{"question": "Welches Zubeh\u00f6r hatte die erste Nintendo?", "paragraph": "Nintendo_Entertainment_System\n\n== Geschichte ==\nFamily Computer (Famicom), japanische Version des NES\nNintendo ''Advanced Video System'' mit Zubeh\u00f6r (1984)\nNach einigen erfolgreichen Spielhallenautomaten in den fr\u00fchen 1980er-Jahren plante Nintendo eine Videospielkonsole f\u00fcr den Heimgebrauch mit austauschbaren Spielmodulen. Masayuki Uemura entwarf schlie\u00dflich das Famicom, das in Japan am 15. Juli 1983 ver\u00f6ffentlicht wurde und zu einem Preis von 14.800 Yen zu erstehen war. Bis Ende 1984 mauserte sich das Famicom zur bestverkauften Videospielkonsole in Japan. Zu dieser Zeit plante Nintendo bereits einen Verkaufsstart in den USA, wo der Videospielmarkt aufgrund des Branchenzusammenbruchs von 1983 praktisch nicht existent war. Zun\u00e4chst gab es die \u00dcberlegung, die Konsole in den USA unter Ataris Namen zu ver\u00f6ffentlichen, doch deren Interesse richtete sich mehr auf den Heimcomputermarkt. Deswegen nahm Nintendo den Vertrieb selbst in die Hand.\nErstmals wurde die Konsole als Nintendo Advanced Video System vorgestellt, mit Zubeh\u00f6r wie einer Tastatur, Kassetten-Rekorder, Infrarot-Joystick und einem speziellen ''BASIC Programming Language''-Modul. Das kompliziert und \u00fcberladen wirkende AVS wurde nochmals \u00fcberarbeitet und in abgespeckter Version auf der CES (Consumer Electronics Show) im Juni 1985 als ''Nintendo Entertainment System'' vorgestellt. Nach einem erfolgreichen Start in New York mit ca. 50.000 verkauften Einheiten ver\u00f6ffentlichte man am 18. Oktober 1985 das NES schlie\u00dflich landesweit; zun\u00e4chst nur in ausgesuchten Verkaufsstellen, sp\u00e4ter gab es die Konsole \u00fcberall zu kaufen. Die Konsole wurde in zwei verschiedenen Paketen angeboten: Das NES Deluxe Set beinhaltete neben der Konsole den R.O.B. (siehe unten), einen Zapper (siehe unten), zwei Controller und die Spiele ''Duck Hunt'' und ''Gyromite'' und war f\u00fcr 249 US-Dollar zu erstehen; das NES Action-Set mit einem Super-Mario-Bros.-/Duck-Hunt-Multimodul gab es f\u00fcr 199 USD. F\u00fcr den Rest der Dekade war das NES die unangefochtene Nr.\u00a01 des amerikanischen und japanischen Marktes, und die Spiele brachen einen Verkaufsrekord nach dem anderen.\nIn Europa und Australien \u2013 den Regionen mit PAL-Fernsehnorm \u2013 wurden die M\u00e4rkte aufgeteilt in PAL A und PAL B. Mattel (PAL A) war f\u00fcr den Vertrieb des NES und dessen Spielen in Gro\u00dfbritannien, Australien und Italien zust\u00e4ndig; der PAL-B-Markt, welcher aus dem restlichen Europa bestand, wurde unter verschiedenen Distributoren aufgeteilt (beispielsweise die Firma Bienengr\u00e4ber in Deutschland, welche schon die Game-&-Watch-Spiele erfolgreich vertrieben hatte). Mit der Er\u00f6ffnung von Nintendo of Europe \u00fcbernahm Nintendo selbst den Vertrieb.\nAls in den 1990ern die ersten 16-Bit-Konsolen (wie beispielsweise das ''Sega Mega Drive'') Einzug hielten, ging die Dominanz des NES langsam zu Ende. Auch Nintendo ver\u00f6ffentlichte zu Beginn der 1990er Jahre die Nachfolgekonsole ''Super Nintendo Entertainment System'', kurz SNES. Nintendo unterst\u00fctzte das NES aber weiterhin und ver\u00f6ffentlichte noch eine neue, kleinere Version der Konsole in den USA, Japan und Australien. 1995 nahm Nintendo of America das NES nach stets sinkenden Verkaufszahlen schlie\u00dflich offiziell aus dem Programm. In Europa erschienen die letzten Spiele 1996. In Japan wurde die Produktion des AV Famicom noch bis 2003 fortgesetzt.\nNach dem offiziellen Ende der Konsole im Westen entstand eine rege Sammlergemeinde rund um das 8-Bit-Ger\u00e4t. Zusammen mit der wachsenden Emulation-Szene erlebte die Konsole in den sp\u00e4ten 1990er Jahren sozusagen ihren zweiten Fr\u00fchling. Auch heute erfreuen sich das NES und dessen Spiele nicht nur bei Videospielsammlern gro\u00dfer Beliebtheit. Nicht selten wird f\u00fcr begehrte Module und Zubeh\u00f6r weit mehr bezahlt, als sie bei ihrem Erscheinen gekostet haben.", "answer": "Tastatur, Kassetten-Rekorder, Infrarot-Joystick und einem speziellen ''BASIC Programming Language''-Modul", "sentence": "System vorgestellt, mit Zubeh\u00f6r wie einer Tastatur, Kassetten-Rekorder, Infrarot-Joystick und einem speziellen ''BASIC Programming Language''-Modul .", "paragraph_sentence": "Nintendo_Entertainment_System = = Geschichte = = Family Computer (Famicom), japanische Version des NES Nintendo '' Advanced Video System'' mit Zubeh\u00f6r (1984) Nach einigen erfolgreichen Spielhallenautomaten in den fr\u00fchen 1980er-Jahren plante Nintendo eine Videospielkonsole f\u00fcr den Heimgebrauch mit austauschbaren Spielmodulen. Masayuki Uemura entwarf schlie\u00dflich das Famicom, das in Japan am 15. Juli 1983 ver\u00f6ffentlicht wurde und zu einem Preis von 14.800 Yen zu erstehen war. Bis Ende 1984 mauserte sich das Famicom zur bestverkauften Videospielkonsole in Japan. Zu dieser Zeit plante Nintendo bereits einen Verkaufsstart in den USA, wo der Videospielmarkt aufgrund des Branchenzusammenbruchs von 1983 praktisch nicht existent war. Zun\u00e4chst gab es die \u00dcberlegung, die Konsole in den USA unter Ataris Namen zu ver\u00f6ffentlichen, doch deren Interesse richtete sich mehr auf den Heimcomputermarkt. Deswegen nahm Nintendo den Vertrieb selbst in die Hand. Erstmals wurde die Konsole als Nintendo Advanced Video System vorgestellt, mit Zubeh\u00f6r wie einer Tastatur, Kassetten-Rekorder, Infrarot-Joystick und einem speziellen ''BASIC Programming Language''-Modul . Das kompliziert und \u00fcberladen wirkende AVS wurde nochmals \u00fcberarbeitet und in abgespeckter Version auf der CES (Consumer Electronics Show) im Juni 1985 als '' Nintendo Entertainment System'' vorgestellt. Nach einem erfolgreichen Start in New York mit ca. 50.000 verkauften Einheiten ver\u00f6ffentlichte man am 18. Oktober 1985 das NES schlie\u00dflich landesweit; zun\u00e4chst nur in ausgesuchten Verkaufsstellen, sp\u00e4ter gab es die Konsole \u00fcberall zu kaufen. Die Konsole wurde in zwei verschiedenen Paketen angeboten: Das NES Deluxe Set beinhaltete neben der Konsole den R.O.B. (siehe unten), einen Zapper (siehe unten), zwei Controller und die Spiele ''Duck Hunt'' und ''Gyromite'' und war f\u00fcr 249 US-Dollar zu erstehen; das NES Action-Set mit einem Super-Mario-Bros.-/Duck-Hunt-Multimodul gab es f\u00fcr 199 USD. F\u00fcr den Rest der Dekade war das NES die unangefochtene Nr. 1 des amerikanischen und japanischen Marktes, und die Spiele brachen einen Verkaufsrekord nach dem anderen. In Europa und Australien \u2013 den Regionen mit PAL-Fernsehnorm \u2013 wurden die M\u00e4rkte aufgeteilt in PAL A und PAL B. Mattel (PAL A) war f\u00fcr den Vertrieb des NES und dessen Spielen in Gro\u00dfbritannien, Australien und Italien zust\u00e4ndig; der PAL-B-Markt, welcher aus dem restlichen Europa bestand, wurde unter verschiedenen Distributoren aufgeteilt (beispielsweise die Firma Bienengr\u00e4ber in Deutschland, welche schon die Game-&-Watch-Spiele erfolgreich vertrieben hatte). Mit der Er\u00f6ffnung von Nintendo of Europe \u00fcbernahm Nintendo selbst den Vertrieb. Als in den 1990ern die ersten 16-Bit-Konsolen (wie beispielsweise das ''Sega Mega Drive'') Einzug hielten, ging die Dominanz des NES langsam zu Ende. Auch Nintendo ver\u00f6ffentlichte zu Beginn der 1990er Jahre die Nachfolgekonsole '' Super Nintendo Entertainment System'', kurz SNES. Nintendo unterst\u00fctzte das NES aber weiterhin und ver\u00f6ffentlichte noch eine neue, kleinere Version der Konsole in den USA, Japan und Australien. 1995 nahm Nintendo of America das NES nach stets sinkenden Verkaufszahlen schlie\u00dflich offiziell aus dem Programm. In Europa erschienen die letzten Spiele 1996. In Japan wurde die Produktion des AV Famicom noch bis 2003 fortgesetzt. Nach dem offiziellen Ende der Konsole im Westen entstand eine rege Sammlergemeinde rund um das 8-Bit-Ger\u00e4t. Zusammen mit der wachsenden Emulation-Szene erlebte die Konsole in den sp\u00e4ten 1990er Jahren sozusagen ihren zweiten Fr\u00fchling. Auch heute erfreuen sich das NES und dessen Spiele nicht nur bei Videospielsammlern gro\u00dfer Beliebtheit. Nicht selten wird f\u00fcr begehrte Module und Zubeh\u00f6r weit mehr bezahlt, als sie bei ihrem Erscheinen gekostet haben.", "paragraph_answer": "Nintendo_Entertainment_System == Geschichte == Family Computer (Famicom), japanische Version des NES Nintendo ''Advanced Video System'' mit Zubeh\u00f6r (1984) Nach einigen erfolgreichen Spielhallenautomaten in den fr\u00fchen 1980er-Jahren plante Nintendo eine Videospielkonsole f\u00fcr den Heimgebrauch mit austauschbaren Spielmodulen. Masayuki Uemura entwarf schlie\u00dflich das Famicom, das in Japan am 15. Juli 1983 ver\u00f6ffentlicht wurde und zu einem Preis von 14.800 Yen zu erstehen war. Bis Ende 1984 mauserte sich das Famicom zur bestverkauften Videospielkonsole in Japan. Zu dieser Zeit plante Nintendo bereits einen Verkaufsstart in den USA, wo der Videospielmarkt aufgrund des Branchenzusammenbruchs von 1983 praktisch nicht existent war. Zun\u00e4chst gab es die \u00dcberlegung, die Konsole in den USA unter Ataris Namen zu ver\u00f6ffentlichen, doch deren Interesse richtete sich mehr auf den Heimcomputermarkt. Deswegen nahm Nintendo den Vertrieb selbst in die Hand. Erstmals wurde die Konsole als Nintendo Advanced Video System vorgestellt, mit Zubeh\u00f6r wie einer Tastatur, Kassetten-Rekorder, Infrarot-Joystick und einem speziellen ''BASIC Programming Language''-Modul . Das kompliziert und \u00fcberladen wirkende AVS wurde nochmals \u00fcberarbeitet und in abgespeckter Version auf der CES (Consumer Electronics Show) im Juni 1985 als ''Nintendo Entertainment System'' vorgestellt. Nach einem erfolgreichen Start in New York mit ca. 50.000 verkauften Einheiten ver\u00f6ffentlichte man am 18. Oktober 1985 das NES schlie\u00dflich landesweit; zun\u00e4chst nur in ausgesuchten Verkaufsstellen, sp\u00e4ter gab es die Konsole \u00fcberall zu kaufen. Die Konsole wurde in zwei verschiedenen Paketen angeboten: Das NES Deluxe Set beinhaltete neben der Konsole den R.O.B. (siehe unten), einen Zapper (siehe unten), zwei Controller und die Spiele ''Duck Hunt'' und ''Gyromite'' und war f\u00fcr 249 US-Dollar zu erstehen; das NES Action-Set mit einem Super-Mario-Bros.-/Duck-Hunt-Multimodul gab es f\u00fcr 199 USD. F\u00fcr den Rest der Dekade war das NES die unangefochtene Nr. 1 des amerikanischen und japanischen Marktes, und die Spiele brachen einen Verkaufsrekord nach dem anderen. In Europa und Australien \u2013 den Regionen mit PAL-Fernsehnorm \u2013 wurden die M\u00e4rkte aufgeteilt in PAL A und PAL B. Mattel (PAL A) war f\u00fcr den Vertrieb des NES und dessen Spielen in Gro\u00dfbritannien, Australien und Italien zust\u00e4ndig; der PAL-B-Markt, welcher aus dem restlichen Europa bestand, wurde unter verschiedenen Distributoren aufgeteilt (beispielsweise die Firma Bienengr\u00e4ber in Deutschland, welche schon die Game-&-Watch-Spiele erfolgreich vertrieben hatte). Mit der Er\u00f6ffnung von Nintendo of Europe \u00fcbernahm Nintendo selbst den Vertrieb. Als in den 1990ern die ersten 16-Bit-Konsolen (wie beispielsweise das ''Sega Mega Drive'') Einzug hielten, ging die Dominanz des NES langsam zu Ende. Auch Nintendo ver\u00f6ffentlichte zu Beginn der 1990er Jahre die Nachfolgekonsole ''Super Nintendo Entertainment System'', kurz SNES. Nintendo unterst\u00fctzte das NES aber weiterhin und ver\u00f6ffentlichte noch eine neue, kleinere Version der Konsole in den USA, Japan und Australien. 1995 nahm Nintendo of America das NES nach stets sinkenden Verkaufszahlen schlie\u00dflich offiziell aus dem Programm. In Europa erschienen die letzten Spiele 1996. In Japan wurde die Produktion des AV Famicom noch bis 2003 fortgesetzt. Nach dem offiziellen Ende der Konsole im Westen entstand eine rege Sammlergemeinde rund um das 8-Bit-Ger\u00e4t. Zusammen mit der wachsenden Emulation-Szene erlebte die Konsole in den sp\u00e4ten 1990er Jahren sozusagen ihren zweiten Fr\u00fchling. Auch heute erfreuen sich das NES und dessen Spiele nicht nur bei Videospielsammlern gro\u00dfer Beliebtheit. Nicht selten wird f\u00fcr begehrte Module und Zubeh\u00f6r weit mehr bezahlt, als sie bei ihrem Erscheinen gekostet haben.", "sentence_answer": "System vorgestellt, mit Zubeh\u00f6r wie einer Tastatur, Kassetten-Rekorder, Infrarot-Joystick und einem speziellen ''BASIC Programming Language''-Modul .", "paragraph_id": 41174} {"question": "In welchen Paketen konnte man das Nintendo Entertainment System 1985 kaufen?", "paragraph": "Nintendo_Entertainment_System\n\n== Geschichte ==\nFamily Computer (Famicom), japanische Version des NES\nNintendo ''Advanced Video System'' mit Zubeh\u00f6r (1984)\nNach einigen erfolgreichen Spielhallenautomaten in den fr\u00fchen 1980er-Jahren plante Nintendo eine Videospielkonsole f\u00fcr den Heimgebrauch mit austauschbaren Spielmodulen. Masayuki Uemura entwarf schlie\u00dflich das Famicom, das in Japan am 15. Juli 1983 ver\u00f6ffentlicht wurde und zu einem Preis von 14.800 Yen zu erstehen war. Bis Ende 1984 mauserte sich das Famicom zur bestverkauften Videospielkonsole in Japan. Zu dieser Zeit plante Nintendo bereits einen Verkaufsstart in den USA, wo der Videospielmarkt aufgrund des Branchenzusammenbruchs von 1983 praktisch nicht existent war. Zun\u00e4chst gab es die \u00dcberlegung, die Konsole in den USA unter Ataris Namen zu ver\u00f6ffentlichen, doch deren Interesse richtete sich mehr auf den Heimcomputermarkt. Deswegen nahm Nintendo den Vertrieb selbst in die Hand.\nErstmals wurde die Konsole als Nintendo Advanced Video System vorgestellt, mit Zubeh\u00f6r wie einer Tastatur, Kassetten-Rekorder, Infrarot-Joystick und einem speziellen ''BASIC Programming Language''-Modul. Das kompliziert und \u00fcberladen wirkende AVS wurde nochmals \u00fcberarbeitet und in abgespeckter Version auf der CES (Consumer Electronics Show) im Juni 1985 als ''Nintendo Entertainment System'' vorgestellt. Nach einem erfolgreichen Start in New York mit ca. 50.000 verkauften Einheiten ver\u00f6ffentlichte man am 18. Oktober 1985 das NES schlie\u00dflich landesweit; zun\u00e4chst nur in ausgesuchten Verkaufsstellen, sp\u00e4ter gab es die Konsole \u00fcberall zu kaufen. Die Konsole wurde in zwei verschiedenen Paketen angeboten: Das NES Deluxe Set beinhaltete neben der Konsole den R.O.B. (siehe unten), einen Zapper (siehe unten), zwei Controller und die Spiele ''Duck Hunt'' und ''Gyromite'' und war f\u00fcr 249 US-Dollar zu erstehen; das NES Action-Set mit einem Super-Mario-Bros.-/Duck-Hunt-Multimodul gab es f\u00fcr 199 USD. F\u00fcr den Rest der Dekade war das NES die unangefochtene Nr.\u00a01 des amerikanischen und japanischen Marktes, und die Spiele brachen einen Verkaufsrekord nach dem anderen.\nIn Europa und Australien \u2013 den Regionen mit PAL-Fernsehnorm \u2013 wurden die M\u00e4rkte aufgeteilt in PAL A und PAL B. Mattel (PAL A) war f\u00fcr den Vertrieb des NES und dessen Spielen in Gro\u00dfbritannien, Australien und Italien zust\u00e4ndig; der PAL-B-Markt, welcher aus dem restlichen Europa bestand, wurde unter verschiedenen Distributoren aufgeteilt (beispielsweise die Firma Bienengr\u00e4ber in Deutschland, welche schon die Game-&-Watch-Spiele erfolgreich vertrieben hatte). Mit der Er\u00f6ffnung von Nintendo of Europe \u00fcbernahm Nintendo selbst den Vertrieb.\nAls in den 1990ern die ersten 16-Bit-Konsolen (wie beispielsweise das ''Sega Mega Drive'') Einzug hielten, ging die Dominanz des NES langsam zu Ende. Auch Nintendo ver\u00f6ffentlichte zu Beginn der 1990er Jahre die Nachfolgekonsole ''Super Nintendo Entertainment System'', kurz SNES. Nintendo unterst\u00fctzte das NES aber weiterhin und ver\u00f6ffentlichte noch eine neue, kleinere Version der Konsole in den USA, Japan und Australien. 1995 nahm Nintendo of America das NES nach stets sinkenden Verkaufszahlen schlie\u00dflich offiziell aus dem Programm. In Europa erschienen die letzten Spiele 1996. In Japan wurde die Produktion des AV Famicom noch bis 2003 fortgesetzt.\nNach dem offiziellen Ende der Konsole im Westen entstand eine rege Sammlergemeinde rund um das 8-Bit-Ger\u00e4t. Zusammen mit der wachsenden Emulation-Szene erlebte die Konsole in den sp\u00e4ten 1990er Jahren sozusagen ihren zweiten Fr\u00fchling. Auch heute erfreuen sich das NES und dessen Spiele nicht nur bei Videospielsammlern gro\u00dfer Beliebtheit. Nicht selten wird f\u00fcr begehrte Module und Zubeh\u00f6r weit mehr bezahlt, als sie bei ihrem Erscheinen gekostet haben.", "answer": "Die Konsole wurde in zwei verschiedenen Paketen angeboten: Das NES Deluxe Set beinhaltete neben der Konsole den R.O.B. (siehe unten), einen Zapper (siehe unten), zwei Controller und die Spiele ''Duck Hunt'' und ''Gyromite'' und war f\u00fcr 249 US-Dollar zu erstehen; das NES Action-Set mit einem Super-Mario-Bros.-/Duck-Hunt-Multimodul gab es f\u00fcr 199 USD.", "sentence": "Die Konsole wurde in zwei verschiedenen Paketen angeboten: Das NES Deluxe Set beinhaltete neben der Konsole den R.O.B. (siehe unten), einen Zapper (siehe unten), zwei Controller und die Spiele ''Duck Hunt'' und ''Gyromite'' und war f\u00fcr 249 US-Dollar zu erstehen; das NES Action-Set mit einem Super-Mario-Bros.-/Duck-Hunt-Multimodul gab es f\u00fcr 199 USD. ", "paragraph_sentence": "Nintendo_Entertainment_System = = Geschichte = = Family Computer (Famicom), japanische Version des NES Nintendo '' Advanced Video System'' mit Zubeh\u00f6r (1984) Nach einigen erfolgreichen Spielhallenautomaten in den fr\u00fchen 1980er-Jahren plante Nintendo eine Videospielkonsole f\u00fcr den Heimgebrauch mit austauschbaren Spielmodulen. Masayuki Uemura entwarf schlie\u00dflich das Famicom, das in Japan am 15. Juli 1983 ver\u00f6ffentlicht wurde und zu einem Preis von 14.800 Yen zu erstehen war. Bis Ende 1984 mauserte sich das Famicom zur bestverkauften Videospielkonsole in Japan. Zu dieser Zeit plante Nintendo bereits einen Verkaufsstart in den USA, wo der Videospielmarkt aufgrund des Branchenzusammenbruchs von 1983 praktisch nicht existent war. Zun\u00e4chst gab es die \u00dcberlegung, die Konsole in den USA unter Ataris Namen zu ver\u00f6ffentlichen, doch deren Interesse richtete sich mehr auf den Heimcomputermarkt. Deswegen nahm Nintendo den Vertrieb selbst in die Hand. Erstmals wurde die Konsole als Nintendo Advanced Video System vorgestellt, mit Zubeh\u00f6r wie einer Tastatur, Kassetten-Rekorder, Infrarot-Joystick und einem speziellen ''BASIC Programming Language''-Modul. Das kompliziert und \u00fcberladen wirkende AVS wurde nochmals \u00fcberarbeitet und in abgespeckter Version auf der CES (Consumer Electronics Show) im Juni 1985 als '' Nintendo Entertainment System'' vorgestellt. Nach einem erfolgreichen Start in New York mit ca. 50.000 verkauften Einheiten ver\u00f6ffentlichte man am 18. Oktober 1985 das NES schlie\u00dflich landesweit; zun\u00e4chst nur in ausgesuchten Verkaufsstellen, sp\u00e4ter gab es die Konsole \u00fcberall zu kaufen. Die Konsole wurde in zwei verschiedenen Paketen angeboten: Das NES Deluxe Set beinhaltete neben der Konsole den R.O.B. (siehe unten), einen Zapper (siehe unten), zwei Controller und die Spiele ''Duck Hunt'' und ''Gyromite'' und war f\u00fcr 249 US-Dollar zu erstehen; das NES Action-Set mit einem Super-Mario-Bros.-/Duck-Hunt-Multimodul gab es f\u00fcr 199 USD. F\u00fcr den Rest der Dekade war das NES die unangefochtene Nr. 1 des amerikanischen und japanischen Marktes, und die Spiele brachen einen Verkaufsrekord nach dem anderen. In Europa und Australien \u2013 den Regionen mit PAL-Fernsehnorm \u2013 wurden die M\u00e4rkte aufgeteilt in PAL A und PAL B. Mattel (PAL A) war f\u00fcr den Vertrieb des NES und dessen Spielen in Gro\u00dfbritannien, Australien und Italien zust\u00e4ndig; der PAL-B-Markt, welcher aus dem restlichen Europa bestand, wurde unter verschiedenen Distributoren aufgeteilt (beispielsweise die Firma Bienengr\u00e4ber in Deutschland, welche schon die Game-&-Watch-Spiele erfolgreich vertrieben hatte). Mit der Er\u00f6ffnung von Nintendo of Europe \u00fcbernahm Nintendo selbst den Vertrieb. Als in den 1990ern die ersten 16-Bit-Konsolen (wie beispielsweise das ''Sega Mega Drive'') Einzug hielten, ging die Dominanz des NES langsam zu Ende. Auch Nintendo ver\u00f6ffentlichte zu Beginn der 1990er Jahre die Nachfolgekonsole '' Super Nintendo Entertainment System'', kurz SNES. Nintendo unterst\u00fctzte das NES aber weiterhin und ver\u00f6ffentlichte noch eine neue, kleinere Version der Konsole in den USA, Japan und Australien. 1995 nahm Nintendo of America das NES nach stets sinkenden Verkaufszahlen schlie\u00dflich offiziell aus dem Programm. In Europa erschienen die letzten Spiele 1996. In Japan wurde die Produktion des AV Famicom noch bis 2003 fortgesetzt. Nach dem offiziellen Ende der Konsole im Westen entstand eine rege Sammlergemeinde rund um das 8-Bit-Ger\u00e4t. Zusammen mit der wachsenden Emulation-Szene erlebte die Konsole in den sp\u00e4ten 1990er Jahren sozusagen ihren zweiten Fr\u00fchling. Auch heute erfreuen sich das NES und dessen Spiele nicht nur bei Videospielsammlern gro\u00dfer Beliebtheit. Nicht selten wird f\u00fcr begehrte Module und Zubeh\u00f6r weit mehr bezahlt, als sie bei ihrem Erscheinen gekostet haben.", "paragraph_answer": "Nintendo_Entertainment_System == Geschichte == Family Computer (Famicom), japanische Version des NES Nintendo ''Advanced Video System'' mit Zubeh\u00f6r (1984) Nach einigen erfolgreichen Spielhallenautomaten in den fr\u00fchen 1980er-Jahren plante Nintendo eine Videospielkonsole f\u00fcr den Heimgebrauch mit austauschbaren Spielmodulen. Masayuki Uemura entwarf schlie\u00dflich das Famicom, das in Japan am 15. Juli 1983 ver\u00f6ffentlicht wurde und zu einem Preis von 14.800 Yen zu erstehen war. Bis Ende 1984 mauserte sich das Famicom zur bestverkauften Videospielkonsole in Japan. Zu dieser Zeit plante Nintendo bereits einen Verkaufsstart in den USA, wo der Videospielmarkt aufgrund des Branchenzusammenbruchs von 1983 praktisch nicht existent war. Zun\u00e4chst gab es die \u00dcberlegung, die Konsole in den USA unter Ataris Namen zu ver\u00f6ffentlichen, doch deren Interesse richtete sich mehr auf den Heimcomputermarkt. Deswegen nahm Nintendo den Vertrieb selbst in die Hand. Erstmals wurde die Konsole als Nintendo Advanced Video System vorgestellt, mit Zubeh\u00f6r wie einer Tastatur, Kassetten-Rekorder, Infrarot-Joystick und einem speziellen ''BASIC Programming Language''-Modul. Das kompliziert und \u00fcberladen wirkende AVS wurde nochmals \u00fcberarbeitet und in abgespeckter Version auf der CES (Consumer Electronics Show) im Juni 1985 als ''Nintendo Entertainment System'' vorgestellt. Nach einem erfolgreichen Start in New York mit ca. 50.000 verkauften Einheiten ver\u00f6ffentlichte man am 18. Oktober 1985 das NES schlie\u00dflich landesweit; zun\u00e4chst nur in ausgesuchten Verkaufsstellen, sp\u00e4ter gab es die Konsole \u00fcberall zu kaufen. Die Konsole wurde in zwei verschiedenen Paketen angeboten: Das NES Deluxe Set beinhaltete neben der Konsole den R.O.B. (siehe unten), einen Zapper (siehe unten), zwei Controller und die Spiele ''Duck Hunt'' und ''Gyromite'' und war f\u00fcr 249 US-Dollar zu erstehen; das NES Action-Set mit einem Super-Mario-Bros.-/Duck-Hunt-Multimodul gab es f\u00fcr 199 USD. F\u00fcr den Rest der Dekade war das NES die unangefochtene Nr. 1 des amerikanischen und japanischen Marktes, und die Spiele brachen einen Verkaufsrekord nach dem anderen. In Europa und Australien \u2013 den Regionen mit PAL-Fernsehnorm \u2013 wurden die M\u00e4rkte aufgeteilt in PAL A und PAL B. Mattel (PAL A) war f\u00fcr den Vertrieb des NES und dessen Spielen in Gro\u00dfbritannien, Australien und Italien zust\u00e4ndig; der PAL-B-Markt, welcher aus dem restlichen Europa bestand, wurde unter verschiedenen Distributoren aufgeteilt (beispielsweise die Firma Bienengr\u00e4ber in Deutschland, welche schon die Game-&-Watch-Spiele erfolgreich vertrieben hatte). Mit der Er\u00f6ffnung von Nintendo of Europe \u00fcbernahm Nintendo selbst den Vertrieb. Als in den 1990ern die ersten 16-Bit-Konsolen (wie beispielsweise das ''Sega Mega Drive'') Einzug hielten, ging die Dominanz des NES langsam zu Ende. Auch Nintendo ver\u00f6ffentlichte zu Beginn der 1990er Jahre die Nachfolgekonsole ''Super Nintendo Entertainment System'', kurz SNES. Nintendo unterst\u00fctzte das NES aber weiterhin und ver\u00f6ffentlichte noch eine neue, kleinere Version der Konsole in den USA, Japan und Australien. 1995 nahm Nintendo of America das NES nach stets sinkenden Verkaufszahlen schlie\u00dflich offiziell aus dem Programm. In Europa erschienen die letzten Spiele 1996. In Japan wurde die Produktion des AV Famicom noch bis 2003 fortgesetzt. Nach dem offiziellen Ende der Konsole im Westen entstand eine rege Sammlergemeinde rund um das 8-Bit-Ger\u00e4t. Zusammen mit der wachsenden Emulation-Szene erlebte die Konsole in den sp\u00e4ten 1990er Jahren sozusagen ihren zweiten Fr\u00fchling. Auch heute erfreuen sich das NES und dessen Spiele nicht nur bei Videospielsammlern gro\u00dfer Beliebtheit. Nicht selten wird f\u00fcr begehrte Module und Zubeh\u00f6r weit mehr bezahlt, als sie bei ihrem Erscheinen gekostet haben.", "sentence_answer": " Die Konsole wurde in zwei verschiedenen Paketen angeboten: Das NES Deluxe Set beinhaltete neben der Konsole den R.O.B. (siehe unten), einen Zapper (siehe unten), zwei Controller und die Spiele ''Duck Hunt'' und ''Gyromite'' und war f\u00fcr 249 US-Dollar zu erstehen; das NES Action-Set mit einem Super-Mario-Bros.-/Duck-Hunt-Multimodul gab es f\u00fcr 199 USD. ", "paragraph_id": 41175} {"question": "Wann reagiert das Immunsystem \u00fcberm\u00e4\u00dfig auf bestimmte k\u00f6rperfremde Strukturen?", "paragraph": "Immunologie\n\n=== Fehlgeleitete oder \u00fcberschie\u00dfende Immunantwort ===\nDen so genannten Autoimmunerkrankungen liegt eine fehlgeleitete Reaktion des Immunsystems gegen k\u00f6rpereigene Strukturen zugrunde. Diese Reaktionen k\u00f6nnen entweder zur irreversiblen Zerst\u00f6rung von k\u00f6rpereigenem Gewebe f\u00fchren oder k\u00f6rpereigene Molek\u00fcle wie zum Beispiel Rezeptoren und Hormone in ihrer Funktion beeintr\u00e4chtigen. Zu den Autoimmunerkrankungen z\u00e4hlen beispielsweise der Diabetes mellitus Typ\u00a01, die Hashimoto-Thyreoiditis, die Myasthenia gravis, der Morbus Basedow sowie die meisten entz\u00fcndlich-rheumatischen Krankheiten, unter anderem die Rheumatoide Arthritis.\nBei Allergien, auch als \u00dcberempfindlichkeitsreaktion bezeichnet, kommt es zu einer \u00fcberschie\u00dfenden Reaktion des Immunsystems auf bestimmte k\u00f6rperfremde Strukturen. Voraussetzung f\u00fcr die Entstehung einer Allergie ist ein harmlos verlaufender Erstkontakt mit dem als Allergen bezeichneten Fremdstoff. Durch diesen Erstkontakt kommt es zur so genannten Sensibilisierung, das hei\u00dft der Auspr\u00e4gung einer spezifischen Immunantwort. Jeder erneute Kontakt mit dem Allergen kann dann zu einer \u00fcberm\u00e4\u00dfig starken Reaktion des Immunsystems f\u00fchren. Allergien sind besonders h\u00e4ufig gegen pflanzliche Pollen, Tierhaare, Lebensmittelbestandteile und Medikamente. Eine Mischform aus Allergie und Autoimmunerkrankung ist die Z\u00f6liakie, bei der es zu einer Kreuzreaktion auf das in den meisten Getreidesorten enthaltene Kleber-Eiwei\u00df Gluten und bestimmte Strukturen im D\u00fcnndarmgewebe kommt.", "answer": "Bei Allergien, auch als \u00dcberempfindlichkeitsreaktion bezeichnet", "sentence": "\n Bei Allergien, auch als \u00dcberempfindlichkeitsreaktion bezeichnet , kommt es zu einer \u00fcberschie\u00dfenden Reaktion des Immunsystems auf bestimmte k\u00f6rperfremde Strukturen.", "paragraph_sentence": "Immunologie === Fehlgeleitete oder \u00fcberschie\u00dfende Immunantwort = == Den so genannten Autoimmunerkrankungen liegt eine fehlgeleitete Reaktion des Immunsystems gegen k\u00f6rpereigene Strukturen zugrunde. Diese Reaktionen k\u00f6nnen entweder zur irreversiblen Zerst\u00f6rung von k\u00f6rpereigenem Gewebe f\u00fchren oder k\u00f6rpereigene Molek\u00fcle wie zum Beispiel Rezeptoren und Hormone in ihrer Funktion beeintr\u00e4chtigen. Zu den Autoimmunerkrankungen z\u00e4hlen beispielsweise der Diabetes mellitus Typ 1, die Hashimoto-Thyreoiditis, die Myasthenia gravis, der Morbus Basedow sowie die meisten entz\u00fcndlich-rheumatischen Krankheiten, unter anderem die Rheumatoide Arthritis. Bei Allergien, auch als \u00dcberempfindlichkeitsreaktion bezeichnet , kommt es zu einer \u00fcberschie\u00dfenden Reaktion des Immunsystems auf bestimmte k\u00f6rperfremde Strukturen. Voraussetzung f\u00fcr die Entstehung einer Allergie ist ein harmlos verlaufender Erstkontakt mit dem als Allergen bezeichneten Fremdstoff. Durch diesen Erstkontakt kommt es zur so genannten Sensibilisierung, das hei\u00dft der Auspr\u00e4gung einer spezifischen Immunantwort. Jeder erneute Kontakt mit dem Allergen kann dann zu einer \u00fcberm\u00e4\u00dfig starken Reaktion des Immunsystems f\u00fchren. Allergien sind besonders h\u00e4ufig gegen pflanzliche Pollen, Tierhaare, Lebensmittelbestandteile und Medikamente. Eine Mischform aus Allergie und Autoimmunerkrankung ist die Z\u00f6liakie, bei der es zu einer Kreuzreaktion auf das in den meisten Getreidesorten enthaltene Kleber-Eiwei\u00df Gluten und bestimmte Strukturen im D\u00fcnndarmgewebe kommt.", "paragraph_answer": "Immunologie === Fehlgeleitete oder \u00fcberschie\u00dfende Immunantwort === Den so genannten Autoimmunerkrankungen liegt eine fehlgeleitete Reaktion des Immunsystems gegen k\u00f6rpereigene Strukturen zugrunde. Diese Reaktionen k\u00f6nnen entweder zur irreversiblen Zerst\u00f6rung von k\u00f6rpereigenem Gewebe f\u00fchren oder k\u00f6rpereigene Molek\u00fcle wie zum Beispiel Rezeptoren und Hormone in ihrer Funktion beeintr\u00e4chtigen. Zu den Autoimmunerkrankungen z\u00e4hlen beispielsweise der Diabetes mellitus Typ 1, die Hashimoto-Thyreoiditis, die Myasthenia gravis, der Morbus Basedow sowie die meisten entz\u00fcndlich-rheumatischen Krankheiten, unter anderem die Rheumatoide Arthritis. Bei Allergien, auch als \u00dcberempfindlichkeitsreaktion bezeichnet , kommt es zu einer \u00fcberschie\u00dfenden Reaktion des Immunsystems auf bestimmte k\u00f6rperfremde Strukturen. Voraussetzung f\u00fcr die Entstehung einer Allergie ist ein harmlos verlaufender Erstkontakt mit dem als Allergen bezeichneten Fremdstoff. Durch diesen Erstkontakt kommt es zur so genannten Sensibilisierung, das hei\u00dft der Auspr\u00e4gung einer spezifischen Immunantwort. Jeder erneute Kontakt mit dem Allergen kann dann zu einer \u00fcberm\u00e4\u00dfig starken Reaktion des Immunsystems f\u00fchren. Allergien sind besonders h\u00e4ufig gegen pflanzliche Pollen, Tierhaare, Lebensmittelbestandteile und Medikamente. Eine Mischform aus Allergie und Autoimmunerkrankung ist die Z\u00f6liakie, bei der es zu einer Kreuzreaktion auf das in den meisten Getreidesorten enthaltene Kleber-Eiwei\u00df Gluten und bestimmte Strukturen im D\u00fcnndarmgewebe kommt.", "sentence_answer": " Bei Allergien, auch als \u00dcberempfindlichkeitsreaktion bezeichnet , kommt es zu einer \u00fcberschie\u00dfenden Reaktion des Immunsystems auf bestimmte k\u00f6rperfremde Strukturen.", "paragraph_id": 44115} {"question": "Was ist der Grund von Autoimmunerkrankungen?", "paragraph": "Immunologie\n\n=== Fehlgeleitete oder \u00fcberschie\u00dfende Immunantwort ===\nDen so genannten Autoimmunerkrankungen liegt eine fehlgeleitete Reaktion des Immunsystems gegen k\u00f6rpereigene Strukturen zugrunde. Diese Reaktionen k\u00f6nnen entweder zur irreversiblen Zerst\u00f6rung von k\u00f6rpereigenem Gewebe f\u00fchren oder k\u00f6rpereigene Molek\u00fcle wie zum Beispiel Rezeptoren und Hormone in ihrer Funktion beeintr\u00e4chtigen. Zu den Autoimmunerkrankungen z\u00e4hlen beispielsweise der Diabetes mellitus Typ\u00a01, die Hashimoto-Thyreoiditis, die Myasthenia gravis, der Morbus Basedow sowie die meisten entz\u00fcndlich-rheumatischen Krankheiten, unter anderem die Rheumatoide Arthritis.\nBei Allergien, auch als \u00dcberempfindlichkeitsreaktion bezeichnet, kommt es zu einer \u00fcberschie\u00dfenden Reaktion des Immunsystems auf bestimmte k\u00f6rperfremde Strukturen. Voraussetzung f\u00fcr die Entstehung einer Allergie ist ein harmlos verlaufender Erstkontakt mit dem als Allergen bezeichneten Fremdstoff. Durch diesen Erstkontakt kommt es zur so genannten Sensibilisierung, das hei\u00dft der Auspr\u00e4gung einer spezifischen Immunantwort. Jeder erneute Kontakt mit dem Allergen kann dann zu einer \u00fcberm\u00e4\u00dfig starken Reaktion des Immunsystems f\u00fchren. Allergien sind besonders h\u00e4ufig gegen pflanzliche Pollen, Tierhaare, Lebensmittelbestandteile und Medikamente. Eine Mischform aus Allergie und Autoimmunerkrankung ist die Z\u00f6liakie, bei der es zu einer Kreuzreaktion auf das in den meisten Getreidesorten enthaltene Kleber-Eiwei\u00df Gluten und bestimmte Strukturen im D\u00fcnndarmgewebe kommt.", "answer": "eine fehlgeleitete Reaktion des Immunsystems gegen k\u00f6rpereigene Strukturen", "sentence": "Den so genannten Autoimmunerkrankungen liegt eine fehlgeleitete Reaktion des Immunsystems gegen k\u00f6rpereigene Strukturen zugrunde.", "paragraph_sentence": "Immunologie === Fehlgeleitete oder \u00fcberschie\u00dfende Immunantwort = == Den so genannten Autoimmunerkrankungen liegt eine fehlgeleitete Reaktion des Immunsystems gegen k\u00f6rpereigene Strukturen zugrunde. Diese Reaktionen k\u00f6nnen entweder zur irreversiblen Zerst\u00f6rung von k\u00f6rpereigenem Gewebe f\u00fchren oder k\u00f6rpereigene Molek\u00fcle wie zum Beispiel Rezeptoren und Hormone in ihrer Funktion beeintr\u00e4chtigen. Zu den Autoimmunerkrankungen z\u00e4hlen beispielsweise der Diabetes mellitus Typ 1, die Hashimoto-Thyreoiditis, die Myasthenia gravis, der Morbus Basedow sowie die meisten entz\u00fcndlich-rheumatischen Krankheiten, unter anderem die Rheumatoide Arthritis. Bei Allergien, auch als \u00dcberempfindlichkeitsreaktion bezeichnet, kommt es zu einer \u00fcberschie\u00dfenden Reaktion des Immunsystems auf bestimmte k\u00f6rperfremde Strukturen. Voraussetzung f\u00fcr die Entstehung einer Allergie ist ein harmlos verlaufender Erstkontakt mit dem als Allergen bezeichneten Fremdstoff. Durch diesen Erstkontakt kommt es zur so genannten Sensibilisierung, das hei\u00dft der Auspr\u00e4gung einer spezifischen Immunantwort. Jeder erneute Kontakt mit dem Allergen kann dann zu einer \u00fcberm\u00e4\u00dfig starken Reaktion des Immunsystems f\u00fchren. Allergien sind besonders h\u00e4ufig gegen pflanzliche Pollen, Tierhaare, Lebensmittelbestandteile und Medikamente. Eine Mischform aus Allergie und Autoimmunerkrankung ist die Z\u00f6liakie, bei der es zu einer Kreuzreaktion auf das in den meisten Getreidesorten enthaltene Kleber-Eiwei\u00df Gluten und bestimmte Strukturen im D\u00fcnndarmgewebe kommt.", "paragraph_answer": "Immunologie === Fehlgeleitete oder \u00fcberschie\u00dfende Immunantwort === Den so genannten Autoimmunerkrankungen liegt eine fehlgeleitete Reaktion des Immunsystems gegen k\u00f6rpereigene Strukturen zugrunde. Diese Reaktionen k\u00f6nnen entweder zur irreversiblen Zerst\u00f6rung von k\u00f6rpereigenem Gewebe f\u00fchren oder k\u00f6rpereigene Molek\u00fcle wie zum Beispiel Rezeptoren und Hormone in ihrer Funktion beeintr\u00e4chtigen. Zu den Autoimmunerkrankungen z\u00e4hlen beispielsweise der Diabetes mellitus Typ 1, die Hashimoto-Thyreoiditis, die Myasthenia gravis, der Morbus Basedow sowie die meisten entz\u00fcndlich-rheumatischen Krankheiten, unter anderem die Rheumatoide Arthritis. Bei Allergien, auch als \u00dcberempfindlichkeitsreaktion bezeichnet, kommt es zu einer \u00fcberschie\u00dfenden Reaktion des Immunsystems auf bestimmte k\u00f6rperfremde Strukturen. Voraussetzung f\u00fcr die Entstehung einer Allergie ist ein harmlos verlaufender Erstkontakt mit dem als Allergen bezeichneten Fremdstoff. Durch diesen Erstkontakt kommt es zur so genannten Sensibilisierung, das hei\u00dft der Auspr\u00e4gung einer spezifischen Immunantwort. Jeder erneute Kontakt mit dem Allergen kann dann zu einer \u00fcberm\u00e4\u00dfig starken Reaktion des Immunsystems f\u00fchren. Allergien sind besonders h\u00e4ufig gegen pflanzliche Pollen, Tierhaare, Lebensmittelbestandteile und Medikamente. Eine Mischform aus Allergie und Autoimmunerkrankung ist die Z\u00f6liakie, bei der es zu einer Kreuzreaktion auf das in den meisten Getreidesorten enthaltene Kleber-Eiwei\u00df Gluten und bestimmte Strukturen im D\u00fcnndarmgewebe kommt.", "sentence_answer": "Den so genannten Autoimmunerkrankungen liegt eine fehlgeleitete Reaktion des Immunsystems gegen k\u00f6rpereigene Strukturen zugrunde.", "paragraph_id": 44113} {"question": "Was sind die Beispiele f\u00fcr Autoimmunerkrankungen?", "paragraph": "Immunologie\n\n=== Fehlgeleitete oder \u00fcberschie\u00dfende Immunantwort ===\nDen so genannten Autoimmunerkrankungen liegt eine fehlgeleitete Reaktion des Immunsystems gegen k\u00f6rpereigene Strukturen zugrunde. Diese Reaktionen k\u00f6nnen entweder zur irreversiblen Zerst\u00f6rung von k\u00f6rpereigenem Gewebe f\u00fchren oder k\u00f6rpereigene Molek\u00fcle wie zum Beispiel Rezeptoren und Hormone in ihrer Funktion beeintr\u00e4chtigen. Zu den Autoimmunerkrankungen z\u00e4hlen beispielsweise der Diabetes mellitus Typ\u00a01, die Hashimoto-Thyreoiditis, die Myasthenia gravis, der Morbus Basedow sowie die meisten entz\u00fcndlich-rheumatischen Krankheiten, unter anderem die Rheumatoide Arthritis.\nBei Allergien, auch als \u00dcberempfindlichkeitsreaktion bezeichnet, kommt es zu einer \u00fcberschie\u00dfenden Reaktion des Immunsystems auf bestimmte k\u00f6rperfremde Strukturen. Voraussetzung f\u00fcr die Entstehung einer Allergie ist ein harmlos verlaufender Erstkontakt mit dem als Allergen bezeichneten Fremdstoff. Durch diesen Erstkontakt kommt es zur so genannten Sensibilisierung, das hei\u00dft der Auspr\u00e4gung einer spezifischen Immunantwort. Jeder erneute Kontakt mit dem Allergen kann dann zu einer \u00fcberm\u00e4\u00dfig starken Reaktion des Immunsystems f\u00fchren. Allergien sind besonders h\u00e4ufig gegen pflanzliche Pollen, Tierhaare, Lebensmittelbestandteile und Medikamente. Eine Mischform aus Allergie und Autoimmunerkrankung ist die Z\u00f6liakie, bei der es zu einer Kreuzreaktion auf das in den meisten Getreidesorten enthaltene Kleber-Eiwei\u00df Gluten und bestimmte Strukturen im D\u00fcnndarmgewebe kommt.", "answer": "der Diabetes mellitus Typ\u00a01, die Hashimoto-Thyreoiditis, die Myasthenia gravis, der Morbus Basedow sowie die meisten entz\u00fcndlich-rheumatischen Krankheiten, unter anderem die Rheumatoide Arthritis.", "sentence": "Zu den Autoimmunerkrankungen z\u00e4hlen beispielsweise der Diabetes mellitus Typ\u00a01, die Hashimoto-Thyreoiditis, die Myasthenia gravis, der Morbus Basedow sowie die meisten entz\u00fcndlich-rheumatischen Krankheiten, unter anderem die Rheumatoide Arthritis. \n", "paragraph_sentence": "Immunologie === Fehlgeleitete oder \u00fcberschie\u00dfende Immunantwort = == Den so genannten Autoimmunerkrankungen liegt eine fehlgeleitete Reaktion des Immunsystems gegen k\u00f6rpereigene Strukturen zugrunde. Diese Reaktionen k\u00f6nnen entweder zur irreversiblen Zerst\u00f6rung von k\u00f6rpereigenem Gewebe f\u00fchren oder k\u00f6rpereigene Molek\u00fcle wie zum Beispiel Rezeptoren und Hormone in ihrer Funktion beeintr\u00e4chtigen. Zu den Autoimmunerkrankungen z\u00e4hlen beispielsweise der Diabetes mellitus Typ 1, die Hashimoto-Thyreoiditis, die Myasthenia gravis, der Morbus Basedow sowie die meisten entz\u00fcndlich-rheumatischen Krankheiten, unter anderem die Rheumatoide Arthritis. Bei Allergien, auch als \u00dcberempfindlichkeitsreaktion bezeichnet, kommt es zu einer \u00fcberschie\u00dfenden Reaktion des Immunsystems auf bestimmte k\u00f6rperfremde Strukturen. Voraussetzung f\u00fcr die Entstehung einer Allergie ist ein harmlos verlaufender Erstkontakt mit dem als Allergen bezeichneten Fremdstoff. Durch diesen Erstkontakt kommt es zur so genannten Sensibilisierung, das hei\u00dft der Auspr\u00e4gung einer spezifischen Immunantwort. Jeder erneute Kontakt mit dem Allergen kann dann zu einer \u00fcberm\u00e4\u00dfig starken Reaktion des Immunsystems f\u00fchren. Allergien sind besonders h\u00e4ufig gegen pflanzliche Pollen, Tierhaare, Lebensmittelbestandteile und Medikamente. Eine Mischform aus Allergie und Autoimmunerkrankung ist die Z\u00f6liakie, bei der es zu einer Kreuzreaktion auf das in den meisten Getreidesorten enthaltene Kleber-Eiwei\u00df Gluten und bestimmte Strukturen im D\u00fcnndarmgewebe kommt.", "paragraph_answer": "Immunologie === Fehlgeleitete oder \u00fcberschie\u00dfende Immunantwort === Den so genannten Autoimmunerkrankungen liegt eine fehlgeleitete Reaktion des Immunsystems gegen k\u00f6rpereigene Strukturen zugrunde. Diese Reaktionen k\u00f6nnen entweder zur irreversiblen Zerst\u00f6rung von k\u00f6rpereigenem Gewebe f\u00fchren oder k\u00f6rpereigene Molek\u00fcle wie zum Beispiel Rezeptoren und Hormone in ihrer Funktion beeintr\u00e4chtigen. Zu den Autoimmunerkrankungen z\u00e4hlen beispielsweise der Diabetes mellitus Typ 1, die Hashimoto-Thyreoiditis, die Myasthenia gravis, der Morbus Basedow sowie die meisten entz\u00fcndlich-rheumatischen Krankheiten, unter anderem die Rheumatoide Arthritis. Bei Allergien, auch als \u00dcberempfindlichkeitsreaktion bezeichnet, kommt es zu einer \u00fcberschie\u00dfenden Reaktion des Immunsystems auf bestimmte k\u00f6rperfremde Strukturen. Voraussetzung f\u00fcr die Entstehung einer Allergie ist ein harmlos verlaufender Erstkontakt mit dem als Allergen bezeichneten Fremdstoff. Durch diesen Erstkontakt kommt es zur so genannten Sensibilisierung, das hei\u00dft der Auspr\u00e4gung einer spezifischen Immunantwort. Jeder erneute Kontakt mit dem Allergen kann dann zu einer \u00fcberm\u00e4\u00dfig starken Reaktion des Immunsystems f\u00fchren. Allergien sind besonders h\u00e4ufig gegen pflanzliche Pollen, Tierhaare, Lebensmittelbestandteile und Medikamente. Eine Mischform aus Allergie und Autoimmunerkrankung ist die Z\u00f6liakie, bei der es zu einer Kreuzreaktion auf das in den meisten Getreidesorten enthaltene Kleber-Eiwei\u00df Gluten und bestimmte Strukturen im D\u00fcnndarmgewebe kommt.", "sentence_answer": "Zu den Autoimmunerkrankungen z\u00e4hlen beispielsweise der Diabetes mellitus Typ 1, die Hashimoto-Thyreoiditis, die Myasthenia gravis, der Morbus Basedow sowie die meisten entz\u00fcndlich-rheumatischen Krankheiten, unter anderem die Rheumatoide Arthritis. ", "paragraph_id": 44114} {"question": "Was ist ein Erfordernis f\u00fcr die Entstehung einer Allergie?", "paragraph": "Immunologie\n\n=== Fehlgeleitete oder \u00fcberschie\u00dfende Immunantwort ===\nDen so genannten Autoimmunerkrankungen liegt eine fehlgeleitete Reaktion des Immunsystems gegen k\u00f6rpereigene Strukturen zugrunde. Diese Reaktionen k\u00f6nnen entweder zur irreversiblen Zerst\u00f6rung von k\u00f6rpereigenem Gewebe f\u00fchren oder k\u00f6rpereigene Molek\u00fcle wie zum Beispiel Rezeptoren und Hormone in ihrer Funktion beeintr\u00e4chtigen. Zu den Autoimmunerkrankungen z\u00e4hlen beispielsweise der Diabetes mellitus Typ\u00a01, die Hashimoto-Thyreoiditis, die Myasthenia gravis, der Morbus Basedow sowie die meisten entz\u00fcndlich-rheumatischen Krankheiten, unter anderem die Rheumatoide Arthritis.\nBei Allergien, auch als \u00dcberempfindlichkeitsreaktion bezeichnet, kommt es zu einer \u00fcberschie\u00dfenden Reaktion des Immunsystems auf bestimmte k\u00f6rperfremde Strukturen. Voraussetzung f\u00fcr die Entstehung einer Allergie ist ein harmlos verlaufender Erstkontakt mit dem als Allergen bezeichneten Fremdstoff. Durch diesen Erstkontakt kommt es zur so genannten Sensibilisierung, das hei\u00dft der Auspr\u00e4gung einer spezifischen Immunantwort. Jeder erneute Kontakt mit dem Allergen kann dann zu einer \u00fcberm\u00e4\u00dfig starken Reaktion des Immunsystems f\u00fchren. Allergien sind besonders h\u00e4ufig gegen pflanzliche Pollen, Tierhaare, Lebensmittelbestandteile und Medikamente. Eine Mischform aus Allergie und Autoimmunerkrankung ist die Z\u00f6liakie, bei der es zu einer Kreuzreaktion auf das in den meisten Getreidesorten enthaltene Kleber-Eiwei\u00df Gluten und bestimmte Strukturen im D\u00fcnndarmgewebe kommt.", "answer": "ein harmlos verlaufender Erstkontakt mit dem als Allergen bezeichneten Fremdstoff", "sentence": "Voraussetzung f\u00fcr die Entstehung einer Allergie ist ein harmlos verlaufender Erstkontakt mit dem als Allergen bezeichneten Fremdstoff .", "paragraph_sentence": "Immunologie === Fehlgeleitete oder \u00fcberschie\u00dfende Immunantwort = == Den so genannten Autoimmunerkrankungen liegt eine fehlgeleitete Reaktion des Immunsystems gegen k\u00f6rpereigene Strukturen zugrunde. Diese Reaktionen k\u00f6nnen entweder zur irreversiblen Zerst\u00f6rung von k\u00f6rpereigenem Gewebe f\u00fchren oder k\u00f6rpereigene Molek\u00fcle wie zum Beispiel Rezeptoren und Hormone in ihrer Funktion beeintr\u00e4chtigen. Zu den Autoimmunerkrankungen z\u00e4hlen beispielsweise der Diabetes mellitus Typ 1, die Hashimoto-Thyreoiditis, die Myasthenia gravis, der Morbus Basedow sowie die meisten entz\u00fcndlich-rheumatischen Krankheiten, unter anderem die Rheumatoide Arthritis. Bei Allergien, auch als \u00dcberempfindlichkeitsreaktion bezeichnet, kommt es zu einer \u00fcberschie\u00dfenden Reaktion des Immunsystems auf bestimmte k\u00f6rperfremde Strukturen. Voraussetzung f\u00fcr die Entstehung einer Allergie ist ein harmlos verlaufender Erstkontakt mit dem als Allergen bezeichneten Fremdstoff . Durch diesen Erstkontakt kommt es zur so genannten Sensibilisierung, das hei\u00dft der Auspr\u00e4gung einer spezifischen Immunantwort. Jeder erneute Kontakt mit dem Allergen kann dann zu einer \u00fcberm\u00e4\u00dfig starken Reaktion des Immunsystems f\u00fchren. Allergien sind besonders h\u00e4ufig gegen pflanzliche Pollen, Tierhaare, Lebensmittelbestandteile und Medikamente. Eine Mischform aus Allergie und Autoimmunerkrankung ist die Z\u00f6liakie, bei der es zu einer Kreuzreaktion auf das in den meisten Getreidesorten enthaltene Kleber-Eiwei\u00df Gluten und bestimmte Strukturen im D\u00fcnndarmgewebe kommt.", "paragraph_answer": "Immunologie === Fehlgeleitete oder \u00fcberschie\u00dfende Immunantwort === Den so genannten Autoimmunerkrankungen liegt eine fehlgeleitete Reaktion des Immunsystems gegen k\u00f6rpereigene Strukturen zugrunde. Diese Reaktionen k\u00f6nnen entweder zur irreversiblen Zerst\u00f6rung von k\u00f6rpereigenem Gewebe f\u00fchren oder k\u00f6rpereigene Molek\u00fcle wie zum Beispiel Rezeptoren und Hormone in ihrer Funktion beeintr\u00e4chtigen. Zu den Autoimmunerkrankungen z\u00e4hlen beispielsweise der Diabetes mellitus Typ 1, die Hashimoto-Thyreoiditis, die Myasthenia gravis, der Morbus Basedow sowie die meisten entz\u00fcndlich-rheumatischen Krankheiten, unter anderem die Rheumatoide Arthritis. Bei Allergien, auch als \u00dcberempfindlichkeitsreaktion bezeichnet, kommt es zu einer \u00fcberschie\u00dfenden Reaktion des Immunsystems auf bestimmte k\u00f6rperfremde Strukturen. Voraussetzung f\u00fcr die Entstehung einer Allergie ist ein harmlos verlaufender Erstkontakt mit dem als Allergen bezeichneten Fremdstoff . Durch diesen Erstkontakt kommt es zur so genannten Sensibilisierung, das hei\u00dft der Auspr\u00e4gung einer spezifischen Immunantwort. Jeder erneute Kontakt mit dem Allergen kann dann zu einer \u00fcberm\u00e4\u00dfig starken Reaktion des Immunsystems f\u00fchren. Allergien sind besonders h\u00e4ufig gegen pflanzliche Pollen, Tierhaare, Lebensmittelbestandteile und Medikamente. Eine Mischform aus Allergie und Autoimmunerkrankung ist die Z\u00f6liakie, bei der es zu einer Kreuzreaktion auf das in den meisten Getreidesorten enthaltene Kleber-Eiwei\u00df Gluten und bestimmte Strukturen im D\u00fcnndarmgewebe kommt.", "sentence_answer": "Voraussetzung f\u00fcr die Entstehung einer Allergie ist ein harmlos verlaufender Erstkontakt mit dem als Allergen bezeichneten Fremdstoff .", "paragraph_id": 44118} {"question": "Welche Allergien treten am h\u00e4ufigsten auf?", "paragraph": "Immunologie\n\n=== Fehlgeleitete oder \u00fcberschie\u00dfende Immunantwort ===\nDen so genannten Autoimmunerkrankungen liegt eine fehlgeleitete Reaktion des Immunsystems gegen k\u00f6rpereigene Strukturen zugrunde. Diese Reaktionen k\u00f6nnen entweder zur irreversiblen Zerst\u00f6rung von k\u00f6rpereigenem Gewebe f\u00fchren oder k\u00f6rpereigene Molek\u00fcle wie zum Beispiel Rezeptoren und Hormone in ihrer Funktion beeintr\u00e4chtigen. Zu den Autoimmunerkrankungen z\u00e4hlen beispielsweise der Diabetes mellitus Typ\u00a01, die Hashimoto-Thyreoiditis, die Myasthenia gravis, der Morbus Basedow sowie die meisten entz\u00fcndlich-rheumatischen Krankheiten, unter anderem die Rheumatoide Arthritis.\nBei Allergien, auch als \u00dcberempfindlichkeitsreaktion bezeichnet, kommt es zu einer \u00fcberschie\u00dfenden Reaktion des Immunsystems auf bestimmte k\u00f6rperfremde Strukturen. Voraussetzung f\u00fcr die Entstehung einer Allergie ist ein harmlos verlaufender Erstkontakt mit dem als Allergen bezeichneten Fremdstoff. Durch diesen Erstkontakt kommt es zur so genannten Sensibilisierung, das hei\u00dft der Auspr\u00e4gung einer spezifischen Immunantwort. Jeder erneute Kontakt mit dem Allergen kann dann zu einer \u00fcberm\u00e4\u00dfig starken Reaktion des Immunsystems f\u00fchren. Allergien sind besonders h\u00e4ufig gegen pflanzliche Pollen, Tierhaare, Lebensmittelbestandteile und Medikamente. Eine Mischform aus Allergie und Autoimmunerkrankung ist die Z\u00f6liakie, bei der es zu einer Kreuzreaktion auf das in den meisten Getreidesorten enthaltene Kleber-Eiwei\u00df Gluten und bestimmte Strukturen im D\u00fcnndarmgewebe kommt.", "answer": "gegen pflanzliche Pollen, Tierhaare, Lebensmittelbestandteile und Medikamente", "sentence": "Allergien sind besonders h\u00e4ufig gegen pflanzliche Pollen, Tierhaare, Lebensmittelbestandteile und Medikamente .", "paragraph_sentence": "Immunologie === Fehlgeleitete oder \u00fcberschie\u00dfende Immunantwort = == Den so genannten Autoimmunerkrankungen liegt eine fehlgeleitete Reaktion des Immunsystems gegen k\u00f6rpereigene Strukturen zugrunde. Diese Reaktionen k\u00f6nnen entweder zur irreversiblen Zerst\u00f6rung von k\u00f6rpereigenem Gewebe f\u00fchren oder k\u00f6rpereigene Molek\u00fcle wie zum Beispiel Rezeptoren und Hormone in ihrer Funktion beeintr\u00e4chtigen. Zu den Autoimmunerkrankungen z\u00e4hlen beispielsweise der Diabetes mellitus Typ 1, die Hashimoto-Thyreoiditis, die Myasthenia gravis, der Morbus Basedow sowie die meisten entz\u00fcndlich-rheumatischen Krankheiten, unter anderem die Rheumatoide Arthritis. Bei Allergien, auch als \u00dcberempfindlichkeitsreaktion bezeichnet, kommt es zu einer \u00fcberschie\u00dfenden Reaktion des Immunsystems auf bestimmte k\u00f6rperfremde Strukturen. Voraussetzung f\u00fcr die Entstehung einer Allergie ist ein harmlos verlaufender Erstkontakt mit dem als Allergen bezeichneten Fremdstoff. Durch diesen Erstkontakt kommt es zur so genannten Sensibilisierung, das hei\u00dft der Auspr\u00e4gung einer spezifischen Immunantwort. Jeder erneute Kontakt mit dem Allergen kann dann zu einer \u00fcberm\u00e4\u00dfig starken Reaktion des Immunsystems f\u00fchren. Allergien sind besonders h\u00e4ufig gegen pflanzliche Pollen, Tierhaare, Lebensmittelbestandteile und Medikamente . Eine Mischform aus Allergie und Autoimmunerkrankung ist die Z\u00f6liakie, bei der es zu einer Kreuzreaktion auf das in den meisten Getreidesorten enthaltene Kleber-Eiwei\u00df Gluten und bestimmte Strukturen im D\u00fcnndarmgewebe kommt.", "paragraph_answer": "Immunologie === Fehlgeleitete oder \u00fcberschie\u00dfende Immunantwort === Den so genannten Autoimmunerkrankungen liegt eine fehlgeleitete Reaktion des Immunsystems gegen k\u00f6rpereigene Strukturen zugrunde. Diese Reaktionen k\u00f6nnen entweder zur irreversiblen Zerst\u00f6rung von k\u00f6rpereigenem Gewebe f\u00fchren oder k\u00f6rpereigene Molek\u00fcle wie zum Beispiel Rezeptoren und Hormone in ihrer Funktion beeintr\u00e4chtigen. Zu den Autoimmunerkrankungen z\u00e4hlen beispielsweise der Diabetes mellitus Typ 1, die Hashimoto-Thyreoiditis, die Myasthenia gravis, der Morbus Basedow sowie die meisten entz\u00fcndlich-rheumatischen Krankheiten, unter anderem die Rheumatoide Arthritis. Bei Allergien, auch als \u00dcberempfindlichkeitsreaktion bezeichnet, kommt es zu einer \u00fcberschie\u00dfenden Reaktion des Immunsystems auf bestimmte k\u00f6rperfremde Strukturen. Voraussetzung f\u00fcr die Entstehung einer Allergie ist ein harmlos verlaufender Erstkontakt mit dem als Allergen bezeichneten Fremdstoff. Durch diesen Erstkontakt kommt es zur so genannten Sensibilisierung, das hei\u00dft der Auspr\u00e4gung einer spezifischen Immunantwort. Jeder erneute Kontakt mit dem Allergen kann dann zu einer \u00fcberm\u00e4\u00dfig starken Reaktion des Immunsystems f\u00fchren. Allergien sind besonders h\u00e4ufig gegen pflanzliche Pollen, Tierhaare, Lebensmittelbestandteile und Medikamente . Eine Mischform aus Allergie und Autoimmunerkrankung ist die Z\u00f6liakie, bei der es zu einer Kreuzreaktion auf das in den meisten Getreidesorten enthaltene Kleber-Eiwei\u00df Gluten und bestimmte Strukturen im D\u00fcnndarmgewebe kommt.", "sentence_answer": "Allergien sind besonders h\u00e4ufig gegen pflanzliche Pollen, Tierhaare, Lebensmittelbestandteile und Medikamente .", "paragraph_id": 44120} {"question": "Bei welchen Softwaretests wird die Automatisierung empfohlen?", "paragraph": "Softwaretest\n\n=== Testautomatisierung ===\nInsbesondere bei Tests, die h\u00e4ufig wiederholt werden, ist deren Automatisierung angeraten. Dies ist vor allem bei Regressionstests und bei testgetriebener Entwicklung der Fall. Dar\u00fcber hinaus kommt Testautomatisierung bei manuell nicht oder nur schwer durchf\u00fchrbaren Tests zum Einsatz (z.\u00a0B. Lasttests).\n* Durch Regressionstests wird nach Software\u00e4nderungen meist im Zuge des System- oder Abnahmetests der fehlerfreie Erhalt der bisherigen Funktionalit\u00e4t \u00fcberpr\u00fcft.\n* Bei der testgetriebenen Entwicklung werden die Tests im Zuge der Softwareentwicklung im Idealfall vor jeder \u00c4nderung erg\u00e4nzt und nach jeder \u00c4nderung ausgef\u00fchrt.\nBei nicht automatisierten Tests ist in beiden F\u00e4llen der Aufwand so gro\u00df, dass h\u00e4ufig auf die Tests verzichtet wird.", "answer": "Insbesondere bei Tests, die h\u00e4ufig wiederholt werden, ist deren Automatisierung angeraten. Dies ist vor allem bei Regressionstests und bei testgetriebener Entwicklung der Fall. Dar\u00fcber hinaus kommt Testautomatisierung bei manuell nicht oder nur schwer durchf\u00fchrbaren Tests zum Einsatz (z.\u00a0B. Lasttests).", "sentence": "\n Insbesondere bei Tests, die h\u00e4ufig wiederholt werden, ist deren Automatisierung angeraten. Dies ist vor allem bei Regressionstests und bei testgetriebener Entwicklung der Fall. Dar\u00fcber hinaus kommt Testautomatisierung bei manuell nicht oder nur schwer durchf\u00fchrbaren Tests zum Einsatz (z.\u00a0B. Lasttests). \n*", "paragraph_sentence": "Softwaretest = = = Testautomatisierung = = = Insbesondere bei Tests, die h\u00e4ufig wiederholt werden, ist deren Automatisierung angeraten. Dies ist vor allem bei Regressionstests und bei testgetriebener Entwicklung der Fall. Dar\u00fcber hinaus kommt Testautomatisierung bei manuell nicht oder nur schwer durchf\u00fchrbaren Tests zum Einsatz (z. B. Lasttests). * Durch Regressionstests wird nach Software\u00e4nderungen meist im Zuge des System- oder Abnahmetests der fehlerfreie Erhalt der bisherigen Funktionalit\u00e4t \u00fcberpr\u00fcft. * Bei der testgetriebenen Entwicklung werden die Tests im Zuge der Softwareentwicklung im Idealfall vor jeder \u00c4nderung erg\u00e4nzt und nach jeder \u00c4nderung ausgef\u00fchrt. Bei nicht automatisierten Tests ist in beiden F\u00e4llen der Aufwand so gro\u00df, dass h\u00e4ufig auf die Tests verzichtet wird.", "paragraph_answer": "Softwaretest === Testautomatisierung === Insbesondere bei Tests, die h\u00e4ufig wiederholt werden, ist deren Automatisierung angeraten. Dies ist vor allem bei Regressionstests und bei testgetriebener Entwicklung der Fall. Dar\u00fcber hinaus kommt Testautomatisierung bei manuell nicht oder nur schwer durchf\u00fchrbaren Tests zum Einsatz (z. B. Lasttests). * Durch Regressionstests wird nach Software\u00e4nderungen meist im Zuge des System- oder Abnahmetests der fehlerfreie Erhalt der bisherigen Funktionalit\u00e4t \u00fcberpr\u00fcft. * Bei der testgetriebenen Entwicklung werden die Tests im Zuge der Softwareentwicklung im Idealfall vor jeder \u00c4nderung erg\u00e4nzt und nach jeder \u00c4nderung ausgef\u00fchrt. Bei nicht automatisierten Tests ist in beiden F\u00e4llen der Aufwand so gro\u00df, dass h\u00e4ufig auf die Tests verzichtet wird.", "sentence_answer": " Insbesondere bei Tests, die h\u00e4ufig wiederholt werden, ist deren Automatisierung angeraten. Dies ist vor allem bei Regressionstests und bei testgetriebener Entwicklung der Fall. Dar\u00fcber hinaus kommt Testautomatisierung bei manuell nicht oder nur schwer durchf\u00fchrbaren Tests zum Einsatz (z. B. Lasttests). *", "paragraph_id": 40395} {"question": "Wozu dienen Regressionstests beim Testen von Software?", "paragraph": "Softwaretest\n\n=== Testautomatisierung ===\nInsbesondere bei Tests, die h\u00e4ufig wiederholt werden, ist deren Automatisierung angeraten. Dies ist vor allem bei Regressionstests und bei testgetriebener Entwicklung der Fall. Dar\u00fcber hinaus kommt Testautomatisierung bei manuell nicht oder nur schwer durchf\u00fchrbaren Tests zum Einsatz (z.\u00a0B. Lasttests).\n* Durch Regressionstests wird nach Software\u00e4nderungen meist im Zuge des System- oder Abnahmetests der fehlerfreie Erhalt der bisherigen Funktionalit\u00e4t \u00fcberpr\u00fcft.\n* Bei der testgetriebenen Entwicklung werden die Tests im Zuge der Softwareentwicklung im Idealfall vor jeder \u00c4nderung erg\u00e4nzt und nach jeder \u00c4nderung ausgef\u00fchrt.\nBei nicht automatisierten Tests ist in beiden F\u00e4llen der Aufwand so gro\u00df, dass h\u00e4ufig auf die Tests verzichtet wird.", "answer": "Durch Regressionstests wird nach Software\u00e4nderungen meist im Zuge des System- oder Abnahmetests der fehlerfreie Erhalt der bisherigen Funktionalit\u00e4t \u00fcberpr\u00fcft.", "sentence": "\n* Durch Regressionstests wird nach Software\u00e4nderungen meist im Zuge des System- oder Abnahmetests der fehlerfreie Erhalt der bisherigen Funktionalit\u00e4t \u00fcberpr\u00fcft. \n*", "paragraph_sentence": "Softwaretest = = = Testautomatisierung = = = Insbesondere bei Tests, die h\u00e4ufig wiederholt werden, ist deren Automatisierung angeraten. Dies ist vor allem bei Regressionstests und bei testgetriebener Entwicklung der Fall. Dar\u00fcber hinaus kommt Testautomatisierung bei manuell nicht oder nur schwer durchf\u00fchrbaren Tests zum Einsatz (z. B. Lasttests). * Durch Regressionstests wird nach Software\u00e4nderungen meist im Zuge des System- oder Abnahmetests der fehlerfreie Erhalt der bisherigen Funktionalit\u00e4t \u00fcberpr\u00fcft. * Bei der testgetriebenen Entwicklung werden die Tests im Zuge der Softwareentwicklung im Idealfall vor jeder \u00c4nderung erg\u00e4nzt und nach jeder \u00c4nderung ausgef\u00fchrt. Bei nicht automatisierten Tests ist in beiden F\u00e4llen der Aufwand so gro\u00df, dass h\u00e4ufig auf die Tests verzichtet wird.", "paragraph_answer": "Softwaretest === Testautomatisierung === Insbesondere bei Tests, die h\u00e4ufig wiederholt werden, ist deren Automatisierung angeraten. Dies ist vor allem bei Regressionstests und bei testgetriebener Entwicklung der Fall. Dar\u00fcber hinaus kommt Testautomatisierung bei manuell nicht oder nur schwer durchf\u00fchrbaren Tests zum Einsatz (z. B. Lasttests). * Durch Regressionstests wird nach Software\u00e4nderungen meist im Zuge des System- oder Abnahmetests der fehlerfreie Erhalt der bisherigen Funktionalit\u00e4t \u00fcberpr\u00fcft. * Bei der testgetriebenen Entwicklung werden die Tests im Zuge der Softwareentwicklung im Idealfall vor jeder \u00c4nderung erg\u00e4nzt und nach jeder \u00c4nderung ausgef\u00fchrt. Bei nicht automatisierten Tests ist in beiden F\u00e4llen der Aufwand so gro\u00df, dass h\u00e4ufig auf die Tests verzichtet wird.", "sentence_answer": " * Durch Regressionstests wird nach Software\u00e4nderungen meist im Zuge des System- oder Abnahmetests der fehlerfreie Erhalt der bisherigen Funktionalit\u00e4t \u00fcberpr\u00fcft. *", "paragraph_id": 40396} {"question": "Welcher Wert ist extrem wichtig bei der Papierherstellung?", "paragraph": "Papier\n\n=== Mechanische Eigenschaften ===\nPr\u00fcfungen nach DIN EN ISO 1924: Quotient (in kN/m) aus Bruchlast und Breite eines Papierstreifen; abgeleitet: Zugindex/-steifigkeit (in N/m); Zugsteifigkeitsindex (in Nm/kg) als Quotient aus Zugfestigkeit und Grammatur.\nDie Zugfestigkeit ist einer der zentralen physikalischen Werte bei der Papierherstellung, bei Kraftpapier ist sie sogar der wichtigste Wert. Die Ma\u00dfeinheit der auf die Breite der Papierprobe bezogenen Zugfestigkeit ist N/m. Da die Zugfestigkeit vorwiegend von der fl\u00e4chenbezogenen Masse abh\u00e4ngt, wird auch der Zugfestigkeitsindex (ZFI) mit der Ma\u00dfeinheit Nm/g verwendet.\nZur Bestimmung dieses Wertes wird eine Zerrei\u00dfprobe gemacht. Dazu werden Papierstreifen einer genormten L\u00e4nge und Breite mechanisch eingespannt, der so genannte \u201eRei\u00dfapparat\u201c zieht die Probe auseinander und zeichnet die ben\u00f6tigte Kraft auf. Die im Moment des Zerrei\u00dfens ben\u00f6tigte Kraft ist die Zugfestigkeit. Um einen Durchschnittswert zu erhalten, werden meist zehn Streifen zerrissen, wovon f\u00fcnf l\u00e4ngs der Laufrichtung und f\u00fcnf quer zur Laufrichtung der Papiermaschine genommen werden. Als Nebenprodukt dieser Messung werden noch die Bruchdehnung und die ''Zugbrucharbeit'' ermittelt. Die Bruchdehnung wird in Prozent angegeben und gibt an, um wie viel Prozent der Papierstreifen sich im Moment des Bruchs verl\u00e4ngert. Die Zugbrucharbeit wird in J/m\u00b2 angegeben und ist die aufgewendete Zugkraft pro Papierfl\u00e4che.\nSpezifischer Weiterrei\u00dfwiderstand\nDurch-/Weiter-/Fortrei\u00dffestigkeit, Normen: ISO 1974, DIN 53115 (Brecht-Imset), DIN EN 21974 (grammaturbezogener Elmensdorf-Durchrei\u00dfindex in mNm\u00b3/g).\nDie Ma\u00dfeinheit des ''spezifischen Weiterrei\u00dfwiderstandes'' ist mN\u00b7m\u00b2/g. Diese Ma\u00dfeinheit gibt an, wie leicht ein Papier, das bereits eingerissen ist, weiterrei\u00dft. Dazu wird das Papier mit einem Schnitt versehen und in das Rei\u00dffestigkeitspr\u00fcfger\u00e4t (nach Elmendorf) eingespannt. Durch einen Knopfdruck wird ein blockiertes Pendel ausgel\u00f6st, welches die Probe im Zuge der Pendelbewegung zerrei\u00dft und dabei die Kraft misst.\nDruck (in kPa), dem ein Substrat nicht mehr standh\u00e4lt; abgeleitet ist der Berstfaktor (Druck durch Grammatur); Berstfestigkeit nach Mullen (DIN ISO 2758: Papier; DIN 53141-1: Pappe), nach Schopper (DIN 53113), an Wellpappe (ISO 2759, DIN/ISO 3689: nass, FEFCO 4).\nDer Berstwiderstand gibt den ben\u00f6tigten Druck an, um ein Papier zum Bersten zu bringen. Die Ma\u00dfeinheit des Berstwiderstandes lautet kPa. Dazu wird das Normblatt in den Pr\u00fcfapparat eingespannt und eine Membran mit genormter Fl\u00e4che dr\u00fcckt mit ansteigender Kraft gegen das Papier. Der Druck, der zum Durchsto\u00dfen des Papiers erforderlich ist, wird Berstwiderstand genannt.\nWiderstand, den Papier, Karton oder ein Verbund einer senkrecht einwirkenden Dehnung (TAPPI T 541) oder einer Schiebebewegung (Scott-Bond-Test: TAPPI T 833 pm-94 und T 569, Brecht-Knittweis-Spaltwiderstand: DIN 54516) entgegensetzt.\nDer Spaltwiderstand gibt die aufzubringende Kraft an, welche ben\u00f6tigt wird, die Papierbahn in der Masse zu spalten. Dies wird gew\u00f6hnlich bei mehrlagigen Papieren angewandt, bei denen mehrere Papierbahnen nass (25\u201335 %) vergautscht wurden, so beispielsweise bei Faltschachtelkarton (FSK) oder besonders volumin\u00f6sen Papieren (Rohdichte 3-Puffer),\n* einen definierten Durchrei\u00dfwiderstand l\u00e4ngs und quer von 350\u00a0mN haben bei Papieren mit einer fl\u00e4chenbezogenen Masse ab 70\u00a0g/m\u00b2,\n* eine hohe Oxidationsbest\u00e4ndigkeit aufweisen, ausgedr\u00fcckt in der Kappa-Zahl.\nAls Orientierungshilfe f\u00fcr die Alterungsbest\u00e4ndigkeit von gestrichenen und ungestrichenen Papieren wurden Lebensdauerklassen ausgearbeitet.\n* LDK 24 bis 85: Diese Papiere d\u00fcrfen \u201eAlterungsbest\u00e4ndig\u201c genannt werden\n* LDK 12 bis 80: Einige 100 Jahre Lebensdauer\n* LDK 6 bis 70: Mindestens 100 Jahre Lebensdauer\n* LDK 6 bis 40: Mindestens 50 Jahre Lebensdauer\nEntgegen der Normung werden auch alterungsbest\u00e4ndige Recyclingpapiere angeboten, da durch Forschungsergebnisse nachgewiesen wurde, dass sich Holzschliff und Alterungsbest\u00e4ndigkeit nicht ausschlie\u00dfen. So sind zum Beispiel Recycling-Kopierpapiere auf dem Markt, die die Vorgaben nach der Lebensdauerklasse LDK 24 bis 85 erf\u00fcllen und auch \u00fcber eine ''Alkalireserve'' in Form von Carbonat verf\u00fcgen.", "answer": "Die Zugfestigkeit", "sentence": "\n Die Zugfestigkeit ist einer der zentralen physikalischen Werte bei der Papierherstellung, bei Kraftpapier ist sie sogar der wichtigste Wert.", "paragraph_sentence": "Papier === Mechanische Eigenschaften = == Pr\u00fcfungen nach DIN EN ISO 1924: Quotient (in kN/m) aus Bruchlast und Breite eines Papierstreifen; abgeleitet: Zugindex/-steifigkeit (in N/m); Zugsteifigkeitsindex (in Nm/kg) als Quotient aus Zugfestigkeit und Grammatur. Die Zugfestigkeit ist einer der zentralen physikalischen Werte bei der Papierherstellung, bei Kraftpapier ist sie sogar der wichtigste Wert. Die Ma\u00dfeinheit der auf die Breite der Papierprobe bezogenen Zugfestigkeit ist N/m. Da die Zugfestigkeit vorwiegend von der fl\u00e4chenbezogenen Masse abh\u00e4ngt, wird auch der Zugfestigkeitsindex (ZFI) mit der Ma\u00dfeinheit Nm/g verwendet. Zur Bestimmung dieses Wertes wird eine Zerrei\u00dfprobe gemacht. Dazu werden Papierstreifen einer genormten L\u00e4nge und Breite mechanisch eingespannt, der so genannte \u201eRei\u00dfapparat\u201c zieht die Probe auseinander und zeichnet die ben\u00f6tigte Kraft auf. Die im Moment des Zerrei\u00dfens ben\u00f6tigte Kraft ist die Zugfestigkeit. Um einen Durchschnittswert zu erhalten, werden meist zehn Streifen zerrissen, wovon f\u00fcnf l\u00e4ngs der Laufrichtung und f\u00fcnf quer zur Laufrichtung der Papiermaschine genommen werden. Als Nebenprodukt dieser Messung werden noch die Bruchdehnung und die ''Zugbrucharbeit'' ermittelt. Die Bruchdehnung wird in Prozent angegeben und gibt an, um wie viel Prozent der Papierstreifen sich im Moment des Bruchs verl\u00e4ngert. Die Zugbrucharbeit wird in J/m\u00b2 angegeben und ist die aufgewendete Zugkraft pro Papierfl\u00e4che. Spezifischer Weiterrei\u00dfwiderstand Durch-/Weiter-/Fortrei\u00dffestigkeit, Normen: ISO 1974, DIN 53115 (Brecht-Imset), DIN EN 21974 (grammaturbezogener Elmensdorf-Durchrei\u00dfindex in mNm\u00b3/g). Die Ma\u00dfeinheit des ''spezifischen Weiterrei\u00dfwiderstandes'' ist mN\u00b7m\u00b2/g. Diese Ma\u00dfeinheit gibt an, wie leicht ein Papier, das bereits eingerissen ist, weiterrei\u00dft. Dazu wird das Papier mit einem Schnitt versehen und in das Rei\u00dffestigkeitspr\u00fcfger\u00e4t (nach Elmendorf) eingespannt. Durch einen Knopfdruck wird ein blockiertes Pendel ausgel\u00f6st, welches die Probe im Zuge der Pendelbewegung zerrei\u00dft und dabei die Kraft misst. Druck (in kPa), dem ein Substrat nicht mehr standh\u00e4lt; abgeleitet ist der Berstfaktor (Druck durch Grammatur); Berstfestigkeit nach Mullen (DIN ISO 2758: Papier; DIN 53141-1: Pappe), nach Schopper (DIN 53113), an Wellpappe (ISO 2759, DIN/ISO 3689: nass, FEFCO 4). Der Berstwiderstand gibt den ben\u00f6tigten Druck an, um ein Papier zum Bersten zu bringen. Die Ma\u00dfeinheit des Berstwiderstandes lautet kPa. Dazu wird das Normblatt in den Pr\u00fcfapparat eingespannt und eine Membran mit genormter Fl\u00e4che dr\u00fcckt mit ansteigender Kraft gegen das Papier. Der Druck, der zum Durchsto\u00dfen des Papiers erforderlich ist, wird Berstwiderstand genannt. Widerstand, den Papier, Karton oder ein Verbund einer senkrecht einwirkenden Dehnung (TAPPI T 541) oder einer Schiebebewegung (Scott-Bond-Test: TAPPI T 833 pm-94 und T 569, Brecht-Knittweis-Spaltwiderstand: DIN 54516) entgegensetzt. Der Spaltwiderstand gibt die aufzubringende Kraft an, welche ben\u00f6tigt wird, die Papierbahn in der Masse zu spalten. Dies wird gew\u00f6hnlich bei mehrlagigen Papieren angewandt, bei denen mehrere Papierbahnen nass (25\u201335 %) vergautscht wurden, so beispielsweise bei Faltschachtelkarton (FSK) oder besonders volumin\u00f6sen Papieren (Rohdichte 3-Puffer), * einen definierten Durchrei\u00dfwiderstand l\u00e4ngs und quer von 350 mN haben bei Papieren mit einer fl\u00e4chenbezogenen Masse ab 70 g/m\u00b2, * eine hohe Oxidationsbest\u00e4ndigkeit aufweisen, ausgedr\u00fcckt in der Kappa-Zahl. 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Da die Zugfestigkeit vorwiegend von der fl\u00e4chenbezogenen Masse abh\u00e4ngt, wird auch der Zugfestigkeitsindex (ZFI) mit der Ma\u00dfeinheit Nm/g verwendet.\nZur Bestimmung dieses Wertes wird eine Zerrei\u00dfprobe gemacht. Dazu werden Papierstreifen einer genormten L\u00e4nge und Breite mechanisch eingespannt, der so genannte \u201eRei\u00dfapparat\u201c zieht die Probe auseinander und zeichnet die ben\u00f6tigte Kraft auf. Die im Moment des Zerrei\u00dfens ben\u00f6tigte Kraft ist die Zugfestigkeit. Um einen Durchschnittswert zu erhalten, werden meist zehn Streifen zerrissen, wovon f\u00fcnf l\u00e4ngs der Laufrichtung und f\u00fcnf quer zur Laufrichtung der Papiermaschine genommen werden. Als Nebenprodukt dieser Messung werden noch die Bruchdehnung und die ''Zugbrucharbeit'' ermittelt. Die Bruchdehnung wird in Prozent angegeben und gibt an, um wie viel Prozent der Papierstreifen sich im Moment des Bruchs verl\u00e4ngert. Die Zugbrucharbeit wird in J/m\u00b2 angegeben und ist die aufgewendete Zugkraft pro Papierfl\u00e4che.\nSpezifischer Weiterrei\u00dfwiderstand\nDurch-/Weiter-/Fortrei\u00dffestigkeit, Normen: ISO 1974, DIN 53115 (Brecht-Imset), DIN EN 21974 (grammaturbezogener Elmensdorf-Durchrei\u00dfindex in mNm\u00b3/g).\nDie Ma\u00dfeinheit des ''spezifischen Weiterrei\u00dfwiderstandes'' ist mN\u00b7m\u00b2/g. Diese Ma\u00dfeinheit gibt an, wie leicht ein Papier, das bereits eingerissen ist, weiterrei\u00dft. Dazu wird das Papier mit einem Schnitt versehen und in das Rei\u00dffestigkeitspr\u00fcfger\u00e4t (nach Elmendorf) eingespannt. Durch einen Knopfdruck wird ein blockiertes Pendel ausgel\u00f6st, welches die Probe im Zuge der Pendelbewegung zerrei\u00dft und dabei die Kraft misst.\nDruck (in kPa), dem ein Substrat nicht mehr standh\u00e4lt; abgeleitet ist der Berstfaktor (Druck durch Grammatur); Berstfestigkeit nach Mullen (DIN ISO 2758: Papier; DIN 53141-1: Pappe), nach Schopper (DIN 53113), an Wellpappe (ISO 2759, DIN/ISO 3689: nass, FEFCO 4).\nDer Berstwiderstand gibt den ben\u00f6tigten Druck an, um ein Papier zum Bersten zu bringen. Die Ma\u00dfeinheit des Berstwiderstandes lautet kPa. Dazu wird das Normblatt in den Pr\u00fcfapparat eingespannt und eine Membran mit genormter Fl\u00e4che dr\u00fcckt mit ansteigender Kraft gegen das Papier. Der Druck, der zum Durchsto\u00dfen des Papiers erforderlich ist, wird Berstwiderstand genannt.\nWiderstand, den Papier, Karton oder ein Verbund einer senkrecht einwirkenden Dehnung (TAPPI T 541) oder einer Schiebebewegung (Scott-Bond-Test: TAPPI T 833 pm-94 und T 569, Brecht-Knittweis-Spaltwiderstand: DIN 54516) entgegensetzt.\nDer Spaltwiderstand gibt die aufzubringende Kraft an, welche ben\u00f6tigt wird, die Papierbahn in der Masse zu spalten. Dies wird gew\u00f6hnlich bei mehrlagigen Papieren angewandt, bei denen mehrere Papierbahnen nass (25\u201335 %) vergautscht wurden, so beispielsweise bei Faltschachtelkarton (FSK) oder besonders volumin\u00f6sen Papieren (Rohdichte 3-Puffer),\n* einen definierten Durchrei\u00dfwiderstand l\u00e4ngs und quer von 350\u00a0mN haben bei Papieren mit einer fl\u00e4chenbezogenen Masse ab 70\u00a0g/m\u00b2,\n* eine hohe Oxidationsbest\u00e4ndigkeit aufweisen, ausgedr\u00fcckt in der Kappa-Zahl.\nAls Orientierungshilfe f\u00fcr die Alterungsbest\u00e4ndigkeit von gestrichenen und ungestrichenen Papieren wurden Lebensdauerklassen ausgearbeitet.\n* LDK 24 bis 85: Diese Papiere d\u00fcrfen \u201eAlterungsbest\u00e4ndig\u201c genannt werden\n* LDK 12 bis 80: Einige 100 Jahre Lebensdauer\n* LDK 6 bis 70: Mindestens 100 Jahre Lebensdauer\n* LDK 6 bis 40: Mindestens 50 Jahre Lebensdauer\nEntgegen der Normung werden auch alterungsbest\u00e4ndige Recyclingpapiere angeboten, da durch Forschungsergebnisse nachgewiesen wurde, dass sich Holzschliff und Alterungsbest\u00e4ndigkeit nicht ausschlie\u00dfen. So sind zum Beispiel Recycling-Kopierpapiere auf dem Markt, die die Vorgaben nach der Lebensdauerklasse LDK 24 bis 85 erf\u00fcllen und auch \u00fcber eine ''Alkalireserve'' in Form von Carbonat verf\u00fcgen.", "answer": "vorwiegend von der fl\u00e4chenbezogenen Masse", "sentence": "Da die Zugfestigkeit vorwiegend von der fl\u00e4chenbezogenen Masse abh\u00e4ngt, wird auch der Zugfestigkeitsindex (ZFI) mit der Ma\u00dfeinheit Nm/g verwendet.", "paragraph_sentence": "Papier === Mechanische Eigenschaften = == Pr\u00fcfungen nach DIN EN ISO 1924: Quotient (in kN/m) aus Bruchlast und Breite eines Papierstreifen; abgeleitet: Zugindex/-steifigkeit (in N/m); Zugsteifigkeitsindex (in Nm/kg) als Quotient aus Zugfestigkeit und Grammatur. Die Zugfestigkeit ist einer der zentralen physikalischen Werte bei der Papierherstellung, bei Kraftpapier ist sie sogar der wichtigste Wert. Die Ma\u00dfeinheit der auf die Breite der Papierprobe bezogenen Zugfestigkeit ist N/m. Da die Zugfestigkeit vorwiegend von der fl\u00e4chenbezogenen Masse abh\u00e4ngt, wird auch der Zugfestigkeitsindex (ZFI) mit der Ma\u00dfeinheit Nm/g verwendet. Zur Bestimmung dieses Wertes wird eine Zerrei\u00dfprobe gemacht. Dazu werden Papierstreifen einer genormten L\u00e4nge und Breite mechanisch eingespannt, der so genannte \u201eRei\u00dfapparat\u201c zieht die Probe auseinander und zeichnet die ben\u00f6tigte Kraft auf. Die im Moment des Zerrei\u00dfens ben\u00f6tigte Kraft ist die Zugfestigkeit. Um einen Durchschnittswert zu erhalten, werden meist zehn Streifen zerrissen, wovon f\u00fcnf l\u00e4ngs der Laufrichtung und f\u00fcnf quer zur Laufrichtung der Papiermaschine genommen werden. Als Nebenprodukt dieser Messung werden noch die Bruchdehnung und die ''Zugbrucharbeit'' ermittelt. Die Bruchdehnung wird in Prozent angegeben und gibt an, um wie viel Prozent der Papierstreifen sich im Moment des Bruchs verl\u00e4ngert. Die Zugbrucharbeit wird in J/m\u00b2 angegeben und ist die aufgewendete Zugkraft pro Papierfl\u00e4che. Spezifischer Weiterrei\u00dfwiderstand Durch-/Weiter-/Fortrei\u00dffestigkeit, Normen: ISO 1974, DIN 53115 (Brecht-Imset), DIN EN 21974 (grammaturbezogener Elmensdorf-Durchrei\u00dfindex in mNm\u00b3/g). Die Ma\u00dfeinheit des ''spezifischen Weiterrei\u00dfwiderstandes'' ist mN\u00b7m\u00b2/g. Diese Ma\u00dfeinheit gibt an, wie leicht ein Papier, das bereits eingerissen ist, weiterrei\u00dft. Dazu wird das Papier mit einem Schnitt versehen und in das Rei\u00dffestigkeitspr\u00fcfger\u00e4t (nach Elmendorf) eingespannt. Durch einen Knopfdruck wird ein blockiertes Pendel ausgel\u00f6st, welches die Probe im Zuge der Pendelbewegung zerrei\u00dft und dabei die Kraft misst. Druck (in kPa), dem ein Substrat nicht mehr standh\u00e4lt; abgeleitet ist der Berstfaktor (Druck durch Grammatur); Berstfestigkeit nach Mullen (DIN ISO 2758: Papier; DIN 53141-1: Pappe), nach Schopper (DIN 53113), an Wellpappe (ISO 2759, DIN/ISO 3689: nass, FEFCO 4). Der Berstwiderstand gibt den ben\u00f6tigten Druck an, um ein Papier zum Bersten zu bringen. Die Ma\u00dfeinheit des Berstwiderstandes lautet kPa. Dazu wird das Normblatt in den Pr\u00fcfapparat eingespannt und eine Membran mit genormter Fl\u00e4che dr\u00fcckt mit ansteigender Kraft gegen das Papier. Der Druck, der zum Durchsto\u00dfen des Papiers erforderlich ist, wird Berstwiderstand genannt. Widerstand, den Papier, Karton oder ein Verbund einer senkrecht einwirkenden Dehnung (TAPPI T 541) oder einer Schiebebewegung (Scott-Bond-Test: TAPPI T 833 pm-94 und T 569, Brecht-Knittweis-Spaltwiderstand: DIN 54516) entgegensetzt. Der Spaltwiderstand gibt die aufzubringende Kraft an, welche ben\u00f6tigt wird, die Papierbahn in der Masse zu spalten. Dies wird gew\u00f6hnlich bei mehrlagigen Papieren angewandt, bei denen mehrere Papierbahnen nass (25\u201335 %) vergautscht wurden, so beispielsweise bei Faltschachtelkarton (FSK) oder besonders volumin\u00f6sen Papieren (Rohdichte 3-Puffer), * einen definierten Durchrei\u00dfwiderstand l\u00e4ngs und quer von 350 mN haben bei Papieren mit einer fl\u00e4chenbezogenen Masse ab 70 g/m\u00b2, * eine hohe Oxidationsbest\u00e4ndigkeit aufweisen, ausgedr\u00fcckt in der Kappa-Zahl. Als Orientierungshilfe f\u00fcr die Alterungsbest\u00e4ndigkeit von gestrichenen und ungestrichenen Papieren wurden Lebensdauerklassen ausgearbeitet. * LDK 24 bis 85: Diese Papiere d\u00fcrfen \u201eAlterungsbest\u00e4ndig\u201c genannt werden * LDK 12 bis 80: Einige 100 Jahre Lebensdauer * LDK 6 bis 70: Mindestens 100 Jahre Lebensdauer * LDK 6 bis 40: Mindestens 50 Jahre Lebensdauer Entgegen der Normung werden auch alterungsbest\u00e4ndige Recyclingpapiere angeboten, da durch Forschungsergebnisse nachgewiesen wurde, dass sich Holzschliff und Alterungsbest\u00e4ndigkeit nicht ausschlie\u00dfen. So sind zum Beispiel Recycling-Kopierpapiere auf dem Markt, die die Vorgaben nach der Lebensdauerklasse LDK 24 bis 85 erf\u00fcllen und auch \u00fcber eine ''Alkalireserve'' in Form von Carbonat verf\u00fcgen.", "paragraph_answer": "Papier === Mechanische Eigenschaften === Pr\u00fcfungen nach DIN EN ISO 1924: Quotient (in kN/m) aus Bruchlast und Breite eines Papierstreifen; abgeleitet: Zugindex/-steifigkeit (in N/m); Zugsteifigkeitsindex (in Nm/kg) als Quotient aus Zugfestigkeit und Grammatur. Die Zugfestigkeit ist einer der zentralen physikalischen Werte bei der Papierherstellung, bei Kraftpapier ist sie sogar der wichtigste Wert. Die Ma\u00dfeinheit der auf die Breite der Papierprobe bezogenen Zugfestigkeit ist N/m. Da die Zugfestigkeit vorwiegend von der fl\u00e4chenbezogenen Masse abh\u00e4ngt, wird auch der Zugfestigkeitsindex (ZFI) mit der Ma\u00dfeinheit Nm/g verwendet. Zur Bestimmung dieses Wertes wird eine Zerrei\u00dfprobe gemacht. Dazu werden Papierstreifen einer genormten L\u00e4nge und Breite mechanisch eingespannt, der so genannte \u201eRei\u00dfapparat\u201c zieht die Probe auseinander und zeichnet die ben\u00f6tigte Kraft auf. Die im Moment des Zerrei\u00dfens ben\u00f6tigte Kraft ist die Zugfestigkeit. Um einen Durchschnittswert zu erhalten, werden meist zehn Streifen zerrissen, wovon f\u00fcnf l\u00e4ngs der Laufrichtung und f\u00fcnf quer zur Laufrichtung der Papiermaschine genommen werden. Als Nebenprodukt dieser Messung werden noch die Bruchdehnung und die ''Zugbrucharbeit'' ermittelt. Die Bruchdehnung wird in Prozent angegeben und gibt an, um wie viel Prozent der Papierstreifen sich im Moment des Bruchs verl\u00e4ngert. Die Zugbrucharbeit wird in J/m\u00b2 angegeben und ist die aufgewendete Zugkraft pro Papierfl\u00e4che. Spezifischer Weiterrei\u00dfwiderstand Durch-/Weiter-/Fortrei\u00dffestigkeit, Normen: ISO 1974, DIN 53115 (Brecht-Imset), DIN EN 21974 (grammaturbezogener Elmensdorf-Durchrei\u00dfindex in mNm\u00b3/g). Die Ma\u00dfeinheit des ''spezifischen Weiterrei\u00dfwiderstandes'' ist mN\u00b7m\u00b2/g. Diese Ma\u00dfeinheit gibt an, wie leicht ein Papier, das bereits eingerissen ist, weiterrei\u00dft. Dazu wird das Papier mit einem Schnitt versehen und in das Rei\u00dffestigkeitspr\u00fcfger\u00e4t (nach Elmendorf) eingespannt. Durch einen Knopfdruck wird ein blockiertes Pendel ausgel\u00f6st, welches die Probe im Zuge der Pendelbewegung zerrei\u00dft und dabei die Kraft misst. Druck (in kPa), dem ein Substrat nicht mehr standh\u00e4lt; abgeleitet ist der Berstfaktor (Druck durch Grammatur); Berstfestigkeit nach Mullen (DIN ISO 2758: Papier; DIN 53141-1: Pappe), nach Schopper (DIN 53113), an Wellpappe (ISO 2759, DIN/ISO 3689: nass, FEFCO 4). Der Berstwiderstand gibt den ben\u00f6tigten Druck an, um ein Papier zum Bersten zu bringen. Die Ma\u00dfeinheit des Berstwiderstandes lautet kPa. Dazu wird das Normblatt in den Pr\u00fcfapparat eingespannt und eine Membran mit genormter Fl\u00e4che dr\u00fcckt mit ansteigender Kraft gegen das Papier. Der Druck, der zum Durchsto\u00dfen des Papiers erforderlich ist, wird Berstwiderstand genannt. Widerstand, den Papier, Karton oder ein Verbund einer senkrecht einwirkenden Dehnung (TAPPI T 541) oder einer Schiebebewegung (Scott-Bond-Test: TAPPI T 833 pm-94 und T 569, Brecht-Knittweis-Spaltwiderstand: DIN 54516) entgegensetzt. Der Spaltwiderstand gibt die aufzubringende Kraft an, welche ben\u00f6tigt wird, die Papierbahn in der Masse zu spalten. Dies wird gew\u00f6hnlich bei mehrlagigen Papieren angewandt, bei denen mehrere Papierbahnen nass (25\u201335 %) vergautscht wurden, so beispielsweise bei Faltschachtelkarton (FSK) oder besonders volumin\u00f6sen Papieren (Rohdichte 3-Puffer), * einen definierten Durchrei\u00dfwiderstand l\u00e4ngs und quer von 350 mN haben bei Papieren mit einer fl\u00e4chenbezogenen Masse ab 70 g/m\u00b2, * eine hohe Oxidationsbest\u00e4ndigkeit aufweisen, ausgedr\u00fcckt in der Kappa-Zahl. Als Orientierungshilfe f\u00fcr die Alterungsbest\u00e4ndigkeit von gestrichenen und ungestrichenen Papieren wurden Lebensdauerklassen ausgearbeitet. * LDK 24 bis 85: Diese Papiere d\u00fcrfen \u201eAlterungsbest\u00e4ndig\u201c genannt werden * LDK 12 bis 80: Einige 100 Jahre Lebensdauer * LDK 6 bis 70: Mindestens 100 Jahre Lebensdauer * LDK 6 bis 40: Mindestens 50 Jahre Lebensdauer Entgegen der Normung werden auch alterungsbest\u00e4ndige Recyclingpapiere angeboten, da durch Forschungsergebnisse nachgewiesen wurde, dass sich Holzschliff und Alterungsbest\u00e4ndigkeit nicht ausschlie\u00dfen. So sind zum Beispiel Recycling-Kopierpapiere auf dem Markt, die die Vorgaben nach der Lebensdauerklasse LDK 24 bis 85 erf\u00fcllen und auch \u00fcber eine ''Alkalireserve'' in Form von Carbonat verf\u00fcgen.", "sentence_answer": "Da die Zugfestigkeit vorwiegend von der fl\u00e4chenbezogenen Masse abh\u00e4ngt, wird auch der Zugfestigkeitsindex (ZFI) mit der Ma\u00dfeinheit Nm/g verwendet.", "paragraph_id": 40428} {"question": "Wie wird die Zugfestigkeit von Papier gemessen?", "paragraph": "Papier\n\n=== Mechanische Eigenschaften ===\nPr\u00fcfungen nach DIN EN ISO 1924: Quotient (in kN/m) aus Bruchlast und Breite eines Papierstreifen; abgeleitet: Zugindex/-steifigkeit (in N/m); Zugsteifigkeitsindex (in Nm/kg) als Quotient aus Zugfestigkeit und Grammatur.\nDie Zugfestigkeit ist einer der zentralen physikalischen Werte bei der Papierherstellung, bei Kraftpapier ist sie sogar der wichtigste Wert. Die Ma\u00dfeinheit der auf die Breite der Papierprobe bezogenen Zugfestigkeit ist N/m. Da die Zugfestigkeit vorwiegend von der fl\u00e4chenbezogenen Masse abh\u00e4ngt, wird auch der Zugfestigkeitsindex (ZFI) mit der Ma\u00dfeinheit Nm/g verwendet.\nZur Bestimmung dieses Wertes wird eine Zerrei\u00dfprobe gemacht. Dazu werden Papierstreifen einer genormten L\u00e4nge und Breite mechanisch eingespannt, der so genannte \u201eRei\u00dfapparat\u201c zieht die Probe auseinander und zeichnet die ben\u00f6tigte Kraft auf. Die im Moment des Zerrei\u00dfens ben\u00f6tigte Kraft ist die Zugfestigkeit. Um einen Durchschnittswert zu erhalten, werden meist zehn Streifen zerrissen, wovon f\u00fcnf l\u00e4ngs der Laufrichtung und f\u00fcnf quer zur Laufrichtung der Papiermaschine genommen werden. Als Nebenprodukt dieser Messung werden noch die Bruchdehnung und die ''Zugbrucharbeit'' ermittelt. Die Bruchdehnung wird in Prozent angegeben und gibt an, um wie viel Prozent der Papierstreifen sich im Moment des Bruchs verl\u00e4ngert. Die Zugbrucharbeit wird in J/m\u00b2 angegeben und ist die aufgewendete Zugkraft pro Papierfl\u00e4che.\nSpezifischer Weiterrei\u00dfwiderstand\nDurch-/Weiter-/Fortrei\u00dffestigkeit, Normen: ISO 1974, DIN 53115 (Brecht-Imset), DIN EN 21974 (grammaturbezogener Elmensdorf-Durchrei\u00dfindex in mNm\u00b3/g).\nDie Ma\u00dfeinheit des ''spezifischen Weiterrei\u00dfwiderstandes'' ist mN\u00b7m\u00b2/g. Diese Ma\u00dfeinheit gibt an, wie leicht ein Papier, das bereits eingerissen ist, weiterrei\u00dft. Dazu wird das Papier mit einem Schnitt versehen und in das Rei\u00dffestigkeitspr\u00fcfger\u00e4t (nach Elmendorf) eingespannt. Durch einen Knopfdruck wird ein blockiertes Pendel ausgel\u00f6st, welches die Probe im Zuge der Pendelbewegung zerrei\u00dft und dabei die Kraft misst.\nDruck (in kPa), dem ein Substrat nicht mehr standh\u00e4lt; abgeleitet ist der Berstfaktor (Druck durch Grammatur); Berstfestigkeit nach Mullen (DIN ISO 2758: Papier; DIN 53141-1: Pappe), nach Schopper (DIN 53113), an Wellpappe (ISO 2759, DIN/ISO 3689: nass, FEFCO 4).\nDer Berstwiderstand gibt den ben\u00f6tigten Druck an, um ein Papier zum Bersten zu bringen. Die Ma\u00dfeinheit des Berstwiderstandes lautet kPa. Dazu wird das Normblatt in den Pr\u00fcfapparat eingespannt und eine Membran mit genormter Fl\u00e4che dr\u00fcckt mit ansteigender Kraft gegen das Papier. Der Druck, der zum Durchsto\u00dfen des Papiers erforderlich ist, wird Berstwiderstand genannt.\nWiderstand, den Papier, Karton oder ein Verbund einer senkrecht einwirkenden Dehnung (TAPPI T 541) oder einer Schiebebewegung (Scott-Bond-Test: TAPPI T 833 pm-94 und T 569, Brecht-Knittweis-Spaltwiderstand: DIN 54516) entgegensetzt.\nDer Spaltwiderstand gibt die aufzubringende Kraft an, welche ben\u00f6tigt wird, die Papierbahn in der Masse zu spalten. Dies wird gew\u00f6hnlich bei mehrlagigen Papieren angewandt, bei denen mehrere Papierbahnen nass (25\u201335 %) vergautscht wurden, so beispielsweise bei Faltschachtelkarton (FSK) oder besonders volumin\u00f6sen Papieren (Rohdichte 3-Puffer),\n* einen definierten Durchrei\u00dfwiderstand l\u00e4ngs und quer von 350\u00a0mN haben bei Papieren mit einer fl\u00e4chenbezogenen Masse ab 70\u00a0g/m\u00b2,\n* eine hohe Oxidationsbest\u00e4ndigkeit aufweisen, ausgedr\u00fcckt in der Kappa-Zahl.\nAls Orientierungshilfe f\u00fcr die Alterungsbest\u00e4ndigkeit von gestrichenen und ungestrichenen Papieren wurden Lebensdauerklassen ausgearbeitet.\n* LDK 24 bis 85: Diese Papiere d\u00fcrfen \u201eAlterungsbest\u00e4ndig\u201c genannt werden\n* LDK 12 bis 80: Einige 100 Jahre Lebensdauer\n* LDK 6 bis 70: Mindestens 100 Jahre Lebensdauer\n* LDK 6 bis 40: Mindestens 50 Jahre Lebensdauer\nEntgegen der Normung werden auch alterungsbest\u00e4ndige Recyclingpapiere angeboten, da durch Forschungsergebnisse nachgewiesen wurde, dass sich Holzschliff und Alterungsbest\u00e4ndigkeit nicht ausschlie\u00dfen. So sind zum Beispiel Recycling-Kopierpapiere auf dem Markt, die die Vorgaben nach der Lebensdauerklasse LDK 24 bis 85 erf\u00fcllen und auch \u00fcber eine ''Alkalireserve'' in Form von Carbonat verf\u00fcgen.", "answer": "Zur Bestimmung dieses Wertes wird eine Zerrei\u00dfprobe gemacht. Dazu werden Papierstreifen einer genormten L\u00e4nge und Breite mechanisch eingespannt, der so genannte \u201eRei\u00dfapparat\u201c zieht die Probe auseinander und zeichnet die ben\u00f6tigte Kraft auf. Die im Moment des Zerrei\u00dfens ben\u00f6tigte Kraft ist die Zugfestigkeit.", "sentence": "\n Zur Bestimmung dieses Wertes wird eine Zerrei\u00dfprobe gemacht. Dazu werden Papierstreifen einer genormten L\u00e4nge und Breite mechanisch eingespannt, der so genannte \u201eRei\u00dfapparat\u201c zieht die Probe auseinander und zeichnet die ben\u00f6tigte Kraft auf. Die im Moment des Zerrei\u00dfens ben\u00f6tigte Kraft ist die Zugfestigkeit. 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Dazu werden Papierstreifen einer genormten L\u00e4nge und Breite mechanisch eingespannt, der so genannte \u201eRei\u00dfapparat\u201c zieht die Probe auseinander und zeichnet die ben\u00f6tigte Kraft auf. Die im Moment des Zerrei\u00dfens ben\u00f6tigte Kraft ist die Zugfestigkeit. Um einen Durchschnittswert zu erhalten, werden meist zehn Streifen zerrissen, wovon f\u00fcnf l\u00e4ngs der Laufrichtung und f\u00fcnf quer zur Laufrichtung der Papiermaschine genommen werden. Als Nebenprodukt dieser Messung werden noch die Bruchdehnung und die ''Zugbrucharbeit'' ermittelt. Die Bruchdehnung wird in Prozent angegeben und gibt an, um wie viel Prozent der Papierstreifen sich im Moment des Bruchs verl\u00e4ngert. Die Zugbrucharbeit wird in J/m\u00b2 angegeben und ist die aufgewendete Zugkraft pro Papierfl\u00e4che. Spezifischer Weiterrei\u00dfwiderstand Durch-/Weiter-/Fortrei\u00dffestigkeit, Normen: ISO 1974, DIN 53115 (Brecht-Imset), DIN EN 21974 (grammaturbezogener Elmensdorf-Durchrei\u00dfindex in mNm\u00b3/g). Die Ma\u00dfeinheit des ''spezifischen Weiterrei\u00dfwiderstandes'' ist mN\u00b7m\u00b2/g. Diese Ma\u00dfeinheit gibt an, wie leicht ein Papier, das bereits eingerissen ist, weiterrei\u00dft. Dazu wird das Papier mit einem Schnitt versehen und in das Rei\u00dffestigkeitspr\u00fcfger\u00e4t (nach Elmendorf) eingespannt. Durch einen Knopfdruck wird ein blockiertes Pendel ausgel\u00f6st, welches die Probe im Zuge der Pendelbewegung zerrei\u00dft und dabei die Kraft misst. Druck (in kPa), dem ein Substrat nicht mehr standh\u00e4lt; abgeleitet ist der Berstfaktor (Druck durch Grammatur); Berstfestigkeit nach Mullen (DIN ISO 2758: Papier; DIN 53141-1: Pappe), nach Schopper (DIN 53113), an Wellpappe (ISO 2759, DIN/ISO 3689: nass, FEFCO 4). Der Berstwiderstand gibt den ben\u00f6tigten Druck an, um ein Papier zum Bersten zu bringen. Die Ma\u00dfeinheit des Berstwiderstandes lautet kPa. Dazu wird das Normblatt in den Pr\u00fcfapparat eingespannt und eine Membran mit genormter Fl\u00e4che dr\u00fcckt mit ansteigender Kraft gegen das Papier. Der Druck, der zum Durchsto\u00dfen des Papiers erforderlich ist, wird Berstwiderstand genannt. Widerstand, den Papier, Karton oder ein Verbund einer senkrecht einwirkenden Dehnung (TAPPI T 541) oder einer Schiebebewegung (Scott-Bond-Test: TAPPI T 833 pm-94 und T 569, Brecht-Knittweis-Spaltwiderstand: DIN 54516) entgegensetzt. Der Spaltwiderstand gibt die aufzubringende Kraft an, welche ben\u00f6tigt wird, die Papierbahn in der Masse zu spalten. Dies wird gew\u00f6hnlich bei mehrlagigen Papieren angewandt, bei denen mehrere Papierbahnen nass (25\u201335 %) vergautscht wurden, so beispielsweise bei Faltschachtelkarton (FSK) oder besonders volumin\u00f6sen Papieren (Rohdichte 3-Puffer), * einen definierten Durchrei\u00dfwiderstand l\u00e4ngs und quer von 350 mN haben bei Papieren mit einer fl\u00e4chenbezogenen Masse ab 70 g/m\u00b2, * eine hohe Oxidationsbest\u00e4ndigkeit aufweisen, ausgedr\u00fcckt in der Kappa-Zahl. Als Orientierungshilfe f\u00fcr die Alterungsbest\u00e4ndigkeit von gestrichenen und ungestrichenen Papieren wurden Lebensdauerklassen ausgearbeitet. * LDK 24 bis 85: Diese Papiere d\u00fcrfen \u201eAlterungsbest\u00e4ndig\u201c genannt werden * LDK 12 bis 80: Einige 100 Jahre Lebensdauer * LDK 6 bis 70: Mindestens 100 Jahre Lebensdauer * LDK 6 bis 40: Mindestens 50 Jahre Lebensdauer Entgegen der Normung werden auch alterungsbest\u00e4ndige Recyclingpapiere angeboten, da durch Forschungsergebnisse nachgewiesen wurde, dass sich Holzschliff und Alterungsbest\u00e4ndigkeit nicht ausschlie\u00dfen. So sind zum Beispiel Recycling-Kopierpapiere auf dem Markt, die die Vorgaben nach der Lebensdauerklasse LDK 24 bis 85 erf\u00fcllen und auch \u00fcber eine ''Alkalireserve'' in Form von Carbonat verf\u00fcgen.", "paragraph_answer": "Papier === Mechanische Eigenschaften === Pr\u00fcfungen nach DIN EN ISO 1924: Quotient (in kN/m) aus Bruchlast und Breite eines Papierstreifen; abgeleitet: Zugindex/-steifigkeit (in N/m); Zugsteifigkeitsindex (in Nm/kg) als Quotient aus Zugfestigkeit und Grammatur. Die Zugfestigkeit ist einer der zentralen physikalischen Werte bei der Papierherstellung, bei Kraftpapier ist sie sogar der wichtigste Wert. Die Ma\u00dfeinheit der auf die Breite der Papierprobe bezogenen Zugfestigkeit ist N/m. Da die Zugfestigkeit vorwiegend von der fl\u00e4chenbezogenen Masse abh\u00e4ngt, wird auch der Zugfestigkeitsindex (ZFI) mit der Ma\u00dfeinheit Nm/g verwendet. Zur Bestimmung dieses Wertes wird eine Zerrei\u00dfprobe gemacht. Dazu werden Papierstreifen einer genormten L\u00e4nge und Breite mechanisch eingespannt, der so genannte \u201eRei\u00dfapparat\u201c zieht die Probe auseinander und zeichnet die ben\u00f6tigte Kraft auf. Die im Moment des Zerrei\u00dfens ben\u00f6tigte Kraft ist die Zugfestigkeit. Um einen Durchschnittswert zu erhalten, werden meist zehn Streifen zerrissen, wovon f\u00fcnf l\u00e4ngs der Laufrichtung und f\u00fcnf quer zur Laufrichtung der Papiermaschine genommen werden. Als Nebenprodukt dieser Messung werden noch die Bruchdehnung und die ''Zugbrucharbeit'' ermittelt. Die Bruchdehnung wird in Prozent angegeben und gibt an, um wie viel Prozent der Papierstreifen sich im Moment des Bruchs verl\u00e4ngert. Die Zugbrucharbeit wird in J/m\u00b2 angegeben und ist die aufgewendete Zugkraft pro Papierfl\u00e4che. Spezifischer Weiterrei\u00dfwiderstand Durch-/Weiter-/Fortrei\u00dffestigkeit, Normen: ISO 1974, DIN 53115 (Brecht-Imset), DIN EN 21974 (grammaturbezogener Elmensdorf-Durchrei\u00dfindex in mNm\u00b3/g). Die Ma\u00dfeinheit des ''spezifischen Weiterrei\u00dfwiderstandes'' ist mN\u00b7m\u00b2/g. Diese Ma\u00dfeinheit gibt an, wie leicht ein Papier, das bereits eingerissen ist, weiterrei\u00dft. Dazu wird das Papier mit einem Schnitt versehen und in das Rei\u00dffestigkeitspr\u00fcfger\u00e4t (nach Elmendorf) eingespannt. Durch einen Knopfdruck wird ein blockiertes Pendel ausgel\u00f6st, welches die Probe im Zuge der Pendelbewegung zerrei\u00dft und dabei die Kraft misst. Druck (in kPa), dem ein Substrat nicht mehr standh\u00e4lt; abgeleitet ist der Berstfaktor (Druck durch Grammatur); Berstfestigkeit nach Mullen (DIN ISO 2758: Papier; DIN 53141-1: Pappe), nach Schopper (DIN 53113), an Wellpappe (ISO 2759, DIN/ISO 3689: nass, FEFCO 4). Der Berstwiderstand gibt den ben\u00f6tigten Druck an, um ein Papier zum Bersten zu bringen. Die Ma\u00dfeinheit des Berstwiderstandes lautet kPa. Dazu wird das Normblatt in den Pr\u00fcfapparat eingespannt und eine Membran mit genormter Fl\u00e4che dr\u00fcckt mit ansteigender Kraft gegen das Papier. Der Druck, der zum Durchsto\u00dfen des Papiers erforderlich ist, wird Berstwiderstand genannt. Widerstand, den Papier, Karton oder ein Verbund einer senkrecht einwirkenden Dehnung (TAPPI T 541) oder einer Schiebebewegung (Scott-Bond-Test: TAPPI T 833 pm-94 und T 569, Brecht-Knittweis-Spaltwiderstand: DIN 54516) entgegensetzt. Der Spaltwiderstand gibt die aufzubringende Kraft an, welche ben\u00f6tigt wird, die Papierbahn in der Masse zu spalten. Dies wird gew\u00f6hnlich bei mehrlagigen Papieren angewandt, bei denen mehrere Papierbahnen nass (25\u201335 %) vergautscht wurden, so beispielsweise bei Faltschachtelkarton (FSK) oder besonders volumin\u00f6sen Papieren (Rohdichte 3-Puffer), * einen definierten Durchrei\u00dfwiderstand l\u00e4ngs und quer von 350 mN haben bei Papieren mit einer fl\u00e4chenbezogenen Masse ab 70 g/m\u00b2, * eine hohe Oxidationsbest\u00e4ndigkeit aufweisen, ausgedr\u00fcckt in der Kappa-Zahl. Als Orientierungshilfe f\u00fcr die Alterungsbest\u00e4ndigkeit von gestrichenen und ungestrichenen Papieren wurden Lebensdauerklassen ausgearbeitet. * LDK 24 bis 85: Diese Papiere d\u00fcrfen \u201eAlterungsbest\u00e4ndig\u201c genannt werden * LDK 12 bis 80: Einige 100 Jahre Lebensdauer * LDK 6 bis 70: Mindestens 100 Jahre Lebensdauer * LDK 6 bis 40: Mindestens 50 Jahre Lebensdauer Entgegen der Normung werden auch alterungsbest\u00e4ndige Recyclingpapiere angeboten, da durch Forschungsergebnisse nachgewiesen wurde, dass sich Holzschliff und Alterungsbest\u00e4ndigkeit nicht ausschlie\u00dfen. So sind zum Beispiel Recycling-Kopierpapiere auf dem Markt, die die Vorgaben nach der Lebensdauerklasse LDK 24 bis 85 erf\u00fcllen und auch \u00fcber eine ''Alkalireserve'' in Form von Carbonat verf\u00fcgen.", "sentence_answer": " Zur Bestimmung dieses Wertes wird eine Zerrei\u00dfprobe gemacht. Dazu werden Papierstreifen einer genormten L\u00e4nge und Breite mechanisch eingespannt, der so genannte \u201eRei\u00dfapparat\u201c zieht die Probe auseinander und zeichnet die ben\u00f6tigte Kraft auf. Die im Moment des Zerrei\u00dfens ben\u00f6tigte Kraft ist die Zugfestigkeit. Um einen Durchschnittswert zu erhalten, werden meist zehn Streifen zerrissen, wovon f\u00fcnf l\u00e4ngs der Laufrichtung und f\u00fcnf quer zur Laufrichtung der Papiermaschine genommen werden.", "paragraph_id": 40429} {"question": "Was bestimmt der spezifische Weiterrei\u00dfwiderstand von Papier?", "paragraph": "Papier\n\n=== Mechanische Eigenschaften ===\nPr\u00fcfungen nach DIN EN ISO 1924: Quotient (in kN/m) aus Bruchlast und Breite eines Papierstreifen; abgeleitet: Zugindex/-steifigkeit (in N/m); Zugsteifigkeitsindex (in Nm/kg) als Quotient aus Zugfestigkeit und Grammatur.\nDie Zugfestigkeit ist einer der zentralen physikalischen Werte bei der Papierherstellung, bei Kraftpapier ist sie sogar der wichtigste Wert. Die Ma\u00dfeinheit der auf die Breite der Papierprobe bezogenen Zugfestigkeit ist N/m. Da die Zugfestigkeit vorwiegend von der fl\u00e4chenbezogenen Masse abh\u00e4ngt, wird auch der Zugfestigkeitsindex (ZFI) mit der Ma\u00dfeinheit Nm/g verwendet.\nZur Bestimmung dieses Wertes wird eine Zerrei\u00dfprobe gemacht. Dazu werden Papierstreifen einer genormten L\u00e4nge und Breite mechanisch eingespannt, der so genannte \u201eRei\u00dfapparat\u201c zieht die Probe auseinander und zeichnet die ben\u00f6tigte Kraft auf. Die im Moment des Zerrei\u00dfens ben\u00f6tigte Kraft ist die Zugfestigkeit. Um einen Durchschnittswert zu erhalten, werden meist zehn Streifen zerrissen, wovon f\u00fcnf l\u00e4ngs der Laufrichtung und f\u00fcnf quer zur Laufrichtung der Papiermaschine genommen werden. Als Nebenprodukt dieser Messung werden noch die Bruchdehnung und die ''Zugbrucharbeit'' ermittelt. Die Bruchdehnung wird in Prozent angegeben und gibt an, um wie viel Prozent der Papierstreifen sich im Moment des Bruchs verl\u00e4ngert. Die Zugbrucharbeit wird in J/m\u00b2 angegeben und ist die aufgewendete Zugkraft pro Papierfl\u00e4che.\nSpezifischer Weiterrei\u00dfwiderstand\nDurch-/Weiter-/Fortrei\u00dffestigkeit, Normen: ISO 1974, DIN 53115 (Brecht-Imset), DIN EN 21974 (grammaturbezogener Elmensdorf-Durchrei\u00dfindex in mNm\u00b3/g).\nDie Ma\u00dfeinheit des ''spezifischen Weiterrei\u00dfwiderstandes'' ist mN\u00b7m\u00b2/g. Diese Ma\u00dfeinheit gibt an, wie leicht ein Papier, das bereits eingerissen ist, weiterrei\u00dft. Dazu wird das Papier mit einem Schnitt versehen und in das Rei\u00dffestigkeitspr\u00fcfger\u00e4t (nach Elmendorf) eingespannt. Durch einen Knopfdruck wird ein blockiertes Pendel ausgel\u00f6st, welches die Probe im Zuge der Pendelbewegung zerrei\u00dft und dabei die Kraft misst.\nDruck (in kPa), dem ein Substrat nicht mehr standh\u00e4lt; abgeleitet ist der Berstfaktor (Druck durch Grammatur); Berstfestigkeit nach Mullen (DIN ISO 2758: Papier; DIN 53141-1: Pappe), nach Schopper (DIN 53113), an Wellpappe (ISO 2759, DIN/ISO 3689: nass, FEFCO 4).\nDer Berstwiderstand gibt den ben\u00f6tigten Druck an, um ein Papier zum Bersten zu bringen. Die Ma\u00dfeinheit des Berstwiderstandes lautet kPa. Dazu wird das Normblatt in den Pr\u00fcfapparat eingespannt und eine Membran mit genormter Fl\u00e4che dr\u00fcckt mit ansteigender Kraft gegen das Papier. Der Druck, der zum Durchsto\u00dfen des Papiers erforderlich ist, wird Berstwiderstand genannt.\nWiderstand, den Papier, Karton oder ein Verbund einer senkrecht einwirkenden Dehnung (TAPPI T 541) oder einer Schiebebewegung (Scott-Bond-Test: TAPPI T 833 pm-94 und T 569, Brecht-Knittweis-Spaltwiderstand: DIN 54516) entgegensetzt.\nDer Spaltwiderstand gibt die aufzubringende Kraft an, welche ben\u00f6tigt wird, die Papierbahn in der Masse zu spalten. Dies wird gew\u00f6hnlich bei mehrlagigen Papieren angewandt, bei denen mehrere Papierbahnen nass (25\u201335 %) vergautscht wurden, so beispielsweise bei Faltschachtelkarton (FSK) oder besonders volumin\u00f6sen Papieren (Rohdichte 3-Puffer),\n* einen definierten Durchrei\u00dfwiderstand l\u00e4ngs und quer von 350\u00a0mN haben bei Papieren mit einer fl\u00e4chenbezogenen Masse ab 70\u00a0g/m\u00b2,\n* eine hohe Oxidationsbest\u00e4ndigkeit aufweisen, ausgedr\u00fcckt in der Kappa-Zahl.\nAls Orientierungshilfe f\u00fcr die Alterungsbest\u00e4ndigkeit von gestrichenen und ungestrichenen Papieren wurden Lebensdauerklassen ausgearbeitet.\n* LDK 24 bis 85: Diese Papiere d\u00fcrfen \u201eAlterungsbest\u00e4ndig\u201c genannt werden\n* LDK 12 bis 80: Einige 100 Jahre Lebensdauer\n* LDK 6 bis 70: Mindestens 100 Jahre Lebensdauer\n* LDK 6 bis 40: Mindestens 50 Jahre Lebensdauer\nEntgegen der Normung werden auch alterungsbest\u00e4ndige Recyclingpapiere angeboten, da durch Forschungsergebnisse nachgewiesen wurde, dass sich Holzschliff und Alterungsbest\u00e4ndigkeit nicht ausschlie\u00dfen. So sind zum Beispiel Recycling-Kopierpapiere auf dem Markt, die die Vorgaben nach der Lebensdauerklasse LDK 24 bis 85 erf\u00fcllen und auch \u00fcber eine ''Alkalireserve'' in Form von Carbonat verf\u00fcgen.", "answer": "wie leicht ein Papier, das bereits eingerissen ist, weiterrei\u00dft", "sentence": "Diese Ma\u00dfeinheit gibt an, wie leicht ein Papier, das bereits eingerissen ist, weiterrei\u00dft .", "paragraph_sentence": "Papier === Mechanische Eigenschaften = == Pr\u00fcfungen nach DIN EN ISO 1924: Quotient (in kN/m) aus Bruchlast und Breite eines Papierstreifen; abgeleitet: Zugindex/-steifigkeit (in N/m); Zugsteifigkeitsindex (in Nm/kg) als Quotient aus Zugfestigkeit und Grammatur. Die Zugfestigkeit ist einer der zentralen physikalischen Werte bei der Papierherstellung, bei Kraftpapier ist sie sogar der wichtigste Wert. Die Ma\u00dfeinheit der auf die Breite der Papierprobe bezogenen Zugfestigkeit ist N/m. Da die Zugfestigkeit vorwiegend von der fl\u00e4chenbezogenen Masse abh\u00e4ngt, wird auch der Zugfestigkeitsindex (ZFI) mit der Ma\u00dfeinheit Nm/g verwendet. Zur Bestimmung dieses Wertes wird eine Zerrei\u00dfprobe gemacht. Dazu werden Papierstreifen einer genormten L\u00e4nge und Breite mechanisch eingespannt, der so genannte \u201eRei\u00dfapparat\u201c zieht die Probe auseinander und zeichnet die ben\u00f6tigte Kraft auf. Die im Moment des Zerrei\u00dfens ben\u00f6tigte Kraft ist die Zugfestigkeit. Um einen Durchschnittswert zu erhalten, werden meist zehn Streifen zerrissen, wovon f\u00fcnf l\u00e4ngs der Laufrichtung und f\u00fcnf quer zur Laufrichtung der Papiermaschine genommen werden. Als Nebenprodukt dieser Messung werden noch die Bruchdehnung und die ''Zugbrucharbeit'' ermittelt. Die Bruchdehnung wird in Prozent angegeben und gibt an, um wie viel Prozent der Papierstreifen sich im Moment des Bruchs verl\u00e4ngert. Die Zugbrucharbeit wird in J/m\u00b2 angegeben und ist die aufgewendete Zugkraft pro Papierfl\u00e4che. Spezifischer Weiterrei\u00dfwiderstand Durch-/Weiter-/Fortrei\u00dffestigkeit, Normen: ISO 1974, DIN 53115 (Brecht-Imset), DIN EN 21974 (grammaturbezogener Elmensdorf-Durchrei\u00dfindex in mNm\u00b3/g). Die Ma\u00dfeinheit des ''spezifischen Weiterrei\u00dfwiderstandes'' ist mN\u00b7m\u00b2/g. Diese Ma\u00dfeinheit gibt an, wie leicht ein Papier, das bereits eingerissen ist, weiterrei\u00dft . Dazu wird das Papier mit einem Schnitt versehen und in das Rei\u00dffestigkeitspr\u00fcfger\u00e4t (nach Elmendorf) eingespannt. Durch einen Knopfdruck wird ein blockiertes Pendel ausgel\u00f6st, welches die Probe im Zuge der Pendelbewegung zerrei\u00dft und dabei die Kraft misst. Druck (in kPa), dem ein Substrat nicht mehr standh\u00e4lt; abgeleitet ist der Berstfaktor (Druck durch Grammatur); Berstfestigkeit nach Mullen (DIN ISO 2758: Papier; DIN 53141-1: Pappe), nach Schopper (DIN 53113), an Wellpappe (ISO 2759, DIN/ISO 3689: nass, FEFCO 4). Der Berstwiderstand gibt den ben\u00f6tigten Druck an, um ein Papier zum Bersten zu bringen. Die Ma\u00dfeinheit des Berstwiderstandes lautet kPa. Dazu wird das Normblatt in den Pr\u00fcfapparat eingespannt und eine Membran mit genormter Fl\u00e4che dr\u00fcckt mit ansteigender Kraft gegen das Papier. Der Druck, der zum Durchsto\u00dfen des Papiers erforderlich ist, wird Berstwiderstand genannt. Widerstand, den Papier, Karton oder ein Verbund einer senkrecht einwirkenden Dehnung (TAPPI T 541) oder einer Schiebebewegung (Scott-Bond-Test: TAPPI T 833 pm-94 und T 569, Brecht-Knittweis-Spaltwiderstand: DIN 54516) entgegensetzt. Der Spaltwiderstand gibt die aufzubringende Kraft an, welche ben\u00f6tigt wird, die Papierbahn in der Masse zu spalten. Dies wird gew\u00f6hnlich bei mehrlagigen Papieren angewandt, bei denen mehrere Papierbahnen nass (25\u201335 %) vergautscht wurden, so beispielsweise bei Faltschachtelkarton (FSK) oder besonders volumin\u00f6sen Papieren (Rohdichte 3-Puffer), * einen definierten Durchrei\u00dfwiderstand l\u00e4ngs und quer von 350 mN haben bei Papieren mit einer fl\u00e4chenbezogenen Masse ab 70 g/m\u00b2, * eine hohe Oxidationsbest\u00e4ndigkeit aufweisen, ausgedr\u00fcckt in der Kappa-Zahl. Als Orientierungshilfe f\u00fcr die Alterungsbest\u00e4ndigkeit von gestrichenen und ungestrichenen Papieren wurden Lebensdauerklassen ausgearbeitet. * LDK 24 bis 85: Diese Papiere d\u00fcrfen \u201eAlterungsbest\u00e4ndig\u201c genannt werden * LDK 12 bis 80: Einige 100 Jahre Lebensdauer * LDK 6 bis 70: Mindestens 100 Jahre Lebensdauer * LDK 6 bis 40: Mindestens 50 Jahre Lebensdauer Entgegen der Normung werden auch alterungsbest\u00e4ndige Recyclingpapiere angeboten, da durch Forschungsergebnisse nachgewiesen wurde, dass sich Holzschliff und Alterungsbest\u00e4ndigkeit nicht ausschlie\u00dfen. So sind zum Beispiel Recycling-Kopierpapiere auf dem Markt, die die Vorgaben nach der Lebensdauerklasse LDK 24 bis 85 erf\u00fcllen und auch \u00fcber eine ''Alkalireserve'' in Form von Carbonat verf\u00fcgen.", "paragraph_answer": "Papier === Mechanische Eigenschaften === Pr\u00fcfungen nach DIN EN ISO 1924: Quotient (in kN/m) aus Bruchlast und Breite eines Papierstreifen; abgeleitet: Zugindex/-steifigkeit (in N/m); Zugsteifigkeitsindex (in Nm/kg) als Quotient aus Zugfestigkeit und Grammatur. Die Zugfestigkeit ist einer der zentralen physikalischen Werte bei der Papierherstellung, bei Kraftpapier ist sie sogar der wichtigste Wert. Die Ma\u00dfeinheit der auf die Breite der Papierprobe bezogenen Zugfestigkeit ist N/m. Da die Zugfestigkeit vorwiegend von der fl\u00e4chenbezogenen Masse abh\u00e4ngt, wird auch der Zugfestigkeitsindex (ZFI) mit der Ma\u00dfeinheit Nm/g verwendet. Zur Bestimmung dieses Wertes wird eine Zerrei\u00dfprobe gemacht. Dazu werden Papierstreifen einer genormten L\u00e4nge und Breite mechanisch eingespannt, der so genannte \u201eRei\u00dfapparat\u201c zieht die Probe auseinander und zeichnet die ben\u00f6tigte Kraft auf. Die im Moment des Zerrei\u00dfens ben\u00f6tigte Kraft ist die Zugfestigkeit. Um einen Durchschnittswert zu erhalten, werden meist zehn Streifen zerrissen, wovon f\u00fcnf l\u00e4ngs der Laufrichtung und f\u00fcnf quer zur Laufrichtung der Papiermaschine genommen werden. Als Nebenprodukt dieser Messung werden noch die Bruchdehnung und die ''Zugbrucharbeit'' ermittelt. Die Bruchdehnung wird in Prozent angegeben und gibt an, um wie viel Prozent der Papierstreifen sich im Moment des Bruchs verl\u00e4ngert. Die Zugbrucharbeit wird in J/m\u00b2 angegeben und ist die aufgewendete Zugkraft pro Papierfl\u00e4che. Spezifischer Weiterrei\u00dfwiderstand Durch-/Weiter-/Fortrei\u00dffestigkeit, Normen: ISO 1974, DIN 53115 (Brecht-Imset), DIN EN 21974 (grammaturbezogener Elmensdorf-Durchrei\u00dfindex in mNm\u00b3/g). Die Ma\u00dfeinheit des ''spezifischen Weiterrei\u00dfwiderstandes'' ist mN\u00b7m\u00b2/g. Diese Ma\u00dfeinheit gibt an, wie leicht ein Papier, das bereits eingerissen ist, weiterrei\u00dft . Dazu wird das Papier mit einem Schnitt versehen und in das Rei\u00dffestigkeitspr\u00fcfger\u00e4t (nach Elmendorf) eingespannt. Durch einen Knopfdruck wird ein blockiertes Pendel ausgel\u00f6st, welches die Probe im Zuge der Pendelbewegung zerrei\u00dft und dabei die Kraft misst. Druck (in kPa), dem ein Substrat nicht mehr standh\u00e4lt; abgeleitet ist der Berstfaktor (Druck durch Grammatur); Berstfestigkeit nach Mullen (DIN ISO 2758: Papier; DIN 53141-1: Pappe), nach Schopper (DIN 53113), an Wellpappe (ISO 2759, DIN/ISO 3689: nass, FEFCO 4). Der Berstwiderstand gibt den ben\u00f6tigten Druck an, um ein Papier zum Bersten zu bringen. Die Ma\u00dfeinheit des Berstwiderstandes lautet kPa. Dazu wird das Normblatt in den Pr\u00fcfapparat eingespannt und eine Membran mit genormter Fl\u00e4che dr\u00fcckt mit ansteigender Kraft gegen das Papier. Der Druck, der zum Durchsto\u00dfen des Papiers erforderlich ist, wird Berstwiderstand genannt. Widerstand, den Papier, Karton oder ein Verbund einer senkrecht einwirkenden Dehnung (TAPPI T 541) oder einer Schiebebewegung (Scott-Bond-Test: TAPPI T 833 pm-94 und T 569, Brecht-Knittweis-Spaltwiderstand: DIN 54516) entgegensetzt. Der Spaltwiderstand gibt die aufzubringende Kraft an, welche ben\u00f6tigt wird, die Papierbahn in der Masse zu spalten. Dies wird gew\u00f6hnlich bei mehrlagigen Papieren angewandt, bei denen mehrere Papierbahnen nass (25\u201335 %) vergautscht wurden, so beispielsweise bei Faltschachtelkarton (FSK) oder besonders volumin\u00f6sen Papieren (Rohdichte 3-Puffer), * einen definierten Durchrei\u00dfwiderstand l\u00e4ngs und quer von 350 mN haben bei Papieren mit einer fl\u00e4chenbezogenen Masse ab 70 g/m\u00b2, * eine hohe Oxidationsbest\u00e4ndigkeit aufweisen, ausgedr\u00fcckt in der Kappa-Zahl. Als Orientierungshilfe f\u00fcr die Alterungsbest\u00e4ndigkeit von gestrichenen und ungestrichenen Papieren wurden Lebensdauerklassen ausgearbeitet. * LDK 24 bis 85: Diese Papiere d\u00fcrfen \u201eAlterungsbest\u00e4ndig\u201c genannt werden * LDK 12 bis 80: Einige 100 Jahre Lebensdauer * LDK 6 bis 70: Mindestens 100 Jahre Lebensdauer * LDK 6 bis 40: Mindestens 50 Jahre Lebensdauer Entgegen der Normung werden auch alterungsbest\u00e4ndige Recyclingpapiere angeboten, da durch Forschungsergebnisse nachgewiesen wurde, dass sich Holzschliff und Alterungsbest\u00e4ndigkeit nicht ausschlie\u00dfen. So sind zum Beispiel Recycling-Kopierpapiere auf dem Markt, die die Vorgaben nach der Lebensdauerklasse LDK 24 bis 85 erf\u00fcllen und auch \u00fcber eine ''Alkalireserve'' in Form von Carbonat verf\u00fcgen.", "sentence_answer": "Diese Ma\u00dfeinheit gibt an, wie leicht ein Papier, das bereits eingerissen ist, weiterrei\u00dft .", "paragraph_id": 40430} {"question": "Wie wird der spezifische Weiterrei\u00dfwiderstand von Papier gemessen?", "paragraph": "Papier\n\n=== Mechanische Eigenschaften ===\nPr\u00fcfungen nach DIN EN ISO 1924: Quotient (in kN/m) aus Bruchlast und Breite eines Papierstreifen; abgeleitet: Zugindex/-steifigkeit (in N/m); Zugsteifigkeitsindex (in Nm/kg) als Quotient aus Zugfestigkeit und Grammatur.\nDie Zugfestigkeit ist einer der zentralen physikalischen Werte bei der Papierherstellung, bei Kraftpapier ist sie sogar der wichtigste Wert. Die Ma\u00dfeinheit der auf die Breite der Papierprobe bezogenen Zugfestigkeit ist N/m. Da die Zugfestigkeit vorwiegend von der fl\u00e4chenbezogenen Masse abh\u00e4ngt, wird auch der Zugfestigkeitsindex (ZFI) mit der Ma\u00dfeinheit Nm/g verwendet.\nZur Bestimmung dieses Wertes wird eine Zerrei\u00dfprobe gemacht. Dazu werden Papierstreifen einer genormten L\u00e4nge und Breite mechanisch eingespannt, der so genannte \u201eRei\u00dfapparat\u201c zieht die Probe auseinander und zeichnet die ben\u00f6tigte Kraft auf. Die im Moment des Zerrei\u00dfens ben\u00f6tigte Kraft ist die Zugfestigkeit. Um einen Durchschnittswert zu erhalten, werden meist zehn Streifen zerrissen, wovon f\u00fcnf l\u00e4ngs der Laufrichtung und f\u00fcnf quer zur Laufrichtung der Papiermaschine genommen werden. Als Nebenprodukt dieser Messung werden noch die Bruchdehnung und die ''Zugbrucharbeit'' ermittelt. Die Bruchdehnung wird in Prozent angegeben und gibt an, um wie viel Prozent der Papierstreifen sich im Moment des Bruchs verl\u00e4ngert. Die Zugbrucharbeit wird in J/m\u00b2 angegeben und ist die aufgewendete Zugkraft pro Papierfl\u00e4che.\nSpezifischer Weiterrei\u00dfwiderstand\nDurch-/Weiter-/Fortrei\u00dffestigkeit, Normen: ISO 1974, DIN 53115 (Brecht-Imset), DIN EN 21974 (grammaturbezogener Elmensdorf-Durchrei\u00dfindex in mNm\u00b3/g).\nDie Ma\u00dfeinheit des ''spezifischen Weiterrei\u00dfwiderstandes'' ist mN\u00b7m\u00b2/g. Diese Ma\u00dfeinheit gibt an, wie leicht ein Papier, das bereits eingerissen ist, weiterrei\u00dft. Dazu wird das Papier mit einem Schnitt versehen und in das Rei\u00dffestigkeitspr\u00fcfger\u00e4t (nach Elmendorf) eingespannt. Durch einen Knopfdruck wird ein blockiertes Pendel ausgel\u00f6st, welches die Probe im Zuge der Pendelbewegung zerrei\u00dft und dabei die Kraft misst.\nDruck (in kPa), dem ein Substrat nicht mehr standh\u00e4lt; abgeleitet ist der Berstfaktor (Druck durch Grammatur); Berstfestigkeit nach Mullen (DIN ISO 2758: Papier; DIN 53141-1: Pappe), nach Schopper (DIN 53113), an Wellpappe (ISO 2759, DIN/ISO 3689: nass, FEFCO 4).\nDer Berstwiderstand gibt den ben\u00f6tigten Druck an, um ein Papier zum Bersten zu bringen. Die Ma\u00dfeinheit des Berstwiderstandes lautet kPa. Dazu wird das Normblatt in den Pr\u00fcfapparat eingespannt und eine Membran mit genormter Fl\u00e4che dr\u00fcckt mit ansteigender Kraft gegen das Papier. Der Druck, der zum Durchsto\u00dfen des Papiers erforderlich ist, wird Berstwiderstand genannt.\nWiderstand, den Papier, Karton oder ein Verbund einer senkrecht einwirkenden Dehnung (TAPPI T 541) oder einer Schiebebewegung (Scott-Bond-Test: TAPPI T 833 pm-94 und T 569, Brecht-Knittweis-Spaltwiderstand: DIN 54516) entgegensetzt.\nDer Spaltwiderstand gibt die aufzubringende Kraft an, welche ben\u00f6tigt wird, die Papierbahn in der Masse zu spalten. Dies wird gew\u00f6hnlich bei mehrlagigen Papieren angewandt, bei denen mehrere Papierbahnen nass (25\u201335 %) vergautscht wurden, so beispielsweise bei Faltschachtelkarton (FSK) oder besonders volumin\u00f6sen Papieren (Rohdichte 3-Puffer),\n* einen definierten Durchrei\u00dfwiderstand l\u00e4ngs und quer von 350\u00a0mN haben bei Papieren mit einer fl\u00e4chenbezogenen Masse ab 70\u00a0g/m\u00b2,\n* eine hohe Oxidationsbest\u00e4ndigkeit aufweisen, ausgedr\u00fcckt in der Kappa-Zahl.\nAls Orientierungshilfe f\u00fcr die Alterungsbest\u00e4ndigkeit von gestrichenen und ungestrichenen Papieren wurden Lebensdauerklassen ausgearbeitet.\n* LDK 24 bis 85: Diese Papiere d\u00fcrfen \u201eAlterungsbest\u00e4ndig\u201c genannt werden\n* LDK 12 bis 80: Einige 100 Jahre Lebensdauer\n* LDK 6 bis 70: Mindestens 100 Jahre Lebensdauer\n* LDK 6 bis 40: Mindestens 50 Jahre Lebensdauer\nEntgegen der Normung werden auch alterungsbest\u00e4ndige Recyclingpapiere angeboten, da durch Forschungsergebnisse nachgewiesen wurde, dass sich Holzschliff und Alterungsbest\u00e4ndigkeit nicht ausschlie\u00dfen. So sind zum Beispiel Recycling-Kopierpapiere auf dem Markt, die die Vorgaben nach der Lebensdauerklasse LDK 24 bis 85 erf\u00fcllen und auch \u00fcber eine ''Alkalireserve'' in Form von Carbonat verf\u00fcgen.", "answer": "Dazu wird das Papier mit einem Schnitt versehen und in das Rei\u00dffestigkeitspr\u00fcfger\u00e4t (nach Elmendorf) eingespannt. Durch einen Knopfdruck wird ein blockiertes Pendel ausgel\u00f6st, welches die Probe im Zuge der Pendelbewegung zerrei\u00dft und dabei die Kraft misst.", "sentence": "Dazu wird das Papier mit einem Schnitt versehen und in das Rei\u00dffestigkeitspr\u00fcfger\u00e4t (nach Elmendorf) eingespannt. Durch einen Knopfdruck wird ein blockiertes Pendel ausgel\u00f6st, welches die Probe im Zuge der Pendelbewegung zerrei\u00dft und dabei die Kraft misst. \nDruck (in kPa), dem ein Substrat nicht mehr standh\u00e4lt;", "paragraph_sentence": "Papier === Mechanische Eigenschaften = == Pr\u00fcfungen nach DIN EN ISO 1924: Quotient (in kN/m) aus Bruchlast und Breite eines Papierstreifen; abgeleitet: Zugindex/-steifigkeit (in N/m); Zugsteifigkeitsindex (in Nm/kg) als Quotient aus Zugfestigkeit und Grammatur. Die Zugfestigkeit ist einer der zentralen physikalischen Werte bei der Papierherstellung, bei Kraftpapier ist sie sogar der wichtigste Wert. Die Ma\u00dfeinheit der auf die Breite der Papierprobe bezogenen Zugfestigkeit ist N/m. Da die Zugfestigkeit vorwiegend von der fl\u00e4chenbezogenen Masse abh\u00e4ngt, wird auch der Zugfestigkeitsindex (ZFI) mit der Ma\u00dfeinheit Nm/g verwendet. Zur Bestimmung dieses Wertes wird eine Zerrei\u00dfprobe gemacht. Dazu werden Papierstreifen einer genormten L\u00e4nge und Breite mechanisch eingespannt, der so genannte \u201eRei\u00dfapparat\u201c zieht die Probe auseinander und zeichnet die ben\u00f6tigte Kraft auf. Die im Moment des Zerrei\u00dfens ben\u00f6tigte Kraft ist die Zugfestigkeit. Um einen Durchschnittswert zu erhalten, werden meist zehn Streifen zerrissen, wovon f\u00fcnf l\u00e4ngs der Laufrichtung und f\u00fcnf quer zur Laufrichtung der Papiermaschine genommen werden. Als Nebenprodukt dieser Messung werden noch die Bruchdehnung und die ''Zugbrucharbeit'' ermittelt. Die Bruchdehnung wird in Prozent angegeben und gibt an, um wie viel Prozent der Papierstreifen sich im Moment des Bruchs verl\u00e4ngert. Die Zugbrucharbeit wird in J/m\u00b2 angegeben und ist die aufgewendete Zugkraft pro Papierfl\u00e4che. Spezifischer Weiterrei\u00dfwiderstand Durch-/Weiter-/Fortrei\u00dffestigkeit, Normen: ISO 1974, DIN 53115 (Brecht-Imset), DIN EN 21974 (grammaturbezogener Elmensdorf-Durchrei\u00dfindex in mNm\u00b3/g). Die Ma\u00dfeinheit des ''spezifischen Weiterrei\u00dfwiderstandes'' ist mN\u00b7m\u00b2/g. Diese Ma\u00dfeinheit gibt an, wie leicht ein Papier, das bereits eingerissen ist, weiterrei\u00dft. Dazu wird das Papier mit einem Schnitt versehen und in das Rei\u00dffestigkeitspr\u00fcfger\u00e4t (nach Elmendorf) eingespannt. Durch einen Knopfdruck wird ein blockiertes Pendel ausgel\u00f6st, welches die Probe im Zuge der Pendelbewegung zerrei\u00dft und dabei die Kraft misst. Druck (in kPa), dem ein Substrat nicht mehr standh\u00e4lt; abgeleitet ist der Berstfaktor (Druck durch Grammatur); Berstfestigkeit nach Mullen (DIN ISO 2758: Papier; DIN 53141-1: Pappe), nach Schopper (DIN 53113), an Wellpappe (ISO 2759, DIN/ISO 3689: nass, FEFCO 4). Der Berstwiderstand gibt den ben\u00f6tigten Druck an, um ein Papier zum Bersten zu bringen. Die Ma\u00dfeinheit des Berstwiderstandes lautet kPa. Dazu wird das Normblatt in den Pr\u00fcfapparat eingespannt und eine Membran mit genormter Fl\u00e4che dr\u00fcckt mit ansteigender Kraft gegen das Papier. Der Druck, der zum Durchsto\u00dfen des Papiers erforderlich ist, wird Berstwiderstand genannt. Widerstand, den Papier, Karton oder ein Verbund einer senkrecht einwirkenden Dehnung (TAPPI T 541) oder einer Schiebebewegung (Scott-Bond-Test: TAPPI T 833 pm-94 und T 569, Brecht-Knittweis-Spaltwiderstand: DIN 54516) entgegensetzt. Der Spaltwiderstand gibt die aufzubringende Kraft an, welche ben\u00f6tigt wird, die Papierbahn in der Masse zu spalten. Dies wird gew\u00f6hnlich bei mehrlagigen Papieren angewandt, bei denen mehrere Papierbahnen nass (25\u201335 %) vergautscht wurden, so beispielsweise bei Faltschachtelkarton (FSK) oder besonders volumin\u00f6sen Papieren (Rohdichte 3-Puffer), * einen definierten Durchrei\u00dfwiderstand l\u00e4ngs und quer von 350 mN haben bei Papieren mit einer fl\u00e4chenbezogenen Masse ab 70 g/m\u00b2, * eine hohe Oxidationsbest\u00e4ndigkeit aufweisen, ausgedr\u00fcckt in der Kappa-Zahl. Als Orientierungshilfe f\u00fcr die Alterungsbest\u00e4ndigkeit von gestrichenen und ungestrichenen Papieren wurden Lebensdauerklassen ausgearbeitet. * LDK 24 bis 85: Diese Papiere d\u00fcrfen \u201eAlterungsbest\u00e4ndig\u201c genannt werden * LDK 12 bis 80: Einige 100 Jahre Lebensdauer * LDK 6 bis 70: Mindestens 100 Jahre Lebensdauer * LDK 6 bis 40: Mindestens 50 Jahre Lebensdauer Entgegen der Normung werden auch alterungsbest\u00e4ndige Recyclingpapiere angeboten, da durch Forschungsergebnisse nachgewiesen wurde, dass sich Holzschliff und Alterungsbest\u00e4ndigkeit nicht ausschlie\u00dfen. So sind zum Beispiel Recycling-Kopierpapiere auf dem Markt, die die Vorgaben nach der Lebensdauerklasse LDK 24 bis 85 erf\u00fcllen und auch \u00fcber eine ''Alkalireserve'' in Form von Carbonat verf\u00fcgen.", "paragraph_answer": "Papier === Mechanische Eigenschaften === Pr\u00fcfungen nach DIN EN ISO 1924: Quotient (in kN/m) aus Bruchlast und Breite eines Papierstreifen; abgeleitet: Zugindex/-steifigkeit (in N/m); Zugsteifigkeitsindex (in Nm/kg) als Quotient aus Zugfestigkeit und Grammatur. Die Zugfestigkeit ist einer der zentralen physikalischen Werte bei der Papierherstellung, bei Kraftpapier ist sie sogar der wichtigste Wert. Die Ma\u00dfeinheit der auf die Breite der Papierprobe bezogenen Zugfestigkeit ist N/m. Da die Zugfestigkeit vorwiegend von der fl\u00e4chenbezogenen Masse abh\u00e4ngt, wird auch der Zugfestigkeitsindex (ZFI) mit der Ma\u00dfeinheit Nm/g verwendet. Zur Bestimmung dieses Wertes wird eine Zerrei\u00dfprobe gemacht. Dazu werden Papierstreifen einer genormten L\u00e4nge und Breite mechanisch eingespannt, der so genannte \u201eRei\u00dfapparat\u201c zieht die Probe auseinander und zeichnet die ben\u00f6tigte Kraft auf. Die im Moment des Zerrei\u00dfens ben\u00f6tigte Kraft ist die Zugfestigkeit. Um einen Durchschnittswert zu erhalten, werden meist zehn Streifen zerrissen, wovon f\u00fcnf l\u00e4ngs der Laufrichtung und f\u00fcnf quer zur Laufrichtung der Papiermaschine genommen werden. Als Nebenprodukt dieser Messung werden noch die Bruchdehnung und die ''Zugbrucharbeit'' ermittelt. Die Bruchdehnung wird in Prozent angegeben und gibt an, um wie viel Prozent der Papierstreifen sich im Moment des Bruchs verl\u00e4ngert. Die Zugbrucharbeit wird in J/m\u00b2 angegeben und ist die aufgewendete Zugkraft pro Papierfl\u00e4che. Spezifischer Weiterrei\u00dfwiderstand Durch-/Weiter-/Fortrei\u00dffestigkeit, Normen: ISO 1974, DIN 53115 (Brecht-Imset), DIN EN 21974 (grammaturbezogener Elmensdorf-Durchrei\u00dfindex in mNm\u00b3/g). Die Ma\u00dfeinheit des ''spezifischen Weiterrei\u00dfwiderstandes'' ist mN\u00b7m\u00b2/g. Diese Ma\u00dfeinheit gibt an, wie leicht ein Papier, das bereits eingerissen ist, weiterrei\u00dft. Dazu wird das Papier mit einem Schnitt versehen und in das Rei\u00dffestigkeitspr\u00fcfger\u00e4t (nach Elmendorf) eingespannt. Durch einen Knopfdruck wird ein blockiertes Pendel ausgel\u00f6st, welches die Probe im Zuge der Pendelbewegung zerrei\u00dft und dabei die Kraft misst. Druck (in kPa), dem ein Substrat nicht mehr standh\u00e4lt; abgeleitet ist der Berstfaktor (Druck durch Grammatur); Berstfestigkeit nach Mullen (DIN ISO 2758: Papier; DIN 53141-1: Pappe), nach Schopper (DIN 53113), an Wellpappe (ISO 2759, DIN/ISO 3689: nass, FEFCO 4). Der Berstwiderstand gibt den ben\u00f6tigten Druck an, um ein Papier zum Bersten zu bringen. Die Ma\u00dfeinheit des Berstwiderstandes lautet kPa. Dazu wird das Normblatt in den Pr\u00fcfapparat eingespannt und eine Membran mit genormter Fl\u00e4che dr\u00fcckt mit ansteigender Kraft gegen das Papier. Der Druck, der zum Durchsto\u00dfen des Papiers erforderlich ist, wird Berstwiderstand genannt. Widerstand, den Papier, Karton oder ein Verbund einer senkrecht einwirkenden Dehnung (TAPPI T 541) oder einer Schiebebewegung (Scott-Bond-Test: TAPPI T 833 pm-94 und T 569, Brecht-Knittweis-Spaltwiderstand: DIN 54516) entgegensetzt. Der Spaltwiderstand gibt die aufzubringende Kraft an, welche ben\u00f6tigt wird, die Papierbahn in der Masse zu spalten. Dies wird gew\u00f6hnlich bei mehrlagigen Papieren angewandt, bei denen mehrere Papierbahnen nass (25\u201335 %) vergautscht wurden, so beispielsweise bei Faltschachtelkarton (FSK) oder besonders volumin\u00f6sen Papieren (Rohdichte 3-Puffer), * einen definierten Durchrei\u00dfwiderstand l\u00e4ngs und quer von 350 mN haben bei Papieren mit einer fl\u00e4chenbezogenen Masse ab 70 g/m\u00b2, * eine hohe Oxidationsbest\u00e4ndigkeit aufweisen, ausgedr\u00fcckt in der Kappa-Zahl. Als Orientierungshilfe f\u00fcr die Alterungsbest\u00e4ndigkeit von gestrichenen und ungestrichenen Papieren wurden Lebensdauerklassen ausgearbeitet. * LDK 24 bis 85: Diese Papiere d\u00fcrfen \u201eAlterungsbest\u00e4ndig\u201c genannt werden * LDK 12 bis 80: Einige 100 Jahre Lebensdauer * LDK 6 bis 70: Mindestens 100 Jahre Lebensdauer * LDK 6 bis 40: Mindestens 50 Jahre Lebensdauer Entgegen der Normung werden auch alterungsbest\u00e4ndige Recyclingpapiere angeboten, da durch Forschungsergebnisse nachgewiesen wurde, dass sich Holzschliff und Alterungsbest\u00e4ndigkeit nicht ausschlie\u00dfen. So sind zum Beispiel Recycling-Kopierpapiere auf dem Markt, die die Vorgaben nach der Lebensdauerklasse LDK 24 bis 85 erf\u00fcllen und auch \u00fcber eine ''Alkalireserve'' in Form von Carbonat verf\u00fcgen.", "sentence_answer": " Dazu wird das Papier mit einem Schnitt versehen und in das Rei\u00dffestigkeitspr\u00fcfger\u00e4t (nach Elmendorf) eingespannt. Durch einen Knopfdruck wird ein blockiertes Pendel ausgel\u00f6st, welches die Probe im Zuge der Pendelbewegung zerrei\u00dft und dabei die Kraft misst. Druck (in kPa), dem ein Substrat nicht mehr standh\u00e4lt;", "paragraph_id": 40431} {"question": "Was macht der Berstwiderstand beim Papier?", "paragraph": "Papier\n\n=== Mechanische Eigenschaften ===\nPr\u00fcfungen nach DIN EN ISO 1924: Quotient (in kN/m) aus Bruchlast und Breite eines Papierstreifen; abgeleitet: Zugindex/-steifigkeit (in N/m); Zugsteifigkeitsindex (in Nm/kg) als Quotient aus Zugfestigkeit und Grammatur.\nDie Zugfestigkeit ist einer der zentralen physikalischen Werte bei der Papierherstellung, bei Kraftpapier ist sie sogar der wichtigste Wert. Die Ma\u00dfeinheit der auf die Breite der Papierprobe bezogenen Zugfestigkeit ist N/m. Da die Zugfestigkeit vorwiegend von der fl\u00e4chenbezogenen Masse abh\u00e4ngt, wird auch der Zugfestigkeitsindex (ZFI) mit der Ma\u00dfeinheit Nm/g verwendet.\nZur Bestimmung dieses Wertes wird eine Zerrei\u00dfprobe gemacht. Dazu werden Papierstreifen einer genormten L\u00e4nge und Breite mechanisch eingespannt, der so genannte \u201eRei\u00dfapparat\u201c zieht die Probe auseinander und zeichnet die ben\u00f6tigte Kraft auf. Die im Moment des Zerrei\u00dfens ben\u00f6tigte Kraft ist die Zugfestigkeit. Um einen Durchschnittswert zu erhalten, werden meist zehn Streifen zerrissen, wovon f\u00fcnf l\u00e4ngs der Laufrichtung und f\u00fcnf quer zur Laufrichtung der Papiermaschine genommen werden. Als Nebenprodukt dieser Messung werden noch die Bruchdehnung und die ''Zugbrucharbeit'' ermittelt. Die Bruchdehnung wird in Prozent angegeben und gibt an, um wie viel Prozent der Papierstreifen sich im Moment des Bruchs verl\u00e4ngert. Die Zugbrucharbeit wird in J/m\u00b2 angegeben und ist die aufgewendete Zugkraft pro Papierfl\u00e4che.\nSpezifischer Weiterrei\u00dfwiderstand\nDurch-/Weiter-/Fortrei\u00dffestigkeit, Normen: ISO 1974, DIN 53115 (Brecht-Imset), DIN EN 21974 (grammaturbezogener Elmensdorf-Durchrei\u00dfindex in mNm\u00b3/g).\nDie Ma\u00dfeinheit des ''spezifischen Weiterrei\u00dfwiderstandes'' ist mN\u00b7m\u00b2/g. Diese Ma\u00dfeinheit gibt an, wie leicht ein Papier, das bereits eingerissen ist, weiterrei\u00dft. Dazu wird das Papier mit einem Schnitt versehen und in das Rei\u00dffestigkeitspr\u00fcfger\u00e4t (nach Elmendorf) eingespannt. Durch einen Knopfdruck wird ein blockiertes Pendel ausgel\u00f6st, welches die Probe im Zuge der Pendelbewegung zerrei\u00dft und dabei die Kraft misst.\nDruck (in kPa), dem ein Substrat nicht mehr standh\u00e4lt; abgeleitet ist der Berstfaktor (Druck durch Grammatur); Berstfestigkeit nach Mullen (DIN ISO 2758: Papier; DIN 53141-1: Pappe), nach Schopper (DIN 53113), an Wellpappe (ISO 2759, DIN/ISO 3689: nass, FEFCO 4).\nDer Berstwiderstand gibt den ben\u00f6tigten Druck an, um ein Papier zum Bersten zu bringen. Die Ma\u00dfeinheit des Berstwiderstandes lautet kPa. Dazu wird das Normblatt in den Pr\u00fcfapparat eingespannt und eine Membran mit genormter Fl\u00e4che dr\u00fcckt mit ansteigender Kraft gegen das Papier. Der Druck, der zum Durchsto\u00dfen des Papiers erforderlich ist, wird Berstwiderstand genannt.\nWiderstand, den Papier, Karton oder ein Verbund einer senkrecht einwirkenden Dehnung (TAPPI T 541) oder einer Schiebebewegung (Scott-Bond-Test: TAPPI T 833 pm-94 und T 569, Brecht-Knittweis-Spaltwiderstand: DIN 54516) entgegensetzt.\nDer Spaltwiderstand gibt die aufzubringende Kraft an, welche ben\u00f6tigt wird, die Papierbahn in der Masse zu spalten. Dies wird gew\u00f6hnlich bei mehrlagigen Papieren angewandt, bei denen mehrere Papierbahnen nass (25\u201335 %) vergautscht wurden, so beispielsweise bei Faltschachtelkarton (FSK) oder besonders volumin\u00f6sen Papieren (Rohdichte 3-Puffer),\n* einen definierten Durchrei\u00dfwiderstand l\u00e4ngs und quer von 350\u00a0mN haben bei Papieren mit einer fl\u00e4chenbezogenen Masse ab 70\u00a0g/m\u00b2,\n* eine hohe Oxidationsbest\u00e4ndigkeit aufweisen, ausgedr\u00fcckt in der Kappa-Zahl.\nAls Orientierungshilfe f\u00fcr die Alterungsbest\u00e4ndigkeit von gestrichenen und ungestrichenen Papieren wurden Lebensdauerklassen ausgearbeitet.\n* LDK 24 bis 85: Diese Papiere d\u00fcrfen \u201eAlterungsbest\u00e4ndig\u201c genannt werden\n* LDK 12 bis 80: Einige 100 Jahre Lebensdauer\n* LDK 6 bis 70: Mindestens 100 Jahre Lebensdauer\n* LDK 6 bis 40: Mindestens 50 Jahre Lebensdauer\nEntgegen der Normung werden auch alterungsbest\u00e4ndige Recyclingpapiere angeboten, da durch Forschungsergebnisse nachgewiesen wurde, dass sich Holzschliff und Alterungsbest\u00e4ndigkeit nicht ausschlie\u00dfen. So sind zum Beispiel Recycling-Kopierpapiere auf dem Markt, die die Vorgaben nach der Lebensdauerklasse LDK 24 bis 85 erf\u00fcllen und auch \u00fcber eine ''Alkalireserve'' in Form von Carbonat verf\u00fcgen.", "answer": "Der Berstwiderstand gibt den ben\u00f6tigten Druck an, um ein Papier zum Bersten zu bringen.", "sentence": "\n Der Berstwiderstand gibt den ben\u00f6tigten Druck an, um ein Papier zum Bersten zu bringen. Die Ma\u00dfeinheit des Berstwiderstandes lautet kPa.", "paragraph_sentence": "Papier === Mechanische Eigenschaften = == Pr\u00fcfungen nach DIN EN ISO 1924: Quotient (in kN/m) aus Bruchlast und Breite eines Papierstreifen; abgeleitet: Zugindex/-steifigkeit (in N/m); Zugsteifigkeitsindex (in Nm/kg) als Quotient aus Zugfestigkeit und Grammatur. Die Zugfestigkeit ist einer der zentralen physikalischen Werte bei der Papierherstellung, bei Kraftpapier ist sie sogar der wichtigste Wert. Die Ma\u00dfeinheit der auf die Breite der Papierprobe bezogenen Zugfestigkeit ist N/m. Da die Zugfestigkeit vorwiegend von der fl\u00e4chenbezogenen Masse abh\u00e4ngt, wird auch der Zugfestigkeitsindex (ZFI) mit der Ma\u00dfeinheit Nm/g verwendet. Zur Bestimmung dieses Wertes wird eine Zerrei\u00dfprobe gemacht. Dazu werden Papierstreifen einer genormten L\u00e4nge und Breite mechanisch eingespannt, der so genannte \u201eRei\u00dfapparat\u201c zieht die Probe auseinander und zeichnet die ben\u00f6tigte Kraft auf. Die im Moment des Zerrei\u00dfens ben\u00f6tigte Kraft ist die Zugfestigkeit. Um einen Durchschnittswert zu erhalten, werden meist zehn Streifen zerrissen, wovon f\u00fcnf l\u00e4ngs der Laufrichtung und f\u00fcnf quer zur Laufrichtung der Papiermaschine genommen werden. Als Nebenprodukt dieser Messung werden noch die Bruchdehnung und die ''Zugbrucharbeit'' ermittelt. Die Bruchdehnung wird in Prozent angegeben und gibt an, um wie viel Prozent der Papierstreifen sich im Moment des Bruchs verl\u00e4ngert. Die Zugbrucharbeit wird in J/m\u00b2 angegeben und ist die aufgewendete Zugkraft pro Papierfl\u00e4che. Spezifischer Weiterrei\u00dfwiderstand Durch-/Weiter-/Fortrei\u00dffestigkeit, Normen: ISO 1974, DIN 53115 (Brecht-Imset), DIN EN 21974 (grammaturbezogener Elmensdorf-Durchrei\u00dfindex in mNm\u00b3/g). Die Ma\u00dfeinheit des ''spezifischen Weiterrei\u00dfwiderstandes'' ist mN\u00b7m\u00b2/g. Diese Ma\u00dfeinheit gibt an, wie leicht ein Papier, das bereits eingerissen ist, weiterrei\u00dft. Dazu wird das Papier mit einem Schnitt versehen und in das Rei\u00dffestigkeitspr\u00fcfger\u00e4t (nach Elmendorf) eingespannt. Durch einen Knopfdruck wird ein blockiertes Pendel ausgel\u00f6st, welches die Probe im Zuge der Pendelbewegung zerrei\u00dft und dabei die Kraft misst. Druck (in kPa), dem ein Substrat nicht mehr standh\u00e4lt; abgeleitet ist der Berstfaktor (Druck durch Grammatur); Berstfestigkeit nach Mullen (DIN ISO 2758: Papier; DIN 53141-1: Pappe), nach Schopper (DIN 53113), an Wellpappe (ISO 2759, DIN/ISO 3689: nass, FEFCO 4). Der Berstwiderstand gibt den ben\u00f6tigten Druck an, um ein Papier zum Bersten zu bringen. Die Ma\u00dfeinheit des Berstwiderstandes lautet kPa. Dazu wird das Normblatt in den Pr\u00fcfapparat eingespannt und eine Membran mit genormter Fl\u00e4che dr\u00fcckt mit ansteigender Kraft gegen das Papier. Der Druck, der zum Durchsto\u00dfen des Papiers erforderlich ist, wird Berstwiderstand genannt. Widerstand, den Papier, Karton oder ein Verbund einer senkrecht einwirkenden Dehnung (TAPPI T 541) oder einer Schiebebewegung (Scott-Bond-Test: TAPPI T 833 pm-94 und T 569, Brecht-Knittweis-Spaltwiderstand: DIN 54516) entgegensetzt. Der Spaltwiderstand gibt die aufzubringende Kraft an, welche ben\u00f6tigt wird, die Papierbahn in der Masse zu spalten. Dies wird gew\u00f6hnlich bei mehrlagigen Papieren angewandt, bei denen mehrere Papierbahnen nass (25\u201335 %) vergautscht wurden, so beispielsweise bei Faltschachtelkarton (FSK) oder besonders volumin\u00f6sen Papieren (Rohdichte 3-Puffer), * einen definierten Durchrei\u00dfwiderstand l\u00e4ngs und quer von 350 mN haben bei Papieren mit einer fl\u00e4chenbezogenen Masse ab 70 g/m\u00b2, * eine hohe Oxidationsbest\u00e4ndigkeit aufweisen, ausgedr\u00fcckt in der Kappa-Zahl. Als Orientierungshilfe f\u00fcr die Alterungsbest\u00e4ndigkeit von gestrichenen und ungestrichenen Papieren wurden Lebensdauerklassen ausgearbeitet. * LDK 24 bis 85: Diese Papiere d\u00fcrfen \u201eAlterungsbest\u00e4ndig\u201c genannt werden * LDK 12 bis 80: Einige 100 Jahre Lebensdauer * LDK 6 bis 70: Mindestens 100 Jahre Lebensdauer * LDK 6 bis 40: Mindestens 50 Jahre Lebensdauer Entgegen der Normung werden auch alterungsbest\u00e4ndige Recyclingpapiere angeboten, da durch Forschungsergebnisse nachgewiesen wurde, dass sich Holzschliff und Alterungsbest\u00e4ndigkeit nicht ausschlie\u00dfen. So sind zum Beispiel Recycling-Kopierpapiere auf dem Markt, die die Vorgaben nach der Lebensdauerklasse LDK 24 bis 85 erf\u00fcllen und auch \u00fcber eine ''Alkalireserve'' in Form von Carbonat verf\u00fcgen.", "paragraph_answer": "Papier === Mechanische Eigenschaften === Pr\u00fcfungen nach DIN EN ISO 1924: Quotient (in kN/m) aus Bruchlast und Breite eines Papierstreifen; abgeleitet: Zugindex/-steifigkeit (in N/m); Zugsteifigkeitsindex (in Nm/kg) als Quotient aus Zugfestigkeit und Grammatur. Die Zugfestigkeit ist einer der zentralen physikalischen Werte bei der Papierherstellung, bei Kraftpapier ist sie sogar der wichtigste Wert. Die Ma\u00dfeinheit der auf die Breite der Papierprobe bezogenen Zugfestigkeit ist N/m. Da die Zugfestigkeit vorwiegend von der fl\u00e4chenbezogenen Masse abh\u00e4ngt, wird auch der Zugfestigkeitsindex (ZFI) mit der Ma\u00dfeinheit Nm/g verwendet. Zur Bestimmung dieses Wertes wird eine Zerrei\u00dfprobe gemacht. Dazu werden Papierstreifen einer genormten L\u00e4nge und Breite mechanisch eingespannt, der so genannte \u201eRei\u00dfapparat\u201c zieht die Probe auseinander und zeichnet die ben\u00f6tigte Kraft auf. Die im Moment des Zerrei\u00dfens ben\u00f6tigte Kraft ist die Zugfestigkeit. Um einen Durchschnittswert zu erhalten, werden meist zehn Streifen zerrissen, wovon f\u00fcnf l\u00e4ngs der Laufrichtung und f\u00fcnf quer zur Laufrichtung der Papiermaschine genommen werden. Als Nebenprodukt dieser Messung werden noch die Bruchdehnung und die ''Zugbrucharbeit'' ermittelt. Die Bruchdehnung wird in Prozent angegeben und gibt an, um wie viel Prozent der Papierstreifen sich im Moment des Bruchs verl\u00e4ngert. Die Zugbrucharbeit wird in J/m\u00b2 angegeben und ist die aufgewendete Zugkraft pro Papierfl\u00e4che. Spezifischer Weiterrei\u00dfwiderstand Durch-/Weiter-/Fortrei\u00dffestigkeit, Normen: ISO 1974, DIN 53115 (Brecht-Imset), DIN EN 21974 (grammaturbezogener Elmensdorf-Durchrei\u00dfindex in mNm\u00b3/g). Die Ma\u00dfeinheit des ''spezifischen Weiterrei\u00dfwiderstandes'' ist mN\u00b7m\u00b2/g. Diese Ma\u00dfeinheit gibt an, wie leicht ein Papier, das bereits eingerissen ist, weiterrei\u00dft. Dazu wird das Papier mit einem Schnitt versehen und in das Rei\u00dffestigkeitspr\u00fcfger\u00e4t (nach Elmendorf) eingespannt. Durch einen Knopfdruck wird ein blockiertes Pendel ausgel\u00f6st, welches die Probe im Zuge der Pendelbewegung zerrei\u00dft und dabei die Kraft misst. Druck (in kPa), dem ein Substrat nicht mehr standh\u00e4lt; abgeleitet ist der Berstfaktor (Druck durch Grammatur); Berstfestigkeit nach Mullen (DIN ISO 2758: Papier; DIN 53141-1: Pappe), nach Schopper (DIN 53113), an Wellpappe (ISO 2759, DIN/ISO 3689: nass, FEFCO 4). Der Berstwiderstand gibt den ben\u00f6tigten Druck an, um ein Papier zum Bersten zu bringen. Die Ma\u00dfeinheit des Berstwiderstandes lautet kPa. Dazu wird das Normblatt in den Pr\u00fcfapparat eingespannt und eine Membran mit genormter Fl\u00e4che dr\u00fcckt mit ansteigender Kraft gegen das Papier. Der Druck, der zum Durchsto\u00dfen des Papiers erforderlich ist, wird Berstwiderstand genannt. Widerstand, den Papier, Karton oder ein Verbund einer senkrecht einwirkenden Dehnung (TAPPI T 541) oder einer Schiebebewegung (Scott-Bond-Test: TAPPI T 833 pm-94 und T 569, Brecht-Knittweis-Spaltwiderstand: DIN 54516) entgegensetzt. Der Spaltwiderstand gibt die aufzubringende Kraft an, welche ben\u00f6tigt wird, die Papierbahn in der Masse zu spalten. Dies wird gew\u00f6hnlich bei mehrlagigen Papieren angewandt, bei denen mehrere Papierbahnen nass (25\u201335 %) vergautscht wurden, so beispielsweise bei Faltschachtelkarton (FSK) oder besonders volumin\u00f6sen Papieren (Rohdichte 3-Puffer), * einen definierten Durchrei\u00dfwiderstand l\u00e4ngs und quer von 350 mN haben bei Papieren mit einer fl\u00e4chenbezogenen Masse ab 70 g/m\u00b2, * eine hohe Oxidationsbest\u00e4ndigkeit aufweisen, ausgedr\u00fcckt in der Kappa-Zahl. Als Orientierungshilfe f\u00fcr die Alterungsbest\u00e4ndigkeit von gestrichenen und ungestrichenen Papieren wurden Lebensdauerklassen ausgearbeitet. * LDK 24 bis 85: Diese Papiere d\u00fcrfen \u201eAlterungsbest\u00e4ndig\u201c genannt werden * LDK 12 bis 80: Einige 100 Jahre Lebensdauer * LDK 6 bis 70: Mindestens 100 Jahre Lebensdauer * LDK 6 bis 40: Mindestens 50 Jahre Lebensdauer Entgegen der Normung werden auch alterungsbest\u00e4ndige Recyclingpapiere angeboten, da durch Forschungsergebnisse nachgewiesen wurde, dass sich Holzschliff und Alterungsbest\u00e4ndigkeit nicht ausschlie\u00dfen. So sind zum Beispiel Recycling-Kopierpapiere auf dem Markt, die die Vorgaben nach der Lebensdauerklasse LDK 24 bis 85 erf\u00fcllen und auch \u00fcber eine ''Alkalireserve'' in Form von Carbonat verf\u00fcgen.", "sentence_answer": " Der Berstwiderstand gibt den ben\u00f6tigten Druck an, um ein Papier zum Bersten zu bringen. Die Ma\u00dfeinheit des Berstwiderstandes lautet kPa.", "paragraph_id": 40433} {"question": "Wie wird der Berstwiderstand beim Papier gemessen?", "paragraph": "Papier\n\n=== Mechanische Eigenschaften ===\nPr\u00fcfungen nach DIN EN ISO 1924: Quotient (in kN/m) aus Bruchlast und Breite eines Papierstreifen; abgeleitet: Zugindex/-steifigkeit (in N/m); Zugsteifigkeitsindex (in Nm/kg) als Quotient aus Zugfestigkeit und Grammatur.\nDie Zugfestigkeit ist einer der zentralen physikalischen Werte bei der Papierherstellung, bei Kraftpapier ist sie sogar der wichtigste Wert. Die Ma\u00dfeinheit der auf die Breite der Papierprobe bezogenen Zugfestigkeit ist N/m. Da die Zugfestigkeit vorwiegend von der fl\u00e4chenbezogenen Masse abh\u00e4ngt, wird auch der Zugfestigkeitsindex (ZFI) mit der Ma\u00dfeinheit Nm/g verwendet.\nZur Bestimmung dieses Wertes wird eine Zerrei\u00dfprobe gemacht. Dazu werden Papierstreifen einer genormten L\u00e4nge und Breite mechanisch eingespannt, der so genannte \u201eRei\u00dfapparat\u201c zieht die Probe auseinander und zeichnet die ben\u00f6tigte Kraft auf. Die im Moment des Zerrei\u00dfens ben\u00f6tigte Kraft ist die Zugfestigkeit. Um einen Durchschnittswert zu erhalten, werden meist zehn Streifen zerrissen, wovon f\u00fcnf l\u00e4ngs der Laufrichtung und f\u00fcnf quer zur Laufrichtung der Papiermaschine genommen werden. Als Nebenprodukt dieser Messung werden noch die Bruchdehnung und die ''Zugbrucharbeit'' ermittelt. Die Bruchdehnung wird in Prozent angegeben und gibt an, um wie viel Prozent der Papierstreifen sich im Moment des Bruchs verl\u00e4ngert. Die Zugbrucharbeit wird in J/m\u00b2 angegeben und ist die aufgewendete Zugkraft pro Papierfl\u00e4che.\nSpezifischer Weiterrei\u00dfwiderstand\nDurch-/Weiter-/Fortrei\u00dffestigkeit, Normen: ISO 1974, DIN 53115 (Brecht-Imset), DIN EN 21974 (grammaturbezogener Elmensdorf-Durchrei\u00dfindex in mNm\u00b3/g).\nDie Ma\u00dfeinheit des ''spezifischen Weiterrei\u00dfwiderstandes'' ist mN\u00b7m\u00b2/g. Diese Ma\u00dfeinheit gibt an, wie leicht ein Papier, das bereits eingerissen ist, weiterrei\u00dft. Dazu wird das Papier mit einem Schnitt versehen und in das Rei\u00dffestigkeitspr\u00fcfger\u00e4t (nach Elmendorf) eingespannt. Durch einen Knopfdruck wird ein blockiertes Pendel ausgel\u00f6st, welches die Probe im Zuge der Pendelbewegung zerrei\u00dft und dabei die Kraft misst.\nDruck (in kPa), dem ein Substrat nicht mehr standh\u00e4lt; abgeleitet ist der Berstfaktor (Druck durch Grammatur); Berstfestigkeit nach Mullen (DIN ISO 2758: Papier; DIN 53141-1: Pappe), nach Schopper (DIN 53113), an Wellpappe (ISO 2759, DIN/ISO 3689: nass, FEFCO 4).\nDer Berstwiderstand gibt den ben\u00f6tigten Druck an, um ein Papier zum Bersten zu bringen. Die Ma\u00dfeinheit des Berstwiderstandes lautet kPa. Dazu wird das Normblatt in den Pr\u00fcfapparat eingespannt und eine Membran mit genormter Fl\u00e4che dr\u00fcckt mit ansteigender Kraft gegen das Papier. Der Druck, der zum Durchsto\u00dfen des Papiers erforderlich ist, wird Berstwiderstand genannt.\nWiderstand, den Papier, Karton oder ein Verbund einer senkrecht einwirkenden Dehnung (TAPPI T 541) oder einer Schiebebewegung (Scott-Bond-Test: TAPPI T 833 pm-94 und T 569, Brecht-Knittweis-Spaltwiderstand: DIN 54516) entgegensetzt.\nDer Spaltwiderstand gibt die aufzubringende Kraft an, welche ben\u00f6tigt wird, die Papierbahn in der Masse zu spalten. Dies wird gew\u00f6hnlich bei mehrlagigen Papieren angewandt, bei denen mehrere Papierbahnen nass (25\u201335 %) vergautscht wurden, so beispielsweise bei Faltschachtelkarton (FSK) oder besonders volumin\u00f6sen Papieren (Rohdichte 3-Puffer),\n* einen definierten Durchrei\u00dfwiderstand l\u00e4ngs und quer von 350\u00a0mN haben bei Papieren mit einer fl\u00e4chenbezogenen Masse ab 70\u00a0g/m\u00b2,\n* eine hohe Oxidationsbest\u00e4ndigkeit aufweisen, ausgedr\u00fcckt in der Kappa-Zahl.\nAls Orientierungshilfe f\u00fcr die Alterungsbest\u00e4ndigkeit von gestrichenen und ungestrichenen Papieren wurden Lebensdauerklassen ausgearbeitet.\n* LDK 24 bis 85: Diese Papiere d\u00fcrfen \u201eAlterungsbest\u00e4ndig\u201c genannt werden\n* LDK 12 bis 80: Einige 100 Jahre Lebensdauer\n* LDK 6 bis 70: Mindestens 100 Jahre Lebensdauer\n* LDK 6 bis 40: Mindestens 50 Jahre Lebensdauer\nEntgegen der Normung werden auch alterungsbest\u00e4ndige Recyclingpapiere angeboten, da durch Forschungsergebnisse nachgewiesen wurde, dass sich Holzschliff und Alterungsbest\u00e4ndigkeit nicht ausschlie\u00dfen. So sind zum Beispiel Recycling-Kopierpapiere auf dem Markt, die die Vorgaben nach der Lebensdauerklasse LDK 24 bis 85 erf\u00fcllen und auch \u00fcber eine ''Alkalireserve'' in Form von Carbonat verf\u00fcgen.", "answer": "Dazu wird das Normblatt in den Pr\u00fcfapparat eingespannt und eine Membran mit genormter Fl\u00e4che dr\u00fcckt mit ansteigender Kraft gegen das Papier. Der Druck, der zum Durchsto\u00dfen des Papiers erforderlich ist, wird Berstwiderstand genannt.", "sentence": "Dazu wird das Normblatt in den Pr\u00fcfapparat eingespannt und eine Membran mit genormter Fl\u00e4che dr\u00fcckt mit ansteigender Kraft gegen das Papier. Der Druck, der zum Durchsto\u00dfen des Papiers erforderlich ist, wird Berstwiderstand genannt. \nWiderstand, den Papier, Karton oder ein Verbund einer senkrecht einwirkenden Dehnung (TAPPI T 541) oder einer Schiebebewegung (Scott-Bond-Test: TAPPI T 833 pm-94 und T 569, Brecht-Knittweis-Spaltwiderstand: DIN 54516) entgegensetzt.", "paragraph_sentence": "Papier === Mechanische Eigenschaften = == Pr\u00fcfungen nach DIN EN ISO 1924: Quotient (in kN/m) aus Bruchlast und Breite eines Papierstreifen; abgeleitet: Zugindex/-steifigkeit (in N/m); Zugsteifigkeitsindex (in Nm/kg) als Quotient aus Zugfestigkeit und Grammatur. Die Zugfestigkeit ist einer der zentralen physikalischen Werte bei der Papierherstellung, bei Kraftpapier ist sie sogar der wichtigste Wert. Die Ma\u00dfeinheit der auf die Breite der Papierprobe bezogenen Zugfestigkeit ist N/m. 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Die Zugbrucharbeit wird in J/m\u00b2 angegeben und ist die aufgewendete Zugkraft pro Papierfl\u00e4che. Spezifischer Weiterrei\u00dfwiderstand Durch-/Weiter-/Fortrei\u00dffestigkeit, Normen: ISO 1974, DIN 53115 (Brecht-Imset), DIN EN 21974 (grammaturbezogener Elmensdorf-Durchrei\u00dfindex in mNm\u00b3/g). Die Ma\u00dfeinheit des ''spezifischen Weiterrei\u00dfwiderstandes'' ist mN\u00b7m\u00b2/g. Diese Ma\u00dfeinheit gibt an, wie leicht ein Papier, das bereits eingerissen ist, weiterrei\u00dft. Dazu wird das Papier mit einem Schnitt versehen und in das Rei\u00dffestigkeitspr\u00fcfger\u00e4t (nach Elmendorf) eingespannt. Durch einen Knopfdruck wird ein blockiertes Pendel ausgel\u00f6st, welches die Probe im Zuge der Pendelbewegung zerrei\u00dft und dabei die Kraft misst. Druck (in kPa), dem ein Substrat nicht mehr standh\u00e4lt; abgeleitet ist der Berstfaktor (Druck durch Grammatur); Berstfestigkeit nach Mullen (DIN ISO 2758: Papier; DIN 53141-1: Pappe), nach Schopper (DIN 53113), an Wellpappe (ISO 2759, DIN/ISO 3689: nass, FEFCO 4). Der Berstwiderstand gibt den ben\u00f6tigten Druck an, um ein Papier zum Bersten zu bringen. Die Ma\u00dfeinheit des Berstwiderstandes lautet kPa. Dazu wird das Normblatt in den Pr\u00fcfapparat eingespannt und eine Membran mit genormter Fl\u00e4che dr\u00fcckt mit ansteigender Kraft gegen das Papier. Der Druck, der zum Durchsto\u00dfen des Papiers erforderlich ist, wird Berstwiderstand genannt. Widerstand, den Papier, Karton oder ein Verbund einer senkrecht einwirkenden Dehnung (TAPPI T 541) oder einer Schiebebewegung (Scott-Bond-Test: TAPPI T 833 pm-94 und T 569, Brecht-Knittweis-Spaltwiderstand: DIN 54516) entgegensetzt. Der Spaltwiderstand gibt die aufzubringende Kraft an, welche ben\u00f6tigt wird, die Papierbahn in der Masse zu spalten. Dies wird gew\u00f6hnlich bei mehrlagigen Papieren angewandt, bei denen mehrere Papierbahnen nass (25\u201335 %) vergautscht wurden, so beispielsweise bei Faltschachtelkarton (FSK) oder besonders volumin\u00f6sen Papieren (Rohdichte 3-Puffer), * einen definierten Durchrei\u00dfwiderstand l\u00e4ngs und quer von 350 mN haben bei Papieren mit einer fl\u00e4chenbezogenen Masse ab 70 g/m\u00b2, * eine hohe Oxidationsbest\u00e4ndigkeit aufweisen, ausgedr\u00fcckt in der Kappa-Zahl. Als Orientierungshilfe f\u00fcr die Alterungsbest\u00e4ndigkeit von gestrichenen und ungestrichenen Papieren wurden Lebensdauerklassen ausgearbeitet. * LDK 24 bis 85: Diese Papiere d\u00fcrfen \u201eAlterungsbest\u00e4ndig\u201c genannt werden * LDK 12 bis 80: Einige 100 Jahre Lebensdauer * LDK 6 bis 70: Mindestens 100 Jahre Lebensdauer * LDK 6 bis 40: Mindestens 50 Jahre Lebensdauer Entgegen der Normung werden auch alterungsbest\u00e4ndige Recyclingpapiere angeboten, da durch Forschungsergebnisse nachgewiesen wurde, dass sich Holzschliff und Alterungsbest\u00e4ndigkeit nicht ausschlie\u00dfen. 