukelnder Sinne, +Nicht so echt, wie mir sie die Brust ausfüllet und ausdehnt, +Luftige Wipfel bewegt, hin starrt' ich. Da hört' ich Geräusch vom +Drüben am Tag schon sah ich die glänzenden Linnen im Winde +Jetzo gewahr' ich ein Mädchen das Dach hinwandeln, geschäftig, +Kaum auch würde sich jene dem niederen Dienste bequemen, +Endlich – sie hatte die letzten der reinlichen Linnen mit kleinen +Geb' ich der Neugier nach, der verderblichen, fasse die reife +Ziel' und werfe sie sanft ihr zu, und siehe! dem Mädchen +Schießt ein Blick mir herüber. Sie steht, und die bräunliche Wange +Nur so schneller entwich sie mir jetzt, leicht über dem Haupte +Darum hat sie die Gabe verschmäht; denn Zeichen der Neigung +Nur ein raschelndes Lüftchen die offenen Blätter. Der Schall von +Freilich! versetzt' er mit Ruhe, denn fänd' ich sie anders, so hätt' ich +Furiose Geliebten sind meine Forcen im Schauspiel, +Seitdem ließ ich gestellt, und so magst du's auch lassen, +b'Noch gar mit rede störend zu bejahen ' +Wo du fremde Gestad umfängst mit der bläulichen Woge, +Kömmst du säuselnd herab von des Fruchtbaums blühenden Wipfeln, +Vater Aether! und sänftigest selbst das strebende Herz mir, +Sahe beständig mich an vom Kopf herab zu den Füßen, +Stolz auf die feine zarte Gestalt verlachte sie schnöde +Sie verließ mich und ging, mich griff herzbrennender Zorn tief, +Kürzlich blühte doch noch mir etwas liebliche Schönheit, +Locken waren wie Kresse mir um die Schläfe gegossen, +Zärter als frischer Käse war mir der Mund, von dem Munde +Floß mir süßer als Honigscheiben die liebliche Rede. +Weil ich ein Hirt bin lief sie davon, und weiß denn die Stolze +Nicht, daß Bachus, der Schöne, die Kühe trieb in dem Thale? +Weidete nicht die Göttinn auf Phrygiens Bergen und küßte +Ihren Adonis im Hain, und klagte Adonis im Haine? +Wegen des Hirtenknaben nicht als Adler das Luftmeer? +Wormit man sicherlich sich könnt' auf Frewde gründen. +Wo ruͤhrt dis Vbel her? Mich duͤnckt ich mercke ſchier +Seelen meines entſchlafnen Geſchlechts, habt ſie alle gezaͤhlet. +Stifter des ewigen Bundes, ſanft uͤberſchattet, da lernt ich +Selbſt in zaͤrtlicher Wehmuth mehr Seligkeiten empfinden. +Lauschend stand ich und horchte dem leisen Flüstern der Mädchen, +Ämsig zusammen stießen, und mit den Händen die Züge +Eines großen Versuchs in Labyrinthen sich zeigten. +Pythagorisch umher, und brachte in zierlichen Vasen, +Weitzen so däuchte mich, wurde geschüttet, und Wasser gegossen +Über dem Stoffe mit Liebe hing, und Schöpfungen dachte. +Mystisch die Nymphen bereiteten, faßte mit eiserner Macht mich, +Mich durch die Wandelgänge des tiefen schattigen Haines, +Durch die Gewinde der Thäler am Ufer des rieselnden Baches; +Trieb mich in Abenddämmrung zurück, zu den Hallen der Themis, +Wo mit Hefen bemahlt und mit Mennig die fröhliche Bande +Eines Thespis zum Lethe der Sorgen ihr lärmendes Spiel gab. +Schon zwey Stunden hatte mit Rosenblicken der Morgen +Höher stieg nun der Vorwitz, und drohte zu bersten, und führte +Hierher und dorthin den Späher; da sah ich, da klopfte das Herz mir, +Vor der Kühnheit es mit unheiliger Hand zu beruhren. +Siehe da ward das Auge mir hell, da quollen die Locken +Lieblich athmend hervor aus dem geöffneten Kerker; +Zierliche Locken, in süße Rede der Muse geschlagen, +Nach dem andern; da lagen vor mir die braunen und blonden +Hört' ich, mein Blut stand, plötzlich von fern das schreckliche Sistrum +Laͤſt mich mein herbes Weh mein Elend kaum beklagen! +Ist es umsonst und spät wenn du wilst Farbe halten. +Dorthin wende den Blick, und weine die Träne der Sehnsucht! +Süß von Morgenlüften gekühlt, als unter Gesängen +Lieber! wie drücktest du mir die heiße, zitternde Rechte, +Sahst so glühend und ernst mich an im donnernden Rheinsturz! +Aber selig, wie du, o Tag am Quelle der Freiheit! +Koͤnteſt du doch aus der Noth ein zitterndes Maͤdchen +Ja was der kluge Krantz vorlaͤngſt an ihm erblicket, +Rötlich hing die Blüte; da hauchte sie leise der Tod an: +Nacht noch iſt es rings um mich Nacht! noch bebt mir die Erde! +Niemals haben meiner Unſterblichkeit Kraͤfte Gerichten, +Gottes enteilt. Der Unſterbliche ſprachs, und lehnte mit Staunen +Schalkheit schürzt dir die Lippen. Du denkst wohl, keiner der Heiden, +Tugenden brauchet der Mann, er stützet sich wagend ins Leben, +Damals habe der ewige Vater die andere Thraͤne +Dann wenn die rauschende Freude vorbeygerauschet ist, kann sie +Darunder dz numehr gejochte Teutſchlãd weinet. +Stach ihn tod, noch zehlt er doch; dann es wird ihm ewig fehlen. +Noch nicht funkeln die Sterne, und gleichsam zwischen das Leben +Sie mit Füßen tritt, die trotzige Riesinn, im ersten +Keim den Basilisken erstickt, den Helden, den Sieger +Will ich mit Lorbeer kränzen, will zu ihm kommen und Wohnung +Fröhlich dienen wir eines dem andern, mich halten die schlanken +euen Ätti nüt, sel tut der Vater im Himmel. +nei, es schloft, und seit kei Wort, und ißt nit, und trinkt nit, +wacht es heimli uf us sim verschwiegene Schlöfli, +streckt die zarte Gliedli, und suget am saftige Chörnli, +Siederie wird's größer, und heimli schöner und stärcher, +Sieder strehlt si d'Sunnen, und wenn sie gwäschen und gstrehlt isch, +stöhn am Himmel Tag und Nacht, und d'Sunne verbirgt si. +woni gsi bi, still und chlei im mehlige Chörnli, +Endli schlieft en Ähri us, und schwankt in de Lüfte – +do ne Chnöspli ghenkt und dört mit chünstlige Hände? +uf und ab, vo Halm zu Halm, und schaffe gar sölli. +Jez hangt Bluest an Bluest am zarte schwankigen Ähri, +Jez sin zarti Chörnli drin, und wachsen im Stille, +Sieder het me gheuet, und Chriesi gunne no Pfingste; +gholt, und wieder brocht, in chleini Chörnli vermahle; +Wüschet d'Löffel ab, und bet eis: ›Danket dem Heren – ‹ +Scherz und schmeichelnde Worte verleiht und leises Verlangen, +Zartere Scham wohnt still auf den seidenen Wimpern, und Sehnsucht +Schlürf' ihn hinab in die Brust: doch ach, nicht lange verweil' er, +Opferdüfte, wie Gott sie, bey süssen dankenden Liedern, +»Ich bin Salem, der Liebenden Engel, die edler sich lieben, +Lehre dann in Thränen des Knaben Auge zerfliessen, +Wenn die Sterbliche nun, wie an den Bächen des Himmels +Lässt sie der Thränen viel ihn weinen, Thränen der Wehmuth, +Seiner Seele, den thränenden Blick nicht des wachenden Auges +Dann, dann sendet mich Gott, dann steig' ich in heiligen Träumen +Dann empfindet sie grosse Gedanken, das Glück zu verachten, +Dann erstaun' ich über die hohen Wesen, die Gott schuf, +Warum wendest du dich? ach, warum fliehst du mein Auge? +Warum wendest du dich? ach, warum fliehst du mein Auge? +Bald ſchaut Er den Rubin bald ſieht Er auf das prangen +Ihr schreibt, ihr recensiert jetzt ohne Salz und Schmalz. +Auch sie schwiegen, und immer wurden der feirenden Chöre +Schwungen sich freudigzitternd hervor und sangen dem Sohne: +Jeder wandle für sich und wisse nichts von dem andern, +Auf den Hügeln duftige Apfelblütenwälder +Volk, was tummelst du dich? »Der Herzog wird ja begraben! +Männer und Weiber, der Greis mit silberhaarigem Scheitel, +Würde er selbst hier, der Tod, bestattet, und läge die Hippe +Bunter wäre es nicht, und lustiger kaum, das Gefolge, +Ich nur sehe den Todten mit seinem geschlossenen Auge, +Aber nun ist sie gemein; ihn hat das Grab eingeerndtet. +Hinter dem furchenden Pfluge, stehn verlassen. Aus jenem +Furchtbarer Zephire, gleich dem Wehn herzueilender Flügel +Eines Todesengels. Die Rosen unter dem Schatten, +Hängen, von keinem bewundert, verwelkt von giftigen Lüften +Schallet von jener Hütte, die hinter dem buschvollen Hügel +Ach sie schleppen schändliche Beute aus traurenden Thoren; +Selbst der heiligen Leichen hat ihre Faust nicht geschonet. +Schön Magdalen vertraun will – keinem Ungetreuen. +Dann war leichter der Schwung, und die Stellung unkünstlicher, froher +Aber es kam mit gebotnem Gepolter der Knecht; und wir sahen +Heilige, reine Vernunft, vergieb den Blinden am Wege, +Neu aus der Asche gebaut und dann sie reichlich gesegnet, +Nun, nun ſteh ich darauf. Sey mir, o Erde, gegruͤſſet! +Seyd mir, Gebeine der Todten, gegruͤßt: ihr werdet erwachen! +Halleluja! er koͤmmt, er koͤmmt der Erdegebohrne! +Siehe, der Allerheiligſte koͤmmt, und naht ſich dem Tode! +Wenn man ſich den tieffen Himmel, recht als einen weiten +Hängen auch alle Schmierer und Reimer sich an dich, sie ziehen +Nicht der Geselligkeit Beschränkungen ertragen. +Lazarus ihn und entriß den Jammervollen dem Grabmal, +Jemals von einem Tage, wie dieser Tag ist, gesprochen? +Wenn nun Gott durch den Tod des Heiligen Dinge vollbrächte, +Welche wir nicht verstünden? Dir kann ich's sagen, Geliebter, +Fühl' ich in mir, wie soll ich es ganz und würdig Dir sagen? +Find' ich des Ewigen Spur, des Allgegenwärtigen Nähe: +Ja, was Göttliches ist es, das mir die heilige Ruh giebt! +Blutet, vernimmt mein Ohr ein wehendes Rauschen, als hört' ich +Schleunig verliert, so schnell, wie es kam. Dies läßt in der Seele +So viel Wonne der anderen Welt noch niemals gesehen! +Nein,« so fuhr er mit stammelnder Freude, mit thränendem Blick fort +Alle Schöpfungen ruhn, so weht den Müden kein Stern an. +Wenn Du Gericht hältst! Flammen des Herrn gehn weit vor dem Boten +Seines Gerichts her. Schwingt er die schlagenden Flügel, so rauschen +Sie wie Wetter. Vor ihm entflieht die Stille der Himmel. +Träfe sein flammendes Schwert auf der Welten eine, so würde +Gottes Mittler den Tod jetzt anzukündigen!« Zitternd +Wandte sich Uriel weg und verlor sich unter die Engel. +Erst sprachloses, starrendes, unbewegtes Erstaunen, +Nie empfundene Wehmuth ergriff die Seelen der Väter. +Sterben sollte, sie sanken zu ihres Lebens am Staube, +Doch nun sollte für sie der Gottversöhnende sterben! +Auf ein Grab mit der Linken und streckt die Rechte gen Himmel. +War er doch vor dem Richter nicht rein gewesen. Der Glaube, +Handelnder Glaub' an den Heiland, der jetzt dem Tode sich nahte, +Hatte den Sohn von Adam ins ewige Leben gerettet. +Wären die Erden um ihn, um ihn die Sonnen versunken, +Neben ihm neigte sich Abel an einen Felsen und hielt sich. +Zwar von Adam gezeugt, doch so unschuldig als Einer, +Gott geheiligt und war durch Mörderhände gestorben. +Ach, zu dem sein letztes Röcheln im Tode gerufen, +Seth, der würdige Bruder des Ersten unter den Todten, +Für die Sünde des Menschengeschlechts, wie sehr er dem Tode +Richter Aller, die leben, gestorben sind, leben werden!« +Ganz an jenem Bilde von Jesus' Tode, deß Gott ihn, +Als die Sprache zurück ihm kam, entsanken des Sehers +Ausgeschüttet ist er wie Wasser. Jedes Gebein ist +Ihm zertrennet, sein Herz in seinem Leibe geschmolzen, +Ach, wie haben sie Dir, Du Wundenvoller, die Hände, +Stehn und schauen an Dir der Hölle Lust, Du Erwürgter! +Deß, der die Leiden ihm sandte, geblieben war, ein Gerechter, +Eingeschlossen, dem Tode sich nahn, vermag den Gedanken +»Leben, leben wird er, wird aus der Erde sich wecken, +Stehen über dem Staube! Dann soll mein Auge Dich schauen, +Jeden Schrecken von Neuem der Donnerworte des Engels. +Seinen Gewählten der Freund, der Bruder kennen den Bruder, +Eva reichet ihm weinend die Hand. »Was sollen wir,« sagte +Sage Du es, was sollen wir thun? was sollen wir nicht thun? +Wollen wir gehn und suchen, wo am Tiefsten die Tief' ist? +Komm, ein Gedanke, nicht ohne den Einfluß Gottes entstanden, +Nach der Schädelstätte. Die Engel und Väter begleiten +Immer dunkler vor Wehmuth, je mehr sie dem Hügel sich nahten. +Auch in dem Staube begraben, wie seine Brüder, die Menschen, +Stand der Vater und an der andern die Mutter der Menschen. +Sie sank gleich an den Felsen hin. Der Gedanke vom Grabe, +Er ermannte sich noch; er streckte gen Himmel die Arm' aus. +Länger nicht aus. Er sank in den Staub der Erde danieder, +Hub vor seine Stirn die festgefalteten Hände, +Schon so oft das ganze Geschlecht der Menschen verwest war. +Itzt erhub er in lautem Gebet die flehende Stimme, +Daß sie die Väter umher und die Engel alle vernahmen. +Um des Todes willen, der Dich, geschlachtetes Opfer +Aller Sünde vernichtest und sie der Strafe der Sünde, +»Ja, Du Hingegebner, an diesem Tage des Blutes, +Höchste, liebenswürdigste, beste, das Wesen der Wesen, +Er mit lauter Stimme, sie in der Tiefe der Seele. +Nur vor seiner Stimme soll meine Stimme verstummen, +Wenn er kommt und es nun von Deinem Vater verkündigt, +Deine Gnade mit Blumen bestreut – noch künftig bewohnen +Dann schon ihrer und nimmst sie in Deinen göttlichen Bund auf. +Wenn sie nun kaum Gedanken zu stammeln vermögen, so laß sie +Führest zum ewigen Leben, die Alle, welche mit Blut Du +Welche Du in sie legtest. In ihnen trübe die Sünde +Wo durch Dich sie stehen, auf ihre Brüder, die Menschen, +Alle, die es nun wissen, was Gott von ihnen, der Wesen +Höchstes, heiligstes, bestes, der anzubetende Schöpfer, +Jene Krone, die Gott von fern ihm zeigte, verschlummre +Oder sie gar an der Kette zu kleiner Freuden verachte! +Auf den Arm des sterblichen Helfers zu sehr verlassen; +Welchem Tadel und Lob der Menschen wie Blasen der Luft wiegt, +Gottes Auge, das schaut und zählt und richtet, vergessen; +Für die leichteste Pflicht der Menschlichkeit Ehre verlanget; +Wer nur halb dem Feinde verzeiht, unbiegsam, der Rache +Wenn sie nicht hören die Stimme der Huld, die sanfte des Vaters: +Herr, so ruf sie durch Leiden zurück aus der furchtbaren Irre! +Machen und sklavisch dem falschen, dem spottenden Peiniger dienen, +Euer erschüttertes Herz vernehme die Stimme des Blutes, +Ueberschwänglicher stärkt als alle Weisheit der Erde! +Nicht des Sterbenden brechender Blick, noch der liegende Todte, +Nicht die Asche des Todten, zerstreut in die Tiefen der Schöpfung +Weckest ihre Seelen, bevor die Leiber entschlafen, +Auferweckt, mit Zittern und Furcht die Seligkeit suchen, +Eines noch Sterblichen Herz empfand! Nichts scheide sie, Gottmensch, +Sei der daurende Kampf der himmelerringenden Seele! +Gottes Anschaun, dies vor dem Tode noch ihnen verborgne +Wolken werden sich oft – Du hast es mir, Herr, nicht verborgen – +Die, in dem Staube gebückt, den Gott verherrlichen sollten, +Oder des Wahnes, der Dich verleugnet, Sklaven zu werden, +Sie in Wüsten zu führen, wo Deine Quellen nicht rinnen, +Kommen, verkürze Du sie, daß nicht auch Deine Geliebten, +Zahllos, Herr, sei die Schaar der Ueberwinder, wie Tropfen +Auf dem frühen Gefilde, wie Sterne der leuchtenden Schöpfung, +O Du, der uns geliebt, mit einer Liebe geliebt hat, +Ewiges Licht vom ewigen Licht, Sohn Gottes, Versöhner, +Heil, Fürbitter und Freund und Bruder der sterblichen Menschen! +Deiner Erstgeschaffnen Gebet, ach, Derer, die fielen, +Stand er auf Sinai. Himmel und Erde, so däucht' es ihm, wollten +Fliehn, hinsinken, vergehn. Der Endlichkeiten Erhalter +Ganz Erstaunen noch, ganz noch Wehmuth. Die sinkende Rechte +Seine blutiggerötheten Strahlen, die, jeder ein Blitz, glühn, +Seine Stimme, verwandelt in leise Laute des Traurens, +Er, den nur Dein Opfer versöhnt! O, stärk, Unerschaffner, +Graun umgiebt mich und Trauren und Angst, die ich niemals noch fühlte! +Also sprach er und stand mit Schauer auf Sinai's Höh' auf. +Sein weitflammendes Schwert, und hinter ihm macht sich ein Sturm auf. +Deines Blutes Geschrei um Gnad', um die Gnade des Richters, +Wird Dich verlassen, bis Du den gottversöhnenden Tod stirbst! +Fliegende Winke nur noch, so wirst Du ihn, Göttlicher, sterben!« +Jesus Christus erhub die gebrochnen Augen gen Himmel, +Rufte mit lauter Stimme, nicht eines Sterbenden Stimme, +Schnell ergriff ihn, allein zum letzten Male, der Menschheit +Denn wir fuͤhren ihn her mit Banden gebunden, die Worte +Ach! nicht sprang, mit erfrischendem Grün, der schattende Wald hier +Nicht um Wasser rief ich dich an, Natur! in der Wüste, +Blikket aus dem Gewitter nur selten mit zitterndem Strahle +Stürzen von Zweigen hülfloß hinab und färben den Boden: +Auch in den tiefsten Höhlen rotten verschworener Winde +Graue, ehrwürdige Felsen, schütteln die Häupter und schelten +Schaaren eilen die Menschen, die Mutter, die Erde zu fliehen, +Seine breite Stirne runzelt; unwillige Wolken +Krachen unter den Sturmwind, der aus dem Maule der Erde +Bleiches Antliz gukket scheu in die tönenden Thäler +Schießt der nistende Adler schröklich empor und erfüllet +Weit die Lüfte umher mit Schreyen um verlohrene Kinder. +Sich erhebende Hügel flüchten die brüllenden Thiere +Sinkt ihr himmlisches Haupt dem tiefen Thal zu; die Lüfte +Weit umher werden Staub, und selbst des Himmels Gewölke +Glaubt nicht, Schicksal sei mehr, als das Dichte der Kindheit; +Prangt auch hehr das Gebild' in der Glieder entzückendem Gleichmaß: +Nimmer bewegt sich die atmende Brust, von der schwellenden Lippe +Ach, und des Auges erstarrtes Gewölb' klagt traurig und glanzlos: +Siehe, zwar kränzen uns Locken der Jugend, doch rauschet der Lorbeer +Über den Locken; es kühlt die Palme den Schweiß an der Stirne. +Früh erreichten wir beide das Ziel. Auf trotzenden Felsen +Hier besuchen uns oft Kronions liebliche Töchter, +Lehren uns oft die eigne Leier beseelen, und bringen +Laß uns beide das heilige Lied des göttlichen Greisen, +Zweener Sterblichen Lied. Sie hatten Erstandne gesehen, +Ihnen Hütte jetzt, und Kühlung sanfterer Lüfte +Sie, die liebte den Herrn und ihres Lebens Gefährten: +Jedennoch könt ich nur durch warhaftige Lügen +Heist sich ein blanckes Schwerd auf seinen Nacken schleifen +Frei von Tadel zu sein, ist der niedrigste Grad und der höchste, +Jndem was neu iſt uns nur ruͤhrt, da doch, wenn man +Theure geſellige Freunde des liebenswuͤrdigen Mittlers, +Freiheit ist ein herrlicher Schmuck, der schönste von allen, +Kein ſcharff geſetze ſtoͤhrt allhier den freyen willen +Voll von tiefen Gedanken und langsamer schwebt' er des Tempels +Schaun, der Gericht hielt, schaun den Unausgesöhnten im Dunkeln, +Rauschen unter der tiefen verstummenden Schöpfung. Ich schwebte +Gegen mich her: ›Weß Schweben ist dieses Endlichen Schweben?‹ +Jesus war sein Haupt zu dem Herzen niedergesunken, +Noch mit weinendem Blick sie zu sehn vermochten. Doch Jeder +War die schlaflose Nacht und den Morgen umhergezittert, +Hatte Ruhe gesucht und keine Ruhe gefunden. +Endlich rufet er jammernd gen Himmel: er habe den Vater, +Ach, er hab' ihn verlassen, im tiefen Meere verlassen! +Nah an Golgatha stehn und läßt die bleicheren Hände, +Ob er gleich ein Unsterblicher ist. Der traurende Jünger +Petrus geht zu ihnen herab. Nach seinen Geliebten +Sprach der Fremdling, »was hat er, daß sie ihn tödten, verbrochen?« – +Augen gab, die Besess'nen – ich war der Elenden einer – +Ihren Qualen entriß, ach, weil er die Todten erweckte, +Sprach er endlich mit stammelnder Wehmuth, »was ich zu sagen +Jetzo vermag, das ist: Es stirbt der beste der Menschen!« +In die Quelle des Heils eintauchte, gingen mit Staunen +Hier, hier blutet sie mir, hier blutet die brennende Wunde! +Simon's Seele nur leise. Mit schwerem Herzen entweicht er, +Seinen Bruder, vor sich. Er wollt' ihn fliehen; allein er +Faßt er ihn um und weint an des Bruders Halse. »Mein Bruder, +Simon, es blutet mein Herz mit Deinem Herzen! Den besten +Gottes Sohn, den hast Du vor seinen Feinden verleugnet!« +Aber sie waren zu nah. »Kennt uns des göttlichen Lehrers +Sich nicht mehr zu entweihn, verließ.« – »So hemme denn, Joseph, +Ach, wir empfinden den Tod, der den heiligsten unter den Menschen +Jetzt zu tödten beginnt und vielleicht den gefürchteten Schlag bald, +Bald den letzten gethan hat! Allein, o liebender Jünger, +Sag es uns auch, geuß diesen Balsam in unsere Seelen, +Daß wir vordem den göttlichen Mann insgeheim nur bekannten. +Doch wir verdienen es wol.« Wie ein Baum, ergriffen von Sturme, +Nach der einen Seite durch bleibendes Brausen gebogen +Steht, so stand mit gewandtem Gesicht der bebende Petrus. +Suchte Ruh in größerer Qual. Denn er kehrte mit Eile +Schneller, und jetzo wagt er es, zu dem Kreuze die Augen +Eingewurzelt, Beide verstummt, und thränenlos Beide. +Welche von Galiläa gefolgt dem Göttlichen waren. +Wie geringer Geburt, wie unbeladen vom Glücke, +Ewigste doch aus dem redlichen Haufen einige Namen, +Einige theure Namen erhalten der glaubenden Nachwelt. +Engel nannten sie früher mit neuen Namen am Throne. +Ihren einigen Sohn, am langsamtödtenden Kreuz sah, +Kamen zum Kreuz als Viele, die auch den Göttlichen liebten! +Sehnsuchtsvoll, zu sterben, nun auch zu sterben, entriß sie +Auf dem Hügel und füllte mit ihrer Klage den Himmel. +Klagende Mutter. Sie ringt die Hände gen Himmel und blicket +Kniete nicht fern von Maria, der Mutter des göttlichen Dulders, +Ihre Schwester und sah in der Nacht den Blutenden schweben. +Keiner beklagt wehmüthiger diese Beängsteten, Keiner +Abraham hatte die Rettung des mitgekreuzigten Jünglings +Was der Sterbende that, mit inniger Liebe bemerkte. +Auf die frommen Leidenden sah, so sehr, daß er schnell sich +Seinem verstummten Erstaunen entriß und zu Moses sich wandte, +Welcher, verstummt wie er, bei ihm stand. Der erhabene Vater +Opferte, zu dem Schreiber des gottgebotnen Gesetzes: +Einige Tropfen entschöpfen. Du sahst auf Horeb des Mittlers +Sanfter, da tönte des Göttlichen Mund melodische Gnaden. +Ebenso sanft, so süßbetäubend erklang mir die Stimme +Ström' in die Jubel der Himmel, daß Du die Sünder erlösest, +Gottgeopferter! Wie dem nahen Grabe der Jüngling +Wie gerührt er zugleich, obschon des besseren Lebens +Ach, was würd' ich darüber, wofern ich noch sterblich am Grabe +Stünde, was würde darüber ihr grauer Vater empfinden! +Was mir Gabriel gern verschweigen wollte, nicht konnte, +Laß den trüben Trauergedanken, doch schnell und geflügelt, +Auch sie haben es über sich selbst gesprochen. Der Heide +Wollt' ihn nicht verdammen; sie aber thaten es, riefen: +Nicht mit eisernem Griffel in ewige Felsen gegraben +Weißt Du Alles; doch ist es gut die gesehene Wahrheit +Allen Söhnen des Staubes, zum strahlenhellen Beweise, +Aufgehört – denn es trägt des Vaters Sünde der Sohn nicht – +Ach, dann werden sie zu dem Gottversöhner, zum Retter +Seines Alters, sein Sohn. Der Jüngling kam zu dem Vater. +Lag, und der heilige Brand bei mir aufflammte, mein Auge +Sie mit Seligkeit! Ach, Dein Isak wurde gewürdigt, +Dicht an einander. Ein Arm war um den andern geschlungen, +Ihre Hände nach Golgatha hin gefaltet, und Abram +Betet': »O Du – allein mit welchem göttlichen Namen +Eine sterbliche Mutter gebar, was hab' ich empfunden! +Deinen Tod. Du bist zu dem großen Ziele gekommen, +Aller Endlichen weit erhoben; allein wir empfinden +O Du Menschlicher! mehr, noch mehr erbarme Dich Jener, +Schon die schimmernde Schaar dem Kreuze näher gekommen. +Ihre Leiber, die sinkenden Hütten, verlassen. Es waren +Wurde jetzo gebracht der schnellverzehrenden Flamme +Oder dem Grabe der Leib. Sie waren das kleinere Leben, +Ihrem Herzen getreu und rein, wie ein Sterblicher rein ist, +Keiner, welchen ein Weib gebar, kann ohne den Mittler, +Siehe, des Ewigen Sohn und einer sterblichen Mutter – +Ach, dort steht sie am Kreuz – ward Jesus der Erde geboren. +Leiden und Beten und Wunderthun und Lehren und Leiden +Hänget daran – nun stirbt er für alle Erdegebornen, +Nun den ewigen Tod, den alle Sünder einst sterben, +Denen sein Heil verkündiget wird, und die es verwerfen! +Seelen, um Jesus' willen hat Euch das Wesen der Wesen +Er hat Eure Thränen gesehn; das Flehen, der Sünde, +Heilete! Denn Ihr wart zu dem ewigen Tode verwundet! +Jesus, des Ewigen Sohne, dem Sohn der sterblichen Mutter!« +Sprachen, als sie vor sich die dankenden Seelen erblickten, +Seine Wunden, des liebenden Mittlers Wunden erschaffen! +Ach, sie sind nun auf immer der Trübsal des sterblichen Lebens, +Sind auf immer dem Schmerze der Staubbewohner entrissen! +Sonst mit Frieden von Gott, mit jeder Ruhe beschattet, +»Salem, ich sah viel Leidende, sah viel duldende Menschen; +Ist die Tröstung, die Gott dann oft den Leidenden sandte, +Wenn sie nun kaum noch hofften, und wenn die blutende Wunde +Welche mit neuem Leben ihr sinkendes Leben durchströmten. +Freudigbang, als ob sie vom Tod erwacht', in die Höhe. +»Sie ist Deine Mutter!« Die beiden Liebenden wandten +Stille voll Tiefsinn schwieg um den Todeshügel. Die Erde +Zitterte unaufhörlich in ihren Tiefen; doch wurden +Wegen des Blutes, das jetzo floß, befiel in dem ganzen +Jeden Donner des schäumenden Stroms, der hinab von den Höhen +Ueberhangender Berge von Abgrund rauschte zu Abgrund. +Neben ihm Felsen bin. Abbadona schreckte der Erde +Ihnen ein ewiges Grab, das stets von neuem Gebeine +Gleich mit der Blume beduftet? Ach, oder klagt sie den großen, +Flöh' ich auch aus der Schöpfung, sie würde doch mich ergreifen! +Mich zu verwandeln, würden mich nicht die Blitze des Richters +Gott erzürnt hat als ich! der unnachlassende Sünder +Thut es! Dazu verhehl' ich in meinem Herzen voll Jammers +Keinen niedrigen Zweck, warum ich mich also verstelle! +Nicht zu gehn und das Ende des wunderbarsten der Leiden +Finsternissen! Ist sie nun auch dem ernsten Gerichte +Als er so sich entschloß, da stand er am waldichten Gipfel +Lange sucht' er die heilige Stadt mit fliegenden Blicken; +Schimmerte. Aber sie ward ein fernnachahmendes Bild nur. +Zwar floß glänzendes Haar auf seine Schultern hernieder, +Endlich flog er den bebenden Flug. Wo am Dicksten die Nacht lag, +Höret er fürchterliches Gebrüll der steigenden Wasser, +Todesstimmen. Es flieht der bleiche rufende Wandrer. +Abbadona vernimmt mit des todten Meeres Getöse +Schnell erkannt' er ihn, denkt: »Du Gottverlassner! ... Der bange, +Jesus Christus am Kreuz, den ewigen Tod zu erdulden +Jetzt erhub er sich, winkte der Engel einem. Der Seraph +Noch zu kommen es wagt, so laßt den Traurenden kommen. +Keiner gebiet' ihm, zu fliehen! Laßt ihm die quälende Lindrung! +Todtes Lächeln und Glanz, der keine Seligkeit strahlte, +Klaget zu laut vor dem Richter mich an! Denn, ach, der gewandte, +Eure Brüder Euch zwingen, sie vor dem Antlitz der Sonne, +Grausam oder gerecht, zusendet! Dem trüben Gedanken, +Aller Himmel ist nicht umsonst heruntergestiegen! +Sie umgiebt ihn! Er ist auf dieser heiligen Stätte! +Wenn ich fragen dürfte, mir dann ein Engel ihn zeigte! +Nein, sie bemerken mich nicht, vertieft in große Gedanken +Sind ja mehr auf den Hügel als auf den Tempel gerichtet, +Wenn ich anders es seh', wohin sie blicken. Verworfner! +Ja, so bist Du erniedrigt, Du darfst Dein Auge, der Scham voll, +Ihnen selber in ihrer verklärten Gestalt Dich zu zeigen! +Diese lautesten Zeugen des Falls der Sterblichen, bluten, +Schien mit brechendem Aug' ein Grab zu der Ruhe zu suchen. +»Auf das Ende des unerforschlichsten aller Gerichte +Warten und, wenn's ein Endlicher kann, den göttlichen Dulder +Ist es der Angst Betäubung? ist es wirkliche Hoffnung? +Jetzt mich erhören! O, wenn der göttliche Dulder sein Haupt nun, +Daß wir die Sünd' erschufen, ach, zu der Sünde verführten, +Ach, dann bin ich nicht mehr, dann fühl' ich der nächtlichen Qualen +Flamme nicht mehr! Ich war einmal; dann bin ich vergangen, +Oder mit fallendem Strahl aus Deiner Schöpfung mich tilge!« +Also wünscht, so wähnet er, hoffen zu dürfen; er freut sich, +Dachte mit jedem fliegenden Blick, der Göttliche würde, +Nun, nun sterben. Und trüberes Graun, vernichtet zu werden, +Da er also strebt' und sich in der Bangigkeit wandte, +Dort auf einmal in Strahlen den mitgeschaffnen, geliebten, +Furchtbaren Abdiel schweben. Die ringsumglänzenden Engel +Fernen Welten gesandt und dürft' auf der Erde nicht weilen, +Wandt' er zu Abdiel sich und sprach die geflügelten Worte: +»Sag, Geliebter, Du weißt es vielleicht: Wenn ist es dem Mittler, +Schreckliche Stunde, wo ich auch sei, anbetend zu feiren!« +Näher zum Kreuz herüber; nun sahn ihn die Himmlischen alle! +Sich zu entzünden, unter ihm sich die Erde zu öffnen, +Jene des Rächenden Feuer auf ihn herunter zu schleudern, +Jetzo blieb Obaddon auf einer hangenden Wolke +Auch empfingst! Da ist Gethsemane! jener Dein Leichnam! +Gott zu opfern, ihr Leben und ihren Tod zu versüßen, +Glänzen, wenn er mit ihnen dereinst, ein Richter der Welt, kommt! +Führe zu seinem Throne mich nicht!« – »Gehorch und verstumm Du!« +Ob der Richter itzt gleich in heiliger Dunkelheit thronte, +Seiner Gerechten um ihn, und ihre Wonne verstummten: +Würdiger Sitz; und selbst für die ersten der Seligen hatt' er +Auf dem Throne, den Nacht – fall nieder, beb und verzweifle – +Schreckend umhüllt, dort schauen wir sonst die Herrlichkeit Gottes! +Er, so vom Anbeginne der Welt für die Menschen erwürgt ist, +Gleich den Sonnen erblickest, sind des Erlösenden Jüngern +Deiner ewigen Wohnung!« So sprechen Donner, so sprach es +Brüllend schlug und unter den nächsten Sternen verhallte. +Fleugt sie eilend einher; so hatte Gott ihr geboten, +Durch geschärftere Pfeile des ewigen Todes zu rügen. +Schweben hinab zu der Hölle Thor. Der Engel des Todes, +Lägen Gebirge darin, sie würden den furchtbaren Eingang +Schreckenden Tiefen. Es wälzen sich nah bei der Pforte die Felsen +Sprachlos, schwindelnd, bleich, mit weitvorquellendem Auge +Weggewendet, allein das niedersinkende Schwert wies +Daß sie nicht, die Erdegebornen, die Sünder, den Tod hier +Leiden, den ewigen Tod, stirbt Jesus Christus am Kreuze!« +Also sagt er und stürzt den Verworfnen hinab in den Abgrund, +Steht und wartet auf neue Befehle der zürnenden Allmacht. +Tief liegt die Welt von Schatten bedeckt, und Thränen und Schmerzen +Sollen nicht endlich uns diese ältesten Schmerzen +Ja wol du traͤgſt den ſchatz Mirtillo in den haͤnden +Alswie Geometrie in ihren Liniennetzen +Schweigen ist Silber für den Herrn und Gold für die Dame. +Nein, das ist doch zu arg! Da läuft auch selbst noch der Kantor +Ach! diesmal solltest du nicht mehr uns wiederkehren! +Von erſter, anderer, und dritter Groͤſſe, glaͤntzen. +Zeigt sich voll laufender Wolken der Himmel und ferne Gefilde +Hoch über streifichte Tulpen. Seht! wie die Kinder des Frühlings +Liebkosend winken; Wie glänzt der Grund von lebenden Stoffen! +Indessen impfet der Herr des Gartens Zweige von Kirschen +Sitzt in der Laube von Reben, pflanzt Stauden und Blumen auf Leinwand, +Ein andres tändelt in Klee, sinnt nach, und stammlet Gedanken. +Soll ich dir sagen, Freund, wie ich mit Menschen es halte? +Nur für Regen und Tau und fürs Wohl der Menschengeschlechter +Jenes Gericht, der Wasserehn Erfinder, es blickte +Ha der Loäre Todesgericht hat empor sich geschwungen +Wunderbar! neues Licht hat den Wissenschaften geleuchtet, +Liebchen, wie hast du geruht nach der Lust des rauschenden Tanzes? +Tobte nicht lang' in der Nacht der Musik nachtönender Aufruhr +Oder belastete nicht dir die Brust, als quälender Rachgeist, +Nein, ein reizender Traum umgaukelte sicher die Stirn dir, +Sinnend lehnst auf die zierliche Hand du das lockige Köpfchen; +Stets war grauendes Dunkel der Freund tiefbrütenden Trübsinns; +Bin ich dir fern, ist schwarz mir die Sonn' und dunkel der Erdkreis, +Entfernt-auswaͤrtige Verhaͤltniſſe berathen. +Nach kurzem Zögern, fast eh' sie es bemerkte, +b'Das schwere bleiche antlitz senkt auf den purpur. ' +Dein Anblick, der verfluchte, selbst Tröstung von Dir scheuchte. +Weil kein frisches Gefühl dem vertrockneten Herzen entströmte, +Leicht ist ein Sumpf zu verhüten, doch ist er einmal entstanden, +Sie raubt Korall' und Perl' aus Amphitrite's Grunde, +›Ach!‹ versetzt ich, ›mein Herr, ich habe leider mich niemals +Eins ist Noth! Wer die Perle nicht fischt, ihm hänge die Auster, +Blasser, du warest mir lieb in deiner rosigen +Da ist der Mond – er tritt aus dem Spiegel in feuriger Rüstung +Bald ein ſchroff- und ſteiler Fels, bald ein angenehm Ge- +Aufgerichtet hat mich auf hohem Gestelle der Meister. +Neunmal die Zeit, die den Tag und die Nacht den Sterblichen abmißt, +Obgleich unſterblich. Jedoch zu groͤßern Qualen verſparte +Lange Proſpekte voll Jammer, und Regionen voll Kummer +Noch in ſeinem Zorne verfolgt, zur Reu mich bewegen, +Nicht der unbezwingliche Wille, der Trieb nicht nach Rache. +Freude, jedoch mit Furcht noch vermiſcht. Mit leichterem Herzen +Jeder hackt auf jedem. Jeder will untersagen. +Nicht denen, die Natur und Glut und Warheit treiben, +In Unschuld fürhin dem Himmel rein ich vererben – +Schlug es mit rauschenden Flügeln fast hart ans Fenster und rief mir: +Habe mich auch recht lieb und hege mich warm in dem Busen; +Denn mein Vater verließ die irdische Heimat und grüßte, +O er war dir ja gleich an fröhlichen Liedern und Freuden, +Heil dir, Herold des Himmels, und Heil dem frommen Geschlechte, +Friede soll ewig bestehn den spätesten Enkeln von beiden, +Schickt auf die Deinen mit Blei und Schlingen stellet und Netze, +Jch liege dem Geluͤck erbaͤrmlich zu den Fuͤſſen +So offinahls fuͤhl ich auch im hertzen neue braͤnde +Eur ſchnee der mich entzuͤndt kan mich auch wieder laben +Jhm antwortet der große Feind mit verachtendem Auge: +Nicht du verderblicher Gott, der tief in die Herzen den Pfeil uns +Nein, du reizendes Kind, du flüchtiges, welches die Götter +Komm vom Himmel herab, und bring mir die reizenden Mädchen, +Sieh, schon nahte die Stunde, worin dein Schwesterchen ehmals +Damals war dir der Tag ein Fest; siegkündende Lieder +Feyre den Tag auch jetzt; denn sie ward nun größer und holder; +Mal' auf die Flügel des gaukelnden Schwarms kunstvoll das Verlangen, +Eine Gallierin an Witz und Feinheit im Scherzen, +Sein Ammt sei nur Catholsch, nach dem muß er sich heißen. +Eines verehr' ich, den Schweiß, die Schwiele, die Schwester des Schweißes +Denn zu lange, zu lang auf matten Pfaden der Erde +O mein Schutzgeist! denn wie der Nord die Wolke des Herbsttags +So zerrann mein Leben, ach! so ists anders geworden, +Ihnen der milde Geist von heitersinnender Stirne, +Jetzt ein verstoßner Wais', aus seinem erblichen Reiche +Drauf, als die Rohigkeit von Deutschland sich entfernte, +dann bekommt er immerhin noch etwas verschrieben, +Siehe, so spinnt sich mein Tag der eilenden Zeit von der Spindel. +Betend und ringend für Dich begrüß' ich den leuchtenden Morgen, +Johannes ist ein durstig Mann; wann er kümt an und trincket, +Gott! Verſoͤhner! es iſt auch deinen Wunden entquollen! +Nicht wo Sophokles einst trug Kränze, regierte der Pöbel; +Was uns ärgert: du gibst mit langen entsetzlichen Noten +Seidenes Bett, bald hegst du den reizenden Leib der Geliebten, +Darf ich dir nahn, unheilig dem heiligen? Wandle mir, Sehnsucht, +Hier wird leis' an die Hülle geschmiegt aufathmen der Busen; +Will fest schlingen den sehnenden Arm um's wallende Lager; +Jene Klippen, von Wellen umschäumt, bezaubert die Sage; +Dort um die Inseln schlug der Römer blutige Seeschlacht +Schön zu schauen ist das; doch wißt, den ermüdenden Bergpfad +Eine Wallfahrt gebot ihm das Herz; zum Tempel der Venus +Nimm mein Opfer und gieb mir ins Leben Schönheit in Fülle, +Lieder eins, wie am Throne die Seelen der Maͤrtyrer ſingen. +Erstgeborner im Reiche der vielgestalteten Erze. +Schwebtest du in dem unendlichen Meere, geselltest +Dann liebst du Gott, wann du Ergötzlichkeit und Leiden +Schüttle den Staat, wie du willst. Nie wirst du etwas bedeuten. +Ob dich der Genius ruft? ob du dem rufenden folgest? +Hielt er inne und schwieg; denn jetzo gemahnte der Geist ihn, +(Denn so sagte der Gott und Götter werden nicht lügen) +Endlich ward ihm geschenkt, daß er flugs dahin sich bedachte: +Conrad, folge mir nach, und nimm vom Miste den Leichnam +Deine Mühe soll dir ein blanker Gulden belohnen, +Als einen Haushalt ſoll ſie ihr Gemuͤt verwalten. +Reinheit! Reinheit! Wo sind die furchtbaren Pfade des Todes, +Lächelnd durch ihre Thränen sprach Zilia: »Nimmer vergessen +Vater und Mutter dein. Nicht leicht vergißt sich der Säugling, +Nie, o Töchterchen, nie vergessen deiner die Deinen.« +Sie droht den unten tief vom Schlummer noch umſchlungnen, +Hurtig, Postillon! Cospetto die Bacco! Die Pferde +Außgegraben, wann er sie nun nicht mehr kan haben. +Damit gefall ich schon den Schwarzen wie den Blonden. +So lies ich ihren Mund mit Scharlachbeeren reiben. +Verschon ich dich auch hier mit viel verdientem Lobe; +Bald ſind ſie gedreht, bald lang; bald gleicht eines einer +b'Von nackter helle und von blassen düften ' +b'Und zeigtest mir von weitem wo aus grüften ' +»Glaubst du denn nicht, man könnte die schwache Seite dir zeigen?« +Tief von den eigenen Düften du selber lustig berauschet, +Aber es blieb die Rotunde, sie ward zur Kuppel erhoben: +Frühlinge blühten, und Sommer verreiften, und Herbste verwelkten, +Aehre du neigst dein Haupt, von Segen Gottes belastet. +Sandte der Vater der Geister, die Tochter zu holen. Er schwebte +»Schwester, komm hinweg!« Da verronnen, wie rauschende Wogen, +Goldene Träume von Perlen und Kränzen und wehenden Palmen, +Blumen sprossen empor auf ihrem Rasen. Es klagten +Siehe, so raff' ich mich auf in meinen silbernen Locken, +Daß ein Schauer des ewigen Lebens den Rasen umrausche, +Einfach ist das Gesetz, es ruht die Kraft nicht im Wurme, +Spitzen derKommunalbehörden1,50 M. die Stunde +Nun koͤnnten ſagen zwar die thoͤrichten Vermeſſnen, +Stehn. Nur Philo vermag, ununterbrochen von Schrecken, +Sandten dir Schwindel, und Todte. Die Todten ſahſt du! Die Maͤnner +Welche wir ſandten, die leben, und fallen vor Worten nicht nieder! +Lange werden wir euch noch ärgern und werden euch sagen: +Mich deucht, daß ich hierin zugleich noch eine Lehre +Als die ſich mit dem Licht in reinen Graͤntzen gatten. +Kehren die Kraniche wieder zu dir, und suchen zu deinen +Wenn den Lebenden sich das Herz erneut und die erste +Komm ich zu dir und grüß in deiner Stille dich, Alter! +Froh ihre Häupter, und scheinen die Huld des Himmels zu preisen. +Ja einzig anzubeten ſey. Da denn Vernunft und Glaube +Nein, Dorette! so soll dich kein Gemälde der Landschaft, +Flaccus, apuliſcher Saͤnger, du biſt's! Frohſinnige Weisheit +Oder ich lerne von dir, zum kuͤhlen Praͤneſte dir folgend, +Wähle die zarte Ranke, die jeglichem buhlenden Lüftchen +Wird ein ſterblicher Monarch und ein irdiſcher Regent, +Als; es werde nichts, als gutes aus derſelben uns entſprieſſen. +Ach, kein flüchtiges Wort, kein traulicher Blick der Geliebten +Weh mir! wofern ich nun ein solches Ungeheuer +Greten harr Thran inne Ogen un wümpel ęr Knüttüg tohopen. +Um mich ſich haͤrmt, und meine verlaßne Geliebte +Nicht nur die Andacht dieser entfalteten Kräfte, +Auf dem Umschlag sieht man die Charitinnen, doch leider +So vollkommnen Koͤnig dient, daß Er auch die kluge +So, durchdrungen von Gift die harmlos atmende Kehle, +Als er noch redte, da kam ein andrer Bote: Wir haben +Hoͤren werden. Allein er geht mit geduldiger Stille, +Komm und siehe die Freude um uns; in kühlenden Lüften +Spielt mit Regen und Sonnenschein auf der Erde der Himmel; +Über dem Saitenspiel ein tausendfältig Gewimmel +Wandelt Schatten und Licht in süßmelodischem Wechsel +Leise berührte der Himmel zuvor mit der silbernen Tropfe +Nah ist er nun, nun schüttet er ganz die köstliche Fülle, +Wie in zarte Wolle gehüllt, sich nähren von klaren +Geht mit den seligen Kindern hervor die Erd aus dem Bade. +Glänzt im Haine das Grün, und goldner funkeln die Blumen, +Weiß, wie die Herde, die in den Strom der Schäfer geworfen, +Lieben Herren, mercket drauff! lieben Herren, dencket nach! +Sitte achtet er nicht noch Gesetz, nicht Glauben und Schule, +Zeugte die Stammburg einst, die zertrümmerte, theure, die Helden, +Bald am Anapus weil' ich, es gleitet der Kahn zu der Quelle, +Bald umschweben die Göttinnen mich im seligen Enna, +Bald nach Karthagos Trümmern vom lilybäischen Strande +So entströme die Flamme des Aetnas Grunde, so wälze +In den Geschäften entlang ist das Geld wie zuhause +Töricht treiben wir uns umher; wie die irrende Rebe, +Breiten wir über dem Boden uns aus und suchen und wandern +Denn es treibt uns die Lust, in deinen Gärten zu wohnen. +Goldnen Küsten das wandernde Schiff zu treiben vermöchte! +Jegliche Stunde des Glücks und der Hoffnung, jede der Sehnsucht, +Hätt' ich dich nimmer gesehn! dann tobte kein Sturm in der Brust mir, +Friedlich schaut' ich zurück in die blühenden Thäler, und friedlich +Ach, du nahmst mir den heiteren Geist, des flüchtigen Wechsels +Gabst für den rosigen Tag mir feindliches Dunkel und raubtest +Sprich, o welch ein Gefühl durchströmt uns, wenn wir verzagend, +Tief in die Brust einsaugen des Wehs unendliche Fülle, +Sturm verwandelt in Ruhe sich dann, und starrender Trübsinn +Süß ist jeglicher Schmerz, wo die Brust kein tobender Aufruhr +Ist es der hoffende Wahn der erdumfangenen Psyche, +Weine nicht so! O schaue zurück in die selige Zeit hin, +Sieht mit Verwundrung an, wie er so hoch geschoßen. +Rings in der Stadt kein Laut! Nur fern in den Lüften ein Brausen +Raubt dem Löwen die Klaue, dem Adler die mächtige Schwinge, +Tiefes Dunkel ist drin voll süßer und schauriger Rätsel, +Aber sie wurzeln nicht bloß im tiefsten Bedürfniß der Seele, +Als in heiliger Nacht der ernste Bund dich besuchte. +Zahm und schmeichlerisch Mut gebot – zu gewaltig erhub sich +Walthers Gesellen und Tells, im schönen Kampfe der Freiheit! +Großen Ziel, zu der Seligkeit Aller, herüberkommen. +Hätte der Herrliche Gottes nicht an dem Kreuze gerufen, +Standen um ihn und, ferner als sie, die Cherubim Gottes. +Dieser hehre Kreis war offen gegen des Himmels +Aber so oft sein Auge voll Gottheit blickte, so faßte +Gräber hier Weinende gruben, dort dem Staube die Urnen +Sprach nicht los das Gericht den Todten im blumigen Grabe. +Oder wie, wenn in einer erhabneren feurigen Seele +Wahre Gedanken und falsche, doch die mit Geberden der Wahrheit +Täuscher, darein von der Leidenschaft Zauberstabe verwandelt. +Nahe waren dem ersten Gericht die Seelen gekommen. +Freudig aus und bang, als sie den Gott in der Mitte +Christus hielt Gericht, und schnelle Worte geboten, +Schnellere Winke den Engeln. Die Engel zeugten, enthüllten +Flammenschrift; bald rollten sie wieder die Bücher zusammen, +Redeten, schwebten verstummt. Kurz war des Richtenden Urtheil, +Wandeln sollten. Es führen der Wege viel' in den Abgrund, +Viel' zu dem Himmel; einige währen Aeonen, und Stunden +Ach, hinab in den Abgrund sinken. Der näheren Seelen +Viele riefen und stürzeten sich in den Staub des Gebirges, +Eh ich des Oelbergs Gipfel betrete.« »Jupiter, höre! +»Hättest Du Deinen Freund nicht verrathen, so führte der Engel +»Gebt dem redlichen Manne die Palme früher, sobald er +»Stand er zu Schlachten nicht auf, und legt' er zu Träumen von Schlachten +Zische, stürzet ihn, Engel, hinab in die unterste Hölle!« +Sank er vor Jesus Christus, dem Weltbeherrscher, zur Erde. +»Mittler, der Stern, deß Hüter ich bin, erhebt zu dem Ziele +Seiner Wandlung sich bald. Des hohen Sternes Bewohner +Aber sie halten den Durst, aus seinen Strömen zu schöpfen, +Wankender meine Pole, so sinken die Pfeiler der Tiefen +Kermath kam sein Engel entgegen, lächelt' ihm Liebe, +Komm, den Lohn zu empfahn, den diese Güte des Herzens, +Aber Du steigst die Ewigkeit durch von Stufe zu Stufe, +Wallte, noch ganz nicht wach von dem letzten Schlummer des Todes, +Hinter mir sich verbreiten.« Er mußte folgen, und bald stand +»Ach, hier find' ich gewiß, hier find' ich Rettung! Denn Götter +Rief ein abgeschiedener Geist und wurde belohnet. +Neben ihm, reicht' ihm Kühle des Quells in brennendem Durste. +Ist es, daß wir uns trennen! So sind die Loose gefallen +Jenes Baums und der Blume dort, des sterbenden Jünglings +Sterben; Alles vergangen, als wär' es niemals gewesen! +Jüngling, was soll der weinende Blick voll Trostes? Du willst mich +Aber ich dacht' es nicht oft in der Freude der blühenden Jahre; +Aufgelöset, ein Nichts. Du wirst dem verwesenden Leichnam +Selber Deiner Thränen nicht mehr. Mit eisernem Arme +Fasset der Tod, und eisern wird des Sterbenden Seele. +Daß ich sterben muß, hinstürzen muß und verwesen! +Höre, vernimm, bewahre des Scheidenden Wort, Du Geliebter, +Klag' ich die Götter nicht an. Wir Armen sind zu geringe +Ach, ich bin – kein letzter Traum des sterbenden Leibes +Ist es – ich bin! und dieser kein Leib, so wie Blumen verwelket. +Heilige, heilige Götter, der Sonne Götter, des Mondes +Ewigen Götter! Wo klaget mein Freund? Zu weit von der Erde +Jetzo erblicket' er Wesen, die gleich ihm waren; sie schwebten +Silberquellen, blumigen Hügeln. Der Himmlischen Wehmuth +Fließe mir jetzt ein rieselnder Bach in den Strom des Gesanges, +Hoffnung zu meinem Erlöser: vollenden würd' ich! Doch zog einst +Schonten mein nicht und redeten laut von dem Tod und vom Leben; +Etliche schwiegen und redeten so noch lauter vom Tode. +Einer der kältesten Forscher des menschlichen Denkens und Schicksals, +Lange schon Wittwe, vor Wehmuth lang' verstummt, in der nahen +Aufgekläret, umstrahlt, nichts unenträthselt gelassen! +Jeder Staub gewogen, verweht Gebirge der Täuschung! +Wer, dem jemals die Wollust ward des Grübelns und Wissens, +Faden zu finden, schon das ist Fülle der Seligkeit! Eil' itzt, +Eines Königes Burg war eingesunken. Die Todten +Kamen. Lüstlinge waren sie oder Tyrannen gewesen. +Einer nur hatt' ein Herz. Der Schwarm umringt' ihn, verbarg ihn, +Gegen sein Herz gerichtet den wankenden Dolch, zu der Erd' ihn +War die Erde. Sein Geist stand jetzt vor dem Richter, besann sich +Wären, was wäre jenes Gestirn, so die Wolken ihm hellte. +Ach, und diese Götter! Das weckt' ihn. Die Himmlischen alle +Endlich hatt' Elisama sein graues Haupt in die Grube +Vor der Thür der Reichen sein Brod erflehte, sein Wasser +Schöpft' aus den Quellen. Er war empfindliches Herzens gewesen, +Aber geduldig. Ein Held, wie Wenige, hatt' er des Lebens +Größte Trübsal nicht nur ertragen, hatte den Schöpfer +Aller Dinge, den Geber der Freud' und des Schmerzes, gepriesen. +Könige konnt' er ehren und wurde sogar von den Letzten +Todt, und noch kam Keiner, der ihn begrübe; da leckt' ihm +Eine Krone vom Richter. Im weiten Kreise der Engel +Keine Neigung nicht war, die sich dawider empörte, +Auf den kümmerlichen Besitz, den er hatte, geworden, +Auf den Brosam grünliches Brod, den hölzernen Becher, +Auf ein Wenig leichtere That, und selber dem Reichen +Sich einschläfert und Kronen des Lohns an dem Ziele der Laufbahn +Seine Genossen ins Grab; die Seele stand vor dem Richter. +»Steig hinunter mit ihm!« Der Cherub begann ihn zu führen; +Welcher Dir ward? Ha, wüthe nicht so! Ich fühle die Wendung +Deines Schwunges, fühle das Drohn der tödtenden Augen. +Flammen Dich überströmen und Deine Strahlen vertilgen! +Länger nicht mehr. Sein Ruf war Donner geworden. Die Seele +Kam aus dem Abgrund bebend herauf und flog mit dem Führer. +Heere schlugen. Die Führer der Heere, Eroberer Beide, +Strömten die Geister der Todten herzu, mit ihnen der Führer +Geister. Der Richter der Welt erhub die Rechte; da stürzten, +Schwirrt' es als Geißlung. Der eben erst gemordete Kriegsknecht +Höher, ergrimmter den Arm. Der Eroberer Kettengeklirr scholl +Langsam, zuckend, und grauser noch Hohngelächter der Hölle. +Langen Hügel hinab, genährt vom Frühlinge, Lämmer +Himmlische Jünglinge nun, erhabnere Pfade betraten. +Manches sahn sie zuvor auf ihren Wegen und lernten +Seele geführt. Auf einem der Blumenfelder begegnet +Trennen müssen, wenn er nun hinauf in höhere Sterne +Steigt; doch gesellt sie sich gern zu neuankommenden Seelen. +Näher den nicht begleiteten Sonnen, erschwebten: Gestalten +Stiegen da auf um Geltor, nicht des sinnenden Geistes +Bildern, nicht Traumerscheinungen gleich; er sah und er hörte, +Was er Gutes im Leben, das nun gelebt war, und Frommes +Seiner Fehle und voll von dem Himmelsgefühle, daß Gott es +Ihm belohne. Mit hochgefalteten Händen des Preises +Sieht er um sich die Dürftigen, welch' er labte, die Waisen, +Silberquellen, blumigen Hügeln. Der Himmlischen Wehmuth +Taumelten hin in ihr Blut und hauchten mit Zorne den Geist aus. +Kluft, in welche sie stürzten, erscholl von der Rufenden Falle. +Bald sein Erstaunen zu Schrecken. Er hatte wider den Schöpfer +Chöre Feirender, welche, mit junger Blüthe gekränzet, +Fortgerissen, von lieblichen Reihn der Wonne beflügelt, +Sah es – ach wie erstaunt' er! – bei einer Sonne verschwinden. +Sterbliche dort; allein wo ist, der den Sterblichen Leben +Schwebten nach Tabor hin. Mit Seelenschaaren erreichte +Ihn die Cherubim an. Die Kläger hatten gesprochen, +Schnell in Schimmer; es bebten die Auferstandnen, die Engel, +Staub den verwehenden Winden, und, ach, der Seele des Todten +Sie sich bewegen; doch blieb, auch bewegt, sie stets in der Oede. +Nur daß ihr aus den alten zuweilen Gedanken entstanden, +Welche, doch dieses wußte sie nicht, die ihren nicht waren. +Hatte seinem Volk die heiligen Rechte der Freiheit, +Sie mit Schlangenentwürfen und Klaun des Löwen entrissen. +Schwelgt' er und zischete Spott den Verstummten; kaum waren sie Menschen, +Als, dem Richter schon nah, ihr Führer, ein himmlischer Jüngling, +Schrecken nun ganz sich ermannete, hielt sie im Schweben. Der Seraph +Wie in dem Himmel sie Gott anschuf, berührte des Engels +Aber es wurde Geheul. So stürzte der führende Seraph +»Seele, wer bist Du?« Da hub der Todte sich: »Bist Du der Götter +Sich zu dem Todten und sprach: »Des Abgrunds niedrigsten Sklaven +Dich anklagen der Säumniß die wahnsinntrunkene Fodrung!« +Bunde, mit Seba gelebt. Und jetzt ward ihnen, was selten +Stand vor ihnen und hielt die hohe Flamme gen Himmel: +Engel und all' Ihr Wesen der ewigen Dauer, verworfen? +Glanz in Dämmrung erloschen.) »O, frage mich nicht; den Seraph, +Zwar entschied, doch auf mich mit keinem Blicke nicht schaute?« +Hatte sich weggewendet und niedergesenkt zu der Erde +Stumme Stunde war da; der Verderber mußte die Flamme +Ihn in die Tiefe, die Höh', in die Freie der Himmel ihn führen. +Gottes Gestirn' und hört', in der Näh', in der Ferne, sie wandeln, +Selber die Gottesgestirn' in der Straße des Lichts, und auf ihnen +Ihre Bewohner, die Namen nicht nennen, Zahlen nicht zählen. +Schaarenheer' umringten ihn jetzo, welche der Schöpfung +Sie mit Blumen der Thale geschmückt; wir brachten Dir Widder, +Brama, gefesselt, verwundet, gedorrt an der Sonne! verschmachtet +Brama, gedorrt! Wir sind der Feigen Tod nicht gestorben, +Sie! laß wehen hinab in das Chaos die wüthenden Loose! +Sind ... Mit kränzenden Blumen geschmückt, und die Widder mit Laube! +Sind für Freie, für Freund und Braut in Blute gestorben!« +Ruften die Seelenschaaren und wurden mit Gnade gerichtet. +Scholl's in dem Unermeßlichen. Lichtglanz strömten die Sterne +Schauerten sanft. Nur leise berührete sie in dem schnellen +Abdiel wieder zur Pforte der Hölle, ruft' es dem andern +Sahn wie in Flammen den Seraph und hörten es stets noch, als rollte, +Jesus trat in das offene Thor der Hölle. Die Hüter +Waren nieder vor ihm auf ihre Stufen gesunken, +Sahen, wie er hinunterstieg in die Tiefe der Tiefen, +Jenes Gericht, das er sehen würde, den Himmeln erzählen. +Auf den steigenden Tempel des Hassers Gottes und Satans +Neben dem Mittler stand mit weitumschauendem Auge, +Heißer Erwartung voll, Eloa. Gedanken der Engel +Trümmer hin ... Dampf, Flammen entstiegen der liegenden Trümmer, +Krachten tausendmal tausend der Widerhalle. Der Tempel +Stürzet', und keine Trümmer war des Gewesenen Zeugin. +Deiner Endlichkeit. Dumpf brüllt' auf der Satane Rufen, +Weit hinunter gestreckt!« Wo der Tempel der goldenen Tafel +Last' ich die Höll', ein Todtengeripp!« Da der Engel der Erde +Bebt' er zurück. Die verworfenen Seelen, mit ihnen die Seele +Jetzo sahn sie den Richter nicht mehr, sahn über dem offnen +Schreckengefild weit ausgebreitet Todtengerippe, +Täuschung hatte sich über die ganze Hölle verbreitet; +Aufgeschwollen; allein die öffneten sich und ergossen +Sie doch Keinen als nur an seiner Stimme Gebrülle. +Wie von dem Felsen herab sie schmetterten, schollen sie jetzt auch, +Widerhallt' aus den Trümmern des Throns, mit der Hand an den Schädel, +»Ja, ich weiß, was es ist, daß diese Gestalt Euch belastet! +Müd', aufstand! ha, Ihr Ungeheuer, welche der Donner +Gottes zerstreu', und des Abgrunds Beben wieder vereine, +»Habt Ihr die Blumen gesehn, die vor ihm – ach, Eden des Himmels, +Dich erblickt' ich! – vor ihm aufsproßten, hinter ihm schleunig +Tiefen sich öffneten, ihn in ihren Gräbern zu bergen. +Aller Stolzen. Denn schnell entsank ihm die Kraft, und er stürzte +Aufzustehen. Er saß, gestützt auf die dorrende Rechte, +Rief: »Den schrecklichen Leib, wenn es anders ein Leib ist, wir wollen +Ich zermalme Dir Deins; das Uebrige, wenn wir nun sinken, +War der Hingestürzten Gebein. Sie mußten im Abgrund +Gleich aus wolkenbeladnem Gebirg herschäumenden Wassern, +Gog und drang ihm hinab in des Geistes gesunkensten Abgrund. +Neues Gericht sie mit schrecklicher Warnung: nicht aufzuhäufen +Wollt ihr zugleich den Kindern der Welt und den Frommen gefallen? +S'iſt ja kein Kampf fuͤr die Guͤter der Erde; +Auch vermehrt sich die Stimme der Angst, die Stimme des Weinens +Um den Sohn, um Vater und Mutter, die rauhere Stimme +Sich zurufender Retter. Arme vernunftlose Schaaren +Menschlicher Bestien rasen umher und jauchzen: sie hat das +Dampft von Schwefeldünsten und gräßliche Rauchwolken wollen +Bey dem Einzug des Morgens der Finsterniß Herrschaft behaupten. +Rauschen gewaltig, und bieten ihr zu entferntes Gewässer +Laut den rathlosen Rettern dar. Auch flüchten die Vögel +Jhm erwiedert Orion: Das ſind die Heiligen Zwoͤlfe, +Selia, ſollteſt du ihn und ſeinen goͤttlichen Wandel, +Wenn er am Throne vorbeygeht, in goͤttlichen Ohren +Soll ich, o Königin, Dich um das, was Jedem gefället, +Züchtig und klar ist die Kunst; ihr sucht sie im Rausche der Sinne; +b'und ſpitzes Gras faſt wachſen ſeh;' +b'Uͤbrblick ich, voller Freude, zwiſchen' +Wenn ihr auch ganz das Gebäu des Staats umstürzetet; musste +Amor! dein mächtiger Pfeil, mich hat er tödlich getroffen, +Wer loͤſt den Widerſpruch? Ein Ausweg kommt zu Statten: +Schlechten, gestümperten Versen genügt ein geringer Gehalt schon, +Geist verschmilzt sich mit Geist, und im freier entfalteten Leben +Aber ein wirkliches Bauwerk ist ein versteinerter Rhythmus, +Ein im unendlichen Großen unendlich kleines; +Nächte die Thäler und blasse Dämmrung die Spitzen der Berge, +Kannst du entsetzlicher quälen finstre grundlose Hölle, +Als in dem Meere von Nächten immer bänger und bänger +Schallen lange drey Stunden vom Kreutz in die rauschende Nacht hin. +Brüllende Donner mischen bisweilen sich unter die Klagen, +Nun iſts vermuhtlich, daß der Umſtaͤnd’ weit eine groͤßre +Flammenſchrift in ſein Buch, ein Buch des Lebens, das alles, +Jn des Knabens Gebet. Jndem die ſchimmernde Schrift flog +Nun den lezten Gehorſam, und Tugend, welche, gebohren +Eilte, zu bluten, und: Werde! der neuen Schoͤpfung zu rufen +Hinzuneigen. … Eloa, vom Werthe der heiligen Stunden +Hingeriſſen, (ſie waren ihm mehr, als die jauchzenden Stunden +Wird in dem Egelsystem durch viele Instanzen verzinset; +Pflegend und wieder gepflegt mit dem fleißigen Menschen zusammen. +Keiner von euch ist noch in die Schule der Menschen gegangen, +Ist euch heiter und groß die sonnige Krone gerichtet. +Eine Welt ist jeder von euch, wie die Sterne des Himmels +Lebt ihr, jeder ein Gott, in freiem Bunde zusammen. +Fesselte nur nicht mehr ans gesellige Leben das Herz mich, +Lämmer weideten zwischen den Hütten im wankenden Grase, +Weiden und blühende Flieder umschatten die mittelste Hütte. +Welche Schauer es waren, und wer die Schauer dir sandte! +Waren Hütten gebaut und waren Hütten gesunken, +Oftmal saßen sie hier, gekühlt von freundlichen Lüften, +Kummer kannten sie nicht, nur Sorgen der zärtlichen Liebe. +Einfalt deckte den frohen Tisch, ihn würzte die Freiheit, +Vater! es bauet der Mensch sein Haus; es nistet die Schwalbe +Frühe fuhr täglich Sveno ins Meer mit täuschendem Netze, +Oft die Söhne mit ihm, oft Weib und Töchter und Söhne. +Also fuhren sie einst zusammen, und freuten sich herzlich +»Wer von uns wird zuerst, o Sveno, den andern verlassen? +Wer von uns zuletzt die Kinder als Waisen verlassen?« – +Vater und Knaben ruderten rasch; es lächelte weinend, +Vater und Knaben ruderten rasch. Nun weinte die Mutter +Laut empor; es weinten wie sie die zagenden Töchter, +Ans Gestad, und weinend begrub sie, unter der Buchen +Es duͤnkt ihr hart, den Saͤugling ſo zu quaͤlen, +Alle meine Glieder liegen drunter begraben, +Freund! dein heiterer Blick und deine gelassene Miene +Heißt uns die Klage des Abschieds sparen; doch tief in der Brust dir +Selber bewegt sich das männliche Herz. Wer möcht es ihm wehren? +Noch von treueren Wünschen der dankbaren Liebe begleitet. +Siehe, ſo werden die Auferſtehungen jauchzen! ſo ſang er! +Theurer, ſchoͤner, blutender Tag, dich ſandte die Liebe! +Sieh, ich hebe mein Aug auf, und ſeh! Ein Huͤgel der Erden +Jſt der Altar! Der Altar, er bebt vor dem kommenden Opfer! +Tausentschön, du liebes Kraut! iede Jungffer ist befliessen, +Schwalben, unzählige, hatten sich rings um die Hütte des Landmanns, +Sondern aus der Weisheits-Quelle und aus einer Allmacht +Europa? Europa soll doch verrecken! +Auch das Schöne muß sterben! Das Menschen und Götter bezwinget, +Nicht stillt Aphrodite dem schönen Knaben die Wunde, +Siehe! Da weinen die Götter, es weinen die Göttinnen alle, +Nacht für Nacht, mit dem Zwölf-Uhr-Schlag, auf gespenstigem Rosse, +Grollend dem fremden Geschlecht, das hier statt seiner gebietet, +Ach, wie freuet ſich meine Seele des Herrn! und wie werd ich +Er, des Ewigen Sohn, der ſeiner Sterblichkeit Leiden, +Aſſaph! er eilt’ in Aſſaphs Umarmung, des Kreuzes, des Todes +Ah! so hab ich noch die Traubenhügel erstiegen, +Mich mit den Frohen zu freuen, zu schauen den herbstlichen Jubel, +Wie sie die köstliche Traube mit heiterstaunendem Blicke +Über sich halten, und lange noch zaudern, die glänzende Beere +In des Kelterers Hände zu geben – wie der gerührte +Silberlockigte Greis an der abgeernteten Rebe +Königlich froh zum herbstlichen Mahle sich setzt mit den Kleinen, +O! und zu ihnen spricht aus der Fülle des dankenden Herzens: +Kinder! am Segen des Herrn ist alles, alles gelegen – – +Mich mit den Frohen zu freuen, zu schauen den herbstlichen Jubel, +Laß mich deine Lust, du falbigte Rebe, vergessen, +Eisern waren und groß und bieder seine Bewohner. +Mein die trotzende Felsen? die tausendjährige Eichen? +Ha! und ich? – und ich? – bald wäre mein Harnisch gerostet, +Fliehe mein Weib, verlasse das blaue redliche Auge, +Trage mich mein Roß zu deutscher stattlicher Fehde +Ewiger, als mein Name, die tausendjährige Eichen! +Ist sie, die Stunde, da ganz es fühlen, dem Herzen vergönnt ist. – +O! und kommet die Stunde, wie wird er staunen, und sprechen: +Wahrlich! ein Gott, ein Gott hat dieses Gebirge geschaffen. +Bringet sie her, des Auslands häßlich gekünstelte Affen, +Bringet sie her, die hirnlos hüpfende Puppen, zu schauen +O und kommet die Stunde, wie werden die Knaben erröten, +Ausgetilget aus Suevia redliche biedere Sitte! +Ritterwort, und Rittergruß, und traulicher Handschlag! – +Laßt euch mahnen, Suevias Söhne! Die Trümmer der Vorzeit! +Gerne hin in den Staub, zu beweinen Suevias Söhne. +Laßt sie euch mahnen, Suevias Söhne! die Trümmer der Vorzeit! +Ausgetilget aus Suevia redliche biedere Sitte! +O mein Tal! mein Teckbenachbartes Tal! – ich verlasse +Mein Gebirge, zu schauen im Tale die Hütten der Freundschaft. +Wärt ihr um mich, ich drückte so warm euch die Hände, Geliebte! +Schellend kehren zurück von schattigten Triften die Herden, +Schneidend geklopfet ertönt des Mähers blinkende Sense. +So, auf Verwüstung stolz, ziehn aus ausspeyenden Tohren +Schwarz von Rauch, voll wartender Blizze, schauet der Himmel +Auf die Verruchten hinab und winkt dem feindlichen Heere +Sich ein blizzender Zaun von Schwerdtern, es toben die Trommeln +Frech, gedankenloß, doch heimlich voll Sorgens und traurig. +Jezt ertönt die Trompete: sie sendet Schrekken auf Schrekken +Bliz auf Bliz und Knall auf Knall verwunden und tödten. +Taumeln betäubt darnieder, betäubt, bis eisernes Krachen +Richter zu falten: umsonst! zu kurz ist die Zeit seiner Busse, +Ihr, die eure Pflicht aufruft, den winkenden Fahnen +Eh er noch auf der drohenden Spizze des feindlichen Schwerdtes +Geuß ihm, sein Engel, heiliges Oel in die Lampe des Lebens, +Heil dir, Stiller der Fehden! Heil dir, Schaffer des Friedens! +Herzberg, labe dich nun im Schatten köstlicher Bäume, +Pflücke die goldenen Früchte, die du dir selber gepflanzet, +Töchtern edler Geburt ist dieses Werk zu empfehlen, +Jhn zu hoͤren; und ſaß, auf ihn die Gedanken geheftet; +Was mich betrifft, an mir ist zwar nicht viel gelegen, +Wärst du, Held, selber hie, wie offt davon die Sage +Tote Sprachen nennt ihr die Sprache des Flaccus und Pindar, +Jammer, du rührst mich nicht mehr! Denn daß es dem feurigen Proteus +Aber ich weine dem Lear, und auch nicht, weil es dem König +Ist es dem Vogel nicht nah', dies zierliche Mädchen? Der Jüngling, +Spanisches bringt mir die Post? Was seh' ich! Die eigenen Lieder +Wie mein Töchterchen jüngst, zum Faschingsballe gerüstet +„Wann man fuͤr Jede was zu baun, entſchlieſſen ſollte; +Ach! Ihm schwanden die hohen Gebilde der täuschenden Hoffnung, +Was der Verrat erzeugt, was mordende Raubsucht geboren; – +Ja da man den nahen GOtt in den Creaturen ſpuͤhret, +Hebt der langersehnete Stern sein funkelndes Haupt schon. +Siehe, mein Geist entschwebt zu den Heldenseelen der Vorwelt, +Singend zögen wir bald in Jonien, bald in den Inseln, +Stattlich säßen wir beide mit Lorbeer gekränzt; und der Jungfraun +Rühmte hold den Gesang, und betastete klimpernd die Saiten, +Dort beim Pflug' und der Sense, vom Fischer am See, und der Hirtin; +Fröhlich käm' aus der Thüre die Tochter unseres Gastfreunds, +Herzlich grüßt' uns der Wirt, und stellte die Stäb' in den Winkel, +Wenn die Flur noch besponnen mit regenbogigem Schimmer +Gerne geboren für dich, bleibe ja gerne bei dir. +Daß in ihn neue Geister nicht etwa wieder fahren, +Stets, wann Winter und Sturm unfreundlich tobt auf der Erde, +Aber, wann Frühling und Lust, wann Sonn' und Mond mich umspielen, +Seggt se un glupt na de Bank, wo Paul sitt so stramm as en Halsbinn'. +Es wirbelnd um sich dreht, itzt rollend schnell vereinet, +Seit gestern hatt er sie; die Farbe glich den Lüften, +Da er ihn selber sieht. Je mehr Sylvan sich nahte, +Noch umwehn mich die Düfte des fruchtbeladenen Thales, +Lachend rollet der Golf die glänzenden Wogen und ferne +Rudr' ich entgegen; wie süß hier die Erinnerung ist! +So daß ich, dadurch gerührt, Feder und Papier ließ bringen, +Dann war leichter der Schwung, und die Stellung unkünstlicher, froher +Aber es kam mit gebotnem Gepolter der Knecht; und wir sahen +b'Die wenn er kommt sich ständig wiederholen ' +Schön ist immer Neapel und mild; in der Glühenden Jahrszeit +Frühlingsbirke, Du stehst hier über dem Grabe der Schwester +Ach, und vermochte nicht zu bestehn dem Sturme des Winters. +Gestern fanden dich schön die Kammerfräulein der Fürstin; +Immer locken sie mich die viel zu gefälligen Musen! +Hebt sich ihr Ruf: Wann stimmst du sie wieder die müßige Leyer, +Gab er zum Schweigen sie dir, und weckt den Kützel der Saiten +Phöbus zeigte dich uns, und sprach: Im Chore der Sänger +Sprachs, und gab dir die Leyer. Da ward im Chore der Sänger +Aber nun hängt sie dahin. Nur selten tändelt ein Finger +Siehe, schon kehret der Herbst. Du wirst nun wieder dein eigen, +Hören die Buchen kein Lied, und kein Lied der trunkene Weinberg, +Danket dem großen allguͤtigen Vater mein Leben, +Weil ſie dadurch nicht nur die duͤnnen Luͤffte ſpalten, +Ruͤhre Gethſemane, Ch’rub und ſeine Palmen. Der Engel +Schläge der Holzaxt hört ich von fern, ich hörte den Kuckuck, +Märchenhaft fühlt ich mich selbst, mit aufgeschlossenen Sinnen +Plötzlich da rauscht es im Laub – wird doch Sneewittchen nicht kommen, +Gar ausführlich die Leiden des unvergleichlichen Mädchens, +Welch ein Jammer, da nun die Kleinen nach Hause gekehrt sind! +Nun ist alle Hülfe umsonst; wie weinen die Zwerge! +Troff wie Honig durch das Gezweig und sprühte wie Feuer +Leider verstummte die Sängerin bald, ich horchte noch lange, +Jetzo deutet das Kind und ruft: »Margrete! da kommt sie +Liegst du, o Stadt, und geschmückt durch stattliche Werke der Baukunst +Fortzupflanzen die Welt sind alle vernünftgen Diskurse +Bilder, wie sie im Fluge sich haschen lassen, Gedanken, +Colloseum, Rotunda, ihr wurdet christliche Kirchen, +Schirmte euch durch den Altar und durch die Heiligenbilder +Jedes Räthsel der Welt es scheint in ihnen gefunden, +Ebert, mich scheucht ein träber Gedanke vom blinkenden Weine +Ach du redest umsonst, vordem gewaltiges Kelchglas, +Weggehn muss ich, und weinen! vielleicht, dass die lindernde Thräne +Wäret ihr nicht, und könnte der Mensch sein Leiden nicht weinen; +So erbebt' ich, als mich von allen Gedanken der bängste +Ach in schweigender Nacht erblickt' ich die offenen Gräber, +Wenn mir nicht mehr das Auge des zärtlichen Giseke lächelt! +Stirbt dann auch einer von uns, (mich reisst mein banger Gedanke +Rufe, wenn du erwachst, das Bild von dem Grabe der Freunde, +Leitet den sterbenden Greis! Ich will mit wankendem Fusse +Eine Zypresse pflanzen, die noch nicht schattenden Bäume +Zitternd gen Himmel erheben mein Haupt, und weinen, und sterben! +Furchtbar, wie das Gericht, lass ab! die verstummende Seele +Vorläufig gebe man ihnen Erbsengerichte! +Hätt' er gewollt? Er wollt' Euch höhere Tugend erweisen. +Schauet den Fisch! den sah er im Sprung und fing mit dem Ohr ihn; +Thu' es der Löw' ihm nach und nehme den Thron und die Herrschaft! +Aber ich sorg', er wird es mit offenem Rachen und allen +Würde, so ward von Allen ein friedliches Mittel erwählet. +Plump und zu bunt ist Rom, und Neapel ein Haufe von Häusern; +Sich im kleinen Kreis seines Lebens so zu bewegen, +Wenn deine Seele so leicht wie ein Sommervogel der Puppe +Aber liebend zurück zum einsamharrenden Strome +Lebend ihr an die Brüste kehrt, ein erwachsener Jüngling, +Kommt der hoffnungsmüden zu spät und mühsam vernimmt sie, +Was der liebende Sohn in seinem Danke geredet: +So erscheint den Kommenden dort der Boden der Heimat. +Denn es fragen umsonst nach ihren Hainen die Frommen, +Wo des Portikus Säulen gestürzt und die göttlichen Bilder +Bald auch suchet und sieht den Ort des eigenen Hauses +Schlummerstätte gedenk, sein Weib, es fragen die Kindlein +Nach dem Tische, wo sonst in lieblicher Reihe sie saßen, +Aber Gezelte bauet das Volk, es schließen die alten +Wandernden Vögeln gleich, mit Gesange von Berge zu Berg einst +Zogen, die Fürsten des Forsts und des weitumirrenden Stromes. +Ruhen sie sanft, wenn milde, wie sonst, die Lüfte der Jugend +Lockend zu neuen Taten, bei Nacht die Woge des Meergotts +Schon auch sprossen und blühn die Blumen mählich, die goldnen, +Auf zertretenem Feld, von frommen Händen gewartet, +Schon fertig ſind die zwei, noch iſt zuruͤck der dritte, +b'Die Herſchſucht will durch Heldenthaten,' +Endlich darf sie mir einmal doch wohl die zürnende Thräne +Hattest, Apollo der Kriegerstadt, du allein denn nicht Pfeile, +Setz' dem tollen Patron auf beyde Augen die Daumen, +Tief getauchet in Blut, nicht weichliche Betten von Pflaumen, +Ohne tieferen Grund schwankt bald die glänzende Zinne. +Ach, daß Apollo der Schäfer nicht mehr am lieblichen Peneus +Jesus erhub sich; ihn sahn in der Sonne die Seelen der Väter. +»Schönster der Tage, Du sollst vor allen künftigen Tagen +Durch die Himmel, und gehst Du am Thron der Herrlichkeit Gottes +Strahlend hervor, so wollen wir Dir in feirendem Aufzug, +Jauchzend mit Hallelujagesängen entgegensegnen! +Deiner friedsamen Laube, der jungen Tugenden Wohnung, +Hätt' ich Dich in Eden geboren, Du Göttlicher, hätt' ich +Gleich nach jener entsetzlichen That, o Sohn, Dich geboren, +Ihn, nach Deinem Bilde gezeugt zum Erlöser der Menschen, +Gott hat meine Thränen gesehn; Ihr habt sie gesehen, +Seelen meines entschlafnen Geschlechts, sie alle gezählet. +Stifter des ewigen Bundes, von ihr umschattet, da lernt' ich +Selbst in der Wehmuth Schmerz mehr Seligkeiten empfinden.« +Dein und unser Geburtsland! Komm zurück in den Himmel! +Durch des strahlenden Tempels Gewölbe. Jesus vernahm sie +Standen Palmen, vor allen auf niedrigen Hügeln erhaben, +Liebliche Winde zerflossen von ihm und trugen die Stimme, +Welche Gedanken, die Deinen Gedanken, Raphael, glichen, +Hatt' er? Wo ist er jetzt?« – »Ich bewacht' ihn,« sagte der Seraph, +»Wie wir die Erstlinge Deiner Erwählten, o Mittler, bewachen. +Seinen geöffneten Geist umschatteten heilige Träume, +Klaget einen besessenen Mann, der im Staube der Todten, +Neben ihm voll mitleidiges Kummers und Wehmuth erblicken, +»Vater, erhöre mich! Es werde der Hasser der Menschen +Also sagt' er und näherte sich den Gräbern der Todten. +In zusammengebirgte, zerrüttete Felsen gehauen. +Dicke, finsterverwachsene Wälder verwahrten den Eingang +Vor des fliehenden Wanderers Blick. Ein trauriger Morgen +Seines jüngsten, geliebteren Sohns in kläglicher Ohnmacht. +Satan ließ ihm die Ruh, ihn desto ergrimmter zu quälen. +Neben ihm stand sein anderer Sohn und weinte zu Gott auf. +Brachte die zärtliche Mutter einst, erweicht durch sein Flehen, +Da mit kindlicher Inbrunst nun der Knab' ihn umarmte, +Ach, Benoni, mein Sohn!« so sagt er, und jammernde Thränen +»Ach, mein Vater,« erhub er froh vor Verwundrung die Stimme, +»Jesus, der große Prophet, kommt in die Gräber hernieder.« +Satan hört' es und sah bestürzt durch die Oeffnung des Grabmals. +Sein erschütterter Geist (er rang noch kaum mit dem Tode) +Aber Du warest schon da, schon trug voreilend die Gnade +Seinen Retter. Ins bleiche Gesicht voll Todesgestalten +Kam die Menschheit zurück; er schrie und weinte gen Himmel, +Nach dem Göttlichen aus und sah mit getröstetem Auge +Heitert sich auf und windet mit Macht vom jammernden Kummer +Himmlischer Sänger bestimmt. Dein Ruf, o sterblicher Seher – +Dich von himmlischen Sklaven verkündigten Retter zu sehen. +Deine Geliebten, die Menschen. Da schau die Todesgestalten, +Mir zu bahnen gehbaren Weg, gewaltsam verwüsten. +Hier auf der Welt mein erobertes Reich als König zu schützen. +Stürmend auf Samma. Allein des ruhigschweigenden Mittlers +Samma stieg indeß von seinem Felsen hernieder. +Da ihm der Rath der heiligen Wächter die Bildung des Menschen +So kam Samma zu Jesus herab und fiel vor ihm nieder. +»Darf ich Dir folgen, Du heiliger Mann? Ach, laß mich mein Leben, +Also sagt' er und schlang sich mit brünstigen, zitternden Armen +Oft an der Höh' der Schädelstätte; da wirst Du die Hoffnung +»Gottes Prophet, so kann denn mein Vater und ich Dir nicht folgen? +Wo mein jugendlich Blut erstarrt vor der Todten Gebeinen? +Milch und Honig, die lieblichste Frucht von unseren Bäumen +Kömmt der Sommer, unter der Bäume Schatten begleiten, +Ach, nun wirft Du mit mir die Blumen künftig nicht tränken, +Wirst am kühlenden Abend mich niemals brüderlich wecken! +Stieg von da auf den wolkichten Karmel, vom Karmel gen Himmel. +Hier durchirrt' er mit grimmigem Blick den göttlichen Weltbau, +Stürmisch heruntergesenkt. Unermeßliche dämmernde Räume +Flüchtigen Schimmer, so weit die letzten Sterne der Schöpfung +Ferne von sich und ihren Geschöpfen, den seligen Geistern, +Weit hinreichend, vollkommen. In drei erschrecklichen Nächten +Dies war Gottes Befehl, da er sie mit mächtiger Rüstung +Kühn mit seiner verfinsterten Last nicht die Sch��pfung bestürmte +Hell die Wogen, ein Strom, den noch die Wendung nicht krümmte, +Jene Rückkehr, welcher die Götter so lange schon harrten?« +Zophiel stieg auf Flügeln des Sturms durch die Höhlen des Berges +Jeder erblickt' in schimmernder Fern' den schrecklichen König. +Neben ihm auf den Stufen des Throns sich niederzusetzen. +Adramelech kam erst, ein Geist, verruchter als Satan +Wenn er was that, er that's nicht, Satan's Reiche zu schützen; +Oder zuletzt, wär' Alles umsonst, durch Waffen bezwänge. +Eine leuchtende goldene Tafel und rief durch die Hölle: +Stieg ich ins Allerheiligste Gottes; da fand ich die Tafel +Voll vom Schicksal, das unsre künftige Größe verkündigt. +Wohnungen finden. Die wird er zwar erst mit Abscheu bewohnen, +Wie Der, der ihn vertrieb, eh ich ihm die Welten erbaute, +Lange – dies war mein herrschender Wille – das Chaos bewohnte. +»Auch der erschütterte Sünder ist meiner Herrlichkeit Zeuge.« +Lange darauf erbaut' er der obersten Gottheit den Tempel, +Wenn er da ist, gebückt, und wenn er weg ist, mit Hohn an. +Mühsam geht und sich dem hohen Gipfel des Berges +Endlich naht. Und wenn er alsdann die neuen Gebirge +Steht er in Wolken und wähnt, indem ein zertrümmerter Berg noch +Vor dem Krieger. Er ging, von seiner tönenden Rüstung +Vor ihm bebte der Berg, und hinter ihm sanken die Felsen +Ewig umsonst, des Fluches Gefild wie die Welten des Schöpfers +Ewiger, wenn er jetzt den furchtbarbrausenden Sturmwind +Sehnsuchtsvoll, hinsinkendes Arms, gleich kühlenden Westen +Ach, ihn bildet' er gern in der Hölle zu nächtlichem Thal nach! +Magog, des todten Meers Bewohner. Aus brausenden Strudeln +Da sein kommender Fuß die schwarzen Fluthen zertheilte. +Flucht er dem Ewigen. Voll der Nachsucht will er die Hölle, +Noch mit seinen Gebirgen ein ganzes Gestad' in den Abgrund. +Grimmige Schlachten von tödtenden und von sterbenden Streitern +Fern bei dem untersten Pöbel erblickt' er in spottender Stellung +Was es im Himmel gesehen, Gott, erst Vater, dann Richter, +Wie auf hohen unwirthlichen Bergen drohende Wetter +Was ich Euch jetzt eröffne von meiner Zögrung auf Erden. +Um sich vernichten und wieder allein in der Einsamkeit wohnen, +Götter, stets unbesiegt, unsklavisch wollen wir bleiben, +Sollte der Ewigen einer, um uns den Sieg zu erleichtern, +Zwar stehn Einige hier, die vor ihm mit Zagen entflohen +Hat vor allen Völkern dies Volk am Meisten geträumet. +Heere feirender Engel gesehn, die hätten den Namen +Ganz durchrauschte, und »Jesus, Jesus!« Tabor erfüllte. +Wenn sich ein sterblicher Träumer auf unserer Erde vergöttert.« +Jetzo sah er an sich des Donners Narben und zagte. +Schneller noch wie Gedanken der Götter, von Zorne beflügelt, +Jetzt mit dem einen Fuße das Meer, mit dem andern den Erdkreis, +Wägt in der schreckenden Rechte dann den Mond und die Sonne, +Welche schon bei ihrer Geburt die Sterblichkeit weinen. +Zwar sang seine Geburt ein Chor der himmlischen Geister. +Denn sie kommen bisweilen herab, die Erde zu sehen, +Wo wir herrschen, da Grüfte zu sehn und Hügel der Todten, +Drauf entfloh er vor mir, ich ließ ihn immer entfliehen; +Säuglinge würgen. Das rinnende Blut, der Sterbenden Winseln +Waren mir, dem Vater des Elends, ein liebliches Opfer. +Seht, dies glaubt' ich vielleicht, hätt' er sich mit tiefen Gedanken +Ja, ich wäre vor Ruh und langer Muße vergangen, +Siehe Gottes Lamm, das der Erde Sünde versöhnet! +Nehmen wir Gnad' um Gnade. Durch Moses ward das Gesetz kund; +Will er uns nicht den erhabnen Messias, den König des Himmels, +Will er ihn nicht in jene Gestalt, die wir tödten, verkleiden? +Dünkt sich nicht wenig zu sein. Oft hält er Kranke, die schlummern, +Aber das ist nur Beginn. Einst folgen größere Thaten! +Sammle, wie Sterne, wie Gott anbetende sklavische Sänger, +Liegen vor ihm, vor ihm, dem neuvergötterten Menschen. +Auf, Verwegner! befreie Dich erst, dann wecke die Todten. +Eigenmächtig vom Tode befreit. Dich leg' in den Staub ich, +Bleich und entstellt, in der Todten Staub! Dann will ich den Augen +Sagen: Ach, hört, es rauschet das Feld, die Todten erwachen! +Ruf' ich nach in furchtbarem Sturm, mit donnernder Stimme: +Dich erwartet Triumpheinzug! die Pforten der Hölle +Thun vor Dir einladend sich auf! Dir jauchzet der Abgrund! +Gegen Dich wallen in feirenden Chören Seelen und Götter! +Hing ein sterbendes Würmchen. Der Gottmensch gab ihm das Leben. +Eine strahlende That vor Gottes Auge vollführte. +Hier noch wollt' ihn sein Freund mit Blicken drohender Liebe +Fortzueilen bewegen; allein, von künftiger Gottheit +Seiner heiligen Jugend und an den lieblichen Morgen +Komm, umarme mich, göttlicher Freund, erzähle, was denkst Du?