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Der Berstwiderstand gibt den ben\u00f6tigten Druck an, um ein Papier zum Bersten zu bringen. Die Ma\u00dfeinheit des Berstwiderstandes lautet kPa. Dazu wird das Normblatt in den Pr\u00fcfapparat eingespannt und eine Membran mit genormter Fl\u00e4che dr\u00fcckt mit ansteigender Kraft gegen das Papier. Der Druck, der zum Durchsto\u00dfen des Papiers erforderlich ist, wird Berstwiderstand genannt. Widerstand, den Papier, Karton oder ein Verbund einer senkrecht einwirkenden Dehnung (TAPPI T 541) oder einer Schiebebewegung (Scott-Bond-Test: TAPPI T 833 pm-94 und T 569, Brecht-Knittweis-Spaltwiderstand: DIN 54516) entgegensetzt. Der Spaltwiderstand gibt die aufzubringende Kraft an, welche ben\u00f6tigt wird, die Papierbahn in der Masse zu spalten. 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Als Orientierungshilfe f\u00fcr die Alterungsbest\u00e4ndigkeit von gestrichenen und ungestrichenen Papieren wurden Lebensdauerklassen ausgearbeitet. * LDK 24 bis 85: Diese Papiere d\u00fcrfen \u201eAlterungsbest\u00e4ndig\u201c genannt werden * LDK 12 bis 80: Einige 100 Jahre Lebensdauer * LDK 6 bis 70: Mindestens 100 Jahre Lebensdauer * LDK 6 bis 40: Mindestens 50 Jahre Lebensdauer Entgegen der Normung werden auch alterungsbest\u00e4ndige Recyclingpapiere angeboten, da durch Forschungsergebnisse nachgewiesen wurde, dass sich Holzschliff und Alterungsbest\u00e4ndigkeit nicht ausschlie\u00dfen. So sind zum Beispiel Recycling-Kopierpapiere auf dem Markt, die die Vorgaben nach der Lebensdauerklasse LDK 24 bis 85 erf\u00fcllen und auch \u00fcber eine ''Alkalireserve'' in Form von Carbonat verf\u00fcgen.", "sentence_answer": " Dazu wird das Normblatt in den Pr\u00fcfapparat eingespannt und eine Membran mit genormter Fl\u00e4che dr\u00fcckt mit ansteigender Kraft gegen das Papier. 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Der Druck, der zum Durchsto\u00dfen des Papiers erforderlich ist, wird Berstwiderstand genannt.\nWiderstand, den Papier, Karton oder ein Verbund einer senkrecht einwirkenden Dehnung (TAPPI T 541) oder einer Schiebebewegung (Scott-Bond-Test: TAPPI T 833 pm-94 und T 569, Brecht-Knittweis-Spaltwiderstand: DIN 54516) entgegensetzt.\nDer Spaltwiderstand gibt die aufzubringende Kraft an, welche ben\u00f6tigt wird, die Papierbahn in der Masse zu spalten. Dies wird gew\u00f6hnlich bei mehrlagigen Papieren angewandt, bei denen mehrere Papierbahnen nass (25\u201335 %) vergautscht wurden, so beispielsweise bei Faltschachtelkarton (FSK) oder besonders volumin\u00f6sen Papieren (Rohdichte 3-Puffer),\n* einen definierten Durchrei\u00dfwiderstand l\u00e4ngs und quer von 350\u00a0mN haben bei Papieren mit einer fl\u00e4chenbezogenen Masse ab 70\u00a0g/m\u00b2,\n* eine hohe Oxidationsbest\u00e4ndigkeit aufweisen, ausgedr\u00fcckt in der Kappa-Zahl.\nAls Orientierungshilfe f\u00fcr die Alterungsbest\u00e4ndigkeit von gestrichenen und ungestrichenen Papieren wurden Lebensdauerklassen ausgearbeitet.\n* LDK 24 bis 85: Diese Papiere d\u00fcrfen \u201eAlterungsbest\u00e4ndig\u201c genannt werden\n* LDK 12 bis 80: Einige 100 Jahre Lebensdauer\n* LDK 6 bis 70: Mindestens 100 Jahre Lebensdauer\n* LDK 6 bis 40: Mindestens 50 Jahre Lebensdauer\nEntgegen der Normung werden auch alterungsbest\u00e4ndige Recyclingpapiere angeboten, da durch Forschungsergebnisse nachgewiesen wurde, dass sich Holzschliff und Alterungsbest\u00e4ndigkeit nicht ausschlie\u00dfen. So sind zum Beispiel Recycling-Kopierpapiere auf dem Markt, die die Vorgaben nach der Lebensdauerklasse LDK 24 bis 85 erf\u00fcllen und auch \u00fcber eine ''Alkalireserve'' in Form von Carbonat verf\u00fcgen.", "answer": "Der Spaltwiderstand gibt die aufzubringende Kraft an, welche ben\u00f6tigt wird, die Papierbahn in der Masse zu spalten.", "sentence": "\n Der Spaltwiderstand gibt die aufzubringende Kraft an, welche ben\u00f6tigt wird, die Papierbahn in der Masse zu spalten. Dies wird gew\u00f6hnlich bei mehrlagigen Papieren angewandt, bei denen mehrere Papierbahnen nass (25\u201335 %) vergautscht wurden, so beispielsweise bei Faltschachtelkarton (FSK) oder besonders volumin\u00f6sen Papieren (Rohdichte 3-Puffer),\n* einen definierten Durchrei\u00dfwiderstand l\u00e4ngs und quer von 350\u00a0mN haben bei Papieren mit einer fl\u00e4chenbezogenen Masse ab 70\u00a0g/m\u00b2,\n* eine hohe Oxidationsbest\u00e4ndigkeit aufweisen, ausgedr\u00fcckt in der Kappa-Zahl.", "paragraph_sentence": "Papier === Mechanische Eigenschaften = == Pr\u00fcfungen nach DIN EN ISO 1924: Quotient (in kN/m) aus Bruchlast und Breite eines Papierstreifen; abgeleitet: Zugindex/-steifigkeit (in N/m); Zugsteifigkeitsindex (in Nm/kg) als Quotient aus Zugfestigkeit und Grammatur. Die Zugfestigkeit ist einer der zentralen physikalischen Werte bei der Papierherstellung, bei Kraftpapier ist sie sogar der wichtigste Wert. Die Ma\u00dfeinheit der auf die Breite der Papierprobe bezogenen Zugfestigkeit ist N/m. Da die Zugfestigkeit vorwiegend von der fl\u00e4chenbezogenen Masse abh\u00e4ngt, wird auch der Zugfestigkeitsindex (ZFI) mit der Ma\u00dfeinheit Nm/g verwendet. Zur Bestimmung dieses Wertes wird eine Zerrei\u00dfprobe gemacht. Dazu werden Papierstreifen einer genormten L\u00e4nge und Breite mechanisch eingespannt, der so genannte \u201eRei\u00dfapparat\u201c zieht die Probe auseinander und zeichnet die ben\u00f6tigte Kraft auf. Die im Moment des Zerrei\u00dfens ben\u00f6tigte Kraft ist die Zugfestigkeit. Um einen Durchschnittswert zu erhalten, werden meist zehn Streifen zerrissen, wovon f\u00fcnf l\u00e4ngs der Laufrichtung und f\u00fcnf quer zur Laufrichtung der Papiermaschine genommen werden. Als Nebenprodukt dieser Messung werden noch die Bruchdehnung und die ''Zugbrucharbeit'' ermittelt. Die Bruchdehnung wird in Prozent angegeben und gibt an, um wie viel Prozent der Papierstreifen sich im Moment des Bruchs verl\u00e4ngert. Die Zugbrucharbeit wird in J/m\u00b2 angegeben und ist die aufgewendete Zugkraft pro Papierfl\u00e4che. Spezifischer Weiterrei\u00dfwiderstand Durch-/Weiter-/Fortrei\u00dffestigkeit, Normen: ISO 1974, DIN 53115 (Brecht-Imset), DIN EN 21974 (grammaturbezogener Elmensdorf-Durchrei\u00dfindex in mNm\u00b3/g). Die Ma\u00dfeinheit des ''spezifischen Weiterrei\u00dfwiderstandes'' ist mN\u00b7m\u00b2/g. Diese Ma\u00dfeinheit gibt an, wie leicht ein Papier, das bereits eingerissen ist, weiterrei\u00dft. Dazu wird das Papier mit einem Schnitt versehen und in das Rei\u00dffestigkeitspr\u00fcfger\u00e4t (nach Elmendorf) eingespannt. Durch einen Knopfdruck wird ein blockiertes Pendel ausgel\u00f6st, welches die Probe im Zuge der Pendelbewegung zerrei\u00dft und dabei die Kraft misst. Druck (in kPa), dem ein Substrat nicht mehr standh\u00e4lt; abgeleitet ist der Berstfaktor (Druck durch Grammatur); Berstfestigkeit nach Mullen (DIN ISO 2758: Papier; DIN 53141-1: Pappe), nach Schopper (DIN 53113), an Wellpappe (ISO 2759, DIN/ISO 3689: nass, FEFCO 4). Der Berstwiderstand gibt den ben\u00f6tigten Druck an, um ein Papier zum Bersten zu bringen. Die Ma\u00dfeinheit des Berstwiderstandes lautet kPa. Dazu wird das Normblatt in den Pr\u00fcfapparat eingespannt und eine Membran mit genormter Fl\u00e4che dr\u00fcckt mit ansteigender Kraft gegen das Papier. Der Druck, der zum Durchsto\u00dfen des Papiers erforderlich ist, wird Berstwiderstand genannt. Widerstand, den Papier, Karton oder ein Verbund einer senkrecht einwirkenden Dehnung (TAPPI T 541) oder einer Schiebebewegung (Scott-Bond-Test: TAPPI T 833 pm-94 und T 569, Brecht-Knittweis-Spaltwiderstand: DIN 54516) entgegensetzt. Der Spaltwiderstand gibt die aufzubringende Kraft an, welche ben\u00f6tigt wird, die Papierbahn in der Masse zu spalten. Dies wird gew\u00f6hnlich bei mehrlagigen Papieren angewandt, bei denen mehrere Papierbahnen nass (25\u201335 %) vergautscht wurden, so beispielsweise bei Faltschachtelkarton (FSK) oder besonders volumin\u00f6sen Papieren (Rohdichte 3-Puffer), * einen definierten Durchrei\u00dfwiderstand l\u00e4ngs und quer von 350 mN haben bei Papieren mit einer fl\u00e4chenbezogenen Masse ab 70 g/m\u00b2, * eine hohe Oxidationsbest\u00e4ndigkeit aufweisen, ausgedr\u00fcckt in der Kappa-Zahl. Als Orientierungshilfe f\u00fcr die Alterungsbest\u00e4ndigkeit von gestrichenen und ungestrichenen Papieren wurden Lebensdauerklassen ausgearbeitet. * LDK 24 bis 85: Diese Papiere d\u00fcrfen \u201eAlterungsbest\u00e4ndig\u201c genannt werden * LDK 12 bis 80: Einige 100 Jahre Lebensdauer * LDK 6 bis 70: Mindestens 100 Jahre Lebensdauer * LDK 6 bis 40: Mindestens 50 Jahre Lebensdauer Entgegen der Normung werden auch alterungsbest\u00e4ndige Recyclingpapiere angeboten, da durch Forschungsergebnisse nachgewiesen wurde, dass sich Holzschliff und Alterungsbest\u00e4ndigkeit nicht ausschlie\u00dfen. So sind zum Beispiel Recycling-Kopierpapiere auf dem Markt, die die Vorgaben nach der Lebensdauerklasse LDK 24 bis 85 erf\u00fcllen und auch \u00fcber eine ''Alkalireserve'' in Form von Carbonat verf\u00fcgen.", "paragraph_answer": "Papier === Mechanische Eigenschaften === Pr\u00fcfungen nach DIN EN ISO 1924: Quotient (in kN/m) aus Bruchlast und Breite eines Papierstreifen; abgeleitet: Zugindex/-steifigkeit (in N/m); Zugsteifigkeitsindex (in Nm/kg) als Quotient aus Zugfestigkeit und Grammatur. Die Zugfestigkeit ist einer der zentralen physikalischen Werte bei der Papierherstellung, bei Kraftpapier ist sie sogar der wichtigste Wert. Die Ma\u00dfeinheit der auf die Breite der Papierprobe bezogenen Zugfestigkeit ist N/m. Da die Zugfestigkeit vorwiegend von der fl\u00e4chenbezogenen Masse abh\u00e4ngt, wird auch der Zugfestigkeitsindex (ZFI) mit der Ma\u00dfeinheit Nm/g verwendet. Zur Bestimmung dieses Wertes wird eine Zerrei\u00dfprobe gemacht. Dazu werden Papierstreifen einer genormten L\u00e4nge und Breite mechanisch eingespannt, der so genannte \u201eRei\u00dfapparat\u201c zieht die Probe auseinander und zeichnet die ben\u00f6tigte Kraft auf. Die im Moment des Zerrei\u00dfens ben\u00f6tigte Kraft ist die Zugfestigkeit. Um einen Durchschnittswert zu erhalten, werden meist zehn Streifen zerrissen, wovon f\u00fcnf l\u00e4ngs der Laufrichtung und f\u00fcnf quer zur Laufrichtung der Papiermaschine genommen werden. Als Nebenprodukt dieser Messung werden noch die Bruchdehnung und die ''Zugbrucharbeit'' ermittelt. Die Bruchdehnung wird in Prozent angegeben und gibt an, um wie viel Prozent der Papierstreifen sich im Moment des Bruchs verl\u00e4ngert. Die Zugbrucharbeit wird in J/m\u00b2 angegeben und ist die aufgewendete Zugkraft pro Papierfl\u00e4che. Spezifischer Weiterrei\u00dfwiderstand Durch-/Weiter-/Fortrei\u00dffestigkeit, Normen: ISO 1974, DIN 53115 (Brecht-Imset), DIN EN 21974 (grammaturbezogener Elmensdorf-Durchrei\u00dfindex in mNm\u00b3/g). Die Ma\u00dfeinheit des ''spezifischen Weiterrei\u00dfwiderstandes'' ist mN\u00b7m\u00b2/g. Diese Ma\u00dfeinheit gibt an, wie leicht ein Papier, das bereits eingerissen ist, weiterrei\u00dft. Dazu wird das Papier mit einem Schnitt versehen und in das Rei\u00dffestigkeitspr\u00fcfger\u00e4t (nach Elmendorf) eingespannt. Durch einen Knopfdruck wird ein blockiertes Pendel ausgel\u00f6st, welches die Probe im Zuge der Pendelbewegung zerrei\u00dft und dabei die Kraft misst. Druck (in kPa), dem ein Substrat nicht mehr standh\u00e4lt; abgeleitet ist der Berstfaktor (Druck durch Grammatur); Berstfestigkeit nach Mullen (DIN ISO 2758: Papier; DIN 53141-1: Pappe), nach Schopper (DIN 53113), an Wellpappe (ISO 2759, DIN/ISO 3689: nass, FEFCO 4). Der Berstwiderstand gibt den ben\u00f6tigten Druck an, um ein Papier zum Bersten zu bringen. Die Ma\u00dfeinheit des Berstwiderstandes lautet kPa. Dazu wird das Normblatt in den Pr\u00fcfapparat eingespannt und eine Membran mit genormter Fl\u00e4che dr\u00fcckt mit ansteigender Kraft gegen das Papier. Der Druck, der zum Durchsto\u00dfen des Papiers erforderlich ist, wird Berstwiderstand genannt. Widerstand, den Papier, Karton oder ein Verbund einer senkrecht einwirkenden Dehnung (TAPPI T 541) oder einer Schiebebewegung (Scott-Bond-Test: TAPPI T 833 pm-94 und T 569, Brecht-Knittweis-Spaltwiderstand: DIN 54516) entgegensetzt. Der Spaltwiderstand gibt die aufzubringende Kraft an, welche ben\u00f6tigt wird, die Papierbahn in der Masse zu spalten. Dies wird gew\u00f6hnlich bei mehrlagigen Papieren angewandt, bei denen mehrere Papierbahnen nass (25\u201335 %) vergautscht wurden, so beispielsweise bei Faltschachtelkarton (FSK) oder besonders volumin\u00f6sen Papieren (Rohdichte 3-Puffer), * einen definierten Durchrei\u00dfwiderstand l\u00e4ngs und quer von 350 mN haben bei Papieren mit einer fl\u00e4chenbezogenen Masse ab 70 g/m\u00b2, * eine hohe Oxidationsbest\u00e4ndigkeit aufweisen, ausgedr\u00fcckt in der Kappa-Zahl. Als Orientierungshilfe f\u00fcr die Alterungsbest\u00e4ndigkeit von gestrichenen und ungestrichenen Papieren wurden Lebensdauerklassen ausgearbeitet. * LDK 24 bis 85: Diese Papiere d\u00fcrfen \u201eAlterungsbest\u00e4ndig\u201c genannt werden * LDK 12 bis 80: Einige 100 Jahre Lebensdauer * LDK 6 bis 70: Mindestens 100 Jahre Lebensdauer * LDK 6 bis 40: Mindestens 50 Jahre Lebensdauer Entgegen der Normung werden auch alterungsbest\u00e4ndige Recyclingpapiere angeboten, da durch Forschungsergebnisse nachgewiesen wurde, dass sich Holzschliff und Alterungsbest\u00e4ndigkeit nicht ausschlie\u00dfen. So sind zum Beispiel Recycling-Kopierpapiere auf dem Markt, die die Vorgaben nach der Lebensdauerklasse LDK 24 bis 85 erf\u00fcllen und auch \u00fcber eine ''Alkalireserve'' in Form von Carbonat verf\u00fcgen.", "sentence_answer": " Der Spaltwiderstand gibt die aufzubringende Kraft an, welche ben\u00f6tigt wird, die Papierbahn in der Masse zu spalten. Dies wird gew\u00f6hnlich bei mehrlagigen Papieren angewandt, bei denen mehrere Papierbahnen nass (25\u201335 %) vergautscht wurden, so beispielsweise bei Faltschachtelkarton (FSK) oder besonders volumin\u00f6sen Papieren (Rohdichte 3-Puffer), * einen definierten Durchrei\u00dfwiderstand l\u00e4ngs und quer von 350 mN haben bei Papieren mit einer fl\u00e4chenbezogenen Masse ab 70 g/m\u00b2, * eine hohe Oxidationsbest\u00e4ndigkeit aufweisen, ausgedr\u00fcckt in der Kappa-Zahl.", "paragraph_id": 40435} {"question": "Wie werden intensive Gr\u00fcnt\u00f6ne bezeichnet?", "paragraph": "Gr\u00fcn\n\n== Gift ==\nIntensive Gr\u00fcnt\u00f6ne werden als Giftgr\u00fcn bezeichnet. Lange Zeit waren die farbintensiven und dauerhaften Gr\u00fcnpigmente allen voran das arsenhaltige Schweinfurter Gr\u00fcn giftige Pigmente, wie auch Chromgr\u00fcn, Kupferacetat (auch Gr\u00fcnspan genannt) und andere Kupferpatinen. Weniger giftig waren nur wenig farbintensive gr\u00fcne Erden. Die Bezeichnung \u201egiftgr\u00fcn\u201c wurde von den Br\u00fcdern Grimm in deren W\u00f6rterbuch anhand der Schrift Siegmund Suevus ''Spiegel des menschlichen Lebens'' bereits f\u00fcr das Jahr 1588 nachgewiesen.\nDie Gesichtsfarbe gr\u00fcn (= fahl) steht wegen des fehlenden Blutrots f\u00fcr Krankheit, sowohl von K\u00f6rper als auch f\u00fcr die kranke Seele. In diesem Sinne ist die Farbe Gr\u00fcn als \u201egiftig\u201c zus\u00e4tzlich in der traditionellen abendl\u00e4ndischen Kultur besetzt. \u00dcbertragend steht Gr\u00fcn sodann f\u00fcr Gier und Neid, wie in der Redensart \u201eGr\u00fcn ist die Gier\u201c oder umgangssprachlich auch \u201eGr\u00fcn vor Neid\u201c (neben \u201eGelb vor Neid\u201c).", "answer": "Giftgr\u00fcn", "sentence": "Intensive Gr\u00fcnt\u00f6ne werden als Giftgr\u00fcn bezeichnet.", "paragraph_sentence": "Gr\u00fcn == Gift = = Intensive Gr\u00fcnt\u00f6ne werden als Giftgr\u00fcn bezeichnet. Lange Zeit waren die farbintensiven und dauerhaften Gr\u00fcnpigmente allen voran das arsenhaltige Schweinfurter Gr\u00fcn giftige Pigmente, wie auch Chromgr\u00fcn, Kupferacetat (auch Gr\u00fcnspan genannt) und andere Kupferpatinen. Weniger giftig waren nur wenig farbintensive gr\u00fcne Erden. Die Bezeichnung \u201egiftgr\u00fcn\u201c wurde von den Br\u00fcdern Grimm in deren W\u00f6rterbuch anhand der Schrift Siegmund Suevus ''Spiegel des menschlichen Lebens'' bereits f\u00fcr das Jahr 1588 nachgewiesen. Die Gesichtsfarbe gr\u00fcn (= fahl) steht wegen des fehlenden Blutrots f\u00fcr Krankheit, sowohl von K\u00f6rper als auch f\u00fcr die kranke Seele. In diesem Sinne ist die Farbe Gr\u00fcn als \u201egiftig\u201c zus\u00e4tzlich in der traditionellen abendl\u00e4ndischen Kultur besetzt. \u00dcbertragend steht Gr\u00fcn sodann f\u00fcr Gier und Neid, wie in der Redensart \u201eGr\u00fcn ist die Gier\u201c oder umgangssprachlich auch \u201eGr\u00fcn vor Neid\u201c (neben \u201eGelb vor Neid\u201c).", "paragraph_answer": "Gr\u00fcn == Gift == Intensive Gr\u00fcnt\u00f6ne werden als Giftgr\u00fcn bezeichnet. Lange Zeit waren die farbintensiven und dauerhaften Gr\u00fcnpigmente allen voran das arsenhaltige Schweinfurter Gr\u00fcn giftige Pigmente, wie auch Chromgr\u00fcn, Kupferacetat (auch Gr\u00fcnspan genannt) und andere Kupferpatinen. Weniger giftig waren nur wenig farbintensive gr\u00fcne Erden. Die Bezeichnung \u201egiftgr\u00fcn\u201c wurde von den Br\u00fcdern Grimm in deren W\u00f6rterbuch anhand der Schrift Siegmund Suevus ''Spiegel des menschlichen Lebens'' bereits f\u00fcr das Jahr 1588 nachgewiesen. Die Gesichtsfarbe gr\u00fcn (= fahl) steht wegen des fehlenden Blutrots f\u00fcr Krankheit, sowohl von K\u00f6rper als auch f\u00fcr die kranke Seele. In diesem Sinne ist die Farbe Gr\u00fcn als \u201egiftig\u201c zus\u00e4tzlich in der traditionellen abendl\u00e4ndischen Kultur besetzt. \u00dcbertragend steht Gr\u00fcn sodann f\u00fcr Gier und Neid, wie in der Redensart \u201eGr\u00fcn ist die Gier\u201c oder umgangssprachlich auch \u201eGr\u00fcn vor Neid\u201c (neben \u201eGelb vor Neid\u201c).", "sentence_answer": "Intensive Gr\u00fcnt\u00f6ne werden als Giftgr\u00fcn bezeichnet.", "paragraph_id": 38836} {"question": "Wie viel Prozent der Bev\u00f6lkerung sprechen Deutsch als Muttersprache?", "paragraph": "Bern\n\n=== Sprachen ===\nDie Amts- und Schriftsprache in der Stadt Bern ist Deutsch. In der eidgen\u00f6ssischen Volksz\u00e4hlung von 2000 gaben gut 81\u00a0Prozent der Berner Wohnbev\u00f6lkerung Deutsch als Hauptsprache an, je knapp vier Prozent Franz\u00f6sisch und Italienisch.\nDie gesprochene Umgangssprache ist Berndeutsch, ein hochalemannischer Dialekt. Die Stadtberner Mundart weist eine in anderen Schweizer St\u00e4dten kaum mehr zu beobachtende soziale Gliederung auf, die heute aber auch weniger ausgepr\u00e4gt ist als noch Mitte des 20.\u00a0Jahrhunderts. Eines der auffallendsten Merkmale der \u00abgehobenen\u00bb Stadtberner Mundart ist das Fehlen des vokalisierten \u00abL\u00bb: So heisst etwa die Milch \u00abMilch\u00bb und nicht \u00abMiuch\u00bb, ich wollte \u00abi ha welle\u00bb und nicht \u00abi ha w\u00f6ue\u00bb. Gewisse Besonderheiten zeichnen ausschliesslich die Sprache des bernischen Patriziats aus, die sich aber immer mehr verlieren. Eine zus\u00e4tzliche Eigenheit des Berndeutschen ist die \u00dcbernahme einiger W\u00f6rter aus dem fr\u00fcheren Unterschichtsquartier Matte, das mit dem Mattenenglisch \u00fcber eine konstruierte Geheimsprache verf\u00fcgte, die heute noch folkloristisch gepflegt wird. Die h\u00e4ufig verwendeten Worte \u00abjiu/ieu\u00bb f\u00fcr \u00abja\u00bb oder \u00abGiel/Gieu\u00bb f\u00fcr \u00abBub/Knabe\u00bb entstammen dem Matteberndeutschen.", "answer": "81", "sentence": "In der eidgen\u00f6ssischen Volksz\u00e4hlung von 2000 gaben gut 81 \u00a0Prozent der Berner Wohnbev\u00f6lkerung", "paragraph_sentence": "Bern === Sprachen === Die Amts- und Schriftsprache in der Stadt Bern ist Deutsch. In der eidgen\u00f6ssischen Volksz\u00e4hlung von 2000 gaben gut 81 Prozent der Berner Wohnbev\u00f6lkerung Deutsch als Hauptsprache an, je knapp vier Prozent Franz\u00f6sisch und Italienisch. Die gesprochene Umgangssprache ist Berndeutsch, ein hochalemannischer Dialekt. Die Stadtberner Mundart weist eine in anderen Schweizer St\u00e4dten kaum mehr zu beobachtende soziale Gliederung auf, die heute aber auch weniger ausgepr\u00e4gt ist als noch Mitte des 20. Jahrhunderts. Eines der auffallendsten Merkmale der \u00abgehobenen\u00bb Stadtberner Mundart ist das Fehlen des vokalisierten \u00abL\u00bb: So heisst etwa die Milch \u00abMilch\u00bb und nicht \u00abMiuch\u00bb, ich wollte \u00abi ha welle\u00bb und nicht \u00abi ha w\u00f6ue\u00bb. Gewisse Besonderheiten zeichnen ausschliesslich die Sprache des bernischen Patriziats aus, die sich aber immer mehr verlieren. Eine zus\u00e4tzliche Eigenheit des Berndeutschen ist die \u00dcbernahme einiger W\u00f6rter aus dem fr\u00fcheren Unterschichtsquartier Matte, das mit dem Mattenenglisch \u00fcber eine konstruierte Geheimsprache verf\u00fcgte, die heute noch folkloristisch gepflegt wird. Die h\u00e4ufig verwendeten Worte \u00abjiu/ieu\u00bb f\u00fcr \u00abja\u00bb oder \u00abGiel/Gieu\u00bb f\u00fcr \u00abBub/Knabe\u00bb entstammen dem Matteberndeutschen.", "paragraph_answer": "Bern === Sprachen === Die Amts- und Schriftsprache in der Stadt Bern ist Deutsch. In der eidgen\u00f6ssischen Volksz\u00e4hlung von 2000 gaben gut 81 Prozent der Berner Wohnbev\u00f6lkerung Deutsch als Hauptsprache an, je knapp vier Prozent Franz\u00f6sisch und Italienisch. Die gesprochene Umgangssprache ist Berndeutsch, ein hochalemannischer Dialekt. Die Stadtberner Mundart weist eine in anderen Schweizer St\u00e4dten kaum mehr zu beobachtende soziale Gliederung auf, die heute aber auch weniger ausgepr\u00e4gt ist als noch Mitte des 20. Jahrhunderts. Eines der auffallendsten Merkmale der \u00abgehobenen\u00bb Stadtberner Mundart ist das Fehlen des vokalisierten \u00abL\u00bb: So heisst etwa die Milch \u00abMilch\u00bb und nicht \u00abMiuch\u00bb, ich wollte \u00abi ha welle\u00bb und nicht \u00abi ha w\u00f6ue\u00bb. Gewisse Besonderheiten zeichnen ausschliesslich die Sprache des bernischen Patriziats aus, die sich aber immer mehr verlieren. Eine zus\u00e4tzliche Eigenheit des Berndeutschen ist die \u00dcbernahme einiger W\u00f6rter aus dem fr\u00fcheren Unterschichtsquartier Matte, das mit dem Mattenenglisch \u00fcber eine konstruierte Geheimsprache verf\u00fcgte, die heute noch folkloristisch gepflegt wird. Die h\u00e4ufig verwendeten Worte \u00abjiu/ieu\u00bb f\u00fcr \u00abja\u00bb oder \u00abGiel/Gieu\u00bb f\u00fcr \u00abBub/Knabe\u00bb entstammen dem Matteberndeutschen.", "sentence_answer": "In der eidgen\u00f6ssischen Volksz\u00e4hlung von 2000 gaben gut 81 Prozent der Berner Wohnbev\u00f6lkerung", "paragraph_id": 41188} {"question": "Was ist die gesprochene Umgangssprache in Bern?", "paragraph": "Bern\n\n=== Sprachen ===\nDie Amts- und Schriftsprache in der Stadt Bern ist Deutsch. In der eidgen\u00f6ssischen Volksz\u00e4hlung von 2000 gaben gut 81\u00a0Prozent der Berner Wohnbev\u00f6lkerung Deutsch als Hauptsprache an, je knapp vier Prozent Franz\u00f6sisch und Italienisch.\nDie gesprochene Umgangssprache ist Berndeutsch, ein hochalemannischer Dialekt. Die Stadtberner Mundart weist eine in anderen Schweizer St\u00e4dten kaum mehr zu beobachtende soziale Gliederung auf, die heute aber auch weniger ausgepr\u00e4gt ist als noch Mitte des 20.\u00a0Jahrhunderts. Eines der auffallendsten Merkmale der \u00abgehobenen\u00bb Stadtberner Mundart ist das Fehlen des vokalisierten \u00abL\u00bb: So heisst etwa die Milch \u00abMilch\u00bb und nicht \u00abMiuch\u00bb, ich wollte \u00abi ha welle\u00bb und nicht \u00abi ha w\u00f6ue\u00bb. Gewisse Besonderheiten zeichnen ausschliesslich die Sprache des bernischen Patriziats aus, die sich aber immer mehr verlieren. Eine zus\u00e4tzliche Eigenheit des Berndeutschen ist die \u00dcbernahme einiger W\u00f6rter aus dem fr\u00fcheren Unterschichtsquartier Matte, das mit dem Mattenenglisch \u00fcber eine konstruierte Geheimsprache verf\u00fcgte, die heute noch folkloristisch gepflegt wird. Die h\u00e4ufig verwendeten Worte \u00abjiu/ieu\u00bb f\u00fcr \u00abja\u00bb oder \u00abGiel/Gieu\u00bb f\u00fcr \u00abBub/Knabe\u00bb entstammen dem Matteberndeutschen.", "answer": "Berndeutsch, ein hochalemannischer Dialekt", "sentence": "Die gesprochene Umgangssprache ist Berndeutsch, ein hochalemannischer Dialekt .", "paragraph_sentence": "Bern === Sprachen === Die Amts- und Schriftsprache in der Stadt Bern ist Deutsch. In der eidgen\u00f6ssischen Volksz\u00e4hlung von 2000 gaben gut 81 Prozent der Berner Wohnbev\u00f6lkerung Deutsch als Hauptsprache an, je knapp vier Prozent Franz\u00f6sisch und Italienisch. Die gesprochene Umgangssprache ist Berndeutsch, ein hochalemannischer Dialekt . Die Stadtberner Mundart weist eine in anderen Schweizer St\u00e4dten kaum mehr zu beobachtende soziale Gliederung auf, die heute aber auch weniger ausgepr\u00e4gt ist als noch Mitte des 20. Jahrhunderts. Eines der auffallendsten Merkmale der \u00abgehobenen\u00bb Stadtberner Mundart ist das Fehlen des vokalisierten \u00abL\u00bb: So heisst etwa die Milch \u00abMilch\u00bb und nicht \u00abMiuch\u00bb, ich wollte \u00abi ha welle\u00bb und nicht \u00abi ha w\u00f6ue\u00bb. Gewisse Besonderheiten zeichnen ausschliesslich die Sprache des bernischen Patriziats aus, die sich aber immer mehr verlieren. Eine zus\u00e4tzliche Eigenheit des Berndeutschen ist die \u00dcbernahme einiger W\u00f6rter aus dem fr\u00fcheren Unterschichtsquartier Matte, das mit dem Mattenenglisch \u00fcber eine konstruierte Geheimsprache verf\u00fcgte, die heute noch folkloristisch gepflegt wird. Die h\u00e4ufig verwendeten Worte \u00abjiu/ieu\u00bb f\u00fcr \u00abja\u00bb oder \u00abGiel/Gieu\u00bb f\u00fcr \u00abBub/Knabe\u00bb entstammen dem Matteberndeutschen.", "paragraph_answer": "Bern === Sprachen === Die Amts- und Schriftsprache in der Stadt Bern ist Deutsch. In der eidgen\u00f6ssischen Volksz\u00e4hlung von 2000 gaben gut 81 Prozent der Berner Wohnbev\u00f6lkerung Deutsch als Hauptsprache an, je knapp vier Prozent Franz\u00f6sisch und Italienisch. Die gesprochene Umgangssprache ist Berndeutsch, ein hochalemannischer Dialekt . Die Stadtberner Mundart weist eine in anderen Schweizer St\u00e4dten kaum mehr zu beobachtende soziale Gliederung auf, die heute aber auch weniger ausgepr\u00e4gt ist als noch Mitte des 20. Jahrhunderts. Eines der auffallendsten Merkmale der \u00abgehobenen\u00bb Stadtberner Mundart ist das Fehlen des vokalisierten \u00abL\u00bb: So heisst etwa die Milch \u00abMilch\u00bb und nicht \u00abMiuch\u00bb, ich wollte \u00abi ha welle\u00bb und nicht \u00abi ha w\u00f6ue\u00bb. Gewisse Besonderheiten zeichnen ausschliesslich die Sprache des bernischen Patriziats aus, die sich aber immer mehr verlieren. Eine zus\u00e4tzliche Eigenheit des Berndeutschen ist die \u00dcbernahme einiger W\u00f6rter aus dem fr\u00fcheren Unterschichtsquartier Matte, das mit dem Mattenenglisch \u00fcber eine konstruierte Geheimsprache verf\u00fcgte, die heute noch folkloristisch gepflegt wird. Die h\u00e4ufig verwendeten Worte \u00abjiu/ieu\u00bb f\u00fcr \u00abja\u00bb oder \u00abGiel/Gieu\u00bb f\u00fcr \u00abBub/Knabe\u00bb entstammen dem Matteberndeutschen.", "sentence_answer": "Die gesprochene Umgangssprache ist Berndeutsch, ein hochalemannischer Dialekt .", "paragraph_id": 41189} {"question": "Was ist eine der Besonderheiten des Berndeutsches?", "paragraph": "Bern\n\n=== Sprachen ===\nDie Amts- und Schriftsprache in der Stadt Bern ist Deutsch. In der eidgen\u00f6ssischen Volksz\u00e4hlung von 2000 gaben gut 81\u00a0Prozent der Berner Wohnbev\u00f6lkerung Deutsch als Hauptsprache an, je knapp vier Prozent Franz\u00f6sisch und Italienisch.\nDie gesprochene Umgangssprache ist Berndeutsch, ein hochalemannischer Dialekt. Die Stadtberner Mundart weist eine in anderen Schweizer St\u00e4dten kaum mehr zu beobachtende soziale Gliederung auf, die heute aber auch weniger ausgepr\u00e4gt ist als noch Mitte des 20.\u00a0Jahrhunderts. Eines der auffallendsten Merkmale der \u00abgehobenen\u00bb Stadtberner Mundart ist das Fehlen des vokalisierten \u00abL\u00bb: So heisst etwa die Milch \u00abMilch\u00bb und nicht \u00abMiuch\u00bb, ich wollte \u00abi ha welle\u00bb und nicht \u00abi ha w\u00f6ue\u00bb. Gewisse Besonderheiten zeichnen ausschliesslich die Sprache des bernischen Patriziats aus, die sich aber immer mehr verlieren. Eine zus\u00e4tzliche Eigenheit des Berndeutschen ist die \u00dcbernahme einiger W\u00f6rter aus dem fr\u00fcheren Unterschichtsquartier Matte, das mit dem Mattenenglisch \u00fcber eine konstruierte Geheimsprache verf\u00fcgte, die heute noch folkloristisch gepflegt wird. Die h\u00e4ufig verwendeten Worte \u00abjiu/ieu\u00bb f\u00fcr \u00abja\u00bb oder \u00abGiel/Gieu\u00bb f\u00fcr \u00abBub/Knabe\u00bb entstammen dem Matteberndeutschen.", "answer": "das Fehlen des vokalisierten \u00abL\u00bb", "sentence": "Eines der auffallendsten Merkmale der \u00abgehobenen\u00bb Stadtberner Mundart ist das Fehlen des vokalisierten \u00abL\u00bb : So heisst etwa die Milch \u00abMilch\u00bb und nicht \u00abMiuch\u00bb, ich wollte \u00abi ha welle\u00bb und nicht \u00abi ha w\u00f6ue\u00bb.", "paragraph_sentence": "Bern === Sprachen === Die Amts- und Schriftsprache in der Stadt Bern ist Deutsch. In der eidgen\u00f6ssischen Volksz\u00e4hlung von 2000 gaben gut 81 Prozent der Berner Wohnbev\u00f6lkerung Deutsch als Hauptsprache an, je knapp vier Prozent Franz\u00f6sisch und Italienisch. Die gesprochene Umgangssprache ist Berndeutsch, ein hochalemannischer Dialekt. Die Stadtberner Mundart weist eine in anderen Schweizer St\u00e4dten kaum mehr zu beobachtende soziale Gliederung auf, die heute aber auch weniger ausgepr\u00e4gt ist als noch Mitte des 20. Jahrhunderts. Eines der auffallendsten Merkmale der \u00abgehobenen\u00bb Stadtberner Mundart ist das Fehlen des vokalisierten \u00abL\u00bb : So heisst etwa die Milch \u00abMilch\u00bb und nicht \u00abMiuch\u00bb, ich wollte \u00abi ha welle\u00bb und nicht \u00abi ha w\u00f6ue\u00bb. Gewisse Besonderheiten zeichnen ausschliesslich die Sprache des bernischen Patriziats aus, die sich aber immer mehr verlieren. Eine zus\u00e4tzliche Eigenheit des Berndeutschen ist die \u00dcbernahme einiger W\u00f6rter aus dem fr\u00fcheren Unterschichtsquartier Matte, das mit dem Mattenenglisch \u00fcber eine konstruierte Geheimsprache verf\u00fcgte, die heute noch folkloristisch gepflegt wird. Die h\u00e4ufig verwendeten Worte \u00abjiu/ieu\u00bb f\u00fcr \u00abja\u00bb oder \u00abGiel/Gieu\u00bb f\u00fcr \u00abBub/Knabe\u00bb entstammen dem Matteberndeutschen.", "paragraph_answer": "Bern === Sprachen === Die Amts- und Schriftsprache in der Stadt Bern ist Deutsch. In der eidgen\u00f6ssischen Volksz\u00e4hlung von 2000 gaben gut 81 Prozent der Berner Wohnbev\u00f6lkerung Deutsch als Hauptsprache an, je knapp vier Prozent Franz\u00f6sisch und Italienisch. Die gesprochene Umgangssprache ist Berndeutsch, ein hochalemannischer Dialekt. Die Stadtberner Mundart weist eine in anderen Schweizer St\u00e4dten kaum mehr zu beobachtende soziale Gliederung auf, die heute aber auch weniger ausgepr\u00e4gt ist als noch Mitte des 20. Jahrhunderts. Eines der auffallendsten Merkmale der \u00abgehobenen\u00bb Stadtberner Mundart ist das Fehlen des vokalisierten \u00abL\u00bb : So heisst etwa die Milch \u00abMilch\u00bb und nicht \u00abMiuch\u00bb, ich wollte \u00abi ha welle\u00bb und nicht \u00abi ha w\u00f6ue\u00bb. Gewisse Besonderheiten zeichnen ausschliesslich die Sprache des bernischen Patriziats aus, die sich aber immer mehr verlieren. Eine zus\u00e4tzliche Eigenheit des Berndeutschen ist die \u00dcbernahme einiger W\u00f6rter aus dem fr\u00fcheren Unterschichtsquartier Matte, das mit dem Mattenenglisch \u00fcber eine konstruierte Geheimsprache verf\u00fcgte, die heute noch folkloristisch gepflegt wird. Die h\u00e4ufig verwendeten Worte \u00abjiu/ieu\u00bb f\u00fcr \u00abja\u00bb oder \u00abGiel/Gieu\u00bb f\u00fcr \u00abBub/Knabe\u00bb entstammen dem Matteberndeutschen.", "sentence_answer": "Eines der auffallendsten Merkmale der \u00abgehobenen\u00bb Stadtberner Mundart ist das Fehlen des vokalisierten \u00abL\u00bb : So heisst etwa die Milch \u00abMilch\u00bb und nicht \u00abMiuch\u00bb, ich wollte \u00abi ha welle\u00bb und nicht \u00abi ha w\u00f6ue\u00bb.", "paragraph_id": 41190} {"question": "Wodurch zeichnen sich Chloroplasten und Mitochondrien aus?", "paragraph": "Bakterien\n\n=== Endosymbiontenhypothese ===\nAufgrund biochemischer Untersuchungen nimmt man heute an, dass einige Organellen, die in den Zellen vieler Eukaryoten vorkommen, urspr\u00fcnglich eigenst\u00e4ndige Bakterien waren (Endosymbiontentheorie); dies betrifft die Chloroplasten und die Mitochondrien. Diese Organellen zeichnen sich durch eine Doppelmembran aus und enthalten eine eigene zirkul\u00e4re DNA, auf der je nach Art 5 bis 62 Gene enthalten sein k\u00f6nnen.\nBelege daf\u00fcr sind die Ergebnisse der rRNA-Sequenzierung und die Organellproteine, die eine st\u00e4rkere Homologie zu den Bakterienproteinen ausweisen als zu den Eukaryoten. Die Codons von Mitochondrion und Chloroplast \u00e4hneln der Codon Usage der Bacteria ebenfalls mehr.", "answer": "durch eine Doppelmembran", "sentence": "Diese Organellen zeichnen sich durch eine Doppelmembran aus und enthalten eine eigene zirkul\u00e4re DNA, auf der je nach Art 5 bis 62 Gene enthalten sein k\u00f6nnen.", "paragraph_sentence": "Bakterien = = = Endosymbiontenhypothese === Aufgrund biochemischer Untersuchungen nimmt man heute an, dass einige Organellen, die in den Zellen vieler Eukaryoten vorkommen, urspr\u00fcnglich eigenst\u00e4ndige Bakterien waren (Endosymbiontentheorie); dies betrifft die Chloroplasten und die Mitochondrien. Diese Organellen zeichnen sich durch eine Doppelmembran aus und enthalten eine eigene zirkul\u00e4re DNA, auf der je nach Art 5 bis 62 Gene enthalten sein k\u00f6nnen. Belege daf\u00fcr sind die Ergebnisse der rRNA-Sequenzierung und die Organellproteine, die eine st\u00e4rkere Homologie zu den Bakterienproteinen ausweisen als zu den Eukaryoten. Die Codons von Mitochondrion und Chloroplast \u00e4hneln der Codon Usage der Bacteria ebenfalls mehr.", "paragraph_answer": "Bakterien === Endosymbiontenhypothese === Aufgrund biochemischer Untersuchungen nimmt man heute an, dass einige Organellen, die in den Zellen vieler Eukaryoten vorkommen, urspr\u00fcnglich eigenst\u00e4ndige Bakterien waren (Endosymbiontentheorie); dies betrifft die Chloroplasten und die Mitochondrien. Diese Organellen zeichnen sich durch eine Doppelmembran aus und enthalten eine eigene zirkul\u00e4re DNA, auf der je nach Art 5 bis 62 Gene enthalten sein k\u00f6nnen. Belege daf\u00fcr sind die Ergebnisse der rRNA-Sequenzierung und die Organellproteine, die eine st\u00e4rkere Homologie zu den Bakterienproteinen ausweisen als zu den Eukaryoten. Die Codons von Mitochondrion und Chloroplast \u00e4hneln der Codon Usage der Bacteria ebenfalls mehr.", "sentence_answer": "Diese Organellen zeichnen sich durch eine Doppelmembran aus und enthalten eine eigene zirkul\u00e4re DNA, auf der je nach Art 5 bis 62 Gene enthalten sein k\u00f6nnen.", "paragraph_id": 40405} {"question": "Wo liegt San Diego?", "paragraph": "San_Diego\n\n== Geographie ==\nSan Diego liegt an einem k\u00fcnstlichen Hafenbecken an der S\u00fcdspitze Kaliforniens, etwa zweieinhalb Autostunden s\u00fcdlich von Los Angeles und etwa eine halbe Stunde n\u00f6rdlich von Tijuana, Mexiko. Im Westen wird die Stadt vom Pazifischen Ozean begrenzt. Im Osten bilden Berge sowie der Anza-Borrego-W\u00fcstenpark eine nat\u00fcrliche Grenze. San Diego wird durch die Stadt Chula Vista in zwei Teile geteilt. Den h\u00f6chsten Punkt im Stadtgebiet bildet der Cowles Mountain () im Mission Trails Regional Park; weitere Erhebungen sind der ''Black Mountain'' mit und ''Mount Soledad'' mit . Das Stadtgebiet dehnt sich immer weiter ins Landesinnere aus. Im S\u00fcden reicht es bis zur mexikanischen Grenze. Durch die Stadt flie\u00dft der San Diego River.", "answer": "an einem k\u00fcnstlichen Hafenbecken an der S\u00fcdspitze Kaliforniens, etwa zweieinhalb Autostunden s\u00fcdlich von Los Angeles und etwa eine halbe Stunde n\u00f6rdlich von Tijuana, Mexiko.", "sentence": "Geographie ==\nSan Diego liegt an einem k\u00fcnstlichen Hafenbecken an der S\u00fcdspitze Kaliforniens, etwa zweieinhalb Autostunden s\u00fcdlich von Los Angeles und etwa eine halbe Stunde n\u00f6rdlich von Tijuana, Mexiko. ", "paragraph_sentence": "San_Diego == Geographie == San Diego liegt an einem k\u00fcnstlichen Hafenbecken an der S\u00fcdspitze Kaliforniens, etwa zweieinhalb Autostunden s\u00fcdlich von Los Angeles und etwa eine halbe Stunde n\u00f6rdlich von Tijuana, Mexiko. Im Westen wird die Stadt vom Pazifischen Ozean begrenzt. Im Osten bilden Berge sowie der Anza-Borrego-W\u00fcstenpark eine nat\u00fcrliche Grenze. San Diego wird durch die Stadt Chula Vista in zwei Teile geteilt. Den h\u00f6chsten Punkt im Stadtgebiet bildet der Cowles Mountain () im Mission Trails Regional Park; weitere Erhebungen sind der ''Black Mountain'' mit und ''Mount Soledad'' mit . Das Stadtgebiet dehnt sich immer weiter ins Landesinnere aus. Im S\u00fcden reicht es bis zur mexikanischen Grenze. Durch die Stadt flie\u00dft der San Diego River.", "paragraph_answer": "San_Diego == Geographie == San Diego liegt an einem k\u00fcnstlichen Hafenbecken an der S\u00fcdspitze Kaliforniens, etwa zweieinhalb Autostunden s\u00fcdlich von Los Angeles und etwa eine halbe Stunde n\u00f6rdlich von Tijuana, Mexiko. Im Westen wird die Stadt vom Pazifischen Ozean begrenzt. Im Osten bilden Berge sowie der Anza-Borrego-W\u00fcstenpark eine nat\u00fcrliche Grenze. San Diego wird durch die Stadt Chula Vista in zwei Teile geteilt. Den h\u00f6chsten Punkt im Stadtgebiet bildet der Cowles Mountain () im Mission Trails Regional Park; weitere Erhebungen sind der ''Black Mountain'' mit und ''Mount Soledad'' mit . Das Stadtgebiet dehnt sich immer weiter ins Landesinnere aus. Im S\u00fcden reicht es bis zur mexikanischen Grenze. Durch die Stadt flie\u00dft der San Diego River.", "sentence_answer": "Geographie == San Diego liegt an einem k\u00fcnstlichen Hafenbecken an der S\u00fcdspitze Kaliforniens, etwa zweieinhalb Autostunden s\u00fcdlich von Los Angeles und etwa eine halbe Stunde n\u00f6rdlich von Tijuana, Mexiko. ", "paragraph_id": 40471} {"question": "Was grenzt an Westen von San Diego?", "paragraph": "San_Diego\n\n== Geographie ==\nSan Diego liegt an einem k\u00fcnstlichen Hafenbecken an der S\u00fcdspitze Kaliforniens, etwa zweieinhalb Autostunden s\u00fcdlich von Los Angeles und etwa eine halbe Stunde n\u00f6rdlich von Tijuana, Mexiko. Im Westen wird die Stadt vom Pazifischen Ozean begrenzt. Im Osten bilden Berge sowie der Anza-Borrego-W\u00fcstenpark eine nat\u00fcrliche Grenze. San Diego wird durch die Stadt Chula Vista in zwei Teile geteilt. Den h\u00f6chsten Punkt im Stadtgebiet bildet der Cowles Mountain () im Mission Trails Regional Park; weitere Erhebungen sind der ''Black Mountain'' mit und ''Mount Soledad'' mit . Das Stadtgebiet dehnt sich immer weiter ins Landesinnere aus. Im S\u00fcden reicht es bis zur mexikanischen Grenze. Durch die Stadt flie\u00dft der San Diego River.", "answer": "Pazifischen Ozean", "sentence": "Im Westen wird die Stadt vom Pazifischen Ozean begrenzt.", "paragraph_sentence": "San_Diego == Geographie == San Diego liegt an einem k\u00fcnstlichen Hafenbecken an der S\u00fcdspitze Kaliforniens, etwa zweieinhalb Autostunden s\u00fcdlich von Los Angeles und etwa eine halbe Stunde n\u00f6rdlich von Tijuana, Mexiko. Im Westen wird die Stadt vom Pazifischen Ozean begrenzt. Im Osten bilden Berge sowie der Anza-Borrego-W\u00fcstenpark eine nat\u00fcrliche Grenze. San Diego wird durch die Stadt Chula Vista in zwei Teile geteilt. Den h\u00f6chsten Punkt im Stadtgebiet bildet der Cowles Mountain () im Mission Trails Regional Park; weitere Erhebungen sind der ''Black Mountain'' mit und ''Mount Soledad'' mit . Das Stadtgebiet dehnt sich immer weiter ins Landesinnere aus. Im S\u00fcden reicht es bis zur mexikanischen Grenze. Durch die Stadt flie\u00dft der San Diego River.", "paragraph_answer": "San_Diego == Geographie == San Diego liegt an einem k\u00fcnstlichen Hafenbecken an der S\u00fcdspitze Kaliforniens, etwa zweieinhalb Autostunden s\u00fcdlich von Los Angeles und etwa eine halbe Stunde n\u00f6rdlich von Tijuana, Mexiko. Im Westen wird die Stadt vom Pazifischen Ozean begrenzt. Im Osten bilden Berge sowie der Anza-Borrego-W\u00fcstenpark eine nat\u00fcrliche Grenze. San Diego wird durch die Stadt Chula Vista in zwei Teile geteilt. Den h\u00f6chsten Punkt im Stadtgebiet bildet der Cowles Mountain () im Mission Trails Regional Park; weitere Erhebungen sind der ''Black Mountain'' mit und ''Mount Soledad'' mit . Das Stadtgebiet dehnt sich immer weiter ins Landesinnere aus. Im S\u00fcden reicht es bis zur mexikanischen Grenze. Durch die Stadt flie\u00dft der San Diego River.", "sentence_answer": "Im Westen wird die Stadt vom Pazifischen Ozean begrenzt.", "paragraph_id": 40472} {"question": "Was grenzt an Osten von San Diego?", "paragraph": "San_Diego\n\n== Geographie ==\nSan Diego liegt an einem k\u00fcnstlichen Hafenbecken an der S\u00fcdspitze Kaliforniens, etwa zweieinhalb Autostunden s\u00fcdlich von Los Angeles und etwa eine halbe Stunde n\u00f6rdlich von Tijuana, Mexiko. Im Westen wird die Stadt vom Pazifischen Ozean begrenzt. Im Osten bilden Berge sowie der Anza-Borrego-W\u00fcstenpark eine nat\u00fcrliche Grenze. San Diego wird durch die Stadt Chula Vista in zwei Teile geteilt. Den h\u00f6chsten Punkt im Stadtgebiet bildet der Cowles Mountain () im Mission Trails Regional Park; weitere Erhebungen sind der ''Black Mountain'' mit und ''Mount Soledad'' mit . Das Stadtgebiet dehnt sich immer weiter ins Landesinnere aus. Im S\u00fcden reicht es bis zur mexikanischen Grenze. Durch die Stadt flie\u00dft der San Diego River.", "answer": "Berge sowie der Anza-Borrego-W\u00fcstenpark", "sentence": "Im Osten bilden Berge sowie der Anza-Borrego-W\u00fcstenpark eine nat\u00fcrliche Grenze.", "paragraph_sentence": "San_Diego == Geographie == San Diego liegt an einem k\u00fcnstlichen Hafenbecken an der S\u00fcdspitze Kaliforniens, etwa zweieinhalb Autostunden s\u00fcdlich von Los Angeles und etwa eine halbe Stunde n\u00f6rdlich von Tijuana, Mexiko. Im Westen wird die Stadt vom Pazifischen Ozean begrenzt. Im Osten bilden Berge sowie der Anza-Borrego-W\u00fcstenpark eine nat\u00fcrliche Grenze. San Diego wird durch die Stadt Chula Vista in zwei Teile geteilt. Den h\u00f6chsten Punkt im Stadtgebiet bildet der Cowles Mountain () im Mission Trails Regional Park; weitere Erhebungen sind der ''Black Mountain'' mit und ''Mount Soledad'' mit . Das Stadtgebiet dehnt sich immer weiter ins Landesinnere aus. Im S\u00fcden reicht es bis zur mexikanischen Grenze. Durch die Stadt flie\u00dft der San Diego River.", "paragraph_answer": "San_Diego == Geographie == San Diego liegt an einem k\u00fcnstlichen Hafenbecken an der S\u00fcdspitze Kaliforniens, etwa zweieinhalb Autostunden s\u00fcdlich von Los Angeles und etwa eine halbe Stunde n\u00f6rdlich von Tijuana, Mexiko. Im Westen wird die Stadt vom Pazifischen Ozean begrenzt. Im Osten bilden Berge sowie der Anza-Borrego-W\u00fcstenpark eine nat\u00fcrliche Grenze. San Diego wird durch die Stadt Chula Vista in zwei Teile geteilt. Den h\u00f6chsten Punkt im Stadtgebiet bildet der Cowles Mountain () im Mission Trails Regional Park; weitere Erhebungen sind der ''Black Mountain'' mit und ''Mount Soledad'' mit . Das Stadtgebiet dehnt sich immer weiter ins Landesinnere aus. Im S\u00fcden reicht es bis zur mexikanischen Grenze. Durch die Stadt flie\u00dft der San Diego River.", "sentence_answer": "Im Osten bilden Berge sowie der Anza-Borrego-W\u00fcstenpark eine nat\u00fcrliche Grenze.", "paragraph_id": 40473} {"question": "In wie viele Teile wird San Diego geteilt?", "paragraph": "San_Diego\n\n== Geographie ==\nSan Diego liegt an einem k\u00fcnstlichen Hafenbecken an der S\u00fcdspitze Kaliforniens, etwa zweieinhalb Autostunden s\u00fcdlich von Los Angeles und etwa eine halbe Stunde n\u00f6rdlich von Tijuana, Mexiko. Im Westen wird die Stadt vom Pazifischen Ozean begrenzt. Im Osten bilden Berge sowie der Anza-Borrego-W\u00fcstenpark eine nat\u00fcrliche Grenze. San Diego wird durch die Stadt Chula Vista in zwei Teile geteilt. Den h\u00f6chsten Punkt im Stadtgebiet bildet der Cowles Mountain () im Mission Trails Regional Park; weitere Erhebungen sind der ''Black Mountain'' mit und ''Mount Soledad'' mit . Das Stadtgebiet dehnt sich immer weiter ins Landesinnere aus. Im S\u00fcden reicht es bis zur mexikanischen Grenze. Durch die Stadt flie\u00dft der San Diego River.", "answer": "zwei ", "sentence": "San Diego wird durch die Stadt Chula Vista in zwei Teile geteilt.", "paragraph_sentence": "San_Diego == Geographie == San Diego liegt an einem k\u00fcnstlichen Hafenbecken an der S\u00fcdspitze Kaliforniens, etwa zweieinhalb Autostunden s\u00fcdlich von Los Angeles und etwa eine halbe Stunde n\u00f6rdlich von Tijuana, Mexiko. Im Westen wird die Stadt vom Pazifischen Ozean begrenzt. Im Osten bilden Berge sowie der Anza-Borrego-W\u00fcstenpark eine nat\u00fcrliche Grenze. San Diego wird durch die Stadt Chula Vista in zwei Teile geteilt. Den h\u00f6chsten Punkt im Stadtgebiet bildet der Cowles Mountain () im Mission Trails Regional Park; weitere Erhebungen sind der ''Black Mountain'' mit und ''Mount Soledad'' mit . Das Stadtgebiet dehnt sich immer weiter ins Landesinnere aus. Im S\u00fcden reicht es bis zur mexikanischen Grenze. Durch die Stadt flie\u00dft der San Diego River.", "paragraph_answer": "San_Diego == Geographie == San Diego liegt an einem k\u00fcnstlichen Hafenbecken an der S\u00fcdspitze Kaliforniens, etwa zweieinhalb Autostunden s\u00fcdlich von Los Angeles und etwa eine halbe Stunde n\u00f6rdlich von Tijuana, Mexiko. Im Westen wird die Stadt vom Pazifischen Ozean begrenzt. Im Osten bilden Berge sowie der Anza-Borrego-W\u00fcstenpark eine nat\u00fcrliche Grenze. San Diego wird durch die Stadt Chula Vista in zwei Teile geteilt. Den h\u00f6chsten Punkt im Stadtgebiet bildet der Cowles Mountain () im Mission Trails Regional Park; weitere Erhebungen sind der ''Black Mountain'' mit und ''Mount Soledad'' mit . Das Stadtgebiet dehnt sich immer weiter ins Landesinnere aus. Im S\u00fcden reicht es bis zur mexikanischen Grenze. Durch die Stadt flie\u00dft der San Diego River.", "sentence_answer": "San Diego wird durch die Stadt Chula Vista in zwei Teile geteilt.", "paragraph_id": 40474} {"question": "Was ist der h\u00f6chste Punkt San Diegos?", "paragraph": "San_Diego\n\n== Geographie ==\nSan Diego liegt an einem k\u00fcnstlichen Hafenbecken an der S\u00fcdspitze Kaliforniens, etwa zweieinhalb Autostunden s\u00fcdlich von Los Angeles und etwa eine halbe Stunde n\u00f6rdlich von Tijuana, Mexiko. Im Westen wird die Stadt vom Pazifischen Ozean begrenzt. Im Osten bilden Berge sowie der Anza-Borrego-W\u00fcstenpark eine nat\u00fcrliche Grenze. San Diego wird durch die Stadt Chula Vista in zwei Teile geteilt. Den h\u00f6chsten Punkt im Stadtgebiet bildet der Cowles Mountain () im Mission Trails Regional Park; weitere Erhebungen sind der ''Black Mountain'' mit und ''Mount Soledad'' mit . Das Stadtgebiet dehnt sich immer weiter ins Landesinnere aus. Im S\u00fcden reicht es bis zur mexikanischen Grenze. Durch die Stadt flie\u00dft der San Diego River.", "answer": "der Cowles Mountain () im Mission Trails Regional Park", "sentence": "Den h\u00f6chsten Punkt im Stadtgebiet bildet der Cowles Mountain () im Mission Trails Regional Park ;", "paragraph_sentence": "San_Diego == Geographie == San Diego liegt an einem k\u00fcnstlichen Hafenbecken an der S\u00fcdspitze Kaliforniens, etwa zweieinhalb Autostunden s\u00fcdlich von Los Angeles und etwa eine halbe Stunde n\u00f6rdlich von Tijuana, Mexiko. Im Westen wird die Stadt vom Pazifischen Ozean begrenzt. Im Osten bilden Berge sowie der Anza-Borrego-W\u00fcstenpark eine nat\u00fcrliche Grenze. San Diego wird durch die Stadt Chula Vista in zwei Teile geteilt. Den h\u00f6chsten Punkt im Stadtgebiet bildet der Cowles Mountain () im Mission Trails Regional Park ; weitere Erhebungen sind der ''Black Mountain'' mit und ''Mount Soledad'' mit . Das Stadtgebiet dehnt sich immer weiter ins Landesinnere aus. Im S\u00fcden reicht es bis zur mexikanischen Grenze. Durch die Stadt flie\u00dft der San Diego River.", "paragraph_answer": "San_Diego == Geographie == San Diego liegt an einem k\u00fcnstlichen Hafenbecken an der S\u00fcdspitze Kaliforniens, etwa zweieinhalb Autostunden s\u00fcdlich von Los Angeles und etwa eine halbe Stunde n\u00f6rdlich von Tijuana, Mexiko. Im Westen wird die Stadt vom Pazifischen Ozean begrenzt. Im Osten bilden Berge sowie der Anza-Borrego-W\u00fcstenpark eine nat\u00fcrliche Grenze. San Diego wird durch die Stadt Chula Vista in zwei Teile geteilt. Den h\u00f6chsten Punkt im Stadtgebiet bildet der Cowles Mountain () im Mission Trails Regional Park ; weitere Erhebungen sind der ''Black Mountain'' mit und ''Mount Soledad'' mit . Das Stadtgebiet dehnt sich immer weiter ins Landesinnere aus. Im S\u00fcden reicht es bis zur mexikanischen Grenze. Durch die Stadt flie\u00dft der San Diego River.", "sentence_answer": "Den h\u00f6chsten Punkt im Stadtgebiet bildet der Cowles Mountain () im Mission Trails Regional Park ;", "paragraph_id": 40475} {"question": "Welchen Fluss gibt es in San Diego?", "paragraph": "San_Diego\n\n== Geographie ==\nSan Diego liegt an einem k\u00fcnstlichen Hafenbecken an der S\u00fcdspitze Kaliforniens, etwa zweieinhalb Autostunden s\u00fcdlich von Los Angeles und etwa eine halbe Stunde n\u00f6rdlich von Tijuana, Mexiko. Im Westen wird die Stadt vom Pazifischen Ozean begrenzt. Im Osten bilden Berge sowie der Anza-Borrego-W\u00fcstenpark eine nat\u00fcrliche Grenze. San Diego wird durch die Stadt Chula Vista in zwei Teile geteilt. Den h\u00f6chsten Punkt im Stadtgebiet bildet der Cowles Mountain () im Mission Trails Regional Park; weitere Erhebungen sind der ''Black Mountain'' mit und ''Mount Soledad'' mit . Das Stadtgebiet dehnt sich immer weiter ins Landesinnere aus. Im S\u00fcden reicht es bis zur mexikanischen Grenze. Durch die Stadt flie\u00dft der San Diego River.", "answer": "der San Diego River", "sentence": "Durch die Stadt flie\u00dft der San Diego River .", "paragraph_sentence": "San_Diego == Geographie == San Diego liegt an einem k\u00fcnstlichen Hafenbecken an der S\u00fcdspitze Kaliforniens, etwa zweieinhalb Autostunden s\u00fcdlich von Los Angeles und etwa eine halbe Stunde n\u00f6rdlich von Tijuana, Mexiko. Im Westen wird die Stadt vom Pazifischen Ozean begrenzt. Im Osten bilden Berge sowie der Anza-Borrego-W\u00fcstenpark eine nat\u00fcrliche Grenze. San Diego wird durch die Stadt Chula Vista in zwei Teile geteilt. Den h\u00f6chsten Punkt im Stadtgebiet bildet der Cowles Mountain () im Mission Trails Regional Park; weitere Erhebungen sind der ''Black Mountain'' mit und ''Mount Soledad'' mit . Das Stadtgebiet dehnt sich immer weiter ins Landesinnere aus. Im S\u00fcden reicht es bis zur mexikanischen Grenze. Durch die Stadt flie\u00dft der San Diego River . ", "paragraph_answer": "San_Diego == Geographie == San Diego liegt an einem k\u00fcnstlichen Hafenbecken an der S\u00fcdspitze Kaliforniens, etwa zweieinhalb Autostunden s\u00fcdlich von Los Angeles und etwa eine halbe Stunde n\u00f6rdlich von Tijuana, Mexiko. Im Westen wird die Stadt vom Pazifischen Ozean begrenzt. Im Osten bilden Berge sowie der Anza-Borrego-W\u00fcstenpark eine nat\u00fcrliche Grenze. San Diego wird durch die Stadt Chula Vista in zwei Teile geteilt. Den h\u00f6chsten Punkt im Stadtgebiet bildet der Cowles Mountain () im Mission Trails Regional Park; weitere Erhebungen sind der ''Black Mountain'' mit und ''Mount Soledad'' mit . Das Stadtgebiet dehnt sich immer weiter ins Landesinnere aus. Im S\u00fcden reicht es bis zur mexikanischen Grenze. Durch die Stadt flie\u00dft der San Diego River .", "sentence_answer": "Durch die Stadt flie\u00dft der San Diego River .", "paragraph_id": 40476} {"question": "Was ist das Hauptwerk von Charles Darwin?", "paragraph": "\u00dcber_die_Entstehung_der_Arten\nTitelseite der 1. Auflage von 1859\n\u00dcber die Entstehung der Arten (englisch: On the Origin of Species) ist das Hauptwerk des britischen Naturforschers Charles Darwin (1809\u20131882). Es wurde am 24. November 1859 ver\u00f6ffentlicht und gilt als grundlegendes Werk der Evolutionsbiologie. Der vollst\u00e4ndige Titel lautete: On the Origin of Species by Means of Natural Selection, or the Preservation of Favoured Races in the Struggle for Life. Darwin bearbeitete insgesamt sechs Auflagen. In der sechsten Auflage (1872) lautete der Kurztitel The Origin of Species.\nDarwin legte in diesem Werk zahlreiche Belege f\u00fcr seine Theorie vor, dass sich Tier- und Pflanzenarten durch nat\u00fcrliche Selektion im Laufe langer Zeitr\u00e4ume ver\u00e4ndern und dass alle heute existierenden Lebewesen von gemeinsamen Vorfahren abstammen. Bereits auf seiner Weltreise mit der HMS Beagle (1831\u20131836) hatte Darwin Belege f\u00fcr seine sp\u00e4ter als Darwinismus bezeichnete Evolutionstheorie gesammelt. Sp\u00e4ter vermehrte er seine Erkenntnisse durch Experimente und wissenschaftliche Korrespondenz.", "answer": "\u00dcber die Entstehung der Arten (englisch: On the Origin of Species)", "sentence": "\u00dcber_die_Entstehung_der_Arten\nTitelseite der 1. Auflage von 1859\n \u00dcber die Entstehung der Arten (englisch: On the Origin of Species) ist das Hauptwerk des britischen Naturforschers Charles Darwin (1809\u20131882).", "paragraph_sentence": " \u00dcber_die_Entstehung_der_Arten Titelseite der 1. Auflage von 1859 \u00dcber die Entstehung der Arten (englisch: On the Origin of Species) ist das Hauptwerk des britischen Naturforschers Charles Darwin (1809\u20131882). Es wurde am 24. November 1859 ver\u00f6ffentlicht und gilt als grundlegendes Werk der Evolutionsbiologie. Der vollst\u00e4ndige Titel lautete: On the Origin of Species by Means of Natural Selection, or the Preservation of Favoured Races in the Struggle for Life. Darwin bearbeitete insgesamt sechs Auflagen. In der sechsten Auflage (1872) lautete der Kurztitel The Origin of Species. Darwin legte in diesem Werk zahlreiche Belege f\u00fcr seine Theorie vor, dass sich Tier- und Pflanzenarten durch nat\u00fcrliche Selektion im Laufe langer Zeitr\u00e4ume ver\u00e4ndern und dass alle heute existierenden Lebewesen von gemeinsamen Vorfahren abstammen. Bereits auf seiner Weltreise mit der HMS Beagle (1831\u20131836) hatte Darwin Belege f\u00fcr seine sp\u00e4ter als Darwinismus bezeichnete Evolutionstheorie gesammelt. Sp\u00e4ter vermehrte er seine Erkenntnisse durch Experimente und wissenschaftliche Korrespondenz.", "paragraph_answer": "\u00dcber_die_Entstehung_der_Arten Titelseite der 1. Auflage von 1859 \u00dcber die Entstehung der Arten (englisch: On the Origin of Species) ist das Hauptwerk des britischen Naturforschers Charles Darwin (1809\u20131882). Es wurde am 24. November 1859 ver\u00f6ffentlicht und gilt als grundlegendes Werk der Evolutionsbiologie. Der vollst\u00e4ndige Titel lautete: On the Origin of Species by Means of Natural Selection, or the Preservation of Favoured Races in the Struggle for Life. Darwin bearbeitete insgesamt sechs Auflagen. In der sechsten Auflage (1872) lautete der Kurztitel The Origin of Species. Darwin legte in diesem Werk zahlreiche Belege f\u00fcr seine Theorie vor, dass sich Tier- und Pflanzenarten durch nat\u00fcrliche Selektion im Laufe langer Zeitr\u00e4ume ver\u00e4ndern und dass alle heute existierenden Lebewesen von gemeinsamen Vorfahren abstammen. Bereits auf seiner Weltreise mit der HMS Beagle (1831\u20131836) hatte Darwin Belege f\u00fcr seine sp\u00e4ter als Darwinismus bezeichnete Evolutionstheorie gesammelt. Sp\u00e4ter vermehrte er seine Erkenntnisse durch Experimente und wissenschaftliche Korrespondenz.", "sentence_answer": "\u00dcber_die_Entstehung_der_Arten Titelseite der 1. Auflage von 1859 \u00dcber die Entstehung der Arten (englisch: On the Origin of Species) ist das Hauptwerk des britischen Naturforschers Charles Darwin (1809\u20131882).", "paragraph_id": 41193} {"question": "Wann wurde \"\u00dcber die Entstehung der Arten\" ver\u00f6ffentlicht?", "paragraph": "\u00dcber_die_Entstehung_der_Arten\nTitelseite der 1. Auflage von 1859\n\u00dcber die Entstehung der Arten (englisch: On the Origin of Species) ist das Hauptwerk des britischen Naturforschers Charles Darwin (1809\u20131882). Es wurde am 24. November 1859 ver\u00f6ffentlicht und gilt als grundlegendes Werk der Evolutionsbiologie. Der vollst\u00e4ndige Titel lautete: On the Origin of Species by Means of Natural Selection, or the Preservation of Favoured Races in the Struggle for Life. Darwin bearbeitete insgesamt sechs Auflagen. In der sechsten Auflage (1872) lautete der Kurztitel The Origin of Species.\nDarwin legte in diesem Werk zahlreiche Belege f\u00fcr seine Theorie vor, dass sich Tier- und Pflanzenarten durch nat\u00fcrliche Selektion im Laufe langer Zeitr\u00e4ume ver\u00e4ndern und dass alle heute existierenden Lebewesen von gemeinsamen Vorfahren abstammen. Bereits auf seiner Weltreise mit der HMS Beagle (1831\u20131836) hatte Darwin Belege f\u00fcr seine sp\u00e4ter als Darwinismus bezeichnete Evolutionstheorie gesammelt. Sp\u00e4ter vermehrte er seine Erkenntnisse durch Experimente und wissenschaftliche Korrespondenz.", "answer": "am 24. November 1859", "sentence": "Es wurde am 24. November 1859 ver\u00f6ffentlicht und gilt als grundlegendes Werk der Evolutionsbiologie.", "paragraph_sentence": "\u00dcber_die_Entstehung_der_Arten Titelseite der 1. Auflage von 1859 \u00dcber die Entstehung der Arten (englisch: On the Origin of Species) ist das Hauptwerk des britischen Naturforschers Charles Darwin (1809\u20131882). Es wurde am 24. November 1859 ver\u00f6ffentlicht und gilt als grundlegendes Werk der Evolutionsbiologie. Der vollst\u00e4ndige Titel lautete: On the Origin of Species by Means of Natural Selection, or the Preservation of Favoured Races in the Struggle for Life. Darwin bearbeitete insgesamt sechs Auflagen. In der sechsten Auflage (1872) lautete der Kurztitel The Origin of Species. Darwin legte in diesem Werk zahlreiche Belege f\u00fcr seine Theorie vor, dass sich Tier- und Pflanzenarten durch nat\u00fcrliche Selektion im Laufe langer Zeitr\u00e4ume ver\u00e4ndern und dass alle heute existierenden Lebewesen von gemeinsamen Vorfahren abstammen. Bereits auf seiner Weltreise mit der HMS Beagle (1831\u20131836) hatte Darwin Belege f\u00fcr seine sp\u00e4ter als Darwinismus bezeichnete Evolutionstheorie gesammelt. Sp\u00e4ter vermehrte er seine Erkenntnisse durch Experimente und wissenschaftliche Korrespondenz.", "paragraph_answer": "\u00dcber_die_Entstehung_der_Arten Titelseite der 1. Auflage von 1859 \u00dcber die Entstehung der Arten (englisch: On the Origin of Species) ist das Hauptwerk des britischen Naturforschers Charles Darwin (1809\u20131882). Es wurde am 24. November 1859 ver\u00f6ffentlicht und gilt als grundlegendes Werk der Evolutionsbiologie. Der vollst\u00e4ndige Titel lautete: On the Origin of Species by Means of Natural Selection, or the Preservation of Favoured Races in the Struggle for Life. Darwin bearbeitete insgesamt sechs Auflagen. In der sechsten Auflage (1872) lautete der Kurztitel The Origin of Species. Darwin legte in diesem Werk zahlreiche Belege f\u00fcr seine Theorie vor, dass sich Tier- und Pflanzenarten durch nat\u00fcrliche Selektion im Laufe langer Zeitr\u00e4ume ver\u00e4ndern und dass alle heute existierenden Lebewesen von gemeinsamen Vorfahren abstammen. Bereits auf seiner Weltreise mit der HMS Beagle (1831\u20131836) hatte Darwin Belege f\u00fcr seine sp\u00e4ter als Darwinismus bezeichnete Evolutionstheorie gesammelt. Sp\u00e4ter vermehrte er seine Erkenntnisse durch Experimente und wissenschaftliche Korrespondenz.", "sentence_answer": "Es wurde am 24. November 1859 ver\u00f6ffentlicht und gilt als grundlegendes Werk der Evolutionsbiologie.", "paragraph_id": 41194} {"question": "Was hat Charles Darwin in seinem Hauptwerk bewiesen?", "paragraph": "\u00dcber_die_Entstehung_der_Arten\nTitelseite der 1. Auflage von 1859\n\u00dcber die Entstehung der Arten (englisch: On the Origin of Species) ist das Hauptwerk des britischen Naturforschers Charles Darwin (1809\u20131882). Es wurde am 24. November 1859 ver\u00f6ffentlicht und gilt als grundlegendes Werk der Evolutionsbiologie. Der vollst\u00e4ndige Titel lautete: On the Origin of Species by Means of Natural Selection, or the Preservation of Favoured Races in the Struggle for Life. Darwin bearbeitete insgesamt sechs Auflagen. In der sechsten Auflage (1872) lautete der Kurztitel The Origin of Species.\nDarwin legte in diesem Werk zahlreiche Belege f\u00fcr seine Theorie vor, dass sich Tier- und Pflanzenarten durch nat\u00fcrliche Selektion im Laufe langer Zeitr\u00e4ume ver\u00e4ndern und dass alle heute existierenden Lebewesen von gemeinsamen Vorfahren abstammen. Bereits auf seiner Weltreise mit der HMS Beagle (1831\u20131836) hatte Darwin Belege f\u00fcr seine sp\u00e4ter als Darwinismus bezeichnete Evolutionstheorie gesammelt. Sp\u00e4ter vermehrte er seine Erkenntnisse durch Experimente und wissenschaftliche Korrespondenz.", "answer": "Darwin legte in diesem Werk zahlreiche Belege f\u00fcr seine Theorie vor, dass sich Tier- und Pflanzenarten durch nat\u00fcrliche Selektion im Laufe langer Zeitr\u00e4ume ver\u00e4ndern und dass alle heute existierenden Lebewesen von gemeinsamen Vorfahren abstammen. ", "sentence": "\n Darwin legte in diesem Werk zahlreiche Belege f\u00fcr seine Theorie vor, dass sich Tier- und Pflanzenarten durch nat\u00fcrliche Selektion im Laufe langer Zeitr\u00e4ume ver\u00e4ndern und dass alle heute existierenden Lebewesen von gemeinsamen Vorfahren abstammen. Bereits auf seiner Weltreise mit der HMS Beagle (1831\u20131836) hatte Darwin Belege f\u00fcr seine sp\u00e4ter als Darwinismus bezeichnete Evolutionstheorie gesammelt.", "paragraph_sentence": "\u00dcber_die_Entstehung_der_Arten Titelseite der 1. Auflage von 1859 \u00dcber die Entstehung der Arten (englisch: On the Origin of Species) ist das Hauptwerk des britischen Naturforschers Charles Darwin (1809\u20131882). Es wurde am 24. November 1859 ver\u00f6ffentlicht und gilt als grundlegendes Werk der Evolutionsbiologie. Der vollst\u00e4ndige Titel lautete: On the Origin of Species by Means of Natural Selection, or the Preservation of Favoured Races in the Struggle for Life. Darwin bearbeitete insgesamt sechs Auflagen. In der sechsten Auflage (1872) lautete der Kurztitel The Origin of Species. Darwin legte in diesem Werk zahlreiche Belege f\u00fcr seine Theorie vor, dass sich Tier- und Pflanzenarten durch nat\u00fcrliche Selektion im Laufe langer Zeitr\u00e4ume ver\u00e4ndern und dass alle heute existierenden Lebewesen von gemeinsamen Vorfahren abstammen. Bereits auf seiner Weltreise mit der HMS Beagle (1831\u20131836) hatte Darwin Belege f\u00fcr seine sp\u00e4ter als Darwinismus bezeichnete Evolutionstheorie gesammelt. Sp\u00e4ter vermehrte er seine Erkenntnisse durch Experimente und wissenschaftliche Korrespondenz.", "paragraph_answer": "\u00dcber_die_Entstehung_der_Arten Titelseite der 1. Auflage von 1859 \u00dcber die Entstehung der Arten (englisch: On the Origin of Species) ist das Hauptwerk des britischen Naturforschers Charles Darwin (1809\u20131882). Es wurde am 24. November 1859 ver\u00f6ffentlicht und gilt als grundlegendes Werk der Evolutionsbiologie. Der vollst\u00e4ndige Titel lautete: On the Origin of Species by Means of Natural Selection, or the Preservation of Favoured Races in the Struggle for Life. Darwin bearbeitete insgesamt sechs Auflagen. In der sechsten Auflage (1872) lautete der Kurztitel The Origin of Species. Darwin legte in diesem Werk zahlreiche Belege f\u00fcr seine Theorie vor, dass sich Tier- und Pflanzenarten durch nat\u00fcrliche Selektion im Laufe langer Zeitr\u00e4ume ver\u00e4ndern und dass alle heute existierenden Lebewesen von gemeinsamen Vorfahren abstammen. Bereits auf seiner Weltreise mit der HMS Beagle (1831\u20131836) hatte Darwin Belege f\u00fcr seine sp\u00e4ter als Darwinismus bezeichnete Evolutionstheorie gesammelt. Sp\u00e4ter vermehrte er seine Erkenntnisse durch Experimente und wissenschaftliche Korrespondenz.", "sentence_answer": " Darwin legte in diesem Werk zahlreiche Belege f\u00fcr seine Theorie vor, dass sich Tier- und Pflanzenarten durch nat\u00fcrliche Selektion im Laufe langer Zeitr\u00e4ume ver\u00e4ndern und dass alle heute existierenden Lebewesen von gemeinsamen Vorfahren abstammen. Bereits auf seiner Weltreise mit der HMS Beagle (1831\u20131836) hatte Darwin Belege f\u00fcr seine sp\u00e4ter als Darwinismus bezeichnete Evolutionstheorie gesammelt.", "paragraph_id": 41195} {"question": "Wo hat Charles Darwin Belege f\u00fcr seine Theorie gesammelt?", "paragraph": "\u00dcber_die_Entstehung_der_Arten\nTitelseite der 1. Auflage von 1859\n\u00dcber die Entstehung der Arten (englisch: On the Origin of Species) ist das Hauptwerk des britischen Naturforschers Charles Darwin (1809\u20131882). Es wurde am 24. November 1859 ver\u00f6ffentlicht und gilt als grundlegendes Werk der Evolutionsbiologie. Der vollst\u00e4ndige Titel lautete: On the Origin of Species by Means of Natural Selection, or the Preservation of Favoured Races in the Struggle for Life. Darwin bearbeitete insgesamt sechs Auflagen. In der sechsten Auflage (1872) lautete der Kurztitel The Origin of Species.\nDarwin legte in diesem Werk zahlreiche Belege f\u00fcr seine Theorie vor, dass sich Tier- und Pflanzenarten durch nat\u00fcrliche Selektion im Laufe langer Zeitr\u00e4ume ver\u00e4ndern und dass alle heute existierenden Lebewesen von gemeinsamen Vorfahren abstammen. Bereits auf seiner Weltreise mit der HMS Beagle (1831\u20131836) hatte Darwin Belege f\u00fcr seine sp\u00e4ter als Darwinismus bezeichnete Evolutionstheorie gesammelt. Sp\u00e4ter vermehrte er seine Erkenntnisse durch Experimente und wissenschaftliche Korrespondenz.", "answer": "auf seiner Weltreise mit der HMS Beagle (1831\u20131836)", "sentence": "Bereits auf seiner Weltreise mit der HMS Beagle (1831\u20131836) hatte Darwin", "paragraph_sentence": "\u00dcber_die_Entstehung_der_Arten Titelseite der 1. Auflage von 1859 \u00dcber die Entstehung der Arten (englisch: On the Origin of Species) ist das Hauptwerk des britischen Naturforschers Charles Darwin (1809\u20131882). Es wurde am 24. November 1859 ver\u00f6ffentlicht und gilt als grundlegendes Werk der Evolutionsbiologie. Der vollst\u00e4ndige Titel lautete: On the Origin of Species by Means of Natural Selection, or the Preservation of Favoured Races in the Struggle for Life. Darwin bearbeitete insgesamt sechs Auflagen. In der sechsten Auflage (1872) lautete der Kurztitel The Origin of Species. Darwin legte in diesem Werk zahlreiche Belege f\u00fcr seine Theorie vor, dass sich Tier- und Pflanzenarten durch nat\u00fcrliche Selektion im Laufe langer Zeitr\u00e4ume ver\u00e4ndern und dass alle heute existierenden Lebewesen von gemeinsamen Vorfahren abstammen. Bereits auf seiner Weltreise mit der HMS Beagle (1831\u20131836) hatte Darwin Belege f\u00fcr seine sp\u00e4ter als Darwinismus bezeichnete Evolutionstheorie gesammelt. Sp\u00e4ter vermehrte er seine Erkenntnisse durch Experimente und wissenschaftliche Korrespondenz.", "paragraph_answer": "\u00dcber_die_Entstehung_der_Arten Titelseite der 1. Auflage von 1859 \u00dcber die Entstehung der Arten (englisch: On the Origin of Species) ist das Hauptwerk des britischen Naturforschers Charles Darwin (1809\u20131882). Es wurde am 24. November 1859 ver\u00f6ffentlicht und gilt als grundlegendes Werk der Evolutionsbiologie. Der vollst\u00e4ndige Titel lautete: On the Origin of Species by Means of Natural Selection, or the Preservation of Favoured Races in the Struggle for Life. Darwin bearbeitete insgesamt sechs Auflagen. In der sechsten Auflage (1872) lautete der Kurztitel The Origin of Species. Darwin legte in diesem Werk zahlreiche Belege f\u00fcr seine Theorie vor, dass sich Tier- und Pflanzenarten durch nat\u00fcrliche Selektion im Laufe langer Zeitr\u00e4ume ver\u00e4ndern und dass alle heute existierenden Lebewesen von gemeinsamen Vorfahren abstammen. Bereits auf seiner Weltreise mit der HMS Beagle (1831\u20131836) hatte Darwin Belege f\u00fcr seine sp\u00e4ter als Darwinismus bezeichnete Evolutionstheorie gesammelt. 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In den Naturerscheinungen, besonders den Ph\u00e4nomenen des Himmels, sahen die Slawen wirkliche Wesen, die sie sich mit Denken und Empfinden ausgestattet vorstellten, einige wohlt\u00e4tig, andere zerst\u00f6rend wirkend. Die ersteren wurden von den Slawen ''bog'', die letzteren ''Bjes'' genannt, und das Christentum \u00fcbernahm diese W\u00f6rter teils f\u00fcr Gott und Teufel.\nSie verehrten einen h\u00f6chsten Gott, den Urheber des Himmels und der Erde, des Lichts und des Gewitters. Diesem waren die anderen G\u00f6tter untertan. Der Name dieses Gottes war Svarog (der ''Sch\u00f6pfer''), als Urheber des Donners hei\u00dft er Perun (balt. ''Perkunas''). Seine S\u00f6hne waren die Sonne und das Feuer. Der Sonnengott (Daschbog, \u201eGeber der G\u00fcter\u201c) war auch Kriegsgott, als Theomorphose der Luft erscheint Sventovit oder Svantovit (nach Miklosich nur Sanctus Vitus), als Gott des Sturms Stribog.\nOberste Gottheit der westslawischen Wenden war Radegast, der ebenfalls als Kriegsgott verehrt wurde. Als Fr\u00fchlingsg\u00f6ttinnen erscheinen Wesna (Fr\u00fchling) und Deva (oder Diva, wundersch\u00f6ne Sch\u00f6nheit), als G\u00f6ttin der Liebe und Sch\u00f6nheit Lada. Unter den b\u00f6sen Gottheiten steht die Repr\u00e4sentantin des Winters (Moraua) obenan.\nEin eigentlicher Dualismus bestand aber nicht, und was bei einigen Schriftstellern von einem Kampf zwischen den G\u00f6ttern des Lichts und der Finsternis (dem Bjelbog und Tschernebog der Nordslawen) berichtet wird, scheint bereits auf christlichen Einfluss hinzuweisen.\nAls mythische Wesen niederen Grades wurden verehrt: die V\u00edlen und Rus\u00e1lka, die Herrscherinnen \u00fcber Fl\u00fcsse, W\u00e4lder und Berge, welche in der Volkspoesie der Slawen bis auf den heutigen Tag ''(1888)'' eine gro\u00dfe Rolle spielen; ferner die Rojenitze oder Schicksalsg\u00f6ttinnen sowie zahlreiche Haus- und Feldgeister und die finsteren M\u00e4chte Baba Jaga (Hexe, altes verr\u00fccktes Weib), Bjes und Vjed, welch letzterem die Sonnen- und Mondfinsternisse zugeschrieben wurden.\nDie Gunst der G\u00f6tter und deren Schutz suchten die Slawen durch Gebet und Opfer zu erlangen. Letztere bestanden im Verbrennen von Rindern und Schafen auf Bergen und in Hainen, wo sich auch G\u00f6tterbilder befanden. Menschenopfer kamen nur vereinzelt vor. Vollstrecker der Opfer waren die Stammes\u00e4ltesten. Einen Priesterstand kannten die alten Slawen ebenso wenig wie besondere Tempel. Von Festen sind jene zu erw\u00e4hnen, die sich an den Wechsel der Jahreszeiten ankn\u00fcpfen: die Wintersonnenwende (koleda, ovsen, kratshun), der Fr\u00fchlingsanfang mit Austragung des Winters und die Sommersonnenwende (kapalo, jarilo).\nMit dem leiblichen Tod h\u00f6rte nach slawischer Auffassung das Leben nicht auf, vielmehr war die Seele ''(dusza)'' unsterblich. Sie gelangte ins Paradies ''(nav, r\u00e1j)'', das als sch\u00f6ne Wiese gedacht wurde. Die Leichen wurden entweder verbrannt oder begraben, beide Bestattungsweisen kommen nebeneinander vor. Sch\u00e4tzenswerte Untersuchungen \u00fcber die alte Kultur und mythologische Vorstellungen der Slawen, soweit sie sich im Aberglauben, in Sagen und M\u00e4rchen des Volkes erhalten haben, enth\u00e4lt Alexander Afanassjews Werk ''Die poetischen Naturanschauungen der Slawen''.", "answer": "derjenigen anderer fr\u00fcher indogermanischer V\u00f6lker \u00e4hnlich", "sentence": "Die urspr\u00fcngliche Religion der Slawen war derjenigen anderer fr\u00fcher indogermanischer V\u00f6lker \u00e4hnlich .", "paragraph_sentence": "Slawen == Religion und Mythologie = = Die Slawen werden als sehr gesangliebend geschildert. Seele und Gem\u00fct offenbaren sich bei ihnen in anmutigen Liedern und Ges\u00e4ngen. Von den mythischen Vorstellungen und der darin sich kundgebenden Weltanschauung der alten Slawen l\u00e4sst sich kein deutliches und konsistentes Gesamtbild zeichnen, da eine zusammenh\u00e4ngende \u00dcberlieferung fehlt. Die urspr\u00fcngliche Religion der Slawen war derjenigen anderer fr\u00fcher indogermanischer V\u00f6lker \u00e4hnlich . In den Naturerscheinungen, besonders den Ph\u00e4nomenen des Himmels, sahen die Slawen wirkliche Wesen, die sie sich mit Denken und Empfinden ausgestattet vorstellten, einige wohlt\u00e4tig, andere zerst\u00f6rend wirkend. Die ersteren wurden von den Slawen ''bog'', die letzteren ''Bjes'' genannt, und das Christentum \u00fcbernahm diese W\u00f6rter teils f\u00fcr Gott und Teufel. Sie verehrten einen h\u00f6chsten Gott, den Urheber des Himmels und der Erde, des Lichts und des Gewitters. Diesem waren die anderen G\u00f6tter untertan. Der Name dieses Gottes war Svarog (der ''Sch\u00f6pfer''), als Urheber des Donners hei\u00dft er Perun (balt. '' Perkunas''). Seine S\u00f6hne waren die Sonne und das Feuer. Der Sonnengott (Daschbog, \u201eGeber der G\u00fcter\u201c) war auch Kriegsgott, als Theomorphose der Luft erscheint Sventovit oder Svantovit (nach Miklosich nur Sanctus Vitus), als Gott des Sturms Stribog. Oberste Gottheit der westslawischen Wenden war Radegast, der ebenfalls als Kriegsgott verehrt wurde. Als Fr\u00fchlingsg\u00f6ttinnen erscheinen Wesna (Fr\u00fchling) und Deva (oder Diva, wundersch\u00f6ne Sch\u00f6nheit), als G\u00f6ttin der Liebe und Sch\u00f6nheit Lada. Unter den b\u00f6sen Gottheiten steht die Repr\u00e4sentantin des Winters (Moraua) obenan. Ein eigentlicher Dualismus bestand aber nicht, und was bei einigen Schriftstellern von einem Kampf zwischen den G\u00f6ttern des Lichts und der Finsternis (dem Bjelbog und Tschernebog der Nordslawen) berichtet wird, scheint bereits auf christlichen Einfluss hinzuweisen. Als mythische Wesen niederen Grades wurden verehrt: die V\u00edlen und Rus\u00e1lka, die Herrscherinnen \u00fcber Fl\u00fcsse, W\u00e4lder und Berge, welche in der Volkspoesie der Slawen bis auf den heutigen Tag ''(1888)'' eine gro\u00dfe Rolle spielen; ferner die Rojenitze oder Schicksalsg\u00f6ttinnen sowie zahlreiche Haus- und Feldgeister und die finsteren M\u00e4chte Baba Jaga (Hexe, altes verr\u00fccktes Weib), Bjes und Vjed, welch letzterem die Sonnen- und Mondfinsternisse zugeschrieben wurden. Die Gunst der G\u00f6tter und deren Schutz suchten die Slawen durch Gebet und Opfer zu erlangen. Letztere bestanden im Verbrennen von Rindern und Schafen auf Bergen und in Hainen, wo sich auch G\u00f6tterbilder befanden. Menschenopfer kamen nur vereinzelt vor. Vollstrecker der Opfer waren die Stammes\u00e4ltesten. Einen Priesterstand kannten die alten Slawen ebenso wenig wie besondere Tempel. Von Festen sind jene zu erw\u00e4hnen, die sich an den Wechsel der Jahreszeiten ankn\u00fcpfen: die Wintersonnenwende (koleda, ovsen, kratshun), der Fr\u00fchlingsanfang mit Austragung des Winters und die Sommersonnenwende (kapalo, jarilo). Mit dem leiblichen Tod h\u00f6rte nach slawischer Auffassung das Leben nicht auf, vielmehr war die Seele ''(dusza)'' unsterblich. Sie gelangte ins Paradies ''(nav, r\u00e1j)'', das als sch\u00f6ne Wiese gedacht wurde. Die Leichen wurden entweder verbrannt oder begraben, beide Bestattungsweisen kommen nebeneinander vor. Sch\u00e4tzenswerte Untersuchungen \u00fcber die alte Kultur und mythologische Vorstellungen der Slawen, soweit sie sich im Aberglauben, in Sagen und M\u00e4rchen des Volkes erhalten haben, enth\u00e4lt Alexander Afanassjews Werk '' Die poetischen Naturanschauungen der Slawen''.", "paragraph_answer": "Slawen == Religion und Mythologie == Die Slawen werden als sehr gesangliebend geschildert. Seele und Gem\u00fct offenbaren sich bei ihnen in anmutigen Liedern und Ges\u00e4ngen. Von den mythischen Vorstellungen und der darin sich kundgebenden Weltanschauung der alten Slawen l\u00e4sst sich kein deutliches und konsistentes Gesamtbild zeichnen, da eine zusammenh\u00e4ngende \u00dcberlieferung fehlt. Die urspr\u00fcngliche Religion der Slawen war derjenigen anderer fr\u00fcher indogermanischer V\u00f6lker \u00e4hnlich . In den Naturerscheinungen, besonders den Ph\u00e4nomenen des Himmels, sahen die Slawen wirkliche Wesen, die sie sich mit Denken und Empfinden ausgestattet vorstellten, einige wohlt\u00e4tig, andere zerst\u00f6rend wirkend. Die ersteren wurden von den Slawen ''bog'', die letzteren ''Bjes'' genannt, und das Christentum \u00fcbernahm diese W\u00f6rter teils f\u00fcr Gott und Teufel. Sie verehrten einen h\u00f6chsten Gott, den Urheber des Himmels und der Erde, des Lichts und des Gewitters. Diesem waren die anderen G\u00f6tter untertan. Der Name dieses Gottes war Svarog (der ''Sch\u00f6pfer''), als Urheber des Donners hei\u00dft er Perun (balt. ''Perkunas''). Seine S\u00f6hne waren die Sonne und das Feuer. Der Sonnengott (Daschbog, \u201eGeber der G\u00fcter\u201c) war auch Kriegsgott, als Theomorphose der Luft erscheint Sventovit oder Svantovit (nach Miklosich nur Sanctus Vitus), als Gott des Sturms Stribog. Oberste Gottheit der westslawischen Wenden war Radegast, der ebenfalls als Kriegsgott verehrt wurde. Als Fr\u00fchlingsg\u00f6ttinnen erscheinen Wesna (Fr\u00fchling) und Deva (oder Diva, wundersch\u00f6ne Sch\u00f6nheit), als G\u00f6ttin der Liebe und Sch\u00f6nheit Lada. Unter den b\u00f6sen Gottheiten steht die Repr\u00e4sentantin des Winters (Moraua) obenan. Ein eigentlicher Dualismus bestand aber nicht, und was bei einigen Schriftstellern von einem Kampf zwischen den G\u00f6ttern des Lichts und der Finsternis (dem Bjelbog und Tschernebog der Nordslawen) berichtet wird, scheint bereits auf christlichen Einfluss hinzuweisen. Als mythische Wesen niederen Grades wurden verehrt: die V\u00edlen und Rus\u00e1lka, die Herrscherinnen \u00fcber Fl\u00fcsse, W\u00e4lder und Berge, welche in der Volkspoesie der Slawen bis auf den heutigen Tag ''(1888)'' eine gro\u00dfe Rolle spielen; ferner die Rojenitze oder Schicksalsg\u00f6ttinnen sowie zahlreiche Haus- und Feldgeister und die finsteren M\u00e4chte Baba Jaga (Hexe, altes verr\u00fccktes Weib), Bjes und Vjed, welch letzterem die Sonnen- und Mondfinsternisse zugeschrieben wurden. Die Gunst der G\u00f6tter und deren Schutz suchten die Slawen durch Gebet und Opfer zu erlangen. Letztere bestanden im Verbrennen von Rindern und Schafen auf Bergen und in Hainen, wo sich auch G\u00f6tterbilder befanden. Menschenopfer kamen nur vereinzelt vor. Vollstrecker der Opfer waren die Stammes\u00e4ltesten. Einen Priesterstand kannten die alten Slawen ebenso wenig wie besondere Tempel. Von Festen sind jene zu erw\u00e4hnen, die sich an den Wechsel der Jahreszeiten ankn\u00fcpfen: die Wintersonnenwende (koleda, ovsen, kratshun), der Fr\u00fchlingsanfang mit Austragung des Winters und die Sommersonnenwende (kapalo, jarilo). Mit dem leiblichen Tod h\u00f6rte nach slawischer Auffassung das Leben nicht auf, vielmehr war die Seele ''(dusza)'' unsterblich. Sie gelangte ins Paradies ''(nav, r\u00e1j)'', das als sch\u00f6ne Wiese gedacht wurde. Die Leichen wurden entweder verbrannt oder begraben, beide Bestattungsweisen kommen nebeneinander vor. Sch\u00e4tzenswerte Untersuchungen \u00fcber die alte Kultur und mythologische Vorstellungen der Slawen, soweit sie sich im Aberglauben, in Sagen und M\u00e4rchen des Volkes erhalten haben, enth\u00e4lt Alexander Afanassjews Werk ''Die poetischen Naturanschauungen der Slawen''.", "sentence_answer": "Die urspr\u00fcngliche Religion der Slawen war derjenigen anderer fr\u00fcher indogermanischer V\u00f6lker \u00e4hnlich .", "paragraph_id": 41351} {"question": "Mit welchem Namen haben die Slawen den Gott genannt?", "paragraph": "Slawen\n\n== Religion und Mythologie ==\nDie Slawen werden als sehr gesangliebend geschildert. Seele und Gem\u00fct offenbaren sich bei ihnen in anmutigen Liedern und Ges\u00e4ngen. Von den mythischen Vorstellungen und der darin sich kundgebenden Weltanschauung der alten Slawen l\u00e4sst sich kein deutliches und konsistentes Gesamtbild zeichnen, da eine zusammenh\u00e4ngende \u00dcberlieferung fehlt.\nDie urspr\u00fcngliche Religion der Slawen war derjenigen anderer fr\u00fcher indogermanischer V\u00f6lker \u00e4hnlich. In den Naturerscheinungen, besonders den Ph\u00e4nomenen des Himmels, sahen die Slawen wirkliche Wesen, die sie sich mit Denken und Empfinden ausgestattet vorstellten, einige wohlt\u00e4tig, andere zerst\u00f6rend wirkend. Die ersteren wurden von den Slawen ''bog'', die letzteren ''Bjes'' genannt, und das Christentum \u00fcbernahm diese W\u00f6rter teils f\u00fcr Gott und Teufel.\nSie verehrten einen h\u00f6chsten Gott, den Urheber des Himmels und der Erde, des Lichts und des Gewitters. Diesem waren die anderen G\u00f6tter untertan. Der Name dieses Gottes war Svarog (der ''Sch\u00f6pfer''), als Urheber des Donners hei\u00dft er Perun (balt. ''Perkunas''). Seine S\u00f6hne waren die Sonne und das Feuer. Der Sonnengott (Daschbog, \u201eGeber der G\u00fcter\u201c) war auch Kriegsgott, als Theomorphose der Luft erscheint Sventovit oder Svantovit (nach Miklosich nur Sanctus Vitus), als Gott des Sturms Stribog.\nOberste Gottheit der westslawischen Wenden war Radegast, der ebenfalls als Kriegsgott verehrt wurde. Als Fr\u00fchlingsg\u00f6ttinnen erscheinen Wesna (Fr\u00fchling) und Deva (oder Diva, wundersch\u00f6ne Sch\u00f6nheit), als G\u00f6ttin der Liebe und Sch\u00f6nheit Lada. Unter den b\u00f6sen Gottheiten steht die Repr\u00e4sentantin des Winters (Moraua) obenan.\nEin eigentlicher Dualismus bestand aber nicht, und was bei einigen Schriftstellern von einem Kampf zwischen den G\u00f6ttern des Lichts und der Finsternis (dem Bjelbog und Tschernebog der Nordslawen) berichtet wird, scheint bereits auf christlichen Einfluss hinzuweisen.\nAls mythische Wesen niederen Grades wurden verehrt: die V\u00edlen und Rus\u00e1lka, die Herrscherinnen \u00fcber Fl\u00fcsse, W\u00e4lder und Berge, welche in der Volkspoesie der Slawen bis auf den heutigen Tag ''(1888)'' eine gro\u00dfe Rolle spielen; ferner die Rojenitze oder Schicksalsg\u00f6ttinnen sowie zahlreiche Haus- und Feldgeister und die finsteren M\u00e4chte Baba Jaga (Hexe, altes verr\u00fccktes Weib), Bjes und Vjed, welch letzterem die Sonnen- und Mondfinsternisse zugeschrieben wurden.\nDie Gunst der G\u00f6tter und deren Schutz suchten die Slawen durch Gebet und Opfer zu erlangen. 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Sch\u00e4tzenswerte Untersuchungen \u00fcber die alte Kultur und mythologische Vorstellungen der Slawen, soweit sie sich im Aberglauben, in Sagen und M\u00e4rchen des Volkes erhalten haben, enth\u00e4lt Alexander Afanassjews Werk ''Die poetischen Naturanschauungen der Slawen''.", "answer": "bog", "sentence": "Die ersteren wurden von den Slawen '' bog ''", "paragraph_sentence": "Slawen == Religion und Mythologie = = Die Slawen werden als sehr gesangliebend geschildert. Seele und Gem\u00fct offenbaren sich bei ihnen in anmutigen Liedern und Ges\u00e4ngen. Von den mythischen Vorstellungen und der darin sich kundgebenden Weltanschauung der alten Slawen l\u00e4sst sich kein deutliches und konsistentes Gesamtbild zeichnen, da eine zusammenh\u00e4ngende \u00dcberlieferung fehlt. Die urspr\u00fcngliche Religion der Slawen war derjenigen anderer fr\u00fcher indogermanischer V\u00f6lker \u00e4hnlich. In den Naturerscheinungen, besonders den Ph\u00e4nomenen des Himmels, sahen die Slawen wirkliche Wesen, die sie sich mit Denken und Empfinden ausgestattet vorstellten, einige wohlt\u00e4tig, andere zerst\u00f6rend wirkend. Die ersteren wurden von den Slawen '' bog '' , die letzteren ''Bjes'' genannt, und das Christentum \u00fcbernahm diese W\u00f6rter teils f\u00fcr Gott und Teufel. Sie verehrten einen h\u00f6chsten Gott, den Urheber des Himmels und der Erde, des Lichts und des Gewitters. Diesem waren die anderen G\u00f6tter untertan. Der Name dieses Gottes war Svarog (der ''Sch\u00f6pfer''), als Urheber des Donners hei\u00dft er Perun (balt. '' Perkunas''). Seine S\u00f6hne waren die Sonne und das Feuer. Der Sonnengott (Daschbog, \u201eGeber der G\u00fcter\u201c) war auch Kriegsgott, als Theomorphose der Luft erscheint Sventovit oder Svantovit (nach Miklosich nur Sanctus Vitus), als Gott des Sturms Stribog. Oberste Gottheit der westslawischen Wenden war Radegast, der ebenfalls als Kriegsgott verehrt wurde. Als Fr\u00fchlingsg\u00f6ttinnen erscheinen Wesna (Fr\u00fchling) und Deva (oder Diva, wundersch\u00f6ne Sch\u00f6nheit), als G\u00f6ttin der Liebe und Sch\u00f6nheit Lada. Unter den b\u00f6sen Gottheiten steht die Repr\u00e4sentantin des Winters (Moraua) obenan. Ein eigentlicher Dualismus bestand aber nicht, und was bei einigen Schriftstellern von einem Kampf zwischen den G\u00f6ttern des Lichts und der Finsternis (dem Bjelbog und Tschernebog der Nordslawen) berichtet wird, scheint bereits auf christlichen Einfluss hinzuweisen. Als mythische Wesen niederen Grades wurden verehrt: die V\u00edlen und Rus\u00e1lka, die Herrscherinnen \u00fcber Fl\u00fcsse, W\u00e4lder und Berge, welche in der Volkspoesie der Slawen bis auf den heutigen Tag ''(1888)'' eine gro\u00dfe Rolle spielen; ferner die Rojenitze oder Schicksalsg\u00f6ttinnen sowie zahlreiche Haus- und Feldgeister und die finsteren M\u00e4chte Baba Jaga (Hexe, altes verr\u00fccktes Weib), Bjes und Vjed, welch letzterem die Sonnen- und Mondfinsternisse zugeschrieben wurden. Die Gunst der G\u00f6tter und deren Schutz suchten die Slawen durch Gebet und Opfer zu erlangen. Letztere bestanden im Verbrennen von Rindern und Schafen auf Bergen und in Hainen, wo sich auch G\u00f6tterbilder befanden. Menschenopfer kamen nur vereinzelt vor. Vollstrecker der Opfer waren die Stammes\u00e4ltesten. Einen Priesterstand kannten die alten Slawen ebenso wenig wie besondere Tempel. Von Festen sind jene zu erw\u00e4hnen, die sich an den Wechsel der Jahreszeiten ankn\u00fcpfen: die Wintersonnenwende (koleda, ovsen, kratshun), der Fr\u00fchlingsanfang mit Austragung des Winters und die Sommersonnenwende (kapalo, jarilo). Mit dem leiblichen Tod h\u00f6rte nach slawischer Auffassung das Leben nicht auf, vielmehr war die Seele ''(dusza)'' unsterblich. Sie gelangte ins Paradies ''(nav, r\u00e1j)'', das als sch\u00f6ne Wiese gedacht wurde. Die Leichen wurden entweder verbrannt oder begraben, beide Bestattungsweisen kommen nebeneinander vor. Sch\u00e4tzenswerte Untersuchungen \u00fcber die alte Kultur und mythologische Vorstellungen der Slawen, soweit sie sich im Aberglauben, in Sagen und M\u00e4rchen des Volkes erhalten haben, enth\u00e4lt Alexander Afanassjews Werk '' Die poetischen Naturanschauungen der Slawen''.", "paragraph_answer": "Slawen == Religion und Mythologie == Die Slawen werden als sehr gesangliebend geschildert. Seele und Gem\u00fct offenbaren sich bei ihnen in anmutigen Liedern und Ges\u00e4ngen. Von den mythischen Vorstellungen und der darin sich kundgebenden Weltanschauung der alten Slawen l\u00e4sst sich kein deutliches und konsistentes Gesamtbild zeichnen, da eine zusammenh\u00e4ngende \u00dcberlieferung fehlt. Die urspr\u00fcngliche Religion der Slawen war derjenigen anderer fr\u00fcher indogermanischer V\u00f6lker \u00e4hnlich. In den Naturerscheinungen, besonders den Ph\u00e4nomenen des Himmels, sahen die Slawen wirkliche Wesen, die sie sich mit Denken und Empfinden ausgestattet vorstellten, einige wohlt\u00e4tig, andere zerst\u00f6rend wirkend. Die ersteren wurden von den Slawen '' bog '', die letzteren ''Bjes'' genannt, und das Christentum \u00fcbernahm diese W\u00f6rter teils f\u00fcr Gott und Teufel. Sie verehrten einen h\u00f6chsten Gott, den Urheber des Himmels und der Erde, des Lichts und des Gewitters. Diesem waren die anderen G\u00f6tter untertan. Der Name dieses Gottes war Svarog (der ''Sch\u00f6pfer''), als Urheber des Donners hei\u00dft er Perun (balt. ''Perkunas''). Seine S\u00f6hne waren die Sonne und das Feuer. Der Sonnengott (Daschbog, \u201eGeber der G\u00fcter\u201c) war auch Kriegsgott, als Theomorphose der Luft erscheint Sventovit oder Svantovit (nach Miklosich nur Sanctus Vitus), als Gott des Sturms Stribog. Oberste Gottheit der westslawischen Wenden war Radegast, der ebenfalls als Kriegsgott verehrt wurde. Als Fr\u00fchlingsg\u00f6ttinnen erscheinen Wesna (Fr\u00fchling) und Deva (oder Diva, wundersch\u00f6ne Sch\u00f6nheit), als G\u00f6ttin der Liebe und Sch\u00f6nheit Lada. Unter den b\u00f6sen Gottheiten steht die Repr\u00e4sentantin des Winters (Moraua) obenan. 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Menschenopfer kamen nur vereinzelt vor. Vollstrecker der Opfer waren die Stammes\u00e4ltesten. Einen Priesterstand kannten die alten Slawen ebenso wenig wie besondere Tempel. Von Festen sind jene zu erw\u00e4hnen, die sich an den Wechsel der Jahreszeiten ankn\u00fcpfen: die Wintersonnenwende (koleda, ovsen, kratshun), der Fr\u00fchlingsanfang mit Austragung des Winters und die Sommersonnenwende (kapalo, jarilo). Mit dem leiblichen Tod h\u00f6rte nach slawischer Auffassung das Leben nicht auf, vielmehr war die Seele ''(dusza)'' unsterblich. Sie gelangte ins Paradies ''(nav, r\u00e1j)'', das als sch\u00f6ne Wiese gedacht wurde. Die Leichen wurden entweder verbrannt oder begraben, beide Bestattungsweisen kommen nebeneinander vor. Sch\u00e4tzenswerte Untersuchungen \u00fcber die alte Kultur und mythologische Vorstellungen der Slawen, soweit sie sich im Aberglauben, in Sagen und M\u00e4rchen des Volkes erhalten haben, enth\u00e4lt Alexander Afanassjews Werk ''Die poetischen Naturanschauungen der Slawen''.", "sentence_answer": "Die ersteren wurden von den Slawen '' bog ''", "paragraph_id": 41352} {"question": "Welche mythische Wesen wurden von den Slawen verehrt?", "paragraph": "Slawen\n\n== Religion und Mythologie ==\nDie Slawen werden als sehr gesangliebend geschildert. Seele und Gem\u00fct offenbaren sich bei ihnen in anmutigen Liedern und Ges\u00e4ngen. Von den mythischen Vorstellungen und der darin sich kundgebenden Weltanschauung der alten Slawen l\u00e4sst sich kein deutliches und konsistentes Gesamtbild zeichnen, da eine zusammenh\u00e4ngende \u00dcberlieferung fehlt.\nDie urspr\u00fcngliche Religion der Slawen war derjenigen anderer fr\u00fcher indogermanischer V\u00f6lker \u00e4hnlich. In den Naturerscheinungen, besonders den Ph\u00e4nomenen des Himmels, sahen die Slawen wirkliche Wesen, die sie sich mit Denken und Empfinden ausgestattet vorstellten, einige wohlt\u00e4tig, andere zerst\u00f6rend wirkend. Die ersteren wurden von den Slawen ''bog'', die letzteren ''Bjes'' genannt, und das Christentum \u00fcbernahm diese W\u00f6rter teils f\u00fcr Gott und Teufel.\nSie verehrten einen h\u00f6chsten Gott, den Urheber des Himmels und der Erde, des Lichts und des Gewitters. Diesem waren die anderen G\u00f6tter untertan. Der Name dieses Gottes war Svarog (der ''Sch\u00f6pfer''), als Urheber des Donners hei\u00dft er Perun (balt. ''Perkunas''). Seine S\u00f6hne waren die Sonne und das Feuer. Der Sonnengott (Daschbog, \u201eGeber der G\u00fcter\u201c) war auch Kriegsgott, als Theomorphose der Luft erscheint Sventovit oder Svantovit (nach Miklosich nur Sanctus Vitus), als Gott des Sturms Stribog.\nOberste Gottheit der westslawischen Wenden war Radegast, der ebenfalls als Kriegsgott verehrt wurde. Als Fr\u00fchlingsg\u00f6ttinnen erscheinen Wesna (Fr\u00fchling) und Deva (oder Diva, wundersch\u00f6ne Sch\u00f6nheit), als G\u00f6ttin der Liebe und Sch\u00f6nheit Lada. 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Letztere bestanden im Verbrennen von Rindern und Schafen auf Bergen und in Hainen, wo sich auch G\u00f6tterbilder befanden. Menschenopfer kamen nur vereinzelt vor. Vollstrecker der Opfer waren die Stammes\u00e4ltesten. Einen Priesterstand kannten die alten Slawen ebenso wenig wie besondere Tempel. Von Festen sind jene zu erw\u00e4hnen, die sich an den Wechsel der Jahreszeiten ankn\u00fcpfen: die Wintersonnenwende (koleda, ovsen, kratshun), der Fr\u00fchlingsanfang mit Austragung des Winters und die Sommersonnenwende (kapalo, jarilo).\nMit dem leiblichen Tod h\u00f6rte nach slawischer Auffassung das Leben nicht auf, vielmehr war die Seele ''(dusza)'' unsterblich. Sie gelangte ins Paradies ''(nav, r\u00e1j)'', das als sch\u00f6ne Wiese gedacht wurde. Die Leichen wurden entweder verbrannt oder begraben, beide Bestattungsweisen kommen nebeneinander vor. 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Der Name dieses Gottes war Svarog (der ''Sch\u00f6pfer''), als Urheber des Donners hei\u00dft er Perun (balt. '' Perkunas''). Seine S\u00f6hne waren die Sonne und das Feuer. Der Sonnengott (Daschbog, \u201eGeber der G\u00fcter\u201c) war auch Kriegsgott, als Theomorphose der Luft erscheint Sventovit oder Svantovit (nach Miklosich nur Sanctus Vitus), als Gott des Sturms Stribog. Oberste Gottheit der westslawischen Wenden war Radegast, der ebenfalls als Kriegsgott verehrt wurde. Als Fr\u00fchlingsg\u00f6ttinnen erscheinen Wesna (Fr\u00fchling) und Deva (oder Diva, wundersch\u00f6ne Sch\u00f6nheit), als G\u00f6ttin der Liebe und Sch\u00f6nheit Lada. Unter den b\u00f6sen Gottheiten steht die Repr\u00e4sentantin des Winters (Moraua) obenan. Ein eigentlicher Dualismus bestand aber nicht, und was bei einigen Schriftstellern von einem Kampf zwischen den G\u00f6ttern des Lichts und der Finsternis (dem Bjelbog und Tschernebog der Nordslawen) berichtet wird, scheint bereits auf christlichen Einfluss hinzuweisen. Als mythische Wesen niederen Grades wurden verehrt: die V\u00edlen und Rus\u00e1lka, die Herrscherinnen \u00fcber Fl\u00fcsse, W\u00e4lder und Berge, welche in der Volkspoesie der Slawen bis auf den heutigen Tag ''(1888)'' eine gro\u00dfe Rolle spielen; ferner die Rojenitze oder Schicksalsg\u00f6ttinnen sowie zahlreiche Haus- und Feldgeister und die finsteren M\u00e4chte Baba Jaga (Hexe, altes verr\u00fccktes Weib), Bjes und Vjed, welch letzterem die Sonnen- und Mondfinsternisse zugeschrieben wurden. Die Gunst der G\u00f6tter und deren Schutz suchten die Slawen durch Gebet und Opfer zu erlangen. Letztere bestanden im Verbrennen von Rindern und Schafen auf Bergen und in Hainen, wo sich auch G\u00f6tterbilder befanden. Menschenopfer kamen nur vereinzelt vor. Vollstrecker der Opfer waren die Stammes\u00e4ltesten. Einen Priesterstand kannten die alten Slawen ebenso wenig wie besondere Tempel. Von Festen sind jene zu erw\u00e4hnen, die sich an den Wechsel der Jahreszeiten ankn\u00fcpfen: die Wintersonnenwende (koleda, ovsen, kratshun), der Fr\u00fchlingsanfang mit Austragung des Winters und die Sommersonnenwende (kapalo, jarilo). Mit dem leiblichen Tod h\u00f6rte nach slawischer Auffassung das Leben nicht auf, vielmehr war die Seele ''(dusza)'' unsterblich. Sie gelangte ins Paradies ''(nav, r\u00e1j)'', das als sch\u00f6ne Wiese gedacht wurde. Die Leichen wurden entweder verbrannt oder begraben, beide Bestattungsweisen kommen nebeneinander vor. Sch\u00e4tzenswerte Untersuchungen \u00fcber die alte Kultur und mythologische Vorstellungen der Slawen, soweit sie sich im Aberglauben, in Sagen und M\u00e4rchen des Volkes erhalten haben, enth\u00e4lt Alexander Afanassjews Werk '' Die poetischen Naturanschauungen der Slawen''.", "paragraph_answer": "Slawen == Religion und Mythologie == Die Slawen werden als sehr gesangliebend geschildert. Seele und Gem\u00fct offenbaren sich bei ihnen in anmutigen Liedern und Ges\u00e4ngen. Von den mythischen Vorstellungen und der darin sich kundgebenden Weltanschauung der alten Slawen l\u00e4sst sich kein deutliches und konsistentes Gesamtbild zeichnen, da eine zusammenh\u00e4ngende \u00dcberlieferung fehlt. Die urspr\u00fcngliche Religion der Slawen war derjenigen anderer fr\u00fcher indogermanischer V\u00f6lker \u00e4hnlich. In den Naturerscheinungen, besonders den Ph\u00e4nomenen des Himmels, sahen die Slawen wirkliche Wesen, die sie sich mit Denken und Empfinden ausgestattet vorstellten, einige wohlt\u00e4tig, andere zerst\u00f6rend wirkend. Die ersteren wurden von den Slawen ''bog'', die letzteren ''Bjes'' genannt, und das Christentum \u00fcbernahm diese W\u00f6rter teils f\u00fcr Gott und Teufel. Sie verehrten einen h\u00f6chsten Gott, den Urheber des Himmels und der Erde, des Lichts und des Gewitters. Diesem waren die anderen G\u00f6tter untertan. Der Name dieses Gottes war Svarog (der ''Sch\u00f6pfer''), als Urheber des Donners hei\u00dft er Perun (balt. ''Perkunas''). Seine S\u00f6hne waren die Sonne und das Feuer. Der Sonnengott (Daschbog, \u201eGeber der G\u00fcter\u201c) war auch Kriegsgott, als Theomorphose der Luft erscheint Sventovit oder Svantovit (nach Miklosich nur Sanctus Vitus), als Gott des Sturms Stribog. Oberste Gottheit der westslawischen Wenden war Radegast, der ebenfalls als Kriegsgott verehrt wurde. Als Fr\u00fchlingsg\u00f6ttinnen erscheinen Wesna (Fr\u00fchling) und Deva (oder Diva, wundersch\u00f6ne Sch\u00f6nheit), als G\u00f6ttin der Liebe und Sch\u00f6nheit Lada. Unter den b\u00f6sen Gottheiten steht die Repr\u00e4sentantin des Winters (Moraua) obenan. Ein eigentlicher Dualismus bestand aber nicht, und was bei einigen Schriftstellern von einem Kampf zwischen den G\u00f6ttern des Lichts und der Finsternis (dem Bjelbog und Tschernebog der Nordslawen) berichtet wird, scheint bereits auf christlichen Einfluss hinzuweisen. Als mythische Wesen niederen Grades wurden verehrt: die V\u00edlen und Rus\u00e1lka, die Herrscherinnen \u00fcber Fl\u00fcsse, W\u00e4lder und Berge, welche in der Volkspoesie der Slawen bis auf den heutigen Tag ''(1888)'' eine gro\u00dfe Rolle spielen; ferner die Rojenitze oder Schicksalsg\u00f6ttinnen sowie zahlreiche Haus- und Feldgeister und die finsteren M\u00e4chte Baba Jaga (Hexe, altes verr\u00fccktes Weib), Bjes und Vjed, welch letzterem die Sonnen- und Mondfinsternisse zugeschrieben wurden. Die Gunst der G\u00f6tter und deren Schutz suchten die Slawen durch Gebet und Opfer zu erlangen. Letztere bestanden im Verbrennen von Rindern und Schafen auf Bergen und in Hainen, wo sich auch G\u00f6tterbilder befanden. Menschenopfer kamen nur vereinzelt vor. Vollstrecker der Opfer waren die Stammes\u00e4ltesten. Einen Priesterstand kannten die alten Slawen ebenso wenig wie besondere Tempel. Von Festen sind jene zu erw\u00e4hnen, die sich an den Wechsel der Jahreszeiten ankn\u00fcpfen: die Wintersonnenwende (koleda, ovsen, kratshun), der Fr\u00fchlingsanfang mit Austragung des Winters und die Sommersonnenwende (kapalo, jarilo). Mit dem leiblichen Tod h\u00f6rte nach slawischer Auffassung das Leben nicht auf, vielmehr war die Seele ''(dusza)'' unsterblich. Sie gelangte ins Paradies ''(nav, r\u00e1j)'', das als sch\u00f6ne Wiese gedacht wurde. Die Leichen wurden entweder verbrannt oder begraben, beide Bestattungsweisen kommen nebeneinander vor. Sch\u00e4tzenswerte Untersuchungen \u00fcber die alte Kultur und mythologische Vorstellungen der Slawen, soweit sie sich im Aberglauben, in Sagen und M\u00e4rchen des Volkes erhalten haben, enth\u00e4lt Alexander Afanassjews Werk ''Die poetischen Naturanschauungen der Slawen''.", "sentence_answer": " Als mythische Wesen niederen Grades wurden verehrt: die V\u00edlen und Rus\u00e1lka, die Herrscherinnen \u00fcber Fl\u00fcsse, W\u00e4lder und Berge, welche in der Volkspoesie der Slawen bis auf den heutigen Tag ''(1888)'' eine gro\u00dfe Rolle spielen; ferner die Rojenitze oder Schicksalsg\u00f6ttinnen sowie zahlreiche Haus- und Feldgeister und die finsteren M\u00e4chte Baba Jaga (Hexe, altes verr\u00fccktes Weib), Bjes und Vjed, welch letzterem die Sonnen- und Mondfinsternisse zugeschrieben wurden. ", "paragraph_id": 41353} {"question": "Was brachten die Slawen den G\u00f6ttern zum Opfer?", "paragraph": "Slawen\n\n== Religion und Mythologie ==\nDie Slawen werden als sehr gesangliebend geschildert. Seele und Gem\u00fct offenbaren sich bei ihnen in anmutigen Liedern und Ges\u00e4ngen. Von den mythischen Vorstellungen und der darin sich kundgebenden Weltanschauung der alten Slawen l\u00e4sst sich kein deutliches und konsistentes Gesamtbild zeichnen, da eine zusammenh\u00e4ngende \u00dcberlieferung fehlt.\nDie urspr\u00fcngliche Religion der Slawen war derjenigen anderer fr\u00fcher indogermanischer V\u00f6lker \u00e4hnlich. In den Naturerscheinungen, besonders den Ph\u00e4nomenen des Himmels, sahen die Slawen wirkliche Wesen, die sie sich mit Denken und Empfinden ausgestattet vorstellten, einige wohlt\u00e4tig, andere zerst\u00f6rend wirkend. Die ersteren wurden von den Slawen ''bog'', die letzteren ''Bjes'' genannt, und das Christentum \u00fcbernahm diese W\u00f6rter teils f\u00fcr Gott und Teufel.\nSie verehrten einen h\u00f6chsten Gott, den Urheber des Himmels und der Erde, des Lichts und des Gewitters. Diesem waren die anderen G\u00f6tter untertan. Der Name dieses Gottes war Svarog (der ''Sch\u00f6pfer''), als Urheber des Donners hei\u00dft er Perun (balt. ''Perkunas''). Seine S\u00f6hne waren die Sonne und das Feuer. Der Sonnengott (Daschbog, \u201eGeber der G\u00fcter\u201c) war auch Kriegsgott, als Theomorphose der Luft erscheint Sventovit oder Svantovit (nach Miklosich nur Sanctus Vitus), als Gott des Sturms Stribog.\nOberste Gottheit der westslawischen Wenden war Radegast, der ebenfalls als Kriegsgott verehrt wurde. Als Fr\u00fchlingsg\u00f6ttinnen erscheinen Wesna (Fr\u00fchling) und Deva (oder Diva, wundersch\u00f6ne Sch\u00f6nheit), als G\u00f6ttin der Liebe und Sch\u00f6nheit Lada. Unter den b\u00f6sen Gottheiten steht die Repr\u00e4sentantin des Winters (Moraua) obenan.\nEin eigentlicher Dualismus bestand aber nicht, und was bei einigen Schriftstellern von einem Kampf zwischen den G\u00f6ttern des Lichts und der Finsternis (dem Bjelbog und Tschernebog der Nordslawen) berichtet wird, scheint bereits auf christlichen Einfluss hinzuweisen.\nAls mythische Wesen niederen Grades wurden verehrt: die V\u00edlen und Rus\u00e1lka, die Herrscherinnen \u00fcber Fl\u00fcsse, W\u00e4lder und Berge, welche in der Volkspoesie der Slawen bis auf den heutigen Tag ''(1888)'' eine gro\u00dfe Rolle spielen; ferner die Rojenitze oder Schicksalsg\u00f6ttinnen sowie zahlreiche Haus- und Feldgeister und die finsteren M\u00e4chte Baba Jaga (Hexe, altes verr\u00fccktes Weib), Bjes und Vjed, welch letzterem die Sonnen- und Mondfinsternisse zugeschrieben wurden.\nDie Gunst der G\u00f6tter und deren Schutz suchten die Slawen durch Gebet und Opfer zu erlangen. Letztere bestanden im Verbrennen von Rindern und Schafen auf Bergen und in Hainen, wo sich auch G\u00f6tterbilder befanden. Menschenopfer kamen nur vereinzelt vor. Vollstrecker der Opfer waren die Stammes\u00e4ltesten. Einen Priesterstand kannten die alten Slawen ebenso wenig wie besondere Tempel. Von Festen sind jene zu erw\u00e4hnen, die sich an den Wechsel der Jahreszeiten ankn\u00fcpfen: die Wintersonnenwende (koleda, ovsen, kratshun), der Fr\u00fchlingsanfang mit Austragung des Winters und die Sommersonnenwende (kapalo, jarilo).\nMit dem leiblichen Tod h\u00f6rte nach slawischer Auffassung das Leben nicht auf, vielmehr war die Seele ''(dusza)'' unsterblich. Sie gelangte ins Paradies ''(nav, r\u00e1j)'', das als sch\u00f6ne Wiese gedacht wurde. Die Leichen wurden entweder verbrannt oder begraben, beide Bestattungsweisen kommen nebeneinander vor. Sch\u00e4tzenswerte Untersuchungen \u00fcber die alte Kultur und mythologische Vorstellungen der Slawen, soweit sie sich im Aberglauben, in Sagen und M\u00e4rchen des Volkes erhalten haben, enth\u00e4lt Alexander Afanassjews Werk ''Die poetischen Naturanschauungen der Slawen''.", "answer": "Letztere bestanden im Verbrennen von Rindern und Schafen auf Bergen und in Hainen, wo sich auch G\u00f6tterbilder befanden. Menschenopfer kamen nur vereinzelt vor.", "sentence": "Letztere bestanden im Verbrennen von Rindern und Schafen auf Bergen und in Hainen, wo sich auch G\u00f6tterbilder befanden. Menschenopfer kamen nur vereinzelt vor. Vollstrecker der Opfer waren die Stammes\u00e4ltesten.", "paragraph_sentence": "Slawen == Religion und Mythologie = = Die Slawen werden als sehr gesangliebend geschildert. Seele und Gem\u00fct offenbaren sich bei ihnen in anmutigen Liedern und Ges\u00e4ngen. 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'' Perkunas''). Seine S\u00f6hne waren die Sonne und das Feuer. Der Sonnengott (Daschbog, \u201eGeber der G\u00fcter\u201c) war auch Kriegsgott, als Theomorphose der Luft erscheint Sventovit oder Svantovit (nach Miklosich nur Sanctus Vitus), als Gott des Sturms Stribog. Oberste Gottheit der westslawischen Wenden war Radegast, der ebenfalls als Kriegsgott verehrt wurde. Als Fr\u00fchlingsg\u00f6ttinnen erscheinen Wesna (Fr\u00fchling) und Deva (oder Diva, wundersch\u00f6ne Sch\u00f6nheit), als G\u00f6ttin der Liebe und Sch\u00f6nheit Lada. Unter den b\u00f6sen Gottheiten steht die Repr\u00e4sentantin des Winters (Moraua) obenan. Ein eigentlicher Dualismus bestand aber nicht, und was bei einigen Schriftstellern von einem Kampf zwischen den G\u00f6ttern des Lichts und der Finsternis (dem Bjelbog und Tschernebog der Nordslawen) berichtet wird, scheint bereits auf christlichen Einfluss hinzuweisen. Als mythische Wesen niederen Grades wurden verehrt: die V\u00edlen und Rus\u00e1lka, die Herrscherinnen \u00fcber Fl\u00fcsse, W\u00e4lder und Berge, welche in der Volkspoesie der Slawen bis auf den heutigen Tag ''(1888)'' eine gro\u00dfe Rolle spielen; ferner die Rojenitze oder Schicksalsg\u00f6ttinnen sowie zahlreiche Haus- und Feldgeister und die finsteren M\u00e4chte Baba Jaga (Hexe, altes verr\u00fccktes Weib), Bjes und Vjed, welch letzterem die Sonnen- und Mondfinsternisse zugeschrieben wurden. Die Gunst der G\u00f6tter und deren Schutz suchten die Slawen durch Gebet und Opfer zu erlangen. Letztere bestanden im Verbrennen von Rindern und Schafen auf Bergen und in Hainen, wo sich auch G\u00f6tterbilder befanden. Menschenopfer kamen nur vereinzelt vor. Vollstrecker der Opfer waren die Stammes\u00e4ltesten. Einen Priesterstand kannten die alten Slawen ebenso wenig wie besondere Tempel. Von Festen sind jene zu erw\u00e4hnen, die sich an den Wechsel der Jahreszeiten ankn\u00fcpfen: die Wintersonnenwende (koleda, ovsen, kratshun), der Fr\u00fchlingsanfang mit Austragung des Winters und die Sommersonnenwende (kapalo, jarilo). Mit dem leiblichen Tod h\u00f6rte nach slawischer Auffassung das Leben nicht auf, vielmehr war die Seele ''(dusza)'' unsterblich. Sie gelangte ins Paradies ''(nav, r\u00e1j)'', das als sch\u00f6ne Wiese gedacht wurde. Die Leichen wurden entweder verbrannt oder begraben, beide Bestattungsweisen kommen nebeneinander vor. Sch\u00e4tzenswerte Untersuchungen \u00fcber die alte Kultur und mythologische Vorstellungen der Slawen, soweit sie sich im Aberglauben, in Sagen und M\u00e4rchen des Volkes erhalten haben, enth\u00e4lt Alexander Afanassjews Werk '' Die poetischen Naturanschauungen der Slawen''.", "paragraph_answer": "Slawen == Religion und Mythologie == Die Slawen werden als sehr gesangliebend geschildert. Seele und Gem\u00fct offenbaren sich bei ihnen in anmutigen Liedern und Ges\u00e4ngen. Von den mythischen Vorstellungen und der darin sich kundgebenden Weltanschauung der alten Slawen l\u00e4sst sich kein deutliches und konsistentes Gesamtbild zeichnen, da eine zusammenh\u00e4ngende \u00dcberlieferung fehlt. Die urspr\u00fcngliche Religion der Slawen war derjenigen anderer fr\u00fcher indogermanischer V\u00f6lker \u00e4hnlich. In den Naturerscheinungen, besonders den Ph\u00e4nomenen des Himmels, sahen die Slawen wirkliche Wesen, die sie sich mit Denken und Empfinden ausgestattet vorstellten, einige wohlt\u00e4tig, andere zerst\u00f6rend wirkend. Die ersteren wurden von den Slawen ''bog'', die letzteren ''Bjes'' genannt, und das Christentum \u00fcbernahm diese W\u00f6rter teils f\u00fcr Gott und Teufel. Sie verehrten einen h\u00f6chsten Gott, den Urheber des Himmels und der Erde, des Lichts und des Gewitters. Diesem waren die anderen G\u00f6tter untertan. Der Name dieses Gottes war Svarog (der ''Sch\u00f6pfer''), als Urheber des Donners hei\u00dft er Perun (balt. ''Perkunas''). Seine S\u00f6hne waren die Sonne und das Feuer. Der Sonnengott (Daschbog, \u201eGeber der G\u00fcter\u201c) war auch Kriegsgott, als Theomorphose der Luft erscheint Sventovit oder Svantovit (nach Miklosich nur Sanctus Vitus), als Gott des Sturms Stribog. Oberste Gottheit der westslawischen Wenden war Radegast, der ebenfalls als Kriegsgott verehrt wurde. Als Fr\u00fchlingsg\u00f6ttinnen erscheinen Wesna (Fr\u00fchling) und Deva (oder Diva, wundersch\u00f6ne Sch\u00f6nheit), als G\u00f6ttin der Liebe und Sch\u00f6nheit Lada. Unter den b\u00f6sen Gottheiten steht die Repr\u00e4sentantin des Winters (Moraua) obenan. Ein eigentlicher Dualismus bestand aber nicht, und was bei einigen Schriftstellern von einem Kampf zwischen den G\u00f6ttern des Lichts und der Finsternis (dem Bjelbog und Tschernebog der Nordslawen) berichtet wird, scheint bereits auf christlichen Einfluss hinzuweisen. Als mythische Wesen niederen Grades wurden verehrt: die V\u00edlen und Rus\u00e1lka, die Herrscherinnen \u00fcber Fl\u00fcsse, W\u00e4lder und Berge, welche in der Volkspoesie der Slawen bis auf den heutigen Tag ''(1888)'' eine gro\u00dfe Rolle spielen; ferner die Rojenitze oder Schicksalsg\u00f6ttinnen sowie zahlreiche Haus- und Feldgeister und die finsteren M\u00e4chte Baba Jaga (Hexe, altes verr\u00fccktes Weib), Bjes und Vjed, welch letzterem die Sonnen- und Mondfinsternisse zugeschrieben wurden. Die Gunst der G\u00f6tter und deren Schutz suchten die Slawen durch Gebet und Opfer zu erlangen. Letztere bestanden im Verbrennen von Rindern und Schafen auf Bergen und in Hainen, wo sich auch G\u00f6tterbilder befanden. Menschenopfer kamen nur vereinzelt vor. Vollstrecker der Opfer waren die Stammes\u00e4ltesten. Einen Priesterstand kannten die alten Slawen ebenso wenig wie besondere Tempel. Von Festen sind jene zu erw\u00e4hnen, die sich an den Wechsel der Jahreszeiten ankn\u00fcpfen: die Wintersonnenwende (koleda, ovsen, kratshun), der Fr\u00fchlingsanfang mit Austragung des Winters und die Sommersonnenwende (kapalo, jarilo). Mit dem leiblichen Tod h\u00f6rte nach slawischer Auffassung das Leben nicht auf, vielmehr war die Seele ''(dusza)'' unsterblich. Sie gelangte ins Paradies ''(nav, r\u00e1j)'', das als sch\u00f6ne Wiese gedacht wurde. Die Leichen wurden entweder verbrannt oder begraben, beide Bestattungsweisen kommen nebeneinander vor. Sch\u00e4tzenswerte Untersuchungen \u00fcber die alte Kultur und mythologische Vorstellungen der Slawen, soweit sie sich im Aberglauben, in Sagen und M\u00e4rchen des Volkes erhalten haben, enth\u00e4lt Alexander Afanassjews Werk ''Die poetischen Naturanschauungen der Slawen''.", "sentence_answer": " Letztere bestanden im Verbrennen von Rindern und Schafen auf Bergen und in Hainen, wo sich auch G\u00f6tterbilder befanden. Menschenopfer kamen nur vereinzelt vor. Vollstrecker der Opfer waren die Stammes\u00e4ltesten.", "paragraph_id": 41354} {"question": "Was passiert mit der Seele nach dem Tod laut Slawen?", "paragraph": "Slawen\n\n== Religion und Mythologie ==\nDie Slawen werden als sehr gesangliebend geschildert. Seele und Gem\u00fct offenbaren sich bei ihnen in anmutigen Liedern und Ges\u00e4ngen. Von den mythischen Vorstellungen und der darin sich kundgebenden Weltanschauung der alten Slawen l\u00e4sst sich kein deutliches und konsistentes Gesamtbild zeichnen, da eine zusammenh\u00e4ngende \u00dcberlieferung fehlt.\nDie urspr\u00fcngliche Religion der Slawen war derjenigen anderer fr\u00fcher indogermanischer V\u00f6lker \u00e4hnlich. In den Naturerscheinungen, besonders den Ph\u00e4nomenen des Himmels, sahen die Slawen wirkliche Wesen, die sie sich mit Denken und Empfinden ausgestattet vorstellten, einige wohlt\u00e4tig, andere zerst\u00f6rend wirkend. Die ersteren wurden von den Slawen ''bog'', die letzteren ''Bjes'' genannt, und das Christentum \u00fcbernahm diese W\u00f6rter teils f\u00fcr Gott und Teufel.\nSie verehrten einen h\u00f6chsten Gott, den Urheber des Himmels und der Erde, des Lichts und des Gewitters. Diesem waren die anderen G\u00f6tter untertan. Der Name dieses Gottes war Svarog (der ''Sch\u00f6pfer''), als Urheber des Donners hei\u00dft er Perun (balt. ''Perkunas''). Seine S\u00f6hne waren die Sonne und das Feuer. Der Sonnengott (Daschbog, \u201eGeber der G\u00fcter\u201c) war auch Kriegsgott, als Theomorphose der Luft erscheint Sventovit oder Svantovit (nach Miklosich nur Sanctus Vitus), als Gott des Sturms Stribog.\nOberste Gottheit der westslawischen Wenden war Radegast, der ebenfalls als Kriegsgott verehrt wurde. Als Fr\u00fchlingsg\u00f6ttinnen erscheinen Wesna (Fr\u00fchling) und Deva (oder Diva, wundersch\u00f6ne Sch\u00f6nheit), als G\u00f6ttin der Liebe und Sch\u00f6nheit Lada. Unter den b\u00f6sen Gottheiten steht die Repr\u00e4sentantin des Winters (Moraua) obenan.\nEin eigentlicher Dualismus bestand aber nicht, und was bei einigen Schriftstellern von einem Kampf zwischen den G\u00f6ttern des Lichts und der Finsternis (dem Bjelbog und Tschernebog der Nordslawen) berichtet wird, scheint bereits auf christlichen Einfluss hinzuweisen.\nAls mythische Wesen niederen Grades wurden verehrt: die V\u00edlen und Rus\u00e1lka, die Herrscherinnen \u00fcber Fl\u00fcsse, W\u00e4lder und Berge, welche in der Volkspoesie der Slawen bis auf den heutigen Tag ''(1888)'' eine gro\u00dfe Rolle spielen; ferner die Rojenitze oder Schicksalsg\u00f6ttinnen sowie zahlreiche Haus- und Feldgeister und die finsteren M\u00e4chte Baba Jaga (Hexe, altes verr\u00fccktes Weib), Bjes und Vjed, welch letzterem die Sonnen- und Mondfinsternisse zugeschrieben wurden.\nDie Gunst der G\u00f6tter und deren Schutz suchten die Slawen durch Gebet und Opfer zu erlangen. 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Sch\u00e4tzenswerte Untersuchungen \u00fcber die alte Kultur und mythologische Vorstellungen der Slawen, soweit sie sich im Aberglauben, in Sagen und M\u00e4rchen des Volkes erhalten haben, enth\u00e4lt Alexander Afanassjews Werk ''Die poetischen Naturanschauungen der Slawen''.", "answer": "Sie gelangte ins Paradies ''(nav, r\u00e1j)'', das als sch\u00f6ne Wiese gedacht wurde.", "sentence": "Sie gelangte ins Paradies ''(nav, r\u00e1j)'', das als sch\u00f6ne Wiese gedacht wurde. Die Leichen wurden entweder verbrannt oder begraben, beide Bestattungsweisen kommen nebeneinander vor.", "paragraph_sentence": "Slawen == Religion und Mythologie = = Die Slawen werden als sehr gesangliebend geschildert. Seele und Gem\u00fct offenbaren sich bei ihnen in anmutigen Liedern und Ges\u00e4ngen. 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'' Perkunas''). Seine S\u00f6hne waren die Sonne und das Feuer. Der Sonnengott (Daschbog, \u201eGeber der G\u00fcter\u201c) war auch Kriegsgott, als Theomorphose der Luft erscheint Sventovit oder Svantovit (nach Miklosich nur Sanctus Vitus), als Gott des Sturms Stribog. Oberste Gottheit der westslawischen Wenden war Radegast, der ebenfalls als Kriegsgott verehrt wurde. Als Fr\u00fchlingsg\u00f6ttinnen erscheinen Wesna (Fr\u00fchling) und Deva (oder Diva, wundersch\u00f6ne Sch\u00f6nheit), als G\u00f6ttin der Liebe und Sch\u00f6nheit Lada. Unter den b\u00f6sen Gottheiten steht die Repr\u00e4sentantin des Winters (Moraua) obenan. Ein eigentlicher Dualismus bestand aber nicht, und was bei einigen Schriftstellern von einem Kampf zwischen den G\u00f6ttern des Lichts und der Finsternis (dem Bjelbog und Tschernebog der Nordslawen) berichtet wird, scheint bereits auf christlichen Einfluss hinzuweisen. Als mythische Wesen niederen Grades wurden verehrt: die V\u00edlen und Rus\u00e1lka, die Herrscherinnen \u00fcber Fl\u00fcsse, W\u00e4lder und Berge, welche in der Volkspoesie der Slawen bis auf den heutigen Tag ''(1888)'' eine gro\u00dfe Rolle spielen; ferner die Rojenitze oder Schicksalsg\u00f6ttinnen sowie zahlreiche Haus- und Feldgeister und die finsteren M\u00e4chte Baba Jaga (Hexe, altes verr\u00fccktes Weib), Bjes und Vjed, welch letzterem die Sonnen- und Mondfinsternisse zugeschrieben wurden. Die Gunst der G\u00f6tter und deren Schutz suchten die Slawen durch Gebet und Opfer zu erlangen. Letztere bestanden im Verbrennen von Rindern und Schafen auf Bergen und in Hainen, wo sich auch G\u00f6tterbilder befanden. Menschenopfer kamen nur vereinzelt vor. Vollstrecker der Opfer waren die Stammes\u00e4ltesten. Einen Priesterstand kannten die alten Slawen ebenso wenig wie besondere Tempel. Von Festen sind jene zu erw\u00e4hnen, die sich an den Wechsel der Jahreszeiten ankn\u00fcpfen: die Wintersonnenwende (koleda, ovsen, kratshun), der Fr\u00fchlingsanfang mit Austragung des Winters und die Sommersonnenwende (kapalo, jarilo). Mit dem leiblichen Tod h\u00f6rte nach slawischer Auffassung das Leben nicht auf, vielmehr war die Seele ''(dusza)'' unsterblich. Sie gelangte ins Paradies ''(nav, r\u00e1j)'', das als sch\u00f6ne Wiese gedacht wurde. Die Leichen wurden entweder verbrannt oder begraben, beide Bestattungsweisen kommen nebeneinander vor. Sch\u00e4tzenswerte Untersuchungen \u00fcber die alte Kultur und mythologische Vorstellungen der Slawen, soweit sie sich im Aberglauben, in Sagen und M\u00e4rchen des Volkes erhalten haben, enth\u00e4lt Alexander Afanassjews Werk '' Die poetischen Naturanschauungen der Slawen''.", "paragraph_answer": "Slawen == Religion und Mythologie == Die Slawen werden als sehr gesangliebend geschildert. Seele und Gem\u00fct offenbaren sich bei ihnen in anmutigen Liedern und Ges\u00e4ngen. Von den mythischen Vorstellungen und der darin sich kundgebenden Weltanschauung der alten Slawen l\u00e4sst sich kein deutliches und konsistentes Gesamtbild zeichnen, da eine zusammenh\u00e4ngende \u00dcberlieferung fehlt. Die urspr\u00fcngliche Religion der Slawen war derjenigen anderer fr\u00fcher indogermanischer V\u00f6lker \u00e4hnlich. In den Naturerscheinungen, besonders den Ph\u00e4nomenen des Himmels, sahen die Slawen wirkliche Wesen, die sie sich mit Denken und Empfinden ausgestattet vorstellten, einige wohlt\u00e4tig, andere zerst\u00f6rend wirkend. Die ersteren wurden von den Slawen ''bog'', die letzteren ''Bjes'' genannt, und das Christentum \u00fcbernahm diese W\u00f6rter teils f\u00fcr Gott und Teufel. Sie verehrten einen h\u00f6chsten Gott, den Urheber des Himmels und der Erde, des Lichts und des Gewitters. Diesem waren die anderen G\u00f6tter untertan. Der Name dieses Gottes war Svarog (der ''Sch\u00f6pfer''), als Urheber des Donners hei\u00dft er Perun (balt. ''Perkunas''). Seine S\u00f6hne waren die Sonne und das Feuer. Der Sonnengott (Daschbog, \u201eGeber der G\u00fcter\u201c) war auch Kriegsgott, als Theomorphose der Luft erscheint Sventovit oder Svantovit (nach Miklosich nur Sanctus Vitus), als Gott des Sturms Stribog. Oberste Gottheit der westslawischen Wenden war Radegast, der ebenfalls als Kriegsgott verehrt wurde. Als Fr\u00fchlingsg\u00f6ttinnen erscheinen Wesna (Fr\u00fchling) und Deva (oder Diva, wundersch\u00f6ne Sch\u00f6nheit), als G\u00f6ttin der Liebe und Sch\u00f6nheit Lada. Unter den b\u00f6sen Gottheiten steht die Repr\u00e4sentantin des Winters (Moraua) obenan. Ein eigentlicher Dualismus bestand aber nicht, und was bei einigen Schriftstellern von einem Kampf zwischen den G\u00f6ttern des Lichts und der Finsternis (dem Bjelbog und Tschernebog der Nordslawen) berichtet wird, scheint bereits auf christlichen Einfluss hinzuweisen. Als mythische Wesen niederen Grades wurden verehrt: die V\u00edlen und Rus\u00e1lka, die Herrscherinnen \u00fcber Fl\u00fcsse, W\u00e4lder und Berge, welche in der Volkspoesie der Slawen bis auf den heutigen Tag ''(1888)'' eine gro\u00dfe Rolle spielen; ferner die Rojenitze oder Schicksalsg\u00f6ttinnen sowie zahlreiche Haus- und Feldgeister und die finsteren M\u00e4chte Baba Jaga (Hexe, altes verr\u00fccktes Weib), Bjes und Vjed, welch letzterem die Sonnen- und Mondfinsternisse zugeschrieben wurden. Die Gunst der G\u00f6tter und deren Schutz suchten die Slawen durch Gebet und Opfer zu erlangen. Letztere bestanden im Verbrennen von Rindern und Schafen auf Bergen und in Hainen, wo sich auch G\u00f6tterbilder befanden. Menschenopfer kamen nur vereinzelt vor. Vollstrecker der Opfer waren die Stammes\u00e4ltesten. Einen Priesterstand kannten die alten Slawen ebenso wenig wie besondere Tempel. Von Festen sind jene zu erw\u00e4hnen, die sich an den Wechsel der Jahreszeiten ankn\u00fcpfen: die Wintersonnenwende (koleda, ovsen, kratshun), der Fr\u00fchlingsanfang mit Austragung des Winters und die Sommersonnenwende (kapalo, jarilo). Mit dem leiblichen Tod h\u00f6rte nach slawischer Auffassung das Leben nicht auf, vielmehr war die Seele ''(dusza)'' unsterblich. Sie gelangte ins Paradies ''(nav, r\u00e1j)'', das als sch\u00f6ne Wiese gedacht wurde. Die Leichen wurden entweder verbrannt oder begraben, beide Bestattungsweisen kommen nebeneinander vor. Sch\u00e4tzenswerte Untersuchungen \u00fcber die alte Kultur und mythologische Vorstellungen der Slawen, soweit sie sich im Aberglauben, in Sagen und M\u00e4rchen des Volkes erhalten haben, enth\u00e4lt Alexander Afanassjews Werk ''Die poetischen Naturanschauungen der Slawen''.", "sentence_answer": " Sie gelangte ins Paradies ''(nav, r\u00e1j)'', das als sch\u00f6ne Wiese gedacht wurde. Die Leichen wurden entweder verbrannt oder begraben, beide Bestattungsweisen kommen nebeneinander vor.", "paragraph_id": 41355} {"question": "Wer hat Tristan da Cunha in seinem Roman im Jahr 1838 ausf\u00fchrlich beschrieben?", "paragraph": "Tristan_da_Cunha\n\n== Trivia ==\nDer Schriftsteller Arno Schmidt glaubte, in der Insel die Vorlage f\u00fcr den Roman ''Insel Felsenburg'' von Johann Gottfried Schnabel gefunden zu haben, und schrieb dar\u00fcber einen Funk-Essay.\nEdgar Allan Poe beschreibt die Inselgruppe ausf\u00fchrlich im 15. Kapitel seines Romans Der Bericht des Arthur Gordon Pym von 1838.\nErich Wolfgang Skwara beschreibt in seinem 1992 erschienenen Roman ''Tristan Island'' einen ehemaligen \u00f6sterreichischen Diplomaten und dessen skurrilen Plan, Tristan da Cunha mit einem Schiff vor die K\u00fcste S\u00fcdkaliforniens zu schleppen. In die Erz\u00e4hlung verwoben sind vielf\u00e4ltige Informationen \u00fcber die Geschichte und die Bewohner der Inselgruppe.\nIn dem Roman ''Tristan da Cunha oder die H\u00e4lfte der Erde'' des \u00f6sterreichischen Schriftstellers Raoul Schrott, erschienen 2003, bildet die ausf\u00fchrlich geschilderte Landschaft und Geschichte der Insel den Hintergrund f\u00fcr komplexe Liebesgeschichten.\nEine der bekanntesten Darstellungen der Insel in der Weltliteratur findet sich in dem Roman ''Die Kinder des Kapit\u00e4n Grant'' aus Jules Vernes Romantrilogie der S\u00fcdhalbkugel (die anderen beiden Teile sind ''20.000 Meilen unter dem Meer'' und ''Die geheimnisvolle Insel''). Darin wird auf Grund des Fundes einer nur bruchst\u00fcckhaft lesbaren Flaschenpostnachricht von Schiffbr\u00fcchigen der als einziges sicher entzifferbare 37. Breitengrad der S\u00fcdhalbkugel rund um die Erde erkundet, was Jules Verne, wie in fast all seinen Romanen, mit einer f\u00fcr seine Zeit ungew\u00f6hnlich genauen und \u2013 dichterische Freiheit einbezogen \u2013 objektiven Beschreibung von Land und Leuten verbindet.\nDas Kapitel ''Quecksilber'' des Buches Das periodische System von Primo Levi spielt auf Tristan da Cunha, auch wenn im Kapitel der Name der Insel nicht explizit genannt wird. Die Beschreibungen der Insel und Kommentare Levis in einem anderen Kapitel lassen aber keine Zweifel daran, dass die Insel gemeint ist.", "answer": "Edgar Allan Poe", "sentence": "\n Edgar Allan Poe beschreibt die Inselgruppe ausf\u00fchrlich im 15. Kapitel seines Romans Der Bericht des Arthur Gordon Pym von 1838.", "paragraph_sentence": "Tristan_da_Cunha = = Trivia = = Der Schriftsteller Arno Schmidt glaubte, in der Insel die Vorlage f\u00fcr den Roman ''Insel Felsenburg'' von Johann Gottfried Schnabel gefunden zu haben, und schrieb dar\u00fcber einen Funk-Essay. Edgar Allan Poe beschreibt die Inselgruppe ausf\u00fchrlich im 15. Kapitel seines Romans Der Bericht des Arthur Gordon Pym von 1838. Erich Wolfgang Skwara beschreibt in seinem 1992 erschienenen Roman ''Tristan Island'' einen ehemaligen \u00f6sterreichischen Diplomaten und dessen skurrilen Plan, Tristan da Cunha mit einem Schiff vor die K\u00fcste S\u00fcdkaliforniens zu schleppen. In die Erz\u00e4hlung verwoben sind vielf\u00e4ltige Informationen \u00fcber die Geschichte und die Bewohner der Inselgruppe. In dem Roman ''Tristan da Cunha oder die H\u00e4lfte der Erde'' des \u00f6sterreichischen Schriftstellers Raoul Schrott, erschienen 2003, bildet die ausf\u00fchrlich geschilderte Landschaft und Geschichte der Insel den Hintergrund f\u00fcr komplexe Liebesgeschichten. Eine der bekanntesten Darstellungen der Insel in der Weltliteratur findet sich in dem Roman '' Die Kinder des Kapit\u00e4n Grant'' aus Jules Vernes Romantrilogie der S\u00fcdhalbkugel (die anderen beiden Teile sind ''20.000 Meilen unter dem Meer'' und ''Die geheimnisvolle Insel'') . Darin wird auf Grund des Fundes einer nur bruchst\u00fcckhaft lesbaren Flaschenpostnachricht von Schiffbr\u00fcchigen der als einziges sicher entzifferbare 37. Breitengrad der S\u00fcdhalbkugel rund um die Erde erkundet, was Jules Verne, wie in fast all seinen Romanen, mit einer f\u00fcr seine Zeit ungew\u00f6hnlich genauen und \u2013 dichterische Freiheit einbezogen \u2013 objektiven Beschreibung von Land und Leuten verbindet. 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Breitengrad der S\u00fcdhalbkugel rund um die Erde erkundet, was Jules Verne, wie in fast all seinen Romanen, mit einer f\u00fcr seine Zeit ungew\u00f6hnlich genauen und \u2013 dichterische Freiheit einbezogen \u2013 objektiven Beschreibung von Land und Leuten verbindet. Das Kapitel ''Quecksilber'' des Buches Das periodische System von Primo Levi spielt auf Tristan da Cunha, auch wenn im Kapitel der Name der Insel nicht explizit genannt wird. Die Beschreibungen der Insel und Kommentare Levis in einem anderen Kapitel lassen aber keine Zweifel daran, dass die Insel gemeint ist.", "sentence_answer": " Edgar Allan Poe beschreibt die Inselgruppe ausf\u00fchrlich im 15. Kapitel seines Romans Der Bericht des Arthur Gordon Pym von 1838.", "paragraph_id": 41360} {"question": "Wer hat einen Roman \u00fcber Tristan da Cunha geschrieben, der denselben Namen wie diese Inselgruppe tr\u00e4gt?", "paragraph": "Tristan_da_Cunha\n\n== Trivia ==\nDer Schriftsteller Arno Schmidt glaubte, in der Insel die Vorlage f\u00fcr den Roman ''Insel Felsenburg'' von Johann Gottfried Schnabel gefunden zu haben, und schrieb dar\u00fcber einen Funk-Essay.\nEdgar Allan Poe beschreibt die Inselgruppe ausf\u00fchrlich im 15. Kapitel seines Romans Der Bericht des Arthur Gordon Pym von 1838.\nErich Wolfgang Skwara beschreibt in seinem 1992 erschienenen Roman ''Tristan Island'' einen ehemaligen \u00f6sterreichischen Diplomaten und dessen skurrilen Plan, Tristan da Cunha mit einem Schiff vor die K\u00fcste S\u00fcdkaliforniens zu schleppen. In die Erz\u00e4hlung verwoben sind vielf\u00e4ltige Informationen \u00fcber die Geschichte und die Bewohner der Inselgruppe.\nIn dem Roman ''Tristan da Cunha oder die H\u00e4lfte der Erde'' des \u00f6sterreichischen Schriftstellers Raoul Schrott, erschienen 2003, bildet die ausf\u00fchrlich geschilderte Landschaft und Geschichte der Insel den Hintergrund f\u00fcr komplexe Liebesgeschichten.\nEine der bekanntesten Darstellungen der Insel in der Weltliteratur findet sich in dem Roman ''Die Kinder des Kapit\u00e4n Grant'' aus Jules Vernes Romantrilogie der S\u00fcdhalbkugel (die anderen beiden Teile sind ''20.000 Meilen unter dem Meer'' und ''Die geheimnisvolle Insel''). Darin wird auf Grund des Fundes einer nur bruchst\u00fcckhaft lesbaren Flaschenpostnachricht von Schiffbr\u00fcchigen der als einziges sicher entzifferbare 37. Breitengrad der S\u00fcdhalbkugel rund um die Erde erkundet, was Jules Verne, wie in fast all seinen Romanen, mit einer f\u00fcr seine Zeit ungew\u00f6hnlich genauen und \u2013 dichterische Freiheit einbezogen \u2013 objektiven Beschreibung von Land und Leuten verbindet.\nDas Kapitel ''Quecksilber'' des Buches Das periodische System von Primo Levi spielt auf Tristan da Cunha, auch wenn im Kapitel der Name der Insel nicht explizit genannt wird. Die Beschreibungen der Insel und Kommentare Levis in einem anderen Kapitel lassen aber keine Zweifel daran, dass die Insel gemeint ist.", "answer": "Erich Wolfgang Skwara", "sentence": "\n Erich Wolfgang Skwara beschreibt in seinem 1992 erschienenen Roman ''Tristan Island'' einen ehemaligen \u00f6sterreichischen Diplomaten und dessen skurrilen Plan, Tristan da Cunha mit einem Schiff vor die K\u00fcste S\u00fcdkaliforniens zu schleppen.", "paragraph_sentence": "Tristan_da_Cunha = = Trivia = = Der Schriftsteller Arno Schmidt glaubte, in der Insel die Vorlage f\u00fcr den Roman ''Insel Felsenburg'' von Johann Gottfried Schnabel gefunden zu haben, und schrieb dar\u00fcber einen Funk-Essay. Edgar Allan Poe beschreibt die Inselgruppe ausf\u00fchrlich im 15. Kapitel seines Romans Der Bericht des Arthur Gordon Pym von 1838. Erich Wolfgang Skwara beschreibt in seinem 1992 erschienenen Roman ''Tristan Island'' einen ehemaligen \u00f6sterreichischen Diplomaten und dessen skurrilen Plan, Tristan da Cunha mit einem Schiff vor die K\u00fcste S\u00fcdkaliforniens zu schleppen. In die Erz\u00e4hlung verwoben sind vielf\u00e4ltige Informationen \u00fcber die Geschichte und die Bewohner der Inselgruppe. In dem Roman ''Tristan da Cunha oder die H\u00e4lfte der Erde'' des \u00f6sterreichischen Schriftstellers Raoul Schrott, erschienen 2003, bildet die ausf\u00fchrlich geschilderte Landschaft und Geschichte der Insel den Hintergrund f\u00fcr komplexe Liebesgeschichten. Eine der bekanntesten Darstellungen der Insel in der Weltliteratur findet sich in dem Roman '' Die Kinder des Kapit\u00e4n Grant'' aus Jules Vernes Romantrilogie der S\u00fcdhalbkugel (die anderen beiden Teile sind ''20.000 Meilen unter dem Meer'' und ''Die geheimnisvolle Insel'') . Darin wird auf Grund des Fundes einer nur bruchst\u00fcckhaft lesbaren Flaschenpostnachricht von Schiffbr\u00fcchigen der als einziges sicher entzifferbare 37. Breitengrad der S\u00fcdhalbkugel rund um die Erde erkundet, was Jules Verne, wie in fast all seinen Romanen, mit einer f\u00fcr seine Zeit ungew\u00f6hnlich genauen und \u2013 dichterische Freiheit einbezogen \u2013 objektiven Beschreibung von Land und Leuten verbindet. Das Kapitel ''Quecksilber'' des Buches Das periodische System von Primo Levi spielt auf Tristan da Cunha, auch wenn im Kapitel der Name der Insel nicht explizit genannt wird. Die Beschreibungen der Insel und Kommentare Levis in einem anderen Kapitel lassen aber keine Zweifel daran, dass die Insel gemeint ist.", "paragraph_answer": "Tristan_da_Cunha == Trivia == Der Schriftsteller Arno Schmidt glaubte, in der Insel die Vorlage f\u00fcr den Roman ''Insel Felsenburg'' von Johann Gottfried Schnabel gefunden zu haben, und schrieb dar\u00fcber einen Funk-Essay. Edgar Allan Poe beschreibt die Inselgruppe ausf\u00fchrlich im 15. Kapitel seines Romans Der Bericht des Arthur Gordon Pym von 1838. Erich Wolfgang Skwara beschreibt in seinem 1992 erschienenen Roman ''Tristan Island'' einen ehemaligen \u00f6sterreichischen Diplomaten und dessen skurrilen Plan, Tristan da Cunha mit einem Schiff vor die K\u00fcste S\u00fcdkaliforniens zu schleppen. In die Erz\u00e4hlung verwoben sind vielf\u00e4ltige Informationen \u00fcber die Geschichte und die Bewohner der Inselgruppe. In dem Roman ''Tristan da Cunha oder die H\u00e4lfte der Erde'' des \u00f6sterreichischen Schriftstellers Raoul Schrott, erschienen 2003, bildet die ausf\u00fchrlich geschilderte Landschaft und Geschichte der Insel den Hintergrund f\u00fcr komplexe Liebesgeschichten. Eine der bekanntesten Darstellungen der Insel in der Weltliteratur findet sich in dem Roman ''Die Kinder des Kapit\u00e4n Grant'' aus Jules Vernes Romantrilogie der S\u00fcdhalbkugel (die anderen beiden Teile sind ''20.000 Meilen unter dem Meer'' und ''Die geheimnisvolle Insel''). Darin wird auf Grund des Fundes einer nur bruchst\u00fcckhaft lesbaren Flaschenpostnachricht von Schiffbr\u00fcchigen der als einziges sicher entzifferbare 37. Breitengrad der S\u00fcdhalbkugel rund um die Erde erkundet, was Jules Verne, wie in fast all seinen Romanen, mit einer f\u00fcr seine Zeit ungew\u00f6hnlich genauen und \u2013 dichterische Freiheit einbezogen \u2013 objektiven Beschreibung von Land und Leuten verbindet. Das Kapitel ''Quecksilber'' des Buches Das periodische System von Primo Levi spielt auf Tristan da Cunha, auch wenn im Kapitel der Name der Insel nicht explizit genannt wird. Die Beschreibungen der Insel und Kommentare Levis in einem anderen Kapitel lassen aber keine Zweifel daran, dass die Insel gemeint ist.", "sentence_answer": " Erich Wolfgang Skwara beschreibt in seinem 1992 erschienenen Roman ''Tristan Island'' einen ehemaligen \u00f6sterreichischen Diplomaten und dessen skurrilen Plan, Tristan da Cunha mit einem Schiff vor die K\u00fcste S\u00fcdkaliforniens zu schleppen.", "paragraph_id": 41361} {"question": "In welchem Werk hat Jule Verne Tristan da Cunha dargestellt?", "paragraph": "Tristan_da_Cunha\n\n== Trivia ==\nDer Schriftsteller Arno Schmidt glaubte, in der Insel die Vorlage f\u00fcr den Roman ''Insel Felsenburg'' von Johann Gottfried Schnabel gefunden zu haben, und schrieb dar\u00fcber einen Funk-Essay.\nEdgar Allan Poe beschreibt die Inselgruppe ausf\u00fchrlich im 15. Kapitel seines Romans Der Bericht des Arthur Gordon Pym von 1838.\nErich Wolfgang Skwara beschreibt in seinem 1992 erschienenen Roman ''Tristan Island'' einen ehemaligen \u00f6sterreichischen Diplomaten und dessen skurrilen Plan, Tristan da Cunha mit einem Schiff vor die K\u00fcste S\u00fcdkaliforniens zu schleppen. In die Erz\u00e4hlung verwoben sind vielf\u00e4ltige Informationen \u00fcber die Geschichte und die Bewohner der Inselgruppe.\nIn dem Roman ''Tristan da Cunha oder die H\u00e4lfte der Erde'' des \u00f6sterreichischen Schriftstellers Raoul Schrott, erschienen 2003, bildet die ausf\u00fchrlich geschilderte Landschaft und Geschichte der Insel den Hintergrund f\u00fcr komplexe Liebesgeschichten.\nEine der bekanntesten Darstellungen der Insel in der Weltliteratur findet sich in dem Roman ''Die Kinder des Kapit\u00e4n Grant'' aus Jules Vernes Romantrilogie der S\u00fcdhalbkugel (die anderen beiden Teile sind ''20.000 Meilen unter dem Meer'' und ''Die geheimnisvolle Insel''). Darin wird auf Grund des Fundes einer nur bruchst\u00fcckhaft lesbaren Flaschenpostnachricht von Schiffbr\u00fcchigen der als einziges sicher entzifferbare 37. Breitengrad der S\u00fcdhalbkugel rund um die Erde erkundet, was Jules Verne, wie in fast all seinen Romanen, mit einer f\u00fcr seine Zeit ungew\u00f6hnlich genauen und \u2013 dichterische Freiheit einbezogen \u2013 objektiven Beschreibung von Land und Leuten verbindet.\nDas Kapitel ''Quecksilber'' des Buches Das periodische System von Primo Levi spielt auf Tristan da Cunha, auch wenn im Kapitel der Name der Insel nicht explizit genannt wird. Die Beschreibungen der Insel und Kommentare Levis in einem anderen Kapitel lassen aber keine Zweifel daran, dass die Insel gemeint ist.", "answer": "''Die Kinder des Kapit\u00e4n Grant''", "sentence": "Eine der bekanntesten Darstellungen der Insel in der Weltliteratur findet sich in dem Roman ''Die Kinder des Kapit\u00e4n Grant'' aus Jules Vernes Romantrilogie der S\u00fcdhalbkugel (die anderen beiden Teile sind ''20.000 Meilen unter dem Meer'' und ''", "paragraph_sentence": "Tristan_da_Cunha = = Trivia = = Der Schriftsteller Arno Schmidt glaubte, in der Insel die Vorlage f\u00fcr den Roman ''Insel Felsenburg'' von Johann Gottfried Schnabel gefunden zu haben, und schrieb dar\u00fcber einen Funk-Essay. Edgar Allan Poe beschreibt die Inselgruppe ausf\u00fchrlich im 15. Kapitel seines Romans Der Bericht des Arthur Gordon Pym von 1838. Erich Wolfgang Skwara beschreibt in seinem 1992 erschienenen Roman ''Tristan Island'' einen ehemaligen \u00f6sterreichischen Diplomaten und dessen skurrilen Plan, Tristan da Cunha mit einem Schiff vor die K\u00fcste S\u00fcdkaliforniens zu schleppen. In die Erz\u00e4hlung verwoben sind vielf\u00e4ltige Informationen \u00fcber die Geschichte und die Bewohner der Inselgruppe. In dem Roman ''Tristan da Cunha oder die H\u00e4lfte der Erde'' des \u00f6sterreichischen Schriftstellers Raoul Schrott, erschienen 2003, bildet die ausf\u00fchrlich geschilderte Landschaft und Geschichte der Insel den Hintergrund f\u00fcr komplexe Liebesgeschichten. Eine der bekanntesten Darstellungen der Insel in der Weltliteratur findet sich in dem Roman ''Die Kinder des Kapit\u00e4n Grant'' aus Jules Vernes Romantrilogie der S\u00fcdhalbkugel (die anderen beiden Teile sind ''20.000 Meilen unter dem Meer'' und '' Die geheimnisvolle Insel''). Darin wird auf Grund des Fundes einer nur bruchst\u00fcckhaft lesbaren Flaschenpostnachricht von Schiffbr\u00fcchigen der als einziges sicher entzifferbare 37. Breitengrad der S\u00fcdhalbkugel rund um die Erde erkundet, was Jules Verne, wie in fast all seinen Romanen, mit einer f\u00fcr seine Zeit ungew\u00f6hnlich genauen und \u2013 dichterische Freiheit einbezogen \u2013 objektiven Beschreibung von Land und Leuten verbindet. Das Kapitel ''Quecksilber'' des Buches Das periodische System von Primo Levi spielt auf Tristan da Cunha, auch wenn im Kapitel der Name der Insel nicht explizit genannt wird. Die Beschreibungen der Insel und Kommentare Levis in einem anderen Kapitel lassen aber keine Zweifel daran, dass die Insel gemeint ist.", "paragraph_answer": "Tristan_da_Cunha == Trivia == Der Schriftsteller Arno Schmidt glaubte, in der Insel die Vorlage f\u00fcr den Roman ''Insel Felsenburg'' von Johann Gottfried Schnabel gefunden zu haben, und schrieb dar\u00fcber einen Funk-Essay. Edgar Allan Poe beschreibt die Inselgruppe ausf\u00fchrlich im 15. Kapitel seines Romans Der Bericht des Arthur Gordon Pym von 1838. Erich Wolfgang Skwara beschreibt in seinem 1992 erschienenen Roman ''Tristan Island'' einen ehemaligen \u00f6sterreichischen Diplomaten und dessen skurrilen Plan, Tristan da Cunha mit einem Schiff vor die K\u00fcste S\u00fcdkaliforniens zu schleppen. In die Erz\u00e4hlung verwoben sind vielf\u00e4ltige Informationen \u00fcber die Geschichte und die Bewohner der Inselgruppe. In dem Roman ''Tristan da Cunha oder die H\u00e4lfte der Erde'' des \u00f6sterreichischen Schriftstellers Raoul Schrott, erschienen 2003, bildet die ausf\u00fchrlich geschilderte Landschaft und Geschichte der Insel den Hintergrund f\u00fcr komplexe Liebesgeschichten. Eine der bekanntesten Darstellungen der Insel in der Weltliteratur findet sich in dem Roman ''Die Kinder des Kapit\u00e4n Grant'' aus Jules Vernes Romantrilogie der S\u00fcdhalbkugel (die anderen beiden Teile sind ''20.000 Meilen unter dem Meer'' und ''Die geheimnisvolle Insel''). Darin wird auf Grund des Fundes einer nur bruchst\u00fcckhaft lesbaren Flaschenpostnachricht von Schiffbr\u00fcchigen der als einziges sicher entzifferbare 37. Breitengrad der S\u00fcdhalbkugel rund um die Erde erkundet, was Jules Verne, wie in fast all seinen Romanen, mit einer f\u00fcr seine Zeit ungew\u00f6hnlich genauen und \u2013 dichterische Freiheit einbezogen \u2013 objektiven Beschreibung von Land und Leuten verbindet. Das Kapitel ''Quecksilber'' des Buches Das periodische System von Primo Levi spielt auf Tristan da Cunha, auch wenn im Kapitel der Name der Insel nicht explizit genannt wird. Die Beschreibungen der Insel und Kommentare Levis in einem anderen Kapitel lassen aber keine Zweifel daran, dass die Insel gemeint ist.", "sentence_answer": "Eine der bekanntesten Darstellungen der Insel in der Weltliteratur findet sich in dem Roman ''Die Kinder des Kapit\u00e4n Grant'' aus Jules Vernes Romantrilogie der S\u00fcdhalbkugel (die anderen beiden Teile sind ''20.000 Meilen unter dem Meer'' und ''", "paragraph_id": 41362} {"question": "Wann hat der \u00d6sterreichische Erbfolgekrieg stattgefunden?", "paragraph": "Siebenj\u00e4hriger_Krieg\n\n== Vorgeschichte ==\nAm 18. Oktober 1748 hatte der Frieden von Aachen den \u00d6sterreichischen Erbfolgekrieg (1740\u20131748) beendet, ohne dabei das Konfliktpotenzial zwischen den Gro\u00dfm\u00e4chten zu beseitigen. Daraufhin bestimmten folgende Ziele die au\u00dfenpolitischen Handlungen der verschiedenen Staaten:\n* Preu\u00dfen hatte unter Friedrich\u00a0II. die \u00f6sterreichische Provinz Schlesien erobert und versuchte, sie mittels eines B\u00fcndnissystems gegen eine m\u00f6gliche R\u00fcckeroberung zu behaupten.\n* \u00d6sterreich unter Maria Theresia verfolgte das Ziel der R\u00fcckeroberung Schlesiens. Um den Erfolg zu gew\u00e4hrleisten, versuchte der Kanzler Wenzel Anton Graf Kaunitz (1711\u20131794) zun\u00e4chst, den preu\u00dfischen K\u00f6nig Friedrich\u00a0II. (1712\u20131786) au\u00dfenpolitisch zu isolieren.\n* Russland war unter der Herrschaft der Zarin Elisabeth (1709\u20131762) an einer Expansion nach Westen interessiert, wobei ihr Augenmerk auf Semgallen und das Herzogtum Kurland gerichtet war. Beide standen unter polnischer Oberhoheit. F\u00fcr deren Abtretung an Russland wollte Elisabeth ''Preu\u00dfen'' (Ostpreu\u00dfen) besetzen, um es Polen als Tauschobjekt anzubieten. So kam ihr der Krieg gegen Friedrich, f\u00fcr den \u00d6sterreich Verb\u00fcndete suchte, gerade recht.\n* Gro\u00dfbritannien sah in Frankreich seinen Hauptkonkurrenten und versuchte, es vor allem in den Kolonien zu schw\u00e4chen. Da Georg\u00a0II. in Personalunion auch Kurf\u00fcrst von Hannover war, musste er zugleich versuchen, diese Herrschaft gegen einen m\u00f6glichen franz\u00f6sischen Angriff zu sichern.\n* Frankreich unter Ludwig XV. sah seinerseits in Gro\u00dfbritannien seinen Hauptgegner, w\u00fcnschte jedoch einen Krieg noch hinauszuz\u00f6gern, um sich besser vorbereiten zu k\u00f6nnen.\nIm Jahre 1754 spitzte sich der britisch-franz\u00f6sische Konflikt in Nordamerika zu, als es im Ohiotal zu ersten Gefechten kam (\u2192 ''siehe: Gefecht von Jumonville Glen, Siebenj\u00e4hriger Krieg in Nordamerika''). Die britische Regierung entsandte im Januar 1755 ein gr\u00f6\u00dferes Truppenkontingent unter General Edward Braddock (1695\u20131755) in die amerikanischen Kolonien, woraufhin im M\u00e4rz auch eine franz\u00f6sische Flotte auslief. Im Sommer des Jahres kam es zu weiteren K\u00e4mpfen zu Lande und zur See, wobei im Juli 1755 ein Massaker profranz\u00f6sischer Indianer an britischen Truppen in der Schlacht am Monongahela den Kolonialkrieg zwischen den Gro\u00dfm\u00e4chten Frankreich und Gro\u00dfbritannien weiter eskalierte. Im August begann man in Gro\u00dfbritannien mit der Beschlagnahmung franz\u00f6sischer Handelsschiffe.\nDa der Krieg nunmehr unausweichlich schien, suchten sowohl die franz\u00f6sische als auch die britische Regierung Verb\u00fcndete in Europa. Frankreich w\u00fcnschte einen gesamteurop\u00e4ischen Krieg zu vermeiden, um sich vollkommen auf Gro\u00dfbritannien konzentrieren zu k\u00f6nnen. Es bestand bereits ein Defensivb\u00fcndnis mit Preu\u00dfen, aber im August 1755 begann man auch Verhandlungen mit \u00d6sterreich, um es aus dem beginnenden Krieg herauszuhalten. Dies kam den diplomatischen Bem\u00fchungen des Grafen Kaunitz sehr entgegen, dessen Ziel es war, Frankreich aus dessen B\u00fcndnis mit Preu\u00dfen zu l\u00f6sen. \nWeil Preu\u00dfen im \u00d6sterreichischen Erbfolgekrieg mit Frankreich verb\u00fcndet gewesen war, bestand die Gefahr, dass K\u00f6nig Friedrich\u00a0II. das durch Personalunion mit Gro\u00dfbritannien verbundene Kurf\u00fcrstentum Hannover h\u00e4tte angreifen k\u00f6nnen. Gro\u00dfbritannien schloss darum am 30.\u00a0September mit Zarin Elisabeth von Russland den Vertrag von Sankt Petersburg, in dem sich Russland verpflichtete, vier Jahre lang 50.000 Mann entlang der Grenzen zu Ostpreu\u00dfen zu positionieren. Daf\u00fcr sollte das Zarenreich eine j\u00e4hrliche Zahlung von 100.000 Pfund Sterling erhalten, sowie weitere 400.000 Pfund, falls das russische Kontingent aufgestockt w\u00fcrde. Milit\u00e4risch eingreifen durften die russischen Truppen laut Vertrag aber erst nach dem Ausbruch von Kampfhandlungen auf deutschem Boden. Mit diesem Schachzug sollte Preu\u00dfen von einem Angriff auf Hannover abgehalten werden.\nGleichzeitig verhandelte Gro\u00dfbritannien aber auch mit Preu\u00dfen. Dessen eingesch\u00fcchterter Monarch bat Gro\u00dfbritannien die Subsidien an das Zarenreich einzustellen und stattdessen eine gemeinsame Verteidigung Hannovers gegen Frankreich einzugehen. In der am 16.\u00a0Januar 1756 geschlossenen sogenannten Westminister-Konvention vereinbarten beide M\u00e4chte, Norddeutschland vor fremden Truppen zu sch\u00fctzen. Aus der Sicht Friedrichs\u00a0II. stellte dieses Abkommen keinen Affront gegen Frankreich dar, weil er noch immer glaubte, dass Frankreichs Hauptgegner \u00d6sterreich sei. Gleichzeitig nahm er an, auf diese Weise daf\u00fcr gesorgt zu haben, dass die russischen Truppen nicht gegen ihn handeln k\u00f6nnten, ohne ihre Vertr\u00e4ge mit Gro\u00dfbritannien zu verletzen. F\u00fcr Georg\u00a0II. bedeutete der Vertrag mit Preu\u00dfen dagegen den Schutz seiner Stammlande.\nAm Hofe Ludwig XV. von Frankreich sah man in dem britisch-preu\u00dfischen Zusammengehen ein Problem, denn damit war den franz\u00f6sischen Truppen die Besetzung Hannovers versperrt. Das Kurf\u00fcrstentum brauchte man jedoch als Faustpfand in einem Krieg gegen Gro\u00dfbritannien. Unter diesem Eindruck kam es am 1.\u00a0Mai 1756 zum Abschluss des Vertrages von Versailles, einem Defensiv-B\u00fcndnis zwischen \u00d6sterreich und Frankreich, welches wegen des jahrhundertelangen habsburgisch-franz\u00f6sischen Gegensatzes auch als \u201eUmkehrung der Allianzen\u201c bezeichnet wird. Frankreich w\u00fcrde nun Preu\u00dfen in einem Krieg gegen \u00d6sterreich nicht mehr beistehen. Gleichzeitig hatten \u00f6sterreichische Diplomaten bereits im M\u00e4rz/April des Jahres Verbindungen zum russischen Hof gekn\u00fcpft und dort die Bereitschaft f\u00fcr ein gemeinsames \u00f6sterreichisch-russisches Vorgehen gegen Preu\u00dfen festgestellt. Damit war es der \u00f6sterreichischen Diplomatie gelungen, Friedrich\u00a0II. von Preu\u00dfen weitgehend zu isolieren. In einem f\u00fcr das Jahr 1757 geplanten Krieg zur Wiedergewinnung Schlesiens brauchte sich \u00d6sterreich auf keinem anderen Kriegsschauplatz zu engagieren, konnte aber mit dem Beistand Russlands und vielleicht auch Sachsens rechnen.\nIn den folgenden Wochen eskalierte der Konflikt. Schon im April 1756 hatte ein franz\u00f6sischer Verband, unter Beteiligung von Herzog Ludwig Eugen von W\u00fcrttemberg, die britische Insel Menorca eingenommen und Truppen auf Korsika stationiert. Daraufhin erfolgte am 17.\u00a0Mai 1756 die offizielle Kriegserkl\u00e4rung Gro\u00dfbritanniens an Frankreich, die der franz\u00f6sische Hof am 9.\u00a0Juni mit einer eigenen Kriegserkl\u00e4rung beantwortete.", "answer": "1740\u20131748", "sentence": "Am 18. Oktober 1748 hatte der Frieden von Aachen den \u00d6sterreichischen Erbfolgekrieg ( 1740\u20131748 )", "paragraph_sentence": "Siebenj\u00e4hriger_Krieg == Vorgeschichte = = Am 18. 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Frankreich w\u00fcnschte einen gesamteurop\u00e4ischen Krieg zu vermeiden, um sich vollkommen auf Gro\u00dfbritannien konzentrieren zu k\u00f6nnen. Es bestand bereits ein Defensivb\u00fcndnis mit Preu\u00dfen, aber im August 1755 begann man auch Verhandlungen mit \u00d6sterreich, um es aus dem beginnenden Krieg herauszuhalten. Dies kam den diplomatischen Bem\u00fchungen des Grafen Kaunitz sehr entgegen, dessen Ziel es war, Frankreich aus dessen B\u00fcndnis mit Preu\u00dfen zu l\u00f6sen. Weil Preu\u00dfen im \u00d6sterreichischen Erbfolgekrieg mit Frankreich verb\u00fcndet gewesen war, bestand die Gefahr, dass K\u00f6nig Friedrich II. das durch Personalunion mit Gro\u00dfbritannien verbundene Kurf\u00fcrstentum Hannover h\u00e4tte angreifen k\u00f6nnen. Gro\u00dfbritannien schloss darum am 30. September mit Zarin Elisabeth von Russland den Vertrag von Sankt Petersburg, in dem sich Russland verpflichtete, vier Jahre lang 50.000 Mann entlang der Grenzen zu Ostpreu\u00dfen zu positionieren. Daf\u00fcr sollte das Zarenreich eine j\u00e4hrliche Zahlung von 100.000 Pfund Sterling erhalten, sowie weitere 400.000 Pfund, falls das russische Kontingent aufgestockt w\u00fcrde. Milit\u00e4risch eingreifen durften die russischen Truppen laut Vertrag aber erst nach dem Ausbruch von Kampfhandlungen auf deutschem Boden. Mit diesem Schachzug sollte Preu\u00dfen von einem Angriff auf Hannover abgehalten werden. Gleichzeitig verhandelte Gro\u00dfbritannien aber auch mit Preu\u00dfen. Dessen eingesch\u00fcchterter Monarch bat Gro\u00dfbritannien die Subsidien an das Zarenreich einzustellen und stattdessen eine gemeinsame Verteidigung Hannovers gegen Frankreich einzugehen. In der am 16. Januar 1756 geschlossenen sogenannten Westminister-Konvention vereinbarten beide M\u00e4chte, Norddeutschland vor fremden Truppen zu sch\u00fctzen. Aus der Sicht Friedrichs II. stellte dieses Abkommen keinen Affront gegen Frankreich dar, weil er noch immer glaubte, dass Frankreichs Hauptgegner \u00d6sterreich sei. Gleichzeitig nahm er an, auf diese Weise daf\u00fcr gesorgt zu haben, dass die russischen Truppen nicht gegen ihn handeln k\u00f6nnten, ohne ihre Vertr\u00e4ge mit Gro\u00dfbritannien zu verletzen. F\u00fcr Georg II. bedeutete der Vertrag mit Preu\u00dfen dagegen den Schutz seiner Stammlande. Am Hofe Ludwig XV. von Frankreich sah man in dem britisch-preu\u00dfischen Zusammengehen ein Problem, denn damit war den franz\u00f6sischen Truppen die Besetzung Hannovers versperrt. Das Kurf\u00fcrstentum brauchte man jedoch als Faustpfand in einem Krieg gegen Gro\u00dfbritannien. Unter diesem Eindruck kam es am 1. Mai 1756 zum Abschluss des Vertrages von Versailles, einem Defensiv-B\u00fcndnis zwischen \u00d6sterreich und Frankreich, welches wegen des jahrhundertelangen habsburgisch-franz\u00f6sischen Gegensatzes auch als \u201eUmkehrung der Allianzen\u201c bezeichnet wird. Frankreich w\u00fcrde nun Preu\u00dfen in einem Krieg gegen \u00d6sterreich nicht mehr beistehen. Gleichzeitig hatten \u00f6sterreichische Diplomaten bereits im M\u00e4rz/April des Jahres Verbindungen zum russischen Hof gekn\u00fcpft und dort die Bereitschaft f\u00fcr ein gemeinsames \u00f6sterreichisch-russisches Vorgehen gegen Preu\u00dfen festgestellt. Damit war es der \u00f6sterreichischen Diplomatie gelungen, Friedrich II. von Preu\u00dfen weitgehend zu isolieren. In einem f\u00fcr das Jahr 1757 geplanten Krieg zur Wiedergewinnung Schlesiens brauchte sich \u00d6sterreich auf keinem anderen Kriegsschauplatz zu engagieren, konnte aber mit dem Beistand Russlands und vielleicht auch Sachsens rechnen. In den folgenden Wochen eskalierte der Konflikt. Schon im April 1756 hatte ein franz\u00f6sischer Verband, unter Beteiligung von Herzog Ludwig Eugen von W\u00fcrttemberg, die britische Insel Menorca eingenommen und Truppen auf Korsika stationiert. Daraufhin erfolgte am 17. Mai 1756 die offizielle Kriegserkl\u00e4rung Gro\u00dfbritanniens an Frankreich, die der franz\u00f6sische Hof am 9. Juni mit einer eigenen Kriegserkl\u00e4rung beantwortete.", "paragraph_answer": "Siebenj\u00e4hriger_Krieg == Vorgeschichte == Am 18. Oktober 1748 hatte der Frieden von Aachen den \u00d6sterreichischen Erbfolgekrieg ( 1740\u20131748 ) beendet, ohne dabei das Konfliktpotenzial zwischen den Gro\u00dfm\u00e4chten zu beseitigen. Daraufhin bestimmten folgende Ziele die au\u00dfenpolitischen Handlungen der verschiedenen Staaten: * Preu\u00dfen hatte unter Friedrich II. die \u00f6sterreichische Provinz Schlesien erobert und versuchte, sie mittels eines B\u00fcndnissystems gegen eine m\u00f6gliche R\u00fcckeroberung zu behaupten. * \u00d6sterreich unter Maria Theresia verfolgte das Ziel der R\u00fcckeroberung Schlesiens. Um den Erfolg zu gew\u00e4hrleisten, versuchte der Kanzler Wenzel Anton Graf Kaunitz (1711\u20131794) zun\u00e4chst, den preu\u00dfischen K\u00f6nig Friedrich II. (1712\u20131786) au\u00dfenpolitisch zu isolieren. * Russland war unter der Herrschaft der Zarin Elisabeth (1709\u20131762) an einer Expansion nach Westen interessiert, wobei ihr Augenmerk auf Semgallen und das Herzogtum Kurland gerichtet war. Beide standen unter polnischer Oberhoheit. F\u00fcr deren Abtretung an Russland wollte Elisabeth ''Preu\u00dfen'' (Ostpreu\u00dfen) besetzen, um es Polen als Tauschobjekt anzubieten. So kam ihr der Krieg gegen Friedrich, f\u00fcr den \u00d6sterreich Verb\u00fcndete suchte, gerade recht. * Gro\u00dfbritannien sah in Frankreich seinen Hauptkonkurrenten und versuchte, es vor allem in den Kolonien zu schw\u00e4chen. Da Georg II. in Personalunion auch Kurf\u00fcrst von Hannover war, musste er zugleich versuchen, diese Herrschaft gegen einen m\u00f6glichen franz\u00f6sischen Angriff zu sichern. * Frankreich unter Ludwig XV. sah seinerseits in Gro\u00dfbritannien seinen Hauptgegner, w\u00fcnschte jedoch einen Krieg noch hinauszuz\u00f6gern, um sich besser vorbereiten zu k\u00f6nnen. Im Jahre 1754 spitzte sich der britisch-franz\u00f6sische Konflikt in Nordamerika zu, als es im Ohiotal zu ersten Gefechten kam (\u2192 ''siehe: Gefecht von Jumonville Glen, Siebenj\u00e4hriger Krieg in Nordamerika''). Die britische Regierung entsandte im Januar 1755 ein gr\u00f6\u00dferes Truppenkontingent unter General Edward Braddock (1695\u20131755) in die amerikanischen Kolonien, woraufhin im M\u00e4rz auch eine franz\u00f6sische Flotte auslief. Im Sommer des Jahres kam es zu weiteren K\u00e4mpfen zu Lande und zur See, wobei im Juli 1755 ein Massaker profranz\u00f6sischer Indianer an britischen Truppen in der Schlacht am Monongahela den Kolonialkrieg zwischen den Gro\u00dfm\u00e4chten Frankreich und Gro\u00dfbritannien weiter eskalierte. Im August begann man in Gro\u00dfbritannien mit der Beschlagnahmung franz\u00f6sischer Handelsschiffe. Da der Krieg nunmehr unausweichlich schien, suchten sowohl die franz\u00f6sische als auch die britische Regierung Verb\u00fcndete in Europa. Frankreich w\u00fcnschte einen gesamteurop\u00e4ischen Krieg zu vermeiden, um sich vollkommen auf Gro\u00dfbritannien konzentrieren zu k\u00f6nnen. Es bestand bereits ein Defensivb\u00fcndnis mit Preu\u00dfen, aber im August 1755 begann man auch Verhandlungen mit \u00d6sterreich, um es aus dem beginnenden Krieg herauszuhalten. Dies kam den diplomatischen Bem\u00fchungen des Grafen Kaunitz sehr entgegen, dessen Ziel es war, Frankreich aus dessen B\u00fcndnis mit Preu\u00dfen zu l\u00f6sen. Weil Preu\u00dfen im \u00d6sterreichischen Erbfolgekrieg mit Frankreich verb\u00fcndet gewesen war, bestand die Gefahr, dass K\u00f6nig Friedrich II. das durch Personalunion mit Gro\u00dfbritannien verbundene Kurf\u00fcrstentum Hannover h\u00e4tte angreifen k\u00f6nnen. Gro\u00dfbritannien schloss darum am 30. September mit Zarin Elisabeth von Russland den Vertrag von Sankt Petersburg, in dem sich Russland verpflichtete, vier Jahre lang 50.000 Mann entlang der Grenzen zu Ostpreu\u00dfen zu positionieren. Daf\u00fcr sollte das Zarenreich eine j\u00e4hrliche Zahlung von 100.000 Pfund Sterling erhalten, sowie weitere 400.000 Pfund, falls das russische Kontingent aufgestockt w\u00fcrde. Milit\u00e4risch eingreifen durften die russischen Truppen laut Vertrag aber erst nach dem Ausbruch von Kampfhandlungen auf deutschem Boden. Mit diesem Schachzug sollte Preu\u00dfen von einem Angriff auf Hannover abgehalten werden. Gleichzeitig verhandelte Gro\u00dfbritannien aber auch mit Preu\u00dfen. Dessen eingesch\u00fcchterter Monarch bat Gro\u00dfbritannien die Subsidien an das Zarenreich einzustellen und stattdessen eine gemeinsame Verteidigung Hannovers gegen Frankreich einzugehen. In der am 16. Januar 1756 geschlossenen sogenannten Westminister-Konvention vereinbarten beide M\u00e4chte, Norddeutschland vor fremden Truppen zu sch\u00fctzen. Aus der Sicht Friedrichs II. stellte dieses Abkommen keinen Affront gegen Frankreich dar, weil er noch immer glaubte, dass Frankreichs Hauptgegner \u00d6sterreich sei. Gleichzeitig nahm er an, auf diese Weise daf\u00fcr gesorgt zu haben, dass die russischen Truppen nicht gegen ihn handeln k\u00f6nnten, ohne ihre Vertr\u00e4ge mit Gro\u00dfbritannien zu verletzen. F\u00fcr Georg II. bedeutete der Vertrag mit Preu\u00dfen dagegen den Schutz seiner Stammlande. Am Hofe Ludwig XV. von Frankreich sah man in dem britisch-preu\u00dfischen Zusammengehen ein Problem, denn damit war den franz\u00f6sischen Truppen die Besetzung Hannovers versperrt. Das Kurf\u00fcrstentum brauchte man jedoch als Faustpfand in einem Krieg gegen Gro\u00dfbritannien. Unter diesem Eindruck kam es am 1. Mai 1756 zum Abschluss des Vertrages von Versailles, einem Defensiv-B\u00fcndnis zwischen \u00d6sterreich und Frankreich, welches wegen des jahrhundertelangen habsburgisch-franz\u00f6sischen Gegensatzes auch als \u201eUmkehrung der Allianzen\u201c bezeichnet wird. Frankreich w\u00fcrde nun Preu\u00dfen in einem Krieg gegen \u00d6sterreich nicht mehr beistehen. Gleichzeitig hatten \u00f6sterreichische Diplomaten bereits im M\u00e4rz/April des Jahres Verbindungen zum russischen Hof gekn\u00fcpft und dort die Bereitschaft f\u00fcr ein gemeinsames \u00f6sterreichisch-russisches Vorgehen gegen Preu\u00dfen festgestellt. Damit war es der \u00f6sterreichischen Diplomatie gelungen, Friedrich II. von Preu\u00dfen weitgehend zu isolieren. In einem f\u00fcr das Jahr 1757 geplanten Krieg zur Wiedergewinnung Schlesiens brauchte sich \u00d6sterreich auf keinem anderen Kriegsschauplatz zu engagieren, konnte aber mit dem Beistand Russlands und vielleicht auch Sachsens rechnen. In den folgenden Wochen eskalierte der Konflikt. Schon im April 1756 hatte ein franz\u00f6sischer Verband, unter Beteiligung von Herzog Ludwig Eugen von W\u00fcrttemberg, die britische Insel Menorca eingenommen und Truppen auf Korsika stationiert. Daraufhin erfolgte am 17. Mai 1756 die offizielle Kriegserkl\u00e4rung Gro\u00dfbritanniens an Frankreich, die der franz\u00f6sische Hof am 9. Juni mit einer eigenen Kriegserkl\u00e4rung beantwortete.", "sentence_answer": "Am 18. Oktober 1748 hatte der Frieden von Aachen den \u00d6sterreichischen Erbfolgekrieg ( 1740\u20131748 )", "paragraph_id": 42095} {"question": "Was beendete den \u00d6sterreichischen Erbfolgekrieg?", "paragraph": "Siebenj\u00e4hriger_Krieg\n\n== Vorgeschichte ==\nAm 18. Oktober 1748 hatte der Frieden von Aachen den \u00d6sterreichischen Erbfolgekrieg (1740\u20131748) beendet, ohne dabei das Konfliktpotenzial zwischen den Gro\u00dfm\u00e4chten zu beseitigen. Daraufhin bestimmten folgende Ziele die au\u00dfenpolitischen Handlungen der verschiedenen Staaten:\n* Preu\u00dfen hatte unter Friedrich\u00a0II. die \u00f6sterreichische Provinz Schlesien erobert und versuchte, sie mittels eines B\u00fcndnissystems gegen eine m\u00f6gliche R\u00fcckeroberung zu behaupten.\n* \u00d6sterreich unter Maria Theresia verfolgte das Ziel der R\u00fcckeroberung Schlesiens. Um den Erfolg zu gew\u00e4hrleisten, versuchte der Kanzler Wenzel Anton Graf Kaunitz (1711\u20131794) zun\u00e4chst, den preu\u00dfischen K\u00f6nig Friedrich\u00a0II. (1712\u20131786) au\u00dfenpolitisch zu isolieren.\n* Russland war unter der Herrschaft der Zarin Elisabeth (1709\u20131762) an einer Expansion nach Westen interessiert, wobei ihr Augenmerk auf Semgallen und das Herzogtum Kurland gerichtet war. Beide standen unter polnischer Oberhoheit. F\u00fcr deren Abtretung an Russland wollte Elisabeth ''Preu\u00dfen'' (Ostpreu\u00dfen) besetzen, um es Polen als Tauschobjekt anzubieten. So kam ihr der Krieg gegen Friedrich, f\u00fcr den \u00d6sterreich Verb\u00fcndete suchte, gerade recht.\n* Gro\u00dfbritannien sah in Frankreich seinen Hauptkonkurrenten und versuchte, es vor allem in den Kolonien zu schw\u00e4chen. Da Georg\u00a0II. in Personalunion auch Kurf\u00fcrst von Hannover war, musste er zugleich versuchen, diese Herrschaft gegen einen m\u00f6glichen franz\u00f6sischen Angriff zu sichern.\n* Frankreich unter Ludwig XV. sah seinerseits in Gro\u00dfbritannien seinen Hauptgegner, w\u00fcnschte jedoch einen Krieg noch hinauszuz\u00f6gern, um sich besser vorbereiten zu k\u00f6nnen.\nIm Jahre 1754 spitzte sich der britisch-franz\u00f6sische Konflikt in Nordamerika zu, als es im Ohiotal zu ersten Gefechten kam (\u2192 ''siehe: Gefecht von Jumonville Glen, Siebenj\u00e4hriger Krieg in Nordamerika''). Die britische Regierung entsandte im Januar 1755 ein gr\u00f6\u00dferes Truppenkontingent unter General Edward Braddock (1695\u20131755) in die amerikanischen Kolonien, woraufhin im M\u00e4rz auch eine franz\u00f6sische Flotte auslief. Im Sommer des Jahres kam es zu weiteren K\u00e4mpfen zu Lande und zur See, wobei im Juli 1755 ein Massaker profranz\u00f6sischer Indianer an britischen Truppen in der Schlacht am Monongahela den Kolonialkrieg zwischen den Gro\u00dfm\u00e4chten Frankreich und Gro\u00dfbritannien weiter eskalierte. Im August begann man in Gro\u00dfbritannien mit der Beschlagnahmung franz\u00f6sischer Handelsschiffe.\nDa der Krieg nunmehr unausweichlich schien, suchten sowohl die franz\u00f6sische als auch die britische Regierung Verb\u00fcndete in Europa. Frankreich w\u00fcnschte einen gesamteurop\u00e4ischen Krieg zu vermeiden, um sich vollkommen auf Gro\u00dfbritannien konzentrieren zu k\u00f6nnen. Es bestand bereits ein Defensivb\u00fcndnis mit Preu\u00dfen, aber im August 1755 begann man auch Verhandlungen mit \u00d6sterreich, um es aus dem beginnenden Krieg herauszuhalten. Dies kam den diplomatischen Bem\u00fchungen des Grafen Kaunitz sehr entgegen, dessen Ziel es war, Frankreich aus dessen B\u00fcndnis mit Preu\u00dfen zu l\u00f6sen. \nWeil Preu\u00dfen im \u00d6sterreichischen Erbfolgekrieg mit Frankreich verb\u00fcndet gewesen war, bestand die Gefahr, dass K\u00f6nig Friedrich\u00a0II. das durch Personalunion mit Gro\u00dfbritannien verbundene Kurf\u00fcrstentum Hannover h\u00e4tte angreifen k\u00f6nnen. Gro\u00dfbritannien schloss darum am 30.\u00a0September mit Zarin Elisabeth von Russland den Vertrag von Sankt Petersburg, in dem sich Russland verpflichtete, vier Jahre lang 50.000 Mann entlang der Grenzen zu Ostpreu\u00dfen zu positionieren. Daf\u00fcr sollte das Zarenreich eine j\u00e4hrliche Zahlung von 100.000 Pfund Sterling erhalten, sowie weitere 400.000 Pfund, falls das russische Kontingent aufgestockt w\u00fcrde. Milit\u00e4risch eingreifen durften die russischen Truppen laut Vertrag aber erst nach dem Ausbruch von Kampfhandlungen auf deutschem Boden. Mit diesem Schachzug sollte Preu\u00dfen von einem Angriff auf Hannover abgehalten werden.\nGleichzeitig verhandelte Gro\u00dfbritannien aber auch mit Preu\u00dfen. Dessen eingesch\u00fcchterter Monarch bat Gro\u00dfbritannien die Subsidien an das Zarenreich einzustellen und stattdessen eine gemeinsame Verteidigung Hannovers gegen Frankreich einzugehen. In der am 16.\u00a0Januar 1756 geschlossenen sogenannten Westminister-Konvention vereinbarten beide M\u00e4chte, Norddeutschland vor fremden Truppen zu sch\u00fctzen. Aus der Sicht Friedrichs\u00a0II. stellte dieses Abkommen keinen Affront gegen Frankreich dar, weil er noch immer glaubte, dass Frankreichs Hauptgegner \u00d6sterreich sei. Gleichzeitig nahm er an, auf diese Weise daf\u00fcr gesorgt zu haben, dass die russischen Truppen nicht gegen ihn handeln k\u00f6nnten, ohne ihre Vertr\u00e4ge mit Gro\u00dfbritannien zu verletzen. F\u00fcr Georg\u00a0II. bedeutete der Vertrag mit Preu\u00dfen dagegen den Schutz seiner Stammlande.\nAm Hofe Ludwig XV. von Frankreich sah man in dem britisch-preu\u00dfischen Zusammengehen ein Problem, denn damit war den franz\u00f6sischen Truppen die Besetzung Hannovers versperrt. Das Kurf\u00fcrstentum brauchte man jedoch als Faustpfand in einem Krieg gegen Gro\u00dfbritannien. Unter diesem Eindruck kam es am 1.\u00a0Mai 1756 zum Abschluss des Vertrages von Versailles, einem Defensiv-B\u00fcndnis zwischen \u00d6sterreich und Frankreich, welches wegen des jahrhundertelangen habsburgisch-franz\u00f6sischen Gegensatzes auch als \u201eUmkehrung der Allianzen\u201c bezeichnet wird. Frankreich w\u00fcrde nun Preu\u00dfen in einem Krieg gegen \u00d6sterreich nicht mehr beistehen. Gleichzeitig hatten \u00f6sterreichische Diplomaten bereits im M\u00e4rz/April des Jahres Verbindungen zum russischen Hof gekn\u00fcpft und dort die Bereitschaft f\u00fcr ein gemeinsames \u00f6sterreichisch-russisches Vorgehen gegen Preu\u00dfen festgestellt. Damit war es der \u00f6sterreichischen Diplomatie gelungen, Friedrich\u00a0II. von Preu\u00dfen weitgehend zu isolieren. 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Im Sommer des Jahres kam es zu weiteren K\u00e4mpfen zu Lande und zur See, wobei im Juli 1755 ein Massaker profranz\u00f6sischer Indianer an britischen Truppen in der Schlacht am Monongahela den Kolonialkrieg zwischen den Gro\u00dfm\u00e4chten Frankreich und Gro\u00dfbritannien weiter eskalierte. Im August begann man in Gro\u00dfbritannien mit der Beschlagnahmung franz\u00f6sischer Handelsschiffe. Da der Krieg nunmehr unausweichlich schien, suchten sowohl die franz\u00f6sische als auch die britische Regierung Verb\u00fcndete in Europa. Frankreich w\u00fcnschte einen gesamteurop\u00e4ischen Krieg zu vermeiden, um sich vollkommen auf Gro\u00dfbritannien konzentrieren zu k\u00f6nnen. Es bestand bereits ein Defensivb\u00fcndnis mit Preu\u00dfen, aber im August 1755 begann man auch Verhandlungen mit \u00d6sterreich, um es aus dem beginnenden Krieg herauszuhalten. Dies kam den diplomatischen Bem\u00fchungen des Grafen Kaunitz sehr entgegen, dessen Ziel es war, Frankreich aus dessen B\u00fcndnis mit Preu\u00dfen zu l\u00f6sen. Weil Preu\u00dfen im \u00d6sterreichischen Erbfolgekrieg mit Frankreich verb\u00fcndet gewesen war, bestand die Gefahr, dass K\u00f6nig Friedrich II. das durch Personalunion mit Gro\u00dfbritannien verbundene Kurf\u00fcrstentum Hannover h\u00e4tte angreifen k\u00f6nnen. Gro\u00dfbritannien schloss darum am 30. September mit Zarin Elisabeth von Russland den Vertrag von Sankt Petersburg, in dem sich Russland verpflichtete, vier Jahre lang 50.000 Mann entlang der Grenzen zu Ostpreu\u00dfen zu positionieren. Daf\u00fcr sollte das Zarenreich eine j\u00e4hrliche Zahlung von 100.000 Pfund Sterling erhalten, sowie weitere 400.000 Pfund, falls das russische Kontingent aufgestockt w\u00fcrde. Milit\u00e4risch eingreifen durften die russischen Truppen laut Vertrag aber erst nach dem Ausbruch von Kampfhandlungen auf deutschem Boden. 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Oktober 1748 hatte der Frieden von Aachen den \u00d6sterreichischen Erbfolgekrieg (1740\u20131748) beendet, ohne dabei das Konfliktpotenzial zwischen den Gro\u00dfm\u00e4chten zu beseitigen. Daraufhin bestimmten folgende Ziele die au\u00dfenpolitischen Handlungen der verschiedenen Staaten: * Preu\u00dfen hatte unter Friedrich II. die \u00f6sterreichische Provinz Schlesien erobert und versuchte, sie mittels eines B\u00fcndnissystems gegen eine m\u00f6gliche R\u00fcckeroberung zu behaupten. * \u00d6sterreich unter Maria Theresia verfolgte das Ziel der R\u00fcckeroberung Schlesiens. Um den Erfolg zu gew\u00e4hrleisten, versuchte der Kanzler Wenzel Anton Graf Kaunitz (1711\u20131794) zun\u00e4chst, den preu\u00dfischen K\u00f6nig Friedrich II. (1712\u20131786) au\u00dfenpolitisch zu isolieren. * Russland war unter der Herrschaft der Zarin Elisabeth (1709\u20131762) an einer Expansion nach Westen interessiert, wobei ihr Augenmerk auf Semgallen und das Herzogtum Kurland gerichtet war. 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Im Jahre 1754 spitzte sich der britisch-franz\u00f6sische Konflikt in Nordamerika zu, als es im Ohiotal zu ersten Gefechten kam (\u2192 ''siehe: Gefecht von Jumonville Glen, Siebenj\u00e4hriger Krieg in Nordamerika''). Die britische Regierung entsandte im Januar 1755 ein gr\u00f6\u00dferes Truppenkontingent unter General Edward Braddock (1695\u20131755) in die amerikanischen Kolonien, woraufhin im M\u00e4rz auch eine franz\u00f6sische Flotte auslief. Im Sommer des Jahres kam es zu weiteren K\u00e4mpfen zu Lande und zur See, wobei im Juli 1755 ein Massaker profranz\u00f6sischer Indianer an britischen Truppen in der Schlacht am Monongahela den Kolonialkrieg zwischen den Gro\u00dfm\u00e4chten Frankreich und Gro\u00dfbritannien weiter eskalierte. Im August begann man in Gro\u00dfbritannien mit der Beschlagnahmung franz\u00f6sischer Handelsschiffe. Da der Krieg nunmehr unausweichlich schien, suchten sowohl die franz\u00f6sische als auch die britische Regierung Verb\u00fcndete in Europa. 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September mit Zarin Elisabeth von Russland den Vertrag von Sankt Petersburg, in dem sich Russland verpflichtete, vier Jahre lang 50.000 Mann entlang der Grenzen zu Ostpreu\u00dfen zu positionieren. Daf\u00fcr sollte das Zarenreich eine j\u00e4hrliche Zahlung von 100.000 Pfund Sterling erhalten, sowie weitere 400.000 Pfund, falls das russische Kontingent aufgestockt w\u00fcrde. Milit\u00e4risch eingreifen durften die russischen Truppen laut Vertrag aber erst nach dem Ausbruch von Kampfhandlungen auf deutschem Boden. Mit diesem Schachzug sollte Preu\u00dfen von einem Angriff auf Hannover abgehalten werden. Gleichzeitig verhandelte Gro\u00dfbritannien aber auch mit Preu\u00dfen. Dessen eingesch\u00fcchterter Monarch bat Gro\u00dfbritannien die Subsidien an das Zarenreich einzustellen und stattdessen eine gemeinsame Verteidigung Hannovers gegen Frankreich einzugehen. In der am 16. Januar 1756 geschlossenen sogenannten Westminister-Konvention vereinbarten beide M\u00e4chte, Norddeutschland vor fremden Truppen zu sch\u00fctzen. Aus der Sicht Friedrichs II. stellte dieses Abkommen keinen Affront gegen Frankreich dar, weil er noch immer glaubte, dass Frankreichs Hauptgegner \u00d6sterreich sei. Gleichzeitig nahm er an, auf diese Weise daf\u00fcr gesorgt zu haben, dass die russischen Truppen nicht gegen ihn handeln k\u00f6nnten, ohne ihre Vertr\u00e4ge mit Gro\u00dfbritannien zu verletzen. F\u00fcr Georg II. bedeutete der Vertrag mit Preu\u00dfen dagegen den Schutz seiner Stammlande. Am Hofe Ludwig XV. von Frankreich sah man in dem britisch-preu\u00dfischen Zusammengehen ein Problem, denn damit war den franz\u00f6sischen Truppen die Besetzung Hannovers versperrt. Das Kurf\u00fcrstentum brauchte man jedoch als Faustpfand in einem Krieg gegen Gro\u00dfbritannien. Unter diesem Eindruck kam es am 1. 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In den folgenden Wochen eskalierte der Konflikt. Schon im April 1756 hatte ein franz\u00f6sischer Verband, unter Beteiligung von Herzog Ludwig Eugen von W\u00fcrttemberg, die britische Insel Menorca eingenommen und Truppen auf Korsika stationiert. Daraufhin erfolgte am 17. Mai 1756 die offizielle Kriegserkl\u00e4rung Gro\u00dfbritanniens an Frankreich, die der franz\u00f6sische Hof am 9. Juni mit einer eigenen Kriegserkl\u00e4rung beantwortete.", "sentence_answer": "Am 18. Oktober 1748 hatte der Frieden von Aachen den \u00d6sterreichischen Erbfolgekrieg (1740\u20131748) beendet, ohne dabei das Konfliktpotenzial zwischen den Gro\u00dfm\u00e4chten zu beseitigen.", "paragraph_id": 42096} {"question": "Was hat \u00d6sterreich versucht, um Schlesien zur\u00fcckzugewinnen?", "paragraph": "Siebenj\u00e4hriger_Krieg\n\n== Vorgeschichte ==\nAm 18. 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Dies kam den diplomatischen Bem\u00fchungen des Grafen Kaunitz sehr entgegen, dessen Ziel es war, Frankreich aus dessen B\u00fcndnis mit Preu\u00dfen zu l\u00f6sen. \nWeil Preu\u00dfen im \u00d6sterreichischen Erbfolgekrieg mit Frankreich verb\u00fcndet gewesen war, bestand die Gefahr, dass K\u00f6nig Friedrich\u00a0II. das durch Personalunion mit Gro\u00dfbritannien verbundene Kurf\u00fcrstentum Hannover h\u00e4tte angreifen k\u00f6nnen. Gro\u00dfbritannien schloss darum am 30.\u00a0September mit Zarin Elisabeth von Russland den Vertrag von Sankt Petersburg, in dem sich Russland verpflichtete, vier Jahre lang 50.000 Mann entlang der Grenzen zu Ostpreu\u00dfen zu positionieren. Daf\u00fcr sollte das Zarenreich eine j\u00e4hrliche Zahlung von 100.000 Pfund Sterling erhalten, sowie weitere 400.000 Pfund, falls das russische Kontingent aufgestockt w\u00fcrde. 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Gleichzeitig nahm er an, auf diese Weise daf\u00fcr gesorgt zu haben, dass die russischen Truppen nicht gegen ihn handeln k\u00f6nnten, ohne ihre Vertr\u00e4ge mit Gro\u00dfbritannien zu verletzen. F\u00fcr Georg\u00a0II. bedeutete der Vertrag mit Preu\u00dfen dagegen den Schutz seiner Stammlande.\nAm Hofe Ludwig XV. von Frankreich sah man in dem britisch-preu\u00dfischen Zusammengehen ein Problem, denn damit war den franz\u00f6sischen Truppen die Besetzung Hannovers versperrt. Das Kurf\u00fcrstentum brauchte man jedoch als Faustpfand in einem Krieg gegen Gro\u00dfbritannien. Unter diesem Eindruck kam es am 1.\u00a0Mai 1756 zum Abschluss des Vertrages von Versailles, einem Defensiv-B\u00fcndnis zwischen \u00d6sterreich und Frankreich, welches wegen des jahrhundertelangen habsburgisch-franz\u00f6sischen Gegensatzes auch als \u201eUmkehrung der Allianzen\u201c bezeichnet wird. Frankreich w\u00fcrde nun Preu\u00dfen in einem Krieg gegen \u00d6sterreich nicht mehr beistehen. Gleichzeitig hatten \u00f6sterreichische Diplomaten bereits im M\u00e4rz/April des Jahres Verbindungen zum russischen Hof gekn\u00fcpft und dort die Bereitschaft f\u00fcr ein gemeinsames \u00f6sterreichisch-russisches Vorgehen gegen Preu\u00dfen festgestellt. Damit war es der \u00f6sterreichischen Diplomatie gelungen, Friedrich\u00a0II. von Preu\u00dfen weitgehend zu isolieren. In einem f\u00fcr das Jahr 1757 geplanten Krieg zur Wiedergewinnung Schlesiens brauchte sich \u00d6sterreich auf keinem anderen Kriegsschauplatz zu engagieren, konnte aber mit dem Beistand Russlands und vielleicht auch Sachsens rechnen.\nIn den folgenden Wochen eskalierte der Konflikt. Schon im April 1756 hatte ein franz\u00f6sischer Verband, unter Beteiligung von Herzog Ludwig Eugen von W\u00fcrttemberg, die britische Insel Menorca eingenommen und Truppen auf Korsika stationiert. Daraufhin erfolgte am 17.\u00a0Mai 1756 die offizielle Kriegserkl\u00e4rung Gro\u00dfbritanniens an Frankreich, die der franz\u00f6sische Hof am 9.\u00a0Juni mit einer eigenen Kriegserkl\u00e4rung beantwortete.", "answer": "Friedrich\u00a0II. die \u00f6sterreichische Provinz Schlesien erobert und versuchte, sie mittels eines B\u00fcndnissystems gegen eine m\u00f6gliche R\u00fcckeroberung zu behaupten.\n* \u00d6sterreich unter Mar", "sentence": "Daraufhin bestimmten folgende Ziele die au\u00dfenpolitischen Handlungen der verschiedenen Staaten:\n* Preu\u00dfen hatte unter Friedrich\u00a0II. die \u00f6sterreichische Provinz Schlesien erobert und versuchte, sie mittels eines B\u00fcndnissystems gegen eine m\u00f6gliche R\u00fcckeroberung zu behaupten.\n* \u00d6sterreich unter Mar ia Theresia verfolgte das Ziel der R\u00fcckeroberung Schlesiens.", "paragraph_sentence": "Siebenj\u00e4hriger_Krieg == Vorgeschichte = = Am 18. 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Beide standen unter polnischer Oberhoheit. F\u00fcr deren Abtretung an Russland wollte Elisabeth ''Preu\u00dfen'' (Ostpreu\u00dfen) besetzen, um es Polen als Tauschobjekt anzubieten. So kam ihr der Krieg gegen Friedrich, f\u00fcr den \u00d6sterreich Verb\u00fcndete suchte, gerade recht. * Gro\u00dfbritannien sah in Frankreich seinen Hauptkonkurrenten und versuchte, es vor allem in den Kolonien zu schw\u00e4chen. Da Georg II. in Personalunion auch Kurf\u00fcrst von Hannover war, musste er zugleich versuchen, diese Herrschaft gegen einen m\u00f6glichen franz\u00f6sischen Angriff zu sichern. * Frankreich unter Ludwig XV. sah seinerseits in Gro\u00dfbritannien seinen Hauptgegner, w\u00fcnschte jedoch einen Krieg noch hinauszuz\u00f6gern, um sich besser vorbereiten zu k\u00f6nnen. Im Jahre 1754 spitzte sich der britisch-franz\u00f6sische Konflikt in Nordamerika zu, als es im Ohiotal zu ersten Gefechten kam (\u2192 ''siehe: Gefecht von Jumonville Glen, Siebenj\u00e4hriger Krieg in Nordamerika''). Die britische Regierung entsandte im Januar 1755 ein gr\u00f6\u00dferes Truppenkontingent unter General Edward Braddock (1695\u20131755) in die amerikanischen Kolonien, woraufhin im M\u00e4rz auch eine franz\u00f6sische Flotte auslief. Im Sommer des Jahres kam es zu weiteren K\u00e4mpfen zu Lande und zur See, wobei im Juli 1755 ein Massaker profranz\u00f6sischer Indianer an britischen Truppen in der Schlacht am Monongahela den Kolonialkrieg zwischen den Gro\u00dfm\u00e4chten Frankreich und Gro\u00dfbritannien weiter eskalierte. Im August begann man in Gro\u00dfbritannien mit der Beschlagnahmung franz\u00f6sischer Handelsschiffe. Da der Krieg nunmehr unausweichlich schien, suchten sowohl die franz\u00f6sische als auch die britische Regierung Verb\u00fcndete in Europa. 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September mit Zarin Elisabeth von Russland den Vertrag von Sankt Petersburg, in dem sich Russland verpflichtete, vier Jahre lang 50.000 Mann entlang der Grenzen zu Ostpreu\u00dfen zu positionieren. Daf\u00fcr sollte das Zarenreich eine j\u00e4hrliche Zahlung von 100.000 Pfund Sterling erhalten, sowie weitere 400.000 Pfund, falls das russische Kontingent aufgestockt w\u00fcrde. Milit\u00e4risch eingreifen durften die russischen Truppen laut Vertrag aber erst nach dem Ausbruch von Kampfhandlungen auf deutschem Boden. Mit diesem Schachzug sollte Preu\u00dfen von einem Angriff auf Hannover abgehalten werden. Gleichzeitig verhandelte Gro\u00dfbritannien aber auch mit Preu\u00dfen. Dessen eingesch\u00fcchterter Monarch bat Gro\u00dfbritannien die Subsidien an das Zarenreich einzustellen und stattdessen eine gemeinsame Verteidigung Hannovers gegen Frankreich einzugehen. In der am 16. Januar 1756 geschlossenen sogenannten Westminister-Konvention vereinbarten beide M\u00e4chte, Norddeutschland vor fremden Truppen zu sch\u00fctzen. Aus der Sicht Friedrichs II. stellte dieses Abkommen keinen Affront gegen Frankreich dar, weil er noch immer glaubte, dass Frankreichs Hauptgegner \u00d6sterreich sei. Gleichzeitig nahm er an, auf diese Weise daf\u00fcr gesorgt zu haben, dass die russischen Truppen nicht gegen ihn handeln k\u00f6nnten, ohne ihre Vertr\u00e4ge mit Gro\u00dfbritannien zu verletzen. F\u00fcr Georg II. bedeutete der Vertrag mit Preu\u00dfen dagegen den Schutz seiner Stammlande. Am Hofe Ludwig XV. von Frankreich sah man in dem britisch-preu\u00dfischen Zusammengehen ein Problem, denn damit war den franz\u00f6sischen Truppen die Besetzung Hannovers versperrt. Das Kurf\u00fcrstentum brauchte man jedoch als Faustpfand in einem Krieg gegen Gro\u00dfbritannien. Unter diesem Eindruck kam es am 1. Mai 1756 zum Abschluss des Vertrages von Versailles, einem Defensiv-B\u00fcndnis zwischen \u00d6sterreich und Frankreich, welches wegen des jahrhundertelangen habsburgisch-franz\u00f6sischen Gegensatzes auch als \u201eUmkehrung der Allianzen\u201c bezeichnet wird. Frankreich w\u00fcrde nun Preu\u00dfen in einem Krieg gegen \u00d6sterreich nicht mehr beistehen. Gleichzeitig hatten \u00f6sterreichische Diplomaten bereits im M\u00e4rz/April des Jahres Verbindungen zum russischen Hof gekn\u00fcpft und dort die Bereitschaft f\u00fcr ein gemeinsames \u00f6sterreichisch-russisches Vorgehen gegen Preu\u00dfen festgestellt. Damit war es der \u00f6sterreichischen Diplomatie gelungen, Friedrich II. von Preu\u00dfen weitgehend zu isolieren. In einem f\u00fcr das Jahr 1757 geplanten Krieg zur Wiedergewinnung Schlesiens brauchte sich \u00d6sterreich auf keinem anderen Kriegsschauplatz zu engagieren, konnte aber mit dem Beistand Russlands und vielleicht auch Sachsens rechnen. In den folgenden Wochen eskalierte der Konflikt. Schon im April 1756 hatte ein franz\u00f6sischer Verband, unter Beteiligung von Herzog Ludwig Eugen von W\u00fcrttemberg, die britische Insel Menorca eingenommen und Truppen auf Korsika stationiert. Daraufhin erfolgte am 17. Mai 1756 die offizielle Kriegserkl\u00e4rung Gro\u00dfbritanniens an Frankreich, die der franz\u00f6sische Hof am 9. Juni mit einer eigenen Kriegserkl\u00e4rung beantwortete.", "paragraph_answer": "Siebenj\u00e4hriger_Krieg == Vorgeschichte == Am 18. Oktober 1748 hatte der Frieden von Aachen den \u00d6sterreichischen Erbfolgekrieg (1740\u20131748) beendet, ohne dabei das Konfliktpotenzial zwischen den Gro\u00dfm\u00e4chten zu beseitigen. Daraufhin bestimmten folgende Ziele die au\u00dfenpolitischen Handlungen der verschiedenen Staaten: * Preu\u00dfen hatte unter Friedrich II. die \u00f6sterreichische Provinz Schlesien erobert und versuchte, sie mittels eines B\u00fcndnissystems gegen eine m\u00f6gliche R\u00fcckeroberung zu behaupten. * \u00d6sterreich unter Mar ia Theresia verfolgte das Ziel der R\u00fcckeroberung Schlesiens. Um den Erfolg zu gew\u00e4hrleisten, versuchte der Kanzler Wenzel Anton Graf Kaunitz (1711\u20131794) zun\u00e4chst, den preu\u00dfischen K\u00f6nig Friedrich II. (1712\u20131786) au\u00dfenpolitisch zu isolieren. * Russland war unter der Herrschaft der Zarin Elisabeth (1709\u20131762) an einer Expansion nach Westen interessiert, wobei ihr Augenmerk auf Semgallen und das Herzogtum Kurland gerichtet war. Beide standen unter polnischer Oberhoheit. F\u00fcr deren Abtretung an Russland wollte Elisabeth ''Preu\u00dfen'' (Ostpreu\u00dfen) besetzen, um es Polen als Tauschobjekt anzubieten. So kam ihr der Krieg gegen Friedrich, f\u00fcr den \u00d6sterreich Verb\u00fcndete suchte, gerade recht. * Gro\u00dfbritannien sah in Frankreich seinen Hauptkonkurrenten und versuchte, es vor allem in den Kolonien zu schw\u00e4chen. Da Georg II. in Personalunion auch Kurf\u00fcrst von Hannover war, musste er zugleich versuchen, diese Herrschaft gegen einen m\u00f6glichen franz\u00f6sischen Angriff zu sichern. * Frankreich unter Ludwig XV. sah seinerseits in Gro\u00dfbritannien seinen Hauptgegner, w\u00fcnschte jedoch einen Krieg noch hinauszuz\u00f6gern, um sich besser vorbereiten zu k\u00f6nnen. Im Jahre 1754 spitzte sich der britisch-franz\u00f6sische Konflikt in Nordamerika zu, als es im Ohiotal zu ersten Gefechten kam (\u2192 ''siehe: Gefecht von Jumonville Glen, Siebenj\u00e4hriger Krieg in Nordamerika''). Die britische Regierung entsandte im Januar 1755 ein gr\u00f6\u00dferes Truppenkontingent unter General Edward Braddock (1695\u20131755) in die amerikanischen Kolonien, woraufhin im M\u00e4rz auch eine franz\u00f6sische Flotte auslief. Im Sommer des Jahres kam es zu weiteren K\u00e4mpfen zu Lande und zur See, wobei im Juli 1755 ein Massaker profranz\u00f6sischer Indianer an britischen Truppen in der Schlacht am Monongahela den Kolonialkrieg zwischen den Gro\u00dfm\u00e4chten Frankreich und Gro\u00dfbritannien weiter eskalierte. Im August begann man in Gro\u00dfbritannien mit der Beschlagnahmung franz\u00f6sischer Handelsschiffe. Da der Krieg nunmehr unausweichlich schien, suchten sowohl die franz\u00f6sische als auch die britische Regierung Verb\u00fcndete in Europa. Frankreich w\u00fcnschte einen gesamteurop\u00e4ischen Krieg zu vermeiden, um sich vollkommen auf Gro\u00dfbritannien konzentrieren zu k\u00f6nnen. Es bestand bereits ein Defensivb\u00fcndnis mit Preu\u00dfen, aber im August 1755 begann man auch Verhandlungen mit \u00d6sterreich, um es aus dem beginnenden Krieg herauszuhalten. Dies kam den diplomatischen Bem\u00fchungen des Grafen Kaunitz sehr entgegen, dessen Ziel es war, Frankreich aus dessen B\u00fcndnis mit Preu\u00dfen zu l\u00f6sen. Weil Preu\u00dfen im \u00d6sterreichischen Erbfolgekrieg mit Frankreich verb\u00fcndet gewesen war, bestand die Gefahr, dass K\u00f6nig Friedrich II. das durch Personalunion mit Gro\u00dfbritannien verbundene Kurf\u00fcrstentum Hannover h\u00e4tte angreifen k\u00f6nnen. Gro\u00dfbritannien schloss darum am 30. September mit Zarin Elisabeth von Russland den Vertrag von Sankt Petersburg, in dem sich Russland verpflichtete, vier Jahre lang 50.000 Mann entlang der Grenzen zu Ostpreu\u00dfen zu positionieren. Daf\u00fcr sollte das Zarenreich eine j\u00e4hrliche Zahlung von 100.000 Pfund Sterling erhalten, sowie weitere 400.000 Pfund, falls das russische Kontingent aufgestockt w\u00fcrde. Milit\u00e4risch eingreifen durften die russischen Truppen laut Vertrag aber erst nach dem Ausbruch von Kampfhandlungen auf deutschem Boden. Mit diesem Schachzug sollte Preu\u00dfen von einem Angriff auf Hannover abgehalten werden. Gleichzeitig verhandelte Gro\u00dfbritannien aber auch mit Preu\u00dfen. Dessen eingesch\u00fcchterter Monarch bat Gro\u00dfbritannien die Subsidien an das Zarenreich einzustellen und stattdessen eine gemeinsame Verteidigung Hannovers gegen Frankreich einzugehen. In der am 16. Januar 1756 geschlossenen sogenannten Westminister-Konvention vereinbarten beide M\u00e4chte, Norddeutschland vor fremden Truppen zu sch\u00fctzen. Aus der Sicht Friedrichs II. stellte dieses Abkommen keinen Affront gegen Frankreich dar, weil er noch immer glaubte, dass Frankreichs Hauptgegner \u00d6sterreich sei. Gleichzeitig nahm er an, auf diese Weise daf\u00fcr gesorgt zu haben, dass die russischen Truppen nicht gegen ihn handeln k\u00f6nnten, ohne ihre Vertr\u00e4ge mit Gro\u00dfbritannien zu verletzen. F\u00fcr Georg II. bedeutete der Vertrag mit Preu\u00dfen dagegen den Schutz seiner Stammlande. Am Hofe Ludwig XV. von Frankreich sah man in dem britisch-preu\u00dfischen Zusammengehen ein Problem, denn damit war den franz\u00f6sischen Truppen die Besetzung Hannovers versperrt. Das Kurf\u00fcrstentum brauchte man jedoch als Faustpfand in einem Krieg gegen Gro\u00dfbritannien. Unter diesem Eindruck kam es am 1. Mai 1756 zum Abschluss des Vertrages von Versailles, einem Defensiv-B\u00fcndnis zwischen \u00d6sterreich und Frankreich, welches wegen des jahrhundertelangen habsburgisch-franz\u00f6sischen Gegensatzes auch als \u201eUmkehrung der Allianzen\u201c bezeichnet wird. Frankreich w\u00fcrde nun Preu\u00dfen in einem Krieg gegen \u00d6sterreich nicht mehr beistehen. Gleichzeitig hatten \u00f6sterreichische Diplomaten bereits im M\u00e4rz/April des Jahres Verbindungen zum russischen Hof gekn\u00fcpft und dort die Bereitschaft f\u00fcr ein gemeinsames \u00f6sterreichisch-russisches Vorgehen gegen Preu\u00dfen festgestellt. Damit war es der \u00f6sterreichischen Diplomatie gelungen, Friedrich II. von Preu\u00dfen weitgehend zu isolieren. In einem f\u00fcr das Jahr 1757 geplanten Krieg zur Wiedergewinnung Schlesiens brauchte sich \u00d6sterreich auf keinem anderen Kriegsschauplatz zu engagieren, konnte aber mit dem Beistand Russlands und vielleicht auch Sachsens rechnen. In den folgenden Wochen eskalierte der Konflikt. Schon im April 1756 hatte ein franz\u00f6sischer Verband, unter Beteiligung von Herzog Ludwig Eugen von W\u00fcrttemberg, die britische Insel Menorca eingenommen und Truppen auf Korsika stationiert. Daraufhin erfolgte am 17. Mai 1756 die offizielle Kriegserkl\u00e4rung Gro\u00dfbritanniens an Frankreich, die der franz\u00f6sische Hof am 9. Juni mit einer eigenen Kriegserkl\u00e4rung beantwortete.", "sentence_answer": "Daraufhin bestimmten folgende Ziele die au\u00dfenpolitischen Handlungen der verschiedenen Staaten: * Preu\u00dfen hatte unter Friedrich II. die \u00f6sterreichische Provinz Schlesien erobert und versuchte, sie mittels eines B\u00fcndnissystems gegen eine m\u00f6gliche R\u00fcckeroberung zu behaupten. * \u00d6sterreich unter Mar ia Theresia verfolgte das Ziel der R\u00fcckeroberung Schlesiens.", "paragraph_id": 42098} {"question": "In welchem Jahr verschlechterte sich der britisch- franz\u00f6sische Konflikt in Nordamerika?", "paragraph": "Siebenj\u00e4hriger_Krieg\n\n== Vorgeschichte ==\nAm 18. Oktober 1748 hatte der Frieden von Aachen den \u00d6sterreichischen Erbfolgekrieg (1740\u20131748) beendet, ohne dabei das Konfliktpotenzial zwischen den Gro\u00dfm\u00e4chten zu beseitigen. Daraufhin bestimmten folgende Ziele die au\u00dfenpolitischen Handlungen der verschiedenen Staaten:\n* Preu\u00dfen hatte unter Friedrich\u00a0II. die \u00f6sterreichische Provinz Schlesien erobert und versuchte, sie mittels eines B\u00fcndnissystems gegen eine m\u00f6gliche R\u00fcckeroberung zu behaupten.\n* \u00d6sterreich unter Maria Theresia verfolgte das Ziel der R\u00fcckeroberung Schlesiens. Um den Erfolg zu gew\u00e4hrleisten, versuchte der Kanzler Wenzel Anton Graf Kaunitz (1711\u20131794) zun\u00e4chst, den preu\u00dfischen K\u00f6nig Friedrich\u00a0II. (1712\u20131786) au\u00dfenpolitisch zu isolieren.\n* Russland war unter der Herrschaft der Zarin Elisabeth (1709\u20131762) an einer Expansion nach Westen interessiert, wobei ihr Augenmerk auf Semgallen und das Herzogtum Kurland gerichtet war. Beide standen unter polnischer Oberhoheit. F\u00fcr deren Abtretung an Russland wollte Elisabeth ''Preu\u00dfen'' (Ostpreu\u00dfen) besetzen, um es Polen als Tauschobjekt anzubieten. 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Die britische Regierung entsandte im Januar 1755 ein gr\u00f6\u00dferes Truppenkontingent unter General Edward Braddock (1695\u20131755) in die amerikanischen Kolonien, woraufhin im M\u00e4rz auch eine franz\u00f6sische Flotte auslief. Im Sommer des Jahres kam es zu weiteren K\u00e4mpfen zu Lande und zur See, wobei im Juli 1755 ein Massaker profranz\u00f6sischer Indianer an britischen Truppen in der Schlacht am Monongahela den Kolonialkrieg zwischen den Gro\u00dfm\u00e4chten Frankreich und Gro\u00dfbritannien weiter eskalierte. Im August begann man in Gro\u00dfbritannien mit der Beschlagnahmung franz\u00f6sischer Handelsschiffe.\nDa der Krieg nunmehr unausweichlich schien, suchten sowohl die franz\u00f6sische als auch die britische Regierung Verb\u00fcndete in Europa. Frankreich w\u00fcnschte einen gesamteurop\u00e4ischen Krieg zu vermeiden, um sich vollkommen auf Gro\u00dfbritannien konzentrieren zu k\u00f6nnen. Es bestand bereits ein Defensivb\u00fcndnis mit Preu\u00dfen, aber im August 1755 begann man auch Verhandlungen mit \u00d6sterreich, um es aus dem beginnenden Krieg herauszuhalten. Dies kam den diplomatischen Bem\u00fchungen des Grafen Kaunitz sehr entgegen, dessen Ziel es war, Frankreich aus dessen B\u00fcndnis mit Preu\u00dfen zu l\u00f6sen. \nWeil Preu\u00dfen im \u00d6sterreichischen Erbfolgekrieg mit Frankreich verb\u00fcndet gewesen war, bestand die Gefahr, dass K\u00f6nig Friedrich\u00a0II. das durch Personalunion mit Gro\u00dfbritannien verbundene Kurf\u00fcrstentum Hannover h\u00e4tte angreifen k\u00f6nnen. Gro\u00dfbritannien schloss darum am 30.\u00a0September mit Zarin Elisabeth von Russland den Vertrag von Sankt Petersburg, in dem sich Russland verpflichtete, vier Jahre lang 50.000 Mann entlang der Grenzen zu Ostpreu\u00dfen zu positionieren. Daf\u00fcr sollte das Zarenreich eine j\u00e4hrliche Zahlung von 100.000 Pfund Sterling erhalten, sowie weitere 400.000 Pfund, falls das russische Kontingent aufgestockt w\u00fcrde. Milit\u00e4risch eingreifen durften die russischen Truppen laut Vertrag aber erst nach dem Ausbruch von Kampfhandlungen auf deutschem Boden. Mit diesem Schachzug sollte Preu\u00dfen von einem Angriff auf Hannover abgehalten werden.\nGleichzeitig verhandelte Gro\u00dfbritannien aber auch mit Preu\u00dfen. Dessen eingesch\u00fcchterter Monarch bat Gro\u00dfbritannien die Subsidien an das Zarenreich einzustellen und stattdessen eine gemeinsame Verteidigung Hannovers gegen Frankreich einzugehen. In der am 16.\u00a0Januar 1756 geschlossenen sogenannten Westminister-Konvention vereinbarten beide M\u00e4chte, Norddeutschland vor fremden Truppen zu sch\u00fctzen. Aus der Sicht Friedrichs\u00a0II. stellte dieses Abkommen keinen Affront gegen Frankreich dar, weil er noch immer glaubte, dass Frankreichs Hauptgegner \u00d6sterreich sei. Gleichzeitig nahm er an, auf diese Weise daf\u00fcr gesorgt zu haben, dass die russischen Truppen nicht gegen ihn handeln k\u00f6nnten, ohne ihre Vertr\u00e4ge mit Gro\u00dfbritannien zu verletzen. F\u00fcr Georg\u00a0II. bedeutete der Vertrag mit Preu\u00dfen dagegen den Schutz seiner Stammlande.\nAm Hofe Ludwig XV. von Frankreich sah man in dem britisch-preu\u00dfischen Zusammengehen ein Problem, denn damit war den franz\u00f6sischen Truppen die Besetzung Hannovers versperrt. Das Kurf\u00fcrstentum brauchte man jedoch als Faustpfand in einem Krieg gegen Gro\u00dfbritannien. Unter diesem Eindruck kam es am 1.\u00a0Mai 1756 zum Abschluss des Vertrages von Versailles, einem Defensiv-B\u00fcndnis zwischen \u00d6sterreich und Frankreich, welches wegen des jahrhundertelangen habsburgisch-franz\u00f6sischen Gegensatzes auch als \u201eUmkehrung der Allianzen\u201c bezeichnet wird. Frankreich w\u00fcrde nun Preu\u00dfen in einem Krieg gegen \u00d6sterreich nicht mehr beistehen. Gleichzeitig hatten \u00f6sterreichische Diplomaten bereits im M\u00e4rz/April des Jahres Verbindungen zum russischen Hof gekn\u00fcpft und dort die Bereitschaft f\u00fcr ein gemeinsames \u00f6sterreichisch-russisches Vorgehen gegen Preu\u00dfen festgestellt. Damit war es der \u00f6sterreichischen Diplomatie gelungen, Friedrich\u00a0II. von Preu\u00dfen weitgehend zu isolieren. In einem f\u00fcr das Jahr 1757 geplanten Krieg zur Wiedergewinnung Schlesiens brauchte sich \u00d6sterreich auf keinem anderen Kriegsschauplatz zu engagieren, konnte aber mit dem Beistand Russlands und vielleicht auch Sachsens rechnen.\nIn den folgenden Wochen eskalierte der Konflikt. Schon im April 1756 hatte ein franz\u00f6sischer Verband, unter Beteiligung von Herzog Ludwig Eugen von W\u00fcrttemberg, die britische Insel Menorca eingenommen und Truppen auf Korsika stationiert. Daraufhin erfolgte am 17.\u00a0Mai 1756 die offizielle Kriegserkl\u00e4rung Gro\u00dfbritanniens an Frankreich, die der franz\u00f6sische Hof am 9.\u00a0Juni mit einer eigenen Kriegserkl\u00e4rung beantwortete.", "answer": "1754", "sentence": "Im Jahre 1754 spitzte sich der britisch-franz\u00f6sische Konflikt in Nordamerika zu, als es im Ohiotal zu ersten Gefechten kam (\u2192 ''siehe:", "paragraph_sentence": "Siebenj\u00e4hriger_Krieg == Vorgeschichte = = Am 18. 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Beide standen unter polnischer Oberhoheit. F\u00fcr deren Abtretung an Russland wollte Elisabeth ''Preu\u00dfen'' (Ostpreu\u00dfen) besetzen, um es Polen als Tauschobjekt anzubieten. So kam ihr der Krieg gegen Friedrich, f\u00fcr den \u00d6sterreich Verb\u00fcndete suchte, gerade recht. * Gro\u00dfbritannien sah in Frankreich seinen Hauptkonkurrenten und versuchte, es vor allem in den Kolonien zu schw\u00e4chen. Da Georg II. in Personalunion auch Kurf\u00fcrst von Hannover war, musste er zugleich versuchen, diese Herrschaft gegen einen m\u00f6glichen franz\u00f6sischen Angriff zu sichern. * Frankreich unter Ludwig XV. sah seinerseits in Gro\u00dfbritannien seinen Hauptgegner, w\u00fcnschte jedoch einen Krieg noch hinauszuz\u00f6gern, um sich besser vorbereiten zu k\u00f6nnen. Im Jahre 1754 spitzte sich der britisch-franz\u00f6sische Konflikt in Nordamerika zu, als es im Ohiotal zu ersten Gefechten kam (\u2192 ''siehe: Gefecht von Jumonville Glen, Siebenj\u00e4hriger Krieg in Nordamerika''). Die britische Regierung entsandte im Januar 1755 ein gr\u00f6\u00dferes Truppenkontingent unter General Edward Braddock (1695\u20131755) in die amerikanischen Kolonien, woraufhin im M\u00e4rz auch eine franz\u00f6sische Flotte auslief. Im Sommer des Jahres kam es zu weiteren K\u00e4mpfen zu Lande und zur See, wobei im Juli 1755 ein Massaker profranz\u00f6sischer Indianer an britischen Truppen in der Schlacht am Monongahela den Kolonialkrieg zwischen den Gro\u00dfm\u00e4chten Frankreich und Gro\u00dfbritannien weiter eskalierte. Im August begann man in Gro\u00dfbritannien mit der Beschlagnahmung franz\u00f6sischer Handelsschiffe. Da der Krieg nunmehr unausweichlich schien, suchten sowohl die franz\u00f6sische als auch die britische Regierung Verb\u00fcndete in Europa. 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Januar 1756 geschlossenen sogenannten Westminister-Konvention vereinbarten beide M\u00e4chte, Norddeutschland vor fremden Truppen zu sch\u00fctzen. Aus der Sicht Friedrichs II. stellte dieses Abkommen keinen Affront gegen Frankreich dar, weil er noch immer glaubte, dass Frankreichs Hauptgegner \u00d6sterreich sei. Gleichzeitig nahm er an, auf diese Weise daf\u00fcr gesorgt zu haben, dass die russischen Truppen nicht gegen ihn handeln k\u00f6nnten, ohne ihre Vertr\u00e4ge mit Gro\u00dfbritannien zu verletzen. F\u00fcr Georg II. bedeutete der Vertrag mit Preu\u00dfen dagegen den Schutz seiner Stammlande. Am Hofe Ludwig XV. von Frankreich sah man in dem britisch-preu\u00dfischen Zusammengehen ein Problem, denn damit war den franz\u00f6sischen Truppen die Besetzung Hannovers versperrt. Das Kurf\u00fcrstentum brauchte man jedoch als Faustpfand in einem Krieg gegen Gro\u00dfbritannien. Unter diesem Eindruck kam es am 1. 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In den folgenden Wochen eskalierte der Konflikt. Schon im April 1756 hatte ein franz\u00f6sischer Verband, unter Beteiligung von Herzog Ludwig Eugen von W\u00fcrttemberg, die britische Insel Menorca eingenommen und Truppen auf Korsika stationiert. Daraufhin erfolgte am 17. Mai 1756 die offizielle Kriegserkl\u00e4rung Gro\u00dfbritanniens an Frankreich, die der franz\u00f6sische Hof am 9. Juni mit einer eigenen Kriegserkl\u00e4rung beantwortete.", "paragraph_answer": "Siebenj\u00e4hriger_Krieg == Vorgeschichte == Am 18. Oktober 1748 hatte der Frieden von Aachen den \u00d6sterreichischen Erbfolgekrieg (1740\u20131748) beendet, ohne dabei das Konfliktpotenzial zwischen den Gro\u00dfm\u00e4chten zu beseitigen. Daraufhin bestimmten folgende Ziele die au\u00dfenpolitischen Handlungen der verschiedenen Staaten: * Preu\u00dfen hatte unter Friedrich II. die \u00f6sterreichische Provinz Schlesien erobert und versuchte, sie mittels eines B\u00fcndnissystems gegen eine m\u00f6gliche R\u00fcckeroberung zu behaupten. * \u00d6sterreich unter Maria Theresia verfolgte das Ziel der R\u00fcckeroberung Schlesiens. Um den Erfolg zu gew\u00e4hrleisten, versuchte der Kanzler Wenzel Anton Graf Kaunitz (1711\u20131794) zun\u00e4chst, den preu\u00dfischen K\u00f6nig Friedrich II. (1712\u20131786) au\u00dfenpolitisch zu isolieren. * Russland war unter der Herrschaft der Zarin Elisabeth (1709\u20131762) an einer Expansion nach Westen interessiert, wobei ihr Augenmerk auf Semgallen und das Herzogtum Kurland gerichtet war. Beide standen unter polnischer Oberhoheit. F\u00fcr deren Abtretung an Russland wollte Elisabeth ''Preu\u00dfen'' (Ostpreu\u00dfen) besetzen, um es Polen als Tauschobjekt anzubieten. 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Die britische Regierung entsandte im Januar 1755 ein gr\u00f6\u00dferes Truppenkontingent unter General Edward Braddock (1695\u20131755) in die amerikanischen Kolonien, woraufhin im M\u00e4rz auch eine franz\u00f6sische Flotte auslief. Im Sommer des Jahres kam es zu weiteren K\u00e4mpfen zu Lande und zur See, wobei im Juli 1755 ein Massaker profranz\u00f6sischer Indianer an britischen Truppen in der Schlacht am Monongahela den Kolonialkrieg zwischen den Gro\u00dfm\u00e4chten Frankreich und Gro\u00dfbritannien weiter eskalierte. Im August begann man in Gro\u00dfbritannien mit der Beschlagnahmung franz\u00f6sischer Handelsschiffe. Da der Krieg nunmehr unausweichlich schien, suchten sowohl die franz\u00f6sische als auch die britische Regierung Verb\u00fcndete in Europa. Frankreich w\u00fcnschte einen gesamteurop\u00e4ischen Krieg zu vermeiden, um sich vollkommen auf Gro\u00dfbritannien konzentrieren zu k\u00f6nnen. 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Daf\u00fcr sollte das Zarenreich eine j\u00e4hrliche Zahlung von 100.000 Pfund Sterling erhalten, sowie weitere 400.000 Pfund, falls das russische Kontingent aufgestockt w\u00fcrde. Milit\u00e4risch eingreifen durften die russischen Truppen laut Vertrag aber erst nach dem Ausbruch von Kampfhandlungen auf deutschem Boden. Mit diesem Schachzug sollte Preu\u00dfen von einem Angriff auf Hannover abgehalten werden. Gleichzeitig verhandelte Gro\u00dfbritannien aber auch mit Preu\u00dfen. Dessen eingesch\u00fcchterter Monarch bat Gro\u00dfbritannien die Subsidien an das Zarenreich einzustellen und stattdessen eine gemeinsame Verteidigung Hannovers gegen Frankreich einzugehen. In der am 16. Januar 1756 geschlossenen sogenannten Westminister-Konvention vereinbarten beide M\u00e4chte, Norddeutschland vor fremden Truppen zu sch\u00fctzen. Aus der Sicht Friedrichs II. stellte dieses Abkommen keinen Affront gegen Frankreich dar, weil er noch immer glaubte, dass Frankreichs Hauptgegner \u00d6sterreich sei. Gleichzeitig nahm er an, auf diese Weise daf\u00fcr gesorgt zu haben, dass die russischen Truppen nicht gegen ihn handeln k\u00f6nnten, ohne ihre Vertr\u00e4ge mit Gro\u00dfbritannien zu verletzen. F\u00fcr Georg II. bedeutete der Vertrag mit Preu\u00dfen dagegen den Schutz seiner Stammlande. Am Hofe Ludwig XV. von Frankreich sah man in dem britisch-preu\u00dfischen Zusammengehen ein Problem, denn damit war den franz\u00f6sischen Truppen die Besetzung Hannovers versperrt. Das Kurf\u00fcrstentum brauchte man jedoch als Faustpfand in einem Krieg gegen Gro\u00dfbritannien. Unter diesem Eindruck kam es am 1. Mai 1756 zum Abschluss des Vertrages von Versailles, einem Defensiv-B\u00fcndnis zwischen \u00d6sterreich und Frankreich, welches wegen des jahrhundertelangen habsburgisch-franz\u00f6sischen Gegensatzes auch als \u201eUmkehrung der Allianzen\u201c bezeichnet wird. Frankreich w\u00fcrde nun Preu\u00dfen in einem Krieg gegen \u00d6sterreich nicht mehr beistehen. Gleichzeitig hatten \u00f6sterreichische Diplomaten bereits im M\u00e4rz/April des Jahres Verbindungen zum russischen Hof gekn\u00fcpft und dort die Bereitschaft f\u00fcr ein gemeinsames \u00f6sterreichisch-russisches Vorgehen gegen Preu\u00dfen festgestellt. Damit war es der \u00f6sterreichischen Diplomatie gelungen, Friedrich II. von Preu\u00dfen weitgehend zu isolieren. In einem f\u00fcr das Jahr 1757 geplanten Krieg zur Wiedergewinnung Schlesiens brauchte sich \u00d6sterreich auf keinem anderen Kriegsschauplatz zu engagieren, konnte aber mit dem Beistand Russlands und vielleicht auch Sachsens rechnen. 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Oktober 1748 hatte der Frieden von Aachen den \u00d6sterreichischen Erbfolgekrieg (1740\u20131748) beendet, ohne dabei das Konfliktpotenzial zwischen den Gro\u00dfm\u00e4chten zu beseitigen. Daraufhin bestimmten folgende Ziele die au\u00dfenpolitischen Handlungen der verschiedenen Staaten:\n* Preu\u00dfen hatte unter Friedrich\u00a0II. die \u00f6sterreichische Provinz Schlesien erobert und versuchte, sie mittels eines B\u00fcndnissystems gegen eine m\u00f6gliche R\u00fcckeroberung zu behaupten.\n* \u00d6sterreich unter Maria Theresia verfolgte das Ziel der R\u00fcckeroberung Schlesiens. Um den Erfolg zu gew\u00e4hrleisten, versuchte der Kanzler Wenzel Anton Graf Kaunitz (1711\u20131794) zun\u00e4chst, den preu\u00dfischen K\u00f6nig Friedrich\u00a0II. 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Dies kam den diplomatischen Bem\u00fchungen des Grafen Kaunitz sehr entgegen, dessen Ziel es war, Frankreich aus dessen B\u00fcndnis mit Preu\u00dfen zu l\u00f6sen. \nWeil Preu\u00dfen im \u00d6sterreichischen Erbfolgekrieg mit Frankreich verb\u00fcndet gewesen war, bestand die Gefahr, dass K\u00f6nig Friedrich\u00a0II. das durch Personalunion mit Gro\u00dfbritannien verbundene Kurf\u00fcrstentum Hannover h\u00e4tte angreifen k\u00f6nnen. Gro\u00dfbritannien schloss darum am 30.\u00a0September mit Zarin Elisabeth von Russland den Vertrag von Sankt Petersburg, in dem sich Russland verpflichtete, vier Jahre lang 50.000 Mann entlang der Grenzen zu Ostpreu\u00dfen zu positionieren. Daf\u00fcr sollte das Zarenreich eine j\u00e4hrliche Zahlung von 100.000 Pfund Sterling erhalten, sowie weitere 400.000 Pfund, falls das russische Kontingent aufgestockt w\u00fcrde. 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Gleichzeitig nahm er an, auf diese Weise daf\u00fcr gesorgt zu haben, dass die russischen Truppen nicht gegen ihn handeln k\u00f6nnten, ohne ihre Vertr\u00e4ge mit Gro\u00dfbritannien zu verletzen. F\u00fcr Georg\u00a0II. bedeutete der Vertrag mit Preu\u00dfen dagegen den Schutz seiner Stammlande.\nAm Hofe Ludwig XV. von Frankreich sah man in dem britisch-preu\u00dfischen Zusammengehen ein Problem, denn damit war den franz\u00f6sischen Truppen die Besetzung Hannovers versperrt. Das Kurf\u00fcrstentum brauchte man jedoch als Faustpfand in einem Krieg gegen Gro\u00dfbritannien. Unter diesem Eindruck kam es am 1.\u00a0Mai 1756 zum Abschluss des Vertrages von Versailles, einem Defensiv-B\u00fcndnis zwischen \u00d6sterreich und Frankreich, welches wegen des jahrhundertelangen habsburgisch-franz\u00f6sischen Gegensatzes auch als \u201eUmkehrung der Allianzen\u201c bezeichnet wird. Frankreich w\u00fcrde nun Preu\u00dfen in einem Krieg gegen \u00d6sterreich nicht mehr beistehen. 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Daraufhin erfolgte am 17.\u00a0Mai 1756 die offizielle Kriegserkl\u00e4rung Gro\u00dfbritanniens an Frankreich, die der franz\u00f6sische Hof am 9.\u00a0Juni mit einer eigenen Kriegserkl\u00e4rung beantwortete.", "answer": "Grafen Kaunitz", "sentence": "Dies kam den diplomatischen Bem\u00fchungen des Grafen Kaunitz sehr entgegen, dessen Ziel es war, Frankreich aus dessen B\u00fcndnis mit Preu\u00dfen zu l\u00f6sen.", "paragraph_sentence": "Siebenj\u00e4hriger_Krieg == Vorgeschichte = = Am 18. Oktober 1748 hatte der Frieden von Aachen den \u00d6sterreichischen Erbfolgekrieg (1740\u20131748) beendet, ohne dabei das Konfliktpotenzial zwischen den Gro\u00dfm\u00e4chten zu beseitigen. Daraufhin bestimmten folgende Ziele die au\u00dfenpolitischen Handlungen der verschiedenen Staaten: * Preu\u00dfen hatte unter Friedrich II. die \u00f6sterreichische Provinz Schlesien erobert und versuchte, sie mittels eines B\u00fcndnissystems gegen eine m\u00f6gliche R\u00fcckeroberung zu behaupten. * \u00d6sterreich unter Maria Theresia verfolgte das Ziel der R\u00fcckeroberung Schlesiens. Um den Erfolg zu gew\u00e4hrleisten, versuchte der Kanzler Wenzel Anton Graf Kaunitz (1711\u20131794) zun\u00e4chst, den preu\u00dfischen K\u00f6nig Friedrich II. (1712\u20131786) au\u00dfenpolitisch zu isolieren. * Russland war unter der Herrschaft der Zarin Elisabeth (1709\u20131762) an einer Expansion nach Westen interessiert, wobei ihr Augenmerk auf Semgallen und das Herzogtum Kurland gerichtet war. Beide standen unter polnischer Oberhoheit. F\u00fcr deren Abtretung an Russland wollte Elisabeth ''Preu\u00dfen'' (Ostpreu\u00dfen) besetzen, um es Polen als Tauschobjekt anzubieten. So kam ihr der Krieg gegen Friedrich, f\u00fcr den \u00d6sterreich Verb\u00fcndete suchte, gerade recht. * Gro\u00dfbritannien sah in Frankreich seinen Hauptkonkurrenten und versuchte, es vor allem in den Kolonien zu schw\u00e4chen. Da Georg II. in Personalunion auch Kurf\u00fcrst von Hannover war, musste er zugleich versuchen, diese Herrschaft gegen einen m\u00f6glichen franz\u00f6sischen Angriff zu sichern. * Frankreich unter Ludwig XV. sah seinerseits in Gro\u00dfbritannien seinen Hauptgegner, w\u00fcnschte jedoch einen Krieg noch hinauszuz\u00f6gern, um sich besser vorbereiten zu k\u00f6nnen. Im Jahre 1754 spitzte sich der britisch-franz\u00f6sische Konflikt in Nordamerika zu, als es im Ohiotal zu ersten Gefechten kam (\u2192 ''siehe: Gefecht von Jumonville Glen, Siebenj\u00e4hriger Krieg in Nordamerika''). Die britische Regierung entsandte im Januar 1755 ein gr\u00f6\u00dferes Truppenkontingent unter General Edward Braddock (1695\u20131755) in die amerikanischen Kolonien, woraufhin im M\u00e4rz auch eine franz\u00f6sische Flotte auslief. Im Sommer des Jahres kam es zu weiteren K\u00e4mpfen zu Lande und zur See, wobei im Juli 1755 ein Massaker profranz\u00f6sischer Indianer an britischen Truppen in der Schlacht am Monongahela den Kolonialkrieg zwischen den Gro\u00dfm\u00e4chten Frankreich und Gro\u00dfbritannien weiter eskalierte. Im August begann man in Gro\u00dfbritannien mit der Beschlagnahmung franz\u00f6sischer Handelsschiffe. Da der Krieg nunmehr unausweichlich schien, suchten sowohl die franz\u00f6sische als auch die britische Regierung Verb\u00fcndete in Europa. Frankreich w\u00fcnschte einen gesamteurop\u00e4ischen Krieg zu vermeiden, um sich vollkommen auf Gro\u00dfbritannien konzentrieren zu k\u00f6nnen. Es bestand bereits ein Defensivb\u00fcndnis mit Preu\u00dfen, aber im August 1755 begann man auch Verhandlungen mit \u00d6sterreich, um es aus dem beginnenden Krieg herauszuhalten. Dies kam den diplomatischen Bem\u00fchungen des Grafen Kaunitz sehr entgegen, dessen Ziel es war, Frankreich aus dessen B\u00fcndnis mit Preu\u00dfen zu l\u00f6sen. Weil Preu\u00dfen im \u00d6sterreichischen Erbfolgekrieg mit Frankreich verb\u00fcndet gewesen war, bestand die Gefahr, dass K\u00f6nig Friedrich II. das durch Personalunion mit Gro\u00dfbritannien verbundene Kurf\u00fcrstentum Hannover h\u00e4tte angreifen k\u00f6nnen. Gro\u00dfbritannien schloss darum am 30. September mit Zarin Elisabeth von Russland den Vertrag von Sankt Petersburg, in dem sich Russland verpflichtete, vier Jahre lang 50.000 Mann entlang der Grenzen zu Ostpreu\u00dfen zu positionieren. Daf\u00fcr sollte das Zarenreich eine j\u00e4hrliche Zahlung von 100.000 Pfund Sterling erhalten, sowie weitere 400.000 Pfund, falls das russische Kontingent aufgestockt w\u00fcrde. Milit\u00e4risch eingreifen durften die russischen Truppen laut Vertrag aber erst nach dem Ausbruch von Kampfhandlungen auf deutschem Boden. Mit diesem Schachzug sollte Preu\u00dfen von einem Angriff auf Hannover abgehalten werden. Gleichzeitig verhandelte Gro\u00dfbritannien aber auch mit Preu\u00dfen. Dessen eingesch\u00fcchterter Monarch bat Gro\u00dfbritannien die Subsidien an das Zarenreich einzustellen und stattdessen eine gemeinsame Verteidigung Hannovers gegen Frankreich einzugehen. In der am 16. Januar 1756 geschlossenen sogenannten Westminister-Konvention vereinbarten beide M\u00e4chte, Norddeutschland vor fremden Truppen zu sch\u00fctzen. Aus der Sicht Friedrichs II. stellte dieses Abkommen keinen Affront gegen Frankreich dar, weil er noch immer glaubte, dass Frankreichs Hauptgegner \u00d6sterreich sei. Gleichzeitig nahm er an, auf diese Weise daf\u00fcr gesorgt zu haben, dass die russischen Truppen nicht gegen ihn handeln k\u00f6nnten, ohne ihre Vertr\u00e4ge mit Gro\u00dfbritannien zu verletzen. F\u00fcr Georg II. bedeutete der Vertrag mit Preu\u00dfen dagegen den Schutz seiner Stammlande. Am Hofe Ludwig XV. von Frankreich sah man in dem britisch-preu\u00dfischen Zusammengehen ein Problem, denn damit war den franz\u00f6sischen Truppen die Besetzung Hannovers versperrt. Das Kurf\u00fcrstentum brauchte man jedoch als Faustpfand in einem Krieg gegen Gro\u00dfbritannien. Unter diesem Eindruck kam es am 1. Mai 1756 zum Abschluss des Vertrages von Versailles, einem Defensiv-B\u00fcndnis zwischen \u00d6sterreich und Frankreich, welches wegen des jahrhundertelangen habsburgisch-franz\u00f6sischen Gegensatzes auch als \u201eUmkehrung der Allianzen\u201c bezeichnet wird. Frankreich w\u00fcrde nun Preu\u00dfen in einem Krieg gegen \u00d6sterreich nicht mehr beistehen. Gleichzeitig hatten \u00f6sterreichische Diplomaten bereits im M\u00e4rz/April des Jahres Verbindungen zum russischen Hof gekn\u00fcpft und dort die Bereitschaft f\u00fcr ein gemeinsames \u00f6sterreichisch-russisches Vorgehen gegen Preu\u00dfen festgestellt. Damit war es der \u00f6sterreichischen Diplomatie gelungen, Friedrich II. von Preu\u00dfen weitgehend zu isolieren. In einem f\u00fcr das Jahr 1757 geplanten Krieg zur Wiedergewinnung Schlesiens brauchte sich \u00d6sterreich auf keinem anderen Kriegsschauplatz zu engagieren, konnte aber mit dem Beistand Russlands und vielleicht auch Sachsens rechnen. In den folgenden Wochen eskalierte der Konflikt. Schon im April 1756 hatte ein franz\u00f6sischer Verband, unter Beteiligung von Herzog Ludwig Eugen von W\u00fcrttemberg, die britische Insel Menorca eingenommen und Truppen auf Korsika stationiert. Daraufhin erfolgte am 17. Mai 1756 die offizielle Kriegserkl\u00e4rung Gro\u00dfbritanniens an Frankreich, die der franz\u00f6sische Hof am 9. Juni mit einer eigenen Kriegserkl\u00e4rung beantwortete.", "paragraph_answer": "Siebenj\u00e4hriger_Krieg == Vorgeschichte == Am 18. Oktober 1748 hatte der Frieden von Aachen den \u00d6sterreichischen Erbfolgekrieg (1740\u20131748) beendet, ohne dabei das Konfliktpotenzial zwischen den Gro\u00dfm\u00e4chten zu beseitigen. Daraufhin bestimmten folgende Ziele die au\u00dfenpolitischen Handlungen der verschiedenen Staaten: * Preu\u00dfen hatte unter Friedrich II. die \u00f6sterreichische Provinz Schlesien erobert und versuchte, sie mittels eines B\u00fcndnissystems gegen eine m\u00f6gliche R\u00fcckeroberung zu behaupten. * \u00d6sterreich unter Maria Theresia verfolgte das Ziel der R\u00fcckeroberung Schlesiens. Um den Erfolg zu gew\u00e4hrleisten, versuchte der Kanzler Wenzel Anton Graf Kaunitz (1711\u20131794) zun\u00e4chst, den preu\u00dfischen K\u00f6nig Friedrich II. (1712\u20131786) au\u00dfenpolitisch zu isolieren. * Russland war unter der Herrschaft der Zarin Elisabeth (1709\u20131762) an einer Expansion nach Westen interessiert, wobei ihr Augenmerk auf Semgallen und das Herzogtum Kurland gerichtet war. Beide standen unter polnischer Oberhoheit. F\u00fcr deren Abtretung an Russland wollte Elisabeth ''Preu\u00dfen'' (Ostpreu\u00dfen) besetzen, um es Polen als Tauschobjekt anzubieten. So kam ihr der Krieg gegen Friedrich, f\u00fcr den \u00d6sterreich Verb\u00fcndete suchte, gerade recht. * Gro\u00dfbritannien sah in Frankreich seinen Hauptkonkurrenten und versuchte, es vor allem in den Kolonien zu schw\u00e4chen. Da Georg II. in Personalunion auch Kurf\u00fcrst von Hannover war, musste er zugleich versuchen, diese Herrschaft gegen einen m\u00f6glichen franz\u00f6sischen Angriff zu sichern. * Frankreich unter Ludwig XV. sah seinerseits in Gro\u00dfbritannien seinen Hauptgegner, w\u00fcnschte jedoch einen Krieg noch hinauszuz\u00f6gern, um sich besser vorbereiten zu k\u00f6nnen. Im Jahre 1754 spitzte sich der britisch-franz\u00f6sische Konflikt in Nordamerika zu, als es im Ohiotal zu ersten Gefechten kam (\u2192 ''siehe: Gefecht von Jumonville Glen, Siebenj\u00e4hriger Krieg in Nordamerika''). Die britische Regierung entsandte im Januar 1755 ein gr\u00f6\u00dferes Truppenkontingent unter General Edward Braddock (1695\u20131755) in die amerikanischen Kolonien, woraufhin im M\u00e4rz auch eine franz\u00f6sische Flotte auslief. Im Sommer des Jahres kam es zu weiteren K\u00e4mpfen zu Lande und zur See, wobei im Juli 1755 ein Massaker profranz\u00f6sischer Indianer an britischen Truppen in der Schlacht am Monongahela den Kolonialkrieg zwischen den Gro\u00dfm\u00e4chten Frankreich und Gro\u00dfbritannien weiter eskalierte. Im August begann man in Gro\u00dfbritannien mit der Beschlagnahmung franz\u00f6sischer Handelsschiffe. Da der Krieg nunmehr unausweichlich schien, suchten sowohl die franz\u00f6sische als auch die britische Regierung Verb\u00fcndete in Europa. Frankreich w\u00fcnschte einen gesamteurop\u00e4ischen Krieg zu vermeiden, um sich vollkommen auf Gro\u00dfbritannien konzentrieren zu k\u00f6nnen. Es bestand bereits ein Defensivb\u00fcndnis mit Preu\u00dfen, aber im August 1755 begann man auch Verhandlungen mit \u00d6sterreich, um es aus dem beginnenden Krieg herauszuhalten. Dies kam den diplomatischen Bem\u00fchungen des Grafen Kaunitz sehr entgegen, dessen Ziel es war, Frankreich aus dessen B\u00fcndnis mit Preu\u00dfen zu l\u00f6sen. Weil Preu\u00dfen im \u00d6sterreichischen Erbfolgekrieg mit Frankreich verb\u00fcndet gewesen war, bestand die Gefahr, dass K\u00f6nig Friedrich II. das durch Personalunion mit Gro\u00dfbritannien verbundene Kurf\u00fcrstentum Hannover h\u00e4tte angreifen k\u00f6nnen. Gro\u00dfbritannien schloss darum am 30. September mit Zarin Elisabeth von Russland den Vertrag von Sankt Petersburg, in dem sich Russland verpflichtete, vier Jahre lang 50.000 Mann entlang der Grenzen zu Ostpreu\u00dfen zu positionieren. Daf\u00fcr sollte das Zarenreich eine j\u00e4hrliche Zahlung von 100.000 Pfund Sterling erhalten, sowie weitere 400.000 Pfund, falls das russische Kontingent aufgestockt w\u00fcrde. Milit\u00e4risch eingreifen durften die russischen Truppen laut Vertrag aber erst nach dem Ausbruch von Kampfhandlungen auf deutschem Boden. Mit diesem Schachzug sollte Preu\u00dfen von einem Angriff auf Hannover abgehalten werden. Gleichzeitig verhandelte Gro\u00dfbritannien aber auch mit Preu\u00dfen. Dessen eingesch\u00fcchterter Monarch bat Gro\u00dfbritannien die Subsidien an das Zarenreich einzustellen und stattdessen eine gemeinsame Verteidigung Hannovers gegen Frankreich einzugehen. In der am 16. Januar 1756 geschlossenen sogenannten Westminister-Konvention vereinbarten beide M\u00e4chte, Norddeutschland vor fremden Truppen zu sch\u00fctzen. Aus der Sicht Friedrichs II. stellte dieses Abkommen keinen Affront gegen Frankreich dar, weil er noch immer glaubte, dass Frankreichs Hauptgegner \u00d6sterreich sei. Gleichzeitig nahm er an, auf diese Weise daf\u00fcr gesorgt zu haben, dass die russischen Truppen nicht gegen ihn handeln k\u00f6nnten, ohne ihre Vertr\u00e4ge mit Gro\u00dfbritannien zu verletzen. F\u00fcr Georg II. bedeutete der Vertrag mit Preu\u00dfen dagegen den Schutz seiner Stammlande. Am Hofe Ludwig XV. von Frankreich sah man in dem britisch-preu\u00dfischen Zusammengehen ein Problem, denn damit war den franz\u00f6sischen Truppen die Besetzung Hannovers versperrt. Das Kurf\u00fcrstentum brauchte man jedoch als Faustpfand in einem Krieg gegen Gro\u00dfbritannien. Unter diesem Eindruck kam es am 1. Mai 1756 zum Abschluss des Vertrages von Versailles, einem Defensiv-B\u00fcndnis zwischen \u00d6sterreich und Frankreich, welches wegen des jahrhundertelangen habsburgisch-franz\u00f6sischen Gegensatzes auch als \u201eUmkehrung der Allianzen\u201c bezeichnet wird. Frankreich w\u00fcrde nun Preu\u00dfen in einem Krieg gegen \u00d6sterreich nicht mehr beistehen. Gleichzeitig hatten \u00f6sterreichische Diplomaten bereits im M\u00e4rz/April des Jahres Verbindungen zum russischen Hof gekn\u00fcpft und dort die Bereitschaft f\u00fcr ein gemeinsames \u00f6sterreichisch-russisches Vorgehen gegen Preu\u00dfen festgestellt. Damit war es der \u00f6sterreichischen Diplomatie gelungen, Friedrich II. von Preu\u00dfen weitgehend zu isolieren. In einem f\u00fcr das Jahr 1757 geplanten Krieg zur Wiedergewinnung Schlesiens brauchte sich \u00d6sterreich auf keinem anderen Kriegsschauplatz zu engagieren, konnte aber mit dem Beistand Russlands und vielleicht auch Sachsens rechnen. In den folgenden Wochen eskalierte der Konflikt. Schon im April 1756 hatte ein franz\u00f6sischer Verband, unter Beteiligung von Herzog Ludwig Eugen von W\u00fcrttemberg, die britische Insel Menorca eingenommen und Truppen auf Korsika stationiert. Daraufhin erfolgte am 17. Mai 1756 die offizielle Kriegserkl\u00e4rung Gro\u00dfbritanniens an Frankreich, die der franz\u00f6sische Hof am 9. Juni mit einer eigenen Kriegserkl\u00e4rung beantwortete.", "sentence_answer": "Dies kam den diplomatischen Bem\u00fchungen des Grafen Kaunitz sehr entgegen, dessen Ziel es war, Frankreich aus dessen B\u00fcndnis mit Preu\u00dfen zu l\u00f6sen.", "paragraph_id": 42101} {"question": "Worum ging es im Vertrag von Sankt Petersburg zwischen Gro\u00dfbritannien und Russland?", "paragraph": "Siebenj\u00e4hriger_Krieg\n\n== Vorgeschichte ==\nAm 18. Oktober 1748 hatte der Frieden von Aachen den \u00d6sterreichischen Erbfolgekrieg (1740\u20131748) beendet, ohne dabei das Konfliktpotenzial zwischen den Gro\u00dfm\u00e4chten zu beseitigen. Daraufhin bestimmten folgende Ziele die au\u00dfenpolitischen Handlungen der verschiedenen Staaten:\n* Preu\u00dfen hatte unter Friedrich\u00a0II. die \u00f6sterreichische Provinz Schlesien erobert und versuchte, sie mittels eines B\u00fcndnissystems gegen eine m\u00f6gliche R\u00fcckeroberung zu behaupten.\n* \u00d6sterreich unter Maria Theresia verfolgte das Ziel der R\u00fcckeroberung Schlesiens. Um den Erfolg zu gew\u00e4hrleisten, versuchte der Kanzler Wenzel Anton Graf Kaunitz (1711\u20131794) zun\u00e4chst, den preu\u00dfischen K\u00f6nig Friedrich\u00a0II. (1712\u20131786) au\u00dfenpolitisch zu isolieren.\n* Russland war unter der Herrschaft der Zarin Elisabeth (1709\u20131762) an einer Expansion nach Westen interessiert, wobei ihr Augenmerk auf Semgallen und das Herzogtum Kurland gerichtet war. Beide standen unter polnischer Oberhoheit. F\u00fcr deren Abtretung an Russland wollte Elisabeth ''Preu\u00dfen'' (Ostpreu\u00dfen) besetzen, um es Polen als Tauschobjekt anzubieten. So kam ihr der Krieg gegen Friedrich, f\u00fcr den \u00d6sterreich Verb\u00fcndete suchte, gerade recht.\n* Gro\u00dfbritannien sah in Frankreich seinen Hauptkonkurrenten und versuchte, es vor allem in den Kolonien zu schw\u00e4chen. Da Georg\u00a0II. in Personalunion auch Kurf\u00fcrst von Hannover war, musste er zugleich versuchen, diese Herrschaft gegen einen m\u00f6glichen franz\u00f6sischen Angriff zu sichern.\n* Frankreich unter Ludwig XV. sah seinerseits in Gro\u00dfbritannien seinen Hauptgegner, w\u00fcnschte jedoch einen Krieg noch hinauszuz\u00f6gern, um sich besser vorbereiten zu k\u00f6nnen.\nIm Jahre 1754 spitzte sich der britisch-franz\u00f6sische Konflikt in Nordamerika zu, als es im Ohiotal zu ersten Gefechten kam (\u2192 ''siehe: Gefecht von Jumonville Glen, Siebenj\u00e4hriger Krieg in Nordamerika''). Die britische Regierung entsandte im Januar 1755 ein gr\u00f6\u00dferes Truppenkontingent unter General Edward Braddock (1695\u20131755) in die amerikanischen Kolonien, woraufhin im M\u00e4rz auch eine franz\u00f6sische Flotte auslief. Im Sommer des Jahres kam es zu weiteren K\u00e4mpfen zu Lande und zur See, wobei im Juli 1755 ein Massaker profranz\u00f6sischer Indianer an britischen Truppen in der Schlacht am Monongahela den Kolonialkrieg zwischen den Gro\u00dfm\u00e4chten Frankreich und Gro\u00dfbritannien weiter eskalierte. Im August begann man in Gro\u00dfbritannien mit der Beschlagnahmung franz\u00f6sischer Handelsschiffe.\nDa der Krieg nunmehr unausweichlich schien, suchten sowohl die franz\u00f6sische als auch die britische Regierung Verb\u00fcndete in Europa. Frankreich w\u00fcnschte einen gesamteurop\u00e4ischen Krieg zu vermeiden, um sich vollkommen auf Gro\u00dfbritannien konzentrieren zu k\u00f6nnen. Es bestand bereits ein Defensivb\u00fcndnis mit Preu\u00dfen, aber im August 1755 begann man auch Verhandlungen mit \u00d6sterreich, um es aus dem beginnenden Krieg herauszuhalten. Dies kam den diplomatischen Bem\u00fchungen des Grafen Kaunitz sehr entgegen, dessen Ziel es war, Frankreich aus dessen B\u00fcndnis mit Preu\u00dfen zu l\u00f6sen. \nWeil Preu\u00dfen im \u00d6sterreichischen Erbfolgekrieg mit Frankreich verb\u00fcndet gewesen war, bestand die Gefahr, dass K\u00f6nig Friedrich\u00a0II. das durch Personalunion mit Gro\u00dfbritannien verbundene Kurf\u00fcrstentum Hannover h\u00e4tte angreifen k\u00f6nnen. Gro\u00dfbritannien schloss darum am 30.\u00a0September mit Zarin Elisabeth von Russland den Vertrag von Sankt Petersburg, in dem sich Russland verpflichtete, vier Jahre lang 50.000 Mann entlang der Grenzen zu Ostpreu\u00dfen zu positionieren. Daf\u00fcr sollte das Zarenreich eine j\u00e4hrliche Zahlung von 100.000 Pfund Sterling erhalten, sowie weitere 400.000 Pfund, falls das russische Kontingent aufgestockt w\u00fcrde. Milit\u00e4risch eingreifen durften die russischen Truppen laut Vertrag aber erst nach dem Ausbruch von Kampfhandlungen auf deutschem Boden. Mit diesem Schachzug sollte Preu\u00dfen von einem Angriff auf Hannover abgehalten werden.\nGleichzeitig verhandelte Gro\u00dfbritannien aber auch mit Preu\u00dfen. Dessen eingesch\u00fcchterter Monarch bat Gro\u00dfbritannien die Subsidien an das Zarenreich einzustellen und stattdessen eine gemeinsame Verteidigung Hannovers gegen Frankreich einzugehen. In der am 16.\u00a0Januar 1756 geschlossenen sogenannten Westminister-Konvention vereinbarten beide M\u00e4chte, Norddeutschland vor fremden Truppen zu sch\u00fctzen. Aus der Sicht Friedrichs\u00a0II. stellte dieses Abkommen keinen Affront gegen Frankreich dar, weil er noch immer glaubte, dass Frankreichs Hauptgegner \u00d6sterreich sei. Gleichzeitig nahm er an, auf diese Weise daf\u00fcr gesorgt zu haben, dass die russischen Truppen nicht gegen ihn handeln k\u00f6nnten, ohne ihre Vertr\u00e4ge mit Gro\u00dfbritannien zu verletzen. F\u00fcr Georg\u00a0II. bedeutete der Vertrag mit Preu\u00dfen dagegen den Schutz seiner Stammlande.\nAm Hofe Ludwig XV. von Frankreich sah man in dem britisch-preu\u00dfischen Zusammengehen ein Problem, denn damit war den franz\u00f6sischen Truppen die Besetzung Hannovers versperrt. Das Kurf\u00fcrstentum brauchte man jedoch als Faustpfand in einem Krieg gegen Gro\u00dfbritannien. Unter diesem Eindruck kam es am 1.\u00a0Mai 1756 zum Abschluss des Vertrages von Versailles, einem Defensiv-B\u00fcndnis zwischen \u00d6sterreich und Frankreich, welches wegen des jahrhundertelangen habsburgisch-franz\u00f6sischen Gegensatzes auch als \u201eUmkehrung der Allianzen\u201c bezeichnet wird. Frankreich w\u00fcrde nun Preu\u00dfen in einem Krieg gegen \u00d6sterreich nicht mehr beistehen. Gleichzeitig hatten \u00f6sterreichische Diplomaten bereits im M\u00e4rz/April des Jahres Verbindungen zum russischen Hof gekn\u00fcpft und dort die Bereitschaft f\u00fcr ein gemeinsames \u00f6sterreichisch-russisches Vorgehen gegen Preu\u00dfen festgestellt. Damit war es der \u00f6sterreichischen Diplomatie gelungen, Friedrich\u00a0II. von Preu\u00dfen weitgehend zu isolieren. In einem f\u00fcr das Jahr 1757 geplanten Krieg zur Wiedergewinnung Schlesiens brauchte sich \u00d6sterreich auf keinem anderen Kriegsschauplatz zu engagieren, konnte aber mit dem Beistand Russlands und vielleicht auch Sachsens rechnen.\nIn den folgenden Wochen eskalierte der Konflikt. Schon im April 1756 hatte ein franz\u00f6sischer Verband, unter Beteiligung von Herzog Ludwig Eugen von W\u00fcrttemberg, die britische Insel Menorca eingenommen und Truppen auf Korsika stationiert. Daraufhin erfolgte am 17.\u00a0Mai 1756 die offizielle Kriegserkl\u00e4rung Gro\u00dfbritanniens an Frankreich, die der franz\u00f6sische Hof am 9.\u00a0Juni mit einer eigenen Kriegserkl\u00e4rung beantwortete.", "answer": "Gro\u00dfbritannien schloss darum am 30.\u00a0September mit Zarin Elisabeth von Russland den Vertrag von Sankt Petersburg, in dem sich Russland verpflichtete, vier Jahre lang 50.000 Mann entlang der Grenzen zu Ostpreu\u00dfen zu positionieren. Daf\u00fcr sollte das Zarenreich eine j\u00e4hrliche Zahlung von 100.000 Pfund Sterling erhalten, sowie weitere 400.000 Pfund, falls das russische Kontingent aufgestockt w\u00fcrde. Milit\u00e4risch eingreifen durften die russischen Truppen laut Vertrag aber erst nach dem Ausbruch von Kampfhandlungen auf deutschem Boden. Mit diesem Schachzug sollte Preu\u00dfen von einem Angriff auf Hannover abgehalten werden.", "sentence": "Gro\u00dfbritannien schloss darum am 30.\u00a0September mit Zarin Elisabeth von Russland den Vertrag von Sankt Petersburg, in dem sich Russland verpflichtete, vier Jahre lang 50.000 Mann entlang der Grenzen zu Ostpreu\u00dfen zu positionieren. Daf\u00fcr sollte das Zarenreich eine j\u00e4hrliche Zahlung von 100.000 Pfund Sterling erhalten, sowie weitere 400.000 Pfund, falls das russische Kontingent aufgestockt w\u00fcrde. Milit\u00e4risch eingreifen durften die russischen Truppen laut Vertrag aber erst nach dem Ausbruch von Kampfhandlungen auf deutschem Boden. Mit diesem Schachzug sollte Preu\u00dfen von einem Angriff auf Hannover abgehalten werden. \n", "paragraph_sentence": "Siebenj\u00e4hriger_Krieg == Vorgeschichte = = Am 18. Oktober 1748 hatte der Frieden von Aachen den \u00d6sterreichischen Erbfolgekrieg (1740\u20131748) beendet, ohne dabei das Konfliktpotenzial zwischen den Gro\u00dfm\u00e4chten zu beseitigen. Daraufhin bestimmten folgende Ziele die au\u00dfenpolitischen Handlungen der verschiedenen Staaten: * Preu\u00dfen hatte unter Friedrich II. die \u00f6sterreichische Provinz Schlesien erobert und versuchte, sie mittels eines B\u00fcndnissystems gegen eine m\u00f6gliche R\u00fcckeroberung zu behaupten. * \u00d6sterreich unter Maria Theresia verfolgte das Ziel der R\u00fcckeroberung Schlesiens. Um den Erfolg zu gew\u00e4hrleisten, versuchte der Kanzler Wenzel Anton Graf Kaunitz (1711\u20131794) zun\u00e4chst, den preu\u00dfischen K\u00f6nig Friedrich II. (1712\u20131786) au\u00dfenpolitisch zu isolieren. * Russland war unter der Herrschaft der Zarin Elisabeth (1709\u20131762) an einer Expansion nach Westen interessiert, wobei ihr Augenmerk auf Semgallen und das Herzogtum Kurland gerichtet war. Beide standen unter polnischer Oberhoheit. F\u00fcr deren Abtretung an Russland wollte Elisabeth ''Preu\u00dfen'' (Ostpreu\u00dfen) besetzen, um es Polen als Tauschobjekt anzubieten. So kam ihr der Krieg gegen Friedrich, f\u00fcr den \u00d6sterreich Verb\u00fcndete suchte, gerade recht. * Gro\u00dfbritannien sah in Frankreich seinen Hauptkonkurrenten und versuchte, es vor allem in den Kolonien zu schw\u00e4chen. Da Georg II. in Personalunion auch Kurf\u00fcrst von Hannover war, musste er zugleich versuchen, diese Herrschaft gegen einen m\u00f6glichen franz\u00f6sischen Angriff zu sichern. * Frankreich unter Ludwig XV. sah seinerseits in Gro\u00dfbritannien seinen Hauptgegner, w\u00fcnschte jedoch einen Krieg noch hinauszuz\u00f6gern, um sich besser vorbereiten zu k\u00f6nnen. Im Jahre 1754 spitzte sich der britisch-franz\u00f6sische Konflikt in Nordamerika zu, als es im Ohiotal zu ersten Gefechten kam (\u2192 ''siehe: Gefecht von Jumonville Glen, Siebenj\u00e4hriger Krieg in Nordamerika''). Die britische Regierung entsandte im Januar 1755 ein gr\u00f6\u00dferes Truppenkontingent unter General Edward Braddock (1695\u20131755) in die amerikanischen Kolonien, woraufhin im M\u00e4rz auch eine franz\u00f6sische Flotte auslief. Im Sommer des Jahres kam es zu weiteren K\u00e4mpfen zu Lande und zur See, wobei im Juli 1755 ein Massaker profranz\u00f6sischer Indianer an britischen Truppen in der Schlacht am Monongahela den Kolonialkrieg zwischen den Gro\u00dfm\u00e4chten Frankreich und Gro\u00dfbritannien weiter eskalierte. Im August begann man in Gro\u00dfbritannien mit der Beschlagnahmung franz\u00f6sischer Handelsschiffe. Da der Krieg nunmehr unausweichlich schien, suchten sowohl die franz\u00f6sische als auch die britische Regierung Verb\u00fcndete in Europa. 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September mit Zarin Elisabeth von Russland den Vertrag von Sankt Petersburg, in dem sich Russland verpflichtete, vier Jahre lang 50.000 Mann entlang der Grenzen zu Ostpreu\u00dfen zu positionieren. Daf\u00fcr sollte das Zarenreich eine j\u00e4hrliche Zahlung von 100.000 Pfund Sterling erhalten, sowie weitere 400.000 Pfund, falls das russische Kontingent aufgestockt w\u00fcrde. Milit\u00e4risch eingreifen durften die russischen Truppen laut Vertrag aber erst nach dem Ausbruch von Kampfhandlungen auf deutschem Boden. Mit diesem Schachzug sollte Preu\u00dfen von einem Angriff auf Hannover abgehalten werden. Gleichzeitig verhandelte Gro\u00dfbritannien aber auch mit Preu\u00dfen. Dessen eingesch\u00fcchterter Monarch bat Gro\u00dfbritannien die Subsidien an das Zarenreich einzustellen und stattdessen eine gemeinsame Verteidigung Hannovers gegen Frankreich einzugehen. In der am 16. Januar 1756 geschlossenen sogenannten Westminister-Konvention vereinbarten beide M\u00e4chte, Norddeutschland vor fremden Truppen zu sch\u00fctzen. Aus der Sicht Friedrichs II. stellte dieses Abkommen keinen Affront gegen Frankreich dar, weil er noch immer glaubte, dass Frankreichs Hauptgegner \u00d6sterreich sei. Gleichzeitig nahm er an, auf diese Weise daf\u00fcr gesorgt zu haben, dass die russischen Truppen nicht gegen ihn handeln k\u00f6nnten, ohne ihre Vertr\u00e4ge mit Gro\u00dfbritannien zu verletzen. F\u00fcr Georg II. bedeutete der Vertrag mit Preu\u00dfen dagegen den Schutz seiner Stammlande. Am Hofe Ludwig XV. von Frankreich sah man in dem britisch-preu\u00dfischen Zusammengehen ein Problem, denn damit war den franz\u00f6sischen Truppen die Besetzung Hannovers versperrt. Das Kurf\u00fcrstentum brauchte man jedoch als Faustpfand in einem Krieg gegen Gro\u00dfbritannien. Unter diesem Eindruck kam es am 1. Mai 1756 zum Abschluss des Vertrages von Versailles, einem Defensiv-B\u00fcndnis zwischen \u00d6sterreich und Frankreich, welches wegen des jahrhundertelangen habsburgisch-franz\u00f6sischen Gegensatzes auch als \u201eUmkehrung der Allianzen\u201c bezeichnet wird. Frankreich w\u00fcrde nun Preu\u00dfen in einem Krieg gegen \u00d6sterreich nicht mehr beistehen. Gleichzeitig hatten \u00f6sterreichische Diplomaten bereits im M\u00e4rz/April des Jahres Verbindungen zum russischen Hof gekn\u00fcpft und dort die Bereitschaft f\u00fcr ein gemeinsames \u00f6sterreichisch-russisches Vorgehen gegen Preu\u00dfen festgestellt. Damit war es der \u00f6sterreichischen Diplomatie gelungen, Friedrich II. von Preu\u00dfen weitgehend zu isolieren. In einem f\u00fcr das Jahr 1757 geplanten Krieg zur Wiedergewinnung Schlesiens brauchte sich \u00d6sterreich auf keinem anderen Kriegsschauplatz zu engagieren, konnte aber mit dem Beistand Russlands und vielleicht auch Sachsens rechnen. In den folgenden Wochen eskalierte der Konflikt. Schon im April 1756 hatte ein franz\u00f6sischer Verband, unter Beteiligung von Herzog Ludwig Eugen von W\u00fcrttemberg, die britische Insel Menorca eingenommen und Truppen auf Korsika stationiert. Daraufhin erfolgte am 17. Mai 1756 die offizielle Kriegserkl\u00e4rung Gro\u00dfbritanniens an Frankreich, die der franz\u00f6sische Hof am 9. Juni mit einer eigenen Kriegserkl\u00e4rung beantwortete.", "paragraph_answer": "Siebenj\u00e4hriger_Krieg == Vorgeschichte == Am 18. Oktober 1748 hatte der Frieden von Aachen den \u00d6sterreichischen Erbfolgekrieg (1740\u20131748) beendet, ohne dabei das Konfliktpotenzial zwischen den Gro\u00dfm\u00e4chten zu beseitigen. Daraufhin bestimmten folgende Ziele die au\u00dfenpolitischen Handlungen der verschiedenen Staaten: * Preu\u00dfen hatte unter Friedrich II. die \u00f6sterreichische Provinz Schlesien erobert und versuchte, sie mittels eines B\u00fcndnissystems gegen eine m\u00f6gliche R\u00fcckeroberung zu behaupten. * \u00d6sterreich unter Maria Theresia verfolgte das Ziel der R\u00fcckeroberung Schlesiens. Um den Erfolg zu gew\u00e4hrleisten, versuchte der Kanzler Wenzel Anton Graf Kaunitz (1711\u20131794) zun\u00e4chst, den preu\u00dfischen K\u00f6nig Friedrich II. (1712\u20131786) au\u00dfenpolitisch zu isolieren. * Russland war unter der Herrschaft der Zarin Elisabeth (1709\u20131762) an einer Expansion nach Westen interessiert, wobei ihr Augenmerk auf Semgallen und das Herzogtum Kurland gerichtet war. Beide standen unter polnischer Oberhoheit. F\u00fcr deren Abtretung an Russland wollte Elisabeth ''Preu\u00dfen'' (Ostpreu\u00dfen) besetzen, um es Polen als Tauschobjekt anzubieten. So kam ihr der Krieg gegen Friedrich, f\u00fcr den \u00d6sterreich Verb\u00fcndete suchte, gerade recht. * Gro\u00dfbritannien sah in Frankreich seinen Hauptkonkurrenten und versuchte, es vor allem in den Kolonien zu schw\u00e4chen. Da Georg II. in Personalunion auch Kurf\u00fcrst von Hannover war, musste er zugleich versuchen, diese Herrschaft gegen einen m\u00f6glichen franz\u00f6sischen Angriff zu sichern. * Frankreich unter Ludwig XV. sah seinerseits in Gro\u00dfbritannien seinen Hauptgegner, w\u00fcnschte jedoch einen Krieg noch hinauszuz\u00f6gern, um sich besser vorbereiten zu k\u00f6nnen. Im Jahre 1754 spitzte sich der britisch-franz\u00f6sische Konflikt in Nordamerika zu, als es im Ohiotal zu ersten Gefechten kam (\u2192 ''siehe: Gefecht von Jumonville Glen, Siebenj\u00e4hriger Krieg in Nordamerika''). 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Daf\u00fcr sollte das Zarenreich eine j\u00e4hrliche Zahlung von 100.000 Pfund Sterling erhalten, sowie weitere 400.000 Pfund, falls das russische Kontingent aufgestockt w\u00fcrde. Milit\u00e4risch eingreifen durften die russischen Truppen laut Vertrag aber erst nach dem Ausbruch von Kampfhandlungen auf deutschem Boden. Mit diesem Schachzug sollte Preu\u00dfen von einem Angriff auf Hannover abgehalten werden. Gleichzeitig verhandelte Gro\u00dfbritannien aber auch mit Preu\u00dfen. Dessen eingesch\u00fcchterter Monarch bat Gro\u00dfbritannien die Subsidien an das Zarenreich einzustellen und stattdessen eine gemeinsame Verteidigung Hannovers gegen Frankreich einzugehen. In der am 16. Januar 1756 geschlossenen sogenannten Westminister-Konvention vereinbarten beide M\u00e4chte, Norddeutschland vor fremden Truppen zu sch\u00fctzen. Aus der Sicht Friedrichs II. stellte dieses Abkommen keinen Affront gegen Frankreich dar, weil er noch immer glaubte, dass Frankreichs Hauptgegner \u00d6sterreich sei. Gleichzeitig nahm er an, auf diese Weise daf\u00fcr gesorgt zu haben, dass die russischen Truppen nicht gegen ihn handeln k\u00f6nnten, ohne ihre Vertr\u00e4ge mit Gro\u00dfbritannien zu verletzen. F\u00fcr Georg II. bedeutete der Vertrag mit Preu\u00dfen dagegen den Schutz seiner Stammlande. Am Hofe Ludwig XV. von Frankreich sah man in dem britisch-preu\u00dfischen Zusammengehen ein Problem, denn damit war den franz\u00f6sischen Truppen die Besetzung Hannovers versperrt. Das Kurf\u00fcrstentum brauchte man jedoch als Faustpfand in einem Krieg gegen Gro\u00dfbritannien. Unter diesem Eindruck kam es am 1. Mai 1756 zum Abschluss des Vertrages von Versailles, einem Defensiv-B\u00fcndnis zwischen \u00d6sterreich und Frankreich, welches wegen des jahrhundertelangen habsburgisch-franz\u00f6sischen Gegensatzes auch als \u201eUmkehrung der Allianzen\u201c bezeichnet wird. Frankreich w\u00fcrde nun Preu\u00dfen in einem Krieg gegen \u00d6sterreich nicht mehr beistehen. Gleichzeitig hatten \u00f6sterreichische Diplomaten bereits im M\u00e4rz/April des Jahres Verbindungen zum russischen Hof gekn\u00fcpft und dort die Bereitschaft f\u00fcr ein gemeinsames \u00f6sterreichisch-russisches Vorgehen gegen Preu\u00dfen festgestellt. Damit war es der \u00f6sterreichischen Diplomatie gelungen, Friedrich II. von Preu\u00dfen weitgehend zu isolieren. In einem f\u00fcr das Jahr 1757 geplanten Krieg zur Wiedergewinnung Schlesiens brauchte sich \u00d6sterreich auf keinem anderen Kriegsschauplatz zu engagieren, konnte aber mit dem Beistand Russlands und vielleicht auch Sachsens rechnen. In den folgenden Wochen eskalierte der Konflikt. Schon im April 1756 hatte ein franz\u00f6sischer Verband, unter Beteiligung von Herzog Ludwig Eugen von W\u00fcrttemberg, die britische Insel Menorca eingenommen und Truppen auf Korsika stationiert. Daraufhin erfolgte am 17. Mai 1756 die offizielle Kriegserkl\u00e4rung Gro\u00dfbritanniens an Frankreich, die der franz\u00f6sische Hof am 9. Juni mit einer eigenen Kriegserkl\u00e4rung beantwortete.", "sentence_answer": " Gro\u00dfbritannien schloss darum am 30. September mit Zarin Elisabeth von Russland den Vertrag von Sankt Petersburg, in dem sich Russland verpflichtete, vier Jahre lang 50.000 Mann entlang der Grenzen zu Ostpreu\u00dfen zu positionieren. Daf\u00fcr sollte das Zarenreich eine j\u00e4hrliche Zahlung von 100.000 Pfund Sterling erhalten, sowie weitere 400.000 Pfund, falls das russische Kontingent aufgestockt w\u00fcrde. 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Die britische Regierung entsandte im Januar 1755 ein gr\u00f6\u00dferes Truppenkontingent unter General Edward Braddock (1695\u20131755) in die amerikanischen Kolonien, woraufhin im M\u00e4rz auch eine franz\u00f6sische Flotte auslief. Im Sommer des Jahres kam es zu weiteren K\u00e4mpfen zu Lande und zur See, wobei im Juli 1755 ein Massaker profranz\u00f6sischer Indianer an britischen Truppen in der Schlacht am Monongahela den Kolonialkrieg zwischen den Gro\u00dfm\u00e4chten Frankreich und Gro\u00dfbritannien weiter eskalierte. Im August begann man in Gro\u00dfbritannien mit der Beschlagnahmung franz\u00f6sischer Handelsschiffe.\nDa der Krieg nunmehr unausweichlich schien, suchten sowohl die franz\u00f6sische als auch die britische Regierung Verb\u00fcndete in Europa. Frankreich w\u00fcnschte einen gesamteurop\u00e4ischen Krieg zu vermeiden, um sich vollkommen auf Gro\u00dfbritannien konzentrieren zu k\u00f6nnen. 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Daf\u00fcr sollte das Zarenreich eine j\u00e4hrliche Zahlung von 100.000 Pfund Sterling erhalten, sowie weitere 400.000 Pfund, falls das russische Kontingent aufgestockt w\u00fcrde. Milit\u00e4risch eingreifen durften die russischen Truppen laut Vertrag aber erst nach dem Ausbruch von Kampfhandlungen auf deutschem Boden. Mit diesem Schachzug sollte Preu\u00dfen von einem Angriff auf Hannover abgehalten werden.\nGleichzeitig verhandelte Gro\u00dfbritannien aber auch mit Preu\u00dfen. Dessen eingesch\u00fcchterter Monarch bat Gro\u00dfbritannien die Subsidien an das Zarenreich einzustellen und stattdessen eine gemeinsame Verteidigung Hannovers gegen Frankreich einzugehen. In der am 16.\u00a0Januar 1756 geschlossenen sogenannten Westminister-Konvention vereinbarten beide M\u00e4chte, Norddeutschland vor fremden Truppen zu sch\u00fctzen. Aus der Sicht Friedrichs\u00a0II. stellte dieses Abkommen keinen Affront gegen Frankreich dar, weil er noch immer glaubte, dass Frankreichs Hauptgegner \u00d6sterreich sei. Gleichzeitig nahm er an, auf diese Weise daf\u00fcr gesorgt zu haben, dass die russischen Truppen nicht gegen ihn handeln k\u00f6nnten, ohne ihre Vertr\u00e4ge mit Gro\u00dfbritannien zu verletzen. F\u00fcr Georg\u00a0II. bedeutete der Vertrag mit Preu\u00dfen dagegen den Schutz seiner Stammlande.\nAm Hofe Ludwig XV. von Frankreich sah man in dem britisch-preu\u00dfischen Zusammengehen ein Problem, denn damit war den franz\u00f6sischen Truppen die Besetzung Hannovers versperrt. Das Kurf\u00fcrstentum brauchte man jedoch als Faustpfand in einem Krieg gegen Gro\u00dfbritannien. Unter diesem Eindruck kam es am 1.\u00a0Mai 1756 zum Abschluss des Vertrages von Versailles, einem Defensiv-B\u00fcndnis zwischen \u00d6sterreich und Frankreich, welches wegen des jahrhundertelangen habsburgisch-franz\u00f6sischen Gegensatzes auch als \u201eUmkehrung der Allianzen\u201c bezeichnet wird. Frankreich w\u00fcrde nun Preu\u00dfen in einem Krieg gegen \u00d6sterreich nicht mehr beistehen. Gleichzeitig hatten \u00f6sterreichische Diplomaten bereits im M\u00e4rz/April des Jahres Verbindungen zum russischen Hof gekn\u00fcpft und dort die Bereitschaft f\u00fcr ein gemeinsames \u00f6sterreichisch-russisches Vorgehen gegen Preu\u00dfen festgestellt. Damit war es der \u00f6sterreichischen Diplomatie gelungen, Friedrich\u00a0II. von Preu\u00dfen weitgehend zu isolieren. In einem f\u00fcr das Jahr 1757 geplanten Krieg zur Wiedergewinnung Schlesiens brauchte sich \u00d6sterreich auf keinem anderen Kriegsschauplatz zu engagieren, konnte aber mit dem Beistand Russlands und vielleicht auch Sachsens rechnen.\nIn den folgenden Wochen eskalierte der Konflikt. Schon im April 1756 hatte ein franz\u00f6sischer Verband, unter Beteiligung von Herzog Ludwig Eugen von W\u00fcrttemberg, die britische Insel Menorca eingenommen und Truppen auf Korsika stationiert. Daraufhin erfolgte am 17.\u00a0Mai 1756 die offizielle Kriegserkl\u00e4rung Gro\u00dfbritanniens an Frankreich, die der franz\u00f6sische Hof am 9.\u00a0Juni mit einer eigenen Kriegserkl\u00e4rung beantwortete.", "answer": "am 16.\u00a0Januar 1756", "sentence": "In der am 16.\u00a0Januar 1756 geschlossenen sogenannten Westminister-Konvention vereinbarten beide M\u00e4chte, Norddeutschland vor fremden Truppen zu sch\u00fctzen.", "paragraph_sentence": "Siebenj\u00e4hriger_Krieg == Vorgeschichte = = Am 18. 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September mit Zarin Elisabeth von Russland den Vertrag von Sankt Petersburg, in dem sich Russland verpflichtete, vier Jahre lang 50.000 Mann entlang der Grenzen zu Ostpreu\u00dfen zu positionieren. Daf\u00fcr sollte das Zarenreich eine j\u00e4hrliche Zahlung von 100.000 Pfund Sterling erhalten, sowie weitere 400.000 Pfund, falls das russische Kontingent aufgestockt w\u00fcrde. Milit\u00e4risch eingreifen durften die russischen Truppen laut Vertrag aber erst nach dem Ausbruch von Kampfhandlungen auf deutschem Boden. Mit diesem Schachzug sollte Preu\u00dfen von einem Angriff auf Hannover abgehalten werden. Gleichzeitig verhandelte Gro\u00dfbritannien aber auch mit Preu\u00dfen. Dessen eingesch\u00fcchterter Monarch bat Gro\u00dfbritannien die Subsidien an das Zarenreich einzustellen und stattdessen eine gemeinsame Verteidigung Hannovers gegen Frankreich einzugehen. In der am 16. Januar 1756 geschlossenen sogenannten Westminister-Konvention vereinbarten beide M\u00e4chte, Norddeutschland vor fremden Truppen zu sch\u00fctzen. Aus der Sicht Friedrichs II. stellte dieses Abkommen keinen Affront gegen Frankreich dar, weil er noch immer glaubte, dass Frankreichs Hauptgegner \u00d6sterreich sei. Gleichzeitig nahm er an, auf diese Weise daf\u00fcr gesorgt zu haben, dass die russischen Truppen nicht gegen ihn handeln k\u00f6nnten, ohne ihre Vertr\u00e4ge mit Gro\u00dfbritannien zu verletzen. F\u00fcr Georg II. bedeutete der Vertrag mit Preu\u00dfen dagegen den Schutz seiner Stammlande. Am Hofe Ludwig XV. von Frankreich sah man in dem britisch-preu\u00dfischen Zusammengehen ein Problem, denn damit war den franz\u00f6sischen Truppen die Besetzung Hannovers versperrt. Das Kurf\u00fcrstentum brauchte man jedoch als Faustpfand in einem Krieg gegen Gro\u00dfbritannien. Unter diesem Eindruck kam es am 1. Mai 1756 zum Abschluss des Vertrages von Versailles, einem Defensiv-B\u00fcndnis zwischen \u00d6sterreich und Frankreich, welches wegen des jahrhundertelangen habsburgisch-franz\u00f6sischen Gegensatzes auch als \u201eUmkehrung der Allianzen\u201c bezeichnet wird. Frankreich w\u00fcrde nun Preu\u00dfen in einem Krieg gegen \u00d6sterreich nicht mehr beistehen. Gleichzeitig hatten \u00f6sterreichische Diplomaten bereits im M\u00e4rz/April des Jahres Verbindungen zum russischen Hof gekn\u00fcpft und dort die Bereitschaft f\u00fcr ein gemeinsames \u00f6sterreichisch-russisches Vorgehen gegen Preu\u00dfen festgestellt. Damit war es der \u00f6sterreichischen Diplomatie gelungen, Friedrich II. von Preu\u00dfen weitgehend zu isolieren. In einem f\u00fcr das Jahr 1757 geplanten Krieg zur Wiedergewinnung Schlesiens brauchte sich \u00d6sterreich auf keinem anderen Kriegsschauplatz zu engagieren, konnte aber mit dem Beistand Russlands und vielleicht auch Sachsens rechnen. In den folgenden Wochen eskalierte der Konflikt. Schon im April 1756 hatte ein franz\u00f6sischer Verband, unter Beteiligung von Herzog Ludwig Eugen von W\u00fcrttemberg, die britische Insel Menorca eingenommen und Truppen auf Korsika stationiert. Daraufhin erfolgte am 17. Mai 1756 die offizielle Kriegserkl\u00e4rung Gro\u00dfbritanniens an Frankreich, die der franz\u00f6sische Hof am 9. Juni mit einer eigenen Kriegserkl\u00e4rung beantwortete.", "paragraph_answer": "Siebenj\u00e4hriger_Krieg == Vorgeschichte == Am 18. Oktober 1748 hatte der Frieden von Aachen den \u00d6sterreichischen Erbfolgekrieg (1740\u20131748) beendet, ohne dabei das Konfliktpotenzial zwischen den Gro\u00dfm\u00e4chten zu beseitigen. Daraufhin bestimmten folgende Ziele die au\u00dfenpolitischen Handlungen der verschiedenen Staaten: * Preu\u00dfen hatte unter Friedrich II. die \u00f6sterreichische Provinz Schlesien erobert und versuchte, sie mittels eines B\u00fcndnissystems gegen eine m\u00f6gliche R\u00fcckeroberung zu behaupten. * \u00d6sterreich unter Maria Theresia verfolgte das Ziel der R\u00fcckeroberung Schlesiens. Um den Erfolg zu gew\u00e4hrleisten, versuchte der Kanzler Wenzel Anton Graf Kaunitz (1711\u20131794) zun\u00e4chst, den preu\u00dfischen K\u00f6nig Friedrich II. (1712\u20131786) au\u00dfenpolitisch zu isolieren. * Russland war unter der Herrschaft der Zarin Elisabeth (1709\u20131762) an einer Expansion nach Westen interessiert, wobei ihr Augenmerk auf Semgallen und das Herzogtum Kurland gerichtet war. Beide standen unter polnischer Oberhoheit. F\u00fcr deren Abtretung an Russland wollte Elisabeth ''Preu\u00dfen'' (Ostpreu\u00dfen) besetzen, um es Polen als Tauschobjekt anzubieten. So kam ihr der Krieg gegen Friedrich, f\u00fcr den \u00d6sterreich Verb\u00fcndete suchte, gerade recht. * Gro\u00dfbritannien sah in Frankreich seinen Hauptkonkurrenten und versuchte, es vor allem in den Kolonien zu schw\u00e4chen. Da Georg II. in Personalunion auch Kurf\u00fcrst von Hannover war, musste er zugleich versuchen, diese Herrschaft gegen einen m\u00f6glichen franz\u00f6sischen Angriff zu sichern. * Frankreich unter Ludwig XV. sah seinerseits in Gro\u00dfbritannien seinen Hauptgegner, w\u00fcnschte jedoch einen Krieg noch hinauszuz\u00f6gern, um sich besser vorbereiten zu k\u00f6nnen. Im Jahre 1754 spitzte sich der britisch-franz\u00f6sische Konflikt in Nordamerika zu, als es im Ohiotal zu ersten Gefechten kam (\u2192 ''siehe: Gefecht von Jumonville Glen, Siebenj\u00e4hriger Krieg in Nordamerika''). Die britische Regierung entsandte im Januar 1755 ein gr\u00f6\u00dferes Truppenkontingent unter General Edward Braddock (1695\u20131755) in die amerikanischen Kolonien, woraufhin im M\u00e4rz auch eine franz\u00f6sische Flotte auslief. Im Sommer des Jahres kam es zu weiteren K\u00e4mpfen zu Lande und zur See, wobei im Juli 1755 ein Massaker profranz\u00f6sischer Indianer an britischen Truppen in der Schlacht am Monongahela den Kolonialkrieg zwischen den Gro\u00dfm\u00e4chten Frankreich und Gro\u00dfbritannien weiter eskalierte. Im August begann man in Gro\u00dfbritannien mit der Beschlagnahmung franz\u00f6sischer Handelsschiffe. Da der Krieg nunmehr unausweichlich schien, suchten sowohl die franz\u00f6sische als auch die britische Regierung Verb\u00fcndete in Europa. Frankreich w\u00fcnschte einen gesamteurop\u00e4ischen Krieg zu vermeiden, um sich vollkommen auf Gro\u00dfbritannien konzentrieren zu k\u00f6nnen. Es bestand bereits ein Defensivb\u00fcndnis mit Preu\u00dfen, aber im August 1755 begann man auch Verhandlungen mit \u00d6sterreich, um es aus dem beginnenden Krieg herauszuhalten. Dies kam den diplomatischen Bem\u00fchungen des Grafen Kaunitz sehr entgegen, dessen Ziel es war, Frankreich aus dessen B\u00fcndnis mit Preu\u00dfen zu l\u00f6sen. Weil Preu\u00dfen im \u00d6sterreichischen Erbfolgekrieg mit Frankreich verb\u00fcndet gewesen war, bestand die Gefahr, dass K\u00f6nig Friedrich II. das durch Personalunion mit Gro\u00dfbritannien verbundene Kurf\u00fcrstentum Hannover h\u00e4tte angreifen k\u00f6nnen. Gro\u00dfbritannien schloss darum am 30. September mit Zarin Elisabeth von Russland den Vertrag von Sankt Petersburg, in dem sich Russland verpflichtete, vier Jahre lang 50.000 Mann entlang der Grenzen zu Ostpreu\u00dfen zu positionieren. Daf\u00fcr sollte das Zarenreich eine j\u00e4hrliche Zahlung von 100.000 Pfund Sterling erhalten, sowie weitere 400.000 Pfund, falls das russische Kontingent aufgestockt w\u00fcrde. Milit\u00e4risch eingreifen durften die russischen Truppen laut Vertrag aber erst nach dem Ausbruch von Kampfhandlungen auf deutschem Boden. Mit diesem Schachzug sollte Preu\u00dfen von einem Angriff auf Hannover abgehalten werden. Gleichzeitig verhandelte Gro\u00dfbritannien aber auch mit Preu\u00dfen. Dessen eingesch\u00fcchterter Monarch bat Gro\u00dfbritannien die Subsidien an das Zarenreich einzustellen und stattdessen eine gemeinsame Verteidigung Hannovers gegen Frankreich einzugehen. In der am 16. Januar 1756 geschlossenen sogenannten Westminister-Konvention vereinbarten beide M\u00e4chte, Norddeutschland vor fremden Truppen zu sch\u00fctzen. Aus der Sicht Friedrichs II. stellte dieses Abkommen keinen Affront gegen Frankreich dar, weil er noch immer glaubte, dass Frankreichs Hauptgegner \u00d6sterreich sei. Gleichzeitig nahm er an, auf diese Weise daf\u00fcr gesorgt zu haben, dass die russischen Truppen nicht gegen ihn handeln k\u00f6nnten, ohne ihre Vertr\u00e4ge mit Gro\u00dfbritannien zu verletzen. F\u00fcr Georg II. bedeutete der Vertrag mit Preu\u00dfen dagegen den Schutz seiner Stammlande. Am Hofe Ludwig XV. von Frankreich sah man in dem britisch-preu\u00dfischen Zusammengehen ein Problem, denn damit war den franz\u00f6sischen Truppen die Besetzung Hannovers versperrt. Das Kurf\u00fcrstentum brauchte man jedoch als Faustpfand in einem Krieg gegen Gro\u00dfbritannien. Unter diesem Eindruck kam es am 1. Mai 1756 zum Abschluss des Vertrages von Versailles, einem Defensiv-B\u00fcndnis zwischen \u00d6sterreich und Frankreich, welches wegen des jahrhundertelangen habsburgisch-franz\u00f6sischen Gegensatzes auch als \u201eUmkehrung der Allianzen\u201c bezeichnet wird. Frankreich w\u00fcrde nun Preu\u00dfen in einem Krieg gegen \u00d6sterreich nicht mehr beistehen. Gleichzeitig hatten \u00f6sterreichische Diplomaten bereits im M\u00e4rz/April des Jahres Verbindungen zum russischen Hof gekn\u00fcpft und dort die Bereitschaft f\u00fcr ein gemeinsames \u00f6sterreichisch-russisches Vorgehen gegen Preu\u00dfen festgestellt. Damit war es der \u00f6sterreichischen Diplomatie gelungen, Friedrich II. von Preu\u00dfen weitgehend zu isolieren. In einem f\u00fcr das Jahr 1757 geplanten Krieg zur Wiedergewinnung Schlesiens brauchte sich \u00d6sterreich auf keinem anderen Kriegsschauplatz zu engagieren, konnte aber mit dem Beistand Russlands und vielleicht auch Sachsens rechnen. In den folgenden Wochen eskalierte der Konflikt. Schon im April 1756 hatte ein franz\u00f6sischer Verband, unter Beteiligung von Herzog Ludwig Eugen von W\u00fcrttemberg, die britische Insel Menorca eingenommen und Truppen auf Korsika stationiert. Daraufhin erfolgte am 17. Mai 1756 die offizielle Kriegserkl\u00e4rung Gro\u00dfbritanniens an Frankreich, die der franz\u00f6sische Hof am 9. Juni mit einer eigenen Kriegserkl\u00e4rung beantwortete.", "sentence_answer": "In der am 16. Januar 1756 geschlossenen sogenannten Westminister-Konvention vereinbarten beide M\u00e4chte, Norddeutschland vor fremden Truppen zu sch\u00fctzen.", "paragraph_id": 42103} {"question": "Was hat die Westminister-Konvention von 1756 garantiert?", "paragraph": "Siebenj\u00e4hriger_Krieg\n\n== Vorgeschichte ==\nAm 18. Oktober 1748 hatte der Frieden von Aachen den \u00d6sterreichischen Erbfolgekrieg (1740\u20131748) beendet, ohne dabei das Konfliktpotenzial zwischen den Gro\u00dfm\u00e4chten zu beseitigen. Daraufhin bestimmten folgende Ziele die au\u00dfenpolitischen Handlungen der verschiedenen Staaten:\n* Preu\u00dfen hatte unter Friedrich\u00a0II. die \u00f6sterreichische Provinz Schlesien erobert und versuchte, sie mittels eines B\u00fcndnissystems gegen eine m\u00f6gliche R\u00fcckeroberung zu behaupten.\n* \u00d6sterreich unter Maria Theresia verfolgte das Ziel der R\u00fcckeroberung Schlesiens. Um den Erfolg zu gew\u00e4hrleisten, versuchte der Kanzler Wenzel Anton Graf Kaunitz (1711\u20131794) zun\u00e4chst, den preu\u00dfischen K\u00f6nig Friedrich\u00a0II. (1712\u20131786) au\u00dfenpolitisch zu isolieren.\n* Russland war unter der Herrschaft der Zarin Elisabeth (1709\u20131762) an einer Expansion nach Westen interessiert, wobei ihr Augenmerk auf Semgallen und das Herzogtum Kurland gerichtet war. Beide standen unter polnischer Oberhoheit. F\u00fcr deren Abtretung an Russland wollte Elisabeth ''Preu\u00dfen'' (Ostpreu\u00dfen) besetzen, um es Polen als Tauschobjekt anzubieten. 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Die britische Regierung entsandte im Januar 1755 ein gr\u00f6\u00dferes Truppenkontingent unter General Edward Braddock (1695\u20131755) in die amerikanischen Kolonien, woraufhin im M\u00e4rz auch eine franz\u00f6sische Flotte auslief. Im Sommer des Jahres kam es zu weiteren K\u00e4mpfen zu Lande und zur See, wobei im Juli 1755 ein Massaker profranz\u00f6sischer Indianer an britischen Truppen in der Schlacht am Monongahela den Kolonialkrieg zwischen den Gro\u00dfm\u00e4chten Frankreich und Gro\u00dfbritannien weiter eskalierte. Im August begann man in Gro\u00dfbritannien mit der Beschlagnahmung franz\u00f6sischer Handelsschiffe.\nDa der Krieg nunmehr unausweichlich schien, suchten sowohl die franz\u00f6sische als auch die britische Regierung Verb\u00fcndete in Europa. Frankreich w\u00fcnschte einen gesamteurop\u00e4ischen Krieg zu vermeiden, um sich vollkommen auf Gro\u00dfbritannien konzentrieren zu k\u00f6nnen. Es bestand bereits ein Defensivb\u00fcndnis mit Preu\u00dfen, aber im August 1755 begann man auch Verhandlungen mit \u00d6sterreich, um es aus dem beginnenden Krieg herauszuhalten. Dies kam den diplomatischen Bem\u00fchungen des Grafen Kaunitz sehr entgegen, dessen Ziel es war, Frankreich aus dessen B\u00fcndnis mit Preu\u00dfen zu l\u00f6sen. \nWeil Preu\u00dfen im \u00d6sterreichischen Erbfolgekrieg mit Frankreich verb\u00fcndet gewesen war, bestand die Gefahr, dass K\u00f6nig Friedrich\u00a0II. das durch Personalunion mit Gro\u00dfbritannien verbundene Kurf\u00fcrstentum Hannover h\u00e4tte angreifen k\u00f6nnen. Gro\u00dfbritannien schloss darum am 30.\u00a0September mit Zarin Elisabeth von Russland den Vertrag von Sankt Petersburg, in dem sich Russland verpflichtete, vier Jahre lang 50.000 Mann entlang der Grenzen zu Ostpreu\u00dfen zu positionieren. Daf\u00fcr sollte das Zarenreich eine j\u00e4hrliche Zahlung von 100.000 Pfund Sterling erhalten, sowie weitere 400.000 Pfund, falls das russische Kontingent aufgestockt w\u00fcrde. Milit\u00e4risch eingreifen durften die russischen Truppen laut Vertrag aber erst nach dem Ausbruch von Kampfhandlungen auf deutschem Boden. Mit diesem Schachzug sollte Preu\u00dfen von einem Angriff auf Hannover abgehalten werden.\nGleichzeitig verhandelte Gro\u00dfbritannien aber auch mit Preu\u00dfen. Dessen eingesch\u00fcchterter Monarch bat Gro\u00dfbritannien die Subsidien an das Zarenreich einzustellen und stattdessen eine gemeinsame Verteidigung Hannovers gegen Frankreich einzugehen. In der am 16.\u00a0Januar 1756 geschlossenen sogenannten Westminister-Konvention vereinbarten beide M\u00e4chte, Norddeutschland vor fremden Truppen zu sch\u00fctzen. Aus der Sicht Friedrichs\u00a0II. stellte dieses Abkommen keinen Affront gegen Frankreich dar, weil er noch immer glaubte, dass Frankreichs Hauptgegner \u00d6sterreich sei. Gleichzeitig nahm er an, auf diese Weise daf\u00fcr gesorgt zu haben, dass die russischen Truppen nicht gegen ihn handeln k\u00f6nnten, ohne ihre Vertr\u00e4ge mit Gro\u00dfbritannien zu verletzen. F\u00fcr Georg\u00a0II. bedeutete der Vertrag mit Preu\u00dfen dagegen den Schutz seiner Stammlande.\nAm Hofe Ludwig XV. von Frankreich sah man in dem britisch-preu\u00dfischen Zusammengehen ein Problem, denn damit war den franz\u00f6sischen Truppen die Besetzung Hannovers versperrt. Das Kurf\u00fcrstentum brauchte man jedoch als Faustpfand in einem Krieg gegen Gro\u00dfbritannien. Unter diesem Eindruck kam es am 1.\u00a0Mai 1756 zum Abschluss des Vertrages von Versailles, einem Defensiv-B\u00fcndnis zwischen \u00d6sterreich und Frankreich, welches wegen des jahrhundertelangen habsburgisch-franz\u00f6sischen Gegensatzes auch als \u201eUmkehrung der Allianzen\u201c bezeichnet wird. Frankreich w\u00fcrde nun Preu\u00dfen in einem Krieg gegen \u00d6sterreich nicht mehr beistehen. Gleichzeitig hatten \u00f6sterreichische Diplomaten bereits im M\u00e4rz/April des Jahres Verbindungen zum russischen Hof gekn\u00fcpft und dort die Bereitschaft f\u00fcr ein gemeinsames \u00f6sterreichisch-russisches Vorgehen gegen Preu\u00dfen festgestellt. Damit war es der \u00f6sterreichischen Diplomatie gelungen, Friedrich\u00a0II. von Preu\u00dfen weitgehend zu isolieren. 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Daraufhin erfolgte am 17.\u00a0Mai 1756 die offizielle Kriegserkl\u00e4rung Gro\u00dfbritanniens an Frankreich, die der franz\u00f6sische Hof am 9.\u00a0Juni mit einer eigenen Kriegserkl\u00e4rung beantwortete.", "answer": "Norddeutschland vor fremden Truppen zu sch\u00fctzen", "sentence": "In der am 16.\u00a0Januar 1756 geschlossenen sogenannten Westminister-Konvention vereinbarten beide M\u00e4chte, Norddeutschland vor fremden Truppen zu sch\u00fctzen .", "paragraph_sentence": "Siebenj\u00e4hriger_Krieg == Vorgeschichte = = Am 18. Oktober 1748 hatte der Frieden von Aachen den \u00d6sterreichischen Erbfolgekrieg (1740\u20131748) beendet, ohne dabei das Konfliktpotenzial zwischen den Gro\u00dfm\u00e4chten zu beseitigen. 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So kam ihr der Krieg gegen Friedrich, f\u00fcr den \u00d6sterreich Verb\u00fcndete suchte, gerade recht. * Gro\u00dfbritannien sah in Frankreich seinen Hauptkonkurrenten und versuchte, es vor allem in den Kolonien zu schw\u00e4chen. Da Georg II. in Personalunion auch Kurf\u00fcrst von Hannover war, musste er zugleich versuchen, diese Herrschaft gegen einen m\u00f6glichen franz\u00f6sischen Angriff zu sichern. * Frankreich unter Ludwig XV. sah seinerseits in Gro\u00dfbritannien seinen Hauptgegner, w\u00fcnschte jedoch einen Krieg noch hinauszuz\u00f6gern, um sich besser vorbereiten zu k\u00f6nnen. Im Jahre 1754 spitzte sich der britisch-franz\u00f6sische Konflikt in Nordamerika zu, als es im Ohiotal zu ersten Gefechten kam (\u2192 ''siehe: Gefecht von Jumonville Glen, Siebenj\u00e4hriger Krieg in Nordamerika''). Die britische Regierung entsandte im Januar 1755 ein gr\u00f6\u00dferes Truppenkontingent unter General Edward Braddock (1695\u20131755) in die amerikanischen Kolonien, woraufhin im M\u00e4rz auch eine franz\u00f6sische Flotte auslief. Im Sommer des Jahres kam es zu weiteren K\u00e4mpfen zu Lande und zur See, wobei im Juli 1755 ein Massaker profranz\u00f6sischer Indianer an britischen Truppen in der Schlacht am Monongahela den Kolonialkrieg zwischen den Gro\u00dfm\u00e4chten Frankreich und Gro\u00dfbritannien weiter eskalierte. Im August begann man in Gro\u00dfbritannien mit der Beschlagnahmung franz\u00f6sischer Handelsschiffe. Da der Krieg nunmehr unausweichlich schien, suchten sowohl die franz\u00f6sische als auch die britische Regierung Verb\u00fcndete in Europa. Frankreich w\u00fcnschte einen gesamteurop\u00e4ischen Krieg zu vermeiden, um sich vollkommen auf Gro\u00dfbritannien konzentrieren zu k\u00f6nnen. Es bestand bereits ein Defensivb\u00fcndnis mit Preu\u00dfen, aber im August 1755 begann man auch Verhandlungen mit \u00d6sterreich, um es aus dem beginnenden Krieg herauszuhalten. Dies kam den diplomatischen Bem\u00fchungen des Grafen Kaunitz sehr entgegen, dessen Ziel es war, Frankreich aus dessen B\u00fcndnis mit Preu\u00dfen zu l\u00f6sen. Weil Preu\u00dfen im \u00d6sterreichischen Erbfolgekrieg mit Frankreich verb\u00fcndet gewesen war, bestand die Gefahr, dass K\u00f6nig Friedrich II. das durch Personalunion mit Gro\u00dfbritannien verbundene Kurf\u00fcrstentum Hannover h\u00e4tte angreifen k\u00f6nnen. Gro\u00dfbritannien schloss darum am 30. September mit Zarin Elisabeth von Russland den Vertrag von Sankt Petersburg, in dem sich Russland verpflichtete, vier Jahre lang 50.000 Mann entlang der Grenzen zu Ostpreu\u00dfen zu positionieren. Daf\u00fcr sollte das Zarenreich eine j\u00e4hrliche Zahlung von 100.000 Pfund Sterling erhalten, sowie weitere 400.000 Pfund, falls das russische Kontingent aufgestockt w\u00fcrde. Milit\u00e4risch eingreifen durften die russischen Truppen laut Vertrag aber erst nach dem Ausbruch von Kampfhandlungen auf deutschem Boden. Mit diesem Schachzug sollte Preu\u00dfen von einem Angriff auf Hannover abgehalten werden. Gleichzeitig verhandelte Gro\u00dfbritannien aber auch mit Preu\u00dfen. Dessen eingesch\u00fcchterter Monarch bat Gro\u00dfbritannien die Subsidien an das Zarenreich einzustellen und stattdessen eine gemeinsame Verteidigung Hannovers gegen Frankreich einzugehen. In der am 16. Januar 1756 geschlossenen sogenannten Westminister-Konvention vereinbarten beide M\u00e4chte, Norddeutschland vor fremden Truppen zu sch\u00fctzen . Aus der Sicht Friedrichs II. stellte dieses Abkommen keinen Affront gegen Frankreich dar, weil er noch immer glaubte, dass Frankreichs Hauptgegner \u00d6sterreich sei. Gleichzeitig nahm er an, auf diese Weise daf\u00fcr gesorgt zu haben, dass die russischen Truppen nicht gegen ihn handeln k\u00f6nnten, ohne ihre Vertr\u00e4ge mit Gro\u00dfbritannien zu verletzen. F\u00fcr Georg II. bedeutete der Vertrag mit Preu\u00dfen dagegen den Schutz seiner Stammlande. Am Hofe Ludwig XV. von Frankreich sah man in dem britisch-preu\u00dfischen Zusammengehen ein Problem, denn damit war den franz\u00f6sischen Truppen die Besetzung Hannovers versperrt. Das Kurf\u00fcrstentum brauchte man jedoch als Faustpfand in einem Krieg gegen Gro\u00dfbritannien. Unter diesem Eindruck kam es am 1. Mai 1756 zum Abschluss des Vertrages von Versailles, einem Defensiv-B\u00fcndnis zwischen \u00d6sterreich und Frankreich, welches wegen des jahrhundertelangen habsburgisch-franz\u00f6sischen Gegensatzes auch als \u201eUmkehrung der Allianzen\u201c bezeichnet wird. Frankreich w\u00fcrde nun Preu\u00dfen in einem Krieg gegen \u00d6sterreich nicht mehr beistehen. Gleichzeitig hatten \u00f6sterreichische Diplomaten bereits im M\u00e4rz/April des Jahres Verbindungen zum russischen Hof gekn\u00fcpft und dort die Bereitschaft f\u00fcr ein gemeinsames \u00f6sterreichisch-russisches Vorgehen gegen Preu\u00dfen festgestellt. Damit war es der \u00f6sterreichischen Diplomatie gelungen, Friedrich II. von Preu\u00dfen weitgehend zu isolieren. In einem f\u00fcr das Jahr 1757 geplanten Krieg zur Wiedergewinnung Schlesiens brauchte sich \u00d6sterreich auf keinem anderen Kriegsschauplatz zu engagieren, konnte aber mit dem Beistand Russlands und vielleicht auch Sachsens rechnen. In den folgenden Wochen eskalierte der Konflikt. Schon im April 1756 hatte ein franz\u00f6sischer Verband, unter Beteiligung von Herzog Ludwig Eugen von W\u00fcrttemberg, die britische Insel Menorca eingenommen und Truppen auf Korsika stationiert. Daraufhin erfolgte am 17. Mai 1756 die offizielle Kriegserkl\u00e4rung Gro\u00dfbritanniens an Frankreich, die der franz\u00f6sische Hof am 9. Juni mit einer eigenen Kriegserkl\u00e4rung beantwortete.", "paragraph_answer": "Siebenj\u00e4hriger_Krieg == Vorgeschichte == Am 18. Oktober 1748 hatte der Frieden von Aachen den \u00d6sterreichischen Erbfolgekrieg (1740\u20131748) beendet, ohne dabei das Konfliktpotenzial zwischen den Gro\u00dfm\u00e4chten zu beseitigen. Daraufhin bestimmten folgende Ziele die au\u00dfenpolitischen Handlungen der verschiedenen Staaten: * Preu\u00dfen hatte unter Friedrich II. die \u00f6sterreichische Provinz Schlesien erobert und versuchte, sie mittels eines B\u00fcndnissystems gegen eine m\u00f6gliche R\u00fcckeroberung zu behaupten. * \u00d6sterreich unter Maria Theresia verfolgte das Ziel der R\u00fcckeroberung Schlesiens. Um den Erfolg zu gew\u00e4hrleisten, versuchte der Kanzler Wenzel Anton Graf Kaunitz (1711\u20131794) zun\u00e4chst, den preu\u00dfischen K\u00f6nig Friedrich II. (1712\u20131786) au\u00dfenpolitisch zu isolieren. * Russland war unter der Herrschaft der Zarin Elisabeth (1709\u20131762) an einer Expansion nach Westen interessiert, wobei ihr Augenmerk auf Semgallen und das Herzogtum Kurland gerichtet war. Beide standen unter polnischer Oberhoheit. F\u00fcr deren Abtretung an Russland wollte Elisabeth ''Preu\u00dfen'' (Ostpreu\u00dfen) besetzen, um es Polen als Tauschobjekt anzubieten. So kam ihr der Krieg gegen Friedrich, f\u00fcr den \u00d6sterreich Verb\u00fcndete suchte, gerade recht. * Gro\u00dfbritannien sah in Frankreich seinen Hauptkonkurrenten und versuchte, es vor allem in den Kolonien zu schw\u00e4chen. Da Georg II. in Personalunion auch Kurf\u00fcrst von Hannover war, musste er zugleich versuchen, diese Herrschaft gegen einen m\u00f6glichen franz\u00f6sischen Angriff zu sichern. * Frankreich unter Ludwig XV. sah seinerseits in Gro\u00dfbritannien seinen Hauptgegner, w\u00fcnschte jedoch einen Krieg noch hinauszuz\u00f6gern, um sich besser vorbereiten zu k\u00f6nnen. Im Jahre 1754 spitzte sich der britisch-franz\u00f6sische Konflikt in Nordamerika zu, als es im Ohiotal zu ersten Gefechten kam (\u2192 ''siehe: Gefecht von Jumonville Glen, Siebenj\u00e4hriger Krieg in Nordamerika''). Die britische Regierung entsandte im Januar 1755 ein gr\u00f6\u00dferes Truppenkontingent unter General Edward Braddock (1695\u20131755) in die amerikanischen Kolonien, woraufhin im M\u00e4rz auch eine franz\u00f6sische Flotte auslief. Im Sommer des Jahres kam es zu weiteren K\u00e4mpfen zu Lande und zur See, wobei im Juli 1755 ein Massaker profranz\u00f6sischer Indianer an britischen Truppen in der Schlacht am Monongahela den Kolonialkrieg zwischen den Gro\u00dfm\u00e4chten Frankreich und Gro\u00dfbritannien weiter eskalierte. Im August begann man in Gro\u00dfbritannien mit der Beschlagnahmung franz\u00f6sischer Handelsschiffe. Da der Krieg nunmehr unausweichlich schien, suchten sowohl die franz\u00f6sische als auch die britische Regierung Verb\u00fcndete in Europa. Frankreich w\u00fcnschte einen gesamteurop\u00e4ischen Krieg zu vermeiden, um sich vollkommen auf Gro\u00dfbritannien konzentrieren zu k\u00f6nnen. 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Daf\u00fcr sollte das Zarenreich eine j\u00e4hrliche Zahlung von 100.000 Pfund Sterling erhalten, sowie weitere 400.000 Pfund, falls das russische Kontingent aufgestockt w\u00fcrde. Milit\u00e4risch eingreifen durften die russischen Truppen laut Vertrag aber erst nach dem Ausbruch von Kampfhandlungen auf deutschem Boden. Mit diesem Schachzug sollte Preu\u00dfen von einem Angriff auf Hannover abgehalten werden. Gleichzeitig verhandelte Gro\u00dfbritannien aber auch mit Preu\u00dfen. Dessen eingesch\u00fcchterter Monarch bat Gro\u00dfbritannien die Subsidien an das Zarenreich einzustellen und stattdessen eine gemeinsame Verteidigung Hannovers gegen Frankreich einzugehen. In der am 16. Januar 1756 geschlossenen sogenannten Westminister-Konvention vereinbarten beide M\u00e4chte, Norddeutschland vor fremden Truppen zu sch\u00fctzen . Aus der Sicht Friedrichs II. stellte dieses Abkommen keinen Affront gegen Frankreich dar, weil er noch immer glaubte, dass Frankreichs Hauptgegner \u00d6sterreich sei. Gleichzeitig nahm er an, auf diese Weise daf\u00fcr gesorgt zu haben, dass die russischen Truppen nicht gegen ihn handeln k\u00f6nnten, ohne ihre Vertr\u00e4ge mit Gro\u00dfbritannien zu verletzen. F\u00fcr Georg II. bedeutete der Vertrag mit Preu\u00dfen dagegen den Schutz seiner Stammlande. Am Hofe Ludwig XV. von Frankreich sah man in dem britisch-preu\u00dfischen Zusammengehen ein Problem, denn damit war den franz\u00f6sischen Truppen die Besetzung Hannovers versperrt. Das Kurf\u00fcrstentum brauchte man jedoch als Faustpfand in einem Krieg gegen Gro\u00dfbritannien. Unter diesem Eindruck kam es am 1. Mai 1756 zum Abschluss des Vertrages von Versailles, einem Defensiv-B\u00fcndnis zwischen \u00d6sterreich und Frankreich, welches wegen des jahrhundertelangen habsburgisch-franz\u00f6sischen Gegensatzes auch als \u201eUmkehrung der Allianzen\u201c bezeichnet wird. Frankreich w\u00fcrde nun Preu\u00dfen in einem Krieg gegen \u00d6sterreich nicht mehr beistehen. Gleichzeitig hatten \u00f6sterreichische Diplomaten bereits im M\u00e4rz/April des Jahres Verbindungen zum russischen Hof gekn\u00fcpft und dort die Bereitschaft f\u00fcr ein gemeinsames \u00f6sterreichisch-russisches Vorgehen gegen Preu\u00dfen festgestellt. Damit war es der \u00f6sterreichischen Diplomatie gelungen, Friedrich II. von Preu\u00dfen weitgehend zu isolieren. In einem f\u00fcr das Jahr 1757 geplanten Krieg zur Wiedergewinnung Schlesiens brauchte sich \u00d6sterreich auf keinem anderen Kriegsschauplatz zu engagieren, konnte aber mit dem Beistand Russlands und vielleicht auch Sachsens rechnen. 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Oktober 1748 hatte der Frieden von Aachen den \u00d6sterreichischen Erbfolgekrieg (1740\u20131748) beendet, ohne dabei das Konfliktpotenzial zwischen den Gro\u00dfm\u00e4chten zu beseitigen. Daraufhin bestimmten folgende Ziele die au\u00dfenpolitischen Handlungen der verschiedenen Staaten:\n* Preu\u00dfen hatte unter Friedrich\u00a0II. die \u00f6sterreichische Provinz Schlesien erobert und versuchte, sie mittels eines B\u00fcndnissystems gegen eine m\u00f6gliche R\u00fcckeroberung zu behaupten.\n* \u00d6sterreich unter Maria Theresia verfolgte das Ziel der R\u00fcckeroberung Schlesiens. Um den Erfolg zu gew\u00e4hrleisten, versuchte der Kanzler Wenzel Anton Graf Kaunitz (1711\u20131794) zun\u00e4chst, den preu\u00dfischen K\u00f6nig Friedrich\u00a0II. 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Im Sommer des Jahres kam es zu weiteren K\u00e4mpfen zu Lande und zur See, wobei im Juli 1755 ein Massaker profranz\u00f6sischer Indianer an britischen Truppen in der Schlacht am Monongahela den Kolonialkrieg zwischen den Gro\u00dfm\u00e4chten Frankreich und Gro\u00dfbritannien weiter eskalierte. Im August begann man in Gro\u00dfbritannien mit der Beschlagnahmung franz\u00f6sischer Handelsschiffe.\nDa der Krieg nunmehr unausweichlich schien, suchten sowohl die franz\u00f6sische als auch die britische Regierung Verb\u00fcndete in Europa. Frankreich w\u00fcnschte einen gesamteurop\u00e4ischen Krieg zu vermeiden, um sich vollkommen auf Gro\u00dfbritannien konzentrieren zu k\u00f6nnen. Es bestand bereits ein Defensivb\u00fcndnis mit Preu\u00dfen, aber im August 1755 begann man auch Verhandlungen mit \u00d6sterreich, um es aus dem beginnenden Krieg herauszuhalten. Dies kam den diplomatischen Bem\u00fchungen des Grafen Kaunitz sehr entgegen, dessen Ziel es war, Frankreich aus dessen B\u00fcndnis mit Preu\u00dfen zu l\u00f6sen. \nWeil Preu\u00dfen im \u00d6sterreichischen Erbfolgekrieg mit Frankreich verb\u00fcndet gewesen war, bestand die Gefahr, dass K\u00f6nig Friedrich\u00a0II. das durch Personalunion mit Gro\u00dfbritannien verbundene Kurf\u00fcrstentum Hannover h\u00e4tte angreifen k\u00f6nnen. Gro\u00dfbritannien schloss darum am 30.\u00a0September mit Zarin Elisabeth von Russland den Vertrag von Sankt Petersburg, in dem sich Russland verpflichtete, vier Jahre lang 50.000 Mann entlang der Grenzen zu Ostpreu\u00dfen zu positionieren. Daf\u00fcr sollte das Zarenreich eine j\u00e4hrliche Zahlung von 100.000 Pfund Sterling erhalten, sowie weitere 400.000 Pfund, falls das russische Kontingent aufgestockt w\u00fcrde. 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Gleichzeitig nahm er an, auf diese Weise daf\u00fcr gesorgt zu haben, dass die russischen Truppen nicht gegen ihn handeln k\u00f6nnten, ohne ihre Vertr\u00e4ge mit Gro\u00dfbritannien zu verletzen. F\u00fcr Georg\u00a0II. bedeutete der Vertrag mit Preu\u00dfen dagegen den Schutz seiner Stammlande.\nAm Hofe Ludwig XV. von Frankreich sah man in dem britisch-preu\u00dfischen Zusammengehen ein Problem, denn damit war den franz\u00f6sischen Truppen die Besetzung Hannovers versperrt. Das Kurf\u00fcrstentum brauchte man jedoch als Faustpfand in einem Krieg gegen Gro\u00dfbritannien. Unter diesem Eindruck kam es am 1.\u00a0Mai 1756 zum Abschluss des Vertrages von Versailles, einem Defensiv-B\u00fcndnis zwischen \u00d6sterreich und Frankreich, welches wegen des jahrhundertelangen habsburgisch-franz\u00f6sischen Gegensatzes auch als \u201eUmkehrung der Allianzen\u201c bezeichnet wird. Frankreich w\u00fcrde nun Preu\u00dfen in einem Krieg gegen \u00d6sterreich nicht mehr beistehen. 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Die britische Regierung entsandte im Januar 1755 ein gr\u00f6\u00dferes Truppenkontingent unter General Edward Braddock (1695\u20131755) in die amerikanischen Kolonien, woraufhin im M\u00e4rz auch eine franz\u00f6sische Flotte auslief. Im Sommer des Jahres kam es zu weiteren K\u00e4mpfen zu Lande und zur See, wobei im Juli 1755 ein Massaker profranz\u00f6sischer Indianer an britischen Truppen in der Schlacht am Monongahela den Kolonialkrieg zwischen den Gro\u00dfm\u00e4chten Frankreich und Gro\u00dfbritannien weiter eskalierte. Im August begann man in Gro\u00dfbritannien mit der Beschlagnahmung franz\u00f6sischer Handelsschiffe. Da der Krieg nunmehr unausweichlich schien, suchten sowohl die franz\u00f6sische als auch die britische Regierung Verb\u00fcndete in Europa. Frankreich w\u00fcnschte einen gesamteurop\u00e4ischen Krieg zu vermeiden, um sich vollkommen auf Gro\u00dfbritannien konzentrieren zu k\u00f6nnen. Es bestand bereits ein Defensivb\u00fcndnis mit Preu\u00dfen, aber im August 1755 begann man auch Verhandlungen mit \u00d6sterreich, um es aus dem beginnenden Krieg herauszuhalten. Dies kam den diplomatischen Bem\u00fchungen des Grafen Kaunitz sehr entgegen, dessen Ziel es war, Frankreich aus dessen B\u00fcndnis mit Preu\u00dfen zu l\u00f6sen. Weil Preu\u00dfen im \u00d6sterreichischen Erbfolgekrieg mit Frankreich verb\u00fcndet gewesen war, bestand die Gefahr, dass K\u00f6nig Friedrich II. das durch Personalunion mit Gro\u00dfbritannien verbundene Kurf\u00fcrstentum Hannover h\u00e4tte angreifen k\u00f6nnen. Gro\u00dfbritannien schloss darum am 30. September mit Zarin Elisabeth von Russland den Vertrag von Sankt Petersburg, in dem sich Russland verpflichtete, vier Jahre lang 50.000 Mann entlang der Grenzen zu Ostpreu\u00dfen zu positionieren. Daf\u00fcr sollte das Zarenreich eine j\u00e4hrliche Zahlung von 100.000 Pfund Sterling erhalten, sowie weitere 400.000 Pfund, falls das russische Kontingent aufgestockt w\u00fcrde. Milit\u00e4risch eingreifen durften die russischen Truppen laut Vertrag aber erst nach dem Ausbruch von Kampfhandlungen auf deutschem Boden. Mit diesem Schachzug sollte Preu\u00dfen von einem Angriff auf Hannover abgehalten werden. Gleichzeitig verhandelte Gro\u00dfbritannien aber auch mit Preu\u00dfen. Dessen eingesch\u00fcchterter Monarch bat Gro\u00dfbritannien die Subsidien an das Zarenreich einzustellen und stattdessen eine gemeinsame Verteidigung Hannovers gegen Frankreich einzugehen. In der am 16. Januar 1756 geschlossenen sogenannten Westminister-Konvention vereinbarten beide M\u00e4chte, Norddeutschland vor fremden Truppen zu sch\u00fctzen. Aus der Sicht Friedrichs II. stellte dieses Abkommen keinen Affront gegen Frankreich dar, weil er noch immer glaubte, dass Frankreichs Hauptgegner \u00d6sterreich sei. Gleichzeitig nahm er an, auf diese Weise daf\u00fcr gesorgt zu haben, dass die russischen Truppen nicht gegen ihn handeln k\u00f6nnten, ohne ihre Vertr\u00e4ge mit Gro\u00dfbritannien zu verletzen. F\u00fcr Georg II. bedeutete der Vertrag mit Preu\u00dfen dagegen den Schutz seiner Stammlande. Am Hofe Ludwig XV. von Frankreich sah man in dem britisch-preu\u00dfischen Zusammengehen ein Problem, denn damit war den franz\u00f6sischen Truppen die Besetzung Hannovers versperrt. Das Kurf\u00fcrstentum brauchte man jedoch als Faustpfand in einem Krieg gegen Gro\u00dfbritannien. Unter diesem Eindruck kam es am 1. Mai 1756 zum Abschluss des Vertrages von Versailles, einem Defensiv-B\u00fcndnis zwischen \u00d6sterreich und Frankreich, welches wegen des jahrhundertelangen habsburgisch-franz\u00f6sischen Gegensatzes auch als \u201eUmkehrung der Allianzen\u201c bezeichnet wird. Frankreich w\u00fcrde nun Preu\u00dfen in einem Krieg gegen \u00d6sterreich nicht mehr beistehen. Gleichzeitig hatten \u00f6sterreichische Diplomaten bereits im M\u00e4rz/April des Jahres Verbindungen zum russischen Hof gekn\u00fcpft und dort die Bereitschaft f\u00fcr ein gemeinsames \u00f6sterreichisch-russisches Vorgehen gegen Preu\u00dfen festgestellt. Damit war es der \u00f6sterreichischen Diplomatie gelungen, Friedrich II. von Preu\u00dfen weitgehend zu isolieren. In einem f\u00fcr das Jahr 1757 geplanten Krieg zur Wiedergewinnung Schlesiens brauchte sich \u00d6sterreich auf keinem anderen Kriegsschauplatz zu engagieren, konnte aber mit dem Beistand Russlands und vielleicht auch Sachsens rechnen. In den folgenden Wochen eskalierte der Konflikt. Schon im April 1756 hatte ein franz\u00f6sischer Verband, unter Beteiligung von Herzog Ludwig Eugen von W\u00fcrttemberg, die britische Insel Menorca eingenommen und Truppen auf Korsika stationiert. Daraufhin erfolgte am 17. Mai 1756 die offizielle Kriegserkl\u00e4rung Gro\u00dfbritanniens an Frankreich, die der franz\u00f6sische Hof am 9. Juni mit einer eigenen Kriegserkl\u00e4rung beantwortete. ", "paragraph_answer": "Siebenj\u00e4hriger_Krieg == Vorgeschichte == Am 18. Oktober 1748 hatte der Frieden von Aachen den \u00d6sterreichischen Erbfolgekrieg (1740\u20131748) beendet, ohne dabei das Konfliktpotenzial zwischen den Gro\u00dfm\u00e4chten zu beseitigen. Daraufhin bestimmten folgende Ziele die au\u00dfenpolitischen Handlungen der verschiedenen Staaten: * Preu\u00dfen hatte unter Friedrich II. die \u00f6sterreichische Provinz Schlesien erobert und versuchte, sie mittels eines B\u00fcndnissystems gegen eine m\u00f6gliche R\u00fcckeroberung zu behaupten. * \u00d6sterreich unter Maria Theresia verfolgte das Ziel der R\u00fcckeroberung Schlesiens. Um den Erfolg zu gew\u00e4hrleisten, versuchte der Kanzler Wenzel Anton Graf Kaunitz (1711\u20131794) zun\u00e4chst, den preu\u00dfischen K\u00f6nig Friedrich II. (1712\u20131786) au\u00dfenpolitisch zu isolieren. * Russland war unter der Herrschaft der Zarin Elisabeth (1709\u20131762) an einer Expansion nach Westen interessiert, wobei ihr Augenmerk auf Semgallen und das Herzogtum Kurland gerichtet war. Beide standen unter polnischer Oberhoheit. F\u00fcr deren Abtretung an Russland wollte Elisabeth ''Preu\u00dfen'' (Ostpreu\u00dfen) besetzen, um es Polen als Tauschobjekt anzubieten. 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Die britische Regierung entsandte im Januar 1755 ein gr\u00f6\u00dferes Truppenkontingent unter General Edward Braddock (1695\u20131755) in die amerikanischen Kolonien, woraufhin im M\u00e4rz auch eine franz\u00f6sische Flotte auslief. Im Sommer des Jahres kam es zu weiteren K\u00e4mpfen zu Lande und zur See, wobei im Juli 1755 ein Massaker profranz\u00f6sischer Indianer an britischen Truppen in der Schlacht am Monongahela den Kolonialkrieg zwischen den Gro\u00dfm\u00e4chten Frankreich und Gro\u00dfbritannien weiter eskalierte. Im August begann man in Gro\u00dfbritannien mit der Beschlagnahmung franz\u00f6sischer Handelsschiffe. Da der Krieg nunmehr unausweichlich schien, suchten sowohl die franz\u00f6sische als auch die britische Regierung Verb\u00fcndete in Europa. Frankreich w\u00fcnschte einen gesamteurop\u00e4ischen Krieg zu vermeiden, um sich vollkommen auf Gro\u00dfbritannien konzentrieren zu k\u00f6nnen. Es bestand bereits ein Defensivb\u00fcndnis mit Preu\u00dfen, aber im August 1755 begann man auch Verhandlungen mit \u00d6sterreich, um es aus dem beginnenden Krieg herauszuhalten. Dies kam den diplomatischen Bem\u00fchungen des Grafen Kaunitz sehr entgegen, dessen Ziel es war, Frankreich aus dessen B\u00fcndnis mit Preu\u00dfen zu l\u00f6sen. Weil Preu\u00dfen im \u00d6sterreichischen Erbfolgekrieg mit Frankreich verb\u00fcndet gewesen war, bestand die Gefahr, dass K\u00f6nig Friedrich II. das durch Personalunion mit Gro\u00dfbritannien verbundene Kurf\u00fcrstentum Hannover h\u00e4tte angreifen k\u00f6nnen. Gro\u00dfbritannien schloss darum am 30. September mit Zarin Elisabeth von Russland den Vertrag von Sankt Petersburg, in dem sich Russland verpflichtete, vier Jahre lang 50.000 Mann entlang der Grenzen zu Ostpreu\u00dfen zu positionieren. Daf\u00fcr sollte das Zarenreich eine j\u00e4hrliche Zahlung von 100.000 Pfund Sterling erhalten, sowie weitere 400.000 Pfund, falls das russische Kontingent aufgestockt w\u00fcrde. Milit\u00e4risch eingreifen durften die russischen Truppen laut Vertrag aber erst nach dem Ausbruch von Kampfhandlungen auf deutschem Boden. Mit diesem Schachzug sollte Preu\u00dfen von einem Angriff auf Hannover abgehalten werden. Gleichzeitig verhandelte Gro\u00dfbritannien aber auch mit Preu\u00dfen. Dessen eingesch\u00fcchterter Monarch bat Gro\u00dfbritannien die Subsidien an das Zarenreich einzustellen und stattdessen eine gemeinsame Verteidigung Hannovers gegen Frankreich einzugehen. In der am 16. Januar 1756 geschlossenen sogenannten Westminister-Konvention vereinbarten beide M\u00e4chte, Norddeutschland vor fremden Truppen zu sch\u00fctzen. Aus der Sicht Friedrichs II. stellte dieses Abkommen keinen Affront gegen Frankreich dar, weil er noch immer glaubte, dass Frankreichs Hauptgegner \u00d6sterreich sei. Gleichzeitig nahm er an, auf diese Weise daf\u00fcr gesorgt zu haben, dass die russischen Truppen nicht gegen ihn handeln k\u00f6nnten, ohne ihre Vertr\u00e4ge mit Gro\u00dfbritannien zu verletzen. F\u00fcr Georg II. bedeutete der Vertrag mit Preu\u00dfen dagegen den Schutz seiner Stammlande. Am Hofe Ludwig XV. von Frankreich sah man in dem britisch-preu\u00dfischen Zusammengehen ein Problem, denn damit war den franz\u00f6sischen Truppen die Besetzung Hannovers versperrt. Das Kurf\u00fcrstentum brauchte man jedoch als Faustpfand in einem Krieg gegen Gro\u00dfbritannien. Unter diesem Eindruck kam es am 1. Mai 1756 zum Abschluss des Vertrages von Versailles, einem Defensiv-B\u00fcndnis zwischen \u00d6sterreich und Frankreich, welches wegen des jahrhundertelangen habsburgisch-franz\u00f6sischen Gegensatzes auch als \u201eUmkehrung der Allianzen\u201c bezeichnet wird. Frankreich w\u00fcrde nun Preu\u00dfen in einem Krieg gegen \u00d6sterreich nicht mehr beistehen. Gleichzeitig hatten \u00f6sterreichische Diplomaten bereits im M\u00e4rz/April des Jahres Verbindungen zum russischen Hof gekn\u00fcpft und dort die Bereitschaft f\u00fcr ein gemeinsames \u00f6sterreichisch-russisches Vorgehen gegen Preu\u00dfen festgestellt. Damit war es der \u00f6sterreichischen Diplomatie gelungen, Friedrich II. von Preu\u00dfen weitgehend zu isolieren. In einem f\u00fcr das Jahr 1757 geplanten Krieg zur Wiedergewinnung Schlesiens brauchte sich \u00d6sterreich auf keinem anderen Kriegsschauplatz zu engagieren, konnte aber mit dem Beistand Russlands und vielleicht auch Sachsens rechnen. In den folgenden Wochen eskalierte der Konflikt. Schon im April 1756 hatte ein franz\u00f6sischer Verband, unter Beteiligung von Herzog Ludwig Eugen von W\u00fcrttemberg, die britische Insel Menorca eingenommen und Truppen auf Korsika stationiert. Daraufhin erfolgte am 17. Mai 1756 die offizielle Kriegserkl\u00e4rung Gro\u00dfbritanniens an Frankreich, die der franz\u00f6sische Hof am 9. Juni mit einer eigenen Kriegserkl\u00e4rung beantwortete.", "sentence_answer": "Daraufhin erfolgte am 17. Mai 1756 die offizielle Kriegserkl\u00e4rung Gro\u00dfbritanniens an Frankreich, die der franz\u00f6sische Hof am 9. Juni mit einer eigenen Kriegserkl\u00e4rung beantwortete.", "paragraph_id": 42105} {"question": "Warum gl\u00fchen erhitzte K\u00f6rper zun\u00e4chst rot?", "paragraph": "Rot\n\n=== Die Spektralfarbe ===\nLicht mit dem Farbreiz ''Rot'' hat eine spektrale Verteilung am oberen langwelligen Ende des sichtbaren Bereiches der elektromagnetischen Strahlung. Zu h\u00f6heren Wellenl\u00e4ngen schlie\u00dft sich die infrarote Strahlung an. Da ein K\u00f6rper beim Erhitzen mit zunehmender Temperatur W\u00e4rmestrahlung h\u00f6herer Frequenz emittiert, beginnen erhitzte K\u00f6rper zun\u00e4chst rot zu gl\u00fchen.\nDie im menschlichen Auge f\u00fcr das Rotsehen verantwortlichen Sinneszellen (L-Zapfen) haben ihr Empfindlichkeitsmaximum bei 560\u00a0nm, ihre Wirksamkeit reicht definitionsgem\u00e4\u00df mit abnehmender Empfindlichkeit bis zur Grenze der Sichtbarkeit.", "answer": "Da ein K\u00f6rper beim Erhitzen mit zunehmender Temperatur W\u00e4rmestrahlung h\u00f6herer Frequenz emittiert", "sentence": "Da ein K\u00f6rper beim Erhitzen mit zunehmender Temperatur W\u00e4rmestrahlung h\u00f6herer Frequenz emittiert , beginnen erhitzte K\u00f6rper zun\u00e4chst rot zu gl\u00fchen.", "paragraph_sentence": "Rot == = Die Spektralfarbe === Licht mit dem Farbreiz ''Rot'' hat eine spektrale Verteilung am oberen langwelligen Ende des sichtbaren Bereiches der elektromagnetischen Strahlung. Zu h\u00f6heren Wellenl\u00e4ngen schlie\u00dft sich die infrarote Strahlung an. Da ein K\u00f6rper beim Erhitzen mit zunehmender Temperatur W\u00e4rmestrahlung h\u00f6herer Frequenz emittiert , beginnen erhitzte K\u00f6rper zun\u00e4chst rot zu gl\u00fchen. Die im menschlichen Auge f\u00fcr das Rotsehen verantwortlichen Sinneszellen (L-Zapfen) haben ihr Empfindlichkeitsmaximum bei 560 nm, ihre Wirksamkeit reicht definitionsgem\u00e4\u00df mit abnehmender Empfindlichkeit bis zur Grenze der Sichtbarkeit.", "paragraph_answer": "Rot === Die Spektralfarbe === Licht mit dem Farbreiz ''Rot'' hat eine spektrale Verteilung am oberen langwelligen Ende des sichtbaren Bereiches der elektromagnetischen Strahlung. Zu h\u00f6heren Wellenl\u00e4ngen schlie\u00dft sich die infrarote Strahlung an. Da ein K\u00f6rper beim Erhitzen mit zunehmender Temperatur W\u00e4rmestrahlung h\u00f6herer Frequenz emittiert , beginnen erhitzte K\u00f6rper zun\u00e4chst rot zu gl\u00fchen. Die im menschlichen Auge f\u00fcr das Rotsehen verantwortlichen Sinneszellen (L-Zapfen) haben ihr Empfindlichkeitsmaximum bei 560 nm, ihre Wirksamkeit reicht definitionsgem\u00e4\u00df mit abnehmender Empfindlichkeit bis zur Grenze der Sichtbarkeit.", "sentence_answer": " Da ein K\u00f6rper beim Erhitzen mit zunehmender Temperatur W\u00e4rmestrahlung h\u00f6herer Frequenz emittiert , beginnen erhitzte K\u00f6rper zun\u00e4chst rot zu gl\u00fchen.", "paragraph_id": 41206} {"question": "Welche Sinneszellen im menschlichen Auge sind f\u00fcr das Rotsehen verantwortlich?", "paragraph": "Rot\n\n=== Die Spektralfarbe ===\nLicht mit dem Farbreiz ''Rot'' hat eine spektrale Verteilung am oberen langwelligen Ende des sichtbaren Bereiches der elektromagnetischen Strahlung. Zu h\u00f6heren Wellenl\u00e4ngen schlie\u00dft sich die infrarote Strahlung an. Da ein K\u00f6rper beim Erhitzen mit zunehmender Temperatur W\u00e4rmestrahlung h\u00f6herer Frequenz emittiert, beginnen erhitzte K\u00f6rper zun\u00e4chst rot zu gl\u00fchen.\nDie im menschlichen Auge f\u00fcr das Rotsehen verantwortlichen Sinneszellen (L-Zapfen) haben ihr Empfindlichkeitsmaximum bei 560\u00a0nm, ihre Wirksamkeit reicht definitionsgem\u00e4\u00df mit abnehmender Empfindlichkeit bis zur Grenze der Sichtbarkeit.", "answer": "L-Zapfen", "sentence": "Die im menschlichen Auge f\u00fcr das Rotsehen verantwortlichen Sinneszellen ( L-Zapfen )", "paragraph_sentence": "Rot == = Die Spektralfarbe === Licht mit dem Farbreiz ''Rot'' hat eine spektrale Verteilung am oberen langwelligen Ende des sichtbaren Bereiches der elektromagnetischen Strahlung. Zu h\u00f6heren Wellenl\u00e4ngen schlie\u00dft sich die infrarote Strahlung an. Da ein K\u00f6rper beim Erhitzen mit zunehmender Temperatur W\u00e4rmestrahlung h\u00f6herer Frequenz emittiert, beginnen erhitzte K\u00f6rper zun\u00e4chst rot zu gl\u00fchen. Die im menschlichen Auge f\u00fcr das Rotsehen verantwortlichen Sinneszellen ( L-Zapfen ) haben ihr Empfindlichkeitsmaximum bei 560 nm, ihre Wirksamkeit reicht definitionsgem\u00e4\u00df mit abnehmender Empfindlichkeit bis zur Grenze der Sichtbarkeit.", "paragraph_answer": "Rot === Die Spektralfarbe === Licht mit dem Farbreiz ''Rot'' hat eine spektrale Verteilung am oberen langwelligen Ende des sichtbaren Bereiches der elektromagnetischen Strahlung. Zu h\u00f6heren Wellenl\u00e4ngen schlie\u00dft sich die infrarote Strahlung an. Da ein K\u00f6rper beim Erhitzen mit zunehmender Temperatur W\u00e4rmestrahlung h\u00f6herer Frequenz emittiert, beginnen erhitzte K\u00f6rper zun\u00e4chst rot zu gl\u00fchen. Die im menschlichen Auge f\u00fcr das Rotsehen verantwortlichen Sinneszellen ( L-Zapfen ) haben ihr Empfindlichkeitsmaximum bei 560 nm, ihre Wirksamkeit reicht definitionsgem\u00e4\u00df mit abnehmender Empfindlichkeit bis zur Grenze der Sichtbarkeit.", "sentence_answer": "Die im menschlichen Auge f\u00fcr das Rotsehen verantwortlichen Sinneszellen ( L-Zapfen )", "paragraph_id": 41207} {"question": "Mit welcher Geschwindigkeit kann man Daten mithilfe eines USB-Sticks \u00fcbertragen?", "paragraph": "Universal_Serial_Bus\n\n=== Datenraten ===\nLogo f\u00fcr USB-Low-Speed- oder -Full-Speed-zertifizierte Ger\u00e4te\nLogo f\u00fcr USB-Hi-Speed-zertifizierte Ger\u00e4te\nLogo f\u00fcr USB-Hi-Speed-OTG-Ger\u00e4te\nUSB erlaubt es einem Ger\u00e4t, Daten mit 1,5\u00a0Mbit/s (Low\u00a0Speed), 12\u00a0Mbit/s (Full\u00a0Speed), 480\u00a0Mbit/s (Hi-Speed), 4 Gbit/s (SuperSpeed) oder 9,7 Gbit/s (Superspeed+) zu \u00fcbertragen.\nDiese Raten basieren auf dem Systemtakt der jeweiligen USB-Geschwindigkeit und stellen die physikalische Daten\u00fcbertragungsrate dar. Die Toleranzen werden f\u00fcr USB-2.0-Ger\u00e4te und f\u00fcr die \u00e4lteren USB-1.0-/1.1-Ger\u00e4te getrennt behandelt. Der tats\u00e4chliche Datendurchsatz liegt \u2013 durch Protokoll-Overhead, Bit-Stuffing und Verluste durch Turn-Around-Zeiten \u2013 um einiges darunter. Im USB-Standard ist f\u00fcr USB 2.0 eine maximale ''theoretische'' Datenlast bei Hi-Speed unter idealen Bedingungen von 49.152.000\u00a0B/s (Isochronous Mode) beziehungsweise 53.248.000\u00a0B/s (Bulk-Mode) angegeben. Dazu kommt die Verwaltung der Ger\u00e4te, so dass bei aktuellen Systemen f\u00fcr USB\u00a02.0 eine nutzbare Datenrate in der Gr\u00f6\u00dfenordnung von 320\u00a0Mbit/s und f\u00fcr USB\u00a03.0 2400\u00a0Mbit/s bleibt. Bei \u00e4lteren Systemen wurde diese durch eine unzureichende Anbindung des USB-Chips an den Systembus zus\u00e4tzlich reduziert.\n 1,5 MBdNRZI-Code mit Bit-Stuffing\n 12 MBdNRZI-Code mit Bit-Stuffing\n 480 MBdNRZI-Code mit Bit-Stuffing\n USB 3.2 Gen 1(fr\u00fcher nur USB 3.0, dann unbenannt in USB 3.1 Gen 1)\n USB 3.2 Gen 2(fr\u00fcher nur USB 3.1, dann unbenannt in USB 3.1 Gen 2)\nAnmerkungen zu dieser Tabelle: \n* Die Eigenschreibweise variiert: Low und Full\u00a0Speed werden mit Leerzeichen getrennt, Hi-Speed mit Bindestrich (und High wird verk\u00fcrzt zu Hi), SuperSpeed wird zusammengeschrieben.\n* SI-Pr\u00e4fixe sind dezimale Pr\u00e4fixe: 1 kbit = 103 bit, 1 Mbit = 106 bit, 1 Gbit = 109 bit, gleiches f\u00fcr Byte und Hz.\n* Bit-Stuffing: Nach 6 Eins-Bits wird 1 Null-Bit eingef\u00fcgt.\n* USB 3.0 \u00fcbertr\u00e4gt mit der Symbolrate 5 GBd, die effektive Datenrate nach 8b10b-Kodierung betr\u00e4gt hier 4\u00a0Gbit/s. Die Bitrate ergibt sich aus der Symbolrate multipliziert mit den Bits je Symbol (0,8 bei 8b10b).\n* USB 3.1 \u00fcbertr\u00e4gt mit der Symbolrate 10 GBd, die effektive Datenrate nach 128b132b-Kodierung betr\u00e4gt hier 9,697\u00a0Gbit/s. Die Bitrate ergibt sich aus der Symbolrate multipliziert mit den Bits je Symbol (0,96968 bei 128b132b).\n* Die theoretisch erzielbare Nettodatenrate liegt bei Hi-Speed um 11,3 Prozent (Bulk-Mode) und 18,1 Prozent (Isochron-Modus) unter der Bruttodatenrate. Bei Full Speed im Bulk-Mode liegt sie 19 Prozent unter der Bruttodatenrate.\n* Real erzielbare Nettodatenraten liegen um mindestens 30 Prozent, meist aber um die 45 Prozent unter der Bruttodatenrate (reale Messungen an USB-2.0-Systemen).\nWird die Schnittstelle eines Ger\u00e4ts mit \u201eUSB\u00a02.0\u201c angegeben, hei\u00dft das nicht unbedingt, dass dieses Ger\u00e4t auch die hohe Datenrate von 480\u00a0Mbit/s anbietet. Standpunkt der Anbieter ist dabei, dass ein USB-2.0-kompatibles Ger\u00e4t grunds\u00e4tzlich jede der drei Geschwindigkeiten benutzen kann und die 2.0-Kompatibilit\u00e4t in erster Linie bedeutet, dass die neueste Fassung der Spezifikation eingehalten wird. 480\u00a0Mbit/s d\u00fcrfen also nur erwartet werden, wenn ein Ger\u00e4t mit dem Logo \u201eCertified USB Hi-Speed\u201c ausgezeichnet ist.", "answer": "USB erlaubt es einem Ger\u00e4t, Daten mit 1,5\u00a0Mbit/s (Low\u00a0Speed), 12\u00a0Mbit/s (Full\u00a0Speed), 480\u00a0Mbit/s (Hi-Speed), 4 Gbit/s (SuperSpeed) oder 9,7 Gbit/s (Superspeed+) zu \u00fcbertragen.", "sentence": "\nLogo f\u00fcr USB-Hi-Speed-OTG-Ger\u00e4te\n USB erlaubt es einem Ger\u00e4t, Daten mit 1,5\u00a0Mbit/s (Low\u00a0Speed), 12\u00a0Mbit/s (Full\u00a0Speed), 480\u00a0Mbit/s (Hi-Speed), 4 Gbit/s (SuperSpeed) oder 9,7 Gbit/s (Superspeed+) zu \u00fcbertragen. \n", "paragraph_sentence": "Universal_Serial_Bus = = = Datenraten = == Logo f\u00fcr USB-Low-Speed- oder -Full-Speed-zertifizierte Ger\u00e4te Logo f\u00fcr USB-Hi-Speed-zertifizierte Ger\u00e4te Logo f\u00fcr USB-Hi-Speed-OTG-Ger\u00e4te USB erlaubt es einem Ger\u00e4t, Daten mit 1,5 Mbit/s (Low Speed), 12 Mbit/s (Full Speed), 480 Mbit/s (Hi-Speed), 4 Gbit/s (SuperSpeed) oder 9,7 Gbit/s (Superspeed+) zu \u00fcbertragen. Diese Raten basieren auf dem Systemtakt der jeweiligen USB-Geschwindigkeit und stellen die physikalische Daten\u00fcbertragungsrate dar. Die Toleranzen werden f\u00fcr USB-2.0-Ger\u00e4te und f\u00fcr die \u00e4lteren USB-1.0-/1.1-Ger\u00e4te getrennt behandelt. Der tats\u00e4chliche Datendurchsatz liegt \u2013 durch Protokoll-Overhead, Bit-Stuffing und Verluste durch Turn-Around-Zeiten \u2013 um einiges darunter. Im USB-Standard ist f\u00fcr USB 2.0 eine maximale ''theoretische'' Datenlast bei Hi-Speed unter idealen Bedingungen von 49.152.000 B/s (Isochronous Mode) beziehungsweise 53.248.000 B/s (Bulk-Mode) angegeben. Dazu kommt die Verwaltung der Ger\u00e4te, so dass bei aktuellen Systemen f\u00fcr USB 2.0 eine nutzbare Datenrate in der Gr\u00f6\u00dfenordnung von 320 Mbit/s und f\u00fcr USB 3.0 2400 Mbit/s bleibt. Bei \u00e4lteren Systemen wurde diese durch eine unzureichende Anbindung des USB-Chips an den Systembus zus\u00e4tzlich reduziert. 