« +Sie zu dem Ewigen auf. Sie sahn ihn und nannten ihn Schöpfer. +Dreimal seufzet' er, eh er sprach. Wie in blutigen Schlachten +Ewig entgegen wird sein, ich will's nicht achten und reden! +Reden will ich, damit des Ewigen schweres Gericht nicht +Satan! und laut mit dem Donnersturme sie Alle, die, Satan, +Nicht genug an dieser erhobnen Stirne gebrandmalt? +Wüthend erheben? den Sohn, den Donnerer wollen wir tödten? +Ja, den Pfad zu einer vielleicht zukünftigen Rettung +Satan! so wahr wir Alle die Qual gewaltiger fühlen, +Königlich nennst, so wahr kehrst Du mit Schande belastet, +Grimmiger hört' und geduldlos und droh'nd den Furchtbaren Satan, +Wollte jetzt von den Höhen des Throns der thürmenden Felsen +Sank ihm zitternd in Zorne dahin; er stampft' und erbebte. +Wider Satan und mich aus seiner Tiefe sich rüsten? +Wirst Du gequält, so wirst Du von Deinen niedern Gedanken, +Stirb denn, vergeh, anbetend, Du Sklav, gen Himmel gebücket! +Komm, komm, Satan! wir wollen den kleinen niedrigen Geistern +Fleuch, fleuch, Erde, wir kommen mit Tod und Hölle bewaffnet! +Satan, und Adramelech, voll Rache und grimmiges Tiefsinns, +Folgte von fern, entweder sie noch von der That zu erretten +Jetzo nähert' er sich mit säumendem Schritte den Engeln, +Wollte jetzo sich nahn, dann wollt' er einsam und traurend +Ins Unermeßliche fliehn; allein noch stand er mit Zittern, +Ging auf ihn zu. Ihm schlug sein Herz mit mächtigen Schlägen; +Seufzer aus allen Tiefen des Herzens, langsame Schauer, +Gottes, des Ewigen, Lob mit reiner Stimme besangen! +Hölle, mein finsterer Aufenthalt, und Du Mutter der Qualen, +»Seliger Eingang, dürft' ich durch Dich in die Welten des Schöpfers +Ach, kaum läßt für Dich mein Richter trauriges Staunen +Schöpfer ihn niedersinkend zu nennen, wie gerne wollt' ich +Wär' ich nur nicht! Ich fluche Dir, Tag, da der Schaffende sagte: +Leer von Geschöpfen, belastet vom Zorn und dem Fluche der Gottheit? +Ewig als Feind und Richter mich schreckt! Du in Deinen Gerichten +Nichts von Hoffnungen übrig? Ach, wird denn, göttlicher Richter, +Schöpfer, Vater, Erbarmer! – Ach, nun verzweifl' ich von Neuem; +Schaffe da Feuer, tödtende Gluth, die Geister verzehre, +Gott! Verderber! zu furchtbarer Gott in Deinen Gerichten! +Schaute von da in die Tiefen hinab. Dort drängten Gestirne +Jeder allein und in sich gekehrt. Jetzt sahe den Erdkreis +Adramelech vor sich in ferner Dunkelheit liegen. +»Sie, sie ist es,« so sagt' er bei sich, »so drängten Gedanken +Ja, auch dort soll der Tod, von einem Gestirn zu dem andern, +Nein, zu ganzen Geschlechten! Die legen vor mir in den Staub sich +Daß Du auch erfändest der Geister Sterben, daß Satan, +Ja, ich will gehn, gehn will ich und alle meine Gedanken, +Sie wie Götter versammeln, erfinden sollen sie! tödten! +In den schwarzen Entwurf. Gott, der das Kommende schaute, +Starr, mit glühender Stirn, die der Grimm durchfaltete, stehen. +Eherne Krieger; sie rauschen mit eisernem, dumpfen Getöse +Seltsames Land! Hier haben die Flüsse Geschmack und die Quellen, +Durch die Wundervolle That in dem Untergang be- +Je mehr man ihn beschaut, je mehr wird man verleit't. +Um den Tod des podagrischen Manns die buhl'rische Wittwe!) +Würdige Kühnheit in's Herz, wenn sie die Stygischen Wasser +Sprecht von den Alten mit mehr Ehrfurcht, ihr Jünger der Seichtheit, +Kunst habt ihr von den Griechen gelernt, Politik von den Römern, +Reinekens Neffe, der Dachs, nahm jetzt die Rede, und mutig +Eurer Worte sich nicht zu getrösten. Doch ist es ein leichtes. +Wär er hier am Hofe so gut als Ihr und erfreut' er +Übergeht Ihr; und doch, es wissen es manche der Herren, +Denn im Winter einmal erduldet' er große Gefahren +Euretwegen. Ein Fuhrmann, er hatte Fische geladen, +Grade für tot in den Weg. Es war, beim Himmel, ein kühnes +Rührt' und regte sich nicht, als wär er gestorben; der Fuhrmann +Ja, das wagte mein Oheim für Isegrim; aber der Fuhrmann +Ließ er allein zurück und bot dem Freunde den Rest an. +Hing ein gemästetes Schwein, erst heute geschlachtet; das sagt'er +Treu dem Wolfe: sie gingen dahin, Gewinn und Gefahren +Waren Hunde nicht fern, die ihn im Hause verspürten +Hatte daran das Schwein gehängt; der köstliche Braten +Seine Lieb und Treue zum guten Teile der schönen +Freundlich und höflich ist sie ihm oft zu Willen geworden, +Ja, sie lebt und befindet sich wohl, was macht er für Wesen? +Wär er klug, so schwieg' er davon; es bringt ihm nur Schande.« +Weiter sagte der Dachs: »Nun kommt das Märchen vom Hasen! +Eitel leeres Gewäsche! Den Schüler sollte der Meister +Sollte man nicht die Knaben bestrafen, und ginge der Leichtsinn, +Denn wir hören es ja, sie war gestohlen; zerronnen +Edle Männer von hoher Geburt sich gehässig den Dieben +War es verzeihlich. Doch ließ er ihn los, den König zu ehren; +Hält sich niemand wie er. Er hat sein Leben verändert, +Trägt ein härenes Kleid auf bloßem Leibe und hat schon +Wie mir noch gestern einer erzählte, der bei ihm gewesen. +Eine Klause zur Wohnung. Wie er so mager geworden, +Bleich von Hunger und Durst und andern strengeren Bußen, +Erst zum Vater ein Blick, dann spricht er zur sterblichen Mutter: +Bald der Ton des Triumphs. Sie sangen gegen die Engel. +Nicht gebogen mehr stehn, bebt leise von Lüften der Sprößling. +Fels-hohe Bilder sich hauen, die steinerne Ströhme vergössen, +Ganz andre Scenen der Dinge und unbekannte Gefilde. +O Paar! Zweck meiner Begierden, du milde Gabe der Gottheit. +Welch ein anmuthiger Traum betrog die wachenden Sinnen? +So duͤrffen wir uns ja nicht vor einander ſchaͤmen? +Wuchs, ein Schatten verbreitet in allen Himmeln, ein Baum auf, +Welches keiner zu lernen vermag. Sie waren erkaufte +Folger des Lamms, wohin es auch ging, die Erſtlinge Gottes, +Siehe das Heer ohne Zahl, da der Zeuge des Herrn es erblickte, +Rief, wie es war, aus allen Geſchlechten, und Sprachen, und Voͤlkern, +Auf dem Throne ſey Heil! Heil unſerm Gott, und dem Lamme! +Denn gen Himmel hinauf, aus großer Truͤbſal gen Himmel, +Hell ſie gemacht im Blute des Lamms, die ſeligen Dulder! +Ach! noch ſchlafen wir Letzten der Erde! Werden wir Armen +Ja schon dem Lichte vertraut und dem höheren Reiche des Lebens +b'Mein Vatter koͤmmt zu ehrenveſte' +Wolkenschatten kommen über Morgenwiesen geflogen, +So der beruͤhmte ſturm vor Ofen auffgerieben; +Darum wirkst du auch nur mit dem Reiz, dem entartenden, selten +Woge, Fürſtin Genua, woge, du Beherrſcherin der Meere! +Denn ob selten die Eh auch hält, was die Liebe versprochen: +Regen schüttet, es zittert die Erd', es wüthet der Donner, +Grauenerweckende Nacht! der verheerende Blitz nur beleuchtet, +Stürme fassen ihm schon den Regenschirm, und der Blitz zuckt +Tödtliche Angst in meinen wach gerüttelten Gliedern! +Ruhige Flüsse, die Phöbus mit seinem Bildnisse zierte? +Fallen sie über uns her und spotten des Eifers zu fliehen. – +Will ich die Schrekken ansehn, die die Ueberschwemmung verbreitet. +Sprach der Esel. »Wolan!« antwortet' der muntere Löwe; +Auf die Bethörten dann brich ein, wie der Wolf auf die Herden, +Seht dies köstliche Bild, ihr Maler, und lernt das Geheimniß, +Veilchen hab' ich gepflückt, nun will ich zum Strauße sie reihen, +Silbergrau bezeichnet dir früh der Schnee nun die Gipfel, +Jugend, ach! ist dem Alter so nah, durchs Leben verbunden, +Beyden eroͤfnen vielleicht die ſich entzuͤndenden Schluͤnde +Jauchze, mein ewiger Geist, daß die Kräfte der Himmel es hören, +Oft, wo die Veliten wankten, jene prahleriſchen Knaben, +Aber es tauchet der Schwan ins heilignüchterne Wasser +Salomons Schlüssel glaubst du zu fassen und Himmel und Erde +Aufzuschließen, da lös't er in Figuren sich auf, +Jch gleichſam, wie im Lenzen, Bluhmen, in bunt-gefaͤrbten +b'Neunmal blühten die Rosen, seit wir uns fanden,' +Eine nur senkte den Blick und hob die Hand und zerriss das +Fuͤr der Pflantzen Saamen baut. Es iſt in der That nicht +Eilig lief er und bellt' und trat vor die Pforte des Müllers, +Bellte den Müller heraus und führt' ihn zupfend am Kleide +Schönes Sternengefild, Ihr weiten unendlichen Auen, +Sterblicher, blick in Dich selbst! da hast Du die höhere Regel, +Deines entſcheidenden Tages der Strahlen einige leuchten, +Einige Donner deines Gerichts, Sohn Gottes, vernommen! +Lange schon harrte ich Dein – wie lange noch birgt Dich die Ferne? +Wenn sich die Sonne erhebt, so hoff' ich: sie bringt Dich, Geliebter! +Geht, eilt und bleibt allda! Man leichtet schon den Draggen. +Itzt galt der Heiland wenig, in kurzem hieß Er König. +Sanftes Gefühl der Indier gab dem Schalle zum Führer +Er nur bildet den Ton zur zarten himmlischen Stimme, +Sei mir gegrüßt, o heiliges Land, und Du Führer der Töne, +Sieht er so scharf, wie uns Neuern es gleisst, die erstaunten, +Senkrecht strömet die Sonne Feuer auf Fluren und Hayden, +Eingeschrumpft und verdorret stürzen beym Wehen des kleinsten +O vergilt ihre willige Gab', unerbittlicher Himmel, +Auch scheint die Erde nicht mehr dem Landmann gehorchen zu wollen +Eh ihn der Akker empfängt ist schon dein Saamen erstikket. +Todes der Welt, des lezten Verderbens, wenn in das Chaos +Heilig wäre mir nichts? Ihr habt mein Leben begleitet, +Taumelst gleich einem versoffnen zitternden Lumpen, +Bei hell athmender Luft, abspiegelt in bläulicher Tiefe: +Ja dir selbst verzeihen es sich zween deutsche Gebieter +Willst erschallen lassen. In ihrer Weisheit erkohren +Denn es ist doch kein Spiel, dass »Im vierten Jahre der Freyheit« +England wollt' es erreichen, den Menschenhandel vernichten! +Danien hat es zuerst erreicht, hat empfangen der Palmen +Helfend nah ich mich dir, durchwandelnd langsam die Reihen, +Noch dennoch ists umbsonst. Drum der sich ihr vertrauet, +Weine, kriegrischer Held! wofern deine männlichen Wangen +Je ein warmes Mitleid und Liebe mit Tränen gefeuchtet. +Aber die Hand darf bereun und tiefe Schmerzen erklären, +Ach, wo ist sie, wo ist sie, die Seele des trostlosen Tankreds, +Vor der Lebenden Blick des Abgrunds Tiefen zu zeigen, +Schlang ihn ein. Da wohnten die Klagen, die räch'rischen Sorgen, +Bleiche, tödtliche Seuchen, das traurige Alter, der Hunger, +Schaarenweis gingen hier auch viel schreckende Ungeheuer, +Gegen die brausende Fluth zum Ufer, wo Schaaren von Seelen +Fürsten, Komödianten und Dichter, und Huren und Nonnen, +Vornehmer Damen, mit Seelen von Hunden und Katzen, und Vögeln; +Da die Schatten indeß von ihren verachteten Kindern +Einsam an dem Gestade zur Mutter die Stimmen erhuben, +Brausend durchfährt, und dicke Wolken von fallenden Blättern +Also stürzten die Schatten zum Ufer, und streckten die Hände +Welche zur Oberwelt eilten, und kam mit ihnen von Neuem +Perlen und Gold der Aufgang auf ſeine Koͤnige ſtreuet; +Hoͤher noch; unerſaͤttlich, den eitlen Krieg mit dem Himmel +Daß dieſe Dinge laͤngſt zu Dero Dienſten ſtehen. +Sieh so sitzet der Zimmrer im grünenden Wipfel der Eiche +Ferner sei es kein Schimpf mehr ein Splitterrichter zu heißen +Zum dunkeln Aufenthalt nicht mehr zuruͤck verlangen. +Widrig iſt mir fuͤrwahr der Wind, den die Orgel vergeudet, +Selbst der Tod erbebt vor seinem begangenen Morde. +Wenn ihr der Richter befielet die Mörder des Sohns zu verschlingen. +Seht der Vorhang des Tempels zerreißt und öffnet euch Sündern +Ganz das Heilige, welches die Priester mit Zittern betrachten: +Um die beiden bemüht, die sich zu gut nur verstehen? +Laßt sie nur zwei Minuten allein, und Helena liegt in +Leicht faͤllt der Hauptgewinn des Lebens dir, Entſagung.“ — +Es sei mein Ueberfluß, nicht vieles zu verlangen; +Jedermann sein eigen Weib und sich an ihr labe, +So erhabne Gedanken noch nie empfunden. Die Gottheit +Stand, und erſtaunt, und betet, und unausſprechliche Freuden +Dann schätz ich dich, daß du erst etwas hast verlassen. +Gräßlicher sind der Muse die Tygerseelen, die Morden +Sollen tränende Augen, tränlose Augen, weit offen, +Ruhen. Höret und bebt: Es ist für Teufel ein Gott da. +Wie groß wird mir die Welt! die Erde flieht verſchlungen: +Ja selbst die schönheit schien itzt allererst gebohren +Was ists denn das mich kränckt? sinds nichtige gedancken? +Hier ist ein doppelt heer das mit einander krieget +Hatt' er ihm in ein tuch von scharlach eingebunden +Um diß ihr gutthats-werck verpflichtet ewig werde +O grosse käyserin der stern-beblümten zinnen +Königen gab der Olympier Stolz, und sklavischen Pöbel +Weisheit gab er den Königen nicht; sonst hielten sie Menschen +Philosophen gab er den Traum, da Wahrheit zu suchen, +Durch ein Gott nachahmendes Wohltun, das über die Menschheit +Wenig Philosophen erreichen die nähere Weisheit, +Wollt ich der Himmlischen Glück, die selige Liebe noch bitten, +O so bät ich auch Tugend! Die gab er Engeln! Ihr Bildnis +Lieb ich die Freunde nicht treu, die so voll Freundschaft mich lieben, +Warum jammerst du so, du Königin über den Städten? +Fuͤr ſeine Liebe nicht geliebt will wieder werden. +Ruhete großgeaugt und segenspendend die Sonne. +Feiernd lag vor der Segnenden Auge die freundliche Schöpfung. +Düft' entströmten dem Wipfel der Zedern, melodische Stimmen +So lebet ſeine Gnad und oͤffnet uns die Thuͤr +Wenn er im Schreiben selbst die schwache Feder lenckte. +Schwarz liegt das Wasser da, schwarz wie die Sünde, +Tief im Herzen haß ich den Troß der Despoten und Pfaffen, +Leuchten ihnen loh'nde Städte über Haufen der Erschlagnen. +Ein halbes Wort wird mich bewegen und beſtillen +Erstlich heute, wie eben geschehn, ihr saht es mit Augen; +Dreimal rauft der sichere Mann dem Teufel den Schweif aus. +Kürzer gerät er, je um ein Dritteil, bis daß er welket. +Gleichermaßen vergeht dem Bösen der Mut und die Stärke, +Kindisch wird er und alt, ein Bettler, von allen verachtet. +Schreibet Flammen der Griffel, mit welchem ihr zeugt von erhöhten +Viele waren ſchon, als ich mich nahte, gerichtet, +Kohl ist Bruder, Asche Schwester; beyde sind ein Ungeheuer; +Sich entschwingen. Wie beben sie izt den flammenden Richter, +Hundert andre mögen sich murrend über dich beklagen, +Kupsc, Gedymin und Andre – wer zählte alle die Schaaren, +Lärmt' im unteren Stock' bei meinem Weine der Franzmann, +Selig, welche bestanden und unbefleckt von der Schande +Gott wird richten und hat gerichtet, der mächtige Walter, +Bruder, gedenkst du noch mein, des Fremdlings, welchen sein Trieb erst, +Siehe, du lebst und blühst in der Vollkraft männlicher Jahre; +Denn ich strebte nach Thaten und Ruhm: und Thaten und Ruhm sind +Krieger zu sein gelüstete mich wie die römischen Helden, +Sag, lebt noch im Gemüth dir jener Morgen des Abschieds? +Hier versorgte das herzliche Weib den Krieger mit Labung, +Jener verhieß wohl prahlend der mohrischen Säbel Demanten, +Mancher mit Leichtsinn auch verließ das weinende Mädchen, +Bei den Gefährten stand ich, und, ob ich gleich sie bemerkte, +Schwang dann schnell mich zu Pferd, voreilend dem Zug, der begonnen, +Bald nun war ich zu Schiff, bald sah ich entfliehende Küsten, +Sprach, wehmüthig erzürnt: »Deutschland, unzärtliche Mutter, +Bald wohl nahet die Zeit, da wirst du der Männer bedürfen, +Als wir lange geirrt, von widrigen Winden geschaukelt, +O wie lag ich entzückt am Busen der heiligen Freundin, +Als wir die See von Neuem, gestärkt und gesundet, befuhren, +Traulich übergelehnt uralte Stirnen der Felsen. +Ich verlor mich im Traum, einsiedlerisch dort zu verweilen, +Ach, ich wäre dem herbsten Verdruß und Kummer entwichen! +Weit erst schweiften wir um in des Erdballs südlichen Kreißen, +Endlich langten wir an, des Feinds Geschwadern entkommen, +Schnell nun ward in das Feld ein Theil der Gefährten gerufen. +Siegend im letzten Gefechte, mit Tippo's Heeren und Frankreichs; +Bald durchspäht' ich von Neuem der zirkelnden Maße Geheimniß, +Dunkel lockte mich nach der Braminen würdige Weisheit, +O dieß Härteste noch, wie nenn' ich's oder verschweig' es? +Drum bedacht' ich, da kaum untreuer Friede mit Tippo +Treue indische Führer verscheuchten Tags mir die Tiger, +Dann im Freien gebettet, umringt von bewachenden Feuern, +Gnügen konnt' ich nun erst dem Gesetz der befehdeten Ehre: +Aber es war umsonst: die früh entkräfteten Glieder, +Hat kein segnender Vater an meinem Lager gebetet, +O so schied ich doch nicht von Allen erkannt und verlaßen, +Auen hätt' er getränkt, er hätte Masten getragen, +Schauernd erfuhr ich es drunten, die Welt will neu sich gestalten, +Zahllos kommen die Opfer herab des berauschenden Irrwahns, +Drum verzeih', o Bruder! den klagenden Laut von der Gruft her, +Bring dem verbrüderten Geist ein Todtenopfer von Thränen +Welch ein Grab ist hier, das alle Götter mit Leben +Frühling, Sommer und Herbst genoß der glückliche Dichter; +Bey Parion Cursiv kömmt Parion die Alte +Papier so schon gefeucht damit es Farbe fangen +Gab ich hin; er ist dünn und alt und ganz aus der Mode.« +Volk! dein goldenes Vlies nur zieht in der Wage des Fürsten: +Gutes Jena, dich wäscht die Leutra zweimal die Woche. +Ruhend im Duft und im Labsal der sommernächtlichen Stille, +Phöbe erblickt ihn vom blauen Gewölbe, leis' in der Jungfrau +Seiner Gesänge gegen die Seher hinüber zu strömen: +Kalt und stolz, ein Gletscher, erhebst du dich über die Fläche, +Selten gewahrt ein Wandrer den Kranz hochglühender Rosen, +lebst sichrer als zuvor! Kanst du nicht umb die Elbe +Wird mit Gesundheit alt, weiß wenig von Gebrechen. +läßt um und neben sich sein wenigs Viehlein grasen, +Gott muß ihm gütig sein. Er tut zu Mitternachte +Wallten wir dann vorbei in frommer seliger Stille, +Siehe! Das Häuschen, es steht, die Laube grünt und der Garten, +Erde vergeht, und Irdisches flieht, o laß uns den Busen +Eh’ ich des Oelbergs Gipfel betrete … Jupiter, hoͤre! +Denn ieder menſch fuͤhrt ſelbſt das uhrwerck in den haͤnden +Nicht am Leben allein, dem freud'- und friedeberaubten, +Auch an der Kunst. Und flöh' er zu jenem seligen Eiland, +Wo ihm Schönheit winkt vom lachenden Strand, aus den Hütten, +Mund mit rührender Macht uns Ohr und Seele bewegend, +Nicht verdorre, das Herz verbrüderter Menschen zu rühren. +Sieh im Bauer den Vogel; man lehrt ihn künstliche Weisen, +Harmlos munterer Sänger erquickt sein Trillern das Herz dir. +Nicht vom warnenden Beispiel belehrt des schweifenden Helden, +Klippen vorüberzuschiffen. Zu Haus wohl deuchte das Grunzen +Platen jedoch umstrickte die feinaufhorchende Seele +Nicht goldwägerisch mißt nach Gran und Skrupel den Lautwert +Ob auch, streng auf der Wage des sinnlichen Lautes gewogen, +Ein Diphthong gleich wuchtet dem anderen. Sind doch die Quellen +Schlägt noch immer der Puls, der blutsverwandte, mit freier +Ihr nur, schattige Gassen und hell beschienene Plätze +O wie hebt sich die Brust, nun ich euch wieder betrete, +Ja, hier pulst noch das Leben! An alten Palästen und Häusern – +Typen treten hervor, es waltet die Seele des Volkes, +Waltet im Drang nach Genuß, in gern verweilender Schaulust, +Freilich vollzieht sich auch hier stets rascher ein Wandel der Dinge, +Falls ich nicht ſtürze ſogleich beim kühnen Beginnen, +Freilich hab' auch ich geseufzt und Thränen vergossen, +Zweimal stand ich selbst, doch ruhig, am Thore des Todes, +Fünfmal drohete mir Verlust des Lichtes der Augen. +Schläfft wenn er stirb't nur ein! wer irrdisch ist dem grau't +Ohr hört weit in dem Zimmer zärtliches Lispeln und Schluchsen: +Ach dann fühlt das stehende Herz im Tode noch Labsal, +Auge irret nach Helfern umher, die kalte verdorrte +Keiner steht um mein Lager, versteht mein Aechzen und mildert +Durch des Arztes bittere Stärkung die Wuth meiner Schmerzen: +Tod wie fürchterlich wirst du dann! dann würd' es selbst Weisen +Schwangen ſie oft die Purpurfluͤgel, daß ihnen der Erde +Luͤfte, wie Staub, den vom Fuß der Bote ſchuͤttelt, entwehten. +Wir aber standen im Schatten und bebten. Die riesige Ulme +Lärmender Tropfen ins Gras: Es war keine Stunde vergangen +In mich hätt ich gesogen dein zwanzigjähriges Dasein +Um den falſchen Bann, den luftgewebten, zu brechen, +Vor dem lieblichen Bild! Ich ſah dich unter den hohen +Ohne Gott! hat sich dadurch nur nicht ganz vernichtet! +Zu gewaltigem Werk dich hat unser Meister erkoren! +Als die Erstlingsgefühle der Liebe sich regten im Busen, +Hinter Wolken die Sonne zu sehn, giebt trügliche Lichter; +Nehmt als Weihegeschenk die verwehenden Distichenkränze, +Tief in dem Herzen fliesst, da strömet, die Quelle der Freude, +Such' ich Sprosse, in welchem Hain, dass ich Schatten dir pflanze +Auf daß Sanzio bald den befreundeten Himmel erreiche, +Prangt mit den Farben Aurorens, Ranunkeln, Tulpen und Asters, +Waren wir beyſammen. Voll unſrer goͤttlichen Liebe, +Heiliges Land, wie oft hieng mein ſanftthraͤnendes Auge +Vor mir liegen, ſchon ſink ich vor dir in niedrigen Staub hin, +Göttlich verehrt, ein Märchen erzählen. Im Kreise geschlossen, +Essen und Trinken fand und weiches Lager und Pflege. +So verstrich ein Monat geschwind. Ich hatte des Kummers +Völlig vergessen und jeglicher Not; da fing sich im stillen +Nach der Mahlzeit bekommen? Denn nichts enthielte der Säckel. +Essen und sorgen und sagte zuletzt: ›Ich bitte, die Zeche +Sah von der Seite mich an, ergriff den Knittel und schwenkte +Eilend lief ich davon und suchte den Richter; man holte +Ein jeder Theil, fuͤr ſich betrachtet, hat nichts von allen +Sich die Hände gereicht und das vaterländische Bündnis +So ſah Abrahams Engel den Vater der glaubenden Nachwelt +Abraham legte die Hand auf den Mund, und blickte gen Himmel; +Frager! der du so fragst, du verstehst nicht des Geistes Beginnen, +Leben im Himmel die Frommen, in guten Thaten die Guten, +Frage rundum bei weisesten Christen und Heiden, +Jn das Auge des Mittlers herab, die heilige Ruhe +Sie laͤſſet itzt den Saamen keimen, hierzu gebraucht ſie +Purpurn streifte soeben die Morgenröte den Himmel, +Welche den lebenden Menschen das Licht des Tages verkündet, +Thu't ihn vielmehr ganz hinten her, als an der Seite +Blumenkränze entführt dem Menschen der leiseste Westwind, +Vor ihm sieht ein vergnügter Vater die spielenden Kinder +Einer flötet wie Honig so süß, der andere lümmelt, +Denk an die Leere des Spiegels, sobald das verlogene Wesen +»Brot!« so rufet das Volk: da forschen und suchen die Weisen, +»Brot!« so rufet das Volk, und die Herrschenden treten zusammen +Aber in welcher Gesellschaft hängt mein Jesus am Kreutze? +Ein verurtheilter Sclave, der vor sich heulende Nächte +Jesus sieht ihm erhaben in seine knechtische Augen, +Hört er die Schmähungen welche sein Mitverurteilter ausspeyt, +»Billig leiden wir Straffen. Verdiente Nächte des Todes +Rauschen über die Häupter, die Gott und Gesetze verkannten, +Heiliger, blick auf mich und sprich auch mir in die Seele: +Sich auf den gleitenden Pflug, zieht braune Wellen im Erdreich +Für sich den Seegen nur streute! daß ihn die Weinstöcke tränkten +Kennt ihr im »Reineke Fuchs« die appetitliche Höhle? +Thron sie im Glanz herstrahlen der ganzen Herrlichkeit sahen. +Da den Triumph, den Triumph die nähesten Engel erblickten, +Kronen, da streuten mit sanfterer Freude die Himmlischen alle +Wären in einem der Haine des Wegs geblieben, hätt' ihnen +Halte dein Herz, o Wanderer, fest in gewaltigen Händen! +Rosse der Götter, im Schwung, eins über dem Rücken des andern, +Schminke nur ist das Lebensrot, um den Tod zu verbergen; +Taubstumm scheinst du geboren, und machtest zum Tauben und Stummen +Hätte dir auch das beseelte Gespräch und die liebliche Stimme +O, wie wollt' ich alsdann mich bemühn, dich Zeichen zu lehren, +Ich zürn itzt auff mich selbst. Verwirrung der gedancken +Aber sie hat dir dafür gewaltige Wunder verliehen, +Zwischen den Zähnen noch wehrt sich der Apfel gegen den Menschen, +Rad uͤber und uͤber, als gaͤlt es viel Stuͤber, +Was mein leichter Griffel entwirft, ist leicht zu verlöschen, +So vergißt er das Wort, wenn auch von Erze gestempelt. +Nur sich selbst im Worte vernimmt, das der andere sagte. +In das Buch sich hinein, amalgamiert sich das Fremde. +Sein hohes Haupt empor; da diesem Heldensohne +Wurde Weises so ganz zu Thörichtem? Wurde die Menschheit +Schnell was, wie Zaubergewalt; er bildet um, die Gestalten +Viel zu traurig verwandelt, gemacht aus den Rechten des Menschen +Voll von Bürgerglück. Die Pest kam. Die mit der Schaufel +Zündete Haus und Thurm, und mit den gesunkenen Thürmen +Da das Todtengeläut verstumt war; stürmten sie, würgten, +»Ach wir schauen immer noch hin, es gebricht uns an Stärke, +Schreyender Widerspruch: Freystaat, und ein Staat, der auf Mord sich +Henkerstaat! sey der erste Nam', und der andere Sklaven- +Geißelt der eine zu wild das Gespann in die stäubende Rennbahn, +Bist du der Selbsucht los, so gehorche der ahnenden Seele, +Viel zwar blieb mir versagt, doch reift auch manches im stillen, +Wenn ich die Rätsel der Zeit und des Herzens im Liede zu deuten +Lieblich tönt die gehämmerte Sens und die Stimme des Landmanns, +Heimatliche Natur! wie bist du treu mir geblieben! +Noch gedeihn die Pfirsiche mir, noch wachsen gefällig +Lockend röten sich noch die süßen Früchte des Kirschbaums, +Schmeichelnd zieht mich, wie sonst, in des Walds unendliche Laube +Feuer trink ich und Geist aus deinem freudigen Kelche, +Mildere Sonne! zu dir kehr ich getreuer und weiser, +Aber sie hatte ihn kaum geboren, selber gehuldigt +Für dies Scheussliche. Ha! es beschloss zu verwandeln die Göttin: +Dolche wurden (Gesang, der Wahrheit treu, du vergehst nicht, +Konte nur Tod aussprechen. Die Haare wanden sich, zischten, +Wonne! in sie, in die Mutter des tiefgedachten Gesetzes, +Sehn, wie vom Himmel sie kam, des Gesetzes Mutter? das weiser +Durch das endlich der Traum eintraf, der so lange geträumt ward +Ach ihr verstumt mir! strebet umsonst, durch die Hülle der Wolken, +Durch der gehobenen Ström Erguss, des höheren Weltmeers +Mir die Stirn umwirbelt, gleich einem der seligen Götter; +Ohne Sohn verstarb und ohne den sorgsam bewahrten +Die engel lieſſen ſich im himmel abwaͤrts treiben +Wenn bald ein apffel uns bald zucker mehr ergetzen +Sei dankbar fuͤr das Gluͤck, das dir der Herr beſtimmt +Welchen die Sage verhüllt in goldene Wundergewölke; +Aber es strömt Jahrtausende durch und erquickt die Geschlechter. +Steigst auch du zu den Völkern herab und bewahrst das Geheimnis +Selbst ein Gigant entstiegst, ob tausend hüpfende Quellen +Aber es wirft sich dir jetzt vom Aufgang kommend der wilde +Deine Gaben verstreun und das Horn ausschütten des Segens. – +Verliebe dich einmal, spiel einmal in der Karte, +Da gebot der König, man solle Vigilie singen. +Alle Verse davon. Ich könnte ferner erzählen, +»Kratzefuß, Tochter Hennings des Hahns, die beste der Hennen, +Legte viel Eier ins Nest und wußte klüglich zu scharren. +Ach, hier liegt sie! durch Reinekens Mord den Ihren genommen. +Alle Welt soll erfahren, wie bös und falsch er gehandelt, +Rat mit ihnen zu halten, wie er den Frevel bestrafte, +Nicht sich entzöge, er solle sich stellen am Hofe des Königs +Braun, den Bären, ernannte man aber zum Boten. Der König +Sprach zu Braun, dem Bären: »Ich sag es, Euer Gebieter, +Nur vermessen und mir zum Hohne das mindeste wagen, +Ihm nicht grimmig vergölte, daß er zu bleiben nicht wüßte.« +Schnell ſich erhub. Er rief: Jhr Engel, ſagt mir, ihr Engel, +Japhet! Sem! er ſahe vor ſich die beyden erwachen, +Soͤhne, wo iſt, der ſie mit Feuer vom Himmel entflammt hat, +Selbst gebrochen das Obst, und selbst gewölbet die Laube, +Laß mich Selinens Haar mit Wintergruͤne bekraͤnzen, +Schon mit dem einen Fuße betrat er die heilige Erde, +Nicht aus Stein ist das Bild noch von Erz, nicht Arbeit der Hände, +Da ich mich biß zum Mond in Eil getragen fuͤhlte. +So artig wie du singst so groß ist deine tugend +Faͤllt ab das Graß verwelckt und die ſo volle Traube +Was man nicht aͤndern kann, ſoll man nicht aͤndern wollen; +Daß von den klar geschlagenen Hämmern des Herzens +Wie wir sie absehn voraus, in die traurige Dauer, +unser winterwähriges Laub, unser dunkeles Sinngrün, +b'Ich sahe sie in ihrer Schönheit Strahle, ' +Schöner wird ihm sein Bilden gelingen im Reich der Gedanken, +Ihre Blicke. So sangen mit ernstem Trauren des Todes +O dann verberget noch, ihr schauervollen Haine, +Längst schon schlafen die Meisten den eisernen Schlaf in der Tiefe. +Schau'st mit Ruhe zurück in die längst versunkene Vorzeit, +Zeno, beschirmt, und Diogen, mich, ihr Weisen! Wie soll ich +Droben die kühlenden Höhn, die Schatten alle besuch ich, +Ruh erbittend; so flieht das getroffene Wild in die Wälder, +Nicht die Wärme des Lichts und nicht die Kühle der Nacht hilft +Ihm bereitet umsonst die Erd ihr stärkendes Heilkraut +Kämpfen willst du mit mir – und siehst mich im Geiste besiegt schon +»Hätte der Rüstige nicht so viel gedichtet, er hätte +Freunde, senket die Stirn' in den Staub, anbetend des Lebens +Fremdling war auf der Erde der Achziger! denn ihm verwehte +Denn ebenfalls erhellen moͤge, was uns die Schrift zu +Schwer, den zerstörenden Geist der Zeit in Gestalten zu bannen; +Sprich, was reizender iſt? Nach Suͤden die Flaͤche der Salz¬ +Stellen ist es noch Ursprung. Ein Spielen von reinen +Jene Blutweissagung heller leuchtet', erfüllt ward, +Reizend erscheinst du, o Stadt; doch reizender warst du dem Jüngling +Fürwahr du hast nicht sie, sie hat nur dich verlassen. +Hervorgeſprungen dann ſei ſpaͤter Loͤw' und Tieger, +Siehe den Schmetterling hier! Er küßt die blühende Rose; +Einsam graut das Kastell in weiter schweigender Wildniß, +So haͤlt er alles doch vor dampff und nebel-dunſt +(Gleich dem ſterbenden Widerhalle ſang ihn mein Lied nach) +Sind der Urbegeiſtrung entzuͤckte Soͤhne, der Wonne +Einer, der ſtirbt, und mit ihnen das ewige Leben beginnet. +Zärtlichen Herzen gefühlvoll geweiht! Mit Hunden zerreißt sie, +Fünffach wölbt sich die Decke auf Gruppen gothischer Säulen, +Alda schlafen die Helden der Kirche im hüllenden Sarge +Aber es wandlen die Töne sich und in Fitt'che der Engel +Sich auf den fremden Weg gemacht, wie oder auch verzoͤgert +Franken, o Franken, wie wart ihr so blind! ihr tanztet wie Wilde +Wundernd die Roͤmer ſtehen, und unter ihnen ihr Hauptmann. +Seiner Gedanken. Die Stille der Nacht, und des wandelnden Mondes +Sanfte Schimmer luden ihn ein, ſich weiter und weiter +Den es nicht zu kennen verdient? wie niedrig, und ſclaviſch +Hermes lacht unmäßig, der schadenfrohe; doch Phöbos +Jesus Christus beherrschte sein Volk von Abraham's Ruf an +Todesengel erhuben die ernste Stimme, sie sangen: +Bleib', und walte du ferner, ihr Herold der richtenden Wage, +Wohl bedarf es hienieden des hellen Geistes, des reinen +Er starb glorreich im dreiundfünfzigsten Jahre. +Ein Mensch? O löset ihn, macht frei ihn von den Banden! +Wenn nur mein Ungeluͤck nicht Wolcken haͤtt erfunden +Nektar reichetet Ihr den groben Mägen und salbtet +Zum Genusse verliehn, sowie für die tägliche Notdurft. +Aber vor jeglichem Ding begehr ich gebratenen Schweinsfuß. +Mehr in der Stadt zu erspähn: was hab ich am Abende? Schweinsfüß! +Spräche der König nun gleich zum Hofkoch: Schaffe mir Schweinsfüß! +Gnade der Himmel dem Mann, denn nirgend mehr wandelt ein Schweinsfuß. +Aber sie denkt, aus Zartgefühl nur verbät ich die Schweinsfüß, +Lächelnd bringet sie mir auch heute gebratenen Schweinsfuß – +Ei so hole der Teufel auf ewig die höllischen Schweinsfüß! +Chriſtus wars, der Gerechtigkeit lehrte, zu helfen ein Starker! +O erbarme dich, Himmel! Weinet mitleidige Wolken, +Weint in die wüthende Gluth, die wie das Feuer zu Sodom, +Jauchzt! er schüttet die Urne voll von kräftigen Wassern +Izt die verwüstete Stadt. Die nakkenden Schornsteine drohen +Nur mit Lumpen bedekket um das Grab ihrer Häuser, +Suchen zerschmolzenes Silber, erzehlen mitleidigen Fremden, +Grausamer Hang zu untreuen Gütern, der Leben und Freude +Für ein Linsengericht hinopfert, du machst deinen Sclaven +Gleichgültig auf, und sieht ihm lang ins Gesicht: mit erzwungner +Einmal, Blinde, führten euch Wölfe in schmutzige Gräben, +Bemuͤht ein Heldenlob mein kreiſſendes Gehirne: +Wage dein Lob. Doch kann sich, o Schaffer unzähliger Welten! +Ehe die Zunge des Kindes den holden, vertraulichen Namen: +Himmlischer Vater! zu bilden vermochte. Du hast mir Erzeuger, +Wende den richtenden Blick von Stunden der Irre des weichen, +Kam er doch immer zurücke zu dir, und Liebe zur Tugend, +Deiner Gnaden genossen, in trüben und helleren Tagen +Deiner Leitung am Arme gefolgt. Oft wähnt ich, es hüben +Klein ist die Reihe der trüberen Tage, verglichen mit hellen, +Herr! dieß dank' ich dir alles, und jede geheimere Fügung +Deiner Vorsicht mit mir, ein Dunkel dem Waller im Staube; +Leite den Betenden fort! Ich habe die längere Strecke +Götter und Menschen tragen des Schicksals wechselnde Bürden; +Tausend röthlichbesäumte Apfelblüten +„Je mehr ich in Vertraun es GOtt um Hilff erzaͤhlte. +Majestät der Menschennatur! Dich soll ich beim Haufen +Wenn die Noth ihn nicht zwingt, die ſchuldige Treu zu bewaͤhren. +Manuskripte besitz ich wie kein Gelehrter noch König, +Wie im Winter die Saat nur langsam keimet, im Frühling +Immer war mir das Feld und der Wald und der Fels und die Gärten +Sorge! sie steiget mit dir zu Pferde, sie steiget zu Schiffe, +Alle Freude des Dichters, ein gutes Gedicht zu erschaffen, +Kennst du den herrlichen Gift der unbefriedigten Liebe? +Kränken ein liebendes Herz und schweigen müssen! Geschärfter +Warum bin ich vergänglich? o Zeus! so fragte die Schönheit. +Leben muß man und lieben! Es endet Leben und Liebe! +Fluͤchtigen Schimmer, ſo weit die aͤußerſten Sterne der Schoͤpfung +Zween von den heldenmuͤthigſten Engeln bewachten die Hoͤlle. +Dieß war Gottes Befehl, da er ſie mit maͤchtiger Ruͤſtung +Sucht' er in aller Stille in's Vorwerk zu entflieh'n; +Versichert er, er hab just selber weggehen wollen. +So ist's, bedrängtes Herz, aufs eußerste gekommen; +So heftig brennt nach dir mein eußerstes Verlangen; +Einem gefaͤlligen Paar, dem ſanfteſten Paare des Waldes +Setzt es nach, dem Hirſch und der Hindinn; ſie nahmen gerade +Wie auf dem u fortan der teure Schnörkel zu sparen? +Wenn ihr einmal hinab in eure Nacht ihn gerissen, +Oder geduldig auch wohl in euren Banden zu wohnen +Denn bestehn, wie anderes, muß in seinem Gesetze, +b'Allein die Schoͤnheit iſt vergangen.' +Aber zuweilen inmitten der wechselnden Zeiten und Bilder, +Deines Himmels erfreu' ich mit reiner Liebe mich, Deines – +O, das glückselige Streifen über Felder und Hügel! +b'Prinz Eugen. Halt das Maul und ſchweige ſtill, ' +Ganz nur im Banne der Kunst und Männer wie Weiber verachtend, +Schmählich misslang der Versuch, dir die weibliche Bestie zu zähmen – +Feyren gleichwohl ein Siegesfest, dass die himmelgeborne +(Scheusslich nakt steht dieses da, mit zischenden Schlangen- +Eh, nach solcher Brüderlichkeit, so traulichen Festen, +Sich herwälzete unter der Sonne die grässliche, blinde, +Wisst ihr, auf welche Rettung sie wieder sinnet? und wisst ihr, +Wahrheit sag ich euch, Wahrheit und immer Wahrheit, versteht sich: +Launig erlog die Natur und bemalte den stattlichen Golem, +Was es berührt, wird unwahr, Gold zu gleißendem Tombak, +Entschlüpft sie längs dem Schilf und fliehet in die Höhle, +Wär' ein Pompejus dort nur ein Menalc gewesen, +Komt! überlasset dem Zefir zum Spiel die Wellen der Locken, +Holte er sich im ersten Haus von dem Mädchen die Krätze. +Menſch, und erwuͤrgt ward! auferſtehn, und zur Rechte des Vaters +Sich wird ſetzen! ihr Ungefallen, auch euch wirds Wonne +Gott, von Ewigkeit Gott, und bedeckt mit ſtrahlenden Wunden! +Was so viel zeit gebaw't in rauch vnd glutt verstoben. +Eine Fürſtin küſſt ein Knäblein, ein dem Edelblute fremdes, +So entblößet fliehe dann mit Vertrauen in Gott ein, +Dies uralte Gefäß war einst der ägyptischen Gärten +Zierte des jungen Antinous Hand, als köstlichen Ringschmuck +Trug ihn der schöne, doch ach! zu frühe vergötterte Jüngling; +Keins am schicklichen Ort, in belebendem Schimmer der Sonne. +Selbst das gelehrte Gesicht des begaffenden Kenners ermüdend, +Zieht nicht Rosen auch ihr, frischblühende Flechte zu winden +Um den etrurischen Krug und die Scheitel der Büste von Marmor? +Was die Antike betrifft, so ahme den Reiz und die Wollust, +Daß ich die Alten nicht hinter mir ließ, die Schule zu hüten, +Ja, sogar der Bessere selbst, gutmütig und bieder, +Hast du ein Lorbeerreis mir bestimmt, so laß es am Zweige +Schüre die Gattin das Feuer, auf reinlichem Herde zu kochen! +Laß im Becher nicht fehlen den Wein! Gesprächige Freunde, +Deutschen selber führ ich euch zu, in die stillere Wohnung, +Hab ich euch Tränen ins Auge gelockt und Lust in die Seele +Weise denn sei das Gespräch ! Uns lehret Weisheit am Ende +Oder na Möldorp to Mark, un Mittwęks na Marsch op den Handel, +Hermann stell sik doch in, un wi Annern all as gewöhnli. +Keine Namen im Himmel, und keine Sprache der Engel +Welch ein niedriger Haufen! Allein der Schoͤpfer des Sandkorns +Trug die Flammen empor, und irrte mit ſuchendem Auge +Wie ſie ſagen, auf Tabor in Himmelswolken gekleidet, +Maͤnner zu wafnen, und Jeſum bey ſeinen Graͤbern zu ſuchen, +Oder, dem kommenden Meere, vor ihm zu ſchweigen, geboͤte, +Sprach der Meßias: Jch bins! des Sohnes Allmacht ergrif ſie, +Hatte gerufen am Kreuz ihr Verſoͤner. Froͤmmere Todte, +Seelen aus allen Voͤlkern, aus allen Winden der Erde +Warens. Sie wurden ſeit ſeiner Vollendung, alſo gebot er, +Weinten, riefen den Ruf der Erſtaunung uͤber die Gottheit, +Kämpfend verwirrt sich die Welt, und neue Verhängnisse stürmen +Führt barbarischer Pomp wiederum auf in Triumph. +Zögernd der Götter Gerichte vollführt; die schonende Hand goß +Heilige Charis, die zürnet und fleht: ach, wenn sie erstarrt noch +Leih den Gestalten dein bildendes Wort; aus verbrüdertem Geiste +Was der Genius hegt, der schirmende, wohnt in dem Frieden +Nur am Finger ein Ring blieb sein, den gab die Geliebte, +Ach, wie dämmernder Schimmer erloschener Herrlichkeit folgt uns! +Wer mit den Rädern das Ziel umdonnerte, wer in dem Faustkampf, +Drinnen thront er; ihn selbst, der Menschen Vater und Götter, +Lieblicher Mund des Ruhmes, die leierbeherrschenden Hymnen! +»Warum säß' er daheim, unrühmliches Alter zu nähren? +Nicht vor die Tugend allein ward Schweiß gestellt von den Göttern, +Enge windet und steil sich der Pfad hinan zu der spröden, +Ob am mächtigen Bau; im Schutt zerrißener Trümmern +Heiterte erst Polygnotos den alten Ernst der Gestalt auf; +Zeuxis sammelte wählend die unverschleierte Schönheit, +Leiseren Umriß zog Parrhasios; fliehende Gränzen +Viel zu zart war die Kunst, die im Zaubernetze den Schein hascht, +Blitzt' ein edles Gestein die gebietenden Blicke der Göttin. +Zwar auch vieles vergieng, aus dem Kern der parischen Klüfte, +Gleich sibyllischen Blättern verweht, oft halb nur vernommen, +Viel' auch kamen nach ihm, doch überlebt sie der Alte. +Als sich die Freiheit regt' und der schwellende Muth in den Bürgern, +Krieger und Sänger zugleich, und auch als Sänger noch Krieger, +Aber das holde Verlangen, das allen thaut' in dem Busen, +Taumelten festlich entzückt im Flötengetön Dithyramben. +Römischen Nachhall nur vernehm' ich vom zarten Gekose, +Vorwärts strebe der Sinn! Erschafft selbständiges Muthes +Schwebend über den Werken der Sterblichen, streuet sie Rosen +Dieser schöne Begriff von Macht und Schranken, von Willkür +Vorzug und Mangel erfreue dich hoch; die heilige Muse +Keinen der tätige Mann, der dichtende Künstler; der Herrscher, +Daß du schauest, nicht schwärmst, die liebliche volle Gewißheit. +Zur Aufklärung der Deutschen hast du mit Lessing und Moses +Gerne dort weilst du, o Mirza-Schaffy! wo die Weisheit +Sprach seine Diener an: Wie meine jhr meine Bürger +Schlagen wilde Flammen hinaus: die güldenen Leuchter +Japans Schäzze zerspringen. Geweyhete Häuser und Tempel +Sehnsucht rieselt' im Quell, und im Berghain säuselte Sehnsucht, +Schönere blühten für mich; o nimm sie; kennst du sie, Freundin? +Gieb, so flüstert' ich jetzt, o gieb ein einziges Blümchen +Schönere pflück' ich und frische dir einst; stets blühet der Kranz dann, +Also sprach sie und nahete leis' und drückte mit Beben +Ging auf den Hof, und nahm auf den Spaten den Leichnam des Cypers, +Trug ihn unter die Linden, und legte die starren Gebeine +Pflanzet Blumen umher: zwar schleußt der Winter die Blumen; +Weinet mit lächelndem Blick: ich ruh' im Schoße der Erde; +Bald in den sonnigen Tang am flacheren Strande gebettet +Saug' ich den Atem der Flut und vertiefe mich still in den Zauber +Zwischen Quallen und Kies nach Bernstein suchend und Muscheln +Sammelnd, wie ich als Knabe getan (es ergötzt mich noch heute), +Oder vom weitvorspringenden Damm, wo stärker die Woge +Weißaufspritzendem Gischt mit Gekreisch hinflattert die Möwe, +Blick' ich hinaus in die offene Bucht und sehe die Schiffe +Wechselnd kommen und gehn, schwangleich mit schimmernden Segeln +Diese, die andern mit Rädergebraus und keuchendem Schlote, +Majestätisch ziehn sie dahin, mit der wimpelnden Flagge +Prunkend, wie sie der Stolz seemächtiger Völker und jetzt auch +Tanzt manch ruderndes Boot, und die hurtigen Barken der Fischer, +Braunbeschwingt wie die Schwalben der See, schrägstehenden Mastes, +Dumpfer ertönt, da besteig' ich zur Fahrt wohl selbst mit dem alten +Kreuzend, wiegen wir uns, von der schluchzenden Welle geschaukelt, +Weit vom mächtigen Hauche die Brust, das Unendliche schauert +Dann aus Nebeln des Meers auftauchend grüßt mich die Muse +Fittichen schwebt, undeutlichen Klangs, so regt sich die Ahnung +Hat mein Lotse das Segel gewandt, aus Lämmergewölken +Steigt ins Blaue der Mond, und das glühende Auge des Leuchtturms +Streift mit zitterndem Glanz das Gewog' und leitet uns heimwärts. +Religion ist die Seele der Kunst und heil'ge Geschichte, +Drum mit wenigem Fleisch und himmlischer Magerkeit kleide +Wenn der Leib nicht die Seele wäre, was ist dann die Seele? +Lange schon raubt mir die Geissel der grollenden Bise den Schlummer, +Längst wohl schwand im bethörenden Rausch des frohen Getümmels +Wär' es doch mir allein nur vergönnt an der Brust dir zu ruhen, +Drängt sich nicht gar Amathusia selbst durch die schmutzigen Haufen? +Freundliche Leute, sie locken dich an, und reizende Wälder, +Feigen blicken dir zu, und Reben und selige Berge, +Denn ihm ward das Gesetz zum eigenen Willen, und freudig +Schwöre, daß ein jegliches mein nur, o mein gehöre! +Hatte doch die Zarte keinesweges vergessen, +Hell, gleich einem vom Lichte gewebten aͤtheriſchen Vorhang +Um den Himmel herum ſind tauſend offene Wege, +Jeglicher Abhang triefet von Wein; um die Giebel der Häuser, +Erd' und Feuer und Dampf und Wasserfluthen und Stürme! +Gebt mir den furchtbaren Stoff zu meinem ernsten Gesange. +kommt's wie ein Duft von heimlich verwelkenden Rosen. +Jetzt steht Parnassus hier ist doppelt aufgespitzet +Eine kannt ich, sie war wie die Lilie schlank, und ihr Stolz war +Ihr begegne, und sie wechseln möchten zusammen +Dir das Wogengeräusch des erdumgürtenden Meeres! +Fliehend rollet der Wagen der Nacht, in nichtige Wolken +Eingehüllet, und schwindet hinab in die schauernde Tiefe! +Segnend strahlst du herauf, und bräutlich kränzet die Erde +Kleidest du den Himmel, die Erd' und die Fluten des Meeres! +Freundlichen Tag; er hüllt sich in deine Safrangewande: +Aber, wie wachsen so schnell die Kräfte des himmlischen Jünglings! +Feuriger blickt er, und greift nach deinem strahlenden Köcher, +Zürne, Himmlischer, nicht! und soll dein Bogen ertönen, +Auf der schneeichten Alpen herunterschmelzende Gipfel, +Zürne, Himmlischer, nicht! Dir flehn der Vögel Gesänge; +Wollest nicht austrinken das Labsal kühlender Quellen! +Wechselnde Scenen voll Grauen, stellt euch den furchtsamen Sinnen +Feyr' ich ein Fest, bekränze mit Eichenlaube das Haupt mir, +Lade Freund' ein, spüle den hellsten Kristall im reinsten +Frisch braust der Geist, frisch stürzt das Wort, gleich unsern Alpenbächen, +Wenn Nero Rom verbrennt und Robespierre Bürgern +Keine tosende Fluth soll mehr die Erde verwüsten. +Soll, denk ich, denn ein Atheiſt (da Du ja aller Welt ver- +Mächtig erhebt sich der deutsche Rhein und mächtig die deutsche +Oft glaͤnzt, bey einer klaren Schwaͤrze, ein Ort, als +Nach Dophka ging ihr Zug. Gott denkt sie aufzureiben, +Tugend die beliebte Zier wird hergegen nimmer +Possen und schlüpfrige Späße, versetzt mit moralischer Rührung, +Auf der Maienwiese die Spur des flüchtigen Tages. +Jhre Beſchuͤtzer im ſterblichem Leben nah an der Graͤber +Kleinere Wunder, die Welten des Staubes, und ihre Bewohner, +Mehr ſich nahten, verließen die Engel der Graͤber Gefilde. +Triumphirend erhuben ſie ſich. Die Seelen der Todten: +Also sangen die Stern', und schimmerten freundlich; die Lüfte +Bebten, wie mitertönende Saiten der ruhenden Leier, +Also spottete sie des armen getödteten Murners. +O, wie plötzlich ändern sich nicht die gleißenden Reden +Auf den schimpflichen Mist. So stürzten die Statuen eh'mals +Eines Tyrannen herab; so ward das Schrecken der Römer, +Drum, ich bewundre nichts und seh' von der Weltweisen Höhen, +Grosmütigkeit pflegt stäts was grosses zu verlangen +Sieh, da steht sie und tut ganz fremd und breitet gelassen +Fand er nun doch hinüber den Weg? Deß schweigt die Geschichte; +Mir war immer die Mauer zu hoch, zum klaren Beweise, +Ehrbar rückte den Schemel ich nah an die leidige Festung, +Erst vollbrachte sie ganz ihr Werk, und den Finger am Munde +Läuteten ferne die Glocken. Sie späht rings über die Brustwehr, +Neidisch ist sie und jedem verhaßt, wie sehr sie gelehrt ist; +Denn ihr Onkel – Ihr saht ihn wohl, er geht mit dem braunen +Oder vielleicht auch haben ihm andere besser gefallen. +Eure Geliebte zum Beispiel gleich? – Mir ist sie die Schönste, +Wär' dir's leid, Mariuccia? – Sie schwieg. Ich höre die Tür gehn, +Dann noch einmal blickte sie um und winkte mit beiden +Langsam stieg ich herab vom Schemel. Des Onkels gedacht' ich, +Nach dem Wetter, athmen sie kaum die Lüfte, die Bäche +b'Dieß koͤnnen nicht die Guͤter ſeyn,' +Leb wohl, der Dichter weist enttäuscht auf ewig dir den Rücken! +Jn ſtettem weh’ vnd ach! ich habe laͤngſt gerungen +Apollo, laß dem Fluß sich dißmahl starck ergiessen, +So iſt mir denn geſchehn, was oft dem Gluͤck begegnet, +Tor dem Aristokraten in Lumpen bewahrt mich, ihr Götter, +Wenn ein junger Baum verdorrt und die ersten Blüthen fallen; +Las den Kummer, er bethört. Geh am sichersten und glaube +Ich ergreife dein Verdienst, ich vertraue deinen Wunden, +Immer erspähet? wer das Lebende niemals getödtet? +Höre den vollen Schall der näherkommenden Hörner, +Ein ander mag auf Schaf und fette Heerden pochen. +Dem Du, der einst das Erbe des Lichts den festlichen Tag giebt +Nach dem Vergelter hinauf, der ihnen strahlte, zu schauen. +Stuͤrzt auf jeden ein Fels, brach unter jedem die Tiefe +»Vater, zittert darauf des Mittlers sterbende Stimme: +Blässer werden die Lippen, blässer die lieblichen Wangen, +Siehe! da stünd ich wieder auf meinen Füßen, und blicke +Wirft in den Kahn das Ruder, das, ach! so viele gerettet, +Kettet das Schiff an den Pflock, und am Abend sitzt er beim Kruge +Erinnerst du dich noch des Glücklichsten der Söhne +Weil in Tendenzen du dich hast müd und kränklich geschwelget, +Jetzt schreibt er, nicht, wie sonst, vom wahren Christenthume, + Kleine Modezeichner schlenkern viel zu viel mit die Beine – +So wuͤrd’ ein Engel-Bild die bluͤhend’ Anemone +Sein Erſtlingsreis, den Göttinger, wie eine Walze keuchen. +Um in der großen Welt nur recht viel Pomp zu entfalten; +Weil es selten einmal jenem, diesem offt gelunge. +»Warum sagst du uns das in Versen?« Die Verse sind wirksam, +Aber im Wolkenland, im Finstern, sahn wir die Schatten +Wahrlich, die Weltvernichtung, sie nahet mit länglichen Schritten, +Drohend herauf mit schwarzen Händen die Toten. +Wellen folgen auf Wellen, und jede begräbet die andre; +Suchest du selber nun auf, erschöpft von sorgender Mühe, +Sterbend ein Gottesleugner sich wälzt; der kommende Sieger +Stürmen auf ihn; er liegt und sinkt mit gespaltetem Haupte +Aller Priester und Aelt'sten im Volk schnell zu sich berufen. +Still wie der friedsame Mond in der hohen, dämmernden Wolke +Nicht zu erschüttern vermochten, das wird ein sterblicher Seher, +Seine verführenden Wunder in weitentlegenen Wüsten +Wunderbarer, als wenn er sogar Gestorbne vom Tode, +Oder vielmehr ohnmächtige Kranke vom Schlummer erwecket? +Statt des Triumphtons schallte! daß tief in dem Thore des Todes +Könige Dir von dem eisernen Stuhl aufstünden, die Kronen +Ja, unwürdige Väter des Volks (verzeihet dies Wort mir, +Nicht die Klugheit allein, noch viel was Höhres gebeut uns, +Gott gebeut uns, ihn schnell von dem Antlitz der Erde zu tilgen! +Vormals redete Gott durch offenbarende Träume +Tödtete! Siehe, der Brust Bild, voll gewaltiger Strahlen, +Schwindend mein Hohespriestergewand wie Asch' auf die Erde. +»Fleuch!« rief Aron mit schreckendem Ton, »Du des Priesterthums Schande, +Gottes Gnadenstuhl mit dem heiligen Feuer verzehre!« +Da erwacht' ich. Drei Stunden voll Qual, drei ängstliche Stunden +Er muß sterben! Von Euch, versammelte Väter, erwart' ich, +Stand er hier sprachlos. Endlich erwacht' er wieder und sagte: +Aber auch dieses gebeut die Weisheit: die Tage des Festes +Kaiphas schwieg. Kein Laut, noch Geräusch von Redenden wurde +Sitzen und wie von dem Donner gerührt, hinstarrende Lasten. +Nie von Jesus geredet, zu stolz, vor der Reife der Sachen +Kaiphas selbst; doch haßt' ihn der pharisäische Philo. +Ist da Erste, so zeigst Du Dich Deiner römischen Staatskunst +Aber Dein Traum gebeut ja, den Widersacher zu strafen! +Nicht, als ob ich für schuldlos hielte den schuldigen Jesus! +Eh er wurde, sein Blut zum gewissen Tode gewogen! +Sehen, wenn er erstarrt! Von dem Hügel, wo er erwürgt wird, +Will ich Erde mit Blute bedeckt ins Heiligthum tragen +Kleinmuth, nicht von den Vätern gelernt! Wofern wir dem Donner, +Wird mit ihm uns Gott zerschmettern! Mit brechendem Auge +Stehen auch keine Wetter uns bei, so will ich allein mich +Blute nicht Gott zu Ehren! Ihn soll die ganze Gemeine +Vor den Augen Israel's, vor dem Antlitz der Römer +Philo sprach dies und ging mit hocherhobenem Arme +Würdigest einzukehren und unter Sterblichen wandelst, +Volle Hände zum hohen Altar der Dankenden bringe +Also sagt' er und feur'te sich an, zu wähnen, die Gottheit +Heuchler! Er fühlt' es und stand mit unverrathendem Auge +Gegen Philo mit Ungestüm auf. Wie tief in der Feldschlacht +Wäre nicht unter ihnen Gamaliel aufgestanden. +Seinen Donner zu tragen, und unter den mächtigen Waffen, +Schweigt Ihr vor Gott und hört der Stimme des kommenden Richters +Wird von dem Aufgang hören die Erd' und dem Untergange. +Oder zum blinkenden Schwert: »Auf, waffne rächende Hände, +Seiner Thaten, vielleicht nach Eurem Sinn zu erhaben +Ach, gen Himmel weinen mit wieder lebendem Auge, +Vor uns zu leben; wenn er mit seiner mächtigen Tugend +Stehet und bleich wird, wenn über ihm nah der Donner des Herrn ruft, +Sprach sein ganzes Gesicht. Sein treuer Zeuge, das Auge, +Weinen kann ich vor Euch, wenn anders die Stimme des Weines +Menschlich vergossene Thränen noch Eure Seele bewegen! +O, dann ruft wie die Wetter Gottes erhabner die Stimme +Ihres vergossenen Bluts; sie ruft und steigt in den Himmel +Zu des Ewigen Ohr. Der wird sie hören und kommen +Wird er vom Aufgang her bis zum Niedergange vertilgen +Alle Männer des Bluts, die seinen Heiligen würgten.« +Philo da und erbebte vor Wuth und grimmigem Zorne +Oder sein starrendes Blut auf einmal feuriger werden +Sieh, er sprang auf und riß sich aus seiner Reih' und ergrimmte. +Philo riß sich hervor. Ihn sahe Satan und sagte +Wie wir unten im Abgrund weihn, so weih' ich Dich, Philo! +Gleich gefürchteten Wassern der Hölle ströme sie wild hin! +Stark, wie das flammende Meer! Wie vom Hauch der Donner geflügelt, +Sprich dem Nazaräer den Tod! Ich will Dich belohnen +Gehn und den Gott der Väter in seinem Heiligthum suchen, +Ihn nicht finden! sich Throne der Nazaräer gesetzt hat, +Was von Dir auf der Erd' ein Mensch in dem Staube gefleht hat! +Traf auf Elias' Gebet die gesandten Mörder des Königs +Riß, da Moses Dich bat, in ihre Tiefen die Erde +Welche fern vom Altar und dem Tempel gesteiniget werden! +Thränenlos sei Dein Auge! Das Weinen müss' ihm versagt sein, +Willst Du zu Gott Dich sterbend bekehren, weil Du geweint hast, +Taubheit schließe Dein Ohr! ein schreckliches Ende Dein Leben! +Lieg' dann und harre, daß Dich der Nazaräer erwecke! +Lieg' und verwes' und harr' umsonst! Und wenn Du dem Pöbel, +Heb' empor den gefürchteten Arm und schlage den Sünder, +Ich bin jung gewesen und bin zum Greise geworden, +Aber, lässest Du, Gott, den Jammer den Sterbenden sehen, +Ohne Dich soll mein sinkendes Haupt in die Grube sich legen! +Was er im heiligen Busch an dem Fuße des Horeb erblickte! +Keine Posaune klang! kein Donner! so bebte der Berg nicht! +Sich noch zu fürchten. Mächtiges Feuer, ein Schauer vom Himmel +Voll des unwiderstehlichen Feuers der furchtbaren Tugend, +»Heil mir, daß mein Auge Dich, Du Göttlicher, schaute! +Heil mir, daß ich der Väter Hoffnung, den Retter, erblickte! +Einsam seufzte! den David, der Mann zum Beten geschaffen, +Ja, Du zerrissest die Himmel umher, Du eiltest hernieder +Erst war überall herrschendes Schweigen und wartende Blicke, +Wilde Gesichte voll Freude, Gesichte, von sorgender Furcht voll. +Einer erhüb' und wider ihn zeugte. Da aber nicht Einer +Vom zusegnenden Volk von allen Seiten gen Himmel, +Leben und Feuer! Ich sah von Neuem die Erd' und den Himmel +Heil mir, Du bist des Ewigen Sohn! der Verheißne! die Wonne +Hättest Du Augen zu sehn und Ohren zu hören, und wäre +Hättest Du Gott doch gescheut und tief in dem Staube gewartet, +Aber ein Schwert in des Rasenden Hand! des Bluts und des Würgens +Die wir verdammten! daß sie uns nicht sehn, die schrecklichen Frommen! +Wenn ich Deinen nahenden Tod von ferne betrachte! +Drückte Dich an mein Herz mit freudigem, stillen Erstaunen! +Um Dich standen die Weisen herum und hörten Dich lehren +Siehe, Du wecktest Todte! Dein Auge gebot den Gewittern, +Bester der Menschen! Du Gottessohn! Du Engel des Bundes! +Neben dem Grabe dieses Gerechten! nah den Gebeinen, +Also spricht er und bleibt noch stehn, fällt nieder und betet: +Aber ich segne Dich, Philo! Der hat's mich also gelehret, +Gottes Tritt, den eisernen Gang des wandelnden Richters +Welches er wetzt, sein Geschoß, von dem Blute der Grausamen trunken; +Ueberströmen, und um Dein starres, sterbendes Auge +Lauter Gericht ist; Du Dich alsdann vor dem tödtenden Richter +Schaute voll Wonne gen Himmel empor, und göttliches Lächeln +Hellte die selige Stirn, und unaussprechliche Freude +Floß um sein Haupt, da er schwebte. So wie der Himmlischen Einer, +Schlag auf Schlag, Gedank' auf Gedanke. Der hörende Jüngling +Also sagt er und achtet nicht Satan, ihn hören zu lassen, +Theurer Joseph!« Das ging ihm durchs Herz. Der frömmere Joseph +Hatte geheim schon geweint, daß er unentschlossen verstummt war. +Zitternd ging er von Nikodemus, vermochte vor Wehmuth +Judas spricht insgeheim mit dem Hohenpriester. Der kehrt sich +Philo sah den Vorübergehenden, haßt' ihn. Daß Einer +Jetzo flattert der Traum des ewigen Ruhms um sein Auge; +Hält er schätzbar. Es fliegt der Löwe, Tod zu gebieten. +Schon ertönen ihm süß in dem Ohre des eisernen Feldes +Dumpfe Gewitter; er hört unerweicht der Sterbenden Winseln +Judas, vom Aug' und dem Wunsche des Pharisäers begleitet +Jesus kommt aus den Schatten des nahen Kidron und wandelt +Schaut der Heiligen Gräber! Die Alle hat sie getödtet. +Oft nach Euch um und liebt die beiden Fremdlinge. Folgt ihm, +Eilend führen. Der ist schon bereitet.« Es fanden die Jünger +Petrus verweilte sich nicht, das Mahl bereiten zu sehen, +Eilt' auf den hohen Söller des Hauses und schaute mit Sehnsucht +Jesus kommen zu sehn. Da er so mit geflügeltem Blicke +Jede Ferne durcheilt, da sieht er die liebende Mutter +Müd' und voll Schmerz – sie hatte den Sohn nun Tage gesuchet, +Reines Herzens, vom Stolz nicht entehrt, die menschlichste Seele, +Erstgeborne zu sein, wär' Eva unschuldig geblieben, +Ging am Nächsten bei ihr. Sein niederschauendes Auge +Schauete Tiefsinn her, mit einer Hoheit vereinet, +Da den ewigen Theil zu seinen Füßen erwählte, +Hielt sie die rührendste Thräne zurück, die jemals geweint ward. +Welcher gestorben und ihr von den Todten wiedergekehrt war, +Zitterten hin und her des heiligen Mädchens Gedanken. +Nur um ihres himmlischen Bruders, um Lazarus' willen, +Als sie, dem jungen Leben entblühend, heiter und freudig +Rief sie aus dem Schlummer zurück und gab sie der Mutter. +Nicht die zartaufblühende Schönheit der werdenden Jugend, +Noch ihr himmlisches Herz, Dir, edlere Liebe, gebildet. +Sulamith, als die Mutter am Apfelbaume sie weckte, +Wo sie die Tochter gebar, in der Kühle des werdenden Tages. +Rief sie: »Sulamith!« Sulamith folgte der führenden Mutter +Wo in den Wolken süßer Gerüche die himmlische Liebe +Petrus war in den Saal heruntergegangen und kam ihr +Ihre Bildung! So hatte sie Der mit Würde bekleidet, +Zwo der liebenswürdigsten waren und werth, von der Mutter +Viel zu wunderthätig und groß, von Maria geboren +Ach, sie wollen ihn tödten, den meine Hände getragen +Haben, meine Brüste gesäugt, der weinenden Augen +Hier ihm ein Mahl zu bereiten, das Lamm des Bundes zu schlachten. +Alle schwiegen, und Lazarus' Schwester, die Hörerin Jesus', +Neigte sich sanft an ihre geliebtere Cidli; zu Cidli +Seiner Seel' in dem Auge voll Wehmuth, sahe die Hoheit, +Welche mit Zügen der Himmlischen schmückt die leidende Tugend. +»Edler Jüngling! Um mich bringt er sein Leben mit Wehmuth, +Dein zu sein und Dich ewig zu lieben! Du Frohste der Mütter, +Deiner Mutter entfloh, hinüber in Deinen zu eilen!« +Stille Thränen zu weinen. Es sah sie Semida weinen, +Ob sie gleich mit dem fließenden Schleier ihr Auge bedeckte. +Denn es brach mir mein Herz! Zu theure, zärtliche Thränen, +Schöne Thränen, so still, so zitternd im Auge gebildet! +Immer um sie! Mein Leben voll Qual, mein trauriges Leben +Hohe Bewohnerin, Seele, von Gottes Hauche geboren, +Red', antworte mir! ich frage Dich! Müde, zu weinen, +Müde bin ich, zu trauren in dieser Wehmuth mein Leben! +Bebende, ganz in Liebe zerfließende, große Gedanken! +Ach, dann wall' ich am Grabe, dem ich so nah war, und weine +Schaut auf ihre Wunden herab und weinet und zittert. +Welche Wonnen erschuf sich mein Geist, wenn Cidli mich liebte! +Lernt' ich durch Deine Liebe verstehn! Mit zitternder Sorgfalt +Folgte mein Herz dem gebietenden Wink. Die Stimme der Pflichten +Hört' ich von fern! Ihr werdendes Lispeln, ihr Wandeln im Stillen, +Ihren göttlichen Laut, wenn Keiner sie hörte, vernahm ich! +Folgt' ich dem leichten Gesetz der sanftgebietenden Stimme, +Was die Schöpfung hat, warst, durch keinen Fehl nicht entweihte. +Da Du geboren warst, über Dir hing, und wie sie sich neigte +Still entschlummertest, sie den Schall der kommenden Füße +Auf den großen Gedanken gerichtet: Du seist ihr geschaffen! +Ausgebreitet hing auf ihn hin die schauende Seele, +Jenen andern Gedanken der Nacht und der Einsamkeit dachte. +Ach, Du warst mir nicht mehr! Ich war allein in der Schöpfung! +Ach, der große Gedanke, der schauernde, süße Gedanke, +Ist es jetzo! Aber ich kann nicht, wie kann ich es glauben, +Daß Der sterben werde, der mich von den Todten erweckt hat? +So verzeih' Du es mir, Du theurer, göttlicher Retter! +Magdale Maria zu seinen Füßen geweinet, +Zitternd mich niederzuwerfen! Ich will sie fest an mich halten, +Vor ihm weinen! und wenn mein Auge sich müde geweint hat, +Wenn ich Dir jemals theuer war, und wenn Du zurückdenkst, +Aber Du blickst mich nicht an – um Deiner Menschlichkeit willen, +Feurig gen Himmel zu Dem empor, von dem er gedacht ward. +Jedes Wurmes Geburt, den Staub, auf welchem er wohnet, +»Ach, ich will mich Deiner erbarmen! Mehr, als die Mutter +Also gingen sie still und kamen mit langsamen Schritte +Noch kein Todter verweste daselbst. Dies baute der Weise, +Joseph von Arimathäa, am letzten Tage des Todes +Welchen Tempel er baute! und welchem Todten den Tempel! +Jesus steht bei dem Grabe, und Blicke voll göttliches Tiefsinns +»Ach, nun sinken die Lasten des Tags. Mit schlummernden Lüften +Tod für die Erben des ewigen Lebens! Zur Rechte des Vaters +Saß ich mit Herrlichkeit überkleidet, der Schöpfer der Menschen +Will ich mein Leben für sie auf Deinen Höhen verbluten, +Dann will ich hier in dem stillen Gewölbe des kühlenden Grabes +Hoher Rathschluß scholl: er sollte sich legen und sterben, +Seiner Söhne wandeln, er ihre Stimme nicht hören! +Aber auch die sind gestorben, und über ihren Gebeinen +Ich des Menschensohnes Gebein zu dem Leben ohn' Ende +Hell, mit weißen Kleidern geschmückt. Viel' tragen auch Wunden, +Wie des Menschen Sohn, hellglänzende Wunden; sie jauchzen +In betrügendem, heitren Gesicht; doch schlug ihm sein Herz noch. +Ist, Allwissender, Deinem Auge vorübergegangen, +Jener Verworfnen gerufen! Er ist es würdig, gerichtet +Hatt' ich vordem von dem Jünger des Menschenfreundes! Du solltest, +Judas, von seinem Tode durch schöne Wunden einst zeugen, +Die wir singen den Ueberwindern! So wärst Du gestorben! +Bei des glänzenden Stuhls Anblick und Deß auf dem Throne +Ueberflossen! Ich hätte Dich Freund, ich hätte Dich Bruder, +Da Du den Muth zu sterben empfingst, von dem Geiste gelehret, +Bald im hoffenden Jünglinge stirbt vor der Reife der Jahre: +Jesus wandt' auf den Seraph sein ernstes Antlitz und sagte: +Petrus habe sie auch. Er wird die Lieder einst hören, +Kaum vernahm es der Seraph, so strahlt' er vor wallender Freude +Jesus eilte nunmehr, mit seinen Jüngern das letzte +Prächtiger Sünder vorbei, trat jetzt in die stillere Wohnung +Lag Johannes und lächelte sanft. Viel heiterer schaute +Da die lauten Thränen im sehenden Auge verstummten, +Halse Benjamin hing, und nun sein Vater noch lebte. +»Mich hat herzlich verlangt, mit Euch dies Mahl noch zu halten, +Daß von dem Schalle der Lieder des Tempels Schwellen erbebten, +Faßt Ihr in seiner Größe noch nicht! Der himmlische Seher, +Seine Gestalt ist vergangen! Das Lächeln der friedsamen Jahre, +Ist ganz über sein Haupt gekommen! Die Menschen verstummen, +Seiner Schuld, es hätte Gott den Sünder erschüttert; +Waren elend genug, uns selber Weisheit zu wählen. +Zählen? wer der Heiligen Schaar, die durch ihn gerecht sind? +Weil er sein Leben für die Sünder zum Opfer gebracht hat, +Werden ihm ganze Geschlechte zur neuen Schöpfung erwachen, +Schaut gen Himmel und schweigt. Er hatte lange geschwiegen, +Noch die Lämmer im Thal. Allein in den Hütten des Friedens, +Jesus schwieg und die Jünger um ihn. So schwieg in den Hallen +Auf Moria das heilige Volk, da der weiseste Jüngling +Seine Krone vor Dem, der ewig ist, niedergeworfen +Wurde der Tempel erfüllt von den Wolken der Herrlichkeit Gottes, +Jeder schwieg. Nur daß unterweilen der Betenden Einer, +Tod, des müden Wanderers Schlaf, und erbarme Dich meiner, +Wenn wie ein Lamm zum Altar der Beste der Menschen geführt wird, +»Ja, ich muß es Euch sagen! Hier bei meinen Geliebten +Ist ein Jünger, der mich verrathen wird, Einer der Zwölfe!« +Einer von Euch, die mit mir das Mahl des Bundes itzt halten. +Zwar der Sohn des Menschen geht, wie die Seher verkünden, +Jesus erwidert mit leiserer Stimme: »Du sagtest es selber.« +Aber Gedanken voll Ruh erheiterten wieder den Mittler, +Süße Gedanken vom ewigen Heil. Er stand, das Gedächtniß +All' empfingen von ihm das Brod, das er hatte geweihet, +Trocknete dann die Thränen mit seiner fallenden Locke. +»Laß ihn meine Herrlichkeit sehn!« sprach Jesus und schaute +Starr, mit Erstaunen. Er schaute des himmlischen Raphael Glänzen +Gabriel aber erhub sich mit leisen Lüften und sagte +»Judas, steh auf!« und gab ihm den Kelch, des Todes Gedächtniß. +»Alle kenn' ich, die ich mir auserwählte; doch Einer +Einer von Euch wird gewiß den Sohn des Menschen verrathen!« +Judas Ischariot hin. Johannes sah dies und bebte. +Ihn umgaben die Schrecken der Nacht. Mit starrendem Blicke +Eh sie Könige sind; in der Fessel will ich sie sehen! +Ist das Sterben für Den, der selber Todte geweckt hat? +Jesus, seiner Größe gewiß und wegen der Nähe +Sprach mit göttlicher Hoheit und Ruh zu seinen Erwählten: +Ja, es ist wahr, ich werd' Euch verlassen! Ihr werdet mich suchen +Simon, Du wirst vor des Tags Anbruch mich dreimal verleugnen!« +Jesus war aufgestanden. Er knieete nieder, zu beten. +Deinen Eingebornen in seiner Schönheit zu zeigen. +Zeig' ihn nun, Vater, daß Du durch ihn verherrlichet werdest! +Jesus, den Sohn und den Herrscher! Ich sehe, Vater, im Geiste +Nun erwarten mich Kronen zu Deiner Rechte! Du wirst mir +Also haben sie's aufgenommen, die göttliche Wahrheit +Weil wir in jedem Besitz der Seligkeiten vereint sind! +Ich verlasse die Erde nun, komme zum Throne des Himmels, +Laß sie eins sein, wie wir, ein Haus voll Brüder! Ich sorgte +Heilige sie in Deiner Wahrheit! Dein Wort ist die Wahrheit! +Ausgesöhnter, vor Dir erscheinen. Doch bitt' ich, o Vater, +Nicht für die Jünger allein! Der neuen Schöpfungen Kinder +Jesus sei von dem Himmel gesandt! Gott liebe die Kinder +Vater, es sollen meine Versöhnten zu mir sich versammeln, +Jene, die Du mir, Liebender, gabst, eh die Himmel entstanden! +Kenne Dich! Den Erwählten hab' ich enthüllt das Geheimniß +Ueber Kidron in das Gericht. Ihm folgten die Jünger. +Als er näher den Bach und das nächtliche Rauschen des Oelbaums +Lauter vernahm, da stand er an einem Hügel und sagte: +»Gabriel, in der Tiefe des Gartens, am steigenden Berge, +Gegen die hohen Wipfel der Palmen senkt sich vom Himmel +Gleich herhangenden Bergen die Nacht; dort versammle die Engel!« +Klein genug, zu folgen des Helden Thaten, der Staub ist, +War um den hohen Messias nicht und nicht um den Vater, +Als er dem Unding einst die kommenden Welten entwinkte. +Über die Fluren dahin im Schneesturm wandelt der Winter, +Statt der Rosen im Garten erblühn Eisblumen am Fenster, +Durch das Dorf, und ließ sich herab zum Hause des Küsters, +Welcher mit majestätischem Ernst die Jugend des Dorfes +Vor sich sah. Mit lautem Geschrei und stammelnder Zunge +Schweigst du jetzt bei'm Tode des Cypers des gnädigen Fräuleins +Gab die Natur dir umsonst die Wundergabe zu reimen, +Häuser und Scheuern zu zieren? Und jetzo wolltest du zaudern, +In das sichre Schilf sich rettet, so drangen die Knaben +Seine birkene Ruth' und den Stock, an das schwitzende Fenster. +Jetzo war er allein. Er nahm die zaub'rische Feder, +Zog an der Stirne schreckliche Runzeln, verkehrte die Augen, +Dreimal schmiß er die Feder halb aufgefressen zur Erde, +Muse! dir ist nichts verhüllt, erzähle der Nachwelt die Grabschrift, +Suchst du Weisheit, Egeria lehrt! Am Ruder des Staates +Nun die Gewonheit auch kan viel bey allen Sachen; +Für deiner Stärcke kam der Midjaniter Hauffen +Klagt ihm, Brüder! Auch der ist hingegangen!! Im Winde +In den Klüften allen, und allen den Labirinthen. +Was die Wahrheit vermag, das zeigst du deutlich, o Gruppe, +Was ist der Ehstand sonst? die deutsche Warheit sage. +Weh weh weh weh weh weh den Himmelschreier Sünden +Seh' ich das Spätroth, o Freund, tiefer erröthen im Westen, +Ernsthaft lächlend, voll Wehmuth lächlend und traurig verglimmen, +Ja ſelber ein Smaragd muß ihrer Farbe weichen. +Blutige Lokken fallen von eingesunkenen Wangen; +Lippen laufen zwey Reihen scheußlicher Zähne, so ragen +Seiner Gegner; bald erlagen die Kräfte des Kämpfers, +Schlaffe Arme strekt' er vergeblich, die tödtlichen Aexte +Grausam die Gehirnsprüzzende Scheitel des sterbenden Mannes, +Ihre beflekten Spizzen scheu erhoben: sie brachten +Schirmender Schild in der Schlacht, Horn unantastbarer Stärke, +Tausend stürzen zur Rechten dem Sicheren, tausend zur Linken; +Mein begehrt er und stracks helf' ich ihm aus. Aus den Aengsten +Rufe mich an in der Noth, und ich will dich erretten; Ich will dich +So wird sie mein Abschlag warhaftig nicht quälen; +Schnell sprang Amor herbey, und sprach mit zornigem Muthe: +»Warum schenkte dann nicht das sonst so altkluge Schicksal +Könnt itzt, ruhig, wie ihr, beym Necktar sizen, und lachen.« +Jener will uns natürlich, der ideal; wir versuchen +Wenn dir, Hochwertheste, ein kindliches Vertrauen +»Welcher Schatten wandelt dort her? Wie fürchter lich leise +Wer der krümste mir kniet, ich belohn' ihn, erhöh' zu der Würd' ihn +Rede, wer ist der Schatten, der wieder nahet, und jetzo +»Warte! Noch untersuch' ich. Ich hab' es ergründet! Die Göttin +Dieser Schatten, der uns von neuem nahet, und jetzo +»Glaub ich«, sprichst du, »dem Wort, das der Weisheit Meister mich lehren, +Kann die Wissenschaft nur zum wahren Frieden mich führen, +Muß ich dem Trieb mißtraun, der leise mich warnt, dem Gesetze, +Muß ich ihn wandeln, den nächtlichen Weg? Mir graut, ich bekenn es! +Freund, du kennst doch die Goldene Zeit, es haben die Dichter +Jene Zeit, da das Heilige noch im Leben gewandelt, +Schweigt die ihr lebet still bemercket nur die Leichen +Zwar mir zeigte sich Eros geneigt, und der rosige Bakchos +Doch du, Göttin, verleih zu dem Süßen das Maß und die Weisheit, +Liebt auch die Jugend den feurigen Rausch und den Taumel der Wonne, +Sondern es wandelt im Kreis mit Blumen umwunden die Zither, +Ja, ich liebte dich einst, dich, wie ich keine noch liebte; +Daß das Philistervolk wider Willen tobe und rase, +Trag es gnädig, Neptun, und wiegt es schonend, ihr Winde, +Euch, ihr Götter, gehört der Kaufmann. Güter zu suchen, +»Küsse mich!« sagte sie jetzt, und mitten im Strome des Nektars +– Zürn, o Himmlische, nicht! Du hast fürwahr zu den Gaben +Guter schwarzer Mönch, mit starkem Arme begannst Du +So wie Schlacken von ſich, zu einer gleichen, befleckten, +Wuͤrde das letzte zu nichts, als ewigem Jammer ihm dienen, +Setzt, wie jeglichem Dorf, so jeglichem Menschen den seinen, +Hatt’ er lange ſein Auge geheftet. Jetzt geht der Orion +Seine Schwuͤnge! Der Seraph eilt zu den Graͤbern, und rufet, +Gleich dem Wetter, vor dem der niedergeſchmetterte Wald dampft: +Bey der erkalteten Hand ſein halbohnmaͤchtiges Maͤd- +Heil, ihr Toten, mit euch! ihr stillen, friedlichen Manen! +b'Der dunkelfalter zwei die sich verfrühten ' +Vorwärts dringt der Schiffenden Geist, wie Flaggen und Wimpel; +Sieht die Berge schon blau, die scheidenden, sieht in das Meer sie +Ach, nur im Augenblick, im letzten, stieg mir ein Leben +In mich selber kehr ich zurück; da will ich im stillen +War es möglich, die Schönheit zu sehn und nicht zu empfinden? +Klage dich, Armer, nicht an! – So legt der Dichter ein Rätsel, +Lange schon harrte befrachtet das Schiff auf günstige Lüfte; +Öfter sah ich zum Tempel dich gehn, geschmückt und gesittet, +Eilig warst du und frisch, zu Markte die Früchte zu tragen; +Oftmals hab ich gesorgt, es möchte der Krug dir entstürzen; +Schöne Nachbarin, ja, so war ich gewohnt, dich zu sehen, +Alles rührte sich schon; da kam ein Knabe gelaufen +»Schon erhebt sich das Segel, es flattert im Winde«, so sprach er; +Komm, Alexis, o komm !« Da drückte der wackere Vater +Sorglich reichte die Mutter ein nachbereitetes Bündel: +Fremde Küsten besuchest du nun, und köstliche Waren +Stehen war ich geblieben und fragte, nach Weise des Kaufmanns, +Gar bescheiden erwogst du den Preis! da blickt ich indessen +Endlich kamst du zur Laube hinan; da fand sich ein Körbchen, +Schweigend begannest du nun geschickt die Früchte zu ordnen: +Häufig die Träne vom Aug mir herab, du weintest, ich weinte, +Immer heftiger rief es am Strand; da wollten die Füße +Näher rief es: »Alexis!« Da blickte der suchende Knabe +»Ewig!« Dora, lispeltest du; mir schallt es im Ohre +Seine Tochter, die Göttin der Liebe; die Grazien standen +O so eile denn, Schiff, mit allen günstigen Winden! +Ferner schaff ich noch Schmuck, den mannigfaltigsten; goldne +Seh ich Perlen, so denk ich an dich; bei jeglichem Ringe +Feine wollene Decken mit Purpursäumen, ein Lager +Nicht der Erinnyen Fackel, das Bellen der höllischen Hunde +Lache nicht diesmal, Zeus, der frech gebrochenen Schwüre! +Sende die schwankenden Wolken mir nach! Im nächtlichen Dunkel +Streue die Planken umher, und gib der tobenden Welle +ficht ihn nicht an. Sein Aufgang ist Dasein; beständig +Aller Kinder im Himmel, und aller Kinder auf Erden! +Denn du haſt dir auch Lob in der Kinder Munde bereitet. +Geht denn hin im Namen des Herrn. Sie ſchwiegen, und gingen. +Freunde, treibet nur alles mit Ernst und Liebe, die beiden +Er deckt die Kraͤuter-reichen Berge, die Flaͤchen der begraſten +Schmückt und bereichert sich die mütterliche Erde. +Dann, o der Wonne! dann trägt uns über den Mond das Gefieder – +Ach, und das freudlose Heut – wir wollen es duldend ertragen, +b'Der eine ſagt bei Angſt und Schmerze,' +Lachst du, wann Jourdains Stolz und Cadenas sich weisen, +Bilder der Freundschaft und Liebe, und all' ihr lächelnden Träume, +Stillet mit freundlichem Trug die blutenden Wunden der Sehnsucht, +Luitberta, die Holde, ist eben im Tode verschieden! – +Blätter wehen vom Baum, laut rauschet stürmender Regen +Die des Vögeleins Nest in stille Schatten geborgen, +Herbst, wie lehnst du dich ernst auf deine trauernde Urne! +Scheint das fröhliche Leben nur grün im Spiegel des Todes? +Stirbt in dem Leben selbst des Lebens schönstes Gedächtnis? +Süße Liebe, du klingst mit den Schwanenflügeln des Lenzes +Blind wie lange das Aug', das mehr als Sterne des Himmels +Ach! umsonst lauscht oft das Ohr, den Klang zu vernehmen; +Siehe, so werden die Auferstehungen jauchzen – so sang er: +»Ewige Wirkung Dir! komm, werd', o, werde geboren, +Ihn, ihn segnen die Orione und rufen den kleinern +Sonnen umher, die Sonnen den Erden: Du Tag, Du Versöhner! +Theurer, schöner, blutender Tag, Dich sandte die Liebe! +Sieh, ich erhebe mein Aug' und seh'! Ein Hügel der Erde +Ist der Altar. Der Altar erbebt vor dem kommenden Opfer. +Hätte der Auszusöhnende Sterne, wie Stein' aus den Bächen, +Ringsum schau' ich. Wie lächeln der Erde die helleren Sonnen, +O, Du Ruhe des festlichsten unter den Festen, Du Sabbath, +Sabbath des Vaters und Sohns! Ich hör', ich höre, die Jubel +Sinken alle. Sie ist, die Schöpfung ist Sabbath geworden. +Dacht' auf der Erde viel anders ein Haufen Sterblicher. Satan +Bluten! Philo verachtet, von ihrem Rathe zu lernen, +Heftete sich ungewandt auf den Mittler und funkelte Rache. +Einmal, er dacht' an das Volk, erhebt sein Herz sich, zu beben; +Denn es hatte der Ruf die Geschichte der Nacht nicht verschwiegen. +Drängend hinauf und bliebe am Thor auf Gabbatha stehen. +Hier war der Richtstuhl jetzt. Die Gebräuche des Festes geboten, +Nicht in die Halle zu gehn. Pilatus saß auf dem Richtstuhl, +Stolz und grausam dabei, doch klug genug, von der Römer +»Aber so richtet ihn denn nach Eurem Gesetze!« – »Wie beutst Du +Sich zu entreißen und ihn zum König zu wählen: ›Ich bin es, +Sich verführe, behält er sie in den Wüsten und speist sie. +»Könnt' ich glauben, Herrscher, Du ließest der biegsamen Sanftmuth +Welcher sie hat, so schwieg' ich; allein Du kennest die Menschen. +Dieser Jesus, so klein er Dir scheinet, jetzt, da ihn Juda +Drauf versucht er, wie weit er die schwindelnde Menge beherrsche. +Auch entschlossen gewesen zu That, so hätten die Väter, +Dann für unseren Cäsar geblutet!« Also der Priester. +Leiden ruhten auf ihm. Der Tode tödtlichster rief ihn +Damals irrte die Ungewißheit mit wankendem Schritte +Seines göttlichen Freundes, als er den kommenden Tod sah, +Dem den Gerechten die Priester entgegen führten, erhub er +Schnell sich und eilt' auf Gabbatha zu. Die stürmende Menge +In den schweigenden Hallen der hohen Tempelgewölbe. +Als er keinen erblickte, der Stadt nun stummes Getöse +Nein, sie kann nach dem Tode nicht fürchterlicher mich fassen, +Keinen Gott mehr! Elend, Du bist mein Gott! Du gebietest, +Fürchterlich aus, er ist der bängste der bangen Gedanken, +Stirb! Die Seele, die Dir nach dem Tode noch elend zurückbleibt, +Schon den Ort des Todes sich aus. Als Obaddon den Hügel +»Tod, bei dem furchtbaren Namen des großen Unendlichen! Tod, komm +Siehe, Du löschest die Sonne Dir aus. Der Tod und das Leben +Judas rief's mit starrendem Blick und erwürgte sich. Staunend +Als Gedanken um sie und ward zum schwebenden Leibe, +Aber es war ein Leib, unausgeschaffen, voll Schwäche, +Mich in die Höh'! Doch sind das Gebeine? Sind nicht Gebeine! +Weh mir, es ist der Richter der Welt! Ich kann nicht entfliehen! +»Ewiger Tod Dir! Du hast den Gottversöhner verrathen, +Keine Zahl, so sie zählt, die Qualen, die auf des Verräthers +Drauf die Hütten der Wonne von fern; dann führ' in den Abgrund!« +Wurde dunkler vor Schrecken und folgt' in der Ferne dem Seraph. +»Wär' ich ein König der Erde, wie Ihr besiegtet, so hätt' ich +Völker, die stritten für mich; ich bin kein König der Erde.« +Flöten musst du, bald mit immer stärkerem Laute, +Bald mit leiserem, bis sich verlieren die Töne; +Was bedurft' es denn mehr, die Seele des Dichters zu wecken, +Lange der Schwärmerin wohl auch da zu gefallen vermöchten, +Frei überm Häuserrauch, übern verbrannten rötlichen Himmel, +Werde von Keinem erkannt der jetz'gen und künftigen Menschen, +Sey es dem noch vergönnt, der, gleich dem germanischen Spieler, +Stets auf den Raͤchſten rnfft wird endlich in den ſtricken +Sie treibt die schwere Fluth bald schnell mit starckem Rauschen, +Spottet des Völkleins nicht! es hat ja den römischen Adler +»Blume vom Ganges, die jüngst an die Spree Kunstgärtner verpflanzten, +Gleich zur Sache, mein Freund. Wir halten die Jenaer Zeitung +Seine letzten Schauer von rieselndem Hagel geschüttelt; +Fuhr im Triumph der Frühling daher; und Pandions Tochter +Vor ihr her das einsame Schloß lautheulend umbrausten. +Jetzt kam Cyper über das Dach. Er hatte die Nacht durch +Seinen zähnvollen Rachen genetzt, und trunken von Siegen +Leise schlüpft' er zum Zimmer hinein, als eben die Zofe +Schlummernd noch fand, da fiel auf's Neu' der rauschende Vorhang +Ihrer Fräulein Gemach. Von Abenteuern ermüdet, +Streckte die Löwenklauen von sich, und sank bald geruhig +Schöner Katzen versammelt um sich, und hörte die Seufzer, +In vertraulicher Nacht um seinetwegen erschollen, +Würde von ihrer marmornen Hand liebkosend gestreichelt, +Eitle Gedanken! Er sollte nicht mehr die Höhlen der Ratten, +Wollte die Oberwelt jetzt mit der finstern Hölle vertauschen, +Auch die Furien tragen den Stolz im scheußlichen Busen, +Schön zu seyn, zum Mindesten schön für der Hölle Bewohner. +(Sagte sie bei sich selbst) kann dich Alekto bestrafen! +Eigene Hand! Geh', schimpfe mich mehr im Magen des Katers, +Herrlich raget nicht fern der Rugard, das Auge des Landes, +Bergen, das Städtchen daran, bewohnt von gastlichen Menschen, +Putbus im grünenden Schmuck der prangenden Hügel und Haine +O der Vilm, das liebe und süße Gedächtnis der Kindheit! +Fernes Getöse sich nahn, man hörte den rollenden Wagen, +Nennt doch den Korsen nicht groß! Er wußte die Menschen zu brauchen, +Awer bi Garden an Barg dar knütt se de Fisseln tot Fangnett. +Gänse schnattern. Zum Teufel: dreht ihnen die Hälse ab! +Felsen hast du genug, und umher gewaltig Gebirge, +Er, mein Richter! Jch, die den Tod auf alles gebracht hat, +Ruhig, zufrieden; obgleich in einem gefallenen Stande. +Lasse Dein Urtheil nimmermehr richten nach vielen von keinem, +»Feuer!« schreit er am Fenster. »Feuer?« lachen die Knaben, +Manches Pulver verknallt zur Übung und fehlet im Kriege, +Sage, wo blieb denn die That, wo blieben die herrlichen Menschen, +So entfernte der Vater allmählig die marternden Leiden, +Eine geheime Stärkung für Jesu trostleere Seele. +Flüchtlinge, sagt, wer seid ihr? Von wannen trägt euch die Woge? +Theure geſellige Freunde des liebenswuͤrdigen Mittlers, +Täuscht mich der Einbildung Spiel? Sieh! plötzlich flattert ein Täubchen +Welch ein verborgener Hauch füllt ihre Herzen mit Liebe? +Durch deine Tiefe, o Schöpfer? Vertraut euch Flügeln der Winde, +Ruht auf den Pfeilen des Blitzes, durchstreicht den glänzenden Abgrund +Jede Stunde der Nacht vernahm er das Krähen der Hähne, +Freundlicher Greis, hab' Dank! Du erquicktest die durstigen Wandrer, +Sorglich lasest du selbst im Garten die saftigsten Trauben, +Möge der Stock dir blühn von den köstlichsten Beeren, und täglich +Alles blieb, so wie's gewesen, nur daß mit dem andern +Gottes ging, entschied er von fern das Schicksal der Seelen, +Immer noch in ihr Leiden versenkt und schmachtend nach Troste +Nacht noch war es beinah, als sie die Jünger verließen. +»Was wir können, und schützen, so lang' das Salben vermögen, +»Ach, kaum daß ich vermag zu erscheinen, so beb' ich vor Freuden. +Seht Ihr die Zeuginnen kommen? Ich will als Jüngling erscheinen; +Auf die Engel herab und auf die kommenden Menschen, +Eilte zurück nach Jerusalem. Aber die Kommenden ließen +Gleich, dem Schnee das Gewand. Er sprach mit der Stimme der Wonne: +Jesus. Er ist nicht hier. Er ist von den Todten erstanden, +Muß der Sohn des Menschen gegeben werden, gekreuzigt +Muß er werden, erwachen den dritten Tag von dem Tode.« +Liefen, es nun den Jüngern des Herrn zu verkündigen. Petrus +Gingen sich, ohn' einander zu sehn, die heiligen Weiber +Ja versiegelt! So haben ihn denn Elende genommen, +War dem Grabe schon nah. Gelegt erblickt' er die Leinen; +Nicht hinein. Nun kam auch athemlos Petrus und eilte, +So wie er kam, in das Grab. Er sahe das Tuch, so des Todten +Haupt umwand, besonders gelegt und nicht bei den Leinen, +Sahe sie nicht, nicht Jesus. So sucht mit lechzender Zunge +»Weib, was weinest Du?« sprachen zu ihr die Boten der Wonne. +Sie antwortet dem Gärtner (sie meint, sie sehe den Gärtner): +Selbst ein Geliebter des Herrn, wenn seiner Sterblichkeit letztes, +Ach, er lieget und ringt mit dem Tod und dürstet nach Hilfe, +Weint zu Christus und kennt – so schreckt ihn der Prüfungen letzte – +Kennt den Liebenden nicht, sieht nur den Richter der Welten. +Aber zwo Thränen nur noch, und welche Wonn' ist die seine! +Selber von Dem, mit dem sie von Jesus redete, wendet +Singen sie, ganz in Liebe zerflossen, das Lamm, das erwürgt ward, +Aber sie stammelt' und athmete kaum und blickte den Herrn an, +Geh zu unseren Brüdern und sage zu ihnen: Die Stunde +Jesus verschwand, und sie ging mit der Botschaft der Wonne belastet. +Gingen eilend nach Salem, der Wonne Botschaft zu bringen. +Sie, o Salome? denn ich war zu erschrocken, der Boten +Himmlische Stimme recht zu verstehn.« »Ihr wart zu erschrocken,« +Recht zu sehn, was Ihr saht?« – »Ach, Jünger Jesus', erschreck Du +Ohne Dich, noch erschrocken genug. Der Lebende sagt' uns: +Sprach drauf Thomas, »die Sonne schon da? Du hast nicht vernommen, +Salome, daß, von der Wache gefolgt, ein römischer Hauptmann, +Keines Glanzes in Fernen, um Engelgestalten zu sehen.« +Auferstanden, nicht hier! Kommt her und sehet die Stätte, +Ihr ihn sehn.« »Die übrigen Engel,« erwiderte Thomas, +Th. »Mit den Engeln?« »Die Engel,« so sagten sie, »waren verschwunden, +Sahn sie ihn also vielleicht. Seid mir gegrüßet! so sagt' er. +»Ihn, ihn selber habt Ihr gesehn? Ihr Alle?« erwidert +Thomas und bleibt mit grübelnder Stirn und ernsterem Auge +Stehn. »Es war des Todten Gestalt und Gewand; die Stimm' auch?« +Jetzo schwieg er; doch immer mehr in dem Strome der Zweifel +Müde vor Angst der Freude, voll Schweiß die Stirne, die Wange +Bleich, mit bebenden Lippen, mit starrer lechzender Zunge, +Also ruft sie mit einer Stimme des freudigen Schreckens, +Sanfter schlug ihr Herz. Sie sprach mit himmlischem Lächeln: +Waren Strahlen sein Kleid?« M. »Er war ein Mensch, doch erblickt' ich +Gnaden in seinem Antlitz, die ich noch niemals gesehen, +Seine Stimme, des Auferstandnen, des Göttlichen Stimme!« +Stammelt' ich, hielt mit wankender Hand des Göttlichen Füße. +Geh zu unseren Brüdern und sage zu ihnen: Die Stunde +Christus' Mutter hatte bisher mit sinkendem Haupte +Sanft auf Magdale, stand dann mühsam auf und hielt sich, +Ihre Hand und hielt die Hand der Geliebten und sah sie +Ob ich Male der Wunden sah. Von Freuden erschüttert, +In des Göttlichen Antlitz und unaussprechliche Gnaden. +Hast Du erstanden gesehn und seine Stimme gehöret?« +Sie erst Engel und dann der Herr gewürdiget hätte. +Erst, als er bei dem Namen mit seiner Stimme mich nannte.« +Magdalena erhub ihr hohes Auge gen Himmel: +»Wenn er Euch nur nicht irret, o Du, des Lebenden Mutter, +Jesus' und führte sie weg, mehr Wonnegespräche zu halten. +Scholl und zu Thränen ihn zwang: Den Jüngern sagt es und sagt es +Eilet' hinaus. Bald wählt' er, um sich in trauriges Grübeln +Dann das Grab. Er hatte den Weg zu der Wüste genommen; +Leere Grab hinunter, und diese Kummer empörten +Seine Seele: »Zu schreckliche That! Sie hätten ihn also +Bängster unter den Schmerzen, Du hast die blutenden Seelen +Ueberströmt, sie dahin in Deinen Fluthen gerissen, +Kreuz des Todten« (er hub sein trübes Auge zum Kreuz auf), +»Kreuz des Todten, Du zeugest zu laut, und Himmel und Erde +Ja, gestorben ist er! Da ging ein Schwert durch die Seele +Seines Todes, das Kreuz! Noch liegen die Berg' und die Felsen, +Noch die Gräber, wie sie der Allmacht Rechte zermalmte! +Nein, Du darfst Dich nicht freun!« So dacht' und stammelt' und rief er, +M. »Und erstanden ist er, erstanden, Simon, vom Tode!« +»Wende Dich weg, o zu Glückselige, laß mich in Stillem +Ihn auf dem Meere wandeln gesehn, auf des Tabor Gebirge +Von des Vaters Herrlichkeit ihn umleuchtet gesehen!« +Ja, Du Todter Gottes, vergieb, vergieb es dem Trauren, +Eh sie ihn kannte. Und hab' ich geliebt, wie Magdale liebte?« +Also dacht' er und stieg mit schwerem Schritte den Hügel +Seiner Seele, da er vor sich den Lebenden stehn sah! +Seine Rechte. Doch Petrus vermag nicht aufzustehen, +Strebt und sucht mit der anderen Hand den Arm des Erstandnen, +Fest sich daran zu halten; allein sie sank in den Staub ihm. +Seine Hüter Ithuriel und Orion umschwebten +Auferstanden erscheinet der Herr dem geretteten Sünder, +Petrus sah und betet' ihm nach mit gefalteten Händen, +Schnell ihn verlor. Und Petrus erhub die verbreiteten Arme +Jesus' Christus' Herrlichkeit hat mein Auge gesehen! +Ihn, in das Leben erwacht, so hat mein Aug' ihn gesehen! +Heißer, herzlicher Dank! Die Gnaden alle der Himmel, +Ja, die ganze Fülle der Wonne, die selige Fülle +Deines Todes wirst Du mir, Sohn des Vaters, enthüllen. +Nicht das Heer ohne Zahl, die Schaaren, die Mächt' und die Thronen, +Söhne des Lichts!« Er schwieg und schauete lange gen Himmel; +Gottes Sohne, der uns mit einer Liebe geliebt hat, +Ihm, der den wunderbaren Tod ist gestorben, erstanden +Drücken ihn an ihr Herz und weinen. Des Lebenden Mutter +Hielt bei der Rechten ihn, und Magdala bei der Linken. +»Gottes Sohn und meinen!« Lebbäus stammelte, wandte +Ließ ihn und ging zu Maria: »O Du des Göttlichen Mutter, +Freue Dich wieder! Nun geht durch Deine Seele kein Schwert mehr, +Auferstanden! Auch mir wird Jesus Christus erscheinen. +Bartholomäus ergriff die Hand des Jüngers, des Zeugen, +Kephas hielt ihm die Hand und sah ihn mit glaubendem Muth an: +»Ja, Du Theurer, er wird sich unser Aller erbarmen.« +Ja, Anbetung und Ehr' und Preis und Jubel und Dank sei +Bebendem Arme. Sie liegt auf ihren Knieen und breitet +Freudig die Arme gen Himmel und ruft mit der Stimme der Wonne: +Deiner traurenden Magd, von Deinem Kreuze gesehen, +Hast sie all' erbarmend gezählt! Die Enkel der Enkel +Ja, Anbetung und Ehr' und Preis und Jubel und Dank sei +Durch die Schöne des Tags und das lebende Wehen der Lüfte +Sich zu erquicken und durch der gotterfülleten Schöpfung +Flieh uns nicht,« rief Petrus, »der Herr wird auch Dein sich erbarmen! +Auch ich zweifelte, Thomas; wie hat er mein sich erbarmet! +Würd' auch Eure Seele sich freun! Die mächtigen Freuden, +Nicht vereinet gesehn.« Und Petrus erwiderte: »Möcht' ihn +Sehet, der Weg, so sich krümmet, bringt sie uns näher; doch werden +Jene Palmen sie bald vor unserem Auge verbergen. +Ist er einer der Engel, die Ihr bei dem Grabe gesehn habt?« +Noch in jener Angst, als ich zu dem Kreuze mein Auge +Müd' erhub und auf einmal vor mir den Lebenden stehn sah! +Einst auch litten, und ist gestorben!« Er weint' und verstummte. +Mauren gingen, und noch bei ihnen nicht ihr Gefährt' war, +O, Du kennst ja die Wuth, die heiße Rache der Priester, +Haben den Todten geraubt und wollen ihn doch auf dem Hügel +Heiligster, deckt schon Golgatha Deinen starrenden Leichnam!« +M. »Aber die Engel am Grab, o Kleophas? Hat sie denn Alle +Daß wir Himmlische sehn? Warum nicht bange Gestalten? +Kleophas bebte zurück; darauf antwortet' er: »Löse +Schrecklich vom Richtstuhl scholl, ach, fern des Sterbenden Kreuze!« +Kleophas sprach: »Ich bewein' es mit Dir! Doch können wir jemals, +Wenn die Freud', ihn wiederzusehn – das ist Freude des Himmels – +Kleophas blickt' ihn zärtlicher an und sagte: »Du Lieber! +Wonne würde – kaum find' ich Worte – wenn wir ihn sähen, +O, das würd' uns noch mehr, noch mächtiger überzeugen +Kleophas sprach: »Wir wünschten zu viel, Du Geliebter! Der Freuden +Freude, wie die, ist nicht für dieses Leben, Geliebter!« +Schatten gegangen. Des Weges gewendete Krümmungen zeigten +War der Fremdling und schien in ernstes Denken verloren. +Vor dem Herrn und dem Volke durch Wunder und himmlische Weisheit, +Haben, entflammt von dem Grimme, der Wuth der untersten Hölle, +Ihn gekreuziget! Fodere nicht, daß ich wieder die Wunden +Ach, wir vermochten nicht, uns zu freuen. Einige gingen +Auch zu dem Grab und fanden es offen und ohne den Todten.« +»Ihr Unweisen und langsamen harten Herzen, zu glauben, +Wurde Licht und begegnete sich mit feurigen Fragen: +Noch in seinen Thalen, noch liegen blässere Schatten, +Zeiget' er ihnen, ein Redner Gottes, in jeder der Tiefen. +Durch den Wald der stärkere Sturm. Die Bäume des Waldes +Zittern, rauschen mit Ungestüm alle, beugen sich alle +Vor dem herrschenden Sturm, der Donnerwolken und Fluthen +Wahrlich ein göttlicher Mann – bleib, ach, und laß an der Kühle +Auch um seinetwillen, wenn er es foderte, sterben?« – +»O Du Theurer, wir hoffen zu Gott, der Liebende würd' uns +Jesus Christus wiederzusehn?« Der Wanderer sagte: +»Joseph's Brüder erkannten ihn nicht. Doch der Wonn' und des Weinens +Sich zu halten und weinete laut.« Er sagt' es, erhub sich, +Ging. Sie folgten ihm freudigerschrocken, in Zweifel verloren, +Sieh, es will Abend werden, der Tag hat schon sich geneiget.« +»Kleophas hat, so heißt mein Gefährt', der redliche Jüngling, +Seine Hütt' in Emaus, die an der Pforte der Schatten +Dichter Bäume bedeckt. Ein reiner labender Quell rinnt, +Heiterer Abend nach dieser Angst, den Tagen des Traurens! +Scheint mir erstaunlicher, als mir seine Niedrigkeit selbst schien. +Möcht' ich mein Leben mit Dir, Mann Gottes, leben, und möchtest +Recht nach meiner Seele Verlangen heiligen könnte! +Bei sich nieder und wusch balsamische duftende Kräuter. +Seine Hand umflossen mitabgerissene Blumen; +Folgt' und trug das Gefäß und darin die lebende Quelle +Seiner Hütte besetzt, mit Milch und Honig und Feigen +Hatte die Teppiche schon umhergebreitet. Sie legten +Hielt er das Brod – so pflegt' es Jesus zu halten – er blickte +Still gen Himmel – so pflegte gen Himmel Jesus zu blicken – +Welche die Himmel erschuf, se unser Vater bereitet.« +Ach, auch seine Worte sogar! Da sanken, vor Freude +Ach, betrübe nicht so, die glauben wollen, und lösche +Diesen schwachen Funken in ihnen nicht aus! Zu dem Himmel +Aufzuwachen, je froher der süß betäubende Wahn war?« +Heilig ist jene Stätte, wo ich ihn sahe. Da brannte +Schau die Zeugen um Dich! – hier stehn wir Alle, die Neune, +»Deiner grübelnden Zweifel zu qualenvolle Gedanken. +Habe Mitleid mit ihm, mit Deinem Jünger, Erstandner, +Dieser Wonnestimme des ewigen Lebens – die Chöre +Bange Bilder von Gräbern und Nacht, erschreckende Zweifel, +Den wir sahen und hörten, und dessen Leib wir berührten, +Geh zu den Sadducäern zurück und glaube mit ihnen, +Nicht aus diesem Jammer das Herz zu reißen vermögen? +Mächtige Zweifel itzt fort, dann wieder siegender Glaube. +Sie vor der kommenden Woge. Der zweifelnde Jünger verließ sie +Sich im Einsamen dort in seiner Traurigkeit Qualen +War jetzt Thomas gekommen, und seiner Traurigkeit Lasten +Qualen trostbedürftiger. Ihm arbeitet die Seele, +Sich aus diesen Tiefen, die stets mehr sanken, zu heben, +»Gott, Verborgner, zu Dir, wie sehr auch Dunkel die Tiefen +Deines Rathes bedeckt, zu Dir nur kann in dem Zagen +Als die Pfade des Todes! Unauszuforschender Herrscher +Hätt' ich Dich nicht, und starrte mein hilfeverlangendes Auge, +Lange der Angst erlegen der wüthenden Zweifel, ich wäre +Weißt, er war mir Alles! Du hattest ihn, Vater, mit jeder +Möcht' ich liegen bei ihm und schlummern, müde von Wunden +Dicht an Abgrund, schreckliche Nacht! Mein dunkles Gefühl, ach, +Schwarzen Zweifel, mit Eurem Grimm mich nicht an und wüthet, +Theil denn an ihm, Elende, so lang' ich im Staube mich krümme? +Gott auf Ebal, auf Sinai Gott, im Donner, im Sturme, +Keine Kluft verschlang ihr Gebein! Allmächtiger Vater, +Dann um Jericho Gott, daß Deiner Heere Posaunen +Nicht zu Staube wurden, als er, in die Höhle verborgen, +Hoch auf der offenen Woge, mit ihm sein glaubender Jünger, +Ach, zu dem ersten Mal – den todten Geliebten erweckt' er, +Ihn, der schon zu verwesen begann; der weinenden Mutter +Gott mit Deinem Sohne, daß er mit himmlischer Ruhe +Faltete fester die Händ' und rang sie. »Ach, möcht' ich ruhen +Kanntet Ihr Jesus Christus? Wenn Ihr den Göttlichen kanntet, +Seine Gebeine, die zwar der Kreuziger Wuth nicht zermalmte, +Aber die doch in dem Schooße der Nacht und der Erde verwesten! +Zeit ist flüchtig und kurz, ist ein Traum, ein Flug, ein Gedanke, +Seid, Ihr übrigen Freunde des Todten am Kreuz, mir gesegnet, +Ich Verlassner, wie würd' ich mich freun! Ach, wenn ich ihn sähe, +Aber ich werde ja doch bald sterben. Durch meine Seele +Gingst Du ja auch, o Schwert, das durch die Seele der Mutter +Wenn er will. Wie kann er es wollen? Sterben, um Stunden +So nach Ueberzeugung als ich? Du würdest! Du lebst nicht! +Wenn ich mit bebendem Arm um Deine Füße mich winde +Dann ... Wie schnell ist die Zeit bis zum Kreuze vorübergegangen! +Ja, er ist gestorben, er ist begraben, und nun schon +Ach, verlaß mich nicht ganz, o Christus' Vater und meiner! +Stürzt', als der Vorhang riß, und der Staub der bebenden Erde +Sich mit ermüdetem Arme noch, da der Finsterniß Stille +Fiel ein Mörder Dich an, und kann ich Dir helfen, o Fremdling? +Rede, wo bist Du? Ich will Dir Deine Wunde verbinden.« +Deiner Angst, und ich bin, daß ich Dir helfe, gekommen. +Fremdling, ich bin kein Mörder. Ich hörte fern in dem Thale, +Zarte blühende Kinder und ihre liebende Mutter +Ueber die Du mich jammern gehört, sind Wunden der Seele.« +»Strecke die Hand nach mir aus, daß ich Dich finde, Geliebter, +J. »Aber was weilen wir hier in dem Schauer der Nacht und der Gräber, +Thomas? O, komm und laß uns aus dieser dunkleren Nacht gehn! +Auf die Bilder der Angst, die Deine Seele bewölken.« +Hätte die Erde mich nur in ihre Hütten des Friedens +Freuen sollen wir uns mit Furcht und Zittern, so sollen +Ist es nicht Der, der uns zu dem ewigen Leben gemacht hat? +Dann sich unter die Chöre der Dankenden mischt' und die Wonne +Ihrer Freudenthränen und Halleluja entweihte! +Kann denn Gott nicht erretten? und will denn Gott nicht erretten? +Elend sendet. Verehre, mein Bruder, den göttlichen Boten!« +Aber mit keinem Schmerz, wie meiner ist. Ach, Du erlägest +Jesus, den Göttlichen, nicht! Wie lang' verweilst Du in Juda?« +Nach der Freude Hütten gekommen, in welchen ich wohne, +Jesus sterben zu sehen und auferstehn von dem Tode.« +Gab er mir meinen vertrauteren Freund, den lange verlornen +Die von dem Göttlichen sprachen! Wer sind die Boten aus Juda? +Sandte sie Gott? Gewiß, der Herr kann Engel aus Juda +Jesus sterben zu sehn! So wußten Boten aus Juda, +Jünger nennet er mich! und dann ist Jesus vom Kidron +Engel, eh es geschah? Auch Gottes geheimstes Geheimniß +Ja, ich bin niedergesunken, bin eingeschlummert und habe +Aber sie haben ja selbst den nun Erstandnen getödtet!« – +»Müssen wir sterben, Simon, so helfen geschlossene Thüren +Aber nicht lang', so erscholl das Haus von eiligem Klopfen. +Traten um sie und riefen mit freudestrahlendem Auge, +Riefen: »Der Herr erstand wahrhaftig, ist Simon erschienen!« +Kleophas hub mit Erstaunen die Hand gen Himmel und sagte: +Seine Zeugen, auch uns ist Jesus Christus erschienen!« +Petrus nahte sich schnell: »O Christus' Brüder und meine!« +Hoff' es freudig zu ihm, Du seine Mutter, erscheinen! +Welche das Herz uns erschütterte, da wir nun sahn, daß er lebte! +Thomas hat sie verwirrt. Der beweinenswürdige Jünger +»Mich verwirrte Didymus nicht. Ich traure nur, Simon, +Traurend und angstvoll (ach, Ihr seid's noch) nach Emaus, wollten +Durch des offnen Gefilds Anblick uns erfrischen, den Kummer +Den wir lieben mußten, sobald wir ihn sahen und hörten, +Wie sie der Vater vorhergesehn und verkündiget hatte, +Fremd war seine Gestalt und verhüllt' ihn uns. Jetzo erreichten +Hatte Speise gebracht. Nun ... Ach, noch seh' ich das Brod ihn +Halten, noch hör' ich ihn beten. Da er betete, war es +Ihn nicht finden. Wir säumten nicht lang' und gingen und eilten, +Euch der Wonne Botschaft zu bringen.« Lebbäus, von Thomas +Saß mit hangendem Haupt und blickte starr auf die Erde. +Er, deß Seele so viel, so stark zu empfinden vermochte, +Hatte die frohe Geschichte mit grübelnder Kälte vernommen. +Also leugn' ich Euch nicht, der mit Euch red'te, Den habe +Siehe, den unschuldsvollsten, der Tod auf Golgatha tödte. +Selbst ward, da er vorher es nicht war, das kann ich nicht glauben. +Eine fremde Gestalt zu sehen glaubtet? Die Freude +Traurige Rede zurück. Doch Kleophas sah ihn mit Wehmuth +»Jünger des Auferstandnen, als wir den Herrn noch nicht kannten +Joseph's Brüder erkannten ihn nicht. Doch der Wonn' und des Weinens +Sich zu halten und weinete laut.« Mit himmlischer Ruhe +Da zu Euch?« Sie sprachen: »Er kam, der Göttliche kam schon +Bei dem Felsen zu uns.« Und Petrus rief in der Wonne: +Hört Ihr die Zeugen? Ihr habt schon Jesus Christus gesehen! +Ein beginnende Thräne zurück und betete schweigend: +Gnädiger, nun, o mein Erbarmer, erbarmst Du Dich Ihrer!« +Starrten sie All' um ihn. Der Auferstandene sagte: +Sanken sie, konnten sich nicht herausarbeiten und wähnten +Sprach der Erstandne: »Vor mir seid Ihr erschrocken, Ihr Lieben? +Sehet meine Hände und meine Füße, Geliebte! +Hielt die Füße des Auferstandenen, sahe die Wunden, +Fasset' ihn bei der Rechten und sah die Wunde der Rechten, +Dann der Linken. Und nun vermochte sie auch in des Sohnes +Antlitz hinaufzuschaun. Wie das Angesicht eines Engels +Nacht umgab. Ihr ward wie das Angesicht eines Engels +Lange hielt Johannes die Rechte des Liebenden, lange +Redet' ihn an. »Du standest am Kreuz und bliebst bis zum Tode. +»Hier ist meine Rechte, Lebbäus!« und reicht' ihm die Rechte. +Nach dem Jüngling, ergriff die Hand des Sinkenden, hielt sie +Stammelte: »Gnade bist Du, ganz Gnade!« Der Kanaanite +Hebt die Augen mit aller seiner Hoheit und breitet +Mehr als jemals Göttlichkeit. Sie vermochten nicht länger +Gegen die Erd' und wagt' es und rief mit flehender Stimme: +Sehen wir, oder verlieren wir uns in süßen Gesichten?« +Jesus wendete sich, ging hin zu dem Tische und legte +Auf die verbreiteten Teppiche sich und sagte zu ihnen: +Traten herzu und waren beschäftiget, Speise zu bringen. +Honigseim und gerösteten Fisch und setzte die Speise +Nahet Euch auch und ruhet um mich auf den Teppichen. Komm denn, +Kamen in ihr besänftigtes Herz und völliger Glaube. +Mich, mich hätt' ihr Auge vom Tod erstanden gesehen; +Ihnen nicht? Unbiegsam war Eure Seele, Geliebte. +Würd' ich werden, vom Tode der Tage dritten erwachen? +Nicht verkündet? und hub ich Euch nicht die Hülle der Schrift auf? +Was ich sagte, das sagten auch diese Zeugen: getödtet +Sollen Wunder begleiten. In meinem Namen vertreiben +Trinken sie tödtlichen Trank. Sie legen die Händ' auf den Kranken, +Sich in dem Himmel des Heils der Mehrbegnadeten freuen, +Auch sie sollten bluten! Er sah in dem Geiste sie bluten, +»Friede sei mit Euch!« So sprach des Göttlichen Stimme, +Athmet' er tiefer herauf und hauchte sie an und sagte: +»Jetzt schon empfaht den heiligen Geist! In reicherer Fülle +Jetzo daucht' es ihnen, als wollte der Herr sie verlassen. +Hielt sie, küßte sie, rief: »Ich kann auf der Erde nicht danken! +»Siehe, das weißt Du, ich habe für Deine Seele gebetet, +Nicht, weil nie er die Kunst ausgrübelte, stümpert der Stümper, +Dort nun thronet Achill, ein Gott, in der Seligen Lande, +b'Es zeigt uns ihr Geſpinnſt der Sonnen,' +Lies uns nach Laune, nach Lust, in trüben, in fröhlichen Stunden, +Mahnend den Extravaganzen der Prinzipe zu entsagen +Still, wie das Grab, nun spiegelt und schwermutsvoll in der Flut sich +Ehstes wird die böse Zeit kummen auff die Bahre; +Eng und gedrückt, voll gewundener Gassen und düsterer Winkel – +Leicht gesinnt und bewegt, abhold den Mühen des Daseins, +Sorgen haben gefurcht die Stirnen der Männer, es blicken +Weh'n, gleich fröstelndem Hauch, selbst um die Reize der Frau'n. +Reicher, beschwingter sind Handel und Wandel, doch fehlt das Behagen, +Ja, du hast dich verändert, ich fühl' es. Bist du auch schöner, +Hier bewegt' er ihr nicht mit dem Sonnenblicke den Busen, +Aber vielleicht erwarmst du dereinst am Strahle des Himmels, +All die gesammelte Kraft aufflammt in üppigem Frühling, +auch auf andere Gebiete ausdehnungsfähig. +Nicht von irdischer Kost gedeihen einzig die Wesen, +Aber du nährst sie all mit deinem Nektar, o Vater! +Darum lieben die Wesen dich auch und ringen und streben +Jetz hoͤrſt du ferner nicht die angeſtrengten Klagen +b'Und bald wie linde frühlingsbäche glitten ' +Zweifler sprich! wer schwingt die Fluthen, die sich wie Gebirge thürmen? +Jahr entstand es in Rom, da hier mit dem wackeren Tischbein +Sich zu wohnen bequemt, weitab in die Ferne verschlagen. +Nicht die Tafel, die ihn »als Reisenden zeigt, in den weißen +Mantel gehüllt, im Freien, auf umgestürztem Getrümmer, +Blatt, mit der Feder umrissen und leicht schattiert mit dem Pinsel, +Nur vom Rücken belauschest du ihn, doch glaubst du in jeder +Sich durch Adern und Nerven des Neuerweckten ergossen. +Jeglicher Zug spricht aus: dem Mann ist wohl; wie ein Halbgott +Kam unser Demokrat zurück aus Paris: als Baron; +Halb Deutschland fiel uns bey, und eiferte mit Sachsen +Eine Rose, gepflückt vom liebenden Mädchen, das Thränen +Auf den bestäubten Blumen des Grases. Das bebende Mädchen +Bleiben die Jüngferliche. Die Traurenden nahten der Stäte +Grübling eilte voran, und mit erzitterndem Blatte +Göttergeruch begann: So lieget sie denn, und so früh schon! +Ihren Stamm in die Kühle gesenkt, und dort sie gelabet: +Also Göttergeruch. Wenn der West schwieg, wurd' ihm die Stimme +Flamm', und Mädchen im Busche, und Himmelskerze, und Ringel- +Wärmte sich mit mir am krachenden Feuer des Dornstrauchs, +Dich in jene Schatten der Cedern! Du sollst von der Tage +Letztem dort der milderen Schimmer einige sehen.« +So viel Ewigkeit hatte noch nie ihr Antlitz getragen! +Rufte stammelnde Donner, und ernst her schaute das Auge. +Dann, mit hundert Flügeln geflügelt, mit Schwingen des Sturmes, +Stiegen die Erstgebornen der Seele, die wahrsten Gedanken +Auf zu Gott. So sah mein Auge sie, starrt' in die Nacht hin. +Hub ich gegen den Himmel empor. Der Erde Bewohner +Oder des Grabes, was ich vermag, das will ich Euch singen. +Tausend Gedanken erflog mein Geist nicht, zu tausenden fehlt mir +Stimm' und Gesang, und tausendmal tausend verbarg sie dem Hörer. +»Schnell, der Cherub denket so schnell, so wurd' ich geführet +Alle meine Kinder. O ewiger Vater der Wesen, +Welches ich sah, und dann wird die Ewigkeit kommen, und Keiner +»Jesus Christus, Du hast mich erhört, und ich habe gesehen +Einige Donner Deines Gerichts, Sohn Gottes, vernommen!« +Tausende waren schon, als ich mich nahte, gerichtet. +Schön und schrecklich der Auferstandenen weites Gefilde. +»Christen gebot, die, Christen verfolgend wegen der Lehre +Abel in seinem Blut, erwürgt von dem Bösen den Guten), +Stand auf seinen Höhn und goß zwo strömende Schalen +Auf die Erde, voll Thränen die ein' und die andre von Blut voll. +Um zu dem Thron und rufte: »Du hast sie alle gezählet! +»Schauer ergriff die Engel, und alle Seelen der Frommen +Schauer, als auch der Richter sich wandt' und mit Blicken der Liebe +Auf die Getödteten sah, mit Blicken, welche nicht Psalme, +Nicht der Jubel Gebet ganz auszusprechen vermögen. +Für die Mörder noch bat, dann still entschlummerte. »Heil sei,« +Jedem Lästerer Gottes, der über den Opfern des Mordes +Oder ihr sinkend Gebein zu heiligem Staube verbrannte! +Warum die hohe Fahne des Kreuzes, des Liebenden Zeugin, +Warum wehte sie da, wo Ihr die Brüder erwürgtet? +Schaut nun wieder zurück, zurück durch die Thäler des Todes +Sichrer mit Händen voll Blut nach des Himmels Krone zu greifen! +Sieh, ihr Antlitz, welches Ihr saht mit dem Tode sich färben, +Hingegossen, nicht durch den Geist, der mit herrschender Ruhe +Dank, Anbetung und Feier und laute Wonne dem Herrscher +Aller Himmel Himmel und seiner Märtyrer Bruder, +Süße mächtige Schauer die Auferstehenden faßten, +Trat gefürchtet hervor und sprach: »Getödtete stehn dort, +Senkten ins Herz, und wie sehr geschmückt mit dem Marmor dies Grab war. +Außer Dem, der ewig ist, Richter! Wenn Christen die Hoheit +Ohne tiefes Gebet, zu sehr dem Sohne sich nahten +Ihn schon anzuschaun, ganz ihres Staubes vergaßen, +Dann zurückgeblendet nur noch in Träumen ihn sahen +Seinem Heiligthume zu nah, die Sünder zu richten, +Kommen durften als Helfer, ihm seine Donner zu tragen. +Selber selig zu werden, erhobst Du die eiserne Stirne +Wer den Zorn der Qualen, die Eure Häupter itzt treffen? +Mache Dich auf und rufe mit lautanklagender Stimme, +Deine Stimme zu hören und jede Wunde zu rächen, +Welcher nahe den Thron umgab, der Aeltesten einer +Zeichnen seinen entsetzlichen Pfad. O Stunden der Schöpfung, +Gottes Fluch vernahm, der erste Tod dann, das erste +Ach, Verkündigerinnen des letzten Tages zu werden? +Aber bewein' ich sie noch? sie nicht! die Hoheit des Menschen, +Ihrer Seele, vernahmt das tiefe Röcheln des Todes! +Selbst ihr letztes Jammergeschrei vermochte die zarte +Einer bittenden Thräne die ganze Seele bewegte? +Zwar ich fodre von Euch nicht, durch süßen heiligen Schauer +Eine Seligkeit mehr – doch fodr' ich Spuren der Menschheit, +Ohne den Schöpfer voll Huld in des Wurmes Freude zu sehen. +Euer Auge konntet Ihr nie zu dem Himmel erheben, +Eines Menschen erbarmt! So hört denn die Rache, die säumte, +»Elim sprach noch, als sich auf dem Throne der Richtende wandte; +Sieh, er wandt' auf einmal sein schreckentragendes Auge +»Steig herunter und rühre sie an; geuß träumende Schrecken +Eilte der Todesengel, goß aus vor der Schaar der Verfolger +That vor dem Seraph sich auf. Mir wurden die Augen geöffnet, +Aber sie hielt des Sohns Allmacht wie starrende Felsen. +Seine Stimme; die Stimme war Fluch! Da hub ich mein Auge +Jeder ein Morgen der Auferstehung. Ihr freudiger Flug klang, +Da sie kamen, die Brüder Abel's! Sie legten die Kronen +Warum trieft Dir die Stirne von Blut wie der Streitenden Stirne? +Stiegst auf den Thron! Nun sitzest Du, Herrscher und richtest die Todten, +Da der Tod mit der Flamme daher, der Tod mit der Schärfe +Kamen wir hin zu dem himmlischen Ziel, da trugen wir Kronen, +Aller Himmel Himmel und aller Leidenden Tröster! +In ihr Antlitz hinauf mit jeder Bosheit gezeichnet. +Forschend sich an: wer aufstehn soll, die Feinde zu richten? +Tief in der Ueberwinder Schaar, mit schimmernder Wange +Stand ein Jüngling. Die Todesblässe der sprossenden Jahre +War mit anderer Schöne belohnt als jene, die vormals +Seines sinkenden Blicks; er zitterte sanft und erhub sich +Saitengetön erklang von des Jünglings Lippe: »Die Wehmuth +Soll, wie vordem, mein Leben nicht mehr mit Trauren bewölken! +Ach, mein Vater, mein Bruder ist auch in jenem Gedränge! +Was der schweigende Mund Dir und jene verblühende Wange +Deines Bruders, daß Ihr durch Schlüsse, wie Schlangen gewunden, +Grausam strebtet, des Sterbenden einzige Ruh' mir zu rauben, +Ihre Krone rauben zu lassen. Mit freudiger Hoffnung +Gab zu Staube sie Staub und wußte, daß sie nicht Staub sei, +Schauet sie nun, wenn Euch ihr Triumph nicht ewiger Tod ist!« +»Also sprach er, und sichtbar erhob der Schimmer des Jünglings +Tiefe Kenntniß vom Thun des Menschen, zuletzt das Gewissen, +Gern zu dem Licht empor, zu der Wage des Richters der Welt steigt – +»Langsam, in tausend Krümmen, doch war ich ein redlicher Forscher, +Höhere Seelen, die Ihr, da Licht Ihr saht, zu dem Lichte +Gott zu suchen; doch war er mir Schatten voll heiliges Grauens. +Wenn mir etwas wie Wahrheit begegnete, schaut' ich ihm richtend +Meinen gewandelten Weg zurück. Nun sah ich der Schöpfung +Habt Ihr also geforscht? seid Ihr diese Wege gewandelt, +Wecke den himmlischen Zorn und mit Allmachtsblick Euch vertilge! +Helden würgten das Menschengeschlecht, und Priester der Christen +Floß aus der Wunde nur Blut. Ihr habt unsterbliche Seelen +Durch geheimes Würgen vertilgt. Da floß aus den Wunden +Eurer Gifte, die Wollust kränzt' und die Lache des Hohnes, +Gegen alle Thränen gewandt, die hangenden Wolken +»Stille war in den Himmeln; bald aber traten die Väter +Vor dem Abend des Weltgerichts zu dem Sohne sich wandten. +Furchtbar zu schaun, die Zeugen hervor; und Einer erhob sich, +Als geheiliget, wurden wir unter die Völker der Erde +Schaarenweise versandt, von des Richters Blute zu zeugen. +Als dies Volk ohne Zahl von dem Mittler Gottes geredt hat? +Dieser Christen Antlitz nicht schaun, das ernste Gewissen +Heiliger Mann! Noch segn' ich den Staub, aus dem ich gemacht ward! +Laut von dem Himmel durch Den, den auch ich verfolgte, geweckt ward. +Engel, ihr Nam' ist: Heil! und Hosianna die Stimme +Auf der Natur; sein Opfer war Blut für alle Gefallnen, +Fühllos habt Ihr gehört sein letztes Rufen am Kreuze; +O, wie sind sie gefallen, die Höhn, die himmelan drohten! +Bald wird jeder gerichtete Droher dort in dem Abgrund +Die uns dieser Ewigkeit schuf! So werden sie sagen. +»Nach den Stunden, der Erde bestimmt, ist am Abend die Stunde, +Ist gekommen und hat die Hasser der ernsteren Tugend +Gnädig und geduldig, der sich des Menschen erbarmte, +Tilg, o Vater, aus Deinem Buch der Lästerer Namen! +Deines Bundes, sein Blut, die Todesangst, die gebrochnen +Ja, um meiner Leiden, um meiner Menschlichkeit willen, +Nicht und sanken dahin. Denn aus den Wunden des Sohns rann +Wüthend nehm' und gen Himmel sie streue, daß mir die Seele +In verwehende Trümmern gebrochner Gedanken versinke, +Schnell sich verhüllen, wir sahn, daß der Richter sich wandte. Er streckte +Seinen Arm aus, warf, warf einen flammenden Donner, +Hundert Hügel entstürzte. Die Trümmer zitterte, dampfte, +Seinem Gericht zu flehn, daß es noch entsetzlicher würde! +Fluch dem Tod und dem Leben und Allen, die jemals dem Schooße +»Jetzo ward mein Gesicht zu dunkeln Gestalten, die fliehend +Dann die Stimme der Rufer am Thron; doch der Stimme Gedanken +Bald entschlich mir säumend die Zeit. Es dauchte mir Jahre, +Kain sah ich in Riesengestalt, in Riesengestalten +Weggesunken, und sieh, ich sahe wieder Gesichte. +Könnt' ein Engel vom Tod erwachen, so würd' er erwachen, +Heilige zu dem Throne des Gottversöhners zu führen. +Da sie kamen, und trunken vor voller wallender Freude, +Nun erklang die Posaune: »Erscheinet, Schande der Menschheit! +Ob Ihr moosige Hütten, ob Goldpaläste bewohntet, +Sich von Denen, die sie verkannten, erschüttern zu lassen, +Thaten ihr Wunder. Ihr Wunder war: von dem ersten der Wesen +Wenn sie auch selbst das Urtheil des Tugendhaften verkennte; +Auf das höhre zu schaun und bald dem Tode zu lächeln. +Wenn die ganze Seele sich fühlte, die bebende Seele +Auf die Frevler herab, die seine Geliebteren quälten; +Selbst der Tugend künftige Märtyrer, wären die Menschen +Litt und ins Einsame floh mit unbewunderten Thränen, +Fluchte dem Flucher, entriß, von der Jugend Feuer ergriffen, +Jedem Arme mich, stampft' auf den Boden, wo Lästerer wohnten, +Ihren Weg voll Palmen und Elend. Er wird sie belohnen!« +Rauschet' ein Sturm; nun stand er und streckte den drohenden Arm aus, +Schwieg, hielt eine Schale voll Flammen herab durch die Himmel, +Goß von dem Himmel die Flammen. Noch klang die Schale, noch strömte +Rächer heißet er auch, und Liebe jenen Gerechten! +Gotterschöpfer, erscheint, die den Hocherhabnen des Himmels, +Er, als ein sterblicher Mann schon gewohnt, an der Rechte des Donners, +Noch das Thier in der Fluth die Thräne des Leidenden trockne, +Ob auch auf dem Altar Räuchwerk und festliches Feuer +Stifter des neuen Wahnes zu sein und Führer der Menschen, +Eurer Opfer Gepräng und ihr Getöse, der Hörer +Ihr, die zum tiefsten Elend hinab die Menschen betrogen +Siehe, dem Hörenden wurd' es lauter, je mehr es die Mütter +Ohne des deckenden Schleiers Gnad' in dem Blute zu stehen +Ihr hinströmendes Blut; nun wird die Sünde gerochen, +Nicht verführt und unter sich selbst erniedriget hättet!« +Eine Morgenröthe mit ihm. Der Göttliche sagte: +Schauernd hinuntersank: so neu, so ganz nicht empfunden +Stutzt', hielt inne; die Zeit stand still – doch laut aus der Tiefe, +Ach (nun kam mir die Stimme zurück, nun flossen die Thränen), +Ach, mein Schöpfer, mein Gott, ich vergeh' in den mächtigen Freuden! +Euch zu richten, Ihr Weisen voll Wahns, die, trotzend auf Grübeln, +Wenn sie das Wesen der Wesen nach ihrer Weisheit enthüllten +Drangen und Den, der ewig ist, ganz, wie er Gott war, entdeckten, +Gott von Ewigkeit wußten. Ihr hättet besser im Staube +Seinen Engel, den Tod, Euch das Dunkle zu hellen, erwartet; +So viel Wonne der Seligen war in ihrer Geberde. +Da sie so vor dem Richter stand, da erhub sie ihr Auge, +War umsonst Verklägerin an dem donnernden Throne! +Oft mein Auge vergoß, wenn mich die Christen verkannten +Heut die Stimme der Sieger und Deine göttliche Stimme, +Jetzo die Stimme der Rufer am Thron; doch der Stimme Gedanken +Bald entschlich mir säumend die Zeit. Es dauchte mir Jahre, +Ganze Leben durch erduldeten, göttliche Männer. +Weggesunken, und sieh, ich sahe wieder Gesichte. +Erste Schande, die Tiefsten des Staubs (Gott schwur ihm in Zorne, +Wie von dem Schlachtfeld her, noch sterbendes Seufzen der Sünder, +Rief sie mit tausendmal tausend Stimmen, vor Gott zu erscheinen. +Stand von seinem Stuhl auf, schwur zu dem Richter: »Ich lebte; +In sein Gold sich setzte, die leidenden Guten verkannte, +Richter, verwirf ihn von Deinem Antlitz! Er raubte mein Blut mir, +Lag und reifte dem Tage der Tage, folgten die Boten +Ihre Schwerter zu tränken, bis ringsumher der Erschlagnen +Stumme Lippe, des Todes entsetzliche Stille, noch Blicke +Sanfter gebrochener Augen zuletzt die Unmenschlichen schreckten, +Daß sie flohen, und ihnen die leisen Lüfte der Wälder +Stürme wurden, und Mitternacht der schwebende Schatten. +Schaut auch gegen ihn auf, den Erstgebornen vom Tode, +Jesus heißet sein Namen! Ihr hörtet vormals den Namen +Auf der Erde; da tönt' es noch nicht mit der Stimme der Donner, +Hob ein gerechter König sein seliglächelndes Aug' auf, +Nie, von dem Glanze der Größe geblendet, vergaß, daß ich Staub war +Auch dem Tode bestimmt, wie Jene, welch' ich beherrschte? +Gerne menschlich zerfloß und dann dem Ende des Kummers +Nach den Königen aus; so sprach der Verworfne: ›Mein Leben +Ist mit Schande bedeckt, ich bin ein gerichteter Sünder, +Kenne der Seele Hoheit nicht, die jene Gerechten +Seraph Eloa gerüstet. Die Rache glüht' in dem Aug' ihm. +Euer Elend; die Zahl zählt's nicht, ihm fehlen die Namen. +Tief herunter entweiht. Sie hätten Engel mit Jauchzen +Stand das Menschengeschlecht. Weit war der Schauplatz, der Lohn groß, +Wenn sie sahen den mordenden Krieg, des Menschengeschlechtes +Keine Tugend belohnt, und keine Thräne getrocknet! +Jedem Zauber des Stolzes, durch Siegesbogen zu singen; +Euch aus der ewigen Nacht herdrohenden grausen Gewölben, +Bald, bald schwebt in die Himmel hinauf die steigende Schale!‹ +Hatte sich über die Erd' und über den Himmel gebreitet. +Heilig und hehr und schrecklich war des Richtenden Herschaun. +Allmacht strahlt' er und Zorn. Er blickt' auf die Könige nieder, +Schauert' es unter der Könige Fuß in den Felsengebirgen, +Alle Todesengel herab. Die Könige flohen. +Ein Gedank', und wir sahn die umleuchtete Stätte verlassen +Schwarze Wetter empor und fangen Jubelgesänge.« +Süßes Wunder selbst dem stolzen kalten Verstande. +Sonsten über grosse Summen derer, die nicht auffgeschrieben, +›Suchst Du des Lichts Geheimniss, Faust, im Dämonenmunde? +So froh darin der Fiſch, alswie der Froſch drin huͤpfte. +Sahn den Versöhner und, ach, die Auferstandnen vom Tode. +Haufen schauten; allein bald wurden die Haufen zu Schaaren, +Bald die Schaaren zu Heeren. Das Haupt gen Himmel erhoben, +Weiß war die Rose zuerst. Die Mädchen und Jünglinge priesen +„Jhn theils verjagt und ſtuͤrzt, theils umbringt und zerhauet, +„Ein graͤßliches Geſchwaͤrm, ſo jenen Kreiß verhuͤllte, +„Lufft, Erden, Aug und Sinn mit Greul und Blut erfuͤllte! +Nicht auf irdischer Flur hast solchen Gesang du gelernt je, +Im ungluͤckſeligen verhaͤltnisloſen Streite +Ach, warum lies ich dich doch einmahl aus den Armen? +Städte, und droht mit scheußlichlächelndem Antliz den Schlemmern, +Bleibt, bleibt Wilde! Denn dich, der Willkühr Hasserin, Freyheit, +(Ich verehre den Thäter! und gern Mitbürger des Guten, +Ach und vielleicht ist er einer der unversiegenden Quellen, +Durch den Hunger, die Pest, die mehr begrabenden Kriege, +Jenem Ozean, könnt mit Fahn' und mit Wimpel, zu Lande +Leben dereinst auch Sterbliche, die sie vermögen, die Wilde +Warst du zu Nacht auf dem Ball? ... »Du nicht?« ... Mich hielten die Akten ... +Streuten die Sträußer umher, und die Distichen, Dutzend auf Dutzend, +Schlagen bald mit neuer Lust die Erschlagenen. +Nähme sie einer ins innige Schlafen und schliefe +Über dem schlummernden Kind, dem ergötzlichen Spiele des Knaben +Doch nur selten erscheint aus den Wolken ein Helfer dem Großen; +Schuf ihm Flügel, die Welt zu beherrschen, und senkt' ihm der Ahnung +Wohl ihm, ehrt er das hohe Geschenk! Doch trübt er es frevelnd: +Aber getrost, du vernahmst das Gesetz. In düsterer Stunde +Soll dies rosige Kleid Dich Deinem Alter entfernen? +Freunde! die Göttin verläßt mich, sonst säng' ich die lieblichen Haine, +Hoch auf luftigen Pfaden im weiten Himmelsgefilde +Die wie Töne des Traums dem schlummernden Walde entschweben, +Kräftigen Keim, das Denken ans letzte Verstummen des Menschen; +Plötzlich birgt nun der Mond sich hinter die schleierne Wolke, +Lange nicht währet die Blüte, es sinkt das schöne Gebilde, +Sinken der Mensch; – doch gleicht er in allem der Blüte, und wird die +Menschliche Seele dereinst der Blüte verwehetem Hauch gleich? +Seligster aller Gedanken! vielleicht gedacht auch vom Ewgen +Durch die Natur! Doch jetzt hemmt liebliche Störung den Fortgang +Wiegend die horchende Seel im Wechselschwunge des Wohlklangs. +Heil dir, herrlicher Sänger! als Schöpfungsgenosse verwandt mir, +Ein ſchall und wohl-geruch, ſo durch die luͤffte ſtiegen, +Ik stunn jüst vœr de Dœr, dat weer en mulleri Wedder, +All, as de vœrsten verswunn' vœr de sottigen Muern un Balken, +Selbst am Busen des Freundes ist jetzt kein Trost! Mich entreißen +Traurige, traurige Nacht! du schwarze Botin des Schicksals! +Oft in den Lauben des Sommers bei blinkenden Kirschen und Erdbeern, +Zeug' es, o stille Nacht, die dem mühlenrauschenden Garten, +Süß wie Mädchengeflüster in Nachtigallhainen, uns führte, +Kränzt der Freiheit und Tugend Altar! und Flammen und Dolche, +O! wie trog uns die Hoffnung, du Stifterin unsers Bundes, +Sahest du nicht, wie schnell mein Leopold mir um den Hals fiel? +Dich, dich klaget es an, das schreckliche lange Verstummen! +Aber sie flohn! Bald stehn sie betäubt an Daniens Grenzen. +Hölty, du zögerst hier, des Liebenden ängstliches Zögern! +Dann noch ein banger Sommer voll Sehnsuchtsthränen; und alle, +Bürger, ich komme nicht mehr von lachenden Freunden begleitet, +Trostlos wank' ich Verlaßner um jed' einst selige Stätte, +Klag' in wehender Nacht an der herbstlichen Eiche des Bundes: +Hier umarmten wir uns und jauchzten! Der hangende Zweig hier +Weinend sink' ich dann auf die kalte Trümmer des Rasens; +Ach! die Thräne versiegt im müden starrenden Auge, +Führt mich, o Morgenträume, zu Edens blühenden Lauben, +Ja, wenn ich etwa nicht mit dir zufrieden wäre +Wohnen und spielen vergnügt in der ewigen Halle des Vaters! +Möcht ich wandern und rufen von da dem eilenden Adler, +Längst war die Sonne hinab, und Nacht beherrschte den Erdkreis +Seit vier Stunden, da hebt der sichere Mann sich vom Lager, +Setzet den runden Hut auf das Haupt und fasset den Wander– +Dein gedenk' ich, o Freundin, mit Thränen des Danks und der Freude, +Hier auf dem schwellenden Rasen, beschattet vom blühenden Kirschbaum, +Ruhig fliesse mein Lied und sanft, wie dein Leben, du Edle, +Als die erste Freudenthräne der redlichen Mutter +Siehe! da tönte das Lied der Engel aus leuchtenden Wolken, +Zum beglückenden Wonnegedanken: daß Freundschaft und Liebe +Dann wird voll Hofnung und Ruh' und siegender Kraft, deine Seele +Wo kein leitendes Sternchen dir funkelt, die Vaterhand segnen +Wird der Stürme Getümmel in Hauche des Frühlings sich wandeln, +Eile, wir flehen voll Sehnsucht, o eil' im Wechsel der Jahre, +Ja, und siegen sie hier nicht, so siegen sie dorten, +Kraft fuͤhlend und Entſchluß, nie mehr zuruͤck zu fallen. +Aber zum Glücke belohnt die Kunst sich selbst, wie die Tugend. +Ich darf mich zwar allhier nicht wohl zu dir gesellen, +Tochter der Zeichnung, wie es die Mahlerey, und des Bildners +Er kuͤßt ſie zwanzigmal und feufzt bey dreiſtem Scherze: +Eingezogen und sittsam verfließt die Zeit mir als Jungfrau, +Wem zu glauben ist, redliche Freunde, das kann ich euch sagen: +Diesmal werden sie nach den Wahlen den Reichstag betreten, +Sey Dir allein, o groſſer Schoͤpfer! rieff ich, mit Thraͤnen +Frauen, richtet mir nie des Mannes einzelne Taten, +Sei's auch, Unſchoͤnes nur, das ſeyn will, zu vernichten, +b'Erfinderisch und gross im reich der güte ' +b'Mit unsrer liebe sie zu überbrücken ' +Blumen und Blüten wie licht und das Glorienlaub um die Bäume! +Warum wollen wir nicht in laubichten Lindengewoͤlben, +Nicht aus meinem Nektar hast du dir Gottheit getrunken; +Wenn er, entzuͤckt in ungefuͤhlte Toͤne, +Über den eng gepackten Städten, Werften und Wegen, +Freudig brüllete jetzt der junge Löwe; es wuchs ihm +Nur der Fuchs und seine Gesellen, mit hangenden Schwänzen +Schlichen sie weg; sie versahen sich kaum von ihrem Erwählten +Höhere Ritterthaten als Distelfressen und Winde. +Seeligkeit und Ewigs Gut bitt ich mir nit zuversagen. +Weil alles nur latein und griechisch dichten wollte. +Nicht zu heißerm Liebesgefühl für mich und die Brüder, +Werden dich meine Strafen treffen, du Kalter, du Lauer! +Nichts auf der Erde kann feiner, ätherischer, lieblicher duften, +»Seht! dort kommt der Prediger her; es kommt auch der Nachbar +»Deine Freunde sind jung, es wird dir mit ihnen ergehen, +Hier im Hügel ruhet Ophelia. Dauret der Treu' und +So wuͤnſch ich mich ohndem mit ſchloͤſſern zu verſchonen, +Jesus Excipitur Sacratâ Virgine Solus; +König Autharis freit, in Königs Autharis Namen, +Garibald. Es giebt das Geleit dem werbenden Fremdling +Sind doch wirs! und wüßten sie noch in kommenden Jahren +Sie, die inniger Liebe treu, und göttlichem Geiste +Tief, wie einst Tyrus fiel, tief, tief bist du gefallen, +Gegen den Aufgang ström ich, der Freiheit, der Musen Gefilde +Warum nicht reicheren Tribut willſt du mir zollen? +Achtundzwanzig junge Männer baden am Strande; +Altehrwürd'ges Symbol der wahren Einheit und Eintracht, +Wer als kräftiger Jüngling die luft'gen Gerüste erklommen, +Aber nun stehst du auch da, ein Fels, von menschlichen Händen, +Vom anbrechenden Tage, der du mit der ſtralenden Krone +Wählst du das Eiland, sprich, das Stillen geziemt und Zufriednen? +Dann komm mit mir zum Rhein, zum heiligen Strom der Germanen, +Elendes Hohngesicht, in deine Larve speien. +Wandle die Gärten, die blühenden, hin am Fuße des Aetna, +Schwellend drängt sich zur Erde die Traub' und rankt um die Säule, +Haus und Garten umschließt das düstere Lavagemäuer, +Da ermangelt das liebliche Grün, du wandelst in Felsen; +Hier, o Muse Homers, naht' einst der troische Wandrer +Dank, o Vater Homer, am Strande des waldigen Aetna +Kehrt mir vergangene Liebe zurück und vergangener Kummer, +Viel einst hab' ich geliebt und Alles hab' ich verloren, +Einem Baum verglich ich mein Herz, den die Wetter geschlagen, +Drum verarge mir nicht, o verschmähende Göttin des Meeres, +Siehe, voll Hoffnung vetraust du der Erde den goldenen Samen +Nur in die Furche der Zeit bedenkst du dich Taten zu streuen, +Warum? Stößt ihm zur Hand ein grimmig Ungeheuer, +Weil ein Vers dir gelingt in einer gebildeten Sprache, +Sank jüngst der Frühling vom Himmel. Aus seinem Busen ergoß sich +Flohn junge Schatten umher. Es schien der Himmel erweitert, +Reif, Eis und Schauer von Schnee; noch liessen wüthrische Stürme +Während er treu sich bemüht, kunstmäßig die Riemen zu schlingen, +Ach, noch leben die Sänger, nur fehlen die Taten, die Lyra +Treu in liebender Brust bewahret hab' ich Dein Bildniss, +Oft erscheinst Du mir heiter – doch öfter in Nebel und Wolken, +Saht hier Spanier, saht hier Briten und Gallier herrschen, +Ruhig und fern dem Getöse der Welt, an den Grenzen der Menschheit, +Wilhelms Braut war gestorben. Der arme verlaßene Wilhelm +Nicht den gaukelnden Tanz um die Osterflamme des Hügels. +Tritt in die Erde zu sinken. Die Knaben und Mädchen des Dorfes +Wilhelm floh das Gewühl der beglückten fröhlichen Leute; +Wandelte über den Gottesacker, und ging in die Kirche, +Lispelnd bebte das Gold, und die Flitterblumen des Kranzes, +Lieblich rauschten die flatternden Bänder, wie Blätter im Winde, +Bald die Todtenuhr in der Kammer pickern; und sahen +Stämme des dunkeln Waldes weit auf dem Boden verbreitet! +Schon sinket der Tau, schon erglänzen der Mond und die Sterne, +So wie den krebſen blut und wilden baͤumen feigen: +Sir Cecil und Sir Darnley und Rizzio und Bothwell: – +Fuhren die Heiligen fort, ſich, was ſie empfanden, zu ſagen +Oft mit beyden. Denn noch war nicht das Schweigen der Freude, +Als ich rief den Befehl, da rauſchte das weite Gefilde! +Kam zu dem ſeinen, und Leben kam mit den fliegenden Winden +Er verweſt nicht, wie wir. Das war der Wille des Vaters, +Wuͤchſe die Eine nicht auf; ſo wuͤrden die Schnitter nicht rufen, +Nicht die Poſaunen erſchallen! O Heil dir, du Eine! Die Himmel +In das Grab hinein pflanzte der menschliche Grieche noch Leben, +Nur die Schwarzwälder Wanduhr nickte ihr Tiktak +Sieh so sitzet der Zimmrer im grünenden Wipfel der Eiche, +b'O! welch ein Gluͤk vor ſelge Seelen,' +Wäre Homer von allen gehört, von allen gelesen, +Schmeichelt' er nicht dem Geiste sich ein, es sei auch der Hörer, +Dort sieht jeglicher Held in Helm und Harnisch, es sieht hier +Edleren, höheren Zaubers, der jenes bethörende Listwerk, +Diesen – und lieblicher glänzte die Sternenkrone der Göttinn – +O wie umschmiegte vertraulich das Himmelskleinod des Weibes +Solches zeigte die Muse dem Seher, dem in des Bildes +Er moͤcht zuruͤck ſonſt zaufen, und ſich von uns abſchraufen. +Portia, jugendlich ſchoͤn, das Weib Pilatus des Roͤmers. +Endlich zu ſehn, war, nur von wenigen Sclaven begleitet, +Also sagte die höllische Göttin. Der Kater erwachte, +Sah mit funkelnden Augen umher und brüllte nach Blute. +So riß Cyper sich auch, den Nebenbuhler zu tödten, +Auf den goldenen Käfich. Der Vogel sinket vor Schrecken +Voller Mordsucht gewürgt, wenn nicht der ehrliche Raban +Seinen Feldstab, in zitternder Hand; kaum sah er den Kater +Sommerlich hell empfängt dich ein Saal; man glaubt sich in einem +Ha, wie entzückt aufsteiget das Aug im Flug mit den schlanken +b'Da oͤffnen ſich die truͤben Scenen,' +Siehe, der Hocherhabene war, der Unendliche war, er, +Aller Freudenthränen noch weinen, Gott und der Vater +Gottesliebe verklärt! Der Sohn des Vaters, des Bundes +Für die Sünde der Welt, der Getödtete war, der Erstandne, +Jesus, der Mittler, der Allbarmherzige war in der vollen +Gottesliebe verklärt! So sah den Vater der Himmel +Himmel Himmel! Indem betrat die Höhe des Thrones +Jesus Christus und setzete sich zu der Rechte des Vaters. +Schüze, o sinnende Muse! mir gnädig die ärmlichen Blätter! +Aber den Norden umziehn die Stürme und eisichte Regen; +Siegender Heerschaaren um ihn ertönt, so dünkt er ein Gott sich. +Höhnisch stieß die erbitterte Zofe den blutigen Leichnam +Deinen verräth'rischen Hals gebrochen, verworf'nes Geschöpfe! +Geh' nun hin, du hungriger Räuber, und friß mir den Braten, +Oder das braune Ragout, das ich vom Munde mir sparte! +Geh' nun hin und würge dir Tauben, und hole dir ferner +Als Mittel zum Zweck bei unbehaglicher Stauung +Was sie gestern gelernt, das wollen sie heute schon lehren, +Reißendes! milder kaum, wie damals, da das Gebirg hier +Pfui! verläumde nicht so muthwilliger, schuldloser Knechte +uffem Chrützweg stöhn, in alte Gwölbene huse, +do en arme Ma, doch het er niemes betroge. +»Grüß di Gott! Hesch guti Wacht?« – »Gott dank der! so zimli.« +Glaubet's oder nit! – Nemol, se schickt mi der Vetter +Todtnau zu, mit allerhand verdrießlige Gschäfte. +Uf und furt, i gang, und was mi der Vetter ermahnt het, +Drüber wird es chüel, und d'Vögel sitzen und schwige. +S' streckt scho dört und do e Stern am düstere Himmel +öb es echt dörf cho, und ruft den andere: »Chömmet!« +Woni lueg, so sitzt e Chnab mit goldene Fegge +»Nüt für übel, Her Geist! Und wenn e Frögli erlaubt isch, +»Jo, sel siehni«, sagi, »und ebe das möchti gern wisse, +otme d'Sterneluft dört oben, und warten ufs Futter. +»Lueg, 's isch so ne Sach. Es sott mer e herzligi Freud si, +zähle Geld, sel chönne mer, und messen und wäge; +laden uf, und laden ab, und essen und trinke. +Was me bruucht ins Muul, in Chuchi, Cheller und Chammer, +strömt zu alle Toren i, in Zeinen und Chreze; +Chromet Ziebele, geli Rüebe, Peterliwurze! +Seit's, und voris her marschiert der Puhuh in Flamme, +Worum schlagsch denn Füür? Und worum zündisch di Pfifli +stigt er eim in Chopf, und macht zerrüttete Sinne. +Selle Geist führt irr im Wald uf Wegen und Stege, +»Wer der ander isch«, seit jez der Engel, »das frogsch mi? +stoht er vorem Bett mit große füürigen Auge, +Lauft me, wie ne Hirz, er au, und blibt nit dehinte; +So und so, und das und deis, und wenn er am End isch, +fangt er vorne a, und viel will's schlofe nit sage.« +So het der Engel gseit, und wie ne füürige Luppe +»Bhalt di Gwisse rein, 's goht über Bsiebnen und Bsegne, +Nimm der Puhuh mit, und lösch en ab in der Wiese, +Wer zum fruͤhen Morgen lacht muß auf ſpaͤten Abend weinen +b'Du hast dafür das gleiche müde staunen ' +Wenn um die Krone Streit von zweien Haͤuptern waltet. +Woher? weil wir auf alles Gute, was in der Welt, nicht +Stets mehr noch zu verdienen glauben, nur das verlangen, +Viele versuchten umsonst das Freudigste freudig zu sagen, +Sich selbsten aber nicht zum tode kan entschliessen. +Heimliche Laube des Glücks, dichtgrünendes Blättergewebe, +Schweigendes Thal in dem sicheren Schooß hochragender Felshöhn, +Ach, so sollt' ich euch einsam wiedererblicken und schweigend +Ach, dort saß sie im duftenden Grün! Rings spielt' um die Locken +Blumen, ihr küßtet die reizenden Knie der Geliebten und webtet +Jeglicher West, der empor von der Brust ihr den gaukelnden Flor hob, +Weckte mir still aufschleichenden Neid, doch konnt' ich nicht zürnen, +Kehre zurück, o kehre zurück, du Reizende! sieh, dein +Längst schon schwieg der gefiederten Schaar süßtönendes Brautlied; +Trüb' ist der glänzende Spiegel des Quells; kein anderes Bild soll +Sinke dahin in den Taumel der Gluth, schon klopfet mein Herz, schon +Raubte die Perle des himmlischen Thaus aus der Rose der Sehnsucht; +Wenn ich mich nur nicht ſtets am Anfang wieder faͤnde! +Wie es rang, ſein Leben von keinem Tode zu toͤdten, +Sieh, er hub ſein Auge gen Himmel, und ſuchte nach Ruhe, +Hing zu ſeiner Rechte, der Andre zur Linke. Der eine +aus dem Erkäntnuß-baum kan Gottes Lieb' er erscheinen! +Saiten rühret Apoll, doch er spannt auch den tötenden Bogen; +Seitwärts tief ruminiertest, brannte das Feuer der Buben +Durch die buschige Au die elastischen Sehnen versuchen. +Seine Stirne graut in ewigen Moose. Die Schlüchte +Was die Komödie sei? Die höchste und reichste der Formen! +Da feierten die Engel; da floß von Jovah's Höhen +Sie bewohnte mit ihrer trauertragenden Mutter +Otschakof fiel! – Da liegt die gewaltige Feste! +Sich durch den ſchnellen Flug, und frohes Huͤpffen, beuget, +Ganz! Ein Strom ertoͤnte der Saite Geſang und der Stimme: +Lauf, Mäuschen! sagte sie, und warf die scharfe Tatze +Schneller wehet mein Flug! Dort schimmern die rhätischen Alpen, +Ragende Felsenzinken mit wolkenumlagerter Spitze, +Schneidenden Zuges, die Gähe hinunter die wälzende Lauwe +Welch ein frohes Gemisch! Es sprießen die herrlichen Bilder +Hebt die türmenden Giebel, von stockenden Dünsten umbrütet, +Lebet nun wohl, ihr Thäler der Heimat! ihr heiligen Alpen! +b'Gern wolt ich ja O Him̄el deinem Willen' +Rief ein abgeſchiedener Geiſt, und wurde belohnet. +Was ein christliches Auge nur sieht, erblick ich im Marmor: +Liebte sein Inneres, seines Inneren Wildnis, +wo das Furchtbare lag, noch satt von den Vätern. Und jedes +Schreckliche kannte ihn, blinzelte, war wie verständigt. +O newe lebens-krafft die wir zu gleich erlangen! +Leben in allen Formen, lächerlich und gewaltig. +So viel nur ich gehört, der Warheit nachgesungen, +Seltsam graue Schatten winden sich auf einmal durch die Gassen, +Tod ist Gustav der groß, sigreich, unüberwunden, +Tod ist Gustav der groß; von uns ist er verschwunden, +Kinder sind Räthsel von Gott und schwerer, als alle, zu lösen, +So wars immer, mein Freund, und so wirds bleiben. Die Ohnmacht +Sind noch einmal so schön, als was Homer geschrieben. +Mählich erblaßte das Licht um Salamis' zackige Klippen, +Um mich lagen verwirrt zerbröckelnde Tempelgesimse, +Wo sich die Thymele hob, nicht weiß ich die Stätte; es haben +Also sann ich und preßte die Stirn auf verwitterten Marmor; +Horch, auf einmal, da was hör' ich? Ein Rauschen, dem Sturm gleich, +Hallen und fliegende Treppen und rings in den Nischen gewahr' ich +Aufwärts steigen zu Seiten mir Sitzreihn, Stufen an Stufen, +Weihrauch quillt vom Altar, im Festschmuck leuchtet die Scene, +Langsam steigt und umhüllt von faltigen grauen Gewanden, +Blutlos, bleich das Gesicht, an der Brust tiefklaffend die Wunde, +Eine die andre zu wecken; mit Grimm und wüstem Geheule, +Ernst hebt an das Gericht; nach unvordenklicher Satzung +So denn sind sie bezwungen, die düsteren Mächte der Vorwelt; +Jeglicher Fluch ist gesühnt; durch die prangenden Hallen des Tempels +Feiern mit Hymnen die neuen olympischen Götter, die heiter +Mählich verklangen die Chöre; der Festzug schwand in den Tempel, +Während wie Wogengebraus mich der Tausende Stimmen umhallten, +Deutschland? aber wo liegt es? Ich weiß das Land nicht zu finden. +Dich erklärte der Pythia Mund für den weisesten Griechen. +Wußte den sinnigsten Rat: kindliche Dichtung erzählt's: +So, wo die Weisheit sich und die Schönheit werden begegnen, +Halleluja dem Schaffenden! mehr wie die Erden, die quollen! +Nämlich die hellen Gemächer und glänzenden Säle der Beiden +wo sie im Dienste des Morgens besorgten das pfeffrige Frühstück +Ja! sie haben gar Manchen auf ihrem olymp'schen Gewissen, +Mißt er nicht Freiheit und Recht sich zu nach der Römischen Elle, +Will in die Tiefen der Welt, in der Menschheit Tiefen er dringen, +bis er die Fernen erreicht, wo dem Blick auch die Völker verschwinden, +Wäre sie unverwelklich, die Schönheit, ihr könnte nichts gleichen, +Wehmuth weinet dir nach, doch keine Thräne des Jammers +Selig war dein Loos, du Redlicher! So wie des Baumes +Freunde, ihr auch liebtet den Edlen, dem von der heitern +Seines Lebens freuten wir uns; o, laßt uns des schönen +Liebt' er die Frühlinge, liebte, wie Väter die Kinder, der Blumen +Sorglos, ob Ihn schirme das Dach, Ihm dufte die Staude, +Links das Waldgestad' und rechts das Meer und den Himmel, +Freute der Blumen sich und der Sonn' am Rebengeländer, +Heiter betrat er die Erde, da sank er leis' in der Seinen +Dankend blickte des Sterbenden Auge, dankend gen Himmel, +Schnell wie der Tode schönster, wenn Gottes feuriger Wagen +War dein Tod, doch es grüßte dich nicht dein Engel im Donner, +sagt sie, ein Großes Geschlecht, einmal, wir Klagen. Die Väter +Ein scharfer Kritikus war er bey seinen Fehlern, +Ach wo bin ich? Wie klopfet mein Herz! Ich fühle die Wange +Naß von strömenden Tränen; ich fühle die Lippen erzittern. +Man ſich, voller Luſt und Ehr-Furcht, billig vor dem Schoͤp- +Dem die milde Natur der Gaben schönste, die selten +Also sind sie dahin, der Freundschaft heilige Jahre, +Nein! sie sind nicht verblüht! In jeder heiteren Stunde +Einstens pflückt' ich zwo junge Vergißmeinnicht, und streute, +Ich verstand dich! Auch mich ergriff der bängste Gedanke: +Segen geleite dich, Freund! O sei der Liebling des Glückes, +Sich die Scheitel umkränzt und die düstern Locken im Winde +Schüttelt, und wenn er mich trägt auf seiner kräftigen Schulter, +Gegen die Macht des Gewittergotts und der Menschen geschmiedet, +Majestätisch herauf, und ringsum ruhen die Dörfchen; +Freundlich der häusliche Rauch; es ruhn die sorglich umzäunten +Auch die Himmlischen, sie, die Kräfte der Höhe, die stillen, +Fernher bringen über das Haupt der fühlenden Menschen +Wenn von Asiens Bergen herein das heilige Mondlicht +Kömmt und die Sterne sich in deiner Woge begegnen, +Wechseln die Wasser dir, es tönt die Weise der Brüder +Wenn die allverklärende dann, die Sonne des Tages, +Dann die Lebenden all im goldenen Traume beginnen, +Rauschen und wogen mit dir, daß bald, dem wandernden Sohn gleich, +Siegreich kömmt, und die offenen Arme der sehnende reichet. +Feindschaft sei zwischen euch! noch kommt das Bündnis zu frühe, +Da ſie jedoch nicht minder kuͤnſtlich, nicht minder GOttes +Noch ein Phantom stieg ein. Das las uns eine Gedächtnis- +Jn der beſeelenden Hand der feyrenden Schaaren um Sion! +Seines Todes! erzaͤhlts in jeder Huͤtte des Friedens! +Keiner wuͤrdige ſie, von allen Seligen keiner! +Weiler vom Himmel ins Unermeßliche fliehe! Der Gottmenſch +Wird erwachen! nun bald hoch uͤber dem Staube des Grabes +Winket euch ſchon! Bald habt ihr euer Zeugniß gezeuget, +Bald geblutet, wie Er! Du Blut der Maͤrtyrer, rufe +Nicht der Rache, der Rache! wie Abels, rufe der Krone! +Kan euer Geist doch wohl in seinem Cörper bleiben? +Was das Luthertum war, ist jetzt das Franztum in diesen +Komm auf das weite Land und ſchau’, und hoͤr’, und fuͤhle- +Jetzt, da jeglicher liest und viele Leser das Buch nur +Auf das Büchlein ein Buch mit seltner Fertigkeit pfropfen, +So ins Unendliche fort die schwankende Woge sich wälze. +Wenn auch hundert Gesellen die blinkende Fläche durchkreuzen. +Barfüßig, barköpfig, zerrissene Hosen, +»Edler Schatten, du zürnst?« – Ja, über den lieblosen Bruder, +Rasch das Verlangte beschafft, zu Geburtstagsfeier und Hochzeit +Mir freiwillig die Muse genaht, da vermocht' ich zu schaffen, +Was mich selber erfreut' und vielleicht auch anderen echt schien. +daß sich die Sonne nicht für ihrer Klarheit schäme +Stände seh ich gebildet, der Pappeln stolze Geschlechter +Prangend verkündigen ihn von fern die beleuchteten Kuppeln, +Tausend Hände belebt ein Geist, hoch schläget in tausend +Schlägt für das Vaterland und glüht für der Ahnen Gesetze, +Heilige Steine! Aus euch ergossen sich Pflanzer der Menschheit, +Dann wohl über die Mauer die liebliche Stimme vernahm ich: +Wenn Ihr finster und stille den Kopf hängt. Lasset uns plaudern! +Setzt sich neben das Bett und faßt mir die Hand und beschaut mich +Muß ich tragen, seitdem ihr liebes Auge zum letzten +Jetzt belagert das Dach hartnäckig die garstige Hexe +Bald muß Fiffi heran, da badet und kämmt sie den Armen, +Ich, als merkt' ich es nicht, gleichgültig in Händen den alten +Immer das nämliche les' ich, und nicht nur, weil ich zerstreut bin: +Nimm sie, sprach ich und streute die Blumen, die schlummernden Nachbarn +Lange schon hatte die finstre Nacht mit mächtigen Schwingen +Frei umhergehn, mit rasselnden Ketten, mit glühenden Augen, +Koch und Kutscher und Magd lag tief im Schlafe vergraben. +Durch das einsame Schloß erschallt; da fiel ihr die Nadel +Aber wie blind macht öfters die Furcht! Anstatt daß die Zofe +Hörte man oft ein Winseln darin, auch hatte der Kutscher +Vor dem Schlunde des Kellers; ein kalter panischer Schrecken +Wild entgegen gebraust. Sie sahe die funkelnden Augen, +Ohne den Kopf aus dem tiefen Gewühle der Federn zu wagen; +Hier ists wo Christus Kirch mit fewrigen Gebetten +Bringt ihn naͤher, und bindet ihn feſter. Doch eh wir ihn richten, +Numa Pompil, noch wölbt sich die heilige Grotte der Nymphe, +Jetzt besucht sie der Britte dafür, doch die Nymph' ist verschwunden, +Fröhlich baden im Strome den Fuß die glühenden Berge, +Still ists hier: kaum rauschet von fern die geschäftige Mühle, +Da versetzte der Wirt mit männlichen, klugen Gedanken: +Sollte werden ein Wall, um abzuwehren den Franken, +Seht, so schützt die Natur, so schützen die wackeren Deutschen, +Müde schon sind die Streiter, und alles deutet auf Frieden. +Wird in unserer Kirche, die Glocke dann tönt zu der Orgel +Mir in dem Hause sich regt, nach außen langsam und schüchtern. +Wenig findet er Lust, sich unter Leuten zu zeigen; +Hanne kunn ik ni sehn vœr all de Minschen un Kinner; +Ewiger Jugend Bilder, der Kraft erhabne Gestalten, +Seh' ich für Verse nicht an, mir ist es rasende Prose +Immer spricht man vom Joch des Ehstands, wann denn vertauscht man +O! wo ſoll ich hinauß? wer wil? wer wird mich ſchuͤtzen? +O wohl! du kommeſt an Jch ſehe dich ſchon ſitzen +Schreyt mit der feinen neronischen Stimm' euch von nie vergessnem +b'Der schimmer ferner lächelnder gestade ' +Ach! Wie schrumpfen allhier die dicken Bände zusammen, +Wem befiehlt mein Vater, daß zu eigen ich werde? +Weithin blitzt das Metall des Geschirrs, und die Vliese der Pardel, +Denn es dienet ſein Gedancke, der Begierden Wuht zu +Was ich will vom Gesetz? Es soll das Höchste verlangen, +So beschützt es die Welt vor'm Bösen und steht auch dem Guten +Ihr verschweiget ein Buch, wenn euch das Buch nicht behagte; +so laß, Lieb, darum doch dein Antlitz unverwendet! +b'Du willst am mauerbrunnen wasser schöpfen ' +Selbſt ein Geliebter des Herrn, wenn ſeiner Sterblichkeit letztes, +Weint zu Chriſtus, und kennt, ſo ſchreckt ihn der Pruͤfungen letzte! +Kennt den Liebenden kaum; ſieht nur den Richter der Welten! +alliwil witer abe, und alliwil grüner und dunkler, +Bringen is no um Glauben und Liebi, um Hoffnig und Himmel. +stöhn sie wie Mulaffe do mit ihrer weltliche Wisheit, +Sich an dem Fuſſe des Huͤgels vor Chriſtus Begnadigtem nieder. +Nun nicht mehr zu halten. Mit Eile rauschten die Saiten: +Zwischen roten Disteln im Abendschein weideten Ziegen, +Ach! nein! Ihr seid hin weg? Ewr trefflich Angesichte +Sie würd Ihr ander sich vns selbst voll Frewden weisen +Fromm und feierlich wir schritten von Kirche zu Kirche, +Wer schon öfter als siebzigmal die Lenze verblühn, sich +Solle der Vergesser des Todes seyn, des Geleiters +O mehrt derjenigen Heil, die eure Fittiche suchen, +Laßt güldne Wogen im Meer, fürs Land, durch Schiffahrt sich thürmen, +Erhebt die Weisheit im Kittel, und trocknet die Zähren der Tugend. +Drucken fördert euch nicht, es unterdrückt euch die Schule: +Ein mitleidiger Herold wenn er dem bangen Gefangnen, +Seltne Martern verkündigt. Doch laß die Hand noch nicht sinken, +b'Der ſchlaue Gott ſah, als er ſchnell erwachte,' +Rauh von Korn ist der Stein, doch nahm er willig die Zierde +Zwar Du ließest nicht die Stimme kritischer Vernunft erschallen, +Gebt dem redlichen Manne die Palme fruͤher, ſo bald er +Lohne. Groͤſſer iſt Gott, als du ihn, Redlicher, dachteſt. +Laß mich dir weil ich leb vnd wenn ich ſterbe leben +Hört sie dich. Ruhe dann auf deinem Lorber! Die Schwestern +Würze des Glücks scheint mir's, unermeßlichen Neid zu erregen: +Laufft traurig vnb mich her! Wilst du mich nicht erlösen? +»Krank nun vollends und matt! Und du, o Himmlische, willst mir +Gib die Leier!« – »Nicht doch, dir ist die Ruhe geboten. +»Keinen Lorbeer will ich, die kalte Stirne zu schmücken: +Sie ſtraͤubt ſich lang', und muß am Ende doch davon; +Nein. Es ſeind ſcharpfe plitz ſo die hertzen verloͤtzen. +Was opfferst du Gott viel? Es sind sein eigne Gaben: +Nimmt das Fressen nicht und magert bis auf die Rippen +Durch stärkre Heere, Wälle, donnernde Geschütze +Was denkst du denn bey der? auch die mußt du verhöhnen. +Nun! so bauet es freilich sich an! Doch sterben die Enkel, +Wie viel Freuden, die nichts am Weserufer und Rheine +Warumb nicht, als warumb dir was wird auffgetragen. +Jener ehrenvergeſſene Sohn des redlichen Mannes, +Welcher auf ſein entartet Geſchlecht von dem Hoͤchſten gelegt ward. +Jhrer eigenen Haͤnde Werk von Holz und von Steinen, +Wegzufuͤhren, und durch ein Geſicht in ein Land ihn zu rufen, +Glaubt er doch feſt. Du kannſt ihn nicht ſehn, ich aber erblick’ es, +Dort das Meer; ſieh beyde Plaͤtze vor deinem Geſichte, +Daß in ſeinem Saamen ſich alle Voͤlker der Erden +Jn dieß Land koͤmmt er, von einem juͤngeren Sohne +Eingeladen, zur Zeit von einer entſetzlichen Theurung; +Einem Sohne, der ſich durch ſeine wuͤrdigen Thaten +Fleiſch auf. Donner mit Hagel vermiſcht, und Hagel mit Feuer, +Was das Feuer nicht frißt, Getraide, Kraͤuter, und Fruͤchte, +Welche die Luft verdunkeln, und auf dem Boden nichts Gruͤnes +Sein hartnaͤckiges Herz demuͤthiget oft ſich, und immer +Wird es haͤrter und kaͤlter, wie Eis, das, wenn es gethauet, +Sicher das Ufer erreicht. Mit ſolchen Zeichen und Wundern +Noch der Krieg ſie erſchrecke, da ſie noch nie ihn erfahren; +Oder vielleicht ſie die Furcht zuruͤck nach Aegyptenland jage, +Denn das Leben iſt edeln ſowohl, als niedrigen Seelen, +Sie regiere. Der Ewige ſelbſt wird ihnen vom Berge +Fuͤr die Ordnung des Staats, theils fuͤr die Opfergebraͤuche, +Solchen Gefallen, daß er die Huͤtte des Bundes bey ihnen +Wird ein Heiligthum ihm von Cedernholze gebauet, +Ueberzogen mit Gold; und eine heilige Lade +Zweyer flammenden Cherubim ſtehn; hier brennen beſtaͤndig +Sieben Lampen vor ihm in einem ſchimmernden Guͤrtel, +Endlich ſehn ſie das Land, durch ſeinen Engel gefuͤhret, +Sich die Nacht zu nahen verzoͤgert, indem ihr die Stimme +Wo sich kleine Hügel, gekränzt mit höherem Grase +Rasen will ich hier sizzen und alle Gerüche des Frühlings +Irren und lernen: hier will ich den angenehmblökkenden Lämmern +Als vom Liljengewölk zuerst die schmeichelnde Binde +Wir von dem Wege zu der Wahrheit unwiederbringlich +Allgewaltiger, dein ist dieser strahlende Weltbau, +So erwachte jetzt Jesus aus den betäubenden Quaalen, +Dort ein Hüttchen gebaut, von grünenden Ranken umwunden, +Dort uns Bäume gepflanzt und duftige Blumen gepfleget, +Feyerlich ſtieg er auf Golgatha nieder, und ſtand auf der Hoͤhe. +Auf den Staub des Huͤgels herab, dann erhub er ſich, ſtreckte +Stand, hielt uͤber den Huͤgel den hohen Arm hin, und ſagte: +Ganz diß, das ist ganz das, nach dem ich muß verlangen. +Ich muß eine Stunde vor den anderen kommen, +Wenn ein leichter Feder-Kiel Centner Worte faſſen koͤnte, +Wand sie eilend sich los, und umschlang den schimmernden Bruder. +Meli, Meli, bist du's? O sage, sage mir, Trauter, +Ja, der Mensch ist ein ärmlicher Wicht, ich weiß – doch das wollt ich +Jenen ätherischen Strom, der, über die Nerven ergossen, +Körperlich zwar, doch zartesten Stoffs, unfaßlich dem Auge, +Aber das Neue geleitet alsdann ein verborgener Ratschluß +Welcher nur Eins verbot, und ſonſt ſie Herren der Welt ließ? +Ich sehe sie, ihr Jungfrauen, sie tödtet mein Hoffen, +Straffer spannt' ich die Sehne; wie Blitze Gottes, ihr Freien! +Nun denn, weil so vernünftig ihr sein wollt, geb' ich dem Hohlkopf +Was gaffts lang ihr Lümmel, disputirt mit dem Schimmel, +Laßt großer Thaten Ruhm so lange Zeit bekleiben, +Wo ist dann das schwarzbraune Hündlein hinkommen? +Da entsagtest du ihr; doch lächelnd wehren die Deinen +Ein andrer wieder wird von tröstenden Freunde geführet, +Beide dann einander wuͤrdig, und einander lieb ge¬ +Vieles erlernest du wohl, doch nimmer erlernst du das Große, +Wem an die Wiege der Gott nicht trat mit segnender Lippe, +Männliche Tugend erringst du dir selbst, unendliches Wissen +Arm in Arm schlummern auf einem Lager die Fürsten, +Seht, hier reicht dem gewaltigen Mann, dem italischen Kriegsgott, +Mir dünckt, es sey erlaubt mit selbigen die Flecken, +Willst du jenem den Preis verschaffen, zähle die Fehler, +Freilich: das Schöne ist echt allein durch die Wahrheit des Wesens, +Horch! wie brauset der Sturm und der schwellende Strom in der Nacht hin! +Hier ist Einkehr. Hier ist Stille, den Tagen und Nächten +Nun den letzten Gehorsam und Tugend, welche, geboren +Also wurden die Stunden des großen, mystischen Sabbaths +Eilte, zu bluten und: Werde! der neuen Schöpfung zu rufen +Dann zu neigen. Eloa, vom Werth der heiligen Stunden +Hingerissen – sie waren ihm mehr als die jauchzenden Stunden +Gegen Gabriel auf und sprach zu dem göttlichen Freunde: +Keine Namen im Himmel und keine Sprache der Engel +Nennt mir, was ich empfand. Du hast ihn selber gesehen. +Welch ein niedriger Haufen! Allein der Schöpfer des Sandkorns +Trug die Flammen empor und irrte mit suchendem Auge +Wie sie sagen, auf Tabor in Himmelswolken gekleidet, +Schauerndes Herz! Kann Kühle der Nacht auch Männer erschüttern? +Wenn in diesen Tiefen die Auferstehung erwacht ist, +Männer zu waffnen und Jesus bei seinen Gräbern zu suchen, +Judas den Ort des stillen Gebets und der nächtlichen Sorge +Sie ergrimmten und ruften und schwangen die bebenden Fackeln: +»Jesus, den Nazaräer!« Nun waren die übrigen Jünger +Oder dem kommenden Meere vor ihm zu schweigen geböte, +Voll verborgenes Grimms, mit aufgeheiterter Miene +Bät' ich meinen Vater um Schutz, es würden vom Himmel +Mächtige Legionen erscheinen, dem Sohne zu dienen. +Immer um Euch gewesen, hab' Euch die Wege des Lebens +Stieg von der Höh' des innersten Saals die Marmorgeländer +Durch Blendwerke des Schreckens der Nazaräer die Männer!« +Flogen ihm, und die Wange war bleich; erkaltender Schweiß lief +Schrecket' uns nicht; allein es hingen schwärzere Wolken, +Gegen uns her. ›Ich bin's!‹ So sprach die Stimme. Sie stürzten +Oder Dich täuschte die bildende Nacht! Geöffnete Gräber +Sandten Dir Schwindel und Todte. Die Todten sahst Du! die Männer, +Viel gelitten; wir sind vor ihm zu der Erde gesunken; +Wissen nicht, ob sie von Neuem gebietende Worte des Schreckens +Hören werden. Allein er geht mit geduldiger Stille +Denn wir führen gebunden ihn her mit Banden, die Worte +Nicht auflösen, noch lächelnde Mienen. Ihn haben die Seinen +Schwindelnd, umflattert ihr Auge mit Bildern quellender Wunden +Seinem Gebein empor erhebt der Heiligen Fuß sich. +Auf dem Wege zu Hannas, dem Hohenpriester, geführet; +Denn es war der Greis in der Nacht schwerduftenden Stunden +Aufgestanden, zu sehn den Mann, der Juda verwirrte. +War von dem Aug' ihm entflohn, der Wehmuth Kummer bedeckt' es, +Deckte die bleichere Wange; zuletzt (er kannte den Priester, +Thatest, ruchtbar ward, so würden die Völker der Erde, +Würde Abraham's Gott und seiner Kinder Dich segnen! +Sag nun selber, was hast Du gelehrt? was hast Du für Jünger? +Ihm zu erwidern: »Ich lehrt' in dem Tempel, frei vor dem Volke, +Frei vor den Lehrern im Volk. Du fragst mich; frage die Hörer!