1,5 MBdNRZI-Code mit Bit-Stuffing 12 MBdNRZI-Code mit Bit-Stuffing 480 MBdNRZI-Code mit Bit-Stuffing USB 3.2 Gen 1(fr\u00fcher nur USB 3.0, dann unbenannt in USB 3.1 Gen 1) USB 3.2 Gen 2(fr\u00fcher nur USB 3.1, dann unbenannt in USB 3.1 Gen 2) Anmerkungen zu dieser Tabelle: * Die Eigenschreibweise variiert: Low und Full Speed werden mit Leerzeichen getrennt, Hi-Speed mit Bindestrich (und High wird verk\u00fcrzt zu Hi), SuperSpeed wird zusammengeschrieben. * SI-Pr\u00e4fixe sind dezimale Pr\u00e4fixe: 1 kbit = 103 bit, 1 Mbit = 106 bit, 1 Gbit = 109 bit, gleiches f\u00fcr Byte und Hz. * Bit-Stuffing: Nach 6 Eins-Bits wird 1 Null-Bit eingef\u00fcgt. * USB 3.0 \u00fcbertr\u00e4gt mit der Symbolrate 5 GBd, die effektive Datenrate nach 8b10b-Kodierung betr\u00e4gt hier 4 Gbit/s. Die Bitrate ergibt sich aus der Symbolrate multipliziert mit den Bits je Symbol (0,8 bei 8b10b). * USB 3.1 \u00fcbertr\u00e4gt mit der Symbolrate 10 GBd, die effektive Datenrate nach 128b132b-Kodierung betr\u00e4gt hier 9,697 Gbit/s. Die Bitrate ergibt sich aus der Symbolrate multipliziert mit den Bits je Symbol (0,96968 bei 128b132b). * Die theoretisch erzielbare Nettodatenrate liegt bei Hi-Speed um 11,3 Prozent (Bulk-Mode) und 18,1 Prozent (Isochron-Modus) unter der Bruttodatenrate. Bei Full Speed im Bulk-Mode liegt sie 19 Prozent unter der Bruttodatenrate. * Real erzielbare Nettodatenraten liegen um mindestens 30 Prozent, meist aber um die 45 Prozent unter der Bruttodatenrate (reale Messungen an USB-2.0-Systemen). Wird die Schnittstelle eines Ger\u00e4ts mit \u201eUSB 2.0\u201c angegeben, hei\u00dft das nicht unbedingt, dass dieses Ger\u00e4t auch die hohe Datenrate von 480 Mbit/s anbietet. Standpunkt der Anbieter ist dabei, dass ein USB-2.0-kompatibles Ger\u00e4t grunds\u00e4tzlich jede der drei Geschwindigkeiten benutzen kann und die 2.0-Kompatibilit\u00e4t in erster Linie bedeutet, dass die neueste Fassung der Spezifikation eingehalten wird. 480 Mbit/ s d\u00fcrfen also nur erwartet werden, wenn ein Ger\u00e4t mit dem Logo \u201eCertified USB Hi-Speed\u201c ausgezeichnet ist.", "paragraph_answer": "Universal_Serial_Bus === Datenraten === Logo f\u00fcr USB-Low-Speed- oder -Full-Speed-zertifizierte Ger\u00e4te Logo f\u00fcr USB-Hi-Speed-zertifizierte Ger\u00e4te Logo f\u00fcr USB-Hi-Speed-OTG-Ger\u00e4te USB erlaubt es einem Ger\u00e4t, Daten mit 1,5 Mbit/s (Low Speed), 12 Mbit/s (Full Speed), 480 Mbit/s (Hi-Speed), 4 Gbit/s (SuperSpeed) oder 9,7 Gbit/s (Superspeed+) zu \u00fcbertragen. Diese Raten basieren auf dem Systemtakt der jeweiligen USB-Geschwindigkeit und stellen die physikalische Daten\u00fcbertragungsrate dar. Die Toleranzen werden f\u00fcr USB-2.0-Ger\u00e4te und f\u00fcr die \u00e4lteren USB-1.0-/1.1-Ger\u00e4te getrennt behandelt. Der tats\u00e4chliche Datendurchsatz liegt \u2013 durch Protokoll-Overhead, Bit-Stuffing und Verluste durch Turn-Around-Zeiten \u2013 um einiges darunter. Im USB-Standard ist f\u00fcr USB 2.0 eine maximale ''theoretische'' Datenlast bei Hi-Speed unter idealen Bedingungen von 49.152.000 B/s (Isochronous Mode) beziehungsweise 53.248.000 B/s (Bulk-Mode) angegeben. Dazu kommt die Verwaltung der Ger\u00e4te, so dass bei aktuellen Systemen f\u00fcr USB 2.0 eine nutzbare Datenrate in der Gr\u00f6\u00dfenordnung von 320 Mbit/s und f\u00fcr USB 3.0 2400 Mbit/s bleibt. Bei \u00e4lteren Systemen wurde diese durch eine unzureichende Anbindung des USB-Chips an den Systembus zus\u00e4tzlich reduziert. 1,5 MBdNRZI-Code mit Bit-Stuffing 12 MBdNRZI-Code mit Bit-Stuffing 480 MBdNRZI-Code mit Bit-Stuffing USB 3.2 Gen 1(fr\u00fcher nur USB 3.0, dann unbenannt in USB 3.1 Gen 1) USB 3.2 Gen 2(fr\u00fcher nur USB 3.1, dann unbenannt in USB 3.1 Gen 2) Anmerkungen zu dieser Tabelle: * Die Eigenschreibweise variiert: Low und Full Speed werden mit Leerzeichen getrennt, Hi-Speed mit Bindestrich (und High wird verk\u00fcrzt zu Hi), SuperSpeed wird zusammengeschrieben. * SI-Pr\u00e4fixe sind dezimale Pr\u00e4fixe: 1 kbit = 103 bit, 1 Mbit = 106 bit, 1 Gbit = 109 bit, gleiches f\u00fcr Byte und Hz. * Bit-Stuffing: Nach 6 Eins-Bits wird 1 Null-Bit eingef\u00fcgt. * USB 3.0 \u00fcbertr\u00e4gt mit der Symbolrate 5 GBd, die effektive Datenrate nach 8b10b-Kodierung betr\u00e4gt hier 4 Gbit/s. Die Bitrate ergibt sich aus der Symbolrate multipliziert mit den Bits je Symbol (0,8 bei 8b10b). * USB 3.1 \u00fcbertr\u00e4gt mit der Symbolrate 10 GBd, die effektive Datenrate nach 128b132b-Kodierung betr\u00e4gt hier 9,697 Gbit/s. Die Bitrate ergibt sich aus der Symbolrate multipliziert mit den Bits je Symbol (0,96968 bei 128b132b). * Die theoretisch erzielbare Nettodatenrate liegt bei Hi-Speed um 11,3 Prozent (Bulk-Mode) und 18,1 Prozent (Isochron-Modus) unter der Bruttodatenrate. Bei Full Speed im Bulk-Mode liegt sie 19 Prozent unter der Bruttodatenrate. * Real erzielbare Nettodatenraten liegen um mindestens 30 Prozent, meist aber um die 45 Prozent unter der Bruttodatenrate (reale Messungen an USB-2.0-Systemen). Wird die Schnittstelle eines Ger\u00e4ts mit \u201eUSB 2.0\u201c angegeben, hei\u00dft das nicht unbedingt, dass dieses Ger\u00e4t auch die hohe Datenrate von 480 Mbit/s anbietet. Standpunkt der Anbieter ist dabei, dass ein USB-2.0-kompatibles Ger\u00e4t grunds\u00e4tzlich jede der drei Geschwindigkeiten benutzen kann und die 2.0-Kompatibilit\u00e4t in erster Linie bedeutet, dass die neueste Fassung der Spezifikation eingehalten wird. 480 Mbit/s d\u00fcrfen also nur erwartet werden, wenn ein Ger\u00e4t mit dem Logo \u201eCertified USB Hi-Speed\u201c ausgezeichnet ist.", "sentence_answer": " Logo f\u00fcr USB-Hi-Speed-OTG-Ger\u00e4te USB erlaubt es einem Ger\u00e4t, Daten mit 1,5 Mbit/s (Low Speed), 12 Mbit/s (Full Speed), 480 Mbit/s (Hi-Speed), 4 Gbit/s (SuperSpeed) oder 9,7 Gbit/s (Superspeed+) zu \u00fcbertragen. ", "paragraph_id": 41394} {"question": "Welcher im 14.Jahrhundert angelegte k\u00fcnstliche See in Jaisalmer wurde von der Bev\u00f6lkerung gepflegt? ", "paragraph": "Rajasthan\n\n=== \u00dcberleben in der W\u00fcste ===\nDie W\u00fcstenstadt Jaisalmer im Westen Rajasthans war \u00fcber Jahrhunderte eine bl\u00fchende Handelsstadt. Und der \u201eTanka\u201c vor den Toren der Stadt hat dabei eine entscheidende Rolle gespielt. Im 14. Jahrhundert wurde dieser k\u00fcnstliche See mit Namen Gadisar angelegt. Jedes Jahr vor der Regenzeit wurden das Seebett und alle Zufl\u00fcsse gereinigt. Die Menschen hielten ihren See sauber. Er sollte das ganze Jahr Trinkwasser liefern. Waschen und Baden im See waren verboten. In der Regel \u00fcberstand der See sogar die Trockenzeit. Wenn das Wasser doch verdunstete, betrieben die Menschen im feuchten Bett Ackerbau.\nTrinkwasser lieferten dann die zahlreichen Brunnen in der Stadt rund um den See. Das im See angestaute Regenwasser hatte Zeit, langsam im Boden zu versickern und das Grundwasser anzuf\u00fcllen. In den trockenen Monaten lieferten die Brunnen dann noch genug Wasser f\u00fcr die Bew\u00e4sserung der Felder.", "answer": "Gadisar", "sentence": "Im 14. Jahrhundert wurde dieser k\u00fcnstliche See mit Namen Gadisar angelegt.", "paragraph_sentence": "Rajasthan === \u00dcberleben in der W\u00fcste = = = Die W\u00fcstenstadt Jaisalmer im Westen Rajasthans war \u00fcber Jahrhunderte eine bl\u00fchende Handelsstadt. Und der \u201eTanka\u201c vor den Toren der Stadt hat dabei eine entscheidende Rolle gespielt. Im 14. Jahrhundert wurde dieser k\u00fcnstliche See mit Namen Gadisar angelegt. Jedes Jahr vor der Regenzeit wurden das Seebett und alle Zufl\u00fcsse gereinigt. Die Menschen hielten ihren See sauber. Er sollte das ganze Jahr Trinkwasser liefern. Waschen und Baden im See waren verboten. In der Regel \u00fcberstand der See sogar die Trockenzeit. Wenn das Wasser doch verdunstete, betrieben die Menschen im feuchten Bett Ackerbau. Trinkwasser lieferten dann die zahlreichen Brunnen in der Stadt rund um den See. Das im See angestaute Regenwasser hatte Zeit, langsam im Boden zu versickern und das Grundwasser anzuf\u00fcllen. In den trockenen Monaten lieferten die Brunnen dann noch genug Wasser f\u00fcr die Bew\u00e4sserung der Felder.", "paragraph_answer": "Rajasthan === \u00dcberleben in der W\u00fcste === Die W\u00fcstenstadt Jaisalmer im Westen Rajasthans war \u00fcber Jahrhunderte eine bl\u00fchende Handelsstadt. Und der \u201eTanka\u201c vor den Toren der Stadt hat dabei eine entscheidende Rolle gespielt. Im 14. Jahrhundert wurde dieser k\u00fcnstliche See mit Namen Gadisar angelegt. Jedes Jahr vor der Regenzeit wurden das Seebett und alle Zufl\u00fcsse gereinigt. Die Menschen hielten ihren See sauber. Er sollte das ganze Jahr Trinkwasser liefern. Waschen und Baden im See waren verboten. In der Regel \u00fcberstand der See sogar die Trockenzeit. Wenn das Wasser doch verdunstete, betrieben die Menschen im feuchten Bett Ackerbau. Trinkwasser lieferten dann die zahlreichen Brunnen in der Stadt rund um den See. Das im See angestaute Regenwasser hatte Zeit, langsam im Boden zu versickern und das Grundwasser anzuf\u00fcllen. In den trockenen Monaten lieferten die Brunnen dann noch genug Wasser f\u00fcr die Bew\u00e4sserung der Felder.", "sentence_answer": "Im 14. Jahrhundert wurde dieser k\u00fcnstliche See mit Namen Gadisar angelegt.", "paragraph_id": 41404} {"question": "Was war die Quelle des Trinkwassers in Jaisalmer?", "paragraph": "Rajasthan\n\n=== \u00dcberleben in der W\u00fcste ===\nDie W\u00fcstenstadt Jaisalmer im Westen Rajasthans war \u00fcber Jahrhunderte eine bl\u00fchende Handelsstadt. Und der \u201eTanka\u201c vor den Toren der Stadt hat dabei eine entscheidende Rolle gespielt. Im 14. Jahrhundert wurde dieser k\u00fcnstliche See mit Namen Gadisar angelegt. Jedes Jahr vor der Regenzeit wurden das Seebett und alle Zufl\u00fcsse gereinigt. Die Menschen hielten ihren See sauber. Er sollte das ganze Jahr Trinkwasser liefern. Waschen und Baden im See waren verboten. In der Regel \u00fcberstand der See sogar die Trockenzeit. Wenn das Wasser doch verdunstete, betrieben die Menschen im feuchten Bett Ackerbau.\nTrinkwasser lieferten dann die zahlreichen Brunnen in der Stadt rund um den See. Das im See angestaute Regenwasser hatte Zeit, langsam im Boden zu versickern und das Grundwasser anzuf\u00fcllen. In den trockenen Monaten lieferten die Brunnen dann noch genug Wasser f\u00fcr die Bew\u00e4sserung der Felder.", "answer": "die zahlreichen Brunnen in der Stadt rund um den See", "sentence": "Trinkwasser lieferten dann die zahlreichen Brunnen in der Stadt rund um den See .", "paragraph_sentence": "Rajasthan === \u00dcberleben in der W\u00fcste = = = Die W\u00fcstenstadt Jaisalmer im Westen Rajasthans war \u00fcber Jahrhunderte eine bl\u00fchende Handelsstadt. Und der \u201eTanka\u201c vor den Toren der Stadt hat dabei eine entscheidende Rolle gespielt. Im 14. Jahrhundert wurde dieser k\u00fcnstliche See mit Namen Gadisar angelegt. Jedes Jahr vor der Regenzeit wurden das Seebett und alle Zufl\u00fcsse gereinigt. Die Menschen hielten ihren See sauber. Er sollte das ganze Jahr Trinkwasser liefern. Waschen und Baden im See waren verboten. In der Regel \u00fcberstand der See sogar die Trockenzeit. Wenn das Wasser doch verdunstete, betrieben die Menschen im feuchten Bett Ackerbau. Trinkwasser lieferten dann die zahlreichen Brunnen in der Stadt rund um den See . Das im See angestaute Regenwasser hatte Zeit, langsam im Boden zu versickern und das Grundwasser anzuf\u00fcllen. In den trockenen Monaten lieferten die Brunnen dann noch genug Wasser f\u00fcr die Bew\u00e4sserung der Felder.", "paragraph_answer": "Rajasthan === \u00dcberleben in der W\u00fcste === Die W\u00fcstenstadt Jaisalmer im Westen Rajasthans war \u00fcber Jahrhunderte eine bl\u00fchende Handelsstadt. Und der \u201eTanka\u201c vor den Toren der Stadt hat dabei eine entscheidende Rolle gespielt. Im 14. Jahrhundert wurde dieser k\u00fcnstliche See mit Namen Gadisar angelegt. Jedes Jahr vor der Regenzeit wurden das Seebett und alle Zufl\u00fcsse gereinigt. Die Menschen hielten ihren See sauber. Er sollte das ganze Jahr Trinkwasser liefern. Waschen und Baden im See waren verboten. In der Regel \u00fcberstand der See sogar die Trockenzeit. Wenn das Wasser doch verdunstete, betrieben die Menschen im feuchten Bett Ackerbau. Trinkwasser lieferten dann die zahlreichen Brunnen in der Stadt rund um den See . Das im See angestaute Regenwasser hatte Zeit, langsam im Boden zu versickern und das Grundwasser anzuf\u00fcllen. In den trockenen Monaten lieferten die Brunnen dann noch genug Wasser f\u00fcr die Bew\u00e4sserung der Felder.", "sentence_answer": "Trinkwasser lieferten dann die zahlreichen Brunnen in der Stadt rund um den See .", "paragraph_id": 41405} {"question": "Wie nennt man religi\u00f6se Stiftungen in Iran?", "paragraph": "Iran\n\n=== Religi\u00f6se Stiftungen ===\nEinen bedeutenden Wirtschaftsfaktor stellen die religi\u00f6sen Stiftungen (Bony\u0101d) dar. Sie kontrollieren ca. 80 % der Wertsch\u00f6pfung. Die Regierung plant, den privaten Sektor deutlich zu erh\u00f6hen. Das System der Bony\u0101ds bestand bereits unter dem Schah und erf\u00fcllte schon damals karitative Aufgaben, wie sie auch schwarze Kassen f\u00fcr die herrschende Elite darstellten. Auch heute werden den Bony\u0101ds Vorw\u00fcrfe wegen mangelnder Transparenz, Korruption und Vetternwirtschaft gemacht. Steuervorteile w\u00fcrden die Entwicklung eines privaten Wirtschaftssektors behindern. Die Bony\u0101ds agieren in Form von Holdings und sind in gro\u00dfen Teilen der Wirtschaft marktbeherrschend, so z.\u00a0B. im Bereich des Exports, beim Baumaterial (Beton), Reedereien und Petrochemie, au\u00dferdem betreiben sie Hotels, Universit\u00e4ten und Banken. Verantwortlich sind die Bony\u0101ds alleine dem Religionsf\u00fchrer und Staatsoberhaupt \u0100yatoll\u0101h Ali Chamenei. Die beiden gr\u00f6\u00dften Stiftungen, deren Besitz je auf bis zu 15 Milliarden US$ angesetzt wird, sind die Bony\u0101d-e-Mostafez\u0101n (Stiftung f\u00fcr Entrechtete) sowie der \u0100st\u0101n-e Qods-e Razavi von Maschhad, urspr\u00fcnglich die Verwaltung eines Heiligengrabs, inzwischen aber ein Gro\u00dfkonzern. Im Sozialsystem des Iran sind die Bony\u0101ds neben dem Staat der gr\u00f6\u00dfte Faktor und unterst\u00fctzen ungef\u00e4hr die H\u00e4lfte der bed\u00fcrftigen Bev\u00f6lkerung.", "answer": "Bony\u0101d", "sentence": "Einen bedeutenden Wirtschaftsfaktor stellen die religi\u00f6sen Stiftungen ( Bony\u0101d )", "paragraph_sentence": "Iran == = Religi\u00f6se Stiftungen === Einen bedeutenden Wirtschaftsfaktor stellen die religi\u00f6sen Stiftungen ( Bony\u0101d ) dar . Sie kontrollieren ca. 80 % der Wertsch\u00f6pfung. Die Regierung plant, den privaten Sektor deutlich zu erh\u00f6hen. Das System der Bony\u0101ds bestand bereits unter dem Schah und erf\u00fcllte schon damals karitative Aufgaben, wie sie auch schwarze Kassen f\u00fcr die herrschende Elite darstellten. Auch heute werden den Bony\u0101ds Vorw\u00fcrfe wegen mangelnder Transparenz, Korruption und Vetternwirtschaft gemacht. Steuervorteile w\u00fcrden die Entwicklung eines privaten Wirtschaftssektors behindern. Die Bony\u0101ds agieren in Form von Holdings und sind in gro\u00dfen Teilen der Wirtschaft marktbeherrschend, so z. B. im Bereich des Exports, beim Baumaterial (Beton), Reedereien und Petrochemie, au\u00dferdem betreiben sie Hotels, Universit\u00e4ten und Banken. Verantwortlich sind die Bony\u0101ds alleine dem Religionsf\u00fchrer und Staatsoberhaupt \u0100yatoll\u0101h Ali Chamenei. Die beiden gr\u00f6\u00dften Stiftungen, deren Besitz je auf bis zu 15 Milliarden US$ angesetzt wird, sind die Bony\u0101d-e-Mostafez\u0101n (Stiftung f\u00fcr Entrechtete) sowie der \u0100st\u0101n-e Qods-e Razavi von Maschhad, urspr\u00fcnglich die Verwaltung eines Heiligengrabs, inzwischen aber ein Gro\u00dfkonzern. Im Sozialsystem des Iran sind die Bony\u0101ds neben dem Staat der gr\u00f6\u00dfte Faktor und unterst\u00fctzen ungef\u00e4hr die H\u00e4lfte der bed\u00fcrftigen Bev\u00f6lkerung.", "paragraph_answer": "Iran === Religi\u00f6se Stiftungen === Einen bedeutenden Wirtschaftsfaktor stellen die religi\u00f6sen Stiftungen ( Bony\u0101d ) dar. Sie kontrollieren ca. 80 % der Wertsch\u00f6pfung. Die Regierung plant, den privaten Sektor deutlich zu erh\u00f6hen. Das System der Bony\u0101ds bestand bereits unter dem Schah und erf\u00fcllte schon damals karitative Aufgaben, wie sie auch schwarze Kassen f\u00fcr die herrschende Elite darstellten. Auch heute werden den Bony\u0101ds Vorw\u00fcrfe wegen mangelnder Transparenz, Korruption und Vetternwirtschaft gemacht. Steuervorteile w\u00fcrden die Entwicklung eines privaten Wirtschaftssektors behindern. Die Bony\u0101ds agieren in Form von Holdings und sind in gro\u00dfen Teilen der Wirtschaft marktbeherrschend, so z. B. im Bereich des Exports, beim Baumaterial (Beton), Reedereien und Petrochemie, au\u00dferdem betreiben sie Hotels, Universit\u00e4ten und Banken. Verantwortlich sind die Bony\u0101ds alleine dem Religionsf\u00fchrer und Staatsoberhaupt \u0100yatoll\u0101h Ali Chamenei. Die beiden gr\u00f6\u00dften Stiftungen, deren Besitz je auf bis zu 15 Milliarden US$ angesetzt wird, sind die Bony\u0101d-e-Mostafez\u0101n (Stiftung f\u00fcr Entrechtete) sowie der \u0100st\u0101n-e Qods-e Razavi von Maschhad, urspr\u00fcnglich die Verwaltung eines Heiligengrabs, inzwischen aber ein Gro\u00dfkonzern. Im Sozialsystem des Iran sind die Bony\u0101ds neben dem Staat der gr\u00f6\u00dfte Faktor und unterst\u00fctzen ungef\u00e4hr die H\u00e4lfte der bed\u00fcrftigen Bev\u00f6lkerung.", "sentence_answer": "Einen bedeutenden Wirtschaftsfaktor stellen die religi\u00f6sen Stiftungen ( Bony\u0101d )", "paragraph_id": 44008} {"question": "Warum werden religi\u00f6se Stiftungen in Iran kritisiert?", "paragraph": "Iran\n\n=== Religi\u00f6se Stiftungen ===\nEinen bedeutenden Wirtschaftsfaktor stellen die religi\u00f6sen Stiftungen (Bony\u0101d) dar. Sie kontrollieren ca. 80 % der Wertsch\u00f6pfung. Die Regierung plant, den privaten Sektor deutlich zu erh\u00f6hen. Das System der Bony\u0101ds bestand bereits unter dem Schah und erf\u00fcllte schon damals karitative Aufgaben, wie sie auch schwarze Kassen f\u00fcr die herrschende Elite darstellten. Auch heute werden den Bony\u0101ds Vorw\u00fcrfe wegen mangelnder Transparenz, Korruption und Vetternwirtschaft gemacht. Steuervorteile w\u00fcrden die Entwicklung eines privaten Wirtschaftssektors behindern. Die Bony\u0101ds agieren in Form von Holdings und sind in gro\u00dfen Teilen der Wirtschaft marktbeherrschend, so z.\u00a0B. im Bereich des Exports, beim Baumaterial (Beton), Reedereien und Petrochemie, au\u00dferdem betreiben sie Hotels, Universit\u00e4ten und Banken. Verantwortlich sind die Bony\u0101ds alleine dem Religionsf\u00fchrer und Staatsoberhaupt \u0100yatoll\u0101h Ali Chamenei. Die beiden gr\u00f6\u00dften Stiftungen, deren Besitz je auf bis zu 15 Milliarden US$ angesetzt wird, sind die Bony\u0101d-e-Mostafez\u0101n (Stiftung f\u00fcr Entrechtete) sowie der \u0100st\u0101n-e Qods-e Razavi von Maschhad, urspr\u00fcnglich die Verwaltung eines Heiligengrabs, inzwischen aber ein Gro\u00dfkonzern. Im Sozialsystem des Iran sind die Bony\u0101ds neben dem Staat der gr\u00f6\u00dfte Faktor und unterst\u00fctzen ungef\u00e4hr die H\u00e4lfte der bed\u00fcrftigen Bev\u00f6lkerung.", "answer": "Das System der Bony\u0101ds bestand bereits unter dem Schah und erf\u00fcllte schon damals karitative Aufgaben, wie sie auch schwarze Kassen f\u00fcr die herrschende Elite darstellten. Auch heute werden den Bony\u0101ds Vorw\u00fcrfe wegen mangelnder Transparenz, Korruption und Vetternwirtschaft gemacht.", "sentence": "Das System der Bony\u0101ds bestand bereits unter dem Schah und erf\u00fcllte schon damals karitative Aufgaben, wie sie auch schwarze Kassen f\u00fcr die herrschende Elite darstellten. Auch heute werden den Bony\u0101ds Vorw\u00fcrfe wegen mangelnder Transparenz, Korruption und Vetternwirtschaft gemacht. Steuervorteile w\u00fcrden die Entwicklung eines privaten Wirtschaftssektors behindern.", "paragraph_sentence": "Iran == = Religi\u00f6se Stiftungen === Einen bedeutenden Wirtschaftsfaktor stellen die religi\u00f6sen Stiftungen (Bony\u0101d) dar. Sie kontrollieren ca. 80 % der Wertsch\u00f6pfung. Die Regierung plant, den privaten Sektor deutlich zu erh\u00f6hen. Das System der Bony\u0101ds bestand bereits unter dem Schah und erf\u00fcllte schon damals karitative Aufgaben, wie sie auch schwarze Kassen f\u00fcr die herrschende Elite darstellten. Auch heute werden den Bony\u0101ds Vorw\u00fcrfe wegen mangelnder Transparenz, Korruption und Vetternwirtschaft gemacht. Steuervorteile w\u00fcrden die Entwicklung eines privaten Wirtschaftssektors behindern. Die Bony\u0101ds agieren in Form von Holdings und sind in gro\u00dfen Teilen der Wirtschaft marktbeherrschend, so z. B. im Bereich des Exports, beim Baumaterial (Beton), Reedereien und Petrochemie, au\u00dferdem betreiben sie Hotels, Universit\u00e4ten und Banken. Verantwortlich sind die Bony\u0101ds alleine dem Religionsf\u00fchrer und Staatsoberhaupt \u0100yatoll\u0101h Ali Chamenei. Die beiden gr\u00f6\u00dften Stiftungen, deren Besitz je auf bis zu 15 Milliarden US$ angesetzt wird, sind die Bony\u0101d-e-Mostafez\u0101n (Stiftung f\u00fcr Entrechtete) sowie der \u0100st\u0101n-e Qods-e Razavi von Maschhad, urspr\u00fcnglich die Verwaltung eines Heiligengrabs, inzwischen aber ein Gro\u00dfkonzern. Im Sozialsystem des Iran sind die Bony\u0101ds neben dem Staat der gr\u00f6\u00dfte Faktor und unterst\u00fctzen ungef\u00e4hr die H\u00e4lfte der bed\u00fcrftigen Bev\u00f6lkerung.", "paragraph_answer": "Iran === Religi\u00f6se Stiftungen === Einen bedeutenden Wirtschaftsfaktor stellen die religi\u00f6sen Stiftungen (Bony\u0101d) dar. Sie kontrollieren ca. 80 % der Wertsch\u00f6pfung. Die Regierung plant, den privaten Sektor deutlich zu erh\u00f6hen. Das System der Bony\u0101ds bestand bereits unter dem Schah und erf\u00fcllte schon damals karitative Aufgaben, wie sie auch schwarze Kassen f\u00fcr die herrschende Elite darstellten. Auch heute werden den Bony\u0101ds Vorw\u00fcrfe wegen mangelnder Transparenz, Korruption und Vetternwirtschaft gemacht. Steuervorteile w\u00fcrden die Entwicklung eines privaten Wirtschaftssektors behindern. Die Bony\u0101ds agieren in Form von Holdings und sind in gro\u00dfen Teilen der Wirtschaft marktbeherrschend, so z. B. im Bereich des Exports, beim Baumaterial (Beton), Reedereien und Petrochemie, au\u00dferdem betreiben sie Hotels, Universit\u00e4ten und Banken. Verantwortlich sind die Bony\u0101ds alleine dem Religionsf\u00fchrer und Staatsoberhaupt \u0100yatoll\u0101h Ali Chamenei. Die beiden gr\u00f6\u00dften Stiftungen, deren Besitz je auf bis zu 15 Milliarden US$ angesetzt wird, sind die Bony\u0101d-e-Mostafez\u0101n (Stiftung f\u00fcr Entrechtete) sowie der \u0100st\u0101n-e Qods-e Razavi von Maschhad, urspr\u00fcnglich die Verwaltung eines Heiligengrabs, inzwischen aber ein Gro\u00dfkonzern. Im Sozialsystem des Iran sind die Bony\u0101ds neben dem Staat der gr\u00f6\u00dfte Faktor und unterst\u00fctzen ungef\u00e4hr die H\u00e4lfte der bed\u00fcrftigen Bev\u00f6lkerung.", "sentence_answer": " Das System der Bony\u0101ds bestand bereits unter dem Schah und erf\u00fcllte schon damals karitative Aufgaben, wie sie auch schwarze Kassen f\u00fcr die herrschende Elite darstellten. Auch heute werden den Bony\u0101ds Vorw\u00fcrfe wegen mangelnder Transparenz, Korruption und Vetternwirtschaft gemacht. Steuervorteile w\u00fcrden die Entwicklung eines privaten Wirtschaftssektors behindern.", "paragraph_id": 44009} {"question": "In welchen Bereichen der Wirtschaft haben religi\u00f6se Stiftungen in Iran herrschende Stellung?", "paragraph": "Iran\n\n=== Religi\u00f6se Stiftungen ===\nEinen bedeutenden Wirtschaftsfaktor stellen die religi\u00f6sen Stiftungen (Bony\u0101d) dar. Sie kontrollieren ca. 80 % der Wertsch\u00f6pfung. Die Regierung plant, den privaten Sektor deutlich zu erh\u00f6hen. Das System der Bony\u0101ds bestand bereits unter dem Schah und erf\u00fcllte schon damals karitative Aufgaben, wie sie auch schwarze Kassen f\u00fcr die herrschende Elite darstellten. Auch heute werden den Bony\u0101ds Vorw\u00fcrfe wegen mangelnder Transparenz, Korruption und Vetternwirtschaft gemacht. Steuervorteile w\u00fcrden die Entwicklung eines privaten Wirtschaftssektors behindern. Die Bony\u0101ds agieren in Form von Holdings und sind in gro\u00dfen Teilen der Wirtschaft marktbeherrschend, so z.\u00a0B. im Bereich des Exports, beim Baumaterial (Beton), Reedereien und Petrochemie, au\u00dferdem betreiben sie Hotels, Universit\u00e4ten und Banken. Verantwortlich sind die Bony\u0101ds alleine dem Religionsf\u00fchrer und Staatsoberhaupt \u0100yatoll\u0101h Ali Chamenei. Die beiden gr\u00f6\u00dften Stiftungen, deren Besitz je auf bis zu 15 Milliarden US$ angesetzt wird, sind die Bony\u0101d-e-Mostafez\u0101n (Stiftung f\u00fcr Entrechtete) sowie der \u0100st\u0101n-e Qods-e Razavi von Maschhad, urspr\u00fcnglich die Verwaltung eines Heiligengrabs, inzwischen aber ein Gro\u00dfkonzern. Im Sozialsystem des Iran sind die Bony\u0101ds neben dem Staat der gr\u00f6\u00dfte Faktor und unterst\u00fctzen ungef\u00e4hr die H\u00e4lfte der bed\u00fcrftigen Bev\u00f6lkerung.", "answer": "Die Bony\u0101ds agieren in Form von Holdings und sind in gro\u00dfen Teilen der Wirtschaft marktbeherrschend, so z.\u00a0B. im Bereich des Exports, beim Baumaterial (Beton), Reedereien und Petrochemie, au\u00dferdem betreiben sie Hotels, Universit\u00e4ten und Banken.", "sentence": "Die Bony\u0101ds agieren in Form von Holdings und sind in gro\u00dfen Teilen der Wirtschaft marktbeherrschend, so z.\u00a0B. im Bereich des Exports, beim Baumaterial (Beton), Reedereien und Petrochemie, au\u00dferdem betreiben sie Hotels, Universit\u00e4ten und Banken. Verantwortlich sind die Bony\u0101ds alleine dem Religionsf\u00fchrer und Staatsoberhaupt \u0100yatoll\u0101h Ali Chamenei.", "paragraph_sentence": "Iran == = Religi\u00f6se Stiftungen === Einen bedeutenden Wirtschaftsfaktor stellen die religi\u00f6sen Stiftungen (Bony\u0101d) dar. Sie kontrollieren ca. 80 % der Wertsch\u00f6pfung. Die Regierung plant, den privaten Sektor deutlich zu erh\u00f6hen. Das System der Bony\u0101ds bestand bereits unter dem Schah und erf\u00fcllte schon damals karitative Aufgaben, wie sie auch schwarze Kassen f\u00fcr die herrschende Elite darstellten. Auch heute werden den Bony\u0101ds Vorw\u00fcrfe wegen mangelnder Transparenz, Korruption und Vetternwirtschaft gemacht. Steuervorteile w\u00fcrden die Entwicklung eines privaten Wirtschaftssektors behindern. Die Bony\u0101ds agieren in Form von Holdings und sind in gro\u00dfen Teilen der Wirtschaft marktbeherrschend, so z. B. im Bereich des Exports, beim Baumaterial (Beton), Reedereien und Petrochemie, au\u00dferdem betreiben sie Hotels, Universit\u00e4ten und Banken. Verantwortlich sind die Bony\u0101ds alleine dem Religionsf\u00fchrer und Staatsoberhaupt \u0100yatoll\u0101h Ali Chamenei. Die beiden gr\u00f6\u00dften Stiftungen, deren Besitz je auf bis zu 15 Milliarden US$ angesetzt wird, sind die Bony\u0101d-e-Mostafez\u0101n (Stiftung f\u00fcr Entrechtete) sowie der \u0100st\u0101n-e Qods-e Razavi von Maschhad, urspr\u00fcnglich die Verwaltung eines Heiligengrabs, inzwischen aber ein Gro\u00dfkonzern. Im Sozialsystem des Iran sind die Bony\u0101ds neben dem Staat der gr\u00f6\u00dfte Faktor und unterst\u00fctzen ungef\u00e4hr die H\u00e4lfte der bed\u00fcrftigen Bev\u00f6lkerung.", "paragraph_answer": "Iran === Religi\u00f6se Stiftungen === Einen bedeutenden Wirtschaftsfaktor stellen die religi\u00f6sen Stiftungen (Bony\u0101d) dar. Sie kontrollieren ca. 80 % der Wertsch\u00f6pfung. Die Regierung plant, den privaten Sektor deutlich zu erh\u00f6hen. Das System der Bony\u0101ds bestand bereits unter dem Schah und erf\u00fcllte schon damals karitative Aufgaben, wie sie auch schwarze Kassen f\u00fcr die herrschende Elite darstellten. Auch heute werden den Bony\u0101ds Vorw\u00fcrfe wegen mangelnder Transparenz, Korruption und Vetternwirtschaft gemacht. Steuervorteile w\u00fcrden die Entwicklung eines privaten Wirtschaftssektors behindern. Die Bony\u0101ds agieren in Form von Holdings und sind in gro\u00dfen Teilen der Wirtschaft marktbeherrschend, so z. B. im Bereich des Exports, beim Baumaterial (Beton), Reedereien und Petrochemie, au\u00dferdem betreiben sie Hotels, Universit\u00e4ten und Banken. Verantwortlich sind die Bony\u0101ds alleine dem Religionsf\u00fchrer und Staatsoberhaupt \u0100yatoll\u0101h Ali Chamenei. Die beiden gr\u00f6\u00dften Stiftungen, deren Besitz je auf bis zu 15 Milliarden US$ angesetzt wird, sind die Bony\u0101d-e-Mostafez\u0101n (Stiftung f\u00fcr Entrechtete) sowie der \u0100st\u0101n-e Qods-e Razavi von Maschhad, urspr\u00fcnglich die Verwaltung eines Heiligengrabs, inzwischen aber ein Gro\u00dfkonzern. Im Sozialsystem des Iran sind die Bony\u0101ds neben dem Staat der gr\u00f6\u00dfte Faktor und unterst\u00fctzen ungef\u00e4hr die H\u00e4lfte der bed\u00fcrftigen Bev\u00f6lkerung.", "sentence_answer": " Die Bony\u0101ds agieren in Form von Holdings und sind in gro\u00dfen Teilen der Wirtschaft marktbeherrschend, so z. B. im Bereich des Exports, beim Baumaterial (Beton), Reedereien und Petrochemie, au\u00dferdem betreiben sie Hotels, Universit\u00e4ten und Banken. Verantwortlich sind die Bony\u0101ds alleine dem Religionsf\u00fchrer und Staatsoberhaupt \u0100yatoll\u0101h Ali Chamenei.", "paragraph_id": 44010} {"question": "Was sind die zwei gr\u00f6\u00dften religi\u00f6sen Stiftungen in Iran?", "paragraph": "Iran\n\n=== Religi\u00f6se Stiftungen ===\nEinen bedeutenden Wirtschaftsfaktor stellen die religi\u00f6sen Stiftungen (Bony\u0101d) dar. Sie kontrollieren ca. 80 % der Wertsch\u00f6pfung. Die Regierung plant, den privaten Sektor deutlich zu erh\u00f6hen. Das System der Bony\u0101ds bestand bereits unter dem Schah und erf\u00fcllte schon damals karitative Aufgaben, wie sie auch schwarze Kassen f\u00fcr die herrschende Elite darstellten. Auch heute werden den Bony\u0101ds Vorw\u00fcrfe wegen mangelnder Transparenz, Korruption und Vetternwirtschaft gemacht. Steuervorteile w\u00fcrden die Entwicklung eines privaten Wirtschaftssektors behindern. Die Bony\u0101ds agieren in Form von Holdings und sind in gro\u00dfen Teilen der Wirtschaft marktbeherrschend, so z.\u00a0B. im Bereich des Exports, beim Baumaterial (Beton), Reedereien und Petrochemie, au\u00dferdem betreiben sie Hotels, Universit\u00e4ten und Banken. Verantwortlich sind die Bony\u0101ds alleine dem Religionsf\u00fchrer und Staatsoberhaupt \u0100yatoll\u0101h Ali Chamenei. Die beiden gr\u00f6\u00dften Stiftungen, deren Besitz je auf bis zu 15 Milliarden US$ angesetzt wird, sind die Bony\u0101d-e-Mostafez\u0101n (Stiftung f\u00fcr Entrechtete) sowie der \u0100st\u0101n-e Qods-e Razavi von Maschhad, urspr\u00fcnglich die Verwaltung eines Heiligengrabs, inzwischen aber ein Gro\u00dfkonzern. Im Sozialsystem des Iran sind die Bony\u0101ds neben dem Staat der gr\u00f6\u00dfte Faktor und unterst\u00fctzen ungef\u00e4hr die H\u00e4lfte der bed\u00fcrftigen Bev\u00f6lkerung.", "answer": "die Bony\u0101d-e-Mostafez\u0101n (Stiftung f\u00fcr Entrechtete) sowie der \u0100st\u0101n-e Qods-e Razavi von Maschhad", "sentence": "Die beiden gr\u00f6\u00dften Stiftungen, deren Besitz je auf bis zu 15 Milliarden US$ angesetzt wird, sind die Bony\u0101d-e-Mostafez\u0101n (Stiftung f\u00fcr Entrechtete) sowie der \u0100st\u0101n-e Qods-e Razavi von Maschhad , urspr\u00fcnglich die Verwaltung eines Heiligengrabs, inzwischen aber ein Gro\u00dfkonzern.", "paragraph_sentence": "Iran == = Religi\u00f6se Stiftungen === Einen bedeutenden Wirtschaftsfaktor stellen die religi\u00f6sen Stiftungen (Bony\u0101d) dar. Sie kontrollieren ca. 80 % der Wertsch\u00f6pfung. Die Regierung plant, den privaten Sektor deutlich zu erh\u00f6hen. Das System der Bony\u0101ds bestand bereits unter dem Schah und erf\u00fcllte schon damals karitative Aufgaben, wie sie auch schwarze Kassen f\u00fcr die herrschende Elite darstellten. Auch heute werden den Bony\u0101ds Vorw\u00fcrfe wegen mangelnder Transparenz, Korruption und Vetternwirtschaft gemacht. Steuervorteile w\u00fcrden die Entwicklung eines privaten Wirtschaftssektors behindern. Die Bony\u0101ds agieren in Form von Holdings und sind in gro\u00dfen Teilen der Wirtschaft marktbeherrschend, so z. B. im Bereich des Exports, beim Baumaterial (Beton), Reedereien und Petrochemie, au\u00dferdem betreiben sie Hotels, Universit\u00e4ten und Banken. Verantwortlich sind die Bony\u0101ds alleine dem Religionsf\u00fchrer und Staatsoberhaupt \u0100yatoll\u0101h Ali Chamenei. Die beiden gr\u00f6\u00dften Stiftungen, deren Besitz je auf bis zu 15 Milliarden US$ angesetzt wird, sind die Bony\u0101d-e-Mostafez\u0101n (Stiftung f\u00fcr Entrechtete) sowie der \u0100st\u0101n-e Qods-e Razavi von Maschhad , urspr\u00fcnglich die Verwaltung eines Heiligengrabs, inzwischen aber ein Gro\u00dfkonzern. Im Sozialsystem des Iran sind die Bony\u0101ds neben dem Staat der gr\u00f6\u00dfte Faktor und unterst\u00fctzen ungef\u00e4hr die H\u00e4lfte der bed\u00fcrftigen Bev\u00f6lkerung.", "paragraph_answer": "Iran === Religi\u00f6se Stiftungen === Einen bedeutenden Wirtschaftsfaktor stellen die religi\u00f6sen Stiftungen (Bony\u0101d) dar. Sie kontrollieren ca. 80 % der Wertsch\u00f6pfung. Die Regierung plant, den privaten Sektor deutlich zu erh\u00f6hen. Das System der Bony\u0101ds bestand bereits unter dem Schah und erf\u00fcllte schon damals karitative Aufgaben, wie sie auch schwarze Kassen f\u00fcr die herrschende Elite darstellten. Auch heute werden den Bony\u0101ds Vorw\u00fcrfe wegen mangelnder Transparenz, Korruption und Vetternwirtschaft gemacht. Steuervorteile w\u00fcrden die Entwicklung eines privaten Wirtschaftssektors behindern. Die Bony\u0101ds agieren in Form von Holdings und sind in gro\u00dfen Teilen der Wirtschaft marktbeherrschend, so z. B. im Bereich des Exports, beim Baumaterial (Beton), Reedereien und Petrochemie, au\u00dferdem betreiben sie Hotels, Universit\u00e4ten und Banken. Verantwortlich sind die Bony\u0101ds alleine dem Religionsf\u00fchrer und Staatsoberhaupt \u0100yatoll\u0101h Ali Chamenei. Die beiden gr\u00f6\u00dften Stiftungen, deren Besitz je auf bis zu 15 Milliarden US$ angesetzt wird, sind die Bony\u0101d-e-Mostafez\u0101n (Stiftung f\u00fcr Entrechtete) sowie der \u0100st\u0101n-e Qods-e Razavi von Maschhad , urspr\u00fcnglich die Verwaltung eines Heiligengrabs, inzwischen aber ein Gro\u00dfkonzern. Im Sozialsystem des Iran sind die Bony\u0101ds neben dem Staat der gr\u00f6\u00dfte Faktor und unterst\u00fctzen ungef\u00e4hr die H\u00e4lfte der bed\u00fcrftigen Bev\u00f6lkerung.", "sentence_answer": "Die beiden gr\u00f6\u00dften Stiftungen, deren Besitz je auf bis zu 15 Milliarden US$ angesetzt wird, sind die Bony\u0101d-e-Mostafez\u0101n (Stiftung f\u00fcr Entrechtete) sowie der \u0100st\u0101n-e Qods-e Razavi von Maschhad , urspr\u00fcnglich die Verwaltung eines Heiligengrabs, inzwischen aber ein Gro\u00dfkonzern.", "paragraph_id": 44011} {"question": "Wie ist der Achtfache Pfad im Buddhismus geteilt?", "paragraph": "Buddhismus\n\n=== Die Vier Edlen Wahrheiten und der Achtfache Pfad ===\nKern der Lehre des Buddha sind die von ihm benannten ''Vier Edlen Wahrheiten'', aus der vierten der Wahrheiten folgt als Weg aus dem Leiden der ''Achtfache Pfad''.\nIm Zentrum der \u201eVier edlen Wahrheiten\u201c steht das Leiden (dukkha), seine Ursachen und der Weg, es zum Verl\u00f6schen zu bringen. Der Achtfache Pfad ist dreigeteilt, die Hauptgruppen sind: die Einsicht in die Lehre, ihre ethischen Grundlagen und die Schwerpunkte des geistigen Trainings (Meditation/Achtsamkeit).", "answer": "die Hauptgruppen sind: die Einsicht in die Lehre, ihre ethischen Grundlagen und die Schwerpunkte des geistigen Trainings (Meditation/Achtsamkeit)", "sentence": "Der Achtfache Pfad ist dreigeteilt, die Hauptgruppen sind: die Einsicht in die Lehre, ihre ethischen Grundlagen und die Schwerpunkte des geistigen Trainings (Meditation/Achtsamkeit) .", "paragraph_sentence": "Buddhismus == = Die Vier Edlen Wahrheiten und der Achtfache Pfad === Kern der Lehre des Buddha sind die von ihm benannten ''Vier Edlen Wahrheiten'', aus der vierten der Wahrheiten folgt als Weg aus dem Leiden der ''Achtfache Pfad''. Im Zentrum der \u201eVier edlen Wahrheiten\u201c steht das Leiden (dukkha), seine Ursachen und der Weg, es zum Verl\u00f6schen zu bringen. Der Achtfache Pfad ist dreigeteilt, die Hauptgruppen sind: die Einsicht in die Lehre, ihre ethischen Grundlagen und die Schwerpunkte des geistigen Trainings (Meditation/Achtsamkeit) . ", "paragraph_answer": "Buddhismus === Die Vier Edlen Wahrheiten und der Achtfache Pfad === Kern der Lehre des Buddha sind die von ihm benannten ''Vier Edlen Wahrheiten'', aus der vierten der Wahrheiten folgt als Weg aus dem Leiden der ''Achtfache Pfad''. Im Zentrum der \u201eVier edlen Wahrheiten\u201c steht das Leiden (dukkha), seine Ursachen und der Weg, es zum Verl\u00f6schen zu bringen. Der Achtfache Pfad ist dreigeteilt, die Hauptgruppen sind: die Einsicht in die Lehre, ihre ethischen Grundlagen und die Schwerpunkte des geistigen Trainings (Meditation/Achtsamkeit) .", "sentence_answer": "Der Achtfache Pfad ist dreigeteilt, die Hauptgruppen sind: die Einsicht in die Lehre, ihre ethischen Grundlagen und die Schwerpunkte des geistigen Trainings (Meditation/Achtsamkeit) .", "paragraph_id": 41210} {"question": "Was ist das Kern der Lehre des Buddha?", "paragraph": "Buddhismus\n\n=== Die Vier Edlen Wahrheiten und der Achtfache Pfad ===\nKern der Lehre des Buddha sind die von ihm benannten ''Vier Edlen Wahrheiten'', aus der vierten der Wahrheiten folgt als Weg aus dem Leiden der ''Achtfache Pfad''.\nIm Zentrum der \u201eVier edlen Wahrheiten\u201c steht das Leiden (dukkha), seine Ursachen und der Weg, es zum Verl\u00f6schen zu bringen. Der Achtfache Pfad ist dreigeteilt, die Hauptgruppen sind: die Einsicht in die Lehre, ihre ethischen Grundlagen und die Schwerpunkte des geistigen Trainings (Meditation/Achtsamkeit).", "answer": "''Vier Edlen Wahrheiten'', aus der vierten der Wahrheiten folgt als Weg aus dem Leiden der ''Achtfache Pfad''", "sentence": "Kern der Lehre des Buddha sind die von ihm benannten ''Vier Edlen Wahrheiten'', aus der vierten der Wahrheiten folgt als Weg aus dem Leiden der ''Achtfache Pfad'' .", "paragraph_sentence": "Buddhismus == = Die Vier Edlen Wahrheiten und der Achtfache Pfad === Kern der Lehre des Buddha sind die von ihm benannten ''Vier Edlen Wahrheiten'', aus der vierten der Wahrheiten folgt als Weg aus dem Leiden der ''Achtfache Pfad'' . Im Zentrum der \u201eVier edlen Wahrheiten\u201c steht das Leiden (dukkha), seine Ursachen und der Weg, es zum Verl\u00f6schen zu bringen. 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Der Achtfache Pfad ist dreigeteilt, die Hauptgruppen sind: die Einsicht in die Lehre, ihre ethischen Grundlagen und die Schwerpunkte des geistigen Trainings (Meditation/Achtsamkeit).", "sentence_answer": "Kern der Lehre des Buddha sind die von ihm benannten ''Vier Edlen Wahrheiten'', aus der vierten der Wahrheiten folgt als Weg aus dem Leiden der ''Achtfache Pfad'' .", "paragraph_id": 41209} {"question": "Welche Wirkung k\u00f6nnen manche f\u00fcr die Munitionsproduktion eingesetzte Metalle haben?", "paragraph": "Jagd\n\n=== Geschossmaterial ===\nBlei und andere Metalle, die bei der Munitionsproduktion in einigen Projektil-Typen als Geschossmaterial Verwendung finden, k\u00f6nnen unter gewissen Umst\u00e4nden eine \u00f6kotoxische Wirkung aufweisen. Geschosse oder deren Fragmente k\u00f6nnen in Boden und Wasser sowie in die Nahrungskette von Wildtieren gelangen, wovon vor allem Wasserv\u00f6gel (z.\u00a0B. Enten) und einige Beutegreifer (z.\u00a0B. Seeadler) betroffen sein k\u00f6nnen, die verluderte Tiere oder Aufbruch fressen.\nInsbesondere die Verwendung von Munition mit Blei wird aus Gr\u00fcnden des Umweltschutzes (siehe Bleibelastung der Umwelt) und gesundheitlichen Gr\u00fcnden (siehe Bleivergiftung) kritisiert, da im Gegensatz zu anderen Materialien bei Blei keine Wirkschwelle benannt werden kann, unter der die Aufnahme von Blei gesundheitlich unbedenklich ist. Mehrere Jurisdiktionen in Europa und Nordamerika haben daher den Einsatz von Bleimunition \u2013 zugunsten von weniger toxischer bzw. bleifreier Munition \u2013 eingeschr\u00e4nkt oder verboten. Das Bundesinstitut f\u00fcr Risikobewertung kommt in seinen Studien zu dem Schluss, dass bei Normalverzehrern die zus\u00e4tzliche Aufnahme \u00fcber belastetes Wildbret verglichen mit der Gesamtaufnahme von Blei \u00fcber andere Lebensmittelgruppen toxikologisch unbedeutend und ein gesundheitliches Risiko unwahrscheinlich ist.", "answer": "\u00f6kotoxische", "sentence": "eine \u00f6kotoxische Wirkung aufweisen.", "paragraph_sentence": "Jagd == = Geschossmaterial === Blei und andere Metalle, die bei der Munitionsproduktion in einigen Projektil-Typen als Geschossmaterial Verwendung finden, k\u00f6nnen unter gewissen Umst\u00e4nden eine \u00f6kotoxische Wirkung aufweisen. Geschosse oder deren Fragmente k\u00f6nnen in Boden und Wasser sowie in die Nahrungskette von Wildtieren gelangen, wovon vor allem Wasserv\u00f6gel (z. B. Enten) und einige Beutegreifer (z. B. Seeadler) betroffen sein k\u00f6nnen, die verluderte Tiere oder Aufbruch fressen. Insbesondere die Verwendung von Munition mit Blei wird aus Gr\u00fcnden des Umweltschutzes (siehe Bleibelastung der Umwelt) und gesundheitlichen Gr\u00fcnden (siehe Bleivergiftung) kritisiert, da im Gegensatz zu anderen Materialien bei Blei keine Wirkschwelle benannt werden kann, unter der die Aufnahme von Blei gesundheitlich unbedenklich ist. Mehrere Jurisdiktionen in Europa und Nordamerika haben daher den Einsatz von Bleimunition \u2013 zugunsten von weniger toxischer bzw. bleifreier Munition \u2013 eingeschr\u00e4nkt oder verboten. Das Bundesinstitut f\u00fcr Risikobewertung kommt in seinen Studien zu dem Schluss, dass bei Normalverzehrern die zus\u00e4tzliche Aufnahme \u00fcber belastetes Wildbret verglichen mit der Gesamtaufnahme von Blei \u00fcber andere Lebensmittelgruppen toxikologisch unbedeutend und ein gesundheitliches Risiko unwahrscheinlich ist.", "paragraph_answer": "Jagd === Geschossmaterial === Blei und andere Metalle, die bei der Munitionsproduktion in einigen Projektil-Typen als Geschossmaterial Verwendung finden, k\u00f6nnen unter gewissen Umst\u00e4nden eine \u00f6kotoxische Wirkung aufweisen. Geschosse oder deren Fragmente k\u00f6nnen in Boden und Wasser sowie in die Nahrungskette von Wildtieren gelangen, wovon vor allem Wasserv\u00f6gel (z. B. Enten) und einige Beutegreifer (z. B. Seeadler) betroffen sein k\u00f6nnen, die verluderte Tiere oder Aufbruch fressen. Insbesondere die Verwendung von Munition mit Blei wird aus Gr\u00fcnden des Umweltschutzes (siehe Bleibelastung der Umwelt) und gesundheitlichen Gr\u00fcnden (siehe Bleivergiftung) kritisiert, da im Gegensatz zu anderen Materialien bei Blei keine Wirkschwelle benannt werden kann, unter der die Aufnahme von Blei gesundheitlich unbedenklich ist. Mehrere Jurisdiktionen in Europa und Nordamerika haben daher den Einsatz von Bleimunition \u2013 zugunsten von weniger toxischer bzw. bleifreier Munition \u2013 eingeschr\u00e4nkt oder verboten. Das Bundesinstitut f\u00fcr Risikobewertung kommt in seinen Studien zu dem Schluss, dass bei Normalverzehrern die zus\u00e4tzliche Aufnahme \u00fcber belastetes Wildbret verglichen mit der Gesamtaufnahme von Blei \u00fcber andere Lebensmittelgruppen toxikologisch unbedeutend und ein gesundheitliches Risiko unwahrscheinlich ist.", "sentence_answer": "eine \u00f6kotoxische Wirkung aufweisen.", "paragraph_id": 41396} {"question": "Wie kann das Geschossmaterial der Natur schaden? ", "paragraph": "Jagd\n\n=== Geschossmaterial ===\nBlei und andere Metalle, die bei der Munitionsproduktion in einigen Projektil-Typen als Geschossmaterial Verwendung finden, k\u00f6nnen unter gewissen Umst\u00e4nden eine \u00f6kotoxische Wirkung aufweisen. Geschosse oder deren Fragmente k\u00f6nnen in Boden und Wasser sowie in die Nahrungskette von Wildtieren gelangen, wovon vor allem Wasserv\u00f6gel (z.\u00a0B. Enten) und einige Beutegreifer (z.\u00a0B. Seeadler) betroffen sein k\u00f6nnen, die verluderte Tiere oder Aufbruch fressen.\nInsbesondere die Verwendung von Munition mit Blei wird aus Gr\u00fcnden des Umweltschutzes (siehe Bleibelastung der Umwelt) und gesundheitlichen Gr\u00fcnden (siehe Bleivergiftung) kritisiert, da im Gegensatz zu anderen Materialien bei Blei keine Wirkschwelle benannt werden kann, unter der die Aufnahme von Blei gesundheitlich unbedenklich ist. Mehrere Jurisdiktionen in Europa und Nordamerika haben daher den Einsatz von Bleimunition \u2013 zugunsten von weniger toxischer bzw. bleifreier Munition \u2013 eingeschr\u00e4nkt oder verboten. Das Bundesinstitut f\u00fcr Risikobewertung kommt in seinen Studien zu dem Schluss, dass bei Normalverzehrern die zus\u00e4tzliche Aufnahme \u00fcber belastetes Wildbret verglichen mit der Gesamtaufnahme von Blei \u00fcber andere Lebensmittelgruppen toxikologisch unbedeutend und ein gesundheitliches Risiko unwahrscheinlich ist.", "answer": "Geschosse oder deren Fragmente k\u00f6nnen in Boden und Wasser sowie in die Nahrungskette von Wildtieren gelangen, wovon vor allem Wasserv\u00f6gel (z.\u00a0B. Enten) und einige Beutegreifer (z.\u00a0B. Seeadler) betroffen sein k\u00f6nnen, die verluderte Tiere oder Aufbruch fressen.", "sentence": "Geschosse oder deren Fragmente k\u00f6nnen in Boden und Wasser sowie in die Nahrungskette von Wildtieren gelangen, wovon vor allem Wasserv\u00f6gel (z.\u00a0B. Enten) und einige Beutegreifer (z.\u00a0B. Seeadler) betroffen sein k\u00f6nnen, die verluderte Tiere oder Aufbruch fressen. \n", "paragraph_sentence": "Jagd == = Geschossmaterial === Blei und andere Metalle, die bei der Munitionsproduktion in einigen Projektil-Typen als Geschossmaterial Verwendung finden, k\u00f6nnen unter gewissen Umst\u00e4nden eine \u00f6kotoxische Wirkung aufweisen. Geschosse oder deren Fragmente k\u00f6nnen in Boden und Wasser sowie in die Nahrungskette von Wildtieren gelangen, wovon vor allem Wasserv\u00f6gel (z. B. Enten) und einige Beutegreifer (z. B. Seeadler) betroffen sein k\u00f6nnen, die verluderte Tiere oder Aufbruch fressen. Insbesondere die Verwendung von Munition mit Blei wird aus Gr\u00fcnden des Umweltschutzes (siehe Bleibelastung der Umwelt) und gesundheitlichen Gr\u00fcnden (siehe Bleivergiftung) kritisiert, da im Gegensatz zu anderen Materialien bei Blei keine Wirkschwelle benannt werden kann, unter der die Aufnahme von Blei gesundheitlich unbedenklich ist. Mehrere Jurisdiktionen in Europa und Nordamerika haben daher den Einsatz von Bleimunition \u2013 zugunsten von weniger toxischer bzw. bleifreier Munition \u2013 eingeschr\u00e4nkt oder verboten. Das Bundesinstitut f\u00fcr Risikobewertung kommt in seinen Studien zu dem Schluss, dass bei Normalverzehrern die zus\u00e4tzliche Aufnahme \u00fcber belastetes Wildbret verglichen mit der Gesamtaufnahme von Blei \u00fcber andere Lebensmittelgruppen toxikologisch unbedeutend und ein gesundheitliches Risiko unwahrscheinlich ist.", "paragraph_answer": "Jagd === Geschossmaterial === Blei und andere Metalle, die bei der Munitionsproduktion in einigen Projektil-Typen als Geschossmaterial Verwendung finden, k\u00f6nnen unter gewissen Umst\u00e4nden eine \u00f6kotoxische Wirkung aufweisen. Geschosse oder deren Fragmente k\u00f6nnen in Boden und Wasser sowie in die Nahrungskette von Wildtieren gelangen, wovon vor allem Wasserv\u00f6gel (z. B. Enten) und einige Beutegreifer (z. B. 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Das Bundesinstitut f\u00fcr Risikobewertung kommt in seinen Studien zu dem Schluss, dass bei Normalverzehrern die zus\u00e4tzliche Aufnahme \u00fcber belastetes Wildbret verglichen mit der Gesamtaufnahme von Blei \u00fcber andere Lebensmittelgruppen toxikologisch unbedeutend und ein gesundheitliches Risiko unwahrscheinlich ist.", "sentence_answer": " Geschosse oder deren Fragmente k\u00f6nnen in Boden und Wasser sowie in die Nahrungskette von Wildtieren gelangen, wovon vor allem Wasserv\u00f6gel (z. B. Enten) und einige Beutegreifer (z. B. Seeadler) betroffen sein k\u00f6nnen, die verluderte Tiere oder Aufbruch fressen. ", "paragraph_id": 41397} {"question": "Warum wird die Verwendung von Blei in der Munition kritisiert?", "paragraph": "Jagd\n\n=== Geschossmaterial ===\nBlei und andere Metalle, die bei der Munitionsproduktion in einigen Projektil-Typen als Geschossmaterial Verwendung finden, k\u00f6nnen unter gewissen Umst\u00e4nden eine \u00f6kotoxische Wirkung aufweisen. Geschosse oder deren Fragmente k\u00f6nnen in Boden und Wasser sowie in die Nahrungskette von Wildtieren gelangen, wovon vor allem Wasserv\u00f6gel (z.\u00a0B. Enten) und einige Beutegreifer (z.\u00a0B. Seeadler) betroffen sein k\u00f6nnen, die verluderte Tiere oder Aufbruch fressen.\nInsbesondere die Verwendung von Munition mit Blei wird aus Gr\u00fcnden des Umweltschutzes (siehe Bleibelastung der Umwelt) und gesundheitlichen Gr\u00fcnden (siehe Bleivergiftung) kritisiert, da im Gegensatz zu anderen Materialien bei Blei keine Wirkschwelle benannt werden kann, unter der die Aufnahme von Blei gesundheitlich unbedenklich ist. Mehrere Jurisdiktionen in Europa und Nordamerika haben daher den Einsatz von Bleimunition \u2013 zugunsten von weniger toxischer bzw. bleifreier Munition \u2013 eingeschr\u00e4nkt oder verboten. Das Bundesinstitut f\u00fcr Risikobewertung kommt in seinen Studien zu dem Schluss, dass bei Normalverzehrern die zus\u00e4tzliche Aufnahme \u00fcber belastetes Wildbret verglichen mit der Gesamtaufnahme von Blei \u00fcber andere Lebensmittelgruppen toxikologisch unbedeutend und ein gesundheitliches Risiko unwahrscheinlich ist.", "answer": "da im Gegensatz zu anderen Materialien bei Blei keine Wirkschwelle benannt werden kann, unter der die Aufnahme von Blei gesundheitlich unbedenklich ist.", "sentence": "Insbesondere die Verwendung von Munition mit Blei wird aus Gr\u00fcnden des Umweltschutzes (siehe Bleibelastung der Umwelt) und gesundheitlichen Gr\u00fcnden (siehe Bleivergiftung) kritisiert, da im Gegensatz zu anderen Materialien bei Blei keine Wirkschwelle benannt werden kann, unter der die Aufnahme von Blei gesundheitlich unbedenklich ist. ", "paragraph_sentence": "Jagd == = Geschossmaterial === Blei und andere Metalle, die bei der Munitionsproduktion in einigen Projektil-Typen als Geschossmaterial Verwendung finden, k\u00f6nnen unter gewissen Umst\u00e4nden eine \u00f6kotoxische Wirkung aufweisen. Geschosse oder deren Fragmente k\u00f6nnen in Boden und Wasser sowie in die Nahrungskette von Wildtieren gelangen, wovon vor allem Wasserv\u00f6gel (z. B. Enten) und einige Beutegreifer (z. B. Seeadler) betroffen sein k\u00f6nnen, die verluderte Tiere oder Aufbruch fressen. Insbesondere die Verwendung von Munition mit Blei wird aus Gr\u00fcnden des Umweltschutzes (siehe Bleibelastung der Umwelt) und gesundheitlichen Gr\u00fcnden (siehe Bleivergiftung) kritisiert, da im Gegensatz zu anderen Materialien bei Blei keine Wirkschwelle benannt werden kann, unter der die Aufnahme von Blei gesundheitlich unbedenklich ist. Mehrere Jurisdiktionen in Europa und Nordamerika haben daher den Einsatz von Bleimunition \u2013 zugunsten von weniger toxischer bzw. bleifreier Munition \u2013 eingeschr\u00e4nkt oder verboten. Das Bundesinstitut f\u00fcr Risikobewertung kommt in seinen Studien zu dem Schluss, dass bei Normalverzehrern die zus\u00e4tzliche Aufnahme \u00fcber belastetes Wildbret verglichen mit der Gesamtaufnahme von Blei \u00fcber andere Lebensmittelgruppen toxikologisch unbedeutend und ein gesundheitliches Risiko unwahrscheinlich ist.", "paragraph_answer": "Jagd === Geschossmaterial === Blei und andere Metalle, die bei der Munitionsproduktion in einigen Projektil-Typen als Geschossmaterial Verwendung finden, k\u00f6nnen unter gewissen Umst\u00e4nden eine \u00f6kotoxische Wirkung aufweisen. Geschosse oder deren Fragmente k\u00f6nnen in Boden und Wasser sowie in die Nahrungskette von Wildtieren gelangen, wovon vor allem Wasserv\u00f6gel (z. B. Enten) und einige Beutegreifer (z. B. Seeadler) betroffen sein k\u00f6nnen, die verluderte Tiere oder Aufbruch fressen. Insbesondere die Verwendung von Munition mit Blei wird aus Gr\u00fcnden des Umweltschutzes (siehe Bleibelastung der Umwelt) und gesundheitlichen Gr\u00fcnden (siehe Bleivergiftung) kritisiert, da im Gegensatz zu anderen Materialien bei Blei keine Wirkschwelle benannt werden kann, unter der die Aufnahme von Blei gesundheitlich unbedenklich ist. Mehrere Jurisdiktionen in Europa und Nordamerika haben daher den Einsatz von Bleimunition \u2013 zugunsten von weniger toxischer bzw. bleifreier Munition \u2013 eingeschr\u00e4nkt oder verboten. Das Bundesinstitut f\u00fcr Risikobewertung kommt in seinen Studien zu dem Schluss, dass bei Normalverzehrern die zus\u00e4tzliche Aufnahme \u00fcber belastetes Wildbret verglichen mit der Gesamtaufnahme von Blei \u00fcber andere Lebensmittelgruppen toxikologisch unbedeutend und ein gesundheitliches Risiko unwahrscheinlich ist.", "sentence_answer": "Insbesondere die Verwendung von Munition mit Blei wird aus Gr\u00fcnden des Umweltschutzes (siehe Bleibelastung der Umwelt) und gesundheitlichen Gr\u00fcnden (siehe Bleivergiftung) kritisiert, da im Gegensatz zu anderen Materialien bei Blei keine Wirkschwelle benannt werden kann, unter der die Aufnahme von Blei gesundheitlich unbedenklich ist. ", "paragraph_id": 41398} {"question": "Wo finden Vakuumkondensatoren ihre Anwendung?", "paragraph": "Kondensator__Elektrotechnik_\n\n==== Weitere Bauarten ====\n; Vakuumkondensatoren:Sie sind bei gro\u00dfen hochfrequenten Str\u00f6men und Spannungen im Kilovolt-Bereich vorteilhaft und werden vorzugsweise bei Sendern hoher Leistung eingesetzt. Es gibt auch Bauformen mit variabler Kapazit\u00e4t.\n; Glas-Dielektrikum:erlaubt einen hohen Temperaturbereich von \u221275 bis +200\u00a0\u00b0C; typische Werte sind 300\u00a0pF bis 100\u00a0nF.\n; Kondensatoren auf Siliziumsubstrat:In integrierten Schaltkreisen werden Kondensatoren konventionell durch eine Schichtfolge von Silizium, Siliziumoxid, Aluminium hergestellt. Silizium und Aluminium bilden dabei die Elektroden des Kondensators; das Siliziumoxid (auch Siliziumnitrid) bildet das Dielektrikum. Sind besonders viele Kondensatoren erforderlich, wie in Halbleiterspeichern, so kommen auch schwieriger zu verarbeitende Dielektrika mit h\u00f6herer Dielektrizit\u00e4tszahl zum Einsatz. In besonderen F\u00e4llen, wenn der Speicherinhalt ohne Energieversorgung erhalten bleiben soll, auch Ferroelektrika. Nach einem \u00e4hnlichen Verfahren werden auch diskrete Kondensatoren hergestellt, die bei Frequenzen bis in den Gigahertz-Bereich gute Eigenschaften besitzen.\n; Glimmerkondensatoren: haben ein Dielektrikum aus dem nat\u00fcrlich vorkommenden Mineral Glimmer. Dieses weist eine hohe Spannungsfestigkeit auf und ist aufgrund seiner Schichtstruktur spaltbar in d\u00fcnne Bl\u00e4ttchen bis hinab zu 20\u00a0\u00b5m Dicke, die meist mit Silber als Elektrodenbel\u00e4ge bedampft werden. Glimmerkondensatoren werden aufgrund der niedrigen Verlustfaktoren in der Sendetechnik und aufgrund ihrer hohen Kapazit\u00e4tskonstanz und geringen Kapazit\u00e4tstoleranz in Messnormalen und in Filter- und Schwingkreisanwendungen f\u00fcr hohe Anforderungen eingesetzt. Sie werden, nach dem englischen Wort f\u00fcr Glimmer, oft auch als Mica-Kondensatoren bezeichnet.\nNeben der Unterteilung von Kondensatoren nach verwendetem Dielektrikum bzw. bei Elkos nach der Kathode kann auch eine Klassifizierung nach Anwendungsbereich oder nach Bauform erfolgen. Wichtige Beispiele sind:\n; Leistungskondensatoren: sind Metallpapier- oder Kunststoff-Folienkondensatoren. Sie k\u00f6nnen direkt an Versorgungsnetzspannung betrieben werden und zeichnen sich durch eine gr\u00f6\u00dfere Bauform, je nach Leistungsbereich durch Steck- oder Schraubanschl\u00fcsse sowie meist durch erdbare Blechgeh\u00e4use aus und sind funktionell f\u00fcr eine hohe Strombelastbarkeit vorgesehen.\n; Durchf\u00fchrungskondensatoren: sind meist koaxial aufgebaute Kondensatoren, oft Keramikkondensatoren, die eine elektrische Leitung durch eine leitf\u00e4hige Wandung (Abschirmung) f\u00fchren. Der innen liegende Anschluss ragt beidseitig an den Enden eines leitf\u00e4higen Belags aus dem Kondensator heraus und bildet die ''Durchf\u00fchrung'' f\u00fcr eine elektrische Verbindung. Die au\u00dfen liegende Elektrode des Kondensators wird mit der Wandung kontaktiert. Die Kapazit\u00e4t, die zwischen Innen- und Au\u00dfenanschluss wirkt, leitet hochfrequente St\u00f6rungen, zum Beispiel einkoppelnde Funkwellen aus der Umgebung, aus einer Ger\u00e4te-Zuleitung gegen Masse ab.\n; Schutzringkondensatoren: sind eine spezielle Bauform eines Plattenkondensators, um Randeffekte in Messvorg\u00e4ngen zu reduzieren.", "answer": "vorzugsweise bei Sendern hoher Leistung", "sentence": "Vakuumkondensatoren:Sie sind bei gro\u00dfen hochfrequenten Str\u00f6men und Spannungen im Kilovolt-Bereich vorteilhaft und werden vorzugsweise bei Sendern hoher Leistung eingesetzt.", "paragraph_sentence": "Kondensator__Elektrotechnik_ == = = Weitere Bauarten ==== ; Vakuumkondensatoren:Sie sind bei gro\u00dfen hochfrequenten Str\u00f6men und Spannungen im Kilovolt-Bereich vorteilhaft und werden vorzugsweise bei Sendern hoher Leistung eingesetzt. Es gibt auch Bauformen mit variabler Kapazit\u00e4t. ; Glas-Dielektrikum:erlaubt einen hohen Temperaturbereich von \u221275 bis +200 \u00b0C; typische Werte sind 300 pF bis 100 nF. ; Kondensatoren auf Siliziumsubstrat: In integrierten Schaltkreisen werden Kondensatoren konventionell durch eine Schichtfolge von Silizium, Siliziumoxid, Aluminium hergestellt. Silizium und Aluminium bilden dabei die Elektroden des Kondensators; das Siliziumoxid (auch Siliziumnitrid) bildet das Dielektrikum. Sind besonders viele Kondensatoren erforderlich, wie in Halbleiterspeichern, so kommen auch schwieriger zu verarbeitende Dielektrika mit h\u00f6herer Dielektrizit\u00e4tszahl zum Einsatz. In besonderen F\u00e4llen, wenn der Speicherinhalt ohne Energieversorgung erhalten bleiben soll, auch Ferroelektrika. Nach einem \u00e4hnlichen Verfahren werden auch diskrete Kondensatoren hergestellt, die bei Frequenzen bis in den Gigahertz-Bereich gute Eigenschaften besitzen. ; Glimmerkondensatoren: haben ein Dielektrikum aus dem nat\u00fcrlich vorkommenden Mineral Glimmer. Dieses weist eine hohe Spannungsfestigkeit auf und ist aufgrund seiner Schichtstruktur spaltbar in d\u00fcnne Bl\u00e4ttchen bis hinab zu 20 \u00b5m Dicke, die meist mit Silber als Elektrodenbel\u00e4ge bedampft werden. Glimmerkondensatoren werden aufgrund der niedrigen Verlustfaktoren in der Sendetechnik und aufgrund ihrer hohen Kapazit\u00e4tskonstanz und geringen Kapazit\u00e4tstoleranz in Messnormalen und in Filter- und Schwingkreisanwendungen f\u00fcr hohe Anforderungen eingesetzt. Sie werden, nach dem englischen Wort f\u00fcr Glimmer, oft auch als Mica-Kondensatoren bezeichnet. Neben der Unterteilung von Kondensatoren nach verwendetem Dielektrikum bzw. bei Elkos nach der Kathode kann auch eine Klassifizierung nach Anwendungsbereich oder nach Bauform erfolgen. Wichtige Beispiele sind: ; Leistungskondensatoren: sind Metallpapier- oder Kunststoff-Folienkondensatoren. Sie k\u00f6nnen direkt an Versorgungsnetzspannung betrieben werden und zeichnen sich durch eine gr\u00f6\u00dfere Bauform, je nach Leistungsbereich durch Steck- oder Schraubanschl\u00fcsse sowie meist durch erdbare Blechgeh\u00e4use aus und sind funktionell f\u00fcr eine hohe Strombelastbarkeit vorgesehen. ; Durchf\u00fchrungskondensatoren: sind meist koaxial aufgebaute Kondensatoren, oft Keramikkondensatoren, die eine elektrische Leitung durch eine leitf\u00e4hige Wandung (Abschirmung) f\u00fchren. Der innen liegende Anschluss ragt beidseitig an den Enden eines leitf\u00e4higen Belags aus dem Kondensator heraus und bildet die ''Durchf\u00fchrung'' f\u00fcr eine elektrische Verbindung. Die au\u00dfen liegende Elektrode des Kondensators wird mit der Wandung kontaktiert. Die Kapazit\u00e4t, die zwischen Innen- und Au\u00dfenanschluss wirkt, leitet hochfrequente St\u00f6rungen, zum Beispiel einkoppelnde Funkwellen aus der Umgebung, aus einer Ger\u00e4te-Zuleitung gegen Masse ab. ; Schutzringkondensatoren: sind eine spezielle Bauform eines Plattenkondensators, um Randeffekte in Messvorg\u00e4ngen zu reduzieren.", "paragraph_answer": "Kondensator__Elektrotechnik_ ==== Weitere Bauarten ==== ; Vakuumkondensatoren:Sie sind bei gro\u00dfen hochfrequenten Str\u00f6men und Spannungen im Kilovolt-Bereich vorteilhaft und werden vorzugsweise bei Sendern hoher Leistung eingesetzt. Es gibt auch Bauformen mit variabler Kapazit\u00e4t. ; Glas-Dielektrikum:erlaubt einen hohen Temperaturbereich von \u221275 bis +200 \u00b0C; typische Werte sind 300 pF bis 100 nF. ; Kondensatoren auf Siliziumsubstrat:In integrierten Schaltkreisen werden Kondensatoren konventionell durch eine Schichtfolge von Silizium, Siliziumoxid, Aluminium hergestellt. Silizium und Aluminium bilden dabei die Elektroden des Kondensators; das Siliziumoxid (auch Siliziumnitrid) bildet das Dielektrikum. Sind besonders viele Kondensatoren erforderlich, wie in Halbleiterspeichern, so kommen auch schwieriger zu verarbeitende Dielektrika mit h\u00f6herer Dielektrizit\u00e4tszahl zum Einsatz. In besonderen F\u00e4llen, wenn der Speicherinhalt ohne Energieversorgung erhalten bleiben soll, auch Ferroelektrika. Nach einem \u00e4hnlichen Verfahren werden auch diskrete Kondensatoren hergestellt, die bei Frequenzen bis in den Gigahertz-Bereich gute Eigenschaften besitzen. ; Glimmerkondensatoren: haben ein Dielektrikum aus dem nat\u00fcrlich vorkommenden Mineral Glimmer. Dieses weist eine hohe Spannungsfestigkeit auf und ist aufgrund seiner Schichtstruktur spaltbar in d\u00fcnne Bl\u00e4ttchen bis hinab zu 20 \u00b5m Dicke, die meist mit Silber als Elektrodenbel\u00e4ge bedampft werden. Glimmerkondensatoren werden aufgrund der niedrigen Verlustfaktoren in der Sendetechnik und aufgrund ihrer hohen Kapazit\u00e4tskonstanz und geringen Kapazit\u00e4tstoleranz in Messnormalen und in Filter- und Schwingkreisanwendungen f\u00fcr hohe Anforderungen eingesetzt. Sie werden, nach dem englischen Wort f\u00fcr Glimmer, oft auch als Mica-Kondensatoren bezeichnet. Neben der Unterteilung von Kondensatoren nach verwendetem Dielektrikum bzw. bei Elkos nach der Kathode kann auch eine Klassifizierung nach Anwendungsbereich oder nach Bauform erfolgen. Wichtige Beispiele sind: ; Leistungskondensatoren: sind Metallpapier- oder Kunststoff-Folienkondensatoren. Sie k\u00f6nnen direkt an Versorgungsnetzspannung betrieben werden und zeichnen sich durch eine gr\u00f6\u00dfere Bauform, je nach Leistungsbereich durch Steck- oder Schraubanschl\u00fcsse sowie meist durch erdbare Blechgeh\u00e4use aus und sind funktionell f\u00fcr eine hohe Strombelastbarkeit vorgesehen. ; Durchf\u00fchrungskondensatoren: sind meist koaxial aufgebaute Kondensatoren, oft Keramikkondensatoren, die eine elektrische Leitung durch eine leitf\u00e4hige Wandung (Abschirmung) f\u00fchren. Der innen liegende Anschluss ragt beidseitig an den Enden eines leitf\u00e4higen Belags aus dem Kondensator heraus und bildet die ''Durchf\u00fchrung'' f\u00fcr eine elektrische Verbindung. Die au\u00dfen liegende Elektrode des Kondensators wird mit der Wandung kontaktiert. Die Kapazit\u00e4t, die zwischen Innen- und Au\u00dfenanschluss wirkt, leitet hochfrequente St\u00f6rungen, zum Beispiel einkoppelnde Funkwellen aus der Umgebung, aus einer Ger\u00e4te-Zuleitung gegen Masse ab. ; Schutzringkondensatoren: sind eine spezielle Bauform eines Plattenkondensators, um Randeffekte in Messvorg\u00e4ngen zu reduzieren.", "sentence_answer": "Vakuumkondensatoren:Sie sind bei gro\u00dfen hochfrequenten Str\u00f6men und Spannungen im Kilovolt-Bereich vorteilhaft und werden vorzugsweise bei Sendern hoher Leistung eingesetzt.", "paragraph_id": 44097} {"question": "Wann werden Vakuumkondensatoren eingesetzt?", "paragraph": "Kondensator__Elektrotechnik_\n\n==== Weitere Bauarten ====\n; Vakuumkondensatoren:Sie sind bei gro\u00dfen hochfrequenten Str\u00f6men und Spannungen im Kilovolt-Bereich vorteilhaft und werden vorzugsweise bei Sendern hoher Leistung eingesetzt. Es gibt auch Bauformen mit variabler Kapazit\u00e4t.\n; Glas-Dielektrikum:erlaubt einen hohen Temperaturbereich von \u221275 bis +200\u00a0\u00b0C; typische Werte sind 300\u00a0pF bis 100\u00a0nF.\n; Kondensatoren auf Siliziumsubstrat:In integrierten Schaltkreisen werden Kondensatoren konventionell durch eine Schichtfolge von Silizium, Siliziumoxid, Aluminium hergestellt. Silizium und Aluminium bilden dabei die Elektroden des Kondensators; das Siliziumoxid (auch Siliziumnitrid) bildet das Dielektrikum. Sind besonders viele Kondensatoren erforderlich, wie in Halbleiterspeichern, so kommen auch schwieriger zu verarbeitende Dielektrika mit h\u00f6herer Dielektrizit\u00e4tszahl zum Einsatz. In besonderen F\u00e4llen, wenn der Speicherinhalt ohne Energieversorgung erhalten bleiben soll, auch Ferroelektrika. Nach einem \u00e4hnlichen Verfahren werden auch diskrete Kondensatoren hergestellt, die bei Frequenzen bis in den Gigahertz-Bereich gute Eigenschaften besitzen.\n; Glimmerkondensatoren: haben ein Dielektrikum aus dem nat\u00fcrlich vorkommenden Mineral Glimmer. Dieses weist eine hohe Spannungsfestigkeit auf und ist aufgrund seiner Schichtstruktur spaltbar in d\u00fcnne Bl\u00e4ttchen bis hinab zu 20\u00a0\u00b5m Dicke, die meist mit Silber als Elektrodenbel\u00e4ge bedampft werden. Glimmerkondensatoren werden aufgrund der niedrigen Verlustfaktoren in der Sendetechnik und aufgrund ihrer hohen Kapazit\u00e4tskonstanz und geringen Kapazit\u00e4tstoleranz in Messnormalen und in Filter- und Schwingkreisanwendungen f\u00fcr hohe Anforderungen eingesetzt. Sie werden, nach dem englischen Wort f\u00fcr Glimmer, oft auch als Mica-Kondensatoren bezeichnet.\nNeben der Unterteilung von Kondensatoren nach verwendetem Dielektrikum bzw. bei Elkos nach der Kathode kann auch eine Klassifizierung nach Anwendungsbereich oder nach Bauform erfolgen. Wichtige Beispiele sind:\n; Leistungskondensatoren: sind Metallpapier- oder Kunststoff-Folienkondensatoren. Sie k\u00f6nnen direkt an Versorgungsnetzspannung betrieben werden und zeichnen sich durch eine gr\u00f6\u00dfere Bauform, je nach Leistungsbereich durch Steck- oder Schraubanschl\u00fcsse sowie meist durch erdbare Blechgeh\u00e4use aus und sind funktionell f\u00fcr eine hohe Strombelastbarkeit vorgesehen.\n; Durchf\u00fchrungskondensatoren: sind meist koaxial aufgebaute Kondensatoren, oft Keramikkondensatoren, die eine elektrische Leitung durch eine leitf\u00e4hige Wandung (Abschirmung) f\u00fchren. Der innen liegende Anschluss ragt beidseitig an den Enden eines leitf\u00e4higen Belags aus dem Kondensator heraus und bildet die ''Durchf\u00fchrung'' f\u00fcr eine elektrische Verbindung. Die au\u00dfen liegende Elektrode des Kondensators wird mit der Wandung kontaktiert. Die Kapazit\u00e4t, die zwischen Innen- und Au\u00dfenanschluss wirkt, leitet hochfrequente St\u00f6rungen, zum Beispiel einkoppelnde Funkwellen aus der Umgebung, aus einer Ger\u00e4te-Zuleitung gegen Masse ab.\n; Schutzringkondensatoren: sind eine spezielle Bauform eines Plattenkondensators, um Randeffekte in Messvorg\u00e4ngen zu reduzieren.", "answer": "bei gro\u00dfen hochfrequenten Str\u00f6men und Spannungen im Kilovolt-Bereich", "sentence": "Vakuumkondensatoren:Sie sind bei gro\u00dfen hochfrequenten Str\u00f6men und Spannungen im Kilovolt-Bereich vorteilhaft und werden vorzugsweise bei Sendern hoher Leistung eingesetzt.", "paragraph_sentence": "Kondensator__Elektrotechnik_ == = = Weitere Bauarten ==== ; Vakuumkondensatoren:Sie sind bei gro\u00dfen hochfrequenten Str\u00f6men und Spannungen im Kilovolt-Bereich vorteilhaft und werden vorzugsweise bei Sendern hoher Leistung eingesetzt. Es gibt auch Bauformen mit variabler Kapazit\u00e4t. ; Glas-Dielektrikum:erlaubt einen hohen Temperaturbereich von \u221275 bis +200 \u00b0C; typische Werte sind 300 pF bis 100 nF. ; Kondensatoren auf Siliziumsubstrat: In integrierten Schaltkreisen werden Kondensatoren konventionell durch eine Schichtfolge von Silizium, Siliziumoxid, Aluminium hergestellt. Silizium und Aluminium bilden dabei die Elektroden des Kondensators; das Siliziumoxid (auch Siliziumnitrid) bildet das Dielektrikum. Sind besonders viele Kondensatoren erforderlich, wie in Halbleiterspeichern, so kommen auch schwieriger zu verarbeitende Dielektrika mit h\u00f6herer Dielektrizit\u00e4tszahl zum Einsatz. In besonderen F\u00e4llen, wenn der Speicherinhalt ohne Energieversorgung erhalten bleiben soll, auch Ferroelektrika. Nach einem \u00e4hnlichen Verfahren werden auch diskrete Kondensatoren hergestellt, die bei Frequenzen bis in den Gigahertz-Bereich gute Eigenschaften besitzen. ; Glimmerkondensatoren: haben ein Dielektrikum aus dem nat\u00fcrlich vorkommenden Mineral Glimmer. Dieses weist eine hohe Spannungsfestigkeit auf und ist aufgrund seiner Schichtstruktur spaltbar in d\u00fcnne Bl\u00e4ttchen bis hinab zu 20 \u00b5m Dicke, die meist mit Silber als Elektrodenbel\u00e4ge bedampft werden. Glimmerkondensatoren werden aufgrund der niedrigen Verlustfaktoren in der Sendetechnik und aufgrund ihrer hohen Kapazit\u00e4tskonstanz und geringen Kapazit\u00e4tstoleranz in Messnormalen und in Filter- und Schwingkreisanwendungen f\u00fcr hohe Anforderungen eingesetzt. Sie werden, nach dem englischen Wort f\u00fcr Glimmer, oft auch als Mica-Kondensatoren bezeichnet. Neben der Unterteilung von Kondensatoren nach verwendetem Dielektrikum bzw. bei Elkos nach der Kathode kann auch eine Klassifizierung nach Anwendungsbereich oder nach Bauform erfolgen. Wichtige Beispiele sind: ; Leistungskondensatoren: sind Metallpapier- oder Kunststoff-Folienkondensatoren. Sie k\u00f6nnen direkt an Versorgungsnetzspannung betrieben werden und zeichnen sich durch eine gr\u00f6\u00dfere Bauform, je nach Leistungsbereich durch Steck- oder Schraubanschl\u00fcsse sowie meist durch erdbare Blechgeh\u00e4use aus und sind funktionell f\u00fcr eine hohe Strombelastbarkeit vorgesehen. ; Durchf\u00fchrungskondensatoren: sind meist koaxial aufgebaute Kondensatoren, oft Keramikkondensatoren, die eine elektrische Leitung durch eine leitf\u00e4hige Wandung (Abschirmung) f\u00fchren. Der innen liegende Anschluss ragt beidseitig an den Enden eines leitf\u00e4higen Belags aus dem Kondensator heraus und bildet die ''Durchf\u00fchrung'' f\u00fcr eine elektrische Verbindung. Die au\u00dfen liegende Elektrode des Kondensators wird mit der Wandung kontaktiert. Die Kapazit\u00e4t, die zwischen Innen- und Au\u00dfenanschluss wirkt, leitet hochfrequente St\u00f6rungen, zum Beispiel einkoppelnde Funkwellen aus der Umgebung, aus einer Ger\u00e4te-Zuleitung gegen Masse ab. ; Schutzringkondensatoren: sind eine spezielle Bauform eines Plattenkondensators, um Randeffekte in Messvorg\u00e4ngen zu reduzieren.", "paragraph_answer": "Kondensator__Elektrotechnik_ ==== Weitere Bauarten ==== ; Vakuumkondensatoren:Sie sind bei gro\u00dfen hochfrequenten Str\u00f6men und Spannungen im Kilovolt-Bereich vorteilhaft und werden vorzugsweise bei Sendern hoher Leistung eingesetzt. Es gibt auch Bauformen mit variabler Kapazit\u00e4t. ; Glas-Dielektrikum:erlaubt einen hohen Temperaturbereich von \u221275 bis +200 \u00b0C; typische Werte sind 300 pF bis 100 nF. ; Kondensatoren auf Siliziumsubstrat:In integrierten Schaltkreisen werden Kondensatoren konventionell durch eine Schichtfolge von Silizium, Siliziumoxid, Aluminium hergestellt. Silizium und Aluminium bilden dabei die Elektroden des Kondensators; das Siliziumoxid (auch Siliziumnitrid) bildet das Dielektrikum. Sind besonders viele Kondensatoren erforderlich, wie in Halbleiterspeichern, so kommen auch schwieriger zu verarbeitende Dielektrika mit h\u00f6herer Dielektrizit\u00e4tszahl zum Einsatz. In besonderen F\u00e4llen, wenn der Speicherinhalt ohne Energieversorgung erhalten bleiben soll, auch Ferroelektrika. Nach einem \u00e4hnlichen Verfahren werden auch diskrete Kondensatoren hergestellt, die bei Frequenzen bis in den Gigahertz-Bereich gute Eigenschaften besitzen. ; Glimmerkondensatoren: haben ein Dielektrikum aus dem nat\u00fcrlich vorkommenden Mineral Glimmer. Dieses weist eine hohe Spannungsfestigkeit auf und ist aufgrund seiner Schichtstruktur spaltbar in d\u00fcnne Bl\u00e4ttchen bis hinab zu 20 \u00b5m Dicke, die meist mit Silber als Elektrodenbel\u00e4ge bedampft werden. Glimmerkondensatoren werden aufgrund der niedrigen Verlustfaktoren in der Sendetechnik und aufgrund ihrer hohen Kapazit\u00e4tskonstanz und geringen Kapazit\u00e4tstoleranz in Messnormalen und in Filter- und Schwingkreisanwendungen f\u00fcr hohe Anforderungen eingesetzt. Sie werden, nach dem englischen Wort f\u00fcr Glimmer, oft auch als Mica-Kondensatoren bezeichnet. Neben der Unterteilung von Kondensatoren nach verwendetem Dielektrikum bzw. bei Elkos nach der Kathode kann auch eine Klassifizierung nach Anwendungsbereich oder nach Bauform erfolgen. Wichtige Beispiele sind: ; Leistungskondensatoren: sind Metallpapier- oder Kunststoff-Folienkondensatoren. Sie k\u00f6nnen direkt an Versorgungsnetzspannung betrieben werden und zeichnen sich durch eine gr\u00f6\u00dfere Bauform, je nach Leistungsbereich durch Steck- oder Schraubanschl\u00fcsse sowie meist durch erdbare Blechgeh\u00e4use aus und sind funktionell f\u00fcr eine hohe Strombelastbarkeit vorgesehen. ; Durchf\u00fchrungskondensatoren: sind meist koaxial aufgebaute Kondensatoren, oft Keramikkondensatoren, die eine elektrische Leitung durch eine leitf\u00e4hige Wandung (Abschirmung) f\u00fchren. Der innen liegende Anschluss ragt beidseitig an den Enden eines leitf\u00e4higen Belags aus dem Kondensator heraus und bildet die ''Durchf\u00fchrung'' f\u00fcr eine elektrische Verbindung. Die au\u00dfen liegende Elektrode des Kondensators wird mit der Wandung kontaktiert. Die Kapazit\u00e4t, die zwischen Innen- und Au\u00dfenanschluss wirkt, leitet hochfrequente St\u00f6rungen, zum Beispiel einkoppelnde Funkwellen aus der Umgebung, aus einer Ger\u00e4te-Zuleitung gegen Masse ab. ; Schutzringkondensatoren: sind eine spezielle Bauform eines Plattenkondensators, um Randeffekte in Messvorg\u00e4ngen zu reduzieren.", "sentence_answer": "Vakuumkondensatoren:Sie sind bei gro\u00dfen hochfrequenten Str\u00f6men und Spannungen im Kilovolt-Bereich vorteilhaft und werden vorzugsweise bei Sendern hoher Leistung eingesetzt.", "paragraph_id": 44098} {"question": "Warum werden Glimmerkondensatoren f\u00fcr hohe Anforderungen eingesetzt?", "paragraph": "Kondensator__Elektrotechnik_\n\n==== Weitere Bauarten ====\n; Vakuumkondensatoren:Sie sind bei gro\u00dfen hochfrequenten Str\u00f6men und Spannungen im Kilovolt-Bereich vorteilhaft und werden vorzugsweise bei Sendern hoher Leistung eingesetzt. Es gibt auch Bauformen mit variabler Kapazit\u00e4t.\n; Glas-Dielektrikum:erlaubt einen hohen Temperaturbereich von \u221275 bis +200\u00a0\u00b0C; typische Werte sind 300\u00a0pF bis 100\u00a0nF.\n; Kondensatoren auf Siliziumsubstrat:In integrierten Schaltkreisen werden Kondensatoren konventionell durch eine Schichtfolge von Silizium, Siliziumoxid, Aluminium hergestellt. Silizium und Aluminium bilden dabei die Elektroden des Kondensators; das Siliziumoxid (auch Siliziumnitrid) bildet das Dielektrikum. Sind besonders viele Kondensatoren erforderlich, wie in Halbleiterspeichern, so kommen auch schwieriger zu verarbeitende Dielektrika mit h\u00f6herer Dielektrizit\u00e4tszahl zum Einsatz. In besonderen F\u00e4llen, wenn der Speicherinhalt ohne Energieversorgung erhalten bleiben soll, auch Ferroelektrika. Nach einem \u00e4hnlichen Verfahren werden auch diskrete Kondensatoren hergestellt, die bei Frequenzen bis in den Gigahertz-Bereich gute Eigenschaften besitzen.\n; Glimmerkondensatoren: haben ein Dielektrikum aus dem nat\u00fcrlich vorkommenden Mineral Glimmer. Dieses weist eine hohe Spannungsfestigkeit auf und ist aufgrund seiner Schichtstruktur spaltbar in d\u00fcnne Bl\u00e4ttchen bis hinab zu 20\u00a0\u00b5m Dicke, die meist mit Silber als Elektrodenbel\u00e4ge bedampft werden. Glimmerkondensatoren werden aufgrund der niedrigen Verlustfaktoren in der Sendetechnik und aufgrund ihrer hohen Kapazit\u00e4tskonstanz und geringen Kapazit\u00e4tstoleranz in Messnormalen und in Filter- und Schwingkreisanwendungen f\u00fcr hohe Anforderungen eingesetzt. Sie werden, nach dem englischen Wort f\u00fcr Glimmer, oft auch als Mica-Kondensatoren bezeichnet.\nNeben der Unterteilung von Kondensatoren nach verwendetem Dielektrikum bzw. bei Elkos nach der Kathode kann auch eine Klassifizierung nach Anwendungsbereich oder nach Bauform erfolgen. Wichtige Beispiele sind:\n; Leistungskondensatoren: sind Metallpapier- oder Kunststoff-Folienkondensatoren. Sie k\u00f6nnen direkt an Versorgungsnetzspannung betrieben werden und zeichnen sich durch eine gr\u00f6\u00dfere Bauform, je nach Leistungsbereich durch Steck- oder Schraubanschl\u00fcsse sowie meist durch erdbare Blechgeh\u00e4use aus und sind funktionell f\u00fcr eine hohe Strombelastbarkeit vorgesehen.\n; Durchf\u00fchrungskondensatoren: sind meist koaxial aufgebaute Kondensatoren, oft Keramikkondensatoren, die eine elektrische Leitung durch eine leitf\u00e4hige Wandung (Abschirmung) f\u00fchren. Der innen liegende Anschluss ragt beidseitig an den Enden eines leitf\u00e4higen Belags aus dem Kondensator heraus und bildet die ''Durchf\u00fchrung'' f\u00fcr eine elektrische Verbindung. Die au\u00dfen liegende Elektrode des Kondensators wird mit der Wandung kontaktiert. Die Kapazit\u00e4t, die zwischen Innen- und Au\u00dfenanschluss wirkt, leitet hochfrequente St\u00f6rungen, zum Beispiel einkoppelnde Funkwellen aus der Umgebung, aus einer Ger\u00e4te-Zuleitung gegen Masse ab.\n; Schutzringkondensatoren: sind eine spezielle Bauform eines Plattenkondensators, um Randeffekte in Messvorg\u00e4ngen zu reduzieren.", "answer": "aufgrund der niedrigen Verlustfaktoren in der Sendetechnik und aufgrund ihrer hohen Kapazit\u00e4tskonstanz und geringen Kapazit\u00e4tstoleranz in Messnormalen und in Filter- und Schwingkreisanwendungen", "sentence": "Glimmerkondensatoren werden aufgrund der niedrigen Verlustfaktoren in der Sendetechnik und aufgrund ihrer hohen Kapazit\u00e4tskonstanz und geringen Kapazit\u00e4tstoleranz in Messnormalen und in Filter- und Schwingkreisanwendungen f\u00fcr hohe Anforderungen eingesetzt.", "paragraph_sentence": "Kondensator__Elektrotechnik_ == = = Weitere Bauarten ==== ; Vakuumkondensatoren:Sie sind bei gro\u00dfen hochfrequenten Str\u00f6men und Spannungen im Kilovolt-Bereich vorteilhaft und werden vorzugsweise bei Sendern hoher Leistung eingesetzt. Es gibt auch Bauformen mit variabler Kapazit\u00e4t. ; Glas-Dielektrikum:erlaubt einen hohen Temperaturbereich von \u221275 bis +200 \u00b0C; typische Werte sind 300 pF bis 100 nF. ; Kondensatoren auf Siliziumsubstrat: In integrierten Schaltkreisen werden Kondensatoren konventionell durch eine Schichtfolge von Silizium, Siliziumoxid, Aluminium hergestellt. Silizium und Aluminium bilden dabei die Elektroden des Kondensators; das Siliziumoxid (auch Siliziumnitrid) bildet das Dielektrikum. Sind besonders viele Kondensatoren erforderlich, wie in Halbleiterspeichern, so kommen auch schwieriger zu verarbeitende Dielektrika mit h\u00f6herer Dielektrizit\u00e4tszahl zum Einsatz. In besonderen F\u00e4llen, wenn der Speicherinhalt ohne Energieversorgung erhalten bleiben soll, auch Ferroelektrika. Nach einem \u00e4hnlichen Verfahren werden auch diskrete Kondensatoren hergestellt, die bei Frequenzen bis in den Gigahertz-Bereich gute Eigenschaften besitzen. ; Glimmerkondensatoren: haben ein Dielektrikum aus dem nat\u00fcrlich vorkommenden Mineral Glimmer. Dieses weist eine hohe Spannungsfestigkeit auf und ist aufgrund seiner Schichtstruktur spaltbar in d\u00fcnne Bl\u00e4ttchen bis hinab zu 20 \u00b5m Dicke, die meist mit Silber als Elektrodenbel\u00e4ge bedampft werden. Glimmerkondensatoren werden aufgrund der niedrigen Verlustfaktoren in der Sendetechnik und aufgrund ihrer hohen Kapazit\u00e4tskonstanz und geringen Kapazit\u00e4tstoleranz in Messnormalen und in Filter- und Schwingkreisanwendungen f\u00fcr hohe Anforderungen eingesetzt. Sie werden, nach dem englischen Wort f\u00fcr Glimmer, oft auch als Mica-Kondensatoren bezeichnet. Neben der Unterteilung von Kondensatoren nach verwendetem Dielektrikum bzw. bei Elkos nach der Kathode kann auch eine Klassifizierung nach Anwendungsbereich oder nach Bauform erfolgen. Wichtige Beispiele sind: ; Leistungskondensatoren: sind Metallpapier- oder Kunststoff-Folienkondensatoren. Sie k\u00f6nnen direkt an Versorgungsnetzspannung betrieben werden und zeichnen sich durch eine gr\u00f6\u00dfere Bauform, je nach Leistungsbereich durch Steck- oder Schraubanschl\u00fcsse sowie meist durch erdbare Blechgeh\u00e4use aus und sind funktionell f\u00fcr eine hohe Strombelastbarkeit vorgesehen. ; Durchf\u00fchrungskondensatoren: sind meist koaxial aufgebaute Kondensatoren, oft Keramikkondensatoren, die eine elektrische Leitung durch eine leitf\u00e4hige Wandung (Abschirmung) f\u00fchren. Der innen liegende Anschluss ragt beidseitig an den Enden eines leitf\u00e4higen Belags aus dem Kondensator heraus und bildet die ''Durchf\u00fchrung'' f\u00fcr eine elektrische Verbindung. Die au\u00dfen liegende Elektrode des Kondensators wird mit der Wandung kontaktiert. Die Kapazit\u00e4t, die zwischen Innen- und Au\u00dfenanschluss wirkt, leitet hochfrequente St\u00f6rungen, zum Beispiel einkoppelnde Funkwellen aus der Umgebung, aus einer Ger\u00e4te-Zuleitung gegen Masse ab. ; Schutzringkondensatoren: sind eine spezielle Bauform eines Plattenkondensators, um Randeffekte in Messvorg\u00e4ngen zu reduzieren.", "paragraph_answer": "Kondensator__Elektrotechnik_ ==== Weitere Bauarten ==== ; Vakuumkondensatoren:Sie sind bei gro\u00dfen hochfrequenten Str\u00f6men und Spannungen im Kilovolt-Bereich vorteilhaft und werden vorzugsweise bei Sendern hoher Leistung eingesetzt. Es gibt auch Bauformen mit variabler Kapazit\u00e4t. ; Glas-Dielektrikum:erlaubt einen hohen Temperaturbereich von \u221275 bis +200 \u00b0C; typische Werte sind 300 pF bis 100 nF. ; Kondensatoren auf Siliziumsubstrat:In integrierten Schaltkreisen werden Kondensatoren konventionell durch eine Schichtfolge von Silizium, Siliziumoxid, Aluminium hergestellt. Silizium und Aluminium bilden dabei die Elektroden des Kondensators; das Siliziumoxid (auch Siliziumnitrid) bildet das Dielektrikum. Sind besonders viele Kondensatoren erforderlich, wie in Halbleiterspeichern, so kommen auch schwieriger zu verarbeitende Dielektrika mit h\u00f6herer Dielektrizit\u00e4tszahl zum Einsatz. In besonderen F\u00e4llen, wenn der Speicherinhalt ohne Energieversorgung erhalten bleiben soll, auch Ferroelektrika. Nach einem \u00e4hnlichen Verfahren werden auch diskrete Kondensatoren hergestellt, die bei Frequenzen bis in den Gigahertz-Bereich gute Eigenschaften besitzen. ; Glimmerkondensatoren: haben ein Dielektrikum aus dem nat\u00fcrlich vorkommenden Mineral Glimmer. Dieses weist eine hohe Spannungsfestigkeit auf und ist aufgrund seiner Schichtstruktur spaltbar in d\u00fcnne Bl\u00e4ttchen bis hinab zu 20 \u00b5m Dicke, die meist mit Silber als Elektrodenbel\u00e4ge bedampft werden. Glimmerkondensatoren werden aufgrund der niedrigen Verlustfaktoren in der Sendetechnik und aufgrund ihrer hohen Kapazit\u00e4tskonstanz und geringen Kapazit\u00e4tstoleranz in Messnormalen und in Filter- und Schwingkreisanwendungen f\u00fcr hohe Anforderungen eingesetzt. Sie werden, nach dem englischen Wort f\u00fcr Glimmer, oft auch als Mica-Kondensatoren bezeichnet. Neben der Unterteilung von Kondensatoren nach verwendetem Dielektrikum bzw. bei Elkos nach der Kathode kann auch eine Klassifizierung nach Anwendungsbereich oder nach Bauform erfolgen. Wichtige Beispiele sind: ; Leistungskondensatoren: sind Metallpapier- oder Kunststoff-Folienkondensatoren. Sie k\u00f6nnen direkt an Versorgungsnetzspannung betrieben werden und zeichnen sich durch eine gr\u00f6\u00dfere Bauform, je nach Leistungsbereich durch Steck- oder Schraubanschl\u00fcsse sowie meist durch erdbare Blechgeh\u00e4use aus und sind funktionell f\u00fcr eine hohe Strombelastbarkeit vorgesehen. ; Durchf\u00fchrungskondensatoren: sind meist koaxial aufgebaute Kondensatoren, oft Keramikkondensatoren, die eine elektrische Leitung durch eine leitf\u00e4hige Wandung (Abschirmung) f\u00fchren. Der innen liegende Anschluss ragt beidseitig an den Enden eines leitf\u00e4higen Belags aus dem Kondensator heraus und bildet die ''Durchf\u00fchrung'' f\u00fcr eine elektrische Verbindung. Die au\u00dfen liegende Elektrode des Kondensators wird mit der Wandung kontaktiert. Die Kapazit\u00e4t, die zwischen Innen- und Au\u00dfenanschluss wirkt, leitet hochfrequente St\u00f6rungen, zum Beispiel einkoppelnde Funkwellen aus der Umgebung, aus einer Ger\u00e4te-Zuleitung gegen Masse ab. ; Schutzringkondensatoren: sind eine spezielle Bauform eines Plattenkondensators, um Randeffekte in Messvorg\u00e4ngen zu reduzieren.", "sentence_answer": "Glimmerkondensatoren werden aufgrund der niedrigen Verlustfaktoren in der Sendetechnik und aufgrund ihrer hohen Kapazit\u00e4tskonstanz und geringen Kapazit\u00e4tstoleranz in Messnormalen und in Filter- und Schwingkreisanwendungen f\u00fcr hohe Anforderungen eingesetzt.", "paragraph_id": 44100} {"question": "Warum werden Schutzringkondensatoren gebaut?", "paragraph": "Kondensator__Elektrotechnik_\n\n==== Weitere Bauarten ====\n; Vakuumkondensatoren:Sie sind bei gro\u00dfen hochfrequenten Str\u00f6men und Spannungen im Kilovolt-Bereich vorteilhaft und werden vorzugsweise bei Sendern hoher Leistung eingesetzt. Es gibt auch Bauformen mit variabler Kapazit\u00e4t.\n; Glas-Dielektrikum:erlaubt einen hohen Temperaturbereich von \u221275 bis +200\u00a0\u00b0C; typische Werte sind 300\u00a0pF bis 100\u00a0nF.\n; Kondensatoren auf Siliziumsubstrat:In integrierten Schaltkreisen werden Kondensatoren konventionell durch eine Schichtfolge von Silizium, Siliziumoxid, Aluminium hergestellt. Silizium und Aluminium bilden dabei die Elektroden des Kondensators; das Siliziumoxid (auch Siliziumnitrid) bildet das Dielektrikum. Sind besonders viele Kondensatoren erforderlich, wie in Halbleiterspeichern, so kommen auch schwieriger zu verarbeitende Dielektrika mit h\u00f6herer Dielektrizit\u00e4tszahl zum Einsatz. In besonderen F\u00e4llen, wenn der Speicherinhalt ohne Energieversorgung erhalten bleiben soll, auch Ferroelektrika. Nach einem \u00e4hnlichen Verfahren werden auch diskrete Kondensatoren hergestellt, die bei Frequenzen bis in den Gigahertz-Bereich gute Eigenschaften besitzen.\n; Glimmerkondensatoren: haben ein Dielektrikum aus dem nat\u00fcrlich vorkommenden Mineral Glimmer. Dieses weist eine hohe Spannungsfestigkeit auf und ist aufgrund seiner Schichtstruktur spaltbar in d\u00fcnne Bl\u00e4ttchen bis hinab zu 20\u00a0\u00b5m Dicke, die meist mit Silber als Elektrodenbel\u00e4ge bedampft werden. Glimmerkondensatoren werden aufgrund der niedrigen Verlustfaktoren in der Sendetechnik und aufgrund ihrer hohen Kapazit\u00e4tskonstanz und geringen Kapazit\u00e4tstoleranz in Messnormalen und in Filter- und Schwingkreisanwendungen f\u00fcr hohe Anforderungen eingesetzt. Sie werden, nach dem englischen Wort f\u00fcr Glimmer, oft auch als Mica-Kondensatoren bezeichnet.\nNeben der Unterteilung von Kondensatoren nach verwendetem Dielektrikum bzw. bei Elkos nach der Kathode kann auch eine Klassifizierung nach Anwendungsbereich oder nach Bauform erfolgen. Wichtige Beispiele sind:\n; Leistungskondensatoren: sind Metallpapier- oder Kunststoff-Folienkondensatoren. Sie k\u00f6nnen direkt an Versorgungsnetzspannung betrieben werden und zeichnen sich durch eine gr\u00f6\u00dfere Bauform, je nach Leistungsbereich durch Steck- oder Schraubanschl\u00fcsse sowie meist durch erdbare Blechgeh\u00e4use aus und sind funktionell f\u00fcr eine hohe Strombelastbarkeit vorgesehen.\n; Durchf\u00fchrungskondensatoren: sind meist koaxial aufgebaute Kondensatoren, oft Keramikkondensatoren, die eine elektrische Leitung durch eine leitf\u00e4hige Wandung (Abschirmung) f\u00fchren. Der innen liegende Anschluss ragt beidseitig an den Enden eines leitf\u00e4higen Belags aus dem Kondensator heraus und bildet die ''Durchf\u00fchrung'' f\u00fcr eine elektrische Verbindung. Die au\u00dfen liegende Elektrode des Kondensators wird mit der Wandung kontaktiert. Die Kapazit\u00e4t, die zwischen Innen- und Au\u00dfenanschluss wirkt, leitet hochfrequente St\u00f6rungen, zum Beispiel einkoppelnde Funkwellen aus der Umgebung, aus einer Ger\u00e4te-Zuleitung gegen Masse ab.\n; Schutzringkondensatoren: sind eine spezielle Bauform eines Plattenkondensators, um Randeffekte in Messvorg\u00e4ngen zu reduzieren.", "answer": "um Randeffekte in Messvorg\u00e4ngen zu reduzieren.", "sentence": "Schutzringkondensatoren: sind eine spezielle Bauform eines Plattenkondensators, um Randeffekte in Messvorg\u00e4ngen zu reduzieren.", "paragraph_sentence": "Kondensator__Elektrotechnik_ == = = Weitere Bauarten ==== ; Vakuumkondensatoren:Sie sind bei gro\u00dfen hochfrequenten Str\u00f6men und Spannungen im Kilovolt-Bereich vorteilhaft und werden vorzugsweise bei Sendern hoher Leistung eingesetzt. Es gibt auch Bauformen mit variabler Kapazit\u00e4t. ; Glas-Dielektrikum:erlaubt einen hohen Temperaturbereich von \u221275 bis +200 \u00b0C; typische Werte sind 300 pF bis 100 nF. ; Kondensatoren auf Siliziumsubstrat: In integrierten Schaltkreisen werden Kondensatoren konventionell durch eine Schichtfolge von Silizium, Siliziumoxid, Aluminium hergestellt. Silizium und Aluminium bilden dabei die Elektroden des Kondensators; das Siliziumoxid (auch Siliziumnitrid) bildet das Dielektrikum. Sind besonders viele Kondensatoren erforderlich, wie in Halbleiterspeichern, so kommen auch schwieriger zu verarbeitende Dielektrika mit h\u00f6herer Dielektrizit\u00e4tszahl zum Einsatz. In besonderen F\u00e4llen, wenn der Speicherinhalt ohne Energieversorgung erhalten bleiben soll, auch Ferroelektrika. Nach einem \u00e4hnlichen Verfahren werden auch diskrete Kondensatoren hergestellt, die bei Frequenzen bis in den Gigahertz-Bereich gute Eigenschaften besitzen. ; Glimmerkondensatoren: haben ein Dielektrikum aus dem nat\u00fcrlich vorkommenden Mineral Glimmer. Dieses weist eine hohe Spannungsfestigkeit auf und ist aufgrund seiner Schichtstruktur spaltbar in d\u00fcnne Bl\u00e4ttchen bis hinab zu 20 \u00b5m Dicke, die meist mit Silber als Elektrodenbel\u00e4ge bedampft werden. Glimmerkondensatoren werden aufgrund der niedrigen Verlustfaktoren in der Sendetechnik und aufgrund ihrer hohen Kapazit\u00e4tskonstanz und geringen Kapazit\u00e4tstoleranz in Messnormalen und in Filter- und Schwingkreisanwendungen f\u00fcr hohe Anforderungen eingesetzt. Sie werden, nach dem englischen Wort f\u00fcr Glimmer, oft auch als Mica-Kondensatoren bezeichnet. Neben der Unterteilung von Kondensatoren nach verwendetem Dielektrikum bzw. bei Elkos nach der Kathode kann auch eine Klassifizierung nach Anwendungsbereich oder nach Bauform erfolgen. Wichtige Beispiele sind: ; Leistungskondensatoren: sind Metallpapier- oder Kunststoff-Folienkondensatoren. Sie k\u00f6nnen direkt an Versorgungsnetzspannung betrieben werden und zeichnen sich durch eine gr\u00f6\u00dfere Bauform, je nach Leistungsbereich durch Steck- oder Schraubanschl\u00fcsse sowie meist durch erdbare Blechgeh\u00e4use aus und sind funktionell f\u00fcr eine hohe Strombelastbarkeit vorgesehen. ; Durchf\u00fchrungskondensatoren: sind meist koaxial aufgebaute Kondensatoren, oft Keramikkondensatoren, die eine elektrische Leitung durch eine leitf\u00e4hige Wandung (Abschirmung) f\u00fchren. Der innen liegende Anschluss ragt beidseitig an den Enden eines leitf\u00e4higen Belags aus dem Kondensator heraus und bildet die ''Durchf\u00fchrung'' f\u00fcr eine elektrische Verbindung. Die au\u00dfen liegende Elektrode des Kondensators wird mit der Wandung kontaktiert. Die Kapazit\u00e4t, die zwischen Innen- und Au\u00dfenanschluss wirkt, leitet hochfrequente St\u00f6rungen, zum Beispiel einkoppelnde Funkwellen aus der Umgebung, aus einer Ger\u00e4te-Zuleitung gegen Masse ab. ; Schutzringkondensatoren: sind eine spezielle Bauform eines Plattenkondensators, um Randeffekte in Messvorg\u00e4ngen zu reduzieren. ", "paragraph_answer": "Kondensator__Elektrotechnik_ ==== Weitere Bauarten ==== ; Vakuumkondensatoren:Sie sind bei gro\u00dfen hochfrequenten Str\u00f6men und Spannungen im Kilovolt-Bereich vorteilhaft und werden vorzugsweise bei Sendern hoher Leistung eingesetzt. Es gibt auch Bauformen mit variabler Kapazit\u00e4t. ; Glas-Dielektrikum:erlaubt einen hohen Temperaturbereich von \u221275 bis +200 \u00b0C; typische Werte sind 300 pF bis 100 nF. ; Kondensatoren auf Siliziumsubstrat:In integrierten Schaltkreisen werden Kondensatoren konventionell durch eine Schichtfolge von Silizium, Siliziumoxid, Aluminium hergestellt. Silizium und Aluminium bilden dabei die Elektroden des Kondensators; das Siliziumoxid (auch Siliziumnitrid) bildet das Dielektrikum. Sind besonders viele Kondensatoren erforderlich, wie in Halbleiterspeichern, so kommen auch schwieriger zu verarbeitende Dielektrika mit h\u00f6herer Dielektrizit\u00e4tszahl zum Einsatz. In besonderen F\u00e4llen, wenn der Speicherinhalt ohne Energieversorgung erhalten bleiben soll, auch Ferroelektrika. Nach einem \u00e4hnlichen Verfahren werden auch diskrete Kondensatoren hergestellt, die bei Frequenzen bis in den Gigahertz-Bereich gute Eigenschaften besitzen. ; Glimmerkondensatoren: haben ein Dielektrikum aus dem nat\u00fcrlich vorkommenden Mineral Glimmer. Dieses weist eine hohe Spannungsfestigkeit auf und ist aufgrund seiner Schichtstruktur spaltbar in d\u00fcnne Bl\u00e4ttchen bis hinab zu 20 \u00b5m Dicke, die meist mit Silber als Elektrodenbel\u00e4ge bedampft werden. Glimmerkondensatoren werden aufgrund der niedrigen Verlustfaktoren in der Sendetechnik und aufgrund ihrer hohen Kapazit\u00e4tskonstanz und geringen Kapazit\u00e4tstoleranz in Messnormalen und in Filter- und Schwingkreisanwendungen f\u00fcr hohe Anforderungen eingesetzt. Sie werden, nach dem englischen Wort f\u00fcr Glimmer, oft auch als Mica-Kondensatoren bezeichnet. Neben der Unterteilung von Kondensatoren nach verwendetem Dielektrikum bzw. bei Elkos nach der Kathode kann auch eine Klassifizierung nach Anwendungsbereich oder nach Bauform erfolgen. Wichtige Beispiele sind: ; Leistungskondensatoren: sind Metallpapier- oder Kunststoff-Folienkondensatoren. Sie k\u00f6nnen direkt an Versorgungsnetzspannung betrieben werden und zeichnen sich durch eine gr\u00f6\u00dfere Bauform, je nach Leistungsbereich durch Steck- oder Schraubanschl\u00fcsse sowie meist durch erdbare Blechgeh\u00e4use aus und sind funktionell f\u00fcr eine hohe Strombelastbarkeit vorgesehen. ; Durchf\u00fchrungskondensatoren: sind meist koaxial aufgebaute Kondensatoren, oft Keramikkondensatoren, die eine elektrische Leitung durch eine leitf\u00e4hige Wandung (Abschirmung) f\u00fchren. Der innen liegende Anschluss ragt beidseitig an den Enden eines leitf\u00e4higen Belags aus dem Kondensator heraus und bildet die ''Durchf\u00fchrung'' f\u00fcr eine elektrische Verbindung. Die au\u00dfen liegende Elektrode des Kondensators wird mit der Wandung kontaktiert. Die Kapazit\u00e4t, die zwischen Innen- und Au\u00dfenanschluss wirkt, leitet hochfrequente St\u00f6rungen, zum Beispiel einkoppelnde Funkwellen aus der Umgebung, aus einer Ger\u00e4te-Zuleitung gegen Masse ab. ; Schutzringkondensatoren: sind eine spezielle Bauform eines Plattenkondensators, um Randeffekte in Messvorg\u00e4ngen zu reduzieren. ", "sentence_answer": "Schutzringkondensatoren: sind eine spezielle Bauform eines Plattenkondensators, um Randeffekte in Messvorg\u00e4ngen zu reduzieren. ", "paragraph_id": 44102} {"question": "Wie viele Schichten haben mehrlagige Leiterplatten?", "paragraph": "Leiterplatte\n\n=== Mehrlagige Leiterplatten ===\nSchnitt durch eine mehrlagige Platine.\nUm der Packungsdichte bei modernen SMD-Bauteilen, insbesondere in Computern, gerecht zu werden, reicht es nicht aus, wenn sich die Leiterbahnen nur auf einer Seite der Leiterplatte befinden. Nach den doppelseitigen Leiterplatten, die auf beiden Seiten der Leiterplatte eine Kupferschicht haben, begann man, mehrere d\u00fcnnere Leiterplatten mit sog. Prepregs aufeinanderzukleben. Diese mehrlagigen sog. ''Multilayer''-Leiterplatten k\u00f6nnen derzeit bis zu 48\u00a0Schichten, in Einzelf\u00e4llen auch mehr, haben. \u00dcblich sind z.\u00a0B. vier bis acht Lagen in Computern und bis zu zw\u00f6lf Lagen in Mobiltelefonen. Die Verbindungen zwischen den Lagen werden mit Durchkontaktierungen (\u201eVias\u201c) hergestellt.\nIn vielen F\u00e4llen ist die Verwendung von Multilayer-Leiterplatten auch bei geringerer Packungsdichte notwendig, z.\u00a0B. um die induktionsarme Stromversorgung aller Bauteile zu gew\u00e4hrleisten.", "answer": "bis zu 48", "sentence": "Diese mehrlagigen sog. ''Multilayer''-Leiterplatten k\u00f6nnen derzeit bis zu 48 \u00a0Schichten, in Einzelf\u00e4llen auch mehr, haben.", "paragraph_sentence": "Leiterplatte == = Mehrlagige Leiterplatten === Schnitt durch eine mehrlagige Platine. Um der Packungsdichte bei modernen SMD-Bauteilen, insbesondere in Computern, gerecht zu werden, reicht es nicht aus, wenn sich die Leiterbahnen nur auf einer Seite der Leiterplatte befinden. Nach den doppelseitigen Leiterplatten, die auf beiden Seiten der Leiterplatte eine Kupferschicht haben, begann man, mehrere d\u00fcnnere Leiterplatten mit sog. Prepregs aufeinanderzukleben. Diese mehrlagigen sog. ''Multilayer''-Leiterplatten k\u00f6nnen derzeit bis zu 48 Schichten, in Einzelf\u00e4llen auch mehr, haben. \u00dcblich sind z. B. vier bis acht Lagen in Computern und bis zu zw\u00f6lf Lagen in Mobiltelefonen. Die Verbindungen zwischen den Lagen werden mit Durchkontaktierungen (\u201eVias\u201c) hergestellt. In vielen F\u00e4llen ist die Verwendung von Multilayer-Leiterplatten auch bei geringerer Packungsdichte notwendig, z. B. um die induktionsarme Stromversorgung aller Bauteile zu gew\u00e4hrleisten.", "paragraph_answer": "Leiterplatte === Mehrlagige Leiterplatten === Schnitt durch eine mehrlagige Platine. Um der Packungsdichte bei modernen SMD-Bauteilen, insbesondere in Computern, gerecht zu werden, reicht es nicht aus, wenn sich die Leiterbahnen nur auf einer Seite der Leiterplatte befinden. Nach den doppelseitigen Leiterplatten, die auf beiden Seiten der Leiterplatte eine Kupferschicht haben, begann man, mehrere d\u00fcnnere Leiterplatten mit sog. Prepregs aufeinanderzukleben. Diese mehrlagigen sog. ''Multilayer''-Leiterplatten k\u00f6nnen derzeit bis zu 48 Schichten, in Einzelf\u00e4llen auch mehr, haben. \u00dcblich sind z. B. vier bis acht Lagen in Computern und bis zu zw\u00f6lf Lagen in Mobiltelefonen. Die Verbindungen zwischen den Lagen werden mit Durchkontaktierungen (\u201eVias\u201c) hergestellt. In vielen F\u00e4llen ist die Verwendung von Multilayer-Leiterplatten auch bei geringerer Packungsdichte notwendig, z. B. um die induktionsarme Stromversorgung aller Bauteile zu gew\u00e4hrleisten.", "sentence_answer": "Diese mehrlagigen sog. ''Multilayer''-Leiterplatten k\u00f6nnen derzeit bis zu 48 Schichten, in Einzelf\u00e4llen auch mehr, haben.", "paragraph_id": 44104} {"question": "Was ist ein Kurzschluss?", "paragraph": "Leiterplatte\n\n=== Kurzschlusstest ===\nEin Kurzschluss ist eine Verbindung zwischen zwei Punkten, die entsprechend der Schaltung nicht bestehen darf.\nKurzschl\u00fcsse sind Verbindungen, die z.\u00a0B. durch Zinnf\u00e4den, schlechtes \u00c4tzen oder mechanische Besch\u00e4digung der Isolationsschicht zwischen den Lagen hervorgerufen werden.\n; Funktionsweise: F\u00fcr jedes Netz wird ein Testpunkt als Prim\u00e4rtestpunkt festgelegt. Danach wird zwischen allen Netzen die Isolation gemessen.\nWenn eine Leiterplatte 3 Netze hat, wird Netz 1 gegen Netz 2, Netz 1 gegen Netz 3 und Netz 2 gegen Netz 3 gemessen. Sind weitere Netze vorhanden, verhalten sich die Anzahl Messungen nach:\n* N Netze = N\u00b7(N-1)/2 Messungen\nWird beim Durchgangstest eine Unterbrechung festgestellt, wird dort ein weiterer Prim\u00e4rpunkt gesetzt und ein weiteres Sub-Netz generiert (Netz 3a). So kann die Leiterplatte zu 100 % auf Kurzschl\u00fcsse getestet werden.\nDie Messresultate werden produktspezifisch zum Beispiel folgenderma\u00dfen interpretiert:\n* Messung > 2\u00a0M\u03a9 \u2192 Kein Kurzschluss\n 0,0009 (10\u00a0GHz)...0,03 (10\u00a0GHz)", "answer": "Ein Kurzschluss ist eine Verbindung zwischen zwei Punkten, die entsprechend der Schaltung nicht bestehen darf", "sentence": "=\n Ein Kurzschluss ist eine Verbindung zwischen zwei Punkten, die entsprechend der Schaltung nicht bestehen darf .", "paragraph_sentence": "Leiterplatte == = Kurzschlusstest == = Ein Kurzschluss ist eine Verbindung zwischen zwei Punkten, die entsprechend der Schaltung nicht bestehen darf . Kurzschl\u00fcsse sind Verbindungen, die z. B. durch Zinnf\u00e4den, schlechtes \u00c4tzen oder mechanische Besch\u00e4digung der Isolationsschicht zwischen den Lagen hervorgerufen werden. ; Funktionsweise: F\u00fcr jedes Netz wird ein Testpunkt als Prim\u00e4rtestpunkt festgelegt. Danach wird zwischen allen Netzen die Isolation gemessen. Wenn eine Leiterplatte 3 Netze hat, wird Netz 1 gegen Netz 2, Netz 1 gegen Netz 3 und Netz 2 gegen Netz 3 gemessen. Sind weitere Netze vorhanden, verhalten sich die Anzahl Messungen nach: * N Netze = N\u00b7(N-1)/2 Messungen Wird beim Durchgangstest eine Unterbrechung festgestellt, wird dort ein weiterer Prim\u00e4rpunkt gesetzt und ein weiteres Sub-Netz generiert (Netz 3a). So kann die Leiterplatte zu 100 % auf Kurzschl\u00fcsse getestet werden. Die Messresultate werden produktspezifisch zum Beispiel folgenderma\u00dfen interpretiert: * Messung > 2 M\u03a9 \u2192 Kein Kurzschluss 0,0009 (10 GHz)...0,03 (10 GHz)", "paragraph_answer": "Leiterplatte === Kurzschlusstest === Ein Kurzschluss ist eine Verbindung zwischen zwei Punkten, die entsprechend der Schaltung nicht bestehen darf . Kurzschl\u00fcsse sind Verbindungen, die z. B. durch Zinnf\u00e4den, schlechtes \u00c4tzen oder mechanische Besch\u00e4digung der Isolationsschicht zwischen den Lagen hervorgerufen werden. ; Funktionsweise: F\u00fcr jedes Netz wird ein Testpunkt als Prim\u00e4rtestpunkt festgelegt. Danach wird zwischen allen Netzen die Isolation gemessen. Wenn eine Leiterplatte 3 Netze hat, wird Netz 1 gegen Netz 2, Netz 1 gegen Netz 3 und Netz 2 gegen Netz 3 gemessen. Sind weitere Netze vorhanden, verhalten sich die Anzahl Messungen nach: * N Netze = N\u00b7(N-1)/2 Messungen Wird beim Durchgangstest eine Unterbrechung festgestellt, wird dort ein weiterer Prim\u00e4rpunkt gesetzt und ein weiteres Sub-Netz generiert (Netz 3a). So kann die Leiterplatte zu 100 % auf Kurzschl\u00fcsse getestet werden. Die Messresultate werden produktspezifisch zum Beispiel folgenderma\u00dfen interpretiert: * Messung > 2 M\u03a9 \u2192 Kein Kurzschluss 0,0009 (10 GHz)...0,03 (10 GHz)", "sentence_answer": "= Ein Kurzschluss ist eine Verbindung zwischen zwei Punkten, die entsprechend der Schaltung nicht bestehen darf .", "paragraph_id": 40504} {"question": "Wie entsteht ein Kurzschluss?", "paragraph": "Leiterplatte\n\n=== Kurzschlusstest ===\nEin Kurzschluss ist eine Verbindung zwischen zwei Punkten, die entsprechend der Schaltung nicht bestehen darf.\nKurzschl\u00fcsse sind Verbindungen, die z.\u00a0B. durch Zinnf\u00e4den, schlechtes \u00c4tzen oder mechanische Besch\u00e4digung der Isolationsschicht zwischen den Lagen hervorgerufen werden.\n; Funktionsweise: F\u00fcr jedes Netz wird ein Testpunkt als Prim\u00e4rtestpunkt festgelegt. Danach wird zwischen allen Netzen die Isolation gemessen.\nWenn eine Leiterplatte 3 Netze hat, wird Netz 1 gegen Netz 2, Netz 1 gegen Netz 3 und Netz 2 gegen Netz 3 gemessen. Sind weitere Netze vorhanden, verhalten sich die Anzahl Messungen nach:\n* N Netze = N\u00b7(N-1)/2 Messungen\nWird beim Durchgangstest eine Unterbrechung festgestellt, wird dort ein weiterer Prim\u00e4rpunkt gesetzt und ein weiteres Sub-Netz generiert (Netz 3a). So kann die Leiterplatte zu 100 % auf Kurzschl\u00fcsse getestet werden.\nDie Messresultate werden produktspezifisch zum Beispiel folgenderma\u00dfen interpretiert:\n* Messung > 2\u00a0M\u03a9 \u2192 Kein Kurzschluss\n 0,0009 (10\u00a0GHz)...0,03 (10\u00a0GHz)", "answer": "Kurzschl\u00fcsse sind Verbindungen, die z.\u00a0B. durch Zinnf\u00e4den, schlechtes \u00c4tzen oder mechanische Besch\u00e4digung der Isolationsschicht zwischen den Lagen hervorgerufen werden", "sentence": "\n Kurzschl\u00fcsse sind Verbindungen, die z.\u00a0B. durch Zinnf\u00e4den, schlechtes \u00c4tzen oder mechanische Besch\u00e4digung der Isolationsschicht zwischen den Lagen hervorgerufen werden .", "paragraph_sentence": "Leiterplatte == = Kurzschlusstest == = Ein Kurzschluss ist eine Verbindung zwischen zwei Punkten, die entsprechend der Schaltung nicht bestehen darf. Kurzschl\u00fcsse sind Verbindungen, die z. B. durch Zinnf\u00e4den, schlechtes \u00c4tzen oder mechanische Besch\u00e4digung der Isolationsschicht zwischen den Lagen hervorgerufen werden . ; Funktionsweise: F\u00fcr jedes Netz wird ein Testpunkt als Prim\u00e4rtestpunkt festgelegt. Danach wird zwischen allen Netzen die Isolation gemessen. Wenn eine Leiterplatte 3 Netze hat, wird Netz 1 gegen Netz 2, Netz 1 gegen Netz 3 und Netz 2 gegen Netz 3 gemessen. Sind weitere Netze vorhanden, verhalten sich die Anzahl Messungen nach: * N Netze = N\u00b7(N-1)/2 Messungen Wird beim Durchgangstest eine Unterbrechung festgestellt, wird dort ein weiterer Prim\u00e4rpunkt gesetzt und ein weiteres Sub-Netz generiert (Netz 3a). So kann die Leiterplatte zu 100 % auf Kurzschl\u00fcsse getestet werden. Die Messresultate werden produktspezifisch zum Beispiel folgenderma\u00dfen interpretiert: * Messung > 2 M\u03a9 \u2192 Kein Kurzschluss 0,0009 (10 GHz)...0,03 (10 GHz)", "paragraph_answer": "Leiterplatte === Kurzschlusstest === Ein Kurzschluss ist eine Verbindung zwischen zwei Punkten, die entsprechend der Schaltung nicht bestehen darf. Kurzschl\u00fcsse sind Verbindungen, die z. B. durch Zinnf\u00e4den, schlechtes \u00c4tzen oder mechanische Besch\u00e4digung der Isolationsschicht zwischen den Lagen hervorgerufen werden . ; Funktionsweise: F\u00fcr jedes Netz wird ein Testpunkt als Prim\u00e4rtestpunkt festgelegt. Danach wird zwischen allen Netzen die Isolation gemessen. Wenn eine Leiterplatte 3 Netze hat, wird Netz 1 gegen Netz 2, Netz 1 gegen Netz 3 und Netz 2 gegen Netz 3 gemessen. Sind weitere Netze vorhanden, verhalten sich die Anzahl Messungen nach: * N Netze = N\u00b7(N-1)/2 Messungen Wird beim Durchgangstest eine Unterbrechung festgestellt, wird dort ein weiterer Prim\u00e4rpunkt gesetzt und ein weiteres Sub-Netz generiert (Netz 3a). So kann die Leiterplatte zu 100 % auf Kurzschl\u00fcsse getestet werden. Die Messresultate werden produktspezifisch zum Beispiel folgenderma\u00dfen interpretiert: * Messung > 2 M\u03a9 \u2192 Kein Kurzschluss 0,0009 (10 GHz)...0,03 (10 GHz)", "sentence_answer": " Kurzschl\u00fcsse sind Verbindungen, die z. B. durch Zinnf\u00e4den, schlechtes \u00c4tzen oder mechanische Besch\u00e4digung der Isolationsschicht zwischen den Lagen hervorgerufen werden .", "paragraph_id": 40505} {"question": "Wie funktionieren Kurzschlusstests?", "paragraph": "Leiterplatte\n\n=== Kurzschlusstest ===\nEin Kurzschluss ist eine Verbindung zwischen zwei Punkten, die entsprechend der Schaltung nicht bestehen darf.\nKurzschl\u00fcsse sind Verbindungen, die z.\u00a0B. durch Zinnf\u00e4den, schlechtes \u00c4tzen oder mechanische Besch\u00e4digung der Isolationsschicht zwischen den Lagen hervorgerufen werden.\n; Funktionsweise: F\u00fcr jedes Netz wird ein Testpunkt als Prim\u00e4rtestpunkt festgelegt. Danach wird zwischen allen Netzen die Isolation gemessen.\nWenn eine Leiterplatte 3 Netze hat, wird Netz 1 gegen Netz 2, Netz 1 gegen Netz 3 und Netz 2 gegen Netz 3 gemessen. Sind weitere Netze vorhanden, verhalten sich die Anzahl Messungen nach:\n* N Netze = N\u00b7(N-1)/2 Messungen\nWird beim Durchgangstest eine Unterbrechung festgestellt, wird dort ein weiterer Prim\u00e4rpunkt gesetzt und ein weiteres Sub-Netz generiert (Netz 3a). So kann die Leiterplatte zu 100 % auf Kurzschl\u00fcsse getestet werden.\nDie Messresultate werden produktspezifisch zum Beispiel folgenderma\u00dfen interpretiert:\n* Messung > 2\u00a0M\u03a9 \u2192 Kein Kurzschluss\n 0,0009 (10\u00a0GHz)...0,03 (10\u00a0GHz)", "answer": "F\u00fcr jedes Netz wird ein Testpunkt als Prim\u00e4rtestpunkt festgelegt. Danach wird zwischen allen Netzen die Isolation gemessen.\nWenn eine Leiterplatte 3 Netze hat, wird Netz 1 gegen Netz 2, Netz 1 gegen Netz 3 und Netz 2 gegen Netz 3 gemessen. Sind weitere Netze vorhanden, verhalten sich die Anzahl Messungen nach:\n* N Netze = N\u00b7(N-1)/2 Messungen\nWird beim Durchgangstest eine Unterbrechung festgestellt, wird dort ein weiterer Prim\u00e4rpunkt gesetzt und ein weiteres Sub-Netz generiert (Netz 3a). So kann die Leiterplatte zu 100 % auf Kurzschl\u00fcsse getestet werden.", "sentence": "Funktionsweise: F\u00fcr jedes Netz wird ein Testpunkt als Prim\u00e4rtestpunkt festgelegt. Danach wird zwischen allen Netzen die Isolation gemessen.\nWenn eine Leiterplatte 3 Netze hat, wird Netz 1 gegen Netz 2, Netz 1 gegen Netz 3 und Netz 2 gegen Netz 3 gemessen. Sind weitere Netze vorhanden, verhalten sich die Anzahl Messungen nach:\n* N Netze = N\u00b7(N-1)/2 Messungen\nWird beim Durchgangstest eine Unterbrechung festgestellt, wird dort ein weiterer Prim\u00e4rpunkt gesetzt und ein weiteres Sub-Netz generiert (Netz 3a). So kann die Leiterplatte zu 100 % auf Kurzschl\u00fcsse getestet werden. \n", "paragraph_sentence": "Leiterplatte == = Kurzschlusstest == = Ein Kurzschluss ist eine Verbindung zwischen zwei Punkten, die entsprechend der Schaltung nicht bestehen darf. Kurzschl\u00fcsse sind Verbindungen, die z. B. durch Zinnf\u00e4den, schlechtes \u00c4tzen oder mechanische Besch\u00e4digung der Isolationsschicht zwischen den Lagen hervorgerufen werden. ; Funktionsweise: F\u00fcr jedes Netz wird ein Testpunkt als Prim\u00e4rtestpunkt festgelegt. Danach wird zwischen allen Netzen die Isolation gemessen. Wenn eine Leiterplatte 3 Netze hat, wird Netz 1 gegen Netz 2, Netz 1 gegen Netz 3 und Netz 2 gegen Netz 3 gemessen. Sind weitere Netze vorhanden, verhalten sich die Anzahl Messungen nach: * N Netze = N\u00b7(N-1)/2 Messungen Wird beim Durchgangstest eine Unterbrechung festgestellt, wird dort ein weiterer Prim\u00e4rpunkt gesetzt und ein weiteres Sub-Netz generiert (Netz 3a). So kann die Leiterplatte zu 100 % auf Kurzschl\u00fcsse getestet werden. Die Messresultate werden produktspezifisch zum Beispiel folgenderma\u00dfen interpretiert: * Messung > 2 M\u03a9 \u2192 Kein Kurzschluss 0,0009 (10 GHz)...0,03 (10 GHz)", "paragraph_answer": "Leiterplatte === Kurzschlusstest === Ein Kurzschluss ist eine Verbindung zwischen zwei Punkten, die entsprechend der Schaltung nicht bestehen darf. Kurzschl\u00fcsse sind Verbindungen, die z. B. durch Zinnf\u00e4den, schlechtes \u00c4tzen oder mechanische Besch\u00e4digung der Isolationsschicht zwischen den Lagen hervorgerufen werden. ; Funktionsweise: F\u00fcr jedes Netz wird ein Testpunkt als Prim\u00e4rtestpunkt festgelegt. Danach wird zwischen allen Netzen die Isolation gemessen. Wenn eine Leiterplatte 3 Netze hat, wird Netz 1 gegen Netz 2, Netz 1 gegen Netz 3 und Netz 2 gegen Netz 3 gemessen. Sind weitere Netze vorhanden, verhalten sich die Anzahl Messungen nach: * N Netze = N\u00b7(N-1)/2 Messungen Wird beim Durchgangstest eine Unterbrechung festgestellt, wird dort ein weiterer Prim\u00e4rpunkt gesetzt und ein weiteres Sub-Netz generiert (Netz 3a). So kann die Leiterplatte zu 100 % auf Kurzschl\u00fcsse getestet werden. Die Messresultate werden produktspezifisch zum Beispiel folgenderma\u00dfen interpretiert: * Messung > 2 M\u03a9 \u2192 Kein Kurzschluss 0,0009 (10 GHz)...0,03 (10 GHz)", "sentence_answer": "Funktionsweise: F\u00fcr jedes Netz wird ein Testpunkt als Prim\u00e4rtestpunkt festgelegt. Danach wird zwischen allen Netzen die Isolation gemessen. Wenn eine Leiterplatte 3 Netze hat, wird Netz 1 gegen Netz 2, Netz 1 gegen Netz 3 und Netz 2 gegen Netz 3 gemessen. Sind weitere Netze vorhanden, verhalten sich die Anzahl Messungen nach: * N Netze = N\u00b7(N-1)/2 Messungen Wird beim Durchgangstest eine Unterbrechung festgestellt, wird dort ein weiterer Prim\u00e4rpunkt gesetzt und ein weiteres Sub-Netz generiert (Netz 3a). So kann die Leiterplatte zu 100 % auf Kurzschl\u00fcsse getestet werden. ", "paragraph_id": 40508} {"question": "Als was bezeichnen die Demokraten bei Wahlen die im Ausland lebenden W\u00e4hler?", "paragraph": "51._Bundesstaat\n\n=== Organisationen ===\nNGOs und andere Organisationen, die ihren Hauptsitz in den USA haben, betreiben Filialen an anderen Orten, die manchmal als der 51. Bundesstaat der Gruppe bezeichnet werden.\nDas Democratic National Committee k\u00fcmmert sich bei Wahlen um die Anerkennung jedes Bundesstaates, gestattet aber den rund sieben Millionen US-B\u00fcrgern, die im Ausland leben, an parteiinternen Abstimmungen wie der Pr\u00e4sidentschaftsvorwahl teilzunehmen. In diesem Zusammenhang wird die Gruppe ''Democrats Abroad'' als 51. Bundesstaat bezeichnet.", "answer": "51. Bundesstaat", "sentence": "die manchmal als der 51. Bundesstaat der Gruppe bezeichnet werden.", "paragraph_sentence": "51._Bundesstaat == = Organisationen = = = NGOs und andere Organisationen, die ihren Hauptsitz in den USA haben, betreiben Filialen an anderen Orten, die manchmal als der 51. Bundesstaat der Gruppe bezeichnet werden. Das Democratic National Committee k\u00fcmmert sich bei Wahlen um die Anerkennung jedes Bundesstaates, gestattet aber den rund sieben Millionen US-B\u00fcrgern, die im Ausland leben, an parteiinternen Abstimmungen wie der Pr\u00e4sidentschaftsvorwahl teilzunehmen. In diesem Zusammenhang wird die Gruppe ''Democrats Abroad'' als 51. Bundesstaat bezeichnet.", "paragraph_answer": "51._Bundesstaat === Organisationen === NGOs und andere Organisationen, die ihren Hauptsitz in den USA haben, betreiben Filialen an anderen Orten, die manchmal als der 51. Bundesstaat der Gruppe bezeichnet werden. Das Democratic National Committee k\u00fcmmert sich bei Wahlen um die Anerkennung jedes Bundesstaates, gestattet aber den rund sieben Millionen US-B\u00fcrgern, die im Ausland leben, an parteiinternen Abstimmungen wie der Pr\u00e4sidentschaftsvorwahl teilzunehmen. In diesem Zusammenhang wird die Gruppe ''Democrats Abroad'' als 51. Bundesstaat bezeichnet.", "sentence_answer": "die manchmal als der 51. Bundesstaat der Gruppe bezeichnet werden.", "paragraph_id": 36704} {"question": "Wie viele US-Amerikaner leben im Ausland?", "paragraph": "51._Bundesstaat\n\n=== Organisationen ===\nNGOs und andere Organisationen, die ihren Hauptsitz in den USA haben, betreiben Filialen an anderen Orten, die manchmal als der 51. Bundesstaat der Gruppe bezeichnet werden.\nDas Democratic National Committee k\u00fcmmert sich bei Wahlen um die Anerkennung jedes Bundesstaates, gestattet aber den rund sieben Millionen US-B\u00fcrgern, die im Ausland leben, an parteiinternen Abstimmungen wie der Pr\u00e4sidentschaftsvorwahl teilzunehmen. In diesem Zusammenhang wird die Gruppe ''Democrats Abroad'' als 51. Bundesstaat bezeichnet.", "answer": "sieben Millionen", "sentence": "Das Democratic National Committee k\u00fcmmert sich bei Wahlen um die Anerkennung jedes Bundesstaates, gestattet aber den rund sieben Millionen US-B\u00fcrgern, die im Ausland leben, an parteiinternen Abstimmungen wie der Pr\u00e4sidentschaftsvorwahl teilzunehmen.", "paragraph_sentence": "51._Bundesstaat == = Organisationen = = = NGOs und andere Organisationen, die ihren Hauptsitz in den USA haben, betreiben Filialen an anderen Orten, die manchmal als der 51. Bundesstaat der Gruppe bezeichnet werden. Das Democratic National Committee k\u00fcmmert sich bei Wahlen um die Anerkennung jedes Bundesstaates, gestattet aber den rund sieben Millionen US-B\u00fcrgern, die im Ausland leben, an parteiinternen Abstimmungen wie der Pr\u00e4sidentschaftsvorwahl teilzunehmen. In diesem Zusammenhang wird die Gruppe ''Democrats Abroad'' als 51. Bundesstaat bezeichnet.", "paragraph_answer": "51._Bundesstaat === Organisationen === NGOs und andere Organisationen, die ihren Hauptsitz in den USA haben, betreiben Filialen an anderen Orten, die manchmal als der 51. Bundesstaat der Gruppe bezeichnet werden. Das Democratic National Committee k\u00fcmmert sich bei Wahlen um die Anerkennung jedes Bundesstaates, gestattet aber den rund sieben Millionen US-B\u00fcrgern, die im Ausland leben, an parteiinternen Abstimmungen wie der Pr\u00e4sidentschaftsvorwahl teilzunehmen. In diesem Zusammenhang wird die Gruppe ''Democrats Abroad'' als 51. Bundesstaat bezeichnet.", "sentence_answer": "Das Democratic National Committee k\u00fcmmert sich bei Wahlen um die Anerkennung jedes Bundesstaates, gestattet aber den rund sieben Millionen US-B\u00fcrgern, die im Ausland leben, an parteiinternen Abstimmungen wie der Pr\u00e4sidentschaftsvorwahl teilzunehmen.", "paragraph_id": 36705} {"question": "Was war das Grundprinzip von Alfred North Whiteheads Schaffen?", "paragraph": "Alfred_North_Whitehead\n\n=== Die Anf\u00e4nge der Naturphilosophie ===\nTitelblatt der ersten naturphilosophischen Schrift Whiteheads: ''Enquiry concerning the Principles of Natural Knowledge''\nWhitehead, der nie eine Vorlesung in Philosophie besucht hatte, begann nun nach und nach seine Vorstellungen von einer naturphilosophischen Grundlegung zu ver\u00f6ffentlichen. Sein lebenslanges Leitmotiv war dabei die Ausarbeitung einer Systematik der grundlegenden Elemente der Wirklichkeit, die er mithilfe einer kreativen spekulativen Philosophie formuliert, aber auch an den Kriterien der Logik und Koh\u00e4renz st\u00e4ndig \u00fcberpr\u00fcft hat.\n Am Beginn seiner \u00dcberlegungen standen h\u00e4ufig fundamentale philosophische Probleme aus der Theorie und Praxis der Logik, Mathematik und Physik.", "answer": "die Ausarbeitung einer Systematik der grundlegenden Elemente der Wirklichkeit, die er mithilfe einer kreativen spekulativen Philosophie formuliert, aber auch an den Kriterien der Logik und Koh\u00e4renz st\u00e4ndig \u00fcberpr\u00fcft", "sentence": "Sein lebenslanges Leitmotiv war dabei die Ausarbeitung einer Systematik der grundlegenden Elemente der Wirklichkeit, die er mithilfe einer kreativen spekulativen Philosophie formuliert, aber auch an den Kriterien der Logik und Koh\u00e4renz st\u00e4ndig \u00fcberpr\u00fcft hat.", "paragraph_sentence": "Alfred_North_Whitehead == = Die Anf\u00e4nge der Naturphilosophie === Titelblatt der ersten naturphilosophischen Schrift Whiteheads: ''Enquiry concerning the Principles of Natural Knowledge'' Whitehead, der nie eine Vorlesung in Philosophie besucht hatte, begann nun nach und nach seine Vorstellungen von einer naturphilosophischen Grundlegung zu ver\u00f6ffentlichen. Sein lebenslanges Leitmotiv war dabei die Ausarbeitung einer Systematik der grundlegenden Elemente der Wirklichkeit, die er mithilfe einer kreativen spekulativen Philosophie formuliert, aber auch an den Kriterien der Logik und Koh\u00e4renz st\u00e4ndig \u00fcberpr\u00fcft hat. Am Beginn seiner \u00dcberlegungen standen h\u00e4ufig fundamentale philosophische Probleme aus der Theorie und Praxis der Logik, Mathematik und Physik.", "paragraph_answer": "Alfred_North_Whitehead === Die Anf\u00e4nge der Naturphilosophie === Titelblatt der ersten naturphilosophischen Schrift Whiteheads: ''Enquiry concerning the Principles of Natural Knowledge'' Whitehead, der nie eine Vorlesung in Philosophie besucht hatte, begann nun nach und nach seine Vorstellungen von einer naturphilosophischen Grundlegung zu ver\u00f6ffentlichen. Sein lebenslanges Leitmotiv war dabei die Ausarbeitung einer Systematik der grundlegenden Elemente der Wirklichkeit, die er mithilfe einer kreativen spekulativen Philosophie formuliert, aber auch an den Kriterien der Logik und Koh\u00e4renz st\u00e4ndig \u00fcberpr\u00fcft hat. Am Beginn seiner \u00dcberlegungen standen h\u00e4ufig fundamentale philosophische Probleme aus der Theorie und Praxis der Logik, Mathematik und Physik.", "sentence_answer": "Sein lebenslanges Leitmotiv war dabei die Ausarbeitung einer Systematik der grundlegenden Elemente der Wirklichkeit, die er mithilfe einer kreativen spekulativen Philosophie formuliert, aber auch an den Kriterien der Logik und Koh\u00e4renz st\u00e4ndig \u00fcberpr\u00fcft hat.", "paragraph_id": 37203} {"question": "Wie hei\u00dft das erste Werk von Whitehead im Bereich Naturphilosophie?", "paragraph": "Alfred_North_Whitehead\n\n=== Die Anf\u00e4nge der Naturphilosophie ===\nTitelblatt der ersten naturphilosophischen Schrift Whiteheads: ''Enquiry concerning the Principles of Natural Knowledge''\nWhitehead, der nie eine Vorlesung in Philosophie besucht hatte, begann nun nach und nach seine Vorstellungen von einer naturphilosophischen Grundlegung zu ver\u00f6ffentlichen. Sein lebenslanges Leitmotiv war dabei die Ausarbeitung einer Systematik der grundlegenden Elemente der Wirklichkeit, die er mithilfe einer kreativen spekulativen Philosophie formuliert, aber auch an den Kriterien der Logik und Koh\u00e4renz st\u00e4ndig \u00fcberpr\u00fcft hat.\n Am Beginn seiner \u00dcberlegungen standen h\u00e4ufig fundamentale philosophische Probleme aus der Theorie und Praxis der Logik, Mathematik und Physik.", "answer": " ''Enquiry concerning the Principles of Natural Knowledge''", "sentence": "Die Anf\u00e4nge der Naturphilosophie ===\nTitelblatt der ersten naturphilosophischen Schrift Whiteheads: ''Enquiry concerning the Principles of Natural Knowledge'' \nWhitehead, der nie eine Vorlesung in Philosophie besucht hatte, begann nun nach und nach seine Vorstellungen von einer naturphilosophischen Grundlegung zu ver\u00f6ffentlichen.", "paragraph_sentence": "Alfred_North_Whitehead == = Die Anf\u00e4nge der Naturphilosophie === Titelblatt der ersten naturphilosophischen Schrift Whiteheads: ''Enquiry concerning the Principles of Natural Knowledge'' Whitehead, der nie eine Vorlesung in Philosophie besucht hatte, begann nun nach und nach seine Vorstellungen von einer naturphilosophischen Grundlegung zu ver\u00f6ffentlichen. Sein lebenslanges Leitmotiv war dabei die Ausarbeitung einer Systematik der grundlegenden Elemente der Wirklichkeit, die er mithilfe einer kreativen spekulativen Philosophie formuliert, aber auch an den Kriterien der Logik und Koh\u00e4renz st\u00e4ndig \u00fcberpr\u00fcft hat. Am Beginn seiner \u00dcberlegungen standen h\u00e4ufig fundamentale philosophische Probleme aus der Theorie und Praxis der Logik, Mathematik und Physik.", "paragraph_answer": "Alfred_North_Whitehead === Die Anf\u00e4nge der Naturphilosophie === Titelblatt der ersten naturphilosophischen Schrift Whiteheads: ''Enquiry concerning the Principles of Natural Knowledge'' Whitehead, der nie eine Vorlesung in Philosophie besucht hatte, begann nun nach und nach seine Vorstellungen von einer naturphilosophischen Grundlegung zu ver\u00f6ffentlichen. Sein lebenslanges Leitmotiv war dabei die Ausarbeitung einer Systematik der grundlegenden Elemente der Wirklichkeit, die er mithilfe einer kreativen spekulativen Philosophie formuliert, aber auch an den Kriterien der Logik und Koh\u00e4renz st\u00e4ndig \u00fcberpr\u00fcft hat. Am Beginn seiner \u00dcberlegungen standen h\u00e4ufig fundamentale philosophische Probleme aus der Theorie und Praxis der Logik, Mathematik und Physik.", "sentence_answer": "Die Anf\u00e4nge der Naturphilosophie === Titelblatt der ersten naturphilosophischen Schrift Whiteheads: ''Enquiry concerning the Principles of Natural Knowledge'' Whitehead, der nie eine Vorlesung in Philosophie besucht hatte, begann nun nach und nach seine Vorstellungen von einer naturphilosophischen Grundlegung zu ver\u00f6ffentlichen.", "paragraph_id": 37206} {"question": "Wo ist die Yale University?", "paragraph": "Yale_University\nDie Yale University in New Haven (Connecticut) ist eine der renommiertesten Universit\u00e4ten der Welt und die dritt\u00e4lteste Hochschule der Vereinigten Staaten. Sie wurde nach einem ihrer ersten F\u00f6rderer, dem Kaufmann Elihu Yale, benannt. Die Universit\u00e4t verf\u00fcgte 2018 mit rund 29,4\u00a0Milliarden US-Dollar nach der Harvard University \u00fcber das zweitgr\u00f6\u00dfte Stiftungskapital einer Bildungseinrichtung weltweit. Sie ist Mitglied der sogenannten Ivy League, einer Gruppe von acht Spitzenuniversit\u00e4ten im Nordosten der USA, und Gr\u00fcndungsmitglied der Association of American Universities, einem seit 1900 bestehenden Verbund f\u00fchrender forschungsintensiver nordamerikanischer Universit\u00e4ten. Dar\u00fcber hinaus geh\u00f6rt Yale dem Hochschulverbund International Alliance of Research Universities an. Mit Harvard und Princeton wird Yale in Medien und Gesellschaft weltweit als eine der drei einflussreichsten, renommiertesten und leistungsst\u00e4rksten Ivy-League-Universit\u00e4ten der USA wahrgenommen.\nDie Yale University verf\u00fcgt \u00fcber ein Bibliothekssystem, das an mehreren Standorten 2009 \u00fcber 12,5\u00a0Millionen B\u00fccher umfasste. Insgesamt 49\u00a0Nobelpreistr\u00e4ger haben in Yale studiert, gelehrt oder gearbeitet. Zu den Absolventen der Universit\u00e4t z\u00e4hlen f\u00fcnf US-Pr\u00e4sidenten, 19 Richter des Obersten Gerichtshofs der Vereinigten Staaten und diverse ausl\u00e4ndische Staatsoberh\u00e4upter. Die Yale Law School ist die selektivste Law School der Vereinigten Staaten.", "answer": "n New Haven (Connecticut)", "sentence": "Die Yale University i n New Haven (Connecticut) ist eine der renommiertesten Universit\u00e4ten der Welt und die dritt\u00e4lteste Hochschule der Vereinigten Staaten.", "paragraph_sentence": "Yale_University Die Yale University i n New Haven (Connecticut) ist eine der renommiertesten Universit\u00e4ten der Welt und die dritt\u00e4lteste Hochschule der Vereinigten Staaten. Sie wurde nach einem ihrer ersten F\u00f6rderer, dem Kaufmann Elihu Yale, benannt. Die Universit\u00e4t verf\u00fcgte 2018 mit rund 29,4 Milliarden US-Dollar nach der Harvard University \u00fcber das zweitgr\u00f6\u00dfte Stiftungskapital einer Bildungseinrichtung weltweit. Sie ist Mitglied der sogenannten Ivy League, einer Gruppe von acht Spitzenuniversit\u00e4ten im Nordosten der USA, und Gr\u00fcndungsmitglied der Association of American Universities, einem seit 1900 bestehenden Verbund f\u00fchrender forschungsintensiver nordamerikanischer Universit\u00e4ten. Dar\u00fcber hinaus geh\u00f6rt Yale dem Hochschulverbund International Alliance of Research Universities an. Mit Harvard und Princeton wird Yale in Medien und Gesellschaft weltweit als eine der drei einflussreichsten, renommiertesten und leistungsst\u00e4rksten Ivy-League-Universit\u00e4ten der USA wahrgenommen. Die Yale University verf\u00fcgt \u00fcber ein Bibliothekssystem, das an mehreren Standorten 2009 \u00fcber 12,5 Millionen B\u00fccher umfasste. Insgesamt 49 Nobelpreistr\u00e4ger haben in Yale studiert, gelehrt oder gearbeitet. Zu den Absolventen der Universit\u00e4t z\u00e4hlen f\u00fcnf US-Pr\u00e4sidenten, 19 Richter des Obersten Gerichtshofs der Vereinigten Staaten und diverse ausl\u00e4ndische Staatsoberh\u00e4upter. Die Yale Law School ist die selektivste Law School der Vereinigten Staaten.", "paragraph_answer": "Yale_University Die Yale University i n New Haven (Connecticut) ist eine der renommiertesten Universit\u00e4ten der Welt und die dritt\u00e4lteste Hochschule der Vereinigten Staaten. Sie wurde nach einem ihrer ersten F\u00f6rderer, dem Kaufmann Elihu Yale, benannt. Die Universit\u00e4t verf\u00fcgte 2018 mit rund 29,4 Milliarden US-Dollar nach der Harvard University \u00fcber das zweitgr\u00f6\u00dfte Stiftungskapital einer Bildungseinrichtung weltweit. Sie ist Mitglied der sogenannten Ivy League, einer Gruppe von acht Spitzenuniversit\u00e4ten im Nordosten der USA, und Gr\u00fcndungsmitglied der Association of American Universities, einem seit 1900 bestehenden Verbund f\u00fchrender forschungsintensiver nordamerikanischer Universit\u00e4ten. Dar\u00fcber hinaus geh\u00f6rt Yale dem Hochschulverbund International Alliance of Research Universities an. Mit Harvard und Princeton wird Yale in Medien und Gesellschaft weltweit als eine der drei einflussreichsten, renommiertesten und leistungsst\u00e4rksten Ivy-League-Universit\u00e4ten der USA wahrgenommen. Die Yale University verf\u00fcgt \u00fcber ein Bibliothekssystem, das an mehreren Standorten 2009 \u00fcber 12,5 Millionen B\u00fccher umfasste. Insgesamt 49 Nobelpreistr\u00e4ger haben in Yale studiert, gelehrt oder gearbeitet. Zu den Absolventen der Universit\u00e4t z\u00e4hlen f\u00fcnf US-Pr\u00e4sidenten, 19 Richter des Obersten Gerichtshofs der Vereinigten Staaten und diverse ausl\u00e4ndische Staatsoberh\u00e4upter. Die Yale Law School ist die selektivste Law School der Vereinigten Staaten.", "sentence_answer": "Die Yale University i n New Haven (Connecticut) ist eine der renommiertesten Universit\u00e4ten der Welt und die dritt\u00e4lteste Hochschule der Vereinigten Staaten.", "paragraph_id": 38579} {"question": "Welche ist die dritt\u00e4lteste Uni der USA?", "paragraph": "Yale_University\nDie Yale University in New Haven (Connecticut) ist eine der renommiertesten Universit\u00e4ten der Welt und die dritt\u00e4lteste Hochschule der Vereinigten Staaten. Sie wurde nach einem ihrer ersten F\u00f6rderer, dem Kaufmann Elihu Yale, benannt. Die Universit\u00e4t verf\u00fcgte 2018 mit rund 29,4\u00a0Milliarden US-Dollar nach der Harvard University \u00fcber das zweitgr\u00f6\u00dfte Stiftungskapital einer Bildungseinrichtung weltweit. Sie ist Mitglied der sogenannten Ivy League, einer Gruppe von acht Spitzenuniversit\u00e4ten im Nordosten der USA, und Gr\u00fcndungsmitglied der Association of American Universities, einem seit 1900 bestehenden Verbund f\u00fchrender forschungsintensiver nordamerikanischer Universit\u00e4ten. Dar\u00fcber hinaus geh\u00f6rt Yale dem Hochschulverbund International Alliance of Research Universities an. Mit Harvard und Princeton wird Yale in Medien und Gesellschaft weltweit als eine der drei einflussreichsten, renommiertesten und leistungsst\u00e4rksten Ivy-League-Universit\u00e4ten der USA wahrgenommen.\nDie Yale University verf\u00fcgt \u00fcber ein Bibliothekssystem, das an mehreren Standorten 2009 \u00fcber 12,5\u00a0Millionen B\u00fccher umfasste. Insgesamt 49\u00a0Nobelpreistr\u00e4ger haben in Yale studiert, gelehrt oder gearbeitet. Zu den Absolventen der Universit\u00e4t z\u00e4hlen f\u00fcnf US-Pr\u00e4sidenten, 19 Richter des Obersten Gerichtshofs der Vereinigten Staaten und diverse ausl\u00e4ndische Staatsoberh\u00e4upter. Die Yale Law School ist die selektivste Law School der Vereinigten Staaten.", "answer": "Yale University", "sentence": "Die Yale University in New Haven (Connecticut) ist eine der renommiertesten Universit\u00e4ten der Welt und die dritt\u00e4lteste Hochschule der Vereinigten Staaten.", "paragraph_sentence": "Yale_University Die Yale University in New Haven (Connecticut) ist eine der renommiertesten Universit\u00e4ten der Welt und die dritt\u00e4lteste Hochschule der Vereinigten Staaten. Sie wurde nach einem ihrer ersten F\u00f6rderer, dem Kaufmann Elihu Yale, benannt. Die Universit\u00e4t verf\u00fcgte 2018 mit rund 29,4 Milliarden US-Dollar nach der Harvard University \u00fcber das zweitgr\u00f6\u00dfte Stiftungskapital einer Bildungseinrichtung weltweit. Sie ist Mitglied der sogenannten Ivy League, einer Gruppe von acht Spitzenuniversit\u00e4ten im Nordosten der USA, und Gr\u00fcndungsmitglied der Association of American Universities, einem seit 1900 bestehenden Verbund f\u00fchrender forschungsintensiver nordamerikanischer Universit\u00e4ten. Dar\u00fcber hinaus geh\u00f6rt Yale dem Hochschulverbund International Alliance of Research Universities an. Mit Harvard und Princeton wird Yale in Medien und Gesellschaft weltweit als eine der drei einflussreichsten, renommiertesten und leistungsst\u00e4rksten Ivy-League-Universit\u00e4ten der USA wahrgenommen. Die Yale University verf\u00fcgt \u00fcber ein Bibliothekssystem, das an mehreren Standorten 2009 \u00fcber 12,5 Millionen B\u00fccher umfasste. Insgesamt 49 Nobelpreistr\u00e4ger haben in Yale studiert, gelehrt oder gearbeitet. Zu den Absolventen der Universit\u00e4t z\u00e4hlen f\u00fcnf US-Pr\u00e4sidenten, 19 Richter des Obersten Gerichtshofs der Vereinigten Staaten und diverse ausl\u00e4ndische Staatsoberh\u00e4upter. Die Yale Law School ist die selektivste Law School der Vereinigten Staaten.", "paragraph_answer": "Yale_University Die Yale University in New Haven (Connecticut) ist eine der renommiertesten Universit\u00e4ten der Welt und die dritt\u00e4lteste Hochschule der Vereinigten Staaten. Sie wurde nach einem ihrer ersten F\u00f6rderer, dem Kaufmann Elihu Yale, benannt. Die Universit\u00e4t verf\u00fcgte 2018 mit rund 29,4 Milliarden US-Dollar nach der Harvard University \u00fcber das zweitgr\u00f6\u00dfte Stiftungskapital einer Bildungseinrichtung weltweit. Sie ist Mitglied der sogenannten Ivy League, einer Gruppe von acht Spitzenuniversit\u00e4ten im Nordosten der USA, und Gr\u00fcndungsmitglied der Association of American Universities, einem seit 1900 bestehenden Verbund f\u00fchrender forschungsintensiver nordamerikanischer Universit\u00e4ten. Dar\u00fcber hinaus geh\u00f6rt Yale dem Hochschulverbund International Alliance of Research Universities an. Mit Harvard und Princeton wird Yale in Medien und Gesellschaft weltweit als eine der drei einflussreichsten, renommiertesten und leistungsst\u00e4rksten Ivy-League-Universit\u00e4ten der USA wahrgenommen. Die Yale University verf\u00fcgt \u00fcber ein Bibliothekssystem, das an mehreren Standorten 2009 \u00fcber 12,5 Millionen B\u00fccher umfasste. Insgesamt 49 Nobelpreistr\u00e4ger haben in Yale studiert, gelehrt oder gearbeitet. Zu den Absolventen der Universit\u00e4t z\u00e4hlen f\u00fcnf US-Pr\u00e4sidenten, 19 Richter des Obersten Gerichtshofs der Vereinigten Staaten und diverse ausl\u00e4ndische Staatsoberh\u00e4upter. Die Yale Law School ist die selektivste Law School der Vereinigten Staaten.", "sentence_answer": "Die Yale University in New Haven (Connecticut) ist eine der renommiertesten Universit\u00e4ten der Welt und die dritt\u00e4lteste Hochschule der Vereinigten Staaten.", "paragraph_id": 38581} {"question": "Wessen Namen tr\u00e4gt die Yale University?", "paragraph": "Yale_University\nDie Yale University in New Haven (Connecticut) ist eine der renommiertesten Universit\u00e4ten der Welt und die dritt\u00e4lteste Hochschule der Vereinigten Staaten. Sie wurde nach einem ihrer ersten F\u00f6rderer, dem Kaufmann Elihu Yale, benannt. Die Universit\u00e4t verf\u00fcgte 2018 mit rund 29,4\u00a0Milliarden US-Dollar nach der Harvard University \u00fcber das zweitgr\u00f6\u00dfte Stiftungskapital einer Bildungseinrichtung weltweit. Sie ist Mitglied der sogenannten Ivy League, einer Gruppe von acht Spitzenuniversit\u00e4ten im Nordosten der USA, und Gr\u00fcndungsmitglied der Association of American Universities, einem seit 1900 bestehenden Verbund f\u00fchrender forschungsintensiver nordamerikanischer Universit\u00e4ten. Dar\u00fcber hinaus geh\u00f6rt Yale dem Hochschulverbund International Alliance of Research Universities an. Mit Harvard und Princeton wird Yale in Medien und Gesellschaft weltweit als eine der drei einflussreichsten, renommiertesten und leistungsst\u00e4rksten Ivy-League-Universit\u00e4ten der USA wahrgenommen.\nDie Yale University verf\u00fcgt \u00fcber ein Bibliothekssystem, das an mehreren Standorten 2009 \u00fcber 12,5\u00a0Millionen B\u00fccher umfasste. Insgesamt 49\u00a0Nobelpreistr\u00e4ger haben in Yale studiert, gelehrt oder gearbeitet. Zu den Absolventen der Universit\u00e4t z\u00e4hlen f\u00fcnf US-Pr\u00e4sidenten, 19 Richter des Obersten Gerichtshofs der Vereinigten Staaten und diverse ausl\u00e4ndische Staatsoberh\u00e4upter. Die Yale Law School ist die selektivste Law School der Vereinigten Staaten.", "answer": "nach einem ihrer ersten F\u00f6rderer, dem Kaufmann Elihu Yale", "sentence": "Sie wurde nach einem ihrer ersten F\u00f6rderer, dem Kaufmann Elihu Yale , benannt.", "paragraph_sentence": "Yale_University Die Yale University in New Haven (Connecticut) ist eine der renommiertesten Universit\u00e4ten der Welt und die dritt\u00e4lteste Hochschule der Vereinigten Staaten. Sie wurde nach einem ihrer ersten F\u00f6rderer, dem Kaufmann Elihu Yale , benannt. Die Universit\u00e4t verf\u00fcgte 2018 mit rund 29,4 Milliarden US-Dollar nach der Harvard University \u00fcber das zweitgr\u00f6\u00dfte Stiftungskapital einer Bildungseinrichtung weltweit. Sie ist Mitglied der sogenannten Ivy League, einer Gruppe von acht Spitzenuniversit\u00e4ten im Nordosten der USA, und Gr\u00fcndungsmitglied der Association of American Universities, einem seit 1900 bestehenden Verbund f\u00fchrender forschungsintensiver nordamerikanischer Universit\u00e4ten. Dar\u00fcber hinaus geh\u00f6rt Yale dem Hochschulverbund International Alliance of Research Universities an. Mit Harvard und Princeton wird Yale in Medien und Gesellschaft weltweit als eine der drei einflussreichsten, renommiertesten und leistungsst\u00e4rksten Ivy-League-Universit\u00e4ten der USA wahrgenommen. Die Yale University verf\u00fcgt \u00fcber ein Bibliothekssystem, das an mehreren Standorten 2009 \u00fcber 12,5 Millionen B\u00fccher umfasste. Insgesamt 49 Nobelpreistr\u00e4ger haben in Yale studiert, gelehrt oder gearbeitet. Zu den Absolventen der Universit\u00e4t z\u00e4hlen f\u00fcnf US-Pr\u00e4sidenten, 19 Richter des Obersten Gerichtshofs der Vereinigten Staaten und diverse ausl\u00e4ndische Staatsoberh\u00e4upter. Die Yale Law School ist die selektivste Law School der Vereinigten Staaten.", "paragraph_answer": "Yale_University Die Yale University in New Haven (Connecticut) ist eine der renommiertesten Universit\u00e4ten der Welt und die dritt\u00e4lteste Hochschule der Vereinigten Staaten. Sie wurde nach einem ihrer ersten F\u00f6rderer, dem Kaufmann Elihu Yale , benannt. Die Universit\u00e4t verf\u00fcgte 2018 mit rund 29,4 Milliarden US-Dollar nach der Harvard University \u00fcber das zweitgr\u00f6\u00dfte Stiftungskapital einer Bildungseinrichtung weltweit. Sie ist Mitglied der sogenannten Ivy League, einer Gruppe von acht Spitzenuniversit\u00e4ten im Nordosten der USA, und Gr\u00fcndungsmitglied der Association of American Universities, einem seit 1900 bestehenden Verbund f\u00fchrender forschungsintensiver nordamerikanischer Universit\u00e4ten. Dar\u00fcber hinaus geh\u00f6rt Yale dem Hochschulverbund International Alliance of Research Universities an. Mit Harvard und Princeton wird Yale in Medien und Gesellschaft weltweit als eine der drei einflussreichsten, renommiertesten und leistungsst\u00e4rksten Ivy-League-Universit\u00e4ten der USA wahrgenommen. Die Yale University verf\u00fcgt \u00fcber ein Bibliothekssystem, das an mehreren Standorten 2009 \u00fcber 12,5 Millionen B\u00fccher umfasste. Insgesamt 49 Nobelpreistr\u00e4ger haben in Yale studiert, gelehrt oder gearbeitet. Zu den Absolventen der Universit\u00e4t z\u00e4hlen f\u00fcnf US-Pr\u00e4sidenten, 19 Richter des Obersten Gerichtshofs der Vereinigten Staaten und diverse ausl\u00e4ndische Staatsoberh\u00e4upter. Die Yale Law School ist die selektivste Law School der Vereinigten Staaten.", "sentence_answer": "Sie wurde nach einem ihrer ersten F\u00f6rderer, dem Kaufmann Elihu Yale , benannt.", "paragraph_id": 38583} {"question": "Welche Universit\u00e4t verf\u00fcgt weltweit \u00fcber das meiste Kapital?", "paragraph": "Yale_University\nDie Yale University in New Haven (Connecticut) ist eine der renommiertesten Universit\u00e4ten der Welt und die dritt\u00e4lteste Hochschule der Vereinigten Staaten. Sie wurde nach einem ihrer ersten F\u00f6rderer, dem Kaufmann Elihu Yale, benannt. Die Universit\u00e4t verf\u00fcgte 2018 mit rund 29,4\u00a0Milliarden US-Dollar nach der Harvard University \u00fcber das zweitgr\u00f6\u00dfte Stiftungskapital einer Bildungseinrichtung weltweit. Sie ist Mitglied der sogenannten Ivy League, einer Gruppe von acht Spitzenuniversit\u00e4ten im Nordosten der USA, und Gr\u00fcndungsmitglied der Association of American Universities, einem seit 1900 bestehenden Verbund f\u00fchrender forschungsintensiver nordamerikanischer Universit\u00e4ten. Dar\u00fcber hinaus geh\u00f6rt Yale dem Hochschulverbund International Alliance of Research Universities an. Mit Harvard und Princeton wird Yale in Medien und Gesellschaft weltweit als eine der drei einflussreichsten, renommiertesten und leistungsst\u00e4rksten Ivy-League-Universit\u00e4ten der USA wahrgenommen.\nDie Yale University verf\u00fcgt \u00fcber ein Bibliothekssystem, das an mehreren Standorten 2009 \u00fcber 12,5\u00a0Millionen B\u00fccher umfasste. Insgesamt 49\u00a0Nobelpreistr\u00e4ger haben in Yale studiert, gelehrt oder gearbeitet. Zu den Absolventen der Universit\u00e4t z\u00e4hlen f\u00fcnf US-Pr\u00e4sidenten, 19 Richter des Obersten Gerichtshofs der Vereinigten Staaten und diverse ausl\u00e4ndische Staatsoberh\u00e4upter. Die Yale Law School ist die selektivste Law School der Vereinigten Staaten.", "answer": "Harvard University", "sentence": "Die Universit\u00e4t verf\u00fcgte 2018 mit rund 29,4\u00a0Milliarden US-Dollar nach der Harvard University \u00fcber das zweitgr\u00f6\u00dfte Stiftungskapital einer Bildungseinrichtung weltweit.", "paragraph_sentence": "Yale_University Die Yale University in New Haven (Connecticut) ist eine der renommiertesten Universit\u00e4ten der Welt und die dritt\u00e4lteste Hochschule der Vereinigten Staaten. Sie wurde nach einem ihrer ersten F\u00f6rderer, dem Kaufmann Elihu Yale, benannt. Die Universit\u00e4t verf\u00fcgte 2018 mit rund 29,4 Milliarden US-Dollar nach der Harvard University \u00fcber das zweitgr\u00f6\u00dfte Stiftungskapital einer Bildungseinrichtung weltweit. Sie ist Mitglied der sogenannten Ivy League, einer Gruppe von acht Spitzenuniversit\u00e4ten im Nordosten der USA, und Gr\u00fcndungsmitglied der Association of American Universities, einem seit 1900 bestehenden Verbund f\u00fchrender forschungsintensiver nordamerikanischer Universit\u00e4ten. Dar\u00fcber hinaus geh\u00f6rt Yale dem Hochschulverbund International Alliance of Research Universities an. Mit Harvard und Princeton wird Yale in Medien und Gesellschaft weltweit als eine der drei einflussreichsten, renommiertesten und leistungsst\u00e4rksten Ivy-League-Universit\u00e4ten der USA wahrgenommen. Die Yale University verf\u00fcgt \u00fcber ein Bibliothekssystem, das an mehreren Standorten 2009 \u00fcber 12,5 Millionen B\u00fccher umfasste. Insgesamt 49 Nobelpreistr\u00e4ger haben in Yale studiert, gelehrt oder gearbeitet. Zu den Absolventen der Universit\u00e4t z\u00e4hlen f\u00fcnf US-Pr\u00e4sidenten, 19 Richter des Obersten Gerichtshofs der Vereinigten Staaten und diverse ausl\u00e4ndische Staatsoberh\u00e4upter. Die Yale Law School ist die selektivste Law School der Vereinigten Staaten.", "paragraph_answer": "Yale_University Die Yale University in New Haven (Connecticut) ist eine der renommiertesten Universit\u00e4ten der Welt und die dritt\u00e4lteste Hochschule der Vereinigten Staaten. Sie wurde nach einem ihrer ersten F\u00f6rderer, dem Kaufmann Elihu Yale, benannt. Die Universit\u00e4t verf\u00fcgte 2018 mit rund 29,4 Milliarden US-Dollar nach der Harvard University \u00fcber das zweitgr\u00f6\u00dfte Stiftungskapital einer Bildungseinrichtung weltweit. Sie ist Mitglied der sogenannten Ivy League, einer Gruppe von acht Spitzenuniversit\u00e4ten im Nordosten der USA, und Gr\u00fcndungsmitglied der Association of American Universities, einem seit 1900 bestehenden Verbund f\u00fchrender forschungsintensiver nordamerikanischer Universit\u00e4ten. Dar\u00fcber hinaus geh\u00f6rt Yale dem Hochschulverbund International Alliance of Research Universities an. Mit Harvard und Princeton wird Yale in Medien und Gesellschaft weltweit als eine der drei einflussreichsten, renommiertesten und leistungsst\u00e4rksten Ivy-League-Universit\u00e4ten der USA wahrgenommen. Die Yale University verf\u00fcgt \u00fcber ein Bibliothekssystem, das an mehreren Standorten 2009 \u00fcber 12,5 Millionen B\u00fccher umfasste. Insgesamt 49 Nobelpreistr\u00e4ger haben in Yale studiert, gelehrt oder gearbeitet. Zu den Absolventen der Universit\u00e4t z\u00e4hlen f\u00fcnf US-Pr\u00e4sidenten, 19 Richter des Obersten Gerichtshofs der Vereinigten Staaten und diverse ausl\u00e4ndische Staatsoberh\u00e4upter. Die Yale Law School ist die selektivste Law School der Vereinigten Staaten.", "sentence_answer": "Die Universit\u00e4t verf\u00fcgte 2018 mit rund 29,4 Milliarden US-Dollar nach der Harvard University \u00fcber das zweitgr\u00f6\u00dfte Stiftungskapital einer Bildungseinrichtung weltweit.", "paragraph_id": 38584} {"question": "Was ist die Ivy League?", "paragraph": "Yale_University\nDie Yale University in New Haven (Connecticut) ist eine der renommiertesten Universit\u00e4ten der Welt und die dritt\u00e4lteste Hochschule der Vereinigten Staaten. Sie wurde nach einem ihrer ersten F\u00f6rderer, dem Kaufmann Elihu Yale, benannt. Die Universit\u00e4t verf\u00fcgte 2018 mit rund 29,4\u00a0Milliarden US-Dollar nach der Harvard University \u00fcber das zweitgr\u00f6\u00dfte Stiftungskapital einer Bildungseinrichtung weltweit. Sie ist Mitglied der sogenannten Ivy League, einer Gruppe von acht Spitzenuniversit\u00e4ten im Nordosten der USA, und Gr\u00fcndungsmitglied der Association of American Universities, einem seit 1900 bestehenden Verbund f\u00fchrender forschungsintensiver nordamerikanischer Universit\u00e4ten. Dar\u00fcber hinaus geh\u00f6rt Yale dem Hochschulverbund International Alliance of Research Universities an. Mit Harvard und Princeton wird Yale in Medien und Gesellschaft weltweit als eine der drei einflussreichsten, renommiertesten und leistungsst\u00e4rksten Ivy-League-Universit\u00e4ten der USA wahrgenommen.\nDie Yale University verf\u00fcgt \u00fcber ein Bibliothekssystem, das an mehreren Standorten 2009 \u00fcber 12,5\u00a0Millionen B\u00fccher umfasste. Insgesamt 49\u00a0Nobelpreistr\u00e4ger haben in Yale studiert, gelehrt oder gearbeitet. Zu den Absolventen der Universit\u00e4t z\u00e4hlen f\u00fcnf US-Pr\u00e4sidenten, 19 Richter des Obersten Gerichtshofs der Vereinigten Staaten und diverse ausl\u00e4ndische Staatsoberh\u00e4upter. Die Yale Law School ist die selektivste Law School der Vereinigten Staaten.", "answer": "Gruppe von acht Spitzenuniversit\u00e4ten im Nordosten der USA", "sentence": "Sie ist Mitglied der sogenannten Ivy League, einer Gruppe von acht Spitzenuniversit\u00e4ten im Nordosten der USA , und Gr\u00fcndungsmitglied der Association of American Universities, einem seit 1900 bestehenden Verbund f\u00fchrender forschungsintensiver nordamerikanischer Universit\u00e4ten.", "paragraph_sentence": "Yale_University Die Yale University in New Haven (Connecticut) ist eine der renommiertesten Universit\u00e4ten der Welt und die dritt\u00e4lteste Hochschule der Vereinigten Staaten. Sie wurde nach einem ihrer ersten F\u00f6rderer, dem Kaufmann Elihu Yale, benannt. Die Universit\u00e4t verf\u00fcgte 2018 mit rund 29,4 Milliarden US-Dollar nach der Harvard University \u00fcber das zweitgr\u00f6\u00dfte Stiftungskapital einer Bildungseinrichtung weltweit. Sie ist Mitglied der sogenannten Ivy League, einer Gruppe von acht Spitzenuniversit\u00e4ten im Nordosten der USA , und Gr\u00fcndungsmitglied der Association of American Universities, einem seit 1900 bestehenden Verbund f\u00fchrender forschungsintensiver nordamerikanischer Universit\u00e4ten. Dar\u00fcber hinaus geh\u00f6rt Yale dem Hochschulverbund International Alliance of Research Universities an. Mit Harvard und Princeton wird Yale in Medien und Gesellschaft weltweit als eine der drei einflussreichsten, renommiertesten und leistungsst\u00e4rksten Ivy-League-Universit\u00e4ten der USA wahrgenommen. Die Yale University verf\u00fcgt \u00fcber ein Bibliothekssystem, das an mehreren Standorten 2009 \u00fcber 12,5 Millionen B\u00fccher umfasste. Insgesamt 49 Nobelpreistr\u00e4ger haben in Yale studiert, gelehrt oder gearbeitet. Zu den Absolventen der Universit\u00e4t z\u00e4hlen f\u00fcnf US-Pr\u00e4sidenten, 19 Richter des Obersten Gerichtshofs der Vereinigten Staaten und diverse ausl\u00e4ndische Staatsoberh\u00e4upter. Die Yale Law School ist die selektivste Law School der Vereinigten Staaten.", "paragraph_answer": "Yale_University Die Yale University in New Haven (Connecticut) ist eine der renommiertesten Universit\u00e4ten der Welt und die dritt\u00e4lteste Hochschule der Vereinigten Staaten. Sie wurde nach einem ihrer ersten F\u00f6rderer, dem Kaufmann Elihu Yale, benannt. Die Universit\u00e4t verf\u00fcgte 2018 mit rund 29,4 Milliarden US-Dollar nach der Harvard University \u00fcber das zweitgr\u00f6\u00dfte Stiftungskapital einer Bildungseinrichtung weltweit. Sie ist Mitglied der sogenannten Ivy League, einer Gruppe von acht Spitzenuniversit\u00e4ten im Nordosten der USA , und Gr\u00fcndungsmitglied der Association of American Universities, einem seit 1900 bestehenden Verbund f\u00fchrender forschungsintensiver nordamerikanischer Universit\u00e4ten. Dar\u00fcber hinaus geh\u00f6rt Yale dem Hochschulverbund International Alliance of Research Universities an. Mit Harvard und Princeton wird Yale in Medien und Gesellschaft weltweit als eine der drei einflussreichsten, renommiertesten und leistungsst\u00e4rksten Ivy-League-Universit\u00e4ten der USA wahrgenommen. Die Yale University verf\u00fcgt \u00fcber ein Bibliothekssystem, das an mehreren Standorten 2009 \u00fcber 12,5 Millionen B\u00fccher umfasste. Insgesamt 49 Nobelpreistr\u00e4ger haben in Yale studiert, gelehrt oder gearbeitet. Zu den Absolventen der Universit\u00e4t z\u00e4hlen f\u00fcnf US-Pr\u00e4sidenten, 19 Richter des Obersten Gerichtshofs der Vereinigten Staaten und diverse ausl\u00e4ndische Staatsoberh\u00e4upter. Die Yale Law School ist die selektivste Law School der Vereinigten Staaten.", "sentence_answer": "Sie ist Mitglied der sogenannten Ivy League, einer Gruppe von acht Spitzenuniversit\u00e4ten im Nordosten der USA , und Gr\u00fcndungsmitglied der Association of American Universities, einem seit 1900 bestehenden Verbund f\u00fchrender forschungsintensiver nordamerikanischer Universit\u00e4ten.", "paragraph_id": 38585} {"question": "Seit wann gibt es die Association of American Universities?", "paragraph": "Yale_University\nDie Yale University in New Haven (Connecticut) ist eine der renommiertesten Universit\u00e4ten der Welt und die dritt\u00e4lteste Hochschule der Vereinigten Staaten. Sie wurde nach einem ihrer ersten F\u00f6rderer, dem Kaufmann Elihu Yale, benannt. Die Universit\u00e4t verf\u00fcgte 2018 mit rund 29,4\u00a0Milliarden US-Dollar nach der Harvard University \u00fcber das zweitgr\u00f6\u00dfte Stiftungskapital einer Bildungseinrichtung weltweit. Sie ist Mitglied der sogenannten Ivy League, einer Gruppe von acht Spitzenuniversit\u00e4ten im Nordosten der USA, und Gr\u00fcndungsmitglied der Association of American Universities, einem seit 1900 bestehenden Verbund f\u00fchrender forschungsintensiver nordamerikanischer Universit\u00e4ten. Dar\u00fcber hinaus geh\u00f6rt Yale dem Hochschulverbund International Alliance of Research Universities an. Mit Harvard und Princeton wird Yale in Medien und Gesellschaft weltweit als eine der drei einflussreichsten, renommiertesten und leistungsst\u00e4rksten Ivy-League-Universit\u00e4ten der USA wahrgenommen.