« +Mußt Du sterben, so laß, den meine Seele geliebt hat, +Würger, wo bin ich? Ist hier kein Retter? kein Retter auf Erden? +Als sie dem Tode – Das dachtest Du nicht, Du liebende Mutter – +Vater der Menschen, erbarme Dich meiner und laß ihn nicht sterben, +Laß ihn nicht sterben, den Besten der Kinder Adam's! Den Priestern, +Gieb den grausamen Würgern ein Herz, das Menschlichkeit fühle! +Ach, ich seh' ihn nicht mehr! die hohen Flammen verschwinden! +Nun, nun richten sie ihn! Daß ihre grimmige Seele +Menschlichkeit nicht errette, damit an rinnenden Steinen +Ach, erbarme Dich meiner, erbarme Dich meiner und laß ihn, +Alle Hoheit, sogar die Hoheit des sterblichen Weisen +Leget' er ab und war nur ruhig, als säh' er den Abfall +Einer Quelle vor sich und dächte nur sanfte Gedanken, +Nach erhabnern an Gott, die Augenblicke zu ruhen. +Wenige leise Züge nur behielt er von seinem +Göttlichen Ernst. Doch konnte sie kein Engel nicht haben, +Rang er danach; allein auch nur ein Engel vermochte +Ihren Blick auf die Erde. Dem gab die Würde das Vorrecht, +Halb durchdämmert, ein kreisender Gang sich hinüber zum Richtsaal. +Portia, jugendlich schön, das Weib Pilatus', des Römers. +Aber ihr Geist war nicht jung. Die Blume blühte, mit Früchten, +Endlich zu sehn, war, nur von wenigen Sklaven begleitet, +Einer herrschenden Römerin, jeden Zweifel der Hoheit +Ausgesprochen und uns nicht länger durch Schweigen geprüft hat! +Außer, wo bei entfleischtem Gebein der Getödteten Schädel +Hielt sein Ohr zu und hörte; doch ist der schwindelnde Taumel +Eiserne Bande von sich, mit freiem männlichen Arme +Heilige Steine zu fassen, den Lästerer Gottes zu tödten; +Wenn wir sie rufen. Das wird der Hohepriester gebieten. +Schläfer wecktest Du auf und keine Todte! Doch Mütter, +Selbst die Mütter und Schwestern, die sahn ja die Sterbenden sterben! +Lieg' dann bei den Erwürgten, die Gott verworfen hat! Schlaf' dort, +Dort den eisernen Schlaf, dort, wo die kommende Sonne +Dieser treffe« ... Hier starrte die schwellende Lippe dem Lästrer, +Schrecklichsten auszusprechen begann, und umsonst das Gewissen +»O, der Fluch, den Du fluchest, der wird Dich selber ergreifen, +Soll ich ihn jetzt, Allmächtiger, schlagen? Noch nicht! doch die dunkle, +Wenn um Dich die Mitternacht dann liegt, und des Todes +Dort bescheid' ich Dich hin – in dem Thal Benhinnon erblicken!« +Zorn wie Wolken zusammen. Vom hohen treffenden Auge +Strömet' er Rache. Sein Haupthaar sank in Locken der Nacht gleich +Auf die Schultern; es stand sein Fuß wie ein ruhender Fels da! +Denn es war ein Schrecken von Gott. Noch entsank ihm das Leben, +Krümmt' er sich auf und sagte: »Was ich mit Schweigen bedeckte – +Funkelt' ihr Blick, und ihr Herz schlug lauter, und hohe Gedanken +Bald gerichtet zu werden, zu stehn auf der flammenden Trümmer +Ihn zu retten, und will, daß dieser Pöbel die Wege, +Welche der Weise wandelt, begreife, wie edel er lebte, +Aber sie fassen ihn nicht und drohn, ihn auch vor den Pöbel, +Ach, vom Tode befreite der Söhne besten und liebsten! +O, wie wird sie vor Schmerz, die liebenswürdige Mutter +Diesen Weisen), wie wird sie vor Schmerz und Jammer versinken, +Aber was ist es in mir, daß zu so zärtlichen Sorgen +Seh' ihn nicht sterben, obgleich sein Tod die Erde wird lehren!« +Ihre schon kleinen beweglichen Herzen erfüllt. Mit entflammten, +Wildem Blick sah Einer der Männer seitwärts und sagte: +Fromme Verkäufer vertrieb. Ihr wart versammelt, zu beten; +Sonst nicht verdrungen, noch diesen Raub an dem Tempel begangen!« +Zeugete: »Hat er nicht Gott gelästert, weil er voll Stolzes +Wähnt, er könne die Sünde verzeihn? An dem Sabbath erlaubt er +Ihm in die Mienen empor und tönt' in des Redenden Stimme. +Die auf solchen Träumen erbaut sind? Er hat es geredet, +Auch ein Greis entehrt sein Alter und sagt: »Zu den Zöllnern, +Also stehn um den sterbenden Christen, mit bleichen Gedanken +Schweiget. Kaiphas reißt geflügelter Grimm fort, er saget: +Aber es rüstet sich schon mit allen Schrecken der Rache, +Sieh, er weckt das Gericht und kommt, der letzte der Tage! +Sei mir in Deiner furchtbaren Schöne gegrüßt, o Du schönster +Kommende Welten umher in die Silbertöne der Wagschal'! +Sei mir gegrüßt, Du Tag! es verbirgt dann unter den Schaaren +Welcher wider den Ewigen schwillt! und jenen Gebornen +Heil mir! es wird sie Beide der Tag, der Donnerer, fassen, +Aber mein Schweigen ist Tod, mein Verstummen des Rächenden Bote!« +Jetzo sah er dem Priester ins Antlitz, sagt' ihm: »Ich bin es, +Sitzen zur Rechte Gottes und kommen in Wolken des Himmels!« +Schreckenvoller wird kommen, als je ein Engel des Todes +Schloß dann schnell dem erstaunenden Blick den furchtbaren Schauplatz. +Kaiphas schritt entflammter hervor, trug Tod auf der Stirne, +Zitterte laut, zerriß sein Gewand; mit glühendem Auge +Ha, der offenen Sonne, Gebein, und hör an dem Tage, +Wenn dem verdorrten Gebein Gott ruft, die Stimme des Herrn nicht!« +Also sagte der Mann, so dem Tode reif war. Er sagt' es! +Nun das Volk auf den Göttlichen zu. O, gieb mir die Hülle, +Gabriel und Eloa enthüllten sich seitwärts und sagten: +Vom weitherrschenden Sturm der neuen Schöpfung ergriffen, +Einst erstehen, daß rings in ihren Wehen die Erde +Klumpen. Der lag vor ihm wie eine zertrümmerte Sonne +Also sprachen sie. Portia sah den Göttlichen leiden; +Konnte den bangen Anblick nicht mehr ertragen; erhub sich +Auf den Söller. Mit aufgehobenen, ringenden Händen +Gott, von Deinem Olympus zu sehn? Er ist es den Menschen; +Sonst nicht sehn, daß der Schuldlose litte! Wie wirst Du belohnen, +Mir, mir rinnt das Mitleid die Wang' herunter; allein Du +Petrus war es. Der fromme Johannes war an dem Thore +Stehn geblieben. Er hörte den jammernden Petrus, erkannt' ihn, +Judas, Judas, entsetzlicher Jünger, Du hast ihn verrathen! +Ich verrieth ihn mit Dir! Vor Allen, welche mich fragten, +Fleuch, fleuch, wende Dich weg, Johannes, laß mich im Stillen +Stehn und schwankt' an den Stein und hielt sich und sank an ihm nieder, +Neigte sein müdes Haupt und weinete lang' und verstummte. +Endlich strömte sie aus in brechende Worte, die volle +Ach, was that ich! Mein Freund, mein Freund, Dich hab' ich verleugnet, +Siehe, nun wird er mich auch in dem Weltgerichte, vor seinen +Hier verstummt' er und weint' und verdiente, weinen zu können. +Neben ihm stand sein Hüter, Orion, sah ihn und fühlte +Hub sich empor und schaute gen Himmel: »Du furchtbarer Richter, +Mein erschüttertes Herz und das Beben des tiefsten Gedankens. +Ach, erbarme Dich meiner, Du Vater des göttlichen Kindes! +Er soll sterben! Ich bin es nicht werth, mit dem Theuren zu sterben! +Eh er unter die treueren Jünger den Segen, die letzte +Liebe vertheilt, laß dann mich noch den Liebenden sehen, +Sei's mein theures Geschäft: Ich will die guten, die frommen, +Alle reinen Herzen, ich will sie suchen und ihnen +›Ja, ich kannt' ihn, den Guten, den Theuren, den Besten der Menschen, +War für Andre, nicht sein, voll Menschlichkeiten! Die Armen +Speist' er, heilte die Kranken, rief aus dem Grabe die Todten. +Kommt, Ihr Männer, und lasset uns gehn zu dem Todten und weinen! +Also flehte der Mann, den der Erde Sünder in Worten +Dein Argwohn schön verdammt! Durch wen? Durch dein Gewißen, +Als ich die Kirche besuchte, da wurden die jährigen Konsuln +Freilich, es war nur ein ländliches Paar, nicht Cajus und Cäsar; +Hier eine Menge ſatter Kuͤh’ geſtreckt, in friſcher Kraͤutern, +Hieltest du deinen Reichtum nur halb so zu Rate wie jener +Ha! da wird er sich mutig von seinem Gestade +Wissen wollt ihr und handeln, und keiner fragt sich, was bin ich +Nur verkaufen zum Sclaven soll nie er lassen sich, hetzen +Einst, wie die Sage berichtet, beschiffte der heilige Markus +Sieh, und es band sein Schiffchen an einen verlassenen Pfahl er +Deiner gesammelten Asche zum Schutz, und die schönste der Städte +Ihr sei Losungswort dein Name dereinst, es geziemt dir, +Siehe, nun war die Sonne gesunken! Nun sausten die Wipfel +Nun umschwebten uns Bilder der Vorzeit; die Leier von Selma +Tönet' um uns, um uns die liebliche Stimme von Kona. +Da erhuben wir uns auf Lochlins hohem Gestade, +Sahen jenseit des Meers, am Fuße des Felsengebirges, +Sah er das Fräulein zuerst. In ihrem wallenden Busen +Stieg das Bild des Helden empor, wie die steigende Sonne. +Starno laurte mit Ränken auf ihn; da bebte des Fräuleins +»Sohn der hallenden Selma, dich will mein Vater ermorden! +Fleuch! dein harren im Walde versteckt die Söhne des Todes +Fleuch, und rette mich, Held, aus der Hand des zürnenden Vaters!« – +Fielen durch ihn, und Gormal erscholl von der fallenden Rüstung. +Seufzend hob sich ihr Busen, wie Schaum des strömenden Lubar; +Stille Thränen entstürzten den niederblickenden Augen; +Schweigend lauschen die Haine der Stimme des hallenden Thales. +Fingal blickt' auf die Helden umher. Da flohen und sanken +Auf sein Schiff, und suchte die grünende Küste von Morven. +Oft umtönte den Hügel die liebliche Stimme von Kona, +Fängt die gegoßne Glock in Welschland an zu laüten: +Warum plagen wir einer den andern? Das Leben zerrinnet, +Voran! ruft er, laßt schnell uns die Frevler ergreifen, +Auf den Widder stoßt ihr zunächst, den Führer der Schafe, +Algarbien, das uns vertraut sieht scherzen, lachen, +Nu ick dy nich stören kan, so gah du all dar hen. +Sprach es, und jetzo legt' er den Schweif in das Buch als ein Zeichen, +Schmettert er zu den Deckel des ungeheueren Werkes, +Fangt ihm den Adler, er wird ihn zerlegen, wie Keiner, doch leider +Vater Liebert hat eine Rede vom Stapel gelassen, +Welkend wirft man sie weg, der Flora schimmernde Kinder, +Ihr Beruf ist erfüllt, haben sie lächelnd geblüht – +Um die Lenden geputzet, aufgemutzet, gestutzet. +Sieben Cherubim schwebten aus ihrem Chor zu dem Seher, +Warum er ſich betruͤbt, kraͤnkt, aͤrgert und erfreuet — +Es mit teuflischer Plastik zu formen zu seinem Geweihten, +Rechts und links den Säulen Herkuls, und Nero verbrannte +Was der Staat bedarf, nicht was die Fürsten verschwelgen, +Oder in eiserne Kasten verschließen, und nicht was das Hofheer, +Goldbeblecht und ohne Seele mit Dumpfsinn vergeudet, +Fordert des Städters Fleiß und fordert die Schweiße des Pflügers. +Schreckliches Alternativ für Völker und Völkerbeherrscher. +Hier in dem ewigen Grün tiefschattiger Wölbungen lerne +Ewiger, ſo furchtbar! Wie glaͤnzet aus deinem Auge +Gott, kaum ſahſt du herab, da waren die Sterne geflohen! +Willſt du dich, Gott, aufmachen, und uͤber eine der Erden +Satans Reich zu zerſtoͤren? Den Laͤſtrer Gottes zu ſchlagen? +Soll ſein Name nicht mehr im Buche der Lebenden ſtehen, +Sich heilige Brunnen mütterlich erschlossen. +Steig hinunter mit ihm … Der Cherub begann ihn zu fuͤhren, +Allen Geſetzen gehorchte! der ich Belohnung erwarte! +Deines Schwunges! fuͤhle das Drohn der toͤdtenden Augen. +Laͤnger nicht mehr. Sein Ruf war Donner geworden. Die Seele +Schwindet indeß, ihr Tage zu Stunden, zu Tagen, ihr Jahre, +Wandelnd im Schimmer des Mondes, und tief in Gedanken versunken, +Jſt das Kidrons Geraͤuſch? und jenes Wehen, der Palmen +Jhn voll Gnade, verſoͤhnt, und mild’; er neigte, geruͤhret, +Ja alles findeſt du, die Qual iſt hoͤchſt ergetzlich, +Wenn der Russe den Tasso verbessert, der Deutsche die Knute, +Endlich erblickt ich auch den gewaltigen Herkules! Seine +Freudig tret ich einher, von deinem Liede verkündet, +Mild empfängt sie mich dann und nennt mich; es winken die hohen +Penelopeia redet zu mir, die treuste der Weiber, +Jüngere nahen sich dann, zu früh Heruntergesandte, +Wenn Antigone kommt, die schwesterlichste der Seelen, +Seh ich als Schwestern sie an und trete würdig zu ihnen; +Bildete doch ein Dichter auch mich; und seine Gesänge, +Also sprach sie, und noch bewegte der liebliche Mund sich, +Mild erhob er den Stab und deutete; wallend verschlangen +Tiefer liegt die Nacht um mich her; die stürzenden Wasser +Wehmut reißt durch die Saiten der Brust; die nächtlichen Tränen +Hosianna! Hosianna! die Fülle der Gottheit +Lange neckt ihr uns schon, doch immer heimlich und tückisch, +Simons Schutzgeiſt: dort unten, wo ſich die traurigen Graͤber +Oeffnen, und ſich ſinkend mit des Oelbergs Fuße vertiefen, +Stehn. Schon waren mit eilendem Fluͤgel zwo fliehende Stunden +Jn das Auge des Mittlers herab. Die heilige Ruhe +Lieblich tönt die gehämmerte Sens und die Stimme des Landmanns, +Dort empfängt mich das Haus und des Gartens heimliches Dunkel, +Ist das Auge gesund, so begegnet es außen dem Schöpfer, +Da wie der Menschen Zorn sich auff mich scharff erhitze. +Nicht den Namen, dein Weſen ruf ich zum kuͤhneren Lied an, +Sich erhoben, und Quellen geſtroͤmt, da haſt du vertraut ſchon +Wuͤrdige Hoͤrer finden, obgleich nur wenig der Edlen. +Aber verjage von mir den barbariſchen Misklang des +Wo ſelbſt Fels und Hain zu ſeinen entzuͤckenden Liedern +Ohren hatten; bis endlich Geſchrey und wildes Getuͤmmel +Ist denn die Blume nur da zum Zergliedern? Weh dem Geschlechte, +Nach genoſſner Luſt, ſo bald alle vormahls heiſſe Triebe +Groß ist die Schuld des Geborenen. Weh, ihr goldenen Schauer +Viele Namen hörest du an, und immer verdränget +Werdend betrachte sie nun, wie nach und nach sich die Pflanze, +Einfach schlief in dem Samen die Kraft; ein beginnendes Vorbild +Ausgedehnter, gekerbter, getrennter in Spitzen und Teile, +Viel gerippt und gezackt, auf mastig strotzender Fläche, +Rings im Kreise stellet sich nun, gezählet und ohne +Um die Achse gedrängt, entscheidet der bergende Kelch sich, +Immer staunst du aufs neue, sobald sich am Stengel die Blume +Traulich stehen sie nun, die holden Paare, beisammen, +Hymen schwebet herbei, und herrliche Düfte, gewaltig, +Nun vereinzelt schwellen sogleich unzählige Keime, +Wende nun, o Geliebte, den Blick zum bunten Gewimmel, +Jede Pflanze verkündet dir nun die ew'gen Gesetze, +Freue dich auch des heutigen Tags! Die heilige Liebe +Denn ſie kante Dich ſchon, da ich zuerſt Dich erblickte, +Freundlich kamen heran die beiden und grüßten das Ehpaar, +Staub von den Füßen schüttelnd und Luft mit dem Tuche sich fächelnd. +Da begann denn zuerst, nach wechselseitigen Grüßen, +Elend, und niemand bedenkt, daß ihn das ähnliche Schicksal +Recke die Hand, o Herr und rühre an meine Seele! +Willst du mengen dein jubelndes Lied in die Chöre +Siccus ist ein fromer Mann, und es ist die Sage, +Weichet, Sorgen, von mir! – Doch ach! den sterblichen Menschen +Soll es einmal denn sein, so kommt ihr, Sorgen der Liebe, +Wo er die Gottheit geglaubt, da hatte die Menschheit gewaltet: +Streicht mit der breiten Hand sich den beißenden Schweiß von der Stirne, +Einst dem dunkelen Nichts entschwebte zusamt den Gestirnen, +Wie mit Gras und Kraut sich zuerst der Boden begrünte, +Tier- und Menschengeschlecht, denn erdgeboren sind beide. +Lehrte der Alte getrost, und still aufhorchten die Schatten. +Schnitt Gesichter und reckte die Zung und machete Purzel– +Schob am Ende den Schwanz, den gewichtigen, langen, dem Alten +Sacht in die Hintertasche des Rocks, als wenn es ihn fröre: +Laut auf brüllet der Böse, die Tatzen gedeckt auf die Wunde, +Dann, wie ein Pfeil zur Seite gewandt, mit Schanden entrinnt er +Durch die geschwind eröffnete Gasse der staunenden Seelen, +Senket gegen den Mann von Erde gefaltete Haͤnde, +Wenn dein Auge nun bricht; die lezte Blaͤſſe des Todes +Nicht zu bebend, unter die Graͤber der Erde verſinke, +Bei dem gütigen Alten, der sie mit holden Gesprächen, +Schachteln gingen da auf, und Büchsen wurden eröffnet; +Glänzender Fremden über den Hof. Es dampfte die Küche +Eine muntere Tafel, von leichten Scherzen umflattert, +So ward alles Leid und alle Trauer vergessen. +Jch ſtelle deinen Fall in hellen Farben fuͤr +Eine Mütze, gewaltig und groß, über mehrere Häupter +Freund und Kriegsgefährt' in des Lebens mißlichem Feldzug, +Treuer, bewährter Bundesgenoß' in der Freud' und im Leide, +Gingst, verlassend die Jammernde, Sie, die in Träumen der Liebe +Dich dem süßen Gewimmel der Enkelinnen und Enkel, +Oede trauret, das du mit beseelter Kunde gebildet +Herrlicher strahlet dein Eden dir nun; doch im Büthengesäusel +Die, in dem Zauber der Jugend dir Braut, und in reiferer Schönheits- +Dann weiht Lina zwischen der Eich' und der Lind' uns ein Plätzchen +Welche von vorn gar weit und hoch in den Felsen sich wölbte. +Hier denn leget er nieder die ungeheueren Tore, +Kriegsgeschrei, im Festgeläut wild reißender Stürme. +Neben mir fremde Götter ehren. Die fremden sind Götzen. +Jugend verblüht, und Schöne verwelkt. Es scheitert die Stärke. +Endelos, und änderunglos, und immer derselbe. +Schäumend und voll, und hoher Genuß der kehrenden Bilder +Weckt die schlummernden Fittige mir zu trautem Gesange. +wolt mit so großem schatz freigebigreichlich zieren, +Störe keinen in seiner Meinung, doch laß dich beherrschen +Sicher leitet es dich zum Wahren, Guten und Rechten; +»Seht,« so rief er erhaben, »die Griechen, die nenn' ich ein Volk noch, +Ach, mir schwitzte das Hirn, ich befand mich im Brodel des Wüstseins, +Endlich ertönte das Zeichen, wir stürmten hinaus in die Freiheit, +Freu dich in jeder Nacht, daß Sterne niederglaͤnzen +Lieben Brüder! versucht es nur nicht, vortrefflich zu werden, +Denn ist Einmal der Kopf voran, so folget der Schweif auch +Nur du Verſoͤhnter kannſt die Himmliſchen verſoͤhnen, +Rückkehr, da in Europa's dunkeln Wäldern +Siehe, sein Auge ward aufgethan. Er erkannte die Schwester. +»Cidli, Trau'te, bist du's? Ja, süße Schwester, dich grüßen +Vater und Mutter. Es grüßen dich, Trauteste, Lili und Lilla. +Wenige Tag' erst warest du weg. Das Auge der Deinen +Lag ich sieben Tag' und sieben Nächte, vom Arme +Liebliches Kühl umfing mich. Es summte, wie Wiegengelulle +Mir in das klingende Ohr. Den brechenden Augen erschienen +Eingelispelt vom Engel der Ruh' in seligen Schlummer, +Lag ich, wie trunken. Wie träumend, vernahm ich die Stimme des Vaters: +Zeuch in Frieden, o Sohn! Zeuch hin zu Cidli und grüße, +Vater und Mutter, es grüßen dich, Trauteste, Lili und Lilla. +Eine Schwester besorget den Garten, der schwerlich zur Wildnis, +Sondern in zierliche Beete geteilt, als Vorhof der Küche, +Nützliche Kräuter ernährt und jugendbeglückende Früchte. +Hast du der Töchter noch mehr, die lieber sitzen und stille +Weibliche Arbeit verrichten, da ist's noch besser; die Nadel +Ruht im Jahre nicht leicht: denn noch so häuslich im Hause, +Hundertfältig, seitdem in weißer, arkadischer Hülle +Sich das Mädchen gefällt, mit langen Röcken und Schleppen +Gassen kehret und Gärten, und Staub erreget im Tanzsaal. +Selber genug, es sollte kein Buch im Laufe des Jahres +Wende noch nicht von dem Sterblichen weg dein ſchimmerndes Auge, +Reizend, wie du, hat Keiner die Thorheit der Welt uns geschildert; +Ihn zu verlieren, ist schlimm, so heißt es, ihn nicht zu bekommen, +Ist das einzige Glück, welches die Götter verleih'n. +Vor einem Bilde knien, und doch Hebräer bleiben. +Recht Wortreich, was Catull an den Suffen geschätzet; +Jenseits raget ein Fels hoch über die gleitenden Wellen, +Da liegt heimlich, am Ufer, des Rheins willkommenste Ruhstatt; +Aber bestürzt hebt plötzlich das Haupt von dem Lager der Flußgott, +Sah ich es? täuschet der Blick? Nicht spielendes Wild der Gewäßer, +Aber ich seh' auch Wolken des Rauchs, hoch sprühende Funken: +Gegen der Römer Triumph', ich, vormals hemmende Schranke, +Euch' nun ruf' ich, verbrüderte Flüß', euch, Nymphen des Thales, +Führet den festlichen Reihn, webt Ehrengezelte von Laubwerk, +Duftende Veilchen verkauft man und zarte, goldige Primeln, +Fernher drängt sich die Schaulust zum Auferstehungsgepränge: +Ich doch wandle hinaus in's Freie und suche die Pfade, +Weiter und weiter erschließt sich im Kreise die liebliche Landschaft; +Dort schon schimmert der Strom, schimmern die knospenden Au'n. +Endlich ist sie erreicht die Fernen eröffnende Stelle, +Ja, da bin ich im Herzen der alten, der herrlichen Ostmark, +Proben kannst du die eigenste Kraft, die Kraft des Gerechten – +Aber o Schmerz! Du bist auch getrennt von den eigenen Gliedern, +Kummer entnervt das Gefühl, und feind den verzagenden Thränen +Nein, ein flüchtiges Kind erscheine mir, schlank und gelenksam; +Singe von Lust und Liebe mir vor, doch nimmer verfolge +Spiele geziemen dir nur, nicht Leidenschaften; behutsam +Thränen erweichen den menschlichen Sinn und Thränen den Orkus, +Lust ist der Sterblichen Wunsch und Lust das Leben der Götter, +Jeglichen locke mit schmeichelnder Kunst und Jedem gefalle. +Ha, du nahst! Ich fühle das Wehn ambrosischer Düfte +Traulichste Spuren verwischt. Er selbst, wenn heut er der alten +Kühl und still sich gehalten, aus dem hinab in die Gasse +Nachts die Geigen erklangen und schöne Musik, bis drunten +Nur nach Süden der Blick schweift über den Garten am Hause, +Über die Nachbargärtchen, getrennt durch schwärzliche Mauern, +Frei und lustig geschmückt; ein unansehnlich Gewinkel +Die es erfrischt. Und wenn hoch über den Dächern die Sonne +Sich ein Laden geöffnet und aus zwei strahlenden braunen +Seine Helden ſind dahin, die Hauptleute ſind ver- +Höheres, Heiligeres hat nie dem Geiste geschwanet! +Zieht gleichsam sich mein Geist aus seines Cörpers Schrancken, +Fuͤhrt mich dorthin lieber, und ſey's die Hoͤlle, +Umgetrieben in Stürmen, von Klippe zu Klippe geworfen, +Nicht von dem friedlichen Herde; – ach – von zerstörenden Flammen! – +Ausgewandert kam er hierher, da legt er sich müde, +Gung se des Abends na Schol un drog langs dat Dörp mit ęr Böker. +b'A. Jmmer bringſt du ſolche Dinge,' +Gleich nach allen Seiten umzirkt er den Stamm in der Mitte; +Neben der dunkleren Fülle des Eichbaums wieget die Birke +Führt' ein freundlicher Geist, des Hains auflauschende Gottheit, +Jetzo, gelehnt an den Stamm (er trägt sein breites Gewölbe +Weiden grünend und Wald und all die grünenden Bäume +Gib allzeit freyer GOTT der du dich frey heist ehren: +Froh ihre Häupter, und scheinen die Huld des Himmels zu preisen. +Führ mich in Gängen voll Nacht zum glänzenden Throne der Tugend, +Immer Kinder gebärend, immer Kinder verschlingend! +Itzt will Gott selbst nun ihr einmüttig zu euch kommen. +Immer fand ich die Braut beim schnurrenden spinnenden Rädchen, +Bläulich blühet der Flachs, entgegnet sie, Hoffnung der Liebe, +Tief gebücket wir ziehen ihn aus zum Brechen und Spinnen, +Grob ward der Faden, ich glaub es, doch hält er länger und länger, +Seit nun die webende Zeit uns einte, priesterlich segnend, +Da vergaß ich so oft den Faden, vergaß auch die Lehre, +Kurzweil wird Dir zu lang, die lustgen Gesellen mir werden +Früh muß ich weben und spät noch, was Du gesponnen geschäftig, +Zeit, die vergangen mir sonst in die Launen, die läßt mir Gewebe, +Jegliches mehrt sich bei Dir, als ruhte ein göttlicher Segen, +Will ich schlagen in meinem Grimm, daß das Schäumen der Boßheit +Schäumen werde der Angst, daß die laute Lache des Hohnes +Werde Verzweiflungslache! Die Sünden der sündigen Väter +Wer kann tragen den Zorn, des Starken, des Eif'rers auf Sion. +Dieß wuchs durch Wiederstand, und starb gleich nach den Siegen. +dan dieser held nicht todt; kein mensch kont ihn ja tödten; +wer aber, wer kan doch undankbarlich verschweigen +Nichts desto weniger, ob sich schon nirgend findet +Gripswald, Dammin, Landsberg, Schwerin wird eingenommen, +ernstlistig, wider dich und Teutschland zu erfüllen, +dan des nordsterns einfluß kan der feind nicht vermeiden, +Freudig, und erst nach langem Verstummen begann es von Neuem +Seine Psalme, begann's hinauf nach Sion zu singen: +Gott, mein Gemahl, ist weg, drum sitz ich ohn Geniste. +»Werke« verkünden den Geist, wie Puppen den Falter verkünden: +Nebst mir, Dein wunderbar allgegenwärtig's Wesen +weiß für Augen uns so mahlerisch hinzustellen +Bin ich wieder genesen, und glaubte, sicher zu sterben? +Drüben spielt mein Enkel! Den heiligen Funken des Lebens +Nur das feurige Roß, das mutige, stürzt auf der Rennbahn, +Wollt Ihr den Strom der Rede, dieweil er rauschet, vertrocknen? +»Werd ich so bald mich freun nach dem, was ich alles erfahren. +Schon von ferne sahn wir den Staub, noch eh wir die Wiesen +Abwärts kamen; der Zug war schon von Hügel zu Hügel +Als wir nun aber den Weg, der quer durchs Tal geht, erreichten, +War Gedräng und Getümmel noch groß der Wandrer und Wagen. +Konnten einzeln erfahren, wie bitter die schmerzliche Flucht sei +Traurig war es zu sehn, die mannigfaltige Habe, +Guter Wirt umher an die rechten Stellen gesetzt hat, +Denn es verläßt der Mensch so ungern das Letzte der Habe. +Ordnungslos und verwirrt. Mit schwächeren Tieren der eine +Übergepackten Wagen auf Betten saßen und schwankten. +Umgeschlagen, und weithin entstürzten im Schwunge die Menschen +Später stürzten die Kasten und fielen näher dem Wagen. +Trügen, hier auf dem Boden, beschädigt, ächzen und jammern, +Wegen unſerer Suͤnden! Auf ihn ward Strafe geworfen, +Daß wir Frieden haͤtten! Uns heilen die Wunden des Dulders! +Erinnert euch mit mir, ihr Blumen, Bäum und Schatten, +Spezialisten für Tränen, Spezialisten fürs Lachen. +b'Ei! ſchoͤnen guten Abend dort am Himmel! ' +Im übrigen sey dir dein Rath-Schluß ungebunden, +»Hörst du Sterbegewimmer vom röthlichen Nord her? +Ruft weinend sie aus. Ihr Heil'gen steiget hernieder, +Kam dennoch der Versucher, ein zagender Zweifel +Vater- und Mutterlose, doch Aller Vater und Mutter, +Alle Keime reifest, und die gereiften verstreuest, +Allgefällig dich fugst in tausendfache Gebilde, +Sahst Du den Regenbogen und trankst mit der Blume den Thau auf, +Ohn alle Noth, Gefahr durch ſeine Huͤlf zertreten, +Früh die Muse hinab, sie suchte die ruhigste Stelle. +Magst du die Wahrheit nicht sehn, wie rein dir mein Spiegel sie zeiget!« +Ihrer Gestalt sich erfreuend, und rückte den Kranz sich zurechte. +b'Der Mondſchein, der iſt ſchon verblichen, ' +Schneidet, schneidet, ihr Herrn, durch Schneiden lernet der Schüler, +Was der tiefgelehrte Pedant, das spitzige Fräulein, +Oder der Duns in der Knotenperücke zum Hohne dir sagen. +Ihn sah Gott herannahn; kein Tag war, wie der Tag ist, +Monde vergingen und Jahre; die heimliche Sehnsucht im Herzen, +Um den kindischen Bann, den luftgewebten, zu brechen, +Vor dem lieblichen Bild? Ich sah dich unter den hohen +Weinend erwacht ich zuletzt, trüb schien der Mond auf mein Lager, +O wie tobte mein Herz! Du fülltest wieder den Busen +b'Der Krieg fuͤhrt lauter ſchlimme Streiche,' +Nein, ein besserer Trost im schleichenden Winter der Jahre +Sich fortleben zu sehn und Lieb' im Kreise der Nächsten +Freundin, die so getreu ausharrt bei dem Greisen, vergessen? +Weisheit ist ihr Name. Sie ist die Letzte von allen +Himmlischen Musen und bleibt, wenn ihre Schwestern gegangen. +Wärmt, nicht lieblicher Hauch der sonnigen Lüfte des Sommers, +Täuschungen, läßt so manches, daran ein alterndes Herz sich +Macht der Notwendigkeit, der sich mit Würde zu fügen +Heimlich den Alten beschleichen nach lange verschollener Jugend, +Aber sie spannen die Wurzeln gelassen weiter und schlingen +Freilich für ein Gedicht ist Schönheit immer das Höchste, +Viel wohl müßte geschehn, um neuere Dichter zu bilden; +Nimm es zum Angebinde mein Söhnlein! –Siehe das Alter +War nicht Er, deß Enkel Du bist, mein Lebensgefährte? +Einsam die Einsame! – Rauscht dir im Taubenschlag oben Gewimmel, +Lebet, ist Leben in euch, und erzählt noch dem kommenden Alter, +Was für Ware du ihnen gebracht, das wissen die Götter, +Blumen da brachte die Erde, und fromme Gebete die Menschen, +Wo des Erleuchteten freudiger Gruß zuerst sie bewillkommt. +Schwebte sinnend das kindliche Herz, und gedachte des Glanzes, +Lieblich in lieber Gestalt noch, die seligen Kinder des Lichtes; +Aufwärts stieg die Flamme des Lebens aus sehnenden Herzen, +Ganz in Liebe verschlungen verwebten sich alle Gedanken; +Auch noch waren die Zeiten vereint des Jahrs und des Tages. +Abendkühlung umhauchte die Stirn, und es leuchtete Morgen, +Glühender Hoffnung Rose gesellt mit der Blume des Friedens; +Ja, auch des Tages strahlende Kraft und der dunkelen Fülle +Ewiger Frühling umschlang den Blumengürtel der Erde, +War mir Wonne, zauberte mich in Segensgefilde, +Ach nun schwebest du, schwebst! hast meine Wehmuth vernommen, +Jener Empörer! tritt ihr Fuss auf immer die grosse +Stets zu Schwärmen gesellt sich das Volk der geschwätzigen Stare, +Ehre nach vollendtem Lauff die kein Vnglück mehr verstöhre. +Laßt uns der Kinder der Flora Gestalt und Liebe bewundern, +Rauscht in der Mitte der Au, draus steigt ein Eyland zur Höhe +Prangt drauf Hanbuttengesträuch voll feuriger Sternchen, der Quitzbaum, +Bückt sich hinüber aus Stolz, und sieht verwundernd im Wasser +Schon streicht der Westwind voran, schwärmt in den Blättern der Bäume +Wenn nur das letztere mit GOtt waͤr angefangen. +Darauf steht der Block. Dabei der offene Schragen +Siehe, da schwebte, vom tauigen Schimmer gelockt, die Phaläne +Langsam schlug sie ein Weilchen die samtenen Flügel zusammen, +Nicht ganz blieb verlassen ihr Schöpfer: den Pfeiler des Kreuzes +Welches ein frohes Getümmel entsteht in den Hügeln des Oelbergs! +Heilig glänzen die Scheiteln, himmlisch wie Seraphen glänzen; +»Heil euch, heilige Lehrer! kommt in die Hütten der Sünder, +Lehret uns göttliche Dinge, warum verweilet ihr draussen?« +Aber sie lächeln, und sehen zum Himmel und glänzend entfliehn sie, +Eine Nachtigall schlug. Sie schlug entzückend und rührte +Durch die Gewoͤlbe der engliſchen Burg. Der Meßias vernahm ſie +Stand ein Palmbaum auf niedrigen Huͤgeln vor allen erhaben, +Liebliche Winde zerfloſſen vom Palmbaum, und trugen die Stimme +Konnte Seufzer dem vollen Busen nicht mehr entpressen, +Nicht zu früh mit der Kost buntscheckigen Wissens, ihr Lehrer, +Kräftigt und übt ihm den Geist an wenigen würdigen Stoffen; +Denn was Hänschen nicht lernt, – vielmehr, was Hänschen gelernt hat, +Warum ward uns Knaben die Platensche Zucht auf der Schulbank +Ein daktylisches »Vaterland« gar mit röterer Tinte, +Damals konntst du an mir viel Ehr' und Freuden erleben. +Ich vor allen verehrt. Nur zum Hexameter, wähnt' ich, +Leider in solcher Gestalt nicht Vollwert habe dem Kenner. +O ich pfuschender Knabe! Zu spät erst fielen die Schuppen +Seine Gelehrsamkeit und alexandrinischer Kunsttrieb. +Wird, immer unruhvoll, ſie nur Begierden fuͤhlen, +Soll bis zum Throne des Höchsten des Himmels Vorhang zerreissen? +So vieler Sorgen und Pein. Der, welchem knieende Länder +Kehrt eure Blicke von mir, ihr halberöfneten Augen! +Sirenenstimme mich täuschte! Du tolles Labsal der Seelen, +Kehrt eure Blicke von mir, ihr halb eröfneten Augen!« +So wird die Vorsicht uns weise, der Himmel uns gnädig bedünken. +Frostig und herzlos ist der Gesang, doch Sänger und Spieler +Kamtschadalisch lehrt man euch bald die Zimmer verzieren, +Er sprach: wohin? wohin? jetzt ist hier nichts zu schauen +Waͤhrend der langen Nacht in den weiten Gefilden des Himmels, +Jn die Augen ihm fielen; mit wiederſcheinendem Schimmer +Gegen einander ſtralend. Er ſah, daß Krieg ſchon vorhanden, +Stuhl. Da kam bald, wie mitten aus einer guͤldenen Wolke +Eine gnaͤdige Stimme hernieder, die ſo zu ihm ſagte: +Auf dem Himalaya, der Jungfrau, selbst auf dem Popo- +Wehmuthsvoll, mit jenem Gefühl, das unter den Menschen +Thräne wird, kam mitten aus einem Chore die Stimme: +b'Daß ich faſt wer’ in ſolchen Plagen' +Leset die Alten! versteht, die eigentlich ältesten Alten. +Nun zweiffelt mir gantz nicht, jhr habt es schon errahten, +Jeſus ſah vom Oelberg ihm nach. Der Gottmenſch erblickte +Schon ſein ganzes Betragen vorm Sitze der Herrlichkeit Gottes, +Eh noch der eilende Seraph des Himmels Graͤnzen erreichte. +Wikramaditias, nach ihm auch eine waͤre; +Sage Portia dieß, die Stille der Graͤber, und keiner +Denn dieß war er gewiß! Ein frommer Sterblicher war er; +War er kein Sohn des Gottes der Goͤtter! Des Gottes der Goͤtter? +Wie das Bild des Dagon, in ſtumme Truͤmmern zerfallen, +Ja, aus der Hand des Schwachen, in ſtumme Truͤmmern die Donner! +Ach, wo bin ich? O Wut der furchtbaren Ungewißheit! +Offenbare dich mir! Er dacht’ es gen Himmel, und ſenkte +Dann ſein Haupt auf die Bruſt. Ach, warum ſah ich den Frommen +Weit von fern erblick ich dich schon, doch komm ich dir näher, +Noch die Gewitter der Rache, (sie brausten, wüteten, eilten +Um den der Gottheit hier entweyhtes Lob erklungen, +Forschend betrachtet' ich lang die erhabnen Wesen, die ringsher +Komm nur von Giebichenstein, von Malepartus! Du bist doch +Feindlich begegneten sich auf der Erde die Scharen des Himmels +Denn man braucht dies Geschütz oft über den Wolken mit Vorteil +Herrliche Zeiten, da einst in geselligem Bunde die Künste +Deinem Florenz zu nützen, hat Rom dich gelehrt, und dein Lohn war +Hatt aller schweis vnd fleis vnd vorraht auff gezehret. +Tochter, such e Strumpf, und stopfen do hinten ins Fenster, +Will me Geister erblicken und heimligi Sachen erfahre, +Teil sie verständig us, und was ich nümme cha schlichte, +Nimm di der Armet a, und sorg mer für Witwen und Waise, +Roserot isch Freud, und Grüen isch liebligi Hoffnig. +Gang, verdien der au so ein mit dine Merite, +Drüber schnurrt's im Turn in alle Räder am Schlagwerk, +Süeß, wie Sunneblick, het's Büebli glächelt und Jo! gseit. +Wenni lang verzehl, stohsch lang do ummen und gohsch nit. +Nanntest! Ich komme zu dir, nicht aus dem stygischen Abgrund; +Drunten in ewiger Nacht: ich komm' aus dem lichten Gefilde, +Stammelnd den sichtbaren Gott im Heiligtume der Schöpfung; +Sorgsam pflückte mein Lied die Blume jeglicher Tugend, +Denn zur Priesterin weiht' ich die keusche heilige Jungfrau +Sprengend die sternenhellen und töneduftenden Kränze, +Beteten an die Natur, des Unendlichen sichtbare Gottheit. +Viele; die Priesterin floh mit den übrigen kaum in des Felsens +Kluft, und starb. Und siehe! die Kränze meines Gesanges, +Leiseren Laut, gleich fernverhallenden Harfentönen. +Priesterin Kränze zu rauben; doch schnell verschwanden die Kränze +Ähnlich jenen, und flocht weissagende Kränze; mit Opfern +Dann im Bardenhain, mit dem keuschen Volke der Freiheit, +Klirrende Fessel trugen, von jedem Sieger geschändet: +Vom edenischen Strome bekränzt' und zur Seherin Gottes +Fleuch der Ehre vergoldeten Saal, des schlauen Gewinstes +Lärmenden Markt, und die Gärten der Üppigkeit, wo sie in bunter +Oder den glatten Kristall des Winterstroms, die Gebüsche +Funkelnde Schneegefilde, von Mond und Sternen erleuchtet. +Siehe da wird mein Geist dich umschweben mit lispelnder Ahndung, +Dich die stille Pracht der Natur und ihre Gesetze +Lehren, und meiner Sprache Geheimnisse: daß in der Felskluft +Wie von der Sonne geführt am goldenen Bande, die Erde +Steigender Flur, und dem Feuer, das hinströmt; aber sie wandelt +Ruhig fort, und segnet mit Licht und Wärme die Völker: +Flehe der Priesterin Geist, empfang' in goldener Schale +Jedennoch begehrt ich kein woͤrtgen zu ſprechen +Auch die Fische kommen herauf und hüpfen verlangend +Wird zum Fluge der Schritt, wenn oft das gewaltige Sehnen, +Heliogabalus ließ die Gäste ersticken mit Veilchen: +Deiner Fülle erlieg' ich! Sie ist für Götter und Käfer! +Ein erzählendes Blatt zu gutem Ende gelesen: +Sprech ich dann, und es nehme die Axt, wer will, dich zu ebnen, +»Bau dir ein Narrenhaus auf deine Tugendstufen! +Sag, warum wolltest du so schrecklich auf mich toben? +Wenn du die Chariten schickst in die Goldpaläste der Reichen, +Oder die Jungfrau führe mir vor, die, rasend in Liebe, +Selten erfreut' ich mich lange des Eigners im zierlichen Schlosse. +Mancher Geweihte Merkurs wurde durch mich zum Baron. +Nun zu ringen, und nun ſein erſtes Blut floß; da wurde, +Seraphim, euer Erſtaunen zur Stimme! Sie jauchzten, und weinten, +Schwung er ſich in die Himmel der Himmel, und rufte, (ſo toͤnen +Stehen. Sie ſtanden feyernd, und von den goldnen Altaͤren +Flammten Morgenroͤthen hinauf zum richtenden Throne. +Durch die weite Schoͤpfung herunter flammten die Opfer, +Oder ſo hub ſich, dem heiligen Volke den Weg zu gebieten, +Ihr geliebtes Kind und wirft es mit zitternden Händen +Bleibt sie stehen und läßt sich gern von den Bränden begraben. +Kothig die Straßen und triefend die Dächer; verdrossen und fröstelnd, +Wehmuth duftet und haucht ringsum aus Zierden für Gräber; +Ich auch pilg're hinaus auf den einsam gelegenen Friedhof, +Theuerstes ruht mir dort! Doch nicht bei vertrautesten Gräbern +Lese die Kunde des Tods auf ragenden Steinen und Kreuzen – +Handelnd erringt der Glückliche sie, der Leidende duldend. +Sie ist ein gutartiges, sanftes, zutrauliches Haustier. +Für die Jungferschafft der Braut gab ein Bräutigam seine; +Stelle die Welt dir nicht blos von ihrer traurigen Seite, +Satan und Adramelech im wilden Triumphe ſchweben; +Dieſes gefeyrteſten Tags, vor allen Tagen der Feyer. +Gottes Schrecken ſchwebten um ihn. Die duͤnneren Luͤfte +Wurden vor ihm zu Stuͤrmen, und rauſchten! Des Kommenden Gang war +Vor die Verworfnen, und ſprach: Jhr, deren Namen der Abgrund +Siehe, ſo weit der aͤuſſerſte Schimmer der Seligen, Graͤnzen +Kriecht da nicht am Staube der Erde! Der Seraph gebot ſo. +um das blonde Haupt des jungen deutschen Beamten; +Tale lächeln mich an, und meine geliebteren Haine, +Voll erfreulichen Vogelgesangs, und scherzender Lüfte, +Heil dir! Erstgeborner der Zeit! erquickender Frühling, +Erstgeborner im Schoße der Zeit! Gewaltiger! Heil dir, +Heil! die Fessel zerriß; und tönt dir Feiergesänge, +Jauchzen hinaus, wo der Strom dich preist, wir enthüllen, du Holder, +Wir muͤhn uns, rauch und dampf ſtatt wolluſt zu ertappen. +Nein, Ihr wollt's nicht raten! – Bei San Francesco, Luisa, +Bei Mariuccia war ich. – Bei der! – Nun tut mir der Herr doch, +Richtet' es aus und hoffte von Euch ein Wörtchen zu plaudern, +Nein, denn ich darf nicht, sagt sie; du weißt, nicht liebt es die Mutter, +Tu's Luisa! und weg, ins Zimmer hinein. Die Arme! +Geb' ich den Kuß nicht wieder für Euch? Und hättet Ihr keinen +Frauen stünde, gelehrt sein, nicht? Die Wahrheit zu sagen, +So sang er glaubensvoll in seiner Harfe Saiten: +Sahe ſie nicht! nicht Jeſus! So ſucht, mit lechzender Zunge, +Bringt ihm silberne Tropfen des allbezähmenden Steinweins, +Solche Gaben bringt ihm die Nymphe mit bebender Liebe; +Glänzender rollen die feiernden Wogen; die schönen Gestade +Hallen weit umher vom Brautgesange der Fluten! +»Geld!« rief, »mein edelster Herr!« ein Armer. Der Reiche versetzte: +Blankes, künstliches Glas, das, wenn es kothiges Silber +Dich zum Freunde begehrt jedwede buhlende Schöne; +Braut und Bräutigam verlieren sich im Gedränge, +Wenn Unglück und Verdruß nicht der Palläste schonet; +Seh ich dort eingepackt auf schmalen Bänckgen sitzen. +Fleuch die Lüge! Sie ist Geburt der Hölle! Die Wahrheit +Laß die Rose mir blühn! Warum zerknicket Dein Finger +Laß die Lilie blühn! In ihrem Strahlengewande +Sieh', da sitzen gedrängt sie an roh gezimmerten Tischen +Mütter den Töchtern, und Väter den Knaben, die müd' sich gelaufen – +Lieder erschallen, urwüchsig und derb, mit verfänglichen Texten, +Wasserverschmähende Oden manch eines volksthümlichen Pindar, +Damit ich dich vergessen könnt' und deine falschen Schwüre +Leuchtet wie Tau, kritisiert's solch ein frisierter Mandrill. +Herrlich in Salben und Glanz, gedächtnislos wie ein Halbgott, +Ja, jetzt drängt sichs heran und kommt übers Wasser geschwommen, +Schläfst Du, liebliches Kind? Erwach und höre der Engel +Seraphim, nennet ſie mir! Jch will die Namen auch hoͤren, +Nennt mir jenen zuerſt, der dort mit feurigen Augen +Seh ich in ſeinem Geſicht. Aufrichtig ſagt es mir alles, +Dir gebührt ein eigner Gesang, o Rheinstrom! vor allen +Über Nebel, und stürmenden Winden und zuckenden Blitzen, +Züchtig folgt ihm die Aar in langsam schlängelnder Krümmung. +O wie stürzt er donnernd herab beim hallenden Laufen! +Fassen ihn, wie sie die Felsen und zitternden Tannen ergreifen. +Ernst, mit männlicher Kraft, teilst du die Kostnitzer Fluten, +Eilest Städten vorbei, und trägst auf mächtigem Rücken +Schwimmenden Reichtum, schützest die Grenzen des heiligen Reiches, +Sich zum Lied' im Munde des Dichters! Bringet mir, Freunde, +Schnell des goldenen Weins, auf daß ich würdig euch singe, +Zahllos sind sie, die Perlen des Auges, die Perlen des Weihrauchs, +Sprach der Löwe. Der Esel in trägem Sinne gedachte: +Für ein verlechzetes Aas; er flieget näher und setzt sich +»Auf denn, lieber Esel! noch Eins für gute Gesellen!« +Kommst Du der Erste dahin, sei Dein der Thron und die Herrschaft! +Müde Beine mir nur und bringt am Ende mir Spott ein. +Sprach er. »Gewonnen dann! Ich seh', das heilige Kreuz hilft.« +Suͤßer, als alle Freuden der frohen Jahre geworden. +Bluͤte trug er, und Frucht, in beginnendem Lenze des Lebens +Sieben Jahr’ entflohen ihm erſt, und er hatte das letzte +Denen, die kleine Dinge, verwebt in das Eitle, nur dachten; +Auch in dem achten ſaͤte Nephthoa der Erndte. Das hatt’ er +Gegen ſein Herz den wankenden Dolch gerichtet, zur Erd’ ihn +Waͤren, was jenes Geſtirn, das die Wolken beleuchtete, waͤre. +Da wir friedliche Mönche die purpurne Traube gekeltert; +Was ich ohne dich wäre, ich weiß es nicht; aber mir grauet, +Nähe der schwindelnde Pfad sich erhob. Darstellung gelinget +Vieles erzählt die Geschichte von Titus' menschlicher Güte, +Noch verehrt die liebende Welt den liebenden Heiden, +Kinder, bei tanzenden Horen gezeugt von dem Witz mit der Laune, +Ihn auch nicht! So frei wie jetzt seid Ihr niemals gewesen.« +Freundschaftliche Lust, durch weise Tugend empfinden. +Können Sie sich vielleicht die linke Seite ersparen. +b'GLuͤckſeelig muß man preiſen' +wie mit Gittern sind dir die andern Gärten verschlossen. +Dann wirst du ihm danken noch, wenn du ihn wirst selber hören, +Sie zu berufen, zu weihn die Bruͤder zum ewigen Leben. +Kommt, ihr Tauben! und klopft wie sonst mit dem Schnabel ans Fenster, +Wohnet ihr doch mit mir im nemlichen ruhigen Zimmer; +läßt die Narzissen stets mit den Violen tanzen. +Nun ist ein Umstand noch recht nöthig zu ermessen. +Freundlich begann sogleich die ungeduldige Hausfrau: +Um die halbtodte Mutter: sie sinkt; da klimmet es furchtsam +Aber doch flehen wir zu dir hinauf: dein göttliches Ohr weiß +Schröklicher ist das Ende des Wuchrers, der Dürftige aussog, +Schäzze! nie euch gesammelt! Wär' ich auf sicherem Hofe, +Säete Tränen und Blut aus, um Gold zu erndten; jezt werdet +Schnell erbarmungsloß fort, und knallende Donner beläuten +In's Herz ihr gab, doch was, wär' er von den Kamönen +Allen Jammer lullst in stillen heiligen Frieden, +Siehe, der Frühling ist da; es blühet die liebliche Schlehe +Deine Berge sie blühn in parthenopäischer Fülle, +Aber, mißbraucht er die Freiheit, erfrecht er sich, Aehren zu fressen, +Konnte dein starkes Talent die Deutschen niemals entzücken, +Dann singen sie zur Lenzzeit wohl doppelt schön im Frei'n; +Um mit recht erfreuter Seelen, den, daus alle Ding’ ent- +Blos allein gelanget iſt, zu erheben, zu beſingen. +Schildern willst du den Mord? So zeig mir den Hund auf dem Hofe: +Durch ein ſchreckendes Blendwerk der Nazaraͤer die Maͤnner! +Laß ab! der König hat bey seiner Krone geschworen, +Stillt bald ein leichtes Weh', in des Weibes verbuhltem Verlangen. – +Man haͤlt ihn fuͤr ein plumpes Werkzeug, man zieht von +Freilich warst du ein heidnischer Gott, und glichest den Menschen, +Wilst du mein himmel seyn so gönn ihm doch die wonne +Sorgend bewacht der Verstand des Wissens dürftigen Vorrat, +Jezt beweise, wer du seyst. Siehestu nicht auf den Bergen +Nimm doch nur das Elend wahr, wie die Pierinnen schmachten, +Mich zaͤrtlich feſt, in ſeinen Armen ſtaͤrkte +Ach, so war noch dieser Schlag dem blutenden Herzen +Jedermann schürfte bei sich auch nach Basalten und Lava. +Sie trinckt nicht Muttermilch, Blut, Blut muß sie ernehren, +Hin in die tieffe See biß an den Halß zu springen; +Ließ gehn ein liebes Kind in ſeines Gluͤcks Geleite, +Seh' ich den Pilgrim kann ich mich nie der Thränen enthalten. +Was? Du hier in der Qual, der welschen Tragoedia König? +Freue dich deines Todes, o Leib! in den Tiefen der Schöpfung, +So eigenſuͤchtig iſt Gefuͤhl wie Ungefuͤhl. +b'WAs ſchreibt man mir itzund? die Roſen ſeyn' +Jener Wilde erhob den Brief zum Ohre und lauschte, +Jenseits der Linie erst begiebt sich dies letzte der Wunder, +Nicht einmal zum Gedanken, du spielst nur mit Hülsen und Schaalen, +Nicht zur Verſuchung ihm, nein, zur Vollendungskrone; +Quellen waren, erschollen auch und waren gehaltne, +Säuselnde Luft und sanfter Laut der Liebenden waren; +Hauche halleten auch, die Sturm oft wurden und wurden +Wenn wir nun auf der blauen Hoͤhe bald weiß- bald rohte +Dein Ansehn, so an Dir nur himmlisch sich eräuget, +Welch ein himmlischer Garten entspringt aus Öd und aus Wüste, +Wohl den Schöpfer ahmet ihr nach, ihr Götter der Erde, +schreckt ein Vogel und zieht, flach ihnen fliegend durchs Aufschaun, +Wie ein Handbuch der Logik sind italiänische Gärten, +Such' ich nach guͤnſt'gem Ort und guͤnſt'ger Stunde; +Köpfe schaffet euch an, ihr Liebden! Tut es beizeiten! +Soll dennoch stets sein Amt das Christenthum verwalten. +Zärtlich liebte die Nichte den Onkel, und was sie nur wünschte, +eine Liebende –, oh, allein am nächtlichen Fenster.... +Wohl mir der Sinne, die mir immer gaben die Lehre, +Zeit und Ort wenn wie es gutt deinem Willen überlassen. +Hat kein Sturmwind, kein Donner, kein Todesengel ge- +Stolz und schweigend enthüllt sein Werk uns der Meister; im eitlen +Wutloſe Seelen, doch die mit ganzem Herzen am Eiteln +Sollſt du nicht; doch ſollſt du entſchlafen liegen. Mein Vater, +Trockne die Thraͤnen von deren Geſicht|, die dann um mich weinen! +Heiliger Vater, erbarme dich aller, die an den Geliebten, +Deinen ewigen Sohn, den Gottgeopferten, glauben; +Kann ein Tropfen in ihnen des Todes Schrecken verbreiten! +Einige werden entſchlummern; es werden einige ſterben; +Betend stürzten sie dann vor der Götter Altären sich nieder, +Ruhet sanft, ihr Geliebten! Von eurem Blute begossen, +Fern auf der Reede ruft der Pilot, es warten die Flotten, +Siehe, da wimmeln die Märkte, der Kran von fröhlichem Leben, +Auf den Stapel schüttet die Ernten der Erde der Kaufmann, +Was Arabien kocht, was die äußerste Thule bereitet, +Künstliche Himmel ruhn auf schlanken jonischen Säulen, +Aber im stillen Gemach entwirft bedeutende Zirkel +Prüft der Stoffe Gewalt, der Magnete Hassen und Lieben, +Sucht das vertraute Gesetz in des Zufalls grausenden Wundern, +Körper und Stimme leiht die Schrift dem stummen Gedanken, +Ins Unendliche reißt er ihn hin, die Küste verschwindet, +Hinter Wolken erlöschen des Wagens beharrliche Sterne, +Feil ist in der geschändeten Brust der Gedanke, die Liebe +Nur die Stoffe seh ich getürmt, aus welchen das Leben +Brausend stürzt der Gießbach herab durch die Rinne des Felsen, +Immer dieselbe, bewahrst du in treuen Händen dem Manne, +Wandeln die nahen und wandeln vereint die fernen Geschlechter, +Zagen und Schauder verbreitendes Bild! Aufdampfende Ströme +Kleider, unkenntliche Fahnen, Aeser geschlachteter Rosse, +Rauch und Staub verdunkelt die Gegend. Kugeln und Flammen +Durch die seufzende Luft, und Blut trieft herab von der Schneide. +Fürchterlich unterbrochen von jauchzenden Siegesposaunen. +So viele Völker hier kämpften, so viele Zungen und Sprachen +Stürmen über ihm weg und erstikken den Funken des Lebens. +»O dich segn' ich, Geliebter! daß deine ehrende Wunde +Zärtlicher, furchtsamer von Empfindung, hörte den Helden +Laufen und leiden! Fürwahr, ich habe genug am Erzählten.« +Als er hinſank, flammte der Himmel im ſchanenden Auge +Wonn’ und ewiges Leben und Schauer, und Wehmut, und Staunen, +Hoͤrten die Stimme des Beters! Er blickt auf die Graͤber und betet: +Nun so mußte doch wohl bei so genannten Gesängen +(Beide reichen bei dir sich wie Verlobte die Hände,) +Viel zu wissen geziemt und viel zu lernen dem Dichter, +Fremde Länder und Sprachen erforsch' er mit willigem Eifer, +Chandler erkohr mich zum Wohnsitz, der Britte, den Griechenlands Himmel +Nun, mangelt dir noch was, das kanstu dich selbst lehren. +Niemand kan das Ziel, das Gott uns gesetzet, überschreiten. +Sucht er sie als wie ein Dieb bald und schnell zu überfallen: +Durch denselben gehet ihr aus der Unruh in den Frieden, +Nicht zu erſchuͤttern vermocht; das wird ein ſterblicher Seher, +Jſrael, uns, dem Tempel des Herrn zur Schande, vertilgen. +Seine verfuͤhrende Wunder in weit entlegenen Wuͤſten +Wunderbarer? Als wenn er ſo gar Verſtorbne vom Tode, +Statt des Triumphtons erſchallte! Daß tief im Thore des Todes, +Koͤnige dir vom eiſernen Stul aufſtuͤnden, die Kronen +Ja, unwuͤrdige Vaͤter des Volks! (Verzeiht mir die Rede, +Nicht die Klugheit allein, nein, viel was hoͤhers gebeut uns, +Gott gebeut uns, ihn ſchnell vom Antlitz der Erde zu tilgen! +Vormals redte der Herr durch offenbarende Traͤume +Jn dem Tempel, und eilte mit Gott das Volk zu verſoͤhnen. +Aaron ſah ich, im heiligen Schmuck, mit drohender Stirne, +Toͤdtete! Sein Bruſtbild voll ernſter gewaltiger Stralen, +Er muß ſterben! Von euch, verſammelte Vaͤter, erwart ich, +Kaiphas ſchwieg. Kein Laut, noch Geraͤuſch von Redenden wurde +Funkelte, da ſprach er mit zornig gefluͤgelter Stimme: +Falſche Prophezeyung! Und ſiehe, die rollenden Wagen +Nicht, als wenn ich den ſchuldigen Jeſus fuͤr ſchuldlos erkennte! +Will ich Erde mit Blute bedeckt, ins Heiligthum tragen, +Kleinmuth, den Vaͤtern unabgelernet! Wofern wir dem Donner, +Oder vertraut er dem mehr, der Feuer vom Himmel ihm ſandte? +Steht uns auch kein Gewitter nicht bey: ſo will ich allein mich +Blute nicht Gott zu ehren! Den ſoll die ganze Gemeine +Steinigen, ſo bald ihr mein um ſich ſchauender Blick winkt. +Soll er ſterben! Wir wollen alsdann im Gerichte, wie Goͤtter, +Feurig ſagt es der Seraph. Verſtummt vor Wehmut und Wonne, +Jtzo betrat ihr ſchwebender Fuß den liegenden Oelberg. +Rüstig die Zwiebeln bemähte, und am Geruche der Diebstahl +Vor Boͤſem, eh davon du laͤſſeſt dich umgarnen. +Daß wir den Helden-Muth des Christenthums erblicken. +Daß dich, alte Sünderin, doch! nun lernt sie noch beten – +O weh, Literatur wie breit biſt du geworden, +Jambe nennt man das Tier mit einem kurzen und langen +Einem Käsehandel verglich er eure Geschäfte? +Zweck sein selbst ist jegliches Tier, vollkommen entspringt es +So ist jeglicher Mund geschickt, die Speise zu fassen, +Welche dem Körper gebührt, es sei nun schwächlich und zahnlos +Fördert ein schicklich Organ den übrigen Gliedern die Nahrung. +Auch bewegt sich jeglicher Fuß, der lange, der kurze, +Siehst du also dem einen Geschöpf besonderen Vorzug +Mangel anderswo, und suche mit forschendem Geiste, +Finden wirst du sogleich zu aller Bildung den Schlüssel +Kiefer umzäunen, ein Horn auf seiner Stirne getragen, +Ganz unmöglich zu bilden, und böte sie alle Gewalt auf; +Denn sie hat nicht Masse genug, die Reihen der Zähne +Was der Mensch auch gewinne, er muß es zu theuer bezahlen, +Nachdem ſie ſelbſt die Zeit und ihren Sitz verſchlungen +Sieh, ich hoff' es zu dem, aus dessen segnendem Fußtritt +Sonnen strahlen und Rosen blühn: erlöschenden Sonnen +Erde, harre ruhig der Stunde des besseren Lebens, +Siehe, noch werden dich oft die wechselnden Stunden umtanzen, +Nimmer wirst du veralten! im lächelnden Reize der Jugend +Werden plötzlich erbleichen die Sonnen, die Monde, die Erden, +Den wir sehn, mit tausendmal tausend leuchtenden Sternen! +Freund, warum willst du des Landes oder meine Farb' nicht tragen?« +Siehe da rauschten herauf an dem Marmorgeländer +Wir liefern dir nicht gold, noch balſam, nard’ und myrrhen, +Durch das Gedärm eines Marsbewohners gekrochen. +Auch erhub ſich uͤber der Erde mit freudigem Beben +Gab euch ſeinen Eingebohrnen! Ein beſſeres Leben +Gradaufwerts kriecht er nur; villeicht in kuͤnft'gen Tagen, +Steigen, ſinken, zuletzt ſtets mehr ſich nahen, und ſchimmern. +Ohne zu wiſſen, wie nah der ſchwebende Duft ihr verwandt ſey, +Dick und finſter verwachſene Waͤlder verwahrten den Eingang +Seines juͤngſten geliebteſten Sohns in klaͤglicher Ohnmacht. +Neben ihm ſtand ſein anderer Sohn, und weinte zu Gott auf. +Jenen verſtorbenen, welchen der Vater und Bruder beweinten, +Mit in die Graͤber zum Vater hinab gebracht, welchen Satan +Ach Benoni, mein Sohn! ſo ſagt er, und jammernde Thraͤnen +Jeſus, der große Prophet, koͤmmt in die Graͤber hernieder. +Satan hatte bisher nur Samma von ferne gepeinigt. +Seine dem Tode noch kaum entgegenringende Seele +Felſenan. Hier wollt ihn vor deinen goͤttlichen Augen, +Kam die Menſchheit zuruͤck, er ſchrie, und weinte gen Himmel. +Nach dem Ewigen aus, und ſah mit getroͤſteten Augen, +Heitert ſich auf, und windet mit Macht vom jammernden Kummer +Himmliſcher Saͤnger beſtimmt hat. Dein Ruf, o ſterblicher Seher, +Dich, von himmliſchen Sclaven verkuͤndigten Heiland, zu ſehen. +Darum gab ich nicht Acht, was die neuen Unſterblichen thaten. +Dann ſoll die Hoͤll im Triumph mein koͤniglich Angeſicht ſchauen. +Hier auf der Welt mein erobertes Reich, als Koͤnig, zu ſchuͤtzen. +Da ihm der Rathſchluß der heiligen Waͤchter die menſchliche Bildung +Alſo kam Samma zu Jeſu herab, und fiel vor ihm nieder. +Darf ich dir folgen, du heiliger Mann? ach laß mich mein Leben +Mehr als ſonſt um Golgathas Huͤgel, da wirſt du die Hoffnung +Jndem Jeſus zu Samma ſo ſprach, da wandte ſich Joel +Wie zur Landschaft die Karte, der todte Aufriß zum Bilde, +So zweifle denn, geſcheuchte Seele, nicht ferner an der +Weise wählte der Künstler dem Standbild das niedre Gestelle, +O kehre wieder zuruͤck, ſchwarzer Gedanke, +Aber dennoch bisweilen schüttelt die steinharte Erde +Schlünde voll blauer Flammen. Dann fliegt auf spiegelndem Eise +Zitternd der Wilde hinweg: so floh Gebula und Zama +(Beide hatt' Amor mit seinem schärfsten Pfeile getroffen) +Funken senkrecht sie trafen. Vergebens spähte ihr Auge +Nach dem löschenden Schnee: die rauhen Hüllen entglommen: +Schmerzen empfunden.« Er sprachs und sank auf den zischenden Boden. +Zwar mit hohlen Händen bracht aus dem nähesten Thale +Seine Geliebte Schnee und dekte den jammernden Liebling: +Bließ sie den Geist im Augenblik aus, den lang erst gequälet, +Sind Arm und Hände weg, den Cörper zu beschüzen, +Welcher die Schwelle noch netzte des Pförtleins dort in der Mauer, +Sah ich doch jüngst in der Kirche das Heiligenbild mit dem Kloster +Wies mit dem Finger auf manche unsterbliche Lieder +Sie veruͤbt, den einmal gewarnten Waͤchter der Sonne, +Ragten uͤber dem Haupt hervor; die Ceder, die Tanne, +Eine waldichte Scene; und ſo wie Schatten auf Schatten +Auf ſie druͤckte weit freudger die Sonne die lachenden Stralen, +Kam er in reinre. Sein Herz empfand ein ſolches Vergnuͤgen, +Weil sich sogar die ältesten Adjektive genieren, +Da sie redeten, sich in sanftere Laute die Stimmen: +Deine Weheklage der Fels, und oͤfters entflieht dir +Denn es leben mit dir die edlen Lieblinge immer, +dein gewohntes freundlich-ſehn zeige deine Roſen-wangen! +Thut die Lenden ſchnell wenden, ſeit behend mit den Haͤnden, +Seht ihr die lustigen Brüder ins Erdgetümmel sich mischen, +Philomelen. An einer sich höhlenden, sterbenden Ulme +Schwebte (das wusste sie nicht) zu dem Grabe! Die Schlünde des Baumes +Schnell wie der Wink, herwirbelte, dann sich fernte. Wie leicht ach +Werden des Baches, oder des Baums Abgründe! Mich hatten +Auch den Liebling nicht. Verstand ich den singenden Seher; +Aber nun sang sie auch, wie sie nie gesungen, mein Liebling, +Selber als Mutter, nie nicht geflötet, wenn noch die Feder +Weh dir! Sterbegesang der Philomelchen erscholl dir; +Ein Kohl-Sack und ein Wolle-Sack, da die beysammen stunden, +Huͤbſch Fuͤschen aus- und einwaͤrts huͤbſch die Wade! +Astronomen seid ihr und kennet viele Gestirne, +Habe ich Bäume und Berge und jeden Grashalm besungen, +Alles Herrliche trieb in diesem Lande die Erde, +Ihre Gebehrden kent, nicht ihre Winke, die Stirn nicht, +So must ich doch dem Kopf Zeit zum Erholen lassen. +Bringt heiligen Weihrauch ihrem Heiligenschreine; +Wenn man in einer Landſchaft waͤre, wo alles voll von +Bringt mir das Lustspiel nichts als ein geistlos Bild des gemeinen +Klein und unmerkbar dahin, wie unter dem Fuſſe des +Um den Himmel herum ſind tauſend offene Wege, +b'So will ich friſch und froͤlich ſeyn' +Geh! ich reisse mich los, obgleich die männliche Tugend +Geh! ich weine nicht, Freund. Ich müsste mein Leben durchweinen, +So liegt Miltons Gebein von Homers Gebeine gesondert, +Was der Hocherhabene schrieb, verehr' ich in Staube, +Geh, mein Theurer! Es letzen vielleicht sich unsere Freunde +Wenn nicht Thränen die Seele vergiesst, unweinbar dem Fremdling +Euch zu sehen, gestillt, sind alle Thränen der Freude +Giseke, sag' ihm alsdann, nach drey genossenen Tagen, +Ein etwas ſo Er uns im Paradieß erwecket +Frey vor den Lehrern im Volk! Du fragſt mich! Frage die Hoͤrer! +Möge sie Kühlungen uns weh'n in der Schwüle des Tag's, +Möge sie letzen das Sehnen des schwerbefriedigten Herzens, +Möge die Gütige dann den dichtgewebeten Schleier, +Friede, Beste, mit dir! Mit unsern Lieblingen Freude! +Was für ein Unterschied ist zwischen Römer und Deutscher? +Nu weer gude Rath dür! de Möller kunn jüst ni verdrinken, +Liebliches Pulitz, du hast im Frühling Lieder der Schwäne, +Liebliches Pulitz, du hast der Nachtigall Wundergesänge, +Siehe, wir schirren den Wagen uns an und suchen uns Menschen, +Mich nicht der Donnerstral deß letzten Tag's verzehre! +Kehret ihr so zurück, schuldlose Freuden dir Kindheit, +Heilig waren vordem die Tore, sie stehen bedeutend +Ich bin nicht itzo ich. Ich muß für Unruh heulen, +Schauet ihn an! Da steht er und ficht und stößet den Lüften +Noch geläutertes Gold in vorige Schlakken versenken. +Höherem Stoffe nun bist und sterblich Lieben verachtest? +Entzückung um mich aus, wenn ich hier dichtend sitze. +Frühlingslust und Sommerfreude, alles aufs beste; +Nebst zwölf Jünglingen, Engeln und Menschen, des feirenden Heerzugs +Lichten Chören. Ihr Flug schon erklang, da die Saiten noch schwiegen. +Keinen Gesang, dir weih ich die brennende Zähre der Scham bloß, +Führ' uns nach Tempe jetzt, du Freundlicher! Siehe der Winter +Wärme nur öffnet der Blüthe den Kelch; beim schmeichelnden Lenzhauch +Sprosse genug, dass ich geh, und Lorberwälder euch pflanze! +Gung denn herin na de Warkstęd un söch ok Hermann to trösten. +b'Dieſe ſchoͤnen Koſtbarkeiten,' +Laͤßt ſich durch einen ſchaͤrfern Ton, aus allen angeſtimmten +Wehe sanft, o Wind, geschwängert von den Düften des Jasmin, +Auf unersteiglichem Felsen und nicht zugänglich der Habsucht, +So geht ſie auch wie Mars nicht voͤllig unbegleitet. +Immer zuerst, den Tod wie damals den Tau, wie die Blumen. +Ferne unendlich von Jedem einsam befahren. +Lieber, guter, alter, verehrungswürdiger Graubart, +Freudig dir bringt für so viel mannigfaltige Wohlthat: +Jetzt noch schweben auf lustigen Schwingen die goldenen Tage, +Mußt ins gegebene erkannte ſchoͤn dich fuͤgen. +Sind mit beſpannten Pferden fertig, den kuͤnft’gen Segen +Was half mir mein besseres Wissen und Wollen, +Worinn sich Feür und Geist mit todten Farben gatten, +Auf der Zunge, vor Schrecken. »Zum Jammer bin ich geboren! +Schluchzt endlich sie laut. Mein Gemahl, den ich mir erkohren, +Ruhete zwischen Wogengebirgen die einsame Patmos. +Ihm erscheinen, umringt von sieben Leuchtern, gekleidet +Eine Strahlengestalt, vor welcher wie todt der Seher +Seine Kinder würden zum ewigen Leben geboren +Durch die neue Geburt, und daß er ihrer wie Mütter +Fühllos würden, auch da sich Jesus Christus erbarmte. +wenn nichts mehr etwas ist! Ich kan nicht ganz verwesen; +Denn zur Seite ging ihr der Schönheit Schwester, die Weisheit, +Bild, jetzt bin ich zwar mehr, wie du, doch magst du dich trösten, +Bringst Du selber, o Mars, in Deiner Rechte den Oelzweig +Schild und Bogen und Spieß sind Dir zu Fuße gesunken, +Wohl Dir! Biete den Zweig der Paphischen Göttin; sie wird Dir +Oft, aus der Ferne heimgekehrt ans Ufer deines Rheines, +Seine Geliebten werden alsdann in Jeruſalem zeugen, +Laß dich als Redakteur von Staatsanwälten verhören! +Schaut! ein glühend Gewölke wälzt sich in rauchenden Lüften: +Tausend Elenden traurige Grabsteine. Langsam ergiessen +Sich aus dem Rachen der Hügel dampfende Ströme von Schwefel: +Werden schwazzende Dohlen und Störche die Wunder erzehlen. +Wichtig wohl ist die Kunst und schwer, sich selbst zu bewahren, +Wenn's euch nun freut, wie der Künſtler waltet und ſchaltet, +Keine Sonne, kein Stern kann sich der Sehnsucht erwehren, +Ja! m��hſt du die Wieſe mir ab von jetzt in drei Tagen, +Zweigen vergeblich strebt ihm gewohnten Schatten zu reichen. +Sieht oft nach ihm hinauf und weint nach Nahrung und Labsal. +Satan, und strömet ihm Sünde ins offene Herz, und versucht ihn +Schmeichelnd gespielt? – Wie soll ich ihm helfen, wie soll ich die lange +Heftiger Reu ergriffen, zieht er mit bebenden Händen +»O verfluchtes Eisen!« ruft er und rauft sich die weissen +Haare aus dem Haupt, und heulet mit furchtbarer Stimme. +Grausamer Stoß du bist geschehn. Umsonst stürzt der Alte +Schon erstarrende Hand mit Angst der röchelnden Brust zu; +Da entflieht seine Seele, und bald wird Hunger und Ohnmacht, +Da half uns kein Gott. Es verstummte die Flöte +Kehret ein Sieger vom Felde des Todes, vermählen sich Fürsten, +Freund! ich liebe mir Beifall und Lob, und ist es ein Fehler, +Immer sey dir genug, wenn Weise dich lesen und loben, +Freund! ein beträchtlicher Theil der Weisen liebet die Reime, +Griechenlands Dichter, und Latiens Dichter! euch bin ich es schuldig, +Freund! ich will dem Apoll ein niedliches Opfer entrichten, +O dann wird es zur Mode gewiß! Du kennest die Deutschen, +Horche vom Aether herab, und höre die Reime verachten, +Tage der Zukunft, erscheint! Indessen will ich mich trösten, +Sieh den gesunkenen Hügel; es kennen die ältesten Greise +Jegliche Zierde gebricht und jedes deutende Zeichen; +Wilde Rose! dich find ich allein statt anderer Blumen; +Seinen geliebtesten Fraß zu verdaun, saftstrotzende Rüben, +Plötzlich erfüllete wonniger Glanz die Wände der Höhle: +Welcher ein Lustigmacher bestellt ist seligen Göttern, +Weylas schalkischer Sohn, mit dem Narrenkranz um die Schläfe, +Er nun redte den Ruhenden an mit trüglichem Ernste: +So wie deine Geburt: es war dein Vater ein Halbgott, +Bist du ihnen nicht recht; das sollt du jetzo vernehmen. +Mich auf den Absatzrand hier deines würdigen Stiefels, +Jn ſtettem weh’ vnd ach! ich habe laͤngſt gerungen +Nur den Namen des Todtenerweckers konnten ſie ſtammeln. +Ewigem Teppich vergleicht, den echten, reinen Gesunden +Seht, wie die Jungfraun dort nachsinnend suchen Gesänge, +Wohl das Schönste, da sie mit ganzer Seele sich mühen; +Sie beginnen im Nu; im Nu soll Antwort ertönen. +Also sang er und schwieg; bald aber erhub sich von Neuem +Siehe, des künftigen Christen Gesang entschwebte der Erde +Also rauschet ein Blatt, wenn die Widerhalle der Felskluft +Donner rufen, Donner der Waldstrom nieder ins Thal stürzt. +Still hält der Wagen, es stehn die Gedanken im rollenden Leben +Wohl erkenn' ich hierin das wechselnde Schicksal der Menschen, +Haltet, Gedanken, denn still und lasset ein Hüttchen uns bauen, +Oder erwähle du selbst: denn baust du das Häuschen in Wüsten, +Freundliches Eiland im Meer voll frommer und gastlicher Menschen, +Pulitz heißt es, es war die Liebe des sehnenden Jünglings, +Süß ist das Eiland, geschirmt durch Höhen und Wälder vor Stürmen, +Fern auf das wogende Meer, wo Schiffe wie reisende Vögel +Siehe, ein grünes Juwel, vom Silber der Fluten umgossen, +Hart am Haine der Eichen, der heiligen Bäume der Freiheit, +Da erfasset uns nie der Samum des Landes, der Ostwind, +Welche zum Himmel empor mit ahnenden Seelen entwehen, +Oder es locken die spielenden Wellen die spielenden Seelen +Wiegen die Geister sich fort, sehnsüchtige Geister der Liebe, +Öfter noch lockt uns die Nacht zur seligen Feier der Sterne, +Dort erhob eine zierliche Stadt die winkenden Thürme +In den bewegten Gassen hob, sich empörendes Pflaster, +Menschen und Thier empor; dann sank es unter; des nahen +Wolken. Die berstende Erde füllt' ihre Wunden mit Menschen, +Hoch zum Himmel rangen. Oft auch (unglaubliche Mächte!) +Spie der verschlingende Boden an fernen Orten die Todten +Glänzten izt blaue Seen und manch entrunnener Landmann +Voll Elend, Armuht, Kummer, Sorgen, und ungezaͤhlten +Wenn er den Shakspeare liest, tret' ich dazu die Bälge: +Guter Kermath. Das wars, daß ſie dich verkannten, und haßten. +Dieſe Geduld dir erwarb. Blick auf! (er wies nach dem Sterne) +Wallte, noch ganz nicht wach von dem letzten Schlummer des Todes, +Vor die der Herr sein Blut vergeust, die heist er trincken, +So faͤhrt der Schlitten her, auf Palmen und Zeitloſen, +Hier reizt der Nachtigall Lied durch tausend laufende Töne, +Aber ich dacht’ es nicht oft, in der Freude der bluͤhenden Jahre; +Aufg’loͤſet, ein Nichts! Du wirſt dem verweſenden Leichnam +Selber deiner Thraͤnen nicht mehr! Mit eiſernem Arme +Hoͤre, vernimm, bewahre des Scheidenden Wort, du Geliebter, +Klag’ ich die Goͤtter nicht an. Wir Armen ſind zu geringe +Ganzen Strudel mir aus, damit ich noch Einmal mich labe, +Ach ich bin! kein letzter Traum des ſierbenden Leibes +Jſt es! ich bin! und dieſer kein Leib, der wie Blumen verwelket. +Heilige, heilige Goͤtter! der Sonne Goͤtter, des Mondes, +Weine Dank, daß ich bin! und nun auf immer, ihr großen, +Ewigen Goͤtter? Wo klaget mein Freund? Zu weit von der Erde +Mir mein Grab aufgraͤbt? mit Einer Labung zum Tod’ ihn +Letzen? und ihn mit mir herauf zur Unſterblichkeit fuͤhren? +Keine Freuden begehr' ich. Ich pflückte die Beere +Wenn sie, von Menschenwittrung gelockt, dich hungernd umheulen, +Schön und sanft und mild; nur im Hintergrunde der Scene +Führst du mit Wehmut zurück im Schleier schimmernder Nächte +Nein, ein grünendes Grab, von späteren Rasen gewölbet, +Ja, du bist es, du Weib, das mich geboren, du kühnes, +Mächtiger fühle ich mich, zu ringen mit Schwert und mit Leier, +Für die Tugend, das Märchen der Schnöden, männlicher duldend +Durch das flitternde Laub, und färbte die Wangen des Mägdleins. +Staunend empor sah Cidli zum sternebesäeten Himmel. +Sirius flammten und Rigel, und Betegeuze, die Schöne; +Emsig schaute sie auf. Und sieh! am Saume des Osten +Glomm ein weißlicher Schimmer empor. Der silberne Schimmer +Quoll ein leuchtender Ball herauf aus den grollenden Fluten, +Weithin glänzte die Flut; es glänzten die Häupter der Berge. +Ziliens hehres Aug' erglänzt' in Thränen der Rührung. +Werft doch über den Dichter den Mantel der christlichen Liebe, +»Seht«, so rief er erhaben, »die Griechen, die nenn ich ein Volk noch: +Ach, mir dampfte das Hirn, ich befand mich im Brodem des Wüstseins; +Endlich ertönte das Zeichen, wir stürmten hinaus in die Freiheit; +Fuͤhre Sie fein ſanfft heruͤm red mit den Augen +Man wird im Glaſe ſehn ſich Laub und Bluͤth außbreiten +Selbst der schweigende Gott, wenn der staunende Wandrer ihn fraget, +Schaue die Tempel nur an, und die mächtigen Säulen, die herrlich +Blühenden Gärten so gern, süßer Gianicolo, dich! +Schweiget, ihr Worte, mir ist als erständen die Geister vom Grabe, +O wie ein glühender Seufzer der liebenden seligen Schöpfung +Siehe, ich dacht' es in mir, verloren in sprachloses Sinnen, +Aber da hört' ich den Sang der Vöglein lieblich erklingen, +Noch gedeihn die Pfirsiche mir, mich wundern die Blüten, +Auch zum Walde zieht mich, wie sonst, in die freiere Laube +Wo ich lag, und den Mut erfreut am Ruhme der Männer, +Daß in die Meer ich fort, in die Wüsten mußt, ihr Gewaltgen! +Da ich nahet, und bin, gleich Pilgern, stille gestanden. +Daß sich öffnen die Arm und mir ihr Segen begegne, +Freund, du bist es auch nicht, den nackt zu erschauen mich jückte, +b'WJewol iſt einer ſolchen Seele!' +Für dein heilig Gepinsel empfang die Palme des Jenseits! +Welche böse bösem ist, die ist zu erwehlen, +Ist metaphysisches, unsinniges Geschwätze: +Corneille Molliere in Franckreich neu vermehrten. +Drauf kam ein gut Bauer vor die Schmiede geritten +»Woran erkenn ich den besten Staat?« Woran du die beste +Wünsche dir nicht zu scharf das Auge, denn wenn du die Todten +Man erröthet, man spricht von Moral, und hat sie im Munde, +Möge dein Lebensfaden sich spinnen wie in der Prosa +Würdiger Freund, du runzelst die Stirn; dir scheinen die Scherze +Ueberrascht mich, so sehr ich es zu kennen glaubte. +Sahen ſich an, und fanden gar bald ihr Auge geoͤffnet, +Jemehr du aus ihm nimmſt, je groͤßer wird der Graben; +L'une pâle aux cheveux de jais, et l'autre blonde +Gingen langsam am Pfluge zum Acker. Der frühe Verwalter +Trabte mit seinem wiehernden Fuchs durch Haiden und Felder; +Welcher herumirrt, weil wir ihn nicht mit Ehren bestattet. +Nicht verachtet in freier Luft, den Thieren zum Raube! +Eile, befiehl dem Gärtner, sogleich vom Mist ihn zu nehmen, +Als sie noch sprach, da kam auch der Alte mit zitternden Füßen, +Denn, potz Stern! ich hab' ihn gesehn! Wie glühten dem Teufel +Seine höllischen Augen! Wie schnaubte die grimmige Nase +Alle zeigt mir die knirschenden Zähne, die würgenden Klauen, +Horcht auf die brüllenden Wolken und lächelt der eiligen Blizze. +Ohn' ihn zu ſtoͤren wird es ſich darein verſchlingen. +Wie? Die Menschheit willst du, der Wichte wegen, verachten? +»Kehrte die Nachtigall doch!« – so rufen im Thale die Hirten. +Rühmliches Streben erzeugt' Iphigenien, bildete Egmont, +Tief bewegt uns das kunstlose Lied aus sehnendem Herzen, +Süßer noch tönt Elegie und Idyll, und im Rhythmus der Alten +Je länger du's gehabt, je länger willst du's haben, +Orndlich en Pump inne Strat un en Blomhof vœrt Finster mit Stackelsch. +Witt as en Krid weern de Stipers un jede mit Grön oppen Tippel, +Dicht besett vunne Blöm, un rund, as in Winter en Sneebarg. +Seegn wie so sęker as wat – as babn an de Karkwand de Sünnuhr – +Kümmerli sük he der hin un leeg ok bald oppen Karkhof. +Mumme bruk em as Knecht un stött mit em rum as en Tüffel, +As de wirrige Tid keem, verlor he sin Kopp un sin Rikdag'. +Daß wir fuͤr dein altar mit ſchweren fuſſe treten! +Weil nun der ſchoͤnere Lenz, den Zephyrs Fittige kuͤhlen, +Bist du die Stimme der Nacht, der Klang sehnsüchtigen Lenzes, +Bist du der Blumen, der Nachtviolen, der züchtigen Veilchen, +Oder der zärtliche Geist des Lüftchens, der, sanft durch die Blätter +O du hubest mich oft, den lallenden Knaben, zum Lichte, +Hingst mit sehnendem Blick demütig hoffender Liebe, +Scheiden – o bitterer Kelch, bald wird meine Lippe dich kosten! +Guten Bäume, die Ihr die starren, entblätterten Arme +Ach, Ihr müßt noch harren, Ihr armen Söhne der Erde, +Harre geduldig, Herz, und birg in die Wurzel den Saft Dir! +Würdige Freunde des Besten der Könige! Leiseres Lautes +Ohne des Zweifels versuchenden Ton; so offen ich sage, +Blieb der lächelnde König sich gleich. Zwar weinte sein Auge +Ernste Muse, verlass den wehmuthsvollen Gedanken, +Wecke zu Silbertönen die Leyer, die frohere, wenn sie, +Wird mit richtendem Blick sein schönes Leben betrachten, +Wenn in dem Tempel des Ruhms die Lorber alle verwelkt sind, +Herme, ich liebe auch dich! Mir ist, als säh' ich das Chaos +Seinen eroͤffneten Geiſt umſchatteten heilige Traͤume, +Sprachs, und zwischen den auf und untergehenden Monden +Taub' und Ibis flattern nur um wenig Flügelſchläge weiter. +Eine Stimme, der Brust so schlank, wie die Zeder, entwachsen, +Schlaf, du kleine Megära! (die Mutter sang's) Der Rhodan +Aber versteht er darum der Sphären mystische Tänze, +Ziehen auch Wolken heran, springend wie rauchige Riesen, +So scharf entzündet mich die Ehrfurcht und die Liebe +Früheste Kinder des Lichts, holdselige Sterne des Frühlings, +Schmücktet zuerst mit den Perlen des Thaus die erröthenden Wangen, +Nein, euch schien's, als schwebe der Lenz vom heiteren Himmel, +Nimmer verletzte den zärtlichen Kelch ein feindlicher Sturmwind, +Seliges Loos! wer im frühesten Glanz der entfalteten Schönheit +Wer nicht sieht, wie die Blume verwelkt, die ihm lieblich geduftet, +Ihm nur ward es gewährt, was wir All' uns wünschen: der Frühling +Wenn du die Kinder ermahnst, so meinst du, dein Amt sei erfüllet. +Deine Muse besingt, wie Gott sich der Menschen erbarmte, +Sie drewt mit glutt: die nicht die Knaben koͤnt entzuͤnden. +Als ich noch einen Blick auf jene Muse lenckte +Mich in der Nähe zu schaun und meine Schöne zu preisen, +Auch pilgr' ich oft – dein Herr vergönnt's, drum letzen +Nicht in der himmliſcherhabnen Geſtalt, nein, menſchlich bekleidet, +Jhn gefaͤrbt; ſo wie vor Alters ihn Koͤnige trugen, +Sternenblitzender Helm, wies ihn in der Bluͤthe der Mannheit, +Liegt vieler Teutſchen ruhm verſcharrt in ihren gruͤfften. +Ist allzeit doch beim Sonnenschein beim Ofen hingesessen. +Womit ſich gleichſam noch des Jahres Kindheit ſchmuͤckte, +Gott, mein Vater! ... Aber darf ich noch länger mich unterwinden +Himmelan flögen sie gern, doch hat auch der Körper sein Gutes, +Gleich wie ein Birkhahn zu schauen, der hitzige Notar. +Jn ganz verſchiednen Toͤnen ſchallen der Creaturen Morgen- +Könnt' ich doch hier, entfernt von der Welt, mit der Jugendgeliebten +Sträubend ergreif ich die stumme, verwais'te, die trauerumhüllte +Ihre hohe Schwester, der nun sich die Irrdische schmachtend +Denn im Frühjahr sorget sie schon, im Hofe die Küchlein +Bald zu erziehen und bald die schnatternden Enten zu füttern. +Dir auf den Tisch und weiß mit jeglichem Tage die Speisen +Weib ist die Göttin, vergängliche Form hat das Ew'ge gewählet, +Eilen gerufen herbei mit großem Gepränge; da kommen +Viele stolze Gesellen von allen Seiten und Enden, +Lütke, der Kranich, und Markart, der Häher, und alle die Besten. +Hof zu halten in Feier und Pracht; er läßt sie berufen +Reineke Fuchs, der Schelm! der viel begangenen Frevels +Licht und Tag, es scheute der Fuchs die versammelten Herren. +Weinend reichet, o weinende Mutter, der Freund Dir die Urne +Deine Thränen zählet Er auch! in Thränen der Freude +Alß die geliebt wil sein, vnd doch nicht wieder lieben, +Auf der Stiege des Hauses, wo die römische Themis +Phoebus, wie er den Marsias schindet. Bürger, betrachtets, +Jener hat sie die Kraft vertraut, den Menschen zu nähren, +Jungfrau, sträube dich nicht. Mit solchem Manne zu streiten +Dich die liebende Mutter, und du must beiden gehorchen. +Ganz; ist deines Vaters, ist deiner Mutter; der dritte +Kommt, schon wartet der Wagen am Haus! – Wie soll ich mich trennen? +Bist du hier, o Luisa? Geleite mich! Sinnen- und fühllos +Nein, ich fahre mit Euch, bis Castellamare; die Mutter +Sonntag ist es, so haben wir Zeit. Als wärt Ihr ein Bruder, +Jetzt wir anderen hurtig hinein, sechs Große, dazwischen +Siehe, der Tag ist heiß. Kaum blieb im Rücken die Ebne, +Nun entfalten wir eilig den Schirm, nun ducken sich alle +Jedes in Sonntagslaune und tut sein Bestes mit Schwatzen; +Ich, am Rande des Schlags, mir zwischen den Knieen das jüngste +Niemals machte zuvor Bosheit so heiß mir die Hölle, +Endlich da war es gefunden: sie tat ihr alles an Ringen, +Auch von der seligen Ahne das Schaustück fein in ein Kästchen, +Seht, was hatt' ich den Schmuck auch not? Ich hatte die Kinder, +Jetzt in den Bahnhof lenkt das Gefährt, jetzt spring' ich hinunter, +Kann mir das Herz nicht stärker als diese Wonne beklemmen, +Nicht aus Laune geschieht's das sag ihm. Weißt du, er war mir +Vielmals grüß' ich ihn aber und Margherita, und beiden +Laß dich küssen, Luisa! – Und Euer Gelübde? – Die Heil'gen +Sei, holdseliges Mädchen, so rief ich, sei mir gesegnet, +Segne das Glück dir Garten und Haus und am Hause die Reben, +Lehrhaft, kühl-überlegen, beschaust du die Welt und die Menschen, +Sehen nur möcht ich dich einst – wie stets ich Unmögliches wünsche – +Woher bist du so klug? Was macht, daß von Gestalten +Einige wandeln zu ernst, die andern schreiten verwegen, +Ja ſchon durch ſein befehl der Friedens-Fuͤrſt bekrieget; +Schon von dem ersten Bericht so großer Leiden gerühret, +Tretet herein in den hinteren Raum, das kühlere Sälchen. +Auf den Landwegen seufzet kein schwerer Wagen voll Korn mehr +Ueber Fluren und durch den Forst: dann steht er und winselt, +Sucht er unter dem Hausdach in stillen Nestern den Raub auf: +Schönes Grab! So stirbt am Busen der Liebsten ein Jüngling. +In den versiegten Teichen wühlen mit forschendem Schnabel +Retten nicht konnten, wimmeln gesättigt die frohen Gewürme. +Seltsam graue Schatten winden sich auf einmal durch die Gassen, +Allgemein, wie die Sonne, war einst die Kunst, es erfreute +Welch ein Wechsel! Ach nun ist sie dem Leben entflohen, +Kommt ein Wechselchen an, so kommt auch der Wirth und der Schuster, +Was der Pöbel verlangt, der unverständige, mach' ich, +Geh' ich unter die Leute, so grüßen sie freundlich, und scheid' ich, +Jeder verkleinert den andern, und jeder lästert und schadet, +So verbittern die Leiden der Kunst auch die Freuden des Lebens, +Doch es liebt sich der Deutsche den Wein, und ohne die Schenke +Singt man ein deutsches Lied nach Burschenweis', und erhält man +Wird herkömmlicher Witz vom Schultheiß und von den Schwaben +Dann ist man froh und begnügt sich, ein Stammbuchblättchen zu malen, +b'Von der Tann iſt kommen auf Eiſenbahnen,' +Oder vermeinteſt du wohl in Cyperns bunten Gefilden +Auch in der Kunst nur suchte die Kunst und jenen bestaunte, +Weil ihm ein Äußerstes glückte, wie oft auch drüber die Sprache +Gläubigem Mut, auf Gold nicht bedacht und das Lob des gemeinen +Bange Schwäne, blendend wie verwunschne Damen, +Kein wiedriges Geschick müß sich zu dir verfügen. +Was du schauest, ist nicht der Mond, der einstens die Kissen +Deines Bettchens umflittert'. Es ist die Wiege, Geliebte, +Sein tückisches Gesicht. Steht nicht, was er betrieben, +Uhland schweigt in der tatlosen Zeit. Es entsagen die Besten +Männer erzog er sich nicht zu dem Hochwuchs seiner Gedanken, +(Geb es Gott!) durch Muth und Recht allen Helden obentreten. +Sei allem Abschied voran, als wäre er hinter +Was unrecht, schlimm, krumm, falsch, was billich zu verschmähen +Auff daß er, wann er sich für gar zu glücklich schätzte, +Jch weis das Frauen-Volck wirds gaͤntzlich mit mir meynen +So dencket es auch drauff und irret hierin nimmer +Jeder schleudernden Woge heften sie tränende Blikke +Er arbeitet verzweifelnd; starr, wie der zagende Krieger +Jn dem Gemuͤthe noch herrſcht, wird Gott den Ewigen fuͤrchten, +Werden das Erdreich bauen, und Erndten von Oel und von Weizen, +Sich ergoͤtzen, und ſchuldlos ſo in Seegen und Freuden +Wird er die alle mit Krieg und feindlichen Raͤnken vertilgen, +Eine Stadt zu erbauen, mit einem gewaltigen Thurme, +Ob im Guten, oder im Boͤfen ihr Ruf ſie verewge. +Jhre Sprache, die ſie von ihren Vaͤtern erlernet, +Jeſus erhub ſich, ihn ſahn in der Sonne die Seelen der Vaͤter. +Willst du Ochsentreiber mich schmatzen? Verwegner ich lernte +Wie du blickst und sprichst wie grob und widrig dein Scherz ist! +Zärtlich und lieblich ist dir das Kinn, süß duftend das Haupthaar; +Graͤber izt Weinende gruben, oder dem Staube die Urnen +Jſt ſchon reif das Gericht des Todten im blumigen Grabe. +Oder wie, wenn in einer erhabneren feurigen Seele +Wahre Gedanken, und falſche, doch dieſe mit Mienen der Wahrheit +Sie rief ihr Hausgesinde: »Lebt wohl und gedenket mein!« +Faßt mich! Jch will den Sterbenden ſehn, ich will die gebrochnen, +Starren Augen, den Tod auf der Wange, den Tod in den ſchoͤnſten +Weib, was weineſt du? ſprachen zu ihr die Boten der Wonne. +Schafft zu Gerechten, weih ich dich, Huͤgel, zum Tode des Sohnes! +Dreimal werde gegrüßt! Die Natur lacht Segen, es wandeln +Ruhig wie schwimmendes Silbergewölk durch Nächte des Vollmonds, +O, wie spurlos zerträte ein Engel ihnen den Trostmarkt, +reinlich und zu und enttäuscht wie ein Postamt am Sonntag. +Kinder spielen, und Liebende halten einander, – abseits, +Eine Rose blühte. Sie war die schönste des Thales. +Jünglinge liebten die Holde. Des Thales blühendste Töchter +Sieh, ein holdes Mädchen entblühte dem Staube, mit jeder +Traulich, wie Schatten, und züchtig, wie Veilchen, und milde, wie Lenzthau, +Sieger im letzten Kampfe, ſo wie in dem erſten? Der Streit zwar +Daß es noch herrlicher, als dieſes, glaͤntzen koͤnnte. +allen den stillen Geschwistern im Winde der Wiesen. +Bronzen, Majoliken aus Umbriens Gefilde, +Nicht zum zweytenmal noch ein ſolches Schickſal zu fuͤrchten. +Eure freywillige Wahl, und was ich in Rath und Gefechten +Da wir von ihm uns in ſo weit erholt, auf dem ſicheren Throne +Als wir im Gluͤcke vordem uns zu verſprechen vermochten. +Vor'm allerſchlimmſten darfſt du nur nicht auch noch bangen. +b'Du aber ſchlaͤgſt dich ſelber nieder' +Wer den beklemmenden Dunst im Gewächshaus lange gesogen, +bis ins füfzeht Johr. Mi Müetterli het mi gebore, +Pape hani gschleckt, und mittem sturzene Löffel +Wechselnd empor, wird grösser, verliert sich, wächset von neuem: +Jezo wallet er hoch auf. Mit gräßlichen Fittigen fliegen +Zitternd eilet mein Fuß dem wilden Schauspiele näher. – +Stehn und können nicht fliehn, und bükken ihr Haupt aus den Wolken +Plözlich erschallt die dumpfe Stimme der rasselnden Trommeln +Blässe die Wange des zärtlichen Mädchens, des weinenden Knaben. +Ringen die Hände und rufen laut: Da ist keine Hülfe! +Zittern vom nächtlichen Frost und blikken kläglich zum Himmel. +Schnell steigt wildes Geschrey zum Himmel, da ein Gebäude +Krachend einstürzt. Es heult die kaum gerettete Gattin +Aller Trost verstummt. Mit aufgelöseten Haaren +Eilt sie die dunkle Gasse hinauf: – da sieht sie ihn stehen, +Bloß, im Kleide der Nacht, ihr Kind an der bebenden Rechte, +Ohne Empfindung steht er, an eine Mauer gesunken. +Ohnmächtig sinken sie beyde im Finstern dahin, bis ihr Freund sie +Nach dem mir moͤglichen Begriff will ich und kann nicht +Nicht durch Stimmenmehrheit sind Himmel und Erde entstanden, +Flach bedecket und leicht den goldenen Samen die Furche, +Wehe, mein Vaterland, dir! Das Lied dir zum Ruhme zu singen, +Schöne, schlanke Säulen, buntbekapitälte, +Bald duckend sich im Grün, bald zielend mit dem Bogen. +Ist es auch nicht der. Schreiber des Buchs, so ist es vermutlich +Laufft durch das goͤldne hauß verlaſt die fenſter-ſcheiben +Pausen hatte die Schöpfung, dieß lehrte uns Moses, und Pausen +Nützt sie selten und nennt den Tag der zerschmelzenden Sterne +Kommt! überlasset dem Zephyr die kleinen Wellen der Locken, +Sei nur rein wie der Schwan, und es sprossen von selber die Flügel +Aber befleckst du mit Staube die göttlich entsprungene Seele, +Zwar nicht ist uns vergönnt, so gewinnende Briefe zu schreiben, +Vor der offenen Tür, auf der Holzbank, sitzen die Leute, +Dort das blühende Weib, auf den kräftigen Armen den Säugling, +Frisch, krauslockig und froh, mit den blauen, den offenen Augen, +Zwar nicht solches geziemt dem idyllischen Gruße vom Lande, +Sieh, es ſtreckt ſchon der Sproͤßling der Ceder den gruͤnenden Arm aus, +Vom scharfen Pfeil, der des Jägers Bogen entgangen, +b'Wie war mein Daſein abgeſchloſſen,' +Ewiges Heil, Gerechtigkeit! zugeſiegelt der Seher +Keinem Gärtner verdenk ichs, daß er die Sperlinge scheuchet, +Einsam verbirgt sich die Taub' im dunkelen, wilden Gehölze, +Warum will sich Geschmack und Genie so selten vereinen? +Nicht verlangt es mich mehr nach himmelan ragenden Gletschern, +Wohlig schlürft sich am Morgen der Kaffee im Runde des Stadtparks, +Traulich empfängt mich Schönbrunn, es winkt mir der gastliche Prater, +Oft mit dem Auge des Geistes erblick ich den herrlichen Lenztag, +Goldschwer wogt er dahin, ihn rudern die Arsenalotten; +Gießest ins Meer Weihwasser und streust lenzduftige Rosen, +Durch die Schrecken des feindlichen Meers, durch die Schrecken des Landes, +Viel lieber kaͤmpfen wird er mit des Geiſtes Waffen, +Frecher Traum, zerflattre! verweh' unheiliges Wähnen! +Ring, reise nun denn hin, Ring, reiche dich der Rechten, +Ein kurzer, kühler Windstoß, der, ein Läufer, +Winken nur leise die Herren einmal mit dem drohenden Finger: +Setz' an, Freund, fahre fort. Die deutschen Kastalinnen, +Heidnischem Dienst auf ewig entzogst du, o Kaiser, die Weltstadt, +Ach, und es wich aus Rom nicht bloß ihr heiliges Bildnis, +Schwindelnd; umflattert ihr Auge mit Bildern quellender Wunden +Seinen Gebeinen empor erhebt der Heiligen Fuß ſich! +Bindet ihr Halsband los, und will am Fuße dich zeichnen, +So haͤufig jen's und leicht, ſo ſchwer iſt dies und ſelten, +Sei immer tot in Eurydike –, singender steige, +Heulet der nakte Landmann. Mit Händeringen und Seufzen +Sieht, in Lumpen gehüllt, die trostlose Gattin der Glut zu, +Winselnd der Brunst des Verführers die zu ohnmächtige Tugend. +Seines Alters Trost verzweifelnd suchen und finden +Eilet der schwache Greis hinweg; in den Runzeln der Wange +Ewig zum Sclaven: o hätte sie ihn dem Leben entrissen! +Hier empfängt dich entschlossen und ernst und schweigend der andre, +Sonne und Mond und Sterne, und auch die Blitze der Wolken +Aber in unsrem Innern, ein Bild der Fürsten des Himmels, +Ach! wir lebten so frei im innig unendlichen Leben, +Jetzt uns selber genug und jetzt ins Weite verfliegend, +Laß mich, laß mich, ich muß – lebwohl! es reißt mich ins Leben, +Aber du Guter, dich will, dich will ich nimmer vergessen, +Senken ſich oft zum Boden herab, und ſchlagen drinn Wurzel, +Schon eröfnet sich uns die furchtsam knarrende Thüre. +Seines blassen Gesichts verrathen Kummer und Hoheit. +Lezten Gebet erhaben, schlaff herunter gesunken. +So durch den plumpen Nord vom zersplitterten Stocke gerissen +Selbst wenn die hochrothen Blätter unter den spottenden Disteln +Jetzo kehrt' er zurück und kam zu der Hütt' an dem Tempel. +Stehn. Sie sangen ein Lied der Auferstehung, der neuen +»Jesus Christus erstand! Er wird die Seinen erwecken! +Jesus Christus erstand! Er wird die Seinen erwecken! +Dann uns sein, wenn wir wiederkehren ins Leben der Engel. +Schweigen nie, droht nie die hohe Flamme des Schwertes! +Kühle, das Mahl in dem Säuseln um uns der Gegenwart Gottes. +Liebte, bis zu dem Tod am Kreuz!« So hatte sie Thomas +Preisen gehört und war auf die Schwelle gesunken. Er deckte +Fließt, der am Leben verzweifelnd im Kampfgefilde gestreckt liegt +Noch vermocht' er nicht aufzustehn. In das müde Gebein drang +Eisernen Arm, und er rufte: »Seh' ich ihm in den Händen +Christen, welche des Todes Graun erlagen, entschlafen +Thomas sich nieder. Der Göttliche sprach zu den Zeugen mit seiner +»Lege mir Deine Finger hierher, sieh meine Hände. +Herr und Gott vor dem Auge der ersten Zeugen verschwunden. +Thomas betet' ihm nach, stand auf und ging zu den Jüngern +Zeugniß, der Krone der Ueberwinder am Ziele der Laufbahn. +Aber itzt ward ihr Himmelsgespräch wie von selber zum Liede: +»Seid in der Zukunft Ferne gegrüßt, Gemeinen des Mittlers! +Seid, o Brüder, gesegnet mit seines Todes, mit seiner +Aber dennoch glaubt! Glückselige, wandelt des Himmels +Ach, in schrecklichen Zeiten, den Wandel zum Tod und dem Schauen! +Da der Wasser Gericht der Erde nahte, nicht glaubten, +Waren gekommen und hatten den Geistern viel von des Mittlers +Heile verkündet; es hatte geweissagt Gabriel: »Höret, +Geister, Bewohner vordem der jüngeren Erde, des Menschen +Etliche nur; denn Unzählige wallten umher in der Irre, +Neuer Anblick des Künftigen; Licht voll Dämmrung; geglaubtes +Seelen allein es zu haben vermögen; Wünsche, gen Himmel +Jetzt auf Flügeln erhoben, itzt niedergestürzt von dem Himmel; +Bittere Wehmuth; Stolz, vor den Wiedergerufnen, der Ersten +Pfad zu betreten, vor ihnen die hellste Palme zu tragen; +Dies, dies Alles umgab, durchdrang die langebestraften, +Langgeprüften Geister der untergehenden Erde. +Einige Todte ruften von Klüften zu Klüften; »Die Zeit naht!« +Heben sich Stürme, das Meer; erst rauschen Wellen wie Hügel, +Etliche kehrten zurück, denn immer wallten die Sterne +Ihres Weges noch fort. Doch weit hinab an dem Strome +Jesus sprach zu Gabriel: »Eile voran!« Und der Seraph +Schwebte nicht lang', so trat er, wie sie noch niemals ihn sahen, +Ganz mit Herrlichkeit überkleidet, mit Strahlen des Urlichts, +Nun noch stärker erschüttert, so sehr, daß die wartenden Haufen +Endlich sahn, wie der Stern mit wankendem Pol aus der Bahn wich. +Schaaren eilten hinab, zu verkündigen, sahen den Seraph +Jetzo schnellem Geklirr diamantne Ketten bewegten. +Erst erschütterte Staunen, alsdann entflammtes Verlangen, +Euch den Versöhner verkündet. Er forschet Alles, er weiß es, +Feierlich kamen die Engel, die einst des Versöhnenden Boten +Standen die Cherubim da, das Entsetzen Vieler, und Vieler +Wonnanblick. In furchtbarer Schöne begannen die Engel +Sich ausbreiteten unter den Todten, und niederzuschauen. +Standen. Da schwebten hinab der Botschaft Engel und gingen +Welche von Dir zu singen vermag? O, rührt' ich sie, sänge +Sie von den Thränen auch, und wär' ich gelehrt durch den Engel, +Wider die Vorsicht murrten und, ach, erblos in dem Lichtreich, +Strom ergriffen und Strudel gedreht und Sturm, sich empörten. +Jetzo war die Sondrung vollbracht. Die Schaaren der Freien +Steigen verklärt aus der Tief' empor und folgen den Engeln, +Durch die Welten umher mit hellen Gürteln, als hätte +Sie die Morgenröthe gewebt, begürtet und tragen +Hin zu dem Feuerstrom und schöpften mit wankender Schale +Wenig Schimmers, umher in den Klüften ihrer Genossen +Erbe die künftige Wonne vorausempfindet; ach, frühe +Baum in Eden. Nephthoa befiel nach einem der frohsten +Erstlingsblume der Thau. Bald hört' in Traum er die Stimme: +»Schlummerst Du noch und gehest nicht hin, zu erzählen den Frommen, +Einer, den Gott Dir sandte, der Heimath einer des Himmels?« +»Weilen gewiß dort oft. Sie wallen von Salem zum Grabe, +Find' ich seine Treuen.« Der junge, noch sterbliche, frohe +Himmelsbote verließ mit dem werdenden Tage die Thore +Ihm begegneten Jünger des Mittlers, die von dem Grabe +Kehret denn wieder zu uns und bringt der seligen Zeugen +Sie zu schützen, erwählen, die Weisheit Christus'. Die Knaben +Seiner Blüthen durchwebte. Sie fanden gegen des Grabes +Heilige Gottes, und sie in sanfte heitere Ruhe +Ausgegossen, und sie mit der Freudenthrän' in dem Blicke, +Jener begegnende Haufen mit neuen Haufen zu kommen. +Dieser Vorempfindung der ewigen Wonn' an dem Throne, +Strömte das Herz der Heiligen aus, und sie sangen dem Sieger, +Tanzten die Knaben den heiligen Reihn zu dem Siegesgesange: +»Siehe, der Himmelsbogen erhob nach furchtbaren Wettern +Tanzten die Knaben den heiligen Reihn zu dem Siegesgesange. +»Siehe, die Thränen alle, sie wurden alle getrocknet, +Tanzten die Knaben den heiligen Reihn zu dem Siegesgesange. +»Rief: Mein Herr und mein Gott! Er hatte die Male gesehen +Tanzten die Knaben den heiligen Reihn zu dem Siegesgesange. +Tanzten die Knaben den heiligen Reihn um eines der Gräber, +Schleunig lassen sie sinken die Palmen. Denn auf des Felsen +Höhe, des Grabes, das leer nun war, erschienen Erstandne; +Hub ihr Antlitz und hub die gefalteten Hände gen Himmel +Sanftere Freude, da fingen sie an, dem bangen Erstaunen +Strahlengestalten. Die Sterblichen bebten. Nun kamen des Mittlers +»Ach, Dich kenn' ich; allein die hohen Strahlengestalten, +Siehe, der Euch mit diesem Glanz, der Herrlichkeit Lichte, +Sterblich und truget die Last des gefürchteten Todes, bis nieder +Mir, den Christus segnete, daß ich dem furchtbaren Felsen +Adam! nicht lange, so bricht die Blume der Tod!« und sie stand schon +Da er mitten im Kreise der Himmlischen war, und ihr Lächeln +Seinem erhobenen Blicke begegnete, zitterten Schauer +Sich in Dämmrung und sprach mit ihm: »Du hörtest die Zeugen +Christus' singen; sing uns ihr Lied!« Da begann er mit leiser +»Siehe, der Himmelsbogen erhob nach furchtbaren Wettern +»Siehe, die Thränen alle, sie wurden alle getrocknet, +War der Tod!« – »Was säumet Ihr,« sprach in sanfterem Lichte +»Rief: Mein Herr und mein Gott! Er hatte die Male gesehen +Lautes Jauchzens die Himmlischen, leises Stammelns die Menschen: +»Preis und Ehre dem Ueberwinder, dem Löwen aus Juda +Hügel wieder sich auf, die erste der Ernte. Den Völkern +Wird in Ewigkeit laben. Da ruften die Schnitter nicht, sanken +Auferstand!« Die Stimme der Seligen Gottes verlor sich +Hatte den Bruder herauf der Todtenerwecker gerufen; +Jetzo ohne Klage der Nachgelassnen; denn Jesus +Hingegangen. Aufs Grab der Hingegangenen streute +Bald nun läg' und schliefe den eisernen Schlaf in der Erde, +Blind den Blumen und taub dem sanften Falle des Baches; +Eben zurück, als Lazarus ihr begegnet' und sagte: +Auch der Pilger vom siebenarmigen Strom und den Inseln +Griechenlandes zum Mahl in dem Schatten und Weste, zum Liede +Lazarus ging und streuete Blumen und thaut' in der Lauben +Mehr zu geben und mehr dem Sonnenstrahle zu wehren. +Bald sie wieder!« und brach der Blumen selbst auf dem Grabe. +Seiner Jugend Gespielen um eine Palme gelagert, +Sie empfanden voraus der Lieder Freude, die, käme +Zeugen gehört, was selber gesehn! was durften zu hören +Sie nicht noch und zu sehn erwarten, die Söhne des Bundes! +Ach, des neuen, welcher auf sie mit Herrlichkeit strahlte, +Drückte sie nieder; sie waren beinah schon über dem Grabe, +Silberfarben wallte der Mond, der Stern, sein Gefährt', stand, +Freundschaft erstes Gefühl, die Lust der Edleren, theilte: +»Ach, Du meinst noch, der Tod vernichte! Muß denn das Saatkorn +Zückenden Blitz, in den Rufer Gottes, den Donner, sich wandelt? +Soll die hohe Seele denn stets in dem sterblichen Leibe +Wohnen, des Daseins erste Bahn auf immer betreten?« +Stand er vor seinem Freund auf einmal da und erweckt' ihn +Freundschaft erstes Gefühl, die Lust der Edleren, theilte: +Lindern, viel mehr als lindern, wird Dich auf immer verlassen. +Ihm wird wandeln in trunknes Gefühl, in Ahndung, verklärter +Schuf, uns Alle versöhnte, schon Auferstehung geworden.« +Wegzuwenden, blieb vor ihm lang' in der Schönheit der Engel +Stehen, that dem Bebenden, that dem Verstummenden froher +Endlich sahe den nicht Verschwundnen, vom Schrecken der Freude +Wang' ihn liegen und huben ihn auf und reichten ihm Labsal. +Lang' entsagt hat in Dingen des künftigen Schicksals, dem Zweifel, +Hier noch sahe, Sterbliche sah, die sei'n Erstandne? +Werd', indem sie Gedanken von Auferstehung entflammen, +Dinge sich aus und Beschaffenheiten der Dinge, die sichtbar +Ernstvoll sagt' es der Pilger und kalt, und auf einmal verschwand er. +»Ist verschwunden, verschwunden und nicht erschienen! Allein er +Ist ja erschienen, nur nicht in seiner Herrlichkeit. Sehen +Oder sendet' ihn Gott? Ist er auch von selber gekommen, +Dieser Zweifel, worin ich versank. Entronnen, entronnen +Bin ich, ich bin durch einen Sturm ans Gestade gerettet, +Tod herrauschen und fürchte nicht mehr die wüthende Woge!« +Näher schweben, zuletzt in dem Glanze gemildertes Lichtes +Lüfte, gelöst von den Banden allen der Zweifel, von allen +Ich bin Joseph. Dir lebt Dein alter Vater noch. Eile +Wangen fühle die Freudenthräne des Sohns und ihn segne!« +Welche Seligkeit Denen ward, die bei Lazarus weilten. +Jetzo von fern nur hätte gezeigt des Sterblichen Auge. +Hatt' er schon Vielen gegeben. Itzt sagt' er einem der Pilger, +Zeigen. Denn dort, wo sie sind, sinkt am Tiefsten die Tiefe. +Bittere Thränen zurück, die gerecht ihm scheinen. Und Christus +Was der Mensch durch sich selbst sich erklärt, ist fern von dem Leiden, +Eine Kron' ihm gewunden! Er ward geführt zu der Schädel +Höhe, geheftet ans Kreuz! Nach Labsal ruft' er, mit Galle +Wurd' er gelabt, an dem Kreuz mit langsamen Tode getödtet!« +Er allein zu der frommen Maria Grabe gekommen. +Eine Hoheit, die sie nicht stets zu verbergen vermögen, +Ernst das Auge gen Himmel erhebt, ist Jethro, der Schäfer +Midian's. Siehe, sie ist in einen Schleier, dem Duft gleich, +Beide trugen Stäbe der Weide, waren vom Felde +Beide gekommen und forschten der Auferweckung der Frommen, +Jetzo wandte zu Lazarus sich Maria von Neuem: +»Sieh, er machet sich auf und will dem Jüngling erscheinen, +H. »Ihm erscheint der Versöhner, und wenn der Versöhner zu Gott geht, +Ach, zu dem Erbe des Lichts, den Tausendmaltausend, der Schöpfung +Aber Du gehest von mir, mein Bruder.« Lazarus wandte +Thorheit wär' es, noch jetzt zu zweifeln, täuschende, blinde +Stolzen Triumph begleiten und mit den Siegern in Rom dann +Schwelgen? Das? da mir ganz andre Gedanken des Menschen +Schicksal in dieser und jener Welt ganz anders erklären! +Hohe, himmlische Wahrheit, die Menschenschicksal dem Menschen +Selbst mit dieser so großen Erbarmung, Gott sich erbarmte. +Lange – sie war verschwunden, schon wieder hinübergegangen +Was die Erscheinung sprach, noch immer Worte des Lebens. +Sendete seinen Geliebten, die sie mit den Freuden des Himmels +Gottes lehrte, bestätigte noch durch Wunder die Lehren +Sich zu Zeugen erkor!« Bethoron durchdrang es die Seele, +Sei ein Sterblicher, sei, ach, kein Unsterblicher! Gerson, +Nicht erscheinen!« Bethoron war unvermerkt an dem Bache, +Welcher das Grab Maria's umfloß, hinuntergegangen. +Ob der Mittler ihn wol noch liebte? Das nicht! ihm vergäbe? +Einer der Himmlischen bist, ach, einer der Seligen Gottes, +Länger sich nicht zu halten, er fiel um den Hals ihm und weinte +Lange mit ihm, bis endlich Bethoron mitten in Strahlen +Bald versammelten sich um die wiedergekommenen Wandrer +Ton wie der Laute klang nun und Ton wie der Flöte. Die Pilger +Höreten Hall aus der Fern' und wußten nicht, was sie vernahmen. +Freuden strömte, wie wir, verwandelt, zuerst sie empfanden. +Semida, schöner sind mir alsdann die steigenden Tage +Aber Du hast Dich noch nicht von der ersten Bildung erhoben. +Rauschen hören den Bach, der die Wurzel tränket des Laubes?« +Leidende noch, ich weinete mich und die Blume, die welkte; +Aber als Semida nun, zum Frühlingsmorgen erschaffen, +»Sehr glückselig würden auch mich,« antwortete Semno, +Ihrer nicht. Ich weiß es.« »Ich kenne,« sprach der Erstandne, +Wonnetrunknen Genuß die Ruhe des längeren Lebens.« +Welche Seligkeit Denen ward, die bei Lazarus weilten. +Gang und Verhalt, und schnelle geflügelte Bilder umschwebten +Ihm die Seele; bald aber erblicket' er sehendes Auges +Leuchtende Menschengestalten, und immer, da er sie sahe, +Schrecken der Freude faßt' ihn, als eine der edlen Gestalten +Ihm sich nähert' und ihm die Hand ergriff und ihn führte +»Brich uns von jenen Palmen!« Er ging und zittert' und brachte +Gab ihm den seinigen. Da verließ das Schrecken der Freude +Bersebon, und er redet': »Ihr seid von dem Himmel gekommen?« +Himmlische, daß ich noch immer mich unterwinde, zu fragen! +Sich zu erheitern, und da ward ihnen Freude des Himmels. +Selbst die Weiber gefallen mir nicht und all' das Gerede, +Eil, o zaudernde Zeit, sie ans Ungereimte zu führen, +Drey hundert vier und vierzig tauſend, bey ihm gefunden +Ehmals die Stadt der Herrlichkeit Gottes, der heiligen Vaͤter +Gott kam ſelber vom Himmel herab. Die gewaltige Stimme: +Ja seine Klugheit gab von sich so starcke Blicke +O mehrt derjenigen Heil die eure Fittige suchen! +Lasst güldne Wogen im Meer, fürs Land, durch Schiffarth sich thürmen, +Erhebt die Weisheit im Kittel, und trocknet die Zähren der Tugend. +Laß uns're Augen mit den gebrochenen Strahlen des Tages +Sich der schwarze Styx); laß uns des Tunischen Räubers, +Tiefe Seufzer gleich Rindern pflügender Christen begleiten. +Selten nur angelacht (wie tröstet diß Lächeln die Seele!), +Als er die trostlose Braut, mit nicht zu stillenden Tränen +Ahndungsvoll verließ, für seine Brüder zu kämpfen. +Tiefe Furchen gezogen! Wie fliessen vom Kinn, den die Schöne +Ach! und hätt' er kein Herz, das nur für Liebe geschaffen, +Wär' er! Aber bey jedem Stoß der klingenden Schaufel +In den felsharten Boden, hart wie seine Bewohner, +Braunen Arme lange verzagend zum Himmel gebreitet. +Stekket sein Haupt in den Staub, bedekket mit Tränen die Gräsgen, +Eilen herzu und färben mit Blut die betenden Arme. +Keine Wiesen reizen sein Aug': er ist wie ein Todter: +Flüstern tröstlich zurük, gleich einer Antwort der Gottheit. +Müde zu weinen: dann schaun die furchtbarthürmenden Mauren +Jeder von Tränen durchweint vorüber. Im ängstenden Traume +Da den geliebten Sclaven sein Freund sein Damon erlöset. +Ihre zitternden Arme umschlingen sich, ehe die Brust kann +Beyde ein Körper. Wie rollen die freudigen redenden Tränen +Schrekket kein plözlicher Bliz, wie dieses Wort die versunkne +Runzeln des Antlizzes eben machen und Blüthe drauf pflanzen. +Ganze Seele leuchtet, auf seine Achsel gelehnt, dem +Fester an seine Brust und lezt ihm die Wange mit Küssen. +Schmükken küssenswürdige Tränen, wie Thautropfen Liljen. +Schnell sich die Thüre des Zimmers. Ein Mann, (noch rauh sind die Züge +Gleich als hätt' ein mitternächtlicher Schatten mit kaltem +Wäscht sie in seinen Tränen. »Geliebteste, theuerste, beste, +»Silvius! – Bist du es, Silvius? Bist du es, theurer Geliebter? +Ja, du bist es!« – Jauchzen erfüllt die Gegend und Freude +Stolz verachtet den Boden das Roß, wie gebogener Stahl strebt +Hin und wieder und schweift kaum sichtbar durch die Gebüsche. +Kämpft mit jedem Gewitter, ihr habt die Waffen, nur nimmer +Muß der Künstler nicht selbst den Schößling von außen sich holen? +Ihr sollt die zu Hause keinen Tag hier vergessen. +Als du rangſt mit dem Tode! bey deiner Hofnung, unſterblich, +Fackel und Pechkranz warf in die heidnischen Säulengebälke +Da laͤßt das Federvolk in ſeinen erſten Choͤren, +Ihre Könige kennen die Völker der Erde: sie rollen +Aber sie haben zugleich auch einen verborgenen Kaiser, +Seyd mir dennoch willkommen, auch im Geleite der Trauer, +Aber von dort an weiter zu schreiten, verhindert die Pforte, +Jetzt verbindet er sie, horcht nur bangem Erwarten +Wohin führet der Bogen des Siegs? Erkennt ihr das Forum? +Reinliche Gassen breiten sich aus, mit erhöhetem Pflaster +Schützend springen die Dächer hervor, die zierlichen Zimmer +Öffnet die Läden geschwind und die lange verschütteten Türen, +Schwellender Früchte voll und lieblich geordneter Blumen +Flüchtig tummelt sie hier den raschen Zentauren, auf einem +Steht nicht der Dreifuß hier auf schön geflügelten Sphinxen? +Kauft, hier geb ich euch Münzen, vom mächtigen Titus gepräget, +Führet die Braut in das duftende Bad, hier stehn noch die Salben, +Griffel findet ihr hier zum Schreiben, wächserne Tafeln, +Etwas nützet ihr doch: die Vernunft vergißt des Verstandes +Still wie der Balsam fleußt die mütterliche Zähre +b'Sie zeugen von dem hoͤchſten Weſen,' +Ihre Nächte durchstrahlt, wie der, wenn der Morgen im Frühling +Ihm erwacht, mit Wonn' in dem Aug' in die schönen Gefilde +Heerschaar schwebt', und mit strahlenden Meeren der hellere Himmel +Sie umgab, und die Stern' in Gedräng zu Tausenden wallten. +Dieser Jubel der Seraphim scholl umher in den Sternen: +Freund! – Doch nein, ich belüge dich, nein, ich empfand keine Triebe +Gar zu schöne Hand hält's mit erstarreten Fingern, +Werdet weinende Kinder wie ich, ihr stählernen Helden! – +Oder verachtet mich, haßt mich, tödtet mich! Grausames Schiksal! +Bebten. Es bebte sein rauchendes Haupt. Durch das grause Getümmel +Hallte Jehovahs Dräuung, ein tausendstimmiger Sturmwind: +Statt nur hier und dort mit leisem Fittig zu streifen – +Es knistert aber nicht nur an dieser Stelle im Reiche; +Kumt un lœhnt sik ant Schapp, min Mann weer ok vun sin Kunden, +Aber ich denke an Dich – Du kannst mir entrissen nicht werden, – +Deines Hauses Glanz und den tausendjährigen Ruhm wälzt; +Sieh, da sind sie ja noch, die Vorstadtstraßen, die alten, +Satte Gesichter ringsum, beleibte Männer und Frauen, +Hier, in billigster Miethe, wohnt eng der kleine Beamte, +Hier erwirbt auch die Frau, es erwirbt die älteste Tochter, +Düster färbt sie den Himmel, die Mauern, die Menschen und treibt sie +Koste die Jauche des Bier's in trüben und schartigen Gläsern, +Prüfe den schillernden Wein, der nie die Kelter geseh'n! +»Hab ich den Markt und die Straßen doch nie so einsam gesehen! +Guter fliehender Menschen, die nun, mit geretteter Habe, +Dieses fruchtbaren Tals und seiner Krümmungen wandern. +Trefflich hast du gehandelt, o Frau, daß du milde den Sohn fort +Schicktest, mit altem Linnen und etwas Essen und Trinken, +Was der Junge doch fährt! und wie er bändigt die Hengste! +Säßen viere darin und auf dem Bocke der Kutscher. +So sprach, unter dem Tore des Hauses sitzend am Markte, +Wohlbehaglich, zur Frau der Wirt zum Goldenen Löwen. +Wär' ich vielleicht im Olymp? Hier seh' ich Fabel, Geschichte, +Sinken in ewige Nacht! – Dann fragen sich wundernd die Sterne: +Weilt sie im kühlenden Bade des Meers?« – Im Bade des Meeres +Ach! die goldene Saat von Sonnen und Sternen und Monden +Keimen empor, dereinst mit neuen Saaten gekrönet, +Laß sie rollen, die Jahre des Himmels! Mit Saaten der Schöpfung +O liebe Seel', begehr es nicht! Gott liebet zwar die Frommen, +Auf! der Bote der Nacht, er schwingt die himmlische Fackel. +Wie voll Schwermuth und Ernst auf nächtliche Stille des Grabes +Ach, hier haben sie dich bey deinen Vätern begraben, +Neben Luisa, die uns des Kummers einzigen Trost gab, +O ihr älteren Todten, ihr Staub! einst Könige, früh rief +Ernst, in Sterbegedanken, umwandl' ich die Gräber, und lese +Furchtbar schimmert die himlische Schrift: Dort sind sie gewogen, +Ernster, in tieferer Todesbetrachtung, meid' ich die Halle +Ist es nicht Gott, der ihn in seine Gefilde gesät hat? +Sey du festlicher jetzt, und stren um des Königs Gebeine, +Schauer! Ich hör' euch schweben: Wer seyd ihr, Seelen der Todten? +Friederich, als der Erde wir Erde gaben! Wir kommen +Schöner, edler Jüngling, den alle Grazien schmücken, +Deiner Väter, und nichts mehr dir Erinnerung seyn, +Dass es alles Eitelkeit ist, und die Thaten der Tugend +Ach! in dem Tod' entsinkt die Erdenkrone dem Haupte, +Aber es giebt auf ewig die ehrenvollere Krone +Sah noch dunkel. Es ward mit dem auferſtehenden Leibe +Schnell erhub er ſich, ſtand, und ſtreckte die Arme gen Himmel: +Nicht weit davon hört man auch ihre. Sterbe-Lieder. +Durch dicke Wipfel umwölbt, der Traurigkeit ewige Wohnung, +(Worinn aus Lüften und Feld der Nacht verbreitete Schatten +Sich im belaubten Gebauer des grausamen Voglers gefangen, +Dann fliegt sie ängstlich umher, ruft ihrer Wonne des Lebens +Worauf sie gleitet und wankt mit niedersinkendem Haupte. +Göttersohn! o wär ich, wie du, so könnt ich vertraulich +Sehen soll ich es nicht, soll tragen die Schmach, als gehört ich +Gute Götter! doch hört ihr jegliches Flehen des Menschen, +Seit ich lebe, dich Erd und deine Quellen und Wälder, +Schlange, das Haupt aus den Wellen erhebt, und drüben zur Küste +Muse sich rüsten, die hier vor zwei Jahrtausenden gern schon +Oft, was ihn ſichern ſoll, wird ihn nur irre machen, +Singe den hohen Choral mit Bachs ehrwuͤrdigen Toͤnen; +Laß mich das fröliche Landvolk in dicke Haynen verfolgen +Blickt hin und wieder die Sonne, und übergüldet die Blätter, +Bläst auf der hellen Schalmey, hält ein, und höret die Lieder +Theils irren sie oben im Klee des Thals; Ihr bärtiger Ehmann +Setzt über Klüfte, Gewässer und Rohr. Moräste vermissen +Fern über den niedrigen Hayn aufs Feld durch seegelnde Dünste +Durch dicke Wipfel umwölbt, der Traurigkeit ewige Wohnung, +(Worinn aus Lüften und Feld der Nacht verbreitete Schatten +Jetzt girrt sie sänfter, und läuft durch tausend zärtliche Thöne +Sich in belaubten Gebaur des grausamen Voglers gefangen +Worauf sie gleitet und wankt mit niedersinkenden Haupte. +Blasse Wangen sind voll von Tränen. Mit fliegenden losen +Mein geliebtestes Kind!« – Izt greift sie mit zitternden Armen +Laß mich dir weil ich leb vnd wenn ich sterbe leben +Wenn du der Glücklichste bist, zählt die Minute dir auf. +So ſah man, daß der Preiß des Rangs noch keiner gluͤckte; +Manche Gefahren umringen euch noch, ich hab sie verschwiegen, +Tochter, dir wurde Geist; du verstehst die Mutter, sie warnt dich: +Lass dich niemals blenden den Wahn der westlichen Thörin! +Freundliche Vögel, o seid gegrüßt mir, flatternde Tauben! +Dann kommt mit zu dem Spiel die frommste, zärtlichste Mutter; +Also will es der Gott, der Erstes und Letztes verbindet, +Denn in der wimmelnden Schar der Kindheitsbilder als erstes +Schneeweiß flattern die Kleinen noch auf, und schneeweiß die Alten +Seid mir darum geliebt, ihr weißen, freundlichen Boten +Lehren will ich die Liebe dem Sohn, er lehre den Söhnen, +Immittels starb' ich fast für schmerzlicher Begier. +Nicht vermogte die Traube den Wein noch länger zu halten, +Jetzt zurück, als Gedicht fliegt er schon wieder davon; +Mög' es den Hörer berauschen, und mög' er nicht eher ernüchtern, +Sünder fallt nieder und betet ihn an den Abgrund der Liebe! +Richterlich funkeln, die Miene des Mitleids Tode verkündgen. +Aber es blieb doch eine der Schutzgöttinnen, und Tempel, +So umwallten uns manche Gesichte der grauenden Vorzeit. +Sie entschwebten dem Wogengeräusch des heiligen Meeres, +Dem Gesäusel der Buchen, dem roten und tauenden Himmel. +Ob dem Pythagoras nicht unrecht ist gescheh'n +Mengen erlagen, aber ihn rührte sanft deine Hand nur, +Wenige haben den Muth, den Kreis zu prüfen und redlich +gschnitte het, und 's Pfifli gfüllt, se chunnt er an Liechtspon, +seit er, und sizt nieder, »doch müender ordeli still si, +Hurst an Hurst scho hundert Johr und giftigi Chrüter, +breiti Dosche hüete dört e zeichnete Chörper. +Flueche het er chönne, ne Hex im rueßige Chemi +Seit's, und wo nes zieht, so lengt's in schmutzigi Charte. +›Jez zieh nonemol, 's cha si, di Heilige chunnt no! – +Isch's der Schuflebueb?‹ – ›Es wird wohl, bschauet en selber!‹ – +No de siebe Chrützen und hinterem blutige Herze +gspielt und trunke, bis gnug, und gflucht, und 's Kätterli ploget. +›Bisch mer e Kamerad, se chumm, se wemmer eis mache!‹ +›Schick en wieder‹, seit er, ›i weiß scho, was er im Chopf het! +Chrütz im Baum, und Schufle no, und nonemol Schufle!‹ +jez nit zahle. Magsch derfür mi Fingerring bhalte, +Nimm du do mi Fingerring, und wenn de ke Chrützer +Geld deheim, und niene hesch, es cha der nit fehle. +Wenn der Ring am Finger steckt, und wenn de in Sack lengsch +Heißi nit Vizli Buzli, und hani d'Ohre nit bimer?‹ +Sieder briegget d'Frau deheim im einseme Stübli, +›Chunnsch du Lump?‹ Und so und so. – Mit trunkene Lippe +fluecht der Michel, schlacht si Frau. Jez muß er zum Pfarer, +Goht er schlimm, se chunnt er ärger, wennem der Vizli +Trink e Schlückli Brenz, er chüelt der öbbe di Jast ab!‹ +Aber d'Frau deheim, mit zsemmegschlagene Hände +sizt sie uffem Bank, und luegt dur Tränen an Himmel. +Seit's und nimmt e Buch und betet in Todesgidanke. +Drüber schnellt der Michel d'Tür uf, und fürchterli schnauzt er: +›Lieber hüt, as morn. De bringsch mi untere Bode +Seit's und zuckt, und sinnlos schwanket 's Kätterli nieder. +Jez der Michel furt, vom schnelle Schrecken ergriffe, +frisch ans Land, und quer dur's Feld. Im einseme Wirtshus +Aber im Wirtshus sitze no spoti nächtligi Gselle, +Gstoche die! Und no ne Trumpf! Und – gstoche das Herzli!‹ +O, wie spielsch so söllich ungschickt! ›Gstoche das Herzli!‹ +lengt em tief in d'Seel, und allimol, wenn er e Stich macht, +spielt er allwil schlechter, und zahlt afange mit Chride. +frisch in Sack: ›Wer wechslet no ne bairische Taler?‹ +Schlechti Münz, Her Michel! Er lengt in glasigi Scherbe, +tut e Schrei, und luegt mit Gruus und Schrecke der Grün a. +O, wie het der Michel glost – e lustige Firtig! +stoht er uf, und seit ke Wort, und göhn mit enander, +Öbbe ne Büchseschuß vom Wirtshus stellt en der Buzli. +Jener mögte verhungern, und nirgends erblickt er ein Leben, +Da gewahren sich Beide, und brennen, zusammen zu treffen, +Von Elephanten gezogen; Laß sie der Wellen Gebürge +Deine Tugenden halte für allgemeine des Menschen, +Blasen zu dem Liebes-Feuer iedem auff die Kohlen. +Jenen festlichen Tag, da er Zema erblickt' in der Ferne. +Sorgsam brachte die Mutter des klaren, herrlichen Weines, +In geschliffener Flasche auf blankem, zinnernem Runde, +Runden, braunen Tisch, er stand auf mächtigen Füßen. +Heiter klangen sogleich die Gläser des Wirtes und Pfarrers; +Mehr als zwanzig Personen sind in dem Märchen geschäftig, +Wünsche verliehst du uns nur und hochaufstrebende Hoffnung; +Kraft und Liebe bewegen den Lenz; doch schwindet die Kraft denn, +Laß denn schwinden die Bilder der Lust und der fröhlichen Jugend +Welk auch freuen die Kränze dich noch, und die holden Gestalten +Herrliches ward dir verliehn, und herrlicher gabst du es wieder; +Hegst du doch stets in dem Herzen die Kraft, die das Schöne geboren, +»Wir auch wollen«, so sprach der pudelbegleitete Kanzler, +Was jedem nöthig ist, muß auch ein jeder haben; +Zeit; wie sei ich seitdem vom rechten Pfade gewichen? +Mir in südlichen Lüften das Band vom Ohre zu lösen. +Schroffes Gestad von neuem besucht und wüßte, wie selten +Grub und nicht sie grollend zerschmetterte, weil noch der Pöbel +Sei das alles verloren an mir, dem einige Verskunst +Weh des verlorenen Sohns! Es weinten um ihn auf des Pindus +Platen verhülle das Haupt und stöhn' in geflügelten Rhythmen +Über das undankbare Geschlecht nachstümpernder Enkel, +b'Der kuͤtzel iſt lange vertrieben' +Schon so lang umarm ich die lotharingische Jungfrau, +Heute fing ich – Krieg ist Krieg – eine Maus in der Schlinge. +Hältst von dem Bunde des Friedens an, von dem frohesten Tage +Ach, dann lehrtet ihr mich süßtönende Lieder, und Sehnsucht +Auf dann! Fittige schenkte der Gott euch; flattert hinweg nun, +Furchtsam und blaß; da sah er den Cyper mit glühenden Augen, +Welcher höllische Flammen aus seinem Nasenloch brauste. +Schallte das Schloß, und endlich verschwand der spukende Murner. +Auf dem Miste verachtet liegt, und meine Gebeine +Deine widrigsten Feinde, die Ratten, so treulich gefangen, +Mich auf deinen Vogel erhitzt? und kann ich die Triebe, +Welche die mächt'ge Natur zum Morden mir einblies, verändern? +Wenn dein Cyper dir je in seinem Leben gefallen: +O, so lass' es nicht zu, daß sein verachteter Leichnam +Gib den armen Gebeinen ein Grab, und gönne die Ruhe +Also sagte der Schatten des Katers, und flog in die Lüfte. +Es ſtoͤret kein tumult mein ruhiges behagen. +Oder hoͤreſt du lieber den lautern aͤtheriſchen Strom dich +Welcher mich durch die aͤußerſt’ und mittlere Finſterniß +(Sie, die Beyden, im Schickſal mir gleich, o moͤcht ich im Nachruhm +Welche von ſelber harmoniſch fließen; dem Vogel der Nacht gleich, +Sondern ſtatt deſſen umringt mich ein immerwaͤhrendes Dunkel, +Liegt nur ein weißes Blatt vor mir da; die herrlichen Werke +Fernher schallt durch die schweigende Nacht des rauschenden Tanzes +Wenn im erschütternden Taumel der Lust lauttobend die Brust klopft, +Komm durch die duftige Nacht, komm, Reizende, leicht wie des Mondlichts +Schmiege dich traulich mir an, und lisple Worte des Zartsinns, +Küsse mich still, doch wecke dein Kuß nicht frevelnden Aufruhr; +Irgendwo in der Ferne muß mein Leben verrinnen. +Sonne, lächle der Erd', und geuß aus strahlender Urne +Selber nimmer! Als Gott aus seiner gürtenden Allmacht, +Rief er, Sonnen, euch zu: verbreitet Leben und Wärme +Da ihr alle, zahlloses Heer von mächtigen Sonnen, +Werdet, wie Mücken am Sommerabend in Teiche sich stürzen, +Wird gefallene Mücken, gefallene Sonnen in neues +Schaut er ewig herab auf alle kreisenden Himmel! +Vater durch Schweigen. Er sah in der Mitte des großen, gedrängten, +Eva auf einem Hügel stehn und mit fliegenden Haaren, +Ausgebreiteten Armen, mit glühender Wange, mit vollen +Oder ein Engel vernahm, um Gnade – sie lächelte weinend – +Flehn für die Kinder, um Gnad' empor zu dem Richter, um Gnade! +Hatt' auch dies sich verloren. Er sah von Neuem Gesichte. +Langsam vorüber und schauten voll Ernst in die Schaaren und riefen: +Ach, ich sah sie erblassen und niederfallen zur Erde! +Schon in ihrer Göttlichkeit sah, erhob sich der beste +Lagen, Die zu enthüllen, ihr Thun dem Tage zu zeigen. +Welche zur Ehr' Euch rief, zu dem Stolz herunter erniedert; +Wer einfältiger, weiser, und tiefer drang in die Irre +Weckte, dies Feuer nährte, mit Wahn und mit Strenge zu richten; +Euch unheilig erkühnt, die schweigende Tugend dem Schalle +Ihres Namens, dem Schimmer von ihr in der Könige Hütten +Oder auf anderer Höh' der Schattengröße des Menschen +Nanntet Ihr zwar; doch trautet Ihr mehr dem Wege des Menschen, +Habt der herzlichen, edlen, der frommen Menschlichkeit sanfte +Arme Ruhige, Sünder von Sündern, der letzte der Tage, +Haben bis hin zu der Krone den Schritt der Sieger geleitet. +Ihr habt niemals, wie sie, in Stunden wacherer Nächte +Ganz des Elends erbarmt. Ihr habt die höchste der Freuden +Seliger, wenn den Menschen die That, so wir thaten, verhüllt war. +Nur um Gnade, durch Thränen und Blut des Versöhners erworben!‹ +Graunvoll stand das Heer zu des Richters Linken. Vom Throne +Schwebten die Todesengel herab, daß Verworfne sie führten +Da sie schwebeten, Donnerwolken des hohen Gerichtstuhls +Abbadona. Ihm kam der Engel einer des Todes +Immer näher und näher. Er sah den Cherub, erkannt' ihn +Auf den Richter und rief aus allen Tiefen der Seele. +›Weil nun Alles geschehn ist, und auf den letzten der Tage +Schaue vom Thron, wo Du ruhst – Du hast ja selber gelitten – +Schau in das Elend herunter, wo wir Gerichteten stehen, +Wenn die Todesengel von Gott die Gerichteten führen. +Tausend Donner sind um Dich her, nimm einen der tausend, +Tiefnachdenkend mich umzuschaun: Dort saß auf dem Throne +Sich auf schimmernden Wolken empor! Hier wurd' ich gerichtet!‹ +Feierlich schwieg das Menschengeschlecht. Die Donner verstummten, +Gegen ihn kam durch die wartenden Himmel die Stimme des Richters: +Sehe den Wurm, eh er kriecht, den Seraph, eh er empfindet, +Kenn' in allen Tiefen des Herzens alle Gedanken; +Aber Du hast mich verlassen, und jene Gerichteten zeugen +Abbadona erhub sich und rang die Hände gen Himmel, +Also saget' er: ›Wenn Du mich kennst, und wenn Du den bängsten +Sei mir, Gedanke, gegrüßt, vor dem nahen Abschied von Allen, +All' auf einmal ergriff, die werdenden Engel sich fühlten; +Da der Einsame sich vor tausendmal Tausend enthüllte, +Damals kannt' ich kein Elend, kein Schmerz entweihte die Hoheit +War mir der Liebenswürdigste Gott. Mit schattendem Flügel +Nach der Ewigkeit ab und zählte die seligen Tage +Nächtlichste, furchtbarste Höh' mich stellte, dort mich zum Zeugen +Erst der Huld, der Rache, der unerbittlichen, dann mich +Vor dem Heer der Verworfnen um Abbadonna, erwartend, +Glühender Stirn – es lagen um sie die nächtlichen Wolken +Starr von Abbadona den Blick zu dem Throne des Richters.« +Hier verstummte der Vater der Menschen. Die Heiligen sahn ihn, +Da er wieder begann: »Zuletzt, wie die Stimme des Vaters +Schwung sich Abbadona empor und eilte zum Throne. +So hat Keiner von uns an der Auferstehungen Tage +Schwung sich durch die Gerechten hervor; mit verbreiteten Armen +Jauchzet' er laut durch den Himmel. Die Wange glüht' ihm; die Krone +Jubel entglitt den Stühlen der vierundzwanzig Gerechten, +Kam zu dem Stuhle des Sohns und sang von dem Todten, der lebte. +Da er am Thron aufstand und zu Dem auf dem Throne sich wandte? +›O, mit welchen festlichen Namen, mit welchen Gebeten +Erstgeborne der Schöpfung und Ihr durch die Wunden des Sohnes +Licht vom Licht, bist der Allversöhner, das Lamm, das erwürgt ward! +Gott hat am Abend des Weltgerichts noch einmal erschaffen; +Halleluja, ein feirendes Halleluja, o Erster, +Sei nicht mehr! zu den Thränen: Ich hab' Euch alle gezählet! +Jetzo ward mein Gesicht zu dunkeln Gestalten, die fliehend +Kamen, schwebten und fliehend am fernen Himmel verschwanden. +Weggesunken; Gesicht war wieder, was ich erblickte. +Schöner leuchtet' herunter und schrecklich nicht mehr des Thrones +Weit, wie niemals mein Auge sah, in unendlicher Ferne +Sah ich die Schaarenheere der Ueberwinder gen Himmel +Wallen; die äußersten nur erkannt' ich. Es waren der ersten +Erde Kinder, die einst zum Meere wurde, da Gottes +Hinter mir Donnerton, und ich sah verwandelt die Erde +Werden. Also erstand ich aus Staube; so ward die Erde +Nur gesehen von ihm. Sie brachten Botschaft aus Welten, +Einst auch wir, wenn gesunken uns ist die Hülle des ersten +Voll von Freunden dem lieblichen Duft des werdenden Tages. +Nackt bei dem überhangenden Netz stand vorn in dem Nachen +Da sie näher heran zu dem Ufer kommen, erblicken +Sie den ernsten Fremdling, der dort des Morgens, in sanfte +Einer der Auferstehung und jetzt mit dem Morgen gekommen, +Strahlender uns zu erscheinen, als leuchten Tage der Erde +Freudig ruft' er: »Es ist der Herr!« Da Kephas vernommen, +Daß es der Herr sei, eilet' er, gürtete sich mit dem Hemde, +Brod und Kohlen und Fisch' auf den Kohlen lagen vor ihnen +Nicht zerriß, auf das Land, und Leben wimmelt' im Netze. +Saß er am Ufer unter den Wonnevollen und reichte +»Simon Johanna, liebst Du mich mehr, als Diese mich lieben?« +Wo Du nicht hin willst. Folge mir nach!« Der Jünger verstand es, +Welche Führung dies sei, und mit welchem Tod er, ein Zeuge +»Wenn ich will, daß er bleibe, bis ich komme, was geht dies +Bleiben! was sagt' er denn anders? Du bist, o Jünger der Liebe, +Freudig sagt' es Lebbäus, fuhr fort: »Das wurde noch Keinem! +Eins nur ist mir Zweifel. Wir sterben und gehn zu dem Mittler; +Voll der künstigen Welt, zurück zu des Lebens Geschäften, +Ruderten hin und wieder und theileten aus in der Freude +Sonnen gingen auf und gingen unter, und immer +Schnellere Winke geboten den Engeln. Die zeugten, enthüllten +Flammenschrift; bald rollten sie wieder die Bücher zusammen, +Redeten, schwebten verstummt. Kurz war des Richtenden Urtheil, +Lange hatte sich schon und weit der Ruf von des Mittlers +Auferstehung verbreitet, und daß die Jünger ihn sähen, +Lazarus stand auf Tabor im Cederschatten und sagte: +Jenes Glanzes am Thron, die Morgenstrahlen der Tage +Preiset seinen Namen und singet ihm Psalme des Tempels +Nun nicht mehr, singt Psalme der Erben dem göttlichen Sohne! +Wen das Feuer des Himmels entflammt, der singe dem Sohne, +Wenn nicht Eva zu sehr der Sterblichen nahte, des Thrones +Singen, die Ungeweihte von Gottes Flamme? dem Sohne +Preis ich stammeln? Wolan, ich folg' in der Ferne der Mutter; +Jubeltöne gehört und bist des Göttlichen Mutter; +Aber ich lieb' ihn auch! beginn, o Mutter des Todten!« +Feirlicher, als sie rinnen die Thräne des Göttlichen sahen.« +Mg. »Ich, die Sünderin, sank zu seinen Füßen mit stiller +Sammeln wollt' er die Armen, wie eine Henne die Küchlein +Voll des Entsetzens vor ihm? Ward da sein Eid nicht erfüllet, +Ach, zu seiner Herrlichkeit schaut mit Wonne mein Blick auf; +Krönet die Krone der Schmach, nicht mehr der Felsen des Grabmals +Komm, wir schauen nach Dir hinab in die Thale, gen Himmel, +Auf die Gebirg' umher, mit innigem Blicke der frommen +Wallt, Gemeinen der Enkel, mit frohem Tritt zu der ersten +Grabe! sie wird, Euch wird der Herr des Lebens erwecken. +Wallet herzu, die Blume der Ernt' in der Hand und die Lippe +Seines Preises voll, zu Eurer Väter Gebeinen!« +Seht Ihr, o Zeugen, kommen die neuen Zeugen auf jedem +Mg. »Bin auch ich erkoren, das große Zeugniß zu zeugen, +Ich gewürdigt, zu gehn den blutigen Weg zu dem Grabe, +M. »Dir genüget, nicht ihm, der Dein so sehr sich erbarmt hat, +Weilet er dann nicht mehr; er sitzt auf der Herrlichkeit Throne, +Dann und jetzt, o, erscheine, Versöhner, und stärke die Zeugen +Wehn, und Kronen des Lohns den Ueberwindenden strahlen!« +Also sangen Maria und Magdale. Viele der Engel +Singen. David schwebete näher und hörte der Mutter +Freudeweinendes Lied. Da die nahenden Frommen vernahmen, +Sie den Göttlichen preist. Vielleicht erblickt ihn ihr Auge +Aber sie sahen ihn nicht. Noch folgten Andre, der Siebzig +Junge Blumen und Sprosse mit halbgebildetem Laube. +Erst ihr Gespräch und grüßten sie dann mit dem Gruße des Friedens, +Deiner Seligen Schaar! Viel' hast Du heut Dir versammelt, +Fest wird sie auf den heiligen Bergen gegründet, gegründet +Hoch auf dem Gipfel, der über die Sterne raget, des neuen +Heerschaar strömt. Du Herrlicher, wie begannest Du! Einer +Deinen hohen Aposteln, auf welche Geißel und Bande +Deine Schmach mit Dir; dann dieser kleinen Gemeine. +Wuchs und breitet' über die Völkerheere der Erde +Sohn des Vaters, geopfert vom Anbeginne, der Söhnung +Lange zuvor geweiht, eh das Häuflein war und die Heerschaar. +Vor des Himmels Allerheiligstem! Werfet die Kronen +Aber sie ließ, in Erstaunen verloren, die Harfe sinken. +Sah vor der Mutter Christus' und sich, und wußte, sie wären +Kronen trügen und wallten im Labyrinthe der Vorsicht, +Wie den gebahnten Weg in der Morgensonne der Wandrer, +Ruhet', hinauf und übersah noch einmal der Erben +Betende Schaar und blickte mit stillem Danke gen Himmel; +»Christus hat uns versammelt, die Lahmen, Blinden und Tauben +Ihr, zukünftige Zeugen des Auferstandenen, wißt es, +Siehe, des Eingebornen des Vaters voll Wahrheit und Gnade, +Schon gesegnet, Christus Euch, der Erstandne, gesegnet +Lohnet die Schmach und das Blut des Lebens Krone den Duldern. +Sehr bin ich begnadiget worden, habe der Heile +Aber mein Blut fließt nicht, von Jesus Christus zu zeugen; +Pforte, den schmalen blutigen Weg, gepriesen des Mittlers +Also sagt' er und blicket' umher und sah in dem Schatten +Eines Hügels Gefäße mit Speis' und Tranke, des Halmes +Halten, das heilige Mahl zu seines Todes Gedächtniß!« +Jünglinge, Brod zu sondern und Wein, und lagerten näher +Sich an einander. Schon begannen Viele zu knieen, +Viele die Hände, mit Thränen im Blick, gen Himmel zu falten. +Hoch gen Himmel erhob und zu reden jetzo beginnen +Wollte, da drangen ringsumher mit Schauer der Wonne +Nahm er Brod und danket' und brach's und gab es den Jüngern: +Nahm er den Kelch und danket' und gab ihn den Jüngern und sagte: +Trinket All' aus dem Kelche des neuen Bundes, gestiftet +Durch mein Blut, das ich für Eure Sünde vergieße. +Hat gelitten, wie Keinem von uns zu leiden gesetzt ist! – +Jesus Christus, der ewige Hohepriester! – Des Bundes +Lechzt in der Märtyrerstunde! – Wie Dich der Engel, o Mutter, +Erbe bin ich, ich bin zu dem Sohn, dem Versöhner, gekommen! +Was ist alle Größe der Erde mir nun? Und es wartet +Ach, zu dem Mahle des Heiles bin ich und jetzo gekommen, +Nach den Hütten der Ewigkeit geh', so ist es ein zweites +Offen den Himmel und Jesus stehn zu der Rechte des Vaters? +Ach, wenn wandl' ich den Weg des siebenten Jünglings? Auch jenen +Hochgelobt in dem Himmel und hochgelobt auf der Erde +Todesschweiß, nach dem himmlischen Mahl! – Erbarme Dich meiner, +Mittler Gottes, den ich verließ, erbarme Dich meiner! +Laß getreu bis ans Ende mich sein! Ich säe mit Thränen, +Laß mich mit Freuden ernten, Versöhner! – Mir ward es geordnet, +Nicht dem Schlafe der Nacht nach kurzem Wachen zu folgen? +Dann, dann letzt mich die Rebe mit ihm in dem Reiche des Vaters, +Hochgelobt in dem Himmel und hochgelobt auf der Erde +Sei, der verrathen wurde zum Tod an dem Kreuze, dem Blut schon +Möcht' ich Stephanus' Weg und den Weg des siebenten Jünglings +Er dem Auge dann und trocknet die Thränen Dir alle! +Frömmerer Dulder, auch Dir die Nacht, dem Sterbenden, sinken!« +»Hoherpriester, des Ewigen Sohn, ich gebar, ich gebar Dich! +Ihnen ward, und verwandelt wurd' ihr Glauben in Schauen. +»Kindlein, Heil sei und Friede mit Euch! In dem Hause des Vaters +Euch den Tröster, den Geist der Wahrheit, welchen die Sünder +Euch vereiniget. Sieh, ich verlass' Euch nicht, wie im Tode +Seid, und ich mit Euch. Wer, was ich habe geboten, +Richtete, wie von dem Tode, sich auf. Noch sagte der Mittler: +Ist Weingärtner, Ihr seid die Reben. Jede der Reben, +Welche nicht Frucht trägt, schneidet er ab; und jede, die Frucht trägt, +Liebet Euch unter einander! Ich lass' Euch meinen Frieden, +Friede nicht. Mit Ruh und mit Unerschrockenheit stärk' er +Freud' und Heiterkeit war und Ruh der Seele geworden, +Müssen, zu Staube Staub. Sie nahmen den lächelnden Knaben, +Senkten ihn nieder ins Grab und deckten ihn leise mit Erde +Tabor. Viele sahen noch oft sich um nach dem frischen +Die von den Siebzigen waren auf Tabor gewesen, verließen +Seitwärts von Stegen geführt, in ein Palmenwäldchen des Thales. +Fanden, wer nicht von ihnen war auf Tabor gewesen. +Tiefes Schweigen und Vorgefühl des Himmels, ach, Wonne, +»Jünger des Herrn, wo eilest Du hin? Der Herr wird, der Herr wird +Geh' ich zu ihm.« – »Wie würdest Du trauren, wenn er erschiene, +Felsen Schatten und stand und hob die Hände gen Himmel: +Ach, erhöre mein Flehn! Zwar hoffen wir Alle, Du werdest +Gnade gefunden. Ich will mich hier in der Höhle verbergen, +Jesus Christus ergriff ihm die Hand, da er lag und ihm flehte, +Richtet' ihn auf und segnet' ihn ein zu der himmlischen Sendung. +Schon an dem fernen Fuße des Bergs erblickten die Jünger +Sahen heller ihn leuchten, als sie, seitdem von dem Tod er +Auferstand, ihn gesehn, mehr über die Engel erhaben. +Winkete ihnen: sie sollten den Herrn bei den Palmen erwarten. +Ihm mit Dornen die Schläfe bewand? wie er zucken die Geißel +Auf die Schulter des Strahlenden ließ? Ach, wird er gen Himmel +Blutende Herzen trennten, die bängste, bitterste, trübste, +Stummste, Du jammervollste, Du bist schon heute gekommen? +Scheidung von Jesus Christus!« – »Mir hüpfen die Berg' und die Hügel, +»Friede sei mit Euch!« und er stand vor ihnen und sagte: +Ging er geduldig einher und schwieg. Ich werd', Ihr Geliebten, +Noch, was Ihr in der Frühe des Tags am Gestade bereitet, +Nicht im Schatten mehr ruhn; allein in den Hütten des Friedens, +Deinen Eingebornen in seiner Schönheit zu zeigen. +Siehe, Du hast ihn gezeigt und bist verherrlichet worden, +Vater, durch ihn! Ihm hast Du gegeben die Sterblichen alle, +Jesus, den Sohn und den Herrscher. Ich sehe, Vater, im Geiste +Nun erwarten mich Kronen zu Deiner Rechte! Du wirst mir +Also haben sie's aufgenommen, die göttliche Wahrheit +Weil wir in jedem Besitz der Seligkeiten vereint sind! +Ich verlasse die Erde nun bald und kehre gen Himmel, +Laß sie eins sein, wie wir: ein Haus voll Brüder! Ich sorgte +Heilige sie in Deiner Wahrheit! Dein Wort ist die Wahrheit! +Nicht für die Jünger allein. Der neuen Schöpfungen Kinder +Jesus sei von dem Himmel gesandt; Gott liebe die Kinder +Vater, es sollen meine Versöhnten zu mir sich versammeln, +Jene, die Du mir, Liebender, gabst, eh die Himmel entstanden! +Kenne Dich! Den Erwählten hab' ich enthüllt das Geheimniß +Oder vom ewigen Licht, Erfindung der Töne, dem Liede +Sinkend jetzt fortfährt mit Schönheit, nun, steigender immer, +Als sie strahlen ihn sahn und beten den Göttlichen hörten. +Aber sie machen endlich sich auf, verlassen die Palmen +Galiläa's und kehren zurück mit Wonne gen Salem. +Jetzo nicht zu erscheinen gekommen), vergessen die Engel, +Wagt er mit Tritte des Menschen die Wege Gottes und fehlt sie. +Fiel. Bald hellte des Eingeschlafenen Antlitz der Engel +Freudelaut entgegen: »O Mutter Christus', ich lernte +Ach, mich unterwunden, an jener Tiefe zu weilen, +Siehe, wir waren mit herzlicher Einmuth in unserer Hütte +Mutter des Herrn, wenn nur die künftigen großen Gemeinen +Nicht verlassen der Liebe Pfad und sich rauhe der harten, +Auch in dem Lichte. Wir waren zum Tod entschlossen; doch fehlt' es +Uns an Muth zu dem späteren Tode. Wir waren der eignen +Ach, nicht säumen, ergriffen den Stab des Wanderers, hofften, +Um die Hütt' ein Brausen als eines gewaltigen Windes. +Siehe, vom Himmel kam das erschütternde Brausen und füllte +Flammen uns auf der Zunge wehn. Noch mächtiger ward uns +Ausgegossen Gefühl in das Herz, wie wir niemals empfanden. +Flammen – wie lernten wir ihn da lieben – durchströmten die Seele, +Graues Haar in Märtyrerblut zu senken. Wir liebten +Säumen erst, erst dann, wenn vor uns hinüber in Schaaren +Brüder wären gegangen, die wir erwecket, gelehret +Hätten, gestärkt, mit Labsal gelabt in dem Leben und Tode. +Fertige Wandrer, hinauf zu gehn zu der Heimath im Himmel, +Waren wir jetzo nicht mehr; wir standen gegürtet, erhoben +Hier mit Arbeit und Schweiß und vielen Thränen zu wachen +Hielten, zu wenden und weichend den Staub von den Füßen zu schütteln.« +Seines Gesichts der Mutter des Herrn mit Wonne die Seele. +Jetzo wandte die Leier mit ihren lichtesten Sternen +Gegen die lichtesten sich des Altars. Dies that in den Himmeln +Nicht verbarg, weissagten schon lang' den Jüngern: es werde +Sie zu der Fessel und Schmach, die aber zur Herrlichkeit führten. +Seiner Klagen; es wölkte sich lang' in des Leidenden Seele, +Stunde, gehüllt, verborgen in Nacht! Kein Engel erbarmt sich +Laute, wenn kommen werde die theure, die heilige Stunde, +Sie mit Schatten oder umgab mit dem Schimmer des Mondes. +Kanntet der Menschen Schicksal und weinetet unsere Thränen! +Thomas hatte bei sich die Zwölf' und die Siebzig versammelt, +Steiler, Salem fernte sich, und die Gipfel des Berges +Etwas zu sehn, das ihnen die nahende Scheidung verkünde. +Nach dem Todeshügel und nach dem offenen Grabe, +Ihre Seelen. Die Gipfel des Oelbergs deckt' ungesehen, +Seiner Auffahrt Christus erkor, erstandne Gerechte, +Sahn die Jünger ihm folgen mit halbgeheitertem Kummer. +Leuchtender strahlet' Eloa als sonst. Er war zu der Erde +Erstem Hüter erkoren, der fluchentlasteten Erde +Stumm war auf ihr die Stimme des Fluchs geworden, die Stimme, +Ihm ein himmlischer Jüngling der Auferstehungsposaunen +Seine Zeugen gesehn, noch nie auf der Erde die Engel – +Polen umher des schon unermeßlichen Kreises, am fernsten +Alle, die Duft, die Feuer, die Heitre, die Staub, wie der Menschen, +Gottes Erwählter, Eloa, erblickt sie Alle, die Christus +Vor dem Versöhner Gottes und wirft die strahlende Krone +Feirend zur Erde nieder vor Dem, der vollendet hatte. +Christus stand auf der Höhe des Berges, um ihn die Zeugen, +Vorbehalten, gebührt, Ihr Sterblichen, Euch nicht zu wissen!« +Christus nahte sich mehr, erhub die Hände und schaute +Kam herunter und hob ihn empor zu dem Himmel. Die Zeugen +Lange mit freudeweinendem Blick, mit erschütterter Seele, +Ausgegossen die Feuertaufe des heiligen Geistes. +Rüstig und rasch gings, wie Trojaner und Griechen sich baxten, +Darum will ich die Blumen, die nächsten, welche mir blühen, +Holdesten, weint! Er ist erstarrt im Eise der Warne. +Teuer ist mir der Freund, doch auch den Feind kann ich nützen, +Drum ist die Stille geflohn und herrscht in wenigen Oertern; +Nur daß nicht, das man nicht trau, leichtlich an uns iemand schaue. +Böse Bücher tügen auch guten zu der gegen-Probe; +Ist Unrecht bey der Nachwelt. So bald einst die Geschichte, +Tyndaride!« Da stürzte der Kahn, da stieg er zum Himmel, +Schützt allgütig, ihr Nymphen, dies heilige Plätzchen der Liebe! +Aber in schwindelnden Traum vom Liede des Tages gesungen, +Blutige Boten, Erschlagne des Heers, und berstende Schiffe, +Wirft die Rächerin ihm zahllos, die donnernde Woge, +Schauend die Flucht, und fort in die fliehende Menge gerissen, +Endlich zerschlug und den Schwachen erreicht' in der drohenden Rüstung. +So ſchwer iſt Nuͤtzliches vereinigen dem Schoͤnen. +Hört der Hölle Geheul, wie ein Ueberwundener heulet, +Sieht im Antlitz des Mitlers Züge der Freuden des Sieges: +Hebt den knöchernen Arm, läßt ihn sinken, doch wagt sie es wider, +b'Der auff dein wort ſich in den ſtand gefunden. ' +Opfre dich selber zuvor und alles was sterblich der Muse, +Schamlos mehret die Bücher, die schon im Druck sich erdrücken, +Seh' ich gelassen es an; denn ich weiß ja die alten Geschichten, +Stellet mir selbst gegenüber den Mann, der gerüstet zum Kriege +Selber vom Auge, das lächelnd dem Freunde jetzt Freude nur leuchtet, +Rührende Trauer und Schönheit verwebt in der herzlichen Klage. +Nachzubilden die kindlichen Spiele im Tiefsten der Seele. +Fest wohl umarmt' ich den Freund, und so laßt mir die Flammen gewähren; +So wie die Guten erkannt' ich die Schlechten; verschmähend die Menge, +Manchen schon traf ich, der innerlich faul, und es hat sich bestätigt, +Redlich wurden die Flachen geneckt, die wir nimmer verschonten, +Ja willkommen sind alle, die nur empfänglich sich zeigen; +Auf und vernehme denn jeder die mutigen Lehren in Kürze, +Willst du leben der Kunst, so könne dem Leben entsagen, +Siehst du wo Liebe verborgen, so hauch' ihr flammende Nahrung, +Bücher verschlingend, wie Cato der strenge, bei nächtlicher Lampe, +Ja, auch das Werk, das teuer erkaufte, es bleibe dir köstlich; +Kennst die bewegliche Drei du noch nicht und der Viere Gebilde, +Schaust du geschwungen die Bahn hinaus sich verlieren ins Weltall? +Lebend sei das Gebilde der Kunst, und lebend die Einheit +Langsam entfaltet der Keim sich, es wachsen die Blätter und Zweige, +Wurde dir Blume die Welt, du selbst nur ein leuchtender Spiegel, +Siehst die Natur im freudigen Tier und im Ringen der Jugend, +Ihm wird jegliche Form und alle Gewächse sein eigen, +Höher die Formen verbinden zur Form in leichtem Gewebe, +Weicht ſie, wenn die Natur itzt ruht; doch wachet nicht ſelten +Gaukelnd die Einbildungskraft, wenn ſie entfernt iſt, und ſucht ſie +Kann das Boͤſe kommen, und wieder weichen; wofern es +Weder Flecken, noch Tadel. Dies heißt mich hoffen, du werdeſt +Die gewohnt ſind, freudger zu ſeyn, und heitrer zu ſtralen, +Laß uns im Luſtwald uns itzt zur friſchen Arbeit erheben, +Heilig acht' ich den Wein, und immer, sobald er die Lippen +Denn vom Lichte gezeugt und der alles ernährenden Erde +Bald auch schießen die Blätter heraus in grünender Jugend, +Langsam reift sie, vom Glanze gesäugt, bis endlich im Herbste +Seht, da fasset der Priester den Wein in goldene Schalen, +Fruchtlos schauten die Wanderer hin in's Thal, und es klagte +Berghöhn thürmten sich kühn, und auf zackigen Klippen erhob sich +Herrlicher säumte sich stets mit flammendem Golde der Sehnsucht +Mächtig ergriff den verlangenden Geist stillschweigende Sehnsucht, +Nächtlich versank um's hohe Gebirg mir die dämmernde Welt rings, +Traum nur ist und Schatten das Heiligste; luftiger Wahn nur +»Hannemus! kumm doch mal rin!« reep do de Möller sin Trinken, +Je mehr du nun darin Sein’ Allmacht wirſt ergruͤnden; +Dieſelbe findet ihn am Grund des Koͤrbchens liegen; +Höre wiehern die feurigen Ross' am flammenden Wagen; +Siehe, mir winket die Mus'; ich folge der winkenden Göttin! +– Etliche sagen, ihn habe die steinerne Kröte geboren. +Darin lag er und schlief bis nach den Tagen der Sündflut. +Allen Göttern ein Greul und allen Nymphen gefürchtet. +Riesenhaft an Gestalt, von breitem Rücken und Schultern. +Wenn er die Hecken stutzt mit der unermeßlichen Schere.) +Wenn er herniedersteigt vom Gebirg bei nächtlicher Weile, +Laut im Gespräch mit sich selbst, und oft ingrimmigen Herzens +Konterfei sich ergötzt, mit bergerschütterndem Lachen. +Nennst nur Wahn die geheime Verwandtschaft ähnlicher Seelen? +Rede, woher der elektrische Druck, wenn die Hand sich der Hand naht, +Kaum die Betrachtung hemmt ſein thoͤrichtes Beginnen, +Freund, vom nächtlichen Mahl deines und meines geliebten +Daß sie mich eher nicht reizt, bis ich Gedanken geschrieben; +Dörflich erschein' ich dem Auge des Wanderers: aber seit Bonnet +Hier iſts wo Chriſtus Kirch mit fewrigen Gebetten +Gottes Leitung getragen auf Adlersfluͤgeln! es hat mich, +Muͤßte bleiben mein Lied, wenn jener lebende Strom nicht +Bring mich hoͤher hinauf, auch ſeine Wonne zu ſingen! +Ach, mir schmerzet die Stirn, so sprachst du und wandtest den Blick ab, +Trauernd saß ich und stützte das Haupt und starrte den Tisch an, +Ach mir schmerzet das Herz, so rief ich und wandte den Blick ab, +Oft nur sandten, ob Keinen die That wohl reute, wir Blicke +Trocken bist du und ernst, doch immer die würdige Göttin, +Sei dennoch unverzagt! Gib dennoch unverloren! +Heist ihm sein Schicksal gleich dabey das Elend bauen, +Eichenstämme warf ich ins lustige Feuer, +Jtzund entdeck ich dir beſtuͤrtzet meine Wunden +Aber sie könnten doch nicht Dorettens Kusse gebieten, +Sonne schien, als die Liebste euch trug, da wart ihr so freudig: +Nachdem er ſich herumgeworfen, mit unterbrochnem +Durch den Dank nach rückwärts ist die Knechtschaft gekommen, +Harr he de Lęden verrenkt, so war he di knipen inn Zwickmœhl! +Wer vermag sie zu singen? die Zwillingshelden, den Ganges +Wer den segnenden Nil, der aus ungesehener Urne +Wunder und doch Wahrheit, Ehrfurcht vor dem Göttlichen lern er, +Nicht der Gedanke genügt; die Gedanken gehören der Menschheit, +b'Lentz Sommer Herbſt Winter und andere zeiten' +Dies wir zuvor. Wie Morgenluft sind nämlich die Namen +Immer bellt man auf euch! Bleibt sitzen! Es wünschen die Beller +Rings um den Wagen herum, worinn die gütige Sonne +Sah ich ihn jüngst von Stein in Nürnbergs Burghof lehnen, +Sind kennbar alle daran, gleichwie auch an den Pflanzen +b'Da wollen sich erstickte fluren rächen ' +b'Da zittert seufzen aus dem bergesschlunde ' +O groſſer Schoͤpfer aller Dinge, Dein’ Allmacht, Lieb’ und +Lessings Auge umfaßte zugleich die steigende Sonne +Weckte im Schooße der Erde, und sind die Dichter der Deutschen +Euer Thun wird, wie man mercket, von der Ewigkeit beschrieben. +Hilf, heilige Maria! Dir sprang die Frucht aus dem Leibe +Alle sahen das Kreuz und fielen nieder und riefen: +Ihm, dem Mehrer des Reichs!« So war er zum Fürsten erwählet! +Da ich ein junger Gesell, wie schalt mich oft die Geliebte, +So auch wandelt' ich stumm vorbei an den holden Gebilden +Oh, wonniges Empfinden! Oh, Andacht ohne Namen! +Haben mit Trauergesang sie einst zur Ruhe geleitet, +O so wird doch nicht ihr Dank wie die Töne verhallen, +Beyde gleichen sich, wie ein Haberkorn in der vollen, +Schmause doch nicht so gierig; sie legten dir Xenophons Zaum an, +Kehret auch mit dem künftigen May nicht wieder; ist Fabel +Gallische Wilde, sagen sie, sind gekommen, und haben +Jammerte Nächte lang: bald sunk das Flöten der Wehmuth +Stamst du vielleicht von den Rossen Achills? Denn du senkst ja die Mähne +Stürzen dir heisse Thränen hinab; so hat dich der kleinen +Töchterchen, dein Geschäft sind nicht die Werke des Krieges; +Sie nicht die Häusliche! Töchter aus Eden hatten gegürtet +Sehnsucht athmeten ein Ihm der Himmlischen weihende Chöre, +Es verzeihe mirs August wann ich mir des Esels Glücke +Selbst Marmor dauret nicht Gold muß vor dir sich schämen +Braucht’ ich mit groſſer pracht zu meinem ſterbe-kuͤſſen. +Vogel mögtest du sein! Daß muß ich dir leider bestreiten, +Folgt ihm bis zu den Graͤbern der Seher, in heiligen Grotten, +Da umgab ihn vom hohen Moria ein Schimmer der Opfer, +Manche, des Todes, entstand ruhig geordnete Regel, +Möglich, daß du uns lehrst, prophetisch das göttliche Denken, +Nicht das ihm heil'ge Rind mußt du zur Malzeit ſchlachten, +Strenge wie mein Gewissen bemerkst du, wo ich gefehlet, +Erde, du Mutter zahlloser Kinder, Mutter und Amme! +Sei mir gegrüßt! sei mir gesegnet im Feiergesange! +Sieh, o Mutter, hier lieg' ich an deinen schwellenden Brüsten, +Lieg', o Grüngelockte, von deinem wallenden Haupthaar +Sanft umsäuselt, und sanft gekühlt von tauenden Lüften! +Ach, du säuselst Wonne mir zu, und tauest mir Wehmut +In das Herz, daß Wehmut und Wonn', aus schmelzender Seele, +Sich in Thränen und Dank und heiligen Liedern ergießen! +Ei, Herr Corsant, einst so muthig mit dem Schwert und dem Pokal, +Kehret zum Greise zurück, schuldlose Freuden der Kindheit! +Ich auch habe regiert, und tausend andern befohlen, +Um das Schlagen der Uhr ganz unbekümmert, dem Sange +Trat ich von selbst von einer der höheren Stufen am Throne +Ruhe dir im Schoße der Erde, heiliger Sänger! +Keine Klag' erschall' an der Gruft des heiligen Sängers, +Trocknet, trocknet die Thränen, und schnell, ihr Freunde des Greises, +Hört ihr, seht ihr ihn nicht? Wie weht der rauschende Fittich! +Lavater, siehst du ihn nicht mit scharfem Auge des Sehers? +Mich auch hört er vielleicht, wiewohl sich zwischen der Eider +Sänger, wenn du mich hörst, so umrausche die Schläfen des Mannes, +Dem als Jüngling die Thräne der Freude von glühenden Wangen +Damals hatten dich schon, gleich einer schattenden Eiche, +Sieben wärmten seitdem die weißere Scheitel des Greises; +Aber es schmerzet mich eins: daß du, mit bebender Rechte, +Zwar du trafst mich nicht, vom irrenden Alter getäuschet, +Dort wird Bodmer mit mir dem Celten Ossian lauschen, +Goldenes, süßes Licht der allerfreuenden Sonne, +Nieden am Staube zerstreun sich unsre gaukelnden Wünsche; +Wähnst du denn ungestraft mich zu schlagen, zorniger Streiter, +Immer ja saugt ihr lichtbegieriges Auge die ersten +Ob ich dein bildniß kan in ihren farben finden. +Predigt echt der Fink uf siner laubige Chanzle. +Nei, wie lost das Glockeblümli, weger es schnuft nit, +wenn sie scho nit spinnen und überbindlige neihe; +will i jez verzehle. – Gang, Vreni, leng mer e Stuhl her! – +wo ne fremde Ma am galiläische Meer her +heig er gseit, wie pfift der Wind so lieblich im Schilfrohr, +wome numme lost, an allen Enden und Orte +alli Fenster verschlossen und alli Türe mit Strau deckt, +Jez chunnt alles in Trieb und schießt in heimlige Chnospen +Alte Diener liebt der Hof, wann sie in der Weite. +Danket dem großen allgütigen Vater mein Leben, +Was denckstu, lieber Gott, wann ietzund deine Christen +Er ſchwizt fuͤr Liebe Blutt die er zu dir getragen +wie sie drucklos beruhen, obwohl in den Torsen die Kraft steht. +stemmen die Götter uns an. Doch dies ist Sache der Götter. +Sieh die Biene, sie wandelt von Blume zu Blume geschäftig, +Also wandelt die Seele dereinst von Blume zu Blume, +Dann zum Rebenhügel hinab ins lustige Dörfchen, +Wenn nur daruͤber aus der Hand nicht faͤllt der Kuͤbel. +Lieben Herren, das ist hart und nicht feine Sitte. +Vil besser daß du sie als daß sie dich gefressen. +Voran sind schon deiner Helden viele gegangen: +Ohn' uranfaͤnglichem Granit gleich zu verwittern. +Denn ihr Zoccoli führt das geplagteste Leben von allen, +Stets in den Gassen den Staub und das Felsengeröll im Gebirge +Aber es gibt doch ein Ding, das Ehrgeiz heißt; der geringste +Auch im übrigen bist du und bleibst zu zärtlichen Dingen +Aber es schmerzt doch immer. Und nun, nun gar im Gefängnis? +Wirst du eitel und denkst, dir gelte die sehnliche Wallung +Eins nur fehlte. Doch einst, auf meinem Schoße sie haltend, +Aber ein Schuh sah tröstlich hervor, nun freilich gewachsen, +Zwar unedel erschien's und ungroßmütig, den Kerker +Als aufwachsen zu sehn mit eigenen Augen das Füßchen, +Leichnam der Ausgeſoͤhnte. Der Sohn, der Herrliche Gottes, +Er von Ewigkeit, Gott, der Hochgelobte der Himmel, +Welcher Liebe, ſie ſchauten? Da, wo herunter vom Throne, +Hier zuerſt; dann floß von des Ewigen Throne die Nacht weg, +Aller Welten, den Flug, den Gott ſie lehrte, zu fliegen. +Schon begannen ſie ihn, und donnerten weit durch die Himmel +Gott, und ſie laſſen auf ewig von ſeiner Herrlichkeit zeugen! +Jetzo wandte der Ueberwinder des Todes ſich. Schauernd +Auch die Religion verbreitet unter den Schaaren +Wie mit Naͤchten bedeckt, nie ganz vertilgt von der Erde! +Jedes Geretteten Auferſtehung vom Tode der Seele! +Jeder Kampf des Streitenden! jeder Sieg des Geſtaͤrkten! +Sey itzt, o Flora gegrüßt, dieweil du liebliche Kinder, +Mehr durch die Pfüzzen, kein Huhn lokt goldgefiederte Jungen +Jezo schlüpft ein dürrer Mann am leitenden Stekken +Eilt mit Geschrei ihm nach und kann nicht den Vater erreichen +Wie sie täglich verwelken, sehn die einsinkenden Wangen?« +Pfingsten, das liebliche Fest, war gekommen; es grünten und blühten +Feld und Wald; auf Hügeln und Höhn, in Büschen und Hecken +Übten ein fröhliches Lied die neuermunterten Vögel; +Jede Wiese sproßte von Blumen in duftenden Gründen, +Eleonore, die Sanfterröthende, winkt den Geliebten +Wähltest du dir zum geheimeren Sitz das verborgne +Grimmiger bruͤllet um ſie das dunkle ſchwere Gewitter. +Pindar hub die Hände, der Greis, gen Himmel und flehte: +Luftdurchwandlerin, Dunkelerleuchterin, Sterne- +b'Und lehre deinen Fuß auf Felſen ſtehn.' +Ich dennoch mit Vernunft mich blos vor dein erkläre. +Oder er warnt uns vielleicht, nicht auf die Erlaſſung der Strafe +Allzuſicher zu bauen, wenn in den wenigen Tagen +Daß wir beſtimmt ſind, einmal zur Erde zuruͤcke zu kehren, +Jn der Luft, und auf Erden gezeigt, zu einerley Stunde. +Ein weitſchimmerndes Morgenroth mit helleren Stralen, +Eine Göttin erblickt' er, vor allen die herrlichste Schöne, +Ach, die Heilige selbst, sie widerstand nicht dem Werben, +b'Wer ſteht hier draußen? — Macht auf geſchwind!' +Auch gut! Philosophie hat eure Gefühle geläutert, +Wenn die Türen sich auftun ins Finstere leise +Laufft trawrig vmb mich her! Wilſt du mich nicht erloͤſen? +Sein ſtets ununterbrochnes Rennen ſcheint mir von meinem +Sterbliche wandeltet ihr in Blumen, Götter von Hellas, +b'WAs macht ihr noch ihr allerliebſten kinder' +Deine liebliche Kleinheit, dein holdes Auge, sie sagen +Wend’ alles Ungluͤck von uns ab, und ſegne dieſes ganze +Herrlicher Göttersohn! da du die Geliebte verloren, +Weheklagend hinab verlangt' in den heiligen Abgrund, +Mutter war dem Jünglinge sie, die mächtige Göttin, +Seiner Insel, gesäugt, mit dem kräftigen Liede der Welle +Stillte mit zärtlichem Umfangen die Schmerzen des Lieblings, +Sprich nur über meinen Wunsch dein Krafftwort: Es soll geschehen! +Sich zu groͤßerer| Schuld am Baume des Lebens vergreife, +Ach, Er liebte Dich, zartes Blümchen! Thränen des Jammers +Alle Leidenschaft, Liebe, Schönheit, Wonnen der Erde. +Nur das Dunkel der Nacht enthüllt uns die höheren Welten, +Isegrim sagte darauf: »So wird es bleiben, und leider +Lange tot; das wäre das beste für friedliche Leute; +Cäsar wurde ermordet, da schrie sein Schneider nach Waffen: +Eros, wie seh ich dich hier! In jeglichem Händchen die Sanduhr! +Sich und ſeine verwegene Schaar damit zu erhalten; +O wie herrlich wuͤrde mir jeder Morgen begegnen, +b'Befoͤrdrer vieler Luſtbarkeiten,' +Stets von allem Geschäft in der Welt das verhaßteste war mir, +Fließt, wenn die Sache mich reizt, so schwer entströmt es der Feder, +Statt im behaglichen Fluß frischweg von der Leber zu plaudern +Fehlt mir fürwahr das Geschick und fehlt vor allem die Neigung. +Ohne Hofnung, zu ſehn, wornach er verlangte, bemuͤhte +Bald ſie an. Wirſt du mein Danken, Erſcheinung, verſtehen? +Sanft mit der Himmelsgebehrde, mit ſo viel Seel’ in dem Auge, +Stand begraben die prächtige Schöpfung: tot war die Schönheit +Sich zu wälzen dahin in ungeheuern Gebürgen. +Herrliche du, und verschwunden waren die neblichte Riesen! +Alle Wesen taumeln wie am Busen der Wonne: +Alle Thronen, Moder die himmelaufschimmernden Städte; +Grabeshügel geworden. Sie aber bleibt in der Höhe, +Herrlichstes Fürbild der Edeln! mit mildem, freundlichem Blicke +Euer Stammeln ist süß, doch pflegt ihr, trutzige Lippen, +Nachwelt, kröne den Heros! Der Kaiser hat es geboten! +Oft züchtigt er die Bösen mit unsichtbaren Ruthen. +Eu'r Tempel wachse groß zu Deutschlands Ruhme. +b'Mich deucht, daß ich Jonquillen, Roſen, Nelcken,' +Ein gelbes Wange will der Sonnen Farbe borgen: +Dicht vor Ponte molle begrüßt den nordischen Wandrer +Muß ich wählen, so seis in Gottes Namen die Tugend, +Muſt du ſterben; ſo laß, den meine Seele geliebt hat, +Wuͤrger, wo bin ich? Jſt hier kein Retter? kein Retter auf Erden? +Keiner im Himmel? Und ſchlummert ihr auch, die uͤber ihm ſaugen, +Gieb den grauſamen Wuͤrgern ein Herz, das Menſchlichkeit fuͤhle?) +Ach, ich ſeh ihn nicht mehr! die hohen Flammen verſchwinden! +Nun, nun richten ſie ihn! Daß ihre grimmige Seele +Menſchlichkeit nicht errette! damit an rinnenden Steinen, +Armer Tempel, wie droht dein Rundgewölbe zu stürzen, +Wenn die Weisheit nichts gilt, die heilende, fällt auch der Tempel, +Eures Gebetes Geplärr' antwortet ein stärkerer Donner. +Werde die Sonn' ihm scheinen, der friedsame Frühling ihm lächeln: +JESUS, (beugt euch, Frevler! wie Rohr vor reissenden Winden, +Vor dem Namen des Richters!), so stürzt' er die Fürsten des Abgrunds. +Was sie ob der Geburt vor große Frewd' empfingen, +Was der Größte sich denkt? Dieß denkt er: Hole der Teufel +Freunde des Alterthums, hört, hört mich nun den Irrthum erklären, +Ich sah Kinder in langem Zug, paarweis geordnet, +Fröhlich ich für ihn das Portemonnaie gezogen +Waldentführten Weihnachtsbäume. Wenige Tage +Vergeben heist: umsonst vergebens was erlassen. +Frühlinge welken zu hundert, und Herbste verrinnen zu tausend. +Gräber schwellen, und Urnen gebähren; aus rauschenden Feldern +Welche himmlische Bildung, welch ein seliger Seraf +Mehr denn Röthe des Morgens bestrahlt dir die leuchtende Wange. +Willst du baden im Strome des Lebens? des himmlischen Lichtes +Willst du suchen den Hain voll silberrieselnder Quellen, +Fahre wohl, Geliebte! – Nun sind der Endlichkeit Fluten +Droben wachsen die Töchter der Tugend von Schöne zu Schöne, +Wo du fremde Geſtad umfaͤngſt mit blaͤulicher Woge, +Wat ęr Familie weer, dat kregen wi nümmer to węten; +Welk se doch hin as en Lilg int fette Land sünder Ręgen. +Seggt se, as weer se alleen un snack mit ęr egen Gedanken, +Hier ſiehſt du unvermerkt in Waͤrm' ihn ſich verlieren, +Hagere Hände streckten sie aus, ihre Stimme scholl heiser, +Schreiber, Händler, Lehrerstochter, die so gern gesungen – – +Jſt auch einſam! … Unſterblicher, ach wie hat er gelitten, +Auf die zärtlichsten Tränen um sie: sie wählte das Rauschen +Strenger Waffen für ächzende Küsse, sie wählte den Harnisch +Nachmals focht ich nie mit ihr mehr; ich flehte zum Himmel: +Aber ich fand sie nicht, ich lebt' – ich sollte sie tödten. +Lebendige Last auf widerstrebendem Herzen, +Zweierlei Dinge laß ich passieren, die Welt und die Seele, +Euch siedend Pech auf's Haupt: dann lasst ihr's gerne bleiben. +Tränkte die lieblichen Blumen, die hier den Boden durchkreuzten; +Abgebrochenes Stöhnen. Ausser sich sank sie am bunten +»Sohn! – o göttlicher Sohn! – du bist mir entrissen – entrissen!