\nDie Yale University verf\u00fcgt \u00fcber ein Bibliothekssystem, das an mehreren Standorten 2009 \u00fcber 12,5\u00a0Millionen B\u00fccher umfasste. Insgesamt 49\u00a0Nobelpreistr\u00e4ger haben in Yale studiert, gelehrt oder gearbeitet. Zu den Absolventen der Universit\u00e4t z\u00e4hlen f\u00fcnf US-Pr\u00e4sidenten, 19 Richter des Obersten Gerichtshofs der Vereinigten Staaten und diverse ausl\u00e4ndische Staatsoberh\u00e4upter. Die Yale Law School ist die selektivste Law School der Vereinigten Staaten.", "answer": "1900", "sentence": "Sie ist Mitglied der sogenannten Ivy League, einer Gruppe von acht Spitzenuniversit\u00e4ten im Nordosten der USA, und Gr\u00fcndungsmitglied der Association of American Universities, einem seit 1900 bestehenden Verbund f\u00fchrender forschungsintensiver nordamerikanischer Universit\u00e4ten.", "paragraph_sentence": "Yale_University Die Yale University in New Haven (Connecticut) ist eine der renommiertesten Universit\u00e4ten der Welt und die dritt\u00e4lteste Hochschule der Vereinigten Staaten. Sie wurde nach einem ihrer ersten F\u00f6rderer, dem Kaufmann Elihu Yale, benannt. Die Universit\u00e4t verf\u00fcgte 2018 mit rund 29,4 Milliarden US-Dollar nach der Harvard University \u00fcber das zweitgr\u00f6\u00dfte Stiftungskapital einer Bildungseinrichtung weltweit. Sie ist Mitglied der sogenannten Ivy League, einer Gruppe von acht Spitzenuniversit\u00e4ten im Nordosten der USA, und Gr\u00fcndungsmitglied der Association of American Universities, einem seit 1900 bestehenden Verbund f\u00fchrender forschungsintensiver nordamerikanischer Universit\u00e4ten. Dar\u00fcber hinaus geh\u00f6rt Yale dem Hochschulverbund International Alliance of Research Universities an. Mit Harvard und Princeton wird Yale in Medien und Gesellschaft weltweit als eine der drei einflussreichsten, renommiertesten und leistungsst\u00e4rksten Ivy-League-Universit\u00e4ten der USA wahrgenommen. Die Yale University verf\u00fcgt \u00fcber ein Bibliothekssystem, das an mehreren Standorten 2009 \u00fcber 12,5 Millionen B\u00fccher umfasste. Insgesamt 49 Nobelpreistr\u00e4ger haben in Yale studiert, gelehrt oder gearbeitet. Zu den Absolventen der Universit\u00e4t z\u00e4hlen f\u00fcnf US-Pr\u00e4sidenten, 19 Richter des Obersten Gerichtshofs der Vereinigten Staaten und diverse ausl\u00e4ndische Staatsoberh\u00e4upter. Die Yale Law School ist die selektivste Law School der Vereinigten Staaten.", "paragraph_answer": "Yale_University Die Yale University in New Haven (Connecticut) ist eine der renommiertesten Universit\u00e4ten der Welt und die dritt\u00e4lteste Hochschule der Vereinigten Staaten. Sie wurde nach einem ihrer ersten F\u00f6rderer, dem Kaufmann Elihu Yale, benannt. Die Universit\u00e4t verf\u00fcgte 2018 mit rund 29,4 Milliarden US-Dollar nach der Harvard University \u00fcber das zweitgr\u00f6\u00dfte Stiftungskapital einer Bildungseinrichtung weltweit. Sie ist Mitglied der sogenannten Ivy League, einer Gruppe von acht Spitzenuniversit\u00e4ten im Nordosten der USA, und Gr\u00fcndungsmitglied der Association of American Universities, einem seit 1900 bestehenden Verbund f\u00fchrender forschungsintensiver nordamerikanischer Universit\u00e4ten. Dar\u00fcber hinaus geh\u00f6rt Yale dem Hochschulverbund International Alliance of Research Universities an. Mit Harvard und Princeton wird Yale in Medien und Gesellschaft weltweit als eine der drei einflussreichsten, renommiertesten und leistungsst\u00e4rksten Ivy-League-Universit\u00e4ten der USA wahrgenommen. Die Yale University verf\u00fcgt \u00fcber ein Bibliothekssystem, das an mehreren Standorten 2009 \u00fcber 12,5 Millionen B\u00fccher umfasste. Insgesamt 49 Nobelpreistr\u00e4ger haben in Yale studiert, gelehrt oder gearbeitet. Zu den Absolventen der Universit\u00e4t z\u00e4hlen f\u00fcnf US-Pr\u00e4sidenten, 19 Richter des Obersten Gerichtshofs der Vereinigten Staaten und diverse ausl\u00e4ndische Staatsoberh\u00e4upter. Die Yale Law School ist die selektivste Law School der Vereinigten Staaten.", "sentence_answer": "Sie ist Mitglied der sogenannten Ivy League, einer Gruppe von acht Spitzenuniversit\u00e4ten im Nordosten der USA, und Gr\u00fcndungsmitglied der Association of American Universities, einem seit 1900 bestehenden Verbund f\u00fchrender forschungsintensiver nordamerikanischer Universit\u00e4ten.", "paragraph_id": 38586} {"question": "Welches sind die drei wichtigsten Universit\u00e4ten der USA?", "paragraph": "Yale_University\nDie Yale University in New Haven (Connecticut) ist eine der renommiertesten Universit\u00e4ten der Welt und die dritt\u00e4lteste Hochschule der Vereinigten Staaten. Sie wurde nach einem ihrer ersten F\u00f6rderer, dem Kaufmann Elihu Yale, benannt. Die Universit\u00e4t verf\u00fcgte 2018 mit rund 29,4\u00a0Milliarden US-Dollar nach der Harvard University \u00fcber das zweitgr\u00f6\u00dfte Stiftungskapital einer Bildungseinrichtung weltweit. Sie ist Mitglied der sogenannten Ivy League, einer Gruppe von acht Spitzenuniversit\u00e4ten im Nordosten der USA, und Gr\u00fcndungsmitglied der Association of American Universities, einem seit 1900 bestehenden Verbund f\u00fchrender forschungsintensiver nordamerikanischer Universit\u00e4ten. Dar\u00fcber hinaus geh\u00f6rt Yale dem Hochschulverbund International Alliance of Research Universities an. Mit Harvard und Princeton wird Yale in Medien und Gesellschaft weltweit als eine der drei einflussreichsten, renommiertesten und leistungsst\u00e4rksten Ivy-League-Universit\u00e4ten der USA wahrgenommen.\nDie Yale University verf\u00fcgt \u00fcber ein Bibliothekssystem, das an mehreren Standorten 2009 \u00fcber 12,5\u00a0Millionen B\u00fccher umfasste. Insgesamt 49\u00a0Nobelpreistr\u00e4ger haben in Yale studiert, gelehrt oder gearbeitet. Zu den Absolventen der Universit\u00e4t z\u00e4hlen f\u00fcnf US-Pr\u00e4sidenten, 19 Richter des Obersten Gerichtshofs der Vereinigten Staaten und diverse ausl\u00e4ndische Staatsoberh\u00e4upter. Die Yale Law School ist die selektivste Law School der Vereinigten Staaten.", "answer": "Mit Harvard und Princeton wird Yale in Medien und Gesellschaft weltweit als eine der drei einflussreichsten, renommiertesten und leistungsst\u00e4rksten Ivy-League-Universit\u00e4ten der USA wahrgenommen.", "sentence": "Mit Harvard und Princeton wird Yale in Medien und Gesellschaft weltweit als eine der drei einflussreichsten, renommiertesten und leistungsst\u00e4rksten Ivy-League-Universit\u00e4ten der USA wahrgenommen. \n", "paragraph_sentence": "Yale_University Die Yale University in New Haven (Connecticut) ist eine der renommiertesten Universit\u00e4ten der Welt und die dritt\u00e4lteste Hochschule der Vereinigten Staaten. Sie wurde nach einem ihrer ersten F\u00f6rderer, dem Kaufmann Elihu Yale, benannt. Die Universit\u00e4t verf\u00fcgte 2018 mit rund 29,4 Milliarden US-Dollar nach der Harvard University \u00fcber das zweitgr\u00f6\u00dfte Stiftungskapital einer Bildungseinrichtung weltweit. Sie ist Mitglied der sogenannten Ivy League, einer Gruppe von acht Spitzenuniversit\u00e4ten im Nordosten der USA, und Gr\u00fcndungsmitglied der Association of American Universities, einem seit 1900 bestehenden Verbund f\u00fchrender forschungsintensiver nordamerikanischer Universit\u00e4ten. Dar\u00fcber hinaus geh\u00f6rt Yale dem Hochschulverbund International Alliance of Research Universities an. Mit Harvard und Princeton wird Yale in Medien und Gesellschaft weltweit als eine der drei einflussreichsten, renommiertesten und leistungsst\u00e4rksten Ivy-League-Universit\u00e4ten der USA wahrgenommen. Die Yale University verf\u00fcgt \u00fcber ein Bibliothekssystem, das an mehreren Standorten 2009 \u00fcber 12,5 Millionen B\u00fccher umfasste. Insgesamt 49 Nobelpreistr\u00e4ger haben in Yale studiert, gelehrt oder gearbeitet. Zu den Absolventen der Universit\u00e4t z\u00e4hlen f\u00fcnf US-Pr\u00e4sidenten, 19 Richter des Obersten Gerichtshofs der Vereinigten Staaten und diverse ausl\u00e4ndische Staatsoberh\u00e4upter. Die Yale Law School ist die selektivste Law School der Vereinigten Staaten.", "paragraph_answer": "Yale_University Die Yale University in New Haven (Connecticut) ist eine der renommiertesten Universit\u00e4ten der Welt und die dritt\u00e4lteste Hochschule der Vereinigten Staaten. Sie wurde nach einem ihrer ersten F\u00f6rderer, dem Kaufmann Elihu Yale, benannt. Die Universit\u00e4t verf\u00fcgte 2018 mit rund 29,4 Milliarden US-Dollar nach der Harvard University \u00fcber das zweitgr\u00f6\u00dfte Stiftungskapital einer Bildungseinrichtung weltweit. Sie ist Mitglied der sogenannten Ivy League, einer Gruppe von acht Spitzenuniversit\u00e4ten im Nordosten der USA, und Gr\u00fcndungsmitglied der Association of American Universities, einem seit 1900 bestehenden Verbund f\u00fchrender forschungsintensiver nordamerikanischer Universit\u00e4ten. Dar\u00fcber hinaus geh\u00f6rt Yale dem Hochschulverbund International Alliance of Research Universities an. Mit Harvard und Princeton wird Yale in Medien und Gesellschaft weltweit als eine der drei einflussreichsten, renommiertesten und leistungsst\u00e4rksten Ivy-League-Universit\u00e4ten der USA wahrgenommen. Die Yale University verf\u00fcgt \u00fcber ein Bibliothekssystem, das an mehreren Standorten 2009 \u00fcber 12,5 Millionen B\u00fccher umfasste. Insgesamt 49 Nobelpreistr\u00e4ger haben in Yale studiert, gelehrt oder gearbeitet. 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Insgesamt 49\u00a0Nobelpreistr\u00e4ger haben in Yale studiert, gelehrt oder gearbeitet. Zu den Absolventen der Universit\u00e4t z\u00e4hlen f\u00fcnf US-Pr\u00e4sidenten, 19 Richter des Obersten Gerichtshofs der Vereinigten Staaten und diverse ausl\u00e4ndische Staatsoberh\u00e4upter. Die Yale Law School ist die selektivste Law School der Vereinigten Staaten.", "answer": "\u00fcber 12,5\u00a0Millionen", "sentence": "Die Yale University verf\u00fcgt \u00fcber ein Bibliothekssystem, das an mehreren Standorten 2009 \u00fcber 12,5\u00a0Millionen B\u00fccher umfasste.", "paragraph_sentence": "Yale_University Die Yale University in New Haven (Connecticut) ist eine der renommiertesten Universit\u00e4ten der Welt und die dritt\u00e4lteste Hochschule der Vereinigten Staaten. Sie wurde nach einem ihrer ersten F\u00f6rderer, dem Kaufmann Elihu Yale, benannt. Die Universit\u00e4t verf\u00fcgte 2018 mit rund 29,4 Milliarden US-Dollar nach der Harvard University \u00fcber das zweitgr\u00f6\u00dfte Stiftungskapital einer Bildungseinrichtung weltweit. Sie ist Mitglied der sogenannten Ivy League, einer Gruppe von acht Spitzenuniversit\u00e4ten im Nordosten der USA, und Gr\u00fcndungsmitglied der Association of American Universities, einem seit 1900 bestehenden Verbund f\u00fchrender forschungsintensiver nordamerikanischer Universit\u00e4ten. Dar\u00fcber hinaus geh\u00f6rt Yale dem Hochschulverbund International Alliance of Research Universities an. Mit Harvard und Princeton wird Yale in Medien und Gesellschaft weltweit als eine der drei einflussreichsten, renommiertesten und leistungsst\u00e4rksten Ivy-League-Universit\u00e4ten der USA wahrgenommen. Die Yale University verf\u00fcgt \u00fcber ein Bibliothekssystem, das an mehreren Standorten 2009 \u00fcber 12,5 Millionen B\u00fccher umfasste. Insgesamt 49 Nobelpreistr\u00e4ger haben in Yale studiert, gelehrt oder gearbeitet. Zu den Absolventen der Universit\u00e4t z\u00e4hlen f\u00fcnf US-Pr\u00e4sidenten, 19 Richter des Obersten Gerichtshofs der Vereinigten Staaten und diverse ausl\u00e4ndische Staatsoberh\u00e4upter. Die Yale Law School ist die selektivste Law School der Vereinigten Staaten.", "paragraph_answer": "Yale_University Die Yale University in New Haven (Connecticut) ist eine der renommiertesten Universit\u00e4ten der Welt und die dritt\u00e4lteste Hochschule der Vereinigten Staaten. Sie wurde nach einem ihrer ersten F\u00f6rderer, dem Kaufmann Elihu Yale, benannt. Die Universit\u00e4t verf\u00fcgte 2018 mit rund 29,4 Milliarden US-Dollar nach der Harvard University \u00fcber das zweitgr\u00f6\u00dfte Stiftungskapital einer Bildungseinrichtung weltweit. Sie ist Mitglied der sogenannten Ivy League, einer Gruppe von acht Spitzenuniversit\u00e4ten im Nordosten der USA, und Gr\u00fcndungsmitglied der Association of American Universities, einem seit 1900 bestehenden Verbund f\u00fchrender forschungsintensiver nordamerikanischer Universit\u00e4ten. Dar\u00fcber hinaus geh\u00f6rt Yale dem Hochschulverbund International Alliance of Research Universities an. Mit Harvard und Princeton wird Yale in Medien und Gesellschaft weltweit als eine der drei einflussreichsten, renommiertesten und leistungsst\u00e4rksten Ivy-League-Universit\u00e4ten der USA wahrgenommen. Die Yale University verf\u00fcgt \u00fcber ein Bibliothekssystem, das an mehreren Standorten 2009 \u00fcber 12,5 Millionen B\u00fccher umfasste. Insgesamt 49 Nobelpreistr\u00e4ger haben in Yale studiert, gelehrt oder gearbeitet. 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Die Universit\u00e4t verf\u00fcgte 2018 mit rund 29,4 Milliarden US-Dollar nach der Harvard University \u00fcber das zweitgr\u00f6\u00dfte Stiftungskapital einer Bildungseinrichtung weltweit. Sie ist Mitglied der sogenannten Ivy League, einer Gruppe von acht Spitzenuniversit\u00e4ten im Nordosten der USA, und Gr\u00fcndungsmitglied der Association of American Universities, einem seit 1900 bestehenden Verbund f\u00fchrender forschungsintensiver nordamerikanischer Universit\u00e4ten. Dar\u00fcber hinaus geh\u00f6rt Yale dem Hochschulverbund International Alliance of Research Universities an. Mit Harvard und Princeton wird Yale in Medien und Gesellschaft weltweit als eine der drei einflussreichsten, renommiertesten und leistungsst\u00e4rksten Ivy-League-Universit\u00e4ten der USA wahrgenommen. Die Yale University verf\u00fcgt \u00fcber ein Bibliothekssystem, das an mehreren Standorten 2009 \u00fcber 12,5 Millionen B\u00fccher umfasste. Insgesamt 49 Nobelpreistr\u00e4ger haben in Yale studiert, gelehrt oder gearbeitet. Zu den Absolventen der Universit\u00e4t z\u00e4hlen f\u00fcnf US-Pr\u00e4sidenten, 19 Richter des Obersten Gerichtshofs der Vereinigten Staaten und diverse ausl\u00e4ndische Staatsoberh\u00e4upter. Die Yale Law School ist die selektivste Law School der Vereinigten Staaten.", "paragraph_answer": "Yale_University Die Yale University in New Haven (Connecticut) ist eine der renommiertesten Universit\u00e4ten der Welt und die dritt\u00e4lteste Hochschule der Vereinigten Staaten. Sie wurde nach einem ihrer ersten F\u00f6rderer, dem Kaufmann Elihu Yale, benannt. Die Universit\u00e4t verf\u00fcgte 2018 mit rund 29,4 Milliarden US-Dollar nach der Harvard University \u00fcber das zweitgr\u00f6\u00dfte Stiftungskapital einer Bildungseinrichtung weltweit. Sie ist Mitglied der sogenannten Ivy League, einer Gruppe von acht Spitzenuniversit\u00e4ten im Nordosten der USA, und Gr\u00fcndungsmitglied der Association of American Universities, einem seit 1900 bestehenden Verbund f\u00fchrender forschungsintensiver nordamerikanischer Universit\u00e4ten. Dar\u00fcber hinaus geh\u00f6rt Yale dem Hochschulverbund International Alliance of Research Universities an. Mit Harvard und Princeton wird Yale in Medien und Gesellschaft weltweit als eine der drei einflussreichsten, renommiertesten und leistungsst\u00e4rksten Ivy-League-Universit\u00e4ten der USA wahrgenommen. Die Yale University verf\u00fcgt \u00fcber ein Bibliothekssystem, das an mehreren Standorten 2009 \u00fcber 12,5 Millionen B\u00fccher umfasste. Insgesamt 49 Nobelpreistr\u00e4ger haben in Yale studiert, gelehrt oder gearbeitet. Zu den Absolventen der Universit\u00e4t z\u00e4hlen f\u00fcnf US-Pr\u00e4sidenten, 19 Richter des Obersten Gerichtshofs der Vereinigten Staaten und diverse ausl\u00e4ndische Staatsoberh\u00e4upter. Die Yale Law School ist die selektivste Law School der Vereinigten Staaten.", "sentence_answer": "Zu den Absolventen der Universit\u00e4t z\u00e4hlen f\u00fcnf US-Pr\u00e4sidenten, 19 Richter des Obersten Gerichtshofs der Vereinigten Staaten und diverse ausl\u00e4ndische Staatsoberh\u00e4upter.", "paragraph_id": 38589} {"question": "Was ist armenische Kunst?", "paragraph": "Armenien\n\n=== Kunst ===\nModerne armenische Malerei (Kunstmuseum in Wanadsor)\nAls armenische Kunst wird in der Regel jene Kunst angesehen, die entweder in haupts\u00e4chlich von Armeniern bewohnten Gebieten, beginnend mit dem antiken Reich Urartu, hervorgebracht, die nachweisbar von Armeniern oder die im direkten Zusammenhang mit armenischen Institutionen wie der Armenischen Apostolischen Kirche geschaffen wurde. Armenische Kunst umfasst daher eine gro\u00dfe Bandbreite an Richtungen von der Buchmalerei bis zur Architektur, sowie Epochen seiner Entstehung. Sie reicht von der Antike mit seinem heute bei Touristen beliebten Mithras-Tempel von Garni, \u00fcber mittelalterliche Bibelkunst bis in die Neuzeit mit Vertretern wie der Architekten-Dynastie Balyan, Iwan Konstantinowitsch Aiwasowski (1817\u20131900), Martiros Sarjan (1880\u20131971), Hakob Kodschojan (1883\u20131959), Arshile Gorky (1904\u20131948) oder Jean Carzou (1907\u20132000).", "answer": "Als armenische Kunst wird in der Regel jene Kunst angesehen, die entweder in haupts\u00e4chlich von Armeniern bewohnten Gebieten, beginnend mit dem antiken Reich Urartu, hervorgebracht, die nachweisbar von Armeniern oder die im direkten Zusammenhang mit armenischen Institutionen wie der Armenischen Apostolischen Kirche geschaffen wurde.", "sentence": "Moderne armenische Malerei (Kunstmuseum in Wanadsor)\n Als armenische Kunst wird in der Regel jene Kunst angesehen, die entweder in haupts\u00e4chlich von Armeniern bewohnten Gebieten, beginnend mit dem antiken Reich Urartu, hervorgebracht, die nachweisbar von Armeniern oder die im direkten Zusammenhang mit armenischen Institutionen wie der Armenischen Apostolischen Kirche geschaffen wurde. Armenische Kunst umfasst daher eine gro\u00dfe Bandbreite an Richtungen von der Buchmalerei bis zur Architektur, sowie Epochen seiner Entstehung.", "paragraph_sentence": "Armenien == = Kunst == = Moderne armenische Malerei (Kunstmuseum in Wanadsor) Als armenische Kunst wird in der Regel jene Kunst angesehen, die entweder in haupts\u00e4chlich von Armeniern bewohnten Gebieten, beginnend mit dem antiken Reich Urartu, hervorgebracht, die nachweisbar von Armeniern oder die im direkten Zusammenhang mit armenischen Institutionen wie der Armenischen Apostolischen Kirche geschaffen wurde. Armenische Kunst umfasst daher eine gro\u00dfe Bandbreite an Richtungen von der Buchmalerei bis zur Architektur, sowie Epochen seiner Entstehung. 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Die beiden gro\u00dfen Formate k\u00f6nnen beidseitig bespielt sein.\nDie Aufzeichnung erfolgt in verschiedenen Umdrehungsmodi: CAV oder CLV. CAV (Constant Angular Velocity) erlaubt Zeitlupe und Standbild in optimaler Qualit\u00e4t, die Spielzeit ist jedoch auf 30\u00a0min (NTSC) oder 36\u00a0min (PAL) je Seite beschr\u00e4nkt. CAV Disks rotieren immer mit 1500/min (PAL) oder 1800/min (NTSC). Um Spielfilme auf dem beidseitig abspielbaren Medium unterzubringen, wurde das CLV-Verfahren entwickelt. CLV (Constant Linear Velocity oder auch Extended Play genannt) erlaubt bei gleicher Qualit\u00e4t 60\u00a0min (NTSC) oder 64\u00a0min (PAL) pro Seite. Hier rotieren die Disks zun\u00e4chst auch sehr schnell, werden aber im Laufe des Films langsamer, da, wenn der Lesekopf zum \u00e4u\u00dferen Durchmesser hin gewandert ist, bis zu 3 Bilder pro Umdrehung gespeichert sind. Bei CLV sind Zeitlupe und Zeitraffer nur bei Playern mit \u201edigital frame store\u201c (wie beispielsweise beim Pioneer DVL-909 oder -919) m\u00f6glich.\nDie 12-cm-Version wird h\u00e4ufig als ''CD-Video'' bezeichnet, hat aber nichts mit dem DVD-Vorl\u00e4ufer Video-CD zu tun. Es k\u00f6nnen 6\u00a0min Bild und Ton und weitere 20\u00a0min nur Ton aufgezeichnet werden. Ein zus\u00e4tzlicher Nur-Ton-Anteil kann von jedem CD-Spieler wiedergegeben werden. Die regul\u00e4re Videospur ist jedoch v\u00f6llig inkompatibel zu CD- oder DVD-Formaten und kann von entsprechenden Laufwerken nicht gelesen werden.", "answer": "analog", "sentence": "Im Gegensatz zur Video-CD (VCD) oder DVD wird das Videobild auf der LD analog gespeichert.", "paragraph_sentence": "Laserdisc = = Technik == Im Gegensatz zur Video-CD (VCD) oder DVD wird das Videobild auf der LD analog gespeichert. Beim Mastering wird das Videosignal moduliert und an den Nulldurchg\u00e4ngen des Signals abwechselnd als \u201eVertiefung\u201c und \u201eNicht-Vertiefung\u201c gepresst. In einem LD-Spieler folgt ein PLL-Synthesizer diesen Vertiefungen und regeneriert daraus das urspr\u00fcngliche Signal. Fehlererkennung und -korrektur sind prinzipbedingt nicht m\u00f6glich. Die Bildqualit\u00e4t wird trotz der Beschr\u00e4nkungen durch das PAL- beziehungsweise NTSC-Farbsystem als ausgezeichnet beurteilt. LDs gibt es in den drei Gr\u00f6\u00dfen 30 cm (LP), 20 cm (EP) und 12 cm. Die beiden gro\u00dfen Formate k\u00f6nnen beidseitig bespielt sein. Die Aufzeichnung erfolgt in verschiedenen Umdrehungsmodi: CAV oder CLV. CAV (Constant Angular Velocity) erlaubt Zeitlupe und Standbild in optimaler Qualit\u00e4t, die Spielzeit ist jedoch auf 30 min (NTSC) oder 36 min (PAL) je Seite beschr\u00e4nkt. CAV Disks rotieren immer mit 1500/min (PAL) oder 1800/min (NTSC). Um Spielfilme auf dem beidseitig abspielbaren Medium unterzubringen, wurde das CLV-Verfahren entwickelt. CLV (Constant Linear Velocity oder auch Extended Play genannt) erlaubt bei gleicher Qualit\u00e4t 60 min (NTSC) oder 64 min (PAL) pro Seite. Hier rotieren die Disks zun\u00e4chst auch sehr schnell, werden aber im Laufe des Films langsamer, da, wenn der Lesekopf zum \u00e4u\u00dferen Durchmesser hin gewandert ist, bis zu 3 Bilder pro Umdrehung gespeichert sind. Bei CLV sind Zeitlupe und Zeitraffer nur bei Playern mit \u201edigital frame store\u201c (wie beispielsweise beim Pioneer DVL-909 oder -919) m\u00f6glich. Die 12-cm-Version wird h\u00e4ufig als ''CD-Video'' bezeichnet, hat aber nichts mit dem DVD-Vorl\u00e4ufer Video-CD zu tun. Es k\u00f6nnen 6 min Bild und Ton und weitere 20 min nur Ton aufgezeichnet werden. Ein zus\u00e4tzlicher Nur-Ton-Anteil kann von jedem CD-Spieler wiedergegeben werden. Die regul\u00e4re Videospur ist jedoch v\u00f6llig inkompatibel zu CD- oder DVD-Formaten und kann von entsprechenden Laufwerken nicht gelesen werden.", "paragraph_answer": "Laserdisc == Technik == Im Gegensatz zur Video-CD (VCD) oder DVD wird das Videobild auf der LD analog gespeichert. Beim Mastering wird das Videosignal moduliert und an den Nulldurchg\u00e4ngen des Signals abwechselnd als \u201eVertiefung\u201c und \u201eNicht-Vertiefung\u201c gepresst. In einem LD-Spieler folgt ein PLL-Synthesizer diesen Vertiefungen und regeneriert daraus das urspr\u00fcngliche Signal. Fehlererkennung und -korrektur sind prinzipbedingt nicht m\u00f6glich. Die Bildqualit\u00e4t wird trotz der Beschr\u00e4nkungen durch das PAL- beziehungsweise NTSC-Farbsystem als ausgezeichnet beurteilt. LDs gibt es in den drei Gr\u00f6\u00dfen 30 cm (LP), 20 cm (EP) und 12 cm. Die beiden gro\u00dfen Formate k\u00f6nnen beidseitig bespielt sein. Die Aufzeichnung erfolgt in verschiedenen Umdrehungsmodi: CAV oder CLV. CAV (Constant Angular Velocity) erlaubt Zeitlupe und Standbild in optimaler Qualit\u00e4t, die Spielzeit ist jedoch auf 30 min (NTSC) oder 36 min (PAL) je Seite beschr\u00e4nkt. CAV Disks rotieren immer mit 1500/min (PAL) oder 1800/min (NTSC). Um Spielfilme auf dem beidseitig abspielbaren Medium unterzubringen, wurde das CLV-Verfahren entwickelt. CLV (Constant Linear Velocity oder auch Extended Play genannt) erlaubt bei gleicher Qualit\u00e4t 60 min (NTSC) oder 64 min (PAL) pro Seite. Hier rotieren die Disks zun\u00e4chst auch sehr schnell, werden aber im Laufe des Films langsamer, da, wenn der Lesekopf zum \u00e4u\u00dferen Durchmesser hin gewandert ist, bis zu 3 Bilder pro Umdrehung gespeichert sind. Bei CLV sind Zeitlupe und Zeitraffer nur bei Playern mit \u201edigital frame store\u201c (wie beispielsweise beim Pioneer DVL-909 oder -919) m\u00f6glich. Die 12-cm-Version wird h\u00e4ufig als ''CD-Video'' bezeichnet, hat aber nichts mit dem DVD-Vorl\u00e4ufer Video-CD zu tun. Es k\u00f6nnen 6 min Bild und Ton und weitere 20 min nur Ton aufgezeichnet werden. Ein zus\u00e4tzlicher Nur-Ton-Anteil kann von jedem CD-Spieler wiedergegeben werden. Die regul\u00e4re Videospur ist jedoch v\u00f6llig inkompatibel zu CD- oder DVD-Formaten und kann von entsprechenden Laufwerken nicht gelesen werden.", "sentence_answer": "Im Gegensatz zur Video-CD (VCD) oder DVD wird das Videobild auf der LD analog gespeichert.", "paragraph_id": 37390} {"question": "Kann man eine Laserdisc als CD benutzen?", "paragraph": "Laserdisc\n\n== Technik ==\nIm Gegensatz zur Video-CD (VCD) oder DVD wird das Videobild auf der LD analog gespeichert. Beim Mastering wird das Videosignal moduliert und an den Nulldurchg\u00e4ngen des Signals abwechselnd als \u201eVertiefung\u201c und \u201eNicht-Vertiefung\u201c gepresst. In einem LD-Spieler folgt ein PLL-Synthesizer diesen Vertiefungen und regeneriert daraus das urspr\u00fcngliche Signal.\nFehlererkennung und -korrektur sind prinzipbedingt nicht m\u00f6glich.\nDie Bildqualit\u00e4t wird trotz der Beschr\u00e4nkungen durch das PAL- beziehungsweise NTSC-Farbsystem als ausgezeichnet beurteilt.\nLDs gibt es in den drei Gr\u00f6\u00dfen 30\u00a0cm (LP), 20\u00a0cm (EP) und 12\u00a0cm. Die beiden gro\u00dfen Formate k\u00f6nnen beidseitig bespielt sein.\nDie Aufzeichnung erfolgt in verschiedenen Umdrehungsmodi: CAV oder CLV. CAV (Constant Angular Velocity) erlaubt Zeitlupe und Standbild in optimaler Qualit\u00e4t, die Spielzeit ist jedoch auf 30\u00a0min (NTSC) oder 36\u00a0min (PAL) je Seite beschr\u00e4nkt. CAV Disks rotieren immer mit 1500/min (PAL) oder 1800/min (NTSC). Um Spielfilme auf dem beidseitig abspielbaren Medium unterzubringen, wurde das CLV-Verfahren entwickelt. CLV (Constant Linear Velocity oder auch Extended Play genannt) erlaubt bei gleicher Qualit\u00e4t 60\u00a0min (NTSC) oder 64\u00a0min (PAL) pro Seite. Hier rotieren die Disks zun\u00e4chst auch sehr schnell, werden aber im Laufe des Films langsamer, da, wenn der Lesekopf zum \u00e4u\u00dferen Durchmesser hin gewandert ist, bis zu 3 Bilder pro Umdrehung gespeichert sind. Bei CLV sind Zeitlupe und Zeitraffer nur bei Playern mit \u201edigital frame store\u201c (wie beispielsweise beim Pioneer DVL-909 oder -919) m\u00f6glich.\nDie 12-cm-Version wird h\u00e4ufig als ''CD-Video'' bezeichnet, hat aber nichts mit dem DVD-Vorl\u00e4ufer Video-CD zu tun. Es k\u00f6nnen 6\u00a0min Bild und Ton und weitere 20\u00a0min nur Ton aufgezeichnet werden. Ein zus\u00e4tzlicher Nur-Ton-Anteil kann von jedem CD-Spieler wiedergegeben werden. Die regul\u00e4re Videospur ist jedoch v\u00f6llig inkompatibel zu CD- oder DVD-Formaten und kann von entsprechenden Laufwerken nicht gelesen werden.", "answer": "Die 12-cm-Version wird h\u00e4ufig als ''CD-Video'' bezeichnet, hat aber nichts mit dem DVD-Vorl\u00e4ufer Video-CD zu tun. Es k\u00f6nnen 6\u00a0min Bild und Ton und weitere 20\u00a0min nur Ton aufgezeichnet werden. Ein zus\u00e4tzlicher Nur-Ton-Anteil kann von jedem CD-Spieler wiedergegeben werden. Die regul\u00e4re Videospur ist jedoch v\u00f6llig inkompatibel zu CD- oder DVD-Formaten und kann von entsprechenden Laufwerken nicht gelesen werden.", "sentence": "\n Die 12-cm-Version wird h\u00e4ufig als ''CD-Video'' bezeichnet, hat aber nichts mit dem DVD-Vorl\u00e4ufer Video-CD zu tun. Es k\u00f6nnen 6\u00a0min Bild und Ton und weitere 20\u00a0min nur Ton aufgezeichnet werden. Ein zus\u00e4tzlicher Nur-Ton-Anteil kann von jedem CD-Spieler wiedergegeben werden. Die regul\u00e4re Videospur ist jedoch v\u00f6llig inkompatibel zu CD- oder DVD-Formaten und kann von entsprechenden Laufwerken nicht gelesen werden.", "paragraph_sentence": "Laserdisc = = Technik == Im Gegensatz zur Video-CD (VCD) oder DVD wird das Videobild auf der LD analog gespeichert. Beim Mastering wird das Videosignal moduliert und an den Nulldurchg\u00e4ngen des Signals abwechselnd als \u201eVertiefung\u201c und \u201eNicht-Vertiefung\u201c gepresst. In einem LD-Spieler folgt ein PLL-Synthesizer diesen Vertiefungen und regeneriert daraus das urspr\u00fcngliche Signal. Fehlererkennung und -korrektur sind prinzipbedingt nicht m\u00f6glich. Die Bildqualit\u00e4t wird trotz der Beschr\u00e4nkungen durch das PAL- beziehungsweise NTSC-Farbsystem als ausgezeichnet beurteilt. LDs gibt es in den drei Gr\u00f6\u00dfen 30 cm (LP), 20 cm (EP) und 12 cm. Die beiden gro\u00dfen Formate k\u00f6nnen beidseitig bespielt sein. Die Aufzeichnung erfolgt in verschiedenen Umdrehungsmodi: CAV oder CLV. CAV (Constant Angular Velocity) erlaubt Zeitlupe und Standbild in optimaler Qualit\u00e4t, die Spielzeit ist jedoch auf 30 min (NTSC) oder 36 min (PAL) je Seite beschr\u00e4nkt. CAV Disks rotieren immer mit 1500/min (PAL) oder 1800/min (NTSC). Um Spielfilme auf dem beidseitig abspielbaren Medium unterzubringen, wurde das CLV-Verfahren entwickelt. CLV (Constant Linear Velocity oder auch Extended Play genannt) erlaubt bei gleicher Qualit\u00e4t 60 min (NTSC) oder 64 min (PAL) pro Seite. Hier rotieren die Disks zun\u00e4chst auch sehr schnell, werden aber im Laufe des Films langsamer, da, wenn der Lesekopf zum \u00e4u\u00dferen Durchmesser hin gewandert ist, bis zu 3 Bilder pro Umdrehung gespeichert sind. Bei CLV sind Zeitlupe und Zeitraffer nur bei Playern mit \u201edigital frame store\u201c (wie beispielsweise beim Pioneer DVL-909 oder -919) m\u00f6glich. Die 12-cm-Version wird h\u00e4ufig als ''CD-Video'' bezeichnet, hat aber nichts mit dem DVD-Vorl\u00e4ufer Video-CD zu tun. Es k\u00f6nnen 6 min Bild und Ton und weitere 20 min nur Ton aufgezeichnet werden. Ein zus\u00e4tzlicher Nur-Ton-Anteil kann von jedem CD-Spieler wiedergegeben werden. Die regul\u00e4re Videospur ist jedoch v\u00f6llig inkompatibel zu CD- oder DVD-Formaten und kann von entsprechenden Laufwerken nicht gelesen werden. ", "paragraph_answer": "Laserdisc == Technik == Im Gegensatz zur Video-CD (VCD) oder DVD wird das Videobild auf der LD analog gespeichert. Beim Mastering wird das Videosignal moduliert und an den Nulldurchg\u00e4ngen des Signals abwechselnd als \u201eVertiefung\u201c und \u201eNicht-Vertiefung\u201c gepresst. In einem LD-Spieler folgt ein PLL-Synthesizer diesen Vertiefungen und regeneriert daraus das urspr\u00fcngliche Signal. Fehlererkennung und -korrektur sind prinzipbedingt nicht m\u00f6glich. Die Bildqualit\u00e4t wird trotz der Beschr\u00e4nkungen durch das PAL- beziehungsweise NTSC-Farbsystem als ausgezeichnet beurteilt. LDs gibt es in den drei Gr\u00f6\u00dfen 30 cm (LP), 20 cm (EP) und 12 cm. Die beiden gro\u00dfen Formate k\u00f6nnen beidseitig bespielt sein. Die Aufzeichnung erfolgt in verschiedenen Umdrehungsmodi: CAV oder CLV. CAV (Constant Angular Velocity) erlaubt Zeitlupe und Standbild in optimaler Qualit\u00e4t, die Spielzeit ist jedoch auf 30 min (NTSC) oder 36 min (PAL) je Seite beschr\u00e4nkt. CAV Disks rotieren immer mit 1500/min (PAL) oder 1800/min (NTSC). Um Spielfilme auf dem beidseitig abspielbaren Medium unterzubringen, wurde das CLV-Verfahren entwickelt. CLV (Constant Linear Velocity oder auch Extended Play genannt) erlaubt bei gleicher Qualit\u00e4t 60 min (NTSC) oder 64 min (PAL) pro Seite. Hier rotieren die Disks zun\u00e4chst auch sehr schnell, werden aber im Laufe des Films langsamer, da, wenn der Lesekopf zum \u00e4u\u00dferen Durchmesser hin gewandert ist, bis zu 3 Bilder pro Umdrehung gespeichert sind. Bei CLV sind Zeitlupe und Zeitraffer nur bei Playern mit \u201edigital frame store\u201c (wie beispielsweise beim Pioneer DVL-909 oder -919) m\u00f6glich. Die 12-cm-Version wird h\u00e4ufig als ''CD-Video'' bezeichnet, hat aber nichts mit dem DVD-Vorl\u00e4ufer Video-CD zu tun. Es k\u00f6nnen 6 min Bild und Ton und weitere 20 min nur Ton aufgezeichnet werden. Ein zus\u00e4tzlicher Nur-Ton-Anteil kann von jedem CD-Spieler wiedergegeben werden. Die regul\u00e4re Videospur ist jedoch v\u00f6llig inkompatibel zu CD- oder DVD-Formaten und kann von entsprechenden Laufwerken nicht gelesen werden. ", "sentence_answer": " Die 12-cm-Version wird h\u00e4ufig als ''CD-Video'' bezeichnet, hat aber nichts mit dem DVD-Vorl\u00e4ufer Video-CD zu tun. Es k\u00f6nnen 6 min Bild und Ton und weitere 20 min nur Ton aufgezeichnet werden. Ein zus\u00e4tzlicher Nur-Ton-Anteil kann von jedem CD-Spieler wiedergegeben werden. Die regul\u00e4re Videospur ist jedoch v\u00f6llig inkompatibel zu CD- oder DVD-Formaten und kann von entsprechenden Laufwerken nicht gelesen werden. ", "paragraph_id": 37515} {"question": "Was bedeutet CAV bei Laserdiscs?", "paragraph": "Laserdisc\n\n== Technik ==\nIm Gegensatz zur Video-CD (VCD) oder DVD wird das Videobild auf der LD analog gespeichert. Beim Mastering wird das Videosignal moduliert und an den Nulldurchg\u00e4ngen des Signals abwechselnd als \u201eVertiefung\u201c und \u201eNicht-Vertiefung\u201c gepresst. In einem LD-Spieler folgt ein PLL-Synthesizer diesen Vertiefungen und regeneriert daraus das urspr\u00fcngliche Signal.\nFehlererkennung und -korrektur sind prinzipbedingt nicht m\u00f6glich.\nDie Bildqualit\u00e4t wird trotz der Beschr\u00e4nkungen durch das PAL- beziehungsweise NTSC-Farbsystem als ausgezeichnet beurteilt.\nLDs gibt es in den drei Gr\u00f6\u00dfen 30\u00a0cm (LP), 20\u00a0cm (EP) und 12\u00a0cm. Die beiden gro\u00dfen Formate k\u00f6nnen beidseitig bespielt sein.\nDie Aufzeichnung erfolgt in verschiedenen Umdrehungsmodi: CAV oder CLV. CAV (Constant Angular Velocity) erlaubt Zeitlupe und Standbild in optimaler Qualit\u00e4t, die Spielzeit ist jedoch auf 30\u00a0min (NTSC) oder 36\u00a0min (PAL) je Seite beschr\u00e4nkt. CAV Disks rotieren immer mit 1500/min (PAL) oder 1800/min (NTSC). Um Spielfilme auf dem beidseitig abspielbaren Medium unterzubringen, wurde das CLV-Verfahren entwickelt. CLV (Constant Linear Velocity oder auch Extended Play genannt) erlaubt bei gleicher Qualit\u00e4t 60\u00a0min (NTSC) oder 64\u00a0min (PAL) pro Seite. Hier rotieren die Disks zun\u00e4chst auch sehr schnell, werden aber im Laufe des Films langsamer, da, wenn der Lesekopf zum \u00e4u\u00dferen Durchmesser hin gewandert ist, bis zu 3 Bilder pro Umdrehung gespeichert sind. Bei CLV sind Zeitlupe und Zeitraffer nur bei Playern mit \u201edigital frame store\u201c (wie beispielsweise beim Pioneer DVL-909 oder -919) m\u00f6glich.\nDie 12-cm-Version wird h\u00e4ufig als ''CD-Video'' bezeichnet, hat aber nichts mit dem DVD-Vorl\u00e4ufer Video-CD zu tun. Es k\u00f6nnen 6\u00a0min Bild und Ton und weitere 20\u00a0min nur Ton aufgezeichnet werden. Ein zus\u00e4tzlicher Nur-Ton-Anteil kann von jedem CD-Spieler wiedergegeben werden. Die regul\u00e4re Videospur ist jedoch v\u00f6llig inkompatibel zu CD- oder DVD-Formaten und kann von entsprechenden Laufwerken nicht gelesen werden.", "answer": "Constant Angular Velocity", "sentence": "( Constant Angular Velocity )", "paragraph_sentence": "Laserdisc = = Technik == Im Gegensatz zur Video-CD (VCD) oder DVD wird das Videobild auf der LD analog gespeichert. Beim Mastering wird das Videosignal moduliert und an den Nulldurchg\u00e4ngen des Signals abwechselnd als \u201eVertiefung\u201c und \u201eNicht-Vertiefung\u201c gepresst. In einem LD-Spieler folgt ein PLL-Synthesizer diesen Vertiefungen und regeneriert daraus das urspr\u00fcngliche Signal. Fehlererkennung und -korrektur sind prinzipbedingt nicht m\u00f6glich. Die Bildqualit\u00e4t wird trotz der Beschr\u00e4nkungen durch das PAL- beziehungsweise NTSC-Farbsystem als ausgezeichnet beurteilt. LDs gibt es in den drei Gr\u00f6\u00dfen 30 cm (LP), 20 cm (EP) und 12 cm. Die beiden gro\u00dfen Formate k\u00f6nnen beidseitig bespielt sein. Die Aufzeichnung erfolgt in verschiedenen Umdrehungsmodi: CAV oder CLV. CAV ( Constant Angular Velocity ) erlaubt Zeitlupe und Standbild in optimaler Qualit\u00e4t, die Spielzeit ist jedoch auf 30 min (NTSC) oder 36 min (PAL) je Seite beschr\u00e4nkt. CAV Disks rotieren immer mit 1500/min (PAL) oder 1800/min (NTSC). Um Spielfilme auf dem beidseitig abspielbaren Medium unterzubringen, wurde das CLV-Verfahren entwickelt. CLV (Constant Linear Velocity oder auch Extended Play genannt) erlaubt bei gleicher Qualit\u00e4t 60 min (NTSC) oder 64 min (PAL) pro Seite. Hier rotieren die Disks zun\u00e4chst auch sehr schnell, werden aber im Laufe des Films langsamer, da, wenn der Lesekopf zum \u00e4u\u00dferen Durchmesser hin gewandert ist, bis zu 3 Bilder pro Umdrehung gespeichert sind. Bei CLV sind Zeitlupe und Zeitraffer nur bei Playern mit \u201edigital frame store\u201c (wie beispielsweise beim Pioneer DVL-909 oder -919) m\u00f6glich. Die 12-cm-Version wird h\u00e4ufig als ''CD-Video'' bezeichnet, hat aber nichts mit dem DVD-Vorl\u00e4ufer Video-CD zu tun. Es k\u00f6nnen 6 min Bild und Ton und weitere 20 min nur Ton aufgezeichnet werden. Ein zus\u00e4tzlicher Nur-Ton-Anteil kann von jedem CD-Spieler wiedergegeben werden. Die regul\u00e4re Videospur ist jedoch v\u00f6llig inkompatibel zu CD- oder DVD-Formaten und kann von entsprechenden Laufwerken nicht gelesen werden.", "paragraph_answer": "Laserdisc == Technik == Im Gegensatz zur Video-CD (VCD) oder DVD wird das Videobild auf der LD analog gespeichert. Beim Mastering wird das Videosignal moduliert und an den Nulldurchg\u00e4ngen des Signals abwechselnd als \u201eVertiefung\u201c und \u201eNicht-Vertiefung\u201c gepresst. In einem LD-Spieler folgt ein PLL-Synthesizer diesen Vertiefungen und regeneriert daraus das urspr\u00fcngliche Signal. Fehlererkennung und -korrektur sind prinzipbedingt nicht m\u00f6glich. Die Bildqualit\u00e4t wird trotz der Beschr\u00e4nkungen durch das PAL- beziehungsweise NTSC-Farbsystem als ausgezeichnet beurteilt. LDs gibt es in den drei Gr\u00f6\u00dfen 30 cm (LP), 20 cm (EP) und 12 cm. Die beiden gro\u00dfen Formate k\u00f6nnen beidseitig bespielt sein. Die Aufzeichnung erfolgt in verschiedenen Umdrehungsmodi: CAV oder CLV. CAV ( Constant Angular Velocity ) erlaubt Zeitlupe und Standbild in optimaler Qualit\u00e4t, die Spielzeit ist jedoch auf 30 min (NTSC) oder 36 min (PAL) je Seite beschr\u00e4nkt. CAV Disks rotieren immer mit 1500/min (PAL) oder 1800/min (NTSC). Um Spielfilme auf dem beidseitig abspielbaren Medium unterzubringen, wurde das CLV-Verfahren entwickelt. CLV (Constant Linear Velocity oder auch Extended Play genannt) erlaubt bei gleicher Qualit\u00e4t 60 min (NTSC) oder 64 min (PAL) pro Seite. Hier rotieren die Disks zun\u00e4chst auch sehr schnell, werden aber im Laufe des Films langsamer, da, wenn der Lesekopf zum \u00e4u\u00dferen Durchmesser hin gewandert ist, bis zu 3 Bilder pro Umdrehung gespeichert sind. Bei CLV sind Zeitlupe und Zeitraffer nur bei Playern mit \u201edigital frame store\u201c (wie beispielsweise beim Pioneer DVL-909 oder -919) m\u00f6glich. Die 12-cm-Version wird h\u00e4ufig als ''CD-Video'' bezeichnet, hat aber nichts mit dem DVD-Vorl\u00e4ufer Video-CD zu tun. Es k\u00f6nnen 6 min Bild und Ton und weitere 20 min nur Ton aufgezeichnet werden. Ein zus\u00e4tzlicher Nur-Ton-Anteil kann von jedem CD-Spieler wiedergegeben werden. Die regul\u00e4re Videospur ist jedoch v\u00f6llig inkompatibel zu CD- oder DVD-Formaten und kann von entsprechenden Laufwerken nicht gelesen werden.", "sentence_answer": "( Constant Angular Velocity )", "paragraph_id": 37516} {"question": "Welche Form der Erkenntnis steht dem Empirismus gegen\u00fcber?", "paragraph": "Empirismus\n\n=== Rationalistische und Empiristische Formen von Wissen ===\nIn erkenntnistheoretischen und philosophiegeschichtlichen Darstellungen werden empiristische Positionen oftmals als Gegenentwurf zu Positionen beschrieben, die dann unter der Bezeichnung \u201eRationalismus\u201c zusammengefasst werden. Diese Positionierung dient vor allem der Distanzierung des Empirismus von traditionellen, scholastisch-rationalistischen Auffassungen.\nDiese Auffassungen gehen davon aus, dass Weltwissen auch aus reinem Denken m\u00f6glich ist oder dieses reine Denken sogar die prim\u00e4re oder ausschlie\u00dfliche Erkenntnisquelle ausmache. Vertreter eines Rationalismus in diesem Sinne \u2013 wie Leibniz und Wolff \u2013 behaupten, dass ein Wissen aus reiner Vernunft (a priori) gegen\u00fcber der Empirie von h\u00f6herer Gewissheit sei. Dieses apriorische Wissen sei auch Voraussetzung der empirischen Welterfahrung, d.\u00a0h. zugrunde liegendes Wissen bzw. epistemische Rechtfertigung aus reiner Vernunft f\u00fcr jede Art von Empirie.\nIm Rahmen eines so verstandenen Rationalismus wurde und wird oft zus\u00e4tzlich vertreten, dass einige Ideen und Begriffe nicht aus der Empirie stammen, sondern mit der Vernunft selbst gegeben (\u201eangeboren\u201c) seien (''siehe'' Nativismus) oder \u2013 unvermittelt \u00fcber empirisches Weltwissen \u2013 direkt durch die reine Vernunft erkannt werden (''siehe'' Intuitionismus).\nRationalisten wie Ren\u00e9 Descartes hatten behauptet, dass Wissen vor allem durch direkte Intuition und Deduktion gebildet wird. Diese Formen des Erwerbens von Wissen sollte nicht nur Fakten der aktualen Welt erfassen, sondern auch die Implikationen von Vorstellungen. So ist z.\u00a0B. f\u00fcr Descartes das Wissen um die Existenz Gottes durch reine Vernunft beweisbar, was Kant dagegen f\u00fcr ein unm\u00f6gliches synthetisches Urteil a priori h\u00e4lt. Empiristen widersprechen sowohl Descartes als auch Kant. F\u00fcr sie liefern ausschlie\u00dflich sinnliche Erfahrungen Faktenwissen, weil Sinneseindr\u00fccke direkt oder mittelbar auf Fakten bezogen sei.\nMit Kant ist au\u00dferdem eine dritte Position hinzugekommen, die ihrem Selbstverst\u00e4ndnis nach den starren Gegensatz von Empirismus und Rationalismus aufhebt und beide Lager miteinander vers\u00f6hnt (). Kant beschrieb Einseitigkeiten des Empirismus und des Rationalismus und versuchte, diese durch seinen eigenen Ansatz einer Transzendentalphilosophie bzw. eines sog. \u201eKritizismus\u201c zu \u00fcberwinden. In der Einleitung zu seinem erkenntnistheoretischen Hauptwerk, der ''Kritik der reinen Vernunft'', bezeichnet er seinen transzendentalphilosophischen Entwurf als geeignet, um Empirismus und Rationalismus zu verbinden.", "answer": "die dann unter der Bezeichnung \u201eRationalismus\u201c zusammengefasst werden. Diese Positionierung dient vor allem der Distanzierung des Empirismus von traditionellen, scholastisch-rationalistischen Auffassungen.\nDiese Auffassungen gehen davon aus, dass Weltwissen auch aus reinem Denken m\u00f6glich ist oder dieses reine Denken sogar die prim\u00e4re oder ausschlie\u00dfliche Erkenntnisquelle ausmache.", "sentence": "In erkenntnistheoretischen und philosophiegeschichtlichen Darstellungen werden empiristische Positionen oftmals als Gegenentwurf zu Positionen beschrieben, die dann unter der Bezeichnung \u201eRationalismus\u201c zusammengefasst werden. Diese Positionierung dient vor allem der Distanzierung des Empirismus von traditionellen, scholastisch-rationalistischen Auffassungen.\nDiese Auffassungen gehen davon aus, dass Weltwissen auch aus reinem Denken m\u00f6glich ist oder dieses reine Denken sogar die prim\u00e4re oder ausschlie\u00dfliche Erkenntnisquelle ausmache. Vertreter eines Rationalismus in diesem Sinne \u2013 wie Leibniz und Wolff \u2013 behaupten, dass ein Wissen aus reiner Vernunft (a priori) gegen\u00fcber der Empirie von h\u00f6herer Gewissheit sei.", "paragraph_sentence": "Empirismus = = = Rationalistische und Empiristische Formen von Wissen = = = In erkenntnistheoretischen und philosophiegeschichtlichen Darstellungen werden empiristische Positionen oftmals als Gegenentwurf zu Positionen beschrieben, die dann unter der Bezeichnung \u201eRationalismus\u201c zusammengefasst werden. Diese Positionierung dient vor allem der Distanzierung des Empirismus von traditionellen, scholastisch-rationalistischen Auffassungen. Diese Auffassungen gehen davon aus, dass Weltwissen auch aus reinem Denken m\u00f6glich ist oder dieses reine Denken sogar die prim\u00e4re oder ausschlie\u00dfliche Erkenntnisquelle ausmache. Vertreter eines Rationalismus in diesem Sinne \u2013 wie Leibniz und Wolff \u2013 behaupten, dass ein Wissen aus reiner Vernunft (a priori) gegen\u00fcber der Empirie von h\u00f6herer Gewissheit sei. Dieses apriorische Wissen sei auch Voraussetzung der empirischen Welterfahrung, d. h. zugrunde liegendes Wissen bzw. epistemische Rechtfertigung aus reiner Vernunft f\u00fcr jede Art von Empirie. Im Rahmen eines so verstandenen Rationalismus wurde und wird oft zus\u00e4tzlich vertreten, dass einige Ideen und Begriffe nicht aus der Empirie stammen, sondern mit der Vernunft selbst gegeben (\u201eangeboren\u201c) seien (''siehe'' Nativismus) oder \u2013 unvermittelt \u00fcber empirisches Weltwissen \u2013 direkt durch die reine Vernunft erkannt werden (''siehe'' Intuitionismus). Rationalisten wie Ren\u00e9 Descartes hatten behauptet, dass Wissen vor allem durch direkte Intuition und Deduktion gebildet wird. Diese Formen des Erwerbens von Wissen sollte nicht nur Fakten der aktualen Welt erfassen, sondern auch die Implikationen von Vorstellungen. So ist z. B. f\u00fcr Descartes das Wissen um die Existenz Gottes durch reine Vernunft beweisbar, was Kant dagegen f\u00fcr ein unm\u00f6gliches synthetisches Urteil a priori h\u00e4lt. Empiristen widersprechen sowohl Descartes als auch Kant. F\u00fcr sie liefern ausschlie\u00dflich sinnliche Erfahrungen Faktenwissen, weil Sinneseindr\u00fccke direkt oder mittelbar auf Fakten bezogen sei. Mit Kant ist au\u00dferdem eine dritte Position hinzugekommen, die ihrem Selbstverst\u00e4ndnis nach den starren Gegensatz von Empirismus und Rationalismus aufhebt und beide Lager miteinander vers\u00f6hnt (). Kant beschrieb Einseitigkeiten des Empirismus und des Rationalismus und versuchte, diese durch seinen eigenen Ansatz einer Transzendentalphilosophie bzw. eines sog. \u201eKritizismus\u201c zu \u00fcberwinden. In der Einleitung zu seinem erkenntnistheoretischen Hauptwerk, der ''Kritik der reinen Vernunft'', bezeichnet er seinen transzendentalphilosophischen Entwurf als geeignet, um Empirismus und Rationalismus zu verbinden.", "paragraph_answer": "Empirismus === Rationalistische und Empiristische Formen von Wissen === In erkenntnistheoretischen und philosophiegeschichtlichen Darstellungen werden empiristische Positionen oftmals als Gegenentwurf zu Positionen beschrieben, die dann unter der Bezeichnung \u201eRationalismus\u201c zusammengefasst werden. Diese Positionierung dient vor allem der Distanzierung des Empirismus von traditionellen, scholastisch-rationalistischen Auffassungen. Diese Auffassungen gehen davon aus, dass Weltwissen auch aus reinem Denken m\u00f6glich ist oder dieses reine Denken sogar die prim\u00e4re oder ausschlie\u00dfliche Erkenntnisquelle ausmache. Vertreter eines Rationalismus in diesem Sinne \u2013 wie Leibniz und Wolff \u2013 behaupten, dass ein Wissen aus reiner Vernunft (a priori) gegen\u00fcber der Empirie von h\u00f6herer Gewissheit sei. Dieses apriorische Wissen sei auch Voraussetzung der empirischen Welterfahrung, d. h. zugrunde liegendes Wissen bzw. epistemische Rechtfertigung aus reiner Vernunft f\u00fcr jede Art von Empirie. Im Rahmen eines so verstandenen Rationalismus wurde und wird oft zus\u00e4tzlich vertreten, dass einige Ideen und Begriffe nicht aus der Empirie stammen, sondern mit der Vernunft selbst gegeben (\u201eangeboren\u201c) seien (''siehe'' Nativismus) oder \u2013 unvermittelt \u00fcber empirisches Weltwissen \u2013 direkt durch die reine Vernunft erkannt werden (''siehe'' Intuitionismus). Rationalisten wie Ren\u00e9 Descartes hatten behauptet, dass Wissen vor allem durch direkte Intuition und Deduktion gebildet wird. Diese Formen des Erwerbens von Wissen sollte nicht nur Fakten der aktualen Welt erfassen, sondern auch die Implikationen von Vorstellungen. So ist z. B. f\u00fcr Descartes das Wissen um die Existenz Gottes durch reine Vernunft beweisbar, was Kant dagegen f\u00fcr ein unm\u00f6gliches synthetisches Urteil a priori h\u00e4lt. Empiristen widersprechen sowohl Descartes als auch Kant. F\u00fcr sie liefern ausschlie\u00dflich sinnliche Erfahrungen Faktenwissen, weil Sinneseindr\u00fccke direkt oder mittelbar auf Fakten bezogen sei. Mit Kant ist au\u00dferdem eine dritte Position hinzugekommen, die ihrem Selbstverst\u00e4ndnis nach den starren Gegensatz von Empirismus und Rationalismus aufhebt und beide Lager miteinander vers\u00f6hnt (). Kant beschrieb Einseitigkeiten des Empirismus und des Rationalismus und versuchte, diese durch seinen eigenen Ansatz einer Transzendentalphilosophie bzw. eines sog. \u201eKritizismus\u201c zu \u00fcberwinden. In der Einleitung zu seinem erkenntnistheoretischen Hauptwerk, der ''Kritik der reinen Vernunft'', bezeichnet er seinen transzendentalphilosophischen Entwurf als geeignet, um Empirismus und Rationalismus zu verbinden.", "sentence_answer": "In erkenntnistheoretischen und philosophiegeschichtlichen Darstellungen werden empiristische Positionen oftmals als Gegenentwurf zu Positionen beschrieben, die dann unter der Bezeichnung \u201eRationalismus\u201c zusammengefasst werden. Diese Positionierung dient vor allem der Distanzierung des Empirismus von traditionellen, scholastisch-rationalistischen Auffassungen. Diese Auffassungen gehen davon aus, dass Weltwissen auch aus reinem Denken m\u00f6glich ist oder dieses reine Denken sogar die prim\u00e4re oder ausschlie\u00dfliche Erkenntnisquelle ausmache. Vertreter eines Rationalismus in diesem Sinne \u2013 wie Leibniz und Wolff \u2013 behaupten, dass ein Wissen aus reiner Vernunft (a priori) gegen\u00fcber der Empirie von h\u00f6herer Gewissheit sei.", "paragraph_id": 37541} {"question": "Wieso lehnt Leibniz empirisches WIssen ab?", "paragraph": "Empirismus\n\n=== Rationalistische und Empiristische Formen von Wissen ===\nIn erkenntnistheoretischen und philosophiegeschichtlichen Darstellungen werden empiristische Positionen oftmals als Gegenentwurf zu Positionen beschrieben, die dann unter der Bezeichnung \u201eRationalismus\u201c zusammengefasst werden. Diese Positionierung dient vor allem der Distanzierung des Empirismus von traditionellen, scholastisch-rationalistischen Auffassungen.\nDiese Auffassungen gehen davon aus, dass Weltwissen auch aus reinem Denken m\u00f6glich ist oder dieses reine Denken sogar die prim\u00e4re oder ausschlie\u00dfliche Erkenntnisquelle ausmache. Vertreter eines Rationalismus in diesem Sinne \u2013 wie Leibniz und Wolff \u2013 behaupten, dass ein Wissen aus reiner Vernunft (a priori) gegen\u00fcber der Empirie von h\u00f6herer Gewissheit sei. Dieses apriorische Wissen sei auch Voraussetzung der empirischen Welterfahrung, d.\u00a0h. zugrunde liegendes Wissen bzw. epistemische Rechtfertigung aus reiner Vernunft f\u00fcr jede Art von Empirie.\nIm Rahmen eines so verstandenen Rationalismus wurde und wird oft zus\u00e4tzlich vertreten, dass einige Ideen und Begriffe nicht aus der Empirie stammen, sondern mit der Vernunft selbst gegeben (\u201eangeboren\u201c) seien (''siehe'' Nativismus) oder \u2013 unvermittelt \u00fcber empirisches Weltwissen \u2013 direkt durch die reine Vernunft erkannt werden (''siehe'' Intuitionismus).\nRationalisten wie Ren\u00e9 Descartes hatten behauptet, dass Wissen vor allem durch direkte Intuition und Deduktion gebildet wird. Diese Formen des Erwerbens von Wissen sollte nicht nur Fakten der aktualen Welt erfassen, sondern auch die Implikationen von Vorstellungen. So ist z.\u00a0B. f\u00fcr Descartes das Wissen um die Existenz Gottes durch reine Vernunft beweisbar, was Kant dagegen f\u00fcr ein unm\u00f6gliches synthetisches Urteil a priori h\u00e4lt. Empiristen widersprechen sowohl Descartes als auch Kant. F\u00fcr sie liefern ausschlie\u00dflich sinnliche Erfahrungen Faktenwissen, weil Sinneseindr\u00fccke direkt oder mittelbar auf Fakten bezogen sei.\nMit Kant ist au\u00dferdem eine dritte Position hinzugekommen, die ihrem Selbstverst\u00e4ndnis nach den starren Gegensatz von Empirismus und Rationalismus aufhebt und beide Lager miteinander vers\u00f6hnt (). Kant beschrieb Einseitigkeiten des Empirismus und des Rationalismus und versuchte, diese durch seinen eigenen Ansatz einer Transzendentalphilosophie bzw. eines sog. \u201eKritizismus\u201c zu \u00fcberwinden. In der Einleitung zu seinem erkenntnistheoretischen Hauptwerk, der ''Kritik der reinen Vernunft'', bezeichnet er seinen transzendentalphilosophischen Entwurf als geeignet, um Empirismus und Rationalismus zu verbinden.", "answer": " ein Wissen aus reiner Vernunft (a priori) gegen\u00fcber der Empirie von h\u00f6herer Gewissheit sei. Dieses apriorische Wissen sei auch Voraussetzung der empirischen Welterfahrung, d.\u00a0h. zugrunde liegendes Wissen bzw. epistemische Rechtfertigung aus reiner Vernunft f\u00fcr jede Art von Empirie", "sentence": "Vertreter eines Rationalismus in diesem Sinne \u2013 wie Leibniz und Wolff \u2013 behaupten, dass ein Wissen aus reiner Vernunft (a priori) gegen\u00fcber der Empirie von h\u00f6herer Gewissheit sei. Dieses apriorische Wissen sei auch Voraussetzung der empirischen Welterfahrung, d.\u00a0h. zugrunde liegendes Wissen bzw. epistemische Rechtfertigung aus reiner Vernunft f\u00fcr jede Art von Empirie .", "paragraph_sentence": "Empirismus = = = Rationalistische und Empiristische Formen von Wissen = = = In erkenntnistheoretischen und philosophiegeschichtlichen Darstellungen werden empiristische Positionen oftmals als Gegenentwurf zu Positionen beschrieben, die dann unter der Bezeichnung \u201eRationalismus\u201c zusammengefasst werden. Diese Positionierung dient vor allem der Distanzierung des Empirismus von traditionellen, scholastisch-rationalistischen Auffassungen. Diese Auffassungen gehen davon aus, dass Weltwissen auch aus reinem Denken m\u00f6glich ist oder dieses reine Denken sogar die prim\u00e4re oder ausschlie\u00dfliche Erkenntnisquelle ausmache. Vertreter eines Rationalismus in diesem Sinne \u2013 wie Leibniz und Wolff \u2013 behaupten, dass ein Wissen aus reiner Vernunft (a priori) gegen\u00fcber der Empirie von h\u00f6herer Gewissheit sei. Dieses apriorische Wissen sei auch Voraussetzung der empirischen Welterfahrung, d. h. zugrunde liegendes Wissen bzw. epistemische Rechtfertigung aus reiner Vernunft f\u00fcr jede Art von Empirie . Im Rahmen eines so verstandenen Rationalismus wurde und wird oft zus\u00e4tzlich vertreten, dass einige Ideen und Begriffe nicht aus der Empirie stammen, sondern mit der Vernunft selbst gegeben (\u201eangeboren\u201c) seien (''siehe'' Nativismus) oder \u2013 unvermittelt \u00fcber empirisches Weltwissen \u2013 direkt durch die reine Vernunft erkannt werden (''siehe'' Intuitionismus). Rationalisten wie Ren\u00e9 Descartes hatten behauptet, dass Wissen vor allem durch direkte Intuition und Deduktion gebildet wird. Diese Formen des Erwerbens von Wissen sollte nicht nur Fakten der aktualen Welt erfassen, sondern auch die Implikationen von Vorstellungen. So ist z. B. f\u00fcr Descartes das Wissen um die Existenz Gottes durch reine Vernunft beweisbar, was Kant dagegen f\u00fcr ein unm\u00f6gliches synthetisches Urteil a priori h\u00e4lt. Empiristen widersprechen sowohl Descartes als auch Kant. F\u00fcr sie liefern ausschlie\u00dflich sinnliche Erfahrungen Faktenwissen, weil Sinneseindr\u00fccke direkt oder mittelbar auf Fakten bezogen sei. Mit Kant ist au\u00dferdem eine dritte Position hinzugekommen, die ihrem Selbstverst\u00e4ndnis nach den starren Gegensatz von Empirismus und Rationalismus aufhebt und beide Lager miteinander vers\u00f6hnt (). Kant beschrieb Einseitigkeiten des Empirismus und des Rationalismus und versuchte, diese durch seinen eigenen Ansatz einer Transzendentalphilosophie bzw. eines sog. \u201eKritizismus\u201c zu \u00fcberwinden. In der Einleitung zu seinem erkenntnistheoretischen Hauptwerk, der ''Kritik der reinen Vernunft'', bezeichnet er seinen transzendentalphilosophischen Entwurf als geeignet, um Empirismus und Rationalismus zu verbinden.", "paragraph_answer": "Empirismus === Rationalistische und Empiristische Formen von Wissen === In erkenntnistheoretischen und philosophiegeschichtlichen Darstellungen werden empiristische Positionen oftmals als Gegenentwurf zu Positionen beschrieben, die dann unter der Bezeichnung \u201eRationalismus\u201c zusammengefasst werden. Diese Positionierung dient vor allem der Distanzierung des Empirismus von traditionellen, scholastisch-rationalistischen Auffassungen. Diese Auffassungen gehen davon aus, dass Weltwissen auch aus reinem Denken m\u00f6glich ist oder dieses reine Denken sogar die prim\u00e4re oder ausschlie\u00dfliche Erkenntnisquelle ausmache. Vertreter eines Rationalismus in diesem Sinne \u2013 wie Leibniz und Wolff \u2013 behaupten, dass ein Wissen aus reiner Vernunft (a priori) gegen\u00fcber der Empirie von h\u00f6herer Gewissheit sei. Dieses apriorische Wissen sei auch Voraussetzung der empirischen Welterfahrung, d. h. zugrunde liegendes Wissen bzw. epistemische Rechtfertigung aus reiner Vernunft f\u00fcr jede Art von Empirie . Im Rahmen eines so verstandenen Rationalismus wurde und wird oft zus\u00e4tzlich vertreten, dass einige Ideen und Begriffe nicht aus der Empirie stammen, sondern mit der Vernunft selbst gegeben (\u201eangeboren\u201c) seien (''siehe'' Nativismus) oder \u2013 unvermittelt \u00fcber empirisches Weltwissen \u2013 direkt durch die reine Vernunft erkannt werden (''siehe'' Intuitionismus). Rationalisten wie Ren\u00e9 Descartes hatten behauptet, dass Wissen vor allem durch direkte Intuition und Deduktion gebildet wird. Diese Formen des Erwerbens von Wissen sollte nicht nur Fakten der aktualen Welt erfassen, sondern auch die Implikationen von Vorstellungen. So ist z. B. f\u00fcr Descartes das Wissen um die Existenz Gottes durch reine Vernunft beweisbar, was Kant dagegen f\u00fcr ein unm\u00f6gliches synthetisches Urteil a priori h\u00e4lt. Empiristen widersprechen sowohl Descartes als auch Kant. F\u00fcr sie liefern ausschlie\u00dflich sinnliche Erfahrungen Faktenwissen, weil Sinneseindr\u00fccke direkt oder mittelbar auf Fakten bezogen sei. Mit Kant ist au\u00dferdem eine dritte Position hinzugekommen, die ihrem Selbstverst\u00e4ndnis nach den starren Gegensatz von Empirismus und Rationalismus aufhebt und beide Lager miteinander vers\u00f6hnt (). Kant beschrieb Einseitigkeiten des Empirismus und des Rationalismus und versuchte, diese durch seinen eigenen Ansatz einer Transzendentalphilosophie bzw. eines sog. \u201eKritizismus\u201c zu \u00fcberwinden. In der Einleitung zu seinem erkenntnistheoretischen Hauptwerk, der ''Kritik der reinen Vernunft'', bezeichnet er seinen transzendentalphilosophischen Entwurf als geeignet, um Empirismus und Rationalismus zu verbinden.", "sentence_answer": "Vertreter eines Rationalismus in diesem Sinne \u2013 wie Leibniz und Wolff \u2013 behaupten, dass ein Wissen aus reiner Vernunft (a priori) gegen\u00fcber der Empirie von h\u00f6herer Gewissheit sei. Dieses apriorische Wissen sei auch Voraussetzung der empirischen Welterfahrung, d. h. zugrunde liegendes Wissen bzw. epistemische Rechtfertigung aus reiner Vernunft f\u00fcr jede Art von Empirie .", "paragraph_id": 37544} {"question": "Wie wird nach Descartes Erkenntnis generiert?", "paragraph": "Empirismus\n\n=== Rationalistische und Empiristische Formen von Wissen ===\nIn erkenntnistheoretischen und philosophiegeschichtlichen Darstellungen werden empiristische Positionen oftmals als Gegenentwurf zu Positionen beschrieben, die dann unter der Bezeichnung \u201eRationalismus\u201c zusammengefasst werden. Diese Positionierung dient vor allem der Distanzierung des Empirismus von traditionellen, scholastisch-rationalistischen Auffassungen.\nDiese Auffassungen gehen davon aus, dass Weltwissen auch aus reinem Denken m\u00f6glich ist oder dieses reine Denken sogar die prim\u00e4re oder ausschlie\u00dfliche Erkenntnisquelle ausmache. Vertreter eines Rationalismus in diesem Sinne \u2013 wie Leibniz und Wolff \u2013 behaupten, dass ein Wissen aus reiner Vernunft (a priori) gegen\u00fcber der Empirie von h\u00f6herer Gewissheit sei. Dieses apriorische Wissen sei auch Voraussetzung der empirischen Welterfahrung, d.\u00a0h. zugrunde liegendes Wissen bzw. epistemische Rechtfertigung aus reiner Vernunft f\u00fcr jede Art von Empirie.\nIm Rahmen eines so verstandenen Rationalismus wurde und wird oft zus\u00e4tzlich vertreten, dass einige Ideen und Begriffe nicht aus der Empirie stammen, sondern mit der Vernunft selbst gegeben (\u201eangeboren\u201c) seien (''siehe'' Nativismus) oder \u2013 unvermittelt \u00fcber empirisches Weltwissen \u2013 direkt durch die reine Vernunft erkannt werden (''siehe'' Intuitionismus).\nRationalisten wie Ren\u00e9 Descartes hatten behauptet, dass Wissen vor allem durch direkte Intuition und Deduktion gebildet wird. Diese Formen des Erwerbens von Wissen sollte nicht nur Fakten der aktualen Welt erfassen, sondern auch die Implikationen von Vorstellungen. So ist z.\u00a0B. f\u00fcr Descartes das Wissen um die Existenz Gottes durch reine Vernunft beweisbar, was Kant dagegen f\u00fcr ein unm\u00f6gliches synthetisches Urteil a priori h\u00e4lt. Empiristen widersprechen sowohl Descartes als auch Kant. F\u00fcr sie liefern ausschlie\u00dflich sinnliche Erfahrungen Faktenwissen, weil Sinneseindr\u00fccke direkt oder mittelbar auf Fakten bezogen sei.\nMit Kant ist au\u00dferdem eine dritte Position hinzugekommen, die ihrem Selbstverst\u00e4ndnis nach den starren Gegensatz von Empirismus und Rationalismus aufhebt und beide Lager miteinander vers\u00f6hnt (). Kant beschrieb Einseitigkeiten des Empirismus und des Rationalismus und versuchte, diese durch seinen eigenen Ansatz einer Transzendentalphilosophie bzw. eines sog. \u201eKritizismus\u201c zu \u00fcberwinden. In der Einleitung zu seinem erkenntnistheoretischen Hauptwerk, der ''Kritik der reinen Vernunft'', bezeichnet er seinen transzendentalphilosophischen Entwurf als geeignet, um Empirismus und Rationalismus zu verbinden.", "answer": "dass Wissen vor allem durch direkte Intuition und Deduktion gebildet wird", "sentence": "\nRationalisten wie Ren\u00e9 Descartes hatten behauptet, dass Wissen vor allem durch direkte Intuition und Deduktion gebildet wird .", "paragraph_sentence": "Empirismus = = = Rationalistische und Empiristische Formen von Wissen = = = In erkenntnistheoretischen und philosophiegeschichtlichen Darstellungen werden empiristische Positionen oftmals als Gegenentwurf zu Positionen beschrieben, die dann unter der Bezeichnung \u201eRationalismus\u201c zusammengefasst werden. Diese Positionierung dient vor allem der Distanzierung des Empirismus von traditionellen, scholastisch-rationalistischen Auffassungen. Diese Auffassungen gehen davon aus, dass Weltwissen auch aus reinem Denken m\u00f6glich ist oder dieses reine Denken sogar die prim\u00e4re oder ausschlie\u00dfliche Erkenntnisquelle ausmache. Vertreter eines Rationalismus in diesem Sinne \u2013 wie Leibniz und Wolff \u2013 behaupten, dass ein Wissen aus reiner Vernunft (a priori) gegen\u00fcber der Empirie von h\u00f6herer Gewissheit sei. Dieses apriorische Wissen sei auch Voraussetzung der empirischen Welterfahrung, d. h. zugrunde liegendes Wissen bzw. epistemische Rechtfertigung aus reiner Vernunft f\u00fcr jede Art von Empirie. Im Rahmen eines so verstandenen Rationalismus wurde und wird oft zus\u00e4tzlich vertreten, dass einige Ideen und Begriffe nicht aus der Empirie stammen, sondern mit der Vernunft selbst gegeben (\u201eangeboren\u201c) seien (''siehe'' Nativismus) oder \u2013 unvermittelt \u00fcber empirisches Weltwissen \u2013 direkt durch die reine Vernunft erkannt werden (''siehe'' Intuitionismus). Rationalisten wie Ren\u00e9 Descartes hatten behauptet, dass Wissen vor allem durch direkte Intuition und Deduktion gebildet wird . Diese Formen des Erwerbens von Wissen sollte nicht nur Fakten der aktualen Welt erfassen, sondern auch die Implikationen von Vorstellungen. So ist z. B. f\u00fcr Descartes das Wissen um die Existenz Gottes durch reine Vernunft beweisbar, was Kant dagegen f\u00fcr ein unm\u00f6gliches synthetisches Urteil a priori h\u00e4lt. Empiristen widersprechen sowohl Descartes als auch Kant. F\u00fcr sie liefern ausschlie\u00dflich sinnliche Erfahrungen Faktenwissen, weil Sinneseindr\u00fccke direkt oder mittelbar auf Fakten bezogen sei. Mit Kant ist au\u00dferdem eine dritte Position hinzugekommen, die ihrem Selbstverst\u00e4ndnis nach den starren Gegensatz von Empirismus und Rationalismus aufhebt und beide Lager miteinander vers\u00f6hnt (). Kant beschrieb Einseitigkeiten des Empirismus und des Rationalismus und versuchte, diese durch seinen eigenen Ansatz einer Transzendentalphilosophie bzw. eines sog. \u201eKritizismus\u201c zu \u00fcberwinden. In der Einleitung zu seinem erkenntnistheoretischen Hauptwerk, der ''Kritik der reinen Vernunft'', bezeichnet er seinen transzendentalphilosophischen Entwurf als geeignet, um Empirismus und Rationalismus zu verbinden.", "paragraph_answer": "Empirismus === Rationalistische und Empiristische Formen von Wissen === In erkenntnistheoretischen und philosophiegeschichtlichen Darstellungen werden empiristische Positionen oftmals als Gegenentwurf zu Positionen beschrieben, die dann unter der Bezeichnung \u201eRationalismus\u201c zusammengefasst werden. Diese Positionierung dient vor allem der Distanzierung des Empirismus von traditionellen, scholastisch-rationalistischen Auffassungen. Diese Auffassungen gehen davon aus, dass Weltwissen auch aus reinem Denken m\u00f6glich ist oder dieses reine Denken sogar die prim\u00e4re oder ausschlie\u00dfliche Erkenntnisquelle ausmache. Vertreter eines Rationalismus in diesem Sinne \u2013 wie Leibniz und Wolff \u2013 behaupten, dass ein Wissen aus reiner Vernunft (a priori) gegen\u00fcber der Empirie von h\u00f6herer Gewissheit sei. Dieses apriorische Wissen sei auch Voraussetzung der empirischen Welterfahrung, d. h. zugrunde liegendes Wissen bzw. epistemische Rechtfertigung aus reiner Vernunft f\u00fcr jede Art von Empirie. Im Rahmen eines so verstandenen Rationalismus wurde und wird oft zus\u00e4tzlich vertreten, dass einige Ideen und Begriffe nicht aus der Empirie stammen, sondern mit der Vernunft selbst gegeben (\u201eangeboren\u201c) seien (''siehe'' Nativismus) oder \u2013 unvermittelt \u00fcber empirisches Weltwissen \u2013 direkt durch die reine Vernunft erkannt werden (''siehe'' Intuitionismus). Rationalisten wie Ren\u00e9 Descartes hatten behauptet, dass Wissen vor allem durch direkte Intuition und Deduktion gebildet wird . Diese Formen des Erwerbens von Wissen sollte nicht nur Fakten der aktualen Welt erfassen, sondern auch die Implikationen von Vorstellungen. So ist z. B. f\u00fcr Descartes das Wissen um die Existenz Gottes durch reine Vernunft beweisbar, was Kant dagegen f\u00fcr ein unm\u00f6gliches synthetisches Urteil a priori h\u00e4lt. Empiristen widersprechen sowohl Descartes als auch Kant. F\u00fcr sie liefern ausschlie\u00dflich sinnliche Erfahrungen Faktenwissen, weil Sinneseindr\u00fccke direkt oder mittelbar auf Fakten bezogen sei. Mit Kant ist au\u00dferdem eine dritte Position hinzugekommen, die ihrem Selbstverst\u00e4ndnis nach den starren Gegensatz von Empirismus und Rationalismus aufhebt und beide Lager miteinander vers\u00f6hnt (). Kant beschrieb Einseitigkeiten des Empirismus und des Rationalismus und versuchte, diese durch seinen eigenen Ansatz einer Transzendentalphilosophie bzw. eines sog. \u201eKritizismus\u201c zu \u00fcberwinden. In der Einleitung zu seinem erkenntnistheoretischen Hauptwerk, der ''Kritik der reinen Vernunft'', bezeichnet er seinen transzendentalphilosophischen Entwurf als geeignet, um Empirismus und Rationalismus zu verbinden.", "sentence_answer": " Rationalisten wie Ren\u00e9 Descartes hatten behauptet, dass Wissen vor allem durch direkte Intuition und Deduktion gebildet wird .", "paragraph_id": 37548} {"question": "Wie ist das VErh\u00e4ltnis von Zonenzeit und Sonnenzeit?", "paragraph": "Sommerzeit\n\n== Grundlagen ==\nAls Zeitsystem f\u00fcr den allt\u00e4glichen Gebrauch diente von alters her die \u00f6rtliche Sonnenzeit, die durch den Stundenwinkel der Sonne definiert ist. Damit ist es am Mittag (Zeitpunkt des h\u00f6chsten Sonnenstandes) 12:00\u00a0Uhr und um Mitternacht 0:00\u00a0Uhr. Um die Ortsabh\u00e4ngigkeit der Zeit \u2013 einem geographischen L\u00e4ngenunterschied von einem Grad entspricht ein Zeitunterschied von 4\u00a0Minuten \u2013 innerhalb eines Landes zu beseitigen, wurde auf der internationalen Meridiankonferenz von 1884, ausgehend vom Greenwicher Nullmeridian, ein globales System von 24 Zeitzonen mit einer Ost-West-Ausdehnung von jeweils etwa 15\u00b0 geographischer L\u00e4ngendifferenz geschaffen. Jeder Zeitzone wurde eine Zonenzeit zugeordnet, die (nach damaliger Definition) gleich der mittleren Sonnenzeit des Mittelmeridians der Zone mit den geographischen L\u00e4ngen 0\u00b0, 15\u00b0, 30\u00b0,\u00a0\u2026 \u00f6stlich und westlich von Greenwich war. Die Zonenzeiten zweier benachbarter Zonen unterscheiden sich um genau eine Stunde. Eine Zonenzeit l\u00e4uft gleichf\u00f6rmig ab und ist innerhalb der L\u00e4nder derselben Zeitzone einheitlich. Unter Einhaltung dieser Bedingungen weicht sie m\u00f6glichst wenig von der \u00f6rtlichen Sonnenzeit ab. Die Differenz zwischen der \u00f6rtlichen Sonnenzeit und der Zonenzeit eines Ortes ist \u00f6stlich des Mittelmeridians negativ und westlich davon positiv, und sofern die Grenzen der Zeitzonen in etwa mit ihrer nat\u00fcrlichen Lage \u00fcbereinstimmen \u2013 was heute oft nicht mehr zutrifft \u2013, ist der Betrag dieser Differenz im Jahresmittel nirgends wesentlich gr\u00f6\u00dfer als eine halbe Stunde.\nDie gesetzlichen Zeiten der einzelnen L\u00e4nder sind als die Zonenzeit der Zeitzone definiert, der das Land entsprechend seiner geographischen L\u00e4nge angeh\u00f6rt. So ist die Mitteleurop\u00e4ische Zeit (MEZ) die Zonenzeit in der Mitteleurop\u00e4ischen Zeitzone mit dem Bezugsmeridian der geographischen L\u00e4nge 15\u00b0 Ost. Sie unterscheidet sich also von der auf den Greenwicher Nullmeridian bezogenen Koordinierten Weltzeit UTC um 1\u00a0Stunde: MEZ = UTC + 1\u00a0Stunde.\nAufgrund von wirtschaftlich-politischen Erw\u00e4gungen wurde wiederholt in vielen L\u00e4ndern jeweils f\u00fcr begrenzte Zeitr\u00e4ume im Sommerhalbjahr eine dieser ''normalen'' gesetzlichen Zeit um eine Stunde vorausgehende ''Sommerzeit'' als gesetzliche Zeit eingef\u00fchrt. Die Sommerzeit ist damit gleich der Zonenzeit der \u00f6stlich benachbarten Zeitzone, also etwa die Mitteleurop\u00e4ische Sommerzeit (MESZ) = UTC + 2\u00a0Stunden (=\u00a0Osteurop\u00e4ische Zeit (OEZ)). Die Differenz zwischen der \u00f6rtlichen Sonnenzeit und der gesetzlichen Zeit vergr\u00f6\u00dfert sich mit Einf\u00fchrung der Sommerzeit um eine Stunde. Anl\u00e4sse f\u00fcr die Einf\u00fchrung einer Sommerzeit waren etwa der Erste und der Zweite Weltkrieg sowie die \u00d6lpreiskrise in den 1970er Jahren.\nIn analoger Weise gab es in der Tschechoslowakei im Winter 1946/47 zur Energieeinsparung am Morgen eine ''Winterzeit'', also in Umkehrung zur Sommerzeit eine Zur\u00fcckstellung der gesetzlichen Zeit gegen\u00fcber der normalen gesetzlichen Zeit (MEZ) um eine Stunde.Nr. 212: Z\u00e1kon ze dne 21. listopadu 1946 o zimn\u00edm \u010dase (Gesetz vom 21. November 1946 \u00fcber eine Winterzeit)Nr. 213: Vl\u00e1dn\u00ed na\u0159\u00edzen\u00ed ze dne 27. listopadu 1946 o zaveden\u00ed zimn\u00edho \u010dasu v obdob\u00ed 1946/1947 (Verordnung vom 27. November 1946 zur Einf\u00fchrung einer Winterzeit im Zeitraum 1946/1947).\nZur Unterscheidung von der Sommerzeit wird die normalerweise als gesetzliche Zeit dienende Zonenzeit Normalzeit oder Standardzeit genannt. Da in vielen europ\u00e4ischen L\u00e4ndern seit etwa 1980 in jedem Jahr die Sommerzeit eingef\u00fchrt wurde und die Normalzeit daher nur noch im Winterhalbjahr gebraucht wurde, hat sich daf\u00fcr auch die Bezeichnung ''Winterzeit'' eingeb\u00fcrgert.", "answer": "Unter Einhaltung dieser Bedingungen weicht sie m\u00f6glichst wenig von der \u00f6rtlichen Sonnenzeit ab. Die Differenz zwischen der \u00f6rtlichen Sonnenzeit und der Zonenzeit eines Ortes ist \u00f6stlich des Mittelmeridians negativ und westlich davon positiv, und sofern die Grenzen der Zeitzonen in etwa mit ihrer nat\u00fcrlichen Lage \u00fcbereinstimmen \u2013 was heute oft nicht mehr zutrifft \u2013, ist der Betrag dieser Differenz im Jahresmittel nirgends wesentlich gr\u00f6\u00dfer als eine halbe Stunde.", "sentence": "Unter Einhaltung dieser Bedingungen weicht sie m\u00f6glichst wenig von der \u00f6rtlichen Sonnenzeit ab. Die Differenz zwischen der \u00f6rtlichen Sonnenzeit und der Zonenzeit eines Ortes ist \u00f6stlich des Mittelmeridians negativ und westlich davon positiv, und sofern die Grenzen der Zeitzonen in etwa mit ihrer nat\u00fcrlichen Lage \u00fcbereinstimmen \u2013 was heute oft nicht mehr zutrifft \u2013, ist der Betrag dieser Differenz im Jahresmittel nirgends wesentlich gr\u00f6\u00dfer als eine halbe Stunde. \n", "paragraph_sentence": "Sommerzeit = = Grundlagen == Als Zeitsystem f\u00fcr den allt\u00e4glichen Gebrauch diente von alters her die \u00f6rtliche Sonnenzeit, die durch den Stundenwinkel der Sonne definiert ist. Damit ist es am Mittag (Zeitpunkt des h\u00f6chsten Sonnenstandes) 12:00 Uhr und um Mitternacht 0:00 Uhr. Um die Ortsabh\u00e4ngigkeit der Zeit \u2013 einem geographischen L\u00e4ngenunterschied von einem Grad entspricht ein Zeitunterschied von 4 Minuten \u2013 innerhalb eines Landes zu beseitigen, wurde auf der internationalen Meridiankonferenz von 1884, ausgehend vom Greenwicher Nullmeridian, ein globales System von 24 Zeitzonen mit einer Ost-West-Ausdehnung von jeweils etwa 15\u00b0 geographischer L\u00e4ngendifferenz geschaffen. Jeder Zeitzone wurde eine Zonenzeit zugeordnet, die (nach damaliger Definition) gleich der mittleren Sonnenzeit des Mittelmeridians der Zone mit den geographischen L\u00e4ngen 0\u00b0, 15\u00b0, 30\u00b0, \u2026 \u00f6stlich und westlich von Greenwich war. Die Zonenzeiten zweier benachbarter Zonen unterscheiden sich um genau eine Stunde. Eine Zonenzeit l\u00e4uft gleichf\u00f6rmig ab und ist innerhalb der L\u00e4nder derselben Zeitzone einheitlich. Unter Einhaltung dieser Bedingungen weicht sie m\u00f6glichst wenig von der \u00f6rtlichen Sonnenzeit ab. Die Differenz zwischen der \u00f6rtlichen Sonnenzeit und der Zonenzeit eines Ortes ist \u00f6stlich des Mittelmeridians negativ und westlich davon positiv, und sofern die Grenzen der Zeitzonen in etwa mit ihrer nat\u00fcrlichen Lage \u00fcbereinstimmen \u2013 was heute oft nicht mehr zutrifft \u2013, ist der Betrag dieser Differenz im Jahresmittel nirgends wesentlich gr\u00f6\u00dfer als eine halbe Stunde. Die gesetzlichen Zeiten der einzelnen L\u00e4nder sind als die Zonenzeit der Zeitzone definiert, der das Land entsprechend seiner geographischen L\u00e4nge angeh\u00f6rt. So ist die Mitteleurop\u00e4ische Zeit (MEZ) die Zonenzeit in der Mitteleurop\u00e4ischen Zeitzone mit dem Bezugsmeridian der geographischen L\u00e4nge 15\u00b0 Ost. Sie unterscheidet sich also von der auf den Greenwicher Nullmeridian bezogenen Koordinierten Weltzeit UTC um 1 Stunde: MEZ = UTC + 1 Stunde. Aufgrund von wirtschaftlich-politischen Erw\u00e4gungen wurde wiederholt in vielen L\u00e4ndern jeweils f\u00fcr begrenzte Zeitr\u00e4ume im Sommerhalbjahr eine dieser ''normalen'' gesetzlichen Zeit um eine Stunde vorausgehende ''Sommerzeit'' als gesetzliche Zeit eingef\u00fchrt. Die Sommerzeit ist damit gleich der Zonenzeit der \u00f6stlich benachbarten Zeitzone, also etwa die Mitteleurop\u00e4ische Sommerzeit (MESZ) = UTC + 2 Stunden (= Osteurop\u00e4ische Zeit (OEZ)). Die Differenz zwischen der \u00f6rtlichen Sonnenzeit und der gesetzlichen Zeit vergr\u00f6\u00dfert sich mit Einf\u00fchrung der Sommerzeit um eine Stunde. Anl\u00e4sse f\u00fcr die Einf\u00fchrung einer Sommerzeit waren etwa der Erste und der Zweite Weltkrieg sowie die \u00d6lpreiskrise in den 1970er Jahren. In analoger Weise gab es in der Tschechoslowakei im Winter 1946/47 zur Energieeinsparung am Morgen eine ''Winterzeit'', also in Umkehrung zur Sommerzeit eine Zur\u00fcckstellung der gesetzlichen Zeit gegen\u00fcber der normalen gesetzlichen Zeit (MEZ) um eine Stunde. Nr. 212: Z\u00e1kon ze dne 21. listopadu 1946 o zimn\u00edm \u010dase (Gesetz vom 21. November 1946 \u00fcber eine Winterzeit)Nr. 213: Vl\u00e1dn\u00ed na\u0159\u00edzen\u00ed ze dne 27. listopadu 1946 o zaveden\u00ed zimn\u00edho \u010dasu v obdob\u00ed 1946/1947 (Verordnung vom 27. November 1946 zur Einf\u00fchrung einer Winterzeit im Zeitraum 1946/1947). Zur Unterscheidung von der Sommerzeit wird die normalerweise als gesetzliche Zeit dienende Zonenzeit Normalzeit oder Standardzeit genannt. Da in vielen europ\u00e4ischen L\u00e4ndern seit etwa 1980 in jedem Jahr die Sommerzeit eingef\u00fchrt wurde und die Normalzeit daher nur noch im Winterhalbjahr gebraucht wurde, hat sich daf\u00fcr auch die Bezeichnung ''Winterzeit'' eingeb\u00fcrgert.", "paragraph_answer": "Sommerzeit == Grundlagen == Als Zeitsystem f\u00fcr den allt\u00e4glichen Gebrauch diente von alters her die \u00f6rtliche Sonnenzeit, die durch den Stundenwinkel der Sonne definiert ist. Damit ist es am Mittag (Zeitpunkt des h\u00f6chsten Sonnenstandes) 12:00 Uhr und um Mitternacht 0:00 Uhr. Um die Ortsabh\u00e4ngigkeit der Zeit \u2013 einem geographischen L\u00e4ngenunterschied von einem Grad entspricht ein Zeitunterschied von 4 Minuten \u2013 innerhalb eines Landes zu beseitigen, wurde auf der internationalen Meridiankonferenz von 1884, ausgehend vom Greenwicher Nullmeridian, ein globales System von 24 Zeitzonen mit einer Ost-West-Ausdehnung von jeweils etwa 15\u00b0 geographischer L\u00e4ngendifferenz geschaffen. Jeder Zeitzone wurde eine Zonenzeit zugeordnet, die (nach damaliger Definition) gleich der mittleren Sonnenzeit des Mittelmeridians der Zone mit den geographischen L\u00e4ngen 0\u00b0, 15\u00b0, 30\u00b0, \u2026 \u00f6stlich und westlich von Greenwich war. Die Zonenzeiten zweier benachbarter Zonen unterscheiden sich um genau eine Stunde. Eine Zonenzeit l\u00e4uft gleichf\u00f6rmig ab und ist innerhalb der L\u00e4nder derselben Zeitzone einheitlich. Unter Einhaltung dieser Bedingungen weicht sie m\u00f6glichst wenig von der \u00f6rtlichen Sonnenzeit ab. Die Differenz zwischen der \u00f6rtlichen Sonnenzeit und der Zonenzeit eines Ortes ist \u00f6stlich des Mittelmeridians negativ und westlich davon positiv, und sofern die Grenzen der Zeitzonen in etwa mit ihrer nat\u00fcrlichen Lage \u00fcbereinstimmen \u2013 was heute oft nicht mehr zutrifft \u2013, ist der Betrag dieser Differenz im Jahresmittel nirgends wesentlich gr\u00f6\u00dfer als eine halbe Stunde. Die gesetzlichen Zeiten der einzelnen L\u00e4nder sind als die Zonenzeit der Zeitzone definiert, der das Land entsprechend seiner geographischen L\u00e4nge angeh\u00f6rt. So ist die Mitteleurop\u00e4ische Zeit (MEZ) die Zonenzeit in der Mitteleurop\u00e4ischen Zeitzone mit dem Bezugsmeridian der geographischen L\u00e4nge 15\u00b0 Ost. Sie unterscheidet sich also von der auf den Greenwicher Nullmeridian bezogenen Koordinierten Weltzeit UTC um 1 Stunde: MEZ = UTC + 1 Stunde. Aufgrund von wirtschaftlich-politischen Erw\u00e4gungen wurde wiederholt in vielen L\u00e4ndern jeweils f\u00fcr begrenzte Zeitr\u00e4ume im Sommerhalbjahr eine dieser ''normalen'' gesetzlichen Zeit um eine Stunde vorausgehende ''Sommerzeit'' als gesetzliche Zeit eingef\u00fchrt. Die Sommerzeit ist damit gleich der Zonenzeit der \u00f6stlich benachbarten Zeitzone, also etwa die Mitteleurop\u00e4ische Sommerzeit (MESZ) = UTC + 2 Stunden (= Osteurop\u00e4ische Zeit (OEZ)). Die Differenz zwischen der \u00f6rtlichen Sonnenzeit und der gesetzlichen Zeit vergr\u00f6\u00dfert sich mit Einf\u00fchrung der Sommerzeit um eine Stunde. Anl\u00e4sse f\u00fcr die Einf\u00fchrung einer Sommerzeit waren etwa der Erste und der Zweite Weltkrieg sowie die \u00d6lpreiskrise in den 1970er Jahren. In analoger Weise gab es in der Tschechoslowakei im Winter 1946/47 zur Energieeinsparung am Morgen eine ''Winterzeit'', also in Umkehrung zur Sommerzeit eine Zur\u00fcckstellung der gesetzlichen Zeit gegen\u00fcber der normalen gesetzlichen Zeit (MEZ) um eine Stunde.Nr. 212: Z\u00e1kon ze dne 21. listopadu 1946 o zimn\u00edm \u010dase (Gesetz vom 21. November 1946 \u00fcber eine Winterzeit)Nr. 213: Vl\u00e1dn\u00ed na\u0159\u00edzen\u00ed ze dne 27. listopadu 1946 o zaveden\u00ed zimn\u00edho \u010dasu v obdob\u00ed 1946/1947 (Verordnung vom 27. November 1946 zur Einf\u00fchrung einer Winterzeit im Zeitraum 1946/1947). Zur Unterscheidung von der Sommerzeit wird die normalerweise als gesetzliche Zeit dienende Zonenzeit Normalzeit oder Standardzeit genannt. Da in vielen europ\u00e4ischen L\u00e4ndern seit etwa 1980 in jedem Jahr die Sommerzeit eingef\u00fchrt wurde und die Normalzeit daher nur noch im Winterhalbjahr gebraucht wurde, hat sich daf\u00fcr auch die Bezeichnung ''Winterzeit'' eingeb\u00fcrgert.", "sentence_answer": " Unter Einhaltung dieser Bedingungen weicht sie m\u00f6glichst wenig von der \u00f6rtlichen Sonnenzeit ab. Die Differenz zwischen der \u00f6rtlichen Sonnenzeit und der Zonenzeit eines Ortes ist \u00f6stlich des Mittelmeridians negativ und westlich davon positiv, und sofern die Grenzen der Zeitzonen in etwa mit ihrer nat\u00fcrlichen Lage \u00fcbereinstimmen \u2013 was heute oft nicht mehr zutrifft \u2013, ist der Betrag dieser Differenz im Jahresmittel nirgends wesentlich gr\u00f6\u00dfer als eine halbe Stunde. ", "paragraph_id": 37618} {"question": "Was ist die MEZ?", "paragraph": "Sommerzeit\n\n== Grundlagen ==\nAls Zeitsystem f\u00fcr den allt\u00e4glichen Gebrauch diente von alters her die \u00f6rtliche Sonnenzeit, die durch den Stundenwinkel der Sonne definiert ist. Damit ist es am Mittag (Zeitpunkt des h\u00f6chsten Sonnenstandes) 12:00\u00a0Uhr und um Mitternacht 0:00\u00a0Uhr. Um die Ortsabh\u00e4ngigkeit der Zeit \u2013 einem geographischen L\u00e4ngenunterschied von einem Grad entspricht ein Zeitunterschied von 4\u00a0Minuten \u2013 innerhalb eines Landes zu beseitigen, wurde auf der internationalen Meridiankonferenz von 1884, ausgehend vom Greenwicher Nullmeridian, ein globales System von 24 Zeitzonen mit einer Ost-West-Ausdehnung von jeweils etwa 15\u00b0 geographischer L\u00e4ngendifferenz geschaffen. Jeder Zeitzone wurde eine Zonenzeit zugeordnet, die (nach damaliger Definition) gleich der mittleren Sonnenzeit des Mittelmeridians der Zone mit den geographischen L\u00e4ngen 0\u00b0, 15\u00b0, 30\u00b0,\u00a0\u2026 \u00f6stlich und westlich von Greenwich war. Die Zonenzeiten zweier benachbarter Zonen unterscheiden sich um genau eine Stunde. Eine Zonenzeit l\u00e4uft gleichf\u00f6rmig ab und ist innerhalb der L\u00e4nder derselben Zeitzone einheitlich. Unter Einhaltung dieser Bedingungen weicht sie m\u00f6glichst wenig von der \u00f6rtlichen Sonnenzeit ab. Die Differenz zwischen der \u00f6rtlichen Sonnenzeit und der Zonenzeit eines Ortes ist \u00f6stlich des Mittelmeridians negativ und westlich davon positiv, und sofern die Grenzen der Zeitzonen in etwa mit ihrer nat\u00fcrlichen Lage \u00fcbereinstimmen \u2013 was heute oft nicht mehr zutrifft \u2013, ist der Betrag dieser Differenz im Jahresmittel nirgends wesentlich gr\u00f6\u00dfer als eine halbe Stunde.\nDie gesetzlichen Zeiten der einzelnen L\u00e4nder sind als die Zonenzeit der Zeitzone definiert, der das Land entsprechend seiner geographischen L\u00e4nge angeh\u00f6rt. So ist die Mitteleurop\u00e4ische Zeit (MEZ) die Zonenzeit in der Mitteleurop\u00e4ischen Zeitzone mit dem Bezugsmeridian der geographischen L\u00e4nge 15\u00b0 Ost. Sie unterscheidet sich also von der auf den Greenwicher Nullmeridian bezogenen Koordinierten Weltzeit UTC um 1\u00a0Stunde: MEZ = UTC + 1\u00a0Stunde.\nAufgrund von wirtschaftlich-politischen Erw\u00e4gungen wurde wiederholt in vielen L\u00e4ndern jeweils f\u00fcr begrenzte Zeitr\u00e4ume im Sommerhalbjahr eine dieser ''normalen'' gesetzlichen Zeit um eine Stunde vorausgehende ''Sommerzeit'' als gesetzliche Zeit eingef\u00fchrt. Die Sommerzeit ist damit gleich der Zonenzeit der \u00f6stlich benachbarten Zeitzone, also etwa die Mitteleurop\u00e4ische Sommerzeit (MESZ) = UTC + 2\u00a0Stunden (=\u00a0Osteurop\u00e4ische Zeit (OEZ)). Die Differenz zwischen der \u00f6rtlichen Sonnenzeit und der gesetzlichen Zeit vergr\u00f6\u00dfert sich mit Einf\u00fchrung der Sommerzeit um eine Stunde. Anl\u00e4sse f\u00fcr die Einf\u00fchrung einer Sommerzeit waren etwa der Erste und der Zweite Weltkrieg sowie die \u00d6lpreiskrise in den 1970er Jahren.\nIn analoger Weise gab es in der Tschechoslowakei im Winter 1946/47 zur Energieeinsparung am Morgen eine ''Winterzeit'', also in Umkehrung zur Sommerzeit eine Zur\u00fcckstellung der gesetzlichen Zeit gegen\u00fcber der normalen gesetzlichen Zeit (MEZ) um eine Stunde.Nr. 212: Z\u00e1kon ze dne 21. listopadu 1946 o zimn\u00edm \u010dase (Gesetz vom 21. November 1946 \u00fcber eine Winterzeit)Nr. 213: Vl\u00e1dn\u00ed na\u0159\u00edzen\u00ed ze dne 27. listopadu 1946 o zaveden\u00ed zimn\u00edho \u010dasu v obdob\u00ed 1946/1947 (Verordnung vom 27. November 1946 zur Einf\u00fchrung einer Winterzeit im Zeitraum 1946/1947).\nZur Unterscheidung von der Sommerzeit wird die normalerweise als gesetzliche Zeit dienende Zonenzeit Normalzeit oder Standardzeit genannt. Da in vielen europ\u00e4ischen L\u00e4ndern seit etwa 1980 in jedem Jahr die Sommerzeit eingef\u00fchrt wurde und die Normalzeit daher nur noch im Winterhalbjahr gebraucht wurde, hat sich daf\u00fcr auch die Bezeichnung ''Winterzeit'' eingeb\u00fcrgert.", "answer": "die Zonenzeit in der Mitteleurop\u00e4ischen Zeitzone mit dem Bezugsmeridian der geographischen L\u00e4nge 15\u00b0 Ost", "sentence": "So ist die Mitteleurop\u00e4ische Zeit (MEZ) die Zonenzeit in der Mitteleurop\u00e4ischen Zeitzone mit dem Bezugsmeridian der geographischen L\u00e4nge 15\u00b0 Ost .", "paragraph_sentence": "Sommerzeit = = Grundlagen == Als Zeitsystem f\u00fcr den allt\u00e4glichen Gebrauch diente von alters her die \u00f6rtliche Sonnenzeit, die durch den Stundenwinkel der Sonne definiert ist. Damit ist es am Mittag (Zeitpunkt des h\u00f6chsten Sonnenstandes) 12:00 Uhr und um Mitternacht 0:00 Uhr. Um die Ortsabh\u00e4ngigkeit der Zeit \u2013 einem geographischen L\u00e4ngenunterschied von einem Grad entspricht ein Zeitunterschied von 4 Minuten \u2013 innerhalb eines Landes zu beseitigen, wurde auf der internationalen Meridiankonferenz von 1884, ausgehend vom Greenwicher Nullmeridian, ein globales System von 24 Zeitzonen mit einer Ost-West-Ausdehnung von jeweils etwa 15\u00b0 geographischer L\u00e4ngendifferenz geschaffen. Jeder Zeitzone wurde eine Zonenzeit zugeordnet, die (nach damaliger Definition) gleich der mittleren Sonnenzeit des Mittelmeridians der Zone mit den geographischen L\u00e4ngen 0\u00b0, 15\u00b0, 30\u00b0, \u2026 \u00f6stlich und westlich von Greenwich war. Die Zonenzeiten zweier benachbarter Zonen unterscheiden sich um genau eine Stunde. Eine Zonenzeit l\u00e4uft gleichf\u00f6rmig ab und ist innerhalb der L\u00e4nder derselben Zeitzone einheitlich. Unter Einhaltung dieser Bedingungen weicht sie m\u00f6glichst wenig von der \u00f6rtlichen Sonnenzeit ab. Die Differenz zwischen der \u00f6rtlichen Sonnenzeit und der Zonenzeit eines Ortes ist \u00f6stlich des Mittelmeridians negativ und westlich davon positiv, und sofern die Grenzen der Zeitzonen in etwa mit ihrer nat\u00fcrlichen Lage \u00fcbereinstimmen \u2013 was heute oft nicht mehr zutrifft \u2013, ist der Betrag dieser Differenz im Jahresmittel nirgends wesentlich gr\u00f6\u00dfer als eine halbe Stunde. Die gesetzlichen Zeiten der einzelnen L\u00e4nder sind als die Zonenzeit der Zeitzone definiert, der das Land entsprechend seiner geographischen L\u00e4nge angeh\u00f6rt. So ist die Mitteleurop\u00e4ische Zeit (MEZ) die Zonenzeit in der Mitteleurop\u00e4ischen Zeitzone mit dem Bezugsmeridian der geographischen L\u00e4nge 15\u00b0 Ost . Sie unterscheidet sich also von der auf den Greenwicher Nullmeridian bezogenen Koordinierten Weltzeit UTC um 1 Stunde: MEZ = UTC + 1 Stunde. Aufgrund von wirtschaftlich-politischen Erw\u00e4gungen wurde wiederholt in vielen L\u00e4ndern jeweils f\u00fcr begrenzte Zeitr\u00e4ume im Sommerhalbjahr eine dieser ''normalen'' gesetzlichen Zeit um eine Stunde vorausgehende ''Sommerzeit'' als gesetzliche Zeit eingef\u00fchrt. Die Sommerzeit ist damit gleich der Zonenzeit der \u00f6stlich benachbarten Zeitzone, also etwa die Mitteleurop\u00e4ische Sommerzeit (MESZ) = UTC + 2 Stunden (= Osteurop\u00e4ische Zeit (OEZ)). Die Differenz zwischen der \u00f6rtlichen Sonnenzeit und der gesetzlichen Zeit vergr\u00f6\u00dfert sich mit Einf\u00fchrung der Sommerzeit um eine Stunde. Anl\u00e4sse f\u00fcr die Einf\u00fchrung einer Sommerzeit waren etwa der Erste und der Zweite Weltkrieg sowie die \u00d6lpreiskrise in den 1970er Jahren. In analoger Weise gab es in der Tschechoslowakei im Winter 1946/47 zur Energieeinsparung am Morgen eine ''Winterzeit'', also in Umkehrung zur Sommerzeit eine Zur\u00fcckstellung der gesetzlichen Zeit gegen\u00fcber der normalen gesetzlichen Zeit (MEZ) um eine Stunde. Nr. 212: Z\u00e1kon ze dne 21. listopadu 1946 o zimn\u00edm \u010dase (Gesetz vom 21. November 1946 \u00fcber eine Winterzeit)Nr. 213: Vl\u00e1dn\u00ed na\u0159\u00edzen\u00ed ze dne 27. listopadu 1946 o zaveden\u00ed zimn\u00edho \u010dasu v obdob\u00ed 1946/1947 (Verordnung vom 27. November 1946 zur Einf\u00fchrung einer Winterzeit im Zeitraum 1946/1947). Zur Unterscheidung von der Sommerzeit wird die normalerweise als gesetzliche Zeit dienende Zonenzeit Normalzeit oder Standardzeit genannt. Da in vielen europ\u00e4ischen L\u00e4ndern seit etwa 1980 in jedem Jahr die Sommerzeit eingef\u00fchrt wurde und die Normalzeit daher nur noch im Winterhalbjahr gebraucht wurde, hat sich daf\u00fcr auch die Bezeichnung ''Winterzeit'' eingeb\u00fcrgert.", "paragraph_answer": "Sommerzeit == Grundlagen == Als Zeitsystem f\u00fcr den allt\u00e4glichen Gebrauch diente von alters her die \u00f6rtliche Sonnenzeit, die durch den Stundenwinkel der Sonne definiert ist. Damit ist es am Mittag (Zeitpunkt des h\u00f6chsten Sonnenstandes) 12:00 Uhr und um Mitternacht 0:00 Uhr. Um die Ortsabh\u00e4ngigkeit der Zeit \u2013 einem geographischen L\u00e4ngenunterschied von einem Grad entspricht ein Zeitunterschied von 4 Minuten \u2013 innerhalb eines Landes zu beseitigen, wurde auf der internationalen Meridiankonferenz von 1884, ausgehend vom Greenwicher Nullmeridian, ein globales System von 24 Zeitzonen mit einer Ost-West-Ausdehnung von jeweils etwa 15\u00b0 geographischer L\u00e4ngendifferenz geschaffen. Jeder Zeitzone wurde eine Zonenzeit zugeordnet, die (nach damaliger Definition) gleich der mittleren Sonnenzeit des Mittelmeridians der Zone mit den geographischen L\u00e4ngen 0\u00b0, 15\u00b0, 30\u00b0, \u2026 \u00f6stlich und westlich von Greenwich war. Die Zonenzeiten zweier benachbarter Zonen unterscheiden sich um genau eine Stunde. Eine Zonenzeit l\u00e4uft gleichf\u00f6rmig ab und ist innerhalb der L\u00e4nder derselben Zeitzone einheitlich. Unter Einhaltung dieser Bedingungen weicht sie m\u00f6glichst wenig von der \u00f6rtlichen Sonnenzeit ab. Die Differenz zwischen der \u00f6rtlichen Sonnenzeit und der Zonenzeit eines Ortes ist \u00f6stlich des Mittelmeridians negativ und westlich davon positiv, und sofern die Grenzen der Zeitzonen in etwa mit ihrer nat\u00fcrlichen Lage \u00fcbereinstimmen \u2013 was heute oft nicht mehr zutrifft \u2013, ist der Betrag dieser Differenz im Jahresmittel nirgends wesentlich gr\u00f6\u00dfer als eine halbe Stunde. Die gesetzlichen Zeiten der einzelnen L\u00e4nder sind als die Zonenzeit der Zeitzone definiert, der das Land entsprechend seiner geographischen L\u00e4nge angeh\u00f6rt. So ist die Mitteleurop\u00e4ische Zeit (MEZ) die Zonenzeit in der Mitteleurop\u00e4ischen Zeitzone mit dem Bezugsmeridian der geographischen L\u00e4nge 15\u00b0 Ost . Sie unterscheidet sich also von der auf den Greenwicher Nullmeridian bezogenen Koordinierten Weltzeit UTC um 1 Stunde: MEZ = UTC + 1 Stunde. Aufgrund von wirtschaftlich-politischen Erw\u00e4gungen wurde wiederholt in vielen L\u00e4ndern jeweils f\u00fcr begrenzte Zeitr\u00e4ume im Sommerhalbjahr eine dieser ''normalen'' gesetzlichen Zeit um eine Stunde vorausgehende ''Sommerzeit'' als gesetzliche Zeit eingef\u00fchrt. Die Sommerzeit ist damit gleich der Zonenzeit der \u00f6stlich benachbarten Zeitzone, also etwa die Mitteleurop\u00e4ische Sommerzeit (MESZ) = UTC + 2 Stunden (= Osteurop\u00e4ische Zeit (OEZ)). Die Differenz zwischen der \u00f6rtlichen Sonnenzeit und der gesetzlichen Zeit vergr\u00f6\u00dfert sich mit Einf\u00fchrung der Sommerzeit um eine Stunde. Anl\u00e4sse f\u00fcr die Einf\u00fchrung einer Sommerzeit waren etwa der Erste und der Zweite Weltkrieg sowie die \u00d6lpreiskrise in den 1970er Jahren. In analoger Weise gab es in der Tschechoslowakei im Winter 1946/47 zur Energieeinsparung am Morgen eine ''Winterzeit'', also in Umkehrung zur Sommerzeit eine Zur\u00fcckstellung der gesetzlichen Zeit gegen\u00fcber der normalen gesetzlichen Zeit (MEZ) um eine Stunde.Nr. 212: Z\u00e1kon ze dne 21. listopadu 1946 o zimn\u00edm \u010dase (Gesetz vom 21. November 1946 \u00fcber eine Winterzeit)Nr. 213: Vl\u00e1dn\u00ed na\u0159\u00edzen\u00ed ze dne 27. listopadu 1946 o zaveden\u00ed zimn\u00edho \u010dasu v obdob\u00ed 1946/1947 (Verordnung vom 27. November 1946 zur Einf\u00fchrung einer Winterzeit im Zeitraum 1946/1947). Zur Unterscheidung von der Sommerzeit wird die normalerweise als gesetzliche Zeit dienende Zonenzeit Normalzeit oder Standardzeit genannt. Da in vielen europ\u00e4ischen L\u00e4ndern seit etwa 1980 in jedem Jahr die Sommerzeit eingef\u00fchrt wurde und die Normalzeit daher nur noch im Winterhalbjahr gebraucht wurde, hat sich daf\u00fcr auch die Bezeichnung ''Winterzeit'' eingeb\u00fcrgert.", "sentence_answer": "So ist die Mitteleurop\u00e4ische Zeit (MEZ) die Zonenzeit in der Mitteleurop\u00e4ischen Zeitzone mit dem Bezugsmeridian der geographischen L\u00e4nge 15\u00b0 Ost .", "paragraph_id": 37621} {"question": "Was ist die Sommerzeit?", "paragraph": "Sommerzeit\n\n== Grundlagen ==\nAls Zeitsystem f\u00fcr den allt\u00e4glichen Gebrauch diente von alters her die \u00f6rtliche Sonnenzeit, die durch den Stundenwinkel der Sonne definiert ist. Damit ist es am Mittag (Zeitpunkt des h\u00f6chsten Sonnenstandes) 12:00\u00a0Uhr und um Mitternacht 0:00\u00a0Uhr. Um die Ortsabh\u00e4ngigkeit der Zeit \u2013 einem geographischen L\u00e4ngenunterschied von einem Grad entspricht ein Zeitunterschied von 4\u00a0Minuten \u2013 innerhalb eines Landes zu beseitigen, wurde auf der internationalen Meridiankonferenz von 1884, ausgehend vom Greenwicher Nullmeridian, ein globales System von 24 Zeitzonen mit einer Ost-West-Ausdehnung von jeweils etwa 15\u00b0 geographischer L\u00e4ngendifferenz geschaffen. Jeder Zeitzone wurde eine Zonenzeit zugeordnet, die (nach damaliger Definition) gleich der mittleren Sonnenzeit des Mittelmeridians der Zone mit den geographischen L\u00e4ngen 0\u00b0, 15\u00b0, 30\u00b0,\u00a0\u2026 \u00f6stlich und westlich von Greenwich war. Die Zonenzeiten zweier benachbarter Zonen unterscheiden sich um genau eine Stunde. Eine Zonenzeit l\u00e4uft gleichf\u00f6rmig ab und ist innerhalb der L\u00e4nder derselben Zeitzone einheitlich. Unter Einhaltung dieser Bedingungen weicht sie m\u00f6glichst wenig von der \u00f6rtlichen Sonnenzeit ab. Die Differenz zwischen der \u00f6rtlichen Sonnenzeit und der Zonenzeit eines Ortes ist \u00f6stlich des Mittelmeridians negativ und westlich davon positiv, und sofern die Grenzen der Zeitzonen in etwa mit ihrer nat\u00fcrlichen Lage \u00fcbereinstimmen \u2013 was heute oft nicht mehr zutrifft \u2013, ist der Betrag dieser Differenz im Jahresmittel nirgends wesentlich gr\u00f6\u00dfer als eine halbe Stunde.\nDie gesetzlichen Zeiten der einzelnen L\u00e4nder sind als die Zonenzeit der Zeitzone definiert, der das Land entsprechend seiner geographischen L\u00e4nge angeh\u00f6rt. So ist die Mitteleurop\u00e4ische Zeit (MEZ) die Zonenzeit in der Mitteleurop\u00e4ischen Zeitzone mit dem Bezugsmeridian der geographischen L\u00e4nge 15\u00b0 Ost. Sie unterscheidet sich also von der auf den Greenwicher Nullmeridian bezogenen Koordinierten Weltzeit UTC um 1\u00a0Stunde: MEZ = UTC + 1\u00a0Stunde.\nAufgrund von wirtschaftlich-politischen Erw\u00e4gungen wurde wiederholt in vielen L\u00e4ndern jeweils f\u00fcr begrenzte Zeitr\u00e4ume im Sommerhalbjahr eine dieser ''normalen'' gesetzlichen Zeit um eine Stunde vorausgehende ''Sommerzeit'' als gesetzliche Zeit eingef\u00fchrt. Die Sommerzeit ist damit gleich der Zonenzeit der \u00f6stlich benachbarten Zeitzone, also etwa die Mitteleurop\u00e4ische Sommerzeit (MESZ) = UTC + 2\u00a0Stunden (=\u00a0Osteurop\u00e4ische Zeit (OEZ)). Die Differenz zwischen der \u00f6rtlichen Sonnenzeit und der gesetzlichen Zeit vergr\u00f6\u00dfert sich mit Einf\u00fchrung der Sommerzeit um eine Stunde. Anl\u00e4sse f\u00fcr die Einf\u00fchrung einer Sommerzeit waren etwa der Erste und der Zweite Weltkrieg sowie die \u00d6lpreiskrise in den 1970er Jahren.\nIn analoger Weise gab es in der Tschechoslowakei im Winter 1946/47 zur Energieeinsparung am Morgen eine ''Winterzeit'', also in Umkehrung zur Sommerzeit eine Zur\u00fcckstellung der gesetzlichen Zeit gegen\u00fcber der normalen gesetzlichen Zeit (MEZ) um eine Stunde.Nr. 212: Z\u00e1kon ze dne 21. listopadu 1946 o zimn\u00edm \u010dase (Gesetz vom 21. November 1946 \u00fcber eine Winterzeit)Nr. 213: Vl\u00e1dn\u00ed na\u0159\u00edzen\u00ed ze dne 27. listopadu 1946 o zaveden\u00ed zimn\u00edho \u010dasu v obdob\u00ed 1946/1947 (Verordnung vom 27. November 1946 zur Einf\u00fchrung einer Winterzeit im Zeitraum 1946/1947).\nZur Unterscheidung von der Sommerzeit wird die normalerweise als gesetzliche Zeit dienende Zonenzeit Normalzeit oder Standardzeit genannt. Da in vielen europ\u00e4ischen L\u00e4ndern seit etwa 1980 in jedem Jahr die Sommerzeit eingef\u00fchrt wurde und die Normalzeit daher nur noch im Winterhalbjahr gebraucht wurde, hat sich daf\u00fcr auch die Bezeichnung ''Winterzeit'' eingeb\u00fcrgert.", "answer": " Die Sommerzeit ist damit gleich der Zonenzeit der \u00f6stlich benachbarten Zeitzone, also etwa die Mitteleurop\u00e4ische Sommerzeit (MESZ) = UTC + 2\u00a0Stunden (=\u00a0Osteurop\u00e4ische Zeit (OEZ))", "sentence": " Die Sommerzeit ist damit gleich der Zonenzeit der \u00f6stlich benachbarten Zeitzone, also etwa die Mitteleurop\u00e4ische Sommerzeit (MESZ) = UTC + 2\u00a0Stunden (=\u00a0Osteurop\u00e4ische Zeit (OEZ)) .", "paragraph_sentence": "Sommerzeit = = Grundlagen == Als Zeitsystem f\u00fcr den allt\u00e4glichen Gebrauch diente von alters her die \u00f6rtliche Sonnenzeit, die durch den Stundenwinkel der Sonne definiert ist. Damit ist es am Mittag (Zeitpunkt des h\u00f6chsten Sonnenstandes) 12:00 Uhr und um Mitternacht 0:00 Uhr. Um die Ortsabh\u00e4ngigkeit der Zeit \u2013 einem geographischen L\u00e4ngenunterschied von einem Grad entspricht ein Zeitunterschied von 4 Minuten \u2013 innerhalb eines Landes zu beseitigen, wurde auf der internationalen Meridiankonferenz von 1884, ausgehend vom Greenwicher Nullmeridian, ein globales System von 24 Zeitzonen mit einer Ost-West-Ausdehnung von jeweils etwa 15\u00b0 geographischer L\u00e4ngendifferenz geschaffen. Jeder Zeitzone wurde eine Zonenzeit zugeordnet, die (nach damaliger Definition) gleich der mittleren Sonnenzeit des Mittelmeridians der Zone mit den geographischen L\u00e4ngen 0\u00b0, 15\u00b0, 30\u00b0, \u2026 \u00f6stlich und westlich von Greenwich war. Die Zonenzeiten zweier benachbarter Zonen unterscheiden sich um genau eine Stunde. Eine Zonenzeit l\u00e4uft gleichf\u00f6rmig ab und ist innerhalb der L\u00e4nder derselben Zeitzone einheitlich. Unter Einhaltung dieser Bedingungen weicht sie m\u00f6glichst wenig von der \u00f6rtlichen Sonnenzeit ab. Die Differenz zwischen der \u00f6rtlichen Sonnenzeit und der Zonenzeit eines Ortes ist \u00f6stlich des Mittelmeridians negativ und westlich davon positiv, und sofern die Grenzen der Zeitzonen in etwa mit ihrer nat\u00fcrlichen Lage \u00fcbereinstimmen \u2013 was heute oft nicht mehr zutrifft \u2013, ist der Betrag dieser Differenz im Jahresmittel nirgends wesentlich gr\u00f6\u00dfer als eine halbe Stunde. Die gesetzlichen Zeiten der einzelnen L\u00e4nder sind als die Zonenzeit der Zeitzone definiert, der das Land entsprechend seiner geographischen L\u00e4nge angeh\u00f6rt. So ist die Mitteleurop\u00e4ische Zeit (MEZ) die Zonenzeit in der Mitteleurop\u00e4ischen Zeitzone mit dem Bezugsmeridian der geographischen L\u00e4nge 15\u00b0 Ost. Sie unterscheidet sich also von der auf den Greenwicher Nullmeridian bezogenen Koordinierten Weltzeit UTC um 1 Stunde: MEZ = UTC + 1 Stunde. Aufgrund von wirtschaftlich-politischen Erw\u00e4gungen wurde wiederholt in vielen L\u00e4ndern jeweils f\u00fcr begrenzte Zeitr\u00e4ume im Sommerhalbjahr eine dieser ''normalen'' gesetzlichen Zeit um eine Stunde vorausgehende ''Sommerzeit'' als gesetzliche Zeit eingef\u00fchrt. Die Sommerzeit ist damit gleich der Zonenzeit der \u00f6stlich benachbarten Zeitzone, also etwa die Mitteleurop\u00e4ische Sommerzeit (MESZ) = UTC + 2 Stunden (= Osteurop\u00e4ische Zeit (OEZ)) . Die Differenz zwischen der \u00f6rtlichen Sonnenzeit und der gesetzlichen Zeit vergr\u00f6\u00dfert sich mit Einf\u00fchrung der Sommerzeit um eine Stunde. Anl\u00e4sse f\u00fcr die Einf\u00fchrung einer Sommerzeit waren etwa der Erste und der Zweite Weltkrieg sowie die \u00d6lpreiskrise in den 1970er Jahren. In analoger Weise gab es in der Tschechoslowakei im Winter 1946/47 zur Energieeinsparung am Morgen eine ''Winterzeit'', also in Umkehrung zur Sommerzeit eine Zur\u00fcckstellung der gesetzlichen Zeit gegen\u00fcber der normalen gesetzlichen Zeit (MEZ) um eine Stunde. Nr. 212: Z\u00e1kon ze dne 21. listopadu 1946 o zimn\u00edm \u010dase (Gesetz vom 21. November 1946 \u00fcber eine Winterzeit)Nr. 213: Vl\u00e1dn\u00ed na\u0159\u00edzen\u00ed ze dne 27. listopadu 1946 o zaveden\u00ed zimn\u00edho \u010dasu v obdob\u00ed 1946/1947 (Verordnung vom 27. November 1946 zur Einf\u00fchrung einer Winterzeit im Zeitraum 1946/1947). Zur Unterscheidung von der Sommerzeit wird die normalerweise als gesetzliche Zeit dienende Zonenzeit Normalzeit oder Standardzeit genannt. Da in vielen europ\u00e4ischen L\u00e4ndern seit etwa 1980 in jedem Jahr die Sommerzeit eingef\u00fchrt wurde und die Normalzeit daher nur noch im Winterhalbjahr gebraucht wurde, hat sich daf\u00fcr auch die Bezeichnung ''Winterzeit'' eingeb\u00fcrgert.", "paragraph_answer": "Sommerzeit == Grundlagen == Als Zeitsystem f\u00fcr den allt\u00e4glichen Gebrauch diente von alters her die \u00f6rtliche Sonnenzeit, die durch den Stundenwinkel der Sonne definiert ist. Damit ist es am Mittag (Zeitpunkt des h\u00f6chsten Sonnenstandes) 12:00 Uhr und um Mitternacht 0:00 Uhr. Um die Ortsabh\u00e4ngigkeit der Zeit \u2013 einem geographischen L\u00e4ngenunterschied von einem Grad entspricht ein Zeitunterschied von 4 Minuten \u2013 innerhalb eines Landes zu beseitigen, wurde auf der internationalen Meridiankonferenz von 1884, ausgehend vom Greenwicher Nullmeridian, ein globales System von 24 Zeitzonen mit einer Ost-West-Ausdehnung von jeweils etwa 15\u00b0 geographischer L\u00e4ngendifferenz geschaffen. Jeder Zeitzone wurde eine Zonenzeit zugeordnet, die (nach damaliger Definition) gleich der mittleren Sonnenzeit des Mittelmeridians der Zone mit den geographischen L\u00e4ngen 0\u00b0, 15\u00b0, 30\u00b0, \u2026 \u00f6stlich und westlich von Greenwich war. Die Zonenzeiten zweier benachbarter Zonen unterscheiden sich um genau eine Stunde. Eine Zonenzeit l\u00e4uft gleichf\u00f6rmig ab und ist innerhalb der L\u00e4nder derselben Zeitzone einheitlich. Unter Einhaltung dieser Bedingungen weicht sie m\u00f6glichst wenig von der \u00f6rtlichen Sonnenzeit ab. Die Differenz zwischen der \u00f6rtlichen Sonnenzeit und der Zonenzeit eines Ortes ist \u00f6stlich des Mittelmeridians negativ und westlich davon positiv, und sofern die Grenzen der Zeitzonen in etwa mit ihrer nat\u00fcrlichen Lage \u00fcbereinstimmen \u2013 was heute oft nicht mehr zutrifft \u2013, ist der Betrag dieser Differenz im Jahresmittel nirgends wesentlich gr\u00f6\u00dfer als eine halbe Stunde. Die gesetzlichen Zeiten der einzelnen L\u00e4nder sind als die Zonenzeit der Zeitzone definiert, der das Land entsprechend seiner geographischen L\u00e4nge angeh\u00f6rt. So ist die Mitteleurop\u00e4ische Zeit (MEZ) die Zonenzeit in der Mitteleurop\u00e4ischen Zeitzone mit dem Bezugsmeridian der geographischen L\u00e4nge 15\u00b0 Ost. Sie unterscheidet sich also von der auf den Greenwicher Nullmeridian bezogenen Koordinierten Weltzeit UTC um 1 Stunde: MEZ = UTC + 1 Stunde. Aufgrund von wirtschaftlich-politischen Erw\u00e4gungen wurde wiederholt in vielen L\u00e4ndern jeweils f\u00fcr begrenzte Zeitr\u00e4ume im Sommerhalbjahr eine dieser ''normalen'' gesetzlichen Zeit um eine Stunde vorausgehende ''Sommerzeit'' als gesetzliche Zeit eingef\u00fchrt. Die Sommerzeit ist damit gleich der Zonenzeit der \u00f6stlich benachbarten Zeitzone, also etwa die Mitteleurop\u00e4ische Sommerzeit (MESZ) = UTC + 2 Stunden (= Osteurop\u00e4ische Zeit (OEZ)) . Die Differenz zwischen der \u00f6rtlichen Sonnenzeit und der gesetzlichen Zeit vergr\u00f6\u00dfert sich mit Einf\u00fchrung der Sommerzeit um eine Stunde. Anl\u00e4sse f\u00fcr die Einf\u00fchrung einer Sommerzeit waren etwa der Erste und der Zweite Weltkrieg sowie die \u00d6lpreiskrise in den 1970er Jahren. In analoger Weise gab es in der Tschechoslowakei im Winter 1946/47 zur Energieeinsparung am Morgen eine ''Winterzeit'', also in Umkehrung zur Sommerzeit eine Zur\u00fcckstellung der gesetzlichen Zeit gegen\u00fcber der normalen gesetzlichen Zeit (MEZ) um eine Stunde.Nr. 212: Z\u00e1kon ze dne 21. listopadu 1946 o zimn\u00edm \u010dase (Gesetz vom 21. November 1946 \u00fcber eine Winterzeit)Nr. 213: Vl\u00e1dn\u00ed na\u0159\u00edzen\u00ed ze dne 27. listopadu 1946 o zaveden\u00ed zimn\u00edho \u010dasu v obdob\u00ed 1946/1947 (Verordnung vom 27. November 1946 zur Einf\u00fchrung einer Winterzeit im Zeitraum 1946/1947). Zur Unterscheidung von der Sommerzeit wird die normalerweise als gesetzliche Zeit dienende Zonenzeit Normalzeit oder Standardzeit genannt. Da in vielen europ\u00e4ischen L\u00e4ndern seit etwa 1980 in jedem Jahr die Sommerzeit eingef\u00fchrt wurde und die Normalzeit daher nur noch im Winterhalbjahr gebraucht wurde, hat sich daf\u00fcr auch die Bezeichnung ''Winterzeit'' eingeb\u00fcrgert.", "sentence_answer": " Die Sommerzeit ist damit gleich der Zonenzeit der \u00f6stlich benachbarten Zeitzone, also etwa die Mitteleurop\u00e4ische Sommerzeit (MESZ) = UTC + 2 Stunden (= Osteurop\u00e4ische Zeit (OEZ)) .", "paragraph_id": 37632} {"question": "Was waren die Gr\u00fcnde f\u00fcr die Einf\u00fchrung der Sommerzeit?", "paragraph": "Sommerzeit\n\n== Grundlagen ==\nAls Zeitsystem f\u00fcr den allt\u00e4glichen Gebrauch diente von alters her die \u00f6rtliche Sonnenzeit, die durch den Stundenwinkel der Sonne definiert ist. Damit ist es am Mittag (Zeitpunkt des h\u00f6chsten Sonnenstandes) 12:00\u00a0Uhr und um Mitternacht 0:00\u00a0Uhr. Um die Ortsabh\u00e4ngigkeit der Zeit \u2013 einem geographischen L\u00e4ngenunterschied von einem Grad entspricht ein Zeitunterschied von 4\u00a0Minuten \u2013 innerhalb eines Landes zu beseitigen, wurde auf der internationalen Meridiankonferenz von 1884, ausgehend vom Greenwicher Nullmeridian, ein globales System von 24 Zeitzonen mit einer Ost-West-Ausdehnung von jeweils etwa 15\u00b0 geographischer L\u00e4ngendifferenz geschaffen. Jeder Zeitzone wurde eine Zonenzeit zugeordnet, die (nach damaliger Definition) gleich der mittleren Sonnenzeit des Mittelmeridians der Zone mit den geographischen L\u00e4ngen 0\u00b0, 15\u00b0, 30\u00b0,\u00a0\u2026 \u00f6stlich und westlich von Greenwich war. Die Zonenzeiten zweier benachbarter Zonen unterscheiden sich um genau eine Stunde. Eine Zonenzeit l\u00e4uft gleichf\u00f6rmig ab und ist innerhalb der L\u00e4nder derselben Zeitzone einheitlich. Unter Einhaltung dieser Bedingungen weicht sie m\u00f6glichst wenig von der \u00f6rtlichen Sonnenzeit ab. Die Differenz zwischen der \u00f6rtlichen Sonnenzeit und der Zonenzeit eines Ortes ist \u00f6stlich des Mittelmeridians negativ und westlich davon positiv, und sofern die Grenzen der Zeitzonen in etwa mit ihrer nat\u00fcrlichen Lage \u00fcbereinstimmen \u2013 was heute oft nicht mehr zutrifft \u2013, ist der Betrag dieser Differenz im Jahresmittel nirgends wesentlich gr\u00f6\u00dfer als eine halbe Stunde.\nDie gesetzlichen Zeiten der einzelnen L\u00e4nder sind als die Zonenzeit der Zeitzone definiert, der das Land entsprechend seiner geographischen L\u00e4nge angeh\u00f6rt. So ist die Mitteleurop\u00e4ische Zeit (MEZ) die Zonenzeit in der Mitteleurop\u00e4ischen Zeitzone mit dem Bezugsmeridian der geographischen L\u00e4nge 15\u00b0 Ost. Sie unterscheidet sich also von der auf den Greenwicher Nullmeridian bezogenen Koordinierten Weltzeit UTC um 1\u00a0Stunde: MEZ = UTC + 1\u00a0Stunde.\nAufgrund von wirtschaftlich-politischen Erw\u00e4gungen wurde wiederholt in vielen L\u00e4ndern jeweils f\u00fcr begrenzte Zeitr\u00e4ume im Sommerhalbjahr eine dieser ''normalen'' gesetzlichen Zeit um eine Stunde vorausgehende ''Sommerzeit'' als gesetzliche Zeit eingef\u00fchrt. Die Sommerzeit ist damit gleich der Zonenzeit der \u00f6stlich benachbarten Zeitzone, also etwa die Mitteleurop\u00e4ische Sommerzeit (MESZ) = UTC + 2\u00a0Stunden (=\u00a0Osteurop\u00e4ische Zeit (OEZ)). Die Differenz zwischen der \u00f6rtlichen Sonnenzeit und der gesetzlichen Zeit vergr\u00f6\u00dfert sich mit Einf\u00fchrung der Sommerzeit um eine Stunde. Anl\u00e4sse f\u00fcr die Einf\u00fchrung einer Sommerzeit waren etwa der Erste und der Zweite Weltkrieg sowie die \u00d6lpreiskrise in den 1970er Jahren.\nIn analoger Weise gab es in der Tschechoslowakei im Winter 1946/47 zur Energieeinsparung am Morgen eine ''Winterzeit'', also in Umkehrung zur Sommerzeit eine Zur\u00fcckstellung der gesetzlichen Zeit gegen\u00fcber der normalen gesetzlichen Zeit (MEZ) um eine Stunde.Nr. 212: Z\u00e1kon ze dne 21. listopadu 1946 o zimn\u00edm \u010dase (Gesetz vom 21. November 1946 \u00fcber eine Winterzeit)Nr. 213: Vl\u00e1dn\u00ed na\u0159\u00edzen\u00ed ze dne 27. listopadu 1946 o zaveden\u00ed zimn\u00edho \u010dasu v obdob\u00ed 1946/1947 (Verordnung vom 27. November 1946 zur Einf\u00fchrung einer Winterzeit im Zeitraum 1946/1947).\nZur Unterscheidung von der Sommerzeit wird die normalerweise als gesetzliche Zeit dienende Zonenzeit Normalzeit oder Standardzeit genannt. Da in vielen europ\u00e4ischen L\u00e4ndern seit etwa 1980 in jedem Jahr die Sommerzeit eingef\u00fchrt wurde und die Normalzeit daher nur noch im Winterhalbjahr gebraucht wurde, hat sich daf\u00fcr auch die Bezeichnung ''Winterzeit'' eingeb\u00fcrgert.", "answer": "der Erste und der Zweite Weltkrieg sowie die \u00d6lpreiskrise in den 1970er Jahren", "sentence": "Anl\u00e4sse f\u00fcr die Einf\u00fchrung einer Sommerzeit waren etwa der Erste und der Zweite Weltkrieg sowie die \u00d6lpreiskrise in den 1970er Jahren .", "paragraph_sentence": "Sommerzeit = = Grundlagen == Als Zeitsystem f\u00fcr den allt\u00e4glichen Gebrauch diente von alters her die \u00f6rtliche Sonnenzeit, die durch den Stundenwinkel der Sonne definiert ist. Damit ist es am Mittag (Zeitpunkt des h\u00f6chsten Sonnenstandes) 12:00 Uhr und um Mitternacht 0:00 Uhr. Um die Ortsabh\u00e4ngigkeit der Zeit \u2013 einem geographischen L\u00e4ngenunterschied von einem Grad entspricht ein Zeitunterschied von 4 Minuten \u2013 innerhalb eines Landes zu beseitigen, wurde auf der internationalen Meridiankonferenz von 1884, ausgehend vom Greenwicher Nullmeridian, ein globales System von 24 Zeitzonen mit einer Ost-West-Ausdehnung von jeweils etwa 15\u00b0 geographischer L\u00e4ngendifferenz geschaffen. Jeder Zeitzone wurde eine Zonenzeit zugeordnet, die (nach damaliger Definition) gleich der mittleren Sonnenzeit des Mittelmeridians der Zone mit den geographischen L\u00e4ngen 0\u00b0, 15\u00b0, 30\u00b0, \u2026 \u00f6stlich und westlich von Greenwich war. Die Zonenzeiten zweier benachbarter Zonen unterscheiden sich um genau eine Stunde. Eine Zonenzeit l\u00e4uft gleichf\u00f6rmig ab und ist innerhalb der L\u00e4nder derselben Zeitzone einheitlich. Unter Einhaltung dieser Bedingungen weicht sie m\u00f6glichst wenig von der \u00f6rtlichen Sonnenzeit ab. Die Differenz zwischen der \u00f6rtlichen Sonnenzeit und der Zonenzeit eines Ortes ist \u00f6stlich des Mittelmeridians negativ und westlich davon positiv, und sofern die Grenzen der Zeitzonen in etwa mit ihrer nat\u00fcrlichen Lage \u00fcbereinstimmen \u2013 was heute oft nicht mehr zutrifft \u2013, ist der Betrag dieser Differenz im Jahresmittel nirgends wesentlich gr\u00f6\u00dfer als eine halbe Stunde. Die gesetzlichen Zeiten der einzelnen L\u00e4nder sind als die Zonenzeit der Zeitzone definiert, der das Land entsprechend seiner geographischen L\u00e4nge angeh\u00f6rt. So ist die Mitteleurop\u00e4ische Zeit (MEZ) die Zonenzeit in der Mitteleurop\u00e4ischen Zeitzone mit dem Bezugsmeridian der geographischen L\u00e4nge 15\u00b0 Ost. Sie unterscheidet sich also von der auf den Greenwicher Nullmeridian bezogenen Koordinierten Weltzeit UTC um 1 Stunde: MEZ = UTC + 1 Stunde. Aufgrund von wirtschaftlich-politischen Erw\u00e4gungen wurde wiederholt in vielen L\u00e4ndern jeweils f\u00fcr begrenzte Zeitr\u00e4ume im Sommerhalbjahr eine dieser ''normalen'' gesetzlichen Zeit um eine Stunde vorausgehende ''Sommerzeit'' als gesetzliche Zeit eingef\u00fchrt. Die Sommerzeit ist damit gleich der Zonenzeit der \u00f6stlich benachbarten Zeitzone, also etwa die Mitteleurop\u00e4ische Sommerzeit (MESZ) = UTC + 2 Stunden (= Osteurop\u00e4ische Zeit (OEZ)). Die Differenz zwischen der \u00f6rtlichen Sonnenzeit und der gesetzlichen Zeit vergr\u00f6\u00dfert sich mit Einf\u00fchrung der Sommerzeit um eine Stunde. Anl\u00e4sse f\u00fcr die Einf\u00fchrung einer Sommerzeit waren etwa der Erste und der Zweite Weltkrieg sowie die \u00d6lpreiskrise in den 1970er Jahren . In analoger Weise gab es in der Tschechoslowakei im Winter 1946/47 zur Energieeinsparung am Morgen eine ''Winterzeit'', also in Umkehrung zur Sommerzeit eine Zur\u00fcckstellung der gesetzlichen Zeit gegen\u00fcber der normalen gesetzlichen Zeit (MEZ) um eine Stunde. Nr. 212: Z\u00e1kon ze dne 21. listopadu 1946 o zimn\u00edm \u010dase (Gesetz vom 21. November 1946 \u00fcber eine Winterzeit)Nr. 213: Vl\u00e1dn\u00ed na\u0159\u00edzen\u00ed ze dne 27. listopadu 1946 o zaveden\u00ed zimn\u00edho \u010dasu v obdob\u00ed 1946/1947 (Verordnung vom 27. November 1946 zur Einf\u00fchrung einer Winterzeit im Zeitraum 1946/1947). Zur Unterscheidung von der Sommerzeit wird die normalerweise als gesetzliche Zeit dienende Zonenzeit Normalzeit oder Standardzeit genannt. Da in vielen europ\u00e4ischen L\u00e4ndern seit etwa 1980 in jedem Jahr die Sommerzeit eingef\u00fchrt wurde und die Normalzeit daher nur noch im Winterhalbjahr gebraucht wurde, hat sich daf\u00fcr auch die Bezeichnung ''Winterzeit'' eingeb\u00fcrgert.", "paragraph_answer": "Sommerzeit == Grundlagen == Als Zeitsystem f\u00fcr den allt\u00e4glichen Gebrauch diente von alters her die \u00f6rtliche Sonnenzeit, die durch den Stundenwinkel der Sonne definiert ist. Damit ist es am Mittag (Zeitpunkt des h\u00f6chsten Sonnenstandes) 12:00 Uhr und um Mitternacht 0:00 Uhr. Um die Ortsabh\u00e4ngigkeit der Zeit \u2013 einem geographischen L\u00e4ngenunterschied von einem Grad entspricht ein Zeitunterschied von 4 Minuten \u2013 innerhalb eines Landes zu beseitigen, wurde auf der internationalen Meridiankonferenz von 1884, ausgehend vom Greenwicher Nullmeridian, ein globales System von 24 Zeitzonen mit einer Ost-West-Ausdehnung von jeweils etwa 15\u00b0 geographischer L\u00e4ngendifferenz geschaffen. Jeder Zeitzone wurde eine Zonenzeit zugeordnet, die (nach damaliger Definition) gleich der mittleren Sonnenzeit des Mittelmeridians der Zone mit den geographischen L\u00e4ngen 0\u00b0, 15\u00b0, 30\u00b0, \u2026 \u00f6stlich und westlich von Greenwich war. Die Zonenzeiten zweier benachbarter Zonen unterscheiden sich um genau eine Stunde. Eine Zonenzeit l\u00e4uft gleichf\u00f6rmig ab und ist innerhalb der L\u00e4nder derselben Zeitzone einheitlich. Unter Einhaltung dieser Bedingungen weicht sie m\u00f6glichst wenig von der \u00f6rtlichen Sonnenzeit ab. Die Differenz zwischen der \u00f6rtlichen Sonnenzeit und der Zonenzeit eines Ortes ist \u00f6stlich des Mittelmeridians negativ und westlich davon positiv, und sofern die Grenzen der Zeitzonen in etwa mit ihrer nat\u00fcrlichen Lage \u00fcbereinstimmen \u2013 was heute oft nicht mehr zutrifft \u2013, ist der Betrag dieser Differenz im Jahresmittel nirgends wesentlich gr\u00f6\u00dfer als eine halbe Stunde. Die gesetzlichen Zeiten der einzelnen L\u00e4nder sind als die Zonenzeit der Zeitzone definiert, der das Land entsprechend seiner geographischen L\u00e4nge angeh\u00f6rt. So ist die Mitteleurop\u00e4ische Zeit (MEZ) die Zonenzeit in der Mitteleurop\u00e4ischen Zeitzone mit dem Bezugsmeridian der geographischen L\u00e4nge 15\u00b0 Ost. Sie unterscheidet sich also von der auf den Greenwicher Nullmeridian bezogenen Koordinierten Weltzeit UTC um 1 Stunde: MEZ = UTC + 1 Stunde. Aufgrund von wirtschaftlich-politischen Erw\u00e4gungen wurde wiederholt in vielen L\u00e4ndern jeweils f\u00fcr begrenzte Zeitr\u00e4ume im Sommerhalbjahr eine dieser ''normalen'' gesetzlichen Zeit um eine Stunde vorausgehende ''Sommerzeit'' als gesetzliche Zeit eingef\u00fchrt. Die Sommerzeit ist damit gleich der Zonenzeit der \u00f6stlich benachbarten Zeitzone, also etwa die Mitteleurop\u00e4ische Sommerzeit (MESZ) = UTC + 2 Stunden (= Osteurop\u00e4ische Zeit (OEZ)). Die Differenz zwischen der \u00f6rtlichen Sonnenzeit und der gesetzlichen Zeit vergr\u00f6\u00dfert sich mit Einf\u00fchrung der Sommerzeit um eine Stunde. Anl\u00e4sse f\u00fcr die Einf\u00fchrung einer Sommerzeit waren etwa der Erste und der Zweite Weltkrieg sowie die \u00d6lpreiskrise in den 1970er Jahren . In analoger Weise gab es in der Tschechoslowakei im Winter 1946/47 zur Energieeinsparung am Morgen eine ''Winterzeit'', also in Umkehrung zur Sommerzeit eine Zur\u00fcckstellung der gesetzlichen Zeit gegen\u00fcber der normalen gesetzlichen Zeit (MEZ) um eine Stunde.Nr. 212: Z\u00e1kon ze dne 21. listopadu 1946 o zimn\u00edm \u010dase (Gesetz vom 21. November 1946 \u00fcber eine Winterzeit)Nr. 213: Vl\u00e1dn\u00ed na\u0159\u00edzen\u00ed ze dne 27. listopadu 1946 o zaveden\u00ed zimn\u00edho \u010dasu v obdob\u00ed 1946/1947 (Verordnung vom 27. November 1946 zur Einf\u00fchrung einer Winterzeit im Zeitraum 1946/1947). Zur Unterscheidung von der Sommerzeit wird die normalerweise als gesetzliche Zeit dienende Zonenzeit Normalzeit oder Standardzeit genannt. Da in vielen europ\u00e4ischen L\u00e4ndern seit etwa 1980 in jedem Jahr die Sommerzeit eingef\u00fchrt wurde und die Normalzeit daher nur noch im Winterhalbjahr gebraucht wurde, hat sich daf\u00fcr auch die Bezeichnung ''Winterzeit'' eingeb\u00fcrgert.", "sentence_answer": "Anl\u00e4sse f\u00fcr die Einf\u00fchrung einer Sommerzeit waren etwa der Erste und der Zweite Weltkrieg sowie die \u00d6lpreiskrise in den 1970er Jahren .", "paragraph_id": 37634} {"question": "Wieso galt in der Tschechoslowakei 1946 eine Winterzeit?", "paragraph": "Sommerzeit\n\n== Grundlagen ==\nAls Zeitsystem f\u00fcr den allt\u00e4glichen Gebrauch diente von alters her die \u00f6rtliche Sonnenzeit, die durch den Stundenwinkel der Sonne definiert ist. Damit ist es am Mittag (Zeitpunkt des h\u00f6chsten Sonnenstandes) 12:00\u00a0Uhr und um Mitternacht 0:00\u00a0Uhr. Um die Ortsabh\u00e4ngigkeit der Zeit \u2013 einem geographischen L\u00e4ngenunterschied von einem Grad entspricht ein Zeitunterschied von 4\u00a0Minuten \u2013 innerhalb eines Landes zu beseitigen, wurde auf der internationalen Meridiankonferenz von 1884, ausgehend vom Greenwicher Nullmeridian, ein globales System von 24 Zeitzonen mit einer Ost-West-Ausdehnung von jeweils etwa 15\u00b0 geographischer L\u00e4ngendifferenz geschaffen. Jeder Zeitzone wurde eine Zonenzeit zugeordnet, die (nach damaliger Definition) gleich der mittleren Sonnenzeit des Mittelmeridians der Zone mit den geographischen L\u00e4ngen 0\u00b0, 15\u00b0, 30\u00b0,\u00a0\u2026 \u00f6stlich und westlich von Greenwich war. Die Zonenzeiten zweier benachbarter Zonen unterscheiden sich um genau eine Stunde. Eine Zonenzeit l\u00e4uft gleichf\u00f6rmig ab und ist innerhalb der L\u00e4nder derselben Zeitzone einheitlich. Unter Einhaltung dieser Bedingungen weicht sie m\u00f6glichst wenig von der \u00f6rtlichen Sonnenzeit ab. Die Differenz zwischen der \u00f6rtlichen Sonnenzeit und der Zonenzeit eines Ortes ist \u00f6stlich des Mittelmeridians negativ und westlich davon positiv, und sofern die Grenzen der Zeitzonen in etwa mit ihrer nat\u00fcrlichen Lage \u00fcbereinstimmen \u2013 was heute oft nicht mehr zutrifft \u2013, ist der Betrag dieser Differenz im Jahresmittel nirgends wesentlich gr\u00f6\u00dfer als eine halbe Stunde.\nDie gesetzlichen Zeiten der einzelnen L\u00e4nder sind als die Zonenzeit der Zeitzone definiert, der das Land entsprechend seiner geographischen L\u00e4nge angeh\u00f6rt. So ist die Mitteleurop\u00e4ische Zeit (MEZ) die Zonenzeit in der Mitteleurop\u00e4ischen Zeitzone mit dem Bezugsmeridian der geographischen L\u00e4nge 15\u00b0 Ost. Sie unterscheidet sich also von der auf den Greenwicher Nullmeridian bezogenen Koordinierten Weltzeit UTC um 1\u00a0Stunde: MEZ = UTC + 1\u00a0Stunde.\nAufgrund von wirtschaftlich-politischen Erw\u00e4gungen wurde wiederholt in vielen L\u00e4ndern jeweils f\u00fcr begrenzte Zeitr\u00e4ume im Sommerhalbjahr eine dieser ''normalen'' gesetzlichen Zeit um eine Stunde vorausgehende ''Sommerzeit'' als gesetzliche Zeit eingef\u00fchrt. Die Sommerzeit ist damit gleich der Zonenzeit der \u00f6stlich benachbarten Zeitzone, also etwa die Mitteleurop\u00e4ische Sommerzeit (MESZ) = UTC + 2\u00a0Stunden (=\u00a0Osteurop\u00e4ische Zeit (OEZ)). Die Differenz zwischen der \u00f6rtlichen Sonnenzeit und der gesetzlichen Zeit vergr\u00f6\u00dfert sich mit Einf\u00fchrung der Sommerzeit um eine Stunde. Anl\u00e4sse f\u00fcr die Einf\u00fchrung einer Sommerzeit waren etwa der Erste und der Zweite Weltkrieg sowie die \u00d6lpreiskrise in den 1970er Jahren.\nIn analoger Weise gab es in der Tschechoslowakei im Winter 1946/47 zur Energieeinsparung am Morgen eine ''Winterzeit'', also in Umkehrung zur Sommerzeit eine Zur\u00fcckstellung der gesetzlichen Zeit gegen\u00fcber der normalen gesetzlichen Zeit (MEZ) um eine Stunde.Nr. 212: Z\u00e1kon ze dne 21. listopadu 1946 o zimn\u00edm \u010dase (Gesetz vom 21. November 1946 \u00fcber eine Winterzeit)Nr. 213: Vl\u00e1dn\u00ed na\u0159\u00edzen\u00ed ze dne 27. listopadu 1946 o zaveden\u00ed zimn\u00edho \u010dasu v obdob\u00ed 1946/1947 (Verordnung vom 27. November 1946 zur Einf\u00fchrung einer Winterzeit im Zeitraum 1946/1947).\nZur Unterscheidung von der Sommerzeit wird die normalerweise als gesetzliche Zeit dienende Zonenzeit Normalzeit oder Standardzeit genannt. Da in vielen europ\u00e4ischen L\u00e4ndern seit etwa 1980 in jedem Jahr die Sommerzeit eingef\u00fchrt wurde und die Normalzeit daher nur noch im Winterhalbjahr gebraucht wurde, hat sich daf\u00fcr auch die Bezeichnung ''Winterzeit'' eingeb\u00fcrgert.", "answer": "zur Energieeinsparung am Morgen", "sentence": "In analoger Weise gab es in der Tschechoslowakei im Winter 1946/47 zur Energieeinsparung am Morgen eine ''Winterzeit'', also in Umkehrung zur Sommerzeit eine Zur\u00fcckstellung der gesetzlichen Zeit gegen\u00fcber der normalen gesetzlichen Zeit (MEZ) um eine Stunde.", "paragraph_sentence": "Sommerzeit = = Grundlagen == Als Zeitsystem f\u00fcr den allt\u00e4glichen Gebrauch diente von alters her die \u00f6rtliche Sonnenzeit, die durch den Stundenwinkel der Sonne definiert ist. Damit ist es am Mittag (Zeitpunkt des h\u00f6chsten Sonnenstandes) 12:00 Uhr und um Mitternacht 0:00 Uhr. Um die Ortsabh\u00e4ngigkeit der Zeit \u2013 einem geographischen L\u00e4ngenunterschied von einem Grad entspricht ein Zeitunterschied von 4 Minuten \u2013 innerhalb eines Landes zu beseitigen, wurde auf der internationalen Meridiankonferenz von 1884, ausgehend vom Greenwicher Nullmeridian, ein globales System von 24 Zeitzonen mit einer Ost-West-Ausdehnung von jeweils etwa 15\u00b0 geographischer L\u00e4ngendifferenz geschaffen. Jeder Zeitzone wurde eine Zonenzeit zugeordnet, die (nach damaliger Definition) gleich der mittleren Sonnenzeit des Mittelmeridians der Zone mit den geographischen L\u00e4ngen 0\u00b0, 15\u00b0, 30\u00b0, \u2026 \u00f6stlich und westlich von Greenwich war. Die Zonenzeiten zweier benachbarter Zonen unterscheiden sich um genau eine Stunde. Eine Zonenzeit l\u00e4uft gleichf\u00f6rmig ab und ist innerhalb der L\u00e4nder derselben Zeitzone einheitlich. Unter Einhaltung dieser Bedingungen weicht sie m\u00f6glichst wenig von der \u00f6rtlichen Sonnenzeit ab. 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Aufgrund von wirtschaftlich-politischen Erw\u00e4gungen wurde wiederholt in vielen L\u00e4ndern jeweils f\u00fcr begrenzte Zeitr\u00e4ume im Sommerhalbjahr eine dieser ''normalen'' gesetzlichen Zeit um eine Stunde vorausgehende ''Sommerzeit'' als gesetzliche Zeit eingef\u00fchrt. Die Sommerzeit ist damit gleich der Zonenzeit der \u00f6stlich benachbarten Zeitzone, also etwa die Mitteleurop\u00e4ische Sommerzeit (MESZ) = UTC + 2 Stunden (= Osteurop\u00e4ische Zeit (OEZ)). Die Differenz zwischen der \u00f6rtlichen Sonnenzeit und der gesetzlichen Zeit vergr\u00f6\u00dfert sich mit Einf\u00fchrung der Sommerzeit um eine Stunde. Anl\u00e4sse f\u00fcr die Einf\u00fchrung einer Sommerzeit waren etwa der Erste und der Zweite Weltkrieg sowie die \u00d6lpreiskrise in den 1970er Jahren. In analoger Weise gab es in der Tschechoslowakei im Winter 1946/47 zur Energieeinsparung am Morgen eine ''Winterzeit'', also in Umkehrung zur Sommerzeit eine Zur\u00fcckstellung der gesetzlichen Zeit gegen\u00fcber der normalen gesetzlichen Zeit (MEZ) um eine Stunde. Nr. 212: Z\u00e1kon ze dne 21. listopadu 1946 o zimn\u00edm \u010dase (Gesetz vom 21. November 1946 \u00fcber eine Winterzeit)Nr. 213: Vl\u00e1dn\u00ed na\u0159\u00edzen\u00ed ze dne 27. listopadu 1946 o zaveden\u00ed zimn\u00edho \u010dasu v obdob\u00ed 1946/1947 (Verordnung vom 27. November 1946 zur Einf\u00fchrung einer Winterzeit im Zeitraum 1946/1947). Zur Unterscheidung von der Sommerzeit wird die normalerweise als gesetzliche Zeit dienende Zonenzeit Normalzeit oder Standardzeit genannt. Da in vielen europ\u00e4ischen L\u00e4ndern seit etwa 1980 in jedem Jahr die Sommerzeit eingef\u00fchrt wurde und die Normalzeit daher nur noch im Winterhalbjahr gebraucht wurde, hat sich daf\u00fcr auch die Bezeichnung ''Winterzeit'' eingeb\u00fcrgert.", "paragraph_answer": "Sommerzeit == Grundlagen == Als Zeitsystem f\u00fcr den allt\u00e4glichen Gebrauch diente von alters her die \u00f6rtliche Sonnenzeit, die durch den Stundenwinkel der Sonne definiert ist. Damit ist es am Mittag (Zeitpunkt des h\u00f6chsten Sonnenstandes) 12:00 Uhr und um Mitternacht 0:00 Uhr. 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Aufgrund von wirtschaftlich-politischen Erw\u00e4gungen wurde wiederholt in vielen L\u00e4ndern jeweils f\u00fcr begrenzte Zeitr\u00e4ume im Sommerhalbjahr eine dieser ''normalen'' gesetzlichen Zeit um eine Stunde vorausgehende ''Sommerzeit'' als gesetzliche Zeit eingef\u00fchrt. Die Sommerzeit ist damit gleich der Zonenzeit der \u00f6stlich benachbarten Zeitzone, also etwa die Mitteleurop\u00e4ische Sommerzeit (MESZ) = UTC + 2 Stunden (= Osteurop\u00e4ische Zeit (OEZ)). Die Differenz zwischen der \u00f6rtlichen Sonnenzeit und der gesetzlichen Zeit vergr\u00f6\u00dfert sich mit Einf\u00fchrung der Sommerzeit um eine Stunde. Anl\u00e4sse f\u00fcr die Einf\u00fchrung einer Sommerzeit waren etwa der Erste und der Zweite Weltkrieg sowie die \u00d6lpreiskrise in den 1970er Jahren. In analoger Weise gab es in der Tschechoslowakei im Winter 1946/47 zur Energieeinsparung am Morgen eine ''Winterzeit'', also in Umkehrung zur Sommerzeit eine Zur\u00fcckstellung der gesetzlichen Zeit gegen\u00fcber der normalen gesetzlichen Zeit (MEZ) um eine Stunde.Nr. 212: Z\u00e1kon ze dne 21. listopadu 1946 o zimn\u00edm \u010dase (Gesetz vom 21. November 1946 \u00fcber eine Winterzeit)Nr. 213: Vl\u00e1dn\u00ed na\u0159\u00edzen\u00ed ze dne 27. listopadu 1946 o zaveden\u00ed zimn\u00edho \u010dasu v obdob\u00ed 1946/1947 (Verordnung vom 27. November 1946 zur Einf\u00fchrung einer Winterzeit im Zeitraum 1946/1947). Zur Unterscheidung von der Sommerzeit wird die normalerweise als gesetzliche Zeit dienende Zonenzeit Normalzeit oder Standardzeit genannt. Da in vielen europ\u00e4ischen L\u00e4ndern seit etwa 1980 in jedem Jahr die Sommerzeit eingef\u00fchrt wurde und die Normalzeit daher nur noch im Winterhalbjahr gebraucht wurde, hat sich daf\u00fcr auch die Bezeichnung ''Winterzeit'' eingeb\u00fcrgert.", "sentence_answer": "In analoger Weise gab es in der Tschechoslowakei im Winter 1946/47 zur Energieeinsparung am Morgen eine ''Winterzeit'', also in Umkehrung zur Sommerzeit eine Zur\u00fcckstellung der gesetzlichen Zeit gegen\u00fcber der normalen gesetzlichen Zeit (MEZ) um eine Stunde.", "paragraph_id": 37637} {"question": "Was ist die Standardzeit?", "paragraph": "Sommerzeit\n\n== Grundlagen ==\nAls Zeitsystem f\u00fcr den allt\u00e4glichen Gebrauch diente von alters her die \u00f6rtliche Sonnenzeit, die durch den Stundenwinkel der Sonne definiert ist. Damit ist es am Mittag (Zeitpunkt des h\u00f6chsten Sonnenstandes) 12:00\u00a0Uhr und um Mitternacht 0:00\u00a0Uhr. 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In analoger Weise gab es in der Tschechoslowakei im Winter 1946/47 zur Energieeinsparung am Morgen eine ''Winterzeit'', also in Umkehrung zur Sommerzeit eine Zur\u00fcckstellung der gesetzlichen Zeit gegen\u00fcber der normalen gesetzlichen Zeit (MEZ) um eine Stunde. Nr. 212: Z\u00e1kon ze dne 21. listopadu 1946 o zimn\u00edm \u010dase (Gesetz vom 21. November 1946 \u00fcber eine Winterzeit)Nr. 213: Vl\u00e1dn\u00ed na\u0159\u00edzen\u00ed ze dne 27. listopadu 1946 o zaveden\u00ed zimn\u00edho \u010dasu v obdob\u00ed 1946/1947 (Verordnung vom 27. November 1946 zur Einf\u00fchrung einer Winterzeit im Zeitraum 1946/1947). Zur Unterscheidung von der Sommerzeit wird die normalerweise als gesetzliche Zeit dienende Zonenzeit Normalzeit oder Standardzeit genannt. Da in vielen europ\u00e4ischen L\u00e4ndern seit etwa 1980 in jedem Jahr die Sommerzeit eingef\u00fchrt wurde und die Normalzeit daher nur noch im Winterhalbjahr gebraucht wurde, hat sich daf\u00fcr auch die Bezeichnung ''Winterzeit'' eingeb\u00fcrgert.", "paragraph_answer": "Sommerzeit == Grundlagen == Als Zeitsystem f\u00fcr den allt\u00e4glichen Gebrauch diente von alters her die \u00f6rtliche Sonnenzeit, die durch den Stundenwinkel der Sonne definiert ist. Damit ist es am Mittag (Zeitpunkt des h\u00f6chsten Sonnenstandes) 12:00 Uhr und um Mitternacht 0:00 Uhr. Um die Ortsabh\u00e4ngigkeit der Zeit \u2013 einem geographischen L\u00e4ngenunterschied von einem Grad entspricht ein Zeitunterschied von 4 Minuten \u2013 innerhalb eines Landes zu beseitigen, wurde auf der internationalen Meridiankonferenz von 1884, ausgehend vom Greenwicher Nullmeridian, ein globales System von 24 Zeitzonen mit einer Ost-West-Ausdehnung von jeweils etwa 15\u00b0 geographischer L\u00e4ngendifferenz geschaffen. Jeder Zeitzone wurde eine Zonenzeit zugeordnet, die (nach damaliger Definition) gleich der mittleren Sonnenzeit des Mittelmeridians der Zone mit den geographischen L\u00e4ngen 0\u00b0, 15\u00b0, 30\u00b0, \u2026 \u00f6stlich und westlich von Greenwich war. Die Zonenzeiten zweier benachbarter Zonen unterscheiden sich um genau eine Stunde. Eine Zonenzeit l\u00e4uft gleichf\u00f6rmig ab und ist innerhalb der L\u00e4nder derselben Zeitzone einheitlich. Unter Einhaltung dieser Bedingungen weicht sie m\u00f6glichst wenig von der \u00f6rtlichen Sonnenzeit ab. Die Differenz zwischen der \u00f6rtlichen Sonnenzeit und der Zonenzeit eines Ortes ist \u00f6stlich des Mittelmeridians negativ und westlich davon positiv, und sofern die Grenzen der Zeitzonen in etwa mit ihrer nat\u00fcrlichen Lage \u00fcbereinstimmen \u2013 was heute oft nicht mehr zutrifft \u2013, ist der Betrag dieser Differenz im Jahresmittel nirgends wesentlich gr\u00f6\u00dfer als eine halbe Stunde. Die gesetzlichen Zeiten der einzelnen L\u00e4nder sind als die Zonenzeit der Zeitzone definiert, der das Land entsprechend seiner geographischen L\u00e4nge angeh\u00f6rt. So ist die Mitteleurop\u00e4ische Zeit (MEZ) die Zonenzeit in der Mitteleurop\u00e4ischen Zeitzone mit dem Bezugsmeridian der geographischen L\u00e4nge 15\u00b0 Ost. Sie unterscheidet sich also von der auf den Greenwicher Nullmeridian bezogenen Koordinierten Weltzeit UTC um 1 Stunde: MEZ = UTC + 1 Stunde. Aufgrund von wirtschaftlich-politischen Erw\u00e4gungen wurde wiederholt in vielen L\u00e4ndern jeweils f\u00fcr begrenzte Zeitr\u00e4ume im Sommerhalbjahr eine dieser ''normalen'' gesetzlichen Zeit um eine Stunde vorausgehende ''Sommerzeit'' als gesetzliche Zeit eingef\u00fchrt. Die Sommerzeit ist damit gleich der Zonenzeit der \u00f6stlich benachbarten Zeitzone, also etwa die Mitteleurop\u00e4ische Sommerzeit (MESZ) = UTC + 2 Stunden (= Osteurop\u00e4ische Zeit (OEZ)). Die Differenz zwischen der \u00f6rtlichen Sonnenzeit und der gesetzlichen Zeit vergr\u00f6\u00dfert sich mit Einf\u00fchrung der Sommerzeit um eine Stunde. Anl\u00e4sse f\u00fcr die Einf\u00fchrung einer Sommerzeit waren etwa der Erste und der Zweite Weltkrieg sowie die \u00d6lpreiskrise in den 1970er Jahren. In analoger Weise gab es in der Tschechoslowakei im Winter 1946/47 zur Energieeinsparung am Morgen eine ''Winterzeit'', also in Umkehrung zur Sommerzeit eine Zur\u00fcckstellung der gesetzlichen Zeit gegen\u00fcber der normalen gesetzlichen Zeit (MEZ) um eine Stunde.Nr. 212: Z\u00e1kon ze dne 21. listopadu 1946 o zimn\u00edm \u010dase (Gesetz vom 21. November 1946 \u00fcber eine Winterzeit)Nr. 213: Vl\u00e1dn\u00ed na\u0159\u00edzen\u00ed ze dne 27. listopadu 1946 o zaveden\u00ed zimn\u00edho \u010dasu v obdob\u00ed 1946/1947 (Verordnung vom 27. November 1946 zur Einf\u00fchrung einer Winterzeit im Zeitraum 1946/1947). Zur Unterscheidung von der Sommerzeit wird die normalerweise als gesetzliche Zeit dienende Zonenzeit Normalzeit oder Standardzeit genannt. Da in vielen europ\u00e4ischen L\u00e4ndern seit etwa 1980 in jedem Jahr die Sommerzeit eingef\u00fchrt wurde und die Normalzeit daher nur noch im Winterhalbjahr gebraucht wurde, hat sich daf\u00fcr auch die Bezeichnung ''Winterzeit'' eingeb\u00fcrgert.", "sentence_answer": "Zur Unterscheidung von der Sommerzeit wird die normalerweise als gesetzliche Zeit dienende Zonenzeit Normalzeit oder Standardzeit genannt.", "paragraph_id": 37640} {"question": "Was ist die Sonnenzeit?", "paragraph": "Sommerzeit\n\n== Grundlagen ==\nAls Zeitsystem f\u00fcr den allt\u00e4glichen Gebrauch diente von alters her die \u00f6rtliche Sonnenzeit, die durch den Stundenwinkel der Sonne definiert ist. Damit ist es am Mittag (Zeitpunkt des h\u00f6chsten Sonnenstandes) 12:00\u00a0Uhr und um Mitternacht 0:00\u00a0Uhr. Um die Ortsabh\u00e4ngigkeit der Zeit \u2013 einem geographischen L\u00e4ngenunterschied von einem Grad entspricht ein Zeitunterschied von 4\u00a0Minuten \u2013 innerhalb eines Landes zu beseitigen, wurde auf der internationalen Meridiankonferenz von 1884, ausgehend vom Greenwicher Nullmeridian, ein globales System von 24 Zeitzonen mit einer Ost-West-Ausdehnung von jeweils etwa 15\u00b0 geographischer L\u00e4ngendifferenz geschaffen. Jeder Zeitzone wurde eine Zonenzeit zugeordnet, die (nach damaliger Definition) gleich der mittleren Sonnenzeit des Mittelmeridians der Zone mit den geographischen L\u00e4ngen 0\u00b0, 15\u00b0, 30\u00b0,\u00a0\u2026 \u00f6stlich und westlich von Greenwich war. Die Zonenzeiten zweier benachbarter Zonen unterscheiden sich um genau eine Stunde. Eine Zonenzeit l\u00e4uft gleichf\u00f6rmig ab und ist innerhalb der L\u00e4nder derselben Zeitzone einheitlich. Unter Einhaltung dieser Bedingungen weicht sie m\u00f6glichst wenig von der \u00f6rtlichen Sonnenzeit ab. Die Differenz zwischen der \u00f6rtlichen Sonnenzeit und der Zonenzeit eines Ortes ist \u00f6stlich des Mittelmeridians negativ und westlich davon positiv, und sofern die Grenzen der Zeitzonen in etwa mit ihrer nat\u00fcrlichen Lage \u00fcbereinstimmen \u2013 was heute oft nicht mehr zutrifft \u2013, ist der Betrag dieser Differenz im Jahresmittel nirgends wesentlich gr\u00f6\u00dfer als eine halbe Stunde.\nDie gesetzlichen Zeiten der einzelnen L\u00e4nder sind als die Zonenzeit der Zeitzone definiert, der das Land entsprechend seiner geographischen L\u00e4nge angeh\u00f6rt. So ist die Mitteleurop\u00e4ische Zeit (MEZ) die Zonenzeit in der Mitteleurop\u00e4ischen Zeitzone mit dem Bezugsmeridian der geographischen L\u00e4nge 15\u00b0 Ost. Sie unterscheidet sich also von der auf den Greenwicher Nullmeridian bezogenen Koordinierten Weltzeit UTC um 1\u00a0Stunde: MEZ = UTC + 1\u00a0Stunde.\nAufgrund von wirtschaftlich-politischen Erw\u00e4gungen wurde wiederholt in vielen L\u00e4ndern jeweils f\u00fcr begrenzte Zeitr\u00e4ume im Sommerhalbjahr eine dieser ''normalen'' gesetzlichen Zeit um eine Stunde vorausgehende ''Sommerzeit'' als gesetzliche Zeit eingef\u00fchrt. Die Sommerzeit ist damit gleich der Zonenzeit der \u00f6stlich benachbarten Zeitzone, also etwa die Mitteleurop\u00e4ische Sommerzeit (MESZ) = UTC + 2\u00a0Stunden (=\u00a0Osteurop\u00e4ische Zeit (OEZ)). Die Differenz zwischen der \u00f6rtlichen Sonnenzeit und der gesetzlichen Zeit vergr\u00f6\u00dfert sich mit Einf\u00fchrung der Sommerzeit um eine Stunde. Anl\u00e4sse f\u00fcr die Einf\u00fchrung einer Sommerzeit waren etwa der Erste und der Zweite Weltkrieg sowie die \u00d6lpreiskrise in den 1970er Jahren.\nIn analoger Weise gab es in der Tschechoslowakei im Winter 1946/47 zur Energieeinsparung am Morgen eine ''Winterzeit'', also in Umkehrung zur Sommerzeit eine Zur\u00fcckstellung der gesetzlichen Zeit gegen\u00fcber der normalen gesetzlichen Zeit (MEZ) um eine Stunde.Nr. 212: Z\u00e1kon ze dne 21. listopadu 1946 o zimn\u00edm \u010dase (Gesetz vom 21. November 1946 \u00fcber eine Winterzeit)Nr. 213: Vl\u00e1dn\u00ed na\u0159\u00edzen\u00ed ze dne 27. listopadu 1946 o zaveden\u00ed zimn\u00edho \u010dasu v obdob\u00ed 1946/1947 (Verordnung vom 27. November 1946 zur Einf\u00fchrung einer Winterzeit im Zeitraum 1946/1947).\nZur Unterscheidung von der Sommerzeit wird die normalerweise als gesetzliche Zeit dienende Zonenzeit Normalzeit oder Standardzeit genannt. Da in vielen europ\u00e4ischen L\u00e4ndern seit etwa 1980 in jedem Jahr die Sommerzeit eingef\u00fchrt wurde und die Normalzeit daher nur noch im Winterhalbjahr gebraucht wurde, hat sich daf\u00fcr auch die Bezeichnung ''Winterzeit'' eingeb\u00fcrgert.", "answer": "\u00f6rtliche Sonnenzeit, die durch den Stundenwinkel der Sonne definiert ist", "sentence": "die \u00f6rtliche Sonnenzeit, die durch den Stundenwinkel der Sonne definiert ist .", "paragraph_sentence": "Sommerzeit = = Grundlagen == Als Zeitsystem f\u00fcr den allt\u00e4glichen Gebrauch diente von alters her die \u00f6rtliche Sonnenzeit, die durch den Stundenwinkel der Sonne definiert ist . Damit ist es am Mittag (Zeitpunkt des h\u00f6chsten Sonnenstandes) 12:00 Uhr und um Mitternacht 0:00 Uhr. Um die Ortsabh\u00e4ngigkeit der Zeit \u2013 einem geographischen L\u00e4ngenunterschied von einem Grad entspricht ein Zeitunterschied von 4 Minuten \u2013 innerhalb eines Landes zu beseitigen, wurde auf der internationalen Meridiankonferenz von 1884, ausgehend vom Greenwicher Nullmeridian, ein globales System von 24 Zeitzonen mit einer Ost-West-Ausdehnung von jeweils etwa 15\u00b0 geographischer L\u00e4ngendifferenz geschaffen. Jeder Zeitzone wurde eine Zonenzeit zugeordnet, die (nach damaliger Definition) gleich der mittleren Sonnenzeit des Mittelmeridians der Zone mit den geographischen L\u00e4ngen 0\u00b0, 15\u00b0, 30\u00b0, \u2026 \u00f6stlich und westlich von Greenwich war. Die Zonenzeiten zweier benachbarter Zonen unterscheiden sich um genau eine Stunde. Eine Zonenzeit l\u00e4uft gleichf\u00f6rmig ab und ist innerhalb der L\u00e4nder derselben Zeitzone einheitlich. Unter Einhaltung dieser Bedingungen weicht sie m\u00f6glichst wenig von der \u00f6rtlichen Sonnenzeit ab. Die Differenz zwischen der \u00f6rtlichen Sonnenzeit und der Zonenzeit eines Ortes ist \u00f6stlich des Mittelmeridians negativ und westlich davon positiv, und sofern die Grenzen der Zeitzonen in etwa mit ihrer nat\u00fcrlichen Lage \u00fcbereinstimmen \u2013 was heute oft nicht mehr zutrifft \u2013, ist der Betrag dieser Differenz im Jahresmittel nirgends wesentlich gr\u00f6\u00dfer als eine halbe Stunde. Die gesetzlichen Zeiten der einzelnen L\u00e4nder sind als die Zonenzeit der Zeitzone definiert, der das Land entsprechend seiner geographischen L\u00e4nge angeh\u00f6rt. So ist die Mitteleurop\u00e4ische Zeit (MEZ) die Zonenzeit in der Mitteleurop\u00e4ischen Zeitzone mit dem Bezugsmeridian der geographischen L\u00e4nge 15\u00b0 Ost. Sie unterscheidet sich also von der auf den Greenwicher Nullmeridian bezogenen Koordinierten Weltzeit UTC um 1 Stunde: MEZ = UTC + 1 Stunde. Aufgrund von wirtschaftlich-politischen Erw\u00e4gungen wurde wiederholt in vielen L\u00e4ndern jeweils f\u00fcr begrenzte Zeitr\u00e4ume im Sommerhalbjahr eine dieser ''normalen'' gesetzlichen Zeit um eine Stunde vorausgehende ''Sommerzeit'' als gesetzliche Zeit eingef\u00fchrt. Die Sommerzeit ist damit gleich der Zonenzeit der \u00f6stlich benachbarten Zeitzone, also etwa die Mitteleurop\u00e4ische Sommerzeit (MESZ) = UTC + 2 Stunden (= Osteurop\u00e4ische Zeit (OEZ)). Die Differenz zwischen der \u00f6rtlichen Sonnenzeit und der gesetzlichen Zeit vergr\u00f6\u00dfert sich mit Einf\u00fchrung der Sommerzeit um eine Stunde. Anl\u00e4sse f\u00fcr die Einf\u00fchrung einer Sommerzeit waren etwa der Erste und der Zweite Weltkrieg sowie die \u00d6lpreiskrise in den 1970er Jahren. In analoger Weise gab es in der Tschechoslowakei im Winter 1946/47 zur Energieeinsparung am Morgen eine ''Winterzeit'', also in Umkehrung zur Sommerzeit eine Zur\u00fcckstellung der gesetzlichen Zeit gegen\u00fcber der normalen gesetzlichen Zeit (MEZ) um eine Stunde. Nr. 212: Z\u00e1kon ze dne 21. listopadu 1946 o zimn\u00edm \u010dase (Gesetz vom 21. November 1946 \u00fcber eine Winterzeit)Nr. 213: Vl\u00e1dn\u00ed na\u0159\u00edzen\u00ed ze dne 27. listopadu 1946 o zaveden\u00ed zimn\u00edho \u010dasu v obdob\u00ed 1946/1947 (Verordnung vom 27. November 1946 zur Einf\u00fchrung einer Winterzeit im Zeitraum 1946/1947). Zur Unterscheidung von der Sommerzeit wird die normalerweise als gesetzliche Zeit dienende Zonenzeit Normalzeit oder Standardzeit genannt. Da in vielen europ\u00e4ischen L\u00e4ndern seit etwa 1980 in jedem Jahr die Sommerzeit eingef\u00fchrt wurde und die Normalzeit daher nur noch im Winterhalbjahr gebraucht wurde, hat sich daf\u00fcr auch die Bezeichnung ''Winterzeit'' eingeb\u00fcrgert.", "paragraph_answer": "Sommerzeit == Grundlagen == Als Zeitsystem f\u00fcr den allt\u00e4glichen Gebrauch diente von alters her die \u00f6rtliche Sonnenzeit, die durch den Stundenwinkel der Sonne definiert ist . Damit ist es am Mittag (Zeitpunkt des h\u00f6chsten Sonnenstandes) 12:00 Uhr und um Mitternacht 0:00 Uhr. Um die Ortsabh\u00e4ngigkeit der Zeit \u2013 einem geographischen L\u00e4ngenunterschied von einem Grad entspricht ein Zeitunterschied von 4 Minuten \u2013 innerhalb eines Landes zu beseitigen, wurde auf der internationalen Meridiankonferenz von 1884, ausgehend vom Greenwicher Nullmeridian, ein globales System von 24 Zeitzonen mit einer Ost-West-Ausdehnung von jeweils etwa 15\u00b0 geographischer L\u00e4ngendifferenz geschaffen. Jeder Zeitzone wurde eine Zonenzeit zugeordnet, die (nach damaliger Definition) gleich der mittleren Sonnenzeit des Mittelmeridians der Zone mit den geographischen L\u00e4ngen 0\u00b0, 15\u00b0, 30\u00b0, \u2026 \u00f6stlich und westlich von Greenwich war. Die Zonenzeiten zweier benachbarter Zonen unterscheiden sich um genau eine Stunde. Eine Zonenzeit l\u00e4uft gleichf\u00f6rmig ab und ist innerhalb der L\u00e4nder derselben Zeitzone einheitlich. Unter Einhaltung dieser Bedingungen weicht sie m\u00f6glichst wenig von der \u00f6rtlichen Sonnenzeit ab. Die Differenz zwischen der \u00f6rtlichen Sonnenzeit und der Zonenzeit eines Ortes ist \u00f6stlich des Mittelmeridians negativ und westlich davon positiv, und sofern die Grenzen der Zeitzonen in etwa mit ihrer nat\u00fcrlichen Lage \u00fcbereinstimmen \u2013 was heute oft nicht mehr zutrifft \u2013, ist der Betrag dieser Differenz im Jahresmittel nirgends wesentlich gr\u00f6\u00dfer als eine halbe Stunde. Die gesetzlichen Zeiten der einzelnen L\u00e4nder sind als die Zonenzeit der Zeitzone definiert, der das Land entsprechend seiner geographischen L\u00e4nge angeh\u00f6rt. So ist die Mitteleurop\u00e4ische Zeit (MEZ) die Zonenzeit in der Mitteleurop\u00e4ischen Zeitzone mit dem Bezugsmeridian der geographischen L\u00e4nge 15\u00b0 Ost. Sie unterscheidet sich also von der auf den Greenwicher Nullmeridian bezogenen Koordinierten Weltzeit UTC um 1 Stunde: MEZ = UTC + 1 Stunde. Aufgrund von wirtschaftlich-politischen Erw\u00e4gungen wurde wiederholt in vielen L\u00e4ndern jeweils f\u00fcr begrenzte Zeitr\u00e4ume im Sommerhalbjahr eine dieser ''normalen'' gesetzlichen Zeit um eine Stunde vorausgehende ''Sommerzeit'' als gesetzliche Zeit eingef\u00fchrt. Die Sommerzeit ist damit gleich der Zonenzeit der \u00f6stlich benachbarten Zeitzone, also etwa die Mitteleurop\u00e4ische Sommerzeit (MESZ) = UTC + 2 Stunden (= Osteurop\u00e4ische Zeit (OEZ)). Die Differenz zwischen der \u00f6rtlichen Sonnenzeit und der gesetzlichen Zeit vergr\u00f6\u00dfert sich mit Einf\u00fchrung der Sommerzeit um eine Stunde. Anl\u00e4sse f\u00fcr die Einf\u00fchrung einer Sommerzeit waren etwa der Erste und der Zweite Weltkrieg sowie die \u00d6lpreiskrise in den 1970er Jahren. In analoger Weise gab es in der Tschechoslowakei im Winter 1946/47 zur Energieeinsparung am Morgen eine ''Winterzeit'', also in Umkehrung zur Sommerzeit eine Zur\u00fcckstellung der gesetzlichen Zeit gegen\u00fcber der normalen gesetzlichen Zeit (MEZ) um eine Stunde.Nr. 212: Z\u00e1kon ze dne 21. listopadu 1946 o zimn\u00edm \u010dase (Gesetz vom 21. November 1946 \u00fcber eine Winterzeit)Nr. 213: Vl\u00e1dn\u00ed na\u0159\u00edzen\u00ed ze dne 27. listopadu 1946 o zaveden\u00ed zimn\u00edho \u010dasu v obdob\u00ed 1946/1947 (Verordnung vom 27. November 1946 zur Einf\u00fchrung einer Winterzeit im Zeitraum 1946/1947). Zur Unterscheidung von der Sommerzeit wird die normalerweise als gesetzliche Zeit dienende Zonenzeit Normalzeit oder Standardzeit genannt. Da in vielen europ\u00e4ischen L\u00e4ndern seit etwa 1980 in jedem Jahr die Sommerzeit eingef\u00fchrt wurde und die Normalzeit daher nur noch im Winterhalbjahr gebraucht wurde, hat sich daf\u00fcr auch die Bezeichnung ''Winterzeit'' eingeb\u00fcrgert.", "sentence_answer": "die \u00f6rtliche Sonnenzeit, die durch den Stundenwinkel der Sonne definiert ist .", "paragraph_id": 37606} {"question": "Wann wurden die globalen Zeitzonen festgelegt?", "paragraph": "Sommerzeit\n\n== Grundlagen ==\nAls Zeitsystem f\u00fcr den allt\u00e4glichen Gebrauch diente von alters her die \u00f6rtliche Sonnenzeit, die durch den Stundenwinkel der Sonne definiert ist. Damit ist es am Mittag (Zeitpunkt des h\u00f6chsten Sonnenstandes) 12:00\u00a0Uhr und um Mitternacht 0:00\u00a0Uhr. Um die Ortsabh\u00e4ngigkeit der Zeit \u2013 einem geographischen L\u00e4ngenunterschied von einem Grad entspricht ein Zeitunterschied von 4\u00a0Minuten \u2013 innerhalb eines Landes zu beseitigen, wurde auf der internationalen Meridiankonferenz von 1884, ausgehend vom Greenwicher Nullmeridian, ein globales System von 24 Zeitzonen mit einer Ost-West-Ausdehnung von jeweils etwa 15\u00b0 geographischer L\u00e4ngendifferenz geschaffen. Jeder Zeitzone wurde eine Zonenzeit zugeordnet, die (nach damaliger Definition) gleich der mittleren Sonnenzeit des Mittelmeridians der Zone mit den geographischen L\u00e4ngen 0\u00b0, 15\u00b0, 30\u00b0,\u00a0\u2026 \u00f6stlich und westlich von Greenwich war. Die Zonenzeiten zweier benachbarter Zonen unterscheiden sich um genau eine Stunde. Eine Zonenzeit l\u00e4uft gleichf\u00f6rmig ab und ist innerhalb der L\u00e4nder derselben Zeitzone einheitlich. Unter Einhaltung dieser Bedingungen weicht sie m\u00f6glichst wenig von der \u00f6rtlichen Sonnenzeit ab. Die Differenz zwischen der \u00f6rtlichen Sonnenzeit und der Zonenzeit eines Ortes ist \u00f6stlich des Mittelmeridians negativ und westlich davon positiv, und sofern die Grenzen der Zeitzonen in etwa mit ihrer nat\u00fcrlichen Lage \u00fcbereinstimmen \u2013 was heute oft nicht mehr zutrifft \u2013, ist der Betrag dieser Differenz im Jahresmittel nirgends wesentlich gr\u00f6\u00dfer als eine halbe Stunde.