« +Sende Trost in diesen geöfneten blutenden Busen, +Ob jener Rothbart auch sich im Kyffhäuser berge, +Ihm huldigten fürwahr Vestalinnen und Nonnen, +Was wuͤrgteſt du es nicht? Er ſprach darauf verſtaͤndig: +Sterbt! sagte Vater Zeus, und alle starben wieder, +Trüb ist und bang in ihren verborgensten Tiefen die Seele, +Stoßen werde. Verirrt in dem Labyrinthe der Vorsicht, +Wenden sich weg von weiterem Forschen alle Gedanken; +Ihr in dem Himmel die Palme der Ueberwinder nicht werden, +Er ihr Retter nicht wär', ihr Engel, gesandt von dem Himmel, +So voll Jammers und so von jeder Hoffnung verlassen +War der kleine Haufe der Wenigen unter den Menschen, +Sahe Portia bleich und trüb ihr Auge von Jammer. +»Sende zum Hauptmann am Kreuz,« Pilatus sagt' es zu Joseph, +Jetzt schon todt?« H. »Todt war er. Ihm wollte Keiner die Beine +Brechen, bis Einer zuletzt die Lanze tief ihm ins Herz stieß.« +Also sagt' er und ging und kam zu dem Hügel des Todes. +Christus' Mutter erblickte zuerst den Treuen und sah es, +Blieb sie noch stets, stumm immer noch, mit dem Schwert in der Seele. +»Mutter des Herrn, uns armen Leidenden ist es doch Lindrung, +Wandt' er gleichwol vom Grabe den Blick. Die Mutter des Todten +Wer von den Zeugen sich ihnen naht, dem rufen sie Beide +Freudig zu: »Wir dürfen den Todten Gottes begraben!« +Menschlichen Ohren, begann der Harfe Klage, der Stimme +Einer von Denen, die bang in bitterem Schmerze versanken: +Nicht auf der Erd', er wär' in dem Himmel vor Freude gewesen, +Oder der Engelharfe Wehmuth hätt' ihn getödtet. +In den Staub. Dann nahmen sie von dem Kreuze den Leichnam. +Leben dem Leichengewand und wollten, der einst mit Posaunen +Aber die andere stand verhüllt und konnte zum Leichnam +Schon den Todten. Allein, als unter der Bebenden Händen +Ist auf meine Kleider gespritzt. In der rettenden Arbeit +Hab' ich mir die Gewande mit Blute gefärbt; denn der Rache +War um mich. Da schreckte mich Gott, und Keiner erhielt mich, +Siehe, der Schlange zertrat ich den Kopf! Sie stach in die Ferse! +Hab' in meinem Grimm sie trunken gemacht zu dem Tode. +Dieses sangen die Chöre und mischten Triumph in die Wehmuth. +Joseph nahm von des Todten Haupt die blutige Krone, +Reichte sie dem Gefährten und hüllte das göttliche Haupt ein. +Denn von Neuem begannen der Sterbegesang und die Thränen. +Noch, auf Patmos vernahmst, wie selig wärst Du gewesen, +Jünger des Todten und Sohn der jammervollsten der Mütter! +Also sang ein Chor der Erstandnen und blickt' auf den Leichnam: +»Sieh, es rauschte der Bach Kidrona, der Bach an dem Tempel, +Engel, der Bach Kidrona! Tritt auf den Stolzen, o Seele, +Einem anderen Chor entströmeten Halle des Donners: +»Höret' er nicht tief unten die Fluthen rauschen des Abgrunds, +Schwebt' und sang ihm Triumphe. Da begann er zu sterben.« +Als sie schwiegen, erscholl die sanfte Stimme der Klage: +Gaben sie ihm in seinem entflammten Durste zu trinken +Drauf erhub ein flammendes Chor die Stimme gen Himmel: +Ach, Dein Rufen ums Blut des Versöhners, wie hat es der Feldherrn +Rufen, Du Stadt des Todes, erhört! Wie haben die Adler +Aber es rief die Posaune fort das Rufen des Feldherrn. +Auch den Händen des Manns, der Aaron's Gott war, entsanken +Seine Saiten; allein da Eloa's Donnerposaune +Weiß, wo Ihr seid! Schrie gegen Euch nicht zu mir in den Himmel +Eures Bruders Blut? Nicht um Rache ruft' es mir, rufte +Aber sie sahn dem Leichname nach. Ihn trugen die Frommen +Joseph's Aug' erkor in seiner Tiefe die Stätte +Senkten ihn sanft hinab in die Tiefe des Grabes und wandten +Oft von dem liegenden Todten weg ihr weinendes Auge, +Als die Nacht den Todten umgab, da ertönten die Chöre +Nicht! Kaum schatten Dir, Sohn, die Todesschatten, so regt sich +Laut von der Auferstehung des größten unter den Todten! +Tönt, Posaunen der Engel des Throns, der Ernter am Tage +Nicht empfanden, wie Ihr, nicht weinten aus blutendem Herzen!« +Ganz aus ihrer Seele – die Seele der Mutter des Mittlers +Ihr die tiefe Wunde zu heilen, die Wund' in der Seele; +Zwar nicht ganz: das könnte kein Mensch, das könnte der Herr nur! +Bald versammelten sich in diesem Hause die Jünger +Höhen und öffnete für das Aug' ein reiches Gefilde. +Singe, mein Lied, die Thränen der Liebenden um den Geliebten, +Oft vordem gesehen und oft die Thräne der Freude +Als sie, wo er gesessen, und wo er himmlisch gesprochen +Trat herein, und als er sah die Mutter bei Jesus', +Weinet' er laut und rief: »Er ist begraben! Ich hoff' es, +Auch begraben liegen! Mir soll es Joseph verheißen, +Soll es mit einem heiligen Eide gen Himmel mir schwören, +Trat herein und erhub die Händ' und die Augen zum Himmel: +»Todt! er ist todt! und nichts ist alle menschliche Größe; +Kam, und Kleophas und Matthias und Semida kamen, +Auch Unsterbliche schwebten herein, die Engel der Jünger +Deins, deß Tod sie beweinten, auch Du, mitleidiges Auge, +Ihre Seele so weit aus ihrer Traurigkeit Abgrund, +Rufte, nicht Galle nur, sie gaben die untersten Hefen +Laß sie bis zu den Hefen hinab ihn trinken und sterben!« +»Ueberlaß Du es ganz dem Richter, o Magdale! Rief denn +Nicht in seinem Blute mein Sohn herab von dem Kreuze: +Wir auf der Erde noch thun? Was sind wir ohne den Todten? +Liebstes Gespräch sei Derer Hinüberwallen, die nun schon +Fromm, wie Wenige waren, und seine Freunde, verlassen +Auf dem Meere ging und Lazarus auferweckte +Joseph von Arimatha. »Ihr, Brüder Christus' und meine, +Nein, er muß sich wenden und fliehn!« »Was trägt er, was ist es? +Jammernd rufte die Mutter: »Die blutige Krone?« Der Mutter +Mark und Gebein. Sie hatt' es kaum gen Himmel gerufen, +Leisester Laut, das erste Stammeln der Mutter zu weinen, +Richtet er zu den flammenden Pfeil. Ist unter den Himmeln +Jetzo erhub sie noch aus den Tiefen, in die sie der Schlummer +Wie er die Hungrigen speist und labt die Seele der Müden.« +Kömmt die Nacht denn zurück, die Dein sonst heiteres Leben +Auf dem Wege zum Grabe, nicht Jesus Christus gesehen? +Seine Wunder gesehn und seine Weisheit gehöret? +Laß mich danken für all' mein Elend, alle die Ruhe, +Welche mir ward, für jeden Labetrunk, der in Durste, +Jeden Schatten, der mich in der Hitze des Kummers erfrischte, +Jesus, den Auferwecker der Todten! Martha, verlaß mich, +Geh, ich will allein sein mit Gott! Zu des Heiligen Füßen +Saß ich, da lehrt' er mich: Eins ist Noth! Nun ist es das Eine, +Nicht ins Gericht mit mir Armen! Wer aller Lebenden könnte, +Deines Heiles gewiß! Du Herr des Todes, verwirf mich +Daß Du ihn, Vater, erhörtest, vernimm mein Flehen und hilf mir!« +Ist um mich, und es betet für mich der Helfer in Juda!« +Die sie herzlicher liebt' als sich selber, die nun zu den Vätern +Hinging, fern von ihr weg, die Wege des finsteren Thales, +Stürzet' ihr eine Thräne die Wang' herab; doch des Weinens +Dunkle Hüllen bedeckten der Nacht Gefährtin, die Flamme, +Eines Felsen ereilt, er findet ein Grab in dem Felsen, +Nimmt nur wenig trüberen Tag in ihre Gewölb' auf. +Neben den Füßen der Sterbenden, mit verlöschender Schöne, +Seines Vaters stieg, ist ihre Herrlichkeit Schatten. +Laß, Geopferter, nur den Tod der Gerechten uns sterben! +Seiner Schönheit glühendes Licht in Dämmrung erlöschen. +Seinen Augen. Ihm sanken herab wie Schatten die Flügel, +Lazarus beten und weinen der Jünger Elim's und Martha +Eines der Jünger des Göttlichen sein, welch Labsal im Tode!« +Schnell Nathanael: »Komm, Du Geliebtester unter den Lieben! +Nannten; denn, ach, so oft wir ihn nennen, blutet Dein Auge – +Sei mit Dir! mit Dir sei Gott! Du hörtest ihn beten: +Deine Seele sei auch in Gottes Hände befohlen; +Folgten mit eben der Schnelligkeit nach. Mit schweigendem Ernste, +Schon um ihr Lager, als nun Maria ihr Haupt aus dem Schlummer +Lazarus sprach: »Wie hat Dir bisher, Maria, des Lebens +Ach, was hat mein Herz nicht gelitten! und siehe, nun sterb' ich! +Leid' ich, noch von dem trüben Gedanken, Euch zu verlassen; +Ach, ich leide, daß mir der Zweifel die blutende Seele +Nächtliche Thal, zu dem ewigen Schlafe mich niederzulegen. +Ist sie nun bald, o Hüter, vorüber? Sie schweigen, Martha; +Schwert des Herrn! Dein Wille gescheh'! Dein Will' ist der beste!« +Hoch empor hub Lazarus jetzt die gefalteten Hände: +»Wie sich ihres Kindes ein Weib erbarmt, so erbarmst Du +Jener Fluch von dem Sinai oder die Liebe der Mutter? +Wär' es die Liebe: Heil dann mir, dann Jubelgesänge, +Mein sich erbarmt? Ach rede doch: Hat das Gebet des Gerechten +Herr, verbirg Dich nicht länger!« »Erdulde sie gern, die Leiden,« +Ist mit Muth und Geduld der Engel am Kreuze gestorben!« +Deinen herrlichen Namen für all' mein Leiden und folge +Lazarus legte die Hand in ihrer erkaltenden Stirne +Sieh, es hänget mein Herz an Deinem Herzen; doch lass' ich +Hinziehn. Sei Du ihr Stab in dem dunkeln Thale der Wüste, +Komm, und thu Dich ihr sanft, o Ruhstatt ihres Gebeins, auf! +Saat, Dich säet der Herr dem großen Tage der Ernte, +Wenn die Erd' und das Meer mit lauteren Wehen gebären, +Sich nach Lazarus um und sah den freudigen Bruder +Freudiger an, indem er den Segen zum ewigen Leben +Seiner Saiten, und noch in den süßen Qualen der Freude +Irrt' er mit wankender Hand die strahlenden Saiten herunter. +Wachten Empfindungen auf, wie sie noch niemals empfunden, +Wenn auch, wie es ihm däucht, schon über ihm schallen die dumpfen, +Immer noch fort, jetzt lauter und nun noch lauter, als rauschten +Neben ihr nieder und nahm die kalte Hand der Entschlafnen +Schnell in dem Sturme gebrochen, wie herrlich wird sie erwachsen +Jenen festlichen Frühlingsmorgen des letzten der Tage! +Tragt sie hinaus, den heiligen Staub, zu dem Staube der Erde; +Tragt sie noch nicht hinaus, daß wir mit frommen Erstaunen +Wird dem lauteren Hall der Auferstehungsposaune. +In des Ewigen tiefem Entwurf, stets neues Erstaunen. +Nicht den Engeln verstummt. Dich segn' er, der göttliche Todte!« +Sieh, es hatte sie schon der göttliche Todte gesegnet. +Als er unter der mächtigen Hand der bildenden Schöpfung +Dachte, da dieser Wonne Strom sie umringte, die Seele +Sei von seinen Lasten getrennt, von dem Staube der Erde. +Ihrer Seligkeit. »Tod, Du Schlummer, Du Segen der Segen, +Jene Thränen nicht, die von unsern Wangen uns trocknet +Schnell mich ergriff und Rettung mir zeigt' in dem Himmel der Himmel, +Danken fürs Elend, für all mein Leiden würd' ich noch danken! +Traum, der mit Weinen begann und schloß, mit dem Weinen des Todes, +Mein verwesender Leib und werther des göttlichen Hauches, +Hörte die Schöpfung wandeln, von lauterem Jubel begleitet, +Eine Stufe nicht, tausend erhub ich mich zu der Wesen +»Gott der Götter« (er hub die Hand und das Auge gen Himmel) +Ist gegangen! Was deckt des Todten Krone der Schleier? +Laßt mich, ich will sie sehn in ihrem Blute! Der Engel +Kronen leuchten, ich kenn' ihr fernes Schimmern; des Todten +Blutige Kron' ist mir viel mehr. Denn belohnt es ihm Gott nicht +Wunderbarer, als wir, als Du es wagtest zu hoffen, +Abgrund, Mutter des göttlichen Manns, und höre! Die Erde +Nacht – Du hast ihr Schrecken gesehn – umhüllte die Erde! +Sieh, in des Tempels Vorhof stieg das Opfer gen Himmel; +Furchtbar wehte die Flamm' in der Nacht, die Moria bedeckte. +Bei den Altären standen die Opferer, schau'rten vom Schrecken +Denn von dem hohen Gewölbe bis hin zu dem liegenden Saume +Stürzen die Betenden tiefer, und spät erst können sie fliehen. +Beben hieß die Felsen, und Sterblicher Augen die Stätte +O, so sei es Euch Trost, es sei Euch Labsal in Durste, +Schatten gegen den brennenden Strahl, daß Die zu dem Todten +Keine mehr? Weissagungen nicht von unserem Tode? +Siehe, Du wandeltest ja einst unter den Todten: vernahmst Du +Christus' Mutter, er schweigt! So laß denn, Richter im Himmel, +Immer tiefer stürzen und niemals, niemals entfliehen! +Jetzo hatte sich schon die Mitternacht auf die Erde +Immer leiser verlor sich der Klage Laut, und der Thräne +Linderung floß nicht mehr. Die furchtbare Kälte des Leidens +Lag auf ihrer Seele wie unbewegliche Felsen. +Sie sind Menschen und wissen es nicht, mein himmlischer Bruder, +Ach, das Mitleid schmelzt Dich zu sehr. Ich gestehe, Du littest, +Sie durch Elend zu bessern und seliger einst sie zu machen, +Sie zurück an den bitteren Kelch dort unten nicht dächten.« +Christus' Mutter, und an dem Kreuze sah ich sie leiden. +Gottes, wird, sie denket dem Tod, entgegen sie wachen!« +Kurzer Schlaf auf den Thränenblick Johannes', und Salem +Schwebte mit Eil' herzu; und schon entflammte des Jüngers +Lautes Herz ein Traum mit neuem Lebensgefühle. +Ging er, als flög' er Flüge daher. Der Morgen, mit Purpur +Schimmerte durch die Wipfel des thauenden Hains, und die Bäche +Tönten ins Thal wie Tempelgesang. Bald tönten ihm lauter, +Trockn', o der himmlischen Mutter Sohn, die Thräne der Wehmuth!« +Aber ihm däucht es, als ob er dennoch die Thräne nicht trockne. +Ton, erstarb der Ton der himmlischen Stimmen. Doch führt' ihn +Sahe, da haueten Männer mit glühender Wuth in dem Blicke +Libanon scholl. Sie hauten die Ceder zum Kreuz. Das erhub sich +Schattete furchtbar; allein es entsproßten auf einmal dem Kreuze +Ach, er war in Eden und sah von dem Himmel ihm glänzen +Mehr als Purpur und Gold, und vernahm erhabnere Chöre; +Auch in der sittlichen Welt ist ein Adel; gemeine Naturen +Seliggewohnte Saal; um grüne Teppiche duftet +Vom unterthaͤnigen Schwarm der kriechenden Reimer +Jn reiner Luft noch einſt ſo rein. Es ſind an den ſapphir- +Fremde Gefühle vergangener Zeit durchbeben den Geist hier, +Einsam trauert Apoll. Wann denkt noch seiner ein Jüngling? +Siehe, mit Schaufel und Karst, kalifornische Minen zu wühlen, +Stärker als Donner erschütternd über das Nachtgras gegangen. +Schroffes Gestad als Pilger besucht, dann weißt du, wie selten +Lieblichen Golf hindeutet und gegen Salerns Meerbusen. +Ragte, den offenen Strand vor Algiers Flagge zu hüten, +Die von dem Eiland oft Jungfrauen und Jünglinge wegstahl; +Ja kaum hegt sie sie noch, es ernährt sie die schäumende Woge. +Pflückt es des Ölbaums Frucht, nie schlummert es unter dem Palmbaum: +Nur die verwilderte Myrte noch blüht und der wuchernde Kaktus +Aus unwirtlichem Stein, nur wenige Blumen und Meergras; +Gleiches Geschäft erbt stets von dem heutigen Tage der nächste: +Frühe das Steuer zu drehen gelernt und die Ruder zu schlagen, +Teuscht mich der Einbildung Spiel? Sieh! plötzlich flattert ein Täubchen +Welch ein verborgener Hauch füllt ihre Herzen mit Liebe? +Durch deine Tiefe o Schöpfer! Vertraut euch Flügeln der Winde +Ruht auf den Pfeilen des Blitzes, durchstreicht den Glanzvollen Abgrund +Fremde Kinder lieben wir nie so sehr als die eignen, +Iſt Eintritt mir gewaͤhrt? Ich komme wie die Feder, +Spätsommer war's, ein Duft von Harz durchzog die Bäume, +Aktenregale, vom Holz der Urwaldbäume gezimmert, +Emsig kauerte nun vorm Tintenfaße die Jugend, +Drillte der Herr Sergeant mit vaterländischen Flüchen, +Streng nach dem Reglement die waffenfähige Menge +Weidende Stiere werden empor gehoben und rauschen +Selbst dem vernunftlosen Vieh: es kennt die rasende Kühnheit +Fliegen die Menschen umher, oft ohne Ruder, dem wilden +Schuß des Stroms anvertraut, und scheitern an Felsen und Wipfeln +Halb ersäufeter Eichen, die sie erhaschen und warten +Bargen die schützenden Wälle, die alten, schlichten Paläste +»GOTT! wie wird es uns gehen?« rufen die bleichen Bewohner, +Bald verirrt ihr kläglicher Blik auf die Weiber, die Kinder: +Zitternd ergreifen sie sie und stürzen nieder mit ihnen +Kann nicht sprechen und weint. Dort rüstet den Jüngling die Braut aus: +Plözlich entreißt er sich ihren an ihm klebenden Armen: +Stumm und lebloß, als wär' ihr Herz dem Busen entrissen, +Jſt tag vnd nacht ja fuͤr vnd fuͤr geronnen. +b'Mit jauchtzen HErꝛ! das machſtu meine Sonnen ' +Ach, mache dich nicht selbst zu einem Ungeheuer, +Jedes Opfer verschönert ihr Herz. Sie lernen durch Töne, +Aber des Sommers Gewitter und kalte Stürme des Herbstes +Also fragt' ich und sah im Gesicht die goldene Wage +Zitternd trat ich zur Urne. Da rief die Stimme des Schicksals: +Bürden lagen vor mir; ich prüfte die leichteste Bürde, +Senkst den flammenden Blick, voll heiliger Stille des Geistes, +Saatkörner seines Ruhms, warf Kugeln in die Herzen; +Eine würdige Sache verfechtet ihr; nur mit Verstande, +Was vor züchtigen Ohren dir laut zu sagen erlaubt sei? +Ja, ich sehe dich jetzt, wie du im Schmucke des Frühlings +Einzig bist du fürwahr! Wer zählt die ragenden Bauten, +Halleluja dem Ueberwinder des Todes! dem Mittler +Was! Du nimmst sie jetzt nicht, und warst der Dame versprochen? +Sandbuͤchſe meiner pein und baum-oͤhl meiner ſchmertzen +Nach den besseren Zeiten, doch seufzen sie lange vergeblich. +Selten tritt nicht der magere Hunger, gefräßige Seuchen +Wagt ihr, also bereitet, die letzte Stufe zu steigen +Dieses Gipfels, so reicht mir die Hand und öffnet den freien +Keine Sorge wie sterbliche Fraun um ihrer Gebornen +Sie das höchste Gesetz, beschränkte jegliches Leben, +Gab ihm gemeßnes Bedürfnis, und ungemessene Gaben, +O Kind Jerusalems, wem sol ich dich vergleichen, +Fuͤr ihrem munde muſt’ Aurora ſelbſt erbleichen; +Segnend bekrönte Lyäus mit Reben die sonnigen Hügel, +Sehen möcht ich dich, Nickel, wenn du ein Späßchen erhaschest +Wo auf dem Flugplatz steigbereit die Äroplane liegen: +Schautet ihr tief in die Herzen, wie könntet ihr schwärmen für Käfer? +pfleg ist stets euer fleisch, farb und auch zu erfahren, +Dan er ergetzet uns mit so liebreichen feigen, +Also blühte das Mädchen, und also wallt' es geräuschlos +Aber sie täuschten sie nicht. Von Gottes Auge geleitet +Liebt' und wurde geliebt – O Tropfe der Seligkeit Gottes, +Halleluja! Halleluja! Der Tropfen am Eimer +So dürffen wir uns ja nicht vor einander schämen? +Liebste, wie lang schon saß ich im lachenden Morgen und starrte +Denn aus Träumen erwacht sehnsüchtiger Liebe, von Herzen +Leibhaft tratst du heran. Da rauschten die Wipfel des Gartens, +Sahe den Hain von Fichten, den Pfad am Flusse, das Plätzchen +Siebzehn Sommer erlebte der Treffliche; aber er ist schon +Festtags immer die Reihen der winzigen Böller zu laden, +Jetzt – was hat sich der Stolz der Familie Neues ersonnen? +Auch noch andere sahen die Pracht. Vom Dache des Nachbars +Hier im mädchenberühmten Sorrent. Mit anderen Sternen, +Jetzt wohl schweif' ich ein Weilchen in diesen gesegneten Lüften, +Bleibt hier hängen im warmen Sorrent und lasset die Liebste +Trauernder Gott! dir ganz in Asche zusammengesunken, +Sonst vom Dache der Burg herab die Göttergestalten? +Rauschte dort die Stimme des Volks, die stürmischbewegte, +Siehe! da löste sein Schiff der fernhinsinnende Kaufmann, +Liebten so, wie den Dichter, auch ihn, dieweil er die guten +Gaben der Erd ausglich und Fernes Nahem vereinte. +Weilt und die Woge belauscht, und Großes ahndet der Ernste, +Hingebückt, ins Dunkel gekniet, nicht anders sein wollen, +Kühlung Wehendes, Musik vieler gewöhnlicher Stimmen, +Einer Quelle vor ſich, und daͤchte nur ſanfte Gedanken, +Nach erhabnern an Gott, die Augenblicke, zu ruhen. +Wollt’ er ſie haben. Allein auch nur ein Engel vermochte +Denn du hast mir, berauscht von Genüssen am Busen gelegen +Graun umgab die Gefilde der heiligen Graͤber, und ſchreckte +Jedes noch Sterblichen Fuß zuruͤck, der ihnen ſich nahte. +Kamen wieder zu ihnen herab von der Wolke die Engel. +Selig, daß wir es wurden: wie freudig iſt dieſer Gedanke, +Hier erwachen! erwachen bis hin ans Ende der Erde +Alle die liegen, und ſchlafen, zu Ewigkeiten erwachen! +Tod des Verſoͤhnenden, uns, und zu welchen Freuden, erhoben +Saͤume nicht, letzter der Tage, daß wir nicht laͤnger verlangen! +Saͤume, ſaͤume vielmehr, daß noch zahlloſer die Schaar ſey +Kommen werd ich, wie sonst, und die alten, die Namen der Liebe +Erd und Licht! ihr einigen drei, die walten und lieben, +Ausgegangen von euch, mit euch auch bin ich gewandert, +Darum reiche mir nun, bis oben an von des Rheines +Jhm erwiedert Orion: das ſind die Heiligen Zwoͤlfe, +Selia, ſollteſt du ihn und ſeinen goͤttlichen Wandel, +Wollt ich ihn loben; mein ſchwaches Geſeufz, mein ſterbendes Stammeln +Harfenistinnen, Geige, Klaviergeklimper, +Haben nun die geschwollene Phrase über dich geworfen, +hat den Vespasian und dich so hoch erhaben +daß ich lächelnd hingleite durch die stillen Gewässer +Kehr' ich dir wieder zurück, ja dann gesteh' ich dir Alles, +Lobst den beweglichen Geist, der nur die Genüsse des Lebens +Neckst nur zuweilen mit stechendem Scherz den Armen, der Dornen +Schalkhaft zeigst du ein Briefchen mir dann, das du eben empfangen, +Singst mir des Mißtrauns Qual mit komischem Pathos, und wahrlich, +Oder es wurde schon jetzt der Olympischen Götter Geschick uns, +So weyht demselben auch Euch selber und die Jugend. +Wer nicht kan seelig seyn, läg er gleich in der Höllen, +Was zu schaffen. Da gib nur dem einen die Schlüssel zum Keller +Daß es die Weine des Vaters besorge, sobald sie, vom Winzer +Manches zu schaffen hat ein Mädchen, die vielen Gefäße, +Leere Fässer und Flaschen in reinlicher Ordnung zu halten. +Leicht die Öffnung des Fasses erreichen, trinkbar und helle +Sie sind zurückgekehrt, Tiber's und Nero's Tage, +Thut die Lenden schnell wenden, seit behend mit den Händen, +Was machst lang ein Gerümpel, du Simpel, du Gimpel, +Thu die Gurgel aufspannen, wie ein Wannen, Mußpfannen, +Fein ritterlich trinken, laß die Lanzen nit sinken, +Steig' ich vom Capitol, so steht mir einer vorm Auge, +Daraus fährt eine Speichelfahne. Darauf steht: »Schlange«. +Todtenruhe! aus Schutt und Trümmer und Säulen und Bögen, +Jupiter Stator, wie schlank in der Kraft korinthischer Schönheit, +Düstert nicht geisterhaft durch der Säulen erhabene Hoheit, +Da urplötzlich starrt und thürmt in entsetzlichen Massen, +Gleich dem Krater des wilden Vulkans, vom Donner zerspalten, +Staunend steh' ich: es zittert voll sanftem friedlichen Lichte +Götter, wie hold! er lächelt in zarter himmlischer Schöne +Fühl' ich im stummen Gemüth nur Eine Regung der Sehnsucht +Ja, wo die lautere Seele geheim im Heiligthum liebte, +Stille, das bleibe verscharrt im großen Grabe des Herzens, +Sieh, schon umfängt mich herrlich der Siegesbogen des Titus, +Also hegst Du was ernst das Leben erfüllt und es freundlich +Niemand wagt den geradesten Weg; man fügt sich dem Weltlauf, +Nicht in den Abgrund späht er mit Angst; er erhebt zu den Sternen +Oder dir, hoher Signorelli, wird hier gehuldigt. +Im Ofen schlafen er und sie, wie sie wird er erzogen. +Wo mein lautendes Wort Gleichlautendem Worte begegnet. +Seht den Göttlichen ruhig der Mörder Urteil erwarten! +Wunde bey Wunde, zerfleischt, ein schmähliches Kreutz auf der Schulter! +Jesus vernichtete, wären sie nur nicht Würmer des Staubes, +Wär' er nicht Sohn der Liebe, und Sohn des Vaters der Liebe, +Nein, er bittet: »Vater, vergib den Mördern des Sohnes! +Wenn sie dann mit Wehmuth und Schaam, mit Seufzern und Tränen +Ihnen die blutigen Hände reichen, ins Leben sie ziehen.« +Da ſprach die Kuh im Loch: An iſt fuͤr dich gebrochen +Sein Dienſt mir ſchwer ... Gemordet haſt du teufliſch mir +Trübt dann die Sehnsucht mein Aug', so trinkt wohl der Sand meine Zähre, +»Ganz allein« gedichtet, ohne höhere Hülfe. +Faschingsverse – nein, dazu bedarf's der ganzen +Soll ich zu Ingles, sagt sie den Streiterinnen, den Herold +Dich in der Blüte der Jugend erschlug die bezepterte Memme; +»Schlummer in Frieden, o Tola, die Rache beflügelt den Schritt schon!« +Dich zu greifen ziehen sie aus mit Netzen und Stangen, +Hast unsern Muth gereitzt ein Holtzpferdt auff zu bauen, +Blüten und Ähren und Trauben erblickt ich in schwellendem Kranz nur +Sie kühlet das Geblüt und reiniget die Zunge. +Sich näher zuzuthun, daß nun viel liebes-spuren +Sicher hat ihn der Himmel gehört; er höret die Guten; +Schöne ruhige stille zufriedene Tage des Weisen. +Kom an gewündschte Nacht die ich voll Frewden grüsse +Bist ein ehrlicher Mann! du hast ja die Teilchen besehen, +Traurige Frucht der Erkenntniß, wenn dieſes zu wiſſen erlangt wird, +Allem Lichte von Sonn’ und Sternen den Eingang verwehren, +Hätt' ich hundert Stimmen; ich feyerte Galliens Freyheit +Aber es ist Ein Schmerz, den sie nie mir lindert! und kehrte +Ach du warest es nicht, mein Vaterland, das der Freyheit +Frankreich wars! du labtest dich nicht an der frohsten der Ehren, +Reinigtest, sie, die entweiht Despoten batten, von neuem +Welches sie strömen liessen, so bald der Beherschte nicht glaubte, +Friedli het me nem gseit, und het's e seltseme Bueb ge, +Chrusi Löckli het er gha und Auge wie Chole, +Backe wie Milch und Blut und rundi chräftige Glieder. +Drunter isch's und drüber gange, was me cha sage. +Rich isch richer worden an Geld, an Matten und Hochmut, +het si Sach verloren und Hunger glitten und bettlet. +Selmol het e Bur uf der Egerte nieden an Fahrnau +bis go Huse Tensch und Tensch und Schmehlen an Schmehle +»Helfich Gott!« – Er nit! »I will der 's Bettle verleide«, +Jedem chunnt si Zit! So öbbe ne Wuche vor Wiehnecht +Öbben im Futergang? Bi's Meisters Stieren und Rosse? +Het er näumis bosget, se willi 's nit verrote; +stoht er bi den arme Manne zwische de Berge. +Was de seisch, das tüemer, und schickis numme, se göihmer, +Wenn e riche Bur die Arme ploget und schindet, +»Manne, was fange mer a? I hör der Ueli het gmetzget, +Saget, i löß en grüeßen, er soll's im Friede verzehre, +Hemmer uf sine Matte ne Habermarkstörzli vertrette +oder e Bäumli gschüttlet? Isch sine Chnechten und Buebe +Schlimmer Wis isch, wo sie cho sin, 's Vreneli näume +Sägefeiler, Zeinemacher, anderi Strolche. +Wemmen alle wott ge, me müeßt no mittene laufe. +Nummene Hämpfeli Mehl, und nummen au so ne Würstli!« – +Wenderich packe jez gli, i frog, ihr luftige Strolche!« +Sieder chömme d'Bube mit leere Säcke zum Friedli. +Tausig Sapermost, wie sin em d'Flammen ins Gsicht cho! +Seit's, und pfift im Wald, und gschwinder as me ne Hand chert, +»Allo, frisch, bergab! Der Egerten-Ueli het gmetzget, +Jez chunnt's schwarz bergab, wohl über Studen und Hecke, +ob mim trutzige Ma und sine trutzige Rede. +O, de glaubsch nit, wieni gestroft bi. Besseri Zite +schöni Gumpistöpfel, und au e bizzeli Geißchäs, +do ne Säckli Habermehl und do ne paar Würstli, +Chumm e wenig absits, bis do die Wälder verbei sin, +Öbbe möchtsch au heim, den erbsch en ordeli Gütli +Bube, jez packet uf, mer wen im Friede verlieb neh! +Göhnt e paar uf d'Möhr und schießet näumen e Hirzli!« +Seit's und goht in Wald, und lueget an Himmel und brieget. +Endli goht er au, doch luege mengmol enander +»He, wie wird's der si?« – »I ha ne blutige Traum gha. +chämpfe bis an Tag mit sine zerrüttete Sinne, +»Nei, der löset nüt!« – »Drum isch's mer au nit ums Löse! +links im Wald, und an der Stroß e luftige Kerli. +»Hesch en denn nit gmerkt, es isch em nummen um Brenz gsi?« +Furt treit hen sie en, sel isch gwis, doch heißt es, en andre +Groß isch 's Leid just nit, und siebe Wuche no Pfingste +rüeft me 's wieder us. Mit wem? Der werdet nit froge. +So ne vertlaufene Burst mit miner liibliche Tochter, +Helfis Gott! – und stigt nootno zu Würden und Ehre. +Wer wird Chilchelueger, und wer wird Weibel und wer stoht +Sager nit lang Nei, 's nuzt nüt, mer lön is nit brichte.« – +Helfis Gott! – und 's stammt von ihnen im Schopfemer Chilchspiel +Vetter Hans-Jerg, 's stürmt! Fürio! 's lauft alles der Drau zu. +Gott ist so viel an mir, als mir an ihm gelegen, +War es immer wie jetzt? Ich kann das Geschlecht nicht begreifen. +Umgruͤnt, umringt von rind- und rehbegraſten Matten. +Kein' unglücks Nacht noch Macht ja nichts kan sie verdunklen. +Lichter gießen, ist Eins, und Lichter brauchen, ein Zweites! +Ihn kümmert's nicht, muß ihm ja doch bei seinem Springen +Da ich meine Wohnung aͤndre, da ich Wieſen, Gaͤrten, +Jeder Zweig ein eigner Buſch, ieder Baume in Wald zu +Von des Polacken Rücken hat er mühſam ſich gebeugt zur +Freude gewährt dir die Ebne des weiten unendlichen Meeres, +Nicht ich will den Parnaß, nur er will mich, verlassen, +Ihm selber im Wald ein ärmlicher Stümmel gefallen. +Wahrlich, o Menſchheit, durch deine Tempel, durch deine Seelen +— Aber ich will dich reißen aus matter Sündenverkommniß, +Hebe empor dein erdwärts gewendetes Auge, +Siehe, wie die Blitze zerſchmelzen der Felſen eiſerne Gürtel; — +Keuscher, frommer Vogel, auf welchem friedlichen Hause +Aber Du stehst noch und schwankst und hältst noch die Waag' in den Händen. +Eile zu Jesus, Er streckt so lange nach Dir schon die Arme, +Drei Uhr schlägt es im Kloster. Wie klar durch die schwülige Stille +In gebildeten Ländern und in rohen und kruden +Weg das Auge, gefüllt mit Thränen vergeblicher Sehnsucht. +Hundert ermuͤdete Wanderer, Maͤnner, und Muͤtter, und Kinder +Schrecken ergriff ſie auf Einmal. Sie wußten nicht, was ſie erſchreckte, +Trat ein Engel herzu, und brachte den bebenden Knaben +Dort auf dem Marmorsofa, vertieft in Berichte vom letzten +Warum ich euch ſoviel Sinnbildliches berichte? +Ja, indem ſie Haut und Fleiſch mit ſo ſanftem Wallen +Leise, ganz leise vor Scham erbebte die wonnige Kleine, +Reizt den Dichter nicht! Er kann sich fürchterlich rächen, +Denkt an Gözze! Er stach nach Lessing und wollte ihn tödten, +Oeffnen wollen, er hätte den Schlüssel nimmer gefunden, +Österreicher, Bulgare, Osmanen und Serben, +Amerikaner, aus den volkreichen Staaten der Freiheit: +Mank uns jungn Lüd, de der keem, weer ok de Möller sin Vetter, +Jümmer gung he inn Rock mit en goldroth Band umme Mütz rum, +Eersttid ok mit en Snurrbart, doch harr he den widerhen afnahm'. +Seet inne Eck oppe Bank un hör na uns Pappeln un Lachen, +Hanne gung linglangs de Strat – un dropen sik jüst bi den Discher. +Stehn die Mütter, wiegend im Arm das gerettete Söhnlein, +Aber den Horchenden schallt von Tiefen die Stimme des Meergotts +Heilweissagend herauf, es schauen die Götter des Himmels +Wankt seit Tagesbeginn, wie langsamwandelnd Gewitter, +Ihren Genius, ihn, den todverachtenden, jetzt nicht. +Sich zuletzt verwandelt erhebt, der edleren Kraft gleich, +Bei der Herrscher Gebot, furchtbargesammelt den Wilden, +Fassen die Schiffe sich an, in die Woge taumelt das Steuer, +Alle Schöpfung ist Werk der Natur. Von Jupiters Throne +Was ihm zu reden waͤr; ob er nicht ſchweigen ſollte: +„Man weiß, was ſie durch uns, und wir durch ſie vollzogen; +Schaut dies Wunder der Kunst! Wie der ewige Vater die Engel, +Langsam treibt er sie fort mit der Hand, zur Hälfte geschlossen +Welchem Phöbus die Augen, die Lippen Hermes gelöset, +Groß zwar nenn ich den Mann, der, sein eigner Bildner und Schöpfer, +Vor Unwürdigem kann dich der Wille, der ernste, bewahren, +Gern erwählen sie sich der Einfalt kindliche Seele, +Ihn, den die lächelnde rettet, den Göttergeliebten beneid ich, +Weil um den sterblichen Mann der große Olymp sich beweget? +Weil der Gott ihn beseelt, so wird er dem Hörer zum Gotte, +Auf dem geschäftigen Markt, da führe Themis die Wage, +Aber die Freude ruft nur ein Gott auf sterbliche Wangen, +Alles Menschliche muß erst werden und wachsen und reifen, +Jede irdische Venus ersteht wie die erste des Himmels, +Bey ſich den Wunſch that, daß ſie zu bleiben wuͤrdigen moͤchte. +Reizend wandelt ſie fort zu ihren Fruͤchten und Blumen, +Keine Fichte verschont, dir daraus ein Grabkreuz zu schlagen. +Ragte, den offenen Strand vor Algiers Flagge zu huͤten, +Lauschend mit spähendem Blick', erforscht' an der dunkelen Werkstatt +Hofft' er, irgend den Kreis des menschlichen Wissens und Wohlseyns +Faͤllt ihnen nicht leicht etwas bey. Es ſcheint die Eigen- +Sind dir etwa so früh zu kalt die Nächte geworden, +Wenn wir gern dich auch als Hausgenossen behielten, +Tröste dich, Storch! mit mir; du siehest, er raubet mir alles; +Hätt' ich Kräfte wie sonst, der vorderste wäre mein Säbel, +Ach! du ziehest davon, doch ich, ich Armer, muß bleiben. – +Endlich sind zwar Zeit und Wille wiedergekehret, +Könnt' ich noch einmal zum jungen Manne mich machen, +Da ſchuͤttelt das Boͤcklein gewaltig die Hoͤrner, +Knabe war ich, es drang kein Klang von gewaltigen Dingen +Einfalt wohnte mit mir und stille freundliche Sitte, +Liebe führte mich mild durch Büsche, Felder und Auen, +Kamen als Träume herab, als schöne, helle Gesichte, +O was ruf' ich zurück in Tagen des Jammers, der Sünde, +Als mein Taubenschlag noch die fliegendsten Wünsche begrenzte, +Viele Heilande gibt es heut zu Tage, doch stehen +Bald loben ſie mein Thun bald wollen ſie’s verdammen +König Belsazer schmaust in dem ersten Akte, der König +Nichts von dem, was der Franke des Guten verhiess, und des Edlen, +»Nein, die Thräne nicht, und nicht den Hass. Ich verachte +Denn ihr strebtet umsonst den tiefgetrofnen zu heilen; +Schämig versagst du den Blick dem übel beleumdeten Ketzer, +In den Ozean schifft mit tausend Masten der Jüngling, +Leben geht hin mit Verwandlung. Und immer geringer +b'Die Muſe — doch ich hoͤr Euch fragen,' +Maienhölzergerüche begleiten die Abendluft, die linde, +Seelen, kommt, Gott lebet noch, er will uns ja selber lehren, +Bluten? und weinen der Tausende mehr? Es sollen die Mütter +Ihren Gewählten umsonst herrufen vom schweigenden Schlachtfeld +Lenken den Pflug der wankende Greis? Er sinkt, und die Gäule +Krieg denn, Krieg! doch gewarnt, wie er wurde, meid' er die Thäler +Jetzo wär' ihr das Feuer des Adlerblickes erloschen? +Streiter! der erste Schritt, der über die Gränze den Feind führt; +Täuschet er, fliegt er mit Heerchen herüber, so steigt in dem Rücken, +Wag' er sich denn, und eil' herüber; das stürmende Wetter +Hermann hab' ich schweben gesehn; er lächelte, sagte: +In’s Wildbad will er reiten, wo heiß ein Quell entſpringt, +Theile die Freude des Hauses, o Gast, – nicht Gast mehr, des Hauses +Mir her! Ich sang der Könige Zwist! Ich die Schlacht bei den Schiffen! +Laufende Fußgänger ihren Verfolgern. Feigere Sieger +Gilt es mir voͤllig gleich, ob ein' ob hundert Ellen. +Sonn' und Morgenschimmer und Meer und Wald und Gestade, +Heiter sagte darauf der treffliche Pfarrer und milde: +Reicht sie den schönsten Trost und belebt die herrlichste Hoffnung.« +Auf dem schöne Damen in bunten seidnen Gewänden +Wem die Verse gehören? Ihr werdet es schwerlich erraten. +Welch' ein Schwung der Idee! im Taumel der Psyche empfangen, +Fornarina, du hieltst umschlungen am klopfenden Busen +Ach hier find’ ich gewiß, hier find’ ich Rettung! denn Goͤtter +– »Aber es glückte dir doch manch Lied; wie darfst du behaupten, +Ist schwerfällig zu Fuß. Niemals auch hab' ich am Schreibtisch +Mühsam, was ich gesungen, erdacht. Stets kam es von selbst mir, +Wenn von den Wipfeln das Laub sacht rieselte, goldenen Tränen +Oder im Bette, des Nachts, aufdämmert' es mir, und am Morgen +Freilich ändert' ich wohl mit Bedacht, und die Feile des Künstlers +Ward mir immer das Beste zuteil als himmlische Gabe. +Was sie schelten, es ist, was still ihr Herz sich ersehnet. +Senden mich, ich ſoll ihn auf allen goͤttlichen Wegen +Soll mir von ſeinem unſterblichen Mund ungehoͤret entfliehen; +Ach zu fruͤh entziehſt du dem Blicke der heiligen Vaͤter, +Erde, dein ſchoͤnſtes Gefilde, wo Gott in Huͤllen der Menſchheit +Ringt aber euer Geist im schönen Tugendstreite +Im Alter ſieheſt du von ſelbſt zuruͤck ſie weichen. +Sag, wer ist dein Vater? Sag' wer ist deine Mutter? +Sohn, der Tabakrauch auch, wozu ich dich anleiten +Jüs so düster vun Haar un smętsch un rank as en Pappel, +Da! – Und die Freundliche warf. Ich fing mit der Rechten den schönen +Stille davon, und addio für heut! – Du gehst? – In die Kirche +Mädchen zumeist, sittsam in der Hand ein Büchlein, die Köpfchen +Als ich den Strauß an die Lippen erhob. So folgt' ich den Mädchen +Dich auch hört' ich heraus mit der hellen und kindischen Stimme, +Finster die Stirne verhängt hinschrittest die Reihen der Bänke +So wie dieses die Erde belebt und befruchtet und alle +Dich anrufen erquickt das Gemüt und löschet der Seele +Davon wissen genug hochpreisliche Wunder die heil'gen +Einst vor Jahren da lebt' ein Mönch, jung, aber begnadet, +Tag und Nacht auf Knieen; er sang die fünf benedeiten +M-A-R-I-A; die sang er mit brünstiger Seele. +Darum bat sie einmal ihr Söhnlein, ihn zu belohnen; +Laßt euch sagen: der Herr ließ wachsen am Munde des Frate +Doch wir anderen wallten hinaus, ich wieder die Rosen +Aber die Hand war heiß, und der Strauß an den brennenden Lippen +Jhm die geruͤhrten Seelen ſelbſt zum Opfer, nebſt dem +Jüngsthin log das Gerücht! dich habe die Rechte des Todes +Ach da rang um den Sohn Germania weinend die Hände, +Sich ſelber es zu thun, kann auch nicht menſchlich heißen. +Zilia saß im Zederschatten. Die liebliche Cidli +Staunend saß sie. So staunt, wer süß geträumet, und plötzlich +Ob dem jüngst verflatterten Traume des nichtigen Lebens. +Gab ihr Zilia schonend zurück. Mit vertraulicher Liebe +Nun versteh ich den Platon erst, ihr ïonischen Lieder, +Bald hebet ſie ſie auff bald ſencket ſie ſie nieder. +Mariamne war ein Zweig aus der Makkabeer Stammen +Weidende Ziegen ängstig auf hinanklimmende Wölfe +Lauschen andere. Indem sinkt eine trügende Stüzze, +Einst umgürtete mir mit zarten Händen die Sohlen +Wenn bald ein apffel uns bald zucker mehr ergetzen +Ohn' einen hoͤchſten Gott und ohn' ein kuͤnft'ges Leben, +Bruder, Du starbst den Tod des Gerechten! – Dir, eh' erlosch das +Felshohe Bilder sich hauen, die steinerne Ströme vergössen, +Ganz andre Scenen der Dinge, und unbekannte Gefilde. +Welch ein anmuthiger Traum betrog die wachenden Sinnen? +b'Die neue Creatur, zu eurem Spott erleſen,' +Ein ander kan nicht Ruh fuͤr dem Erbrechen finden +Ihr Unfertigen, die ihr euch an Unfertige kauert. +»Trink nun, Bester!« So sprach und mächtig schlurfte der Langhals, +Ganz hypochondrisch bin ich vor Langerweile geworden, +b'GEliebte Flavia mich brennen deine thraͤnen' +Komm und leite den Schritt des Wankenden, Deines Geweihten, +Faßt mich; ich will den Sterbenden sehn, ich will die gebrochnen +Starren Augen, den Tod auf der Wange, den Tod in den schönsten +Rang mit dem Tode; da sank ihm sein Haupt, er blutete, neigte +In die Nacht sein heiliges Haupt; da verstummte der Gottmensch. +»Feiert! Es flamm' Anbetung der große, der Sabbath des Bundes, +Feierlich stieg er nieder auf Golgatha, stand auf der Höhe. +Auf den Staub des Hügels herab; dann erhub er sich, streckte +Stand, hielt über den Hügel den hohen Arm hin und sagte: +Kommt, des Versöhners Namen und in des Geistes, der Sündern +Himmlisches Licht strahlt, weih' ich Dich, Hügel, zum Tode des Sohnes! +Senket gegen den Mann von Erde gefaltete Hände, +Welcher die Tief' herauf sein niederbeugendes Kreuz trägt, +Wenn Dein Auge nun bricht, die letzte Blässe des Todes +Hingehefteten Blick anschaut den Sterbenden: stärke +Ihre Kleider sind hell in des Todten Blute gewaschen!« +Drauf erhebt sich Eloa, vertheilt die Engel der Erde +Weit um Golgatha her. Auf niederhangender Wolke +Sammeln sie sich, bedecken die breiten Rücken der Berge +Welche von fern herrscht, furchtbare Diener! Engel des Todes +Gabriel aber, ihn hatte gesandt zu der Sonne der Mittler, +Ließ sich mit silbertönendem Flug auf den strahlenden Tempel +Er mit der bebenden Rechte.) »Da trägt der Sündeversöhner +Gegen den Hügel sein Kreuz. Dies ist der Hügel des Todes! +Wenn er für Eure Kinder und Euch sein Leben wird bluten. +Feurig sagt es der Seraph. Verstummt vor Wehmuth und Wonne, +Schon betrat ihr schwebender Fuß den liegenden Oelberg. +Stand ich nicht über dem Staube der todtenvollen Gefilde! +Nun, nun steh' ich darauf. Sei mir, o Erde, gegrüßet! +Seid mir, Gebeine der Todten, gegrüßt! Ihr werdet erstehen! +Ihrem heiligen Staub erschallt des Blutenden Segen! +Halleluja! er kommt, er kommt, der Erdegeborne! +Siehe, der Allerheiligste kommt und nahet dem Tode!« +In weitkreisendem Schwunge die höheren Wölbungen messen. +Gottes Schrecken schwebten um ihn. Die leiseren Lüfte +Wurden vor ihm zu Sturm und rauschten. Des Kommenden Gang war +Eines Heers Gang, welchem die tragenden Felsen erzittern. +Sahen ihn, hörten ihn kommen und strebten umsonst, zu verbergen +Vor die Verworfnen und sprach: »Ihr, deren Namen die Hölle +Siehe, so weit der äußerste Glanz der Seligen Grenzen +Euren Empörungen strahlt, schwebt da nicht über der Wolke! +Kriecht da nicht an dem Staube der Erde!« Der Seraph gebot so. +Wird sie verstreun), wie die in ihrem Schooße den Donner +Was die Wuth Entsetzliches hat, die Rache Verwegnes, +Treffenden Arm Euch ferne von mir mein Donner verschleudern. +Trägt sein Kreuz! In dem Namen des Ueberwinders der Hölle: +Stieg zu der Zinne des Tempels in seiner Herrlichkeit nieder. +Ihm das Kreuz ab, richten es unter Todtengebein auf. +Festliche Tag, er schimmert noch sanft; noch freut sich die kleinste +Schöpfung im Labyrinthe der lebenathmenden Lüfte; +Als er hinsank, flammte der Himmel im schauenden Auge +Wonn' und ewiges Leben und Schauer und Wehmuth und Staunen +Wurd' itzt Stimme; da betete Adam. Die Kreise der Engel +Hörten des Betenden Stimme. Er blickt auf die Gräber und saget: +Ach, ich nenne Dich Sohn und verstumm' und weine mit ihnen! +Schaut herunter! Er ist mein Sohn! Dich segn' ich, o Erde! +O, der große, der tiefe, der himmelvolle Gedanke, +Steh hier still, unsterbliche Seele, durchschaue die Tiefe, +Immer näher, noch näher! O, Eure Stimmen, Ihr Himmel, +Laut ausrufe: Das Opfer steht an dem Schatten des Todes! +Menschengeschlecht, und schmücke Dich schön mit betenden Thränen! +Was kein Seraph vernahm und kein Erschaffner verstünde. +Sich dem Versöhner. Da betraten die wandelnden Welten +Schwieg und zeigt' in den Himmeln umher die Stunden des Opfers. +Auch Du standest, der Sünder Welt und der Gräber! Das Grabmal +So mit feirlicher, todter Stille schauten die Engel +Schwung er sich in die Himmel der Himmel und rufte – so tönen +Stehen. Sie standen feirend, und von den goldnen Altären +Rings umher in der ganzen Schöpfung flammten die Opfer, +Oder so hub sich, dem heiligen Volk den Weg zu gebieten, +Sieh, er neigte sich hin und rief herab von dem Hügel: +Seelenvolleres sah geheimere Dinge: sein Leben, +Wie es rang, sein Leben, von keinem Tode zu tödten, +Durch den Sterbenden schütterten; wie er, verlassen vom Vater, +Sieh, er hub sein Auge gen Himmel, suchte nach Ruhe. +Schöpfend aus diesem Quell ein wenig linderndes Labsal. +Dieser kehrte sein finstres, entstelltes Gesicht zu dem Mittler: +Böses Herzens nicht, doch hingerissen zur Sünde, +Denn das sind wir – Du fürchtest auch jetzo Gott nicht! Wir leiden +Gegen ihn tief sich hinzuneigen. Ihm fließen die Wunden +Jener vernahm mit heiligem Schauer die Worte des Lebens; +Stets nach dem Menschenfreunde mit thränendem Blicke gerichtet, +Dieses Elend zuvor, und nun die Wonne, dies Beben, +Dieser Seligkeit süßes Gefühl! Wer bin ich geworden? +Konnte mir meine Seele zu Gott so hoch nicht erheben! +Lächelt ihm Alles. Auf ihn war Gottes Ruhe gekommen. +Ihn entfalte, je mehr werd' ich von Seligkeit trunken. +Einen geretteten Sünder, und selbst in den Stunden gerettet, +Da das Opfer für das Geschlecht der Sterblichen blutet, +Fortzueilen bereit, auf den Höhn der Gebirge gestanden. +Lichthell schwebt er empor, den Stern, zu welchem ihn Gott schickt, +Vor die Sonne zu führen, damit Dein Leben, Versöhner, +Blute. Schon stand hoch über des Sternes Wende der Seraph. +Diesen Stern umschweben die Seelen, eh die Geburt sie +Uriel blickt' auf die Seelen der künftigen Menschengeschlechte +Gegen die Sonne! dann fleuch und werde der Sonne zur Hülle!« +Wendet' herüberschauernd der Stern die donnernden Pole. +Adamida mit stürzenden Stürmen, rufenden Wolken, +Uriel stand auf der Wende des Sterns und hörte den Stern nicht; +Eilte der fliegende Stern. Itzt war er in Deine Gebiete, +Tritt er vor ihr Antlitz und trinkt die äußersten Strahlen. +Wurde dunkler, stiller die Erde. Schatten mit bleichem +Schimmer, ängstliche trübe Schatten beströmten die Erde. +Stumm entflogen die Vögel des Himmels in tiefere Haine; +Sich in die einsame Kluft. Die Lüfte rauschten nicht: todte +Stille herrschte. Der Mensch sah schwer aufathmend gen Himmel. +In die Nacht, und es rann mit des Duldenden Blute des Todes +Bleibet der Freund nicht am Grabe des frühentfliehenden Freundes +Fürchterlich überschattet die Nacht den Hügel des Todes +Eingewurzelt und sah mit wildem Blick zu dem Kreuz auf. +Euch zu jener Erde, die Euer Schatten verhüllt hat. +Sieh, Ihr werdet ihn sehn! Sein großer, göttlicher Name +Diese Nacht, Ihr kennt ihn noch nicht. Doch wird in der Ferne +Schaut die Himmel umher, mit welchem Staunen sie feiren! +Bessere, große Gedanken die glühende Stirne voll Wonne +Sahn die zahllose Schaar in hohen, dämmernden Wolken +Denkende Wesen, verehrungswürdige Kinder des Lebens, +Stützt auf die bebende Linke sich, zeigt mit der Rechte der Menschen +Vater die Kinder, die Christen, und ruft; doch heftet ans Kreuz sich +Schwerte sinken und, wenn sie sinken, dem Tode noch lächeln. +Höheren Zeugen des größten der Todten! Der sinkenden Wange +Schaute mit einem Blicke der gottversöhnenden Liebe, +Jener, mit welcher er bis zum Tod an dem Kreuze jetzt liebte, +Schnell wie Winke zurück, geschwinder als Winke zu fliehen. +Aber itzt kam sie nicht mehr. Die todesvollere Wange +Aber es sank zu dem Herzen zurück. Der hangende Himmel +Graunvoll, fürchterlich, stumm. Der Wolken nächtlichste schwebte +Ein Gedanke, so war sie nicht mehr. Von keinem gelindern +Fürchterlich schlug in das Meer des Todes der Schlag, und die Wasser +Fuhren schäumend empor, und die Erd' und der Himmel erschollen. +Gegen Dich, Geopferter, an und erhob sich gen Himmel. +Jetzo naht' er den Sonnen und kannte den himmlischen Weg kaum, +Vom Eingange begegneten ihm zween Engel des Todes +Aber mit starrem Fuße stand auf der Erde die Stille +Wenn von dem Anschauen ihr Aug' in trübender Wehmuth +Die mit hangendem Haupt, auf wankenden Füßen, mit bangem +Jammerbleichen Gesicht, mit niederstarrendem Auge, +Leer der Thränen – noch wurd' ihr nicht die lindernde Thräne – +Stand. »Sie ist es, sie ist des großen Geborenen Mutter!« +Abel im Blut! Das fühlest Du! bist des Sterbenden Mutter!« +Noch von der Dulderin nicht, der theuren Tochter, gewendet, +Nicht zween Todesengel gekommen. Sie kamen, schwiegen, +Nacht ihr Gewand. So schwebten sie langsam gegen des Kreuzes +Nahten sie sich der Sterblichkeit Grenzen, und Bilder des Todes +Todeston. So ertönt's dem Menschenfreunde vom Schlachtfeld, +Schrecken Gottes lagen auf ihren Flügeln verbreitet, +Schrecken Gottes rauschten herab, da die Furchtbaren flogen. +Denn es hing die Hülle des Ewigen vor dem Geheimniß +Welcher in seinem Blut von dem Kreuz herab in die Nacht hing, +Kein Unsterblicher so in heiße Schmerzen zerflossen +Ihrer Kinder, und breitet die hohen Arme gen Himmel. +Vor der umnachteten Stirn die gerungnen Hände sich bang zu. +Irgendwo unter Todtengebeinen; zwar drüben am Grabe, +Wende nicht weg Dein Auge, das bricht! Du vergabst mir, Versöhner, +Auf die Gräber zurück! Laß Dir mich, Göttlicher, weinen! +Sieh ich durste nach Ruh! vergieb, vergieb auch die Thränen, +Wundenvoller, Geliebter, o Du, Geliebter, Du Liebe, +Fluchet der Todten nicht, Kinder! Um Euch durchweint' ich mein Leben; +Da mein Herz brach, weint' ich um Euch, und Thränen verwesten +Jesus Christus ist auch mein Sohn! Ach aber, Geliebter, +Wär' sie mit Flügeln des Lichts vorübergeflogen! Gedanke, +Ja, so röchelst Du, Tod! es ist Deine Stimme! Wo bin ich? +In des Todtenerweckers, im Namen des Richters der Welten, +In des Sterbenden Namen, der zählt der Leidenden Thränen, +Durch dies hangende Haupt, die müden Augen voll Jammer, +Durch sein Rufen zum Richter, segn' ich Euch, Kinder, zum Tod ein!« +Ist den Wütenden wie die Luft, drin sie atmen, geworden. +Ländlich gekleidet, wie aus Bauernschränken und Truhen, +Geht der Frühlingstag auf frischen staublosen Schuhen, +Sey mir gegrüßet, o Tag! an welchem ein zärtlicher Vater +Einer erwartenden Mutter das erstemal reichte, die freudig +Freudig den eigenen Busen mir bot. Ich konnt' ihr nicht danken; +Sah mich der Morgen in Thränen; und dennoch liebt' ich die Weisheit +Weinend am Ufer, und gab mit wehendem Schleier der Liebe +Ihren Geliebten vertrug. Ich habe sie nimmer gesehen. +Herbstliche Blumen; allein in Sineds Seele gegraben +Ach mein Vater! Du erster, der Liederkenntniß mich lehrte! +Da du dem Knaben vom ewigen Liede des Römers erzähltest, +Kaufmannsvölker erblickte die Welt oftmals, und erblickt sie +Möge die Gütige dann den dichtgewebeten Schleyer, +Beßre, beßre nur zu, auch selbst das Gute verbeßre, +In den stilleren See? Noch bist du frei, wie die Götter! +Ruhe dein! Enteile nicht, Jüngling, dem näheren Himmel!« +Dich in mitternächtlicher Stunde, vom Monde beschienen, +Einsamwallend am Ufer des wogenrauschenden Meeres, +Sanft umsäuselten mich und hehr die nächtlichen Schauer; +Sinkendes Abendrot weilte noch über Schwedens Gebirge, +Heller strahlte der Sund, vom steigenden Monde beschienen; +Lieblich glitten auf beiden Meeren, mit schwellendem Segel, +Schiffe, mit ruhenden Blitzen gerüstet, und hüpfende Nachen, +Über mich wehten auf hohem Gestade die heiligen Buchen, +Blitzzerschmetterten Wipfeln entsauset festliches Rauschen, +Sinken die Sonn' in Wogen des unermeßlichen Meeres. +Stillerrötend vom Schimmer des Abends und sanften Gefühlen; +Irrte dein Blick, o Freund! Von ihren Augen zur Sonne, +Dich ergriff mit Gewalt der alte Herrscher des Flusses, +Hört, Ihr Mächtigen, hört! Der Feder größeste Freiheit +Hört, Ihr Mächtigen, hört! Die hochgepriesene Freiheit +Nahe waren dem erſten Gericht die Seelen gekommen. +Freudig aus, und bang, als ſie, den Gott in der Mitte, +Schnellere Winke den Engeln. Die Engel zeugten, enthuͤllten +Redeten, ſchwebten verſtummt. Kurz war das Urtheil des Richters! +Wandeln ſolten. Es fuͤhren der Wege viele zum Abgrund, +Ach! hinab in den Abgrund ſinken. Der naͤheren Seelen +Tief in den Schooß des Meeres hinab und rauscheten hohler. – +Freiheitspriester! Ihr habt die Göttin niemals gesehen; +Hier im stillen gedachte der Liebende seiner Geliebten; +Schaffen wohl kann sie den Stoff, doch die wilde kann nicht gestalten, +Dichter, bitte die Musen, vor ihm dein Lied zu bewahren, +Traut umfing mich ein ländliches Heim, es heischte die Muse +Aber es weht noch die Luft herüber vom Kahlengebirge, +Singen will ich ein Lied dir noch als treu'ster der Söhne – +Wenn du haſt recht bedacht, ſchlag das Bedenken nieder, +Schüchternes Laub hüllt züchtig mich ein, und ich blühe verborgen: +Gern umkränz' ich die zartere Lust mit dem blühenden Zweige, +Denn nicht beug' ich mich feig, wie die anderen Blumen, des Westes +Auch die Mäcenas baut, und die Lucanus pflegte, +Lange verhüllt schon Nacht das Tal und die Pfade des Wandrers +Dieser holde Geselle des Reisenden. Daß er auch heute +Strahlt die Sonne vielleicht durch heimliche Spalten und Klüfte. +Näher wälzt sich die Wolke, sie glüht. Ich staune dem Wunder! +Welche Göttin nahet sich mir? und welche der Musen +Schöne Göttin, enthülle dich mir, und täusche, verschwindend, +Ja, schon sagt mir gerührt dein Blick, mir sagt es die Träne: +Klein erscheinet es nun, doch ach! nicht kleinlich dem Herzen; +Denkst du der Stunde noch wohl, wie auf dem Brettergerüste +Endlich schlug die Augen ich auf und sah dich, in ernste, +Kindlich strebt ich empor und küßte die Hände dir dankbar, +Fragte: ›Warum, mein Vater, so ernst? Und hab ich gefehlet, +Keine Mühe verdrießt mich bei dir, und alles und jedes +›Nein! mein liebliches Kind‹, so riefst du, ›alles und jedes, +Ach, Natur, wie sicher und groß in allem erscheinst du! +Jahre folgen auf Jahre, dem Frühlinge reichet der Sommer, +Fichten grünen so fort, und selbst die entlaubten Gebüsche +Nicht dem blühenden nickt der willig scheidende Vater, +Öfter, ach verkehrt das Geschick die Ordnung der Tage; +Steht, ein beschädigter Stamm, dem rings zerschmetterte Zweige +Springe fröhlich dahin, verstellter Knabe! Das Mädchen +Also sprachst du, und nie vergaß ich der wichtigen Stunde! +O wie bildet ich mich an deinen Augen und suchte +Deinem Winke sich fügt, an deinem Lächeln sich freuet +Wenn sie Mühe nicht spart noch Fleiß, wenn tätig der Kräfte, +Hinziehn, alle verschlammt, durch Felder und üppige Reben. +Auf dem verödeten Platz mit dem alten zertrümmerten Rathaus, +All dies sagt mir der Freund, wie's ihm sein Vater gesagt hat. +Fliegen möchte der Strauß, allein er rudert vergeblich, +Wenn wir nur ſo viel thun, und dankbarlich erwegen, +Daß in der Thiere Reich ſo wohl fuͤr uns ein Segen +Grünen, ihr Holden! verbergt dem schauenden Tage die Trauer! +Kränzt mit ewigem Laub, ihr Lorbeerwälder! die Hügel +Fliehend vor dem Tage der Schmach, dort, dort von den Bergen +Klagt ins Schlachttal täglich herab, dort singet von Oetas +Töne mir in die Seele noch oft, daß über den Wassern +Furchtlosrege der Geist, dem Schwimmer gleich, in der Starken +Frischem Glücke sich üb, und die Göttersprache, das Wechseln +Gleichfalls bin ich überzeugt, daß Vernunft, Verstand und Gaben +So oͤffnet ſich ein buch von hundert tauſend zeugen. +Sollſt du glorreicher nun mit dieſem Heere von Freunden +Jenen rebelliſchen gottloſen Haufen. Mit Feuer und Schwerdte +Fallet ſie an voll Muth; verfolgt ſie zum Rande des Himmels; +Kriechender Efeu, du rankest empor an Felsen und Bäumen, +O, lieber, wie viel ists, das ich pflag zu besinnen? +Was verschwunden, gehörte der Welt. Es rauscht wie ein Sturmwind, +Dichteraugen erscheint in dem Armband, das in der Villa +Ihnen ersteht aus der Asche der Arm und winkt und bewegt sich, +Steht im Augenblikke da, alles was er will ge- +Ewige Sonne, empfingst du je ein reineres Opfer? +täglich hundertmal abfällt vom Baum der gemeinsam +zärtlichen Mutter; doch an deinen Körper verliert sich, +Wirf sie weg, o Amor! die Pfeile, den goldenen Bogen, +Sieh, ihr Aug' ist voll Feuer; die wölbenden Braunen sind Bogen, +Drauf erhub ein Chor Erstandner der zitternden Wonne +Weil dir die Nerven der Duft aufstachelt des spanischen Pfeffers, +Wollt ihr den Sänger Armins mir trostlos schelten und bitter? +Gern als erquickender Tau auf Lilien wär' es gefallen, +Reine Herzensgüte giebt ewiggrünende Schönheit, +Nur mit Einem verrathenden Laut, mit Einem der Töne, +Werd' ich mein Auge zu dir einst, segnender Himmel, erheben, +Sinkt sie, von süsser Gewalt der mächtigen Liebe bezwungen, +Ein zusegnender Laut, der mir rief, wie ein Schatten dem Schatten +Was sagt dieser seufzende Mund? Was sagt mir diess Auge, +Eilet, Winde, mit meinem Verlangen zu ihr in die Laube, +Keine stille mich fliehende Thräne, kein leises Verlangen, +Kein halb stammelnder Blick voll unaussprechlicher Reden, +Wenn du nicht weißt, daß dies auch Andre von dir wissen! +Durch beharrlichen Fleiß der Armut grimmigen Stachel +Mir entbrannte mein Herz von Wehmut bitter; ach! dacht ich, +Vor der nördlichen Krone und vor der südlichen habt mir +Führ in die Ställ, ich bitte dich sehr, und laß jetzt verschnaufen, +Dich auch seh ich noch schrittweis einher die prustenden führen, +Längst ist der Mönche Gesang in der Kirche verhallt, und es duftet +Wortkarg streicht er den Schnurrbart sich, wie verstimmt und befangen, +Oder er mäkelt daran mit kleinlichem Tadel, von fern erst, +Gleichwie die gelbliche Birne zur Herbstzeit, wenn sie gereifet +Bergen nahe zur Hand der Pentele Marmor und Erze, +Seinen Händen, und leicht, wie der Sonne, gedeiht das Geschäft ihm. +Brunnen steigen empor und über die Hügel in reinen +Bahnen gelenkt, ereilt der Quell das glänzende Becken; +Göttertempel entstehn, ein heiligkühner Gedanke +Mutter Athene, dir auch, dir wuchs dein herrlicher Hügel +Stolzer aus der Trauer empor und blühte noch lange, +Gott der Wogen und dir, und deine Lieblinge sangen +Frohversammelt noch oft am Vorgebirge den Dank dir. +Drücke sterbend die Hand mit Deiner Geliebten zusammen! +Gottes Wolke schaut, nach entlasteter Fülle, gegürtet +Aber ich hefte den Blick auf die schäumenden Wogen der Schleuse, +Denkt mein Mädchen an mich, und schwebt mit dem lieben Gedanken, +Ihrer heiligsten Thräne, die je in goldener Schale +Zeig mir die holde Gestalt der Auserwählten, die jetzo, +Ach! sie traurt, die Schönste der Mädchen, und lehnet die Stirne, +Ein zur Liebe weiht', und den zärtlichsten Engeln vertraute, +Atemlos horcht sie dem Lied' und (o sie fühlt, daß ich weine!) +Seht! sie bebt, und wie Abendrot auf träufelnden Rosen, +Wie liebt Er sie so sehr? Ohn Ihr Verdienst und bitten. +Vieles verbargst du ihm so; das nächtlich-verdächtige Zimmer +hoch im Mantel sein Schicksal, und in die Falten des Vorhangs +Alle rollen vereint zum weiten, unendlichen Meere, +Ketten der Berge ziehen sie an und erhabene Gipfel, +Nimm das freundliche Buch das so leise von Frölich verlegt ist, +Wenn er den Starken laͤhmt, und wenn er ſtaͤrkt den Schwachen, +Gib was du kannſt, und laß was du empfaͤngſt dir gnuͤgen. +Doch merckt ich daß er nur nach vielen falschen bildern +b'Denkſt du nicht, Maria, mehr an die ausge- ' +Rosenknospe, du bist dem blühenden Mädchen gewidmet, +Mancher wird in Schimpff und Schertz auff die Oberbanck genummen. +Wer koͤnnte ſich an ſolcher Schwaͤrtze laben? +Frei wie von Morgen wehn und von Abend die Lüfte des Himmels, +Also spielen umher die freien Gaben der Muse, +Manchmal ahmten sie nach Ansichten des Wonnegefildes, +Wenn truͤb der Himmel iſt, bis er wird wieder heiter. +Hast du noch nimmer geliebt, so geh und liebe noch heute; +Knieend lag ich vor ihr und zitterte leise vor Sehnsucht, +Zagen beklemmte mein Herz, und die Hoffnung kämpfte gewaltsam +Ach, wie bebt' ich vor Lust und schauderte, wähnte zu sterben, +Lang noch wünscht' ich zu leben mir dann, daß lange die Hoffnung +Kein Elysium fordert' ich dann, und bange vermied' ich +Sinnend lehnt' ich mich hin auf rosige Wolken und dächte +Hast du noch nimmer geliebt, so geh und liebe noch heute, +Freut euch, Kinder, nun ſind des Heiles Stunden gekommen, +Da wir gewuͤrdiget werden, die erſten Winke zu winken, +Sind zu dem Heile berufen. Und wenn ihr beriefet, die Gott nicht +Auch berufet; ſo wuͤrden der Thronen Engel euch warnen. +Eilt denn, genießt den Wonnegedanken, euch Bruͤder zu waͤhlen +Welch’ in ihrer Finſterniß ſchon, die Gnaden empfingen, +So erscheint mir am wahrsten der Mensch, dies Carneval steht ihm, +Welcher am Fuß des zertrümmerten Schlosses in ärmlicher Hütte +So denn mußt ich die neblige Nacht durchfrieren, wie Heinrich, +Millionen sorgen dafür, daß die Gattung bestehe, +Aber ich finde sie reich, wie irgend eine der Völker, +Viel sind der Sprachen auf Erden, schon dieses sollte uns lehren, +Darf sich aber darum ein Jeder die eigene bilden? +Alt sind die Formen, es kehren die Lilien wieder und Rosen, +Lerne die Lehren der Schule; doch, gleich der Leukothea Binde, +O Damon! dir, und jeglichem zartfuͤhlenden Schaͤfer, +Hebt sich nimmer, erzieht nicht Eine fröliche Traube, +Nicht der Landmann achtet der Armen, der weidende Stier nicht. +So die Jungfrau; altet sie öd' im Hause der Ihren – +Achtet hoch sie der Mann, es achten hoch sie die Eltern. +Über diesen großen Mann hat nur die Geschichte zu richten! +Bald hebet sie sie auff bald sencket sie sie nieder. +Als er dieses nun gethan, ward er dennoch außgestrichen. +Sie hasten nicht, ein jeder schlägt an die richtige Stelle. +Ach! auch der Einzige mein, den früh meine Seele erwählet, +Eh du wieder Wald wirst und Wasser und wachsende Wildnis +Ein Haupt-Spaß war's; ihr hättet's sehen sollen – +Wonne mir! du haſt mich von neuem aus Staube gerufen! +Ja, dieß himmliſche Saͤuſeln iſt deiner Gegenwart Stimme! +»Wären der Teufel so viel auch als hier Stein' auf den Dächern, +Nur in der Stille (durch die Vorwuͤrf’, die ſie zerſtreuen, +Schwimmt hier der Schwan, und treibet fern von der Lustbahn der Jungen +Zeigt sich voll laufender Wolken der Himmel, und ferne Gefilde +Indessen impfet der Herr des Gartens Zweige von Kirschen +Sitzt in der Laube von Reben, pflanzt Stauden und Blumen auf Leinwand, +Sie warfen schnell das Loos, wer sich zum ersten wagen, +Nicht der gewaltige Dis, mich tötet' Ägisthos und brachte +Fremden gefällig, von lüsternem Geist, von feurigen Sinnen, +Zarte Kinder, von blondem Gelock, blauglänzenden Augen +Zwar kaum hatte den goldenen West, den reinen, die erste +Oder auf Trapanis Berg, nur daß die blühenden Reize +Schaut den himmlischen Arzt! mit stillem Blicke berührt er +In das Leben. Es weint die Mutter. Mutter, o weine +Jetzt verehr' ich die Hohen, die Mildegesinneten. Klotho, +Zieht vom vollesten Rocken den bunten Faden; es weitet +Jugend, Du bist die Klotho; Du, Lachesis, weite den Faden +Nimm und verschmähe Du nicht der Gaben kleinste; gen Himmel +Sieh, am Altare kniet das fromme Häuflein, die Söhne, +Alle flehen für Dich mit aufgehobenen Händen, +Auch wir Freunde drängen uns dicht um die Opfernden, heben +Edle, Dich segnete Gott mit der schönsten Fülle der Segen, +Todkrank lag der Löwe, der alte König der Thiere, +Reichstag, daß sie den Erben zu ihrem Könige wählten. +Alle Thiere gehorchten; sie ehrten des Königes Willen, +Flinke Lerchen, stolze Adler, in Metall und Marmorglanz; +„Man hat mich’s nicht gelehrt; wie muß ich’s machen? +Wenn mir mein hertze ſie nicht zeigte fuͤr und fuͤr. +Lern im Leben die Kunst, im Kunstwerk lerne das Leben, +Wende den Blick zum Olymp, und deine maͤchtige Leyer +Gerne dien ich den Freunden, doch tu ich es leider mit Neigung, +Schreib die Journale nur anonym, so kannst du mit vollen +War, mit brennendem Durſte, gewiß zu werden, in Salem +Oder noch todt? Die Nacht hing uͤber ſein Haupt, die Stroͤme +War ſein Fuͤhrer. Er ging in den tiefen Kruͤmmen, und ſuchte. +Leidenschaftlichen Sinns und heissbegehrenden Herzens +Lieber vertraue dir selbst! Es reifen die Früchte dem Manne, +b'Doch hab ich dir das lob allein erwieſen' +Ein Unmensch ist's, den nicht die schwarze Scene +Erde, wie bist du schön, mit wechselnden Bergen und Thälern, +Hohe Tannen entwachsen und Ströme reißend entstürzen, +Schwebet und weht im Säuseln und Brausen des heiligen Haines, +Sanfte Ruhe wandelt in deinen friedsamen Thalen; +Sie, des Weisen Wunsch, der Spott des klügelnden Sklaven, +Heiliges Land, dich grüß' ich aus überwallender Fülle +Wie in deinen Thälern so wohl! Ach werd' ich dich nimmer +Noch im schmelzenden Schnee, an der Wiege mächtiger Flüsse? +Trieft von hundert Strömen, die deinem Scheitel entstürzen; +Deine Pfade besucht der bleiche starrende Schwindel! +Erster Funke geglüht, wo Licht dem Dunkel entwunden +Dann auf lange entfloh und ferne Zonen erleuchtet. – +Tage zurük? Wer reiset Hüll und Ketten vom Bilde +Wird dir deine sehen auch, wer dir nachsiht auff den Rücken. +Laß ein Vergißmeinnicht sticken dir auf die Livree! +Dein ist die Saat und der Fleiß, Dein wie der Lohn des Bewußtseins; +Wenn drückend Elend kommt mit jung gewordnen Tagen, +Immer, so oft ich träumend und ziellos schlendre dem Tor zu, +Wenn die Messe vorüber. Ein honigsüßes Gedüft von +Kirchenschlummer, vorbei ihr Altersgenosse, der Küster, +Längst mich erkannt. Sein Schad' ist's nicht, noch bin ich im Weg ihm, +Dort in der Nische zur Linken die Knabengestalt, die der große +Er, den sämtliche Musen begabt mit Zaubergewalten. +Ahnungsvollen Erstaunens zurückgebogen, das Haupt nur +Meerunholdes. Ergreift das Gemüt des Kindes die Ahnung +Weil im Bauche des Fisches dereinst drei Tage zu wohnen +Ihm vom Schöpfer bestimmt? Und doch, glückseliger Knabe, +Um so froher den Herrn, der aus dem Grab dich errettet. +Sich in die Arme der Mutter. O liebe Mutter, was ist denn +Traum ihm wieder zu scheuchen. Nun ward sein Ahnen verwirklicht; +Glaub' ich das Bild zu erkennen, das ewig nahe, des Lieblings +Sieh, es verschlingt mich der Tod! – Da rührt ein zitternder Finger +Auch die Vertrauligkeit kan bald die Larve borgen: +Schwester, nun höre den Rath, den heut meine Seele ersonnen: +Girren und klagen vereint und rufen den süßesten Namen, +Fuͤhrt ſicher uͤbers Meer zum Ziel doch der Magnet +Einer der Todesengel erhub die furchtbare Stimme, +Kaum nun war der sichere Mann in der Pforte erschienen, +Aufrecht die hohe Gestalt, mit dem Weltbuch unter dem Arme, +Sieh, da betraf die Schatten am Eingang tödliches Schrecken. +Ringsumher, da kamen sie näher und standen und gafften. +Aber schon naht sich auch jetzt, verlangender Wiener, dein Fasching, +Phädon und Cato's Leben sind vor ihm aufgeschlagen. +Zwar Theorie schied einst den Kothurn vom Soccus, die Griechen +Machs auch also sey Herzfäst in den Vnglücks-Läuffen +Ob ich den Wirkungskreis mir wünsche? Könnt ihr noch fragen, +Eh' ich das Leben mit dem erkaufe, was ihm den Werth giebt, +Ins Unendliche strebt sich die Bildung der Zeit zu erweitern, +Sieh, schon wirbeln die Flocken um ragende Dächer; es sausen +Ja, der Winter ist da! Mit ihm erschienen die Freuden, +Amt und Geschäft durchkreuzen die Straßen, auf glitschigem Pflaster +Ein stärkrer Reiz wird hier den Ausschlag geben müssen: +Durch unſre groͤbre Luft, die Werkſtatt rother Blitze; +Herr! da die Erde unter uns bebte, scholl deine Stimme, +Dieß iſt ein ander Bild der Welt, als wie das deinige. +Dunkeln Luft; und bereit itzt war mit ermuͤdeten Schwingen, +Zürntest dem kühneren Freund und verlachtest stolz den Verzagten: +Wenn dein ewiger Kuß auf dem Flug der gewaltigen Sehnsucht +Deine Weheklage der Fels, und öfters entflieht dir +Zürnend von Sterblichen weg die geflügelte Woge zum Himmel. +Denn es leben mit dir die edlen Lieblinge nimmer, +Deine Gestade bekränzt, und immer suchen und missen, +Nur unschuldige Grazie nicht. Die finden die Biedern +Was man ihm übergiebt erwarb zu vor die Tugend +Steht, und schauet umher mit Feuerblicken. Die Seele, +Volk ist der Name des Riesen; des Schattens Namen ist König; +Strömt die Galle zu loh! Du musst mir gehorchen. So will es +Will es die Harmonie, so zwischen dem Geist' und dem Leib' ist, +Ach, und wer wird dann das zweytemal in das Leben +Sage, was soll ich thun, dass ich des Wünschenden Kummer +Komt stets näher! schliesst den grossen goldenen Saal auf, +Welche der Frauen und Fräulein für meine Blumen und Beeren +Vor ihm das offene Buch. Im Weltgerichte der Völker, +Tönt die Stimme der Angst, des Vorwurfs, Neides und Abscheus; +Auch in dem Kommen des Weltgerichts ertönet die Wage; +Rief der freudige Seraph, du biſt ſchon heute gekommen! +Sodaß nach manchem Streit ſie endlich raͤthlich fanden, +Zwar der göttliche Leib sinkt unter die modernden Todten, +Vom versöhnten Vater herrlich erhöhet erscheinen. +Mir geräth kein guter Strich, sondern lauter falsche Züge, +Aber, da malt sich die Welt auf gleiche Weise in Allen, +Wie von der Höh du dich stürzetest, wie die Maale der Schmach dich +Völker wären; hättest du Hochverrath nicht begangen +»ab diser wund«, sprach sie, »mein antlitz nicht verbleichet, +Was zürnest du nu viel? Kein Mensch kan ihm entrinnen. +Dort zur Vollendung, was nicht hier ward angefangen. +Nimmer verrathen die Götter den Liebling, ob er den Lorbeer +Bebt’ itzt fuͤrchterlicher Moria. Schreckende Wolken +Dann gen Himmel. Wohin die ſchreckenden Wolken ſich wandten; +Bebte die Erd’, und ſpalteten Felſen, und huben ſich Stroͤme. +Jetzo ſtanden die Wolken gebreitet uͤber die Graͤber +Aber des ewigen Sohns Allmacht war nicht in dem Sturmwind! +Flammen den Wolken; allein der Herr war nicht in den Flammen! +Jetzo kam von dem Himmel ſanftes Saͤuſeln hernieder, +Neben den Stuͤlen der vier und zwanzig Aeltſten im Himmel +Goldene Stuͤle geſetzt; doch einer der goldenen Stuͤle +Haſt du uns offenbart, o goͤttlicher Lehrer! Dich ſandte +Wollen wir weitere Fahrt, so winken uns Gräber der Helden, +Mag dich auf Patzigs Höhn, auf Ossians Campischen Heiden +Wo von der Stubbenkammer herab der Blick auf dem Meere +Wo sich die hohe Natur ein ewiges Denkmal gegründet, +Weil sich der Mensch, im Graun von Himmel und Erde versinkend, +So hat der himmlische Vater uns gnug des Glücks und der Schönheit +So verrollt sich im wechselnden Tanz der blühenden Horen +Den auf den Amboß ich hoͤr' unharmoniſch ſchlagen? +Sage, was drauf, o Goͤttinn, erfolgt, da ſo huldreich der Engel +Jhnen verſagt war, dieß einzge Geboth, ſo leicht zu erfuͤllen, +Aber das ausgeſtoßne, zuruͤckgetriebene Boͤſe, +Welche festliche Stille herrscht auf dem wartenden Erdkreiß! +Stiller lag nicht das Chaos, eh es vom Schöpfer gebildt war. +Schauervolle Dämmrung lagert sich auf den Flächen, +Schwarze, schwangere Wolken wölben den fliehenden Himmel. +Ein entsetzliches Murmeln braust vom rebellischen Weltmeer +Ja mich dünkt, ich höre die fernen rollenden Donner, +Jesus fähret herab mit majestätischer Hoheit, +Vor ihm zersprengte Gräber und auferstehende Todten. +Die mit blitzenden Schwerdtern den heulenden Gottlosen dräuen. +Jetzo fliehen sie auf den Flügeln der tragenden Engel +Halten mit Jesu Gericht und eilen mit Jesu zum Himmel, +Reizende Fülle schwellt der Jungfrau blühende Glieder, +Trotzig schauet und kühn aus finstern Wimpern der Jüngling, +Fern in der Speere Gewühl und auf die stäubende Rennbahn +Tief verstummet die lärmende Jagd, des rauschenden Tages +Seufzend flüstert das Rohr, sanft murmelnd gleiten die Bäche, +Was erreget zu Seufzern der Jungfrau steigenden Busen? +Nimmer gespart, wie Wein, in eigener Vigne gekeltert, +Auf einen ſtillen ſchlaf folgt ein gewuͤnſchter morgen. +Endlich kam auch Carrier an. Die Seelen der Todten +Zittert' er, musste das! Nah war eines Felsengewölbes +Über dem Strome bebt der Todte. Plötzlich befällt ihn +Sie zu tödten. Bindet sie, brüllet' er, Henker, zusammen! +Hofnung, er würde morden! nach dem zweyten Gebrülle, +Ihm ankündete. Er entfloh in die Wogen, und lange +Klomm zu einer empor der Inseln, die rings aus der Ferne +Aber kein Kunstgebäu mit schnellabmähender Sichel, +Sie mit Ächzen. Nun ruft' er den Henkern, hofte des Mordens +Seines himmliſchen Freundes, das zwar von Schimmer entkleidet, +Seine Haͤnd’, und blickte gen Himmel, und laͤchelte weinend, +Klein und zierlich gebunden: (es kam vom treuesten Herzen – +Ach! du ruhest nun auch, mir unvergessen, im Grabe!) +Lang so saß ich und blickte nicht auf; mit einem da läßt sich +Hin und her auf dem Rande. Was suchst du, reizender Sylphe? +Welchen das beste der Mädchen besucht am frühesten Morgen, +Eile zur Lilie du – alsbald wird die Knospe sich öffnen +Göttlich befruchtet, atmet sie Geist und himmlisches Leben. +Wenn die Gute nun kommt, vor den hohen Stengel getreten, +Dann, dann sehne ich mich in deine schimmernde Arme, +Denk ich der Treppen und Hallen von schreienden Menschen durchlaufen. +Lässig band sich vor mir die Göttin das goldene Strumpfband, +Als sie den Stein erblicket, den sorglich in zärtlicher Liebe +Ey da lachte sie laut und riß mir den Stein aus den Händen, +Sie verstand mich doch wohl? O Einverständniß der Völker, +Kühle vielliebliche Frucht, einst Göttern und Menschen verderblich, +Zweifelnd ging ich so hin, nicht sehend stand ich am Meere, +Roth die Mützen erschienen wie Kämme von tauchenden Hähnen, +Auch mich trugen sie hin, ich dacht nur des Apfels des Bösen +Durch die fließenden Felsen erscholl ein liebliches Singen, +Bald belehrte ich mich, es sang ein Weib in dem Kahne, +Sahn wie der himmlische Stern wie Hirten und heilige König, +Engel versöhnt ihr das Herz, das tief arbeitende Böse, +Wälze dich schäumendes Meer, ich habe die Frucht dir entzogen, +Stürze die Wellen auf Wellen, erheb dich höher und höher, +Schon vorbey dem brandenden Leuchtthurm schützt uns George, +Höher noch Heldengebirg, da wachet der Festungen Reihe, +Ey wie ists, ich glaubte zu schauen und werde beschauet, +Spiel ich ein Schauspiel euch ihr bunten Türken und Mohren, +Fingal! Fingal! riefs schon, muß ich erwachen in Schottland, +Mehl von Haber so rauch mir backen zum Brodte im Pfännchen +Alle die Wolken sie tränken dich froh mit schimmernden Säften, +Siehe mein Leiden o Mond durch deine gerundete Scheibe, +Gaukelnder Träume umflattert, der Schlaf auf den reizenden Bogen +Er ſchuf ſowohl die bittern Mittel, als wie die ſuͤſſeſten +Schaudernd entstieg; da erwacht' ich, und siehe! Hain und Gefilde +Grünten wie vor; allein die niedergesunkene Sonne +Freudig und ernstvoll ging ich durch tauende Roggengefilde +Heim, und erreichte bald die kleine Pforte der Mauer, +Wo mir Ernestine mit ausgebreiteten Armen +Lächelnd entgegensprang, und zürnete, daß sie so lange +Mir umsonst in der Laube die süßen Kirschen gesparet. +Sprach sie und sah mich an. Allein ich wandte des Tages +Wenn auch dem Thiere fehlt Gemuͤt, Vernunft und Liebe, +Je hoͤher auf du klimmſt, je hoͤher ſteigt die Leiter; +Wenn ich die Brust dir je, o Sensitiva, verletze, +Theilt' ich Rothens Sätze mit, von der Seelen falschen Stützen, +Mir schrieb Herzog Christian Ernst von der theuresten Sophien: +Gute Männer, mit Not habt ihr dem Beil euch entzogen, +Sturm der Vernichtung, ſprich, wohin denn mich verſchlagen, +Welch ein herrlicher Kopf! Und einer der vielen des Pöbels! +Vasen werden zerbrochen und Trauerspiele vergiftet, +Vieles hast du erlebt, du teure Mutter! und ruhst nun +Mir auch herzlich geehrt in des Alters silberner Krone +Langes Leben hat dir die sanfte Seele gewonnen +Ach! sie wissen es nicht, wie der Hohe wandelt' im Volke, +Wenige kennen ihn doch und oft erscheinet erheiternd +Allversöhnend und still mit den armen Sterblichen ging er, +Keines der Lebenden war aus seiner Seele geschlossen +Sieh! es haben mich selbst verjüngt die kindlichen Worte, +Ach! wie dacht ich dann oft, du solltest meiner dich freuen, +Manches hab ich versucht und geträumt und habe die Brust mir +O ihr Lieben! und lange, wie du, o Mutter! zu leben +Stand er vor ihm, gekleidet in Morgenwolken des Fruͤhlings. +Jeſus! Du biſt ein Bote des Segens, des Friedens, der Wonne! +Sohn des Lichts! erzaͤhle von meinen Todten mir, Erbe +Siebenmal abschmelzt, eh sie des lauteren Goldes +Schnupp! Er hat ihn erwischt. Laut kreischt der lästige Vogel, +Wer den höchsten Gipfel erstieg, ist zu stolz auf dem zweyten +Hier ist Messe, geschwind, packt aus und schmücket die Bude, +Glänzend ist, Krieger und Könige, was ihr thatet, vielleicht auch +Arme Krieger und Könige, das ist also der Nachruhm, +Euch verbot, an der Wissenschaft erfrischenden Quelle +Schöpfet dem Schnitter daraus, und bringt die labende Schale +O wie schätz ich euch hoch! Ihr bürstet sorglich die Kleider +Thal und Gefilde beschauen. O welch ein frohes Gewühle +In Blüthen gleichsam gehüllt, umkränzen die Spiegel der Teiche +Führt zu ihm, welchen ein Bach durchblinkt, in Binsen sich windend, +Sich auf den gleitenden Pflug, zieht braune Wellen ins Erdreich, +Für sich den Segen nur streute! Daß ihn die Weinstöcke tränkten +Für sich zum flammenden Lustspiel. Wie wenn der Rachen des Ätna +Welche Wonne gewährt es alsdann, mit dem Freunde der Jugend +Oder durchs Marmorgebälk goldrostiger Säulen des Himmels +Gieng durch die ganze Ratur ein ehrfurchtvolles Erbe- +Stuͤrzt auf jeden ein Fels, brach unter jedem die Tiefe +Lehret! das ziemet euch wohl, auch wir verehren die Sitte, +Nicht von dem Architekt erwart ich melodische Weisen, +Satan hatte bisher nur Samma von ferne gepeinigt, +Quer auf des Siegers Wege lag ein sterbender Rebell. +Es geht um das Glück, das sie deiner Klasse genommen. +Ein Beter hat erzaͤhlt: Lang betet' ich, und nickte +Awer de grötste Noth de weer mit den rasenden Hermann! +Siehe, die Sonne versinkt! Mitkämpfer, Castor und Pollux, +Dann, zwei gewaltige Jünglinge, stehn auf der ragenden Burg sie, +Einer der Jünglinge schwindet im Abend, es schwindet der andre, +Fuͤhrt gegen Fantaſie und Traumwerk in die Schranken: +O ihr neckischen Jungen! was zerrt und schleppt ihr für Kränze? +Am unbenantem Ord werd idt sick beter schicken, +Wer neu ſich ſelbſt fuͤhlt, Neues zu bilden bedacht iſt, +zur Unzeit und zur Zeit. Was er zuvor verborget, +Jenen belohnenden Tag, der zwanzigtausend der ältern +Ach um Eine, nur Eine der unschätzbaren Minuten +Laßt, dann, Freunde, uns haschen die Flüchtige! Würdig benutzen +Eine Gattin war sein, mit immer noch blühenden Reitzen, +Doch es konnt' ihr Reitz im ersten Frühlinge schwinden, +Königes Hofe, der Hund. Er sprach bedächtige Rede: +Haben den alten Herrn wir nicht im Grabe beleidigt? +Seiner Tugenden hatte der Löw' uns viele bewiesen; +Mag es tragen wie er. Und lasset Krieg sich erheben, +Auf dem Rücken des Esels, was hülfe das eitele Kreuz uns?« +Keek se denn op na de Ol, so weer se doch jüst as en Engel, +Wäre es wirklich so schwer, das Haus zum All zu erweitern? +So mögt ihr euch vor mir schamröthig nun entfernen, +Heregunde bestieg den hohen Spiegel des Schiffes, +Nach des Winters Widrigkeit, den von Wunder traͤchtgen +Männer, so Leid und Tod um Deutschland einst getragen, +Ob ein Mensch gewohnt ist, mit rechtlichen Menschen zu leben, +dämmrig weite Abendstraßen hingehn in den Augen +Dankbar blüht da Lächeln aus tauig taumelndem Grunde. +Nachtigallenstürme aus wonnewankenden Wäldern. +Wohl! Er hatte die Augen, die sonnenhaften, gewohnt ins +Helle zu schaun, und gleich den Königskindern im Märchen, +Weicht, schien jegliche Trübe vor seinen siegenden Blicken +Einst vor vielen begnadet. Talent zur Freude zu haben, +Lang schon haftet am Boden, und wie ein Vogel im Regen +Schnitt, die den goldensten Faden aus unsres Glückes Gewebe +Schaudernd umgraut. Nichts Holdes und Sonniges kommt uns zu lichten, +Selbst hier unter dem römischen Dach, wo jener gewalt'ge +Fieber gekühlt? Wär' auch so seelumnachtende Trübsal +Hätt' ein Gott ihm gegeben, auch das von Herzen zu singen, +Wehrlos gegen die Übergewalt, obwohl ich in andrer +Mehr als geliebt ja hab' ich dies Kind: es war meine letzte +Leidenschaft. Nie wird so Liebliches je mir begegnen, +All das Holde versammelt in sprossenden Trieben und Keimen, +Was, zu frühe gewelkt am sengenden Strahle des Lebens, +Quillt, in lachender Lust all seine Geliebten umarmte. +Armer sterblicher Menschen! Sie selbst ist kummer- und freudlos, +Uns nur ist sie die höchste von allen beseelenden Kräften, +Still im Schatten uns dulden. Es tränt zu heftig die Wimper, +Sind umschatteter Stätten genug, von Menschen gemieden, +Vom Geschicke vergönnt. Wir wanderten neulich im Korso, +Scharf nach Täfelchen spähend, darauf uns winkte die Losung +Rondanini über« begrüßt' in Marmor gegraben +Zwei vortreffliche Zimmer am Korso könn' er empfehlen, +O, nicht auff das! wie man entgeh, ist drauff zu sinnen. +Hier einst sah man die Scheiben gemalt, und Fenster an Fenster +Aber du zeigst mir tröstlich im Garten ein blühendes Leben, +Luitbertens holden Leib. Der Anblick schreckt ihn nieder, +Biß ihn der lange Schlaff der Ruhe laͤſt genuͤſſen +O Mensch, dein seelig seyn, laß nur Gott drüber walten, +Wo mein lautendes Wort gleichlautendem Worte begegnet. +Willst du nur Früchte von ihr, die kann auch die Sterbliche zeugen; +Gleichwie ein Vogel am Fenster vorbei mit sonnebeglänztem +Franklin entriß dem Himmel den Blitz, den Tyrannen den Zepter: +»Willst Du den Reichsschluß ändern? Beschlossen ist es, beschlossen!« +Jm tauſendfachen Gruͤnen ſchimmert die liebliche Vergiß +Flekken der Menschheit, vom wildsten der höllischen Geister ersonnen, +So erschreklich du bist, sind schreklicher oft deine Folgen, +Schallet nach langem Kriegesgeschrei die tröstliche Stimme +Sucht sein wallendes Feld, die Auen voll hüpfender Schaafe +So fand Noah die vormals lächelnde Erde verschlemmet +Sah der mäonische Held die vorigen Freunde, mit jeder +Ihn als zottigte Bären mit wildem Schnauben bedräuen. +Hört, umwikkelt mit Tressen, bekannt mit Seufzern und Flüchen, +Noch das Stöhnen des Greises, der sie zu trösten versuchet. +Schändliche Sieger! die wehrlose friedengewöhnte Geschlechte +Oder lispelt sie nicht in eurem Busen, die Stimme +Oder erschrekket euch nie der fluchende Seufzer des Bettlers, +Tränen bahnen sich Wege auf ihre trostlose Wangen +Selten erhaben und groß und selten würdig der Liebe, +schwing dich hin woher du kommst wo du auch wirst wider bleiben. +Krafft und Safft der Ewigkeit die aus und mit dir entsprungen +Alle die andern, sie haben zu tragen, zu tun, zu bedeuten; +Ja! mähſt du die Wieſe mir ab von jetzt in drei Tagen, +»Mein ist,« sprach er, »anjetzt auf Kindeskinder die Herrschaft; +Indeß ruh' ich im Schatten, genießend köstliche Speise, +Stehen zu meinem Gebot) und sterb', ein friedlicher König.« +Süßes, reizendes Mädchen! Du tanzest drinnen, doch draußen +Traurig senkst du das Köpfchen und blickst zur älteren Schwester +Doch sie lächelt verächtlich, und dreht dir den Rücken, und wirft ihr +Aermste, ich kann sie versteh'n! Sie hat schon Beßres verloren, +Bist du die träumende Bacche? Der Sterblichen lieblichste bist du! +Fraget dorten die Neune, der Grazien nächste Verwandte! +Seyd lustig, seyd lustig, sprach Marcus, ihr Kinder! +Kein abgelegnes Beet, das nicht erblüht in Wonne +wo me lost, und wo me luegt, se findt me ke Fußtritt. +Chömmet do das Wegli ab! Es isch mer, mer seige +Geltet, was hani gseit! Gottlob, do simmer am Häfnet, +Wemmer bim Brunne sin, me würdich wäschen und strehle. +no ne Huus, me seit em numme 's Steinemer Schlößli. +Salbe hole, das und deis zum Wäschen und Strehle, +'s isch emol en alte Ma, 's heig niemes si Heimet +wüsse welle, neben an dem Örliger Fußweg +Goht me so in d'Chilchen und über die grasige Gräber? +›Erde sollst du werden, aus Erde bist du genommen.‹ +Selmol uf Örligertuch in d'Chilche gangen und nümme! +O, wie mengmol hen doch d'Lüt im Stille der Wunsch gha: +Aber 's het sie niemes möge. D'Mutter isch gstorben +Hen sie nit im Totebaum vier Richter ins Grab treit? +gstanden und heig gseit mit schwere bidütseme Worte: +oder d'Hoor nit gstrehlt, und wo si nit gwäschen und puzt het, +Vetter, i glaub sel nit. Me seit so wege de Chinde, +wo mer nebenabe sin, und gwäschen im Brunne, +So ſcheint, Er wolle Seinen Segen im Schatten unſrer +Ji hewwt jo de Hauptsak, den Wes'bom vergeten.« +Heilig hervor, ſo wollen wir dir in feyrendem Aufzug +Jauchzend mit Hallelujageſaͤngen entgegen ſegnen! +Im Negligee, wie bei'm Erwachen, überraschte; +Hielt ſie vor ſein Antliz, und neigte ſich tief, und ſagte, +Auch du ſtandeſt, du Welt der Suͤnder und Graͤber! das Grabmal +Neige dich tief ans unterſte Kreuz, umfaß es, verhuͤlle +Wo dich, Herr Christ, man kan im Glantz und Klarheit schauen, +Braucht man, das man schimpffen kan redlich deutsch geschicke. +Vöglein, todtes, du darfst nicht hier am Wege verwesen! +Wenn er dich hörte und sah, und solltest die Schrecken der Schrecken +Bürger erzieht ihr der sittlichen Welt; wir wollten euch loben, +Gram und Verzweiflung sprach aus meinem irren Munde; +Was den konfusen Kopf so ganz besonders bezeichnet, +Bardesang! und erfindest ihm Stimmen! Hermann's Barden, +b'So ſoll Sie deſſen ſein gewiß' +Müss' auf den Bergen sein Aas! Sein Auge hacken die Raben! +Ehre Vater und Mutter! Wer Vater und Mutter gehorchet, +Ihnen dient, sie lieb und werth hält, ihre Gebrechen +Freundlich duldet, sie pflegt im Alter, das Küssen der Krankheit +Ihnen kindlich zurecht legt – Lieben will ich den Guten, +Auf der Erde verwallen, sein Haupt mit silbernen Locken +Schön bekränzt in Frieden hinunter fahren die Grube. +Ebenso will ich nicht zählen, durch wie viele Unterkleider +Einer erwacht und hörte des schwer Entwandelnden Fußtritt. +Rings im mondlichen Dorf der Scheuern finstere Rachen +(Beide Füße verkehrt, den linken macht er zum rechten), +»Käthe! steh auf! der sichere Mann – ich hab ihn vernommen – +Schau im Hause mir nach und im Stall! ich laufe zum Schulzen.« +Also stürmt er hinaus. Doch tut er selber im Hof erst +Meint, es wär Fütternszeit; er aber enteilt in die Gasse, +Klopft unterwegs dem Büttel am Laden und ruft ihm das Wort zu: +Weckte den Bürgermeister und andere seiner Gefreundte. +Über den Wächter die Grimmigsten her und schrieen: »Du Schlafratz! +Endlich zerstreuten sie sich zur Ruhe; doch stellte der Schultheiß +b'In ihrem silberlaub und kühlen strahle ' +Ach! mir blutet ja selbst, zwar nicht um die Schwester, mir blutet +Ach! nun weiß ich, warum in den seligen Stunden des Tiefsinns, +Ach! nun weiß ich, warum so oft der irrende Finger +Himmlische Freundin, wenn einst, mit deinem Bruder, ein Frühling +Wird nicht dann, (vergönn' es ihr, Gott!) ein plötzliches Säuseln, +O streut rötliche Blumen, ihr zärtlichen Schwestern und Brüder, +Ihr von neuem erweckt; daß nicht die lindernde Zähre +Geht zu ihnen, o Mädchen, und sagt, mit thränendem Lächeln: +Jetzo lehrt sie, umrauscht von duftenden Bäumen des Lebens, +Ihre morgenrötliche Tochter die Keime der Weisheit, +Oftmal pflückt sie auch Blumen für uns, und forscht von dem Seraph, +Ob's noch lange daure? Dann rinnt die selige Wehmut +Toren hätten wir wohl, wir hätten Fratzen die Menge, +Zuckten goldene Blitze flammend in Siegesgewißheit, +Eifrige Knaben und Mädchen besuchen die stattlichen Räume, +Welche Fülle des Lebens in all den verschied'nen Gestalten, +Schmächtiger Knabe, erhobenen Haupts hinwandelnd im Schwarme, +Nur in dem stilleren Selbst vernimmt es der horchende Geist noch, +Malt in dem keuschen Auge noch treu und rein sich die Wahrheit, +Redest, wird den erstaunten Sinn allmächtig bewegen, +Nicht des Siegels Gewalt, das alle Geister dir beuget, +Schwimmt auch die Wolke des Grams um die heiter glänzende Scheibe, +Hier ist ewige Jugend bei niemals versiegender Fülle, +Hellres Licht! Dich beschwebt ich in meiner schlummernden Kindheit, +Eine kleine, schwarze, kurzgeschorene Katze; +b'Wie lieblich iſt der Dunſt den Naſen,' +Blick um! wie hinter dir in blau Geduͤft die Berge +Sich huͤllen, ſo verhuͤllt die Ferne Gruͤft' und Saͤrge. +Bin ich umher gewandelt in Dämmrung, und habe die Schöpfung +Schauer eines schmelzenden himmelanfliegenden Liedes, +Ha! ich weiß, ich weiß schon – du bist es, Liebling der Erde, +Mir verkünden. Ich bin von Rosen des schwellenden Morgens +Siehe, da strahlt es die Sonn': Er kommt! Die linderen Lüfte +Säuselten sich's: Er kommt! Von Trift zu Trift, von Gebüsche +Lang' blieb dürr und starr sein Gram, bis etwa die Mondnacht, +Sanft hinweg – So wird mir. So fühl' ich, kehrender Lieber, +Immer inniger denken, und immer lieber gewinnen, +Immer strebe zum Ganzen, und kannst du selber kein Ganzes +Ja! mähst du die Wiese mir ab von jetzt in drei Tagen, +Ward nicht ferne von ihnen ein Stern, der Sonnenbegleiter +Einer, verwandelt. Erschütterung ging von Wende zu Wende +Durch die Mitte des Sterns. Er zerspaltet' in Lande. Gebirge +Krachten, flammten, und brausender dampften Meere gen Himmel. +So iſt ſein zierrath hin; Er ſteht gleich wie die lahmen. +Nimmst du die Menschen für schlecht, du kannst dich verrechne o Weltmann; +Von Mitleid tief bewegt, gehn Rhins Gefährten von dannen, +Künstler, nie mit Worten, mit Thaten begegne dem Feinde! +Keine Gottheit erschiene mehr? Sie erscheint mir in jedem, +Früher, später fällt euch das Loos! Drum häget die Lampen +Schreckten uns nicht; allein es hingen ſchwaͤrzere Wolken, +Hält mich plötzlich zurück, wenn die sonnige Frische des Morgens +Golden und blau, stets wieder erfrischt in leichten Gewittern, +Ostwärts schauend, mit breitem Altan, an der Mündung des Hafens, +b'Eu’r Excellenz, ich melde mich Jhnen;' +»Ach und Meli,« rief itzt die Kleine mit steigender Sehnsucht, +Seinen Lippen ist noch kein kosendes Wörtchen entquollen; +Liegen und zappeln und girren vor Wonne im Schooße der Mutter, +Sah' ihn schlummern so gern in seinem schwebenden Bettchen. +Stand vor seiner staunenden Schwester der lächelnde Meli. +Seht, welch ein Mensch ist das! geht, fragt, ob man auch finde +War auf Hyperion; die gebogenen Lider +Liebliche Rundung und Fülle, die sinnliche Lust und die Weichheit, +Jetzo wäre der Ort, daß ihr die Waage beträtet, +Alle trug, er iſt gleich einem Verbrecher geſtorben! +Bebst du, Muse? Verlaß sie, verlaß die verfluchteste Scene! +Laß die Höll' ihre That mit gräßlichem Heulen besingen! +Sieh, dort ruft eine edlere Mutter die hungrigen Kinder +»Kinder, die ich mit Schmerzen gebar, mit größerem Schmerze +Seh ich euch sterben. Kommt! erquikket die schmachtende Zunge! +Dann, mit brechendem Herzen will ich euch segnen, ihr Satten! +Schnell ist sie leer. Mit Wangen auf welchen die Tränen vor Hizze +Stehn blieben, schlang die Jugend eilfertig die sparsame Kost ein: +Wenige Tropfen fallen; die Tränen rollen von neuem. +Auf sie: »Mutter, stirb nicht! stirb nicht geliebteste Mutter!« +Aber ihr Geist verläßt sie. Der lezte Blik ihrer Augen +Zwar sie kann nicht Worte stammeln, nicht Seufzer erpressen, +Aber inwendig rufet ihr starkes Geschrey zu dem Höchsten, +Zum dem Höchsten, der Raben ernährt und krümmenden Würmern +Herr, der Erbarmer hörts und spricht: – es feyern die Himmel – +Folgten die Seelen jetzo nur nach und blieben auf einem +Sterne zurück und warteten dort auf Lehrer, die Jesus +Wohnten, und an einander hingen in Eintracht und Liebe, +Tugendlichen Gemahls gewürdiget werdest – o Jugend, +Zarter Jüngling, reisendes Mädchen – auf daß du der Wonne +Keuscher Eh'-Umarmung theilhaftig werdest – so wahre +Eine verschämte Ros' im Garten Gottes! ein reiner, +Bald dem Sturme gleich rasest, wenn er die Wipfel der Tannen +Ha, drum zucken ätherische Funken vom Auge dir nieder, +Wenn dein feuriger Geist den Händen Eile gebietet; +Goldnen Saiten entlockst; und wenn du am herrschenden Flügel +Silberfunkelnden Frühthau schlürft so die lechzende Blume. +Harmonia's Lieblinge unter dem biederen Volke +Voll von Tiefsinn, der Mode Affensprünge verachtend. +Hallen nur Seufzer zurück; sein Stern ist zerfressen von Thränen. +Jetzt rief einer der hohen Triumphbegleiter: »Es steigen, +Sieh, aus allen Landen, aus allen Völkern der Erde, +Seelen machen sich auf und werden Licht; denn ihr Licht strahlt +Wer die Schaaren um ihn; bald aber erkannten sie Menschen +Schauers voll. Denn die Auferstandnen, nun Himmlischen, waren +Furchtbar und schön, voll Hoheit, wie keine Hoheit sie kannten, +Sprach zu ihnen, und lieblich erscholl des Redenden Stimme: +Einst bei den Schlafenden Gottes begräbst und mir die Gebeine +Wenn des neuen Bundes Gesang zu Ende gebracht ist. +Dann die Augen erst, die seinetwegen vor Freude +Aber auch ihren Vertrauten mit süßer Freundlichkeit lächelt: +Innerlich bebt, mit himmlischem Licht und lehre sie ferner +Offen, unsichtbar unter den Wolken des sinkenden Himmels, +Zwar brach aus dem Blicke des Vaters das ernste Gericht schon +Gleichwol blieben noch Züge des unaussprechlichen Lächelns +Damals habe der ewige Vater die andere Thräne +Still geweint. Die erste weint' er, da Adam verflucht ward. +Auch kam Seraph Eloa, von himmlischen Wolken umflossen, +Seinen Erlöser und Gott; mit unaussprechlichen Seufzern +Kannten sie nicht. Gott kannte sie. Er erschuf sie zu Seelen, +Neben den Stühlen der vierundzwanzig Aeltsten im Himmel +Ringsum thränenvoll suchten. Da kam mit eilendem Schritte +Selia war sein Name. Jetzt sprach er also zu ihnen: +»Sagt mir, himmlische Freunde, wo ist, in welchen Gefilden +Senden mich, daß ich ihn auf allen göttlichen Wegen +Jener getreuen, der Gottheit und Menschheit würdigen Zähren, +Soll mir ungesehn in dem göttlichen Auge sich zeigen. +Ach, zu früh entfernst Du dem Blicke der heiligen Väter, +Simon's Engel: »Dort unten, wo sich die traurigen Gräber +Oeffnen und sinkend sich mit des Oelbergs Fuße vertiefen, +Stehn. Schon waren eilendes Flugs zwo fliehende Stunden +Als er noch stand. Jetzt kam der letzte vertrauliche Schlummer +In das Auge des Mittlers herab. Die heilige Ruhe +»Sagt mir, himmlische Freunde, wer sind die Männer am Hügel, +Sehet, sanfter, rührender Schmerz deckt ihre Gesichte, +Ihm erwidert Orion: »Das sind die heiligen Zwölfe, +Ach, wie selig sind wir, daß uns ihr Meister geboten, +Aufzumerken uns ein und ihm anbetend zu folgen! +Selia, solltest Du ihn und seine göttliche Freundschaft +Vielmals wünsch' ich von Adam's Geschlecht, ja, selber auch sterblich +Wollt' ich ihn preisen! Mein schwaches Seufzen, mein sterbendes Stammeln +Geht er am Throne vorbei, in dem Ohre Gottes ertönen. +Auch ein Bruder der Menschen zu sein! Die Männer am Hügel, +Die sind also die Zwölfe, die heiligen Freunde des Mittlers, +Sitzen und einst die Erde mit Eurem Könige richten. +Seraphim, nennet sie mir! Ich will die Namen auch hören, +Um sich blickt und mit Ungeduld in den Nächten des Waldes +Suchet, Jesus vielleicht! Muth seh' ich, entschloßnere Kühnheit +Wenn er freudig ihn hört, auch wenn er am fernen Gestade, +Nicht vor dem Auge des Göttlichen mehr, doch von meinem begleitet, +Sprach er: »Du bist Christus, der Sohn des lebenden Gottes!« +Munde von Petrus gehört: »Du wirst mich dreimal verleugnen!« +Traurige Worte, was sagtet Ihr mir! Ach, Simon, mein Bruder, +Simon, Du sagtest zwar kühn, Du wolltest nie ihn verleugnen, +Aber Du weißt ja, wie Jesus Dich liebt, Du sahst ja sein Auge, +Selia hört' ihn. Den Seraph durchdrangen zärtliche Kummer. +Feuer zur Tugend und zürnenden Haß der Laster verbreitet, +Wenn mit Zärtlichkeit Beide die brünstige Mutter umarmte, +Jesus berief. Ich hab' ihn gesehen; göttliches Feuer +Bildet die Züge des stillen Gesichts, und treues Bestreben, +Alle, die Gott zum Bilde sich schuf, wie Brüder zu lieben, +Ist der geliebtere Trieb in seinem göttlichen Herzen. +Viele gelegt. Wie vom Hermon der Thau, wenn der Morgen erwacht ist, +Also fließt von Philippus' Munde die liebliche Rede.« +Oft erhebet sich über die Erd' ihr Ruhm; unbegrenzter +Würdige Lieder von Gott und seinen Wegen zu singen, +Ist Der, welchen Du siebst. Die Ehrbegierde des Weisen +Siehe! der Berg umzog sich mit hellen, schattenden Wolken. +Jesus wurde verklärt. Sein Antlitz war wie die Sonne, +Aron, zu Gott und dem Gnadenstuhl und der Lade des Bundes, +Jesus aß so froh, wie er einst in dem Haine zu Mamre +Bald hätt' er sich in dem finstern Gebäu des träumenden Saddok +Kläglich verloren; allein des Messias gewaltige Wunder +Kam zu Jesus. Doch würd' ich mich seinetwegen noch öfter +Nicht die Natur ein redliches Herz und Tugend gegeben.« +Seines Geistes erhuben sich bald, da er Jesus erblickte. +So entreißt sich ein Held der Könige weichlichen Töchtern, +Denn sein Krieg war gerecht. Und bleibet er, mitten im Würgen, +Jener freundliche Greis, ist Bartholomäus, mein Jünger. +Wohnt da gern. Den Sterblichen wird die Strenge der ernsten, +Wenn er vor ihnen sie thut, weit liebenswürdiger werden. +Als die Seele des stillen Lebbäus sind Wenig' erschaffen. +Fand ich sie im Trüben an einer rinnenden Quelle, +Welche wie fernherweinende Stimmen klagend ins Thal floß. +Hier hat einst, wie die Engel erzählen, der traurige Seraph, +Ach, Ihr wißt es, daß Seraphim oft hier Seelen beklagen, +Dann des göttlichen Lebens Beginn entheiligen werden. +Ach, sie wird, vom Laster entstellt, ein schreckliches Ende +Brüderlich, mit Seufzern der himmlischen Freundschaft, mit Thränen, +Also bracht' er, bei jeder Thräne, die Freunde vergossen, +Wenn der Erlöser stirbt, dann wirst Du, heiliger Jüngling, +Siehe, da kömmt er selbst, tiefsinnig, mit wankendem Schritte, +Klagte der stille Lebbäus und schlug in der herzlichen Klage +Kann noch leben, und Jesus ist todt! Dich haben die Priester +Sagt, Verruchte, wo würgtet Ihr ihn? In welche Gefilde, +Welche bange, verödete Wüste, zu welchen Gebeinen +Bleich und entstellt, der innigen Huld und des himmlischen Lächelns, +Aller Deiner erbarmenden Blicke von Mördern beraubet, +Daß mein Geist, geschaffen zur Angst, wie dies dunkle Gewölke +Also klagt' er und sank ohnmächtig in Schlummer danieder. +Elim bedeckt' ihn mit Sprößlingszweigen des schattenden Oelbaums, +Sagt mir ein Wort! Ach, warum schweigt Ihr, himmlische Freunde? +Redet mit mir, ich habe geirrt. Und Du, heiliger Jünger, +Wollt' ich ihn sehn und in heiligem Zorn den Schuldigen meiden, +Hätt' ihm Gott nicht ein Herz, das auch dem Guten erweicht ward, +Auch ist Gabriel traurig und mit verhülltem Gesichte +Sag es frei, zwar bebt mir das Herz, doch, Ithuriel, sag es!« +Tief in seiner Seele, die war sonst edler, gewurzelt. +Denn sie kannt' ich im Jünglinge nicht. Von ihnen geblendet, +Ringsum herrliche Schätze, des Reichthums Erstlinge, sammeln! +Einsam irrte, von ihm aus klagendem Munde vernommen. +Einst, als er auch – dies schreckliche Bild wird mir lange vor Augen +Schweben und lange mein Herz mit stiller Wehmuth erfüllen – +Jetzt ist sein Herz so elend, so bloß dem Sturme des Lasters, +Daß ich wegen jedes Gefühls und jedes Gedankens +Gott, daß Deine gefürchtete Hand jetzt Satan im Abgrund +Daß sie, würdig der hohen Geburt und der schaffenden Stimme, +Ihrem ergrimmten Verderber unüberwindlich und furchtbar, +Gleich dem muthigsten Seraph, mit Heiligkeit widerstünde!« +Zwar mit Worten nicht, aber mit Blicken der göttlichsten Freundschaft, +Sagt' er ihm jüngst bei einem zufriednen, vertraulichen Mahle +Ferner nicht sehn, komm mit mir.« Ithuriel sagt' es und eilte. +Da, wie die Pforten des lieblichen Morgens im Frühling sich öffnen, +Lebt er bei Jesus, der ihm sein Herz vor Allen eröffnet +Keine so himmlische Seele vom großen Schöpfer gebildet +»Sei uns zu Deiner Schöpfung gegrüßt, unsterbliche Freundin, +Heilige Tochter des göttlichen Hauchs, komm, sei uns gesegnet! +Tochter des göttlichen Hauchs, vertraulichste Schwester der Seele, +Komm, wir führen Dich jetzt zu Deinem Genossen, dem Leibe, +Schatten Deiner Himmelsgestalt im Antlitze zeige. +Suchen und auferwecken und, wenn Du erwacht bist, verklären! +Wird er Dich dann in kommenden Wolken, Du Richter der Menschen, +Also stehn drei Brüder um eine geliebtere Schwester +Zärtlich herum, wenn sie auf weichverbreiteten Blumen +Ach, sie weiß es noch nicht, daß ihrem redlichen Vater +In den Schatten des Oelbergs ein. Der unter dem Oelbaum, +Jener im Thale, das sich bei kleinen Hügeln versenkte; +Stand und mit leisem Geräusch von dem stillen, waldigen Wipfel +Hatte gehört, brach zürnend hervor und ließ, voll Gedanken +Schlummernden Städten. Es liegt auf ihren verbreiteten Flügeln +Wenn, nun aller Kinder beraubt, die verzweifelnde Mutter +Edle Gedanken, der Ewigkeit würdige, große Gedanken +Noch bekannt. Zwar kam aus treuer, sorgsamer Ahndung +Sich verbreitete, bebt' er und stand und sahe zu Gott auf +Starr und trostlos an und sprach mit bebender Stimme: +Schätze wie Ströme zu sich von des Landes Milde versammeln. +Komm, ich will Dir ihr Reich in seiner Herrlichkeit zeigen. +Steige mir nach! auf, wanke nicht! komm, ermanne Dich, Judas! +Gold gegraben; hier trieft das Thal, durch selige Jahre, +Siehst Du die ganze Fülle des Landes? Wie hier sich die Städte, +Ihrer Gestade. Dies sind die Königreiche der Jünger. +Ach, Dein Erbe! Wie werden vor Dir, verachteter Jünger, +Bald die übrigen Elfe mit triumphirender Stirne +Sohn, Du weinest umsonst, umsonst fließt jede der Thränen, +Täglich sinnen sie Tod' ihm aus. Verstelle Dich, Judas, +Schein', als wolltest Du ihn in die Hand der wartenden Priester +Sein so lang' erwartetes Reich auf einmal errichte. +Dann, dann würdest Du auch Dein Erbtheil früher erlangen! +Ist es auch klein, so kannst Du es doch, erlangst Du es früher, +Endlich mit unermüdendem Fleiß, mit Wachen und Arbeit, +Hierzu füllen gewiß, für die Ueberlieferung Jesus', +Komm' ich hierher und zeige Dir Deine Rettung im Traume! +Doch Du erwachst. Verachte nicht, Sohn, die ermahnende Stimme +Kurz noch ein Thal, wenn Thäler um ihn bei Erschüttrung der Erde +Träume zeigen sich Dir! Die Träume befehlen Dir Rache! +Schon entheiliget hatte. Mit vollem schweigenden Stolze +In das wogende Meer auf schwimmende Leichname nieder. +Tief in dem Meer ein Thal und liegt; ihn werden die Inseln +Fallen sehn und rings zujauchzen dem rächenden Donner. +Satan verließ das Gebirg und ging mit gehobenem Schritte +Jesus ergriff dem frommen Lebbäus die sinkenden Hände, +Sprach, als er jetzt erwachte, zu ihm: »Da bin ich und lebe, +Lief und weckte die übrigen Jünger und brachte sie Jesus. +Als sie ihn rings vertraulich umgaben, sprach er zu ihnen: +Siehe, die himmlische Ceder, von meinem Vater erzogen, +Sendet noch kühlende Schatten herab. Noch seh' ich den Menschen +Dies geliebte Gefilde verwüsten! Bald schaun die Menschen +Weine Du nicht! Wenn der Bräutigam da ist, weinet die Braut nicht. +Sie ein einziger Sohn bei den Auferstehenden sehn wird.« +Innerlich Seelenangst und der Söhnung erhabene Leiden. +Was er anfing, endigen soll. Doch weiß er auch, Judas, +Hören! sterbend Geheul in tiefen, fallenden Gräbern +Wenn er mit eigner Hand in seiner Wuth sich erwürgt hat! +Lehret mich ein gesandtes Gesicht den Messias verrathen, +»Folge mir nach!« Du müssest umwölkt und dunkel und Nacht sein! +Tödten, senkt die Sonne den Strahl, verderbende Seuche! +Gott! Wie ergreift mich die Angst! wie zittern mir alle Gebeine! +Deine Gesichte täuschen Dich nicht! Und wenn sie Dich täuschten, +Kannst Du es anders als so, wonach Du dürstest, erlangen?« +Zwo erschreckliche Stunden der Ewigkeit näher gekommen. +»Guten Morgen, Marie! was seh ich! o fleißige Hände! +So, freiwillig beschränkt, nachläßigen Gangs, in der Rhythmen +Senden mich, ich ſoll ihn auf allen goͤttlichen Wegen +Ach zu fruͤh entziehſt du dem Blicke der heiligen Vaͤter, +Schönes Leben! du lebst, wie die zarten Blüten im Winter, +Liebend strebst du hinaus, dich zu sonnen am Lichte des Frühlings, +Blüh auf! er kommet nicht, bis daß die Lilien blühen. +Man hoͤrt ſchon hie und da ihr Zwitſchern, ihre Lieder: +Süſs wie Lilienduft, und rein wie Lilienblüthe! — +Ja, hier wandle der Dichter allein, und im Wandel betracht er, +Auf der Erde stehet die Leiter der Weisheit, und reichet +Mühsam klimmt der Gelehrte hinan, und purzelt und klimmet +Nenn' ich euch wohl den Tempel der Kunst? So erscheint die Geschichte: +Zeig' ich Apoll' euch nicht und die Musen im Chore der Dichter, +Nehmt denn alle Besitz, für all' ist Platz in dem Tempel; +Herr, darum hilf mir selbst, weil es mit mir zum Ende, +Reiner Bach, du entstellst nicht den Kiesel, du bringst ihn dem Auge +Suͤßen Morgengeſange der Voͤgel auf jeglichem Zweige +Damals warst du ein Dorf mit stillen, sonnigen Gassen, +Schmucklos, aber bequem, mit fest gegründeten Mauern, +Wo, zur Rechten, das Feld, das ausgedehnte, umplankte, +Baugrund wurde der Acker, und das Geleise des Tramway +Aber getröste dich, Herz! Noch weiß ich Gassen zu finden, +Sieh: da stehen ja schon und grüßen bekanntere Häuser – +Freilich haben dazwischen gedrängt sich putzige Villen, +Hier auch die jüngste der Straßen, geführt durch verwüstete Gärten – +Schimmernd getüncht, mit zwei Stockwerken, die Reihen der Fenster +Sann und blickte dabei auf ein Meer von grünenden Wipfeln +Selige Qualen des Schaffens und selige Qualen der Liebe, +Manches hab' ich erreicht, darnach ich damals gerungen, +Aber verblüht ist der Lenz, verglüht das Feuer des Sommers – +Hier am Horne des Stiers durchschwamm Herakles die Wogen, +Still, o nordischer Freund, und zürne mir nicht, ich gestehe, +Zwinge zum Ernst mich nicht, dem Gemüth vergönne die Freiheit, +Sie gehorchen dir nicht, du bist ihr Diener, ihr Priester, +So das Heiterste nur, das Fröhlichste lächelt mir heute, +Denn ans Fenster führt mir der Schalk ein liebliches Mädchen; +Kannst du lesen, mein holdestes Kind? so frag' ich mit Zeichen +Worte der Liebe. Wie bin ich dir gut, doch im Hause, mein Liebling, +Ob dich viele geschmäht, Euripides, neben den Besten +Preis' ich gewaltiger Äschylus auch und Sophokles schöner: +Ach, so werd' ich um dich mein ganzes Leben durchweinen, +Ach, so vergehen mir dann die übrigen Jahre voll Schwermuth, +Dann, dann wein' ich um dich mein ganzes übriges Leben, +Jede Stunde, die sonst, mit deinem Lächeln erheitert, +Ach so vergehen mir dann die übrigen Tage voll Schwermuth, +Nehme noch Einmal die Hand der Schlummernden, küsse dein Auge +Einmal noch, in die Nacht sink' ich, und sterbe bey dir. +Selmar, ich sterbe nach dir! den Schmerz soll Selmar nicht fühlen, +Sink an die ruhende Brust, zittr' und sterbe hey dir! +Würde diess Aug' und sein Blick, und seine Zähren voll Liebe, +Freilich thut es dir noth, zu schaffen, ich glaub' es, doch, leider! +Sahst du die Nebelschleier, die uns umwallten? sie hüllten +Lange schwebte die Wolke, sie sank und jegliches Gräschen +Zürnen, die schnaubende Wuth, das zähnefletschende Dräuen. +Jn dem die falſchheit nicht gewohnet iſt zu niſten. +Stolz sind deine Schwestern; allein auch gerecht; denn sie wissen, +Klingt's die Straße herauf wie von Lärmen und Schrei'n, +Kehre wieder und bald aus deiner tönenden Halle! +– Zuckten nicht sekundenlang zwei durstige Dolche –, +Seiner Wandlung ſich bald. Des hohen Sternes Bewohner +Aber ſie halten den Durſt, aus ſeinen Stroͤmen zu ſchoͤpfen, +Wankender meine Pole, ſo ſinken die Pfeiler der Tiefen +Ha die schändlichere, seit seine Tilgung verheissen +Werden, es länger nicht bluten; lass um den todten Geliebten +Nicht an den Königen liegt's – die Könige lieben die Freiheit: +Welche Reihen ohn' Ende! Wenn meine reifere Seele +O der dunkele Wind seiner Brust aus gewundener Muschel. +Seine Frau hat in ihr Mittel, eh sie ihn nam, wen genummen. +Dreymahl ſchlaͤgt ſie ſein beginnen ihm nieder +Leise folgen die Frauen, grauendüster die Männer. +Drauf erhub ſich Eloa, vertheilte die Engel der Erde +Weit um Golgatha her. Auf niederhangenden Wolken +Sammlen ſie ſich; bedecken die breiten Ruͤcken der Berge; +Huͤter! und, weil ſie die Huͤter der Maͤrtyrer wurden, am Throne +O Damon! dir, und jeglichem zartfühlenden Schäfer, +Sie von ihrer schmucklosen Stirn herunter die Nässe +Sie bewohnte mit ihrer trauertragenden Mutter +So der Zeit bedienet sich klug die sorgliche Mutter, +Nicht wie die Mumie sei, dem Phönix gleiche die Kirche, +Freudig den sterblichen Leib, den gealterten, gibt er den Flammen, +Lieblich sieht er zwar aus mit seiner erloschenen Fackel, +Sanfter bist du, Natur, in Seelands blühenden Fluren; +Goldene Saaten krönen das Haupt des lächelnden Eilands. +Wohnet freundliche Ruh, sie wohnt in grünenden Auen, +Dich umfleußt das heilige Meer, und waldige Hügel +Drängen kühn sich hervor von schäumenden Wogen umrauschet +So durchströme mit Kraft dein innerstes Wesen der Glaube, +Golgatha, oder die aͤuſſerſten Fernen, woraus ſie den Mittler +Noch mit weinendem Blicke zu ſehn vermochten. Doch jeder +Hatte Ruhe geſucht, und keine Ruhe gefunden. +Umkam. Sprachlos irrt er umher, und ſieht unverwendet +Herr, Dein Wille gescheh'! Es leuchte mir früher, mir später, +Seine Beute, die Schätze der Welt, hat der Feldherr, der Cäsar, +Kronen bring' ich dir nicht, mir mangelt selbst noch der Lorbeer, +Jünglinge faßten sie sanft, und Jünglinge hoben die Bahre, +Leuchtende Blumen um sie, sterbende, kaum noch erblüht? +Reifen im duftenden Haar, mit bräutlichen Binden durchflochten, +Flammen nun schlagen empor, still atmende heilige Flammen, +Löscht nun die zischende Glut mit duftendem Weine von Chios, +Sinken sie alle in Asche zusammen, die Städte der Menschen? +So daß Jeglicher zweifelt, er werde die Früchte noch kosten, +Kaum noch rettet es sich den leisen Wunsch, zu erwachen, +Möge zu Staub der Bestattende wieder die Leiche des Freundes +Wann mit frevelndem Mund ihr Heiliges wagt zu verkünden +Rings in Eden war fei'rliches Still und heiliges Schweigen. +Welche knospend des Ewigen Hauch aus der Erde gehoben. +Ringsumgürtet vom hellen Chor stand Cidli verwundernd; +Freudig erschreckt stand Meli. Des Tonreichs Wirbel erwachten; +Lautenlispel entbebten den Wipfeln der Zedern. Die Quellen +Weh'ten aus Myrthengebüschen daher zum Reigen der Kinder. +Cidli und Meli flogen dahin im himmlischen Reigen. +Taumelnd und wirbelnd flogen sie hin, daß rings um die Schultern +Freudebewegt. Theilnehmend erſcheint ein geſitteter Juͤng¬ +Deutsche, haltet nur fest an eurem Wesen, und daß euch +Vor dem Beschauer zeigt man oft verbothne Wahren, +Taugt gar zu ſchoͤn fuͤr mich dein hertze zu beſtricken! +So misch ein Engel dir stets Zucker in die Myrrhen, +Gleich als ſtralen lichter glutt der Zung Aug vnd Sinne +Wähl ich ein Schnepfen- oder ein Gemsenministerium. +So darfst du ihm auch nicht sein Tierisches verschweigen. +Rebengewinde mit grüner Glasur und bläulichen Trauben, +Auch, in heraldischer Zeichnung, erscheint vielfältig die Lilie, +Kraft ihres Amtes, und sehn nach dem Gewichte der Spende +Rechts und links, und quälen mit Angst den Handelsgenossen, +Wissen beherzt das ein' und das andere klug zu verbinden. +Bleibet heilige Pflicht; und Murren und Argwohn begleiten +Nein, nie werde sein Nahme genannt, in Dunkel begraben; +Auch noch die fromme welt vor ihr die haͤupter neigen. +Tag der Liebe! scheinest du auch den Toten, du goldner! +Zeugen himmlischen Glücks! und ihr, allschauende Sterne, +Euch, ihr Liebenden, auch, ihr schönen Kinder des Frühlings, +Ihr Vertrauten! ihr Lebenden all, einst nahe dem Herzen, +Denn sie alle, die Tag und Stunden und Jahre der Sterne +Aber wir, unschädlich gesellt, wie die friedlichen Schwäne, +Fleht dann brünstiglich zu Ego, unserm Zeit- und Ober-Gotte, +Schon das Rauschen des dritten von fern! Dort wandelten Sterne; +Gott, kaum sahst Du herab, und die Sterne waren geflohen! +Wo Du hinblickst, weit um Dich her, da schweigen die Welten! +Singet ein Lied von dem ewigen Sohne! keine von allen! +Satan's Reich zu zerstören? den Lästerer Gottes zu schlagen? +Tausend Donner und Nacht um mich her und göttliche Stärke, +Als Du wurdest, o Welt, da waren schon viel' der Aeonen +Wecktest Du, Ewiger, auf, und diese Herrlichkeit Gottes, +Zürne nicht, Vater, und schaue mich nicht mit dem schreckenden Blick an, +Welcher zwischen mich und das Menschengeschlecht sich gestellt hat, +Letzte Höh', es beben an ihm die furchtbaren Stufen +Stehen dann auf einmal auf allen Sonnen und Erden +Alle Seraphim auf; dann klingen die goldenen Stühle +Um den neuen, schwebenden Leib. Sie waren die Seelen +Jener Weisen der Morgenlande, die kamen und Jesus, +Jesus, dem himmlischen Kinde, mit seinen Engeln die Ersten! +Einst in einer heiligen Stunde der Liebe geschworen. +Aber sie liebten sich mehr, als sonst sich Sterbliche lieben. +Simri lehrte das Volk. Das Volk entehrt' ihn und lebte +Ach, Dich haben, in Schleier gehüllt, jungfräuliche Thränen +Sahe weit um sich her, einst Schauer der Herrlichkeit Gottes. +Leichter und freier erhuben sie sich, von zärteren Sinnen, +Nichts Geringerem als dem ewigen Leben gebildet. +Da er sprach, erstaunt' er vor dieser tönenden Stimme, +Seliger, unaussprechlicher Schöpfer, Dich hört' ich die Liebe +Nicht ins ernste Gericht, vor dem kein Endlicher stehn kann; +Ach, so wirst Du nicht richten! Auch ihnen hast Du den Gottmensch, +Auf der anderen Seite des Sonnenweges erhub sich +Einst in den Himmel brachte, worauf er, Führer der Engel, +Tausend Sonnenmeilen – der Raum von Sonne zu Sonne +Stand der Ewige dort und schaute den werdenden Sabbath. +Gott ging nah an einem Gestirne, wo Menschen waren, +Nicht verschlossen, die Stimme des Schöpfers, der Seraphim Stimme +Seiner Kinder, so schön, als ob der bildende Schöpfer +Ausgebreitet zu seinen Füßen, auf lachenden Hügeln, +Sprich! denn unter Dir sah ich ihn wandeln. Reißender Strom, steh! +Steh dort! denn da ging er hinüber. Du sanfteres Athmen +Steh vor ihm, Erd', und wandle nicht fort, wie ehmals Du standest, +Wandelnde Himmel umflossen, als seine göttliche Rechte +Darf ich mich unterwinden, von Neuem Dich anzublicken, +Welche Dich, Vater, umgiebt! Ach, laß Dein Auge nicht füllen +Eure selige Ruh durch keine Wehmuth zu stören. +Ihr erstaunt darüber, wie der kann ein Sterblicher werden, +Nicht ihr Geist ist sterblich, der ewige Geist nicht; der Leib nur +Tritt alsdann vor Gottes Gericht die entflohene Seele +Fleuch! Dich denke nur Gott, der Wesen Schöpfer und Richter! +Sieht nicht mehr. Ihm schwindet das Antlitz der Erd' und des Himmels +Tief in die Nacht. Er höret nicht mehr die Stimme des Menschen, +Athmet tiefer herauf, und kalter, ängstlicher Schweiß läuft +Seines Vaters einziger Sohn. Vor jammernden Kindern +Sterben Eltern, ihr Trost und die Stütze der wankenden Jahre. +In ihr Elend vertieft, stirbt eine theure Geliebte +Nicht des abschiednehmenden Lächelns der frommen Geliebten, +Nicht der brechenden Augen, die gern noch weinten, der Angst nicht, +Seiner Kinder um ihn. Die Väter drückten die Söhne, +Knaben faßten das Knie sich niederbiegender Väter +Liebend an ihn gelehnt stand ihre Mutter. Er sagte: +Ueber Euch, so hättet Ihr nicht den Richter gezwungen, +O, so wollen wir hier die Todten Gottes beweinen, +Aber Du hast ja diesem Geschlecht, o Vater, den Gottmensch, +Davon reden sie Alle, die Seraphim, wenn sie hier wandeln, +Deine Todten sollen dereinst zu dem Leben erwachen, +Also sagt' er und sah der Herrlichkeit Gottes von fern nach. +Gegen die Erde gekehrt, und segnete bei sich die Erde. +Gott ging nach dem Tabor hinab und schaute die Erd' an +Sah es mit Sündern bedeckt; auf ihren weiten Gefilden +Hingerissen vor Gott, aus ihren Nächten gehoben, +Fromme Tugend, sahn, doch Deinem Lächeln nicht folgten! +Aufgethürmt in Riesengestalten und näher dem Donner. +Hin vor Gott, nannt' Alle mit Namen, die namenlos waren +Zwischen ihnen und Gott, des Todes nahende Stunde. +Da erhub in dem Himmel sich allgemeines Verklagen. +Auf den zitternden Flügeln der Winde Gottes erklangen +Gleich dem kommenden Meer, ertönte der Sterbenden Winseln +Siehe, dem Blute der Märtyrer ward die Stimme des Donners +Sich die Führerin weg, die himmelstützende Wolke, +Schaute zum Oelberg nieder, erhub die Donnerposaune, +Rufte gegen die Erd' und sprach: »Bei dem furchtbaren Namen +Welcher statt des Menschengeschlechts im Gericht will erscheinen, +Ganz in das Einsame hin. Jehovah hub das Gericht an. +Eines Seraphs erhabene Stimme, mit welcher er Gott singt; +Sprächen der Cherubim Donner aus mir, Gedanken zu sagen, +Geist des Vaters und Sohns, ich bin dem Tode bestimmter, +Bang, mit Todesschweiße bedeckt, mit gerungenen Händen, +Schnell wie Gottes Gedanken, erschütterten Schauer auf Schauer, +Dunkler die Nacht, gewaltiger klang die Donnerposaune; +Hub er vom Staube sich auf und streckte gen Himmel die Arm' aus; +Thränen flossen ins Blut; er betete laut zu dem Richter: +Bald ward jede der Stunden mit sterbenden Sündern bezeichnet! +Da die Welt noch nicht war, da noch kein Todter verwes'te, +Wurde sie schon, die selige Stunde des Leidens, erkoren, +Seid mir in Euren Grüften gesegnet! Ihr werdet erwachen! +Ganz von Deinem Zorn, von Deinen Schrecken gefüllet, +Adam's Kinder und ich! Laß ab, die Schrecken des Todes +Vater, Dein Wille gescheh'! Mein hingeheftetes Auge +Starrt nach Hilfe gen Himmel empor; ich sink' auf die Erde; +Sie ist Grab! Es ruft durch alle Tiefen der Seele +Laut ein Gedanke dem andern, ich sei von dem Vater verworfen! +Ach, da der Tod noch nicht war! da noch die Stille des Vaters +Aber mein Erdegebein trägt auch die Gottheit! Ich leide! +Also sprach er und richtete sich von seinem Gebet auf, +Stützt' auf die wankende Rechte sich nieder und schaut' in die Nacht hin. +Auf den donnernden Strömen der Angst geflügelte Stimme, +Ausgegossen, empörte die Stimme des Menschengeschlechts sich, +Adramelech geschaut. Jetzt stieg er herab von dem Felsen, +Blickt' auf die Erde. Da sah er vor sich in rauchendem Blute +Jammernde Seufzer der wiederkehrenden Menschlichkeit füllten +Nur sich selber! Zuletzt vermocht' er kaum zu entfliehen. +Drauf verließ der Messias der Leiden traurige Stille, +Wandte sich zu den schlafenden Jüngern, nach diesem Leiden, +Ging der Erlöser und nahte sich still den schlafenden Jüngern. +Aber ihm jauchzten die Himmel umher und feirten den Sabbath, +Seit der Schöpfung den zweiten, der heiliger ist als der erste. +»Wenn wird tönen um Euch der Pole Donnern, mit ihnen +Dann der Welten Gesang, in Stimmen der Meere verwandelt, +Brausend vorübergehn; wenn aus ihren Kreisen die Sterne, +Schauer von Gott, und Eurem Haupt die goldenen Kronen +Erste Stunde, die ewige Ruh den Heiligen brachte, +Jetzo ist sie vorübergegangen!« So sangen die Himmel. +Zwar ich bin unwürdig, zu sehn den Besten der Menschen; +Alle Wüsten hab' ich durchirrt. Ich bin zu den Quellen +Aller Flüsse gegangen. In aller dämmernden Haine +Ihn hat, dacht' ich, vielleicht mit stiller Sorge sein Schöpfer +Ach, unwürdig, die Blicke zu sehn, mit welchen Du lächelst, +Mich erlösest Du nicht! Du hörst die jammernde Stimme +Also sagt' er und sahe vor sich die schlafenden Jünger. +Nahe vor ihm; er sah ihn und trat mit zitterndem Fuße +Laute Zeugen von einer bewundernswürdigen Seele! +Ja, Du bist es! Dich hab' ich gesucht! Wie athmet die Ruhe, +Deiner Tugend Belohnung, aus Dir! ein Schauer befällt mich, +Ihn umgab die Stille der Nacht, und er hörte von fern her +Durch die schauernde Stille wie eines Sterbenden Stimme. +Bang und erstaunt, da bebte sein Herz von diesen Gedanken: +»Soll ich gehn und schauen den Mann, der dort mit dem Tode +Da erschlug ihn ein laurender Feind, ein Mörder im Dunkeln! +Soll ich sehen des Sterbenden Angst, die brechenden Augen +Soll ich hören der Seufzer Getön, den rufenden Donner +Auch ich habe zum Tode die Kinder Adam's verleitet. +Blut, Du Blut unschuldiger Menschen, das jemals vergossen +Kinder Adam's, auf Euer Gebein, dahin muß ich schauen! +Auf dem Antlitz und betete still mit ringenden Händen. +Abbadona schwebte von fern am ruhenden Boden +Abbadona bebte zurück. Der himmlische Seraph +Hört' er das langsam wallende Blut des betenden Mittlers +In den Tiefen des göttlichen Herzens betende Seufzer, +Faltete hoch die Hände zu Gott und schaute gen Himmel. +Ach, auf einmal über sich sah der Himmlischen Schaaren, +Ihrer Augen Gebet und ihres Schweigens Gedanken, +Jetzt verschließt er die bangen Gedanken; itzt läßt er sie jammernd +Durch die Schauer der Nacht in vollen Seufzern ertönen: +Deine Menschheit Schimmer von Gott, was Höhres als Gräber +Eine furchtbare Gleichheit erblick' ich. Verlaßt mich, verlaßt mich, +Hoch von dem Thron, auf Flügeln getragen des flammenden Wagens, +Uns auf ewig entfloh, verloren ins Heer der Gerechten; +Sah den furchtbaren Sohn, des Donnerers schauendes Auge. +Wehe! den Schwung der strafenden Rechte, des Donnernden Wurf rief, +Bebte die bange Natur in allen Tiefen der Schöpfung +Schauernd nach! Ich sah ihn nicht mehr, mein Auge verlor sich +Jener Richter? Aber er leidet, er ringt mit dem Tode! +Er, der stand auf dem Flammenwagen, ringt mit dem Tode! +Ohne Maaß ist die Angst, die seine göttliche Seele +Leidet jetzt für die Menschen? für seine sterblichen Brüder +Einst was Dunkles im Himmel gehört. Auch zeuget es Satan +Durch das Schlangengezisch von seinen Reden und Thaten. +Wenn Du gehst ins Gericht für Deine sterblichen Brüder, +Wenn Du bist des Ewigen Sohn: o Sohn, so entflieh' ich, +Für die Menschen und nicht der Messias der höheren Engel. +O, wie wollt' ich alsdann mit aufgehobenen Händen +Dich, mit der Stimme der Harfenspieler, Du Göttlicher, segnen! +Jedes Haupt, das den Sohn zu verkennen, niedrig genug denkt, +Sei es Euch zu dem Tode vergossen, zum ewigen Tode! +Wenn nun auch in Euch das Vorgefühl des Gedankens +Dann er selber: daß Ihr gleich uns verworfen von Gott seid, +Durch die Gefilde voll Elend und Nacht hinschauen und sagen: +Heil Dir, ewiger Tod, Dich segn' ich, Jammer ohn' Ende! +Durch die Gefilde voll Elend und Nacht hinschauen und sagen: +Heil Dir, ewiger Tod, Dich segn' ich, Jammer ohn' Ende! +Nur den menschlichen Sünder und nicht den Engel versöhntest? +Zweite Stunde, die ewige Ruh den Heiligen brachte, +Jetzo ist sie vorübergegangen!« So sangen die Himmel. +Eine schreckliche Nacht. So hängt, vor dem richtenden Tage, +Donnerhall ruft bald, bald rufet der Schwung der Gebeine +Schweigend ins Dunkle der Seraph hinauf und stand vor der Gottheit. +Wenn ich geh' zu dem Sohne, die göttliche Botschaft zu bringen?« +Wenn ich seh' das Gericht in des Sohns erloschnen Geberde +Werd' ich nicht sprachlos stehn? wird mir mein schlagendes Herz nicht +Auch den leisesten Laut der himmlischen Lieder versagen? +Werden mich selbst die Schrecknisse Gottes, die Bilder des Todes +Viel zu endlich, dem leidenden Sohn Triumphe zu singen.« +Wer ermannte Dein Herz, den Tod des Ersten der Menschen +Voller Gefühl des Gerichts, den Sohn, von dem Vater verlassen, +Richtete Blicke der Hoheit auf ihn und lächelte Gnade. +Sich auf goldenen Wolken empor und sang aus den Wolken: +Vater und Sohn! Und Ihr, die meine Seele noch füllen, +Mich hinüber zu tragen ans Dunkle der Herrlichkeit Gottes! +Ganz empfind' ich, was einst die Auferstehenden fühlen! +Sitzen wird dann auf dem Throne, der hier in dem Staube gebückt liegt, +Deine schimmernden Wunden, der Liebe Zeugen, der Liebe +Wird der letzte der Tage den stillverlöschenden Schimmer +Sich in seinem Blut. So lag, umströmt von des Himmels +Sehen, fühlten die Endlichkeit, wandten sich ganz und entflohen. +Jetzt erhub sich vom Staube der Erd' als Sieger der Gottmensch; +Dritte Stunde, die ewige Ruh den Heiligen brachte, +Jetzo ist sie vorübergegangen!« So sangen die Himmel. +Kaum vermocht' ich vor ihm mein schwimmendes Auge zu bergen, +Thränen erpreßte mir da der Sohn, den Kummer und Liebe +Als auch diese zuletzt, gleich einer alternden Amme, +Endlich hätte vielleicht mein lange vergebliches Streben +Hinein, mein Kind, hinein, allein mußt du's nicht wagen, +Wenn ich mit Arbeit den Tag, mit bretternem Lager die Nächte +Denn sie meinten, es werde der Sohn, ein finsterer Träumer, +Leichthin sprach ich's, doch schwer erdrückten mich Lasten der Liebe, +Entſteigt, laͤßt auf der Stirn ein Demantflaͤmmchen ſcheinen. +O, an den Ort zurückzukehren, wo ich geboren! +Neuster Stoff zum Drama, zum Heldengedichte: die Schöpfung, +Ohne Hals und Kopf, ward eine Henne getragen, +Ach, es floß ihr Blut, und Reineke hatt es vergossen! +Zwischen Holland und Frankreich; der andere durft ihm zur Seite +Stehen, Kantart genannt, ein stracker, kühner Geselle; +Ach und Weh! Es trugen die Bahr zwei jüngere Hähne, +Henning sprach: »Wir klagen den unersetzlichen Schaden, +Uns zur Fröhlichkeit riefen, erfreut ich mich meines Geschlechtes, +Voller Lust zu leben; mein Weib, die treffliche Henne, +Alle waren so stark und wohl zufrieden, sie fanden +Ihre tägliche Nahrung an wohlgesicherter Stätte. +Reichen Mönchen gehörte der Hof, uns schirmte die Mauer, +Reineken aber, den Dieb, verdroß es, daß wir in Frieden +Als ein Klausner und brachte mir Brief und Siegel. Ich kannt es: +Euer Siegel sah ich am Briefe; da fand ich geschrieben, +Habe strenge Gelübde getan, die Sünden zu büßen, +Zeigte sein Skapulier. Daneben wies er ein Zeugnis, +Heute zu tun! ich habe die Sext und die None zu lesen +Ich mit erheitertem Herzen erzählte geschwinde den Kindern +Eures Briefes fröhliche Botschaft, es freuten sich alle. +Da nun Reineke Klausner geworden, so hatten wir weiter +Keine Sorge noch Furcht. Ich ging mit ihnen zusammen +Vor die Mauer hinaus, wir freuten uns alle der Freiheit. +Immer versucht' er es wieder; und weder Jäger noch Hunde +Konnten vor seinen Ränken bei Tag und Nacht uns bewahren. +So entriß er mir nun fast alle Kinder; von zwanzig +Seht, hier liegt sie! Er hat es getan, oh! nehmt es zu Herzen!« +Eitel erblickst Du Dich, Du schöne Schwester der Künste, +Tugend ist Leben; es strömt von Welle zu Welle; der Tugend +Ha, so hab' ich dich nimmer gesehn! doch zürne nur; Neuheit +Küssen möcht' ich den reizenden Mund, der die Küsse mir abschlägt, +Hangen an deinem Blick der sich abkehrt, feindlicher Gluth voll, +Lockender ist die verbotene Frucht, und Tyndaris hätte, +Eine junge hübsche Seele tu' ich mir wählen, +Immer noch trinken sie abends den Tee und plaudern zusammen +Fürchte nicht, sagte der Meister, des Himmels Bogen, ich stelle +Schon ſinket der Thau, ſchon erglänzen der Mond und die Sterne, +Bringt mehres uns nicht ein, als daß davon wir wissen; +Dann wird die Menſchheit ſich zur hoͤchſten Wuͤrd' erheben, +Aber nicht lang', und er winkt, daß sie tönen zum Liede, Posaunen. +Jüngling! hüte dein Herz! Ach! dünke gegen die Schönheit +Lob verdienet die Flucht, und Tadel der mißliche Zweikampf, +Heuchler, ferne von mir! Besonders du, widriger Heuchler, +Flieh ich, Lili, vor dir! Muß noch an deinem Bande +Männer fallen und sterben zu sehen ohne zu klagen, +meinten den Regen, der fallt auf dunkles Erdreich im Frühjahr. – +Glaubt mir, es ist kein Märchen, die Quelle der Jugend, sie rinnet +Singen und Beten erscheint selbst Christen ein würdiges Dasein: +Och, weer se't sülbn! Vellicht weer't so am besten! – +Laß uns der Kinder der Flora Gestalt und Liebe bewundern +Rauscht in der Mitte der Au, draus steigt ein Eiland zur Höhe +Prangt drauf der Hanbuttenstrauch voll feuriger Sternchen, der Quitzbaum, +Bückt sich hinüber aus Stolz und sieht verwundernd im Wasser +Schon streicht der Westwind voran, schwärmt in den Blättern der Bäume +Hoch aus den Wolken strahlet das Ziel des geweiheten Köchers, +Er, der verwundet vom eignen der immertreffenden Pfeile, +»Wer erscheinet wohl mir?« So fragte lächelnd die schöne +Trotz meiner Hungerbaracken, bewohnt nur von Söhnen der Hoffnung +Rufte ſtammelnde Donner, und ernſt her blickt’ ihr das Auge. +Dann mit hundert Fluͤgeln gefluͤgelt, mit Schwingen des Sturmes, +Auf zu Gott. So ſah ſie mein Aug’, und ſtarrt’ in die Nacht hin. +Hub ich gegen den Himmel empor. Der Erde Bewohner, +Oder des Grabes, was ich vermag, das will ich euch ſingen. +Tauſend Gedanken erflog mein Geiſt nicht; zu tauſenden fehlt mir +Stimm’ und Geſang; und tauſendmal tauſend verbarg ſie dem Hoͤrer. +Blumen will ich dir weihn, dir weihn die Gabe der Locken, +Will ich das rieselnde Gras des stillen Hügels benetzen, +Ach! du warst so hold, hingst lieb und liebend am Leben, +Wenn lässest du mich doch des höchsten Klarheit schauen! +Nun erlischt es, du liegst auf todten Kohlen, die Winde +Was gegenwaͤrtig hie, was kuͤnftig und vergangen, +Treffenden Arm euch ferne von mir mein Donner verſchleudern. +Stieg, zur Zinne des Tempels, in ſeiner Herrlichkeit nieder. +Er hat statt des Kopfes eine Konservenbüchse, +Jch weiß der Him̃el ſelbſt wird meine Luͤſte daͤmpfen +Hast du Eusebien wohl, die Tochter des Himmels, +Für dem die Erde bebt, ließ schimpfflich sich verhöhnen, +Erde, du Mutter zahlloser Kinder, Mutter und Amme! +Schwester der allerfreuenden Sonne, des freundlichen Mondes, +Eine der jüngsten Töchter der allgebärenden Schöpfung, +Immer blühendes Weib des segenträufelnden Himmels, +Deine gürtende Binde mit siegender Stärke dir löste! +Freudig begrüßten die Fluten des Meeres neuer Bewohner +Über die steigenden Ströme, die seiner Nasen entbrausten; +Junges Leben durchbrüllte die Auen, die Wälder, die Berge, +Irrte blökend im Thal, und sang in blühenden Stauden, +Auf den Gipfeln der Ulme, die liebende Reben umschlangen; +Nicht nur die Vögel des Hains, und summende, goldene Fliegen, +Tranken auch, es tranken die Haine, die Blumen und Gräschen, +Alle sterben, und werden geführt von Stufe zu Stufe, +Durch unendliche Reihen bestimmter Äonen, sie schleichen +Oder sie fliegen, von Kraft zu Kraft, von Schöne zu Schöne! +Ach! koͤnt ich was ich jtzund ruͤhm’ erlangen +Weil ihm das theure Reiß von Barby ist entrissen: +Seid, o Geister des Hains, o seid, ihr Nymphen des Flusses, +Weihend feierten sie im stillen die ländlichen Feste; +Liebet, theure Prediger dieser ewiglichen Gnaden, +Lobet euern Bräutigam, alles zu Ihm einzuladen; +Raͤuber in Gottes Schaafſtall, ſo ſteigen die Miethlinge nachher +Weiſſagend allen, die lebten; auch dacht er nicht an die Tugend +Werden, wo nicht zum ſchlimmſten, zum kleinſten Gebrauch oft verkehret:) +Seinen noch ſchoͤnern Garten im ſchoͤnſten Boden gepflanzet. +Welcher mit manchen rieſelnden Bach den fruchtbaren Garten +Schloſſen den Blumenſchooß auf, und zeigten die duftenden Schaͤtze, +Glänzender Phönix! Wir, die deutsche fleißige Biene, +Ueber alle, die neben ihm waren, ſich zu erheben; +Jhm widerſtuͤnde. Voll ſtolzer Ehrſucht begann er im Himmel +Schöne Naivetät der Stubenmädchen zu Leipzig, +Einer nur hatt’ ein Herz. Der Schwarm umringt’ ihn, verbarg ihn; +Wird in der feuchten Coͤrper Flaͤchen, ohn’ alle Hindrung, +weil sie in Spanien eine Republik haben wollten; +Drunten, gedämpft vom Schnee, wogt sacht das Getriebe der Gasse; +Selbst die metallene Stimme des Turms ruft heiser die Stunden, +Trauriges Zwielicht rings! Auf, Knab', und entzünde die Lampe! +Freunde des Alterthums, hört! Die Ewigkeit werd' ich nicht suchen, +b'Ich wollte mich zur lieben Maria vermiethen, ' +Was der verwegenen Hand gebot, in die Saiten zu schlagen, +Darum riß es mich fort: ich griff in die rauschenden Saiten, +Zürnt doch der Sturm, der den Donner der brechenden Eiche gewohnt ist, +Setz' ihm ein Denkmal, das dir zeig' in kuͤnft'gen Stunden, +»Sproßet ihr Zarten heran in des Himmels schauendem Auge! +Blühet herauf, ihr Holden, zu nimmerwelkender Schöne! +Werdet geschmückt mit jeglicher Kraft, mit jeglicher Tugend, +Daß ich der Mutter dereinst den thatenrüstigen Jüngling +Folgte dem Trefflichen nach, bis er ganz in der Pforte verschwunden, +Viele Namen hörest du an, und immer verdränget +Werdend betrachte sie nun, wie nach und nach sich die Pflanze, +Einfach schlief in dem Samen die Kraft; ein beginnendes Vorbild +Ausgedehnter, gekerbter, getrennter in Spitzen und Teile, +Viel gerippt und gezackt, auf mastig strotzender Fläche, +Rings im Kreise stellet sich nun, gezählet und ohne +Um die Achse gedrängt, entscheidet der bergende Kelch sich, +Immer staunst du aufs neue, sobald sich am Stengel die Blume +Traulich stehen sie nun, die holden Paare, beisammen, +Hymen schwebet herbei, und herrliche Düfte, gewaltig, +Nun vereinzelt schwellen sogleich unzählige Keime, +Wende nun, o Geliebte, den Blick zum bunten Gewimmel, +Jede Pflanze verkündet dir nun die ew'gen Gesetze, +Freue dich auch des heutigen Tags! Die heilige Liebe +Bruder! komm und koste mit mir des zaubrischen Bechers. +Zilia aber, in Rührung zerschmolzen, umfaßte die Kleinen, +Wenige Lenze nur sah' ich die schwellende Knospe des Knaben. +Ward ich gerückt, um dir, o Sohn, die Kindlein zu ziehen.« +Uns gebohren, uns gecreutziget, Uns erstanden. +Will das Vnsichtbare mit sichtbarlichen Gaben +Ey, ruft die Amme, wer wollt' auch besser es verlangen? +Fluß und Abend und Berg erwarten den flatternden Ritter, +b'Der Eindruk von dem hoͤchſten Weſen,' +Durch ein klein Gebuͤſch von Erlen, langſam hin und wieder +Hörte der Mädchen Gejuche, der Jungkerle gellendes Schrei'n, +Abel in ſeinem Blute, den Guten vom Boͤſen getoͤdtet!) +Stand auf ſeinen Hoͤhen, und goß zwo ſtroͤmende Schalen +Sind Ursach, daß mein Geist die Warheit angenommen: +Sonst sezierte man die Leute erst nach dem Tode. +Treu der Natur und entwachsen der flüchtigen Mode, beginne, +Kahl steht jeglicher Strauch, doch läßt uns der Winter die Rosen, +Komm! ins Offene, Freund! zwar glänzt ein Weniges heute +Nur daß solcher Reden und auch der Schritt' und der Mühe +Darum hoff ich sogar, es werde, wenn das Gewünschte +Da es zuerſt, wie Fett geſteht, nachher wird eine duͤnne +Nicht vom weidenden Zahn, von keinem Pfluge verwundet, +Auferzogen von Regen und Sonne, von schmeichelnden Lüftchen +Sanft gewebet; es wünschen sie Knaben, es wünschen sie Mädchen. +Ach, denn wünschen sie Knaben nicht mehr, nicht wünschen sie Mädchen. +So die Jungfrau: Blühet sie noch, die Liebe der Ihren +O unaussprechliche leidenschaftliche Liebe! +Dem du die mächtigen Quader verdankst und was dir zum Schmucke +Spielend ahmst du den schlanken Kristall und die rankende Pflanze +Reiche du treuen Gefährten die Hand! – Nun will ich dich halten, +Jüngling! denke den liebenden Vater, die zärtliche Mutter! +Lang, wie der Schlummer im Hause des Todes, nach flüchtigen Träumen, +Halte dich fest am stärkenden Arme des Barden, und laß ihn, +Bald wird der Nebel verduften, dein Aug' den schrecklichen Abgrund +Nun erst kenn' ich ihn ganz den Werth von seinem Geleite, +Jüngling! Sined ist todt. Von seiner verlassenen Halle +Leitet kein Fußtritt in Schatten. Ihm haben die Söhne der Lieder +Seinen Thron mit lauten Geſaͤngen und ſchallenden Choͤren. +Was wil Er denn bey Euch? was hat Er vor genommen? +Nachts auf einsamer Bank saß ich im tauenden Garten, +Warum zeigt sie sich nicht, und weiß, es ist der Geliebte +Während mein Arm den Nacken umschlang, den eueren Blicken +– Also sprach ich und schwellte mir so Verlangen und Sehnsucht; +Sie machte noch wol gar auß Nullen starcke Summen +Vater, und aller auf Erden! Vor deinem leuchtenden Throne +Alle flehen von dir mehr Seligkeit; aber mit Ruhe +Flehen ſie jene dort oben. Denn ſie labt Fuͤlle der Freuden. +Ach ich kenn’ ihn noch nicht den Segen zum ewigen Leben, +Weis es noch nicht, wie mich, der einſt mich ſegnete, leiten, +Welchen Weg er zu gehn, mir gebieten wird. Aber ich will mich +Doch auf Gott verlaſſen. Dein Wille, nicht meiner, geſchehe! +Wegzuwelken! Wenn welkt, mit wenig Erde beworfen, +Noch unzaͤhlbarer ſeyn, wenn erſt mein Geiſt ſich erweitert, +O, rief er grimmig aus, unglücklicher Sylvan, +Halb ungern, und doch auch halb willig von sich legen. +Leuchtet mir nicht allein des Taghimmels flammende Stirne, +Krönt ſich mir nicht die Nacht mit des Mondes ſilbernem Reife? +Nicht nur ein Wiederhall dieſer wunderſam ſtrömenden Klänge, +Bitterer Zweifel ſchleicht ſich heran mit blutleerem Auge, +Hab’ ich nicht geſühnet all’ meine ſündigen Thaten? +Jch ſchwere daß ſie dich ſo eifrig lieben koͤnnen +Sie half mir manchesmahl die faulen Ochſen treiben +Hurtiger schafft mir den Geist und die lauschenden Sinne die Hoffnung, +Seh' ich ein weißes Gewand hinflattern, so ruft mir die Sehnsucht +Wenn du mich lockst mit dem schmeichelnden Wort, wenn die reizende Wange +Ob dus im Tag'buch anmerkst? Handle! War es was Böses, +Da sind Ihre Kinder, Ihre Alte, die gute – +Tränen fließt in die Lieder, die ich dem Blutigen weihe. +Triebe, die David den Sänger nach Gottes Herzen beseelten, +Wenn er einsame Nächte mit heiligen Lobliedern feyrte: +Da sie den sterbenden Sohn mit einer Gebärerin Schmerz sah: +Leer an sympathetischen Schlägen im zärtlichen Busen, +Schauert mein Herz durch einsame Tag, und suchet die Ruhe, +Ach! du weinest vielleicht, dich sieht dein Engel nur weinen, +Warum fühl ich nicht mehr die stolzen Engelgedanken +Neue Gedanken, Geschöpfe der Lieb, in himmlischem Schimmer +O so höre mich an! Floß je dein himmlisches Herze, +Schöner errötet, und dann den redlichen Jüngling erblickte, +Segnete jemals dein lächelndes Aug aus heiliger Stille +O so hör itzt, Ariel, mich um der menschlichen Freuden, +Vor ihr und rufe mich hin auf die Spur, die den eilenden Wagen, +Bald um die Rosenwangen der Schönen Schwester, die würdig, +Stoßen werde. Verirrt in dem Labyrinthe der Vorſicht +Wenden ſich weg von weiterem Forſchen alle Gedanken; +Jhr die Palme der Ueberwinder im Himmel nicht werden! +Sieh! dar keek Een int Finster, un jede reep: Hannchen ut Frankrik! +Sang eine Leyer doch ein Maͤdchen aus dem Gebiete +Kein Eroberungskrieg! So scholl das heilige Wort einst, +Sie war an Blaͤttern, an Figur und Farben recht aus- +Sie zog ich sahe wohl viel aufwärts zu ihr fahren +Euch verkümmerte man das Allgemeine des Titels; +Zuſammengegoſſen mit dem Alles im Schooße des Weltglüs +Bist du die Höhle, darin die Ungebornen sich drängen, +Nach dem jhr ewren Geiſt dem Hoͤchſten woll’n vertrawen. +Wenn Sie jedoch diesen Haufen beisammen erblicken, +„Da von viel tauſend Eyerchen kein einziges vollkommen +Mauern sind viele, und Gräber, und wenige Bäume. +Dreimal klang mit ängstlichem Schall die silberne Schelle +Hilft das Fräulein dem Alten bereits in den sammeten Lehnstuhl. +Als er Athem geschöpft, erhub er zur weinenden Nichte, +Welche den Leichnam des Cypers erblickt, die donnernde Stimme: +Doch, potz Stern! ich habe noch Kraft in den Knochen! da liegt er +Aber das Fräulein weinte laut; ihr Antlitz verbarg sich +Tief in ihr Schnupftuch, mit Thränen genetzt sie fiel in den Lehnstuhl. +Sage mir, Muse, die schmerzlichen Klagen des traurigen Fräuleins, +O, wie artig ließ es dir nicht! Nun sollst du vermodern +Nein! ich nehm' es für mich! es soll nicht mit dir vermodern! +weil dieses Tyrannei endlos gar gerne währet, +Innerlich stramm stehn. Versklavt von tausend Gewalten. +Leise sinkt er herab, sich freuend der lieblichen Täuschung, +Ach, es schlummert so süß, und Unschuld und himmlischer Friede +Kräuseln zum Heiligenschein des Hauptes goldene Locken, +Er überschauet im Geist den Sturm der kommenden Tage, +Banges Mitleid erfaßt die Seele des himmlischen Boten, +Da umfängt er den Nacken und küßt die zuckenden Lippen, +Dieß beschwöre mir, Jüngling, so will ich das Kirchengelübde +Jenes geb' ich den Göttern anheim und dieses den Freunden, +Wenn etwan mein Versehn, jedoch ohn andrer Schaden, +O, das frohlockendste Jubellied anzustimmen! +Dieses Bild zu betrachten, war Einer nur würdig, der Dichter, +b'Der Leib dem kein geſchoͤpff zu gleichen; ' +Sage nur, blähst du dich so an ihrem wallenden Busen, +Nachts auf dem rauchenden Schutte Lyons, matt von den Schreckensthaten, +Nein, undanckbare Welt, es war ihm blos um dich, +nein! es seind scharfe blitz, so die herzen verletzen. +Heut nach Sant' Agostino verirrt' ich mich, wo sie dem wunden- +Nun vom Knieen erhob sich eins ums andere. Sittsam +Immer noch starrte der Bursch. Da kam die Schönste gegangen, +Gleich als lief' er Gefahr, sein ewiges Heil zu versäumen, +Drängt' er die Weiber zurück und küßte die nämliche Stelle, +Damon, ein zärtlicher Gatte fährt, vom Schauder ergriffen, +Aber ein grauser Gedanke fliegt wie ein Bliz in die Seele. +»Lesbia!« – und nun will er zurük den Trost seines Lebens +Seine treuste Geliebte zu retten. Zu langsamer Retter! +Schon ist die Dekke des Zimmers in welchem sie ruht, eingesunken +Ob kein scheußlicher Traum ihn schrekke: ach! da ertönet +Ihm die sterbende Stimme seiner gemarterten Gattin +Wer in der hohen ſchul will doctor-wuͤrd’ erlangen +Nach kurzen Jahren schon in Latiums Städten +Wenn von ihm mein heiliges Lied zu Ende gebracht iſt. +Dann erſt ſollen die Augen, die ſeinentwegen vor Freuden +Deinen Wimpern den Schlaf entscheuchen – das jammert mich, Armer. +Sieh, ich setze dir einen Tag von Sieben. Den sollt du +Ruhen von deiner Arbeit, und deines Kummers vergessen, +Sollt dich freuen mit deinen Gespielen, am Kusse der Gattinn +Dich erlaben im Tempel am Preisgesang der Gemeinden, +Hören mein Wort, mit dem tröstenden Worte dich letzen, und weiser, +Ruhiger, besser geworden, mit neuen Kräften gegürtet +Mir und der Ruhe heilig, und unverletzbar dem Dränger! +Zur Angelegenheit des Herzens muͤßt ihr machen +Jch lebe bloß in dir mein auserwaͤhltes Leben; +Schoͤn iſt es, fertig ſeyn ſchnell ohne viel Beſchwerden; +Fand den göttlichen Sohn nicht. Versenkt in ängstliches Staunen, +Drang. Beklommen, allein noch ruhig wegen des Aufruhrs +Zückt' auf sie mit diesem Gedanken das Schwert, das bestimmt war, +Ihr durch die Seele zu gehn. Maria erhub sich und sahe +Näher zum Richtstuhl hin und sah noch einmal den Sohn stehn, +Sah die mächtigen Kläger um ihn und den richtenden Römer, +Hörte die Stimme des Volks, die rings mit Wuth von dem Tode +Keine sich jemals freute, mit Freuden, die selber die Engel +In dem Liede von seiner Geburt nicht alle besangen! +Stand und weint' und betet', erhör, Erbarmer, den Jammer +Erdegebornen. Laß ihn nicht sterben, ist anders mein Flehen +Hier verstummt ihr Herz. Der Strom der kommenden Schaaren +Nicht die Jünger. Zuletzt verhüllte sie sich und weinte +Sprachlos. Als sie darauf ihr Aug' aufhebt, da erblickt sie +Eine Mutter gebar, der es, Mutterliebe zu fühlen, +Aber nicht lang', so kommt aus einem fernen Gewölbe +Eine Hoheit, von Engeln, weil die auch dann sie verstanden, +Noch bewundert; verhüllt vom Schmerze, stieg sie am Tiefsten +Auch in dem Herzen empfindest, so komm, o Römerin, führe +Mich zu Portia!« Mehr noch erstaunt, antwortet mit leiser +Wünschte mir Portia so, da ich Dich sahe. Du bist es +Einer Mutter nicht ganz, die zu einem Volke gehöret, +Portia blieb vor ihr stehn und sah mit sanftem Erstaunen, +Siegte der höh're Gedanke. Sie konnte jetzt nur bewundern. +Sie sich von ihr und richtet gen Himmel ihr staunendes Auge. +Auf mich blicke und mir die Lehre der Gottheit entfalte!« +Portia hatte zuletzt sich gewandt. Mit Augen voll Liebe +Wenn des Unschuldigen Blut nicht seine Seele befleckte, +Freudiger stehen vor dem Gericht des Gottes der Götter.« +Hatte mir schon für Dich mit mächtiger Stimme gesprochen. +Gleich, den erhabnen Verklagten zu sehn. Da hatten die Götter +Mir des Verklagten Mutter gesandt!« Hier schwieg sie und winkte +Eine Sklavin sollte sie nur in der Ferne begleiten. +Göttlicher Mann, den Du richtest! verdamme Du nicht den Gerechten! +Heut im Schlafe geschreckt!‹ So stille denn, liebende Mutter, +Deine Schmerzen und komm, daß ich unter die Blumen Dich führe +Hatt' in ihre Seele den Traum gegossen und immer +Zartesten Saiten gewisser zu treffen und ganz sie zu rühren. +Krönt' er mit einem Tode, der selbst dies Leben erhöhte – +Sieh, ich führe Dich nur den ersten Schritt in den Vorhof +Noch die Richter am nächtlichen Strom. Das waren nur Bilder +Alle Thaten! Wie krümmen alsdann der Tugenden höchste +Sich in das Kleine! wie fliegt ihr Wesen verstäubt in die Luft aus! +Selbst nicht enthüllet ward, und ich von fern nur bewundre, +Leidet mehr, wie ein Sterblicher litt, wird am Tiefsten gehorsam +Gegen die Gottheit, vollendet dadurch der Tugenden größte. +Sieh, ihn sah Dein Auge! Pilatus richtet den Thäter +Dieser Thaten! Und fließt sein Blut, so hatte noch niemals +Sich auf den Gräbern und schauten mit offnen verlangenden Armen +Tranken ihr Blut und bebten. Ich sah die Leidenden leiden; +Aber sie litten mit Hoheit und waren bessere Menschen +Schreckend schwebt' er einher und hüllte die Felder in Nacht ein. +Da erwacht' ich.« Sie schwieg. So stutzt ein letzter Gedanke, +Werden kommen und Dich in das Heiligthum führen. Doch darf ich +Er, der diese wandelnden Himmel so leicht, wie den Sprößling, +Voller Müh, voll fliehender Freud' und fliehendes Schmerzes +Gab, daß sie nicht vergäßen den Werth der höheren Seele +Jesus, der große Prophet, der Wunderthäter, der Redner +Jesus sollt' er heißen, er sollte die Menschen erlösen, +Jesus, den Knaben der Wunder, gebar, da sangen ihm Heere +Hielt die geöffneten Hände gen Himmel empor und erstaunte, +Nennen; allein sie fühlt es, sie darf den größten der Namen +Ach, nun reißt sie von Neuem mir auf, die Wund' in der Seele! +Deine Gespräche von Gott bedeckten sie leise; nun reißt sie +So besprachen sie sich. Die Hohenpriester begleiten +Dieser Tag es entscheiden! Ihr habt es Alle vernommen, +Was der erhöhende Ruf nicht verschwieg. Die Kranken mit Worten +Was er dachte. Sein Herz war ihm viel stolzer geschwollen. +Sang, deß Richter ich bin!« Ihn unterbrachen die Priester, +Die mit hallendem Schritt in die Säle traten. Doch Jesus +Standen, weineten, staunten, verfluchten, segneten! Jesus +Ging in diesem Sturme mit jener erduldenden Stille, +Als sie der Mittler empfand. Auch sah in der Fern' er die Seinen, +Aber sie weineten diese noch nicht. Die Meisten von ihnen +Ach, den letzten Segen zu flehn. Die strömende Menge +Hilf mir und führe mich durch die Wüthenden, daß ihn mein Auge +Schau und lächle! Doch sie, die den Wunderthäter, den Frommen, +Ach, ich fühl' ihn, fühle den bangen Gedanken! versteh' Dich, +Mutter! empfinde Dir nach, wie Deine Seele vor Jammer +Staunete, da er ihn sah. So sehr sein Stolz sich empörte, +Staunt' er doch. Die Hoheit, so viel unerschütterte Stille +Blick an. Endlich bezwang der Stolz das Erstaunen; er sagte: +»Deine Wunder, Prophet, sie sind in die Länder erschollen, +Oder verkleint, und selten, daß er die Thaten erzählte, +Wie sie waren. So zeig denn, Prophet, wofür ich die Wunder +Halten solle, die Dir, vielleicht zu klein noch, der Ruf gab! +Würdig, über sie Alle durch übertreffende Wunder +Dort erhebt Moria sich. Schau des Tempels Gewölbe +Königreiche Tyrann vor Dem, mit welchem er red'te, +Kaiphas sah ihn ergrimmen, ergriff den Augenblick, sagte: +Sieh, er verstummte vor Dir, als Du die Wunder verlangtest! +Kann er sie thun? Doch wähnt es der Pöbel, wähnen es selber +Bei der erschütterten Gruft, dem Gebein Herodes' des Großen, +Also sagt' er und wandte sich weg. Die Wache des Fürsten +Kleidete Jesus ins weiße Gewand und schaut' ihn mit Hohn an. +Taumelnd über die Wolken. Den feurigen Sünder umgaben +Seine Vertrauteren, Pharisäer. Geflügelte Worte +Gift, und jeder Tropfen entzündet den Tod. Die Vertrauten +»Wähnt Ihr, er habe Wunder gethan? Herodes gebot ihm, +Siehe, der Priester Gottes verklaget ihn! Sandte Den Gott uns, +Seiner Thaten, sie möchten für ihn den Römer erbitten, +Männer, Ihr seid das heilige Volk! Euch schimmert der Tempel! +Euch nur flammen vom hohen Altar die Opfer gen Himmel! +Tausende rissen Tausende fort; der Zweifelnden waren +Liegt, noch einsame Cedern und tragen die bebende Wolke. +Ehe die Kett' ihn bändigte, ging, insgeheim in das Richthaus +Also stand er gebückt und schluckte zornigen Schaum ein, +Stellete sich zu der Rechten den Gottversöhner. Der Mörder +Diesen Menschen herauf: er wende vom Cäsar das Volk ab. +Göttlicher Mann, den Du richtest, verdamme Du nicht den Gerechten! +Heut im Schlafe geschreckt!« Das sagt' ihm die Sklavin. Das Volk schwieg, +Ihre Stille, dann die Gehilfen, die kamen und sagten, +Eine Stimme der einst Verstummten, der Lahmen, der Blinden +Vor des Hohen rauschender That, des Weisen bescheidne. +Nicht vor Euch, Ihr Männer, gestellt. Doch ich lasse die Absicht, +Welche Pontius hat. Wir sind Besiegte, wir schweigen! +Eurer Herrscher. Da hing an meiner Stimme sein Leben. +Rönne sein Blut schon herab; allein wir dürfen nicht tödten! +Euch erinnre – der Mann voll Grausamkeit weiß, daß die Römer, +Noch in das Grab nicht gestürzt hat, ergreifen heißere Krieger +Keine Mutter! die Mütter, die waren lange vor Jammer, +Welchen sie Philo gaben, zum Volk herab. Doch bedurft' es +Denn das war schon genug durch eigene Bosheit entschlossen. +Pontius saß in Gedanken verloren. Er fragte von Neuem: +Ihre Wuth zu erweichen), was aber hat er verbrochen? +Ruften, und ihr Geschrei beseeleten Stimmen der Priester, +Stammelnd und bleich und knirschend, mit wildem flammenden Auge, +Riefen sie: »Kreuzige! Kreuzige!« Sion erscholl vom Getöse +Stieg jetzt wieder hinauf und gab Befehle. Der Sklav kam +Sein geheftetes Auge verließ des Versöhnenden Blick nicht. +Jene Worte des Fluchs, die dem Himmel des Richtenden Urtheil +Kund thun, wenn dem vollen Gericht Nationen gereift sind. +Barrabas, als er um sich nicht mehr den eisernen Klang hört +Steht, verstummet und läuft; dann steht er wieder. Das Volk bebt, +Ihn an den Pfeiler hinauf, und Blut quoll unter der Geißel! +Gaben in seine Recht' ihm ein Rohr und drückten von Dornen +Eine Kron' auf sein Haupt, und Blut quoll unter der Krone! +Dann ... Doch mir sinket die Hand die Harf' herab; ich vermag nicht +Alle Leiden des ewigen Sohns, sie alle zu singen! +Ihm zu folgen, und ging heraus nach Gabbatha. Jesus +Fernher kommen. Pilatus wies zurück mit der Rechte, +Jesus kam nun näher; sie sahen es, wie er zum Richtstuhl +Gab der Versöhner den Engeln, die um ihn bebten, Befehle; +Was er, bewegt von der Jünger Schmerz und der andern Erwählten, +Wenn ich todt bin und nun, nun unter den Schlafenden liege!« +Pontius hatte von Neuem gewünscht, das Volk zu erweichen; +Zittert, als er den Namen hört von dem Sohne der Götter. +»Sage, von wannen Du bist?« Der Gottmensch schwieg bei der Frage. +Weißt Du nicht, daß Dein Tod und Dein Leben in meiner Gewalt sind?« +Selbst zum Könige macht, der empört sich gegen den Cäsar!« +Pontius ward erbittert, und da er Edlers zu wagen +Sich zu klein fühlt, spottet er ihrer. Sie aber umringten +Chloris wil die Erbschafft nicht weiter und zuvor erheben, +b'WEißheit Kunſt Verſtand und Ehre' +Wer? oder welcher Fuͤrſt kann ſolche reden fuͤren +Schallet von aussen, hinter den sie verstekkenden Wällen, +Dunkler wie von der weichenden Nacht umhüllet und sinnet +Frägt nach dem Todten, und kehrt zurük zum Wucher. Doch plözlich +Heulen allein durch die giftigen Lüfte. Mit Schaufeln bewaffnet +Machen das Pflaster zum Kirchhof, verscharren bey Haufen, und sinken +„Weil eine kurze Friſt ſo viel fuͤr uns gefuͤgt, +Deinen Prorostrishut und vom langen Perukengestapel +Zwischen dem Klassenhüter und Festputz die mittlere wegnahmst: +Über den Roßberg, und waldeinwärts in dunkle Gebüsche. +Zwischen dem Consul in Rom und dem Bürgermeister in Borna, +Zwischen Hannibal, Scanderbeg und dem König von Preußen; +Todt erschien mir die Welt und hart die gewohnten Geschäfte, +Fruchtlos harrt' ich auf Kunde von dir; kein freundliches Briefchen +Soll ich mit ewiger Treu' in deine Fesseln mich schmiegen, +Weil keine Grenzen ſonſt vorhanden. Jch dachte, was in +Laͤchle gefaͤllig herab auf eine ſterbliche Leyer, +b'Dieſe groſſen Eigenſchaften,' +Jch erſchrack, da, ſtatt des Glaͤntzens und ſtatt eines hellen +Ich knie bei dir, dein Gärtner im Beet, die Sonne verbrennt ihn, +Wie wir zu dir uns neigten herab, und du langtest zu uns auf, +Liebe zur Erde herab! wir lieben empor von der Erde, +b'An unsrer hand wie schmelz von reifen früchten ' +Bald auf-bald unterwerts, bald platt, gerade bald, bald in +Was ich für dich empfand war auf Verdienst gegründet; +In dithyrambische Begeistrung hingerissen +Progne und Philomele sind Schwestern; die eine verkündet +Nichts verkündet sie uns, doch lauschen wir, nimmer getäuschet, +Thräne der Sehnsucht, entfallen dem Aug', und dem Herzen entfallen, +Ahndung ist unsre Weisheit hienieden, und unsere Wonne +Heil dir, Herrliche! Tritt aus deinem heiligen Osten! +Bemuͤht ſich der Verſtand ſo gar, als waͤr er ſelbſt ein +Klage geziemt nicht dem Starken; im Kampf mit dem eisernen Schicksal +Einer der Seraphim! Alſo war mit dem feſtlichen Schimmer +Jſak geſchmuͤckt. Und Abraham rief: O ſahſt du mich werden, +Er hat meinem verweſten Gebein dieß Leben geboten! +Alle Flammen starben in Nacht auf den Stufen. +Alle Kränze verwehten. Und unten im Blute verloren +haben sie mir beim Sechstagerennen zerrissen! +Aber es färbt sich die Wange des Abendroths blässer und blässer, +Frag ich die Sterne, sie schweigen, verglimmen leise im Osten, +Gierig schlingen den Morgen, und über mir grüssen die Sterne +Ach, so laß dir's Köder nicht seyn des Stolzes und Geitzes! +Was haͤtt' uns koͤnnen Gott fuͤr Rechnungen erſparen +Werden ausgesprochen Worte der Wahrheit und Weisheit. +Zweifel und Wahn und bethörende Furcht und bethörende Hoffnung +Irrend treib' ich umher in dem eitelen Spiel der Gedanken, +Aber im friedlichen Schlaf tagt hell mir die selige Wahrheit; +Ist eine Schwierigkeit selbst für die finstern Gewalten des Stillstands, +Eile mit Weile! Den Kahn erst lerne zu steuern im Hafen, +Ward sie verwandelt in Stein und hauchte dein Vater den Geist aus. +Denn im zehnten kamen die großen Wasser auf Erden; +Eine einzige See war über die Lande ergossen, +Über Gebirg und Tal, und deckte die wolkigen Gipfel. +So wie die Auster ruht in festverschlossenen Schalen, +Götter segneten deinen Schlaf mit hohen Gesichten, +Zeigten der Schöpfung Heimliches dir, wie alles geworden: +Einst dem dunkelen Nichts entschwebte, zusamt den Gestirnen; +Wie mit Gras und Kraut sich zuerst der Boden begrünte, +Tier- und Menschengeschlecht, denn erdgeboren sind beide. +So wie der Throne Wechselgeschick und der Könige Taten, +Oder ein Seher, die Wahrheit wiederum andern verkündest; +Weit hinein in das Land, den ehrlichen Flößern zum Torten. +Siehe, dies wissen wir wohl, denn jegliches sehen die Götter. +Schmeidige doch ein weniges deine borstige Seele! +Suche zusammen dein Wissen und lichte die rußigen Kammern +Was dir geoffenbart; dann nimm den Griffel und zeichn es +Fein mit Fleiß in ein Buch, damit es daure und bleibe; +Denn du bist ja der sichere Mann mit den wackeren Stiefeln. +Vater Hubert soll knüpfen das heilige Eheband, +So entsteht ein vollkommnes Geschlecht aus der herrlichen Paarung, +So iſt die durch wenig Striche hier gebildete Figur +Jetzt ist ja Waffenstillstand, drum brüderlich essen, saufen! +Schnaps trinken, – dann heißt's: Hurrah! und die Kartätschen platzen. +b'Den laſſe meinen Buͤrgen ſeyn' +Sie alle bis zum Hofhund hieß man heilige Leute. +Alle Gassen sind öd' und nur aus hohlen Gewölben +Plözlich fliegen in zischenden Bogen funkelnde Bomben +Ueber die Stadt dahin, in izt noch stehende Thürme – +Zitternd betrachtend stehn. Auf hartem Strohbette wälzt sich +Jezt entbrennet ein Haus. Vergeblich schlupfen mit schnellen +Stürmt mit wildem Geschrei, besteigt die Mauren und öfnet +Ein sich verbeugender Schranze behauptet, gemäßigt zu stoßen; +Putthühner, Gänse, Papagei'n und Enten, +Rein sei das Herz! So darf ich, obwol mit der bebenden Stimme +Eines Sterblichen, doch den Gottversöhner besingen +Theure, herzliche Freunde des liebenswürdigen Mittlers, +Ihr mit dem kommenden Weltgerichte vertrauliche Seelen, +Hört mich und singt den ewigen Sohn durch ein göttliches Leben. +Nah an der heiligen Stadt, die sich jetzt durch Blindheit entweihte +Sonst die Stadt der Herrlichkeit Gottes, der heiligen Väter +Aber umsonst. Sie kannten ihn nicht, den König sie nennten, +Gott kam selbst von dem Himmel herab. Die gewaltige Stimme: +»Sieh, ich hab' ihn verklärt und will ihn von Neuem verklären!