\nDie gesetzlichen Zeiten der einzelnen L\u00e4nder sind als die Zonenzeit der Zeitzone definiert, der das Land entsprechend seiner geographischen L\u00e4nge angeh\u00f6rt. So ist die Mitteleurop\u00e4ische Zeit (MEZ) die Zonenzeit in der Mitteleurop\u00e4ischen Zeitzone mit dem Bezugsmeridian der geographischen L\u00e4nge 15\u00b0 Ost. Sie unterscheidet sich also von der auf den Greenwicher Nullmeridian bezogenen Koordinierten Weltzeit UTC um 1\u00a0Stunde: MEZ = UTC + 1\u00a0Stunde.\nAufgrund von wirtschaftlich-politischen Erw\u00e4gungen wurde wiederholt in vielen L\u00e4ndern jeweils f\u00fcr begrenzte Zeitr\u00e4ume im Sommerhalbjahr eine dieser ''normalen'' gesetzlichen Zeit um eine Stunde vorausgehende ''Sommerzeit'' als gesetzliche Zeit eingef\u00fchrt. Die Sommerzeit ist damit gleich der Zonenzeit der \u00f6stlich benachbarten Zeitzone, also etwa die Mitteleurop\u00e4ische Sommerzeit (MESZ) = UTC + 2\u00a0Stunden (=\u00a0Osteurop\u00e4ische Zeit (OEZ)). Die Differenz zwischen der \u00f6rtlichen Sonnenzeit und der gesetzlichen Zeit vergr\u00f6\u00dfert sich mit Einf\u00fchrung der Sommerzeit um eine Stunde. Anl\u00e4sse f\u00fcr die Einf\u00fchrung einer Sommerzeit waren etwa der Erste und der Zweite Weltkrieg sowie die \u00d6lpreiskrise in den 1970er Jahren.\nIn analoger Weise gab es in der Tschechoslowakei im Winter 1946/47 zur Energieeinsparung am Morgen eine ''Winterzeit'', also in Umkehrung zur Sommerzeit eine Zur\u00fcckstellung der gesetzlichen Zeit gegen\u00fcber der normalen gesetzlichen Zeit (MEZ) um eine Stunde.Nr. 212: Z\u00e1kon ze dne 21. listopadu 1946 o zimn\u00edm \u010dase (Gesetz vom 21. November 1946 \u00fcber eine Winterzeit)Nr. 213: Vl\u00e1dn\u00ed na\u0159\u00edzen\u00ed ze dne 27. listopadu 1946 o zaveden\u00ed zimn\u00edho \u010dasu v obdob\u00ed 1946/1947 (Verordnung vom 27. November 1946 zur Einf\u00fchrung einer Winterzeit im Zeitraum 1946/1947).\nZur Unterscheidung von der Sommerzeit wird die normalerweise als gesetzliche Zeit dienende Zonenzeit Normalzeit oder Standardzeit genannt. Da in vielen europ\u00e4ischen L\u00e4ndern seit etwa 1980 in jedem Jahr die Sommerzeit eingef\u00fchrt wurde und die Normalzeit daher nur noch im Winterhalbjahr gebraucht wurde, hat sich daf\u00fcr auch die Bezeichnung ''Winterzeit'' eingeb\u00fcrgert.", "answer": "1884", "sentence": "Um die Ortsabh\u00e4ngigkeit der Zeit \u2013 einem geographischen L\u00e4ngenunterschied von einem Grad entspricht ein Zeitunterschied von 4\u00a0Minuten \u2013 innerhalb eines Landes zu beseitigen, wurde auf der internationalen Meridiankonferenz von 1884 , ausgehend vom Greenwicher Nullmeridian, ein globales System von 24 Zeitzonen mit einer Ost-West-Ausdehnung von jeweils etwa 15\u00b0 geographischer L\u00e4ngendifferenz geschaffen.", "paragraph_sentence": "Sommerzeit = = Grundlagen == Als Zeitsystem f\u00fcr den allt\u00e4glichen Gebrauch diente von alters her die \u00f6rtliche Sonnenzeit, die durch den Stundenwinkel der Sonne definiert ist. Damit ist es am Mittag (Zeitpunkt des h\u00f6chsten Sonnenstandes) 12:00 Uhr und um Mitternacht 0:00 Uhr. Um die Ortsabh\u00e4ngigkeit der Zeit \u2013 einem geographischen L\u00e4ngenunterschied von einem Grad entspricht ein Zeitunterschied von 4 Minuten \u2013 innerhalb eines Landes zu beseitigen, wurde auf der internationalen Meridiankonferenz von 1884 , ausgehend vom Greenwicher Nullmeridian, ein globales System von 24 Zeitzonen mit einer Ost-West-Ausdehnung von jeweils etwa 15\u00b0 geographischer L\u00e4ngendifferenz geschaffen. Jeder Zeitzone wurde eine Zonenzeit zugeordnet, die (nach damaliger Definition) gleich der mittleren Sonnenzeit des Mittelmeridians der Zone mit den geographischen L\u00e4ngen 0\u00b0, 15\u00b0, 30\u00b0, \u2026 \u00f6stlich und westlich von Greenwich war. Die Zonenzeiten zweier benachbarter Zonen unterscheiden sich um genau eine Stunde. Eine Zonenzeit l\u00e4uft gleichf\u00f6rmig ab und ist innerhalb der L\u00e4nder derselben Zeitzone einheitlich. Unter Einhaltung dieser Bedingungen weicht sie m\u00f6glichst wenig von der \u00f6rtlichen Sonnenzeit ab. Die Differenz zwischen der \u00f6rtlichen Sonnenzeit und der Zonenzeit eines Ortes ist \u00f6stlich des Mittelmeridians negativ und westlich davon positiv, und sofern die Grenzen der Zeitzonen in etwa mit ihrer nat\u00fcrlichen Lage \u00fcbereinstimmen \u2013 was heute oft nicht mehr zutrifft \u2013, ist der Betrag dieser Differenz im Jahresmittel nirgends wesentlich gr\u00f6\u00dfer als eine halbe Stunde. Die gesetzlichen Zeiten der einzelnen L\u00e4nder sind als die Zonenzeit der Zeitzone definiert, der das Land entsprechend seiner geographischen L\u00e4nge angeh\u00f6rt. So ist die Mitteleurop\u00e4ische Zeit (MEZ) die Zonenzeit in der Mitteleurop\u00e4ischen Zeitzone mit dem Bezugsmeridian der geographischen L\u00e4nge 15\u00b0 Ost. Sie unterscheidet sich also von der auf den Greenwicher Nullmeridian bezogenen Koordinierten Weltzeit UTC um 1 Stunde: MEZ = UTC + 1 Stunde. Aufgrund von wirtschaftlich-politischen Erw\u00e4gungen wurde wiederholt in vielen L\u00e4ndern jeweils f\u00fcr begrenzte Zeitr\u00e4ume im Sommerhalbjahr eine dieser ''normalen'' gesetzlichen Zeit um eine Stunde vorausgehende ''Sommerzeit'' als gesetzliche Zeit eingef\u00fchrt. Die Sommerzeit ist damit gleich der Zonenzeit der \u00f6stlich benachbarten Zeitzone, also etwa die Mitteleurop\u00e4ische Sommerzeit (MESZ) = UTC + 2 Stunden (= Osteurop\u00e4ische Zeit (OEZ)). Die Differenz zwischen der \u00f6rtlichen Sonnenzeit und der gesetzlichen Zeit vergr\u00f6\u00dfert sich mit Einf\u00fchrung der Sommerzeit um eine Stunde. Anl\u00e4sse f\u00fcr die Einf\u00fchrung einer Sommerzeit waren etwa der Erste und der Zweite Weltkrieg sowie die \u00d6lpreiskrise in den 1970er Jahren. In analoger Weise gab es in der Tschechoslowakei im Winter 1946/47 zur Energieeinsparung am Morgen eine ''Winterzeit'', also in Umkehrung zur Sommerzeit eine Zur\u00fcckstellung der gesetzlichen Zeit gegen\u00fcber der normalen gesetzlichen Zeit (MEZ) um eine Stunde. Nr. 212: Z\u00e1kon ze dne 21. listopadu 1946 o zimn\u00edm \u010dase (Gesetz vom 21. November 1946 \u00fcber eine Winterzeit)Nr. 213: Vl\u00e1dn\u00ed na\u0159\u00edzen\u00ed ze dne 27. listopadu 1946 o zaveden\u00ed zimn\u00edho \u010dasu v obdob\u00ed 1946/1947 (Verordnung vom 27. November 1946 zur Einf\u00fchrung einer Winterzeit im Zeitraum 1946/1947). Zur Unterscheidung von der Sommerzeit wird die normalerweise als gesetzliche Zeit dienende Zonenzeit Normalzeit oder Standardzeit genannt. Da in vielen europ\u00e4ischen L\u00e4ndern seit etwa 1980 in jedem Jahr die Sommerzeit eingef\u00fchrt wurde und die Normalzeit daher nur noch im Winterhalbjahr gebraucht wurde, hat sich daf\u00fcr auch die Bezeichnung ''Winterzeit'' eingeb\u00fcrgert.", "paragraph_answer": "Sommerzeit == Grundlagen == Als Zeitsystem f\u00fcr den allt\u00e4glichen Gebrauch diente von alters her die \u00f6rtliche Sonnenzeit, die durch den Stundenwinkel der Sonne definiert ist. Damit ist es am Mittag (Zeitpunkt des h\u00f6chsten Sonnenstandes) 12:00 Uhr und um Mitternacht 0:00 Uhr. Um die Ortsabh\u00e4ngigkeit der Zeit \u2013 einem geographischen L\u00e4ngenunterschied von einem Grad entspricht ein Zeitunterschied von 4 Minuten \u2013 innerhalb eines Landes zu beseitigen, wurde auf der internationalen Meridiankonferenz von 1884 , ausgehend vom Greenwicher Nullmeridian, ein globales System von 24 Zeitzonen mit einer Ost-West-Ausdehnung von jeweils etwa 15\u00b0 geographischer L\u00e4ngendifferenz geschaffen. Jeder Zeitzone wurde eine Zonenzeit zugeordnet, die (nach damaliger Definition) gleich der mittleren Sonnenzeit des Mittelmeridians der Zone mit den geographischen L\u00e4ngen 0\u00b0, 15\u00b0, 30\u00b0, \u2026 \u00f6stlich und westlich von Greenwich war. Die Zonenzeiten zweier benachbarter Zonen unterscheiden sich um genau eine Stunde. Eine Zonenzeit l\u00e4uft gleichf\u00f6rmig ab und ist innerhalb der L\u00e4nder derselben Zeitzone einheitlich. Unter Einhaltung dieser Bedingungen weicht sie m\u00f6glichst wenig von der \u00f6rtlichen Sonnenzeit ab. Die Differenz zwischen der \u00f6rtlichen Sonnenzeit und der Zonenzeit eines Ortes ist \u00f6stlich des Mittelmeridians negativ und westlich davon positiv, und sofern die Grenzen der Zeitzonen in etwa mit ihrer nat\u00fcrlichen Lage \u00fcbereinstimmen \u2013 was heute oft nicht mehr zutrifft \u2013, ist der Betrag dieser Differenz im Jahresmittel nirgends wesentlich gr\u00f6\u00dfer als eine halbe Stunde. Die gesetzlichen Zeiten der einzelnen L\u00e4nder sind als die Zonenzeit der Zeitzone definiert, der das Land entsprechend seiner geographischen L\u00e4nge angeh\u00f6rt. So ist die Mitteleurop\u00e4ische Zeit (MEZ) die Zonenzeit in der Mitteleurop\u00e4ischen Zeitzone mit dem Bezugsmeridian der geographischen L\u00e4nge 15\u00b0 Ost. Sie unterscheidet sich also von der auf den Greenwicher Nullmeridian bezogenen Koordinierten Weltzeit UTC um 1 Stunde: MEZ = UTC + 1 Stunde. Aufgrund von wirtschaftlich-politischen Erw\u00e4gungen wurde wiederholt in vielen L\u00e4ndern jeweils f\u00fcr begrenzte Zeitr\u00e4ume im Sommerhalbjahr eine dieser ''normalen'' gesetzlichen Zeit um eine Stunde vorausgehende ''Sommerzeit'' als gesetzliche Zeit eingef\u00fchrt. Die Sommerzeit ist damit gleich der Zonenzeit der \u00f6stlich benachbarten Zeitzone, also etwa die Mitteleurop\u00e4ische Sommerzeit (MESZ) = UTC + 2 Stunden (= Osteurop\u00e4ische Zeit (OEZ)). Die Differenz zwischen der \u00f6rtlichen Sonnenzeit und der gesetzlichen Zeit vergr\u00f6\u00dfert sich mit Einf\u00fchrung der Sommerzeit um eine Stunde. Anl\u00e4sse f\u00fcr die Einf\u00fchrung einer Sommerzeit waren etwa der Erste und der Zweite Weltkrieg sowie die \u00d6lpreiskrise in den 1970er Jahren. In analoger Weise gab es in der Tschechoslowakei im Winter 1946/47 zur Energieeinsparung am Morgen eine ''Winterzeit'', also in Umkehrung zur Sommerzeit eine Zur\u00fcckstellung der gesetzlichen Zeit gegen\u00fcber der normalen gesetzlichen Zeit (MEZ) um eine Stunde.Nr. 212: Z\u00e1kon ze dne 21. listopadu 1946 o zimn\u00edm \u010dase (Gesetz vom 21. November 1946 \u00fcber eine Winterzeit)Nr. 213: Vl\u00e1dn\u00ed na\u0159\u00edzen\u00ed ze dne 27. listopadu 1946 o zaveden\u00ed zimn\u00edho \u010dasu v obdob\u00ed 1946/1947 (Verordnung vom 27. November 1946 zur Einf\u00fchrung einer Winterzeit im Zeitraum 1946/1947). Zur Unterscheidung von der Sommerzeit wird die normalerweise als gesetzliche Zeit dienende Zonenzeit Normalzeit oder Standardzeit genannt. Da in vielen europ\u00e4ischen L\u00e4ndern seit etwa 1980 in jedem Jahr die Sommerzeit eingef\u00fchrt wurde und die Normalzeit daher nur noch im Winterhalbjahr gebraucht wurde, hat sich daf\u00fcr auch die Bezeichnung ''Winterzeit'' eingeb\u00fcrgert.", "sentence_answer": "Um die Ortsabh\u00e4ngigkeit der Zeit \u2013 einem geographischen L\u00e4ngenunterschied von einem Grad entspricht ein Zeitunterschied von 4 Minuten \u2013 innerhalb eines Landes zu beseitigen, wurde auf der internationalen Meridiankonferenz von 1884 , ausgehend vom Greenwicher Nullmeridian, ein globales System von 24 Zeitzonen mit einer Ost-West-Ausdehnung von jeweils etwa 15\u00b0 geographischer L\u00e4ngendifferenz geschaffen.", "paragraph_id": 37609} {"question": "Wo wurde ein weltweites Zeitsystem festgelegt?", "paragraph": "Sommerzeit\n\n== Grundlagen ==\nAls Zeitsystem f\u00fcr den allt\u00e4glichen Gebrauch diente von alters her die \u00f6rtliche Sonnenzeit, die durch den Stundenwinkel der Sonne definiert ist. Damit ist es am Mittag (Zeitpunkt des h\u00f6chsten Sonnenstandes) 12:00\u00a0Uhr und um Mitternacht 0:00\u00a0Uhr. Um die Ortsabh\u00e4ngigkeit der Zeit \u2013 einem geographischen L\u00e4ngenunterschied von einem Grad entspricht ein Zeitunterschied von 4\u00a0Minuten \u2013 innerhalb eines Landes zu beseitigen, wurde auf der internationalen Meridiankonferenz von 1884, ausgehend vom Greenwicher Nullmeridian, ein globales System von 24 Zeitzonen mit einer Ost-West-Ausdehnung von jeweils etwa 15\u00b0 geographischer L\u00e4ngendifferenz geschaffen. Jeder Zeitzone wurde eine Zonenzeit zugeordnet, die (nach damaliger Definition) gleich der mittleren Sonnenzeit des Mittelmeridians der Zone mit den geographischen L\u00e4ngen 0\u00b0, 15\u00b0, 30\u00b0,\u00a0\u2026 \u00f6stlich und westlich von Greenwich war. Die Zonenzeiten zweier benachbarter Zonen unterscheiden sich um genau eine Stunde. Eine Zonenzeit l\u00e4uft gleichf\u00f6rmig ab und ist innerhalb der L\u00e4nder derselben Zeitzone einheitlich. Unter Einhaltung dieser Bedingungen weicht sie m\u00f6glichst wenig von der \u00f6rtlichen Sonnenzeit ab. Die Differenz zwischen der \u00f6rtlichen Sonnenzeit und der Zonenzeit eines Ortes ist \u00f6stlich des Mittelmeridians negativ und westlich davon positiv, und sofern die Grenzen der Zeitzonen in etwa mit ihrer nat\u00fcrlichen Lage \u00fcbereinstimmen \u2013 was heute oft nicht mehr zutrifft \u2013, ist der Betrag dieser Differenz im Jahresmittel nirgends wesentlich gr\u00f6\u00dfer als eine halbe Stunde.\nDie gesetzlichen Zeiten der einzelnen L\u00e4nder sind als die Zonenzeit der Zeitzone definiert, der das Land entsprechend seiner geographischen L\u00e4nge angeh\u00f6rt. So ist die Mitteleurop\u00e4ische Zeit (MEZ) die Zonenzeit in der Mitteleurop\u00e4ischen Zeitzone mit dem Bezugsmeridian der geographischen L\u00e4nge 15\u00b0 Ost. Sie unterscheidet sich also von der auf den Greenwicher Nullmeridian bezogenen Koordinierten Weltzeit UTC um 1\u00a0Stunde: MEZ = UTC + 1\u00a0Stunde.\nAufgrund von wirtschaftlich-politischen Erw\u00e4gungen wurde wiederholt in vielen L\u00e4ndern jeweils f\u00fcr begrenzte Zeitr\u00e4ume im Sommerhalbjahr eine dieser ''normalen'' gesetzlichen Zeit um eine Stunde vorausgehende ''Sommerzeit'' als gesetzliche Zeit eingef\u00fchrt. Die Sommerzeit ist damit gleich der Zonenzeit der \u00f6stlich benachbarten Zeitzone, also etwa die Mitteleurop\u00e4ische Sommerzeit (MESZ) = UTC + 2\u00a0Stunden (=\u00a0Osteurop\u00e4ische Zeit (OEZ)). Die Differenz zwischen der \u00f6rtlichen Sonnenzeit und der gesetzlichen Zeit vergr\u00f6\u00dfert sich mit Einf\u00fchrung der Sommerzeit um eine Stunde. Anl\u00e4sse f\u00fcr die Einf\u00fchrung einer Sommerzeit waren etwa der Erste und der Zweite Weltkrieg sowie die \u00d6lpreiskrise in den 1970er Jahren.\nIn analoger Weise gab es in der Tschechoslowakei im Winter 1946/47 zur Energieeinsparung am Morgen eine ''Winterzeit'', also in Umkehrung zur Sommerzeit eine Zur\u00fcckstellung der gesetzlichen Zeit gegen\u00fcber der normalen gesetzlichen Zeit (MEZ) um eine Stunde.Nr. 212: Z\u00e1kon ze dne 21. listopadu 1946 o zimn\u00edm \u010dase (Gesetz vom 21. November 1946 \u00fcber eine Winterzeit)Nr. 213: Vl\u00e1dn\u00ed na\u0159\u00edzen\u00ed ze dne 27. listopadu 1946 o zaveden\u00ed zimn\u00edho \u010dasu v obdob\u00ed 1946/1947 (Verordnung vom 27. November 1946 zur Einf\u00fchrung einer Winterzeit im Zeitraum 1946/1947).\nZur Unterscheidung von der Sommerzeit wird die normalerweise als gesetzliche Zeit dienende Zonenzeit Normalzeit oder Standardzeit genannt. Da in vielen europ\u00e4ischen L\u00e4ndern seit etwa 1980 in jedem Jahr die Sommerzeit eingef\u00fchrt wurde und die Normalzeit daher nur noch im Winterhalbjahr gebraucht wurde, hat sich daf\u00fcr auch die Bezeichnung ''Winterzeit'' eingeb\u00fcrgert.", "answer": "auf der internationalen Meridiankonferenz von 1884,", "sentence": "Um die Ortsabh\u00e4ngigkeit der Zeit \u2013 einem geographischen L\u00e4ngenunterschied von einem Grad entspricht ein Zeitunterschied von 4\u00a0Minuten \u2013 innerhalb eines Landes zu beseitigen, wurde auf der internationalen Meridiankonferenz von 1884, ausgehend vom Greenwicher Nullmeridian, ein globales System von 24 Zeitzonen mit einer Ost-West-Ausdehnung von jeweils etwa 15\u00b0 geographischer L\u00e4ngendifferenz geschaffen", "paragraph_sentence": "Sommerzeit = = Grundlagen == Als Zeitsystem f\u00fcr den allt\u00e4glichen Gebrauch diente von alters her die \u00f6rtliche Sonnenzeit, die durch den Stundenwinkel der Sonne definiert ist. Damit ist es am Mittag (Zeitpunkt des h\u00f6chsten Sonnenstandes) 12:00 Uhr und um Mitternacht 0:00 Uhr. Um die Ortsabh\u00e4ngigkeit der Zeit \u2013 einem geographischen L\u00e4ngenunterschied von einem Grad entspricht ein Zeitunterschied von 4 Minuten \u2013 innerhalb eines Landes zu beseitigen, wurde auf der internationalen Meridiankonferenz von 1884, ausgehend vom Greenwicher Nullmeridian, ein globales System von 24 Zeitzonen mit einer Ost-West-Ausdehnung von jeweils etwa 15\u00b0 geographischer L\u00e4ngendifferenz geschaffen . Jeder Zeitzone wurde eine Zonenzeit zugeordnet, die (nach damaliger Definition) gleich der mittleren Sonnenzeit des Mittelmeridians der Zone mit den geographischen L\u00e4ngen 0\u00b0, 15\u00b0, 30\u00b0, \u2026 \u00f6stlich und westlich von Greenwich war. Die Zonenzeiten zweier benachbarter Zonen unterscheiden sich um genau eine Stunde. Eine Zonenzeit l\u00e4uft gleichf\u00f6rmig ab und ist innerhalb der L\u00e4nder derselben Zeitzone einheitlich. Unter Einhaltung dieser Bedingungen weicht sie m\u00f6glichst wenig von der \u00f6rtlichen Sonnenzeit ab. Die Differenz zwischen der \u00f6rtlichen Sonnenzeit und der Zonenzeit eines Ortes ist \u00f6stlich des Mittelmeridians negativ und westlich davon positiv, und sofern die Grenzen der Zeitzonen in etwa mit ihrer nat\u00fcrlichen Lage \u00fcbereinstimmen \u2013 was heute oft nicht mehr zutrifft \u2013, ist der Betrag dieser Differenz im Jahresmittel nirgends wesentlich gr\u00f6\u00dfer als eine halbe Stunde. Die gesetzlichen Zeiten der einzelnen L\u00e4nder sind als die Zonenzeit der Zeitzone definiert, der das Land entsprechend seiner geographischen L\u00e4nge angeh\u00f6rt. So ist die Mitteleurop\u00e4ische Zeit (MEZ) die Zonenzeit in der Mitteleurop\u00e4ischen Zeitzone mit dem Bezugsmeridian der geographischen L\u00e4nge 15\u00b0 Ost. Sie unterscheidet sich also von der auf den Greenwicher Nullmeridian bezogenen Koordinierten Weltzeit UTC um 1 Stunde: MEZ = UTC + 1 Stunde. Aufgrund von wirtschaftlich-politischen Erw\u00e4gungen wurde wiederholt in vielen L\u00e4ndern jeweils f\u00fcr begrenzte Zeitr\u00e4ume im Sommerhalbjahr eine dieser ''normalen'' gesetzlichen Zeit um eine Stunde vorausgehende ''Sommerzeit'' als gesetzliche Zeit eingef\u00fchrt. Die Sommerzeit ist damit gleich der Zonenzeit der \u00f6stlich benachbarten Zeitzone, also etwa die Mitteleurop\u00e4ische Sommerzeit (MESZ) = UTC + 2 Stunden (= Osteurop\u00e4ische Zeit (OEZ)). Die Differenz zwischen der \u00f6rtlichen Sonnenzeit und der gesetzlichen Zeit vergr\u00f6\u00dfert sich mit Einf\u00fchrung der Sommerzeit um eine Stunde. Anl\u00e4sse f\u00fcr die Einf\u00fchrung einer Sommerzeit waren etwa der Erste und der Zweite Weltkrieg sowie die \u00d6lpreiskrise in den 1970er Jahren. In analoger Weise gab es in der Tschechoslowakei im Winter 1946/47 zur Energieeinsparung am Morgen eine ''Winterzeit'', also in Umkehrung zur Sommerzeit eine Zur\u00fcckstellung der gesetzlichen Zeit gegen\u00fcber der normalen gesetzlichen Zeit (MEZ) um eine Stunde. Nr. 212: Z\u00e1kon ze dne 21. listopadu 1946 o zimn\u00edm \u010dase (Gesetz vom 21. November 1946 \u00fcber eine Winterzeit)Nr. 213: Vl\u00e1dn\u00ed na\u0159\u00edzen\u00ed ze dne 27. listopadu 1946 o zaveden\u00ed zimn\u00edho \u010dasu v obdob\u00ed 1946/1947 (Verordnung vom 27. November 1946 zur Einf\u00fchrung einer Winterzeit im Zeitraum 1946/1947). Zur Unterscheidung von der Sommerzeit wird die normalerweise als gesetzliche Zeit dienende Zonenzeit Normalzeit oder Standardzeit genannt. Da in vielen europ\u00e4ischen L\u00e4ndern seit etwa 1980 in jedem Jahr die Sommerzeit eingef\u00fchrt wurde und die Normalzeit daher nur noch im Winterhalbjahr gebraucht wurde, hat sich daf\u00fcr auch die Bezeichnung ''Winterzeit'' eingeb\u00fcrgert.", "paragraph_answer": "Sommerzeit == Grundlagen == Als Zeitsystem f\u00fcr den allt\u00e4glichen Gebrauch diente von alters her die \u00f6rtliche Sonnenzeit, die durch den Stundenwinkel der Sonne definiert ist. Damit ist es am Mittag (Zeitpunkt des h\u00f6chsten Sonnenstandes) 12:00 Uhr und um Mitternacht 0:00 Uhr. Um die Ortsabh\u00e4ngigkeit der Zeit \u2013 einem geographischen L\u00e4ngenunterschied von einem Grad entspricht ein Zeitunterschied von 4 Minuten \u2013 innerhalb eines Landes zu beseitigen, wurde auf der internationalen Meridiankonferenz von 1884, ausgehend vom Greenwicher Nullmeridian, ein globales System von 24 Zeitzonen mit einer Ost-West-Ausdehnung von jeweils etwa 15\u00b0 geographischer L\u00e4ngendifferenz geschaffen. Jeder Zeitzone wurde eine Zonenzeit zugeordnet, die (nach damaliger Definition) gleich der mittleren Sonnenzeit des Mittelmeridians der Zone mit den geographischen L\u00e4ngen 0\u00b0, 15\u00b0, 30\u00b0, \u2026 \u00f6stlich und westlich von Greenwich war. Die Zonenzeiten zweier benachbarter Zonen unterscheiden sich um genau eine Stunde. Eine Zonenzeit l\u00e4uft gleichf\u00f6rmig ab und ist innerhalb der L\u00e4nder derselben Zeitzone einheitlich. Unter Einhaltung dieser Bedingungen weicht sie m\u00f6glichst wenig von der \u00f6rtlichen Sonnenzeit ab. Die Differenz zwischen der \u00f6rtlichen Sonnenzeit und der Zonenzeit eines Ortes ist \u00f6stlich des Mittelmeridians negativ und westlich davon positiv, und sofern die Grenzen der Zeitzonen in etwa mit ihrer nat\u00fcrlichen Lage \u00fcbereinstimmen \u2013 was heute oft nicht mehr zutrifft \u2013, ist der Betrag dieser Differenz im Jahresmittel nirgends wesentlich gr\u00f6\u00dfer als eine halbe Stunde. Die gesetzlichen Zeiten der einzelnen L\u00e4nder sind als die Zonenzeit der Zeitzone definiert, der das Land entsprechend seiner geographischen L\u00e4nge angeh\u00f6rt. So ist die Mitteleurop\u00e4ische Zeit (MEZ) die Zonenzeit in der Mitteleurop\u00e4ischen Zeitzone mit dem Bezugsmeridian der geographischen L\u00e4nge 15\u00b0 Ost. Sie unterscheidet sich also von der auf den Greenwicher Nullmeridian bezogenen Koordinierten Weltzeit UTC um 1 Stunde: MEZ = UTC + 1 Stunde. Aufgrund von wirtschaftlich-politischen Erw\u00e4gungen wurde wiederholt in vielen L\u00e4ndern jeweils f\u00fcr begrenzte Zeitr\u00e4ume im Sommerhalbjahr eine dieser ''normalen'' gesetzlichen Zeit um eine Stunde vorausgehende ''Sommerzeit'' als gesetzliche Zeit eingef\u00fchrt. Die Sommerzeit ist damit gleich der Zonenzeit der \u00f6stlich benachbarten Zeitzone, also etwa die Mitteleurop\u00e4ische Sommerzeit (MESZ) = UTC + 2 Stunden (= Osteurop\u00e4ische Zeit (OEZ)). Die Differenz zwischen der \u00f6rtlichen Sonnenzeit und der gesetzlichen Zeit vergr\u00f6\u00dfert sich mit Einf\u00fchrung der Sommerzeit um eine Stunde. Anl\u00e4sse f\u00fcr die Einf\u00fchrung einer Sommerzeit waren etwa der Erste und der Zweite Weltkrieg sowie die \u00d6lpreiskrise in den 1970er Jahren. In analoger Weise gab es in der Tschechoslowakei im Winter 1946/47 zur Energieeinsparung am Morgen eine ''Winterzeit'', also in Umkehrung zur Sommerzeit eine Zur\u00fcckstellung der gesetzlichen Zeit gegen\u00fcber der normalen gesetzlichen Zeit (MEZ) um eine Stunde.Nr. 212: Z\u00e1kon ze dne 21. listopadu 1946 o zimn\u00edm \u010dase (Gesetz vom 21. November 1946 \u00fcber eine Winterzeit)Nr. 213: Vl\u00e1dn\u00ed na\u0159\u00edzen\u00ed ze dne 27. listopadu 1946 o zaveden\u00ed zimn\u00edho \u010dasu v obdob\u00ed 1946/1947 (Verordnung vom 27. November 1946 zur Einf\u00fchrung einer Winterzeit im Zeitraum 1946/1947). Zur Unterscheidung von der Sommerzeit wird die normalerweise als gesetzliche Zeit dienende Zonenzeit Normalzeit oder Standardzeit genannt. Da in vielen europ\u00e4ischen L\u00e4ndern seit etwa 1980 in jedem Jahr die Sommerzeit eingef\u00fchrt wurde und die Normalzeit daher nur noch im Winterhalbjahr gebraucht wurde, hat sich daf\u00fcr auch die Bezeichnung ''Winterzeit'' eingeb\u00fcrgert.", "sentence_answer": "Um die Ortsabh\u00e4ngigkeit der Zeit \u2013 einem geographischen L\u00e4ngenunterschied von einem Grad entspricht ein Zeitunterschied von 4 Minuten \u2013 innerhalb eines Landes zu beseitigen, wurde auf der internationalen Meridiankonferenz von 1884, ausgehend vom Greenwicher Nullmeridian, ein globales System von 24 Zeitzonen mit einer Ost-West-Ausdehnung von jeweils etwa 15\u00b0 geographischer L\u00e4ngendifferenz geschaffen", "paragraph_id": 37610} {"question": "Was ist die Zonenzeit?", "paragraph": "Sommerzeit\n\n== Grundlagen ==\nAls Zeitsystem f\u00fcr den allt\u00e4glichen Gebrauch diente von alters her die \u00f6rtliche Sonnenzeit, die durch den Stundenwinkel der Sonne definiert ist. Damit ist es am Mittag (Zeitpunkt des h\u00f6chsten Sonnenstandes) 12:00\u00a0Uhr und um Mitternacht 0:00\u00a0Uhr. Um die Ortsabh\u00e4ngigkeit der Zeit \u2013 einem geographischen L\u00e4ngenunterschied von einem Grad entspricht ein Zeitunterschied von 4\u00a0Minuten \u2013 innerhalb eines Landes zu beseitigen, wurde auf der internationalen Meridiankonferenz von 1884, ausgehend vom Greenwicher Nullmeridian, ein globales System von 24 Zeitzonen mit einer Ost-West-Ausdehnung von jeweils etwa 15\u00b0 geographischer L\u00e4ngendifferenz geschaffen. Jeder Zeitzone wurde eine Zonenzeit zugeordnet, die (nach damaliger Definition) gleich der mittleren Sonnenzeit des Mittelmeridians der Zone mit den geographischen L\u00e4ngen 0\u00b0, 15\u00b0, 30\u00b0,\u00a0\u2026 \u00f6stlich und westlich von Greenwich war. Die Zonenzeiten zweier benachbarter Zonen unterscheiden sich um genau eine Stunde. Eine Zonenzeit l\u00e4uft gleichf\u00f6rmig ab und ist innerhalb der L\u00e4nder derselben Zeitzone einheitlich. Unter Einhaltung dieser Bedingungen weicht sie m\u00f6glichst wenig von der \u00f6rtlichen Sonnenzeit ab. Die Differenz zwischen der \u00f6rtlichen Sonnenzeit und der Zonenzeit eines Ortes ist \u00f6stlich des Mittelmeridians negativ und westlich davon positiv, und sofern die Grenzen der Zeitzonen in etwa mit ihrer nat\u00fcrlichen Lage \u00fcbereinstimmen \u2013 was heute oft nicht mehr zutrifft \u2013, ist der Betrag dieser Differenz im Jahresmittel nirgends wesentlich gr\u00f6\u00dfer als eine halbe Stunde.\nDie gesetzlichen Zeiten der einzelnen L\u00e4nder sind als die Zonenzeit der Zeitzone definiert, der das Land entsprechend seiner geographischen L\u00e4nge angeh\u00f6rt. So ist die Mitteleurop\u00e4ische Zeit (MEZ) die Zonenzeit in der Mitteleurop\u00e4ischen Zeitzone mit dem Bezugsmeridian der geographischen L\u00e4nge 15\u00b0 Ost. Sie unterscheidet sich also von der auf den Greenwicher Nullmeridian bezogenen Koordinierten Weltzeit UTC um 1\u00a0Stunde: MEZ = UTC + 1\u00a0Stunde.\nAufgrund von wirtschaftlich-politischen Erw\u00e4gungen wurde wiederholt in vielen L\u00e4ndern jeweils f\u00fcr begrenzte Zeitr\u00e4ume im Sommerhalbjahr eine dieser ''normalen'' gesetzlichen Zeit um eine Stunde vorausgehende ''Sommerzeit'' als gesetzliche Zeit eingef\u00fchrt. Die Sommerzeit ist damit gleich der Zonenzeit der \u00f6stlich benachbarten Zeitzone, also etwa die Mitteleurop\u00e4ische Sommerzeit (MESZ) = UTC + 2\u00a0Stunden (=\u00a0Osteurop\u00e4ische Zeit (OEZ)). Die Differenz zwischen der \u00f6rtlichen Sonnenzeit und der gesetzlichen Zeit vergr\u00f6\u00dfert sich mit Einf\u00fchrung der Sommerzeit um eine Stunde. Anl\u00e4sse f\u00fcr die Einf\u00fchrung einer Sommerzeit waren etwa der Erste und der Zweite Weltkrieg sowie die \u00d6lpreiskrise in den 1970er Jahren.\nIn analoger Weise gab es in der Tschechoslowakei im Winter 1946/47 zur Energieeinsparung am Morgen eine ''Winterzeit'', also in Umkehrung zur Sommerzeit eine Zur\u00fcckstellung der gesetzlichen Zeit gegen\u00fcber der normalen gesetzlichen Zeit (MEZ) um eine Stunde.Nr. 212: Z\u00e1kon ze dne 21. listopadu 1946 o zimn\u00edm \u010dase (Gesetz vom 21. November 1946 \u00fcber eine Winterzeit)Nr. 213: Vl\u00e1dn\u00ed na\u0159\u00edzen\u00ed ze dne 27. listopadu 1946 o zaveden\u00ed zimn\u00edho \u010dasu v obdob\u00ed 1946/1947 (Verordnung vom 27. November 1946 zur Einf\u00fchrung einer Winterzeit im Zeitraum 1946/1947).\nZur Unterscheidung von der Sommerzeit wird die normalerweise als gesetzliche Zeit dienende Zonenzeit Normalzeit oder Standardzeit genannt. Da in vielen europ\u00e4ischen L\u00e4ndern seit etwa 1980 in jedem Jahr die Sommerzeit eingef\u00fchrt wurde und die Normalzeit daher nur noch im Winterhalbjahr gebraucht wurde, hat sich daf\u00fcr auch die Bezeichnung ''Winterzeit'' eingeb\u00fcrgert.", "answer": "Jeder Zeitzone wurde eine Zonenzeit zugeordnet, die (nach damaliger Definition) gleich der mittleren Sonnenzeit des Mittelmeridians der Zone mit den geographischen L\u00e4ngen 0\u00b0, 15\u00b0, 30\u00b0,\u00a0\u2026 \u00f6stlich und westlich von Greenwich war. ", "sentence": "Jeder Zeitzone wurde eine Zonenzeit zugeordnet, die (nach damaliger Definition) gleich der mittleren Sonnenzeit des Mittelmeridians der Zone mit den geographischen L\u00e4ngen 0\u00b0, 15\u00b0, 30\u00b0,\u00a0\u2026 \u00f6stlich und westlich von Greenwich war. Die Zonenzeiten zweier benachbarter Zonen unterscheiden sich um genau eine Stunde.", "paragraph_sentence": "Sommerzeit = = Grundlagen == Als Zeitsystem f\u00fcr den allt\u00e4glichen Gebrauch diente von alters her die \u00f6rtliche Sonnenzeit, die durch den Stundenwinkel der Sonne definiert ist. Damit ist es am Mittag (Zeitpunkt des h\u00f6chsten Sonnenstandes) 12:00 Uhr und um Mitternacht 0:00 Uhr. Um die Ortsabh\u00e4ngigkeit der Zeit \u2013 einem geographischen L\u00e4ngenunterschied von einem Grad entspricht ein Zeitunterschied von 4 Minuten \u2013 innerhalb eines Landes zu beseitigen, wurde auf der internationalen Meridiankonferenz von 1884, ausgehend vom Greenwicher Nullmeridian, ein globales System von 24 Zeitzonen mit einer Ost-West-Ausdehnung von jeweils etwa 15\u00b0 geographischer L\u00e4ngendifferenz geschaffen. Jeder Zeitzone wurde eine Zonenzeit zugeordnet, die (nach damaliger Definition) gleich der mittleren Sonnenzeit des Mittelmeridians der Zone mit den geographischen L\u00e4ngen 0\u00b0, 15\u00b0, 30\u00b0, \u2026 \u00f6stlich und westlich von Greenwich war. Die Zonenzeiten zweier benachbarter Zonen unterscheiden sich um genau eine Stunde. Eine Zonenzeit l\u00e4uft gleichf\u00f6rmig ab und ist innerhalb der L\u00e4nder derselben Zeitzone einheitlich. Unter Einhaltung dieser Bedingungen weicht sie m\u00f6glichst wenig von der \u00f6rtlichen Sonnenzeit ab. Die Differenz zwischen der \u00f6rtlichen Sonnenzeit und der Zonenzeit eines Ortes ist \u00f6stlich des Mittelmeridians negativ und westlich davon positiv, und sofern die Grenzen der Zeitzonen in etwa mit ihrer nat\u00fcrlichen Lage \u00fcbereinstimmen \u2013 was heute oft nicht mehr zutrifft \u2013, ist der Betrag dieser Differenz im Jahresmittel nirgends wesentlich gr\u00f6\u00dfer als eine halbe Stunde. Die gesetzlichen Zeiten der einzelnen L\u00e4nder sind als die Zonenzeit der Zeitzone definiert, der das Land entsprechend seiner geographischen L\u00e4nge angeh\u00f6rt. So ist die Mitteleurop\u00e4ische Zeit (MEZ) die Zonenzeit in der Mitteleurop\u00e4ischen Zeitzone mit dem Bezugsmeridian der geographischen L\u00e4nge 15\u00b0 Ost. Sie unterscheidet sich also von der auf den Greenwicher Nullmeridian bezogenen Koordinierten Weltzeit UTC um 1 Stunde: MEZ = UTC + 1 Stunde. Aufgrund von wirtschaftlich-politischen Erw\u00e4gungen wurde wiederholt in vielen L\u00e4ndern jeweils f\u00fcr begrenzte Zeitr\u00e4ume im Sommerhalbjahr eine dieser ''normalen'' gesetzlichen Zeit um eine Stunde vorausgehende ''Sommerzeit'' als gesetzliche Zeit eingef\u00fchrt. Die Sommerzeit ist damit gleich der Zonenzeit der \u00f6stlich benachbarten Zeitzone, also etwa die Mitteleurop\u00e4ische Sommerzeit (MESZ) = UTC + 2 Stunden (= Osteurop\u00e4ische Zeit (OEZ)). Die Differenz zwischen der \u00f6rtlichen Sonnenzeit und der gesetzlichen Zeit vergr\u00f6\u00dfert sich mit Einf\u00fchrung der Sommerzeit um eine Stunde. Anl\u00e4sse f\u00fcr die Einf\u00fchrung einer Sommerzeit waren etwa der Erste und der Zweite Weltkrieg sowie die \u00d6lpreiskrise in den 1970er Jahren. In analoger Weise gab es in der Tschechoslowakei im Winter 1946/47 zur Energieeinsparung am Morgen eine ''Winterzeit'', also in Umkehrung zur Sommerzeit eine Zur\u00fcckstellung der gesetzlichen Zeit gegen\u00fcber der normalen gesetzlichen Zeit (MEZ) um eine Stunde. Nr. 212: Z\u00e1kon ze dne 21. listopadu 1946 o zimn\u00edm \u010dase (Gesetz vom 21. November 1946 \u00fcber eine Winterzeit)Nr. 213: Vl\u00e1dn\u00ed na\u0159\u00edzen\u00ed ze dne 27. listopadu 1946 o zaveden\u00ed zimn\u00edho \u010dasu v obdob\u00ed 1946/1947 (Verordnung vom 27. November 1946 zur Einf\u00fchrung einer Winterzeit im Zeitraum 1946/1947). Zur Unterscheidung von der Sommerzeit wird die normalerweise als gesetzliche Zeit dienende Zonenzeit Normalzeit oder Standardzeit genannt. Da in vielen europ\u00e4ischen L\u00e4ndern seit etwa 1980 in jedem Jahr die Sommerzeit eingef\u00fchrt wurde und die Normalzeit daher nur noch im Winterhalbjahr gebraucht wurde, hat sich daf\u00fcr auch die Bezeichnung ''Winterzeit'' eingeb\u00fcrgert.", "paragraph_answer": "Sommerzeit == Grundlagen == Als Zeitsystem f\u00fcr den allt\u00e4glichen Gebrauch diente von alters her die \u00f6rtliche Sonnenzeit, die durch den Stundenwinkel der Sonne definiert ist. Damit ist es am Mittag (Zeitpunkt des h\u00f6chsten Sonnenstandes) 12:00 Uhr und um Mitternacht 0:00 Uhr. Um die Ortsabh\u00e4ngigkeit der Zeit \u2013 einem geographischen L\u00e4ngenunterschied von einem Grad entspricht ein Zeitunterschied von 4 Minuten \u2013 innerhalb eines Landes zu beseitigen, wurde auf der internationalen Meridiankonferenz von 1884, ausgehend vom Greenwicher Nullmeridian, ein globales System von 24 Zeitzonen mit einer Ost-West-Ausdehnung von jeweils etwa 15\u00b0 geographischer L\u00e4ngendifferenz geschaffen. Jeder Zeitzone wurde eine Zonenzeit zugeordnet, die (nach damaliger Definition) gleich der mittleren Sonnenzeit des Mittelmeridians der Zone mit den geographischen L\u00e4ngen 0\u00b0, 15\u00b0, 30\u00b0, \u2026 \u00f6stlich und westlich von Greenwich war. Die Zonenzeiten zweier benachbarter Zonen unterscheiden sich um genau eine Stunde. Eine Zonenzeit l\u00e4uft gleichf\u00f6rmig ab und ist innerhalb der L\u00e4nder derselben Zeitzone einheitlich. Unter Einhaltung dieser Bedingungen weicht sie m\u00f6glichst wenig von der \u00f6rtlichen Sonnenzeit ab. Die Differenz zwischen der \u00f6rtlichen Sonnenzeit und der Zonenzeit eines Ortes ist \u00f6stlich des Mittelmeridians negativ und westlich davon positiv, und sofern die Grenzen der Zeitzonen in etwa mit ihrer nat\u00fcrlichen Lage \u00fcbereinstimmen \u2013 was heute oft nicht mehr zutrifft \u2013, ist der Betrag dieser Differenz im Jahresmittel nirgends wesentlich gr\u00f6\u00dfer als eine halbe Stunde. Die gesetzlichen Zeiten der einzelnen L\u00e4nder sind als die Zonenzeit der Zeitzone definiert, der das Land entsprechend seiner geographischen L\u00e4nge angeh\u00f6rt. So ist die Mitteleurop\u00e4ische Zeit (MEZ) die Zonenzeit in der Mitteleurop\u00e4ischen Zeitzone mit dem Bezugsmeridian der geographischen L\u00e4nge 15\u00b0 Ost. Sie unterscheidet sich also von der auf den Greenwicher Nullmeridian bezogenen Koordinierten Weltzeit UTC um 1 Stunde: MEZ = UTC + 1 Stunde. Aufgrund von wirtschaftlich-politischen Erw\u00e4gungen wurde wiederholt in vielen L\u00e4ndern jeweils f\u00fcr begrenzte Zeitr\u00e4ume im Sommerhalbjahr eine dieser ''normalen'' gesetzlichen Zeit um eine Stunde vorausgehende ''Sommerzeit'' als gesetzliche Zeit eingef\u00fchrt. Die Sommerzeit ist damit gleich der Zonenzeit der \u00f6stlich benachbarten Zeitzone, also etwa die Mitteleurop\u00e4ische Sommerzeit (MESZ) = UTC + 2 Stunden (= Osteurop\u00e4ische Zeit (OEZ)). Die Differenz zwischen der \u00f6rtlichen Sonnenzeit und der gesetzlichen Zeit vergr\u00f6\u00dfert sich mit Einf\u00fchrung der Sommerzeit um eine Stunde. Anl\u00e4sse f\u00fcr die Einf\u00fchrung einer Sommerzeit waren etwa der Erste und der Zweite Weltkrieg sowie die \u00d6lpreiskrise in den 1970er Jahren. In analoger Weise gab es in der Tschechoslowakei im Winter 1946/47 zur Energieeinsparung am Morgen eine ''Winterzeit'', also in Umkehrung zur Sommerzeit eine Zur\u00fcckstellung der gesetzlichen Zeit gegen\u00fcber der normalen gesetzlichen Zeit (MEZ) um eine Stunde.Nr. 212: Z\u00e1kon ze dne 21. listopadu 1946 o zimn\u00edm \u010dase (Gesetz vom 21. November 1946 \u00fcber eine Winterzeit)Nr. 213: Vl\u00e1dn\u00ed na\u0159\u00edzen\u00ed ze dne 27. listopadu 1946 o zaveden\u00ed zimn\u00edho \u010dasu v obdob\u00ed 1946/1947 (Verordnung vom 27. November 1946 zur Einf\u00fchrung einer Winterzeit im Zeitraum 1946/1947). Zur Unterscheidung von der Sommerzeit wird die normalerweise als gesetzliche Zeit dienende Zonenzeit Normalzeit oder Standardzeit genannt. Da in vielen europ\u00e4ischen L\u00e4ndern seit etwa 1980 in jedem Jahr die Sommerzeit eingef\u00fchrt wurde und die Normalzeit daher nur noch im Winterhalbjahr gebraucht wurde, hat sich daf\u00fcr auch die Bezeichnung ''Winterzeit'' eingeb\u00fcrgert.", "sentence_answer": " Jeder Zeitzone wurde eine Zonenzeit zugeordnet, die (nach damaliger Definition) gleich der mittleren Sonnenzeit des Mittelmeridians der Zone mit den geographischen L\u00e4ngen 0\u00b0, 15\u00b0, 30\u00b0, \u2026 \u00f6stlich und westlich von Greenwich war. Die Zonenzeiten zweier benachbarter Zonen unterscheiden sich um genau eine Stunde.", "paragraph_id": 37613} {"question": "Wie gro\u00df ist der Zeitunterschied zwischen den Zonenzeiten?", "paragraph": "Sommerzeit\n\n== Grundlagen ==\nAls Zeitsystem f\u00fcr den allt\u00e4glichen Gebrauch diente von alters her die \u00f6rtliche Sonnenzeit, die durch den Stundenwinkel der Sonne definiert ist. Damit ist es am Mittag (Zeitpunkt des h\u00f6chsten Sonnenstandes) 12:00\u00a0Uhr und um Mitternacht 0:00\u00a0Uhr. Um die Ortsabh\u00e4ngigkeit der Zeit \u2013 einem geographischen L\u00e4ngenunterschied von einem Grad entspricht ein Zeitunterschied von 4\u00a0Minuten \u2013 innerhalb eines Landes zu beseitigen, wurde auf der internationalen Meridiankonferenz von 1884, ausgehend vom Greenwicher Nullmeridian, ein globales System von 24 Zeitzonen mit einer Ost-West-Ausdehnung von jeweils etwa 15\u00b0 geographischer L\u00e4ngendifferenz geschaffen. Jeder Zeitzone wurde eine Zonenzeit zugeordnet, die (nach damaliger Definition) gleich der mittleren Sonnenzeit des Mittelmeridians der Zone mit den geographischen L\u00e4ngen 0\u00b0, 15\u00b0, 30\u00b0,\u00a0\u2026 \u00f6stlich und westlich von Greenwich war. Die Zonenzeiten zweier benachbarter Zonen unterscheiden sich um genau eine Stunde. Eine Zonenzeit l\u00e4uft gleichf\u00f6rmig ab und ist innerhalb der L\u00e4nder derselben Zeitzone einheitlich. Unter Einhaltung dieser Bedingungen weicht sie m\u00f6glichst wenig von der \u00f6rtlichen Sonnenzeit ab. Die Differenz zwischen der \u00f6rtlichen Sonnenzeit und der Zonenzeit eines Ortes ist \u00f6stlich des Mittelmeridians negativ und westlich davon positiv, und sofern die Grenzen der Zeitzonen in etwa mit ihrer nat\u00fcrlichen Lage \u00fcbereinstimmen \u2013 was heute oft nicht mehr zutrifft \u2013, ist der Betrag dieser Differenz im Jahresmittel nirgends wesentlich gr\u00f6\u00dfer als eine halbe Stunde.\nDie gesetzlichen Zeiten der einzelnen L\u00e4nder sind als die Zonenzeit der Zeitzone definiert, der das Land entsprechend seiner geographischen L\u00e4nge angeh\u00f6rt. So ist die Mitteleurop\u00e4ische Zeit (MEZ) die Zonenzeit in der Mitteleurop\u00e4ischen Zeitzone mit dem Bezugsmeridian der geographischen L\u00e4nge 15\u00b0 Ost. Sie unterscheidet sich also von der auf den Greenwicher Nullmeridian bezogenen Koordinierten Weltzeit UTC um 1\u00a0Stunde: MEZ = UTC + 1\u00a0Stunde.\nAufgrund von wirtschaftlich-politischen Erw\u00e4gungen wurde wiederholt in vielen L\u00e4ndern jeweils f\u00fcr begrenzte Zeitr\u00e4ume im Sommerhalbjahr eine dieser ''normalen'' gesetzlichen Zeit um eine Stunde vorausgehende ''Sommerzeit'' als gesetzliche Zeit eingef\u00fchrt. Die Sommerzeit ist damit gleich der Zonenzeit der \u00f6stlich benachbarten Zeitzone, also etwa die Mitteleurop\u00e4ische Sommerzeit (MESZ) = UTC + 2\u00a0Stunden (=\u00a0Osteurop\u00e4ische Zeit (OEZ)). Die Differenz zwischen der \u00f6rtlichen Sonnenzeit und der gesetzlichen Zeit vergr\u00f6\u00dfert sich mit Einf\u00fchrung der Sommerzeit um eine Stunde. Anl\u00e4sse f\u00fcr die Einf\u00fchrung einer Sommerzeit waren etwa der Erste und der Zweite Weltkrieg sowie die \u00d6lpreiskrise in den 1970er Jahren.\nIn analoger Weise gab es in der Tschechoslowakei im Winter 1946/47 zur Energieeinsparung am Morgen eine ''Winterzeit'', also in Umkehrung zur Sommerzeit eine Zur\u00fcckstellung der gesetzlichen Zeit gegen\u00fcber der normalen gesetzlichen Zeit (MEZ) um eine Stunde.Nr. 212: Z\u00e1kon ze dne 21. listopadu 1946 o zimn\u00edm \u010dase (Gesetz vom 21. November 1946 \u00fcber eine Winterzeit)Nr. 213: Vl\u00e1dn\u00ed na\u0159\u00edzen\u00ed ze dne 27. listopadu 1946 o zaveden\u00ed zimn\u00edho \u010dasu v obdob\u00ed 1946/1947 (Verordnung vom 27. November 1946 zur Einf\u00fchrung einer Winterzeit im Zeitraum 1946/1947).\nZur Unterscheidung von der Sommerzeit wird die normalerweise als gesetzliche Zeit dienende Zonenzeit Normalzeit oder Standardzeit genannt. Da in vielen europ\u00e4ischen L\u00e4ndern seit etwa 1980 in jedem Jahr die Sommerzeit eingef\u00fchrt wurde und die Normalzeit daher nur noch im Winterhalbjahr gebraucht wurde, hat sich daf\u00fcr auch die Bezeichnung ''Winterzeit'' eingeb\u00fcrgert.", "answer": "eine Stunde", "sentence": "Die Zonenzeiten zweier benachbarter Zonen unterscheiden sich um genau eine Stunde .", "paragraph_sentence": "Sommerzeit = = Grundlagen == Als Zeitsystem f\u00fcr den allt\u00e4glichen Gebrauch diente von alters her die \u00f6rtliche Sonnenzeit, die durch den Stundenwinkel der Sonne definiert ist. Damit ist es am Mittag (Zeitpunkt des h\u00f6chsten Sonnenstandes) 12:00 Uhr und um Mitternacht 0:00 Uhr. Um die Ortsabh\u00e4ngigkeit der Zeit \u2013 einem geographischen L\u00e4ngenunterschied von einem Grad entspricht ein Zeitunterschied von 4 Minuten \u2013 innerhalb eines Landes zu beseitigen, wurde auf der internationalen Meridiankonferenz von 1884, ausgehend vom Greenwicher Nullmeridian, ein globales System von 24 Zeitzonen mit einer Ost-West-Ausdehnung von jeweils etwa 15\u00b0 geographischer L\u00e4ngendifferenz geschaffen. Jeder Zeitzone wurde eine Zonenzeit zugeordnet, die (nach damaliger Definition) gleich der mittleren Sonnenzeit des Mittelmeridians der Zone mit den geographischen L\u00e4ngen 0\u00b0, 15\u00b0, 30\u00b0, \u2026 \u00f6stlich und westlich von Greenwich war. Die Zonenzeiten zweier benachbarter Zonen unterscheiden sich um genau eine Stunde . Eine Zonenzeit l\u00e4uft gleichf\u00f6rmig ab und ist innerhalb der L\u00e4nder derselben Zeitzone einheitlich. Unter Einhaltung dieser Bedingungen weicht sie m\u00f6glichst wenig von der \u00f6rtlichen Sonnenzeit ab. Die Differenz zwischen der \u00f6rtlichen Sonnenzeit und der Zonenzeit eines Ortes ist \u00f6stlich des Mittelmeridians negativ und westlich davon positiv, und sofern die Grenzen der Zeitzonen in etwa mit ihrer nat\u00fcrlichen Lage \u00fcbereinstimmen \u2013 was heute oft nicht mehr zutrifft \u2013, ist der Betrag dieser Differenz im Jahresmittel nirgends wesentlich gr\u00f6\u00dfer als eine halbe Stunde. Die gesetzlichen Zeiten der einzelnen L\u00e4nder sind als die Zonenzeit der Zeitzone definiert, der das Land entsprechend seiner geographischen L\u00e4nge angeh\u00f6rt. So ist die Mitteleurop\u00e4ische Zeit (MEZ) die Zonenzeit in der Mitteleurop\u00e4ischen Zeitzone mit dem Bezugsmeridian der geographischen L\u00e4nge 15\u00b0 Ost. Sie unterscheidet sich also von der auf den Greenwicher Nullmeridian bezogenen Koordinierten Weltzeit UTC um 1 Stunde: MEZ = UTC + 1 Stunde. Aufgrund von wirtschaftlich-politischen Erw\u00e4gungen wurde wiederholt in vielen L\u00e4ndern jeweils f\u00fcr begrenzte Zeitr\u00e4ume im Sommerhalbjahr eine dieser ''normalen'' gesetzlichen Zeit um eine Stunde vorausgehende ''Sommerzeit'' als gesetzliche Zeit eingef\u00fchrt. Die Sommerzeit ist damit gleich der Zonenzeit der \u00f6stlich benachbarten Zeitzone, also etwa die Mitteleurop\u00e4ische Sommerzeit (MESZ) = UTC + 2 Stunden (= Osteurop\u00e4ische Zeit (OEZ)). Die Differenz zwischen der \u00f6rtlichen Sonnenzeit und der gesetzlichen Zeit vergr\u00f6\u00dfert sich mit Einf\u00fchrung der Sommerzeit um eine Stunde. Anl\u00e4sse f\u00fcr die Einf\u00fchrung einer Sommerzeit waren etwa der Erste und der Zweite Weltkrieg sowie die \u00d6lpreiskrise in den 1970er Jahren. In analoger Weise gab es in der Tschechoslowakei im Winter 1946/47 zur Energieeinsparung am Morgen eine ''Winterzeit'', also in Umkehrung zur Sommerzeit eine Zur\u00fcckstellung der gesetzlichen Zeit gegen\u00fcber der normalen gesetzlichen Zeit (MEZ) um eine Stunde. Nr. 212: Z\u00e1kon ze dne 21. listopadu 1946 o zimn\u00edm \u010dase (Gesetz vom 21. November 1946 \u00fcber eine Winterzeit)Nr. 213: Vl\u00e1dn\u00ed na\u0159\u00edzen\u00ed ze dne 27. listopadu 1946 o zaveden\u00ed zimn\u00edho \u010dasu v obdob\u00ed 1946/1947 (Verordnung vom 27. November 1946 zur Einf\u00fchrung einer Winterzeit im Zeitraum 1946/1947). Zur Unterscheidung von der Sommerzeit wird die normalerweise als gesetzliche Zeit dienende Zonenzeit Normalzeit oder Standardzeit genannt. Da in vielen europ\u00e4ischen L\u00e4ndern seit etwa 1980 in jedem Jahr die Sommerzeit eingef\u00fchrt wurde und die Normalzeit daher nur noch im Winterhalbjahr gebraucht wurde, hat sich daf\u00fcr auch die Bezeichnung ''Winterzeit'' eingeb\u00fcrgert.", "paragraph_answer": "Sommerzeit == Grundlagen == Als Zeitsystem f\u00fcr den allt\u00e4glichen Gebrauch diente von alters her die \u00f6rtliche Sonnenzeit, die durch den Stundenwinkel der Sonne definiert ist. Damit ist es am Mittag (Zeitpunkt des h\u00f6chsten Sonnenstandes) 12:00 Uhr und um Mitternacht 0:00 Uhr. Um die Ortsabh\u00e4ngigkeit der Zeit \u2013 einem geographischen L\u00e4ngenunterschied von einem Grad entspricht ein Zeitunterschied von 4 Minuten \u2013 innerhalb eines Landes zu beseitigen, wurde auf der internationalen Meridiankonferenz von 1884, ausgehend vom Greenwicher Nullmeridian, ein globales System von 24 Zeitzonen mit einer Ost-West-Ausdehnung von jeweils etwa 15\u00b0 geographischer L\u00e4ngendifferenz geschaffen. Jeder Zeitzone wurde eine Zonenzeit zugeordnet, die (nach damaliger Definition) gleich der mittleren Sonnenzeit des Mittelmeridians der Zone mit den geographischen L\u00e4ngen 0\u00b0, 15\u00b0, 30\u00b0, \u2026 \u00f6stlich und westlich von Greenwich war. Die Zonenzeiten zweier benachbarter Zonen unterscheiden sich um genau eine Stunde . Eine Zonenzeit l\u00e4uft gleichf\u00f6rmig ab und ist innerhalb der L\u00e4nder derselben Zeitzone einheitlich. Unter Einhaltung dieser Bedingungen weicht sie m\u00f6glichst wenig von der \u00f6rtlichen Sonnenzeit ab. Die Differenz zwischen der \u00f6rtlichen Sonnenzeit und der Zonenzeit eines Ortes ist \u00f6stlich des Mittelmeridians negativ und westlich davon positiv, und sofern die Grenzen der Zeitzonen in etwa mit ihrer nat\u00fcrlichen Lage \u00fcbereinstimmen \u2013 was heute oft nicht mehr zutrifft \u2013, ist der Betrag dieser Differenz im Jahresmittel nirgends wesentlich gr\u00f6\u00dfer als eine halbe Stunde. Die gesetzlichen Zeiten der einzelnen L\u00e4nder sind als die Zonenzeit der Zeitzone definiert, der das Land entsprechend seiner geographischen L\u00e4nge angeh\u00f6rt. So ist die Mitteleurop\u00e4ische Zeit (MEZ) die Zonenzeit in der Mitteleurop\u00e4ischen Zeitzone mit dem Bezugsmeridian der geographischen L\u00e4nge 15\u00b0 Ost. Sie unterscheidet sich also von der auf den Greenwicher Nullmeridian bezogenen Koordinierten Weltzeit UTC um 1 Stunde: MEZ = UTC + 1 Stunde. Aufgrund von wirtschaftlich-politischen Erw\u00e4gungen wurde wiederholt in vielen L\u00e4ndern jeweils f\u00fcr begrenzte Zeitr\u00e4ume im Sommerhalbjahr eine dieser ''normalen'' gesetzlichen Zeit um eine Stunde vorausgehende ''Sommerzeit'' als gesetzliche Zeit eingef\u00fchrt. Die Sommerzeit ist damit gleich der Zonenzeit der \u00f6stlich benachbarten Zeitzone, also etwa die Mitteleurop\u00e4ische Sommerzeit (MESZ) = UTC + 2 Stunden (= Osteurop\u00e4ische Zeit (OEZ)). Die Differenz zwischen der \u00f6rtlichen Sonnenzeit und der gesetzlichen Zeit vergr\u00f6\u00dfert sich mit Einf\u00fchrung der Sommerzeit um eine Stunde. Anl\u00e4sse f\u00fcr die Einf\u00fchrung einer Sommerzeit waren etwa der Erste und der Zweite Weltkrieg sowie die \u00d6lpreiskrise in den 1970er Jahren. In analoger Weise gab es in der Tschechoslowakei im Winter 1946/47 zur Energieeinsparung am Morgen eine ''Winterzeit'', also in Umkehrung zur Sommerzeit eine Zur\u00fcckstellung der gesetzlichen Zeit gegen\u00fcber der normalen gesetzlichen Zeit (MEZ) um eine Stunde.Nr. 212: Z\u00e1kon ze dne 21. listopadu 1946 o zimn\u00edm \u010dase (Gesetz vom 21. November 1946 \u00fcber eine Winterzeit)Nr. 213: Vl\u00e1dn\u00ed na\u0159\u00edzen\u00ed ze dne 27. listopadu 1946 o zaveden\u00ed zimn\u00edho \u010dasu v obdob\u00ed 1946/1947 (Verordnung vom 27. November 1946 zur Einf\u00fchrung einer Winterzeit im Zeitraum 1946/1947). Zur Unterscheidung von der Sommerzeit wird die normalerweise als gesetzliche Zeit dienende Zonenzeit Normalzeit oder Standardzeit genannt. Da in vielen europ\u00e4ischen L\u00e4ndern seit etwa 1980 in jedem Jahr die Sommerzeit eingef\u00fchrt wurde und die Normalzeit daher nur noch im Winterhalbjahr gebraucht wurde, hat sich daf\u00fcr auch die Bezeichnung ''Winterzeit'' eingeb\u00fcrgert.", "sentence_answer": "Die Zonenzeiten zweier benachbarter Zonen unterscheiden sich um genau eine Stunde .", "paragraph_id": 37614} {"question": "Was war die erste Funktion von Hunden f\u00fcr den Menschen?", "paragraph": "Haushund\n\n=== Jagdhunde ===\nDie Begleitung bei der Jagd war wahrscheinlich die erste und \u00fcber lange Zeit wichtigste Nutzung von Hunden. Die dazu notwendigen F\u00e4higkeiten und Fertigkeiten hatten die Tiere von ihren Vorfahren, den W\u00f6lfen, geerbt, so dass dazu keine besonderen z\u00fcchterischen Leistungen n\u00f6tig waren. Erst viel sp\u00e4ter wurden spezielle Jagdhundrassen gez\u00fcchtet. F\u00fcr die Treibjagd ben\u00f6tigte man beispielsweise Hunde, die schnell laufen konnten, w\u00e4hrend kleine Hunde (Dackel oder ''Dachshund'', Terrier) leicht in Fuchs- oder Dachsbaue eindringen konnten.", "answer": "Begleitung bei der Jagd ", "sentence": "Die Begleitung bei der Jagd war wahrscheinlich die erste und \u00fcber lange Zeit wichtigste Nutzung von Hunden.", "paragraph_sentence": "Haushund === Jagdhunde === Die Begleitung bei der Jagd war wahrscheinlich die erste und \u00fcber lange Zeit wichtigste Nutzung von Hunden. Die dazu notwendigen F\u00e4higkeiten und Fertigkeiten hatten die Tiere von ihren Vorfahren, den W\u00f6lfen, geerbt, so dass dazu keine besonderen z\u00fcchterischen Leistungen n\u00f6tig waren. Erst viel sp\u00e4ter wurden spezielle Jagdhundrassen gez\u00fcchtet. F\u00fcr die Treibjagd ben\u00f6tigte man beispielsweise Hunde, die schnell laufen konnten, w\u00e4hrend kleine Hunde (Dackel oder ''Dachshund'', Terrier) leicht in Fuchs- oder Dachsbaue eindringen konnten.", "paragraph_answer": "Haushund === Jagdhunde === Die Begleitung bei der Jagd war wahrscheinlich die erste und \u00fcber lange Zeit wichtigste Nutzung von Hunden. Die dazu notwendigen F\u00e4higkeiten und Fertigkeiten hatten die Tiere von ihren Vorfahren, den W\u00f6lfen, geerbt, so dass dazu keine besonderen z\u00fcchterischen Leistungen n\u00f6tig waren. Erst viel sp\u00e4ter wurden spezielle Jagdhundrassen gez\u00fcchtet. F\u00fcr die Treibjagd ben\u00f6tigte man beispielsweise Hunde, die schnell laufen konnten, w\u00e4hrend kleine Hunde (Dackel oder ''Dachshund'', Terrier) leicht in Fuchs- oder Dachsbaue eindringen konnten.", "sentence_answer": "Die Begleitung bei der Jagd war wahrscheinlich die erste und \u00fcber lange Zeit wichtigste Nutzung von Hunden.", "paragraph_id": 37722} {"question": "von wem stammen Hunde ab?", "paragraph": "Haushund\n\n=== Jagdhunde ===\nDie Begleitung bei der Jagd war wahrscheinlich die erste und \u00fcber lange Zeit wichtigste Nutzung von Hunden. Die dazu notwendigen F\u00e4higkeiten und Fertigkeiten hatten die Tiere von ihren Vorfahren, den W\u00f6lfen, geerbt, so dass dazu keine besonderen z\u00fcchterischen Leistungen n\u00f6tig waren. Erst viel sp\u00e4ter wurden spezielle Jagdhundrassen gez\u00fcchtet. F\u00fcr die Treibjagd ben\u00f6tigte man beispielsweise Hunde, die schnell laufen konnten, w\u00e4hrend kleine Hunde (Dackel oder ''Dachshund'', Terrier) leicht in Fuchs- oder Dachsbaue eindringen konnten.", "answer": "W\u00f6lfen", "sentence": "Die dazu notwendigen F\u00e4higkeiten und Fertigkeiten hatten die Tiere von ihren Vorfahren, den W\u00f6lfen , geerbt, so dass dazu keine besonderen z\u00fcchterischen Leistungen n\u00f6tig waren.", "paragraph_sentence": "Haushund === Jagdhunde === Die Begleitung bei der Jagd war wahrscheinlich die erste und \u00fcber lange Zeit wichtigste Nutzung von Hunden. Die dazu notwendigen F\u00e4higkeiten und Fertigkeiten hatten die Tiere von ihren Vorfahren, den W\u00f6lfen , geerbt, so dass dazu keine besonderen z\u00fcchterischen Leistungen n\u00f6tig waren. Erst viel sp\u00e4ter wurden spezielle Jagdhundrassen gez\u00fcchtet. F\u00fcr die Treibjagd ben\u00f6tigte man beispielsweise Hunde, die schnell laufen konnten, w\u00e4hrend kleine Hunde (Dackel oder ''Dachshund'', Terrier) leicht in Fuchs- oder Dachsbaue eindringen konnten.", "paragraph_answer": "Haushund === Jagdhunde === Die Begleitung bei der Jagd war wahrscheinlich die erste und \u00fcber lange Zeit wichtigste Nutzung von Hunden. Die dazu notwendigen F\u00e4higkeiten und Fertigkeiten hatten die Tiere von ihren Vorfahren, den W\u00f6lfen , geerbt, so dass dazu keine besonderen z\u00fcchterischen Leistungen n\u00f6tig waren. Erst viel sp\u00e4ter wurden spezielle Jagdhundrassen gez\u00fcchtet. F\u00fcr die Treibjagd ben\u00f6tigte man beispielsweise Hunde, die schnell laufen konnten, w\u00e4hrend kleine Hunde (Dackel oder ''Dachshund'', Terrier) leicht in Fuchs- oder Dachsbaue eindringen konnten.", "sentence_answer": "Die dazu notwendigen F\u00e4higkeiten und Fertigkeiten hatten die Tiere von ihren Vorfahren, den W\u00f6lfen , geerbt, so dass dazu keine besonderen z\u00fcchterischen Leistungen n\u00f6tig waren.", "paragraph_id": 37723} {"question": "Welche Eigenschaft ben\u00f6tigen Hunde f\u00fcr die Treibjagd?", "paragraph": "Haushund\n\n=== Jagdhunde ===\nDie Begleitung bei der Jagd war wahrscheinlich die erste und \u00fcber lange Zeit wichtigste Nutzung von Hunden. Die dazu notwendigen F\u00e4higkeiten und Fertigkeiten hatten die Tiere von ihren Vorfahren, den W\u00f6lfen, geerbt, so dass dazu keine besonderen z\u00fcchterischen Leistungen n\u00f6tig waren. Erst viel sp\u00e4ter wurden spezielle Jagdhundrassen gez\u00fcchtet. F\u00fcr die Treibjagd ben\u00f6tigte man beispielsweise Hunde, die schnell laufen konnten, w\u00e4hrend kleine Hunde (Dackel oder ''Dachshund'', Terrier) leicht in Fuchs- oder Dachsbaue eindringen konnten.", "answer": "Hunde, die schnell laufen konnten", "sentence": "F\u00fcr die Treibjagd ben\u00f6tigte man beispielsweise Hunde, die schnell laufen konnten , w\u00e4hrend kleine Hunde (Dackel oder ''Dachshund'', Terrier) leicht in Fuchs- oder Dachsbaue eindringen konnten.", "paragraph_sentence": "Haushund === Jagdhunde === Die Begleitung bei der Jagd war wahrscheinlich die erste und \u00fcber lange Zeit wichtigste Nutzung von Hunden. Die dazu notwendigen F\u00e4higkeiten und Fertigkeiten hatten die Tiere von ihren Vorfahren, den W\u00f6lfen, geerbt, so dass dazu keine besonderen z\u00fcchterischen Leistungen n\u00f6tig waren. Erst viel sp\u00e4ter wurden spezielle Jagdhundrassen gez\u00fcchtet. F\u00fcr die Treibjagd ben\u00f6tigte man beispielsweise Hunde, die schnell laufen konnten , w\u00e4hrend kleine Hunde (Dackel oder ''Dachshund'', Terrier) leicht in Fuchs- oder Dachsbaue eindringen konnten. ", "paragraph_answer": "Haushund === Jagdhunde === Die Begleitung bei der Jagd war wahrscheinlich die erste und \u00fcber lange Zeit wichtigste Nutzung von Hunden. Die dazu notwendigen F\u00e4higkeiten und Fertigkeiten hatten die Tiere von ihren Vorfahren, den W\u00f6lfen, geerbt, so dass dazu keine besonderen z\u00fcchterischen Leistungen n\u00f6tig waren. Erst viel sp\u00e4ter wurden spezielle Jagdhundrassen gez\u00fcchtet. F\u00fcr die Treibjagd ben\u00f6tigte man beispielsweise Hunde, die schnell laufen konnten , w\u00e4hrend kleine Hunde (Dackel oder ''Dachshund'', Terrier) leicht in Fuchs- oder Dachsbaue eindringen konnten.", "sentence_answer": "F\u00fcr die Treibjagd ben\u00f6tigte man beispielsweise Hunde, die schnell laufen konnten , w\u00e4hrend kleine Hunde (Dackel oder ''Dachshund'', Terrier) leicht in Fuchs- oder Dachsbaue eindringen konnten.", "paragraph_id": 37724} {"question": "Wozu wurden Dackel gez\u00fcchtet?", "paragraph": "Haushund\n\n=== Jagdhunde ===\nDie Begleitung bei der Jagd war wahrscheinlich die erste und \u00fcber lange Zeit wichtigste Nutzung von Hunden. Die dazu notwendigen F\u00e4higkeiten und Fertigkeiten hatten die Tiere von ihren Vorfahren, den W\u00f6lfen, geerbt, so dass dazu keine besonderen z\u00fcchterischen Leistungen n\u00f6tig waren. Erst viel sp\u00e4ter wurden spezielle Jagdhundrassen gez\u00fcchtet. F\u00fcr die Treibjagd ben\u00f6tigte man beispielsweise Hunde, die schnell laufen konnten, w\u00e4hrend kleine Hunde (Dackel oder ''Dachshund'', Terrier) leicht in Fuchs- oder Dachsbaue eindringen konnten.", "answer": "n Fuchs- oder Dachsbaue eindringen", "sentence": "F\u00fcr die Treibjagd ben\u00f6tigte man beispielsweise Hunde, die schnell laufen konnten, w\u00e4hrend kleine Hunde (Dackel oder ''Dachshund'', Terrier) leicht i n Fuchs- oder Dachsbaue eindringen konnten.", "paragraph_sentence": "Haushund === Jagdhunde === Die Begleitung bei der Jagd war wahrscheinlich die erste und \u00fcber lange Zeit wichtigste Nutzung von Hunden. Die dazu notwendigen F\u00e4higkeiten und Fertigkeiten hatten die Tiere von ihren Vorfahren, den W\u00f6lfen, geerbt, so dass dazu keine besonderen z\u00fcchterischen Leistungen n\u00f6tig waren. Erst viel sp\u00e4ter wurden spezielle Jagdhundrassen gez\u00fcchtet. F\u00fcr die Treibjagd ben\u00f6tigte man beispielsweise Hunde, die schnell laufen konnten, w\u00e4hrend kleine Hunde (Dackel oder ''Dachshund'', Terrier) leicht i n Fuchs- oder Dachsbaue eindringen konnten. ", "paragraph_answer": "Haushund === Jagdhunde === Die Begleitung bei der Jagd war wahrscheinlich die erste und \u00fcber lange Zeit wichtigste Nutzung von Hunden. Die dazu notwendigen F\u00e4higkeiten und Fertigkeiten hatten die Tiere von ihren Vorfahren, den W\u00f6lfen, geerbt, so dass dazu keine besonderen z\u00fcchterischen Leistungen n\u00f6tig waren. Erst viel sp\u00e4ter wurden spezielle Jagdhundrassen gez\u00fcchtet. 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Einige Volksgruppen in Mittelamerika verschwanden durch eingeschleppte Seuchen, ohne dass ein Europ\u00e4er sie \u00fcberhaupt zu Gesicht bekommen hatte. \nUm 1940 folgte man \u00fcberwiegend dem Anthropologen Alfred Kroeber, der die Bev\u00f6lkerung im Jahr 1492 auf lediglich acht Millionen und n\u00f6rdlich des Rio Grande auf eine Million Menschen sch\u00e4tzte. Diese Sch\u00e4tzungen wurden bereitwillig aufgegriffen, da sie die Vernichtung in ihrem Ausma\u00df verminderte und den politischen Mythos aufrechterhielt, die Europ\u00e4er h\u00e4tten einen weitgehend menschenleeren Kontinent erobert, und damit ihren Besitz legitimierte. Seitdem wurden immer neue, extrem abweichende Sch\u00e4tzungen auf unterschiedlichster methodologischer Grundlage erstellt. Sie reichen von kaum mehr als 8 Millionen bis zu \u00fcber 110 Millionen. J\u00fcngere Sch\u00e4tzungen gehen von einem sehr groben N\u00e4herungswert von 50 Millionen Einwohnern aus, von denen etwa die H\u00e4lfte in Mesoamerika, ein Viertel im Inkareich lebte.\nWie stark die Diskussion in Bewegung geraten ist, zeigt die These, die sp\u00e4ter beobachteten riesigen Bisonherden seien Weidetiere der Indianer gewesen. Die Herdengr\u00f6\u00dfe stellte folglich kein nat\u00fcrliches Gleichgewicht dar, sondern beruhte auf in wenigen Generationen eingetretener \u00dcbervermehrung nach dem starken R\u00fcckgang der menschlichen Population. Das Smithsonian Institute hat seine Sch\u00e4tzung f\u00fcr Nordamerika auf drei Millionen Menschen verdreifacht.\nDie dichteste Bev\u00f6lkerung existierte sicher in den Hochkulturen Lateinamerikas, wo dementsprechend die zahlenm\u00e4\u00dfig gr\u00f6\u00dften Bev\u00f6lkerungsverluste zu verzeichnen waren.\nHern\u00e1n Cort\u00e9s vernichtete das Reich der Azteken mit ca. 500 Soldaten und zahlreichen verb\u00fcndeten Indianern, Pizarro das der Inkas. In der Karibik wurde die Bev\u00f6lkerung innerhalb weniger Jahrzehnte fast v\u00f6llig ausgel\u00f6scht, Hernan de Soto schleppte 1539 bis 1542 verheerende Krankheiten in das Gebiet zwischen Mississippi und Florida.\nDie iberischen Staaten, die sich 1494 im Vertrag von Tordesillas \u00fcber die Aufteilung der Welt und damit auch des Kontinents geeinigt hatten, entsandten zahlreiche M\u00e4nner nach \u00dcbersee, die sich dort mit indianischen Frauen verbanden. Rasch wuchs die Zahl der Abk\u00f6mmlinge, die man Mestizen nannte. Die herrschende Klasse bildeten dabei Spanier und Portugiesen, die untere Klasse Mestizen und Indianer.\nReiterkrieger (''Llanero'') aus der Steppe Kolumbiens, Mitte 19. Jh.\nIn Nordamerika richteten vor allem Krankheiten wie Pocken, Masern und Grippe katastrophale Sch\u00e4den an. Man nimmt an, dass ein Viertel bis die H\u00e4lfte der indigenen Bev\u00f6lkerung Amerikas nach Ankunft der Europ\u00e4er allein den Pocken zum Opfer fielen. Die Indianer verf\u00fcgten \u00fcber keinerlei Abwehrstoffe gegen diese f\u00fcr sie neuartigen Krankheiten. Zwar wurde die gezielte Verbreitung von Krankheiten in seltenen F\u00e4llen gefordert und mittels pockeninfizierter Decken wom\u00f6glich versucht, doch waren die Risiken unabsehbar. In dem Moment, wo es m\u00f6glich war, die eigene Bev\u00f6lkerung zu impfen, f\u00f6rderten jedoch, wie 1862 im pazifischen Nordwesten, einige Politiker die Ausbreitung der t\u00f6dlichen Epidemie oder nahmen sie in Kauf.\nWeiter trugen in den britischen Kolonien in Nordamerika durch die Skalpproklamation von 1756, bis 1749 bereits in Halifax und bei den Franzosen, und in einigen US-Bundesstaaten wie Massachusetts (1744) die Skalppr\u00e4mien zur Vernichtung bei. In Kalifornien wurden nach dem Goldrausch von 1849 innerhalb von nur zwei Jahrzehnten mehrere Tausend Indianer ermordet.\nTrotz der nicht zu \u00fcbersch\u00e4tzenden Wirkung der Epidemien und in einigen Gebieten der Sklavenjagd, sollte die der Kriege nicht untersch\u00e4tzt werden. Die verlustreichsten Kriege im Osten d\u00fcrften die Schlacht von Mauvilla (1540), der Tarrantiner-Krieg (1607\u20131615), die beiden Powhatankriege (1608\u20131614 und 1644\u20131646), der Pequot- (1637), der K\u00f6nig-Philip-Krieg (1675\u20131676), die Franzosen- und Indianerkriege (1689\u20131697, 1702\u20131713, 1754\u20131763) sowie die drei Seminolenkriege (1817\u20131818, 1835\u20131842 und 1855\u20131858) gewesen sein. Dazu kamen die Aufst\u00e4nde des Pontiac (1763\u20131766) und des Tecumseh (ca. 1810\u20131813). Die Franzosen standen von etwa 1640 bis 1701 in den Biberkriegen, dann in vier Kriegen mit den Natchez (1716\u20131729), die Niederl\u00e4nder im Wappinger-Krieg und in den Esopuskriegen (1659\u20131660 und 1663\u20131664), die Spanier gegen die Azteken und Inkareiche, 1680 gegen die Pueblos und in zahlreichen weiteren K\u00e4mpfen. Im Westen der USA waren es vor allem die Aufst\u00e4nde des Cochise (1861\u20131874), der Sioux (1862) und Lakota (1866\u20131867) oder von Apachen unter Geronimo (bis 1886), die bekannt wurden, ebenso einzelne Schlachten, wie die am Little Bighorn oder das Massaker von Wounded Knee (1890).\nWelchen Anteil wirtschaftliche Ausbeutung und desolate Sozialverh\u00e4ltnisse, Vernachl\u00e4ssigung, kriegerische Auseinandersetzungen, Epidemien, Sklavenjagd, \u201eethnische S\u00e4uberungen\u201c und Genozidversuche an dieser demographischen Katastrophe tats\u00e4chlich hatten \u2013 der Tiefpunkt wurde erst in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts durchschritten \u2013 und in welchem Verh\u00e4ltnis sie zueinander standen, wird kaum genau gekl\u00e4rt werden k\u00f6nnen. Fest steht nur, dass zahlreiche V\u00f6lker mitsamt ihrer Kultur und Sprache vernichtet worden sind. Es war, gemessen an der Zahl der Opfer, die gr\u00f6\u00dfte demographische und wohl auch kulturelle Katastrophe in der Geschichte der Menschheit. Einige Forscher sprechen daher von einem \u201eamerikanischen Holocaust\u201c, doch ist diese Bezeichnung wegen der ihr inh\u00e4renten Relativierung des Holocausts an den europ\u00e4ischen Juden umstritten.", "answer": "eingeschleppte Krankheiten, Strafexpeditionen, Umsiedlungen und Zwangsarbeit ", "sentence": "doch eingeschleppte Krankheiten, Strafexpeditionen, Umsiedlungen und Zwangsarbeit dezimierten die Bev\u00f6lkerung in einem kaum quantifizierbaren Ausma\u00df.", "paragraph_sentence": "Indianer == = = Zusammenbruch der indigenen Bev\u00f6lkerung = = = = Kriege spielten anfangs eine gro\u00dfe Rolle bei der Ausl\u00f6schung der indigenen Volksgruppen; doch eingeschleppte Krankheiten, Strafexpeditionen, Umsiedlungen und Zwangsarbeit dezimierten die Bev\u00f6lkerung in einem kaum quantifizierbaren Ausma\u00df. Einige Volksgruppen in Mittelamerika verschwanden durch eingeschleppte Seuchen, ohne dass ein Europ\u00e4er sie \u00fcberhaupt zu Gesicht bekommen hatte. Um 1940 folgte man \u00fcberwiegend dem Anthropologen Alfred Kroeber, der die Bev\u00f6lkerung im Jahr 1492 auf lediglich acht Millionen und n\u00f6rdlich des Rio Grande auf eine Million Menschen sch\u00e4tzte. Diese Sch\u00e4tzungen wurden bereitwillig aufgegriffen, da sie die Vernichtung in ihrem Ausma\u00df verminderte und den politischen Mythos aufrechterhielt, die Europ\u00e4er h\u00e4tten einen weitgehend menschenleeren Kontinent erobert, und damit ihren Besitz legitimierte. Seitdem wurden immer neue, extrem abweichende Sch\u00e4tzungen auf unterschiedlichster methodologischer Grundlage erstellt. Sie reichen von kaum mehr als 8 Millionen bis zu \u00fcber 110 Millionen. J\u00fcngere Sch\u00e4tzungen gehen von einem sehr groben N\u00e4herungswert von 50 Millionen Einwohnern aus, von denen etwa die H\u00e4lfte in Mesoamerika, ein Viertel im Inkareich lebte. Wie stark die Diskussion in Bewegung geraten ist, zeigt die These, die sp\u00e4ter beobachteten riesigen Bisonherden seien Weidetiere der Indianer gewesen. Die Herdengr\u00f6\u00dfe stellte folglich kein nat\u00fcrliches Gleichgewicht dar, sondern beruhte auf in wenigen Generationen eingetretener \u00dcbervermehrung nach dem starken R\u00fcckgang der menschlichen Population. Das Smithsonian Institute hat seine Sch\u00e4tzung f\u00fcr Nordamerika auf drei Millionen Menschen verdreifacht. Die dichteste Bev\u00f6lkerung existierte sicher in den Hochkulturen Lateinamerikas, wo dementsprechend die zahlenm\u00e4\u00dfig gr\u00f6\u00dften Bev\u00f6lkerungsverluste zu verzeichnen waren. Hern\u00e1n Cort\u00e9s vernichtete das Reich der Azteken mit ca. 500 Soldaten und zahlreichen verb\u00fcndeten Indianern, Pizarro das der Inkas. In der Karibik wurde die Bev\u00f6lkerung innerhalb weniger Jahrzehnte fast v\u00f6llig ausgel\u00f6scht, Hernan de Soto schleppte 1539 bis 1542 verheerende Krankheiten in das Gebiet zwischen Mississippi und Florida. Die iberischen Staaten, die sich 1494 im Vertrag von Tordesillas \u00fcber die Aufteilung der Welt und damit auch des Kontinents geeinigt hatten, entsandten zahlreiche M\u00e4nner nach \u00dcbersee, die sich dort mit indianischen Frauen verbanden. Rasch wuchs die Zahl der Abk\u00f6mmlinge, die man Mestizen nannte. Die herrschende Klasse bildeten dabei Spanier und Portugiesen, die untere Klasse Mestizen und Indianer. Reiterkrieger (''Llanero'') aus der Steppe Kolumbiens, Mitte 19. Jh. In Nordamerika richteten vor allem Krankheiten wie Pocken, Masern und Grippe katastrophale Sch\u00e4den an. Man nimmt an, dass ein Viertel bis die H\u00e4lfte der indigenen Bev\u00f6lkerung Amerikas nach Ankunft der Europ\u00e4er allein den Pocken zum Opfer fielen. Die Indianer verf\u00fcgten \u00fcber keinerlei Abwehrstoffe gegen diese f\u00fcr sie neuartigen Krankheiten. Zwar wurde die gezielte Verbreitung von Krankheiten in seltenen F\u00e4llen gefordert und mittels pockeninfizierter Decken wom\u00f6glich versucht, doch waren die Risiken unabsehbar. In dem Moment, wo es m\u00f6glich war, die eigene Bev\u00f6lkerung zu impfen, f\u00f6rderten jedoch, wie 1862 im pazifischen Nordwesten, einige Politiker die Ausbreitung der t\u00f6dlichen Epidemie oder nahmen sie in Kauf. Weiter trugen in den britischen Kolonien in Nordamerika durch die Skalpproklamation von 1756, bis 1749 bereits in Halifax und bei den Franzosen, und in einigen US-Bundesstaaten wie Massachusetts (1744) die Skalppr\u00e4mien zur Vernichtung bei. In Kalifornien wurden nach dem Goldrausch von 1849 innerhalb von nur zwei Jahrzehnten mehrere Tausend Indianer ermordet. Trotz der nicht zu \u00fcbersch\u00e4tzenden Wirkung der Epidemien und in einigen Gebieten der Sklavenjagd, sollte die der Kriege nicht untersch\u00e4tzt werden. Die verlustreichsten Kriege im Osten d\u00fcrften die Schlacht von Mauvilla (1540), der Tarrantiner-Krieg (1607\u20131615), die beiden Powhatankriege (1608\u20131614 und 1644\u20131646), der Pequot- (1637), der K\u00f6nig-Philip-Krieg (1675\u20131676), die Franzosen- und Indianerkriege (1689\u20131697, 1702\u20131713, 1754\u20131763) sowie die drei Seminolenkriege (1817\u20131818, 1835\u20131842 und 1855\u20131858) gewesen sein. Dazu kamen die Aufst\u00e4nde des Pontiac (1763\u20131766) und des Tecumseh (ca. 1810\u20131813). Die Franzosen standen von etwa 1640 bis 1701 in den Biberkriegen, dann in vier Kriegen mit den Natchez (1716\u20131729), die Niederl\u00e4nder im Wappinger-Krieg und in den Esopuskriegen (1659\u20131660 und 1663\u20131664), die Spanier gegen die Azteken und Inkareiche, 1680 gegen die Pueblos und in zahlreichen weiteren K\u00e4mpfen. Im Westen der USA waren es vor allem die Aufst\u00e4nde des Cochise (1861\u20131874), der Sioux (1862) und Lakota (1866\u20131867) oder von Apachen unter Geronimo (bis 1886), die bekannt wurden, ebenso einzelne Schlachten, wie die am Little Bighorn oder das Massaker von Wounded Knee (1890). Welchen Anteil wirtschaftliche Ausbeutung und desolate Sozialverh\u00e4ltnisse, Vernachl\u00e4ssigung, kriegerische Auseinandersetzungen, Epidemien, Sklavenjagd, \u201eethnische S\u00e4uberungen\u201c und Genozidversuche an dieser demographischen Katastrophe tats\u00e4chlich hatten \u2013 der Tiefpunkt wurde erst in den ersten Jahrzehnten des 20. 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Einige Volksgruppen in Mittelamerika verschwanden durch eingeschleppte Seuchen, ohne dass ein Europ\u00e4er sie \u00fcberhaupt zu Gesicht bekommen hatte. Um 1940 folgte man \u00fcberwiegend dem Anthropologen Alfred Kroeber, der die Bev\u00f6lkerung im Jahr 1492 auf lediglich acht Millionen und n\u00f6rdlich des Rio Grande auf eine Million Menschen sch\u00e4tzte. Diese Sch\u00e4tzungen wurden bereitwillig aufgegriffen, da sie die Vernichtung in ihrem Ausma\u00df verminderte und den politischen Mythos aufrechterhielt, die Europ\u00e4er h\u00e4tten einen weitgehend menschenleeren Kontinent erobert, und damit ihren Besitz legitimierte. Seitdem wurden immer neue, extrem abweichende Sch\u00e4tzungen auf unterschiedlichster methodologischer Grundlage erstellt. Sie reichen von kaum mehr als 8 Millionen bis zu \u00fcber 110 Millionen. J\u00fcngere Sch\u00e4tzungen gehen von einem sehr groben N\u00e4herungswert von 50 Millionen Einwohnern aus, von denen etwa die H\u00e4lfte in Mesoamerika, ein Viertel im Inkareich lebte. Wie stark die Diskussion in Bewegung geraten ist, zeigt die These, die sp\u00e4ter beobachteten riesigen Bisonherden seien Weidetiere der Indianer gewesen. Die Herdengr\u00f6\u00dfe stellte folglich kein nat\u00fcrliches Gleichgewicht dar, sondern beruhte auf in wenigen Generationen eingetretener \u00dcbervermehrung nach dem starken R\u00fcckgang der menschlichen Population. Das Smithsonian Institute hat seine Sch\u00e4tzung f\u00fcr Nordamerika auf drei Millionen Menschen verdreifacht. Die dichteste Bev\u00f6lkerung existierte sicher in den Hochkulturen Lateinamerikas, wo dementsprechend die zahlenm\u00e4\u00dfig gr\u00f6\u00dften Bev\u00f6lkerungsverluste zu verzeichnen waren. Hern\u00e1n Cort\u00e9s vernichtete das Reich der Azteken mit ca. 500 Soldaten und zahlreichen verb\u00fcndeten Indianern, Pizarro das der Inkas. In der Karibik wurde die Bev\u00f6lkerung innerhalb weniger Jahrzehnte fast v\u00f6llig ausgel\u00f6scht, Hernan de Soto schleppte 1539 bis 1542 verheerende Krankheiten in das Gebiet zwischen Mississippi und Florida. Die iberischen Staaten, die sich 1494 im Vertrag von Tordesillas \u00fcber die Aufteilung der Welt und damit auch des Kontinents geeinigt hatten, entsandten zahlreiche M\u00e4nner nach \u00dcbersee, die sich dort mit indianischen Frauen verbanden. Rasch wuchs die Zahl der Abk\u00f6mmlinge, die man Mestizen nannte. Die herrschende Klasse bildeten dabei Spanier und Portugiesen, die untere Klasse Mestizen und Indianer. Reiterkrieger (''Llanero'') aus der Steppe Kolumbiens, Mitte 19. Jh. In Nordamerika richteten vor allem Krankheiten wie Pocken, Masern und Grippe katastrophale Sch\u00e4den an. Man nimmt an, dass ein Viertel bis die H\u00e4lfte der indigenen Bev\u00f6lkerung Amerikas nach Ankunft der Europ\u00e4er allein den Pocken zum Opfer fielen. Die Indianer verf\u00fcgten \u00fcber keinerlei Abwehrstoffe gegen diese f\u00fcr sie neuartigen Krankheiten. Zwar wurde die gezielte Verbreitung von Krankheiten in seltenen F\u00e4llen gefordert und mittels pockeninfizierter Decken wom\u00f6glich versucht, doch waren die Risiken unabsehbar. In dem Moment, wo es m\u00f6glich war, die eigene Bev\u00f6lkerung zu impfen, f\u00f6rderten jedoch, wie 1862 im pazifischen Nordwesten, einige Politiker die Ausbreitung der t\u00f6dlichen Epidemie oder nahmen sie in Kauf. Weiter trugen in den britischen Kolonien in Nordamerika durch die Skalpproklamation von 1756, bis 1749 bereits in Halifax und bei den Franzosen, und in einigen US-Bundesstaaten wie Massachusetts (1744) die Skalppr\u00e4mien zur Vernichtung bei. In Kalifornien wurden nach dem Goldrausch von 1849 innerhalb von nur zwei Jahrzehnten mehrere Tausend Indianer ermordet. Trotz der nicht zu \u00fcbersch\u00e4tzenden Wirkung der Epidemien und in einigen Gebieten der Sklavenjagd, sollte die der Kriege nicht untersch\u00e4tzt werden. Die verlustreichsten Kriege im Osten d\u00fcrften die Schlacht von Mauvilla (1540), der Tarrantiner-Krieg (1607\u20131615), die beiden Powhatankriege (1608\u20131614 und 1644\u20131646), der Pequot- (1637), der K\u00f6nig-Philip-Krieg (1675\u20131676), die Franzosen- und Indianerkriege (1689\u20131697, 1702\u20131713, 1754\u20131763) sowie die drei Seminolenkriege (1817\u20131818, 1835\u20131842 und 1855\u20131858) gewesen sein. Dazu kamen die Aufst\u00e4nde des Pontiac (1763\u20131766) und des Tecumseh (ca. 1810\u20131813). Die Franzosen standen von etwa 1640 bis 1701 in den Biberkriegen, dann in vier Kriegen mit den Natchez (1716\u20131729), die Niederl\u00e4nder im Wappinger-Krieg und in den Esopuskriegen (1659\u20131660 und 1663\u20131664), die Spanier gegen die Azteken und Inkareiche, 1680 gegen die Pueblos und in zahlreichen weiteren K\u00e4mpfen. Im Westen der USA waren es vor allem die Aufst\u00e4nde des Cochise (1861\u20131874), der Sioux (1862) und Lakota (1866\u20131867) oder von Apachen unter Geronimo (bis 1886), die bekannt wurden, ebenso einzelne Schlachten, wie die am Little Bighorn oder das Massaker von Wounded Knee (1890). Welchen Anteil wirtschaftliche Ausbeutung und desolate Sozialverh\u00e4ltnisse, Vernachl\u00e4ssigung, kriegerische Auseinandersetzungen, Epidemien, Sklavenjagd, \u201eethnische S\u00e4uberungen\u201c und Genozidversuche an dieser demographischen Katastrophe tats\u00e4chlich hatten \u2013 der Tiefpunkt wurde erst in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts durchschritten \u2013 und in welchem Verh\u00e4ltnis sie zueinander standen, wird kaum genau gekl\u00e4rt werden k\u00f6nnen. Fest steht nur, dass zahlreiche V\u00f6lker mitsamt ihrer Kultur und Sprache vernichtet worden sind. Es war, gemessen an der Zahl der Opfer, die gr\u00f6\u00dfte demographische und wohl auch kulturelle Katastrophe in der Geschichte der Menschheit. Einige Forscher sprechen daher von einem \u201eamerikanischen Holocaust\u201c, doch ist diese Bezeichnung wegen der ihr inh\u00e4renten Relativierung des Holocausts an den europ\u00e4ischen Juden umstritten.", "sentence_answer": "doch eingeschleppte Krankheiten, Strafexpeditionen, Umsiedlungen und Zwangsarbeit dezimierten die Bev\u00f6lkerung in einem kaum quantifizierbaren Ausma\u00df.", "paragraph_id": 38381} {"question": "Wie gro\u00df sch\u00e4tze Alfred Kroeber die Bev\u00f6lkerung in Mittelamerika im Jahr 1492?", "paragraph": "Indianer\n\n==== Zusammenbruch der indigenen Bev\u00f6lkerung ====\nKriege spielten anfangs eine gro\u00dfe Rolle bei der Ausl\u00f6schung der indigenen Volksgruppen; doch eingeschleppte Krankheiten, Strafexpeditionen, Umsiedlungen und Zwangsarbeit dezimierten die Bev\u00f6lkerung in einem kaum quantifizierbaren Ausma\u00df. Einige Volksgruppen in Mittelamerika verschwanden durch eingeschleppte Seuchen, ohne dass ein Europ\u00e4er sie \u00fcberhaupt zu Gesicht bekommen hatte. \nUm 1940 folgte man \u00fcberwiegend dem Anthropologen Alfred Kroeber, der die Bev\u00f6lkerung im Jahr 1492 auf lediglich acht Millionen und n\u00f6rdlich des Rio Grande auf eine Million Menschen sch\u00e4tzte. Diese Sch\u00e4tzungen wurden bereitwillig aufgegriffen, da sie die Vernichtung in ihrem Ausma\u00df verminderte und den politischen Mythos aufrechterhielt, die Europ\u00e4er h\u00e4tten einen weitgehend menschenleeren Kontinent erobert, und damit ihren Besitz legitimierte. Seitdem wurden immer neue, extrem abweichende Sch\u00e4tzungen auf unterschiedlichster methodologischer Grundlage erstellt. Sie reichen von kaum mehr als 8 Millionen bis zu \u00fcber 110 Millionen. J\u00fcngere Sch\u00e4tzungen gehen von einem sehr groben N\u00e4herungswert von 50 Millionen Einwohnern aus, von denen etwa die H\u00e4lfte in Mesoamerika, ein Viertel im Inkareich lebte.\nWie stark die Diskussion in Bewegung geraten ist, zeigt die These, die sp\u00e4ter beobachteten riesigen Bisonherden seien Weidetiere der Indianer gewesen. Die Herdengr\u00f6\u00dfe stellte folglich kein nat\u00fcrliches Gleichgewicht dar, sondern beruhte auf in wenigen Generationen eingetretener \u00dcbervermehrung nach dem starken R\u00fcckgang der menschlichen Population. Das Smithsonian Institute hat seine Sch\u00e4tzung f\u00fcr Nordamerika auf drei Millionen Menschen verdreifacht.\nDie dichteste Bev\u00f6lkerung existierte sicher in den Hochkulturen Lateinamerikas, wo dementsprechend die zahlenm\u00e4\u00dfig gr\u00f6\u00dften Bev\u00f6lkerungsverluste zu verzeichnen waren.\nHern\u00e1n Cort\u00e9s vernichtete das Reich der Azteken mit ca. 500 Soldaten und zahlreichen verb\u00fcndeten Indianern, Pizarro das der Inkas. In der Karibik wurde die Bev\u00f6lkerung innerhalb weniger Jahrzehnte fast v\u00f6llig ausgel\u00f6scht, Hernan de Soto schleppte 1539 bis 1542 verheerende Krankheiten in das Gebiet zwischen Mississippi und Florida.\nDie iberischen Staaten, die sich 1494 im Vertrag von Tordesillas \u00fcber die Aufteilung der Welt und damit auch des Kontinents geeinigt hatten, entsandten zahlreiche M\u00e4nner nach \u00dcbersee, die sich dort mit indianischen Frauen verbanden. Rasch wuchs die Zahl der Abk\u00f6mmlinge, die man Mestizen nannte. Die herrschende Klasse bildeten dabei Spanier und Portugiesen, die untere Klasse Mestizen und Indianer.\nReiterkrieger (''Llanero'') aus der Steppe Kolumbiens, Mitte 19. Jh.\nIn Nordamerika richteten vor allem Krankheiten wie Pocken, Masern und Grippe katastrophale Sch\u00e4den an. Man nimmt an, dass ein Viertel bis die H\u00e4lfte der indigenen Bev\u00f6lkerung Amerikas nach Ankunft der Europ\u00e4er allein den Pocken zum Opfer fielen. Die Indianer verf\u00fcgten \u00fcber keinerlei Abwehrstoffe gegen diese f\u00fcr sie neuartigen Krankheiten. Zwar wurde die gezielte Verbreitung von Krankheiten in seltenen F\u00e4llen gefordert und mittels pockeninfizierter Decken wom\u00f6glich versucht, doch waren die Risiken unabsehbar. In dem Moment, wo es m\u00f6glich war, die eigene Bev\u00f6lkerung zu impfen, f\u00f6rderten jedoch, wie 1862 im pazifischen Nordwesten, einige Politiker die Ausbreitung der t\u00f6dlichen Epidemie oder nahmen sie in Kauf.\nWeiter trugen in den britischen Kolonien in Nordamerika durch die Skalpproklamation von 1756, bis 1749 bereits in Halifax und bei den Franzosen, und in einigen US-Bundesstaaten wie Massachusetts (1744) die Skalppr\u00e4mien zur Vernichtung bei. In Kalifornien wurden nach dem Goldrausch von 1849 innerhalb von nur zwei Jahrzehnten mehrere Tausend Indianer ermordet.\nTrotz der nicht zu \u00fcbersch\u00e4tzenden Wirkung der Epidemien und in einigen Gebieten der Sklavenjagd, sollte die der Kriege nicht untersch\u00e4tzt werden. Die verlustreichsten Kriege im Osten d\u00fcrften die Schlacht von Mauvilla (1540), der Tarrantiner-Krieg (1607\u20131615), die beiden Powhatankriege (1608\u20131614 und 1644\u20131646), der Pequot- (1637), der K\u00f6nig-Philip-Krieg (1675\u20131676), die Franzosen- und Indianerkriege (1689\u20131697, 1702\u20131713, 1754\u20131763) sowie die drei Seminolenkriege (1817\u20131818, 1835\u20131842 und 1855\u20131858) gewesen sein. Dazu kamen die Aufst\u00e4nde des Pontiac (1763\u20131766) und des Tecumseh (ca. 1810\u20131813). Die Franzosen standen von etwa 1640 bis 1701 in den Biberkriegen, dann in vier Kriegen mit den Natchez (1716\u20131729), die Niederl\u00e4nder im Wappinger-Krieg und in den Esopuskriegen (1659\u20131660 und 1663\u20131664), die Spanier gegen die Azteken und Inkareiche, 1680 gegen die Pueblos und in zahlreichen weiteren K\u00e4mpfen. Im Westen der USA waren es vor allem die Aufst\u00e4nde des Cochise (1861\u20131874), der Sioux (1862) und Lakota (1866\u20131867) oder von Apachen unter Geronimo (bis 1886), die bekannt wurden, ebenso einzelne Schlachten, wie die am Little Bighorn oder das Massaker von Wounded Knee (1890).\nWelchen Anteil wirtschaftliche Ausbeutung und desolate Sozialverh\u00e4ltnisse, Vernachl\u00e4ssigung, kriegerische Auseinandersetzungen, Epidemien, Sklavenjagd, \u201eethnische S\u00e4uberungen\u201c und Genozidversuche an dieser demographischen Katastrophe tats\u00e4chlich hatten \u2013 der Tiefpunkt wurde erst in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts durchschritten \u2013 und in welchem Verh\u00e4ltnis sie zueinander standen, wird kaum genau gekl\u00e4rt werden k\u00f6nnen. Fest steht nur, dass zahlreiche V\u00f6lker mitsamt ihrer Kultur und Sprache vernichtet worden sind. 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Einige Forscher sprechen daher von einem \u201eamerikanischen Holocaust\u201c, doch ist diese Bezeichnung wegen der ihr inh\u00e4renten Relativierung des Holocausts an den europ\u00e4ischen Juden umstritten.", "answer": "auf lediglich acht Millionen und n\u00f6rdlich des Rio Grande auf eine Million Menschen", "sentence": "Um 1940 folgte man \u00fcberwiegend dem Anthropologen Alfred Kroeber, der die Bev\u00f6lkerung im Jahr 1492 auf lediglich acht Millionen und n\u00f6rdlich des Rio Grande auf eine Million Menschen sch\u00e4tzte.", "paragraph_sentence": "Indianer == = = Zusammenbruch der indigenen Bev\u00f6lkerung = = = = Kriege spielten anfangs eine gro\u00dfe Rolle bei der Ausl\u00f6schung der indigenen Volksgruppen; doch eingeschleppte Krankheiten, Strafexpeditionen, Umsiedlungen und Zwangsarbeit dezimierten die Bev\u00f6lkerung in einem kaum quantifizierbaren Ausma\u00df. Einige Volksgruppen in Mittelamerika verschwanden durch eingeschleppte Seuchen, ohne dass ein Europ\u00e4er sie \u00fcberhaupt zu Gesicht bekommen hatte. Um 1940 folgte man \u00fcberwiegend dem Anthropologen Alfred Kroeber, der die Bev\u00f6lkerung im Jahr 1492 auf lediglich acht Millionen und n\u00f6rdlich des Rio Grande auf eine Million Menschen sch\u00e4tzte. Diese Sch\u00e4tzungen wurden bereitwillig aufgegriffen, da sie die Vernichtung in ihrem Ausma\u00df verminderte und den politischen Mythos aufrechterhielt, die Europ\u00e4er h\u00e4tten einen weitgehend menschenleeren Kontinent erobert, und damit ihren Besitz legitimierte. Seitdem wurden immer neue, extrem abweichende Sch\u00e4tzungen auf unterschiedlichster methodologischer Grundlage erstellt. Sie reichen von kaum mehr als 8 Millionen bis zu \u00fcber 110 Millionen. J\u00fcngere Sch\u00e4tzungen gehen von einem sehr groben N\u00e4herungswert von 50 Millionen Einwohnern aus, von denen etwa die H\u00e4lfte in Mesoamerika, ein Viertel im Inkareich lebte. Wie stark die Diskussion in Bewegung geraten ist, zeigt die These, die sp\u00e4ter beobachteten riesigen Bisonherden seien Weidetiere der Indianer gewesen. Die Herdengr\u00f6\u00dfe stellte folglich kein nat\u00fcrliches Gleichgewicht dar, sondern beruhte auf in wenigen Generationen eingetretener \u00dcbervermehrung nach dem starken R\u00fcckgang der menschlichen Population. Das Smithsonian Institute hat seine Sch\u00e4tzung f\u00fcr Nordamerika auf drei Millionen Menschen verdreifacht. Die dichteste Bev\u00f6lkerung existierte sicher in den Hochkulturen Lateinamerikas, wo dementsprechend die zahlenm\u00e4\u00dfig gr\u00f6\u00dften Bev\u00f6lkerungsverluste zu verzeichnen waren. Hern\u00e1n Cort\u00e9s vernichtete das Reich der Azteken mit ca. 500 Soldaten und zahlreichen verb\u00fcndeten Indianern, Pizarro das der Inkas. In der Karibik wurde die Bev\u00f6lkerung innerhalb weniger Jahrzehnte fast v\u00f6llig ausgel\u00f6scht, Hernan de Soto schleppte 1539 bis 1542 verheerende Krankheiten in das Gebiet zwischen Mississippi und Florida. Die iberischen Staaten, die sich 1494 im Vertrag von Tordesillas \u00fcber die Aufteilung der Welt und damit auch des Kontinents geeinigt hatten, entsandten zahlreiche M\u00e4nner nach \u00dcbersee, die sich dort mit indianischen Frauen verbanden. Rasch wuchs die Zahl der Abk\u00f6mmlinge, die man Mestizen nannte. Die herrschende Klasse bildeten dabei Spanier und Portugiesen, die untere Klasse Mestizen und Indianer. Reiterkrieger (''Llanero'') aus der Steppe Kolumbiens, Mitte 19. Jh. In Nordamerika richteten vor allem Krankheiten wie Pocken, Masern und Grippe katastrophale Sch\u00e4den an. Man nimmt an, dass ein Viertel bis die H\u00e4lfte der indigenen Bev\u00f6lkerung Amerikas nach Ankunft der Europ\u00e4er allein den Pocken zum Opfer fielen. Die Indianer verf\u00fcgten \u00fcber keinerlei Abwehrstoffe gegen diese f\u00fcr sie neuartigen Krankheiten. Zwar wurde die gezielte Verbreitung von Krankheiten in seltenen F\u00e4llen gefordert und mittels pockeninfizierter Decken wom\u00f6glich versucht, doch waren die Risiken unabsehbar. In dem Moment, wo es m\u00f6glich war, die eigene Bev\u00f6lkerung zu impfen, f\u00f6rderten jedoch, wie 1862 im pazifischen Nordwesten, einige Politiker die Ausbreitung der t\u00f6dlichen Epidemie oder nahmen sie in Kauf. Weiter trugen in den britischen Kolonien in Nordamerika durch die Skalpproklamation von 1756, bis 1749 bereits in Halifax und bei den Franzosen, und in einigen US-Bundesstaaten wie Massachusetts (1744) die Skalppr\u00e4mien zur Vernichtung bei. In Kalifornien wurden nach dem Goldrausch von 1849 innerhalb von nur zwei Jahrzehnten mehrere Tausend Indianer ermordet. Trotz der nicht zu \u00fcbersch\u00e4tzenden Wirkung der Epidemien und in einigen Gebieten der Sklavenjagd, sollte die der Kriege nicht untersch\u00e4tzt werden. Die verlustreichsten Kriege im Osten d\u00fcrften die Schlacht von Mauvilla (1540), der Tarrantiner-Krieg (1607\u20131615), die beiden Powhatankriege (1608\u20131614 und 1644\u20131646), der Pequot- (1637), der K\u00f6nig-Philip-Krieg (1675\u20131676), die Franzosen- und Indianerkriege (1689\u20131697, 1702\u20131713, 1754\u20131763) sowie die drei Seminolenkriege (1817\u20131818, 1835\u20131842 und 1855\u20131858) gewesen sein. Dazu kamen die Aufst\u00e4nde des Pontiac (1763\u20131766) und des Tecumseh (ca. 1810\u20131813). Die Franzosen standen von etwa 1640 bis 1701 in den Biberkriegen, dann in vier Kriegen mit den Natchez (1716\u20131729), die Niederl\u00e4nder im Wappinger-Krieg und in den Esopuskriegen (1659\u20131660 und 1663\u20131664), die Spanier gegen die Azteken und Inkareiche, 1680 gegen die Pueblos und in zahlreichen weiteren K\u00e4mpfen. Im Westen der USA waren es vor allem die Aufst\u00e4nde des Cochise (1861\u20131874), der Sioux (1862) und Lakota (1866\u20131867) oder von Apachen unter Geronimo (bis 1886), die bekannt wurden, ebenso einzelne Schlachten, wie die am Little Bighorn oder das Massaker von Wounded Knee (1890). Welchen Anteil wirtschaftliche Ausbeutung und desolate Sozialverh\u00e4ltnisse, Vernachl\u00e4ssigung, kriegerische Auseinandersetzungen, Epidemien, Sklavenjagd, \u201eethnische S\u00e4uberungen\u201c und Genozidversuche an dieser demographischen Katastrophe tats\u00e4chlich hatten \u2013 der Tiefpunkt wurde erst in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts durchschritten \u2013 und in welchem Verh\u00e4ltnis sie zueinander standen, wird kaum genau gekl\u00e4rt werden k\u00f6nnen. Fest steht nur, dass zahlreiche V\u00f6lker mitsamt ihrer Kultur und Sprache vernichtet worden sind. Es war, gemessen an der Zahl der Opfer, die gr\u00f6\u00dfte demographische und wohl auch kulturelle Katastrophe in der Geschichte der Menschheit. Einige Forscher sprechen daher von einem \u201eamerikanischen Holocaust\u201c, doch ist diese Bezeichnung wegen der ihr inh\u00e4renten Relativierung des Holocausts an den europ\u00e4ischen Juden umstritten.", "paragraph_answer": "Indianer ==== Zusammenbruch der indigenen Bev\u00f6lkerung ==== Kriege spielten anfangs eine gro\u00dfe Rolle bei der Ausl\u00f6schung der indigenen Volksgruppen; doch eingeschleppte Krankheiten, Strafexpeditionen, Umsiedlungen und Zwangsarbeit dezimierten die Bev\u00f6lkerung in einem kaum quantifizierbaren Ausma\u00df. Einige Volksgruppen in Mittelamerika verschwanden durch eingeschleppte Seuchen, ohne dass ein Europ\u00e4er sie \u00fcberhaupt zu Gesicht bekommen hatte. Um 1940 folgte man \u00fcberwiegend dem Anthropologen Alfred Kroeber, der die Bev\u00f6lkerung im Jahr 1492 auf lediglich acht Millionen und n\u00f6rdlich des Rio Grande auf eine Million Menschen sch\u00e4tzte. Diese Sch\u00e4tzungen wurden bereitwillig aufgegriffen, da sie die Vernichtung in ihrem Ausma\u00df verminderte und den politischen Mythos aufrechterhielt, die Europ\u00e4er h\u00e4tten einen weitgehend menschenleeren Kontinent erobert, und damit ihren Besitz legitimierte. Seitdem wurden immer neue, extrem abweichende Sch\u00e4tzungen auf unterschiedlichster methodologischer Grundlage erstellt. Sie reichen von kaum mehr als 8 Millionen bis zu \u00fcber 110 Millionen. J\u00fcngere Sch\u00e4tzungen gehen von einem sehr groben N\u00e4herungswert von 50 Millionen Einwohnern aus, von denen etwa die H\u00e4lfte in Mesoamerika, ein Viertel im Inkareich lebte. Wie stark die Diskussion in Bewegung geraten ist, zeigt die These, die sp\u00e4ter beobachteten riesigen Bisonherden seien Weidetiere der Indianer gewesen. Die Herdengr\u00f6\u00dfe stellte folglich kein nat\u00fcrliches Gleichgewicht dar, sondern beruhte auf in wenigen Generationen eingetretener \u00dcbervermehrung nach dem starken R\u00fcckgang der menschlichen Population. Das Smithsonian Institute hat seine Sch\u00e4tzung f\u00fcr Nordamerika auf drei Millionen Menschen verdreifacht. Die dichteste Bev\u00f6lkerung existierte sicher in den Hochkulturen Lateinamerikas, wo dementsprechend die zahlenm\u00e4\u00dfig gr\u00f6\u00dften Bev\u00f6lkerungsverluste zu verzeichnen waren. Hern\u00e1n Cort\u00e9s vernichtete das Reich der Azteken mit ca. 500 Soldaten und zahlreichen verb\u00fcndeten Indianern, Pizarro das der Inkas. In der Karibik wurde die Bev\u00f6lkerung innerhalb weniger Jahrzehnte fast v\u00f6llig ausgel\u00f6scht, Hernan de Soto schleppte 1539 bis 1542 verheerende Krankheiten in das Gebiet zwischen Mississippi und Florida. Die iberischen Staaten, die sich 1494 im Vertrag von Tordesillas \u00fcber die Aufteilung der Welt und damit auch des Kontinents geeinigt hatten, entsandten zahlreiche M\u00e4nner nach \u00dcbersee, die sich dort mit indianischen Frauen verbanden. Rasch wuchs die Zahl der Abk\u00f6mmlinge, die man Mestizen nannte. Die herrschende Klasse bildeten dabei Spanier und Portugiesen, die untere Klasse Mestizen und Indianer. Reiterkrieger (''Llanero'') aus der Steppe Kolumbiens, Mitte 19. Jh. In Nordamerika richteten vor allem Krankheiten wie Pocken, Masern und Grippe katastrophale Sch\u00e4den an. Man nimmt an, dass ein Viertel bis die H\u00e4lfte der indigenen Bev\u00f6lkerung Amerikas nach Ankunft der Europ\u00e4er allein den Pocken zum Opfer fielen. Die Indianer verf\u00fcgten \u00fcber keinerlei Abwehrstoffe gegen diese f\u00fcr sie neuartigen Krankheiten. Zwar wurde die gezielte Verbreitung von Krankheiten in seltenen F\u00e4llen gefordert und mittels pockeninfizierter Decken wom\u00f6glich versucht, doch waren die Risiken unabsehbar. In dem Moment, wo es m\u00f6glich war, die eigene Bev\u00f6lkerung zu impfen, f\u00f6rderten jedoch, wie 1862 im pazifischen Nordwesten, einige Politiker die Ausbreitung der t\u00f6dlichen Epidemie oder nahmen sie in Kauf. Weiter trugen in den britischen Kolonien in Nordamerika durch die Skalpproklamation von 1756, bis 1749 bereits in Halifax und bei den Franzosen, und in einigen US-Bundesstaaten wie Massachusetts (1744) die Skalppr\u00e4mien zur Vernichtung bei. In Kalifornien wurden nach dem Goldrausch von 1849 innerhalb von nur zwei Jahrzehnten mehrere Tausend Indianer ermordet. Trotz der nicht zu \u00fcbersch\u00e4tzenden Wirkung der Epidemien und in einigen Gebieten der Sklavenjagd, sollte die der Kriege nicht untersch\u00e4tzt werden. Die verlustreichsten Kriege im Osten d\u00fcrften die Schlacht von Mauvilla (1540), der Tarrantiner-Krieg (1607\u20131615), die beiden Powhatankriege (1608\u20131614 und 1644\u20131646), der Pequot- (1637), der K\u00f6nig-Philip-Krieg (1675\u20131676), die Franzosen- und Indianerkriege (1689\u20131697, 1702\u20131713, 1754\u20131763) sowie die drei Seminolenkriege (1817\u20131818, 1835\u20131842 und 1855\u20131858) gewesen sein. Dazu kamen die Aufst\u00e4nde des Pontiac (1763\u20131766) und des Tecumseh (ca. 1810\u20131813). 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Jahrhunderts durchschritten \u2013 und in welchem Verh\u00e4ltnis sie zueinander standen, wird kaum genau gekl\u00e4rt werden k\u00f6nnen. Fest steht nur, dass zahlreiche V\u00f6lker mitsamt ihrer Kultur und Sprache vernichtet worden sind. Es war, gemessen an der Zahl der Opfer, die gr\u00f6\u00dfte demographische und wohl auch kulturelle Katastrophe in der Geschichte der Menschheit. Einige Forscher sprechen daher von einem \u201eamerikanischen Holocaust\u201c, doch ist diese Bezeichnung wegen der ihr inh\u00e4renten Relativierung des Holocausts an den europ\u00e4ischen Juden umstritten.", "sentence_answer": "Um 1940 folgte man \u00fcberwiegend dem Anthropologen Alfred Kroeber, der die Bev\u00f6lkerung im Jahr 1492 auf lediglich acht Millionen und n\u00f6rdlich des Rio Grande auf eine Million Menschen sch\u00e4tzte.", "paragraph_id": 38384} {"question": "Was wird heute in Bezug auf die Kolonisierung Amerikas als Mythos bezeichnet?", "paragraph": "Indianer\n\n==== Zusammenbruch der indigenen Bev\u00f6lkerung ====\nKriege spielten anfangs eine gro\u00dfe Rolle bei der Ausl\u00f6schung der indigenen Volksgruppen; doch eingeschleppte Krankheiten, Strafexpeditionen, Umsiedlungen und Zwangsarbeit dezimierten die Bev\u00f6lkerung in einem kaum quantifizierbaren Ausma\u00df. Einige Volksgruppen in Mittelamerika verschwanden durch eingeschleppte Seuchen, ohne dass ein Europ\u00e4er sie \u00fcberhaupt zu Gesicht bekommen hatte. \nUm 1940 folgte man \u00fcberwiegend dem Anthropologen Alfred Kroeber, der die Bev\u00f6lkerung im Jahr 1492 auf lediglich acht Millionen und n\u00f6rdlich des Rio Grande auf eine Million Menschen sch\u00e4tzte. Diese Sch\u00e4tzungen wurden bereitwillig aufgegriffen, da sie die Vernichtung in ihrem Ausma\u00df verminderte und den politischen Mythos aufrechterhielt, die Europ\u00e4er h\u00e4tten einen weitgehend menschenleeren Kontinent erobert, und damit ihren Besitz legitimierte. Seitdem wurden immer neue, extrem abweichende Sch\u00e4tzungen auf unterschiedlichster methodologischer Grundlage erstellt. Sie reichen von kaum mehr als 8 Millionen bis zu \u00fcber 110 Millionen. 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In dem Moment, wo es m\u00f6glich war, die eigene Bev\u00f6lkerung zu impfen, f\u00f6rderten jedoch, wie 1862 im pazifischen Nordwesten, einige Politiker die Ausbreitung der t\u00f6dlichen Epidemie oder nahmen sie in Kauf.\nWeiter trugen in den britischen Kolonien in Nordamerika durch die Skalpproklamation von 1756, bis 1749 bereits in Halifax und bei den Franzosen, und in einigen US-Bundesstaaten wie Massachusetts (1744) die Skalppr\u00e4mien zur Vernichtung bei. In Kalifornien wurden nach dem Goldrausch von 1849 innerhalb von nur zwei Jahrzehnten mehrere Tausend Indianer ermordet.\nTrotz der nicht zu \u00fcbersch\u00e4tzenden Wirkung der Epidemien und in einigen Gebieten der Sklavenjagd, sollte die der Kriege nicht untersch\u00e4tzt werden. 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Im Westen der USA waren es vor allem die Aufst\u00e4nde des Cochise (1861\u20131874), der Sioux (1862) und Lakota (1866\u20131867) oder von Apachen unter Geronimo (bis 1886), die bekannt wurden, ebenso einzelne Schlachten, wie die am Little Bighorn oder das Massaker von Wounded Knee (1890).\nWelchen Anteil wirtschaftliche Ausbeutung und desolate Sozialverh\u00e4ltnisse, Vernachl\u00e4ssigung, kriegerische Auseinandersetzungen, Epidemien, Sklavenjagd, \u201eethnische S\u00e4uberungen\u201c und Genozidversuche an dieser demographischen Katastrophe tats\u00e4chlich hatten \u2013 der Tiefpunkt wurde erst in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts durchschritten \u2013 und in welchem Verh\u00e4ltnis sie zueinander standen, wird kaum genau gekl\u00e4rt werden k\u00f6nnen. Fest steht nur, dass zahlreiche V\u00f6lker mitsamt ihrer Kultur und Sprache vernichtet worden sind. Es war, gemessen an der Zahl der Opfer, die gr\u00f6\u00dfte demographische und wohl auch kulturelle Katastrophe in der Geschichte der Menschheit. Einige Forscher sprechen daher von einem \u201eamerikanischen Holocaust\u201c, doch ist diese Bezeichnung wegen der ihr inh\u00e4renten Relativierung des Holocausts an den europ\u00e4ischen Juden umstritten.", "answer": "die Europ\u00e4er h\u00e4tten einen weitgehend menschenleeren Kontinent erobert,", "sentence": "Diese Sch\u00e4tzungen wurden bereitwillig aufgegriffen, da sie die Vernichtung in ihrem Ausma\u00df verminderte und den politischen Mythos aufrechterhielt, die Europ\u00e4er h\u00e4tten einen weitgehend menschenleeren Kontinent erobert, und damit ihren Besitz legitimierte.", "paragraph_sentence": "Indianer == = = Zusammenbruch der indigenen Bev\u00f6lkerung = = = = Kriege spielten anfangs eine gro\u00dfe Rolle bei der Ausl\u00f6schung der indigenen Volksgruppen; doch eingeschleppte Krankheiten, Strafexpeditionen, Umsiedlungen und Zwangsarbeit dezimierten die Bev\u00f6lkerung in einem kaum quantifizierbaren Ausma\u00df. Einige Volksgruppen in Mittelamerika verschwanden durch eingeschleppte Seuchen, ohne dass ein Europ\u00e4er sie \u00fcberhaupt zu Gesicht bekommen hatte. Um 1940 folgte man \u00fcberwiegend dem Anthropologen Alfred Kroeber, der die Bev\u00f6lkerung im Jahr 1492 auf lediglich acht Millionen und n\u00f6rdlich des Rio Grande auf eine Million Menschen sch\u00e4tzte. Diese Sch\u00e4tzungen wurden bereitwillig aufgegriffen, da sie die Vernichtung in ihrem Ausma\u00df verminderte und den politischen Mythos aufrechterhielt, die Europ\u00e4er h\u00e4tten einen weitgehend menschenleeren Kontinent erobert, und damit ihren Besitz legitimierte. Seitdem wurden immer neue, extrem abweichende Sch\u00e4tzungen auf unterschiedlichster methodologischer Grundlage erstellt. Sie reichen von kaum mehr als 8 Millionen bis zu \u00fcber 110 Millionen. J\u00fcngere Sch\u00e4tzungen gehen von einem sehr groben N\u00e4herungswert von 50 Millionen Einwohnern aus, von denen etwa die H\u00e4lfte in Mesoamerika, ein Viertel im Inkareich lebte. Wie stark die Diskussion in Bewegung geraten ist, zeigt die These, die sp\u00e4ter beobachteten riesigen Bisonherden seien Weidetiere der Indianer gewesen. Die Herdengr\u00f6\u00dfe stellte folglich kein nat\u00fcrliches Gleichgewicht dar, sondern beruhte auf in wenigen Generationen eingetretener \u00dcbervermehrung nach dem starken R\u00fcckgang der menschlichen Population. Das Smithsonian Institute hat seine Sch\u00e4tzung f\u00fcr Nordamerika auf drei Millionen Menschen verdreifacht. Die dichteste Bev\u00f6lkerung existierte sicher in den Hochkulturen Lateinamerikas, wo dementsprechend die zahlenm\u00e4\u00dfig gr\u00f6\u00dften Bev\u00f6lkerungsverluste zu verzeichnen waren. Hern\u00e1n Cort\u00e9s vernichtete das Reich der Azteken mit ca. 500 Soldaten und zahlreichen verb\u00fcndeten Indianern, Pizarro das der Inkas. In der Karibik wurde die Bev\u00f6lkerung innerhalb weniger Jahrzehnte fast v\u00f6llig ausgel\u00f6scht, Hernan de Soto schleppte 1539 bis 1542 verheerende Krankheiten in das Gebiet zwischen Mississippi und Florida. Die iberischen Staaten, die sich 1494 im Vertrag von Tordesillas \u00fcber die Aufteilung der Welt und damit auch des Kontinents geeinigt hatten, entsandten zahlreiche M\u00e4nner nach \u00dcbersee, die sich dort mit indianischen Frauen verbanden. Rasch wuchs die Zahl der Abk\u00f6mmlinge, die man Mestizen nannte. Die herrschende Klasse bildeten dabei Spanier und Portugiesen, die untere Klasse Mestizen und Indianer. Reiterkrieger (''Llanero'') aus der Steppe Kolumbiens, Mitte 19. Jh. In Nordamerika richteten vor allem Krankheiten wie Pocken, Masern und Grippe katastrophale Sch\u00e4den an. Man nimmt an, dass ein Viertel bis die H\u00e4lfte der indigenen Bev\u00f6lkerung Amerikas nach Ankunft der Europ\u00e4er allein den Pocken zum Opfer fielen. Die Indianer verf\u00fcgten \u00fcber keinerlei Abwehrstoffe gegen diese f\u00fcr sie neuartigen Krankheiten. Zwar wurde die gezielte Verbreitung von Krankheiten in seltenen F\u00e4llen gefordert und mittels pockeninfizierter Decken wom\u00f6glich versucht, doch waren die Risiken unabsehbar. In dem Moment, wo es m\u00f6glich war, die eigene Bev\u00f6lkerung zu impfen, f\u00f6rderten jedoch, wie 1862 im pazifischen Nordwesten, einige Politiker die Ausbreitung der t\u00f6dlichen Epidemie oder nahmen sie in Kauf. Weiter trugen in den britischen Kolonien in Nordamerika durch die Skalpproklamation von 1756, bis 1749 bereits in Halifax und bei den Franzosen, und in einigen US-Bundesstaaten wie Massachusetts (1744) die Skalppr\u00e4mien zur Vernichtung bei. In Kalifornien wurden nach dem Goldrausch von 1849 innerhalb von nur zwei Jahrzehnten mehrere Tausend Indianer ermordet. Trotz der nicht zu \u00fcbersch\u00e4tzenden Wirkung der Epidemien und in einigen Gebieten der Sklavenjagd, sollte die der Kriege nicht untersch\u00e4tzt werden. Die verlustreichsten Kriege im Osten d\u00fcrften die Schlacht von Mauvilla (1540), der Tarrantiner-Krieg (1607\u20131615), die beiden Powhatankriege (1608\u20131614 und 1644\u20131646), der Pequot- (1637), der K\u00f6nig-Philip-Krieg (1675\u20131676), die Franzosen- und Indianerkriege (1689\u20131697, 1702\u20131713, 1754\u20131763) sowie die drei Seminolenkriege (1817\u20131818, 1835\u20131842 und 1855\u20131858) gewesen sein. Dazu kamen die Aufst\u00e4nde des Pontiac (1763\u20131766) und des Tecumseh (ca. 1810\u20131813). Die Franzosen standen von etwa 1640 bis 1701 in den Biberkriegen, dann in vier Kriegen mit den Natchez (1716\u20131729), die Niederl\u00e4nder im Wappinger-Krieg und in den Esopuskriegen (1659\u20131660 und 1663\u20131664), die Spanier gegen die Azteken und Inkareiche, 1680 gegen die Pueblos und in zahlreichen weiteren K\u00e4mpfen. Im Westen der USA waren es vor allem die Aufst\u00e4nde des Cochise (1861\u20131874), der Sioux (1862) und Lakota (1866\u20131867) oder von Apachen unter Geronimo (bis 1886), die bekannt wurden, ebenso einzelne Schlachten, wie die am Little Bighorn oder das Massaker von Wounded Knee (1890). Welchen Anteil wirtschaftliche Ausbeutung und desolate Sozialverh\u00e4ltnisse, Vernachl\u00e4ssigung, kriegerische Auseinandersetzungen, Epidemien, Sklavenjagd, \u201eethnische S\u00e4uberungen\u201c und Genozidversuche an dieser demographischen Katastrophe tats\u00e4chlich hatten \u2013 der Tiefpunkt wurde erst in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts durchschritten \u2013 und in welchem Verh\u00e4ltnis sie zueinander standen, wird kaum genau gekl\u00e4rt werden k\u00f6nnen. Fest steht nur, dass zahlreiche V\u00f6lker mitsamt ihrer Kultur und Sprache vernichtet worden sind. Es war, gemessen an der Zahl der Opfer, die gr\u00f6\u00dfte demographische und wohl auch kulturelle Katastrophe in der Geschichte der Menschheit. Einige Forscher sprechen daher von einem \u201eamerikanischen Holocaust\u201c, doch ist diese Bezeichnung wegen der ihr inh\u00e4renten Relativierung des Holocausts an den europ\u00e4ischen Juden umstritten.", "paragraph_answer": "Indianer ==== Zusammenbruch der indigenen Bev\u00f6lkerung ==== Kriege spielten anfangs eine gro\u00dfe Rolle bei der Ausl\u00f6schung der indigenen Volksgruppen; doch eingeschleppte Krankheiten, Strafexpeditionen, Umsiedlungen und Zwangsarbeit dezimierten die Bev\u00f6lkerung in einem kaum quantifizierbaren Ausma\u00df. 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Man nimmt an, dass ein Viertel bis die H\u00e4lfte der indigenen Bev\u00f6lkerung Amerikas nach Ankunft der Europ\u00e4er allein den Pocken zum Opfer fielen. Die Indianer verf\u00fcgten \u00fcber keinerlei Abwehrstoffe gegen diese f\u00fcr sie neuartigen Krankheiten. Zwar wurde die gezielte Verbreitung von Krankheiten in seltenen F\u00e4llen gefordert und mittels pockeninfizierter Decken wom\u00f6glich versucht, doch waren die Risiken unabsehbar. In dem Moment, wo es m\u00f6glich war, die eigene Bev\u00f6lkerung zu impfen, f\u00f6rderten jedoch, wie 1862 im pazifischen Nordwesten, einige Politiker die Ausbreitung der t\u00f6dlichen Epidemie oder nahmen sie in Kauf. Weiter trugen in den britischen Kolonien in Nordamerika durch die Skalpproklamation von 1756, bis 1749 bereits in Halifax und bei den Franzosen, und in einigen US-Bundesstaaten wie Massachusetts (1744) die Skalppr\u00e4mien zur Vernichtung bei. In Kalifornien wurden nach dem Goldrausch von 1849 innerhalb von nur zwei Jahrzehnten mehrere Tausend Indianer ermordet. Trotz der nicht zu \u00fcbersch\u00e4tzenden Wirkung der Epidemien und in einigen Gebieten der Sklavenjagd, sollte die der Kriege nicht untersch\u00e4tzt werden. Die verlustreichsten Kriege im Osten d\u00fcrften die Schlacht von Mauvilla (1540), der Tarrantiner-Krieg (1607\u20131615), die beiden Powhatankriege (1608\u20131614 und 1644\u20131646), der Pequot- (1637), der K\u00f6nig-Philip-Krieg (1675\u20131676), die Franzosen- und Indianerkriege (1689\u20131697, 1702\u20131713, 1754\u20131763) sowie die drei Seminolenkriege (1817\u20131818, 1835\u20131842 und 1855\u20131858) gewesen sein. Dazu kamen die Aufst\u00e4nde des Pontiac (1763\u20131766) und des Tecumseh (ca. 1810\u20131813). Die Franzosen standen von etwa 1640 bis 1701 in den Biberkriegen, dann in vier Kriegen mit den Natchez (1716\u20131729), die Niederl\u00e4nder im Wappinger-Krieg und in den Esopuskriegen (1659\u20131660 und 1663\u20131664), die Spanier gegen die Azteken und Inkareiche, 1680 gegen die Pueblos und in zahlreichen weiteren K\u00e4mpfen. Im Westen der USA waren es vor allem die Aufst\u00e4nde des Cochise (1861\u20131874), der Sioux (1862) und Lakota (1866\u20131867) oder von Apachen unter Geronimo (bis 1886), die bekannt wurden, ebenso einzelne Schlachten, wie die am Little Bighorn oder das Massaker von Wounded Knee (1890). Welchen Anteil wirtschaftliche Ausbeutung und desolate Sozialverh\u00e4ltnisse, Vernachl\u00e4ssigung, kriegerische Auseinandersetzungen, Epidemien, Sklavenjagd, \u201eethnische S\u00e4uberungen\u201c und Genozidversuche an dieser demographischen Katastrophe tats\u00e4chlich hatten \u2013 der Tiefpunkt wurde erst in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts durchschritten \u2013 und in welchem Verh\u00e4ltnis sie zueinander standen, wird kaum genau gekl\u00e4rt werden k\u00f6nnen. Fest steht nur, dass zahlreiche V\u00f6lker mitsamt ihrer Kultur und Sprache vernichtet worden sind. Es war, gemessen an der Zahl der Opfer, die gr\u00f6\u00dfte demographische und wohl auch kulturelle Katastrophe in der Geschichte der Menschheit. Einige Forscher sprechen daher von einem \u201eamerikanischen Holocaust\u201c, doch ist diese Bezeichnung wegen der ihr inh\u00e4renten Relativierung des Holocausts an den europ\u00e4ischen Juden umstritten.", "sentence_answer": "Diese Sch\u00e4tzungen wurden bereitwillig aufgegriffen, da sie die Vernichtung in ihrem Ausma\u00df verminderte und den politischen Mythos aufrechterhielt, die Europ\u00e4er h\u00e4tten einen weitgehend menschenleeren Kontinent erobert, und damit ihren Besitz legitimierte.", "paragraph_id": 38490} {"question": "Auf wie viele Einwohner wird Mittelamerika zur Zeit der Kolonisierung durch die Europ\u00e4er gesch\u00e4tzt?", "paragraph": "Indianer\n\n==== Zusammenbruch der indigenen Bev\u00f6lkerung ====\nKriege spielten anfangs eine gro\u00dfe Rolle bei der Ausl\u00f6schung der indigenen Volksgruppen; doch eingeschleppte Krankheiten, Strafexpeditionen, Umsiedlungen und Zwangsarbeit dezimierten die Bev\u00f6lkerung in einem kaum quantifizierbaren Ausma\u00df. Einige Volksgruppen in Mittelamerika verschwanden durch eingeschleppte Seuchen, ohne dass ein Europ\u00e4er sie \u00fcberhaupt zu Gesicht bekommen hatte. \nUm 1940 folgte man \u00fcberwiegend dem Anthropologen Alfred Kroeber, der die Bev\u00f6lkerung im Jahr 1492 auf lediglich acht Millionen und n\u00f6rdlich des Rio Grande auf eine Million Menschen sch\u00e4tzte. Diese Sch\u00e4tzungen wurden bereitwillig aufgegriffen, da sie die Vernichtung in ihrem Ausma\u00df verminderte und den politischen Mythos aufrechterhielt, die Europ\u00e4er h\u00e4tten einen weitgehend menschenleeren Kontinent erobert, und damit ihren Besitz legitimierte. Seitdem wurden immer neue, extrem abweichende Sch\u00e4tzungen auf unterschiedlichster methodologischer Grundlage erstellt. Sie reichen von kaum mehr als 8 Millionen bis zu \u00fcber 110 Millionen. J\u00fcngere Sch\u00e4tzungen gehen von einem sehr groben N\u00e4herungswert von 50 Millionen Einwohnern aus, von denen etwa die H\u00e4lfte in Mesoamerika, ein Viertel im Inkareich lebte.\nWie stark die Diskussion in Bewegung geraten ist, zeigt die These, die sp\u00e4ter beobachteten riesigen Bisonherden seien Weidetiere der Indianer gewesen. Die Herdengr\u00f6\u00dfe stellte folglich kein nat\u00fcrliches Gleichgewicht dar, sondern beruhte auf in wenigen Generationen eingetretener \u00dcbervermehrung nach dem starken R\u00fcckgang der menschlichen Population. Das Smithsonian Institute hat seine Sch\u00e4tzung f\u00fcr Nordamerika auf drei Millionen Menschen verdreifacht.\nDie dichteste Bev\u00f6lkerung existierte sicher in den Hochkulturen Lateinamerikas, wo dementsprechend die zahlenm\u00e4\u00dfig gr\u00f6\u00dften Bev\u00f6lkerungsverluste zu verzeichnen waren.\nHern\u00e1n Cort\u00e9s vernichtete das Reich der Azteken mit ca. 500 Soldaten und zahlreichen verb\u00fcndeten Indianern, Pizarro das der Inkas. In der Karibik wurde die Bev\u00f6lkerung innerhalb weniger Jahrzehnte fast v\u00f6llig ausgel\u00f6scht, Hernan de Soto schleppte 1539 bis 1542 verheerende Krankheiten in das Gebiet zwischen Mississippi und Florida.\nDie iberischen Staaten, die sich 1494 im Vertrag von Tordesillas \u00fcber die Aufteilung der Welt und damit auch des Kontinents geeinigt hatten, entsandten zahlreiche M\u00e4nner nach \u00dcbersee, die sich dort mit indianischen Frauen verbanden. Rasch wuchs die Zahl der Abk\u00f6mmlinge, die man Mestizen nannte. Die herrschende Klasse bildeten dabei Spanier und Portugiesen, die untere Klasse Mestizen und Indianer.\nReiterkrieger (''Llanero'') aus der Steppe Kolumbiens, Mitte 19. Jh.\nIn Nordamerika richteten vor allem Krankheiten wie Pocken, Masern und Grippe katastrophale Sch\u00e4den an. Man nimmt an, dass ein Viertel bis die H\u00e4lfte der indigenen Bev\u00f6lkerung Amerikas nach Ankunft der Europ\u00e4er allein den Pocken zum Opfer fielen. Die Indianer verf\u00fcgten \u00fcber keinerlei Abwehrstoffe gegen diese f\u00fcr sie neuartigen Krankheiten. Zwar wurde die gezielte Verbreitung von Krankheiten in seltenen F\u00e4llen gefordert und mittels pockeninfizierter Decken wom\u00f6glich versucht, doch waren die Risiken unabsehbar. 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J\u00fcngere Sch\u00e4tzungen gehen von einem sehr groben N\u00e4herungswert von 50 Millionen Einwohnern aus, von denen etwa die H\u00e4lfte in Mesoamerika, ein Viertel im Inkareich lebte. \n", "paragraph_sentence": "Indianer == = = Zusammenbruch der indigenen Bev\u00f6lkerung = = = = Kriege spielten anfangs eine gro\u00dfe Rolle bei der Ausl\u00f6schung der indigenen Volksgruppen; doch eingeschleppte Krankheiten, Strafexpeditionen, Umsiedlungen und Zwangsarbeit dezimierten die Bev\u00f6lkerung in einem kaum quantifizierbaren Ausma\u00df. Einige Volksgruppen in Mittelamerika verschwanden durch eingeschleppte Seuchen, ohne dass ein Europ\u00e4er sie \u00fcberhaupt zu Gesicht bekommen hatte. Um 1940 folgte man \u00fcberwiegend dem Anthropologen Alfred Kroeber, der die Bev\u00f6lkerung im Jahr 1492 auf lediglich acht Millionen und n\u00f6rdlich des Rio Grande auf eine Million Menschen sch\u00e4tzte. 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Die verlustreichsten Kriege im Osten d\u00fcrften die Schlacht von Mauvilla (1540), der Tarrantiner-Krieg (1607\u20131615), die beiden Powhatankriege (1608\u20131614 und 1644\u20131646), der Pequot- (1637), der K\u00f6nig-Philip-Krieg (1675\u20131676), die Franzosen- und Indianerkriege (1689\u20131697, 1702\u20131713, 1754\u20131763) sowie die drei Seminolenkriege (1817\u20131818, 1835\u20131842 und 1855\u20131858) gewesen sein. Dazu kamen die Aufst\u00e4nde des Pontiac (1763\u20131766) und des Tecumseh (ca. 1810\u20131813). Die Franzosen standen von etwa 1640 bis 1701 in den Biberkriegen, dann in vier Kriegen mit den Natchez (1716\u20131729), die Niederl\u00e4nder im Wappinger-Krieg und in den Esopuskriegen (1659\u20131660 und 1663\u20131664), die Spanier gegen die Azteken und Inkareiche, 1680 gegen die Pueblos und in zahlreichen weiteren K\u00e4mpfen. Im Westen der USA waren es vor allem die Aufst\u00e4nde des Cochise (1861\u20131874), der Sioux (1862) und Lakota (1866\u20131867) oder von Apachen unter Geronimo (bis 1886), die bekannt wurden, ebenso einzelne Schlachten, wie die am Little Bighorn oder das Massaker von Wounded Knee (1890). Welchen Anteil wirtschaftliche Ausbeutung und desolate Sozialverh\u00e4ltnisse, Vernachl\u00e4ssigung, kriegerische Auseinandersetzungen, Epidemien, Sklavenjagd, \u201eethnische S\u00e4uberungen\u201c und Genozidversuche an dieser demographischen Katastrophe tats\u00e4chlich hatten \u2013 der Tiefpunkt wurde erst in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts durchschritten \u2013 und in welchem Verh\u00e4ltnis sie zueinander standen, wird kaum genau gekl\u00e4rt werden k\u00f6nnen. Fest steht nur, dass zahlreiche V\u00f6lker mitsamt ihrer Kultur und Sprache vernichtet worden sind. 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Um 1940 folgte man \u00fcberwiegend dem Anthropologen Alfred Kroeber, der die Bev\u00f6lkerung im Jahr 1492 auf lediglich acht Millionen und n\u00f6rdlich des Rio Grande auf eine Million Menschen sch\u00e4tzte. Diese Sch\u00e4tzungen wurden bereitwillig aufgegriffen, da sie die Vernichtung in ihrem Ausma\u00df verminderte und den politischen Mythos aufrechterhielt, die Europ\u00e4er h\u00e4tten einen weitgehend menschenleeren Kontinent erobert, und damit ihren Besitz legitimierte. Seitdem wurden immer neue, extrem abweichende Sch\u00e4tzungen auf unterschiedlichster methodologischer Grundlage erstellt. Sie reichen von kaum mehr als 8 Millionen bis zu \u00fcber 110 Millionen. J\u00fcngere Sch\u00e4tzungen gehen von einem sehr groben N\u00e4herungswert von 50 Millionen Einwohnern aus, von denen etwa die H\u00e4lfte in Mesoamerika, ein Viertel im Inkareich lebte. 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Trotz der nicht zu \u00fcbersch\u00e4tzenden Wirkung der Epidemien und in einigen Gebieten der Sklavenjagd, sollte die der Kriege nicht untersch\u00e4tzt werden. Die verlustreichsten Kriege im Osten d\u00fcrften die Schlacht von Mauvilla (1540), der Tarrantiner-Krieg (1607\u20131615), die beiden Powhatankriege (1608\u20131614 und 1644\u20131646), der Pequot- (1637), der K\u00f6nig-Philip-Krieg (1675\u20131676), die Franzosen- und Indianerkriege (1689\u20131697, 1702\u20131713, 1754\u20131763) sowie die drei Seminolenkriege (1817\u20131818, 1835\u20131842 und 1855\u20131858) gewesen sein. Dazu kamen die Aufst\u00e4nde des Pontiac (1763\u20131766) und des Tecumseh (ca. 1810\u20131813). Die Franzosen standen von etwa 1640 bis 1701 in den Biberkriegen, dann in vier Kriegen mit den Natchez (1716\u20131729), die Niederl\u00e4nder im Wappinger-Krieg und in den Esopuskriegen (1659\u20131660 und 1663\u20131664), die Spanier gegen die Azteken und Inkareiche, 1680 gegen die Pueblos und in zahlreichen weiteren K\u00e4mpfen. Im Westen der USA waren es vor allem die Aufst\u00e4nde des Cochise (1861\u20131874), der Sioux (1862) und Lakota (1866\u20131867) oder von Apachen unter Geronimo (bis 1886), die bekannt wurden, ebenso einzelne Schlachten, wie die am Little Bighorn oder das Massaker von Wounded Knee (1890). Welchen Anteil wirtschaftliche Ausbeutung und desolate Sozialverh\u00e4ltnisse, Vernachl\u00e4ssigung, kriegerische Auseinandersetzungen, Epidemien, Sklavenjagd, \u201eethnische S\u00e4uberungen\u201c und Genozidversuche an dieser demographischen Katastrophe tats\u00e4chlich hatten \u2013 der Tiefpunkt wurde erst in den ersten Jahrzehnten des 20. 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J\u00fcngere Sch\u00e4tzungen gehen von einem sehr groben N\u00e4herungswert von 50 Millionen Einwohnern aus, von denen etwa die H\u00e4lfte in Mesoamerika, ein Viertel im Inkareich lebte. ", "paragraph_id": 38491} {"question": "Wer vernichtete die Azteken?", "paragraph": "Indianer\n\n==== Zusammenbruch der indigenen Bev\u00f6lkerung ====\nKriege spielten anfangs eine gro\u00dfe Rolle bei der Ausl\u00f6schung der indigenen Volksgruppen; doch eingeschleppte Krankheiten, Strafexpeditionen, Umsiedlungen und Zwangsarbeit dezimierten die Bev\u00f6lkerung in einem kaum quantifizierbaren Ausma\u00df. Einige Volksgruppen in Mittelamerika verschwanden durch eingeschleppte Seuchen, ohne dass ein Europ\u00e4er sie \u00fcberhaupt zu Gesicht bekommen hatte. \nUm 1940 folgte man \u00fcberwiegend dem Anthropologen Alfred Kroeber, der die Bev\u00f6lkerung im Jahr 1492 auf lediglich acht Millionen und n\u00f6rdlich des Rio Grande auf eine Million Menschen sch\u00e4tzte. Diese Sch\u00e4tzungen wurden bereitwillig aufgegriffen, da sie die Vernichtung in ihrem Ausma\u00df verminderte und den politischen Mythos aufrechterhielt, die Europ\u00e4er h\u00e4tten einen weitgehend menschenleeren Kontinent erobert, und damit ihren Besitz legitimierte. Seitdem wurden immer neue, extrem abweichende Sch\u00e4tzungen auf unterschiedlichster methodologischer Grundlage erstellt. Sie reichen von kaum mehr als 8 Millionen bis zu \u00fcber 110 Millionen. J\u00fcngere Sch\u00e4tzungen gehen von einem sehr groben N\u00e4herungswert von 50 Millionen Einwohnern aus, von denen etwa die H\u00e4lfte in Mesoamerika, ein Viertel im Inkareich lebte.\nWie stark die Diskussion in Bewegung geraten ist, zeigt die These, die sp\u00e4ter beobachteten riesigen Bisonherden seien Weidetiere der Indianer gewesen. 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In der Karibik wurde die Bev\u00f6lkerung innerhalb weniger Jahrzehnte fast v\u00f6llig ausgel\u00f6scht, Hernan de Soto schleppte 1539 bis 1542 verheerende Krankheiten in das Gebiet zwischen Mississippi und Florida.\nDie iberischen Staaten, die sich 1494 im Vertrag von Tordesillas \u00fcber die Aufteilung der Welt und damit auch des Kontinents geeinigt hatten, entsandten zahlreiche M\u00e4nner nach \u00dcbersee, die sich dort mit indianischen Frauen verbanden. Rasch wuchs die Zahl der Abk\u00f6mmlinge, die man Mestizen nannte. Die herrschende Klasse bildeten dabei Spanier und Portugiesen, die untere Klasse Mestizen und Indianer.\nReiterkrieger (''Llanero'') aus der Steppe Kolumbiens, Mitte 19. Jh.\nIn Nordamerika richteten vor allem Krankheiten wie Pocken, Masern und Grippe katastrophale Sch\u00e4den an. Man nimmt an, dass ein Viertel bis die H\u00e4lfte der indigenen Bev\u00f6lkerung Amerikas nach Ankunft der Europ\u00e4er allein den Pocken zum Opfer fielen. Die Indianer verf\u00fcgten \u00fcber keinerlei Abwehrstoffe gegen diese f\u00fcr sie neuartigen Krankheiten. Zwar wurde die gezielte Verbreitung von Krankheiten in seltenen F\u00e4llen gefordert und mittels pockeninfizierter Decken wom\u00f6glich versucht, doch waren die Risiken unabsehbar. In dem Moment, wo es m\u00f6glich war, die eigene Bev\u00f6lkerung zu impfen, f\u00f6rderten jedoch, wie 1862 im pazifischen Nordwesten, einige Politiker die Ausbreitung der t\u00f6dlichen Epidemie oder nahmen sie in Kauf.\nWeiter trugen in den britischen Kolonien in Nordamerika durch die Skalpproklamation von 1756, bis 1749 bereits in Halifax und bei den Franzosen, und in einigen US-Bundesstaaten wie Massachusetts (1744) die Skalppr\u00e4mien zur Vernichtung bei. In Kalifornien wurden nach dem Goldrausch von 1849 innerhalb von nur zwei Jahrzehnten mehrere Tausend Indianer ermordet.\nTrotz der nicht zu \u00fcbersch\u00e4tzenden Wirkung der Epidemien und in einigen Gebieten der Sklavenjagd, sollte die der Kriege nicht untersch\u00e4tzt werden. Die verlustreichsten Kriege im Osten d\u00fcrften die Schlacht von Mauvilla (1540), der Tarrantiner-Krieg (1607\u20131615), die beiden Powhatankriege (1608\u20131614 und 1644\u20131646), der Pequot- (1637), der K\u00f6nig-Philip-Krieg (1675\u20131676), die Franzosen- und Indianerkriege (1689\u20131697, 1702\u20131713, 1754\u20131763) sowie die drei Seminolenkriege (1817\u20131818, 1835\u20131842 und 1855\u20131858) gewesen sein. Dazu kamen die Aufst\u00e4nde des Pontiac (1763\u20131766) und des Tecumseh (ca. 1810\u20131813). 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Trotz der nicht zu \u00fcbersch\u00e4tzenden Wirkung der Epidemien und in einigen Gebieten der Sklavenjagd, sollte die der Kriege nicht untersch\u00e4tzt werden. Die verlustreichsten Kriege im Osten d\u00fcrften die Schlacht von Mauvilla (1540), der Tarrantiner-Krieg (1607\u20131615), die beiden Powhatankriege (1608\u20131614 und 1644\u20131646), der Pequot- (1637), der K\u00f6nig-Philip-Krieg (1675\u20131676), die Franzosen- und Indianerkriege (1689\u20131697, 1702\u20131713, 1754\u20131763) sowie die drei Seminolenkriege (1817\u20131818, 1835\u20131842 und 1855\u20131858) gewesen sein. Dazu kamen die Aufst\u00e4nde des Pontiac (1763\u20131766) und des Tecumseh (ca. 1810\u20131813). Die Franzosen standen von etwa 1640 bis 1701 in den Biberkriegen, dann in vier Kriegen mit den Natchez (1716\u20131729), die Niederl\u00e4nder im Wappinger-Krieg und in den Esopuskriegen (1659\u20131660 und 1663\u20131664), die Spanier gegen die Azteken und Inkareiche, 1680 gegen die Pueblos und in zahlreichen weiteren K\u00e4mpfen. Im Westen der USA waren es vor allem die Aufst\u00e4nde des Cochise (1861\u20131874), der Sioux (1862) und Lakota (1866\u20131867) oder von Apachen unter Geronimo (bis 1886), die bekannt wurden, ebenso einzelne Schlachten, wie die am Little Bighorn oder das Massaker von Wounded Knee (1890). Welchen Anteil wirtschaftliche Ausbeutung und desolate Sozialverh\u00e4ltnisse, Vernachl\u00e4ssigung, kriegerische Auseinandersetzungen, Epidemien, Sklavenjagd, \u201eethnische S\u00e4uberungen\u201c und Genozidversuche an dieser demographischen Katastrophe tats\u00e4chlich hatten \u2013 der Tiefpunkt wurde erst in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts durchschritten \u2013 und in welchem Verh\u00e4ltnis sie zueinander standen, wird kaum genau gekl\u00e4rt werden k\u00f6nnen. Fest steht nur, dass zahlreiche V\u00f6lker mitsamt ihrer Kultur und Sprache vernichtet worden sind. Es war, gemessen an der Zahl der Opfer, die gr\u00f6\u00dfte demographische und wohl auch kulturelle Katastrophe in der Geschichte der Menschheit. Einige Forscher sprechen daher von einem \u201eamerikanischen Holocaust\u201c, doch ist diese Bezeichnung wegen der ihr inh\u00e4renten Relativierung des Holocausts an den europ\u00e4ischen Juden umstritten.", "paragraph_answer": "Indianer ==== Zusammenbruch der indigenen Bev\u00f6lkerung ==== Kriege spielten anfangs eine gro\u00dfe Rolle bei der Ausl\u00f6schung der indigenen Volksgruppen; doch eingeschleppte Krankheiten, Strafexpeditionen, Umsiedlungen und Zwangsarbeit dezimierten die Bev\u00f6lkerung in einem kaum quantifizierbaren Ausma\u00df. 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J\u00fcngere Sch\u00e4tzungen gehen von einem sehr groben N\u00e4herungswert von 50 Millionen Einwohnern aus, von denen etwa die H\u00e4lfte in Mesoamerika, ein Viertel im Inkareich lebte. Wie stark die Diskussion in Bewegung geraten ist, zeigt die These, die sp\u00e4ter beobachteten riesigen Bisonherden seien Weidetiere der Indianer gewesen. Die Herdengr\u00f6\u00dfe stellte folglich kein nat\u00fcrliches Gleichgewicht dar, sondern beruhte auf in wenigen Generationen eingetretener \u00dcbervermehrung nach dem starken R\u00fcckgang der menschlichen Population. Das Smithsonian Institute hat seine Sch\u00e4tzung f\u00fcr Nordamerika auf drei Millionen Menschen verdreifacht. Die dichteste Bev\u00f6lkerung existierte sicher in den Hochkulturen Lateinamerikas, wo dementsprechend die zahlenm\u00e4\u00dfig gr\u00f6\u00dften Bev\u00f6lkerungsverluste zu verzeichnen waren. Hern\u00e1n Cort\u00e9s vernichtete das Reich der Azteken mit ca. 500 Soldaten und zahlreichen verb\u00fcndeten Indianern, Pizarro das der Inkas. In der Karibik wurde die Bev\u00f6lkerung innerhalb weniger Jahrzehnte fast v\u00f6llig ausgel\u00f6scht, Hernan de Soto schleppte 1539 bis 1542 verheerende Krankheiten in das Gebiet zwischen Mississippi und Florida. Die iberischen Staaten, die sich 1494 im Vertrag von Tordesillas \u00fcber die Aufteilung der Welt und damit auch des Kontinents geeinigt hatten, entsandten zahlreiche M\u00e4nner nach \u00dcbersee, die sich dort mit indianischen Frauen verbanden. Rasch wuchs die Zahl der Abk\u00f6mmlinge, die man Mestizen nannte. Die herrschende Klasse bildeten dabei Spanier und Portugiesen, die untere Klasse Mestizen und Indianer. Reiterkrieger (''Llanero'') aus der Steppe Kolumbiens, Mitte 19. Jh. In Nordamerika richteten vor allem Krankheiten wie Pocken, Masern und Grippe katastrophale Sch\u00e4den an. Man nimmt an, dass ein Viertel bis die H\u00e4lfte der indigenen Bev\u00f6lkerung Amerikas nach Ankunft der Europ\u00e4er allein den Pocken zum Opfer fielen. Die Indianer verf\u00fcgten \u00fcber keinerlei Abwehrstoffe gegen diese f\u00fcr sie neuartigen Krankheiten. Zwar wurde die gezielte Verbreitung von Krankheiten in seltenen F\u00e4llen gefordert und mittels pockeninfizierter Decken wom\u00f6glich versucht, doch waren die Risiken unabsehbar. In dem Moment, wo es m\u00f6glich war, die eigene Bev\u00f6lkerung zu impfen, f\u00f6rderten jedoch, wie 1862 im pazifischen Nordwesten, einige Politiker die Ausbreitung der t\u00f6dlichen Epidemie oder nahmen sie in Kauf. Weiter trugen in den britischen Kolonien in Nordamerika durch die Skalpproklamation von 1756, bis 1749 bereits in Halifax und bei den Franzosen, und in einigen US-Bundesstaaten wie Massachusetts (1744) die Skalppr\u00e4mien zur Vernichtung bei. In Kalifornien wurden nach dem Goldrausch von 1849 innerhalb von nur zwei Jahrzehnten mehrere Tausend Indianer ermordet. Trotz der nicht zu \u00fcbersch\u00e4tzenden Wirkung der Epidemien und in einigen Gebieten der Sklavenjagd, sollte die der Kriege nicht untersch\u00e4tzt werden. Die verlustreichsten Kriege im Osten d\u00fcrften die Schlacht von Mauvilla (1540), der Tarrantiner-Krieg (1607\u20131615), die beiden Powhatankriege (1608\u20131614 und 1644\u20131646), der Pequot- (1637), der K\u00f6nig-Philip-Krieg (1675\u20131676), die Franzosen- und Indianerkriege (1689\u20131697, 1702\u20131713, 1754\u20131763) sowie die drei Seminolenkriege (1817\u20131818, 1835\u20131842 und 1855\u20131858) gewesen sein. Dazu kamen die Aufst\u00e4nde des Pontiac (1763\u20131766) und des Tecumseh (ca. 1810\u20131813). Die Franzosen standen von etwa 1640 bis 1701 in den Biberkriegen, dann in vier Kriegen mit den Natchez (1716\u20131729), die Niederl\u00e4nder im Wappinger-Krieg und in den Esopuskriegen (1659\u20131660 und 1663\u20131664), die Spanier gegen die Azteken und Inkareiche, 1680 gegen die Pueblos und in zahlreichen weiteren K\u00e4mpfen. Im Westen der USA waren es vor allem die Aufst\u00e4nde des Cochise (1861\u20131874), der Sioux (1862) und Lakota (1866\u20131867) oder von Apachen unter Geronimo (bis 1886), die bekannt wurden, ebenso einzelne Schlachten, wie die am Little Bighorn oder das Massaker von Wounded Knee (1890). Welchen Anteil wirtschaftliche Ausbeutung und desolate Sozialverh\u00e4ltnisse, Vernachl\u00e4ssigung, kriegerische Auseinandersetzungen, Epidemien, Sklavenjagd, \u201eethnische S\u00e4uberungen\u201c und Genozidversuche an dieser demographischen Katastrophe tats\u00e4chlich hatten \u2013 der Tiefpunkt wurde erst in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts durchschritten \u2013 und in welchem Verh\u00e4ltnis sie zueinander standen, wird kaum genau gekl\u00e4rt werden k\u00f6nnen. Fest steht nur, dass zahlreiche V\u00f6lker mitsamt ihrer Kultur und Sprache vernichtet worden sind. Es war, gemessen an der Zahl der Opfer, die gr\u00f6\u00dfte demographische und wohl auch kulturelle Katastrophe in der Geschichte der Menschheit. Einige Forscher sprechen daher von einem \u201eamerikanischen Holocaust\u201c, doch ist diese Bezeichnung wegen der ihr inh\u00e4renten Relativierung des Holocausts an den europ\u00e4ischen Juden umstritten.", "sentence_answer": " Hern\u00e1n Cort\u00e9s vernichtete das Reich der Azteken mit ca. 500 Soldaten und zahlreichen verb\u00fcndeten Indianern, Pizarro das der Inkas.", "paragraph_id": 38492} {"question": "Wie viele Soldaten hatte Hernan Cortes?", "paragraph": "Indianer\n\n==== Zusammenbruch der indigenen Bev\u00f6lkerung ====\nKriege spielten anfangs eine gro\u00dfe Rolle bei der Ausl\u00f6schung der indigenen Volksgruppen; doch eingeschleppte Krankheiten, Strafexpeditionen, Umsiedlungen und Zwangsarbeit dezimierten die Bev\u00f6lkerung in einem kaum quantifizierbaren Ausma\u00df. 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J\u00fcngere Sch\u00e4tzungen gehen von einem sehr groben N\u00e4herungswert von 50 Millionen Einwohnern aus, von denen etwa die H\u00e4lfte in Mesoamerika, ein Viertel im Inkareich lebte.\nWie stark die Diskussion in Bewegung geraten ist, zeigt die These, die sp\u00e4ter beobachteten riesigen Bisonherden seien Weidetiere der Indianer gewesen. Die Herdengr\u00f6\u00dfe stellte folglich kein nat\u00fcrliches Gleichgewicht dar, sondern beruhte auf in wenigen Generationen eingetretener \u00dcbervermehrung nach dem starken R\u00fcckgang der menschlichen Population. Das Smithsonian Institute hat seine Sch\u00e4tzung f\u00fcr Nordamerika auf drei Millionen Menschen verdreifacht.\nDie dichteste Bev\u00f6lkerung existierte sicher in den Hochkulturen Lateinamerikas, wo dementsprechend die zahlenm\u00e4\u00dfig gr\u00f6\u00dften Bev\u00f6lkerungsverluste zu verzeichnen waren.\nHern\u00e1n Cort\u00e9s vernichtete das Reich der Azteken mit ca. 500 Soldaten und zahlreichen verb\u00fcndeten Indianern, Pizarro das der Inkas. In der Karibik wurde die Bev\u00f6lkerung innerhalb weniger Jahrzehnte fast v\u00f6llig ausgel\u00f6scht, Hernan de Soto schleppte 1539 bis 1542 verheerende Krankheiten in das Gebiet zwischen Mississippi und Florida.\nDie iberischen Staaten, die sich 1494 im Vertrag von Tordesillas \u00fcber die Aufteilung der Welt und damit auch des Kontinents geeinigt hatten, entsandten zahlreiche M\u00e4nner nach \u00dcbersee, die sich dort mit indianischen Frauen verbanden. Rasch wuchs die Zahl der Abk\u00f6mmlinge, die man Mestizen nannte. Die herrschende Klasse bildeten dabei Spanier und Portugiesen, die untere Klasse Mestizen und Indianer.\nReiterkrieger (''Llanero'') aus der Steppe Kolumbiens, Mitte 19. Jh.\nIn Nordamerika richteten vor allem Krankheiten wie Pocken, Masern und Grippe katastrophale Sch\u00e4den an. Man nimmt an, dass ein Viertel bis die H\u00e4lfte der indigenen Bev\u00f6lkerung Amerikas nach Ankunft der Europ\u00e4er allein den Pocken zum Opfer fielen. Die Indianer verf\u00fcgten \u00fcber keinerlei Abwehrstoffe gegen diese f\u00fcr sie neuartigen Krankheiten. Zwar wurde die gezielte Verbreitung von Krankheiten in seltenen F\u00e4llen gefordert und mittels pockeninfizierter Decken wom\u00f6glich versucht, doch waren die Risiken unabsehbar. In dem Moment, wo es m\u00f6glich war, die eigene Bev\u00f6lkerung zu impfen, f\u00f6rderten jedoch, wie 1862 im pazifischen Nordwesten, einige Politiker die Ausbreitung der t\u00f6dlichen Epidemie oder nahmen sie in Kauf.\nWeiter trugen in den britischen Kolonien in Nordamerika durch die Skalpproklamation von 1756, bis 1749 bereits in Halifax und bei den Franzosen, und in einigen US-Bundesstaaten wie Massachusetts (1744) die Skalppr\u00e4mien zur Vernichtung bei. In Kalifornien wurden nach dem Goldrausch von 1849 innerhalb von nur zwei Jahrzehnten mehrere Tausend Indianer ermordet.\nTrotz der nicht zu \u00fcbersch\u00e4tzenden Wirkung der Epidemien und in einigen Gebieten der Sklavenjagd, sollte die der Kriege nicht untersch\u00e4tzt werden. Die verlustreichsten Kriege im Osten d\u00fcrften die Schlacht von Mauvilla (1540), der Tarrantiner-Krieg (1607\u20131615), die beiden Powhatankriege (1608\u20131614 und 1644\u20131646), der Pequot- (1637), der K\u00f6nig-Philip-Krieg (1675\u20131676), die Franzosen- und Indianerkriege (1689\u20131697, 1702\u20131713, 1754\u20131763) sowie die drei Seminolenkriege (1817\u20131818, 1835\u20131842 und 1855\u20131858) gewesen sein. Dazu kamen die Aufst\u00e4nde des Pontiac (1763\u20131766) und des Tecumseh (ca. 1810\u20131813). Die Franzosen standen von etwa 1640 bis 1701 in den Biberkriegen, dann in vier Kriegen mit den Natchez (1716\u20131729), die Niederl\u00e4nder im Wappinger-Krieg und in den Esopuskriegen (1659\u20131660 und 1663\u20131664), die Spanier gegen die Azteken und Inkareiche, 1680 gegen die Pueblos und in zahlreichen weiteren K\u00e4mpfen. Im Westen der USA waren es vor allem die Aufst\u00e4nde des Cochise (1861\u20131874), der Sioux (1862) und Lakota (1866\u20131867) oder von Apachen unter Geronimo (bis 1886), die bekannt wurden, ebenso einzelne Schlachten, wie die am Little Bighorn oder das Massaker von Wounded Knee (1890).\nWelchen Anteil wirtschaftliche Ausbeutung und desolate Sozialverh\u00e4ltnisse, Vernachl\u00e4ssigung, kriegerische Auseinandersetzungen, Epidemien, Sklavenjagd, \u201eethnische S\u00e4uberungen\u201c und Genozidversuche an dieser demographischen Katastrophe tats\u00e4chlich hatten \u2013 der Tiefpunkt wurde erst in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts durchschritten \u2013 und in welchem Verh\u00e4ltnis sie zueinander standen, wird kaum genau gekl\u00e4rt werden k\u00f6nnen. Fest steht nur, dass zahlreiche V\u00f6lker mitsamt ihrer Kultur und Sprache vernichtet worden sind. Es war, gemessen an der Zahl der Opfer, die gr\u00f6\u00dfte demographische und wohl auch kulturelle Katastrophe in der Geschichte der Menschheit. Einige Forscher sprechen daher von einem \u201eamerikanischen Holocaust\u201c, doch ist diese Bezeichnung wegen der ihr inh\u00e4renten Relativierung des Holocausts an den europ\u00e4ischen Juden umstritten.", "answer": "ca. 500", "sentence": "Hern\u00e1n Cort\u00e9s vernichtete das Reich der Azteken mit ca. 500 Soldaten und zahlreichen verb\u00fcndeten Indianern, Pizarro das der Inkas.", "paragraph_sentence": "Indianer == = = Zusammenbruch der indigenen Bev\u00f6lkerung = = = = Kriege spielten anfangs eine gro\u00dfe Rolle bei der Ausl\u00f6schung der indigenen Volksgruppen; doch eingeschleppte Krankheiten, Strafexpeditionen, Umsiedlungen und Zwangsarbeit dezimierten die Bev\u00f6lkerung in einem kaum quantifizierbaren Ausma\u00df. Einige Volksgruppen in Mittelamerika verschwanden durch eingeschleppte Seuchen, ohne dass ein Europ\u00e4er sie \u00fcberhaupt zu Gesicht bekommen hatte. Um 1940 folgte man \u00fcberwiegend dem Anthropologen Alfred Kroeber, der die Bev\u00f6lkerung im Jahr 1492 auf lediglich acht Millionen und n\u00f6rdlich des Rio Grande auf eine Million Menschen sch\u00e4tzte. Diese Sch\u00e4tzungen wurden bereitwillig aufgegriffen, da sie die Vernichtung in ihrem Ausma\u00df verminderte und den politischen Mythos aufrechterhielt, die Europ\u00e4er h\u00e4tten einen weitgehend menschenleeren Kontinent erobert, und damit ihren Besitz legitimierte. Seitdem wurden immer neue, extrem abweichende Sch\u00e4tzungen auf unterschiedlichster methodologischer Grundlage erstellt. Sie reichen von kaum mehr als 8 Millionen bis zu \u00fcber 110 Millionen. J\u00fcngere Sch\u00e4tzungen gehen von einem sehr groben N\u00e4herungswert von 50 Millionen Einwohnern aus, von denen etwa die H\u00e4lfte in Mesoamerika, ein Viertel im Inkareich lebte. Wie stark die Diskussion in Bewegung geraten ist, zeigt die These, die sp\u00e4ter beobachteten riesigen Bisonherden seien Weidetiere der Indianer gewesen. Die Herdengr\u00f6\u00dfe stellte folglich kein nat\u00fcrliches Gleichgewicht dar, sondern beruhte auf in wenigen Generationen eingetretener \u00dcbervermehrung nach dem starken R\u00fcckgang der menschlichen Population. Das Smithsonian Institute hat seine Sch\u00e4tzung f\u00fcr Nordamerika auf drei Millionen Menschen verdreifacht. Die dichteste Bev\u00f6lkerung existierte sicher in den Hochkulturen Lateinamerikas, wo dementsprechend die zahlenm\u00e4\u00dfig gr\u00f6\u00dften Bev\u00f6lkerungsverluste zu verzeichnen waren. 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Man nimmt an, dass ein Viertel bis die H\u00e4lfte der indigenen Bev\u00f6lkerung Amerikas nach Ankunft der Europ\u00e4er allein den Pocken zum Opfer fielen. Die Indianer verf\u00fcgten \u00fcber keinerlei Abwehrstoffe gegen diese f\u00fcr sie neuartigen Krankheiten. Zwar wurde die gezielte Verbreitung von Krankheiten in seltenen F\u00e4llen gefordert und mittels pockeninfizierter Decken wom\u00f6glich versucht, doch waren die Risiken unabsehbar. In dem Moment, wo es m\u00f6glich war, die eigene Bev\u00f6lkerung zu impfen, f\u00f6rderten jedoch, wie 1862 im pazifischen Nordwesten, einige Politiker die Ausbreitung der t\u00f6dlichen Epidemie oder nahmen sie in Kauf. Weiter trugen in den britischen Kolonien in Nordamerika durch die Skalpproklamation von 1756, bis 1749 bereits in Halifax und bei den Franzosen, und in einigen US-Bundesstaaten wie Massachusetts (1744) die Skalppr\u00e4mien zur Vernichtung bei. In Kalifornien wurden nach dem Goldrausch von 1849 innerhalb von nur zwei Jahrzehnten mehrere Tausend Indianer ermordet. Trotz der nicht zu \u00fcbersch\u00e4tzenden Wirkung der Epidemien und in einigen Gebieten der Sklavenjagd, sollte die der Kriege nicht untersch\u00e4tzt werden. Die verlustreichsten Kriege im Osten d\u00fcrften die Schlacht von Mauvilla (1540), der Tarrantiner-Krieg (1607\u20131615), die beiden Powhatankriege (1608\u20131614 und 1644\u20131646), der Pequot- (1637), der K\u00f6nig-Philip-Krieg (1675\u20131676), die Franzosen- und Indianerkriege (1689\u20131697, 1702\u20131713, 1754\u20131763) sowie die drei Seminolenkriege (1817\u20131818, 1835\u20131842 und 1855\u20131858) gewesen sein. Dazu kamen die Aufst\u00e4nde des Pontiac (1763\u20131766) und des Tecumseh (ca. 1810\u20131813). Die Franzosen standen von etwa 1640 bis 1701 in den Biberkriegen, dann in vier Kriegen mit den Natchez (1716\u20131729), die Niederl\u00e4nder im Wappinger-Krieg und in den Esopuskriegen (1659\u20131660 und 1663\u20131664), die Spanier gegen die Azteken und Inkareiche, 1680 gegen die Pueblos und in zahlreichen weiteren K\u00e4mpfen. Im Westen der USA waren es vor allem die Aufst\u00e4nde des Cochise (1861\u20131874), der Sioux (1862) und Lakota (1866\u20131867) oder von Apachen unter Geronimo (bis 1886), die bekannt wurden, ebenso einzelne Schlachten, wie die am Little Bighorn oder das Massaker von Wounded Knee (1890). Welchen Anteil wirtschaftliche Ausbeutung und desolate Sozialverh\u00e4ltnisse, Vernachl\u00e4ssigung, kriegerische Auseinandersetzungen, Epidemien, Sklavenjagd, \u201eethnische S\u00e4uberungen\u201c und Genozidversuche an dieser demographischen Katastrophe tats\u00e4chlich hatten \u2013 der Tiefpunkt wurde erst in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts durchschritten \u2013 und in welchem Verh\u00e4ltnis sie zueinander standen, wird kaum genau gekl\u00e4rt werden k\u00f6nnen. Fest steht nur, dass zahlreiche V\u00f6lker mitsamt ihrer Kultur und Sprache vernichtet worden sind. Es war, gemessen an der Zahl der Opfer, die gr\u00f6\u00dfte demographische und wohl auch kulturelle Katastrophe in der Geschichte der Menschheit. Einige Forscher sprechen daher von einem \u201eamerikanischen Holocaust\u201c, doch ist diese Bezeichnung wegen der ihr inh\u00e4renten Relativierung des Holocausts an den europ\u00e4ischen Juden umstritten.", "paragraph_answer": "Indianer ==== Zusammenbruch der indigenen Bev\u00f6lkerung ==== Kriege spielten anfangs eine gro\u00dfe Rolle bei der Ausl\u00f6schung der indigenen Volksgruppen; doch eingeschleppte Krankheiten, Strafexpeditionen, Umsiedlungen und Zwangsarbeit dezimierten die Bev\u00f6lkerung in einem kaum quantifizierbaren Ausma\u00df. 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J\u00fcngere Sch\u00e4tzungen gehen von einem sehr groben N\u00e4herungswert von 50 Millionen Einwohnern aus, von denen etwa die H\u00e4lfte in Mesoamerika, ein Viertel im Inkareich lebte. Wie stark die Diskussion in Bewegung geraten ist, zeigt die These, die sp\u00e4ter beobachteten riesigen Bisonherden seien Weidetiere der Indianer gewesen. Die Herdengr\u00f6\u00dfe stellte folglich kein nat\u00fcrliches Gleichgewicht dar, sondern beruhte auf in wenigen Generationen eingetretener \u00dcbervermehrung nach dem starken R\u00fcckgang der menschlichen Population. Das Smithsonian Institute hat seine Sch\u00e4tzung f\u00fcr Nordamerika auf drei Millionen Menschen verdreifacht. Die dichteste Bev\u00f6lkerung existierte sicher in den Hochkulturen Lateinamerikas, wo dementsprechend die zahlenm\u00e4\u00dfig gr\u00f6\u00dften Bev\u00f6lkerungsverluste zu verzeichnen waren. Hern\u00e1n Cort\u00e9s vernichtete das Reich der Azteken mit ca. 500 Soldaten und zahlreichen verb\u00fcndeten Indianern, Pizarro das der Inkas. In der Karibik wurde die Bev\u00f6lkerung innerhalb weniger Jahrzehnte fast v\u00f6llig ausgel\u00f6scht, Hernan de Soto schleppte 1539 bis 1542 verheerende Krankheiten in das Gebiet zwischen Mississippi und Florida. Die iberischen Staaten, die sich 1494 im Vertrag von Tordesillas \u00fcber die Aufteilung der Welt und damit auch des Kontinents geeinigt hatten, entsandten zahlreiche M\u00e4nner nach \u00dcbersee, die sich dort mit indianischen Frauen verbanden. Rasch wuchs die Zahl der Abk\u00f6mmlinge, die man Mestizen nannte. Die herrschende Klasse bildeten dabei Spanier und Portugiesen, die untere Klasse Mestizen und Indianer. Reiterkrieger (''Llanero'') aus der Steppe Kolumbiens, Mitte 19. Jh. In Nordamerika richteten vor allem Krankheiten wie Pocken, Masern und Grippe katastrophale Sch\u00e4den an. Man nimmt an, dass ein Viertel bis die H\u00e4lfte der indigenen Bev\u00f6lkerung Amerikas nach Ankunft der Europ\u00e4er allein den Pocken zum Opfer fielen. Die Indianer verf\u00fcgten \u00fcber keinerlei Abwehrstoffe gegen diese f\u00fcr sie neuartigen Krankheiten. Zwar wurde die gezielte Verbreitung von Krankheiten in seltenen F\u00e4llen gefordert und mittels pockeninfizierter Decken wom\u00f6glich versucht, doch waren die Risiken unabsehbar. In dem Moment, wo es m\u00f6glich war, die eigene Bev\u00f6lkerung zu impfen, f\u00f6rderten jedoch, wie 1862 im pazifischen Nordwesten, einige Politiker die Ausbreitung der t\u00f6dlichen Epidemie oder nahmen sie in Kauf. Weiter trugen in den britischen Kolonien in Nordamerika durch die Skalpproklamation von 1756, bis 1749 bereits in Halifax und bei den Franzosen, und in einigen US-Bundesstaaten wie Massachusetts (1744) die Skalppr\u00e4mien zur Vernichtung bei. In Kalifornien wurden nach dem Goldrausch von 1849 innerhalb von nur zwei Jahrzehnten mehrere Tausend Indianer ermordet. Trotz der nicht zu \u00fcbersch\u00e4tzenden Wirkung der Epidemien und in einigen Gebieten der Sklavenjagd, sollte die der Kriege nicht untersch\u00e4tzt werden. Die verlustreichsten Kriege im Osten d\u00fcrften die Schlacht von Mauvilla (1540), der Tarrantiner-Krieg (1607\u20131615), die beiden Powhatankriege (1608\u20131614 und 1644\u20131646), der Pequot- (1637), der K\u00f6nig-Philip-Krieg (1675\u20131676), die Franzosen- und Indianerkriege (1689\u20131697, 1702\u20131713, 1754\u20131763) sowie die drei Seminolenkriege (1817\u20131818, 1835\u20131842 und 1855\u20131858) gewesen sein. Dazu kamen die Aufst\u00e4nde des Pontiac (1763\u20131766) und des Tecumseh (ca. 1810\u20131813). 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Jahrhunderts durchschritten \u2013 und in welchem Verh\u00e4ltnis sie zueinander standen, wird kaum genau gekl\u00e4rt werden k\u00f6nnen. Fest steht nur, dass zahlreiche V\u00f6lker mitsamt ihrer Kultur und Sprache vernichtet worden sind. Es war, gemessen an der Zahl der Opfer, die gr\u00f6\u00dfte demographische und wohl auch kulturelle Katastrophe in der Geschichte der Menschheit. 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In dem Moment, wo es m\u00f6glich war, die eigene Bev\u00f6lkerung zu impfen, f\u00f6rderten jedoch, wie 1862 im pazifischen Nordwesten, einige Politiker die Ausbreitung der t\u00f6dlichen Epidemie oder nahmen sie in Kauf.\nWeiter trugen in den britischen Kolonien in Nordamerika durch die Skalpproklamation von 1756, bis 1749 bereits in Halifax und bei den Franzosen, und in einigen US-Bundesstaaten wie Massachusetts (1744) die Skalppr\u00e4mien zur Vernichtung bei. In Kalifornien wurden nach dem Goldrausch von 1849 innerhalb von nur zwei Jahrzehnten mehrere Tausend Indianer ermordet.\nTrotz der nicht zu \u00fcbersch\u00e4tzenden Wirkung der Epidemien und in einigen Gebieten der Sklavenjagd, sollte die der Kriege nicht untersch\u00e4tzt werden. Die verlustreichsten Kriege im Osten d\u00fcrften die Schlacht von Mauvilla (1540), der Tarrantiner-Krieg (1607\u20131615), die beiden Powhatankriege (1608\u20131614 und 1644\u20131646), der Pequot- (1637), der K\u00f6nig-Philip-Krieg (1675\u20131676), die Franzosen- und Indianerkriege (1689\u20131697, 1702\u20131713, 1754\u20131763) sowie die drei Seminolenkriege (1817\u20131818, 1835\u20131842 und 1855\u20131858) gewesen sein. Dazu kamen die Aufst\u00e4nde des Pontiac (1763\u20131766) und des Tecumseh (ca. 1810\u20131813). Die Franzosen standen von etwa 1640 bis 1701 in den Biberkriegen, dann in vier Kriegen mit den Natchez (1716\u20131729), die Niederl\u00e4nder im Wappinger-Krieg und in den Esopuskriegen (1659\u20131660 und 1663\u20131664), die Spanier gegen die Azteken und Inkareiche, 1680 gegen die Pueblos und in zahlreichen weiteren K\u00e4mpfen. Im Westen der USA waren es vor allem die Aufst\u00e4nde des Cochise (1861\u20131874), der Sioux (1862) und Lakota (1866\u20131867) oder von Apachen unter Geronimo (bis 1886), die bekannt wurden, ebenso einzelne Schlachten, wie die am Little Bighorn oder das Massaker von Wounded Knee (1890).\nWelchen Anteil wirtschaftliche Ausbeutung und desolate Sozialverh\u00e4ltnisse, Vernachl\u00e4ssigung, kriegerische Auseinandersetzungen, Epidemien, Sklavenjagd, \u201eethnische S\u00e4uberungen\u201c und Genozidversuche an dieser demographischen Katastrophe tats\u00e4chlich hatten \u2013 der Tiefpunkt wurde erst in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts durchschritten \u2013 und in welchem Verh\u00e4ltnis sie zueinander standen, wird kaum genau gekl\u00e4rt werden k\u00f6nnen. Fest steht nur, dass zahlreiche V\u00f6lker mitsamt ihrer Kultur und Sprache vernichtet worden sind. Es war, gemessen an der Zahl der Opfer, die gr\u00f6\u00dfte demographische und wohl auch kulturelle Katastrophe in der Geschichte der Menschheit. Einige Forscher sprechen daher von einem \u201eamerikanischen Holocaust\u201c, doch ist diese Bezeichnung wegen der ihr inh\u00e4renten Relativierung des Holocausts an den europ\u00e4ischen Juden umstritten.", "answer": "Inkas", "sentence": "Hern\u00e1n Cort\u00e9s vernichtete das Reich der Azteken mit ca. 500 Soldaten und zahlreichen verb\u00fcndeten Indianern, Pizarro das der Inkas .", "paragraph_sentence": "Indianer == = = Zusammenbruch der indigenen Bev\u00f6lkerung = = = = Kriege spielten anfangs eine gro\u00dfe Rolle bei der Ausl\u00f6schung der indigenen Volksgruppen; doch eingeschleppte Krankheiten, Strafexpeditionen, Umsiedlungen und Zwangsarbeit dezimierten die Bev\u00f6lkerung in einem kaum quantifizierbaren Ausma\u00df. Einige Volksgruppen in Mittelamerika verschwanden durch eingeschleppte Seuchen, ohne dass ein Europ\u00e4er sie \u00fcberhaupt zu Gesicht bekommen hatte. Um 1940 folgte man \u00fcberwiegend dem Anthropologen Alfred Kroeber, der die Bev\u00f6lkerung im Jahr 1492 auf lediglich acht Millionen und n\u00f6rdlich des Rio Grande auf eine Million Menschen sch\u00e4tzte. Diese Sch\u00e4tzungen wurden bereitwillig aufgegriffen, da sie die Vernichtung in ihrem Ausma\u00df verminderte und den politischen Mythos aufrechterhielt, die Europ\u00e4er h\u00e4tten einen weitgehend menschenleeren Kontinent erobert, und damit ihren Besitz legitimierte. Seitdem wurden immer neue, extrem abweichende Sch\u00e4tzungen auf unterschiedlichster methodologischer Grundlage erstellt. Sie reichen von kaum mehr als 8 Millionen bis zu \u00fcber 110 Millionen. J\u00fcngere Sch\u00e4tzungen gehen von einem sehr groben N\u00e4herungswert von 50 Millionen Einwohnern aus, von denen etwa die H\u00e4lfte in Mesoamerika, ein Viertel im Inkareich lebte. Wie stark die Diskussion in Bewegung geraten ist, zeigt die These, die sp\u00e4ter beobachteten riesigen Bisonherden seien Weidetiere der Indianer gewesen. Die Herdengr\u00f6\u00dfe stellte folglich kein nat\u00fcrliches Gleichgewicht dar, sondern beruhte auf in wenigen Generationen eingetretener \u00dcbervermehrung nach dem starken R\u00fcckgang der menschlichen Population. Das Smithsonian Institute hat seine Sch\u00e4tzung f\u00fcr Nordamerika auf drei Millionen Menschen verdreifacht. Die dichteste Bev\u00f6lkerung existierte sicher in den Hochkulturen Lateinamerikas, wo dementsprechend die zahlenm\u00e4\u00dfig gr\u00f6\u00dften Bev\u00f6lkerungsverluste zu verzeichnen waren. Hern\u00e1n Cort\u00e9s vernichtete das Reich der Azteken mit ca. 500 Soldaten und zahlreichen verb\u00fcndeten Indianern, Pizarro das der Inkas . In der Karibik wurde die Bev\u00f6lkerung innerhalb weniger Jahrzehnte fast v\u00f6llig ausgel\u00f6scht, Hernan de Soto schleppte 1539 bis 1542 verheerende Krankheiten in das Gebiet zwischen Mississippi und Florida. Die iberischen Staaten, die sich 1494 im Vertrag von Tordesillas \u00fcber die Aufteilung der Welt und damit auch des Kontinents geeinigt hatten, entsandten zahlreiche M\u00e4nner nach \u00dcbersee, die sich dort mit indianischen Frauen verbanden. Rasch wuchs die Zahl der Abk\u00f6mmlinge, die man Mestizen nannte. Die herrschende Klasse bildeten dabei Spanier und Portugiesen, die untere Klasse Mestizen und Indianer. Reiterkrieger (''Llanero'') aus der Steppe Kolumbiens, Mitte 19. Jh. In Nordamerika richteten vor allem Krankheiten wie Pocken, Masern und Grippe katastrophale Sch\u00e4den an. Man nimmt an, dass ein Viertel bis die H\u00e4lfte der indigenen Bev\u00f6lkerung Amerikas nach Ankunft der Europ\u00e4er allein den Pocken zum Opfer fielen. Die Indianer verf\u00fcgten \u00fcber keinerlei Abwehrstoffe gegen diese f\u00fcr sie neuartigen Krankheiten. Zwar wurde die gezielte Verbreitung von Krankheiten in seltenen F\u00e4llen gefordert und mittels pockeninfizierter Decken wom\u00f6glich versucht, doch waren die Risiken unabsehbar. In dem Moment, wo es m\u00f6glich war, die eigene Bev\u00f6lkerung zu impfen, f\u00f6rderten jedoch, wie 1862 im pazifischen Nordwesten, einige Politiker die Ausbreitung der t\u00f6dlichen Epidemie oder nahmen sie in Kauf. Weiter trugen in den britischen Kolonien in Nordamerika durch die Skalpproklamation von 1756, bis 1749 bereits in Halifax und bei den Franzosen, und in einigen US-Bundesstaaten wie Massachusetts (1744) die Skalppr\u00e4mien zur Vernichtung bei. In Kalifornien wurden nach dem Goldrausch von 1849 innerhalb von nur zwei Jahrzehnten mehrere Tausend Indianer ermordet. Trotz der nicht zu \u00fcbersch\u00e4tzenden Wirkung der Epidemien und in einigen Gebieten der Sklavenjagd, sollte die der Kriege nicht untersch\u00e4tzt werden. Die verlustreichsten Kriege im Osten d\u00fcrften die Schlacht von Mauvilla (1540), der Tarrantiner-Krieg (1607\u20131615), die beiden Powhatankriege (1608\u20131614 und 1644\u20131646), der Pequot- (1637), der K\u00f6nig-Philip-Krieg (1675\u20131676), die Franzosen- und Indianerkriege (1689\u20131697, 1702\u20131713, 1754\u20131763) sowie die drei Seminolenkriege (1817\u20131818, 1835\u20131842 und 1855\u20131858) gewesen sein. Dazu kamen die Aufst\u00e4nde des Pontiac (1763\u20131766) und des Tecumseh (ca. 1810\u20131813). Die Franzosen standen von etwa 1640 bis 1701 in den Biberkriegen, dann in vier Kriegen mit den Natchez (1716\u20131729), die Niederl\u00e4nder im Wappinger-Krieg und in den Esopuskriegen (1659\u20131660 und 1663\u20131664), die Spanier gegen die Azteken und Inkareiche, 1680 gegen die Pueblos und in zahlreichen weiteren K\u00e4mpfen. Im Westen der USA waren es vor allem die Aufst\u00e4nde des Cochise (1861\u20131874), der Sioux (1862) und Lakota (1866\u20131867) oder von Apachen unter Geronimo (bis 1886), die bekannt wurden, ebenso einzelne Schlachten, wie die am Little Bighorn oder das Massaker von Wounded Knee (1890). Welchen Anteil wirtschaftliche Ausbeutung und desolate Sozialverh\u00e4ltnisse, Vernachl\u00e4ssigung, kriegerische Auseinandersetzungen, Epidemien, Sklavenjagd, \u201eethnische S\u00e4uberungen\u201c und Genozidversuche an dieser demographischen Katastrophe tats\u00e4chlich hatten \u2013 der Tiefpunkt wurde erst in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts durchschritten \u2013 und in welchem Verh\u00e4ltnis sie zueinander standen, wird kaum genau gekl\u00e4rt werden k\u00f6nnen. Fest steht nur, dass zahlreiche V\u00f6lker mitsamt ihrer Kultur und Sprache vernichtet worden sind. Es war, gemessen an der Zahl der Opfer, die gr\u00f6\u00dfte demographische und wohl auch kulturelle Katastrophe in der Geschichte der Menschheit. Einige Forscher sprechen daher von einem \u201eamerikanischen Holocaust\u201c, doch ist diese Bezeichnung wegen der ihr inh\u00e4renten Relativierung des Holocausts an den europ\u00e4ischen Juden umstritten.", "paragraph_answer": "Indianer ==== Zusammenbruch der indigenen Bev\u00f6lkerung ==== Kriege spielten anfangs eine gro\u00dfe Rolle bei der Ausl\u00f6schung der indigenen Volksgruppen; doch eingeschleppte Krankheiten, Strafexpeditionen, Umsiedlungen und Zwangsarbeit dezimierten die Bev\u00f6lkerung in einem kaum quantifizierbaren Ausma\u00df. Einige Volksgruppen in Mittelamerika verschwanden durch eingeschleppte Seuchen, ohne dass ein Europ\u00e4er sie \u00fcberhaupt zu Gesicht bekommen hatte. Um 1940 folgte man \u00fcberwiegend dem Anthropologen Alfred Kroeber, der die Bev\u00f6lkerung im Jahr 1492 auf lediglich acht Millionen und n\u00f6rdlich des Rio Grande auf eine Million Menschen sch\u00e4tzte. Diese Sch\u00e4tzungen wurden bereitwillig aufgegriffen, da sie die Vernichtung in ihrem Ausma\u00df verminderte und den politischen Mythos aufrechterhielt, die Europ\u00e4er h\u00e4tten einen weitgehend menschenleeren Kontinent erobert, und damit ihren Besitz legitimierte. Seitdem wurden immer neue, extrem abweichende Sch\u00e4tzungen auf unterschiedlichster methodologischer Grundlage erstellt. Sie reichen von kaum mehr als 8 Millionen bis zu \u00fcber 110 Millionen. J\u00fcngere Sch\u00e4tzungen gehen von einem sehr groben N\u00e4herungswert von 50 Millionen Einwohnern aus, von denen etwa die H\u00e4lfte in Mesoamerika, ein Viertel im Inkareich lebte. Wie stark die Diskussion in Bewegung geraten ist, zeigt die These, die sp\u00e4ter beobachteten riesigen Bisonherden seien Weidetiere der Indianer gewesen. Die Herdengr\u00f6\u00dfe stellte folglich kein nat\u00fcrliches Gleichgewicht dar, sondern beruhte auf in wenigen Generationen eingetretener \u00dcbervermehrung nach dem starken R\u00fcckgang der menschlichen Population. Das Smithsonian Institute hat seine Sch\u00e4tzung f\u00fcr Nordamerika auf drei Millionen Menschen verdreifacht. Die dichteste Bev\u00f6lkerung existierte sicher in den Hochkulturen Lateinamerikas, wo dementsprechend die zahlenm\u00e4\u00dfig gr\u00f6\u00dften Bev\u00f6lkerungsverluste zu verzeichnen waren. Hern\u00e1n Cort\u00e9s vernichtete das Reich der Azteken mit ca. 500 Soldaten und zahlreichen verb\u00fcndeten Indianern, Pizarro das der Inkas . In der Karibik wurde die Bev\u00f6lkerung innerhalb weniger Jahrzehnte fast v\u00f6llig ausgel\u00f6scht, Hernan de Soto schleppte 1539 bis 1542 verheerende Krankheiten in das Gebiet zwischen Mississippi und Florida. Die iberischen Staaten, die sich 1494 im Vertrag von Tordesillas \u00fcber die Aufteilung der Welt und damit auch des Kontinents geeinigt hatten, entsandten zahlreiche M\u00e4nner nach \u00dcbersee, die sich dort mit indianischen Frauen verbanden. Rasch wuchs die Zahl der Abk\u00f6mmlinge, die man Mestizen nannte. Die herrschende Klasse bildeten dabei Spanier und Portugiesen, die untere Klasse Mestizen und Indianer. Reiterkrieger (''Llanero'') aus der Steppe Kolumbiens, Mitte 19. Jh. In Nordamerika richteten vor allem Krankheiten wie Pocken, Masern und Grippe katastrophale Sch\u00e4den an. Man nimmt an, dass ein Viertel bis die H\u00e4lfte der indigenen Bev\u00f6lkerung Amerikas nach Ankunft der Europ\u00e4er allein den Pocken zum Opfer fielen. Die Indianer verf\u00fcgten \u00fcber keinerlei Abwehrstoffe gegen diese f\u00fcr sie neuartigen Krankheiten. Zwar wurde die gezielte Verbreitung von Krankheiten in seltenen F\u00e4llen gefordert und mittels pockeninfizierter Decken wom\u00f6glich versucht, doch waren die Risiken unabsehbar. In dem Moment, wo es m\u00f6glich war, die eigene Bev\u00f6lkerung zu impfen, f\u00f6rderten jedoch, wie 1862 im pazifischen Nordwesten, einige Politiker die Ausbreitung der t\u00f6dlichen Epidemie oder nahmen sie in Kauf. Weiter trugen in den britischen Kolonien in Nordamerika durch die Skalpproklamation von 1756, bis 1749 bereits in Halifax und bei den Franzosen, und in einigen US-Bundesstaaten wie Massachusetts (1744) die Skalppr\u00e4mien zur Vernichtung bei. In Kalifornien wurden nach dem Goldrausch von 1849 innerhalb von nur zwei Jahrzehnten mehrere Tausend Indianer ermordet. Trotz der nicht zu \u00fcbersch\u00e4tzenden Wirkung der Epidemien und in einigen Gebieten der Sklavenjagd, sollte die der Kriege nicht untersch\u00e4tzt werden. Die verlustreichsten Kriege im Osten d\u00fcrften die Schlacht von Mauvilla (1540), der Tarrantiner-Krieg (1607\u20131615), die beiden Powhatankriege (1608\u20131614 und 1644\u20131646), der Pequot- (1637), der K\u00f6nig-Philip-Krieg (1675\u20131676), die Franzosen- und Indianerkriege (1689\u20131697, 1702\u20131713, 1754\u20131763) sowie die drei Seminolenkriege (1817\u20131818, 1835\u20131842 und 1855\u20131858) gewesen sein. Dazu kamen die Aufst\u00e4nde des Pontiac (1763\u20131766) und des Tecumseh (ca. 1810\u20131813). Die Franzosen standen von etwa 1640 bis 1701 in den Biberkriegen, dann in vier Kriegen mit den Natchez (1716\u20131729), die Niederl\u00e4nder im Wappinger-Krieg und in den Esopuskriegen (1659\u20131660 und 1663\u20131664), die Spanier gegen die Azteken und Inkareiche, 1680 gegen die Pueblos und in zahlreichen weiteren K\u00e4mpfen. Im Westen der USA waren es vor allem die Aufst\u00e4nde des Cochise (1861\u20131874), der Sioux (1862) und Lakota (1866\u20131867) oder von Apachen unter Geronimo (bis 1886), die bekannt wurden, ebenso einzelne Schlachten, wie die am Little Bighorn oder das Massaker von Wounded Knee (1890). Welchen Anteil wirtschaftliche Ausbeutung und desolate Sozialverh\u00e4ltnisse, Vernachl\u00e4ssigung, kriegerische Auseinandersetzungen, Epidemien, Sklavenjagd, \u201eethnische S\u00e4uberungen\u201c und Genozidversuche an dieser demographischen Katastrophe tats\u00e4chlich hatten \u2013 der Tiefpunkt wurde erst in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts durchschritten \u2013 und in welchem Verh\u00e4ltnis sie zueinander standen, wird kaum genau gekl\u00e4rt werden k\u00f6nnen. Fest steht nur, dass zahlreiche V\u00f6lker mitsamt ihrer Kultur und Sprache vernichtet worden sind. Es war, gemessen an der Zahl der Opfer, die gr\u00f6\u00dfte demographische und wohl auch kulturelle Katastrophe in der Geschichte der Menschheit. Einige Forscher sprechen daher von einem \u201eamerikanischen Holocaust\u201c, doch ist diese Bezeichnung wegen der ihr inh\u00e4renten Relativierung des Holocausts an den europ\u00e4ischen Juden umstritten.", "sentence_answer": "Hern\u00e1n Cort\u00e9s vernichtete das Reich der Azteken mit ca. 500 Soldaten und zahlreichen verb\u00fcndeten Indianern, Pizarro das der Inkas .", "paragraph_id": 38494} {"question": "Was ist der Vertrag von Tordesillas?", "paragraph": "Indianer\n\n==== Zusammenbruch der indigenen Bev\u00f6lkerung ====\nKriege spielten anfangs eine gro\u00dfe Rolle bei der Ausl\u00f6schung der indigenen Volksgruppen; doch eingeschleppte Krankheiten, Strafexpeditionen, Umsiedlungen und Zwangsarbeit dezimierten die Bev\u00f6lkerung in einem kaum quantifizierbaren Ausma\u00df. 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J\u00fcngere Sch\u00e4tzungen gehen von einem sehr groben N\u00e4herungswert von 50 Millionen Einwohnern aus, von denen etwa die H\u00e4lfte in Mesoamerika, ein Viertel im Inkareich lebte.\nWie stark die Diskussion in Bewegung geraten ist, zeigt die These, die sp\u00e4ter beobachteten riesigen Bisonherden seien Weidetiere der Indianer gewesen. Die Herdengr\u00f6\u00dfe stellte folglich kein nat\u00fcrliches Gleichgewicht dar, sondern beruhte auf in wenigen Generationen eingetretener \u00dcbervermehrung nach dem starken R\u00fcckgang der menschlichen Population. Das Smithsonian Institute hat seine Sch\u00e4tzung f\u00fcr Nordamerika auf drei Millionen Menschen verdreifacht.\nDie dichteste Bev\u00f6lkerung existierte sicher in den Hochkulturen Lateinamerikas, wo dementsprechend die zahlenm\u00e4\u00dfig gr\u00f6\u00dften Bev\u00f6lkerungsverluste zu verzeichnen waren.\nHern\u00e1n Cort\u00e9s vernichtete das Reich der Azteken mit ca. 500 Soldaten und zahlreichen verb\u00fcndeten Indianern, Pizarro das der Inkas. In der Karibik wurde die Bev\u00f6lkerung innerhalb weniger Jahrzehnte fast v\u00f6llig ausgel\u00f6scht, Hernan de Soto schleppte 1539 bis 1542 verheerende Krankheiten in das Gebiet zwischen Mississippi und Florida.\nDie iberischen Staaten, die sich 1494 im Vertrag von Tordesillas \u00fcber die Aufteilung der Welt und damit auch des Kontinents geeinigt hatten, entsandten zahlreiche M\u00e4nner nach \u00dcbersee, die sich dort mit indianischen Frauen verbanden. Rasch wuchs die Zahl der Abk\u00f6mmlinge, die man Mestizen nannte. 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In dem Moment, wo es m\u00f6glich war, die eigene Bev\u00f6lkerung zu impfen, f\u00f6rderten jedoch, wie 1862 im pazifischen Nordwesten, einige Politiker die Ausbreitung der t\u00f6dlichen Epidemie oder nahmen sie in Kauf.\nWeiter trugen in den britischen Kolonien in Nordamerika durch die Skalpproklamation von 1756, bis 1749 bereits in Halifax und bei den Franzosen, und in einigen US-Bundesstaaten wie Massachusetts (1744) die Skalppr\u00e4mien zur Vernichtung bei. In Kalifornien wurden nach dem Goldrausch von 1849 innerhalb von nur zwei Jahrzehnten mehrere Tausend Indianer ermordet.\nTrotz der nicht zu \u00fcbersch\u00e4tzenden Wirkung der Epidemien und in einigen Gebieten der Sklavenjagd, sollte die der Kriege nicht untersch\u00e4tzt werden. Die verlustreichsten Kriege im Osten d\u00fcrften die Schlacht von Mauvilla (1540), der Tarrantiner-Krieg (1607\u20131615), die beiden Powhatankriege (1608\u20131614 und 1644\u20131646), der Pequot- (1637), der K\u00f6nig-Philip-Krieg (1675\u20131676), die Franzosen- und Indianerkriege (1689\u20131697, 1702\u20131713, 1754\u20131763) sowie die drei Seminolenkriege (1817\u20131818, 1835\u20131842 und 1855\u20131858) gewesen sein. Dazu kamen die Aufst\u00e4nde des Pontiac (1763\u20131766) und des Tecumseh (ca. 1810\u20131813). Die Franzosen standen von etwa 1640 bis 1701 in den Biberkriegen, dann in vier Kriegen mit den Natchez (1716\u20131729), die Niederl\u00e4nder im Wappinger-Krieg und in den Esopuskriegen (1659\u20131660 und 1663\u20131664), die Spanier gegen die Azteken und Inkareiche, 1680 gegen die Pueblos und in zahlreichen weiteren K\u00e4mpfen. Im Westen der USA waren es vor allem die Aufst\u00e4nde des Cochise (1861\u20131874), der Sioux (1862) und Lakota (1866\u20131867) oder von Apachen unter Geronimo (bis 1886), die bekannt wurden, ebenso einzelne Schlachten, wie die am Little Bighorn oder das Massaker von Wounded Knee (1890).\nWelchen Anteil wirtschaftliche Ausbeutung und desolate Sozialverh\u00e4ltnisse, Vernachl\u00e4ssigung, kriegerische Auseinandersetzungen, Epidemien, Sklavenjagd, \u201eethnische S\u00e4uberungen\u201c und Genozidversuche an dieser demographischen Katastrophe tats\u00e4chlich hatten \u2013 der Tiefpunkt wurde erst in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts durchschritten \u2013 und in welchem Verh\u00e4ltnis sie zueinander standen, wird kaum genau gekl\u00e4rt werden k\u00f6nnen. Fest steht nur, dass zahlreiche V\u00f6lker mitsamt ihrer Kultur und Sprache vernichtet worden sind. 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Einige Forscher sprechen daher von einem \u201eamerikanischen Holocaust\u201c, doch ist diese Bezeichnung wegen der ihr inh\u00e4renten Relativierung des Holocausts an den europ\u00e4ischen Juden umstritten.", "answer": "Die iberischen Staaten, die sich 1494 im Vertrag von Tordesillas \u00fcber die Aufteilung der Welt und damit auch des Kontinents geeinigt hatten", "sentence": "\n Die iberischen Staaten, die sich 1494 im Vertrag von Tordesillas \u00fcber die Aufteilung der Welt und damit auch des Kontinents geeinigt hatten , entsandten zahlreiche M\u00e4nner nach \u00dcbersee, die sich dort mit indianischen Frauen verbanden.", "paragraph_sentence": "Indianer == = = Zusammenbruch der indigenen Bev\u00f6lkerung = = = = Kriege spielten anfangs eine gro\u00dfe Rolle bei der Ausl\u00f6schung der indigenen Volksgruppen; doch eingeschleppte Krankheiten, Strafexpeditionen, Umsiedlungen und Zwangsarbeit dezimierten die Bev\u00f6lkerung in einem kaum quantifizierbaren Ausma\u00df. Einige Volksgruppen in Mittelamerika verschwanden durch eingeschleppte Seuchen, ohne dass ein Europ\u00e4er sie \u00fcberhaupt zu Gesicht bekommen hatte. Um 1940 folgte man \u00fcberwiegend dem Anthropologen Alfred Kroeber, der die Bev\u00f6lkerung im Jahr 1492 auf lediglich acht Millionen und n\u00f6rdlich des Rio Grande auf eine Million Menschen sch\u00e4tzte. Diese Sch\u00e4tzungen wurden bereitwillig aufgegriffen, da sie die Vernichtung in ihrem Ausma\u00df verminderte und den politischen Mythos aufrechterhielt, die Europ\u00e4er h\u00e4tten einen weitgehend menschenleeren Kontinent erobert, und damit ihren Besitz legitimierte. Seitdem wurden immer neue, extrem abweichende Sch\u00e4tzungen auf unterschiedlichster methodologischer Grundlage erstellt. Sie reichen von kaum mehr als 8 Millionen bis zu \u00fcber 110 Millionen. J\u00fcngere Sch\u00e4tzungen gehen von einem sehr groben N\u00e4herungswert von 50 Millionen Einwohnern aus, von denen etwa die H\u00e4lfte in Mesoamerika, ein Viertel im Inkareich lebte. Wie stark die Diskussion in Bewegung geraten ist, zeigt die These, die sp\u00e4ter beobachteten riesigen Bisonherden seien Weidetiere der Indianer gewesen. Die Herdengr\u00f6\u00dfe stellte folglich kein nat\u00fcrliches Gleichgewicht dar, sondern beruhte auf in wenigen Generationen eingetretener \u00dcbervermehrung nach dem starken R\u00fcckgang der menschlichen Population. Das Smithsonian Institute hat seine Sch\u00e4tzung f\u00fcr Nordamerika auf drei Millionen Menschen verdreifacht. Die dichteste Bev\u00f6lkerung existierte sicher in den Hochkulturen Lateinamerikas, wo dementsprechend die zahlenm\u00e4\u00dfig gr\u00f6\u00dften Bev\u00f6lkerungsverluste zu verzeichnen waren. Hern\u00e1n Cort\u00e9s vernichtete das Reich der Azteken mit ca. 500 Soldaten und zahlreichen verb\u00fcndeten Indianern, Pizarro das der Inkas. In der Karibik wurde die Bev\u00f6lkerung innerhalb weniger Jahrzehnte fast v\u00f6llig ausgel\u00f6scht, Hernan de Soto schleppte 1539 bis 1542 verheerende Krankheiten in das Gebiet zwischen Mississippi und Florida. Die iberischen Staaten, die sich 1494 im Vertrag von Tordesillas \u00fcber die Aufteilung der Welt und damit auch des Kontinents geeinigt hatten , entsandten zahlreiche M\u00e4nner nach \u00dcbersee, die sich dort mit indianischen Frauen verbanden. Rasch wuchs die Zahl der Abk\u00f6mmlinge, die man Mestizen nannte. Die herrschende Klasse bildeten dabei Spanier und Portugiesen, die untere Klasse Mestizen und Indianer. Reiterkrieger (''Llanero'') aus der Steppe Kolumbiens, Mitte 19. Jh. In Nordamerika richteten vor allem Krankheiten wie Pocken, Masern und Grippe katastrophale Sch\u00e4den an. Man nimmt an, dass ein Viertel bis die H\u00e4lfte der indigenen Bev\u00f6lkerung Amerikas nach Ankunft der Europ\u00e4er allein den Pocken zum Opfer fielen. Die Indianer verf\u00fcgten \u00fcber keinerlei Abwehrstoffe gegen diese f\u00fcr sie neuartigen Krankheiten. Zwar wurde die gezielte Verbreitung von Krankheiten in seltenen F\u00e4llen gefordert und mittels pockeninfizierter Decken wom\u00f6glich versucht, doch waren die Risiken unabsehbar. In dem Moment, wo es m\u00f6glich war, die eigene Bev\u00f6lkerung zu impfen, f\u00f6rderten jedoch, wie 1862 im pazifischen Nordwesten, einige Politiker die Ausbreitung der t\u00f6dlichen Epidemie oder nahmen sie in Kauf. Weiter trugen in den britischen Kolonien in Nordamerika durch die Skalpproklamation von 1756, bis 1749 bereits in Halifax und bei den Franzosen, und in einigen US-Bundesstaaten wie Massachusetts (1744) die Skalppr\u00e4mien zur Vernichtung bei. In Kalifornien wurden nach dem Goldrausch von 1849 innerhalb von nur zwei Jahrzehnten mehrere Tausend Indianer ermordet. Trotz der nicht zu \u00fcbersch\u00e4tzenden Wirkung der Epidemien und in einigen Gebieten der Sklavenjagd, sollte die der Kriege nicht untersch\u00e4tzt werden. Die verlustreichsten Kriege im Osten d\u00fcrften die Schlacht von Mauvilla (1540), der Tarrantiner-Krieg (1607\u20131615), die beiden Powhatankriege (1608\u20131614 und 1644\u20131646), der Pequot- (1637), der K\u00f6nig-Philip-Krieg (1675\u20131676), die Franzosen- und Indianerkriege (1689\u20131697, 1702\u20131713, 1754\u20131763) sowie die drei Seminolenkriege (1817\u20131818, 1835\u20131842 und 1855\u20131858) gewesen sein. Dazu kamen die Aufst\u00e4nde des Pontiac (1763\u20131766) und des Tecumseh (ca. 1810\u20131813). Die Franzosen standen von etwa 1640 bis 1701 in den Biberkriegen, dann in vier Kriegen mit den Natchez (1716\u20131729), die Niederl\u00e4nder im Wappinger-Krieg und in den Esopuskriegen (1659\u20131660 und 1663\u20131664), die Spanier gegen die Azteken und Inkareiche, 1680 gegen die Pueblos und in zahlreichen weiteren K\u00e4mpfen. Im Westen der USA waren es vor allem die Aufst\u00e4nde des Cochise (1861\u20131874), der Sioux (1862) und Lakota (1866\u20131867) oder von Apachen unter Geronimo (bis 1886), die bekannt wurden, ebenso einzelne Schlachten, wie die am Little Bighorn oder das Massaker von Wounded Knee (1890). Welchen Anteil wirtschaftliche Ausbeutung und desolate Sozialverh\u00e4ltnisse, Vernachl\u00e4ssigung, kriegerische Auseinandersetzungen, Epidemien, Sklavenjagd, \u201eethnische S\u00e4uberungen\u201c und Genozidversuche an dieser demographischen Katastrophe tats\u00e4chlich hatten \u2013 der Tiefpunkt wurde erst in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts durchschritten \u2013 und in welchem Verh\u00e4ltnis sie zueinander standen, wird kaum genau gekl\u00e4rt werden k\u00f6nnen. Fest steht nur, dass zahlreiche V\u00f6lker mitsamt ihrer Kultur und Sprache vernichtet worden sind. Es war, gemessen an der Zahl der Opfer, die gr\u00f6\u00dfte demographische und wohl auch kulturelle Katastrophe in der Geschichte der Menschheit. Einige Forscher sprechen daher von einem \u201eamerikanischen Holocaust\u201c, doch ist diese Bezeichnung wegen der ihr inh\u00e4renten Relativierung des Holocausts an den europ\u00e4ischen Juden umstritten.", "paragraph_answer": "Indianer ==== Zusammenbruch der indigenen Bev\u00f6lkerung ==== Kriege spielten anfangs eine gro\u00dfe Rolle bei der Ausl\u00f6schung der indigenen Volksgruppen; doch eingeschleppte Krankheiten, Strafexpeditionen, Umsiedlungen und Zwangsarbeit dezimierten die Bev\u00f6lkerung in einem kaum quantifizierbaren Ausma\u00df. Einige Volksgruppen in Mittelamerika verschwanden durch eingeschleppte Seuchen, ohne dass ein Europ\u00e4er sie \u00fcberhaupt zu Gesicht bekommen hatte. Um 1940 folgte man \u00fcberwiegend dem Anthropologen Alfred Kroeber, der die Bev\u00f6lkerung im Jahr 1492 auf lediglich acht Millionen und n\u00f6rdlich des Rio Grande auf eine Million Menschen sch\u00e4tzte. Diese Sch\u00e4tzungen wurden bereitwillig aufgegriffen, da sie die Vernichtung in ihrem Ausma\u00df verminderte und den politischen Mythos aufrechterhielt, die Europ\u00e4er h\u00e4tten einen weitgehend menschenleeren Kontinent erobert, und damit ihren Besitz legitimierte. Seitdem wurden immer neue, extrem abweichende Sch\u00e4tzungen auf unterschiedlichster methodologischer Grundlage erstellt. Sie reichen von kaum mehr als 8 Millionen bis zu \u00fcber 110 Millionen. J\u00fcngere Sch\u00e4tzungen gehen von einem sehr groben N\u00e4herungswert von 50 Millionen Einwohnern aus, von denen etwa die H\u00e4lfte in Mesoamerika, ein Viertel im Inkareich lebte. Wie stark die Diskussion in Bewegung geraten ist, zeigt die These, die sp\u00e4ter beobachteten riesigen Bisonherden seien Weidetiere der Indianer gewesen. Die Herdengr\u00f6\u00dfe stellte folglich kein nat\u00fcrliches Gleichgewicht dar, sondern beruhte auf in wenigen Generationen eingetretener \u00dcbervermehrung nach dem starken R\u00fcckgang der menschlichen Population. Das Smithsonian Institute hat seine Sch\u00e4tzung f\u00fcr Nordamerika auf drei Millionen Menschen verdreifacht. Die dichteste Bev\u00f6lkerung existierte sicher in den Hochkulturen Lateinamerikas, wo dementsprechend die zahlenm\u00e4\u00dfig gr\u00f6\u00dften Bev\u00f6lkerungsverluste zu verzeichnen waren. Hern\u00e1n Cort\u00e9s vernichtete das Reich der Azteken mit ca. 500 Soldaten und zahlreichen verb\u00fcndeten Indianern, Pizarro das der Inkas. In der Karibik wurde die Bev\u00f6lkerung innerhalb weniger Jahrzehnte fast v\u00f6llig ausgel\u00f6scht, Hernan de Soto schleppte 1539 bis 1542 verheerende Krankheiten in das Gebiet zwischen Mississippi und Florida. Die iberischen Staaten, die sich 1494 im Vertrag von Tordesillas \u00fcber die Aufteilung der Welt und damit auch des Kontinents geeinigt hatten , entsandten zahlreiche M\u00e4nner nach \u00dcbersee, die sich dort mit indianischen Frauen verbanden. Rasch wuchs die Zahl der Abk\u00f6mmlinge, die man Mestizen nannte. Die herrschende Klasse bildeten dabei Spanier und Portugiesen, die untere Klasse Mestizen und Indianer. Reiterkrieger (''Llanero'') aus der Steppe Kolumbiens, Mitte 19. Jh. In Nordamerika richteten vor allem Krankheiten wie Pocken, Masern und Grippe katastrophale Sch\u00e4den an. Man nimmt an, dass ein Viertel bis die H\u00e4lfte der indigenen Bev\u00f6lkerung Amerikas nach Ankunft der Europ\u00e4er allein den Pocken zum Opfer fielen. Die Indianer verf\u00fcgten \u00fcber keinerlei Abwehrstoffe gegen diese f\u00fcr sie neuartigen Krankheiten. Zwar wurde die gezielte Verbreitung von Krankheiten in seltenen F\u00e4llen gefordert und mittels pockeninfizierter Decken wom\u00f6glich versucht, doch waren die Risiken unabsehbar. In dem Moment, wo es m\u00f6glich war, die eigene Bev\u00f6lkerung zu impfen, f\u00f6rderten jedoch, wie 1862 im pazifischen Nordwesten, einige Politiker die Ausbreitung der t\u00f6dlichen Epidemie oder nahmen sie in Kauf. Weiter trugen in den britischen Kolonien in Nordamerika durch die Skalpproklamation von 1756, bis 1749 bereits in Halifax und bei den Franzosen, und in einigen US-Bundesstaaten wie Massachusetts (1744) die Skalppr\u00e4mien zur Vernichtung bei. In Kalifornien wurden nach dem Goldrausch von 1849 innerhalb von nur zwei Jahrzehnten mehrere Tausend Indianer ermordet. Trotz der nicht zu \u00fcbersch\u00e4tzenden Wirkung der Epidemien und in einigen Gebieten der Sklavenjagd, sollte die der Kriege nicht untersch\u00e4tzt werden. Die verlustreichsten Kriege im Osten d\u00fcrften die Schlacht von Mauvilla (1540), der Tarrantiner-Krieg (1607\u20131615), die beiden Powhatankriege (1608\u20131614 und 1644\u20131646), der Pequot- (1637), der K\u00f6nig-Philip-Krieg (1675\u20131676), die Franzosen- und Indianerkriege (1689\u20131697, 1702\u20131713, 1754\u20131763) sowie die drei Seminolenkriege (1817\u20131818, 1835\u20131842 und 1855\u20131858) gewesen sein. Dazu kamen die Aufst\u00e4nde des Pontiac (1763\u20131766) und des Tecumseh (ca. 1810\u20131813). 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Jahrhunderts durchschritten \u2013 und in welchem Verh\u00e4ltnis sie zueinander standen, wird kaum genau gekl\u00e4rt werden k\u00f6nnen. Fest steht nur, dass zahlreiche V\u00f6lker mitsamt ihrer Kultur und Sprache vernichtet worden sind. Es war, gemessen an der Zahl der Opfer, die gr\u00f6\u00dfte demographische und wohl auch kulturelle Katastrophe in der Geschichte der Menschheit. Einige Forscher sprechen daher von einem \u201eamerikanischen Holocaust\u201c, doch ist diese Bezeichnung wegen der ihr inh\u00e4renten Relativierung des Holocausts an den europ\u00e4ischen Juden umstritten.", "sentence_answer": " Die iberischen Staaten, die sich 1494 im Vertrag von Tordesillas \u00fcber die Aufteilung der Welt und damit auch des Kontinents geeinigt hatten , entsandten zahlreiche M\u00e4nner nach \u00dcbersee, die sich dort mit indianischen Frauen verbanden.", "paragraph_id": 38495} {"question": "Wie wurden die Kinder indianischer Frauen mit europ\u00e4sichen Kolonisatoren bezeichnet?", "paragraph": "Indianer\n\n==== Zusammenbruch der indigenen Bev\u00f6lkerung ====\nKriege spielten anfangs eine gro\u00dfe Rolle bei der Ausl\u00f6schung der indigenen Volksgruppen; doch eingeschleppte Krankheiten, Strafexpeditionen, Umsiedlungen und Zwangsarbeit dezimierten die Bev\u00f6lkerung in einem kaum quantifizierbaren Ausma\u00df. Einige Volksgruppen in Mittelamerika verschwanden durch eingeschleppte Seuchen, ohne dass ein Europ\u00e4er sie \u00fcberhaupt zu Gesicht bekommen hatte. \nUm 1940 folgte man \u00fcberwiegend dem Anthropologen Alfred Kroeber, der die Bev\u00f6lkerung im Jahr 1492 auf lediglich acht Millionen und n\u00f6rdlich des Rio Grande auf eine Million Menschen sch\u00e4tzte. Diese Sch\u00e4tzungen wurden bereitwillig aufgegriffen, da sie die Vernichtung in ihrem Ausma\u00df verminderte und den politischen Mythos aufrechterhielt, die Europ\u00e4er h\u00e4tten einen weitgehend menschenleeren Kontinent erobert, und damit ihren Besitz legitimierte. Seitdem wurden immer neue, extrem abweichende Sch\u00e4tzungen auf unterschiedlichster methodologischer Grundlage erstellt. Sie reichen von kaum mehr als 8 Millionen bis zu \u00fcber 110 Millionen. J\u00fcngere Sch\u00e4tzungen gehen von einem sehr groben N\u00e4herungswert von 50 Millionen Einwohnern aus, von denen etwa die H\u00e4lfte in Mesoamerika, ein Viertel im Inkareich lebte.\nWie stark die Diskussion in Bewegung geraten ist, zeigt die These, die sp\u00e4ter beobachteten riesigen Bisonherden seien Weidetiere der Indianer gewesen. Die Herdengr\u00f6\u00dfe stellte folglich kein nat\u00fcrliches Gleichgewicht dar, sondern beruhte auf in wenigen Generationen eingetretener \u00dcbervermehrung nach dem starken R\u00fcckgang der menschlichen Population. Das Smithsonian Institute hat seine Sch\u00e4tzung f\u00fcr Nordamerika auf drei Millionen Menschen verdreifacht.\nDie dichteste Bev\u00f6lkerung existierte sicher in den Hochkulturen Lateinamerikas, wo dementsprechend die zahlenm\u00e4\u00dfig gr\u00f6\u00dften Bev\u00f6lkerungsverluste zu verzeichnen waren.\nHern\u00e1n Cort\u00e9s vernichtete das Reich der Azteken mit ca. 500 Soldaten und zahlreichen verb\u00fcndeten Indianern, Pizarro das der Inkas. In der Karibik wurde die Bev\u00f6lkerung innerhalb weniger Jahrzehnte fast v\u00f6llig ausgel\u00f6scht, Hernan de Soto schleppte 1539 bis 1542 verheerende Krankheiten in das Gebiet zwischen Mississippi und Florida.\nDie iberischen Staaten, die sich 1494 im Vertrag von Tordesillas \u00fcber die Aufteilung der Welt und damit auch des Kontinents geeinigt hatten, entsandten zahlreiche M\u00e4nner nach \u00dcbersee, die sich dort mit indianischen Frauen verbanden. Rasch wuchs die Zahl der Abk\u00f6mmlinge, die man Mestizen nannte. 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In dem Moment, wo es m\u00f6glich war, die eigene Bev\u00f6lkerung zu impfen, f\u00f6rderten jedoch, wie 1862 im pazifischen Nordwesten, einige Politiker die Ausbreitung der t\u00f6dlichen Epidemie oder nahmen sie in Kauf.\nWeiter trugen in den britischen Kolonien in Nordamerika durch die Skalpproklamation von 1756, bis 1749 bereits in Halifax und bei den Franzosen, und in einigen US-Bundesstaaten wie Massachusetts (1744) die Skalppr\u00e4mien zur Vernichtung bei. In Kalifornien wurden nach dem Goldrausch von 1849 innerhalb von nur zwei Jahrzehnten mehrere Tausend Indianer ermordet.\nTrotz der nicht zu \u00fcbersch\u00e4tzenden Wirkung der Epidemien und in einigen Gebieten der Sklavenjagd, sollte die der Kriege nicht untersch\u00e4tzt werden. Die verlustreichsten Kriege im Osten d\u00fcrften die Schlacht von Mauvilla (1540), der Tarrantiner-Krieg (1607\u20131615), die beiden Powhatankriege (1608\u20131614 und 1644\u20131646), der Pequot- (1637), der K\u00f6nig-Philip-Krieg (1675\u20131676), die Franzosen- und Indianerkriege (1689\u20131697, 1702\u20131713, 1754\u20131763) sowie die drei Seminolenkriege (1817\u20131818, 1835\u20131842 und 1855\u20131858) gewesen sein. Dazu kamen die Aufst\u00e4nde des Pontiac (1763\u20131766) und des Tecumseh (ca. 1810\u20131813). Die Franzosen standen von etwa 1640 bis 1701 in den Biberkriegen, dann in vier Kriegen mit den Natchez (1716\u20131729), die Niederl\u00e4nder im Wappinger-Krieg und in den Esopuskriegen (1659\u20131660 und 1663\u20131664), die Spanier gegen die Azteken und Inkareiche, 1680 gegen die Pueblos und in zahlreichen weiteren K\u00e4mpfen. Im Westen der USA waren es vor allem die Aufst\u00e4nde des Cochise (1861\u20131874), der Sioux (1862) und Lakota (1866\u20131867) oder von Apachen unter Geronimo (bis 1886), die bekannt wurden, ebenso einzelne Schlachten, wie die am Little Bighorn oder das Massaker von Wounded Knee (1890).\nWelchen Anteil wirtschaftliche Ausbeutung und desolate Sozialverh\u00e4ltnisse, Vernachl\u00e4ssigung, kriegerische Auseinandersetzungen, Epidemien, Sklavenjagd, \u201eethnische S\u00e4uberungen\u201c und Genozidversuche an dieser demographischen Katastrophe tats\u00e4chlich hatten \u2013 der Tiefpunkt wurde erst in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts durchschritten \u2013 und in welchem Verh\u00e4ltnis sie zueinander standen, wird kaum genau gekl\u00e4rt werden k\u00f6nnen. Fest steht nur, dass zahlreiche V\u00f6lker mitsamt ihrer Kultur und Sprache vernichtet worden sind. 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Um 1940 folgte man \u00fcberwiegend dem Anthropologen Alfred Kroeber, der die Bev\u00f6lkerung im Jahr 1492 auf lediglich acht Millionen und n\u00f6rdlich des Rio Grande auf eine Million Menschen sch\u00e4tzte. Diese Sch\u00e4tzungen wurden bereitwillig aufgegriffen, da sie die Vernichtung in ihrem Ausma\u00df verminderte und den politischen Mythos aufrechterhielt, die Europ\u00e4er h\u00e4tten einen weitgehend menschenleeren Kontinent erobert, und damit ihren Besitz legitimierte. Seitdem wurden immer neue, extrem abweichende Sch\u00e4tzungen auf unterschiedlichster methodologischer Grundlage erstellt. Sie reichen von kaum mehr als 8 Millionen bis zu \u00fcber 110 Millionen. J\u00fcngere Sch\u00e4tzungen gehen von einem sehr groben N\u00e4herungswert von 50 Millionen Einwohnern aus, von denen etwa die H\u00e4lfte in Mesoamerika, ein Viertel im Inkareich lebte. Wie stark die Diskussion in Bewegung geraten ist, zeigt die These, die sp\u00e4ter beobachteten riesigen Bisonherden seien Weidetiere der Indianer gewesen. Die Herdengr\u00f6\u00dfe stellte folglich kein nat\u00fcrliches Gleichgewicht dar, sondern beruhte auf in wenigen Generationen eingetretener \u00dcbervermehrung nach dem starken R\u00fcckgang der menschlichen Population. Das Smithsonian Institute hat seine Sch\u00e4tzung f\u00fcr Nordamerika auf drei Millionen Menschen verdreifacht. Die dichteste Bev\u00f6lkerung existierte sicher in den Hochkulturen Lateinamerikas, wo dementsprechend die zahlenm\u00e4\u00dfig gr\u00f6\u00dften Bev\u00f6lkerungsverluste zu verzeichnen waren. Hern\u00e1n Cort\u00e9s vernichtete das Reich der Azteken mit ca. 500 Soldaten und zahlreichen verb\u00fcndeten Indianern, Pizarro das der Inkas. In der Karibik wurde die Bev\u00f6lkerung innerhalb weniger Jahrzehnte fast v\u00f6llig ausgel\u00f6scht, Hernan de Soto schleppte 1539 bis 1542 verheerende Krankheiten in das Gebiet zwischen Mississippi und Florida. Die iberischen Staaten, die sich 1494 im Vertrag von Tordesillas \u00fcber die Aufteilung der Welt und damit auch des Kontinents geeinigt hatten, entsandten zahlreiche M\u00e4nner nach \u00dcbersee, die sich dort mit indianischen Frauen verbanden. Rasch wuchs die Zahl der Abk\u00f6mmlinge, die man Mestizen nannte. Die herrschende Klasse bildeten dabei Spanier und Portugiesen, die untere Klasse Mestizen und Indianer. Reiterkrieger (''Llanero'') aus der Steppe Kolumbiens, Mitte 19. Jh. In Nordamerika richteten vor allem Krankheiten wie Pocken, Masern und Grippe katastrophale Sch\u00e4den an. Man nimmt an, dass ein Viertel bis die H\u00e4lfte der indigenen Bev\u00f6lkerung Amerikas nach Ankunft der Europ\u00e4er allein den Pocken zum Opfer fielen. Die Indianer verf\u00fcgten \u00fcber keinerlei Abwehrstoffe gegen diese f\u00fcr sie neuartigen Krankheiten. Zwar wurde die gezielte Verbreitung von Krankheiten in seltenen F\u00e4llen gefordert und mittels pockeninfizierter Decken wom\u00f6glich versucht, doch waren die Risiken unabsehbar. In dem Moment, wo es m\u00f6glich war, die eigene Bev\u00f6lkerung zu impfen, f\u00f6rderten jedoch, wie 1862 im pazifischen Nordwesten, einige Politiker die Ausbreitung der t\u00f6dlichen Epidemie oder nahmen sie in Kauf. Weiter trugen in den britischen Kolonien in Nordamerika durch die Skalpproklamation von 1756, bis 1749 bereits in Halifax und bei den Franzosen, und in einigen US-Bundesstaaten wie Massachusetts (1744) die Skalppr\u00e4mien zur Vernichtung bei. In Kalifornien wurden nach dem Goldrausch von 1849 innerhalb von nur zwei Jahrzehnten mehrere Tausend Indianer ermordet. Trotz der nicht zu \u00fcbersch\u00e4tzenden Wirkung der Epidemien und in einigen Gebieten der Sklavenjagd, sollte die der Kriege nicht untersch\u00e4tzt werden. Die verlustreichsten Kriege im Osten d\u00fcrften die Schlacht von Mauvilla (1540), der Tarrantiner-Krieg (1607\u20131615), die beiden Powhatankriege (1608\u20131614 und 1644\u20131646), der Pequot- (1637), der K\u00f6nig-Philip-Krieg (1675\u20131676), die Franzosen- und Indianerkriege (1689\u20131697, 1702\u20131713, 1754\u20131763) sowie die drei Seminolenkriege (1817\u20131818, 1835\u20131842 und 1855\u20131858) gewesen sein. Dazu kamen die Aufst\u00e4nde des Pontiac (1763\u20131766) und des Tecumseh (ca. 1810\u20131813). Die Franzosen standen von etwa 1640 bis 1701 in den Biberkriegen, dann in vier Kriegen mit den Natchez (1716\u20131729), die Niederl\u00e4nder im Wappinger-Krieg und in den Esopuskriegen (1659\u20131660 und 1663\u20131664), die Spanier gegen die Azteken und Inkareiche, 1680 gegen die Pueblos und in zahlreichen weiteren K\u00e4mpfen. Im Westen der USA waren es vor allem die Aufst\u00e4nde des Cochise (1861\u20131874), der Sioux (1862) und Lakota (1866\u20131867) oder von Apachen unter Geronimo (bis 1886), die bekannt wurden, ebenso einzelne Schlachten, wie die am Little Bighorn oder das Massaker von Wounded Knee (1890). Welchen Anteil wirtschaftliche Ausbeutung und desolate Sozialverh\u00e4ltnisse, Vernachl\u00e4ssigung, kriegerische Auseinandersetzungen, Epidemien, Sklavenjagd, \u201eethnische S\u00e4uberungen\u201c und Genozidversuche an dieser demographischen Katastrophe tats\u00e4chlich hatten \u2013 der Tiefpunkt wurde erst in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts durchschritten \u2013 und in welchem Verh\u00e4ltnis sie zueinander standen, wird kaum genau gekl\u00e4rt werden k\u00f6nnen. Fest steht nur, dass zahlreiche V\u00f6lker mitsamt ihrer Kultur und Sprache vernichtet worden sind. Es war, gemessen an der Zahl der Opfer, die gr\u00f6\u00dfte demographische und wohl auch kulturelle Katastrophe in der Geschichte der Menschheit. Einige Forscher sprechen daher von einem \u201eamerikanischen Holocaust\u201c, doch ist diese Bezeichnung wegen der ihr inh\u00e4renten Relativierung des Holocausts an den europ\u00e4ischen Juden umstritten.", "paragraph_answer": "Indianer ==== Zusammenbruch der indigenen Bev\u00f6lkerung ==== Kriege spielten anfangs eine gro\u00dfe Rolle bei der Ausl\u00f6schung der indigenen Volksgruppen; doch eingeschleppte Krankheiten, Strafexpeditionen, Umsiedlungen und Zwangsarbeit dezimierten die Bev\u00f6lkerung in einem kaum quantifizierbaren Ausma\u00df. Einige Volksgruppen in Mittelamerika verschwanden durch eingeschleppte Seuchen, ohne dass ein Europ\u00e4er sie \u00fcberhaupt zu Gesicht bekommen hatte. Um 1940 folgte man \u00fcberwiegend dem Anthropologen Alfred Kroeber, der die Bev\u00f6lkerung im Jahr 1492 auf lediglich acht Millionen und n\u00f6rdlich des Rio Grande auf eine Million Menschen sch\u00e4tzte. Diese Sch\u00e4tzungen wurden bereitwillig aufgegriffen, da sie die Vernichtung in ihrem Ausma\u00df verminderte und den politischen Mythos aufrechterhielt, die Europ\u00e4er h\u00e4tten einen weitgehend menschenleeren Kontinent erobert, und damit ihren Besitz legitimierte. Seitdem wurden immer neue, extrem abweichende Sch\u00e4tzungen auf unterschiedlichster methodologischer Grundlage erstellt. Sie reichen von kaum mehr als 8 Millionen bis zu \u00fcber 110 Millionen. J\u00fcngere Sch\u00e4tzungen gehen von einem sehr groben N\u00e4herungswert von 50 Millionen Einwohnern aus, von denen etwa die H\u00e4lfte in Mesoamerika, ein Viertel im Inkareich lebte. Wie stark die Diskussion in Bewegung geraten ist, zeigt die These, die sp\u00e4ter beobachteten riesigen Bisonherden seien Weidetiere der Indianer gewesen. Die Herdengr\u00f6\u00dfe stellte folglich kein nat\u00fcrliches Gleichgewicht dar, sondern beruhte auf in wenigen Generationen eingetretener \u00dcbervermehrung nach dem starken R\u00fcckgang der menschlichen Population. Das Smithsonian Institute hat seine Sch\u00e4tzung f\u00fcr Nordamerika auf drei Millionen Menschen verdreifacht. Die dichteste Bev\u00f6lkerung existierte sicher in den Hochkulturen Lateinamerikas, wo dementsprechend die zahlenm\u00e4\u00dfig gr\u00f6\u00dften Bev\u00f6lkerungsverluste zu verzeichnen waren. Hern\u00e1n Cort\u00e9s vernichtete das Reich der Azteken mit ca. 500 Soldaten und zahlreichen verb\u00fcndeten Indianern, Pizarro das der Inkas. In der Karibik wurde die Bev\u00f6lkerung innerhalb weniger Jahrzehnte fast v\u00f6llig ausgel\u00f6scht, Hernan de Soto schleppte 1539 bis 1542 verheerende Krankheiten in das Gebiet zwischen Mississippi und Florida. Die iberischen Staaten, die sich 1494 im Vertrag von Tordesillas \u00fcber die Aufteilung der Welt und damit auch des Kontinents geeinigt hatten, entsandten zahlreiche M\u00e4nner nach \u00dcbersee, die sich dort mit indianischen Frauen verbanden. Rasch wuchs die Zahl der Abk\u00f6mmlinge, die man Mestizen nannte. Die herrschende Klasse bildeten dabei Spanier und Portugiesen, die untere Klasse Mestizen und Indianer. Reiterkrieger (''Llanero'') aus der Steppe Kolumbiens, Mitte 19. Jh. In Nordamerika richteten vor allem Krankheiten wie Pocken, Masern und Grippe katastrophale Sch\u00e4den an. Man nimmt an, dass ein Viertel bis die H\u00e4lfte der indigenen Bev\u00f6lkerung Amerikas nach Ankunft der Europ\u00e4er allein den Pocken zum Opfer fielen. Die Indianer verf\u00fcgten \u00fcber keinerlei Abwehrstoffe gegen diese f\u00fcr sie neuartigen Krankheiten. Zwar wurde die gezielte Verbreitung von Krankheiten in seltenen F\u00e4llen gefordert und mittels pockeninfizierter Decken wom\u00f6glich versucht, doch waren die Risiken unabsehbar. In dem Moment, wo es m\u00f6glich war, die eigene Bev\u00f6lkerung zu impfen, f\u00f6rderten jedoch, wie 1862 im pazifischen Nordwesten, einige Politiker die Ausbreitung der t\u00f6dlichen Epidemie oder nahmen sie in Kauf. Weiter trugen in den britischen Kolonien in Nordamerika durch die Skalpproklamation von 1756, bis 1749 bereits in Halifax und bei den Franzosen, und in einigen US-Bundesstaaten wie Massachusetts (1744) die Skalppr\u00e4mien zur Vernichtung bei. In Kalifornien wurden nach dem Goldrausch von 1849 innerhalb von nur zwei Jahrzehnten mehrere Tausend Indianer ermordet. Trotz der nicht zu \u00fcbersch\u00e4tzenden Wirkung der Epidemien und in einigen Gebieten der Sklavenjagd, sollte die der Kriege nicht untersch\u00e4tzt werden. Die verlustreichsten Kriege im Osten d\u00fcrften die Schlacht von Mauvilla (1540), der Tarrantiner-Krieg (1607\u20131615), die beiden Powhatankriege (1608\u20131614 und 1644\u20131646), der Pequot- (1637), der K\u00f6nig-Philip-Krieg (1675\u20131676), die Franzosen- und Indianerkriege (1689\u20131697, 1702\u20131713, 1754\u20131763) sowie die drei Seminolenkriege (1817\u20131818, 1835\u20131842 und 1855\u20131858) gewesen sein. Dazu kamen die Aufst\u00e4nde des Pontiac (1763\u20131766) und des Tecumseh (ca. 1810\u20131813). Die Franzosen standen von etwa 1640 bis 1701 in den Biberkriegen, dann in vier Kriegen mit den Natchez (1716\u20131729), die Niederl\u00e4nder im Wappinger-Krieg und in den Esopuskriegen (1659\u20131660 und 1663\u20131664), die Spanier gegen die Azteken und Inkareiche, 1680 gegen die Pueblos und in zahlreichen weiteren K\u00e4mpfen. Im Westen der USA waren es vor allem die Aufst\u00e4nde des Cochise (1861\u20131874), der Sioux (1862) und Lakota (1866\u20131867) oder von Apachen unter Geronimo (bis 1886), die bekannt wurden, ebenso einzelne Schlachten, wie die am Little Bighorn oder das Massaker von Wounded Knee (1890). Welchen Anteil wirtschaftliche Ausbeutung und desolate Sozialverh\u00e4ltnisse, Vernachl\u00e4ssigung, kriegerische Auseinandersetzungen, Epidemien, Sklavenjagd, \u201eethnische S\u00e4uberungen\u201c und Genozidversuche an dieser demographischen Katastrophe tats\u00e4chlich hatten \u2013 der Tiefpunkt wurde erst in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts durchschritten \u2013 und in welchem Verh\u00e4ltnis sie zueinander standen, wird kaum genau gekl\u00e4rt werden k\u00f6nnen. Fest steht nur, dass zahlreiche V\u00f6lker mitsamt ihrer Kultur und Sprache vernichtet worden sind. Es war, gemessen an der Zahl der Opfer, die gr\u00f6\u00dfte demographische und wohl auch kulturelle Katastrophe in der Geschichte der Menschheit. Einige Forscher sprechen daher von einem \u201eamerikanischen Holocaust\u201c, doch ist diese Bezeichnung wegen der ihr inh\u00e4renten Relativierung des Holocausts an den europ\u00e4ischen Juden umstritten.", "sentence_answer": "Rasch wuchs die Zahl der Abk\u00f6mmlinge, die man Mestizen nannte.", "paragraph_id": 38498} {"question": "Welche Krankheiten grassierten in Nordamerika nach der Ankunft der Europ\u00e4er?", "paragraph": "Indianer\n\n==== Zusammenbruch der indigenen Bev\u00f6lkerung ====\nKriege spielten anfangs eine gro\u00dfe Rolle bei der Ausl\u00f6schung der indigenen Volksgruppen; doch eingeschleppte Krankheiten, Strafexpeditionen, Umsiedlungen und Zwangsarbeit dezimierten die Bev\u00f6lkerung in einem kaum quantifizierbaren Ausma\u00df. Einige Volksgruppen in Mittelamerika verschwanden durch eingeschleppte Seuchen, ohne dass ein Europ\u00e4er sie \u00fcberhaupt zu Gesicht bekommen hatte. \nUm 1940 folgte man \u00fcberwiegend dem Anthropologen Alfred Kroeber, der die Bev\u00f6lkerung im Jahr 1492 auf lediglich acht Millionen und n\u00f6rdlich des Rio Grande auf eine Million Menschen sch\u00e4tzte. Diese Sch\u00e4tzungen wurden bereitwillig aufgegriffen, da sie die Vernichtung in ihrem Ausma\u00df verminderte und den politischen Mythos aufrechterhielt, die Europ\u00e4er h\u00e4tten einen weitgehend menschenleeren Kontinent erobert, und damit ihren Besitz legitimierte. Seitdem wurden immer neue, extrem abweichende Sch\u00e4tzungen auf unterschiedlichster methodologischer Grundlage erstellt. Sie reichen von kaum mehr als 8 Millionen bis zu \u00fcber 110 Millionen. J\u00fcngere Sch\u00e4tzungen gehen von einem sehr groben N\u00e4herungswert von 50 Millionen Einwohnern aus, von denen etwa die H\u00e4lfte in Mesoamerika, ein Viertel im Inkareich lebte.\nWie stark die Diskussion in Bewegung geraten ist, zeigt die These, die sp\u00e4ter beobachteten riesigen Bisonherden seien Weidetiere der Indianer gewesen. Die Herdengr\u00f6\u00dfe stellte folglich kein nat\u00fcrliches Gleichgewicht dar, sondern beruhte auf in wenigen Generationen eingetretener \u00dcbervermehrung nach dem starken R\u00fcckgang der menschlichen Population. Das Smithsonian Institute hat seine Sch\u00e4tzung f\u00fcr Nordamerika auf drei Millionen Menschen verdreifacht.\nDie dichteste Bev\u00f6lkerung existierte sicher in den Hochkulturen Lateinamerikas, wo dementsprechend die zahlenm\u00e4\u00dfig gr\u00f6\u00dften Bev\u00f6lkerungsverluste zu verzeichnen waren.\nHern\u00e1n Cort\u00e9s vernichtete das Reich der Azteken mit ca. 500 Soldaten und zahlreichen verb\u00fcndeten Indianern, Pizarro das der Inkas. In der Karibik wurde die Bev\u00f6lkerung innerhalb weniger Jahrzehnte fast v\u00f6llig ausgel\u00f6scht, Hernan de Soto schleppte 1539 bis 1542 verheerende Krankheiten in das Gebiet zwischen Mississippi und Florida.\nDie iberischen Staaten, die sich 1494 im Vertrag von Tordesillas \u00fcber die Aufteilung der Welt und damit auch des Kontinents geeinigt hatten, entsandten zahlreiche M\u00e4nner nach \u00dcbersee, die sich dort mit indianischen Frauen verbanden. Rasch wuchs die Zahl der Abk\u00f6mmlinge, die man Mestizen nannte. Die herrschende Klasse bildeten dabei Spanier und Portugiesen, die untere Klasse Mestizen und Indianer.\nReiterkrieger (''Llanero'') aus der Steppe Kolumbiens, Mitte 19. Jh.\nIn Nordamerika richteten vor allem Krankheiten wie Pocken, Masern und Grippe katastrophale Sch\u00e4den an. Man nimmt an, dass ein Viertel bis die H\u00e4lfte der indigenen Bev\u00f6lkerung Amerikas nach Ankunft der Europ\u00e4er allein den Pocken zum Opfer fielen. Die Indianer verf\u00fcgten \u00fcber keinerlei Abwehrstoffe gegen diese f\u00fcr sie neuartigen Krankheiten. Zwar wurde die gezielte Verbreitung von Krankheiten in seltenen F\u00e4llen gefordert und mittels pockeninfizierter Decken wom\u00f6glich versucht, doch waren die Risiken unabsehbar. In dem Moment, wo es m\u00f6glich war, die eigene Bev\u00f6lkerung zu impfen, f\u00f6rderten jedoch, wie 1862 im pazifischen Nordwesten, einige Politiker die Ausbreitung der t\u00f6dlichen Epidemie oder nahmen sie in Kauf.\nWeiter trugen in den britischen Kolonien in Nordamerika durch die Skalpproklamation von 1756, bis 1749 bereits in Halifax und bei den Franzosen, und in einigen US-Bundesstaaten wie Massachusetts (1744) die Skalppr\u00e4mien zur Vernichtung bei. In Kalifornien wurden nach dem Goldrausch von 1849 innerhalb von nur zwei Jahrzehnten mehrere Tausend Indianer ermordet.\nTrotz der nicht zu \u00fcbersch\u00e4tzenden Wirkung der Epidemien und in einigen Gebieten der Sklavenjagd, sollte die der Kriege nicht untersch\u00e4tzt werden. Die verlustreichsten Kriege im Osten d\u00fcrften die Schlacht von Mauvilla (1540), der Tarrantiner-Krieg (1607\u20131615), die beiden Powhatankriege (1608\u20131614 und 1644\u20131646), der Pequot- (1637), der K\u00f6nig-Philip-Krieg (1675\u20131676), die Franzosen- und Indianerkriege (1689\u20131697, 1702\u20131713, 1754\u20131763) sowie die drei Seminolenkriege (1817\u20131818, 1835\u20131842 und 1855\u20131858) gewesen sein. Dazu kamen die Aufst\u00e4nde des Pontiac (1763\u20131766) und des Tecumseh (ca. 1810\u20131813). Die Franzosen standen von etwa 1640 bis 1701 in den Biberkriegen, dann in vier Kriegen mit den Natchez (1716\u20131729), die Niederl\u00e4nder im Wappinger-Krieg und in den Esopuskriegen (1659\u20131660 und 1663\u20131664), die Spanier gegen die Azteken und Inkareiche, 1680 gegen die Pueblos und in zahlreichen weiteren K\u00e4mpfen. Im Westen der USA waren es vor allem die Aufst\u00e4nde des Cochise (1861\u20131874), der Sioux (1862) und Lakota (1866\u20131867) oder von Apachen unter Geronimo (bis 1886), die bekannt wurden, ebenso einzelne Schlachten, wie die am Little Bighorn oder das Massaker von Wounded Knee (1890).\nWelchen Anteil wirtschaftliche Ausbeutung und desolate Sozialverh\u00e4ltnisse, Vernachl\u00e4ssigung, kriegerische Auseinandersetzungen, Epidemien, Sklavenjagd, \u201eethnische S\u00e4uberungen\u201c und Genozidversuche an dieser demographischen Katastrophe tats\u00e4chlich hatten \u2013 der Tiefpunkt wurde erst in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts durchschritten \u2013 und in welchem Verh\u00e4ltnis sie zueinander standen, wird kaum genau gekl\u00e4rt werden k\u00f6nnen. Fest steht nur, dass zahlreiche V\u00f6lker mitsamt ihrer Kultur und Sprache vernichtet worden sind. 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Einige Volksgruppen in Mittelamerika verschwanden durch eingeschleppte Seuchen, ohne dass ein Europ\u00e4er sie \u00fcberhaupt zu Gesicht bekommen hatte. Um 1940 folgte man \u00fcberwiegend dem Anthropologen Alfred Kroeber, der die Bev\u00f6lkerung im Jahr 1492 auf lediglich acht Millionen und n\u00f6rdlich des Rio Grande auf eine Million Menschen sch\u00e4tzte. Diese Sch\u00e4tzungen wurden bereitwillig aufgegriffen, da sie die Vernichtung in ihrem Ausma\u00df verminderte und den politischen Mythos aufrechterhielt, die Europ\u00e4er h\u00e4tten einen weitgehend menschenleeren Kontinent erobert, und damit ihren Besitz legitimierte. Seitdem wurden immer neue, extrem abweichende Sch\u00e4tzungen auf unterschiedlichster methodologischer Grundlage erstellt. Sie reichen von kaum mehr als 8 Millionen bis zu \u00fcber 110 Millionen. J\u00fcngere Sch\u00e4tzungen gehen von einem sehr groben N\u00e4herungswert von 50 Millionen Einwohnern aus, von denen etwa die H\u00e4lfte in Mesoamerika, ein Viertel im Inkareich lebte. Wie stark die Diskussion in Bewegung geraten ist, zeigt die These, die sp\u00e4ter beobachteten riesigen Bisonherden seien Weidetiere der Indianer gewesen. Die Herdengr\u00f6\u00dfe stellte folglich kein nat\u00fcrliches Gleichgewicht dar, sondern beruhte auf in wenigen Generationen eingetretener \u00dcbervermehrung nach dem starken R\u00fcckgang der menschlichen Population. Das Smithsonian Institute hat seine Sch\u00e4tzung f\u00fcr Nordamerika auf drei Millionen Menschen verdreifacht. Die dichteste Bev\u00f6lkerung existierte sicher in den Hochkulturen Lateinamerikas, wo dementsprechend die zahlenm\u00e4\u00dfig gr\u00f6\u00dften Bev\u00f6lkerungsverluste zu verzeichnen waren. Hern\u00e1n Cort\u00e9s vernichtete das Reich der Azteken mit ca. 500 Soldaten und zahlreichen verb\u00fcndeten Indianern, Pizarro das der Inkas. In der Karibik wurde die Bev\u00f6lkerung innerhalb weniger Jahrzehnte fast v\u00f6llig ausgel\u00f6scht, Hernan de Soto schleppte 1539 bis 1542 verheerende Krankheiten in das Gebiet zwischen Mississippi und Florida. Die iberischen Staaten, die sich 1494 im Vertrag von Tordesillas \u00fcber die Aufteilung der Welt und damit auch des Kontinents geeinigt hatten, entsandten zahlreiche M\u00e4nner nach \u00dcbersee, die sich dort mit indianischen Frauen verbanden. Rasch wuchs die Zahl der Abk\u00f6mmlinge, die man Mestizen nannte. Die herrschende Klasse bildeten dabei Spanier und Portugiesen, die untere Klasse Mestizen und Indianer. Reiterkrieger (''Llanero'') aus der Steppe Kolumbiens, Mitte 19. Jh. In Nordamerika richteten vor allem Krankheiten wie Pocken, Masern und Grippe katastrophale Sch\u00e4den an. Man nimmt an, dass ein Viertel bis die H\u00e4lfte der indigenen Bev\u00f6lkerung Amerikas nach Ankunft der Europ\u00e4er allein den Pocken zum Opfer fielen. Die Indianer verf\u00fcgten \u00fcber keinerlei Abwehrstoffe gegen diese f\u00fcr sie neuartigen Krankheiten. Zwar wurde die gezielte Verbreitung von Krankheiten in seltenen F\u00e4llen gefordert und mittels pockeninfizierter Decken wom\u00f6glich versucht, doch waren die Risiken unabsehbar. In dem Moment, wo es m\u00f6glich war, die eigene Bev\u00f6lkerung zu impfen, f\u00f6rderten jedoch, wie 1862 im pazifischen Nordwesten, einige Politiker die Ausbreitung der t\u00f6dlichen Epidemie oder nahmen sie in Kauf. Weiter trugen in den britischen Kolonien in Nordamerika durch die Skalpproklamation von 1756, bis 1749 bereits in Halifax und bei den Franzosen, und in einigen US-Bundesstaaten wie Massachusetts (1744) die Skalppr\u00e4mien zur Vernichtung bei. In Kalifornien wurden nach dem Goldrausch von 1849 innerhalb von nur zwei Jahrzehnten mehrere Tausend Indianer ermordet. Trotz der nicht zu \u00fcbersch\u00e4tzenden Wirkung der Epidemien und in einigen Gebieten der Sklavenjagd, sollte die der Kriege nicht untersch\u00e4tzt werden. Die verlustreichsten Kriege im Osten d\u00fcrften die Schlacht von Mauvilla (1540), der Tarrantiner-Krieg (1607\u20131615), die beiden Powhatankriege (1608\u20131614 und 1644\u20131646), der Pequot- (1637), der K\u00f6nig-Philip-Krieg (1675\u20131676), die Franzosen- und Indianerkriege (1689\u20131697, 1702\u20131713, 1754\u20131763) sowie die drei Seminolenkriege (1817\u20131818, 1835\u20131842 und 1855\u20131858) gewesen sein. Dazu kamen die Aufst\u00e4nde des Pontiac (1763\u20131766) und des Tecumseh (ca. 1810\u20131813). Die Franzosen standen von etwa 1640 bis 1701 in den Biberkriegen, dann in vier Kriegen mit den Natchez (1716\u20131729), die Niederl\u00e4nder im Wappinger-Krieg und in den Esopuskriegen (1659\u20131660 und 1663\u20131664), die Spanier gegen die Azteken und Inkareiche, 1680 gegen die Pueblos und in zahlreichen weiteren K\u00e4mpfen. Im Westen der USA waren es vor allem die Aufst\u00e4nde des Cochise (1861\u20131874), der Sioux (1862) und Lakota (1866\u20131867) oder von Apachen unter Geronimo (bis 1886), die bekannt wurden, ebenso einzelne Schlachten, wie die am Little Bighorn oder das Massaker von Wounded Knee (1890). Welchen Anteil wirtschaftliche Ausbeutung und desolate Sozialverh\u00e4ltnisse, Vernachl\u00e4ssigung, kriegerische Auseinandersetzungen, Epidemien, Sklavenjagd, \u201eethnische S\u00e4uberungen\u201c und Genozidversuche an dieser demographischen Katastrophe tats\u00e4chlich hatten \u2013 der Tiefpunkt wurde erst in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts durchschritten \u2013 und in welchem Verh\u00e4ltnis sie zueinander standen, wird kaum genau gekl\u00e4rt werden k\u00f6nnen. Fest steht nur, dass zahlreiche V\u00f6lker mitsamt ihrer Kultur und Sprache vernichtet worden sind. Es war, gemessen an der Zahl der Opfer, die gr\u00f6\u00dfte demographische und wohl auch kulturelle Katastrophe in der Geschichte der Menschheit. Einige Forscher sprechen daher von einem \u201eamerikanischen Holocaust\u201c, doch ist diese Bezeichnung wegen der ihr inh\u00e4renten Relativierung des Holocausts an den europ\u00e4ischen Juden umstritten.", "paragraph_answer": "Indianer ==== Zusammenbruch der indigenen Bev\u00f6lkerung ==== Kriege spielten anfangs eine gro\u00dfe Rolle bei der Ausl\u00f6schung der indigenen Volksgruppen; doch eingeschleppte Krankheiten, Strafexpeditionen, Umsiedlungen und Zwangsarbeit dezimierten die Bev\u00f6lkerung in einem kaum quantifizierbaren Ausma\u00df. Einige Volksgruppen in Mittelamerika verschwanden durch eingeschleppte Seuchen, ohne dass ein Europ\u00e4er sie \u00fcberhaupt zu Gesicht bekommen hatte. Um 1940 folgte man \u00fcberwiegend dem Anthropologen Alfred Kroeber, der die Bev\u00f6lkerung im Jahr 1492 auf lediglich acht Millionen und n\u00f6rdlich des Rio Grande auf eine Million Menschen sch\u00e4tzte. Diese Sch\u00e4tzungen wurden bereitwillig aufgegriffen, da sie die Vernichtung in ihrem Ausma\u00df verminderte und den politischen Mythos aufrechterhielt, die Europ\u00e4er h\u00e4tten einen weitgehend menschenleeren Kontinent erobert, und damit ihren Besitz legitimierte. Seitdem wurden immer neue, extrem abweichende Sch\u00e4tzungen auf unterschiedlichster methodologischer Grundlage erstellt. Sie reichen von kaum mehr als 8 Millionen bis zu \u00fcber 110 Millionen. J\u00fcngere Sch\u00e4tzungen gehen von einem sehr groben N\u00e4herungswert von 50 Millionen Einwohnern aus, von denen etwa die H\u00e4lfte in Mesoamerika, ein Viertel im Inkareich lebte. Wie stark die Diskussion in Bewegung geraten ist, zeigt die These, die sp\u00e4ter beobachteten riesigen Bisonherden seien Weidetiere der Indianer gewesen. Die Herdengr\u00f6\u00dfe stellte folglich kein nat\u00fcrliches Gleichgewicht dar, sondern beruhte auf in wenigen Generationen eingetretener \u00dcbervermehrung nach dem starken R\u00fcckgang der menschlichen Population. Das Smithsonian Institute hat seine Sch\u00e4tzung f\u00fcr Nordamerika auf drei Millionen Menschen verdreifacht. Die dichteste Bev\u00f6lkerung existierte sicher in den Hochkulturen Lateinamerikas, wo dementsprechend die zahlenm\u00e4\u00dfig gr\u00f6\u00dften Bev\u00f6lkerungsverluste zu verzeichnen waren. Hern\u00e1n Cort\u00e9s vernichtete das Reich der Azteken mit ca. 500 Soldaten und zahlreichen verb\u00fcndeten Indianern, Pizarro das der Inkas. In der Karibik wurde die Bev\u00f6lkerung innerhalb weniger Jahrzehnte fast v\u00f6llig ausgel\u00f6scht, Hernan de Soto schleppte 1539 bis 1542 verheerende Krankheiten in das Gebiet zwischen Mississippi und Florida. Die iberischen Staaten, die sich 1494 im Vertrag von Tordesillas \u00fcber die Aufteilung der Welt und damit auch des Kontinents geeinigt hatten, entsandten zahlreiche M\u00e4nner nach \u00dcbersee, die sich dort mit indianischen Frauen verbanden. Rasch wuchs die Zahl der Abk\u00f6mmlinge, die man Mestizen nannte. Die herrschende Klasse bildeten dabei Spanier und Portugiesen, die untere Klasse Mestizen und Indianer. Reiterkrieger (''Llanero'') aus der Steppe Kolumbiens, Mitte 19. Jh. In Nordamerika richteten vor allem Krankheiten wie Pocken, Masern und Grippe katastrophale Sch\u00e4den an. Man nimmt an, dass ein Viertel bis die H\u00e4lfte der indigenen Bev\u00f6lkerung Amerikas nach Ankunft der Europ\u00e4er allein den Pocken zum Opfer fielen. Die Indianer verf\u00fcgten \u00fcber keinerlei Abwehrstoffe gegen diese f\u00fcr sie neuartigen Krankheiten. Zwar wurde die gezielte Verbreitung von Krankheiten in seltenen F\u00e4llen gefordert und mittels pockeninfizierter Decken wom\u00f6glich versucht, doch waren die Risiken unabsehbar. In dem Moment, wo es m\u00f6glich war, die eigene Bev\u00f6lkerung zu impfen, f\u00f6rderten jedoch, wie 1862 im pazifischen Nordwesten, einige Politiker die Ausbreitung der t\u00f6dlichen Epidemie oder nahmen sie in Kauf. Weiter trugen in den britischen Kolonien in Nordamerika durch die Skalpproklamation von 1756, bis 1749 bereits in Halifax und bei den Franzosen, und in einigen US-Bundesstaaten wie Massachusetts (1744) die Skalppr\u00e4mien zur Vernichtung bei. In Kalifornien wurden nach dem Goldrausch von 1849 innerhalb von nur zwei Jahrzehnten mehrere Tausend Indianer ermordet. Trotz der nicht zu \u00fcbersch\u00e4tzenden Wirkung der Epidemien und in einigen Gebieten der Sklavenjagd, sollte die der Kriege nicht untersch\u00e4tzt werden. Die verlustreichsten Kriege im Osten d\u00fcrften die Schlacht von Mauvilla (1540), der Tarrantiner-Krieg (1607\u20131615), die beiden Powhatankriege (1608\u20131614 und 1644\u20131646), der Pequot- (1637), der K\u00f6nig-Philip-Krieg (1675\u20131676), die Franzosen- und Indianerkriege (1689\u20131697, 1702\u20131713, 1754\u20131763) sowie die drei Seminolenkriege (1817\u20131818, 1835\u20131842 und 1855\u20131858) gewesen sein. Dazu kamen die Aufst\u00e4nde des Pontiac (1763\u20131766) und des Tecumseh (ca. 1810\u20131813). Die Franzosen standen von etwa 1640 bis 1701 in den Biberkriegen, dann in vier Kriegen mit den Natchez (1716\u20131729), die Niederl\u00e4nder im Wappinger-Krieg und in den Esopuskriegen (1659\u20131660 und 1663\u20131664), die Spanier gegen die Azteken und Inkareiche, 1680 gegen die Pueblos und in zahlreichen weiteren K\u00e4mpfen. Im Westen der USA waren es vor allem die Aufst\u00e4nde des Cochise (1861\u20131874), der Sioux (1862) und Lakota (1866\u20131867) oder von Apachen unter Geronimo (bis 1886), die bekannt wurden, ebenso einzelne Schlachten, wie die am Little Bighorn oder das Massaker von Wounded Knee (1890). Welchen Anteil wirtschaftliche Ausbeutung und desolate Sozialverh\u00e4ltnisse, Vernachl\u00e4ssigung, kriegerische Auseinandersetzungen, Epidemien, Sklavenjagd, \u201eethnische S\u00e4uberungen\u201c und Genozidversuche an dieser demographischen Katastrophe tats\u00e4chlich hatten \u2013 der Tiefpunkt wurde erst in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts durchschritten \u2013 und in welchem Verh\u00e4ltnis sie zueinander standen, wird kaum genau gekl\u00e4rt werden k\u00f6nnen. Fest steht nur, dass zahlreiche V\u00f6lker mitsamt ihrer Kultur und Sprache vernichtet worden sind. Es war, gemessen an der Zahl der Opfer, die gr\u00f6\u00dfte demographische und wohl auch kulturelle Katastrophe in der Geschichte der Menschheit. Einige Forscher sprechen daher von einem \u201eamerikanischen Holocaust\u201c, doch ist diese Bezeichnung wegen der ihr inh\u00e4renten Relativierung des Holocausts an den europ\u00e4ischen Juden umstritten.", "sentence_answer": "In Nordamerika richteten vor allem Krankheiten wie Pocken, Masern und Grippe katastrophale Sch\u00e4den an.", "paragraph_id": 38499} {"question": "Wie viele Menschen sind in Amerika in der Kolonialzeit Sch\u00e4tzungen zufolgen an den Pocken gestorben?", "paragraph": "Indianer\n\n==== Zusammenbruch der indigenen Bev\u00f6lkerung ====\nKriege spielten anfangs eine gro\u00dfe Rolle bei der Ausl\u00f6schung der indigenen Volksgruppen; doch eingeschleppte Krankheiten, Strafexpeditionen, Umsiedlungen und Zwangsarbeit dezimierten die Bev\u00f6lkerung in einem kaum quantifizierbaren Ausma\u00df. Einige Volksgruppen in Mittelamerika verschwanden durch eingeschleppte Seuchen, ohne dass ein Europ\u00e4er sie \u00fcberhaupt zu Gesicht bekommen hatte. \nUm 1940 folgte man \u00fcberwiegend dem Anthropologen Alfred Kroeber, der die Bev\u00f6lkerung im Jahr 1492 auf lediglich acht Millionen und n\u00f6rdlich des Rio Grande auf eine Million Menschen sch\u00e4tzte. Diese Sch\u00e4tzungen wurden bereitwillig aufgegriffen, da sie die Vernichtung in ihrem Ausma\u00df verminderte und den politischen Mythos aufrechterhielt, die Europ\u00e4er h\u00e4tten einen weitgehend menschenleeren Kontinent erobert, und damit ihren Besitz legitimierte. Seitdem wurden immer neue, extrem abweichende Sch\u00e4tzungen auf unterschiedlichster methodologischer Grundlage erstellt. Sie reichen von kaum mehr als 8 Millionen bis zu \u00fcber 110 Millionen. J\u00fcngere Sch\u00e4tzungen gehen von einem sehr groben N\u00e4herungswert von 50 Millionen Einwohnern aus, von denen etwa die H\u00e4lfte in Mesoamerika, ein Viertel im Inkareich lebte.\nWie stark die Diskussion in Bewegung geraten ist, zeigt die These, die sp\u00e4ter beobachteten riesigen Bisonherden seien Weidetiere der Indianer gewesen. Die Herdengr\u00f6\u00dfe stellte folglich kein nat\u00fcrliches Gleichgewicht dar, sondern beruhte auf in wenigen Generationen eingetretener \u00dcbervermehrung nach dem starken R\u00fcckgang der menschlichen Population. Das Smithsonian Institute hat seine Sch\u00e4tzung f\u00fcr Nordamerika auf drei Millionen Menschen verdreifacht.\nDie dichteste Bev\u00f6lkerung existierte sicher in den Hochkulturen Lateinamerikas, wo dementsprechend die zahlenm\u00e4\u00dfig gr\u00f6\u00dften Bev\u00f6lkerungsverluste zu verzeichnen waren.\nHern\u00e1n Cort\u00e9s vernichtete das Reich der Azteken mit ca. 500 Soldaten und zahlreichen verb\u00fcndeten Indianern, Pizarro das der Inkas. In der Karibik wurde die Bev\u00f6lkerung innerhalb weniger Jahrzehnte fast v\u00f6llig ausgel\u00f6scht, Hernan de Soto schleppte 1539 bis 1542 verheerende Krankheiten in das Gebiet zwischen Mississippi und Florida.\nDie iberischen Staaten, die sich 1494 im Vertrag von Tordesillas \u00fcber die Aufteilung der Welt und damit auch des Kontinents geeinigt hatten, entsandten zahlreiche M\u00e4nner nach \u00dcbersee, die sich dort mit indianischen Frauen verbanden. Rasch wuchs die Zahl der Abk\u00f6mmlinge, die man Mestizen nannte. Die herrschende Klasse bildeten dabei Spanier und Portugiesen, die untere Klasse Mestizen und Indianer.\nReiterkrieger (''Llanero'') aus der Steppe Kolumbiens, Mitte 19. Jh.\nIn Nordamerika richteten vor allem Krankheiten wie Pocken, Masern und Grippe katastrophale Sch\u00e4den an. Man nimmt an, dass ein Viertel bis die H\u00e4lfte der indigenen Bev\u00f6lkerung Amerikas nach Ankunft der Europ\u00e4er allein den Pocken zum Opfer fielen. Die Indianer verf\u00fcgten \u00fcber keinerlei Abwehrstoffe gegen diese f\u00fcr sie neuartigen Krankheiten. Zwar wurde die gezielte Verbreitung von Krankheiten in seltenen F\u00e4llen gefordert und mittels pockeninfizierter Decken wom\u00f6glich versucht, doch waren die Risiken unabsehbar. In dem Moment, wo es m\u00f6glich war, die eigene Bev\u00f6lkerung zu impfen, f\u00f6rderten jedoch, wie 1862 im pazifischen Nordwesten, einige Politiker die Ausbreitung der t\u00f6dlichen Epidemie oder nahmen sie in Kauf.\nWeiter trugen in den britischen Kolonien in Nordamerika durch die Skalpproklamation von 1756, bis 1749 bereits in Halifax und bei den Franzosen, und in einigen US-Bundesstaaten wie Massachusetts (1744) die Skalppr\u00e4mien zur Vernichtung bei. In Kalifornien wurden nach dem Goldrausch von 1849 innerhalb von nur zwei Jahrzehnten mehrere Tausend Indianer ermordet.\nTrotz der nicht zu \u00fcbersch\u00e4tzenden Wirkung der Epidemien und in einigen Gebieten der Sklavenjagd, sollte die der Kriege nicht untersch\u00e4tzt werden. Die verlustreichsten Kriege im Osten d\u00fcrften die Schlacht von Mauvilla (1540), der Tarrantiner-Krieg (1607\u20131615), die beiden Powhatankriege (1608\u20131614 und 1644\u20131646), der Pequot- (1637), der K\u00f6nig-Philip-Krieg (1675\u20131676), die Franzosen- und Indianerkriege (1689\u20131697, 1702\u20131713, 1754\u20131763) sowie die drei Seminolenkriege (1817\u20131818, 1835\u20131842 und 1855\u20131858) gewesen sein. Dazu kamen die Aufst\u00e4nde des Pontiac (1763\u20131766) und des Tecumseh (ca. 1810\u20131813). Die Franzosen standen von etwa 1640 bis 1701 in den Biberkriegen, dann in vier Kriegen mit den Natchez (1716\u20131729), die Niederl\u00e4nder im Wappinger-Krieg und in den Esopuskriegen (1659\u20131660 und 1663\u20131664), die Spanier gegen die Azteken und Inkareiche, 1680 gegen die Pueblos und in zahlreichen weiteren K\u00e4mpfen. Im Westen der USA waren es vor allem die Aufst\u00e4nde des Cochise (1861\u20131874), der Sioux (1862) und Lakota (1866\u20131867) oder von Apachen unter Geronimo (bis 1886), die bekannt wurden, ebenso einzelne Schlachten, wie die am Little Bighorn oder das Massaker von Wounded Knee (1890).\nWelchen Anteil wirtschaftliche Ausbeutung und desolate Sozialverh\u00e4ltnisse, Vernachl\u00e4ssigung, kriegerische Auseinandersetzungen, Epidemien, Sklavenjagd, \u201eethnische S\u00e4uberungen\u201c und Genozidversuche an dieser demographischen Katastrophe tats\u00e4chlich hatten \u2013 der Tiefpunkt wurde erst in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts durchschritten \u2013 und in welchem Verh\u00e4ltnis sie zueinander standen, wird kaum genau gekl\u00e4rt werden k\u00f6nnen. Fest steht nur, dass zahlreiche V\u00f6lker mitsamt ihrer Kultur und Sprache vernichtet worden sind. Es war, gemessen an der Zahl der Opfer, die gr\u00f6\u00dfte demographische und wohl auch kulturelle Katastrophe in der Geschichte der Menschheit. Einige Forscher sprechen daher von einem \u201eamerikanischen Holocaust\u201c, doch ist diese Bezeichnung wegen der ihr inh\u00e4renten Relativierung des Holocausts an den europ\u00e4ischen Juden umstritten.", "answer": "ein Viertel bis die H\u00e4lfte der indigenen Bev\u00f6lkerung Amerikas", "sentence": "Man nimmt an, dass ein Viertel bis die H\u00e4lfte der indigenen Bev\u00f6lkerung Amerikas nach Ankunft der Europ\u00e4er allein den Pocken zum Opfer fielen.", "paragraph_sentence": "Indianer == = = Zusammenbruch der indigenen Bev\u00f6lkerung = = = = Kriege spielten anfangs eine gro\u00dfe Rolle bei der Ausl\u00f6schung der indigenen Volksgruppen; doch eingeschleppte Krankheiten, Strafexpeditionen, Umsiedlungen und Zwangsarbeit dezimierten die Bev\u00f6lkerung in einem kaum quantifizierbaren Ausma\u00df. Einige Volksgruppen in Mittelamerika verschwanden durch eingeschleppte Seuchen, ohne dass ein Europ\u00e4er sie \u00fcberhaupt zu Gesicht bekommen hatte. Um 1940 folgte man \u00fcberwiegend dem Anthropologen Alfred Kroeber, der die Bev\u00f6lkerung im Jahr 1492 auf lediglich acht Millionen und n\u00f6rdlich des Rio Grande auf eine Million Menschen sch\u00e4tzte. Diese Sch\u00e4tzungen wurden bereitwillig aufgegriffen, da sie die Vernichtung in ihrem Ausma\u00df verminderte und den politischen Mythos aufrechterhielt, die Europ\u00e4er h\u00e4tten einen weitgehend menschenleeren Kontinent erobert, und damit ihren Besitz legitimierte. Seitdem wurden immer neue, extrem abweichende Sch\u00e4tzungen auf unterschiedlichster methodologischer Grundlage erstellt. Sie reichen von kaum mehr als 8 Millionen bis zu \u00fcber 110 Millionen. J\u00fcngere Sch\u00e4tzungen gehen von einem sehr groben N\u00e4herungswert von 50 Millionen Einwohnern aus, von denen etwa die H\u00e4lfte in Mesoamerika, ein Viertel im Inkareich lebte. Wie stark die Diskussion in Bewegung geraten ist, zeigt die These, die sp\u00e4ter beobachteten riesigen Bisonherden seien Weidetiere der Indianer gewesen. Die Herdengr\u00f6\u00dfe stellte folglich kein nat\u00fcrliches Gleichgewicht dar, sondern beruhte auf in wenigen Generationen eingetretener \u00dcbervermehrung nach dem starken R\u00fcckgang der menschlichen Population. Das Smithsonian Institute hat seine Sch\u00e4tzung f\u00fcr Nordamerika auf drei Millionen Menschen verdreifacht. Die dichteste Bev\u00f6lkerung existierte sicher in den Hochkulturen Lateinamerikas, wo dementsprechend die zahlenm\u00e4\u00dfig gr\u00f6\u00dften Bev\u00f6lkerungsverluste zu verzeichnen waren. Hern\u00e1n Cort\u00e9s vernichtete das Reich der Azteken mit ca. 500 Soldaten und zahlreichen verb\u00fcndeten Indianern, Pizarro das der Inkas. In der Karibik wurde die Bev\u00f6lkerung innerhalb weniger Jahrzehnte fast v\u00f6llig ausgel\u00f6scht, Hernan de Soto schleppte 1539 bis 1542 verheerende Krankheiten in das Gebiet zwischen Mississippi und Florida. Die iberischen Staaten, die sich 1494 im Vertrag von Tordesillas \u00fcber die Aufteilung der Welt und damit auch des Kontinents geeinigt hatten, entsandten zahlreiche M\u00e4nner nach \u00dcbersee, die sich dort mit indianischen Frauen verbanden. Rasch wuchs die Zahl der Abk\u00f6mmlinge, die man Mestizen nannte. Die herrschende Klasse bildeten dabei Spanier und Portugiesen, die untere Klasse Mestizen und Indianer. Reiterkrieger (''Llanero'') aus der Steppe Kolumbiens, Mitte 19. Jh. In Nordamerika richteten vor allem Krankheiten wie Pocken, Masern und Grippe katastrophale Sch\u00e4den an. Man nimmt an, dass ein Viertel bis die H\u00e4lfte der indigenen Bev\u00f6lkerung Amerikas nach Ankunft der Europ\u00e4er allein den Pocken zum Opfer fielen. Die Indianer verf\u00fcgten \u00fcber keinerlei Abwehrstoffe gegen diese f\u00fcr sie neuartigen Krankheiten. Zwar wurde die gezielte Verbreitung von Krankheiten in seltenen F\u00e4llen gefordert und mittels pockeninfizierter Decken wom\u00f6glich versucht, doch waren die Risiken unabsehbar. In dem Moment, wo es m\u00f6glich war, die eigene Bev\u00f6lkerung zu impfen, f\u00f6rderten jedoch, wie 1862 im pazifischen Nordwesten, einige Politiker die Ausbreitung der t\u00f6dlichen Epidemie oder nahmen sie in Kauf. Weiter trugen in den britischen Kolonien in Nordamerika durch die Skalpproklamation von 1756, bis 1749 bereits in Halifax und bei den Franzosen, und in einigen US-Bundesstaaten wie Massachusetts (1744) die Skalppr\u00e4mien zur Vernichtung bei. In Kalifornien wurden nach dem Goldrausch von 1849 innerhalb von nur zwei Jahrzehnten mehrere Tausend Indianer ermordet. Trotz der nicht zu \u00fcbersch\u00e4tzenden Wirkung der Epidemien und in einigen Gebieten der Sklavenjagd, sollte die der Kriege nicht untersch\u00e4tzt werden. Die verlustreichsten Kriege im Osten d\u00fcrften die Schlacht von Mauvilla (1540), der Tarrantiner-Krieg (1607\u20131615), die beiden Powhatankriege (1608\u20131614 und 1644\u20131646), der Pequot- (1637), der K\u00f6nig-Philip-Krieg (1675\u20131676), die Franzosen- und Indianerkriege (1689\u20131697, 1702\u20131713, 1754\u20131763) sowie die drei Seminolenkriege (1817\u20131818, 1835\u20131842 und 1855\u20131858) gewesen sein. Dazu kamen die Aufst\u00e4nde des Pontiac (1763\u20131766) und des Tecumseh (ca. 1810\u20131813). Die Franzosen standen von etwa 1640 bis 1701 in den Biberkriegen, dann in vier Kriegen mit den Natchez (1716\u20131729), die Niederl\u00e4nder im Wappinger-Krieg und in den Esopuskriegen (1659\u20131660 und 1663\u20131664), die Spanier gegen die Azteken und Inkareiche, 1680 gegen die Pueblos und in zahlreichen weiteren K\u00e4mpfen. Im Westen der USA waren es vor allem die Aufst\u00e4nde des Cochise (1861\u20131874), der Sioux (1862) und Lakota (1866\u20131867) oder von Apachen unter Geronimo (bis 1886), die bekannt wurden, ebenso einzelne Schlachten, wie die am Little Bighorn oder das Massaker von Wounded Knee (1890). Welchen Anteil wirtschaftliche Ausbeutung und desolate Sozialverh\u00e4ltnisse, Vernachl\u00e4ssigung, kriegerische Auseinandersetzungen, Epidemien, Sklavenjagd, \u201eethnische S\u00e4uberungen\u201c und Genozidversuche an dieser demographischen Katastrophe tats\u00e4chlich hatten \u2013 der Tiefpunkt wurde erst in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts durchschritten \u2013 und in welchem Verh\u00e4ltnis sie zueinander standen, wird kaum genau gekl\u00e4rt werden k\u00f6nnen. Fest steht nur, dass zahlreiche V\u00f6lker mitsamt ihrer Kultur und Sprache vernichtet worden sind. Es war, gemessen an der Zahl der Opfer, die gr\u00f6\u00dfte demographische und wohl auch kulturelle Katastrophe in der Geschichte der Menschheit. Einige Forscher sprechen daher von einem \u201eamerikanischen Holocaust\u201c, doch ist diese Bezeichnung wegen der ihr inh\u00e4renten Relativierung des Holocausts an den europ\u00e4ischen Juden umstritten.", "paragraph_answer": "Indianer ==== Zusammenbruch der indigenen Bev\u00f6lkerung ==== Kriege spielten anfangs eine gro\u00dfe Rolle bei der Ausl\u00f6schung der indigenen Volksgruppen; doch eingeschleppte Krankheiten, Strafexpeditionen, Umsiedlungen und Zwangsarbeit dezimierten die Bev\u00f6lkerung in einem kaum quantifizierbaren Ausma\u00df. Einige Volksgruppen in Mittelamerika verschwanden durch eingeschleppte Seuchen, ohne dass ein Europ\u00e4er sie \u00fcberhaupt zu Gesicht bekommen hatte. Um 1940 folgte man \u00fcberwiegend dem Anthropologen Alfred Kroeber, der die Bev\u00f6lkerung im Jahr 1492 auf lediglich acht Millionen und n\u00f6rdlich des Rio Grande auf eine Million Menschen sch\u00e4tzte. Diese Sch\u00e4tzungen wurden bereitwillig aufgegriffen, da sie die Vernichtung in ihrem Ausma\u00df verminderte und den politischen Mythos aufrechterhielt, die Europ\u00e4er h\u00e4tten einen weitgehend menschenleeren Kontinent erobert, und damit ihren Besitz legitimierte. Seitdem wurden immer neue, extrem abweichende Sch\u00e4tzungen auf unterschiedlichster methodologischer Grundlage erstellt. Sie reichen von kaum mehr als 8 Millionen bis zu \u00fcber 110 Millionen. J\u00fcngere Sch\u00e4tzungen gehen von einem sehr groben N\u00e4herungswert von 50 Millionen Einwohnern aus, von denen etwa die H\u00e4lfte in Mesoamerika, ein Viertel im Inkareich lebte. Wie stark die Diskussion in Bewegung geraten ist, zeigt die These, die sp\u00e4ter beobachteten riesigen Bisonherden seien Weidetiere der Indianer gewesen. Die Herdengr\u00f6\u00dfe stellte folglich kein nat\u00fcrliches Gleichgewicht dar, sondern beruhte auf in wenigen Generationen eingetretener \u00dcbervermehrung nach dem starken R\u00fcckgang der menschlichen Population. Das Smithsonian Institute hat seine Sch\u00e4tzung f\u00fcr Nordamerika auf drei Millionen Menschen verdreifacht. Die dichteste Bev\u00f6lkerung existierte sicher in den Hochkulturen Lateinamerikas, wo dementsprechend die zahlenm\u00e4\u00dfig gr\u00f6\u00dften Bev\u00f6lkerungsverluste zu verzeichnen waren. Hern\u00e1n Cort\u00e9s vernichtete das Reich der Azteken mit ca. 500 Soldaten und zahlreichen verb\u00fcndeten Indianern, Pizarro das der Inkas. In der Karibik wurde die Bev\u00f6lkerung innerhalb weniger Jahrzehnte fast v\u00f6llig ausgel\u00f6scht, Hernan de Soto schleppte 1539 bis 1542 verheerende Krankheiten in das Gebiet zwischen Mississippi und Florida. Die iberischen Staaten, die sich 1494 im Vertrag von Tordesillas \u00fcber die Aufteilung der Welt und damit auch des Kontinents geeinigt hatten, entsandten zahlreiche M\u00e4nner nach \u00dcbersee, die sich dort mit indianischen Frauen verbanden. Rasch wuchs die Zahl der Abk\u00f6mmlinge, die man Mestizen nannte. Die herrschende Klasse bildeten dabei Spanier und Portugiesen, die untere Klasse Mestizen und Indianer. Reiterkrieger (''Llanero'') aus der Steppe Kolumbiens, Mitte 19. Jh. In Nordamerika richteten vor allem Krankheiten wie Pocken, Masern und Grippe katastrophale Sch\u00e4den an. Man nimmt an, dass ein Viertel bis die H\u00e4lfte der indigenen Bev\u00f6lkerung Amerikas nach Ankunft der Europ\u00e4er allein den Pocken zum Opfer fielen. Die Indianer verf\u00fcgten \u00fcber keinerlei Abwehrstoffe gegen diese f\u00fcr sie neuartigen Krankheiten. Zwar wurde die gezielte Verbreitung von Krankheiten in seltenen F\u00e4llen gefordert und mittels pockeninfizierter Decken wom\u00f6glich versucht, doch waren die Risiken unabsehbar. In dem Moment, wo es m\u00f6glich war, die eigene Bev\u00f6lkerung zu impfen, f\u00f6rderten jedoch, wie 1862 im pazifischen Nordwesten, einige Politiker die Ausbreitung der t\u00f6dlichen Epidemie oder nahmen sie in Kauf. Weiter trugen in den britischen Kolonien in Nordamerika durch die Skalpproklamation von 1756, bis 1749 bereits in Halifax und bei den Franzosen, und in einigen US-Bundesstaaten wie Massachusetts (1744) die Skalppr\u00e4mien zur Vernichtung bei. In Kalifornien wurden nach dem Goldrausch von 1849 innerhalb von nur zwei Jahrzehnten mehrere Tausend Indianer ermordet. Trotz der nicht zu \u00fcbersch\u00e4tzenden Wirkung der Epidemien und in einigen Gebieten der Sklavenjagd, sollte die der Kriege nicht untersch\u00e4tzt werden. Die verlustreichsten Kriege im Osten d\u00fcrften die Schlacht von Mauvilla (1540), der Tarrantiner-Krieg (1607\u20131615), die beiden Powhatankriege (1608\u20131614 und 1644\u20131646), der Pequot- (1637), der K\u00f6nig-Philip-Krieg (1675\u20131676), die Franzosen- und Indianerkriege (1689\u20131697, 1702\u20131713, 1754\u20131763) sowie die drei Seminolenkriege (1817\u20131818, 1835\u20131842 und 1855\u20131858) gewesen sein. Dazu kamen die Aufst\u00e4nde des Pontiac (1763\u20131766) und des Tecumseh (ca. 1810\u20131813). Die Franzosen standen von etwa 1640 bis 1701 in den Biberkriegen, dann in vier Kriegen mit den Natchez (1716\u20131729), die Niederl\u00e4nder im Wappinger-Krieg und in den Esopuskriegen (1659\u20131660 und 1663\u20131664), die Spanier gegen die Azteken und Inkareiche, 1680 gegen die Pueblos und in zahlreichen weiteren K\u00e4mpfen. Im Westen der USA waren es vor allem die Aufst\u00e4nde des Cochise (1861\u20131874), der Sioux (1862) und Lakota (1866\u20131867) oder von Apachen unter Geronimo (bis 1886), die bekannt wurden, ebenso einzelne Schlachten, wie die am Little Bighorn oder das Massaker von Wounded Knee (1890). Welchen Anteil wirtschaftliche Ausbeutung und desolate Sozialverh\u00e4ltnisse, Vernachl\u00e4ssigung, kriegerische Auseinandersetzungen, Epidemien, Sklavenjagd, \u201eethnische S\u00e4uberungen\u201c und Genozidversuche an dieser demographischen Katastrophe tats\u00e4chlich hatten \u2013 der Tiefpunkt wurde erst in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts durchschritten \u2013 und in welchem Verh\u00e4ltnis sie zueinander standen, wird kaum genau gekl\u00e4rt werden k\u00f6nnen. Fest steht nur, dass zahlreiche V\u00f6lker mitsamt ihrer Kultur und Sprache vernichtet worden sind. Es war, gemessen an der Zahl der Opfer, die gr\u00f6\u00dfte demographische und wohl auch kulturelle Katastrophe in der Geschichte der Menschheit. Einige Forscher sprechen daher von einem \u201eamerikanischen Holocaust\u201c, doch ist diese Bezeichnung wegen der ihr inh\u00e4renten Relativierung des Holocausts an den europ\u00e4ischen Juden umstritten.", "sentence_answer": "Man nimmt an, dass ein Viertel bis die H\u00e4lfte der indigenen Bev\u00f6lkerung Amerikas nach Ankunft der Europ\u00e4er allein den Pocken zum Opfer fielen.", "paragraph_id": 38500} {"question": "Wieso waren die Krankheiten der Europ\u00e4er f\u00fcr die indigene Bev\u00f6lkerung in Amerika besonders schwerwiegend?", "paragraph": "Indianer\n\n==== Zusammenbruch der indigenen Bev\u00f6lkerung ====\nKriege spielten anfangs eine gro\u00dfe Rolle bei der Ausl\u00f6schung der indigenen Volksgruppen; doch eingeschleppte Krankheiten, Strafexpeditionen, Umsiedlungen und Zwangsarbeit dezimierten die Bev\u00f6lkerung in einem kaum quantifizierbaren Ausma\u00df. Einige Volksgruppen in Mittelamerika verschwanden durch eingeschleppte Seuchen, ohne dass ein Europ\u00e4er sie \u00fcberhaupt zu Gesicht bekommen hatte. \nUm 1940 folgte man \u00fcberwiegend dem Anthropologen Alfred Kroeber, der die Bev\u00f6lkerung im Jahr 1492 auf lediglich acht Millionen und n\u00f6rdlich des Rio Grande auf eine Million Menschen sch\u00e4tzte. Diese Sch\u00e4tzungen wurden bereitwillig aufgegriffen, da sie die Vernichtung in ihrem Ausma\u00df verminderte und den politischen Mythos aufrechterhielt, die Europ\u00e4er h\u00e4tten einen weitgehend menschenleeren Kontinent erobert, und damit ihren Besitz legitimierte. Seitdem wurden immer neue, extrem abweichende Sch\u00e4tzungen auf unterschiedlichster methodologischer Grundlage erstellt. Sie reichen von kaum mehr als 8 Millionen bis zu \u00fcber 110 Millionen. 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In dem Moment, wo es m\u00f6glich war, die eigene Bev\u00f6lkerung zu impfen, f\u00f6rderten jedoch, wie 1862 im pazifischen Nordwesten, einige Politiker die Ausbreitung der t\u00f6dlichen Epidemie oder nahmen sie in Kauf.\nWeiter trugen in den britischen Kolonien in Nordamerika durch die Skalpproklamation von 1756, bis 1749 bereits in Halifax und bei den Franzosen, und in einigen US-Bundesstaaten wie Massachusetts (1744) die Skalppr\u00e4mien zur Vernichtung bei. In Kalifornien wurden nach dem Goldrausch von 1849 innerhalb von nur zwei Jahrzehnten mehrere Tausend Indianer ermordet.\nTrotz der nicht zu \u00fcbersch\u00e4tzenden Wirkung der Epidemien und in einigen Gebieten der Sklavenjagd, sollte die der Kriege nicht untersch\u00e4tzt werden. 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Diese Sch\u00e4tzungen wurden bereitwillig aufgegriffen, da sie die Vernichtung in ihrem Ausma\u00df verminderte und den politischen Mythos aufrechterhielt, die Europ\u00e4er h\u00e4tten einen weitgehend menschenleeren Kontinent erobert, und damit ihren Besitz legitimierte. Seitdem wurden immer neue, extrem abweichende Sch\u00e4tzungen auf unterschiedlichster methodologischer Grundlage erstellt. Sie reichen von kaum mehr als 8 Millionen bis zu \u00fcber 110 Millionen. J\u00fcngere Sch\u00e4tzungen gehen von einem sehr groben N\u00e4herungswert von 50 Millionen Einwohnern aus, von denen etwa die H\u00e4lfte in Mesoamerika, ein Viertel im Inkareich lebte. Wie stark die Diskussion in Bewegung geraten ist, zeigt die These, die sp\u00e4ter beobachteten riesigen Bisonherden seien Weidetiere der Indianer gewesen. Die Herdengr\u00f6\u00dfe stellte folglich kein nat\u00fcrliches Gleichgewicht dar, sondern beruhte auf in wenigen Generationen eingetretener \u00dcbervermehrung nach dem starken R\u00fcckgang der menschlichen Population. Das Smithsonian Institute hat seine Sch\u00e4tzung f\u00fcr Nordamerika auf drei Millionen Menschen verdreifacht. Die dichteste Bev\u00f6lkerung existierte sicher in den Hochkulturen Lateinamerikas, wo dementsprechend die zahlenm\u00e4\u00dfig gr\u00f6\u00dften Bev\u00f6lkerungsverluste zu verzeichnen waren. Hern\u00e1n Cort\u00e9s vernichtete das Reich der Azteken mit ca. 500 Soldaten und zahlreichen verb\u00fcndeten Indianern, Pizarro das der Inkas. In der Karibik wurde die Bev\u00f6lkerung innerhalb weniger Jahrzehnte fast v\u00f6llig ausgel\u00f6scht, Hernan de Soto schleppte 1539 bis 1542 verheerende Krankheiten in das Gebiet zwischen Mississippi und Florida. 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Zwar wurde die gezielte Verbreitung von Krankheiten in seltenen F\u00e4llen gefordert und mittels pockeninfizierter Decken wom\u00f6glich versucht, doch waren die Risiken unabsehbar. In dem Moment, wo es m\u00f6glich war, die eigene Bev\u00f6lkerung zu impfen, f\u00f6rderten jedoch, wie 1862 im pazifischen Nordwesten, einige Politiker die Ausbreitung der t\u00f6dlichen Epidemie oder nahmen sie in Kauf. Weiter trugen in den britischen Kolonien in Nordamerika durch die Skalpproklamation von 1756, bis 1749 bereits in Halifax und bei den Franzosen, und in einigen US-Bundesstaaten wie Massachusetts (1744) die Skalppr\u00e4mien zur Vernichtung bei. In Kalifornien wurden nach dem Goldrausch von 1849 innerhalb von nur zwei Jahrzehnten mehrere Tausend Indianer ermordet. Trotz der nicht zu \u00fcbersch\u00e4tzenden Wirkung der Epidemien und in einigen Gebieten der Sklavenjagd, sollte die der Kriege nicht untersch\u00e4tzt werden. 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Im Westen der USA waren es vor allem die Aufst\u00e4nde des Cochise (1861\u20131874), der Sioux (1862) und Lakota (1866\u20131867) oder von Apachen unter Geronimo (bis 1886), die bekannt wurden, ebenso einzelne Schlachten, wie die am Little Bighorn oder das Massaker von Wounded Knee (1890). Welchen Anteil wirtschaftliche Ausbeutung und desolate Sozialverh\u00e4ltnisse, Vernachl\u00e4ssigung, kriegerische Auseinandersetzungen, Epidemien, Sklavenjagd, \u201eethnische S\u00e4uberungen\u201c und Genozidversuche an dieser demographischen Katastrophe tats\u00e4chlich hatten \u2013 der Tiefpunkt wurde erst in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts durchschritten \u2013 und in welchem Verh\u00e4ltnis sie zueinander standen, wird kaum genau gekl\u00e4rt werden k\u00f6nnen. Fest steht nur, dass zahlreiche V\u00f6lker mitsamt ihrer Kultur und Sprache vernichtet worden sind. Es war, gemessen an der Zahl der Opfer, die gr\u00f6\u00dfte demographische und wohl auch kulturelle Katastrophe in der Geschichte der Menschheit. Einige Forscher sprechen daher von einem \u201eamerikanischen Holocaust\u201c, doch ist diese Bezeichnung wegen der ihr inh\u00e4renten Relativierung des Holocausts an den europ\u00e4ischen Juden umstritten.", "paragraph_answer": "Indianer ==== Zusammenbruch der indigenen Bev\u00f6lkerung ==== Kriege spielten anfangs eine gro\u00dfe Rolle bei der Ausl\u00f6schung der indigenen Volksgruppen; doch eingeschleppte Krankheiten, Strafexpeditionen, Umsiedlungen und Zwangsarbeit dezimierten die Bev\u00f6lkerung in einem kaum quantifizierbaren Ausma\u00df. Einige Volksgruppen in Mittelamerika verschwanden durch eingeschleppte Seuchen, ohne dass ein Europ\u00e4er sie \u00fcberhaupt zu Gesicht bekommen hatte. Um 1940 folgte man \u00fcberwiegend dem Anthropologen Alfred Kroeber, der die Bev\u00f6lkerung im Jahr 1492 auf lediglich acht Millionen und n\u00f6rdlich des Rio Grande auf eine Million Menschen sch\u00e4tzte. Diese Sch\u00e4tzungen wurden bereitwillig aufgegriffen, da sie die Vernichtung in ihrem Ausma\u00df verminderte und den politischen Mythos aufrechterhielt, die Europ\u00e4er h\u00e4tten einen weitgehend menschenleeren Kontinent erobert, und damit ihren Besitz legitimierte. Seitdem wurden immer neue, extrem abweichende Sch\u00e4tzungen auf unterschiedlichster methodologischer Grundlage erstellt. Sie reichen von kaum mehr als 8 Millionen bis zu \u00fcber 110 Millionen. J\u00fcngere Sch\u00e4tzungen gehen von einem sehr groben N\u00e4herungswert von 50 Millionen Einwohnern aus, von denen etwa die H\u00e4lfte in Mesoamerika, ein Viertel im Inkareich lebte. Wie stark die Diskussion in Bewegung geraten ist, zeigt die These, die sp\u00e4ter beobachteten riesigen Bisonherden seien Weidetiere der Indianer gewesen. Die Herdengr\u00f6\u00dfe stellte folglich kein nat\u00fcrliches Gleichgewicht dar, sondern beruhte auf in wenigen Generationen eingetretener \u00dcbervermehrung nach dem starken R\u00fcckgang der menschlichen Population. Das Smithsonian Institute hat seine Sch\u00e4tzung f\u00fcr Nordamerika auf drei Millionen Menschen verdreifacht. Die dichteste Bev\u00f6lkerung existierte sicher in den Hochkulturen Lateinamerikas, wo dementsprechend die zahlenm\u00e4\u00dfig gr\u00f6\u00dften Bev\u00f6lkerungsverluste zu verzeichnen waren. Hern\u00e1n Cort\u00e9s vernichtete das Reich der Azteken mit ca. 500 Soldaten und zahlreichen verb\u00fcndeten Indianern, Pizarro das der Inkas. 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Die Indianer verf\u00fcgten \u00fcber keinerlei Abwehrstoffe gegen diese f\u00fcr sie neuartigen Krankheiten. Zwar wurde die gezielte Verbreitung von Krankheiten in seltenen F\u00e4llen gefordert und mittels pockeninfizierter Decken wom\u00f6glich versucht, doch waren die Risiken unabsehbar. In dem Moment, wo es m\u00f6glich war, die eigene Bev\u00f6lkerung zu impfen, f\u00f6rderten jedoch, wie 1862 im pazifischen Nordwesten, einige Politiker die Ausbreitung der t\u00f6dlichen Epidemie oder nahmen sie in Kauf. Weiter trugen in den britischen Kolonien in Nordamerika durch die Skalpproklamation von 1756, bis 1749 bereits in Halifax und bei den Franzosen, und in einigen US-Bundesstaaten wie Massachusetts (1744) die Skalppr\u00e4mien zur Vernichtung bei. In Kalifornien wurden nach dem Goldrausch von 1849 innerhalb von nur zwei Jahrzehnten mehrere Tausend Indianer ermordet. Trotz der nicht zu \u00fcbersch\u00e4tzenden Wirkung der Epidemien und in einigen Gebieten der Sklavenjagd, sollte die der Kriege nicht untersch\u00e4tzt werden. Die verlustreichsten Kriege im Osten d\u00fcrften die Schlacht von Mauvilla (1540), der Tarrantiner-Krieg (1607\u20131615), die beiden Powhatankriege (1608\u20131614 und 1644\u20131646), der Pequot- (1637), der K\u00f6nig-Philip-Krieg (1675\u20131676), die Franzosen- und Indianerkriege (1689\u20131697, 1702\u20131713, 1754\u20131763) sowie die drei Seminolenkriege (1817\u20131818, 1835\u20131842 und 1855\u20131858) gewesen sein. Dazu kamen die Aufst\u00e4nde des Pontiac (1763\u20131766) und des Tecumseh (ca. 1810\u20131813). Die Franzosen standen von etwa 1640 bis 1701 in den Biberkriegen, dann in vier Kriegen mit den Natchez (1716\u20131729), die Niederl\u00e4nder im Wappinger-Krieg und in den Esopuskriegen (1659\u20131660 und 1663\u20131664), die Spanier gegen die Azteken und Inkareiche, 1680 gegen die Pueblos und in zahlreichen weiteren K\u00e4mpfen. Im Westen der USA waren es vor allem die Aufst\u00e4nde des Cochise (1861\u20131874), der Sioux (1862) und Lakota (1866\u20131867) oder von Apachen unter Geronimo (bis 1886), die bekannt wurden, ebenso einzelne Schlachten, wie die am Little Bighorn oder das Massaker von Wounded Knee (1890). Welchen Anteil wirtschaftliche Ausbeutung und desolate Sozialverh\u00e4ltnisse, Vernachl\u00e4ssigung, kriegerische Auseinandersetzungen, Epidemien, Sklavenjagd, \u201eethnische S\u00e4uberungen\u201c und Genozidversuche an dieser demographischen Katastrophe tats\u00e4chlich hatten \u2013 der Tiefpunkt wurde erst in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts durchschritten \u2013 und in welchem Verh\u00e4ltnis sie zueinander standen, wird kaum genau gekl\u00e4rt werden k\u00f6nnen. Fest steht nur, dass zahlreiche V\u00f6lker mitsamt ihrer Kultur und Sprache vernichtet worden sind. Es war, gemessen an der Zahl der Opfer, die gr\u00f6\u00dfte demographische und wohl auch kulturelle Katastrophe in der Geschichte der Menschheit. Einige Forscher sprechen daher von einem \u201eamerikanischen Holocaust\u201c, doch ist diese Bezeichnung wegen der ihr inh\u00e4renten Relativierung des Holocausts an den europ\u00e4ischen Juden umstritten.", "sentence_answer": " Die Indianer verf\u00fcgten \u00fcber keinerlei Abwehrstoffe gegen diese f\u00fcr sie neuartigen Krankheiten. Zwar wurde die gezielte Verbreitung von Krankheiten in seltenen F\u00e4llen gefordert und mittels pockeninfizierter Decken wom\u00f6glich versucht, doch waren die Risiken unabsehbar.", "paragraph_id": 38501} {"question": "Wie sollen die Europ\u00e4er absichtlich Pocken unter der indigenen Bev\u00f6lkerung Amerikas verbreitet haben?", "paragraph": "Indianer\n\n==== Zusammenbruch der indigenen Bev\u00f6lkerung ====\nKriege spielten anfangs eine gro\u00dfe Rolle bei der Ausl\u00f6schung der indigenen Volksgruppen; doch eingeschleppte Krankheiten, Strafexpeditionen, Umsiedlungen und Zwangsarbeit dezimierten die Bev\u00f6lkerung in einem kaum quantifizierbaren Ausma\u00df. Einige Volksgruppen in Mittelamerika verschwanden durch eingeschleppte Seuchen, ohne dass ein Europ\u00e4er sie \u00fcberhaupt zu Gesicht bekommen hatte. \nUm 1940 folgte man \u00fcberwiegend dem Anthropologen Alfred Kroeber, der die Bev\u00f6lkerung im Jahr 1492 auf lediglich acht Millionen und n\u00f6rdlich des Rio Grande auf eine Million Menschen sch\u00e4tzte. Diese Sch\u00e4tzungen wurden bereitwillig aufgegriffen, da sie die Vernichtung in ihrem Ausma\u00df verminderte und den politischen Mythos aufrechterhielt, die Europ\u00e4er h\u00e4tten einen weitgehend menschenleeren Kontinent erobert, und damit ihren Besitz legitimierte. Seitdem wurden immer neue, extrem abweichende Sch\u00e4tzungen auf unterschiedlichster methodologischer Grundlage erstellt. Sie reichen von kaum mehr als 8 Millionen bis zu \u00fcber 110 Millionen. J\u00fcngere Sch\u00e4tzungen gehen von einem sehr groben N\u00e4herungswert von 50 Millionen Einwohnern aus, von denen etwa die H\u00e4lfte in Mesoamerika, ein Viertel im Inkareich lebte.\nWie stark die Diskussion in Bewegung geraten ist, zeigt die These, die sp\u00e4ter beobachteten riesigen Bisonherden seien Weidetiere der Indianer gewesen. Die Herdengr\u00f6\u00dfe stellte folglich kein nat\u00fcrliches Gleichgewicht dar, sondern beruhte auf in wenigen Generationen eingetretener \u00dcbervermehrung nach dem starken R\u00fcckgang der menschlichen Population. Das Smithsonian Institute hat seine Sch\u00e4tzung f\u00fcr Nordamerika auf drei Millionen Menschen verdreifacht.\nDie dichteste Bev\u00f6lkerung existierte sicher in den Hochkulturen Lateinamerikas, wo dementsprechend die zahlenm\u00e4\u00dfig gr\u00f6\u00dften Bev\u00f6lkerungsverluste zu verzeichnen waren.\nHern\u00e1n Cort\u00e9s vernichtete das Reich der Azteken mit ca. 500 Soldaten und zahlreichen verb\u00fcndeten Indianern, Pizarro das der Inkas. In der Karibik wurde die Bev\u00f6lkerung innerhalb weniger Jahrzehnte fast v\u00f6llig ausgel\u00f6scht, Hernan de Soto schleppte 1539 bis 1542 verheerende Krankheiten in das Gebiet zwischen Mississippi und Florida.\nDie iberischen Staaten, die sich 1494 im Vertrag von Tordesillas \u00fcber die Aufteilung der Welt und damit auch des Kontinents geeinigt hatten, entsandten zahlreiche M\u00e4nner nach \u00dcbersee, die sich dort mit indianischen Frauen verbanden. Rasch wuchs die Zahl der Abk\u00f6mmlinge, die man Mestizen nannte. Die herrschende Klasse bildeten dabei Spanier und Portugiesen, die untere Klasse Mestizen und Indianer.\nReiterkrieger (''Llanero'') aus der Steppe Kolumbiens, Mitte 19. Jh.\nIn Nordamerika richteten vor allem Krankheiten wie Pocken, Masern und Grippe katastrophale Sch\u00e4den an. Man nimmt an, dass ein Viertel bis die H\u00e4lfte der indigenen Bev\u00f6lkerung Amerikas nach Ankunft der Europ\u00e4er allein den Pocken zum Opfer fielen. Die Indianer verf\u00fcgten \u00fcber keinerlei Abwehrstoffe gegen diese f\u00fcr sie neuartigen Krankheiten. Zwar wurde die gezielte Verbreitung von Krankheiten in seltenen F\u00e4llen gefordert und mittels pockeninfizierter Decken wom\u00f6glich versucht, doch waren die Risiken unabsehbar. In dem Moment, wo es m\u00f6glich war, die eigene Bev\u00f6lkerung zu impfen, f\u00f6rderten jedoch, wie 1862 im pazifischen Nordwesten, einige Politiker die Ausbreitung der t\u00f6dlichen Epidemie oder nahmen sie in Kauf.\nWeiter trugen in den britischen Kolonien in Nordamerika durch die Skalpproklamation von 1756, bis 1749 bereits in Halifax und bei den Franzosen, und in einigen US-Bundesstaaten wie Massachusetts (1744) die Skalppr\u00e4mien zur Vernichtung bei. In Kalifornien wurden nach dem Goldrausch von 1849 innerhalb von nur zwei Jahrzehnten mehrere Tausend Indianer ermordet.\nTrotz der nicht zu \u00fcbersch\u00e4tzenden Wirkung der Epidemien und in einigen Gebieten der Sklavenjagd, sollte die der Kriege nicht untersch\u00e4tzt werden. 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Im Westen der USA waren es vor allem die Aufst\u00e4nde des Cochise (1861\u20131874), der Sioux (1862) und Lakota (1866\u20131867) oder von Apachen unter Geronimo (bis 1886), die bekannt wurden, ebenso einzelne Schlachten, wie die am Little Bighorn oder das Massaker von Wounded Knee (1890).\nWelchen Anteil wirtschaftliche Ausbeutung und desolate Sozialverh\u00e4ltnisse, Vernachl\u00e4ssigung, kriegerische Auseinandersetzungen, Epidemien, Sklavenjagd, \u201eethnische S\u00e4uberungen\u201c und Genozidversuche an dieser demographischen Katastrophe tats\u00e4chlich hatten \u2013 der Tiefpunkt wurde erst in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts durchschritten \u2013 und in welchem Verh\u00e4ltnis sie zueinander standen, wird kaum genau gekl\u00e4rt werden k\u00f6nnen. Fest steht nur, dass zahlreiche V\u00f6lker mitsamt ihrer Kultur und Sprache vernichtet worden sind. 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Einige Volksgruppen in Mittelamerika verschwanden durch eingeschleppte Seuchen, ohne dass ein Europ\u00e4er sie \u00fcberhaupt zu Gesicht bekommen hatte. Um 1940 folgte man \u00fcberwiegend dem Anthropologen Alfred Kroeber, der die Bev\u00f6lkerung im Jahr 1492 auf lediglich acht Millionen und n\u00f6rdlich des Rio Grande auf eine Million Menschen sch\u00e4tzte. Diese Sch\u00e4tzungen wurden bereitwillig aufgegriffen, da sie die Vernichtung in ihrem Ausma\u00df verminderte und den politischen Mythos aufrechterhielt, die Europ\u00e4er h\u00e4tten einen weitgehend menschenleeren Kontinent erobert, und damit ihren Besitz legitimierte. Seitdem wurden immer neue, extrem abweichende Sch\u00e4tzungen auf unterschiedlichster methodologischer Grundlage erstellt. Sie reichen von kaum mehr als 8 Millionen bis zu \u00fcber 110 Millionen. J\u00fcngere Sch\u00e4tzungen gehen von einem sehr groben N\u00e4herungswert von 50 Millionen Einwohnern aus, von denen etwa die H\u00e4lfte in Mesoamerika, ein Viertel im Inkareich lebte. Wie stark die Diskussion in Bewegung geraten ist, zeigt die These, die sp\u00e4ter beobachteten riesigen Bisonherden seien Weidetiere der Indianer gewesen. Die Herdengr\u00f6\u00dfe stellte folglich kein nat\u00fcrliches Gleichgewicht dar, sondern beruhte auf in wenigen Generationen eingetretener \u00dcbervermehrung nach dem starken R\u00fcckgang der menschlichen Population. Das Smithsonian Institute hat seine Sch\u00e4tzung f\u00fcr Nordamerika auf drei Millionen Menschen verdreifacht. Die dichteste Bev\u00f6lkerung existierte sicher in den Hochkulturen Lateinamerikas, wo dementsprechend die zahlenm\u00e4\u00dfig gr\u00f6\u00dften Bev\u00f6lkerungsverluste zu verzeichnen waren. Hern\u00e1n Cort\u00e9s vernichtete das Reich der Azteken mit ca. 500 Soldaten und zahlreichen verb\u00fcndeten Indianern, Pizarro das der Inkas. In der Karibik wurde die Bev\u00f6lkerung innerhalb weniger Jahrzehnte fast v\u00f6llig ausgel\u00f6scht, Hernan de Soto schleppte 1539 bis 1542 verheerende Krankheiten in das Gebiet zwischen Mississippi und Florida. Die iberischen Staaten, die sich 1494 im Vertrag von Tordesillas \u00fcber die Aufteilung der Welt und damit auch des Kontinents geeinigt hatten, entsandten zahlreiche M\u00e4nner nach \u00dcbersee, die sich dort mit indianischen Frauen verbanden. Rasch wuchs die Zahl der Abk\u00f6mmlinge, die man Mestizen nannte. Die herrschende Klasse bildeten dabei Spanier und Portugiesen, die untere Klasse Mestizen und Indianer. Reiterkrieger (''Llanero'') aus der Steppe Kolumbiens, Mitte 19. Jh. In Nordamerika richteten vor allem Krankheiten wie Pocken, Masern und Grippe katastrophale Sch\u00e4den an. Man nimmt an, dass ein Viertel bis die H\u00e4lfte der indigenen Bev\u00f6lkerung Amerikas nach Ankunft der Europ\u00e4er allein den Pocken zum Opfer fielen. Die Indianer verf\u00fcgten \u00fcber keinerlei Abwehrstoffe gegen diese f\u00fcr sie neuartigen Krankheiten. Zwar wurde die gezielte Verbreitung von Krankheiten in seltenen F\u00e4llen gefordert und mittels pockeninfizierter Decken wom\u00f6glich versucht, doch waren die Risiken unabsehbar. In dem Moment, wo es m\u00f6glich war, die eigene Bev\u00f6lkerung zu impfen, f\u00f6rderten jedoch, wie 1862 im pazifischen Nordwesten, einige Politiker die Ausbreitung der t\u00f6dlichen Epidemie oder nahmen sie in Kauf. Weiter trugen in den britischen Kolonien in Nordamerika durch die Skalpproklamation von 1756, bis 1749 bereits in Halifax und bei den Franzosen, und in einigen US-Bundesstaaten wie Massachusetts (1744) die Skalppr\u00e4mien zur Vernichtung bei. In Kalifornien wurden nach dem Goldrausch von 1849 innerhalb von nur zwei Jahrzehnten mehrere Tausend Indianer ermordet. Trotz der nicht zu \u00fcbersch\u00e4tzenden Wirkung der Epidemien und in einigen Gebieten der Sklavenjagd, sollte die der Kriege nicht untersch\u00e4tzt werden. Die verlustreichsten Kriege im Osten d\u00fcrften die Schlacht von Mauvilla (1540), der Tarrantiner-Krieg (1607\u20131615), die beiden Powhatankriege (1608\u20131614 und 1644\u20131646), der Pequot- (1637), der K\u00f6nig-Philip-Krieg (1675\u20131676), die Franzosen- und Indianerkriege (1689\u20131697, 1702\u20131713, 1754\u20131763) sowie die drei Seminolenkriege (1817\u20131818, 1835\u20131842 und 1855\u20131858) gewesen sein. Dazu kamen die Aufst\u00e4nde des Pontiac (1763\u20131766) und des Tecumseh (ca. 1810\u20131813). Die Franzosen standen von etwa 1640 bis 1701 in den Biberkriegen, dann in vier Kriegen mit den Natchez (1716\u20131729), die Niederl\u00e4nder im Wappinger-Krieg und in den Esopuskriegen (1659\u20131660 und 1663\u20131664), die Spanier gegen die Azteken und Inkareiche, 1680 gegen die Pueblos und in zahlreichen weiteren K\u00e4mpfen. Im Westen der USA waren es vor allem die Aufst\u00e4nde des Cochise (1861\u20131874), der Sioux (1862) und Lakota (1866\u20131867) oder von Apachen unter Geronimo (bis 1886), die bekannt wurden, ebenso einzelne Schlachten, wie die am Little Bighorn oder das Massaker von Wounded Knee (1890). Welchen Anteil wirtschaftliche Ausbeutung und desolate Sozialverh\u00e4ltnisse, Vernachl\u00e4ssigung, kriegerische Auseinandersetzungen, Epidemien, Sklavenjagd, \u201eethnische S\u00e4uberungen\u201c und Genozidversuche an dieser demographischen Katastrophe tats\u00e4chlich hatten \u2013 der Tiefpunkt wurde erst in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts durchschritten \u2013 und in welchem Verh\u00e4ltnis sie zueinander standen, wird kaum genau gekl\u00e4rt werden k\u00f6nnen. Fest steht nur, dass zahlreiche V\u00f6lker mitsamt ihrer Kultur und Sprache vernichtet worden sind. Es war, gemessen an der Zahl der Opfer, die gr\u00f6\u00dfte demographische und wohl auch kulturelle Katastrophe in der Geschichte der Menschheit. Einige Forscher sprechen daher von einem \u201eamerikanischen Holocaust\u201c, doch ist diese Bezeichnung wegen der ihr inh\u00e4renten Relativierung des Holocausts an den europ\u00e4ischen Juden umstritten.", "paragraph_answer": "Indianer ==== Zusammenbruch der indigenen Bev\u00f6lkerung ==== Kriege spielten anfangs eine gro\u00dfe Rolle bei der Ausl\u00f6schung der indigenen Volksgruppen; doch eingeschleppte Krankheiten, Strafexpeditionen, Umsiedlungen und Zwangsarbeit dezimierten die Bev\u00f6lkerung in einem kaum quantifizierbaren Ausma\u00df. Einige Volksgruppen in Mittelamerika verschwanden durch eingeschleppte Seuchen, ohne dass ein Europ\u00e4er sie \u00fcberhaupt zu Gesicht bekommen hatte. Um 1940 folgte man \u00fcberwiegend dem Anthropologen Alfred Kroeber, der die Bev\u00f6lkerung im Jahr 1492 auf lediglich acht Millionen und n\u00f6rdlich des Rio Grande auf eine Million Menschen sch\u00e4tzte. Diese Sch\u00e4tzungen wurden bereitwillig aufgegriffen, da sie die Vernichtung in ihrem Ausma\u00df verminderte und den politischen Mythos aufrechterhielt, die Europ\u00e4er h\u00e4tten einen weitgehend menschenleeren Kontinent erobert, und damit ihren Besitz legitimierte. Seitdem wurden immer neue, extrem abweichende Sch\u00e4tzungen auf unterschiedlichster methodologischer Grundlage erstellt. Sie reichen von kaum mehr als 8 Millionen bis zu \u00fcber 110 Millionen. J\u00fcngere Sch\u00e4tzungen gehen von einem sehr groben N\u00e4herungswert von 50 Millionen Einwohnern aus, von denen etwa die H\u00e4lfte in Mesoamerika, ein Viertel im Inkareich lebte. Wie stark die Diskussion in Bewegung geraten ist, zeigt die These, die sp\u00e4ter beobachteten riesigen Bisonherden seien Weidetiere der Indianer gewesen. Die Herdengr\u00f6\u00dfe stellte folglich kein nat\u00fcrliches Gleichgewicht dar, sondern beruhte auf in wenigen Generationen eingetretener \u00dcbervermehrung nach dem starken R\u00fcckgang der menschlichen Population. Das Smithsonian Institute hat seine Sch\u00e4tzung f\u00fcr Nordamerika auf drei Millionen Menschen verdreifacht. Die dichteste Bev\u00f6lkerung existierte sicher in den Hochkulturen Lateinamerikas, wo dementsprechend die zahlenm\u00e4\u00dfig gr\u00f6\u00dften Bev\u00f6lkerungsverluste zu verzeichnen waren. 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Man nimmt an, dass ein Viertel bis die H\u00e4lfte der indigenen Bev\u00f6lkerung Amerikas nach Ankunft der Europ\u00e4er allein den Pocken zum Opfer fielen. Die Indianer verf\u00fcgten \u00fcber keinerlei Abwehrstoffe gegen diese f\u00fcr sie neuartigen Krankheiten. Zwar wurde die gezielte Verbreitung von Krankheiten in seltenen F\u00e4llen gefordert und mittels pockeninfizierter Decken wom\u00f6glich versucht, doch waren die Risiken unabsehbar. In dem Moment, wo es m\u00f6glich war, die eigene Bev\u00f6lkerung zu impfen, f\u00f6rderten jedoch, wie 1862 im pazifischen Nordwesten, einige Politiker die Ausbreitung der t\u00f6dlichen Epidemie oder nahmen sie in Kauf. Weiter trugen in den britischen Kolonien in Nordamerika durch die Skalpproklamation von 1756, bis 1749 bereits in Halifax und bei den Franzosen, und in einigen US-Bundesstaaten wie Massachusetts (1744) die Skalppr\u00e4mien zur Vernichtung bei. In Kalifornien wurden nach dem Goldrausch von 1849 innerhalb von nur zwei Jahrzehnten mehrere Tausend Indianer ermordet. Trotz der nicht zu \u00fcbersch\u00e4tzenden Wirkung der Epidemien und in einigen Gebieten der Sklavenjagd, sollte die der Kriege nicht untersch\u00e4tzt werden. Die verlustreichsten Kriege im Osten d\u00fcrften die Schlacht von Mauvilla (1540), der Tarrantiner-Krieg (1607\u20131615), die beiden Powhatankriege (1608\u20131614 und 1644\u20131646), der Pequot- (1637), der K\u00f6nig-Philip-Krieg (1675\u20131676), die Franzosen- und Indianerkriege (1689\u20131697, 1702\u20131713, 1754\u20131763) sowie die drei Seminolenkriege (1817\u20131818, 1835\u20131842 und 1855\u20131858) gewesen sein. Dazu kamen die Aufst\u00e4nde des Pontiac (1763\u20131766) und des Tecumseh (ca. 1810\u20131813). Die Franzosen standen von etwa 1640 bis 1701 in den Biberkriegen, dann in vier Kriegen mit den Natchez (1716\u20131729), die Niederl\u00e4nder im Wappinger-Krieg und in den Esopuskriegen (1659\u20131660 und 1663\u20131664), die Spanier gegen die Azteken und Inkareiche, 1680 gegen die Pueblos und in zahlreichen weiteren K\u00e4mpfen. Im Westen der USA waren es vor allem die Aufst\u00e4nde des Cochise (1861\u20131874), der Sioux (1862) und Lakota (1866\u20131867) oder von Apachen unter Geronimo (bis 1886), die bekannt wurden, ebenso einzelne Schlachten, wie die am Little Bighorn oder das Massaker von Wounded Knee (1890). Welchen Anteil wirtschaftliche Ausbeutung und desolate Sozialverh\u00e4ltnisse, Vernachl\u00e4ssigung, kriegerische Auseinandersetzungen, Epidemien, Sklavenjagd, \u201eethnische S\u00e4uberungen\u201c und Genozidversuche an dieser demographischen Katastrophe tats\u00e4chlich hatten \u2013 der Tiefpunkt wurde erst in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts durchschritten \u2013 und in welchem Verh\u00e4ltnis sie zueinander standen, wird kaum genau gekl\u00e4rt werden k\u00f6nnen. Fest steht nur, dass zahlreiche V\u00f6lker mitsamt ihrer Kultur und Sprache vernichtet worden sind. Es war, gemessen an der Zahl der Opfer, die gr\u00f6\u00dfte demographische und wohl auch kulturelle Katastrophe in der Geschichte der Menschheit. Einige Forscher sprechen daher von einem \u201eamerikanischen Holocaust\u201c, doch ist diese Bezeichnung wegen der ihr inh\u00e4renten Relativierung des Holocausts an den europ\u00e4ischen Juden umstritten.", "sentence_answer": "Zwar wurde die gezielte Verbreitung von Krankheiten in seltenen F\u00e4llen gefordert und mittels pockeninfizierter Decken wom\u00f6glich versucht, doch waren die Risiken unabsehbar.", "paragraph_id": 38502} {"question": "Wann war die Schlacht von Mauvilla?", "paragraph": "Indianer\n\n==== Zusammenbruch der indigenen Bev\u00f6lkerung ====\nKriege spielten anfangs eine gro\u00dfe Rolle bei der Ausl\u00f6schung der indigenen Volksgruppen; doch eingeschleppte Krankheiten, Strafexpeditionen, Umsiedlungen und Zwangsarbeit dezimierten die Bev\u00f6lkerung in einem kaum quantifizierbaren Ausma\u00df. Einige Volksgruppen in Mittelamerika verschwanden durch eingeschleppte Seuchen, ohne dass ein Europ\u00e4er sie \u00fcberhaupt zu Gesicht bekommen hatte. \nUm 1940 folgte man \u00fcberwiegend dem Anthropologen Alfred Kroeber, der die Bev\u00f6lkerung im Jahr 1492 auf lediglich acht Millionen und n\u00f6rdlich des Rio Grande auf eine Million Menschen sch\u00e4tzte. Diese Sch\u00e4tzungen wurden bereitwillig aufgegriffen, da sie die Vernichtung in ihrem Ausma\u00df verminderte und den politischen Mythos aufrechterhielt, die Europ\u00e4er h\u00e4tten einen weitgehend menschenleeren Kontinent erobert, und damit ihren Besitz legitimierte. Seitdem wurden immer neue, extrem abweichende Sch\u00e4tzungen auf unterschiedlichster methodologischer Grundlage erstellt. Sie reichen von kaum mehr als 8 Millionen bis zu \u00fcber 110 Millionen. J\u00fcngere Sch\u00e4tzungen gehen von einem sehr groben N\u00e4herungswert von 50 Millionen Einwohnern aus, von denen etwa die H\u00e4lfte in Mesoamerika, ein Viertel im Inkareich lebte.\nWie stark die Diskussion in Bewegung geraten ist, zeigt die These, die sp\u00e4ter beobachteten riesigen Bisonherden seien Weidetiere der Indianer gewesen. Die Herdengr\u00f6\u00dfe stellte folglich kein nat\u00fcrliches Gleichgewicht dar, sondern beruhte auf in wenigen Generationen eingetretener \u00dcbervermehrung nach dem starken R\u00fcckgang der menschlichen Population. Das Smithsonian Institute hat seine Sch\u00e4tzung f\u00fcr Nordamerika auf drei Millionen Menschen verdreifacht.\nDie dichteste Bev\u00f6lkerung existierte sicher in den Hochkulturen Lateinamerikas, wo dementsprechend die zahlenm\u00e4\u00dfig gr\u00f6\u00dften Bev\u00f6lkerungsverluste zu verzeichnen waren.\nHern\u00e1n Cort\u00e9s vernichtete das Reich der Azteken mit ca. 500 Soldaten und zahlreichen verb\u00fcndeten Indianern, Pizarro das der Inkas. In der Karibik wurde die Bev\u00f6lkerung innerhalb weniger Jahrzehnte fast v\u00f6llig ausgel\u00f6scht, Hernan de Soto schleppte 1539 bis 1542 verheerende Krankheiten in das Gebiet zwischen Mississippi und Florida.\nDie iberischen Staaten, die sich 1494 im Vertrag von Tordesillas \u00fcber die Aufteilung der Welt und damit auch des Kontinents geeinigt hatten, entsandten zahlreiche M\u00e4nner nach \u00dcbersee, die sich dort mit indianischen Frauen verbanden. Rasch wuchs die Zahl der Abk\u00f6mmlinge, die man Mestizen nannte. Die herrschende Klasse bildeten dabei Spanier und Portugiesen, die untere Klasse Mestizen und Indianer.\nReiterkrieger (''Llanero'') aus der Steppe Kolumbiens, Mitte 19. Jh.\nIn Nordamerika richteten vor allem Krankheiten wie Pocken, Masern und Grippe katastrophale Sch\u00e4den an. Man nimmt an, dass ein Viertel bis die H\u00e4lfte der indigenen Bev\u00f6lkerung Amerikas nach Ankunft der Europ\u00e4er allein den Pocken zum Opfer fielen. Die Indianer verf\u00fcgten \u00fcber keinerlei Abwehrstoffe gegen diese f\u00fcr sie neuartigen Krankheiten. Zwar wurde die gezielte Verbreitung von Krankheiten in seltenen F\u00e4llen gefordert und mittels pockeninfizierter Decken wom\u00f6glich versucht, doch waren die Risiken unabsehbar. In dem Moment, wo es m\u00f6glich war, die eigene Bev\u00f6lkerung zu impfen, f\u00f6rderten jedoch, wie 1862 im pazifischen Nordwesten, einige Politiker die Ausbreitung der t\u00f6dlichen Epidemie oder nahmen sie in Kauf.\nWeiter trugen in den britischen Kolonien in Nordamerika durch die Skalpproklamation von 1756, bis 1749 bereits in Halifax und bei den Franzosen, und in einigen US-Bundesstaaten wie Massachusetts (1744) die Skalppr\u00e4mien zur Vernichtung bei. In Kalifornien wurden nach dem Goldrausch von 1849 innerhalb von nur zwei Jahrzehnten mehrere Tausend Indianer ermordet.\nTrotz der nicht zu \u00fcbersch\u00e4tzenden Wirkung der Epidemien und in einigen Gebieten der Sklavenjagd, sollte die der Kriege nicht untersch\u00e4tzt werden. Die verlustreichsten Kriege im Osten d\u00fcrften die Schlacht von Mauvilla (1540), der Tarrantiner-Krieg (1607\u20131615), die beiden Powhatankriege (1608\u20131614 und 1644\u20131646), der Pequot- (1637), der K\u00f6nig-Philip-Krieg (1675\u20131676), die Franzosen- und Indianerkriege (1689\u20131697, 1702\u20131713, 1754\u20131763) sowie die drei Seminolenkriege (1817\u20131818, 1835\u20131842 und 1855\u20131858) gewesen sein. Dazu kamen die Aufst\u00e4nde des Pontiac (1763\u20131766) und des Tecumseh (ca. 1810\u20131813). Die Franzosen standen von etwa 1640 bis 1701 in den Biberkriegen, dann in vier Kriegen mit den Natchez (1716\u20131729), die Niederl\u00e4nder im Wappinger-Krieg und in den Esopuskriegen (1659\u20131660 und 1663\u20131664), die Spanier gegen die Azteken und Inkareiche, 1680 gegen die Pueblos und in zahlreichen weiteren K\u00e4mpfen. Im Westen der USA waren es vor allem die Aufst\u00e4nde des Cochise (1861\u20131874), der Sioux (1862) und Lakota (1866\u20131867) oder von Apachen unter Geronimo (bis 1886), die bekannt wurden, ebenso einzelne Schlachten, wie die am Little Bighorn oder das Massaker von Wounded Knee (1890).\nWelchen Anteil wirtschaftliche Ausbeutung und desolate Sozialverh\u00e4ltnisse, Vernachl\u00e4ssigung, kriegerische Auseinandersetzungen, Epidemien, Sklavenjagd, \u201eethnische S\u00e4uberungen\u201c und Genozidversuche an dieser demographischen Katastrophe tats\u00e4chlich hatten \u2013 der Tiefpunkt wurde erst in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts durchschritten \u2013 und in welchem Verh\u00e4ltnis sie zueinander standen, wird kaum genau gekl\u00e4rt werden k\u00f6nnen. Fest steht nur, dass zahlreiche V\u00f6lker mitsamt ihrer Kultur und Sprache vernichtet worden sind. 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Wie stark die Diskussion in Bewegung geraten ist, zeigt die These, die sp\u00e4ter beobachteten riesigen Bisonherden seien Weidetiere der Indianer gewesen. Die Herdengr\u00f6\u00dfe stellte folglich kein nat\u00fcrliches Gleichgewicht dar, sondern beruhte auf in wenigen Generationen eingetretener \u00dcbervermehrung nach dem starken R\u00fcckgang der menschlichen Population. Das Smithsonian Institute hat seine Sch\u00e4tzung f\u00fcr Nordamerika auf drei Millionen Menschen verdreifacht. Die dichteste Bev\u00f6lkerung existierte sicher in den Hochkulturen Lateinamerikas, wo dementsprechend die zahlenm\u00e4\u00dfig gr\u00f6\u00dften Bev\u00f6lkerungsverluste zu verzeichnen waren. Hern\u00e1n Cort\u00e9s vernichtete das Reich der Azteken mit ca. 500 Soldaten und zahlreichen verb\u00fcndeten Indianern, Pizarro das der Inkas. 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Die Indianer verf\u00fcgten \u00fcber keinerlei Abwehrstoffe gegen diese f\u00fcr sie neuartigen Krankheiten. Zwar wurde die gezielte Verbreitung von Krankheiten in seltenen F\u00e4llen gefordert und mittels pockeninfizierter Decken wom\u00f6glich versucht, doch waren die Risiken unabsehbar. In dem Moment, wo es m\u00f6glich war, die eigene Bev\u00f6lkerung zu impfen, f\u00f6rderten jedoch, wie 1862 im pazifischen Nordwesten, einige Politiker die Ausbreitung der t\u00f6dlichen Epidemie oder nahmen sie in Kauf. Weiter trugen in den britischen Kolonien in Nordamerika durch die Skalpproklamation von 1756, bis 1749 bereits in Halifax und bei den Franzosen, und in einigen US-Bundesstaaten wie Massachusetts (1744) die Skalppr\u00e4mien zur Vernichtung bei. In Kalifornien wurden nach dem Goldrausch von 1849 innerhalb von nur zwei Jahrzehnten mehrere Tausend Indianer ermordet. Trotz der nicht zu \u00fcbersch\u00e4tzenden Wirkung der Epidemien und in einigen Gebieten der Sklavenjagd, sollte die der Kriege nicht untersch\u00e4tzt werden. Die verlustreichsten Kriege im Osten d\u00fcrften die Schlacht von Mauvilla ( 1540 ) , der Tarrantiner-Krieg (1607\u20131615), die beiden Powhatankriege (1608\u20131614 und 1644\u20131646), der Pequot- (1637), der K\u00f6nig-Philip-Krieg (1675\u20131676), die Franzosen- und Indianerkriege (1689\u20131697, 1702\u20131713, 1754\u20131763) sowie die drei Seminolenkriege (1817\u20131818, 1835\u20131842 und 1855\u20131858) gewesen sein. Dazu kamen die Aufst\u00e4nde des Pontiac (1763\u20131766) und des Tecumseh (ca. 1810\u20131813). 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Jahrhunderts durchschritten \u2013 und in welchem Verh\u00e4ltnis sie zueinander standen, wird kaum genau gekl\u00e4rt werden k\u00f6nnen. Fest steht nur, dass zahlreiche V\u00f6lker mitsamt ihrer Kultur und Sprache vernichtet worden sind. Es war, gemessen an der Zahl der Opfer, die gr\u00f6\u00dfte demographische und wohl auch kulturelle Katastrophe in der Geschichte der Menschheit. Einige Forscher sprechen daher von einem \u201eamerikanischen Holocaust\u201c, doch ist diese Bezeichnung wegen der ihr inh\u00e4renten Relativierung des Holocausts an den europ\u00e4ischen Juden umstritten.", "paragraph_answer": "Indianer ==== Zusammenbruch der indigenen Bev\u00f6lkerung ==== Kriege spielten anfangs eine gro\u00dfe Rolle bei der Ausl\u00f6schung der indigenen Volksgruppen; doch eingeschleppte Krankheiten, Strafexpeditionen, Umsiedlungen und Zwangsarbeit dezimierten die Bev\u00f6lkerung in einem kaum quantifizierbaren Ausma\u00df. Einige Volksgruppen in Mittelamerika verschwanden durch eingeschleppte Seuchen, ohne dass ein Europ\u00e4er sie \u00fcberhaupt zu Gesicht bekommen hatte. Um 1940 folgte man \u00fcberwiegend dem Anthropologen Alfred Kroeber, der die Bev\u00f6lkerung im Jahr 1492 auf lediglich acht Millionen und n\u00f6rdlich des Rio Grande auf eine Million Menschen sch\u00e4tzte. Diese Sch\u00e4tzungen wurden bereitwillig aufgegriffen, da sie die Vernichtung in ihrem Ausma\u00df verminderte und den politischen Mythos aufrechterhielt, die Europ\u00e4er h\u00e4tten einen weitgehend menschenleeren Kontinent erobert, und damit ihren Besitz legitimierte. Seitdem wurden immer neue, extrem abweichende Sch\u00e4tzungen auf unterschiedlichster methodologischer Grundlage erstellt. Sie reichen von kaum mehr als 8 Millionen bis zu \u00fcber 110 Millionen. 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In Kalifornien wurden nach dem Goldrausch von 1849 innerhalb von nur zwei Jahrzehnten mehrere Tausend Indianer ermordet. Trotz der nicht zu \u00fcbersch\u00e4tzenden Wirkung der Epidemien und in einigen Gebieten der Sklavenjagd, sollte die der Kriege nicht untersch\u00e4tzt werden. Die verlustreichsten Kriege im Osten d\u00fcrften die Schlacht von Mauvilla ( 1540 ), der Tarrantiner-Krieg (1607\u20131615), die beiden Powhatankriege (1608\u20131614 und 1644\u20131646), der Pequot- (1637), der K\u00f6nig-Philip-Krieg (1675\u20131676), die Franzosen- und Indianerkriege (1689\u20131697, 1702\u20131713, 1754\u20131763) sowie die drei Seminolenkriege (1817\u20131818, 1835\u20131842 und 1855\u20131858) gewesen sein. Dazu kamen die Aufst\u00e4nde des Pontiac (1763\u20131766) und des Tecumseh (ca. 1810\u20131813). 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Jahrhunderts durchschritten \u2013 und in welchem Verh\u00e4ltnis sie zueinander standen, wird kaum genau gekl\u00e4rt werden k\u00f6nnen. Fest steht nur, dass zahlreiche V\u00f6lker mitsamt ihrer Kultur und Sprache vernichtet worden sind. Es war, gemessen an der Zahl der Opfer, die gr\u00f6\u00dfte demographische und wohl auch kulturelle Katastrophe in der Geschichte der Menschheit. Einige Forscher sprechen daher von einem \u201eamerikanischen Holocaust\u201c, doch ist diese Bezeichnung wegen der ihr inh\u00e4renten Relativierung des Holocausts an den europ\u00e4ischen Juden umstritten.", "sentence_answer": "Die verlustreichsten Kriege im Osten d\u00fcrften die Schlacht von Mauvilla ( 1540 )", "paragraph_id": 38503} {"question": "Wie viele Seminolenkriege gab es?", "paragraph": "Indianer\n\n==== Zusammenbruch der indigenen Bev\u00f6lkerung ====\nKriege spielten anfangs eine gro\u00dfe Rolle bei der Ausl\u00f6schung der indigenen Volksgruppen; doch eingeschleppte Krankheiten, Strafexpeditionen, Umsiedlungen und Zwangsarbeit dezimierten die Bev\u00f6lkerung in einem kaum quantifizierbaren Ausma\u00df. Einige Volksgruppen in Mittelamerika verschwanden durch eingeschleppte Seuchen, ohne dass ein Europ\u00e4er sie \u00fcberhaupt zu Gesicht bekommen hatte. \nUm 1940 folgte man \u00fcberwiegend dem Anthropologen Alfred Kroeber, der die Bev\u00f6lkerung im Jahr 1492 auf lediglich acht Millionen und n\u00f6rdlich des Rio Grande auf eine Million Menschen sch\u00e4tzte. Diese Sch\u00e4tzungen wurden bereitwillig aufgegriffen, da sie die Vernichtung in ihrem Ausma\u00df verminderte und den politischen Mythos aufrechterhielt, die Europ\u00e4er h\u00e4tten einen weitgehend menschenleeren Kontinent erobert, und damit ihren Besitz legitimierte. Seitdem wurden immer neue, extrem abweichende Sch\u00e4tzungen auf unterschiedlichster methodologischer Grundlage erstellt. Sie reichen von kaum mehr als 8 Millionen bis zu \u00fcber 110 Millionen. J\u00fcngere Sch\u00e4tzungen gehen von einem sehr groben N\u00e4herungswert von 50 Millionen Einwohnern aus, von denen etwa die H\u00e4lfte in Mesoamerika, ein Viertel im Inkareich lebte.\nWie stark die Diskussion in Bewegung geraten ist, zeigt die These, die sp\u00e4ter beobachteten riesigen Bisonherden seien Weidetiere der Indianer gewesen. Die Herdengr\u00f6\u00dfe stellte folglich kein nat\u00fcrliches Gleichgewicht dar, sondern beruhte auf in wenigen Generationen eingetretener \u00dcbervermehrung nach dem starken R\u00fcckgang der menschlichen Population. Das Smithsonian Institute hat seine Sch\u00e4tzung f\u00fcr Nordamerika auf drei Millionen Menschen verdreifacht.\nDie dichteste Bev\u00f6lkerung existierte sicher in den Hochkulturen Lateinamerikas, wo dementsprechend die zahlenm\u00e4\u00dfig gr\u00f6\u00dften Bev\u00f6lkerungsverluste zu verzeichnen waren.\nHern\u00e1n Cort\u00e9s vernichtete das Reich der Azteken mit ca. 500 Soldaten und zahlreichen verb\u00fcndeten Indianern, Pizarro das der Inkas. In der Karibik wurde die Bev\u00f6lkerung innerhalb weniger Jahrzehnte fast v\u00f6llig ausgel\u00f6scht, Hernan de Soto schleppte 1539 bis 1542 verheerende Krankheiten in das Gebiet zwischen Mississippi und Florida.\nDie iberischen Staaten, die sich 1494 im Vertrag von Tordesillas \u00fcber die Aufteilung der Welt und damit auch des Kontinents geeinigt hatten, entsandten zahlreiche M\u00e4nner nach \u00dcbersee, die sich dort mit indianischen Frauen verbanden. Rasch wuchs die Zahl der Abk\u00f6mmlinge, die man Mestizen nannte. Die herrschende Klasse bildeten dabei Spanier und Portugiesen, die untere Klasse Mestizen und Indianer.\nReiterkrieger (''Llanero'') aus der Steppe Kolumbiens, Mitte 19. Jh.\nIn Nordamerika richteten vor allem Krankheiten wie Pocken, Masern und Grippe katastrophale Sch\u00e4den an. Man nimmt an, dass ein Viertel bis die H\u00e4lfte der indigenen Bev\u00f6lkerung Amerikas nach Ankunft der Europ\u00e4er allein den Pocken zum Opfer fielen. Die Indianer verf\u00fcgten \u00fcber keinerlei Abwehrstoffe gegen diese f\u00fcr sie neuartigen Krankheiten. Zwar wurde die gezielte Verbreitung von Krankheiten in seltenen F\u00e4llen gefordert und mittels pockeninfizierter Decken wom\u00f6glich versucht, doch waren die Risiken unabsehbar. In dem Moment, wo es m\u00f6glich war, die eigene Bev\u00f6lkerung zu impfen, f\u00f6rderten jedoch, wie 1862 im pazifischen Nordwesten, einige Politiker die Ausbreitung der t\u00f6dlichen Epidemie oder nahmen sie in Kauf.\nWeiter trugen in den britischen Kolonien in Nordamerika durch die Skalpproklamation von 1756, bis 1749 bereits in Halifax und bei den Franzosen, und in einigen US-Bundesstaaten wie Massachusetts (1744) die Skalppr\u00e4mien zur Vernichtung bei. In Kalifornien wurden nach dem Goldrausch von 1849 innerhalb von nur zwei Jahrzehnten mehrere Tausend Indianer ermordet.\nTrotz der nicht zu \u00fcbersch\u00e4tzenden Wirkung der Epidemien und in einigen Gebieten der Sklavenjagd, sollte die der Kriege nicht untersch\u00e4tzt werden. Die verlustreichsten Kriege im Osten d\u00fcrften die Schlacht von Mauvilla (1540), der Tarrantiner-Krieg (1607\u20131615), die beiden Powhatankriege (1608\u20131614 und 1644\u20131646), der Pequot- (1637), der K\u00f6nig-Philip-Krieg (1675\u20131676), die Franzosen- und Indianerkriege (1689\u20131697, 1702\u20131713, 1754\u20131763) sowie die drei Seminolenkriege (1817\u20131818, 1835\u20131842 und 1855\u20131858) gewesen sein. Dazu kamen die Aufst\u00e4nde des Pontiac (1763\u20131766) und des Tecumseh (ca. 1810\u20131813). Die Franzosen standen von etwa 1640 bis 1701 in den Biberkriegen, dann in vier Kriegen mit den Natchez (1716\u20131729), die Niederl\u00e4nder im Wappinger-Krieg und in den Esopuskriegen (1659\u20131660 und 1663\u20131664), die Spanier gegen die Azteken und Inkareiche, 1680 gegen die Pueblos und in zahlreichen weiteren K\u00e4mpfen. Im Westen der USA waren es vor allem die Aufst\u00e4nde des Cochise (1861\u20131874), der Sioux (1862) und Lakota (1866\u20131867) oder von Apachen unter Geronimo (bis 1886), die bekannt wurden, ebenso einzelne Schlachten, wie die am Little Bighorn oder das Massaker von Wounded Knee (1890).\nWelchen Anteil wirtschaftliche Ausbeutung und desolate Sozialverh\u00e4ltnisse, Vernachl\u00e4ssigung, kriegerische Auseinandersetzungen, Epidemien, Sklavenjagd, \u201eethnische S\u00e4uberungen\u201c und Genozidversuche an dieser demographischen Katastrophe tats\u00e4chlich hatten \u2013 der Tiefpunkt wurde erst in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts durchschritten \u2013 und in welchem Verh\u00e4ltnis sie zueinander standen, wird kaum genau gekl\u00e4rt werden k\u00f6nnen. Fest steht nur, dass zahlreiche V\u00f6lker mitsamt ihrer Kultur und Sprache vernichtet worden sind. Es war, gemessen an der Zahl der Opfer, die gr\u00f6\u00dfte demographische und wohl auch kulturelle Katastrophe in der Geschichte der Menschheit. Einige Forscher sprechen daher von einem \u201eamerikanischen Holocaust\u201c, doch ist diese Bezeichnung wegen der ihr inh\u00e4renten Relativierung des Holocausts an den europ\u00e4ischen Juden umstritten.", "answer": "drei", "sentence": "Das Smithsonian Institute hat seine Sch\u00e4tzung f\u00fcr Nordamerika auf drei Millionen Menschen verdreifacht.", "paragraph_sentence": "Indianer == = = Zusammenbruch der indigenen Bev\u00f6lkerung = = = = Kriege spielten anfangs eine gro\u00dfe Rolle bei der Ausl\u00f6schung der indigenen Volksgruppen; doch eingeschleppte Krankheiten, Strafexpeditionen, Umsiedlungen und Zwangsarbeit dezimierten die Bev\u00f6lkerung in einem kaum quantifizierbaren Ausma\u00df. Einige Volksgruppen in Mittelamerika verschwanden durch eingeschleppte Seuchen, ohne dass ein Europ\u00e4er sie \u00fcberhaupt zu Gesicht bekommen hatte. Um 1940 folgte man \u00fcberwiegend dem Anthropologen Alfred Kroeber, der die Bev\u00f6lkerung im Jahr 1492 auf lediglich acht Millionen und n\u00f6rdlich des Rio Grande auf eine Million Menschen sch\u00e4tzte. Diese Sch\u00e4tzungen wurden bereitwillig aufgegriffen, da sie die Vernichtung in ihrem Ausma\u00df verminderte und den politischen Mythos aufrechterhielt, die Europ\u00e4er h\u00e4tten einen weitgehend menschenleeren Kontinent erobert, und damit ihren Besitz legitimierte. Seitdem wurden immer neue, extrem abweichende Sch\u00e4tzungen auf unterschiedlichster methodologischer Grundlage erstellt. Sie reichen von kaum mehr als 8 Millionen bis zu \u00fcber 110 Millionen. J\u00fcngere Sch\u00e4tzungen gehen von einem sehr groben N\u00e4herungswert von 50 Millionen Einwohnern aus, von denen etwa die H\u00e4lfte in Mesoamerika, ein Viertel im Inkareich lebte. Wie stark die Diskussion in Bewegung geraten ist, zeigt die These, die sp\u00e4ter beobachteten riesigen Bisonherden seien Weidetiere der Indianer gewesen. Die Herdengr\u00f6\u00dfe stellte folglich kein nat\u00fcrliches Gleichgewicht dar, sondern beruhte auf in wenigen Generationen eingetretener \u00dcbervermehrung nach dem starken R\u00fcckgang der menschlichen Population. Das Smithsonian Institute hat seine Sch\u00e4tzung f\u00fcr Nordamerika auf drei Millionen Menschen verdreifacht. Die dichteste Bev\u00f6lkerung existierte sicher in den Hochkulturen Lateinamerikas, wo dementsprechend die zahlenm\u00e4\u00dfig gr\u00f6\u00dften Bev\u00f6lkerungsverluste zu verzeichnen waren. Hern\u00e1n Cort\u00e9s vernichtete das Reich der Azteken mit ca. 500 Soldaten und zahlreichen verb\u00fcndeten Indianern, Pizarro das der Inkas. In der Karibik wurde die Bev\u00f6lkerung innerhalb weniger Jahrzehnte fast v\u00f6llig ausgel\u00f6scht, Hernan de Soto schleppte 1539 bis 1542 verheerende Krankheiten in das Gebiet zwischen Mississippi und Florida. Die iberischen Staaten, die sich 1494 im Vertrag von Tordesillas \u00fcber die Aufteilung der Welt und damit auch des Kontinents geeinigt hatten, entsandten zahlreiche M\u00e4nner nach \u00dcbersee, die sich dort mit indianischen Frauen verbanden. Rasch wuchs die Zahl der Abk\u00f6mmlinge, die man Mestizen nannte. Die herrschende Klasse bildeten dabei Spanier und Portugiesen, die untere Klasse Mestizen und Indianer. Reiterkrieger (''Llanero'') aus der Steppe Kolumbiens, Mitte 19. Jh. In Nordamerika richteten vor allem Krankheiten wie Pocken, Masern und Grippe katastrophale Sch\u00e4den an. Man nimmt an, dass ein Viertel bis die H\u00e4lfte der indigenen Bev\u00f6lkerung Amerikas nach Ankunft der Europ\u00e4er allein den Pocken zum Opfer fielen. Die Indianer verf\u00fcgten \u00fcber keinerlei Abwehrstoffe gegen diese f\u00fcr sie neuartigen Krankheiten. Zwar wurde die gezielte Verbreitung von Krankheiten in seltenen F\u00e4llen gefordert und mittels pockeninfizierter Decken wom\u00f6glich versucht, doch waren die Risiken unabsehbar. In dem Moment, wo es m\u00f6glich war, die eigene Bev\u00f6lkerung zu impfen, f\u00f6rderten jedoch, wie 1862 im pazifischen Nordwesten, einige Politiker die Ausbreitung der t\u00f6dlichen Epidemie oder nahmen sie in Kauf. Weiter trugen in den britischen Kolonien in Nordamerika durch die Skalpproklamation von 1756, bis 1749 bereits in Halifax und bei den Franzosen, und in einigen US-Bundesstaaten wie Massachusetts (1744) die Skalppr\u00e4mien zur Vernichtung bei. In Kalifornien wurden nach dem Goldrausch von 1849 innerhalb von nur zwei Jahrzehnten mehrere Tausend Indianer ermordet. Trotz der nicht zu \u00fcbersch\u00e4tzenden Wirkung der Epidemien und in einigen Gebieten der Sklavenjagd, sollte die der Kriege nicht untersch\u00e4tzt werden. Die verlustreichsten Kriege im Osten d\u00fcrften die Schlacht von Mauvilla (1540), der Tarrantiner-Krieg (1607\u20131615), die beiden Powhatankriege (1608\u20131614 und 1644\u20131646), der Pequot- (1637), der K\u00f6nig-Philip-Krieg (1675\u20131676), die Franzosen- und Indianerkriege (1689\u20131697, 1702\u20131713, 1754\u20131763) sowie die drei Seminolenkriege (1817\u20131818, 1835\u20131842 und 1855\u20131858) gewesen sein. Dazu kamen die Aufst\u00e4nde des Pontiac (1763\u20131766) und des Tecumseh (ca. 1810\u20131813). Die Franzosen standen von etwa 1640 bis 1701 in den Biberkriegen, dann in vier Kriegen mit den Natchez (1716\u20131729), die Niederl\u00e4nder im Wappinger-Krieg und in den Esopuskriegen (1659\u20131660 und 1663\u20131664), die Spanier gegen die Azteken und Inkareiche, 1680 gegen die Pueblos und in zahlreichen weiteren K\u00e4mpfen. Im Westen der USA waren es vor allem die Aufst\u00e4nde des Cochise (1861\u20131874), der Sioux (1862) und Lakota (1866\u20131867) oder von Apachen unter Geronimo (bis 1886), die bekannt wurden, ebenso einzelne Schlachten, wie die am Little Bighorn oder das Massaker von Wounded Knee (1890). Welchen Anteil wirtschaftliche Ausbeutung und desolate Sozialverh\u00e4ltnisse, Vernachl\u00e4ssigung, kriegerische Auseinandersetzungen, Epidemien, Sklavenjagd, \u201eethnische S\u00e4uberungen\u201c und Genozidversuche an dieser demographischen Katastrophe tats\u00e4chlich hatten \u2013 der Tiefpunkt wurde erst in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts durchschritten \u2013 und in welchem Verh\u00e4ltnis sie zueinander standen, wird kaum genau gekl\u00e4rt werden k\u00f6nnen. Fest steht nur, dass zahlreiche V\u00f6lker mitsamt ihrer Kultur und Sprache vernichtet worden sind. Es war, gemessen an der Zahl der Opfer, die gr\u00f6\u00dfte demographische und wohl auch kulturelle Katastrophe in der Geschichte der Menschheit. Einige Forscher sprechen daher von einem \u201eamerikanischen Holocaust\u201c, doch ist diese Bezeichnung wegen der ihr inh\u00e4renten Relativierung des Holocausts an den europ\u00e4ischen Juden umstritten.", "paragraph_answer": "Indianer ==== Zusammenbruch der indigenen Bev\u00f6lkerung ==== Kriege spielten anfangs eine gro\u00dfe Rolle bei der Ausl\u00f6schung der indigenen Volksgruppen; doch eingeschleppte Krankheiten, Strafexpeditionen, Umsiedlungen und Zwangsarbeit dezimierten die Bev\u00f6lkerung in einem kaum quantifizierbaren Ausma\u00df. Einige Volksgruppen in Mittelamerika verschwanden durch eingeschleppte Seuchen, ohne dass ein Europ\u00e4er sie \u00fcberhaupt zu Gesicht bekommen hatte. Um 1940 folgte man \u00fcberwiegend dem Anthropologen Alfred Kroeber, der die Bev\u00f6lkerung im Jahr 1492 auf lediglich acht Millionen und n\u00f6rdlich des Rio Grande auf eine Million Menschen sch\u00e4tzte. Diese Sch\u00e4tzungen wurden bereitwillig aufgegriffen, da sie die Vernichtung in ihrem Ausma\u00df verminderte und den politischen Mythos aufrechterhielt, die Europ\u00e4er h\u00e4tten einen weitgehend menschenleeren Kontinent erobert, und damit ihren Besitz legitimierte. Seitdem wurden immer neue, extrem abweichende Sch\u00e4tzungen auf unterschiedlichster methodologischer Grundlage erstellt. Sie reichen von kaum mehr als 8 Millionen bis zu \u00fcber 110 Millionen. J\u00fcngere Sch\u00e4tzungen gehen von einem sehr groben N\u00e4herungswert von 50 Millionen Einwohnern aus, von denen etwa die H\u00e4lfte in Mesoamerika, ein Viertel im Inkareich lebte. Wie stark die Diskussion in Bewegung geraten ist, zeigt die These, die sp\u00e4ter beobachteten riesigen Bisonherden seien Weidetiere der Indianer gewesen. Die Herdengr\u00f6\u00dfe stellte folglich kein nat\u00fcrliches Gleichgewicht dar, sondern beruhte auf in wenigen Generationen eingetretener \u00dcbervermehrung nach dem starken R\u00fcckgang der menschlichen Population. Das Smithsonian Institute hat seine Sch\u00e4tzung f\u00fcr Nordamerika auf drei Millionen Menschen verdreifacht. Die dichteste Bev\u00f6lkerung existierte sicher in den Hochkulturen Lateinamerikas, wo dementsprechend die zahlenm\u00e4\u00dfig gr\u00f6\u00dften Bev\u00f6lkerungsverluste zu verzeichnen waren. Hern\u00e1n Cort\u00e9s vernichtete das Reich der Azteken mit ca. 500 Soldaten und zahlreichen verb\u00fcndeten Indianern, Pizarro das der Inkas. In der Karibik wurde die Bev\u00f6lkerung innerhalb weniger Jahrzehnte fast v\u00f6llig ausgel\u00f6scht, Hernan de Soto schleppte 1539 bis 1542 verheerende Krankheiten in das Gebiet zwischen Mississippi und Florida. Die iberischen Staaten, die sich 1494 im Vertrag von Tordesillas \u00fcber die Aufteilung der Welt und damit auch des Kontinents geeinigt hatten, entsandten zahlreiche M\u00e4nner nach \u00dcbersee, die sich dort mit indianischen Frauen verbanden. Rasch wuchs die Zahl der Abk\u00f6mmlinge, die man Mestizen nannte. Die herrschende Klasse bildeten dabei Spanier und Portugiesen, die untere Klasse Mestizen und Indianer. Reiterkrieger (''Llanero'') aus der Steppe Kolumbiens, Mitte 19. Jh. In Nordamerika richteten vor allem Krankheiten wie Pocken, Masern und Grippe katastrophale Sch\u00e4den an. Man nimmt an, dass ein Viertel bis die H\u00e4lfte der indigenen Bev\u00f6lkerung Amerikas nach Ankunft der Europ\u00e4er allein den Pocken zum Opfer fielen. Die Indianer verf\u00fcgten \u00fcber keinerlei Abwehrstoffe gegen diese f\u00fcr sie neuartigen Krankheiten. Zwar wurde die gezielte Verbreitung von Krankheiten in seltenen F\u00e4llen gefordert und mittels pockeninfizierter Decken wom\u00f6glich versucht, doch waren die Risiken unabsehbar. In dem Moment, wo es m\u00f6glich war, die eigene Bev\u00f6lkerung zu impfen, f\u00f6rderten jedoch, wie 1862 im pazifischen Nordwesten, einige Politiker die Ausbreitung der t\u00f6dlichen Epidemie oder nahmen sie in Kauf. Weiter trugen in den britischen Kolonien in Nordamerika durch die Skalpproklamation von 1756, bis 1749 bereits in Halifax und bei den Franzosen, und in einigen US-Bundesstaaten wie Massachusetts (1744) die Skalppr\u00e4mien zur Vernichtung bei. In Kalifornien wurden nach dem Goldrausch von 1849 innerhalb von nur zwei Jahrzehnten mehrere Tausend Indianer ermordet. Trotz der nicht zu \u00fcbersch\u00e4tzenden Wirkung der Epidemien und in einigen Gebieten der Sklavenjagd, sollte die der Kriege nicht untersch\u00e4tzt werden. Die verlustreichsten Kriege im Osten d\u00fcrften die Schlacht von Mauvilla (1540), der Tarrantiner-Krieg (1607\u20131615), die beiden Powhatankriege (1608\u20131614 und 1644\u20131646), der Pequot- (1637), der K\u00f6nig-Philip-Krieg (1675\u20131676), die Franzosen- und Indianerkriege (1689\u20131697, 1702\u20131713, 1754\u20131763) sowie die drei Seminolenkriege (1817\u20131818, 1835\u20131842 und 1855\u20131858) gewesen sein. Dazu kamen die Aufst\u00e4nde des Pontiac (1763\u20131766) und des Tecumseh (ca. 1810\u20131813). Die Franzosen standen von etwa 1640 bis 1701 in den Biberkriegen, dann in vier Kriegen mit den Natchez (1716\u20131729), die Niederl\u00e4nder im Wappinger-Krieg und in den Esopuskriegen (1659\u20131660 und 1663\u20131664), die Spanier gegen die Azteken und Inkareiche, 1680 gegen die Pueblos und in zahlreichen weiteren K\u00e4mpfen. Im Westen der USA waren es vor allem die Aufst\u00e4nde des Cochise (1861\u20131874), der Sioux (1862) und Lakota (1866\u20131867) oder von Apachen unter Geronimo (bis 1886), die bekannt wurden, ebenso einzelne Schlachten, wie die am Little Bighorn oder das Massaker von Wounded Knee (1890). Welchen Anteil wirtschaftliche Ausbeutung und desolate Sozialverh\u00e4ltnisse, Vernachl\u00e4ssigung, kriegerische Auseinandersetzungen, Epidemien, Sklavenjagd, \u201eethnische S\u00e4uberungen\u201c und Genozidversuche an dieser demographischen Katastrophe tats\u00e4chlich hatten \u2013 der Tiefpunkt wurde erst in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts durchschritten \u2013 und in welchem Verh\u00e4ltnis sie zueinander standen, wird kaum genau gekl\u00e4rt werden k\u00f6nnen. Fest steht nur, dass zahlreiche V\u00f6lker mitsamt ihrer Kultur und Sprache vernichtet worden sind. Es war, gemessen an der Zahl der Opfer, die gr\u00f6\u00dfte demographische und wohl auch kulturelle Katastrophe in der Geschichte der Menschheit. Einige Forscher sprechen daher von einem \u201eamerikanischen Holocaust\u201c, doch ist diese Bezeichnung wegen der ihr inh\u00e4renten Relativierung des Holocausts an den europ\u00e4ischen Juden umstritten.", "sentence_answer": "Das Smithsonian Institute hat seine Sch\u00e4tzung f\u00fcr Nordamerika auf drei Millionen Menschen verdreifacht.", "paragraph_id": 38504} {"question": "Wann waren die Biberkriege?", "paragraph": "Indianer\n\n==== Zusammenbruch der indigenen Bev\u00f6lkerung ====\nKriege spielten anfangs eine gro\u00dfe Rolle bei der Ausl\u00f6schung der indigenen Volksgruppen; doch eingeschleppte Krankheiten, Strafexpeditionen, Umsiedlungen und Zwangsarbeit dezimierten die Bev\u00f6lkerung in einem kaum quantifizierbaren Ausma\u00df. 