« +Aber sie waren, Gott zu verstehn, zu niedrige Sünder. +Welches auf seinem Gipfel schon oft den göttlichen Mittler +Er nur folgt' ihm dahin bis an die Gräber der Seher, +Da umgab von dem hohen Moria ihn Schimmer der Opfer, +Ringsum nahmen ihn Palmen ins Kühle. Gelindere Lüfte, +Zwoer umdufteter Cedern und dachte dem Heile der Menschen +»Willst Du die Nacht, o Göttlicher, hier im Gebete durchwachen? +Siehe, schon streckt der Sprößling der Ceder den grünenden Arm aus +Wächst dort unten ruhiges Moos in der kühlenden Erde. +Soll ich davon, o Göttlicher, Dir ein Lager bereiten? +Ach, wie bist Du, Erlöser, ermüdet! Wie viel erträgst Du +Hier auf der Erd' aus inniger Liebe zu Adam's Geschlechte!« +Steht voll Ernst auf der Höhe des Bergs am näheren Himmel. +Denn sie war es nicht mehr, des Fluches Stimme, die Stimme, +Gleich als blühten sie wieder, nach Eden's Bilde geschaffen. +Grenzlos; dies nur vermag des Menschen Stimme zu sagen: +Durch mein göttliches Schaun bezeichnet, und glänzender sahen. +Dir nur ist es bekannt, mit was vor Einmuth wir damals, +Waren wir bei einander. Voll unsrer göttlichen Liebe, +Vater, ich sah ihr Elend, Du meine Thränen. Da sprachst Du: +›Lasset der Gottheit Bild in dem Menschen von Neuem uns schaffen!‹ +Mich seit diesem Entschluß nach meiner Erniedrung verlangte! +Erde, wie oft warst Du in Deiner niedrigen Ferne +Heiliges Land, wie oft hing unverwendet mein Auge +Sich mir sammeln, und nun bald alle Geschlechte der Menschen +Mir sich heiligen werden! Hier lieg' ich, göttlicher Vater, +Noch nach Deinem Bilde geschmückt mit den Zügen der Menschheit, +Blutig entstellen und unter den Staub der Todten begraben. +Schon durchdringt mich ein Schauer, dem ganzen Geistergeschlechte +Tödtetest, unempfindbar! Ich seh' den nächtlichen Garten +Schon vor mir liegen, sinke vor Dir in niedrigen Staub hin, +Ganz gedacht und keiner empfunden. Gott nur vermochte +Sanftes Entzücken kam allein in der künftigen Christen +Stürzt' auf jeden ein Fels, brach unter jedem die Tiefe +Jesus stand noch vor Gott; und jetzt begannen die Leiden +Kommen, mit Schuld ihn belasten der Spruch der verworfensten Menschen, +Er, mit Blute beströmt, den Tod der Kreuzigung sterben +So erhabne Gedanken noch nie empfunden. Die Gottheit, +Ihre Versöhnten, die ewige Liebe des göttlichen Mittlers, +Stand und erstaunt' und betet', und unaussprechliche Freuden +Ging von ihm aus. Die Erde zerfloß in himmlische Schimmer +Schweigend, mit göttlichheitrer Geberd' erhub sich der Seraph. +Jesus schaut' ihm vom Oelberg nach. Der Göttliche sah schon, +Was der Seraph that, an dem Throne der Herrlichkeit Gottes, +Eh der eilende noch des Himmels Sonnen erreichte. +Jetzo erhuben sich neue, geheimnißvolle Gespräche +Geht die bewölkte Natur vorüber. Da eilen die Erden +Um den Himmel herum sind tausend eröffnete Wege, +Welche vordem das Säuseln der Gegenwart Gottes beseelte; +Selige, friedsame Thäler, sonst von der Jugend des Himmels +Jeder sichtbaren Schönheit, die sich gleich flüchtigen Bächen +Wenn er wandelt, ertönen von ihm auf den Flügeln der Winde +Rauschend hinüber. Die Lieder der göttlichen Harfenspieler +Melde mir, Sionitin, das Lied, das die Engel itzt sangen. +Können Gedanken sich kaum von Deiner Gottheit besprechen. +Ewiger, Du bist allein in Deiner Größe vollkommen! +Auf erschaffene Dinge von Dir hernieder gelassen. +Fern wart Ihr da von Eurer Geburt, Du jüngerer Erdkreis, +Bildete sich zu seiner Gestalt; die schaffende Stimme +Wandelte noch mit dem ersten Getöse krystallener Meere; +Ihre Gestade, die sich wie Welten zusammengebirgten, +Voll von Gedanken, voll mächtiger Kraft, die Gedanken des Schöpfers, +Halleluja, ein feirendes Halleluja, o Erster, +Allzeit singet, hatte des Mittlers heiliger Bote +Eine der nächsten Sonnen am Himmel leuchtend betreten. +Welcher, des Preisgesangs Belohner, von Gott auf sie strahlte. +Schuf er ihm einen ätherischen Leib. Ein Himmel voll Wolken +Endlich redet' er, sagte dem Ewigen alle Gedanken, +Jeden Kreis der Schöpfungen Gottes und seine Bewohner +Schnell, mit brünstig eröffneten Armen, mit herzlichen Blicken +Als sie sich umarmten. So zittern Brüder, die Beide +Tugendhaft sind und Beide den Tod für das Vaterland suchten, +Nah bei der Herrlichkeit Gottes, auf einem himmlischen Berge +Wacht inwendig um Gottes Geheimniß. Das heilige Dunkel +Göttliche Töne, zum hohen Gebet den opfernden Seraph +Wenn auf ihm in Sturme daher die Stimme des Herrn geht. +Jetzo hört der ewige Vater, es höret der Himmel, +Stillbegleitend empor, dann hub er sich weiter und wallte, +Wie von der Erde Gebirgen ein ganzer Himmel, zu Gott auf. +Denn es hielt noch immer der Sohn aus der Fülle der Seele +Aber itzt füllte des Ewigen Blick den Himmel von Neuem; +Jeder begegnete feirend und still dem göttlichen Blicke. +All' erwarten die Stimme des Herrn. Die himmlische Ceder +Rauschte nicht, der Ocean schwieg an dem hohen Gestade. +Auf der Stimme Gottes Herabkunft. Donnerwetter +Für die niedrigen Seelen, die wider Gott sich empörten! +O, wie Gott sich enthüllt! Ach, Urim, in heiliger Stille +Schimmern die Leuchter im Silbergewölk, bei tausenden tausend +Siehe, der Engel gekrönete Thaten, die Freuden der Engel +Schau des hohen Stuhles Gestalt. Er tödtet von ferne! +Schone, Richter der Welt, mit ewigem Tode bewaffnet!« +Siebenmal hatte der Donner das heilige Dunkel eröffnet, +Ganz mich kennen und neue Gebete dem Furchtbaren beten. +Heilige Kinder! Erkennt sein Herz, Ihr wart ihm das Liebste +Jauchzet, Kinder, Ihr schaut den Vater, das Wesen der Wesen. +Ist zu dem hohen Altar um Eurentwillen gekommen. +O, so hätten sie sich in entfernter Stille besprochen, +Lang' aus den heiligen Büchern vertilgt; allein den Erlösten +O, dann sollen sie hier, in des Friedens Schooße getröstet, +Seraphim und Ihr Seelen, erlöste Väter des Mittlers, +Fangt Ihr die Feste der Ewigkeit an! Sie dauren von jetzo +Werden Geschlecht auf Geschlecht zu Euch sich alle versammeln, +Bei sich feiren. Der ist viel höher als jener berühmte, +Einst an dem Schöpfungsfeste begingt. Ihr wißt es, o Geister, +Höret' er Seufzer, die fern den hohen Gewölben entwallten +Aber vor allen Stimmen erscholl die Stimme des Ersten +Klagend erhub; dort weinten die Seelen Thränen der Engel, +War dem seligen Geist zur verklärten Hülle geworden. +Zeige mir, Seraph, die Spur, wo mein Erlöser gewandelt, +Deine vom Donnerworte des Fluchs zerstörten Gefilde +Sprach mit freundlicher Stimme der Seraph, »dem Söhnenden kundthun. +Still mit seinem allgegenwärtigen Morgen begrüßte. +Rings erschollen zugleich die neuen Namen der Erde. +Augenmerk der Geschaffnen, vertrauteste Freundin des Himmels, +Schlummer sank und Kühle noch hier in die Thäler, und stille, +Eingeschlafen. Ein Felshang war des Göttlichen Lager. +Stand bewundernd still und sah unverwandt auf die Schönheit, +Ruhige Liebe, Züge des göttlichen Lächelns voll Gnade, +Also sieht ein wallender Seraph der blühenden Erde +Jetzo will ich, so hat's Dein großer Vater geboten, +Schweiget indeß, o nahe Geschöpfe! die flüchtigsten Blicke +Schweig, Getöse der Luft, in dieser Oede der Gräber, +Oder erhebe Dich sanft mit stillem, bebenden Säuseln. +In geheimer Stille mit ihm die Erde beherrschen. +Seraph Eloa, verzeih es Deinem künftigen Freunde, +Wenn er Deine Wohnung, seit Eden's Schöpfung verborgen, +O, so hör' ihn, Eloa, wenn er, wie die Jugend des Himmels, +Kühn und erhaben, nicht singt verschwundene Größe des Menschen, +Sondern des Todes Geweihte, der Auferstehung Geweihte +In dem stillen Bezirk des unbetrachteten Nordpols +Wo sie keinen Todten begruben, und keiner erstehn wird. +So ging Gabriel jetzt auf den mitternächtlichen Bergen, +Sich ihm schon in der Nähe. Die Pfort', erbauet von Wolken, +Wich ihm aus und zerfloß vor ihm wie in himmlische Schimmer. +Wallend weg. Nah hinter ihm an den dunkeln Gestaden +Blieb es in seinem Tritte zurück wie wehende Flammen. +Wölbt sich in ihr ein weiter Bezirk voll himmlischer Lüfte. +Dort schwebt, leise bewegt und bekrönt mit flüssigem Schimmer, +Eine sanftere Sonne. Von ihr fließt Leben und Wärme +Seine Gedanken den Engeln daselbst durch Zeichen in Wolken +Auch verfinstert er nicht, so locker vereinte sein Stoff sich; +Sehen des mondumwimmelten Sterns weitkreisenden Lauf nicht. +Dann die Hüter der Tugendhaften, der wenigen Edlen, +»Lieber, wir wollen dereinst die Trümmern alle versammeln! +Soll mit dem Morgen des Richters zur neuen Schöpfung erwachen. +Siehe, der erste der Ueberwinder erwartet Euch, Seelen!« +Auch die Seelen, die zarten, nur sprossenden Leibern entflohen, +Hatte kaum staunend erblickt der Erde kleine Gefilde; +Darum durften sie sich auf der Welten furchtbaren Schauplatz, +Jener erhabneren Weisheit, nach deren flüchtigem Schatten, +Durch ihr Glänzen geblendet, die irren Sterblichen eilen. +Jetzo hatten sie Alle die schimmernden Lauben verlassen +Ist's nicht Jesus, von welchem der Seraph es Alles erzählte? +Ach, ich weiß es noch wohl, wie er uns inbrünstig umarmte, +Gabriel aber erhub sich zur neuen Botschaft.. Der Feier +Ihren Nächten zu leuchten, in stiller, thauender Wolke +Auf die Gipfel ihrer Gebirge herunterwallen. +Jauchzender Engel und Seelen betrat er den freieren Luftkreis. +Flieget er neben Gestirnen vorbei und eilt zu der Sonne. +Auf der Zinne des Tempels fand er die Seelen der Väter, +Adam, der Sohn der erwachenden Erd' und der Bildungen Gottes. +Sei mir gegrüßt, mein Berg mit dem rötlich strahlenden Gipfel! +Dich auch grüß ich, belebte Flur, euch, säuselnde Linden, +Frei empfängt mich die Wiese mit weithin verbreitetem Teppich, +Um mich summt die geschäftige Bien, mit zweifelndem Flügel +Glühend trifft mich der Sonne Pfeil, still liegen die Weste, +Mich umfängt ambrosische Nacht; in duftende Kühlung +In des Waldes Geheimnis entflieht mir auf einmal die Landschaft, +Nur verstohlen durchdringt der Zweige laubigtes Gitter +Muntre Dörfer bekränzen den Strom, in Gebüschen verschwinden +Preisen, preisen will ich deinen herlichen Namen! +Sei mir gegrüßt, o klingender Frost, du bringst uns die Sonne +Zaghaft, nahe dem Ufer versucht sich der Mindergeübte, +Steure, mutiger Segler! Es mag der Witz dich verhöhnen, +Traue dem leitenden Gott und folge dem schweigenden Weltmeer, +Oder entreißt zu den Sternen die Freude mich: daß mein erstaunter +Schone mit deinem Becher; ihn hat der Grazien Sänger +Lämmer im Schatten der Weid', und die Mühle mit kreisenden Flügeln, +Siehe, wie Stolbergs Braut, geschmückt mit der Blume der Schönheit, +Eine Hirtin der Flur, und im Hause des Fürsten bewundert; +Sonnenschein ist ihr Lächeln, und Frühlingsodem die Rede +Sinke doch, Sonn', und erhebe dich, Mond; mitkundige Sterne, +Staunend folgt sie der Fackel, die hold errötende Jungfrau, +Durch umsäuselnde Lüfte den Flug zu dem glänzenden Kirschbaum, +Siehe, des Himmels Segen umströmen euch: Töchter und Söhne +Eurer Ähren trotzigen Wuchs, und der blühenden Rapsaat +Oftmals fodert die Elbe, begleitet vom herbstlichen Nachtsturm, +Schreiend fliegen die Möven ins Land; des jammernden Pflügers +Wo mit Kähnen ins Haus der arme Bewohner des Sietlands +Ruht sie oft; dann blickest du lächelnd sie an; sie errötet +»Sag ihnen allen, sie könnten mich und so weiter beklecken!« +Wir auch gingen herum. Und kamen durch Stiegen und Gänge. +Denn unſre Sonn' in fuͤnfundzwanzigtauſend Jahren +Wie von Todesschweiße genetzt, vor Schauder erstarrend, +O die Kinder des Glücks, die frommen! wandeln sie fern nun +Bei den Vätern daheim, und der Schicksalstage vergessen, +Pfaden der grünenden Erd, ihr göttergleichen Gestalten! +Euch das Suchende nie, und vernahm ich darum die Sprache, +Darum die Sage von euch, daß immertrauernd die Seele +Vor der Zeit mir hinab zu euern Schatten entfliehe? +O ihr Schlafenden all! ein Totenopfer euch werde. +Dort im schweigenden Tal, an Tempes hangenden Felsen, +Will ich wohnen mit euch, dort oft, ihr herrlichen Namen! +Her euch rufen bei Nacht, und wenn ihr zürnend erscheinet, +Weil der Pflug die Gräber entweiht, mit der Stimme des Herzens +Will ich, mit frommem Gesang euch sühnen, heilige Schatten! +Fragen wird der Geweihtere dann euch manches, ihr Toten! +Euch, ihr Lebenden auch, ihr hohen Kräfte des Himmels, +Längst die Pfade, wo einst, von Hoffnungen leise geleitet, +Schöner Deutungen voll und des großen Donnerers Stimme +Ruft es: Denket ihr mein? und die trauernde Woge des Meergotts +Denn es ruhn die Himmlischen gern am fühlenden Herzen; +Ohne Göttliches unser Geschlecht. Ans eigene Treiben +Sind sie geschmiedet allein, und sich in der tosenden Werkstatt +Höret jeglicher nur und viel arbeiten die Wilden +Stilleweilend der Gott in goldnen Wolken erscheinet. +Ach! und säumest du noch? und jene, die Göttlichgebornen, +Wohnen immer, o Tag! noch als in Tiefen der Erde +Stillvereint im freieren Lied, zur Ehre des Gottes, +Edles Korn und der Obstwald reift, da kränzen am Feste +Gerne die Frommen sich auch, und auf dem Hügel der Stadt glänzt, +Menschlicher Wohnung gleich, die himmlische Halle der Freude. +Überall, o Natur! und, wie vom Quellengebirg, rinnt +Segen von da und dort in die keimende Seele dem Volke. +Dann, dann, o ihr Freuden Athens! ihr Taten in Sparta! +Herbst kömmt, wenn ihr gereift, ihr Geister alle der Vorwelt! +Dann erhalte das Fest auch euch, vergangene Tage! +Hin nach Hellas schaue das Volk, und weinend und dankend +Ohne Palmen, und hellgemachte Kleider im Blute. +Endlich plazzet sie loß, verschüttet Donner und Feuer +Also würget der Feind in wehrlose Schaaren der Bürger, +Länger das Licht des Tages, das Würmern gegönnt wird, zu trinken. +Tödtender und Getödteter steigen zum zürnenden Himmel. +Strebt der Gebehrerin matte Hand, zum Himmel zu ringen, +Bräute bitten und schluchzen für die bedrohten Geliebten: +Eingedrükketer Schedel; in seinen goldgelben Lokken +Klebt Gehirn. Wie zersprang das Herz der verzweifelnden Mutter, +Als ein Wütrich ihr sie umhalsendes furchtsames Kind mit +Raubt ihm das Schwerdt und tödtete ihn und sich mit dem Schwerdte. +Da die Deutschen noch bescheiden, nach alter Weise, +Weise Menschlichkeit hat den Verein zu Staaten erschaffen, +Wilde leben nicht; sie sind jetzt Pflanzen, dann athmen +Wolt das gepeinigte Volk, das Selbsterretter, der Freyheit +Wolt, dass der Richter der Welt, und, bebt, auch eurer, dem Menschen +Möchtet ihr, ehe das Schwert von der Wunde triefet, der Klugheit +Fragt die Höflinge nicht, noch die mit Verdienste gebornen, +Fragt, der blinken die Pflugschaar lässt, die Gemeinen des Heeres, +Sterbliche wissen nicht, was Gott thun wird: doch gewahren +Dort krümmt Jesus als Sünder sich vor dem Richter im Staube. +Jeder Seufzer, den Lasten des Fluches dem Busen erpressen, +Jede gramvolle Miene des leidenden Schöpfers der Freuden: +Sagts den erlöseten Sündern: Der Mittler ist Gott, und die Liebe! +Fliegende Pulse klopfen ihm Ahndungen großer Gerichte. +Ihm ein Grab wird, und er die letzten Kräfte der Menschheit +Die auf ihn sich krachend stürzenden Hügel zu wälzen, +Wende den Kelch deines Zorns und der unerträglichen Quaalen. +Leg' nieempfundene Straffen auf meine büssende Schultern: +Nur des Blutes der Menschen, Vater, Erbarmer, verschone! +Was Muffeln auf einmal zur Wollust zugestorben. +jung, wachsam, unbesorgt. Man wird mich nennen hören, +Ordne den tobenden Kampf mit Friedenstönen des Himmels, +Kommt nur dennoch hervor, denn hier im Zimmer ist Sommer; +Umsonst fährt sie dann auf, zu spät will sie entfliehen, +Lächelnd durch ihre Thränen sprach Zilia: »Lilla und Lili +Bräutigam spielen und Braut; es fehlt die bräutliche Cidli.« +Dann verehrt ich sie fast als Höchstes, doch leider befürcht' ich, +Eines Dichters Namen zu tragen bist du gewürdigt, +Sei du künftig von allen deinen Geschwistern die erste, +b'Den frühern gegner grabe — thu desgleichen ' +Fällt ihm in Oden und Hymnen die gliederverrenkende Muse, +Leicht, wie in blühenden Gärten ein Kind, zurecht sich gefunden, +Redeblumen der Sinn sich verbirgt. Wir lieben den freien +Rüstigen Schritt auf ebenem Pfad und die offene Fernsicht; +Herrmann schreitet, am Arm die hohe Gestalt der Geliebten, +Sees der listige Fischer mit weitausgreifenden Schritten. +Eine Leiter zu Gott ist die Liebe, sie fängt bei dem Essen +Ach ihr seid es, Bothen des Kriegs, Herolde des Todes, +Ihr lautkrachenden Trommeln, von Mordgesängen begleitet. +O wie flieget das Herz des erblassend-lauschenden Landmanns! +»Fliehet! der Feind ist da.« Sie hörens, erblassen und rennen +»Ach, was sollen wir thun?« und keiner rathet dem andern: +Matt sind Frühling und Herbst, so ruft es, ich werde dir zeigen, +Nicht bloß, wer im Gemüt abstreifte den Zügel der Sitte, +Was anfangs uns geluͤckt kan noch im ende wancken +Kan denn der ewigen Ewigkeit Fewer nimmermehr buͤſſen +Dem sie galten, weihte Deutschland seinem Sänger. +Fest in allen? Sie hat keinen mit Fenstern verseh'n! +Spendend die heilige Helle der Wolkenerzeugenden Erde, +Leuchtend Okeanos hin zur Tiefe des felsichten Bettes, +Sei im Gesang mir gewärtig, und lasse der goldenen Leyer +Oder im Liede besingst ferntreffende Pfeile des Bogens, +Strömen mir wogende Rythmen des sinnebeherrschenden Wohllauts, +Gieb des Gesanges herrschende Kraft, die drunten gewaltig +Flehend zusammen: »Wir haben ein Wort der äußersten Nothdurft +Lag er in Mitte des Bachs und steckt' im Schlamme. Der Löwe +Schnell, der Cherub denket ſo ſchnell, ſo wurd’ ich gefuͤhret +Was die Unſterblichkeit ſey! Das Alles erblickt’ ich, und lebte! +Was er ſah. Ach er ſah dann auch auf dem Throne den Richter! +Hier feilt die groſſe kunſt kein Tagus ſchuͤtzt die reichen. +Rosig und leicht, wie ihr einst mich geküßt, da der flüchtigen Thorheit +Wahrlich, ich habe gelebt! Nicht reut mich die fröhliche Wildheit. +Aber begegneten einst sich auf wechselndem Pfad die Getrennten, +Dankbar weiht' ich sie einst den errettenden Göttern und wähnte +Ruhend schauen die Götter hinab, und der Kampf mit dem Schicksal +Aber verzweifelnd stürzt sich der Mensch in des lärmenden Possen- +Morgens weih' ich ein Stündchen mir selbst und meinen Gedanken. +Gern besuch ich die Freunde, die wohlgesinnten, und Nektar, +Meist doch streif' ich am Strande des Meers und betrachte die Barken +Alle Berg', ich erklettre sie kühn; doch bist du vor allen, +Werd' ich müde, so lockt die Citron', es lockt mich der Maulbeer +Aber den Durst, bald stillt ihn Indiens stachliche Feige, +Laß mich das fröliche Landvolk in dicke Haine verfolgen +Blickt hin und wieder die Sonne, und übergüldet die Blätter. +Bläst auf der hellen Schallmey, hält ein, und höret die Lieder +Setzt über Klüfte, Gewässer und Rohr. Moräste vermissen +Fern über den niedrigen Hain aufs Feld durch segelnde Dünste +Vor einem, das nach ihm die Daͤmmrung wird zerreißen; +Wenn ihn die Klugheit nicht entblößt von Larv und Lüge? +Dichter, ergreife die Stunde, sobald sie dir lächelt, sie kehrt zwar +Tadeln ist leicht, erschaffen so schwer; ihr Tadler des Schwachen, +Bald rasselt Wodan nicht mehr auf eisernem Wagen, +Hoh' und göttlich erscheint der Lehrer der Erde den Jüngern, +Suͤßeſte meiner Stunden im erſten Leben, du wirſt mir, +Wir in deiner Niedrigkeit dich; doch duͤrſten wir, duͤrſten, +Dich mit Wunden, die ſtrahlen, zu ſehn, den Sieger des Todes +Jenem Tage der letzten Enthuͤllung der Herrlichkeit Gottes! +Biſt du nicht eingegangen, mit deiner Verſoͤhnung Blute, +Selbſt vollbrachteſt! … Wenn ſie nun koͤmmt die Stunde der Wonne +Auch den Himmeln verborgen, verborgner der Erde, die Stunde, +Sich nicht halten mehr kann, und laut zu weinen beginnet: +Jch bin Jeſus! … ihm dann die Geliebteren weinend am Halſe +O wie werden die himmliſchen Boten von Sternen zu Sternen +Neigen, und niederwerfen die Kronen, und feyren, und danken, +Rache gewährt mir der Tag, wann bloß mein Name zurückbleibt: +Jch ſehe denn die gruͤne Schoͤnheit des Feldes, voll Erget- +Aber nun hub sich der Mond auch schon in leuchtender Schöne +Kaum erst hatte der Wächter die zwölfte Stunde gerufen, +b'Diane ſteht erblaßt; die Morgenroͤtte ' +Will einer noch hingegen ſagen, daß es der Finger +Hoch und verwachsen, ein Wald voll Kühlung und ahndender Schauer. +Horchend der lockenden Wachtel im grünlichen Rauche der Ähren, +Über mir wehten mit änderndem Grün die verschlungenen Buchen; +Jetzt auf den finstern Quell, und jetzt auf die blinkende Stechpalm', +Aber mit Einmal, siehe! da leuchtet' es: Hain und Gefilde +Jeſus war noch im Allerheiligſten. Keinem der Engel +Offenbaret’ er ſich jetzt ſichtbar, keinem der Vaͤter. +Jetzo gegen die Hoͤhe Moria, denn immer erbebte +Noch das Allerheiligſte! Bilder vom Tode des Mittlers +Jhrer Gedanken erleuchtete, jedes Gefuͤhl entflammte! +Sahn die Seelen der Heiligen jede die andre verloren. +Nach und nach war ihnen ihr Glanz, ihr ſtrahlendes Leben +Im Archipelagus zu donnern und zu bluten. +Awer de Bengel harr Geld un Utsicht ton wichtige Arfschop; +Charon sah den Schatten des Katers dem Flusse sich nahen. +Weil er wußte, sein Leichnam sey zur Erde bestattet, +Als die Katze den Höllenhund sah, der seine drei Rachen +Krümmte den Buckel und schnaubte, daß selbst der finstere Charon! +Bei dem Höllenhunde vorbei, und kam durch die Höhle +Schaudernd hörte der Cyper die brüllenden Seufzer, die Schläge, +Rhadamantus, zu langen und grausamen Martern verdammte. +Vor den Richter ihn schleppen, als sie ihn plötzlich erkannte. +O, bist du es, (erhob sie die Stimme) du trauriges Opfer +Dafür sollst du die Qualen nicht sehn, die räub'rische Thiere +Blutige Tiger und Panther, und alle die stolzen Erob'rer, +Sehn die Hühner vor sich und können sie niemals erreichen. +O, was nützet es hier dem Adler, dem König der Vögel, +Ewig sitzet er hier in einem glühenden Käfich, +Dich, und alle die Thiere, die mit den räch'rischen Zähnen, +Oder mit scharfen Klauen und Schnäbeln das Ungeziefer, +Ratten und Mäuse, Schlangen und Eidechsen, Spinnen und Raupen +Deinen Weg von diesem Flusse nach jenen Gefilden, +Schlug ein schwefliger Dampf, mit blauen Flammen vermischet. +Durch die blühenden Auen ergießt in gleißenden Wellen +Hier sah Cyper den Schatten des Hofhunds, welcher erwählt war, +Seelen von Raben für Richter, und Seelen von Füchsen für Schreiber. +Stand der nützliche Stier, auf ewig vom Joche befreiet. +Seiner Geduld und Nützlichkeit ein. Die blühenden Wälder +Hingen wie Gold an den Aesten. Der holden Nachtigall Lieder +Drangen bis in der Seelen Gefild', wo zärtliche Dichter +Füllten die Luft mit Musik; der strahlende Vogel der Sonne +Machte die Ufer umher von seinen Gesängen ertönen. +Als er freundlich im Sonnenschein saß, da kamen die Tauben +Zogen die kriegenden Maͤchte mit ihren glaͤnzenden Schaaren +Jhre vollkommnen Linien brach kein verhindernder Huͤgel, +Vorgefordert vor dich, das ganze Geſchlechte der Voͤgel +Auf den Fittigen ſchwebend kam, in gehoͤriger Ordnung, +Gottes heiligen Berg durch Ueberfall, oder mit Sturme, +Seltſam und wunderbar vor, daß Engel Engel bekriegen, +Macht ſchnell jedem mildern Gedanken des Friedens ein Ende. +Flammende Cherubim ihn und guͤldene leuchtende Schilde. +Jn erſchrecklicher Schlachtordnung von entſetzlicher Laͤnge. +Welcher unter den Maͤchtigſten ſtund, auf erhabene Thaten +Mädchen am Waschtrog, du blondhaariges, zeige die Arme +Gaben, wer hätte sie nicht? Talente – Spielzeug für Kinder, +Tu es der Göttin gleich, Germania! Pflanze den Ölbaum, +Leben acht Tage lang in einem kleinen Gefäße +Klage die Rose. Sie starb! ihre süßen Gerüche +Jümmer snacken un lachen, as wenn der keen Tall un keen Enn' weer. – +Hannchen so fin as en Swölk, un Hermann en Stimm, dat de Stuv klung; +Hört ich die Warnenden itzt, sie lächelten meiner und dächten, +Verſchwende deine Kunſt in ſanfterduftenden Locken +Klar ist der Äther und doch von unergründlicher Tiefe, +Selbst zu schalten; es sollte fortan kein Löwe regieren. +Rüstig wandelst du fort die Alpenpfade der Edlen, +Ihn zu tragen, ein Opfer, zum Hochaltare der Menschheit, +Traurig flüstern auf ihm die Kränze der wenigen Edlen, +Aber du wandle hinan getrost, und wäre dein Leben +Freund, dann flattre dies Blatt vor deinen Blicken im Sturme, +Lange Reihn krystallener hochaufsteigender Berge +Sind in dem Stern Sarona. In ihnen sehn die Bewohner +Ferne Welten vergrößert und leuchtender; weiter ertönet +Tausende wimmeln dann am Fuß der unendlichen Berge, +Tausende haben dann die breite Schulter, die lichte +Stirne der Berg' erstiegen und stehn tiefsinnig und schauen. +Reiner und neu, als bildet' er Laute des feirenden Heerzugs. +›Also müß es allen ergehn, die das heilige Gastrecht +Nein! es hätte fürwahr statt meines Herzens ein Schwamm nur +Mir im Busen gewohnt, wofern ich dergleichen gelitten.‹ +Prinzen und Grafen sind hier von den übrigen Hörern gesondert; +Euch erhabne Gestalten hat nicht der Künstler gebildet, +Wolken erheben sich nie bis zur Stirn dieses heiligen Greises, +Geht mir dem Krebs in B*** aus dem Weg! Manch lyrisches Blümchen, +Immer im Großen gesorgt, damit das Kleine auch fruchte; +Wohl mir! daß ich den Schwarm der Toren nimmer erblicke, +Stehn noch eben so königlich da, umdämmern die Heide +Heischet die ländliche Sage; denn unter den stattlichen Reihen +Schlummern schon lange gefallene Helden der eisernen Vorzeit. +Wandelt langsam vorüber – hinab nach der Quelle des Tales. – +Ist so ganz, so ganz aus meinem Herzen verschwunden. +Diesen Mauren des Trugs! – Es blinken der Riesenpaläste +Bückt euch tief auf den Narrenbühnen der Riesenpaläste, +Edle Greise und Männer, und edle Jünglinge, kommet! +Laßt uns Hütten baun – des echten germanischen Mannsinns +Braune Perlen rinnen durch die erstorbenen Finger. +Wenn ihr euch helfen wollt, muͤßt ihr einander helfen; +Eherne Tafel. Einiges wird hier selten, dort öfter, +Her rollt der Wagen, es fliegen dahin die frommen Gedanken, +Sausender rollt auch das Rad des Glückes heute denn jemals +Dienstbar trauert der Rhein, der heilige Strom der Germanen, +Wahrheit wollt ihr; ich auch! Doch mir genügt es, die Thräne +Läugnen läßt es sich nicht, er folgt ihr im Leben beständig, +Ich aber ſagte: Nichts gefaͤllt mir von dem allen. +Die sie trug, betäubt und kraftlos. Alles verläßt sie +Ach sie hört das hohle Brausen des Feuers: schon dringt es +Hebt sie die sinkenden Arme empor: »Erbarmt euch! erbarmt euch!« +Ihr nicht fremde Angst, raft sie die unwilligen Glieder +Kräfte, sie sinkt und ächzet und stirbt, eh Flammen sie tödten. +Hätt' ich ein ländliches Haus, in waldiger Windung des Seethals, +Dann umflöcht' ich mit hochrot blühenden Bohnen die Gitter +Öffnungen blinkte der Mond und der Purpurschimmer der Frühe, +Blühendes Geißblatt verbände des Gartens Lilagebüsche, +Bald bestieg ich selbst die Leiter am rötelnden Kirschbaum, +Rauschend entstürzten dem Wipfel die purpurwangigen Äpfel, +O dann lächelte mir ihr Blick in die häuslichen Schatten, +Aber was lullst du mich ein in Zauberschlummer der Täuschung, +Fröhlich folg' ich dem Heer in übende Waffengefilde; +Ruhe, dich lieb' ich umsonst! Ich flieh' und wende die Blicke; +So verscheuchten die wiederkehrenden Strahlen der Gottheit, +Fern entzükten sein Ohr die Hallelujah der Himmel +Dich in jene Schatten der Cedern. Du ſollſt von der Tage +Letztem dort der milderen Schimmer einige ſehen. +Gegen den Huͤgel ſein Kreuz. Dieß iſt der Huͤgel des Todes! +Dinge mir zu erzaͤhlen, die ich ſonſt nimmer erfahren, +Jhrer Laufbahn beſtimmt, indeß die ruhende Erde, +Selber der Phantaſie die gehoͤrigen Zahlen ermangeln. +Constitit, et technæ nil nocuere truces. +Kaum iſts geredt, ſo ſind ſie druͤber. So gehts durchs gantze +Schenkst du nicht allzuvoll, so darf man nichts verschütten. +Seufzt harmvoll er in sich; von Zweifel fühlt er beklommen +So ruͤhmt nun wie ihr wollt den Adel eurer ahnen +Laßt mich schwärmen und quälet mich nicht; im Lande der Fabel +Bleibt in den Fesseln und glaubt was euch die Amme gelehret; +Dir gestatt' ich dafür, daß du deutschthümlicher Salbung +Lüsteweich Frauenaugen. Männer, grau, bleich von Flüchen, +Eines wird mich verdrießen für meine lieben Gedichtchen: +Muß nicht Freigebigkeit ſich auch zu geben ſchaͤmen? +Angstvoll sahst du mich an mit deinen leuchtenden Augen, +Was fuͤr ein Schatz im Graſe ſteckt, worauf wir niemahls +Nein! der Seraph nennt dich nicht aus! Die Unſterblichen weinen, +Ach! ich nenne dich Sohn! und verſtumm, und weine mit ihnen! +Schaut herunter! Er iſt mein Sohn! Dich ſegn’ ich, o Erde! +Steh hier ſtill, unſterbliche Seele! durchſchau die Tiefe, +Jmmer naͤher, noch naͤher! O eure Stimmen, ihr Himmel! +Laut ausrufe: Das Opfer, es ſteht am Schatten des Todes! +Bläulich dämmert der Frühling; unter saugenden Bäumen +Ach, welch ein goͤttliches Geſchenke hat in der Erden +Nicht nur schärfetest Du den Witz der Pflegebefohlnen; +Hinte Wald und Berg bis an die duftige Wulke, +vorne Matte voll Chlee, und Saat und goldene Lewat, +Aber im Hüttli sitzen und hüte die buschige Felder +Weidli, chumm ins Grün! Mer wenn im lieblige Wechsel +gvätterlet mittem Laub und exerzirt mit de Halme: +Aber 's Müllers Heiner mit siner lockige Stirne +Rufte mir nah an meinem Ohre mit freundlicher Stimme, +Durch die Himmel der volle Mond; die Flaͤche der Dinge +Zeigt er im ſanfteren Schatten mit angenehmerem Lichte. +Pfluͤckt’ er davon, und aß. Ein kalter Schauder ergriff mich +Viele Läden und Häuser sind offen in südlichen Ländern, +Wollt ihr Schätze gewinnen und Macht, so tut euch zusammen, +Faͤllt mit des Jahres Kreis unwandelbar zuſammen. +Widrig iſt mir fuͤrwahr jedwedes Bildniß von Marmor, +wenn sie jünglet, wie's ich goht! Das chönnemer bruche. +werde, wenn sie Jungi het, und hinter de Berge +wie ne Gluckere füre chunnt mit sieben und achte.« +Vetter Gyßer, loset, der hent doch bsunderi Jeste! +Jo, i mueß es sage, und wenn's mi gnädige Landsher +näumis glehrt! Mer hätte doch so ordli der Zit gha. +aß i au no Ehr erleb, und dankbari Zite!« +Vetter Gyßer, hent der Buebe, soll ein e Pfarer +werde, hani nüt derwider. Rüeihig verlebt er +sini Stunden uffem Land. Ne freudige Wechsel +Ob em hangt der Himmel voll Sunne, Sternen und Gige; +unterem der Boden, er treit em fruchtberi Zehnte. +Färlet näume ne Moor, het au der Pfarer si Säuli. +Drum, Her Gyßer, was i sag, und wenn ein e Pfarer +werde will, und wenn e schöni mannberi Tochter +lönt sie mache, sagi. Doch vorem leidige Schulstaub +bsunders selli Frau. Wie isch's ere endli no gange? +Ach kaum, daß ich vermag zu erſcheinen, ſo beb ich vor Freuden! +Wenn ſie mehr der Unſterblichen Glanz zu tragen vermoͤgen. +Aufgeschwungen hattest du einst hoch über der Menschheit +Grösse dich, Gallien, hattest, dem Krieg' entsagend, der Erde +Völker alle besiegt, des Alterthums, und die spätern, +Haͤtte mich nun des pruͤfenden Altars Flamme geopfert, +Schämet euch nicht, ihr Schwestern! euch hat ein Mädchen entkleidet, +Halt dich nicht vollkommner, als Andre, weil du die Gnade +Er ſprach: Ich traͤumte das, doch nun will ich im Wachen +Jzt war er auf die Hoͤhe des großen Altars gekommen. +Jhm das Kreuz ab, errichten es unter Todtengebeinen. +Schoͤpfung im Labyrinthe der lebenathmenden Luͤfte +Ach, Menschen, wann werd't ihr mich wieder hinunterlassen! +b'Dieſes iſt’s, was von den Sinnen' +Jegliche anders gefärbt, und jegliche anders gestaltet, +Funkelt' im Schmelz des Rasens die tausendblätt'rige Bellis. +Spat laß sinken, Geliebte, die liebesäuselnden Blätter! +Schön und bedeutend verwallt der Blum' unschuldiges Leben. +Kehret Gedanken doch heimwärts, eilet den Tempel zu ordnen, +Drei sind ihrer, der Teuern, die weit in der Fremde mir weilen; +Häßlicher als sie ist, wird seine Verlobte ihm scheinen, +Haben doch ihren Zweck sie beid' erreichet; vertrage +Froher wär ich; zu oft befällt die glühende Scham mich, +Ach! da lächelt Himmel und Erd in fröhlicher Liebe +Mir umsonst, umsonst der Brüder forschendes Auge. +Wo in erfreuende Tat sich Scham und Kummer verwandelt. +Ausgeglitten und in lauter Stücke zerbrochen. +Dann geleit' ich im lieblichen Kuß die scheidende Seele +Brauch' ich keiner Pfeile. Ich lösche die glänzende Fackel +Mich erkannte Lessing an meiner sinkenden Fackel, +Erschrickt die Vater-Stadt von einem starcken Strahle +b'Wann alle Waͤſſerlein flieſſen, ' +Schwimmen und fliegen geht nicht zugleich, drum verlasse das Wasser, +Freuten, und dich, o Schaffender, feyrend ſangen, ſo ſchwebten +Nachahmung deſſen, was die Sinne Schoͤns erkennen; +unsern Schimmel vorgezogen und sind aufgesessen. +Fern von Jesu Creutz steht ein verachteter Hauffe +Aber doch heilig, fließt um die Stirn der besten der Mütter. +Keine Minute verliert ihn ihr Blik, und schneidende Schwerter +Matter spielen die Strahlen um jene goldgelbe Scheitel +Wemüthig zittern Tränen auf seiner sorgenden Wange. +Als mein Haupt daran ruhte, durch jeden Pulsschlag ins Herz gab, +Jegliche Masche wie Gold, und die zappelnden Fische vergoldet; +Auf dem besuchteren Platz dann wandelt die kräftige Jugend, +Doch als seine Gebeine hieher einst brachten die Schiffer, +Konnten sie nicht ans Ufer den Sarg ziehn, weil er so schwer schien; +Lange bemühten die starken gewaltigen Männer umsonst sich, +Siehe, da kamen heran unmündige lockige Kinder, +Spannten, als wär's zum Scherz, an das Seil sich, zogen den Sarg dann +Jede der Jungfraun trug in dem zierlichen Kästchen den Mahlschatz, +Schon ein bewaffneter Haufe von Jünglingen stürmt in die Schiffe, +Führen sie heim in die jubelnde Stadt die geretteten Jungfraun. +Rüstig und schlank, wohl wert, auch Taten zu tun wie die Vorwelt. +Tausend andern verstummt, die mit taubem Herzen ihn fragen, +Groß wie der eine, der drunten ist, unser Meister, zu werden!« +So ist er doch vielleicht der Glücklichste im Lande. +Jauchzend umklamm'r ich deine schwellenden Brüste +Oftmals zeichnet der Meister ein Bild durch wenige Striche, +Alte Vasen und Urnen! Das Zeug wohl könnt ich entbehren; +Rad uͤber und uͤber, als gaͤlt es viel Stuͤber, +Gleich an die Arbeit machet er sich, die Tore zu heften. +Saubere Stricke schon lagen bereit, gestohlene freilich; +Vorn und hinten zur Decke die schönsten(sie waren des Schulzen, +Künstlich über das Kreuz mit roten Leisten beschlagen). +Wächst ihm der Geist, und er nimmt die mächtige Kohle vom Boden, +Striche, so grad wie krumm, in unnachsagbaren Sprachen, +Speise zu nehmen und Trank, bis die letzte Seite gefüllt ist, +b'Der Winter iſt hin die Blumen bezieren' +Tönt auf aus alter Zeit Vergangengöttliches wieder. +b'Mit weiſer Huld vertheilt das Schickſal Weh und' +Koͤmmt die Sommerszeit, unter die Schatten der Baͤume begleiten, +Ach Benoni, mein Bruder! dich laß ich im Grabe zuruͤcke. +Niemals wirſt du am kuͤhlenden Abend mich bruͤderlich wecken! +Warum? damit dein Geiſt hab' etwas zu ergaͤnzen. +Wenn sie in silberner Schale mit Wein uns würzet die Erdbeern, +Ach! ihm mangelt leider die spannende Kraft und die Schnelle, +Da koͤmmt ein Wackel-Ar - im gehen aufgezogen +Daß ich noch im Todeskampf treulos Dich verlassen! +b'DJe zeiten muͤſſen ſich vergleichen' +Seht, was versucht nicht der Mensch, mit dem Tod zu versöhnen das Leben! +Heilig hervor, ſo wollen wir dir in feyrendem Aufzug +Jauchzend mit Hallelujageſaͤngen entgegen ſegnen! +Ueberströmt, des Triumphes Palmen schwang und mit Wehmuth, +Was, wenn Verwandlung nicht, ist dein drängender Auftrag? +Erde, du liebe, ich will. Oh glaub, es bedürfte +»Warum fährst du nicht zu? Es warten die Götter, die Menschen.« +Bald wär' dem König bey dieser Mähre das Zepter entsunken, +Hängt verlassen von seinen Freunden und Brüdern und Jüngern. +Doch es stehen erstaunt noch einige fühlbare Herzen, +Wahrlich dieser ist Gottes Sohn! und andere stammlen +Kraft erwart ich vom Mann, des Gesetzes Würde behaupt er, +Manche zwar haben geherrscht durch des Geistes Macht und der Taten, +b'Erwaͤhlte Goͤttin meines Strandes!' +Heimwärts reitet Silen und spielt auf der lieblichen Flöte, +Treu und freundlich, wie du, erzog der Götter und Menschen +Mir den heiligen Othem zuerst in den keimenden Busen. +Laß nur nicht von den Mädchen zurück aufs Lager dich locken, +Ein donnernd »Hoch!« dann wieder, ein ehrfurchtsvolles Schweigen. +Weil ich bescheiden und still mich selbst für viel zu gering hielt, +Mache so ganz dich zum Träger des Guten, des Wahren und Schönen, +Regen um Regen fiel hin, und alle Blüten erschienen, +Sorglos schlummert die Brust und es ruhn die strengen Gedanken. +Mir das Flämmchen des Lebens glänzt, die rötliche Blüte, +Schlingen sich rund um mich die süßen Spiele des Lebens. +Freund! du ehrest die Muse, die jene Märchen vor alters +Wär ich ein Jäger, ein Hirt, wär ich ein Bauer geboren, +O wie herrlich begegnete jeglichen Morgen die Sonne +Balsam würde mein Blut im frischen Kusse des Weibes, +woher ein Mittel doch wol wäre zu erzielen, +Welch ein reizendes Bild! Der Baum, von ferne gesehen, +Seine Kindlein werden nicht ewig im Schooße der Erde +Wirb um Kenntniß und Weisheit, so kannst du Alle, die darben, +Flut und Gebürge beherrscht, und dem Auge behaglichen Spielraum +Gönnt, zu den Füßen das Meer und hinaufwärts kantige Gipfel, +Sonntags aber entschallt den verödeten, langen Gebäuden +Kinder beschwingen im Hof, blitzäugige Knaben, den Kreisel +Rasch an der Schnur, und sie fangen den taumelnden dann in der Hand auf; +Freudebewegt. Teilnehmend erscheint ein gesitteter Jüngling +Schimmernde Nacht, rein leuchtet die blühende Flamme des Auges, +Fiel in Entzückung, lag tief schlummernd viele Stunden, +Fürstin, ihr habt zwar gefunden einen Mahler, der Euch trifft; +Auf die breiten Schultern, und ging, stillschweigend und feiernd, +Endlich brach Rosaura das traurige Schweigen und sagte: +Für den letzten dem Cyper erwiesenen Dienst, und befiehl ihm +Könige führ' uns der Tragiker vor und vergangene Zeiten, +So erfüllet auch Er mit Licht und Kraft mir den Busen, +So hat Mutter Natur in reingeschwungenem Gleichmaß +Etwas wünscht' ich zu sehn, ich wünschte einmal von den Freunden, +Awer de Oln ward ni hört!« – un darbi glup se na Hartwi, +Wenn gaͤhnend ſich der Mund aufthut, gehn zu die Augen, +Grünt nun ihr holden Gefilde! ihr Wiesen und Schlösser vom Laube! +Original vor allem, und voll der tiefsten Gedanken, +So bevölkre zuerst mit etlich Dutzend verschlungner +Jupiter schein' es vielmehr und Juno; der heilige Knabe +Gott noch, oder ein engliſcher Gaſt, wie ein Freund mit dem Freunde, +Blutige Schlachten und Kriege zu ſingen, den einzigen Stoff nur, +Die mit Lanzen und Schwerdt in offener Rennbahn ſich zeigten; +Was menschenliebende Augen sehen müssen auf Erden. +Dankbar schenkt er dafür dir die zartesten seiner Gebilde; +Schmeichelnd sprichst du es aus, was so oft auf der Wange die Scham mir +Aber entflieh, zu reizender Wahn! schweig, täuschende Hoffnung! +Leise betrat und leicht sie des Gartens falbe Gebüsche, +Einig wallten sie nun, versenkt in leises Geflüster: +Oeffne die Thüre mir nur; schnell ist dir Alles verziehen: +Damit die Menschenkinder sie desto gier'ger pflücken.‹ +Ein paar Jahre rühret euch nun, dann kommen wir wieder, +Kommt zu dem Grabe! Da eilten die Engel herzu, und die Vaͤter. +Langſam hin zu dem Grab’, und ſank in Gabriels Arme: +Man hoͤrt die Droſſel, Lerch und Stieglitz ein ungekuͤnſtelt +So wird er zufrieden seyn: Und wird frölich mit mir sagen: +Jetzo regiert mich, als Bernischer Landvogt, ein Liebling der Musen; +Doch es erscheint sein Ehrengesetz, sein Gläubiger Sinn selbst +Laß deinen Ruf: »Die Republik!« die Glocken überdröhnen, +Strahlenkreise stieg, begannen Chöre der Seher +Tönten feirlichen Ernst und flossen von großen Gedanken +Gütigkeit von der sich selbst dieser lässet überwinden +Laß ihn fliegen und leuchten und blitzen in heiligen Flammen! +Sieh! Ich verkünde es dir, so wahr mir der Gott in die Seele +Herrliches wirst du noch sehn: das heilige Volk der Germanen, +Herrliches wirst du noch sehn: die Heldengestalten der Väter +Dann wird Freiheit den Erdball umwalten, Gerechtigkeit herrschen, +Über den blutigen Staub und über die Lüge des Tages +Öfter ruft aus schwarzer Schwermut das Käuzchen den Trunknen. +Rosen nennet Dein Lied, Narcissen und Blumen die Menge; +Jetzo sangen mit himmlischem Lächeln die ersten der Engel; +Tönender strömte der Psalter Strom zu dem Wonnegesange: +Nämlich droben zu weihn bei guter Rede den Boden, +Daß sie kosten und schaun das Schönste, die Fülle des Landes, +Mahl und Tanz und Gesang und Stuttgarts Freude gekrönt sei, +Oder, wie sonst, wenns andern gefällt, denn alt ist die Sitte, +Möge der Zimmermann vom Gipfel des Daches den Spruch tun, +Immer zerreißet den Kranz des Homer und zählet die Väter +Koͤmmt mir und aller Welt noch heilſamlich zu ſtatten. +Sechszehn Frühlinge flohn, und sechszehn Herbste verwelkten. +Goldener Locken Geringel umfloß ihr die leuchtende Schläfe. +Götter wandelten einst bei Menschen, die herrlichen Musen +Eine ganze lebendige Welt sich zu wälzen, +Ach! daß die Liebe geſiegt! daß unſer G — ſo gefallen, +Bunte Fliegen hin und wieder, mit ſanft ſumſendem Gethoͤn +Kurzum, der ganze Platz, so mütterlich gepfleget, +Was du und wir gewuͤnſcht, i��t nun einmahl erfuͤllet. +Auf dem will ich dies Lied zu einem Opfer dir bringen, +Sieh': da ragt sie ja noch, die schlichte breitgieb'lige Kirche, +Wo, in die Reihen der Bänke gepfercht, sich ein lärmendes Völklein +Hei, wie drängten wir fort! Erst still, in geschlossenen Reihen – +Schon der Anblick entzückte des reichen, des köstlichen Segens, +Beeren in Hülle und Fülle – und saftige Birnen und Pflaumen, +Ha! Da standen sie schon, geräumig, die hölzernen Buden, +Tand, der die Kleinen entzückt, und doch mit begehrlichem Auge +Heilige Schauer der Kindheit! Unschuldige Wünsche des Knaben, +Immer noch giebt es verlangende Kinder und liebende Mütter – +Hier und dort, wo wir gehn: in der blauen Stub' und der gelben, +Zwischen den Blumenbeeten an rosendurchschimmerter Fruchtwand, +Oder in sonniger Flut des Fischleins Spiele belauschtest, +Sahn, wie des Dorfes Schar mit Karst und Schaufel den Rasen +Stellten, mit herzlichem Gruße, den blauen Kranz vor dein Bildnis, +Teuflischer Heuchler! Du machst mit der Rechten das Zeichen des Kreuzes, +Durch ſie, als einen ſchoͤnen Nebel, ſeh’ ich das Licht der +Seh itzt die scytischen Wüsten erstarrt tief unter mir liegen, +O wie viel neue Feinde der Wahrheit! Mir blutet die Seele, +Zwanzig Schritte zu machen, und es bedurfte des Führers, +Himmlische Blumen, o deckt mit Euerm wintrigen Frühling, +O wie leise stand in dunkler Seele das Kreuz auf. +Leichter wäre auf einmal der Vers, als die Prosa, geworden? +Denn mit jeglichem Reiz der Prosa muß er sich schmücken, +Aber, so seid ihr, ihr setzt, damit nur Jeder ein Künstler +War ihm an Billigkeit kein Haly zu vergleichen, +Wenn sie mir den Taback nicht bald gnug zugetragen? +»Soll ich dir sagen, o Gute, wie deiner Cidli ums Herz ist? +Mildere Lüfte schmeicheln um uns; ein blauerer Himmel +Als die Milch und das Obst, das mich dort unten gespeiset. +Vater und Mutter hatten mich lieb. Ach, sollten bisweilen +Vor dem König: wie arm es gewesen und nichts ihm geblieben +Als ein Stückchen Wurst in einem Wintergebüsche; +Hinze zornig hervor und sprach: »Erhabner Gebieter, +Ist hier niemand, jung oder alt, er fürchtet den Frevler +Schon sind Jahre vorbei, seit diese Händel geschehen; +Eine Mühle zu Nacht; es schlief die Müllerin; sachte +Sie erlagen dem Wonnegedanken. Die Saiten nur tönten. +Fühlst du dir Stärke genug, der Kämpfe schwersten zu kämpfen, +Manche gingen nach Licht und stürzten in tiefere Nacht nur, +Libanon's Pracht, wie sie aufsteigt zu beschatten, +Er arbeitet so viel als J[oseph] zusammen mit F[ranz], +Zwar in Trümmer schlug euch die Zeit; wohin ich mich wende, +Oder die Eintracht dort in dorischer Schöne gewohnet, +Jüngst so irrt' ich im Grün, mir lachten goldene Früchte, +Eine Nachtigall schlug und die Tempel entragten den Hainen, +Solte wol die Sünden-Macht dessen Allmacht überstreben +Hafen und Burg und das leuchtende Blau des wogenden Meeres, +Nur das meine verweilt, und vergebens heftet die Sehnsucht +Deinen Kindern geben sie Kraft und Nahrung und Freude! +Mädchen suchet es auf, und wiegt es am wallenden Busen. +Sprich, Natur, wo tauchtest du ein den schaffenden Pinsel, +Rose, wer dich nicht liebt, dem ward im Leibe der Mutter +Ihn kein liebender Blick des süßen Mädchens entzücken! +Rose, dein Leben ist kurz! Ach, klagt im weinenden Liede, +Mädchen, klaget den Tod der schnellverblühenden Rose! +Hör ich über Geduld dich, edler Leidender, reden, +Lispelst Worte der zagenden Scham und Worte der Sehnsucht, +Reichst ein Blümchen mir jetzt und jetzt mir des wallenden Busens +Ach, schon ward ich verwandt mit dem Glück durch süße Gewohnheit, +Lächle mir heute mit schmachtendem Blick und küsse mich morgen, +Schlau ja sah ich dich sonst und gewandt, stets war ich dein Schüler. +Lüfte wie Staub, den vom Fuß der Bote schüttelt, entwehten. +Hatt' er lang' sein Auge geheftet. Da geußt der Orion +Farben aus und Strahlen, wie, jetzt geschaffen, er ausgoß. +Glänzender. Schon erhob er sich; Sturm war sein Schweben, und Blitze +Seine Schwünge. Der Seraph eilt zu den Gräbern und rufet, +Gleich dem Wetter, vor dem der niedergeschmetterte Wald dampft: +»Kommt zu dem Grabe!« Da eilten die Engel herzu und die Väter. +Auf dem Grab, als säß' er auf einer goldenen Wolke, +»Nacht, noch ist es rings um mich Nacht, noch bebt mir die Erde! +»Wird die Sonne mit ihm erwachen? der sichtbare Frühling +Oder wird, noch gewandt von der Sonne Schimmer, die Erde +Jener hangende Fels, von dem Angesichte der Erde +Werden wir seiner Herrlichkeit Glanz zu ertragen vermögen?« +Abraham rief's, »den himmelvollen, den Wonnegedanken: +Hundert ermüdete Wanderer, Männer und Mütter und Kinder +Trat ein Engel herzu und brachte den bebenden Knaben +»Also führt, der bald nun erstehn und die Völker der Erde +Sich versammeln wird, durch das erste Leben die Menschen. +Ach, wie freuet sich meine Seele des Herrn, und wie werd' ich +Er, des Ewigen Sohn, der seiner Sterblichkeit Leiden +Göttlicher Dulder, er wird nun bald, mein Bruder, erwachen!« +Ganz. Ein Strom ertönte der Saite Gesang und der Stimme: +Hell an ihrer Stirn des Vaters Namen geschrieben. +Reihen dachte: Sterbliche sollten entschlummern; er selber; +Keiner würdige sie, von allen Seligen Keiner! +Weiter vom Himmel ins Unermeßliche fliehe! Der Gottmensch +Wird erwachen, nun bald hoch über dem Staube des Grabes +Schon sind Hütten der Ruh für Euch geöffnet. Die Palme +Nicht der Rache, der Rache, wie Abel's, rufe der Krone! +Aber in seines Lichtes Gewand – es weht' ihm die Palme +Süßeste meiner Stunden im ersten Leben, Du wirst mir +Wir in Deiner Niedrigkeit Dich; doch dürften wir, dürften, +Dich mit Wunden, die strahlen, zu sehn, den Sieger des Todes, +Selbst vollbrachtest? Wenn sie nun kommt, die Stunde der Wonne, +Auch den Himmeln verborgen, verborgner der Erde, die Stunde, +Sich nicht halten mehr kann und laut zu weinen beginnet: +O, wie werden von Sterne zu Stern die himmlischen Boten +Neigen und niederwerfen die Kronen und feiren und danken, +(Gleich dem sterbenden Widerhalle sang ihm mein Lied nach), +Welche der Seligen Ohr nur hört. Die Gesänge der Himmel +Sind der Urbegeistrung entzückte Söhne, der Wonne +Einer, der stirbt und mit ihnen das ewige Leben beginnet. +Vor der Rufenden Stimme die Ueberschwellen des Tempels. +Fuhren die Heiligen fort, sich zu sagen, was sie empfanden, +Jetzt mit Stimmen, mit Saiten alsdann und dem fei'rlichen Halle, +Oft mit beiden. Denn noch war nicht das Schweigen der Freude, +Nicht das Verstummen der Wonne gekommen. Der göttliche Todte +Als ich rief den Befehl, da rauschte das weite Gefilde. +Er verwest nicht, wie wir. Das war der Wille des Vaters: +Nicht zu ertragen vermögen, vergehn. Dann wirst Du die Herrschaft +Schnell wie ein Wink, nicht länger, dahin, wo Hesekiel feirte, +Gabriel sich. Indeß erscholl's gleich Stimmen der Meere: +»Halleluja, daß Gott, daß Gott sei Alles in Allen!« +Lud er hier auf sich. Die Menschen wähnten, er würde, +Weil er gesündiget hätte, von Gott geschlagen, gemartert.« +Wegen unserer Sünden. Auf ihn ward Strafe geworfen, +Daß wir Frieden hätten. Uns heilen des Duldenden Wunden.« +Da er geführet ward, gleich einem Lamme, zur Schlachtbank.« +D. »Aus der Angst und aus dem Gericht ist Jesus genommen. +J. »Denn gestorben ist er, indem er die Sünden der Erde +Wer in der Stärke göttlicher Kraft, die Sünde zu tragen? +Wer mit Jammer belastet, mit tiefem Leiden der Seele?« +Himmel der Himmel, o, wessen Blut rann hin auf den ernsten +J. »Nun, nun ist gewehrt der Uebertretung, die Sünde +Ewiges Heil, Gerechtigkeit, zugesiegelt der Seher +Führte der Hauptmann, der Jesus auf Golgatha sterben, den Hügel +Wundernd die Römer stehn, und unter ihnen ihr Hauptmann. +Cneus, so hieß sein Name, vertiefte sich bald in die Zweifel +Seiner Gedanken. Die Stille der Nacht und des wandelnden Mondes +Sanfte Schimmer luden ihn ein, sich weiter und weiter +Den es nicht zu kennen verdient? Wie niedrig und sklavisch +Dich zu fragen: ob Ruh an dem Grabe gewesen, und ob sich +Denn dies war er gewiß! Ein frommer Sterblicher war er, +War er kein Sohn des Gottes der Götter! Gottes der Götter? +Wie das Bild des Dagon in stumme Trümmern zerfallen, +Ja, aus der Hand des Schwachen in stumme Trümmern die Donner! +Ha! was hab' ich gedacht? was dringet mich, Zeus zu verleugnen? +Ach, wo bin ich? O Wuth der furchtbaren Ungewißheit! +Offenbare Dich mir!« Er dacht' es gen Himmel und senkte +Dann sein Haupt auf die Brust. »Ach, warum sah ich den Frommen +Nun die Menschen und ihn und Gott! Die am Meisten ihn hörten, +Offenbarung und Lehren verstehn, aufdecken die Hülle, +Auferstehn? Der heilige Todte dort hat den Seinen +Ist mein Leben gemacht? und warum schonten die Schlachten +Warum hört' ich nicht lange den letzten schmetternden Bogen +Bin bei sinkenden Adlern ihm entgegengegangen. +Immer etwas fehlen zur Reise. Wie aber ergründ' ich, +Weiche Liebe strafen und Dir zum Opfer sie bringen, +Seine Führerin ward, ihn zu der Höhe der Weisheit, +Auf den schmalen Weg, durch die enge Pforte zu leiten. +Hinter ihr schon! die schöne Seele bracht' itzt ihr Engel, +Nimm den Psalter und sei auch eine Sängerin Gottes!« +Nicht zu ertragen vermögen, vergehn. Dann wirst Du die Herrschaft +Euer Erbarmer und meiner. O Du, der Himmel Gemeine, +Wir die Ströme des Lebens umsonst! Was gabst Du vor Gaben, +Welche Seligkeiten zu diesen Gaben! Ihr Dauren +Immer auf neuen Stufen der Seligkeit, von der Aeone +Schwieg sie und, schon zu stehn auf ihrer jetzigen Stufe, +Wonnevoll. Sie entzückte den Kreis der Erben des Lebens, +Rauschet und fällt in Gefilden der Nacht, in Gefilden des Tages, +Fällt von Erde zu Erd' herab, zu Sonne von Sonne, +Durch die Himmel alle. Der durch sich Selige höret +Säumet nicht, kommt zu dem Strome des Heils! Das wankende Straucheln +Eures Fußes leitet ein Starker, ein Helfer voll Hilfe, +Welcher, obwol sein Herz schon brach, mit mächtigem Rufen +Rief: Es ist vollendet! Wie nach viel Schweißen ein Müder +Jetzt im Grabe. Der Löw' aus Juda schlummert im Schatten. +Oder – vernimm's, Du Ueberwundne – des Lammes in Zorne! +Deine Wüste wird öder, und Deine Tiefen versinken +Tiefer dann vor dem schreckenden Schritt des Lammes in Zorne!« +Jesus' Grab und der Heiligen Kreis. So war ihm geboten: +Langsam zog. Da rufte die niedergeschmetterten Kräfte +Satan in sich zusammen und sprach zu dem Engel des Todes: +Heut Dir darauf antworten? Vernehmt Befehle! Der Todte, +Gleich in den Abgrund oder begleitet mich jetzt zu dem Hügel, +Zischender Spott und brüllendes Hohngelächter erwarten +Seines Schwertes drohenden Strahl in Wolken, die dampften. +Ohn' ihr Wüthen zu fürchten, und ohne rächenden Stolz an. +Darf ich nicht auch, da die beiden Empörer dürfen, den Gottmensch +Satan hört' ihn und rief ihm entflammt mit stammelndem Grimm zu: +Dir auf der Erde zu bleiben, und ob den göttlichen Todten, +»Ja, Du warst es. Du nanntest Eloa's Namen der Hölle! +Warum folgst Du mir nicht, Verworfenster unter den Engeln? +Wüthend zum Todesengel. Die Stirne voll Donnernarben +Sollst Du nicht sehn! Dein Auge wird Blindheit schlagen! Dich führen – +Jetzo erschütternd nah, war in dem geflügelten Sturme. +Jetzo hörten die Väter und Seraphim fern in den Himmeln +Kommen. Die Harmonien der wandelnden Welten verstummten, +Wenn der Donner, ein neues Erstaunen ihrer Bewohner, +Redete. Denn schon war zu dem tiefen Tabor des Vaters +Herrlichkeit niedergestiegen – sie hatten ihn wandeln gesehen – +Schon aus seinen Schranken ein Stern geeilt zu der Sonne; +Still war schon gestanden die ganze Schöpfung. Die Väter +Hörten das Wetter fliegen und huben freudig ihr Haupt auf, +Schweben und, als von Gebirg zu Gebirge, wieder von Sternen +Schimmerndem Aug', entzückt von jeder Wonne des Himmels, +Eine Flamme des Herrn – den Sonnen gleich, da sie Gottes +Rufte: »Die Stund' ist gekommen, der Herrlichkeit Stund' ist gekommen! +Seinen Leichnam erwecken! Ihr hört den Göttlichen wandeln!« +Denn: »Du wälzest ihn weg!« war ihm von dem Todten verheißen. +Rauschen hörten, die Wälder erschallen, lauter die Berge +Vor der gegenwärtigen Gottheit des Sündeversöhners. +Wie des Seligen Stimme, vereint mit den wehenden Lüften +Dann ein weinendes Kind, ein weiser Knabe, die Wonne +Gottes und Derer, die sündigten; dann ein himmlischer Lehrer, +O Du fühlbar Naher, nun wirst Du es thun und erwachen! +Dann Dir unter dem Fuß! Allgegenwärtiger Mittler, +Aber uns offenbarter Allgegenwärtiger, Heil uns, +Daß wir Dich erwachen zu sehn gewürdiget werden! +Ach, wir haben Dich sterben gesehn! Erwachen, erwachen +Wird der große Todte nun bald, der Schlummernde Gottes! +Alle sinken! Er kommt, das Gefängniß gefangen zu führen, +Säusle, beseelende Kraft, Hauch Gottes, und wecke den Leichnam, +Mehr wie der Erstgeborne des Lichts, der Himmel der Gottheit +Deine Hand auf den Mund und wart' anbetend der Stunde, +Seiner Auferstehung in allen Landen der Gräber +Zeugen zu sein, Ihr, deren Blick noch Thränen der Wehmuth +Seiner Auferstehung, mit dieser Fülle der Fülle, +Jeder Kampf der Streitenden, jeder Sieg der Gestärkten, +So wie, der sie zählt, es beschleußt, gesegnet die Weisheit +Eurer Rede, die Heiligkeit Eures Wandels – im Himmel +Sei er! – gesegnet die Wunder, womit des Vaters und Sohnes +Geist Euch rüstet! Ihr sollt die kleineren Segen nicht haben, +Nach der Geburt in das ewige Leben, der Siegenden Krone +Sie, die neben ihm strahlender ward, indem sie ihr Auge +»Fleuß, fleuß, ewiger Quell, zerreiß den Felsen und ströme, +Siehe, Du ruhst noch in Nacht, brich durch den Felsen und ströme, +Ewiger Quell des ewigen Lebens, und labe die Seelen +Aller Durstenden, Aller, die, gleich dem brennenden Rehe, +Schreien nach Dir! O Strom, der in die bessere Welt strömt, +Nimm in Deiner Gestade beseelenden Hauch, in die Kühle +Werd' und Stärkung zur weiteren Pilgerschaft, daß die Hoffnung +Seiner eigenen Auferstehung den Wankenden letze! +Hoffnung, himmlisches Licht in des Sterbenden brechendem Auge, +Ja, Du Hoffnung, auch zu erwachen, mit Christus zu leben, +Ausgeklagt, und steigt nicht mit jedem Tropfen der Zeit mehr, +Weinen gen Himmel empor, noch eines Sterbenden Röcheln +Wie es ihnen wird sein, wenn mit des letzten der Tage +Morgendämmerung nun das lange Wehe des Weinens +Tausendmaltausenden sein, so war es der kleineren Schaar jetzt, +Da er von Bethlehem über die Schädelstätte zum Grabe +Nur zu stammeln, von jener Wonne, Erstandner, von Deiner +Herrlich schwebtest Du über dem Felsen des offenen Grabes, +Göttlich, unaussprechlich umstrahlt mit Siege, mit Siege, +Vor dem Sieger, und hebe vor ihm, o Höhe, die Händ' auf! +Werdet Ihr einst, die jetzt die beklommne Freude nur seufzen, +Ihm, dem Fleisch und Gebein von Adam's Fleisch und Gebeine. +Keine Stunde der Nacht entschlafen warst, zu erwachen +Schnell, wie Du schufst, da, gerufen von Deiner Stimme, die Sonnen +Durch der Ewigkeit ganze Fülle, so lange Du Gott bist, +Wenige Halme nur heben sich mit zitternder Aehre +»Mache Dich auf und jauchze! Du wurdest, Erde, gewürdigt, +Jesus' Christus' Gebein in Deine geöffneten Tiefen +Hoch von dem zitternden Staube, der Erstgeborne der Todten. +Alle Himmel sahen ihn kommen. Vom Fuße des Siegers +Mach in Deiner Schöne Dich auf, o Erde! Dein Licht kommt, +Nicht so bemerkt, so nicht durch alle Himmel besungen, +Deiner Söhne sind viel', sehr viel' Gerechte. Du wirst sie, +Festlichen Namen genannt, Dem, der sie errettete, singen. +Jauchzet, Hügel der Todten, vor allen Hügeln der Erde! +Durch des Sohns Allmacht, den Deine Tiefen bedeckten, +Also sangen die früheren Märtyrer, welche schon Palmen +Nach dem Erstandnen hinauf, mit einer Liebe, dem Herzen +Siehst Du den Herrlichen? seine so sanft gemilderten Schimmer? +Jedem der Beste, der Beste, der Liebenswürdigste Jedem +»Hoher Engel Gottes, Du Frühgeborner der Schöpfung, +Ich von Deiner Endlichkeit Schranken (mir sind sie nicht Schranken) +Nah umgaben sie Dich, Du, ihr Erlöser und Bruder, +Freuten sich anderer Freuden, als diese Welt hat, und als sie +Abraham faltete hoch die Hände gen Himmel und rufte: +Sohn, wie begann der Vater der Wesen Dir zu belohnen +Waren ihm zu tausenden schon durch die Seele geflogen, +Steht bei dem Kreuz und strecket den Arm nach Jesus, des Todes +Daß nun Tod nicht länger der Tod ist, und daß an dem Tage +Dem es belohnen sollte, der frei sich erniedriget hatte, +Lehre mich, Sionitin, nur einige Laute von jener +Auf stets höheren Stufen erhub, o lehre von fern mich +Oeffnet irgendwo hier der Erdkreis Thore des Abgrunds? +Rauscht hier nah der Kocytus, und donnern über dem Strome +Jetzo sprach zu dem Todten der Mittler: »Jupiter, Minos +Sind nicht; aber es schreiet laut von dem schmachtenden Lande, +Sich aufrichtete. »Stürze Dich,« sagt' ihm der Engel des Siegers, +»Endlich in Deine Tiefen hinab! Was säumst Du auf Erden? +Nicht aussprechen und fleuch!« Er floh; doch zögert' er wieder +Blickte von da mit starrendem Aug' hinaus in die Wüste. +Nachkam, Gabriel. Satan entsank dem Felsen und rauschte +Waren das bleibende Bild vor ihren zerrütteten Seelen. +Welche Du hast, mit Deinen gethürmten Wogen, mit allen +Deinen Stürmen herum. Der dritte furchtbare Tag kam. +Da der Sturmwind wirbelt' und heult' und den Felsen zermalmte. +Jetzo rufte, geführt von Einem der Wache, der Hauptmann: +Weg von dem Grabe gewälzt. Das that auch wundernd die Wache. +Ob bei ihm Versammlungen sind! Ich komme den Weg auch.« +Wie, von keinem andern geweckt, ein schneller Gedanke +Starr, Denkmale des Schreckens. Drei Römer folgten dem ersten, +Eilten den offenen Saal hinein und riefen zusammen: +Denn ein fürchterliches Gelächter erhub, in des Schreckens +Dank, den Göttern Dank, wir leben! Warum erkühntet +»Römer, gehet hinab zu den Meinen und wärmt Euch am Feuer! +Strömet' er Rache, das Haar fiel ihm in Locken, der Nacht gleich, +Auf die Schulter, sein Fuß stand wie ein ruhender Fels da. +Deiner Schritte letzten! Sei, Thal Benhinnon, gegrüßet, +Sprach, enteilten ihm siebenfältige Schrecken; die stürzten +All' auf Philo. Der ging mit fürchterlichlachender Ruhe +Gegen Cneus und fragte mit dumpfer, langsamer Stimm' ihn: +»Offen das Grab? und ohne den Todten?« C. »Ohne den Todten!« +Schleudert es weit von sich weg und taumelt nieder, zu sterben. +Auch entfloh die entrüstete Seele des Todten ihr, mußte +Einem Wandelnden folgen, der sie durch Finsterniß führte. +Wer vermag das furchtbare Schaun des richtenden Engels, +Namen und mein Namen! Ich bin der Verderber einer! +Blick' umher, Du bist in Gehenna – bring' ich Dich weiter +»König?« sprach der Müller. »Zurück zu Deinem Geschäfte, +Künftig, sooft man dem »Meister« den wohlerworbenen Lorbeer +Oder im Lenz auch, wenn er die frühesten Rosen zum Opfer +Schalleer seine Worte fallen taub durch die Lüfte, +Hub sie sich auf vom tränenbenezten Boden; da hörte +Sie in der Stille der Dämmrung wie eines Sterbenden Stöhnen. +Hatt' er sein Haupt gelehnt, die Händ' auf dem Busen gefaltet, +Zögert nur! Seht ihr, wie nicht vom Himmel genährete Blizze +Jezo senkt sich der Staub ins Thal. Helleuchtende Waffen +Ruhige Fluren zum wilden See. Schon seufzet der Akker +Werden von frechen Füssen im schlechten Sande begraben. +Tröste dich, Heilige Schar! denn die tapfere Garde von Potsdam +Ochse, wie bist du so stattlich, bedachtsam, fleißig und nützlich! +So viel Beschwerlichkeit ist auch damit verbunden; +Ein jeder Baum, ein’ jede Bluhme kann allem Witz der +Als er noch ſprach, erhub er mit ſeinen maͤchtigen Armen +Wankt’ er zuruͤck, den zehnten hielt auf gebogenen Knien +Halb geſunken, mit allen Fichten. Entſetzen ergriff itzt +Sondern huben mit ſcheußlicher Wuth den ſchrecklichen Streit an. +Flog ein traurig Geziſch von feurigen Pfeilen, in hohen +Da war kein Gedanke zu fliehn, kein Gedanke zum Weichen, +Standen um ihn, und ferner, als ſie, die Cherubim Gottes. +Aber ſo oft ſein Auge voll Gottheit blickte, ſo ſaßte +Vor der zerstörenden Zeit und vor dem zerstörenden Goten +Ließ also das Bethaus gleich fegen und lichten, +Brich den eignen Willen nur, laß die Kreatur verschwinden, +Suchst du das Höchste, das Größte? Die Pflanze kann es dich lehren: +Staune, Satan du, verzweifle, König der Hölle, +Seinen Rat vereiteln, wie werden die Schwächere gaffen, +Satan wird vom Thron mit neidischem Stolze herabschaun, +Schreckenvolle Pracht an sich den Geistern zu zeigen. +Sahn sie seine schreckbare Wut, mit flammendem Zorne, +Wir ungrischen Husaren, wir haben erfahren, +Käm' auch ein Freund entgegen mir itzt, er würde zum Feind mir; +Sieh, das erzitternde Blatt und der leicht hinschlüpfende Vogel, +Schlang um den Busen der Reizenden sich, und flüsterte zart wie +Sieh, er versammelt den gaukelnden Kreis fantastischer Träume; +Jen' umflattern das Haupt und die Wang' auf den Schwingen des Westhauchs, +Ländliche Fluren des friedlichen Glücks und flötende Hirten, +Lieb' um Lieb' und Küsse der Lust und Küsse der Sehnsucht, +Malt mein Bild ihr, malet den Flug unstäten Verlangens, +Einst dir vor Augen, täuschen im Traum dich, lassen im Busen +Hast du begriffen, warum die Wanzen und Flöhe entstehen, +Welche Religion ich bekenne? Keine von allen, +»Stunn ik doch sülbn un snucker un wisch mi de Ogn mitten Platen, +Da ihn sonst ein frisches Weib werde frisch auffs neue nagen. +Auferstandne Gerechte der Wonne Stimme zum Mittler: +Etwas Mitleid den Künstlern und Dichtern, welche das Höchste +Eva auf einem Huͤgel ſtehn, und mit fliegenden Haaren, +Ausgebreiteten Armen, mit gluͤhender Wange, mit vollen +Oder ein Engel vernahm, um Gnade! ſie laͤchelte |weinend, +Hatt’ auch dieß ſich verloren. Er ſahe wieder Geſichte. +Jeſus gehet hinab nach Galilaͤa. Da werdet +Muß der Sohn des Menſchen gegeben werden, gekreuzigt +Muß er werden, erwachen am dritten Tage vom Tode! +Liefen, es nun den Juͤngern des Herrn zu verkuͤndigen. Petrus +Ja verſiegelt! So haben ihn denn Elende genommen, +War dem Grabe ſchon nah. Gelegt erblickt’ er die Leinen, +Nicht hinein. Nun kam auch athemlos Petrus, und eilte +So wie er kam, in das Grab. Er ſahe das Tuch, das des Todten +Haupt umwand, beſonders gelegt, und nicht bey den Leinen, +Aufſtehn muͤſſe, wußten ſie nichts. Sie lieſſen das Grabmaal, +Nicht gnung trauten, gewiß ihn zu haben; ſo nahmen die Wuͤter +Ob ich dein bildniß kan in ihren farben finden. +„Dann kuͤßt ihr noch den heimathlichen Boden, +Manche der Kränze sind's, die uns für jegliches Alter +Lieblich lockt, mit Veilchen im Haar und mit Rosen am Busen, +Für dem der gantzen Welt durch Krieg entstandenes Wehe +Deines Herzens. Du möchtest sonst bald das Bild statt des Bildners +Damit die Menſchheit einſt, von einem Band umſchlungen, +»Aber ich bin zum Diner doch ...« Ja, so schrieb man, zum Diner; +Also sagt ich und jetzt kehr ich an den Rhein, in die Heimat, +Seliges Tal des Rheins! kein Hügel ist ohne den Weinstock, +Lebt in vergangener Zeit und spricht in verschollenen Zungen, +Ein sanftrer Himmel decket ein stilleres Revier, +Seinen Mund eroͤffnet’ er nicht, da die Wuͤter ihn quaͤlten! +Da er gefuͤhret ward gleich einem Lamme zur Schlachtbank! +Linsen und Erbsen zum Mittagsbrote verbothen zur Stadt trägt. +Wächst an der Mauer ein Baum und trägt er erfrischende Früchte, +Wage der Pflanzer es nicht, im Durste sich Labung zu brechen, +Bey dem Zorne der Afterthemis wag' er die That nicht, +Gott uns gnädig und wird auch künftig uns also bewahren. +Da er so hart uns gestraft, er uns nun beständig erfreut hat +Köstlichen Apfel bewahrt, der vor allen Gliedern ihm lieb ist. +Sollt er fernerhin nicht uns schützen und Hülfe bereiten? +Denn man sieht es erst recht, wie viel er vermag, in Gefahren; +Sollt er die blühende Stadt, die er erst durch fleißige Bürger +Göttliches bietest dem Auge du dar in Thal und Gebirgen, +So, so sank er dahin im schönsten männlichen Alter, +Ward dir Großes versagt, so übe die Kunst an bescheidnen +Tempel, Basiliken und alle Paläste studirt. +Fort jetzt, ihr Musen! Fort, Poesie! Du Göttin des Marktes, +Ich mag nicht mehr hinab. Wer gläubts, wie sie sich alle +Schüzt, ihr freundlichen Nymphen, dies heilige Pläzchen der Liebe, +Trüge dies liebende Herz, zeig ihm die himmlische Freundin, +Aufgelöst in Wünsche, sanft wie den Augen der Doris +Schlummert; denn eile zu ihr und zeig ihr in gleichen Gesichten +Auf ihm, oder an ſeinem Geſtade, von Wolken erhoben, +Lehrteſt du Moſes Geſez? Und thatſt du es? Thatens die Juͤnger? +Arm nur war er und that doch mehr für Dichter und Künstler, +Als von Kaiser und Reich einst mit einander geschah. +Auch den Eispol hab ich besucht; wie ein starrendes Chaos +Hier bewegt' er ihr nicht mit dem Sonnenblicke den Busen, +Mutter Erde! rief ich, du bist zur Witwe geworden, +Aber vielleicht erwarmst du dereinst am Strahle des Himmels, +ob sie entschlummert sei, ob sie sei extra gangen. +Grotten vertieft und Rotunden erhöht in der lachenden Wildnis, +Allwärts fesselt die Blicke der rauchende Berg und der Purpur +Glaubst du es nicht, so versuch's! Der italische wogende Rhythmus +Als du der Jungfrau Hand empfingst im Tempel des Friedens, +Halb Jungfrau und halb Kind, ein Röslein, das die Schale +So daß der Menſch, der Herr der Erden, wenn er ſein Eigen- +Nein, das nenn ich zu arg! Kaum weicht mit der Tollwut die eine +Pinie ragt auf wiesigem Grund, und es öffnet das Tal sich +Waͤr unſer Flander groß ſo wuͤrdeſt du ihn haſſen +Sterbliche nur genössen der Freuden froheste, reinste, +Lebende Töne den Formen, die jenen wir bildeten? hätten +Droben nicht töne lautere Form? nicht hellere Lippe +Ob man vielleicht nicht selbst zu des Haines Geräusch, und der Weste +»Schlummre sanft, o Schwester, im kühlen duftenden Bette! +Wilde Stürme müssen dir nicht die Locken zerwehen, +Nicht den Wiegengesang des rauschenden Meeres verstimmen! +Ruhen müsse der Blitz in schwarzen Gürteln der Alpen, +Leichtes Fußes müssen vorbei die Stunden dir tanzen, +Denn sie schlummern mit dir; die wenigen, welche der Kummer +Blicken der sanfte Mond, der mit den Weinenden weinet, +Sich mit Freuenden freut, und liebend Liebenden lächelt! +Deine Kinder, welche das Meer auf Schiffen umtanzen, +Wollen wir während der Nacht am strahlenden Gängelband leiten, +Schlummre sanft, o Schwester, im kühlen duftenden Bette, +Trink, o Seele, berausche Dich sanft mit dem Tranke des Schlummers, +Wer dich bildete, Dämon, geflügelten Hauptes, die Lippen +Eh' es dem Armen vergönnt, an zärtlichen Lippen der Sehnsucht +Bleibe mir stets vor Augen, den Leichtbetrognen zu warnen, +Wiz, Verstand, Gelehrsamkeit, Tugend und Erfahrung haben +Ja, ich seze dies noch zu: Wüst ich dir durch holdes Schmeicheln +Sonder Hochmuth sag ich noch: Was ich ja noch auf der Erde +Denn hinstürmte der Held durch Aufenthalte der Liebe, +Feierlich seine Geburt mit krummem, scharrendem Fuße. +Ihm, dem Dichter, sollen zwei Lüneburgische Rosse, +Welche, noch neu, im Silbergewölk die Nasen erheben, +Nach dem Steinmetz, welcher die Grabschrift mit künstlichem Griffel +Vieles hast du gethan, man soll es mit Liebe dir danken, +Hast die inn're erkannt und alle Reifen der Sprache, +Eines fehlt dir jedoch, die sanfte Wallung des Lebens, +Darin wir liegen strack und starr, ganz eine freie werde! +Will das Verhängniß gleich uns durch Entfernung fluchen, +Jtzt seht Ihr Christum selbst mit süsser Frewd vmbfangen! +ihre züngelnden Schlangenschwerter flammend wie Fackeln, +Denn euch gaben die Götter, was sie den Menschen versagten: +Daß ich fühllos sitze den Tag und stumm, wie die Kinder, +Sonst mir anders bekannt! O Jugend! und bringen Gebete +Jedes welkende Blatt und jedes sterbende Gräschen: +Ehernen Wällen bewafnen, wenn sie den wehenden Himmel, +Also hüpfen und klatschen und toben die rasenden Wogen, +Wehe dann dem hülflosen Schif, der Höh anvertrauet, +Ueber welche sich siebenfältige Dunkelheit breitet! +Komm herauf, du, des ersten Schiffers verwegener Schatten! +Höre hier rasche Wellen, die Donner unter den Wellen +Die gewaltige Last in die gepeitscheten Fluthen. +Was für blasse Gesichter zeigt der erleuchtende Bliz uns, +Bebende Hände gen Himmel erhaben! zerstreuete Haare, +Eh mit besänftgendem Fittig der Athem des HERRN drüber schwebte: +Bald sich wieder eröfnet, sie in die einsamsten Höhlen +Immer zu Pferde; schon kehret der Mond, schon füllt er die Scheibe +Fast ein Centaur erscheinet sich selbst der wandernde Sänger. +Jch weiß dein rother Mund wird mir entgegen ſetzen +Spannt ihre Flügel aus, um sich emporzuschwingen, +Hört ihr der Herscherin donnernde Wage nicht klingen? +Manche Sängerin hört' ich, doch hat mir nur Eine von Allen, +Gras und Kraͤuter, Bluhmen, Knoſpen, Bluͤht’ und junge +Selten nur hab' ich von dir im langen Leben gesprochen, +Nicht ein glänzender Hof, nicht freundliche Worte der Fürsten, +Viele sind gut und verständig, doch zählen für einen nur alle, +Aber von Leben rauscht es und Lust, wo liebend die Schönheit +Schrökliche Nacht! wer hieß dich die grausen Flügel verbreiten +Ihren Reiz verbergen? O leiht mir Flügel, ihr Blizze! +Schwarzen Fittigen haschen, ich will sie mit eisernen Händen +Würgen, ich will sie zur Hölle hinab, zur Höll' hinab schikken: +Arm sie umfaßt, ich hätte sie in mein Lager geführet: +Tausend Lampen hätten schnell in die Lüfte aufsteigen +Mir verheelen sollen. Allein ich verirreter Tankred +Ritt voll Wuth auf sie zu; ich sprach zu ihr: Kämpfe! sie kämpfte. +Schwerdt in die Brust: ich fühlt' eine Angst, eine Ahndung im Herzen +Händen taufte ich sie, und taumelte nieder und bebte +O sie sprach noch viel. Bedaure mich redlicher Reinald! +Ach sie seufzte noch viel, doch alle Seufzer zum Himmel, +Strengste Fluch! hätt' er: ich liebe dich nicht, mit der lezten +Stimm' in mein Ohr gedonnert: dann wäre mir Recht wiederfahren. +Hätt' ich gewacht, ich hätte das blosse Schwerdt auf die Brust mir +Sie gefraget: Liebst du mich? oder ich hätte mit starken +Thu die Gurgel aufſpannen, wie ein Wannen, Mußpfannen, +Fein ritterlich trinken, laß die Lanzen nit ſinken, +Halleluja, daß Gott, daß Gott ſey Alles in Allen! +Einige steigen als leuchtende Kugeln, und andere zünden, +Oft nahm deiner jungen Bäume das Reich an der Rhone, +Theudelinde, geführt von Garibald, und dem Fremdling +Als das Glas empfing der vermummte Fürst von der Jungfrau, +Glaubt nicht der arme Mensch, mit Jupiters Tochter zu leben? +Peter Wilhelm un ik – de später min sęlige Mann weer – +Aber vor allen seid mir gegrüßt im feiernden Liede, +Vaterländische Ströme! du edle Donau! dem Morgen +Wankende Saaten umrauschen dich jährlich, und freudiges Landvolk +Wenn der Abend auf dir mit falben Fittichen ruhet, +»Spinnet, Töchterli, spinnet, und Jergli, leng mer der Haspel! +Bald goht's wieder use mit Hauen und Rechen in Garte. +Werdet mer flißig und brav und hübsch, wie 's Riedligers Tochter! +In de Borge stoht e Hus, es wachse jez Wesmen +Sie hen 's Huus erbaut, die schönsti unter de Firste, +het me gseit: ›Der Simme Fritz und 's Riedligers Tochter‹, +het en d'Mutter gno, und gfrogt mit bewegliche Worte: +Matte no nit besser zu siner einzige Tochter?‹ +›Nei, sie gfallt mer nit, und anderst bsinni mi nümme. +›Lönt de Chüeihe 's Heu ab's Meiers grasige Matte!‹ – +Mutter hi und Mutter her, und 's Töchterli willi!‹ – +›Meiddeli los und sag: chansch alli Sprüchli im Spruchbuch?‹ – +›Meiddeli, los und sag: gosch denn au flißig in d'Chilche?‹ – +›Alli Sunntig se tueni. I stand im vorderste Stühli.‹ – +›Meiddeli, was hesch gseit? Bisch öbbe 's Riedligers Tochter? +›O Herr Jesis, wo bini? Frau Gotte, bini im Himmel?‹ – +Chumm, iß Hunigschnitten und schöni gwundeni Strübli! +Magsch us dem Chächeli Milch? Magsch Wi im christalene Becher?‹ – +Wärsch mer nit so lieb, i chönnt der jo Silber und Gold ge.‹ +›Bhüet di Gott, und haltdi wohl, und grüß mer di Mutter!‹ +Nu das Meiddeli isch mit sim verborgene Blümli +hübscher vo Tag zu Tag und alliwil liebliger worde, +Isch nit Christus der Her hüt vo de Toten erstande?‹ +›Wenn des in Ehre hesch, soll's au an Plunder nit fehle +Het nit in churzer Zit der Weber e Tragete Garn gholt? +Het's nit alli Johr vom finste glichlige Fade +Tuch und Tuch uf d'Bleichi treit und Strängli zum Färber? +Sunntig und Werchtig treit, die reinlichsten Ermel am Hemd gha, +›Numme 's Riedligers Tochter zu ihre Tugede gfallt mer.‹ +lüte d'Türkeglocken an allen Ende und Orte. +Blut um Blut, und Chopf um Chopf, und Leben um Lebe. +He, sie hen jo zletzt vo's Meiers grasige Matte +wenn de schaffe magsch. Und hesch nit 's Blümli im Buse, +wenn de züchtig lebsch und rein an Sinnen und Werke? +Alte Sitt' ist heilig: die Frau gab dem Manne den Schlachthelm +Zürneten Staufach und Fürst: »Was soll das eitle Gepränge? +Eitel alles, ohne Bestand, ohne Beharren, +Jeglicher funkelnde Stern und jegliche rollende Sonne,