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J\u00fcngere Sch\u00e4tzungen gehen von einem sehr groben N\u00e4herungswert von 50 Millionen Einwohnern aus, von denen etwa die H\u00e4lfte in Mesoamerika, ein Viertel im Inkareich lebte.\nWie stark die Diskussion in Bewegung geraten ist, zeigt die These, die sp\u00e4ter beobachteten riesigen Bisonherden seien Weidetiere der Indianer gewesen. Die Herdengr\u00f6\u00dfe stellte folglich kein nat\u00fcrliches Gleichgewicht dar, sondern beruhte auf in wenigen Generationen eingetretener \u00dcbervermehrung nach dem starken R\u00fcckgang der menschlichen Population. Das Smithsonian Institute hat seine Sch\u00e4tzung f\u00fcr Nordamerika auf drei Millionen Menschen verdreifacht.\nDie dichteste Bev\u00f6lkerung existierte sicher in den Hochkulturen Lateinamerikas, wo dementsprechend die zahlenm\u00e4\u00dfig gr\u00f6\u00dften Bev\u00f6lkerungsverluste zu verzeichnen waren.\nHern\u00e1n Cort\u00e9s vernichtete das Reich der Azteken mit ca. 500 Soldaten und zahlreichen verb\u00fcndeten Indianern, Pizarro das der Inkas. In der Karibik wurde die Bev\u00f6lkerung innerhalb weniger Jahrzehnte fast v\u00f6llig ausgel\u00f6scht, Hernan de Soto schleppte 1539 bis 1542 verheerende Krankheiten in das Gebiet zwischen Mississippi und Florida.\nDie iberischen Staaten, die sich 1494 im Vertrag von Tordesillas \u00fcber die Aufteilung der Welt und damit auch des Kontinents geeinigt hatten, entsandten zahlreiche M\u00e4nner nach \u00dcbersee, die sich dort mit indianischen Frauen verbanden. Rasch wuchs die Zahl der Abk\u00f6mmlinge, die man Mestizen nannte. Die herrschende Klasse bildeten dabei Spanier und Portugiesen, die untere Klasse Mestizen und Indianer.\nReiterkrieger (''Llanero'') aus der Steppe Kolumbiens, Mitte 19. Jh.\nIn Nordamerika richteten vor allem Krankheiten wie Pocken, Masern und Grippe katastrophale Sch\u00e4den an. Man nimmt an, dass ein Viertel bis die H\u00e4lfte der indigenen Bev\u00f6lkerung Amerikas nach Ankunft der Europ\u00e4er allein den Pocken zum Opfer fielen. Die Indianer verf\u00fcgten \u00fcber keinerlei Abwehrstoffe gegen diese f\u00fcr sie neuartigen Krankheiten. Zwar wurde die gezielte Verbreitung von Krankheiten in seltenen F\u00e4llen gefordert und mittels pockeninfizierter Decken wom\u00f6glich versucht, doch waren die Risiken unabsehbar. In dem Moment, wo es m\u00f6glich war, die eigene Bev\u00f6lkerung zu impfen, f\u00f6rderten jedoch, wie 1862 im pazifischen Nordwesten, einige Politiker die Ausbreitung der t\u00f6dlichen Epidemie oder nahmen sie in Kauf.\nWeiter trugen in den britischen Kolonien in Nordamerika durch die Skalpproklamation von 1756, bis 1749 bereits in Halifax und bei den Franzosen, und in einigen US-Bundesstaaten wie Massachusetts (1744) die Skalppr\u00e4mien zur Vernichtung bei. In Kalifornien wurden nach dem Goldrausch von 1849 innerhalb von nur zwei Jahrzehnten mehrere Tausend Indianer ermordet.\nTrotz der nicht zu \u00fcbersch\u00e4tzenden Wirkung der Epidemien und in einigen Gebieten der Sklavenjagd, sollte die der Kriege nicht untersch\u00e4tzt werden. Die verlustreichsten Kriege im Osten d\u00fcrften die Schlacht von Mauvilla (1540), der Tarrantiner-Krieg (1607\u20131615), die beiden Powhatankriege (1608\u20131614 und 1644\u20131646), der Pequot- (1637), der K\u00f6nig-Philip-Krieg (1675\u20131676), die Franzosen- und Indianerkriege (1689\u20131697, 1702\u20131713, 1754\u20131763) sowie die drei Seminolenkriege (1817\u20131818, 1835\u20131842 und 1855\u20131858) gewesen sein. Dazu kamen die Aufst\u00e4nde des Pontiac (1763\u20131766) und des Tecumseh (ca. 1810\u20131813). Die Franzosen standen von etwa 1640 bis 1701 in den Biberkriegen, dann in vier Kriegen mit den Natchez (1716\u20131729), die Niederl\u00e4nder im Wappinger-Krieg und in den Esopuskriegen (1659\u20131660 und 1663\u20131664), die Spanier gegen die Azteken und Inkareiche, 1680 gegen die Pueblos und in zahlreichen weiteren K\u00e4mpfen. Im Westen der USA waren es vor allem die Aufst\u00e4nde des Cochise (1861\u20131874), der Sioux (1862) und Lakota (1866\u20131867) oder von Apachen unter Geronimo (bis 1886), die bekannt wurden, ebenso einzelne Schlachten, wie die am Little Bighorn oder das Massaker von Wounded Knee (1890).\nWelchen Anteil wirtschaftliche Ausbeutung und desolate Sozialverh\u00e4ltnisse, Vernachl\u00e4ssigung, kriegerische Auseinandersetzungen, Epidemien, Sklavenjagd, \u201eethnische S\u00e4uberungen\u201c und Genozidversuche an dieser demographischen Katastrophe tats\u00e4chlich hatten \u2013 der Tiefpunkt wurde erst in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts durchschritten \u2013 und in welchem Verh\u00e4ltnis sie zueinander standen, wird kaum genau gekl\u00e4rt werden k\u00f6nnen. Fest steht nur, dass zahlreiche V\u00f6lker mitsamt ihrer Kultur und Sprache vernichtet worden sind. Es war, gemessen an der Zahl der Opfer, die gr\u00f6\u00dfte demographische und wohl auch kulturelle Katastrophe in der Geschichte der Menschheit. Einige Forscher sprechen daher von einem \u201eamerikanischen Holocaust\u201c, doch ist diese Bezeichnung wegen der ihr inh\u00e4renten Relativierung des Holocausts an den europ\u00e4ischen Juden umstritten.", "answer": "von etwa 1640 bis 1701", "sentence": "Die Franzosen standen von etwa 1640 bis 1701 in den Biberkriegen, dann in vier Kriegen mit den Natchez (1716\u20131729), die Niederl\u00e4nder im Wappinger-Krieg und in den Esopuskriegen (1659\u20131660 und 1663\u20131664), die Spanier gegen die Azteken und Inkareiche, 1680 gegen die Pueblos und in zahlreichen weiteren K\u00e4mpfen.", "paragraph_sentence": "Indianer == = = Zusammenbruch der indigenen Bev\u00f6lkerung = = = = Kriege spielten anfangs eine gro\u00dfe Rolle bei der Ausl\u00f6schung der indigenen Volksgruppen; doch eingeschleppte Krankheiten, Strafexpeditionen, Umsiedlungen und Zwangsarbeit dezimierten die Bev\u00f6lkerung in einem kaum quantifizierbaren Ausma\u00df. Einige Volksgruppen in Mittelamerika verschwanden durch eingeschleppte Seuchen, ohne dass ein Europ\u00e4er sie \u00fcberhaupt zu Gesicht bekommen hatte. Um 1940 folgte man \u00fcberwiegend dem Anthropologen Alfred Kroeber, der die Bev\u00f6lkerung im Jahr 1492 auf lediglich acht Millionen und n\u00f6rdlich des Rio Grande auf eine Million Menschen sch\u00e4tzte. Diese Sch\u00e4tzungen wurden bereitwillig aufgegriffen, da sie die Vernichtung in ihrem Ausma\u00df verminderte und den politischen Mythos aufrechterhielt, die Europ\u00e4er h\u00e4tten einen weitgehend menschenleeren Kontinent erobert, und damit ihren Besitz legitimierte. Seitdem wurden immer neue, extrem abweichende Sch\u00e4tzungen auf unterschiedlichster methodologischer Grundlage erstellt. Sie reichen von kaum mehr als 8 Millionen bis zu \u00fcber 110 Millionen. J\u00fcngere Sch\u00e4tzungen gehen von einem sehr groben N\u00e4herungswert von 50 Millionen Einwohnern aus, von denen etwa die H\u00e4lfte in Mesoamerika, ein Viertel im Inkareich lebte. Wie stark die Diskussion in Bewegung geraten ist, zeigt die These, die sp\u00e4ter beobachteten riesigen Bisonherden seien Weidetiere der Indianer gewesen. Die Herdengr\u00f6\u00dfe stellte folglich kein nat\u00fcrliches Gleichgewicht dar, sondern beruhte auf in wenigen Generationen eingetretener \u00dcbervermehrung nach dem starken R\u00fcckgang der menschlichen Population. Das Smithsonian Institute hat seine Sch\u00e4tzung f\u00fcr Nordamerika auf drei Millionen Menschen verdreifacht. Die dichteste Bev\u00f6lkerung existierte sicher in den Hochkulturen Lateinamerikas, wo dementsprechend die zahlenm\u00e4\u00dfig gr\u00f6\u00dften Bev\u00f6lkerungsverluste zu verzeichnen waren. Hern\u00e1n Cort\u00e9s vernichtete das Reich der Azteken mit ca. 500 Soldaten und zahlreichen verb\u00fcndeten Indianern, Pizarro das der Inkas. In der Karibik wurde die Bev\u00f6lkerung innerhalb weniger Jahrzehnte fast v\u00f6llig ausgel\u00f6scht, Hernan de Soto schleppte 1539 bis 1542 verheerende Krankheiten in das Gebiet zwischen Mississippi und Florida. Die iberischen Staaten, die sich 1494 im Vertrag von Tordesillas \u00fcber die Aufteilung der Welt und damit auch des Kontinents geeinigt hatten, entsandten zahlreiche M\u00e4nner nach \u00dcbersee, die sich dort mit indianischen Frauen verbanden. Rasch wuchs die Zahl der Abk\u00f6mmlinge, die man Mestizen nannte. Die herrschende Klasse bildeten dabei Spanier und Portugiesen, die untere Klasse Mestizen und Indianer. Reiterkrieger (''Llanero'') aus der Steppe Kolumbiens, Mitte 19. Jh. In Nordamerika richteten vor allem Krankheiten wie Pocken, Masern und Grippe katastrophale Sch\u00e4den an. Man nimmt an, dass ein Viertel bis die H\u00e4lfte der indigenen Bev\u00f6lkerung Amerikas nach Ankunft der Europ\u00e4er allein den Pocken zum Opfer fielen. Die Indianer verf\u00fcgten \u00fcber keinerlei Abwehrstoffe gegen diese f\u00fcr sie neuartigen Krankheiten. Zwar wurde die gezielte Verbreitung von Krankheiten in seltenen F\u00e4llen gefordert und mittels pockeninfizierter Decken wom\u00f6glich versucht, doch waren die Risiken unabsehbar. In dem Moment, wo es m\u00f6glich war, die eigene Bev\u00f6lkerung zu impfen, f\u00f6rderten jedoch, wie 1862 im pazifischen Nordwesten, einige Politiker die Ausbreitung der t\u00f6dlichen Epidemie oder nahmen sie in Kauf. Weiter trugen in den britischen Kolonien in Nordamerika durch die Skalpproklamation von 1756, bis 1749 bereits in Halifax und bei den Franzosen, und in einigen US-Bundesstaaten wie Massachusetts (1744) die Skalppr\u00e4mien zur Vernichtung bei. In Kalifornien wurden nach dem Goldrausch von 1849 innerhalb von nur zwei Jahrzehnten mehrere Tausend Indianer ermordet. Trotz der nicht zu \u00fcbersch\u00e4tzenden Wirkung der Epidemien und in einigen Gebieten der Sklavenjagd, sollte die der Kriege nicht untersch\u00e4tzt werden. Die verlustreichsten Kriege im Osten d\u00fcrften die Schlacht von Mauvilla (1540), der Tarrantiner-Krieg (1607\u20131615), die beiden Powhatankriege (1608\u20131614 und 1644\u20131646), der Pequot- (1637), der K\u00f6nig-Philip-Krieg (1675\u20131676), die Franzosen- und Indianerkriege (1689\u20131697, 1702\u20131713, 1754\u20131763) sowie die drei Seminolenkriege (1817\u20131818, 1835\u20131842 und 1855\u20131858) gewesen sein. Dazu kamen die Aufst\u00e4nde des Pontiac (1763\u20131766) und des Tecumseh (ca. 1810\u20131813). Die Franzosen standen von etwa 1640 bis 1701 in den Biberkriegen, dann in vier Kriegen mit den Natchez (1716\u20131729), die Niederl\u00e4nder im Wappinger-Krieg und in den Esopuskriegen (1659\u20131660 und 1663\u20131664), die Spanier gegen die Azteken und Inkareiche, 1680 gegen die Pueblos und in zahlreichen weiteren K\u00e4mpfen. Im Westen der USA waren es vor allem die Aufst\u00e4nde des Cochise (1861\u20131874), der Sioux (1862) und Lakota (1866\u20131867) oder von Apachen unter Geronimo (bis 1886), die bekannt wurden, ebenso einzelne Schlachten, wie die am Little Bighorn oder das Massaker von Wounded Knee (1890). Welchen Anteil wirtschaftliche Ausbeutung und desolate Sozialverh\u00e4ltnisse, Vernachl\u00e4ssigung, kriegerische Auseinandersetzungen, Epidemien, Sklavenjagd, \u201eethnische S\u00e4uberungen\u201c und Genozidversuche an dieser demographischen Katastrophe tats\u00e4chlich hatten \u2013 der Tiefpunkt wurde erst in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts durchschritten \u2013 und in welchem Verh\u00e4ltnis sie zueinander standen, wird kaum genau gekl\u00e4rt werden k\u00f6nnen. Fest steht nur, dass zahlreiche V\u00f6lker mitsamt ihrer Kultur und Sprache vernichtet worden sind. Es war, gemessen an der Zahl der Opfer, die gr\u00f6\u00dfte demographische und wohl auch kulturelle Katastrophe in der Geschichte der Menschheit. Einige Forscher sprechen daher von einem \u201eamerikanischen Holocaust\u201c, doch ist diese Bezeichnung wegen der ihr inh\u00e4renten Relativierung des Holocausts an den europ\u00e4ischen Juden umstritten.", "paragraph_answer": "Indianer ==== Zusammenbruch der indigenen Bev\u00f6lkerung ==== Kriege spielten anfangs eine gro\u00dfe Rolle bei der Ausl\u00f6schung der indigenen Volksgruppen; doch eingeschleppte Krankheiten, Strafexpeditionen, Umsiedlungen und Zwangsarbeit dezimierten die Bev\u00f6lkerung in einem kaum quantifizierbaren Ausma\u00df. Einige Volksgruppen in Mittelamerika verschwanden durch eingeschleppte Seuchen, ohne dass ein Europ\u00e4er sie \u00fcberhaupt zu Gesicht bekommen hatte. Um 1940 folgte man \u00fcberwiegend dem Anthropologen Alfred Kroeber, der die Bev\u00f6lkerung im Jahr 1492 auf lediglich acht Millionen und n\u00f6rdlich des Rio Grande auf eine Million Menschen sch\u00e4tzte. Diese Sch\u00e4tzungen wurden bereitwillig aufgegriffen, da sie die Vernichtung in ihrem Ausma\u00df verminderte und den politischen Mythos aufrechterhielt, die Europ\u00e4er h\u00e4tten einen weitgehend menschenleeren Kontinent erobert, und damit ihren Besitz legitimierte. Seitdem wurden immer neue, extrem abweichende Sch\u00e4tzungen auf unterschiedlichster methodologischer Grundlage erstellt. Sie reichen von kaum mehr als 8 Millionen bis zu \u00fcber 110 Millionen. J\u00fcngere Sch\u00e4tzungen gehen von einem sehr groben N\u00e4herungswert von 50 Millionen Einwohnern aus, von denen etwa die H\u00e4lfte in Mesoamerika, ein Viertel im Inkareich lebte. Wie stark die Diskussion in Bewegung geraten ist, zeigt die These, die sp\u00e4ter beobachteten riesigen Bisonherden seien Weidetiere der Indianer gewesen. Die Herdengr\u00f6\u00dfe stellte folglich kein nat\u00fcrliches Gleichgewicht dar, sondern beruhte auf in wenigen Generationen eingetretener \u00dcbervermehrung nach dem starken R\u00fcckgang der menschlichen Population. Das Smithsonian Institute hat seine Sch\u00e4tzung f\u00fcr Nordamerika auf drei Millionen Menschen verdreifacht. Die dichteste Bev\u00f6lkerung existierte sicher in den Hochkulturen Lateinamerikas, wo dementsprechend die zahlenm\u00e4\u00dfig gr\u00f6\u00dften Bev\u00f6lkerungsverluste zu verzeichnen waren. Hern\u00e1n Cort\u00e9s vernichtete das Reich der Azteken mit ca. 500 Soldaten und zahlreichen verb\u00fcndeten Indianern, Pizarro das der Inkas. In der Karibik wurde die Bev\u00f6lkerung innerhalb weniger Jahrzehnte fast v\u00f6llig ausgel\u00f6scht, Hernan de Soto schleppte 1539 bis 1542 verheerende Krankheiten in das Gebiet zwischen Mississippi und Florida. Die iberischen Staaten, die sich 1494 im Vertrag von Tordesillas \u00fcber die Aufteilung der Welt und damit auch des Kontinents geeinigt hatten, entsandten zahlreiche M\u00e4nner nach \u00dcbersee, die sich dort mit indianischen Frauen verbanden. Rasch wuchs die Zahl der Abk\u00f6mmlinge, die man Mestizen nannte. Die herrschende Klasse bildeten dabei Spanier und Portugiesen, die untere Klasse Mestizen und Indianer. Reiterkrieger (''Llanero'') aus der Steppe Kolumbiens, Mitte 19. Jh. In Nordamerika richteten vor allem Krankheiten wie Pocken, Masern und Grippe katastrophale Sch\u00e4den an. Man nimmt an, dass ein Viertel bis die H\u00e4lfte der indigenen Bev\u00f6lkerung Amerikas nach Ankunft der Europ\u00e4er allein den Pocken zum Opfer fielen. Die Indianer verf\u00fcgten \u00fcber keinerlei Abwehrstoffe gegen diese f\u00fcr sie neuartigen Krankheiten. Zwar wurde die gezielte Verbreitung von Krankheiten in seltenen F\u00e4llen gefordert und mittels pockeninfizierter Decken wom\u00f6glich versucht, doch waren die Risiken unabsehbar. In dem Moment, wo es m\u00f6glich war, die eigene Bev\u00f6lkerung zu impfen, f\u00f6rderten jedoch, wie 1862 im pazifischen Nordwesten, einige Politiker die Ausbreitung der t\u00f6dlichen Epidemie oder nahmen sie in Kauf. Weiter trugen in den britischen Kolonien in Nordamerika durch die Skalpproklamation von 1756, bis 1749 bereits in Halifax und bei den Franzosen, und in einigen US-Bundesstaaten wie Massachusetts (1744) die Skalppr\u00e4mien zur Vernichtung bei. In Kalifornien wurden nach dem Goldrausch von 1849 innerhalb von nur zwei Jahrzehnten mehrere Tausend Indianer ermordet. Trotz der nicht zu \u00fcbersch\u00e4tzenden Wirkung der Epidemien und in einigen Gebieten der Sklavenjagd, sollte die der Kriege nicht untersch\u00e4tzt werden. Die verlustreichsten Kriege im Osten d\u00fcrften die Schlacht von Mauvilla (1540), der Tarrantiner-Krieg (1607\u20131615), die beiden Powhatankriege (1608\u20131614 und 1644\u20131646), der Pequot- (1637), der K\u00f6nig-Philip-Krieg (1675\u20131676), die Franzosen- und Indianerkriege (1689\u20131697, 1702\u20131713, 1754\u20131763) sowie die drei Seminolenkriege (1817\u20131818, 1835\u20131842 und 1855\u20131858) gewesen sein. Dazu kamen die Aufst\u00e4nde des Pontiac (1763\u20131766) und des Tecumseh (ca. 1810\u20131813). 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Jahrhunderts durchschritten \u2013 und in welchem Verh\u00e4ltnis sie zueinander standen, wird kaum genau gekl\u00e4rt werden k\u00f6nnen. Fest steht nur, dass zahlreiche V\u00f6lker mitsamt ihrer Kultur und Sprache vernichtet worden sind. Es war, gemessen an der Zahl der Opfer, die gr\u00f6\u00dfte demographische und wohl auch kulturelle Katastrophe in der Geschichte der Menschheit. 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Einige Volksgruppen in Mittelamerika verschwanden durch eingeschleppte Seuchen, ohne dass ein Europ\u00e4er sie \u00fcberhaupt zu Gesicht bekommen hatte. \nUm 1940 folgte man \u00fcberwiegend dem Anthropologen Alfred Kroeber, der die Bev\u00f6lkerung im Jahr 1492 auf lediglich acht Millionen und n\u00f6rdlich des Rio Grande auf eine Million Menschen sch\u00e4tzte. Diese Sch\u00e4tzungen wurden bereitwillig aufgegriffen, da sie die Vernichtung in ihrem Ausma\u00df verminderte und den politischen Mythos aufrechterhielt, die Europ\u00e4er h\u00e4tten einen weitgehend menschenleeren Kontinent erobert, und damit ihren Besitz legitimierte. Seitdem wurden immer neue, extrem abweichende Sch\u00e4tzungen auf unterschiedlichster methodologischer Grundlage erstellt. Sie reichen von kaum mehr als 8 Millionen bis zu \u00fcber 110 Millionen. J\u00fcngere Sch\u00e4tzungen gehen von einem sehr groben N\u00e4herungswert von 50 Millionen Einwohnern aus, von denen etwa die H\u00e4lfte in Mesoamerika, ein Viertel im Inkareich lebte.\nWie stark die Diskussion in Bewegung geraten ist, zeigt die These, die sp\u00e4ter beobachteten riesigen Bisonherden seien Weidetiere der Indianer gewesen. Die Herdengr\u00f6\u00dfe stellte folglich kein nat\u00fcrliches Gleichgewicht dar, sondern beruhte auf in wenigen Generationen eingetretener \u00dcbervermehrung nach dem starken R\u00fcckgang der menschlichen Population. Das Smithsonian Institute hat seine Sch\u00e4tzung f\u00fcr Nordamerika auf drei Millionen Menschen verdreifacht.\nDie dichteste Bev\u00f6lkerung existierte sicher in den Hochkulturen Lateinamerikas, wo dementsprechend die zahlenm\u00e4\u00dfig gr\u00f6\u00dften Bev\u00f6lkerungsverluste zu verzeichnen waren.\nHern\u00e1n Cort\u00e9s vernichtete das Reich der Azteken mit ca. 500 Soldaten und zahlreichen verb\u00fcndeten Indianern, Pizarro das der Inkas. In der Karibik wurde die Bev\u00f6lkerung innerhalb weniger Jahrzehnte fast v\u00f6llig ausgel\u00f6scht, Hernan de Soto schleppte 1539 bis 1542 verheerende Krankheiten in das Gebiet zwischen Mississippi und Florida.\nDie iberischen Staaten, die sich 1494 im Vertrag von Tordesillas \u00fcber die Aufteilung der Welt und damit auch des Kontinents geeinigt hatten, entsandten zahlreiche M\u00e4nner nach \u00dcbersee, die sich dort mit indianischen Frauen verbanden. Rasch wuchs die Zahl der Abk\u00f6mmlinge, die man Mestizen nannte. 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In dem Moment, wo es m\u00f6glich war, die eigene Bev\u00f6lkerung zu impfen, f\u00f6rderten jedoch, wie 1862 im pazifischen Nordwesten, einige Politiker die Ausbreitung der t\u00f6dlichen Epidemie oder nahmen sie in Kauf.\nWeiter trugen in den britischen Kolonien in Nordamerika durch die Skalpproklamation von 1756, bis 1749 bereits in Halifax und bei den Franzosen, und in einigen US-Bundesstaaten wie Massachusetts (1744) die Skalppr\u00e4mien zur Vernichtung bei. In Kalifornien wurden nach dem Goldrausch von 1849 innerhalb von nur zwei Jahrzehnten mehrere Tausend Indianer ermordet.\nTrotz der nicht zu \u00fcbersch\u00e4tzenden Wirkung der Epidemien und in einigen Gebieten der Sklavenjagd, sollte die der Kriege nicht untersch\u00e4tzt werden. Die verlustreichsten Kriege im Osten d\u00fcrften die Schlacht von Mauvilla (1540), der Tarrantiner-Krieg (1607\u20131615), die beiden Powhatankriege (1608\u20131614 und 1644\u20131646), der Pequot- (1637), der K\u00f6nig-Philip-Krieg (1675\u20131676), die Franzosen- und Indianerkriege (1689\u20131697, 1702\u20131713, 1754\u20131763) sowie die drei Seminolenkriege (1817\u20131818, 1835\u20131842 und 1855\u20131858) gewesen sein. Dazu kamen die Aufst\u00e4nde des Pontiac (1763\u20131766) und des Tecumseh (ca. 1810\u20131813). Die Franzosen standen von etwa 1640 bis 1701 in den Biberkriegen, dann in vier Kriegen mit den Natchez (1716\u20131729), die Niederl\u00e4nder im Wappinger-Krieg und in den Esopuskriegen (1659\u20131660 und 1663\u20131664), die Spanier gegen die Azteken und Inkareiche, 1680 gegen die Pueblos und in zahlreichen weiteren K\u00e4mpfen. Im Westen der USA waren es vor allem die Aufst\u00e4nde des Cochise (1861\u20131874), der Sioux (1862) und Lakota (1866\u20131867) oder von Apachen unter Geronimo (bis 1886), die bekannt wurden, ebenso einzelne Schlachten, wie die am Little Bighorn oder das Massaker von Wounded Knee (1890).\nWelchen Anteil wirtschaftliche Ausbeutung und desolate Sozialverh\u00e4ltnisse, Vernachl\u00e4ssigung, kriegerische Auseinandersetzungen, Epidemien, Sklavenjagd, \u201eethnische S\u00e4uberungen\u201c und Genozidversuche an dieser demographischen Katastrophe tats\u00e4chlich hatten \u2013 der Tiefpunkt wurde erst in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts durchschritten \u2013 und in welchem Verh\u00e4ltnis sie zueinander standen, wird kaum genau gekl\u00e4rt werden k\u00f6nnen. Fest steht nur, dass zahlreiche V\u00f6lker mitsamt ihrer Kultur und Sprache vernichtet worden sind. 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Einige Forscher sprechen daher von einem \u201eamerikanischen Holocaust\u201c, doch ist diese Bezeichnung wegen der ihr inh\u00e4renten Relativierung des Holocausts an den europ\u00e4ischen Juden umstritten.", "answer": "Geronimo", "sentence": "Im Westen der USA waren es vor allem die Aufst\u00e4nde des Cochise (1861\u20131874), der Sioux (1862) und Lakota (1866\u20131867) oder von Apachen unter Geronimo (bis 1886), die bekannt wurden, ebenso einzelne Schlachten, wie die am Little Bighorn oder das Massaker von Wounded Knee (1890).", "paragraph_sentence": "Indianer == = = Zusammenbruch der indigenen Bev\u00f6lkerung = = = = Kriege spielten anfangs eine gro\u00dfe Rolle bei der Ausl\u00f6schung der indigenen Volksgruppen; doch eingeschleppte Krankheiten, Strafexpeditionen, Umsiedlungen und Zwangsarbeit dezimierten die Bev\u00f6lkerung in einem kaum quantifizierbaren Ausma\u00df. Einige Volksgruppen in Mittelamerika verschwanden durch eingeschleppte Seuchen, ohne dass ein Europ\u00e4er sie \u00fcberhaupt zu Gesicht bekommen hatte. Um 1940 folgte man \u00fcberwiegend dem Anthropologen Alfred Kroeber, der die Bev\u00f6lkerung im Jahr 1492 auf lediglich acht Millionen und n\u00f6rdlich des Rio Grande auf eine Million Menschen sch\u00e4tzte. Diese Sch\u00e4tzungen wurden bereitwillig aufgegriffen, da sie die Vernichtung in ihrem Ausma\u00df verminderte und den politischen Mythos aufrechterhielt, die Europ\u00e4er h\u00e4tten einen weitgehend menschenleeren Kontinent erobert, und damit ihren Besitz legitimierte. Seitdem wurden immer neue, extrem abweichende Sch\u00e4tzungen auf unterschiedlichster methodologischer Grundlage erstellt. Sie reichen von kaum mehr als 8 Millionen bis zu \u00fcber 110 Millionen. J\u00fcngere Sch\u00e4tzungen gehen von einem sehr groben N\u00e4herungswert von 50 Millionen Einwohnern aus, von denen etwa die H\u00e4lfte in Mesoamerika, ein Viertel im Inkareich lebte. Wie stark die Diskussion in Bewegung geraten ist, zeigt die These, die sp\u00e4ter beobachteten riesigen Bisonherden seien Weidetiere der Indianer gewesen. Die Herdengr\u00f6\u00dfe stellte folglich kein nat\u00fcrliches Gleichgewicht dar, sondern beruhte auf in wenigen Generationen eingetretener \u00dcbervermehrung nach dem starken R\u00fcckgang der menschlichen Population. Das Smithsonian Institute hat seine Sch\u00e4tzung f\u00fcr Nordamerika auf drei Millionen Menschen verdreifacht. Die dichteste Bev\u00f6lkerung existierte sicher in den Hochkulturen Lateinamerikas, wo dementsprechend die zahlenm\u00e4\u00dfig gr\u00f6\u00dften Bev\u00f6lkerungsverluste zu verzeichnen waren. Hern\u00e1n Cort\u00e9s vernichtete das Reich der Azteken mit ca. 500 Soldaten und zahlreichen verb\u00fcndeten Indianern, Pizarro das der Inkas. In der Karibik wurde die Bev\u00f6lkerung innerhalb weniger Jahrzehnte fast v\u00f6llig ausgel\u00f6scht, Hernan de Soto schleppte 1539 bis 1542 verheerende Krankheiten in das Gebiet zwischen Mississippi und Florida. Die iberischen Staaten, die sich 1494 im Vertrag von Tordesillas \u00fcber die Aufteilung der Welt und damit auch des Kontinents geeinigt hatten, entsandten zahlreiche M\u00e4nner nach \u00dcbersee, die sich dort mit indianischen Frauen verbanden. Rasch wuchs die Zahl der Abk\u00f6mmlinge, die man Mestizen nannte. Die herrschende Klasse bildeten dabei Spanier und Portugiesen, die untere Klasse Mestizen und Indianer. Reiterkrieger (''Llanero'') aus der Steppe Kolumbiens, Mitte 19. Jh. In Nordamerika richteten vor allem Krankheiten wie Pocken, Masern und Grippe katastrophale Sch\u00e4den an. Man nimmt an, dass ein Viertel bis die H\u00e4lfte der indigenen Bev\u00f6lkerung Amerikas nach Ankunft der Europ\u00e4er allein den Pocken zum Opfer fielen. Die Indianer verf\u00fcgten \u00fcber keinerlei Abwehrstoffe gegen diese f\u00fcr sie neuartigen Krankheiten. Zwar wurde die gezielte Verbreitung von Krankheiten in seltenen F\u00e4llen gefordert und mittels pockeninfizierter Decken wom\u00f6glich versucht, doch waren die Risiken unabsehbar. In dem Moment, wo es m\u00f6glich war, die eigene Bev\u00f6lkerung zu impfen, f\u00f6rderten jedoch, wie 1862 im pazifischen Nordwesten, einige Politiker die Ausbreitung der t\u00f6dlichen Epidemie oder nahmen sie in Kauf. Weiter trugen in den britischen Kolonien in Nordamerika durch die Skalpproklamation von 1756, bis 1749 bereits in Halifax und bei den Franzosen, und in einigen US-Bundesstaaten wie Massachusetts (1744) die Skalppr\u00e4mien zur Vernichtung bei. In Kalifornien wurden nach dem Goldrausch von 1849 innerhalb von nur zwei Jahrzehnten mehrere Tausend Indianer ermordet. Trotz der nicht zu \u00fcbersch\u00e4tzenden Wirkung der Epidemien und in einigen Gebieten der Sklavenjagd, sollte die der Kriege nicht untersch\u00e4tzt werden. Die verlustreichsten Kriege im Osten d\u00fcrften die Schlacht von Mauvilla (1540), der Tarrantiner-Krieg (1607\u20131615), die beiden Powhatankriege (1608\u20131614 und 1644\u20131646), der Pequot- (1637), der K\u00f6nig-Philip-Krieg (1675\u20131676), die Franzosen- und Indianerkriege (1689\u20131697, 1702\u20131713, 1754\u20131763) sowie die drei Seminolenkriege (1817\u20131818, 1835\u20131842 und 1855\u20131858) gewesen sein. Dazu kamen die Aufst\u00e4nde des Pontiac (1763\u20131766) und des Tecumseh (ca. 1810\u20131813). Die Franzosen standen von etwa 1640 bis 1701 in den Biberkriegen, dann in vier Kriegen mit den Natchez (1716\u20131729), die Niederl\u00e4nder im Wappinger-Krieg und in den Esopuskriegen (1659\u20131660 und 1663\u20131664), die Spanier gegen die Azteken und Inkareiche, 1680 gegen die Pueblos und in zahlreichen weiteren K\u00e4mpfen. Im Westen der USA waren es vor allem die Aufst\u00e4nde des Cochise (1861\u20131874), der Sioux (1862) und Lakota (1866\u20131867) oder von Apachen unter Geronimo (bis 1886), die bekannt wurden, ebenso einzelne Schlachten, wie die am Little Bighorn oder das Massaker von Wounded Knee (1890). Welchen Anteil wirtschaftliche Ausbeutung und desolate Sozialverh\u00e4ltnisse, Vernachl\u00e4ssigung, kriegerische Auseinandersetzungen, Epidemien, Sklavenjagd, \u201eethnische S\u00e4uberungen\u201c und Genozidversuche an dieser demographischen Katastrophe tats\u00e4chlich hatten \u2013 der Tiefpunkt wurde erst in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts durchschritten \u2013 und in welchem Verh\u00e4ltnis sie zueinander standen, wird kaum genau gekl\u00e4rt werden k\u00f6nnen. Fest steht nur, dass zahlreiche V\u00f6lker mitsamt ihrer Kultur und Sprache vernichtet worden sind. Es war, gemessen an der Zahl der Opfer, die gr\u00f6\u00dfte demographische und wohl auch kulturelle Katastrophe in der Geschichte der Menschheit. Einige Forscher sprechen daher von einem \u201eamerikanischen Holocaust\u201c, doch ist diese Bezeichnung wegen der ihr inh\u00e4renten Relativierung des Holocausts an den europ\u00e4ischen Juden umstritten.", "paragraph_answer": "Indianer ==== Zusammenbruch der indigenen Bev\u00f6lkerung ==== Kriege spielten anfangs eine gro\u00dfe Rolle bei der Ausl\u00f6schung der indigenen Volksgruppen; doch eingeschleppte Krankheiten, Strafexpeditionen, Umsiedlungen und Zwangsarbeit dezimierten die Bev\u00f6lkerung in einem kaum quantifizierbaren Ausma\u00df. Einige Volksgruppen in Mittelamerika verschwanden durch eingeschleppte Seuchen, ohne dass ein Europ\u00e4er sie \u00fcberhaupt zu Gesicht bekommen hatte. Um 1940 folgte man \u00fcberwiegend dem Anthropologen Alfred Kroeber, der die Bev\u00f6lkerung im Jahr 1492 auf lediglich acht Millionen und n\u00f6rdlich des Rio Grande auf eine Million Menschen sch\u00e4tzte. Diese Sch\u00e4tzungen wurden bereitwillig aufgegriffen, da sie die Vernichtung in ihrem Ausma\u00df verminderte und den politischen Mythos aufrechterhielt, die Europ\u00e4er h\u00e4tten einen weitgehend menschenleeren Kontinent erobert, und damit ihren Besitz legitimierte. Seitdem wurden immer neue, extrem abweichende Sch\u00e4tzungen auf unterschiedlichster methodologischer Grundlage erstellt. Sie reichen von kaum mehr als 8 Millionen bis zu \u00fcber 110 Millionen. J\u00fcngere Sch\u00e4tzungen gehen von einem sehr groben N\u00e4herungswert von 50 Millionen Einwohnern aus, von denen etwa die H\u00e4lfte in Mesoamerika, ein Viertel im Inkareich lebte. Wie stark die Diskussion in Bewegung geraten ist, zeigt die These, die sp\u00e4ter beobachteten riesigen Bisonherden seien Weidetiere der Indianer gewesen. Die Herdengr\u00f6\u00dfe stellte folglich kein nat\u00fcrliches Gleichgewicht dar, sondern beruhte auf in wenigen Generationen eingetretener \u00dcbervermehrung nach dem starken R\u00fcckgang der menschlichen Population. Das Smithsonian Institute hat seine Sch\u00e4tzung f\u00fcr Nordamerika auf drei Millionen Menschen verdreifacht. Die dichteste Bev\u00f6lkerung existierte sicher in den Hochkulturen Lateinamerikas, wo dementsprechend die zahlenm\u00e4\u00dfig gr\u00f6\u00dften Bev\u00f6lkerungsverluste zu verzeichnen waren. Hern\u00e1n Cort\u00e9s vernichtete das Reich der Azteken mit ca. 500 Soldaten und zahlreichen verb\u00fcndeten Indianern, Pizarro das der Inkas. In der Karibik wurde die Bev\u00f6lkerung innerhalb weniger Jahrzehnte fast v\u00f6llig ausgel\u00f6scht, Hernan de Soto schleppte 1539 bis 1542 verheerende Krankheiten in das Gebiet zwischen Mississippi und Florida. Die iberischen Staaten, die sich 1494 im Vertrag von Tordesillas \u00fcber die Aufteilung der Welt und damit auch des Kontinents geeinigt hatten, entsandten zahlreiche M\u00e4nner nach \u00dcbersee, die sich dort mit indianischen Frauen verbanden. Rasch wuchs die Zahl der Abk\u00f6mmlinge, die man Mestizen nannte. Die herrschende Klasse bildeten dabei Spanier und Portugiesen, die untere Klasse Mestizen und Indianer. Reiterkrieger (''Llanero'') aus der Steppe Kolumbiens, Mitte 19. Jh. In Nordamerika richteten vor allem Krankheiten wie Pocken, Masern und Grippe katastrophale Sch\u00e4den an. Man nimmt an, dass ein Viertel bis die H\u00e4lfte der indigenen Bev\u00f6lkerung Amerikas nach Ankunft der Europ\u00e4er allein den Pocken zum Opfer fielen. Die Indianer verf\u00fcgten \u00fcber keinerlei Abwehrstoffe gegen diese f\u00fcr sie neuartigen Krankheiten. Zwar wurde die gezielte Verbreitung von Krankheiten in seltenen F\u00e4llen gefordert und mittels pockeninfizierter Decken wom\u00f6glich versucht, doch waren die Risiken unabsehbar. In dem Moment, wo es m\u00f6glich war, die eigene Bev\u00f6lkerung zu impfen, f\u00f6rderten jedoch, wie 1862 im pazifischen Nordwesten, einige Politiker die Ausbreitung der t\u00f6dlichen Epidemie oder nahmen sie in Kauf. Weiter trugen in den britischen Kolonien in Nordamerika durch die Skalpproklamation von 1756, bis 1749 bereits in Halifax und bei den Franzosen, und in einigen US-Bundesstaaten wie Massachusetts (1744) die Skalppr\u00e4mien zur Vernichtung bei. In Kalifornien wurden nach dem Goldrausch von 1849 innerhalb von nur zwei Jahrzehnten mehrere Tausend Indianer ermordet. Trotz der nicht zu \u00fcbersch\u00e4tzenden Wirkung der Epidemien und in einigen Gebieten der Sklavenjagd, sollte die der Kriege nicht untersch\u00e4tzt werden. Die verlustreichsten Kriege im Osten d\u00fcrften die Schlacht von Mauvilla (1540), der Tarrantiner-Krieg (1607\u20131615), die beiden Powhatankriege (1608\u20131614 und 1644\u20131646), der Pequot- (1637), der K\u00f6nig-Philip-Krieg (1675\u20131676), die Franzosen- und Indianerkriege (1689\u20131697, 1702\u20131713, 1754\u20131763) sowie die drei Seminolenkriege (1817\u20131818, 1835\u20131842 und 1855\u20131858) gewesen sein. Dazu kamen die Aufst\u00e4nde des Pontiac (1763\u20131766) und des Tecumseh (ca. 1810\u20131813). Die Franzosen standen von etwa 1640 bis 1701 in den Biberkriegen, dann in vier Kriegen mit den Natchez (1716\u20131729), die Niederl\u00e4nder im Wappinger-Krieg und in den Esopuskriegen (1659\u20131660 und 1663\u20131664), die Spanier gegen die Azteken und Inkareiche, 1680 gegen die Pueblos und in zahlreichen weiteren K\u00e4mpfen. Im Westen der USA waren es vor allem die Aufst\u00e4nde des Cochise (1861\u20131874), der Sioux (1862) und Lakota (1866\u20131867) oder von Apachen unter Geronimo (bis 1886), die bekannt wurden, ebenso einzelne Schlachten, wie die am Little Bighorn oder das Massaker von Wounded Knee (1890). Welchen Anteil wirtschaftliche Ausbeutung und desolate Sozialverh\u00e4ltnisse, Vernachl\u00e4ssigung, kriegerische Auseinandersetzungen, Epidemien, Sklavenjagd, \u201eethnische S\u00e4uberungen\u201c und Genozidversuche an dieser demographischen Katastrophe tats\u00e4chlich hatten \u2013 der Tiefpunkt wurde erst in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts durchschritten \u2013 und in welchem Verh\u00e4ltnis sie zueinander standen, wird kaum genau gekl\u00e4rt werden k\u00f6nnen. Fest steht nur, dass zahlreiche V\u00f6lker mitsamt ihrer Kultur und Sprache vernichtet worden sind. Es war, gemessen an der Zahl der Opfer, die gr\u00f6\u00dfte demographische und wohl auch kulturelle Katastrophe in der Geschichte der Menschheit. Einige Forscher sprechen daher von einem \u201eamerikanischen Holocaust\u201c, doch ist diese Bezeichnung wegen der ihr inh\u00e4renten Relativierung des Holocausts an den europ\u00e4ischen Juden umstritten.", "sentence_answer": "Im Westen der USA waren es vor allem die Aufst\u00e4nde des Cochise (1861\u20131874), der Sioux (1862) und Lakota (1866\u20131867) oder von Apachen unter Geronimo (bis 1886), die bekannt wurden, ebenso einzelne Schlachten, wie die am Little Bighorn oder das Massaker von Wounded Knee (1890).", "paragraph_id": 38506} {"question": "Wann war der Aufstand der Sioux?", "paragraph": "Indianer\n\n==== Zusammenbruch der indigenen Bev\u00f6lkerung ====\nKriege spielten anfangs eine gro\u00dfe Rolle bei der Ausl\u00f6schung der indigenen Volksgruppen; doch eingeschleppte Krankheiten, Strafexpeditionen, Umsiedlungen und Zwangsarbeit dezimierten die Bev\u00f6lkerung in einem kaum quantifizierbaren Ausma\u00df. Einige Volksgruppen in Mittelamerika verschwanden durch eingeschleppte Seuchen, ohne dass ein Europ\u00e4er sie \u00fcberhaupt zu Gesicht bekommen hatte. \nUm 1940 folgte man \u00fcberwiegend dem Anthropologen Alfred Kroeber, der die Bev\u00f6lkerung im Jahr 1492 auf lediglich acht Millionen und n\u00f6rdlich des Rio Grande auf eine Million Menschen sch\u00e4tzte. Diese Sch\u00e4tzungen wurden bereitwillig aufgegriffen, da sie die Vernichtung in ihrem Ausma\u00df verminderte und den politischen Mythos aufrechterhielt, die Europ\u00e4er h\u00e4tten einen weitgehend menschenleeren Kontinent erobert, und damit ihren Besitz legitimierte. Seitdem wurden immer neue, extrem abweichende Sch\u00e4tzungen auf unterschiedlichster methodologischer Grundlage erstellt. Sie reichen von kaum mehr als 8 Millionen bis zu \u00fcber 110 Millionen. J\u00fcngere Sch\u00e4tzungen gehen von einem sehr groben N\u00e4herungswert von 50 Millionen Einwohnern aus, von denen etwa die H\u00e4lfte in Mesoamerika, ein Viertel im Inkareich lebte.\nWie stark die Diskussion in Bewegung geraten ist, zeigt die These, die sp\u00e4ter beobachteten riesigen Bisonherden seien Weidetiere der Indianer gewesen. Die Herdengr\u00f6\u00dfe stellte folglich kein nat\u00fcrliches Gleichgewicht dar, sondern beruhte auf in wenigen Generationen eingetretener \u00dcbervermehrung nach dem starken R\u00fcckgang der menschlichen Population. Das Smithsonian Institute hat seine Sch\u00e4tzung f\u00fcr Nordamerika auf drei Millionen Menschen verdreifacht.\nDie dichteste Bev\u00f6lkerung existierte sicher in den Hochkulturen Lateinamerikas, wo dementsprechend die zahlenm\u00e4\u00dfig gr\u00f6\u00dften Bev\u00f6lkerungsverluste zu verzeichnen waren.\nHern\u00e1n Cort\u00e9s vernichtete das Reich der Azteken mit ca. 500 Soldaten und zahlreichen verb\u00fcndeten Indianern, Pizarro das der Inkas. In der Karibik wurde die Bev\u00f6lkerung innerhalb weniger Jahrzehnte fast v\u00f6llig ausgel\u00f6scht, Hernan de Soto schleppte 1539 bis 1542 verheerende Krankheiten in das Gebiet zwischen Mississippi und Florida.\nDie iberischen Staaten, die sich 1494 im Vertrag von Tordesillas \u00fcber die Aufteilung der Welt und damit auch des Kontinents geeinigt hatten, entsandten zahlreiche M\u00e4nner nach \u00dcbersee, die sich dort mit indianischen Frauen verbanden. Rasch wuchs die Zahl der Abk\u00f6mmlinge, die man Mestizen nannte. Die herrschende Klasse bildeten dabei Spanier und Portugiesen, die untere Klasse Mestizen und Indianer.\nReiterkrieger (''Llanero'') aus der Steppe Kolumbiens, Mitte 19. Jh.\nIn Nordamerika richteten vor allem Krankheiten wie Pocken, Masern und Grippe katastrophale Sch\u00e4den an. Man nimmt an, dass ein Viertel bis die H\u00e4lfte der indigenen Bev\u00f6lkerung Amerikas nach Ankunft der Europ\u00e4er allein den Pocken zum Opfer fielen. Die Indianer verf\u00fcgten \u00fcber keinerlei Abwehrstoffe gegen diese f\u00fcr sie neuartigen Krankheiten. Zwar wurde die gezielte Verbreitung von Krankheiten in seltenen F\u00e4llen gefordert und mittels pockeninfizierter Decken wom\u00f6glich versucht, doch waren die Risiken unabsehbar. In dem Moment, wo es m\u00f6glich war, die eigene Bev\u00f6lkerung zu impfen, f\u00f6rderten jedoch, wie 1862 im pazifischen Nordwesten, einige Politiker die Ausbreitung der t\u00f6dlichen Epidemie oder nahmen sie in Kauf.\nWeiter trugen in den britischen Kolonien in Nordamerika durch die Skalpproklamation von 1756, bis 1749 bereits in Halifax und bei den Franzosen, und in einigen US-Bundesstaaten wie Massachusetts (1744) die Skalppr\u00e4mien zur Vernichtung bei. In Kalifornien wurden nach dem Goldrausch von 1849 innerhalb von nur zwei Jahrzehnten mehrere Tausend Indianer ermordet.\nTrotz der nicht zu \u00fcbersch\u00e4tzenden Wirkung der Epidemien und in einigen Gebieten der Sklavenjagd, sollte die der Kriege nicht untersch\u00e4tzt werden. Die verlustreichsten Kriege im Osten d\u00fcrften die Schlacht von Mauvilla (1540), der Tarrantiner-Krieg (1607\u20131615), die beiden Powhatankriege (1608\u20131614 und 1644\u20131646), der Pequot- (1637), der K\u00f6nig-Philip-Krieg (1675\u20131676), die Franzosen- und Indianerkriege (1689\u20131697, 1702\u20131713, 1754\u20131763) sowie die drei Seminolenkriege (1817\u20131818, 1835\u20131842 und 1855\u20131858) gewesen sein. Dazu kamen die Aufst\u00e4nde des Pontiac (1763\u20131766) und des Tecumseh (ca. 1810\u20131813). Die Franzosen standen von etwa 1640 bis 1701 in den Biberkriegen, dann in vier Kriegen mit den Natchez (1716\u20131729), die Niederl\u00e4nder im Wappinger-Krieg und in den Esopuskriegen (1659\u20131660 und 1663\u20131664), die Spanier gegen die Azteken und Inkareiche, 1680 gegen die Pueblos und in zahlreichen weiteren K\u00e4mpfen. Im Westen der USA waren es vor allem die Aufst\u00e4nde des Cochise (1861\u20131874), der Sioux (1862) und Lakota (1866\u20131867) oder von Apachen unter Geronimo (bis 1886), die bekannt wurden, ebenso einzelne Schlachten, wie die am Little Bighorn oder das Massaker von Wounded Knee (1890).\nWelchen Anteil wirtschaftliche Ausbeutung und desolate Sozialverh\u00e4ltnisse, Vernachl\u00e4ssigung, kriegerische Auseinandersetzungen, Epidemien, Sklavenjagd, \u201eethnische S\u00e4uberungen\u201c und Genozidversuche an dieser demographischen Katastrophe tats\u00e4chlich hatten \u2013 der Tiefpunkt wurde erst in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts durchschritten \u2013 und in welchem Verh\u00e4ltnis sie zueinander standen, wird kaum genau gekl\u00e4rt werden k\u00f6nnen. Fest steht nur, dass zahlreiche V\u00f6lker mitsamt ihrer Kultur und Sprache vernichtet worden sind. Es war, gemessen an der Zahl der Opfer, die gr\u00f6\u00dfte demographische und wohl auch kulturelle Katastrophe in der Geschichte der Menschheit. Einige Forscher sprechen daher von einem \u201eamerikanischen Holocaust\u201c, doch ist diese Bezeichnung wegen der ihr inh\u00e4renten Relativierung des Holocausts an den europ\u00e4ischen Juden umstritten.", "answer": "1862", "sentence": "In dem Moment, wo es m\u00f6glich war, die eigene Bev\u00f6lkerung zu impfen, f\u00f6rderten jedoch, wie 1862 im pazifischen Nordwesten, einige Politiker die Ausbreitung der t\u00f6dlichen Epidemie oder nahmen sie in Kauf.", "paragraph_sentence": "Indianer == = = Zusammenbruch der indigenen Bev\u00f6lkerung = = = = Kriege spielten anfangs eine gro\u00dfe Rolle bei der Ausl\u00f6schung der indigenen Volksgruppen; doch eingeschleppte Krankheiten, Strafexpeditionen, Umsiedlungen und Zwangsarbeit dezimierten die Bev\u00f6lkerung in einem kaum quantifizierbaren Ausma\u00df. Einige Volksgruppen in Mittelamerika verschwanden durch eingeschleppte Seuchen, ohne dass ein Europ\u00e4er sie \u00fcberhaupt zu Gesicht bekommen hatte. Um 1940 folgte man \u00fcberwiegend dem Anthropologen Alfred Kroeber, der die Bev\u00f6lkerung im Jahr 1492 auf lediglich acht Millionen und n\u00f6rdlich des Rio Grande auf eine Million Menschen sch\u00e4tzte. Diese Sch\u00e4tzungen wurden bereitwillig aufgegriffen, da sie die Vernichtung in ihrem Ausma\u00df verminderte und den politischen Mythos aufrechterhielt, die Europ\u00e4er h\u00e4tten einen weitgehend menschenleeren Kontinent erobert, und damit ihren Besitz legitimierte. Seitdem wurden immer neue, extrem abweichende Sch\u00e4tzungen auf unterschiedlichster methodologischer Grundlage erstellt. Sie reichen von kaum mehr als 8 Millionen bis zu \u00fcber 110 Millionen. J\u00fcngere Sch\u00e4tzungen gehen von einem sehr groben N\u00e4herungswert von 50 Millionen Einwohnern aus, von denen etwa die H\u00e4lfte in Mesoamerika, ein Viertel im Inkareich lebte. Wie stark die Diskussion in Bewegung geraten ist, zeigt die These, die sp\u00e4ter beobachteten riesigen Bisonherden seien Weidetiere der Indianer gewesen. Die Herdengr\u00f6\u00dfe stellte folglich kein nat\u00fcrliches Gleichgewicht dar, sondern beruhte auf in wenigen Generationen eingetretener \u00dcbervermehrung nach dem starken R\u00fcckgang der menschlichen Population. Das Smithsonian Institute hat seine Sch\u00e4tzung f\u00fcr Nordamerika auf drei Millionen Menschen verdreifacht. Die dichteste Bev\u00f6lkerung existierte sicher in den Hochkulturen Lateinamerikas, wo dementsprechend die zahlenm\u00e4\u00dfig gr\u00f6\u00dften Bev\u00f6lkerungsverluste zu verzeichnen waren. Hern\u00e1n Cort\u00e9s vernichtete das Reich der Azteken mit ca. 500 Soldaten und zahlreichen verb\u00fcndeten Indianern, Pizarro das der Inkas. In der Karibik wurde die Bev\u00f6lkerung innerhalb weniger Jahrzehnte fast v\u00f6llig ausgel\u00f6scht, Hernan de Soto schleppte 1539 bis 1542 verheerende Krankheiten in das Gebiet zwischen Mississippi und Florida. Die iberischen Staaten, die sich 1494 im Vertrag von Tordesillas \u00fcber die Aufteilung der Welt und damit auch des Kontinents geeinigt hatten, entsandten zahlreiche M\u00e4nner nach \u00dcbersee, die sich dort mit indianischen Frauen verbanden. Rasch wuchs die Zahl der Abk\u00f6mmlinge, die man Mestizen nannte. Die herrschende Klasse bildeten dabei Spanier und Portugiesen, die untere Klasse Mestizen und Indianer. Reiterkrieger (''Llanero'') aus der Steppe Kolumbiens, Mitte 19. Jh. In Nordamerika richteten vor allem Krankheiten wie Pocken, Masern und Grippe katastrophale Sch\u00e4den an. Man nimmt an, dass ein Viertel bis die H\u00e4lfte der indigenen Bev\u00f6lkerung Amerikas nach Ankunft der Europ\u00e4er allein den Pocken zum Opfer fielen. Die Indianer verf\u00fcgten \u00fcber keinerlei Abwehrstoffe gegen diese f\u00fcr sie neuartigen Krankheiten. Zwar wurde die gezielte Verbreitung von Krankheiten in seltenen F\u00e4llen gefordert und mittels pockeninfizierter Decken wom\u00f6glich versucht, doch waren die Risiken unabsehbar. In dem Moment, wo es m\u00f6glich war, die eigene Bev\u00f6lkerung zu impfen, f\u00f6rderten jedoch, wie 1862 im pazifischen Nordwesten, einige Politiker die Ausbreitung der t\u00f6dlichen Epidemie oder nahmen sie in Kauf. Weiter trugen in den britischen Kolonien in Nordamerika durch die Skalpproklamation von 1756, bis 1749 bereits in Halifax und bei den Franzosen, und in einigen US-Bundesstaaten wie Massachusetts (1744) die Skalppr\u00e4mien zur Vernichtung bei. In Kalifornien wurden nach dem Goldrausch von 1849 innerhalb von nur zwei Jahrzehnten mehrere Tausend Indianer ermordet. Trotz der nicht zu \u00fcbersch\u00e4tzenden Wirkung der Epidemien und in einigen Gebieten der Sklavenjagd, sollte die der Kriege nicht untersch\u00e4tzt werden. Die verlustreichsten Kriege im Osten d\u00fcrften die Schlacht von Mauvilla (1540), der Tarrantiner-Krieg (1607\u20131615), die beiden Powhatankriege (1608\u20131614 und 1644\u20131646), der Pequot- (1637), der K\u00f6nig-Philip-Krieg (1675\u20131676), die Franzosen- und Indianerkriege (1689\u20131697, 1702\u20131713, 1754\u20131763) sowie die drei Seminolenkriege (1817\u20131818, 1835\u20131842 und 1855\u20131858) gewesen sein. Dazu kamen die Aufst\u00e4nde des Pontiac (1763\u20131766) und des Tecumseh (ca. 1810\u20131813). Die Franzosen standen von etwa 1640 bis 1701 in den Biberkriegen, dann in vier Kriegen mit den Natchez (1716\u20131729), die Niederl\u00e4nder im Wappinger-Krieg und in den Esopuskriegen (1659\u20131660 und 1663\u20131664), die Spanier gegen die Azteken und Inkareiche, 1680 gegen die Pueblos und in zahlreichen weiteren K\u00e4mpfen. Im Westen der USA waren es vor allem die Aufst\u00e4nde des Cochise (1861\u20131874), der Sioux (1862) und Lakota (1866\u20131867) oder von Apachen unter Geronimo (bis 1886), die bekannt wurden, ebenso einzelne Schlachten, wie die am Little Bighorn oder das Massaker von Wounded Knee (1890). Welchen Anteil wirtschaftliche Ausbeutung und desolate Sozialverh\u00e4ltnisse, Vernachl\u00e4ssigung, kriegerische Auseinandersetzungen, Epidemien, Sklavenjagd, \u201eethnische S\u00e4uberungen\u201c und Genozidversuche an dieser demographischen Katastrophe tats\u00e4chlich hatten \u2013 der Tiefpunkt wurde erst in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts durchschritten \u2013 und in welchem Verh\u00e4ltnis sie zueinander standen, wird kaum genau gekl\u00e4rt werden k\u00f6nnen. Fest steht nur, dass zahlreiche V\u00f6lker mitsamt ihrer Kultur und Sprache vernichtet worden sind. Es war, gemessen an der Zahl der Opfer, die gr\u00f6\u00dfte demographische und wohl auch kulturelle Katastrophe in der Geschichte der Menschheit. Einige Forscher sprechen daher von einem \u201eamerikanischen Holocaust\u201c, doch ist diese Bezeichnung wegen der ihr inh\u00e4renten Relativierung des Holocausts an den europ\u00e4ischen Juden umstritten.", "paragraph_answer": "Indianer ==== Zusammenbruch der indigenen Bev\u00f6lkerung ==== Kriege spielten anfangs eine gro\u00dfe Rolle bei der Ausl\u00f6schung der indigenen Volksgruppen; doch eingeschleppte Krankheiten, Strafexpeditionen, Umsiedlungen und Zwangsarbeit dezimierten die Bev\u00f6lkerung in einem kaum quantifizierbaren Ausma\u00df. Einige Volksgruppen in Mittelamerika verschwanden durch eingeschleppte Seuchen, ohne dass ein Europ\u00e4er sie \u00fcberhaupt zu Gesicht bekommen hatte. Um 1940 folgte man \u00fcberwiegend dem Anthropologen Alfred Kroeber, der die Bev\u00f6lkerung im Jahr 1492 auf lediglich acht Millionen und n\u00f6rdlich des Rio Grande auf eine Million Menschen sch\u00e4tzte. Diese Sch\u00e4tzungen wurden bereitwillig aufgegriffen, da sie die Vernichtung in ihrem Ausma\u00df verminderte und den politischen Mythos aufrechterhielt, die Europ\u00e4er h\u00e4tten einen weitgehend menschenleeren Kontinent erobert, und damit ihren Besitz legitimierte. Seitdem wurden immer neue, extrem abweichende Sch\u00e4tzungen auf unterschiedlichster methodologischer Grundlage erstellt. Sie reichen von kaum mehr als 8 Millionen bis zu \u00fcber 110 Millionen. J\u00fcngere Sch\u00e4tzungen gehen von einem sehr groben N\u00e4herungswert von 50 Millionen Einwohnern aus, von denen etwa die H\u00e4lfte in Mesoamerika, ein Viertel im Inkareich lebte. Wie stark die Diskussion in Bewegung geraten ist, zeigt die These, die sp\u00e4ter beobachteten riesigen Bisonherden seien Weidetiere der Indianer gewesen. Die Herdengr\u00f6\u00dfe stellte folglich kein nat\u00fcrliches Gleichgewicht dar, sondern beruhte auf in wenigen Generationen eingetretener \u00dcbervermehrung nach dem starken R\u00fcckgang der menschlichen Population. Das Smithsonian Institute hat seine Sch\u00e4tzung f\u00fcr Nordamerika auf drei Millionen Menschen verdreifacht. Die dichteste Bev\u00f6lkerung existierte sicher in den Hochkulturen Lateinamerikas, wo dementsprechend die zahlenm\u00e4\u00dfig gr\u00f6\u00dften Bev\u00f6lkerungsverluste zu verzeichnen waren. Hern\u00e1n Cort\u00e9s vernichtete das Reich der Azteken mit ca. 500 Soldaten und zahlreichen verb\u00fcndeten Indianern, Pizarro das der Inkas. In der Karibik wurde die Bev\u00f6lkerung innerhalb weniger Jahrzehnte fast v\u00f6llig ausgel\u00f6scht, Hernan de Soto schleppte 1539 bis 1542 verheerende Krankheiten in das Gebiet zwischen Mississippi und Florida. Die iberischen Staaten, die sich 1494 im Vertrag von Tordesillas \u00fcber die Aufteilung der Welt und damit auch des Kontinents geeinigt hatten, entsandten zahlreiche M\u00e4nner nach \u00dcbersee, die sich dort mit indianischen Frauen verbanden. Rasch wuchs die Zahl der Abk\u00f6mmlinge, die man Mestizen nannte. Die herrschende Klasse bildeten dabei Spanier und Portugiesen, die untere Klasse Mestizen und Indianer. Reiterkrieger (''Llanero'') aus der Steppe Kolumbiens, Mitte 19. Jh. In Nordamerika richteten vor allem Krankheiten wie Pocken, Masern und Grippe katastrophale Sch\u00e4den an. 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In Kalifornien wurden nach dem Goldrausch von 1849 innerhalb von nur zwei Jahrzehnten mehrere Tausend Indianer ermordet. Trotz der nicht zu \u00fcbersch\u00e4tzenden Wirkung der Epidemien und in einigen Gebieten der Sklavenjagd, sollte die der Kriege nicht untersch\u00e4tzt werden. Die verlustreichsten Kriege im Osten d\u00fcrften die Schlacht von Mauvilla (1540), der Tarrantiner-Krieg (1607\u20131615), die beiden Powhatankriege (1608\u20131614 und 1644\u20131646), der Pequot- (1637), der K\u00f6nig-Philip-Krieg (1675\u20131676), die Franzosen- und Indianerkriege (1689\u20131697, 1702\u20131713, 1754\u20131763) sowie die drei Seminolenkriege (1817\u20131818, 1835\u20131842 und 1855\u20131858) gewesen sein. Dazu kamen die Aufst\u00e4nde des Pontiac (1763\u20131766) und des Tecumseh (ca. 1810\u20131813). Die Franzosen standen von etwa 1640 bis 1701 in den Biberkriegen, dann in vier Kriegen mit den Natchez (1716\u20131729), die Niederl\u00e4nder im Wappinger-Krieg und in den Esopuskriegen (1659\u20131660 und 1663\u20131664), die Spanier gegen die Azteken und Inkareiche, 1680 gegen die Pueblos und in zahlreichen weiteren K\u00e4mpfen. Im Westen der USA waren es vor allem die Aufst\u00e4nde des Cochise (1861\u20131874), der Sioux (1862) und Lakota (1866\u20131867) oder von Apachen unter Geronimo (bis 1886), die bekannt wurden, ebenso einzelne Schlachten, wie die am Little Bighorn oder das Massaker von Wounded Knee (1890). Welchen Anteil wirtschaftliche Ausbeutung und desolate Sozialverh\u00e4ltnisse, Vernachl\u00e4ssigung, kriegerische Auseinandersetzungen, Epidemien, Sklavenjagd, \u201eethnische S\u00e4uberungen\u201c und Genozidversuche an dieser demographischen Katastrophe tats\u00e4chlich hatten \u2013 der Tiefpunkt wurde erst in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts durchschritten \u2013 und in welchem Verh\u00e4ltnis sie zueinander standen, wird kaum genau gekl\u00e4rt werden k\u00f6nnen. Fest steht nur, dass zahlreiche V\u00f6lker mitsamt ihrer Kultur und Sprache vernichtet worden sind. Es war, gemessen an der Zahl der Opfer, die gr\u00f6\u00dfte demographische und wohl auch kulturelle Katastrophe in der Geschichte der Menschheit. Einige Forscher sprechen daher von einem \u201eamerikanischen Holocaust\u201c, doch ist diese Bezeichnung wegen der ihr inh\u00e4renten Relativierung des Holocausts an den europ\u00e4ischen Juden umstritten.", "sentence_answer": "In dem Moment, wo es m\u00f6glich war, die eigene Bev\u00f6lkerung zu impfen, f\u00f6rderten jedoch, wie 1862 im pazifischen Nordwesten, einige Politiker die Ausbreitung der t\u00f6dlichen Epidemie oder nahmen sie in Kauf.", "paragraph_id": 38508} {"question": "Welches Massaker gegen die indianische Bev\u00f6lkerung wurde 1890 begangen?", "paragraph": "Indianer\n\n==== Zusammenbruch der indigenen Bev\u00f6lkerung ====\nKriege spielten anfangs eine gro\u00dfe Rolle bei der Ausl\u00f6schung der indigenen Volksgruppen; doch eingeschleppte Krankheiten, Strafexpeditionen, Umsiedlungen und Zwangsarbeit dezimierten die Bev\u00f6lkerung in einem kaum quantifizierbaren Ausma\u00df. Einige Volksgruppen in Mittelamerika verschwanden durch eingeschleppte Seuchen, ohne dass ein Europ\u00e4er sie \u00fcberhaupt zu Gesicht bekommen hatte. \nUm 1940 folgte man \u00fcberwiegend dem Anthropologen Alfred Kroeber, der die Bev\u00f6lkerung im Jahr 1492 auf lediglich acht Millionen und n\u00f6rdlich des Rio Grande auf eine Million Menschen sch\u00e4tzte. Diese Sch\u00e4tzungen wurden bereitwillig aufgegriffen, da sie die Vernichtung in ihrem Ausma\u00df verminderte und den politischen Mythos aufrechterhielt, die Europ\u00e4er h\u00e4tten einen weitgehend menschenleeren Kontinent erobert, und damit ihren Besitz legitimierte. Seitdem wurden immer neue, extrem abweichende Sch\u00e4tzungen auf unterschiedlichster methodologischer Grundlage erstellt. Sie reichen von kaum mehr als 8 Millionen bis zu \u00fcber 110 Millionen. J\u00fcngere Sch\u00e4tzungen gehen von einem sehr groben N\u00e4herungswert von 50 Millionen Einwohnern aus, von denen etwa die H\u00e4lfte in Mesoamerika, ein Viertel im Inkareich lebte.\nWie stark die Diskussion in Bewegung geraten ist, zeigt die These, die sp\u00e4ter beobachteten riesigen Bisonherden seien Weidetiere der Indianer gewesen. Die Herdengr\u00f6\u00dfe stellte folglich kein nat\u00fcrliches Gleichgewicht dar, sondern beruhte auf in wenigen Generationen eingetretener \u00dcbervermehrung nach dem starken R\u00fcckgang der menschlichen Population. Das Smithsonian Institute hat seine Sch\u00e4tzung f\u00fcr Nordamerika auf drei Millionen Menschen verdreifacht.\nDie dichteste Bev\u00f6lkerung existierte sicher in den Hochkulturen Lateinamerikas, wo dementsprechend die zahlenm\u00e4\u00dfig gr\u00f6\u00dften Bev\u00f6lkerungsverluste zu verzeichnen waren.\nHern\u00e1n Cort\u00e9s vernichtete das Reich der Azteken mit ca. 500 Soldaten und zahlreichen verb\u00fcndeten Indianern, Pizarro das der Inkas. In der Karibik wurde die Bev\u00f6lkerung innerhalb weniger Jahrzehnte fast v\u00f6llig ausgel\u00f6scht, Hernan de Soto schleppte 1539 bis 1542 verheerende Krankheiten in das Gebiet zwischen Mississippi und Florida.\nDie iberischen Staaten, die sich 1494 im Vertrag von Tordesillas \u00fcber die Aufteilung der Welt und damit auch des Kontinents geeinigt hatten, entsandten zahlreiche M\u00e4nner nach \u00dcbersee, die sich dort mit indianischen Frauen verbanden. Rasch wuchs die Zahl der Abk\u00f6mmlinge, die man Mestizen nannte. Die herrschende Klasse bildeten dabei Spanier und Portugiesen, die untere Klasse Mestizen und Indianer.\nReiterkrieger (''Llanero'') aus der Steppe Kolumbiens, Mitte 19. Jh.\nIn Nordamerika richteten vor allem Krankheiten wie Pocken, Masern und Grippe katastrophale Sch\u00e4den an. Man nimmt an, dass ein Viertel bis die H\u00e4lfte der indigenen Bev\u00f6lkerung Amerikas nach Ankunft der Europ\u00e4er allein den Pocken zum Opfer fielen. Die Indianer verf\u00fcgten \u00fcber keinerlei Abwehrstoffe gegen diese f\u00fcr sie neuartigen Krankheiten. Zwar wurde die gezielte Verbreitung von Krankheiten in seltenen F\u00e4llen gefordert und mittels pockeninfizierter Decken wom\u00f6glich versucht, doch waren die Risiken unabsehbar. In dem Moment, wo es m\u00f6glich war, die eigene Bev\u00f6lkerung zu impfen, f\u00f6rderten jedoch, wie 1862 im pazifischen Nordwesten, einige Politiker die Ausbreitung der t\u00f6dlichen Epidemie oder nahmen sie in Kauf.\nWeiter trugen in den britischen Kolonien in Nordamerika durch die Skalpproklamation von 1756, bis 1749 bereits in Halifax und bei den Franzosen, und in einigen US-Bundesstaaten wie Massachusetts (1744) die Skalppr\u00e4mien zur Vernichtung bei. In Kalifornien wurden nach dem Goldrausch von 1849 innerhalb von nur zwei Jahrzehnten mehrere Tausend Indianer ermordet.\nTrotz der nicht zu \u00fcbersch\u00e4tzenden Wirkung der Epidemien und in einigen Gebieten der Sklavenjagd, sollte die der Kriege nicht untersch\u00e4tzt werden. Die verlustreichsten Kriege im Osten d\u00fcrften die Schlacht von Mauvilla (1540), der Tarrantiner-Krieg (1607\u20131615), die beiden Powhatankriege (1608\u20131614 und 1644\u20131646), der Pequot- (1637), der K\u00f6nig-Philip-Krieg (1675\u20131676), die Franzosen- und Indianerkriege (1689\u20131697, 1702\u20131713, 1754\u20131763) sowie die drei Seminolenkriege (1817\u20131818, 1835\u20131842 und 1855\u20131858) gewesen sein. Dazu kamen die Aufst\u00e4nde des Pontiac (1763\u20131766) und des Tecumseh (ca. 1810\u20131813). Die Franzosen standen von etwa 1640 bis 1701 in den Biberkriegen, dann in vier Kriegen mit den Natchez (1716\u20131729), die Niederl\u00e4nder im Wappinger-Krieg und in den Esopuskriegen (1659\u20131660 und 1663\u20131664), die Spanier gegen die Azteken und Inkareiche, 1680 gegen die Pueblos und in zahlreichen weiteren K\u00e4mpfen. Im Westen der USA waren es vor allem die Aufst\u00e4nde des Cochise (1861\u20131874), der Sioux (1862) und Lakota (1866\u20131867) oder von Apachen unter Geronimo (bis 1886), die bekannt wurden, ebenso einzelne Schlachten, wie die am Little Bighorn oder das Massaker von Wounded Knee (1890).\nWelchen Anteil wirtschaftliche Ausbeutung und desolate Sozialverh\u00e4ltnisse, Vernachl\u00e4ssigung, kriegerische Auseinandersetzungen, Epidemien, Sklavenjagd, \u201eethnische S\u00e4uberungen\u201c und Genozidversuche an dieser demographischen Katastrophe tats\u00e4chlich hatten \u2013 der Tiefpunkt wurde erst in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts durchschritten \u2013 und in welchem Verh\u00e4ltnis sie zueinander standen, wird kaum genau gekl\u00e4rt werden k\u00f6nnen. Fest steht nur, dass zahlreiche V\u00f6lker mitsamt ihrer Kultur und Sprache vernichtet worden sind. Es war, gemessen an der Zahl der Opfer, die gr\u00f6\u00dfte demographische und wohl auch kulturelle Katastrophe in der Geschichte der Menschheit. 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Einige Volksgruppen in Mittelamerika verschwanden durch eingeschleppte Seuchen, ohne dass ein Europ\u00e4er sie \u00fcberhaupt zu Gesicht bekommen hatte. Um 1940 folgte man \u00fcberwiegend dem Anthropologen Alfred Kroeber, der die Bev\u00f6lkerung im Jahr 1492 auf lediglich acht Millionen und n\u00f6rdlich des Rio Grande auf eine Million Menschen sch\u00e4tzte. Diese Sch\u00e4tzungen wurden bereitwillig aufgegriffen, da sie die Vernichtung in ihrem Ausma\u00df verminderte und den politischen Mythos aufrechterhielt, die Europ\u00e4er h\u00e4tten einen weitgehend menschenleeren Kontinent erobert, und damit ihren Besitz legitimierte. Seitdem wurden immer neue, extrem abweichende Sch\u00e4tzungen auf unterschiedlichster methodologischer Grundlage erstellt. Sie reichen von kaum mehr als 8 Millionen bis zu \u00fcber 110 Millionen. J\u00fcngere Sch\u00e4tzungen gehen von einem sehr groben N\u00e4herungswert von 50 Millionen Einwohnern aus, von denen etwa die H\u00e4lfte in Mesoamerika, ein Viertel im Inkareich lebte. Wie stark die Diskussion in Bewegung geraten ist, zeigt die These, die sp\u00e4ter beobachteten riesigen Bisonherden seien Weidetiere der Indianer gewesen. Die Herdengr\u00f6\u00dfe stellte folglich kein nat\u00fcrliches Gleichgewicht dar, sondern beruhte auf in wenigen Generationen eingetretener \u00dcbervermehrung nach dem starken R\u00fcckgang der menschlichen Population. Das Smithsonian Institute hat seine Sch\u00e4tzung f\u00fcr Nordamerika auf drei Millionen Menschen verdreifacht. Die dichteste Bev\u00f6lkerung existierte sicher in den Hochkulturen Lateinamerikas, wo dementsprechend die zahlenm\u00e4\u00dfig gr\u00f6\u00dften Bev\u00f6lkerungsverluste zu verzeichnen waren. Hern\u00e1n Cort\u00e9s vernichtete das Reich der Azteken mit ca. 500 Soldaten und zahlreichen verb\u00fcndeten Indianern, Pizarro das der Inkas. In der Karibik wurde die Bev\u00f6lkerung innerhalb weniger Jahrzehnte fast v\u00f6llig ausgel\u00f6scht, Hernan de Soto schleppte 1539 bis 1542 verheerende Krankheiten in das Gebiet zwischen Mississippi und Florida. Die iberischen Staaten, die sich 1494 im Vertrag von Tordesillas \u00fcber die Aufteilung der Welt und damit auch des Kontinents geeinigt hatten, entsandten zahlreiche M\u00e4nner nach \u00dcbersee, die sich dort mit indianischen Frauen verbanden. Rasch wuchs die Zahl der Abk\u00f6mmlinge, die man Mestizen nannte. Die herrschende Klasse bildeten dabei Spanier und Portugiesen, die untere Klasse Mestizen und Indianer. Reiterkrieger (''Llanero'') aus der Steppe Kolumbiens, Mitte 19. Jh. In Nordamerika richteten vor allem Krankheiten wie Pocken, Masern und Grippe katastrophale Sch\u00e4den an. Man nimmt an, dass ein Viertel bis die H\u00e4lfte der indigenen Bev\u00f6lkerung Amerikas nach Ankunft der Europ\u00e4er allein den Pocken zum Opfer fielen. Die Indianer verf\u00fcgten \u00fcber keinerlei Abwehrstoffe gegen diese f\u00fcr sie neuartigen Krankheiten. Zwar wurde die gezielte Verbreitung von Krankheiten in seltenen F\u00e4llen gefordert und mittels pockeninfizierter Decken wom\u00f6glich versucht, doch waren die Risiken unabsehbar. In dem Moment, wo es m\u00f6glich war, die eigene Bev\u00f6lkerung zu impfen, f\u00f6rderten jedoch, wie 1862 im pazifischen Nordwesten, einige Politiker die Ausbreitung der t\u00f6dlichen Epidemie oder nahmen sie in Kauf. Weiter trugen in den britischen Kolonien in Nordamerika durch die Skalpproklamation von 1756, bis 1749 bereits in Halifax und bei den Franzosen, und in einigen US-Bundesstaaten wie Massachusetts (1744) die Skalppr\u00e4mien zur Vernichtung bei. In Kalifornien wurden nach dem Goldrausch von 1849 innerhalb von nur zwei Jahrzehnten mehrere Tausend Indianer ermordet. Trotz der nicht zu \u00fcbersch\u00e4tzenden Wirkung der Epidemien und in einigen Gebieten der Sklavenjagd, sollte die der Kriege nicht untersch\u00e4tzt werden. Die verlustreichsten Kriege im Osten d\u00fcrften die Schlacht von Mauvilla (1540), der Tarrantiner-Krieg (1607\u20131615), die beiden Powhatankriege (1608\u20131614 und 1644\u20131646), der Pequot- (1637), der K\u00f6nig-Philip-Krieg (1675\u20131676), die Franzosen- und Indianerkriege (1689\u20131697, 1702\u20131713, 1754\u20131763) sowie die drei Seminolenkriege (1817\u20131818, 1835\u20131842 und 1855\u20131858) gewesen sein. Dazu kamen die Aufst\u00e4nde des Pontiac (1763\u20131766) und des Tecumseh (ca. 1810\u20131813). Die Franzosen standen von etwa 1640 bis 1701 in den Biberkriegen, dann in vier Kriegen mit den Natchez (1716\u20131729), die Niederl\u00e4nder im Wappinger-Krieg und in den Esopuskriegen (1659\u20131660 und 1663\u20131664), die Spanier gegen die Azteken und Inkareiche, 1680 gegen die Pueblos und in zahlreichen weiteren K\u00e4mpfen. Im Westen der USA waren es vor allem die Aufst\u00e4nde des Cochise (1861\u20131874), der Sioux (1862) und Lakota (1866\u20131867) oder von Apachen unter Geronimo (bis 1886), die bekannt wurden, ebenso einzelne Schlachten, wie die am Little Bighorn oder das Massaker von Wounded Knee (1890). Welchen Anteil wirtschaftliche Ausbeutung und desolate Sozialverh\u00e4ltnisse, Vernachl\u00e4ssigung, kriegerische Auseinandersetzungen, Epidemien, Sklavenjagd, \u201eethnische S\u00e4uberungen\u201c und Genozidversuche an dieser demographischen Katastrophe tats\u00e4chlich hatten \u2013 der Tiefpunkt wurde erst in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts durchschritten \u2013 und in welchem Verh\u00e4ltnis sie zueinander standen, wird kaum genau gekl\u00e4rt werden k\u00f6nnen. Fest steht nur, dass zahlreiche V\u00f6lker mitsamt ihrer Kultur und Sprache vernichtet worden sind. Es war, gemessen an der Zahl der Opfer, die gr\u00f6\u00dfte demographische und wohl auch kulturelle Katastrophe in der Geschichte der Menschheit. Einige Forscher sprechen daher von einem \u201eamerikanischen Holocaust\u201c, doch ist diese Bezeichnung wegen der ihr inh\u00e4renten Relativierung des Holocausts an den europ\u00e4ischen Juden umstritten.", "paragraph_answer": "Indianer ==== Zusammenbruch der indigenen Bev\u00f6lkerung ==== Kriege spielten anfangs eine gro\u00dfe Rolle bei der Ausl\u00f6schung der indigenen Volksgruppen; doch eingeschleppte Krankheiten, Strafexpeditionen, Umsiedlungen und Zwangsarbeit dezimierten die Bev\u00f6lkerung in einem kaum quantifizierbaren Ausma\u00df. Einige Volksgruppen in Mittelamerika verschwanden durch eingeschleppte Seuchen, ohne dass ein Europ\u00e4er sie \u00fcberhaupt zu Gesicht bekommen hatte. Um 1940 folgte man \u00fcberwiegend dem Anthropologen Alfred Kroeber, der die Bev\u00f6lkerung im Jahr 1492 auf lediglich acht Millionen und n\u00f6rdlich des Rio Grande auf eine Million Menschen sch\u00e4tzte. Diese Sch\u00e4tzungen wurden bereitwillig aufgegriffen, da sie die Vernichtung in ihrem Ausma\u00df verminderte und den politischen Mythos aufrechterhielt, die Europ\u00e4er h\u00e4tten einen weitgehend menschenleeren Kontinent erobert, und damit ihren Besitz legitimierte. Seitdem wurden immer neue, extrem abweichende Sch\u00e4tzungen auf unterschiedlichster methodologischer Grundlage erstellt. Sie reichen von kaum mehr als 8 Millionen bis zu \u00fcber 110 Millionen. J\u00fcngere Sch\u00e4tzungen gehen von einem sehr groben N\u00e4herungswert von 50 Millionen Einwohnern aus, von denen etwa die H\u00e4lfte in Mesoamerika, ein Viertel im Inkareich lebte. Wie stark die Diskussion in Bewegung geraten ist, zeigt die These, die sp\u00e4ter beobachteten riesigen Bisonherden seien Weidetiere der Indianer gewesen. Die Herdengr\u00f6\u00dfe stellte folglich kein nat\u00fcrliches Gleichgewicht dar, sondern beruhte auf in wenigen Generationen eingetretener \u00dcbervermehrung nach dem starken R\u00fcckgang der menschlichen Population. Das Smithsonian Institute hat seine Sch\u00e4tzung f\u00fcr Nordamerika auf drei Millionen Menschen verdreifacht. Die dichteste Bev\u00f6lkerung existierte sicher in den Hochkulturen Lateinamerikas, wo dementsprechend die zahlenm\u00e4\u00dfig gr\u00f6\u00dften Bev\u00f6lkerungsverluste zu verzeichnen waren. Hern\u00e1n Cort\u00e9s vernichtete das Reich der Azteken mit ca. 500 Soldaten und zahlreichen verb\u00fcndeten Indianern, Pizarro das der Inkas. In der Karibik wurde die Bev\u00f6lkerung innerhalb weniger Jahrzehnte fast v\u00f6llig ausgel\u00f6scht, Hernan de Soto schleppte 1539 bis 1542 verheerende Krankheiten in das Gebiet zwischen Mississippi und Florida. Die iberischen Staaten, die sich 1494 im Vertrag von Tordesillas \u00fcber die Aufteilung der Welt und damit auch des Kontinents geeinigt hatten, entsandten zahlreiche M\u00e4nner nach \u00dcbersee, die sich dort mit indianischen Frauen verbanden. Rasch wuchs die Zahl der Abk\u00f6mmlinge, die man Mestizen nannte. Die herrschende Klasse bildeten dabei Spanier und Portugiesen, die untere Klasse Mestizen und Indianer. Reiterkrieger (''Llanero'') aus der Steppe Kolumbiens, Mitte 19. Jh. In Nordamerika richteten vor allem Krankheiten wie Pocken, Masern und Grippe katastrophale Sch\u00e4den an. Man nimmt an, dass ein Viertel bis die H\u00e4lfte der indigenen Bev\u00f6lkerung Amerikas nach Ankunft der Europ\u00e4er allein den Pocken zum Opfer fielen. Die Indianer verf\u00fcgten \u00fcber keinerlei Abwehrstoffe gegen diese f\u00fcr sie neuartigen Krankheiten. Zwar wurde die gezielte Verbreitung von Krankheiten in seltenen F\u00e4llen gefordert und mittels pockeninfizierter Decken wom\u00f6glich versucht, doch waren die Risiken unabsehbar. In dem Moment, wo es m\u00f6glich war, die eigene Bev\u00f6lkerung zu impfen, f\u00f6rderten jedoch, wie 1862 im pazifischen Nordwesten, einige Politiker die Ausbreitung der t\u00f6dlichen Epidemie oder nahmen sie in Kauf. Weiter trugen in den britischen Kolonien in Nordamerika durch die Skalpproklamation von 1756, bis 1749 bereits in Halifax und bei den Franzosen, und in einigen US-Bundesstaaten wie Massachusetts (1744) die Skalppr\u00e4mien zur Vernichtung bei. In Kalifornien wurden nach dem Goldrausch von 1849 innerhalb von nur zwei Jahrzehnten mehrere Tausend Indianer ermordet. Trotz der nicht zu \u00fcbersch\u00e4tzenden Wirkung der Epidemien und in einigen Gebieten der Sklavenjagd, sollte die der Kriege nicht untersch\u00e4tzt werden. Die verlustreichsten Kriege im Osten d\u00fcrften die Schlacht von Mauvilla (1540), der Tarrantiner-Krieg (1607\u20131615), die beiden Powhatankriege (1608\u20131614 und 1644\u20131646), der Pequot- (1637), der K\u00f6nig-Philip-Krieg (1675\u20131676), die Franzosen- und Indianerkriege (1689\u20131697, 1702\u20131713, 1754\u20131763) sowie die drei Seminolenkriege (1817\u20131818, 1835\u20131842 und 1855\u20131858) gewesen sein. Dazu kamen die Aufst\u00e4nde des Pontiac (1763\u20131766) und des Tecumseh (ca. 1810\u20131813). Die Franzosen standen von etwa 1640 bis 1701 in den Biberkriegen, dann in vier Kriegen mit den Natchez (1716\u20131729), die Niederl\u00e4nder im Wappinger-Krieg und in den Esopuskriegen (1659\u20131660 und 1663\u20131664), die Spanier gegen die Azteken und Inkareiche, 1680 gegen die Pueblos und in zahlreichen weiteren K\u00e4mpfen. Im Westen der USA waren es vor allem die Aufst\u00e4nde des Cochise (1861\u20131874), der Sioux (1862) und Lakota (1866\u20131867) oder von Apachen unter Geronimo (bis 1886), die bekannt wurden, ebenso einzelne Schlachten, wie die am Little Bighorn oder das Massaker von Wounded Knee (1890). Welchen Anteil wirtschaftliche Ausbeutung und desolate Sozialverh\u00e4ltnisse, Vernachl\u00e4ssigung, kriegerische Auseinandersetzungen, Epidemien, Sklavenjagd, \u201eethnische S\u00e4uberungen\u201c und Genozidversuche an dieser demographischen Katastrophe tats\u00e4chlich hatten \u2013 der Tiefpunkt wurde erst in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts durchschritten \u2013 und in welchem Verh\u00e4ltnis sie zueinander standen, wird kaum genau gekl\u00e4rt werden k\u00f6nnen. Fest steht nur, dass zahlreiche V\u00f6lker mitsamt ihrer Kultur und Sprache vernichtet worden sind. Es war, gemessen an der Zahl der Opfer, die gr\u00f6\u00dfte demographische und wohl auch kulturelle Katastrophe in der Geschichte der Menschheit. Einige Forscher sprechen daher von einem \u201eamerikanischen Holocaust\u201c, doch ist diese Bezeichnung wegen der ihr inh\u00e4renten Relativierung des Holocausts an den europ\u00e4ischen Juden umstritten.", "sentence_answer": "Im Westen der USA waren es vor allem die Aufst\u00e4nde des Cochise (1861\u20131874), der Sioux (1862) und Lakota (1866\u20131867) oder von Apachen unter Geronimo (bis 1886), die bekannt wurden, ebenso einzelne Schlachten, wie die am Little Bighorn oder das Massaker von Wounded Knee (1890).", "paragraph_id": 38509} {"question": "Was ist das Zinkfingerprotein?", "paragraph": "Zink\n\n=== Wirkung im K\u00f6rper ===\nZink z\u00e4hlt zu den unentbehrlichen (essentiellen) Spurenelementen f\u00fcr den Stoffwechsel. Es ist Bestandteil einer Vielzahl von Enzymen, beispielsweise der RNA-Polymerase und der Carboanhydrase. Zink erf\u00fcllt im K\u00f6rper viele verschiedene Funktionen. So nimmt es Schl\u00fcsselrollen im Zucker-, Fett- und Eiwei\u00dfstoffwechsel ein und ist beteiligt am Aufbau der Erbsubstanz und beim Zellwachstum. Sowohl das Immunsystem als auch viele Hormone ben\u00f6tigen Zink f\u00fcr ihre Funktion. Zink f\u00f6rdert das Immunsystem u.\u00a0a. durch eine Abschw\u00e4chung der Immunreaktion bei \u00fcberschie\u00dfenden Reaktionen des Immunsystems. Zink ist ebenfalls Bestandteil von Zinkfingerproteinen, die wichtige Transkriptionsfaktoren sind. Im Blut ist Zink \u00fcberwiegend an Albumin gebunden.", "answer": "Transkriptionsfaktoren", "sentence": "Zink ist ebenfalls Bestandteil von Zinkfingerproteinen, die wichtige Transkriptionsfaktoren sind.", "paragraph_sentence": "Zink === Wirkung im K\u00f6rper = = = Zink z\u00e4hlt zu den unentbehrlichen (essentiellen) Spurenelementen f\u00fcr den Stoffwechsel. Es ist Bestandteil einer Vielzahl von Enzymen, beispielsweise der RNA-Polymerase und der Carboanhydrase. Zink erf\u00fcllt im K\u00f6rper viele verschiedene Funktionen. So nimmt es Schl\u00fcsselrollen im Zucker-, Fett- und Eiwei\u00dfstoffwechsel ein und ist beteiligt am Aufbau der Erbsubstanz und beim Zellwachstum. Sowohl das Immunsystem als auch viele Hormone ben\u00f6tigen Zink f\u00fcr ihre Funktion. Zink f\u00f6rdert das Immunsystem u. a. durch eine Abschw\u00e4chung der Immunreaktion bei \u00fcberschie\u00dfenden Reaktionen des Immunsystems. Zink ist ebenfalls Bestandteil von Zinkfingerproteinen, die wichtige Transkriptionsfaktoren sind. Im Blut ist Zink \u00fcberwiegend an Albumin gebunden.", "paragraph_answer": "Zink === Wirkung im K\u00f6rper === Zink z\u00e4hlt zu den unentbehrlichen (essentiellen) Spurenelementen f\u00fcr den Stoffwechsel. Es ist Bestandteil einer Vielzahl von Enzymen, beispielsweise der RNA-Polymerase und der Carboanhydrase. Zink erf\u00fcllt im K\u00f6rper viele verschiedene Funktionen. So nimmt es Schl\u00fcsselrollen im Zucker-, Fett- und Eiwei\u00dfstoffwechsel ein und ist beteiligt am Aufbau der Erbsubstanz und beim Zellwachstum. Sowohl das Immunsystem als auch viele Hormone ben\u00f6tigen Zink f\u00fcr ihre Funktion. Zink f\u00f6rdert das Immunsystem u. a. durch eine Abschw\u00e4chung der Immunreaktion bei \u00fcberschie\u00dfenden Reaktionen des Immunsystems. Zink ist ebenfalls Bestandteil von Zinkfingerproteinen, die wichtige Transkriptionsfaktoren sind. Im Blut ist Zink \u00fcberwiegend an Albumin gebunden.", "sentence_answer": "Zink ist ebenfalls Bestandteil von Zinkfingerproteinen, die wichtige Transkriptionsfaktoren sind.", "paragraph_id": 38553} {"question": "Wie tritt Zink im Blutkreislauf auf?", "paragraph": "Zink\n\n=== Wirkung im K\u00f6rper ===\nZink z\u00e4hlt zu den unentbehrlichen (essentiellen) Spurenelementen f\u00fcr den Stoffwechsel. Es ist Bestandteil einer Vielzahl von Enzymen, beispielsweise der RNA-Polymerase und der Carboanhydrase. Zink erf\u00fcllt im K\u00f6rper viele verschiedene Funktionen. So nimmt es Schl\u00fcsselrollen im Zucker-, Fett- und Eiwei\u00dfstoffwechsel ein und ist beteiligt am Aufbau der Erbsubstanz und beim Zellwachstum. Sowohl das Immunsystem als auch viele Hormone ben\u00f6tigen Zink f\u00fcr ihre Funktion. Zink f\u00f6rdert das Immunsystem u.\u00a0a. durch eine Abschw\u00e4chung der Immunreaktion bei \u00fcberschie\u00dfenden Reaktionen des Immunsystems. Zink ist ebenfalls Bestandteil von Zinkfingerproteinen, die wichtige Transkriptionsfaktoren sind. Im Blut ist Zink \u00fcberwiegend an Albumin gebunden.", "answer": "an Albumin gebunden", "sentence": "Im Blut ist Zink \u00fcberwiegend an Albumin gebunden .", "paragraph_sentence": "Zink === Wirkung im K\u00f6rper = = = Zink z\u00e4hlt zu den unentbehrlichen (essentiellen) Spurenelementen f\u00fcr den Stoffwechsel. Es ist Bestandteil einer Vielzahl von Enzymen, beispielsweise der RNA-Polymerase und der Carboanhydrase. Zink erf\u00fcllt im K\u00f6rper viele verschiedene Funktionen. So nimmt es Schl\u00fcsselrollen im Zucker-, Fett- und Eiwei\u00dfstoffwechsel ein und ist beteiligt am Aufbau der Erbsubstanz und beim Zellwachstum. Sowohl das Immunsystem als auch viele Hormone ben\u00f6tigen Zink f\u00fcr ihre Funktion. Zink f\u00f6rdert das Immunsystem u. a. durch eine Abschw\u00e4chung der Immunreaktion bei \u00fcberschie\u00dfenden Reaktionen des Immunsystems. Zink ist ebenfalls Bestandteil von Zinkfingerproteinen, die wichtige Transkriptionsfaktoren sind. Im Blut ist Zink \u00fcberwiegend an Albumin gebunden . ", "paragraph_answer": "Zink === Wirkung im K\u00f6rper === Zink z\u00e4hlt zu den unentbehrlichen (essentiellen) Spurenelementen f\u00fcr den Stoffwechsel. Es ist Bestandteil einer Vielzahl von Enzymen, beispielsweise der RNA-Polymerase und der Carboanhydrase. Zink erf\u00fcllt im K\u00f6rper viele verschiedene Funktionen. So nimmt es Schl\u00fcsselrollen im Zucker-, Fett- und Eiwei\u00dfstoffwechsel ein und ist beteiligt am Aufbau der Erbsubstanz und beim Zellwachstum. Sowohl das Immunsystem als auch viele Hormone ben\u00f6tigen Zink f\u00fcr ihre Funktion. Zink f\u00f6rdert das Immunsystem u. a. durch eine Abschw\u00e4chung der Immunreaktion bei \u00fcberschie\u00dfenden Reaktionen des Immunsystems. Zink ist ebenfalls Bestandteil von Zinkfingerproteinen, die wichtige Transkriptionsfaktoren sind. Im Blut ist Zink \u00fcberwiegend an Albumin gebunden .", "sentence_answer": "Im Blut ist Zink \u00fcberwiegend an Albumin gebunden .", "paragraph_id": 38554} {"question": "Welche Enzyme ben\u00f6tigen Zink?", "paragraph": "Zink\n\n=== Wirkung im K\u00f6rper ===\nZink z\u00e4hlt zu den unentbehrlichen (essentiellen) Spurenelementen f\u00fcr den Stoffwechsel. Es ist Bestandteil einer Vielzahl von Enzymen, beispielsweise der RNA-Polymerase und der Carboanhydrase. Zink erf\u00fcllt im K\u00f6rper viele verschiedene Funktionen. So nimmt es Schl\u00fcsselrollen im Zucker-, Fett- und Eiwei\u00dfstoffwechsel ein und ist beteiligt am Aufbau der Erbsubstanz und beim Zellwachstum. Sowohl das Immunsystem als auch viele Hormone ben\u00f6tigen Zink f\u00fcr ihre Funktion. Zink f\u00f6rdert das Immunsystem u.\u00a0a. durch eine Abschw\u00e4chung der Immunreaktion bei \u00fcberschie\u00dfenden Reaktionen des Immunsystems. Zink ist ebenfalls Bestandteil von Zinkfingerproteinen, die wichtige Transkriptionsfaktoren sind. Im Blut ist Zink \u00fcberwiegend an Albumin gebunden.", "answer": "RNA-Polymerase und der Carboanhydrase", "sentence": "beispielsweise der RNA-Polymerase und der Carboanhydrase .", "paragraph_sentence": "Zink === Wirkung im K\u00f6rper = = = Zink z\u00e4hlt zu den unentbehrlichen (essentiellen) Spurenelementen f\u00fcr den Stoffwechsel. Es ist Bestandteil einer Vielzahl von Enzymen, beispielsweise der RNA-Polymerase und der Carboanhydrase . Zink erf\u00fcllt im K\u00f6rper viele verschiedene Funktionen. So nimmt es Schl\u00fcsselrollen im Zucker-, Fett- und Eiwei\u00dfstoffwechsel ein und ist beteiligt am Aufbau der Erbsubstanz und beim Zellwachstum. Sowohl das Immunsystem als auch viele Hormone ben\u00f6tigen Zink f\u00fcr ihre Funktion. Zink f\u00f6rdert das Immunsystem u. a. durch eine Abschw\u00e4chung der Immunreaktion bei \u00fcberschie\u00dfenden Reaktionen des Immunsystems. Zink ist ebenfalls Bestandteil von Zinkfingerproteinen, die wichtige Transkriptionsfaktoren sind. Im Blut ist Zink \u00fcberwiegend an Albumin gebunden.", "paragraph_answer": "Zink === Wirkung im K\u00f6rper === Zink z\u00e4hlt zu den unentbehrlichen (essentiellen) Spurenelementen f\u00fcr den Stoffwechsel. Es ist Bestandteil einer Vielzahl von Enzymen, beispielsweise der RNA-Polymerase und der Carboanhydrase . Zink erf\u00fcllt im K\u00f6rper viele verschiedene Funktionen. So nimmt es Schl\u00fcsselrollen im Zucker-, Fett- und Eiwei\u00dfstoffwechsel ein und ist beteiligt am Aufbau der Erbsubstanz und beim Zellwachstum. Sowohl das Immunsystem als auch viele Hormone ben\u00f6tigen Zink f\u00fcr ihre Funktion. Zink f\u00f6rdert das Immunsystem u. a. durch eine Abschw\u00e4chung der Immunreaktion bei \u00fcberschie\u00dfenden Reaktionen des Immunsystems. Zink ist ebenfalls Bestandteil von Zinkfingerproteinen, die wichtige Transkriptionsfaktoren sind. Im Blut ist Zink \u00fcberwiegend an Albumin gebunden.", "sentence_answer": "beispielsweise der RNA-Polymerase und der Carboanhydrase .", "paragraph_id": 38556} {"question": "Wof\u00fcr ben\u00f6tigt der K\u00f6rper Zink?", "paragraph": "Zink\n\n=== Wirkung im K\u00f6rper ===\nZink z\u00e4hlt zu den unentbehrlichen (essentiellen) Spurenelementen f\u00fcr den Stoffwechsel. Es ist Bestandteil einer Vielzahl von Enzymen, beispielsweise der RNA-Polymerase und der Carboanhydrase. Zink erf\u00fcllt im K\u00f6rper viele verschiedene Funktionen. So nimmt es Schl\u00fcsselrollen im Zucker-, Fett- und Eiwei\u00dfstoffwechsel ein und ist beteiligt am Aufbau der Erbsubstanz und beim Zellwachstum. Sowohl das Immunsystem als auch viele Hormone ben\u00f6tigen Zink f\u00fcr ihre Funktion. Zink f\u00f6rdert das Immunsystem u.\u00a0a. durch eine Abschw\u00e4chung der Immunreaktion bei \u00fcberschie\u00dfenden Reaktionen des Immunsystems. Zink ist ebenfalls Bestandteil von Zinkfingerproteinen, die wichtige Transkriptionsfaktoren sind. Im Blut ist Zink \u00fcberwiegend an Albumin gebunden.", "answer": "ink erf\u00fcllt im K\u00f6rper viele verschiedene Funktionen. So nimmt es Schl\u00fcsselrollen im Zucker-, Fett- und Eiwei\u00dfstoffwechsel ein und ist beteiligt am Aufbau der Erbsubstanz und beim Zellwachstum. 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Zink f\u00f6rdert das Immunsystem u. a. durch eine Abschw\u00e4chung der Immunreaktion bei \u00fcberschie\u00dfenden Reaktionen des Immunsystems.", "paragraph_id": 38557} {"question": "In welcher Stadt steht das Alley Theatre", "paragraph": "Houston\n\n=== Theater ===\nIn der sorgf\u00e4ltig restaurierten Downtown Houston gibt es in unmittelbarer N\u00e4he zahlreiche bedeutende Kulturinstitutionen: das Schauspielhaus ''Alley Theatre'', das ''Wortham Center'' (Heimst\u00e4tte der Houston Grand Opera), ''Jones Hall'' (Konzerthalle des Houston Symphony Orchestra) und das ''Hobby Center for the Performing Arts'' (Kulturzentrum f\u00fcr Gastspiele unter anderem von Shows, Musicals und f\u00fcr Konzerte).\nHouston Texas Alley Theater 2003.jpg|Alley Theatre\nWortham Center.jpg|Wortham Center\nHouston Jones Hall 2003.jpg|Jones Hall\nMain Street in Downtown Houston, Richtung Nordnordost, von der Lamar Street aus aufgenommen, M\u00e4rz 2011", "answer": "Downtown Houston", "sentence": "In der sorgf\u00e4ltig restaurierten Downtown Houston gibt es in unmittelbarer N\u00e4he zahlreiche bedeutende Kulturinstitutionen: das Schauspielhaus ''Alley Theatre'', das ''Wortham Center'' (Heimst\u00e4tte der Houston Grand Opera), ''Jones Hall'' (Konzerthalle des Houston Symphony Orchestra) und das ''Hobby Center for the Performing Arts'' (Kulturzentrum f\u00fcr Gastspiele unter anderem von Shows, Musicals und f\u00fcr Konzerte).", "paragraph_sentence": "Houston == = Theater == = In der sorgf\u00e4ltig restaurierten Downtown Houston gibt es in unmittelbarer N\u00e4he zahlreiche bedeutende Kulturinstitutionen: das Schauspielhaus ''Alley Theatre'', das ''Wortham Center'' (Heimst\u00e4tte der Houston Grand Opera), ''Jones Hall'' (Konzerthalle des Houston Symphony Orchestra) und das ''Hobby Center for the Performing Arts'' (Kulturzentrum f\u00fcr Gastspiele unter anderem von Shows, Musicals und f\u00fcr Konzerte). Houston Texas Alley Theater 2003.jpg|Alley Theatre Wortham Center.jpg|Wortham Center Houston Jones Hall 2003.jpg|Jones Hall Main Street in Downtown Houston, Richtung Nordnordost, von der Lamar Street aus aufgenommen, M\u00e4rz 2011", "paragraph_answer": "Houston === Theater === In der sorgf\u00e4ltig restaurierten Downtown Houston gibt es in unmittelbarer N\u00e4he zahlreiche bedeutende Kulturinstitutionen: das Schauspielhaus ''Alley Theatre'', das ''Wortham Center'' (Heimst\u00e4tte der Houston Grand Opera), ''Jones Hall'' (Konzerthalle des Houston Symphony Orchestra) und das ''Hobby Center for the Performing Arts'' (Kulturzentrum f\u00fcr Gastspiele unter anderem von Shows, Musicals und f\u00fcr Konzerte). Houston Texas Alley Theater 2003.jpg|Alley Theatre Wortham Center.jpg|Wortham Center Houston Jones Hall 2003.jpg|Jones Hall Main Street in Downtown Houston, Richtung Nordnordost, von der Lamar Street aus aufgenommen, M\u00e4rz 2011", "sentence_answer": "In der sorgf\u00e4ltig restaurierten Downtown Houston gibt es in unmittelbarer N\u00e4he zahlreiche bedeutende Kulturinstitutionen: das Schauspielhaus ''Alley Theatre'', das ''Wortham Center'' (Heimst\u00e4tte der Houston Grand Opera), ''Jones Hall'' (Konzerthalle des Houston Symphony Orchestra) und das ''Hobby Center for the Performing Arts'' (Kulturzentrum f\u00fcr Gastspiele unter anderem von Shows, Musicals und f\u00fcr Konzerte).", "paragraph_id": 40480} {"question": "Was hei\u00dft Sowjet?", "paragraph": "Russische_Sozialistische_F\u00f6derative_Sowjetrepublik\n\n=== Gr\u00fcndung ===\nErste Flagge der RSFSR (1918/20\u20131937)\nZweite Flagge der RSFSR (1954\u20131991)\nLetzte Flagge der RSFSR (ab 22. August 1991)\nDie neuen Machthaber bauten den Sowjet (Rat) systematisch zu einem alternativen Repr\u00e4sentationsorgan der ''Vollb\u00fcrger'' ihrer Definition aus. Ein erster Schritt bestand in der Einverleibung des Allrussischen Bauernsowjets, die der dritte ''Allrussische Kongress der Arbeiter- und Soldatendeputierten'' in der zweiten Januarwoche 1918 f\u00f6rmlich vollzog. Damit wurde ''ein'' zentrales Gremium geschaffen, das als Gegenmodell zum ''b\u00fcrgerlichen'' Parlament fungieren konnte und auf die Provinz \u00fcbertragbar war. Der zweite Schritt bestand in der Ausarbeitung einer f\u00f6rmlichen Verfassung, die eine solche Hierarchie von R\u00e4ten auf vier Ebenen (l\u00e4ndliche Bezirke russ.: ''wolosti'', Kreise ''ujesdy'', Gouvernements ''gubernii'' und Gro\u00dfregionen ''oblasti'') etablierte und die jeweiligen Kompetenzen regelte. Dieses Dokument, mit dem die ''Russische Sozialistische F\u00f6derative Sowjetrepublik'' (RSFSR) offiziell in die Staatenwelt eintrat, fixierte auch die prinzipiellen Eigenarten der R\u00e4teordnung im Unterschied zur parlamentarischen Demokratie.\n# die Beschr\u00e4nkung des Wahlrechtes auf diejenigen, ''die ihren Lebensunterhalt aus produktiver und gesellschaftlich n\u00fctzlicher Arbeit'' bestritten. Wer Lohnarbeiter besch\u00e4ftigte oder von Renten und Wertpapieren lebte, war ausgeschlossen; Kaufleute und Priester entm\u00fcndigte man per definitionem.\n# die fehlende Trennung zwischen Exekutive (aus\u00fcbende) und Legislative (gesetzgebende Gewalt), wie sie Baron de Montesquieu (''Vom Geist der Gesetze'', 1748) erstmals gefordert hatte und seit der Franz\u00f6sischen Revolution zur Grundlage der liberalen Demokratie geworden war. Da sich der Arbeiter- und Bauernstaat exklusiv als Instrument seiner Klientel verstand, b\u00fc\u00dfte auch die Justiz ihre Unabh\u00e4ngigkeit ein. In der Sowjetverfassung existierte also keine Gewaltenteilung.\n# der Verzicht auf eine Direktwahl der h\u00f6heren R\u00e4te und deren pyramidale Bestellung. Auf diese Weise war der Selektion der wichtigen Entscheidungstr\u00e4ger T\u00fcr und Tor ge\u00f6ffnet. Um sie zu konterkarieren, h\u00e4tte es eines starken Pluralismus auch im Zentrum der Macht bedurft. Einen solchen vermochte Lenin auch am Ende des B\u00fcrgerkrieges (und auch dar\u00fcber hinaus) zu verhindern.", "answer": "Rat", "sentence": "Die neuen Machthaber bauten den Sowjet ( Rat )", "paragraph_sentence": "Russische_Sozialistische_F\u00f6derative_Sowjetrepublik = = = Gr\u00fcndung === Erste Flagge der RSFSR (1918/20\u20131937) Zweite Flagge der RSFSR (1954\u20131991) Letzte Flagge der RSFSR (ab 22. August 1991) Die neuen Machthaber bauten den Sowjet ( Rat ) systematisch zu einem alternativen Repr\u00e4sentationsorgan der ''Vollb\u00fcrger'' ihrer Definition aus . Ein erster Schritt bestand in der Einverleibung des Allrussischen Bauernsowjets, die der dritte ''Allrussische Kongress der Arbeiter- und Soldatendeputierten'' in der zweiten Januarwoche 1918 f\u00f6rmlich vollzog. Damit wurde ''ein'' zentrales Gremium geschaffen, das als Gegenmodell zum ''b\u00fcrgerlichen'' Parlament fungieren konnte und auf die Provinz \u00fcbertragbar war. Der zweite Schritt bestand in der Ausarbeitung einer f\u00f6rmlichen Verfassung, die eine solche Hierarchie von R\u00e4ten auf vier Ebenen (l\u00e4ndliche Bezirke russ.: ''wolosti'', Kreise ''ujesdy'', Gouvernements ''gubernii'' und Gro\u00dfregionen ''oblasti'') etablierte und die jeweiligen Kompetenzen regelte. Dieses Dokument, mit dem die ''Russische Sozialistische F\u00f6derative Sowjetrepublik'' (RSFSR) offiziell in die Staatenwelt eintrat, fixierte auch die prinzipiellen Eigenarten der R\u00e4teordnung im Unterschied zur parlamentarischen Demokratie. # die Beschr\u00e4nkung des Wahlrechtes auf diejenigen, ''die ihren Lebensunterhalt aus produktiver und gesellschaftlich n\u00fctzlicher Arbeit'' bestritten. Wer Lohnarbeiter besch\u00e4ftigte oder von Renten und Wertpapieren lebte, war ausgeschlossen; Kaufleute und Priester entm\u00fcndigte man per definitionem. # die fehlende Trennung zwischen Exekutive (aus\u00fcbende) und Legislative (gesetzgebende Gewalt), wie sie Baron de Montesquieu ('' Vom Geist der Gesetze'', 1748) erstmals gefordert hatte und seit der Franz\u00f6sischen Revolution zur Grundlage der liberalen Demokratie geworden war. Da sich der Arbeiter- und Bauernstaat exklusiv als Instrument seiner Klientel verstand, b\u00fc\u00dfte auch die Justiz ihre Unabh\u00e4ngigkeit ein. In der Sowjetverfassung existierte also keine Gewaltenteilung. # der Verzicht auf eine Direktwahl der h\u00f6heren R\u00e4te und deren pyramidale Bestellung. Auf diese Weise war der Selektion der wichtigen Entscheidungstr\u00e4ger T\u00fcr und Tor ge\u00f6ffnet. Um sie zu konterkarieren, h\u00e4tte es eines starken Pluralismus auch im Zentrum der Macht bedurft. Einen solchen vermochte Lenin auch am Ende des B\u00fcrgerkrieges (und auch dar\u00fcber hinaus) zu verhindern.", "paragraph_answer": "Russische_Sozialistische_F\u00f6derative_Sowjetrepublik === Gr\u00fcndung === Erste Flagge der RSFSR (1918/20\u20131937) Zweite Flagge der RSFSR (1954\u20131991) Letzte Flagge der RSFSR (ab 22. August 1991) Die neuen Machthaber bauten den Sowjet ( Rat ) systematisch zu einem alternativen Repr\u00e4sentationsorgan der ''Vollb\u00fcrger'' ihrer Definition aus. Ein erster Schritt bestand in der Einverleibung des Allrussischen Bauernsowjets, die der dritte ''Allrussische Kongress der Arbeiter- und Soldatendeputierten'' in der zweiten Januarwoche 1918 f\u00f6rmlich vollzog. Damit wurde ''ein'' zentrales Gremium geschaffen, das als Gegenmodell zum ''b\u00fcrgerlichen'' Parlament fungieren konnte und auf die Provinz \u00fcbertragbar war. Der zweite Schritt bestand in der Ausarbeitung einer f\u00f6rmlichen Verfassung, die eine solche Hierarchie von R\u00e4ten auf vier Ebenen (l\u00e4ndliche Bezirke russ.: ''wolosti'', Kreise ''ujesdy'', Gouvernements ''gubernii'' und Gro\u00dfregionen ''oblasti'') etablierte und die jeweiligen Kompetenzen regelte. Dieses Dokument, mit dem die ''Russische Sozialistische F\u00f6derative Sowjetrepublik'' (RSFSR) offiziell in die Staatenwelt eintrat, fixierte auch die prinzipiellen Eigenarten der R\u00e4teordnung im Unterschied zur parlamentarischen Demokratie. # die Beschr\u00e4nkung des Wahlrechtes auf diejenigen, ''die ihren Lebensunterhalt aus produktiver und gesellschaftlich n\u00fctzlicher Arbeit'' bestritten. Wer Lohnarbeiter besch\u00e4ftigte oder von Renten und Wertpapieren lebte, war ausgeschlossen; Kaufleute und Priester entm\u00fcndigte man per definitionem. # die fehlende Trennung zwischen Exekutive (aus\u00fcbende) und Legislative (gesetzgebende Gewalt), wie sie Baron de Montesquieu (''Vom Geist der Gesetze'', 1748) erstmals gefordert hatte und seit der Franz\u00f6sischen Revolution zur Grundlage der liberalen Demokratie geworden war. Da sich der Arbeiter- und Bauernstaat exklusiv als Instrument seiner Klientel verstand, b\u00fc\u00dfte auch die Justiz ihre Unabh\u00e4ngigkeit ein. In der Sowjetverfassung existierte also keine Gewaltenteilung. # der Verzicht auf eine Direktwahl der h\u00f6heren R\u00e4te und deren pyramidale Bestellung. Auf diese Weise war der Selektion der wichtigen Entscheidungstr\u00e4ger T\u00fcr und Tor ge\u00f6ffnet. Um sie zu konterkarieren, h\u00e4tte es eines starken Pluralismus auch im Zentrum der Macht bedurft. Einen solchen vermochte Lenin auch am Ende des B\u00fcrgerkrieges (und auch dar\u00fcber hinaus) zu verhindern.", "sentence_answer": "Die neuen Machthaber bauten den Sowjet ( Rat )", "paragraph_id": 37393} {"question": "Welche Verwaltungsebenen gab es in der Russischen Sowjetrepublik?", "paragraph": "Russische_Sozialistische_F\u00f6derative_Sowjetrepublik\n\n=== Gr\u00fcndung ===\nErste Flagge der RSFSR (1918/20\u20131937)\nZweite Flagge der RSFSR (1954\u20131991)\nLetzte Flagge der RSFSR (ab 22. 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In der Sowjetverfassung existierte also keine Gewaltenteilung.\n# der Verzicht auf eine Direktwahl der h\u00f6heren R\u00e4te und deren pyramidale Bestellung. Auf diese Weise war der Selektion der wichtigen Entscheidungstr\u00e4ger T\u00fcr und Tor ge\u00f6ffnet. Um sie zu konterkarieren, h\u00e4tte es eines starken Pluralismus auch im Zentrum der Macht bedurft. 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Ein erster Schritt bestand in der Einverleibung des Allrussischen Bauernsowjets, die der dritte ''Allrussische Kongress der Arbeiter- und Soldatendeputierten'' in der zweiten Januarwoche 1918 f\u00f6rmlich vollzog. Damit wurde ''ein'' zentrales Gremium geschaffen, das als Gegenmodell zum ''b\u00fcrgerlichen'' Parlament fungieren konnte und auf die Provinz \u00fcbertragbar war. Der zweite Schritt bestand in der Ausarbeitung einer f\u00f6rmlichen Verfassung, die eine solche Hierarchie von R\u00e4ten auf vier Ebenen (l\u00e4ndliche Bezirke russ.: ''wolosti'', Kreise ''ujesdy'', Gouvernements ''gubernii'' und Gro\u00dfregionen ''oblasti'') etablierte und die jeweiligen Kompetenzen regelte. 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Ein erster Schritt bestand in der Einverleibung des Allrussischen Bauernsowjets, die der dritte ''Allrussische Kongress der Arbeiter- und Soldatendeputierten'' in der zweiten Januarwoche 1918 f\u00f6rmlich vollzog. Damit wurde ''ein'' zentrales Gremium geschaffen, das als Gegenmodell zum ''b\u00fcrgerlichen'' Parlament fungieren konnte und auf die Provinz \u00fcbertragbar war. Der zweite Schritt bestand in der Ausarbeitung einer f\u00f6rmlichen Verfassung, die eine solche Hierarchie von R\u00e4ten auf vier Ebenen (l\u00e4ndliche Bezirke russ.: ''wolosti'', Kreise ''ujesdy'', Gouvernements ''gubernii'' und Gro\u00dfregionen ''oblasti'') etablierte und die jeweiligen Kompetenzen regelte. 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Ein erster Schritt bestand in der Einverleibung des Allrussischen Bauernsowjets, die der dritte ''Allrussische Kongress der Arbeiter- und Soldatendeputierten'' in der zweiten Januarwoche 1918 f\u00f6rmlich vollzog. Damit wurde ''ein'' zentrales Gremium geschaffen, das als Gegenmodell zum ''b\u00fcrgerlichen'' Parlament fungieren konnte und auf die Provinz \u00fcbertragbar war. Der zweite Schritt bestand in der Ausarbeitung einer f\u00f6rmlichen Verfassung, die eine solche Hierarchie von R\u00e4ten auf vier Ebenen (l\u00e4ndliche Bezirke russ.: ''wolosti'', Kreise ''ujesdy'', Gouvernements ''gubernii'' und Gro\u00dfregionen ''oblasti'') etablierte und die jeweiligen Kompetenzen regelte. 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Ein erster Schritt bestand in der Einverleibung des Allrussischen Bauernsowjets, die der dritte ''Allrussische Kongress der Arbeiter- und Soldatendeputierten'' in der zweiten Januarwoche 1918 f\u00f6rmlich vollzog. Damit wurde ''ein'' zentrales Gremium geschaffen, das als Gegenmodell zum ''b\u00fcrgerlichen'' Parlament fungieren konnte und auf die Provinz \u00fcbertragbar war. Der zweite Schritt bestand in der Ausarbeitung einer f\u00f6rmlichen Verfassung, die eine solche Hierarchie von R\u00e4ten auf vier Ebenen (l\u00e4ndliche Bezirke russ.: ''wolosti'', Kreise ''ujesdy'', Gouvernements ''gubernii'' und Gro\u00dfregionen ''oblasti'') etablierte und die jeweiligen Kompetenzen regelte. Dieses Dokument, mit dem die ''Russische Sozialistische F\u00f6derative Sowjetrepublik'' (RSFSR) offiziell in die Staatenwelt eintrat, fixierte auch die prinzipiellen Eigenarten der R\u00e4teordnung im Unterschied zur parlamentarischen Demokratie.\n# die Beschr\u00e4nkung des Wahlrechtes auf diejenigen, ''die ihren Lebensunterhalt aus produktiver und gesellschaftlich n\u00fctzlicher Arbeit'' bestritten. Wer Lohnarbeiter besch\u00e4ftigte oder von Renten und Wertpapieren lebte, war ausgeschlossen; Kaufleute und Priester entm\u00fcndigte man per definitionem.\n# die fehlende Trennung zwischen Exekutive (aus\u00fcbende) und Legislative (gesetzgebende Gewalt), wie sie Baron de Montesquieu (''Vom Geist der Gesetze'', 1748) erstmals gefordert hatte und seit der Franz\u00f6sischen Revolution zur Grundlage der liberalen Demokratie geworden war. Da sich der Arbeiter- und Bauernstaat exklusiv als Instrument seiner Klientel verstand, b\u00fc\u00dfte auch die Justiz ihre Unabh\u00e4ngigkeit ein. In der Sowjetverfassung existierte also keine Gewaltenteilung.\n# der Verzicht auf eine Direktwahl der h\u00f6heren R\u00e4te und deren pyramidale Bestellung. Auf diese Weise war der Selektion der wichtigen Entscheidungstr\u00e4ger T\u00fcr und Tor ge\u00f6ffnet. Um sie zu konterkarieren, h\u00e4tte es eines starken Pluralismus auch im Zentrum der Macht bedurft. Einen solchen vermochte Lenin auch am Ende des B\u00fcrgerkrieges (und auch dar\u00fcber hinaus) zu verhindern.", "answer": "diejenigen, ''die ihren Lebensunterhalt aus produktiver und gesellschaftlich n\u00fctzlicher Arbeit'' bestritten. Wer Lohnarbeiter besch\u00e4ftigte oder von Renten und Wertpapieren lebte, war ausgeschlossen; Kaufleute und Priester entm\u00fcndigte man per definitionem", "sentence": "\n# die Beschr\u00e4nkung des Wahlrechtes auf diejenigen, ''die ihren Lebensunterhalt aus produktiver und gesellschaftlich n\u00fctzlicher Arbeit'' bestritten. 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Der zweite Schritt bestand in der Ausarbeitung einer f\u00f6rmlichen Verfassung, die eine solche Hierarchie von R\u00e4ten auf vier Ebenen (l\u00e4ndliche Bezirke russ.: ''wolosti'', Kreise ''ujesdy'', Gouvernements ''gubernii'' und Gro\u00dfregionen ''oblasti'') etablierte und die jeweiligen Kompetenzen regelte. Dieses Dokument, mit dem die ''Russische Sozialistische F\u00f6derative Sowjetrepublik'' (RSFSR) offiziell in die Staatenwelt eintrat, fixierte auch die prinzipiellen Eigenarten der R\u00e4teordnung im Unterschied zur parlamentarischen Demokratie. # die Beschr\u00e4nkung des Wahlrechtes auf diejenigen, ''die ihren Lebensunterhalt aus produktiver und gesellschaftlich n\u00fctzlicher Arbeit'' bestritten. Wer Lohnarbeiter besch\u00e4ftigte oder von Renten und Wertpapieren lebte, war ausgeschlossen; Kaufleute und Priester entm\u00fcndigte man per definitionem . # die fehlende Trennung zwischen Exekutive (aus\u00fcbende) und Legislative (gesetzgebende Gewalt), wie sie Baron de Montesquieu (''Vom Geist der Gesetze'', 1748) erstmals gefordert hatte und seit der Franz\u00f6sischen Revolution zur Grundlage der liberalen Demokratie geworden war. Da sich der Arbeiter- und Bauernstaat exklusiv als Instrument seiner Klientel verstand, b\u00fc\u00dfte auch die Justiz ihre Unabh\u00e4ngigkeit ein. In der Sowjetverfassung existierte also keine Gewaltenteilung. # der Verzicht auf eine Direktwahl der h\u00f6heren R\u00e4te und deren pyramidale Bestellung. Auf diese Weise war der Selektion der wichtigen Entscheidungstr\u00e4ger T\u00fcr und Tor ge\u00f6ffnet. Um sie zu konterkarieren, h\u00e4tte es eines starken Pluralismus auch im Zentrum der Macht bedurft. Einen solchen vermochte Lenin auch am Ende des B\u00fcrgerkrieges (und auch dar\u00fcber hinaus) zu verhindern.", "paragraph_answer": "Russische_Sozialistische_F\u00f6derative_Sowjetrepublik === Gr\u00fcndung === Erste Flagge der RSFSR (1918/20\u20131937) Zweite Flagge der RSFSR (1954\u20131991) Letzte Flagge der RSFSR (ab 22. August 1991) Die neuen Machthaber bauten den Sowjet (Rat) systematisch zu einem alternativen Repr\u00e4sentationsorgan der ''Vollb\u00fcrger'' ihrer Definition aus. Ein erster Schritt bestand in der Einverleibung des Allrussischen Bauernsowjets, die der dritte ''Allrussische Kongress der Arbeiter- und Soldatendeputierten'' in der zweiten Januarwoche 1918 f\u00f6rmlich vollzog. Damit wurde ''ein'' zentrales Gremium geschaffen, das als Gegenmodell zum ''b\u00fcrgerlichen'' Parlament fungieren konnte und auf die Provinz \u00fcbertragbar war. Der zweite Schritt bestand in der Ausarbeitung einer f\u00f6rmlichen Verfassung, die eine solche Hierarchie von R\u00e4ten auf vier Ebenen (l\u00e4ndliche Bezirke russ.: ''wolosti'', Kreise ''ujesdy'', Gouvernements ''gubernii'' und Gro\u00dfregionen ''oblasti'') etablierte und die jeweiligen Kompetenzen regelte. Dieses Dokument, mit dem die ''Russische Sozialistische F\u00f6derative Sowjetrepublik'' (RSFSR) offiziell in die Staatenwelt eintrat, fixierte auch die prinzipiellen Eigenarten der R\u00e4teordnung im Unterschied zur parlamentarischen Demokratie. # die Beschr\u00e4nkung des Wahlrechtes auf diejenigen, ''die ihren Lebensunterhalt aus produktiver und gesellschaftlich n\u00fctzlicher Arbeit'' bestritten. 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Ein erster Schritt bestand in der Einverleibung des Allrussischen Bauernsowjets, die der dritte ''Allrussische Kongress der Arbeiter- und Soldatendeputierten'' in der zweiten Januarwoche 1918 f\u00f6rmlich vollzog. Damit wurde ''ein'' zentrales Gremium geschaffen, das als Gegenmodell zum ''b\u00fcrgerlichen'' Parlament fungieren konnte und auf die Provinz \u00fcbertragbar war. Der zweite Schritt bestand in der Ausarbeitung einer f\u00f6rmlichen Verfassung, die eine solche Hierarchie von R\u00e4ten auf vier Ebenen (l\u00e4ndliche Bezirke russ.: ''wolosti'', Kreise ''ujesdy'', Gouvernements ''gubernii'' und Gro\u00dfregionen ''oblasti'') etablierte und die jeweiligen Kompetenzen regelte. 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Ein erster Schritt bestand in der Einverleibung des Allrussischen Bauernsowjets, die der dritte ''Allrussische Kongress der Arbeiter- und Soldatendeputierten'' in der zweiten Januarwoche 1918 f\u00f6rmlich vollzog. Damit wurde ''ein'' zentrales Gremium geschaffen, das als Gegenmodell zum ''b\u00fcrgerlichen'' Parlament fungieren konnte und auf die Provinz \u00fcbertragbar war. Der zweite Schritt bestand in der Ausarbeitung einer f\u00f6rmlichen Verfassung, die eine solche Hierarchie von R\u00e4ten auf vier Ebenen (l\u00e4ndliche Bezirke russ.: ''wolosti'', Kreise ''ujesdy'', Gouvernements ''gubernii'' und Gro\u00dfregionen ''oblasti'') etablierte und die jeweiligen Kompetenzen regelte. 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Ein erster Schritt bestand in der Einverleibung des Allrussischen Bauernsowjets, die der dritte ''Allrussische Kongress der Arbeiter- und Soldatendeputierten'' in der zweiten Januarwoche 1918 f\u00f6rmlich vollzog. Damit wurde ''ein'' zentrales Gremium geschaffen, das als Gegenmodell zum ''b\u00fcrgerlichen'' Parlament fungieren konnte und auf die Provinz \u00fcbertragbar war. Der zweite Schritt bestand in der Ausarbeitung einer f\u00f6rmlichen Verfassung, die eine solche Hierarchie von R\u00e4ten auf vier Ebenen (l\u00e4ndliche Bezirke russ.: ''wolosti'', Kreise ''ujesdy'', Gouvernements ''gubernii'' und Gro\u00dfregionen ''oblasti'') etablierte und die jeweiligen Kompetenzen regelte. 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Weil der K\u00f6rper weniger Zink aufnehmen kann als vermutet \u2013 nur 30 Prozent k\u00f6nnen absorbiert werden \u2013, hat die Deutsche Gesellschaft f\u00fcr Ern\u00e4hrung die empfohlene Zinkmenge f\u00fcr erwachsene M\u00e4nner auf 10\u00a0mg pro Tag, f\u00fcr erwachsene Frauen auf 7\u00a0mg pro Tag gesenkt.\nIn den Vereinigten Staaten betr\u00e4gt die Aufnahme durch Nahrung gegenw\u00e4rtig 9\u00a0mg/Tag f\u00fcr Frauen und 14\u00a0mg/Tag f\u00fcr M\u00e4nner. Eine anhaltende erh\u00f6hte Zinkzufuhr kann zu Kupfermangel und St\u00f6rungen in der Blutbildung f\u00fchren.\nDer empfohlene Tolerable Upper Intake Level der Europ\u00e4ischen Beh\u00f6rde f\u00fcr Lebensmittelsicherheit liegt bei 25\u00a0mg Zink pro Tag, das Standing Committee on the Scientific Evaluation of Dietary Reference Intakes of the Food and Nutrition Board, Institute of Medicine, National Academy of Sciences, empfiehlt f\u00fcr Erwachsene 40\u00a0mg/Tag als Tolerable Upper Intake Level. Laut der Zeitschrift ''\u00d6kotest'' empfiehlt das Bundesinstitut f\u00fcr Risikobewertung eine t\u00e4gliche Aufnahme von h\u00f6chstens 2,25\u00a0mg Zink \u00fcber Nahrungserg\u00e4nzungsmittel. Daneben betrachtet es 25\u00a0mg/Tag ebenfalls als tolerable obere Aufnahmemenge.\nEine Zufuhr von mehr als 100\u00a0mg pro Tag ist nicht empfehlenswert, ab 200\u00a0mg k\u00f6nnen Symptome wie \u00dcbelkeit, Erbrechen oder auch Durchfall auftreten. Beim Menschen f\u00fchrt die Aufnahme von Zink ab etwa 2 g zu akuten Vergiftungserscheinungen. Zinkpr\u00e4parate sollten nur bei Zinkmangel (siehe unten) und erh\u00f6htem Zinkbedarf (z.\u00a0B. nach Operationen, Traumata oder Verbrennungen) eingenommen werden.\nWird Zink in hoher Dosis aufgenommen, indem z.\u00a0B. beim Brennschneiden verzinkter St\u00e4hle Zinkd\u00e4mpfe eingeatmet werden, so entsteht das sogenannte \u201eZinkfieber\u201c. Dabei entwickelt der Vergiftete grippe\u00e4hnliche Symptome mit zum Teil starken Fieberanf\u00e4llen. Die Symptome klingen im Allgemeinen nach 1\u20132 Tagen wieder ab.", "answer": "\u00fcr erwachsene M\u00e4nner auf 10\u00a0mg pro Tag, f\u00fcr erwachsene Frauen auf 7\u00a0mg pro Tag", "sentence": "Weil der K\u00f6rper weniger Zink aufnehmen kann als vermutet \u2013 nur 30 Prozent k\u00f6nnen absorbiert werden \u2013, hat die Deutsche Gesellschaft f\u00fcr Ern\u00e4hrung die empfohlene Zinkmenge f \u00fcr erwachsene M\u00e4nner auf 10\u00a0mg pro Tag, f\u00fcr erwachsene Frauen auf 7\u00a0mg pro Tag gesenkt.", "paragraph_sentence": "Zink == = Empfohlene Tagesdosis = = = Die empfohlene Tagesmenge f\u00fcr Zink lag 1996 laut Weltgesundheitsorganisation f\u00fcr erwachsene M\u00e4nner bei 15 mg, f\u00fcr Frauen bei 12 mg, f\u00fcr pr\u00e4pubert\u00e4re Kinder bei 10 mg und f\u00fcr S\u00e4uglinge bei 5 mg. Weil der K\u00f6rper weniger Zink aufnehmen kann als vermutet \u2013 nur 30 Prozent k\u00f6nnen absorbiert werden \u2013, hat die Deutsche Gesellschaft f\u00fcr Ern\u00e4hrung die empfohlene Zinkmenge f \u00fcr erwachsene M\u00e4nner auf 10 mg pro Tag, f\u00fcr erwachsene Frauen auf 7 mg pro Tag gesenkt. In den Vereinigten Staaten betr\u00e4gt die Aufnahme durch Nahrung gegenw\u00e4rtig 9 mg/Tag f\u00fcr Frauen und 14 mg/Tag f\u00fcr M\u00e4nner. Eine anhaltende erh\u00f6hte Zinkzufuhr kann zu Kupfermangel und St\u00f6rungen in der Blutbildung f\u00fchren. Der empfohlene Tolerable Upper Intake Level der Europ\u00e4ischen Beh\u00f6rde f\u00fcr Lebensmittelsicherheit liegt bei 25 mg Zink pro Tag, das Standing Committee on the Scientific Evaluation of Dietary Reference Intakes of the Food and Nutrition Board, Institute of Medicine, National Academy of Sciences, empfiehlt f\u00fcr Erwachsene 40 mg/Tag als Tolerable Upper Intake Level. Laut der Zeitschrift ''\u00d6kotest'' empfiehlt das Bundesinstitut f\u00fcr Risikobewertung eine t\u00e4gliche Aufnahme von h\u00f6chstens 2,25 mg Zink \u00fcber Nahrungserg\u00e4nzungsmittel. Daneben betrachtet es 25 mg/Tag ebenfalls als tolerable obere Aufnahmemenge. Eine Zufuhr von mehr als 100 mg pro Tag ist nicht empfehlenswert, ab 200 mg k\u00f6nnen Symptome wie \u00dcbelkeit, Erbrechen oder auch Durchfall auftreten. Beim Menschen f\u00fchrt die Aufnahme von Zink ab etwa 2 g zu akuten Vergiftungserscheinungen. Zinkpr\u00e4parate sollten nur bei Zinkmangel (siehe unten) und erh\u00f6htem Zinkbedarf (z. B. nach Operationen, Traumata oder Verbrennungen) eingenommen werden. Wird Zink in hoher Dosis aufgenommen, indem z. B. beim Brennschneiden verzinkter St\u00e4hle Zinkd\u00e4mpfe eingeatmet werden, so entsteht das sogenannte \u201eZinkfieber\u201c. Dabei entwickelt der Vergiftete grippe\u00e4hnliche Symptome mit zum Teil starken Fieberanf\u00e4llen. 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Der empfohlene Tolerable Upper Intake Level der Europ\u00e4ischen Beh\u00f6rde f\u00fcr Lebensmittelsicherheit liegt bei 25 mg Zink pro Tag, das Standing Committee on the Scientific Evaluation of Dietary Reference Intakes of the Food and Nutrition Board, Institute of Medicine, National Academy of Sciences, empfiehlt f\u00fcr Erwachsene 40 mg/Tag als Tolerable Upper Intake Level. Laut der Zeitschrift ''\u00d6kotest'' empfiehlt das Bundesinstitut f\u00fcr Risikobewertung eine t\u00e4gliche Aufnahme von h\u00f6chstens 2,25 mg Zink \u00fcber Nahrungserg\u00e4nzungsmittel. Daneben betrachtet es 25 mg/Tag ebenfalls als tolerable obere Aufnahmemenge. Eine Zufuhr von mehr als 100 mg pro Tag ist nicht empfehlenswert, ab 200 mg k\u00f6nnen Symptome wie \u00dcbelkeit, Erbrechen oder auch Durchfall auftreten. Beim Menschen f\u00fchrt die Aufnahme von Zink ab etwa 2 g zu akuten Vergiftungserscheinungen. Zinkpr\u00e4parate sollten nur bei Zinkmangel (siehe unten) und erh\u00f6htem Zinkbedarf (z. B. nach Operationen, Traumata oder Verbrennungen) eingenommen werden. Wird Zink in hoher Dosis aufgenommen, indem z. B. beim Brennschneiden verzinkter St\u00e4hle Zinkd\u00e4mpfe eingeatmet werden, so entsteht das sogenannte \u201eZinkfieber\u201c. Dabei entwickelt der Vergiftete grippe\u00e4hnliche Symptome mit zum Teil starken Fieberanf\u00e4llen. Die Symptome klingen im Allgemeinen nach 1\u20132 Tagen wieder ab.", "sentence_answer": "Weil der K\u00f6rper weniger Zink aufnehmen kann als vermutet \u2013 nur 30 Prozent k\u00f6nnen absorbiert werden \u2013, hat die Deutsche Gesellschaft f\u00fcr Ern\u00e4hrung die empfohlene Zinkmenge f \u00fcr erwachsene M\u00e4nner auf 10 mg pro Tag, f\u00fcr erwachsene Frauen auf 7 mg pro Tag gesenkt.", "paragraph_id": 37558} {"question": "Was sind die Folgen von zu viel Zink?", "paragraph": "Zink\n\n=== Empfohlene Tagesdosis ===\nDie empfohlene Tagesmenge f\u00fcr Zink lag 1996 laut Weltgesundheitsorganisation f\u00fcr erwachsene M\u00e4nner bei 15\u00a0mg, f\u00fcr Frauen bei 12\u00a0mg, f\u00fcr pr\u00e4pubert\u00e4re Kinder bei 10\u00a0mg und f\u00fcr S\u00e4uglinge bei 5\u00a0mg. Weil der K\u00f6rper weniger Zink aufnehmen kann als vermutet \u2013 nur 30 Prozent k\u00f6nnen absorbiert werden \u2013, hat die Deutsche Gesellschaft f\u00fcr Ern\u00e4hrung die empfohlene Zinkmenge f\u00fcr erwachsene M\u00e4nner auf 10\u00a0mg pro Tag, f\u00fcr erwachsene Frauen auf 7\u00a0mg pro Tag gesenkt.\nIn den Vereinigten Staaten betr\u00e4gt die Aufnahme durch Nahrung gegenw\u00e4rtig 9\u00a0mg/Tag f\u00fcr Frauen und 14\u00a0mg/Tag f\u00fcr M\u00e4nner. Eine anhaltende erh\u00f6hte Zinkzufuhr kann zu Kupfermangel und St\u00f6rungen in der Blutbildung f\u00fchren.\nDer empfohlene Tolerable Upper Intake Level der Europ\u00e4ischen Beh\u00f6rde f\u00fcr Lebensmittelsicherheit liegt bei 25\u00a0mg Zink pro Tag, das Standing Committee on the Scientific Evaluation of Dietary Reference Intakes of the Food and Nutrition Board, Institute of Medicine, National Academy of Sciences, empfiehlt f\u00fcr Erwachsene 40\u00a0mg/Tag als Tolerable Upper Intake Level. Laut der Zeitschrift ''\u00d6kotest'' empfiehlt das Bundesinstitut f\u00fcr Risikobewertung eine t\u00e4gliche Aufnahme von h\u00f6chstens 2,25\u00a0mg Zink \u00fcber Nahrungserg\u00e4nzungsmittel. Daneben betrachtet es 25\u00a0mg/Tag ebenfalls als tolerable obere Aufnahmemenge.\nEine Zufuhr von mehr als 100\u00a0mg pro Tag ist nicht empfehlenswert, ab 200\u00a0mg k\u00f6nnen Symptome wie \u00dcbelkeit, Erbrechen oder auch Durchfall auftreten. Beim Menschen f\u00fchrt die Aufnahme von Zink ab etwa 2 g zu akuten Vergiftungserscheinungen. Zinkpr\u00e4parate sollten nur bei Zinkmangel (siehe unten) und erh\u00f6htem Zinkbedarf (z.\u00a0B. nach Operationen, Traumata oder Verbrennungen) eingenommen werden.\nWird Zink in hoher Dosis aufgenommen, indem z.\u00a0B. beim Brennschneiden verzinkter St\u00e4hle Zinkd\u00e4mpfe eingeatmet werden, so entsteht das sogenannte \u201eZinkfieber\u201c. Dabei entwickelt der Vergiftete grippe\u00e4hnliche Symptome mit zum Teil starken Fieberanf\u00e4llen. Die Symptome klingen im Allgemeinen nach 1\u20132 Tagen wieder ab.", "answer": "Eine anhaltende erh\u00f6hte Zinkzufuhr kann zu Kupfermangel und St\u00f6rungen in der Blutbildung f\u00fchren.", "sentence": "Eine anhaltende erh\u00f6hte Zinkzufuhr kann zu Kupfermangel und St\u00f6rungen in der Blutbildung f\u00fchren. \n", "paragraph_sentence": "Zink == = Empfohlene Tagesdosis = = = Die empfohlene Tagesmenge f\u00fcr Zink lag 1996 laut Weltgesundheitsorganisation f\u00fcr erwachsene M\u00e4nner bei 15 mg, f\u00fcr Frauen bei 12 mg, f\u00fcr pr\u00e4pubert\u00e4re Kinder bei 10 mg und f\u00fcr S\u00e4uglinge bei 5 mg. Weil der K\u00f6rper weniger Zink aufnehmen kann als vermutet \u2013 nur 30 Prozent k\u00f6nnen absorbiert werden \u2013, hat die Deutsche Gesellschaft f\u00fcr Ern\u00e4hrung die empfohlene Zinkmenge f\u00fcr erwachsene M\u00e4nner auf 10 mg pro Tag, f\u00fcr erwachsene Frauen auf 7 mg pro Tag gesenkt. In den Vereinigten Staaten betr\u00e4gt die Aufnahme durch Nahrung gegenw\u00e4rtig 9 mg/Tag f\u00fcr Frauen und 14 mg/Tag f\u00fcr M\u00e4nner. Eine anhaltende erh\u00f6hte Zinkzufuhr kann zu Kupfermangel und St\u00f6rungen in der Blutbildung f\u00fchren. Der empfohlene Tolerable Upper Intake Level der Europ\u00e4ischen Beh\u00f6rde f\u00fcr Lebensmittelsicherheit liegt bei 25 mg Zink pro Tag, das Standing Committee on the Scientific Evaluation of Dietary Reference Intakes of the Food and Nutrition Board, Institute of Medicine, National Academy of Sciences, empfiehlt f\u00fcr Erwachsene 40 mg/Tag als Tolerable Upper Intake Level. Laut der Zeitschrift ''\u00d6kotest'' empfiehlt das Bundesinstitut f\u00fcr Risikobewertung eine t\u00e4gliche Aufnahme von h\u00f6chstens 2,25 mg Zink \u00fcber Nahrungserg\u00e4nzungsmittel. Daneben betrachtet es 25 mg/Tag ebenfalls als tolerable obere Aufnahmemenge. Eine Zufuhr von mehr als 100 mg pro Tag ist nicht empfehlenswert, ab 200 mg k\u00f6nnen Symptome wie \u00dcbelkeit, Erbrechen oder auch Durchfall auftreten. Beim Menschen f\u00fchrt die Aufnahme von Zink ab etwa 2 g zu akuten Vergiftungserscheinungen. Zinkpr\u00e4parate sollten nur bei Zinkmangel (siehe unten) und erh\u00f6htem Zinkbedarf (z. B. nach Operationen, Traumata oder Verbrennungen) eingenommen werden. Wird Zink in hoher Dosis aufgenommen, indem z. B. beim Brennschneiden verzinkter St\u00e4hle Zinkd\u00e4mpfe eingeatmet werden, so entsteht das sogenannte \u201eZinkfieber\u201c. Dabei entwickelt der Vergiftete grippe\u00e4hnliche Symptome mit zum Teil starken Fieberanf\u00e4llen. Die Symptome klingen im Allgemeinen nach 1\u20132 Tagen wieder ab.", "paragraph_answer": "Zink === Empfohlene Tagesdosis === Die empfohlene Tagesmenge f\u00fcr Zink lag 1996 laut Weltgesundheitsorganisation f\u00fcr erwachsene M\u00e4nner bei 15 mg, f\u00fcr Frauen bei 12 mg, f\u00fcr pr\u00e4pubert\u00e4re Kinder bei 10 mg und f\u00fcr S\u00e4uglinge bei 5 mg. Weil der K\u00f6rper weniger Zink aufnehmen kann als vermutet \u2013 nur 30 Prozent k\u00f6nnen absorbiert werden \u2013, hat die Deutsche Gesellschaft f\u00fcr Ern\u00e4hrung die empfohlene Zinkmenge f\u00fcr erwachsene M\u00e4nner auf 10 mg pro Tag, f\u00fcr erwachsene Frauen auf 7 mg pro Tag gesenkt. In den Vereinigten Staaten betr\u00e4gt die Aufnahme durch Nahrung gegenw\u00e4rtig 9 mg/Tag f\u00fcr Frauen und 14 mg/Tag f\u00fcr M\u00e4nner. Eine anhaltende erh\u00f6hte Zinkzufuhr kann zu Kupfermangel und St\u00f6rungen in der Blutbildung f\u00fchren. Der empfohlene Tolerable Upper Intake Level der Europ\u00e4ischen Beh\u00f6rde f\u00fcr Lebensmittelsicherheit liegt bei 25 mg Zink pro Tag, das Standing Committee on the Scientific Evaluation of Dietary Reference Intakes of the Food and Nutrition Board, Institute of Medicine, National Academy of Sciences, empfiehlt f\u00fcr Erwachsene 40 mg/Tag als Tolerable Upper Intake Level. Laut der Zeitschrift ''\u00d6kotest'' empfiehlt das Bundesinstitut f\u00fcr Risikobewertung eine t\u00e4gliche Aufnahme von h\u00f6chstens 2,25 mg Zink \u00fcber Nahrungserg\u00e4nzungsmittel. Daneben betrachtet es 25 mg/Tag ebenfalls als tolerable obere Aufnahmemenge. Eine Zufuhr von mehr als 100 mg pro Tag ist nicht empfehlenswert, ab 200 mg k\u00f6nnen Symptome wie \u00dcbelkeit, Erbrechen oder auch Durchfall auftreten. Beim Menschen f\u00fchrt die Aufnahme von Zink ab etwa 2 g zu akuten Vergiftungserscheinungen. Zinkpr\u00e4parate sollten nur bei Zinkmangel (siehe unten) und erh\u00f6htem Zinkbedarf (z. B. nach Operationen, Traumata oder Verbrennungen) eingenommen werden. Wird Zink in hoher Dosis aufgenommen, indem z. B. beim Brennschneiden verzinkter St\u00e4hle Zinkd\u00e4mpfe eingeatmet werden, so entsteht das sogenannte \u201eZinkfieber\u201c. Dabei entwickelt der Vergiftete grippe\u00e4hnliche Symptome mit zum Teil starken Fieberanf\u00e4llen. Die Symptome klingen im Allgemeinen nach 1\u20132 Tagen wieder ab.", "sentence_answer": " Eine anhaltende erh\u00f6hte Zinkzufuhr kann zu Kupfermangel und St\u00f6rungen in der Blutbildung f\u00fchren. ", "paragraph_id": 37560} {"question": "Ab wie viel Gramm ist Zink giftig?", "paragraph": "Zink\n\n=== Empfohlene Tagesdosis ===\nDie empfohlene Tagesmenge f\u00fcr Zink lag 1996 laut Weltgesundheitsorganisation f\u00fcr erwachsene M\u00e4nner bei 15\u00a0mg, f\u00fcr Frauen bei 12\u00a0mg, f\u00fcr pr\u00e4pubert\u00e4re Kinder bei 10\u00a0mg und f\u00fcr S\u00e4uglinge bei 5\u00a0mg. Weil der K\u00f6rper weniger Zink aufnehmen kann als vermutet \u2013 nur 30 Prozent k\u00f6nnen absorbiert werden \u2013, hat die Deutsche Gesellschaft f\u00fcr Ern\u00e4hrung die empfohlene Zinkmenge f\u00fcr erwachsene M\u00e4nner auf 10\u00a0mg pro Tag, f\u00fcr erwachsene Frauen auf 7\u00a0mg pro Tag gesenkt.\nIn den Vereinigten Staaten betr\u00e4gt die Aufnahme durch Nahrung gegenw\u00e4rtig 9\u00a0mg/Tag f\u00fcr Frauen und 14\u00a0mg/Tag f\u00fcr M\u00e4nner. Eine anhaltende erh\u00f6hte Zinkzufuhr kann zu Kupfermangel und St\u00f6rungen in der Blutbildung f\u00fchren.\nDer empfohlene Tolerable Upper Intake Level der Europ\u00e4ischen Beh\u00f6rde f\u00fcr Lebensmittelsicherheit liegt bei 25\u00a0mg Zink pro Tag, das Standing Committee on the Scientific Evaluation of Dietary Reference Intakes of the Food and Nutrition Board, Institute of Medicine, National Academy of Sciences, empfiehlt f\u00fcr Erwachsene 40\u00a0mg/Tag als Tolerable Upper Intake Level. Laut der Zeitschrift ''\u00d6kotest'' empfiehlt das Bundesinstitut f\u00fcr Risikobewertung eine t\u00e4gliche Aufnahme von h\u00f6chstens 2,25\u00a0mg Zink \u00fcber Nahrungserg\u00e4nzungsmittel. Daneben betrachtet es 25\u00a0mg/Tag ebenfalls als tolerable obere Aufnahmemenge.\nEine Zufuhr von mehr als 100\u00a0mg pro Tag ist nicht empfehlenswert, ab 200\u00a0mg k\u00f6nnen Symptome wie \u00dcbelkeit, Erbrechen oder auch Durchfall auftreten. Beim Menschen f\u00fchrt die Aufnahme von Zink ab etwa 2 g zu akuten Vergiftungserscheinungen. Zinkpr\u00e4parate sollten nur bei Zinkmangel (siehe unten) und erh\u00f6htem Zinkbedarf (z.\u00a0B. nach Operationen, Traumata oder Verbrennungen) eingenommen werden.\nWird Zink in hoher Dosis aufgenommen, indem z.\u00a0B. beim Brennschneiden verzinkter St\u00e4hle Zinkd\u00e4mpfe eingeatmet werden, so entsteht das sogenannte \u201eZinkfieber\u201c. Dabei entwickelt der Vergiftete grippe\u00e4hnliche Symptome mit zum Teil starken Fieberanf\u00e4llen. Die Symptome klingen im Allgemeinen nach 1\u20132 Tagen wieder ab.", "answer": " ab etwa 2 g", "sentence": "Beim Menschen f\u00fchrt die Aufnahme von Zink ab etwa 2 g zu akuten Vergiftungserscheinungen.", "paragraph_sentence": "Zink == = Empfohlene Tagesdosis = = = Die empfohlene Tagesmenge f\u00fcr Zink lag 1996 laut Weltgesundheitsorganisation f\u00fcr erwachsene M\u00e4nner bei 15 mg, f\u00fcr Frauen bei 12 mg, f\u00fcr pr\u00e4pubert\u00e4re Kinder bei 10 mg und f\u00fcr S\u00e4uglinge bei 5 mg. Weil der K\u00f6rper weniger Zink aufnehmen kann als vermutet \u2013 nur 30 Prozent k\u00f6nnen absorbiert werden \u2013, hat die Deutsche Gesellschaft f\u00fcr Ern\u00e4hrung die empfohlene Zinkmenge f\u00fcr erwachsene M\u00e4nner auf 10 mg pro Tag, f\u00fcr erwachsene Frauen auf 7 mg pro Tag gesenkt. In den Vereinigten Staaten betr\u00e4gt die Aufnahme durch Nahrung gegenw\u00e4rtig 9 mg/Tag f\u00fcr Frauen und 14 mg/Tag f\u00fcr M\u00e4nner. Eine anhaltende erh\u00f6hte Zinkzufuhr kann zu Kupfermangel und St\u00f6rungen in der Blutbildung f\u00fchren. Der empfohlene Tolerable Upper Intake Level der Europ\u00e4ischen Beh\u00f6rde f\u00fcr Lebensmittelsicherheit liegt bei 25 mg Zink pro Tag, das Standing Committee on the Scientific Evaluation of Dietary Reference Intakes of the Food and Nutrition Board, Institute of Medicine, National Academy of Sciences, empfiehlt f\u00fcr Erwachsene 40 mg/Tag als Tolerable Upper Intake Level. Laut der Zeitschrift ''\u00d6kotest'' empfiehlt das Bundesinstitut f\u00fcr Risikobewertung eine t\u00e4gliche Aufnahme von h\u00f6chstens 2,25 mg Zink \u00fcber Nahrungserg\u00e4nzungsmittel. Daneben betrachtet es 25 mg/Tag ebenfalls als tolerable obere Aufnahmemenge. Eine Zufuhr von mehr als 100 mg pro Tag ist nicht empfehlenswert, ab 200 mg k\u00f6nnen Symptome wie \u00dcbelkeit, Erbrechen oder auch Durchfall auftreten. Beim Menschen f\u00fchrt die Aufnahme von Zink ab etwa 2 g zu akuten Vergiftungserscheinungen. Zinkpr\u00e4parate sollten nur bei Zinkmangel (siehe unten) und erh\u00f6htem Zinkbedarf (z. B. nach Operationen, Traumata oder Verbrennungen) eingenommen werden. Wird Zink in hoher Dosis aufgenommen, indem z. B. beim Brennschneiden verzinkter St\u00e4hle Zinkd\u00e4mpfe eingeatmet werden, so entsteht das sogenannte \u201eZinkfieber\u201c. Dabei entwickelt der Vergiftete grippe\u00e4hnliche Symptome mit zum Teil starken Fieberanf\u00e4llen. Die Symptome klingen im Allgemeinen nach 1\u20132 Tagen wieder ab.", "paragraph_answer": "Zink === Empfohlene Tagesdosis === Die empfohlene Tagesmenge f\u00fcr Zink lag 1996 laut Weltgesundheitsorganisation f\u00fcr erwachsene M\u00e4nner bei 15 mg, f\u00fcr Frauen bei 12 mg, f\u00fcr pr\u00e4pubert\u00e4re Kinder bei 10 mg und f\u00fcr S\u00e4uglinge bei 5 mg. Weil der K\u00f6rper weniger Zink aufnehmen kann als vermutet \u2013 nur 30 Prozent k\u00f6nnen absorbiert werden \u2013, hat die Deutsche Gesellschaft f\u00fcr Ern\u00e4hrung die empfohlene Zinkmenge f\u00fcr erwachsene M\u00e4nner auf 10 mg pro Tag, f\u00fcr erwachsene Frauen auf 7 mg pro Tag gesenkt. In den Vereinigten Staaten betr\u00e4gt die Aufnahme durch Nahrung gegenw\u00e4rtig 9 mg/Tag f\u00fcr Frauen und 14 mg/Tag f\u00fcr M\u00e4nner. Eine anhaltende erh\u00f6hte Zinkzufuhr kann zu Kupfermangel und St\u00f6rungen in der Blutbildung f\u00fchren. Der empfohlene Tolerable Upper Intake Level der Europ\u00e4ischen Beh\u00f6rde f\u00fcr Lebensmittelsicherheit liegt bei 25 mg Zink pro Tag, das Standing Committee on the Scientific Evaluation of Dietary Reference Intakes of the Food and Nutrition Board, Institute of Medicine, National Academy of Sciences, empfiehlt f\u00fcr Erwachsene 40 mg/Tag als Tolerable Upper Intake Level. Laut der Zeitschrift ''\u00d6kotest'' empfiehlt das Bundesinstitut f\u00fcr Risikobewertung eine t\u00e4gliche Aufnahme von h\u00f6chstens 2,25 mg Zink \u00fcber Nahrungserg\u00e4nzungsmittel. Daneben betrachtet es 25 mg/Tag ebenfalls als tolerable obere Aufnahmemenge. Eine Zufuhr von mehr als 100 mg pro Tag ist nicht empfehlenswert, ab 200 mg k\u00f6nnen Symptome wie \u00dcbelkeit, Erbrechen oder auch Durchfall auftreten. Beim Menschen f\u00fchrt die Aufnahme von Zink ab etwa 2 g zu akuten Vergiftungserscheinungen. Zinkpr\u00e4parate sollten nur bei Zinkmangel (siehe unten) und erh\u00f6htem Zinkbedarf (z. B. nach Operationen, Traumata oder Verbrennungen) eingenommen werden. Wird Zink in hoher Dosis aufgenommen, indem z. B. beim Brennschneiden verzinkter St\u00e4hle Zinkd\u00e4mpfe eingeatmet werden, so entsteht das sogenannte \u201eZinkfieber\u201c. Dabei entwickelt der Vergiftete grippe\u00e4hnliche Symptome mit zum Teil starken Fieberanf\u00e4llen. Die Symptome klingen im Allgemeinen nach 1\u20132 Tagen wieder ab.", "sentence_answer": "Beim Menschen f\u00fchrt die Aufnahme von Zink ab etwa 2 g zu akuten Vergiftungserscheinungen.", "paragraph_id": 37566} {"question": "Was ist Zinkfieber?", "paragraph": "Zink\n\n=== Empfohlene Tagesdosis ===\nDie empfohlene Tagesmenge f\u00fcr Zink lag 1996 laut Weltgesundheitsorganisation f\u00fcr erwachsene M\u00e4nner bei 15\u00a0mg, f\u00fcr Frauen bei 12\u00a0mg, f\u00fcr pr\u00e4pubert\u00e4re Kinder bei 10\u00a0mg und f\u00fcr S\u00e4uglinge bei 5\u00a0mg. Weil der K\u00f6rper weniger Zink aufnehmen kann als vermutet \u2013 nur 30 Prozent k\u00f6nnen absorbiert werden \u2013, hat die Deutsche Gesellschaft f\u00fcr Ern\u00e4hrung die empfohlene Zinkmenge f\u00fcr erwachsene M\u00e4nner auf 10\u00a0mg pro Tag, f\u00fcr erwachsene Frauen auf 7\u00a0mg pro Tag gesenkt.\nIn den Vereinigten Staaten betr\u00e4gt die Aufnahme durch Nahrung gegenw\u00e4rtig 9\u00a0mg/Tag f\u00fcr Frauen und 14\u00a0mg/Tag f\u00fcr M\u00e4nner. Eine anhaltende erh\u00f6hte Zinkzufuhr kann zu Kupfermangel und St\u00f6rungen in der Blutbildung f\u00fchren.\nDer empfohlene Tolerable Upper Intake Level der Europ\u00e4ischen Beh\u00f6rde f\u00fcr Lebensmittelsicherheit liegt bei 25\u00a0mg Zink pro Tag, das Standing Committee on the Scientific Evaluation of Dietary Reference Intakes of the Food and Nutrition Board, Institute of Medicine, National Academy of Sciences, empfiehlt f\u00fcr Erwachsene 40\u00a0mg/Tag als Tolerable Upper Intake Level. Laut der Zeitschrift ''\u00d6kotest'' empfiehlt das Bundesinstitut f\u00fcr Risikobewertung eine t\u00e4gliche Aufnahme von h\u00f6chstens 2,25\u00a0mg Zink \u00fcber Nahrungserg\u00e4nzungsmittel. Daneben betrachtet es 25\u00a0mg/Tag ebenfalls als tolerable obere Aufnahmemenge.\nEine Zufuhr von mehr als 100\u00a0mg pro Tag ist nicht empfehlenswert, ab 200\u00a0mg k\u00f6nnen Symptome wie \u00dcbelkeit, Erbrechen oder auch Durchfall auftreten. Beim Menschen f\u00fchrt die Aufnahme von Zink ab etwa 2 g zu akuten Vergiftungserscheinungen. Zinkpr\u00e4parate sollten nur bei Zinkmangel (siehe unten) und erh\u00f6htem Zinkbedarf (z.\u00a0B. nach Operationen, Traumata oder Verbrennungen) eingenommen werden.\nWird Zink in hoher Dosis aufgenommen, indem z.\u00a0B. beim Brennschneiden verzinkter St\u00e4hle Zinkd\u00e4mpfe eingeatmet werden, so entsteht das sogenannte \u201eZinkfieber\u201c. Dabei entwickelt der Vergiftete grippe\u00e4hnliche Symptome mit zum Teil starken Fieberanf\u00e4llen. Die Symptome klingen im Allgemeinen nach 1\u20132 Tagen wieder ab.", "answer": "Dabei entwickelt der Vergiftete grippe\u00e4hnliche Symptome mit zum Teil starken Fieberanf\u00e4llen", "sentence": "Dabei entwickelt der Vergiftete grippe\u00e4hnliche Symptome mit zum Teil starken Fieberanf\u00e4llen .", "paragraph_sentence": "Zink == = Empfohlene Tagesdosis = = = Die empfohlene Tagesmenge f\u00fcr Zink lag 1996 laut Weltgesundheitsorganisation f\u00fcr erwachsene M\u00e4nner bei 15 mg, f\u00fcr Frauen bei 12 mg, f\u00fcr pr\u00e4pubert\u00e4re Kinder bei 10 mg und f\u00fcr S\u00e4uglinge bei 5 mg. Weil der K\u00f6rper weniger Zink aufnehmen kann als vermutet \u2013 nur 30 Prozent k\u00f6nnen absorbiert werden \u2013, hat die Deutsche Gesellschaft f\u00fcr Ern\u00e4hrung die empfohlene Zinkmenge f\u00fcr erwachsene M\u00e4nner auf 10 mg pro Tag, f\u00fcr erwachsene Frauen auf 7 mg pro Tag gesenkt. In den Vereinigten Staaten betr\u00e4gt die Aufnahme durch Nahrung gegenw\u00e4rtig 9 mg/Tag f\u00fcr Frauen und 14 mg/Tag f\u00fcr M\u00e4nner. Eine anhaltende erh\u00f6hte Zinkzufuhr kann zu Kupfermangel und St\u00f6rungen in der Blutbildung f\u00fchren. Der empfohlene Tolerable Upper Intake Level der Europ\u00e4ischen Beh\u00f6rde f\u00fcr Lebensmittelsicherheit liegt bei 25 mg Zink pro Tag, das Standing Committee on the Scientific Evaluation of Dietary Reference Intakes of the Food and Nutrition Board, Institute of Medicine, National Academy of Sciences, empfiehlt f\u00fcr Erwachsene 40 mg/Tag als Tolerable Upper Intake Level. Laut der Zeitschrift ''\u00d6kotest'' empfiehlt das Bundesinstitut f\u00fcr Risikobewertung eine t\u00e4gliche Aufnahme von h\u00f6chstens 2,25 mg Zink \u00fcber Nahrungserg\u00e4nzungsmittel. Daneben betrachtet es 25 mg/Tag ebenfalls als tolerable obere Aufnahmemenge. Eine Zufuhr von mehr als 100 mg pro Tag ist nicht empfehlenswert, ab 200 mg k\u00f6nnen Symptome wie \u00dcbelkeit, Erbrechen oder auch Durchfall auftreten. Beim Menschen f\u00fchrt die Aufnahme von Zink ab etwa 2 g zu akuten Vergiftungserscheinungen. Zinkpr\u00e4parate sollten nur bei Zinkmangel (siehe unten) und erh\u00f6htem Zinkbedarf (z. B. nach Operationen, Traumata oder Verbrennungen) eingenommen werden. Wird Zink in hoher Dosis aufgenommen, indem z. B. beim Brennschneiden verzinkter St\u00e4hle Zinkd\u00e4mpfe eingeatmet werden, so entsteht das sogenannte \u201eZinkfieber\u201c. Dabei entwickelt der Vergiftete grippe\u00e4hnliche Symptome mit zum Teil starken Fieberanf\u00e4llen . Die Symptome klingen im Allgemeinen nach 1\u20132 Tagen wieder ab.", "paragraph_answer": "Zink === Empfohlene Tagesdosis === Die empfohlene Tagesmenge f\u00fcr Zink lag 1996 laut Weltgesundheitsorganisation f\u00fcr erwachsene M\u00e4nner bei 15 mg, f\u00fcr Frauen bei 12 mg, f\u00fcr pr\u00e4pubert\u00e4re Kinder bei 10 mg und f\u00fcr S\u00e4uglinge bei 5 mg. Weil der K\u00f6rper weniger Zink aufnehmen kann als vermutet \u2013 nur 30 Prozent k\u00f6nnen absorbiert werden \u2013, hat die Deutsche Gesellschaft f\u00fcr Ern\u00e4hrung die empfohlene Zinkmenge f\u00fcr erwachsene M\u00e4nner auf 10 mg pro Tag, f\u00fcr erwachsene Frauen auf 7 mg pro Tag gesenkt. In den Vereinigten Staaten betr\u00e4gt die Aufnahme durch Nahrung gegenw\u00e4rtig 9 mg/Tag f\u00fcr Frauen und 14 mg/Tag f\u00fcr M\u00e4nner. Eine anhaltende erh\u00f6hte Zinkzufuhr kann zu Kupfermangel und St\u00f6rungen in der Blutbildung f\u00fchren. Der empfohlene Tolerable Upper Intake Level der Europ\u00e4ischen Beh\u00f6rde f\u00fcr Lebensmittelsicherheit liegt bei 25 mg Zink pro Tag, das Standing Committee on the Scientific Evaluation of Dietary Reference Intakes of the Food and Nutrition Board, Institute of Medicine, National Academy of Sciences, empfiehlt f\u00fcr Erwachsene 40 mg/Tag als Tolerable Upper Intake Level. Laut der Zeitschrift ''\u00d6kotest'' empfiehlt das Bundesinstitut f\u00fcr Risikobewertung eine t\u00e4gliche Aufnahme von h\u00f6chstens 2,25 mg Zink \u00fcber Nahrungserg\u00e4nzungsmittel. Daneben betrachtet es 25 mg/Tag ebenfalls als tolerable obere Aufnahmemenge. Eine Zufuhr von mehr als 100 mg pro Tag ist nicht empfehlenswert, ab 200 mg k\u00f6nnen Symptome wie \u00dcbelkeit, Erbrechen oder auch Durchfall auftreten. Beim Menschen f\u00fchrt die Aufnahme von Zink ab etwa 2 g zu akuten Vergiftungserscheinungen. Zinkpr\u00e4parate sollten nur bei Zinkmangel (siehe unten) und erh\u00f6htem Zinkbedarf (z. B. nach Operationen, Traumata oder Verbrennungen) eingenommen werden. Wird Zink in hoher Dosis aufgenommen, indem z. B. beim Brennschneiden verzinkter St\u00e4hle Zinkd\u00e4mpfe eingeatmet werden, so entsteht das sogenannte \u201eZinkfieber\u201c. Dabei entwickelt der Vergiftete grippe\u00e4hnliche Symptome mit zum Teil starken Fieberanf\u00e4llen . Die Symptome klingen im Allgemeinen nach 1\u20132 Tagen wieder ab.", "sentence_answer": " Dabei entwickelt der Vergiftete grippe\u00e4hnliche Symptome mit zum Teil starken Fieberanf\u00e4llen .", "paragraph_id": 37567} {"question": "Kann Zink Durchfall ausl\u00f6sen?", "paragraph": "Zink\n\n=== Empfohlene Tagesdosis ===\nDie empfohlene Tagesmenge f\u00fcr Zink lag 1996 laut Weltgesundheitsorganisation f\u00fcr erwachsene M\u00e4nner bei 15\u00a0mg, f\u00fcr Frauen bei 12\u00a0mg, f\u00fcr pr\u00e4pubert\u00e4re Kinder bei 10\u00a0mg und f\u00fcr S\u00e4uglinge bei 5\u00a0mg. Weil der K\u00f6rper weniger Zink aufnehmen kann als vermutet \u2013 nur 30 Prozent k\u00f6nnen absorbiert werden \u2013, hat die Deutsche Gesellschaft f\u00fcr Ern\u00e4hrung die empfohlene Zinkmenge f\u00fcr erwachsene M\u00e4nner auf 10\u00a0mg pro Tag, f\u00fcr erwachsene Frauen auf 7\u00a0mg pro Tag gesenkt.\nIn den Vereinigten Staaten betr\u00e4gt die Aufnahme durch Nahrung gegenw\u00e4rtig 9\u00a0mg/Tag f\u00fcr Frauen und 14\u00a0mg/Tag f\u00fcr M\u00e4nner. Eine anhaltende erh\u00f6hte Zinkzufuhr kann zu Kupfermangel und St\u00f6rungen in der Blutbildung f\u00fchren.\nDer empfohlene Tolerable Upper Intake Level der Europ\u00e4ischen Beh\u00f6rde f\u00fcr Lebensmittelsicherheit liegt bei 25\u00a0mg Zink pro Tag, das Standing Committee on the Scientific Evaluation of Dietary Reference Intakes of the Food and Nutrition Board, Institute of Medicine, National Academy of Sciences, empfiehlt f\u00fcr Erwachsene 40\u00a0mg/Tag als Tolerable Upper Intake Level. Laut der Zeitschrift ''\u00d6kotest'' empfiehlt das Bundesinstitut f\u00fcr Risikobewertung eine t\u00e4gliche Aufnahme von h\u00f6chstens 2,25\u00a0mg Zink \u00fcber Nahrungserg\u00e4nzungsmittel. Daneben betrachtet es 25\u00a0mg/Tag ebenfalls als tolerable obere Aufnahmemenge.\nEine Zufuhr von mehr als 100\u00a0mg pro Tag ist nicht empfehlenswert, ab 200\u00a0mg k\u00f6nnen Symptome wie \u00dcbelkeit, Erbrechen oder auch Durchfall auftreten. Beim Menschen f\u00fchrt die Aufnahme von Zink ab etwa 2 g zu akuten Vergiftungserscheinungen. Zinkpr\u00e4parate sollten nur bei Zinkmangel (siehe unten) und erh\u00f6htem Zinkbedarf (z.\u00a0B. nach Operationen, Traumata oder Verbrennungen) eingenommen werden.\nWird Zink in hoher Dosis aufgenommen, indem z.\u00a0B. beim Brennschneiden verzinkter St\u00e4hle Zinkd\u00e4mpfe eingeatmet werden, so entsteht das sogenannte \u201eZinkfieber\u201c. Dabei entwickelt der Vergiftete grippe\u00e4hnliche Symptome mit zum Teil starken Fieberanf\u00e4llen. Die Symptome klingen im Allgemeinen nach 1\u20132 Tagen wieder ab.", "answer": "Eine Zufuhr von mehr als 100\u00a0mg pro Tag ist nicht empfehlenswert, ab 200\u00a0mg k\u00f6nnen Symptome wie \u00dcbelkeit, Erbrechen oder auch Durchfall auftreten.", "sentence": "\n Eine Zufuhr von mehr als 100\u00a0mg pro Tag ist nicht empfehlenswert, ab 200\u00a0mg k\u00f6nnen Symptome wie \u00dcbelkeit, Erbrechen oder auch Durchfall auftreten. ", "paragraph_sentence": "Zink == = Empfohlene Tagesdosis = = = Die empfohlene Tagesmenge f\u00fcr Zink lag 1996 laut Weltgesundheitsorganisation f\u00fcr erwachsene M\u00e4nner bei 15 mg, f\u00fcr Frauen bei 12 mg, f\u00fcr pr\u00e4pubert\u00e4re Kinder bei 10 mg und f\u00fcr S\u00e4uglinge bei 5 mg. Weil der K\u00f6rper weniger Zink aufnehmen kann als vermutet \u2013 nur 30 Prozent k\u00f6nnen absorbiert werden \u2013, hat die Deutsche Gesellschaft f\u00fcr Ern\u00e4hrung die empfohlene Zinkmenge f\u00fcr erwachsene M\u00e4nner auf 10 mg pro Tag, f\u00fcr erwachsene Frauen auf 7 mg pro Tag gesenkt. In den Vereinigten Staaten betr\u00e4gt die Aufnahme durch Nahrung gegenw\u00e4rtig 9 mg/Tag f\u00fcr Frauen und 14 mg/Tag f\u00fcr M\u00e4nner. Eine anhaltende erh\u00f6hte Zinkzufuhr kann zu Kupfermangel und St\u00f6rungen in der Blutbildung f\u00fchren. Der empfohlene Tolerable Upper Intake Level der Europ\u00e4ischen Beh\u00f6rde f\u00fcr Lebensmittelsicherheit liegt bei 25 mg Zink pro Tag, das Standing Committee on the Scientific Evaluation of Dietary Reference Intakes of the Food and Nutrition Board, Institute of Medicine, National Academy of Sciences, empfiehlt f\u00fcr Erwachsene 40 mg/Tag als Tolerable Upper Intake Level. Laut der Zeitschrift ''\u00d6kotest'' empfiehlt das Bundesinstitut f\u00fcr Risikobewertung eine t\u00e4gliche Aufnahme von h\u00f6chstens 2,25 mg Zink \u00fcber Nahrungserg\u00e4nzungsmittel. Daneben betrachtet es 25 mg/Tag ebenfalls als tolerable obere Aufnahmemenge. Eine Zufuhr von mehr als 100 mg pro Tag ist nicht empfehlenswert, ab 200 mg k\u00f6nnen Symptome wie \u00dcbelkeit, Erbrechen oder auch Durchfall auftreten. Beim Menschen f\u00fchrt die Aufnahme von Zink ab etwa 2 g zu akuten Vergiftungserscheinungen. Zinkpr\u00e4parate sollten nur bei Zinkmangel (siehe unten) und erh\u00f6htem Zinkbedarf (z. B. nach Operationen, Traumata oder Verbrennungen) eingenommen werden. Wird Zink in hoher Dosis aufgenommen, indem z. B. beim Brennschneiden verzinkter St\u00e4hle Zinkd\u00e4mpfe eingeatmet werden, so entsteht das sogenannte \u201eZinkfieber\u201c. Dabei entwickelt der Vergiftete grippe\u00e4hnliche Symptome mit zum Teil starken Fieberanf\u00e4llen. Die Symptome klingen im Allgemeinen nach 1\u20132 Tagen wieder ab.", "paragraph_answer": "Zink === Empfohlene Tagesdosis === Die empfohlene Tagesmenge f\u00fcr Zink lag 1996 laut Weltgesundheitsorganisation f\u00fcr erwachsene M\u00e4nner bei 15 mg, f\u00fcr Frauen bei 12 mg, f\u00fcr pr\u00e4pubert\u00e4re Kinder bei 10 mg und f\u00fcr S\u00e4uglinge bei 5 mg. Weil der K\u00f6rper weniger Zink aufnehmen kann als vermutet \u2013 nur 30 Prozent k\u00f6nnen absorbiert werden \u2013, hat die Deutsche Gesellschaft f\u00fcr Ern\u00e4hrung die empfohlene Zinkmenge f\u00fcr erwachsene M\u00e4nner auf 10 mg pro Tag, f\u00fcr erwachsene Frauen auf 7 mg pro Tag gesenkt. In den Vereinigten Staaten betr\u00e4gt die Aufnahme durch Nahrung gegenw\u00e4rtig 9 mg/Tag f\u00fcr Frauen und 14 mg/Tag f\u00fcr M\u00e4nner. Eine anhaltende erh\u00f6hte Zinkzufuhr kann zu Kupfermangel und St\u00f6rungen in der Blutbildung f\u00fchren. Der empfohlene Tolerable Upper Intake Level der Europ\u00e4ischen Beh\u00f6rde f\u00fcr Lebensmittelsicherheit liegt bei 25 mg Zink pro Tag, das Standing Committee on the Scientific Evaluation of Dietary Reference Intakes of the Food and Nutrition Board, Institute of Medicine, National Academy of Sciences, empfiehlt f\u00fcr Erwachsene 40 mg/Tag als Tolerable Upper Intake Level. Laut der Zeitschrift ''\u00d6kotest'' empfiehlt das Bundesinstitut f\u00fcr Risikobewertung eine t\u00e4gliche Aufnahme von h\u00f6chstens 2,25 mg Zink \u00fcber Nahrungserg\u00e4nzungsmittel. Daneben betrachtet es 25 mg/Tag ebenfalls als tolerable obere Aufnahmemenge. Eine Zufuhr von mehr als 100 mg pro Tag ist nicht empfehlenswert, ab 200 mg k\u00f6nnen Symptome wie \u00dcbelkeit, Erbrechen oder auch Durchfall auftreten. Beim Menschen f\u00fchrt die Aufnahme von Zink ab etwa 2 g zu akuten Vergiftungserscheinungen. Zinkpr\u00e4parate sollten nur bei Zinkmangel (siehe unten) und erh\u00f6htem Zinkbedarf (z. B. nach Operationen, Traumata oder Verbrennungen) eingenommen werden. Wird Zink in hoher Dosis aufgenommen, indem z. B. beim Brennschneiden verzinkter St\u00e4hle Zinkd\u00e4mpfe eingeatmet werden, so entsteht das sogenannte \u201eZinkfieber\u201c. Dabei entwickelt der Vergiftete grippe\u00e4hnliche Symptome mit zum Teil starken Fieberanf\u00e4llen. Die Symptome klingen im Allgemeinen nach 1\u20132 Tagen wieder ab.", "sentence_answer": " Eine Zufuhr von mehr als 100 mg pro Tag ist nicht empfehlenswert, ab 200 mg k\u00f6nnen Symptome wie \u00dcbelkeit, Erbrechen oder auch Durchfall auftreten. ", "paragraph_id": 37568} {"question": "Was ist die Epiglottis?", "paragraph": "S\u00e4ugetiere\n\n==== Weitere Merkmale ====\n* Ein weiteres Exklusivmerkmal der S\u00e4ugetiere ist das S\u00e4ugen der Jungtiere mit Milch, N\u00e4heres siehe im Abschnitt Fortpflanzung.\n* S\u00e4ugetiere besitzen als einzige Tiergruppe ein Zwerchfell, einen fl\u00e4chigen Muskel, der Brust- und Bauchh\u00f6hle voneinander trennt.\n* Die S\u00e4ugetiere haben einen sekund\u00e4ren Gaumen mit weit hinten liegender innerer Nasen\u00f6ffnung (Choane) entwickelt. Er erlaubt das Atmen beim bisweilen ausgiebigen Kauen der Nahrung sowie bei den Jungtieren w\u00e4hrend des S\u00e4ugens, erm\u00f6glicht durch die zeitweise vollst\u00e4ndige Trennung von Nasen- und Mundh\u00f6hle das S\u00e4ugen \u00fcberhaupt erst physikalisch. Ein Kehldeckel (''Epiglottis'') verschlie\u00dft beim Schlucken den Kehlkopf, um das Eindringen von Nahrung in die Luftr\u00f6hre zu verhindern. Au\u00dfer bei den Kloakentieren wird der Kehlkopf zum gr\u00f6\u00dften Teil vom Schildknorpel (''Cartilago thyreoidea'') gebildet.\n* Das Gehirn ist vergleichsweise gut entwickelt, der Neocortex ist ein Exklusivmerkmal dieses Taxons.\n* Der Sch\u00e4del ist ein modifizierter synapsider Sch\u00e4del. Das hei\u00dft, bei den Vorfahren der S\u00e4uger war ein einzelnes Sch\u00e4delfenster im Schl\u00e4fenbereich vorhanden, das bei den S\u00e4ugetieren verschlossen und nur noch anhand des Vorhandenseins des Jochbogens erkennbar ist.\n* Die Roten Blutk\u00f6rperchen der S\u00e4ugetiere haben keinen Zellkern und keine sonstigen Organellen.\n* S\u00e4ugetiere haben, zusammen mit den V\u00f6geln, einen doppelten Blutkreislauf: einen Lungen- und einen K\u00f6rperkreislauf. Das Herz ist in vier Kammern \u2013 zwei Vorh\u00f6fe und zwei Hauptkammern \u2013 unterteilt. Die beiden Herzh\u00e4lften, eine linke mit sauerstoffreichem und eine rechte mit sauerstoffarmem Blut, sind durch eine vollst\u00e4ndige Scheidewand getrennt \u2013 au\u00dfer beim F\u00f6tus (Foramen ovale).\n* Neben den V\u00f6geln sind die S\u00e4ugetiere die einzige Tiergruppe, in deren Nieren sich Henle\u2019sche Schleifen (''Ansae nephricae'') befinden, wodurch sie zur R\u00fcckresorption von Wasser aus dem Prim\u00e4rharn f\u00e4hig sind.", "answer": "Kehldeckel", "sentence": "Ein Kehldeckel (''Epiglottis'') verschlie\u00dft beim Schlucken den Kehlkopf, um das Eindringen von Nahrung in die Luftr\u00f6hre zu verhindern.", "paragraph_sentence": "S\u00e4ugetiere ==== Weitere Merkmale ==== * Ein weiteres Exklusivmerkmal der S\u00e4ugetiere ist das S\u00e4ugen der Jungtiere mit Milch, N\u00e4heres siehe im Abschnitt Fortpflanzung. * S\u00e4ugetiere besitzen als einzige Tiergruppe ein Zwerchfell, einen fl\u00e4chigen Muskel, der Brust- und Bauchh\u00f6hle voneinander trennt. * Die S\u00e4ugetiere haben einen sekund\u00e4ren Gaumen mit weit hinten liegender innerer Nasen\u00f6ffnung (Choane) entwickelt. Er erlaubt das Atmen beim bisweilen ausgiebigen Kauen der Nahrung sowie bei den Jungtieren w\u00e4hrend des S\u00e4ugens, erm\u00f6glicht durch die zeitweise vollst\u00e4ndige Trennung von Nasen- und Mundh\u00f6hle das S\u00e4ugen \u00fcberhaupt erst physikalisch. Ein Kehldeckel (''Epiglottis'') verschlie\u00dft beim Schlucken den Kehlkopf, um das Eindringen von Nahrung in die Luftr\u00f6hre zu verhindern. Au\u00dfer bei den Kloakentieren wird der Kehlkopf zum gr\u00f6\u00dften Teil vom Schildknorpel (''Cartilago thyreoidea'') gebildet. * Das Gehirn ist vergleichsweise gut entwickelt, der Neocortex ist ein Exklusivmerkmal dieses Taxons. * Der Sch\u00e4del ist ein modifizierter synapsider Sch\u00e4del. Das hei\u00dft, bei den Vorfahren der S\u00e4uger war ein einzelnes Sch\u00e4delfenster im Schl\u00e4fenbereich vorhanden, das bei den S\u00e4ugetieren verschlossen und nur noch anhand des Vorhandenseins des Jochbogens erkennbar ist. * Die Roten Blutk\u00f6rperchen der S\u00e4ugetiere haben keinen Zellkern und keine sonstigen Organellen. * S\u00e4ugetiere haben, zusammen mit den V\u00f6geln, einen doppelten Blutkreislauf: einen Lungen- und einen K\u00f6rperkreislauf. Das Herz ist in vier Kammern \u2013 zwei Vorh\u00f6fe und zwei Hauptkammern \u2013 unterteilt. Die beiden Herzh\u00e4lften, eine linke mit sauerstoffreichem und eine rechte mit sauerstoffarmem Blut, sind durch eine vollst\u00e4ndige Scheidewand getrennt \u2013 au\u00dfer beim F\u00f6tus (Foramen ovale). * Neben den V\u00f6geln sind die S\u00e4ugetiere die einzige Tiergruppe, in deren Nieren sich Henle\u2019sche Schleifen (''Ansae nephricae'') befinden, wodurch sie zur R\u00fcckresorption von Wasser aus dem Prim\u00e4rharn f\u00e4hig sind.", "paragraph_answer": "S\u00e4ugetiere ==== Weitere Merkmale ==== * Ein weiteres Exklusivmerkmal der S\u00e4ugetiere ist das S\u00e4ugen der Jungtiere mit Milch, N\u00e4heres siehe im Abschnitt Fortpflanzung. * S\u00e4ugetiere besitzen als einzige Tiergruppe ein Zwerchfell, einen fl\u00e4chigen Muskel, der Brust- und Bauchh\u00f6hle voneinander trennt. * Die S\u00e4ugetiere haben einen sekund\u00e4ren Gaumen mit weit hinten liegender innerer Nasen\u00f6ffnung (Choane) entwickelt. 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Das hei\u00dft, bei den Vorfahren der S\u00e4uger war ein einzelnes Sch\u00e4delfenster im Schl\u00e4fenbereich vorhanden, das bei den S\u00e4ugetieren verschlossen und nur noch anhand des Vorhandenseins des Jochbogens erkennbar ist. * Die Roten Blutk\u00f6rperchen der S\u00e4ugetiere haben keinen Zellkern und keine sonstigen Organellen. * S\u00e4ugetiere haben, zusammen mit den V\u00f6geln, einen doppelten Blutkreislauf: einen Lungen- und einen K\u00f6rperkreislauf. Das Herz ist in vier Kammern \u2013 zwei Vorh\u00f6fe und zwei Hauptkammern \u2013 unterteilt. Die beiden Herzh\u00e4lften, eine linke mit sauerstoffreichem und eine rechte mit sauerstoffarmem Blut, sind durch eine vollst\u00e4ndige Scheidewand getrennt \u2013 au\u00dfer beim F\u00f6tus (Foramen ovale). * Neben den V\u00f6geln sind die S\u00e4ugetiere die einzige Tiergruppe, in deren Nieren sich Henle\u2019sche Schleifen (''Ansae nephricae'') befinden, wodurch sie zur R\u00fcckresorption von Wasser aus dem Prim\u00e4rharn f\u00e4hig sind.", "sentence_answer": "Ein Kehldeckel (''Epiglottis'') verschlie\u00dft beim Schlucken den Kehlkopf, um das Eindringen von Nahrung in die Luftr\u00f6hre zu verhindern.", "paragraph_id": 37644} {"question": "Wozu dient der Kehldeckel?", "paragraph": "S\u00e4ugetiere\n\n==== Weitere Merkmale ====\n* Ein weiteres Exklusivmerkmal der S\u00e4ugetiere ist das S\u00e4ugen der Jungtiere mit Milch, N\u00e4heres siehe im Abschnitt Fortpflanzung.\n* S\u00e4ugetiere besitzen als einzige Tiergruppe ein Zwerchfell, einen fl\u00e4chigen Muskel, der Brust- und Bauchh\u00f6hle voneinander trennt.\n* Die S\u00e4ugetiere haben einen sekund\u00e4ren Gaumen mit weit hinten liegender innerer Nasen\u00f6ffnung (Choane) entwickelt. Er erlaubt das Atmen beim bisweilen ausgiebigen Kauen der Nahrung sowie bei den Jungtieren w\u00e4hrend des S\u00e4ugens, erm\u00f6glicht durch die zeitweise vollst\u00e4ndige Trennung von Nasen- und Mundh\u00f6hle das S\u00e4ugen \u00fcberhaupt erst physikalisch. Ein Kehldeckel (''Epiglottis'') verschlie\u00dft beim Schlucken den Kehlkopf, um das Eindringen von Nahrung in die Luftr\u00f6hre zu verhindern. Au\u00dfer bei den Kloakentieren wird der Kehlkopf zum gr\u00f6\u00dften Teil vom Schildknorpel (''Cartilago thyreoidea'') gebildet.\n* Das Gehirn ist vergleichsweise gut entwickelt, der Neocortex ist ein Exklusivmerkmal dieses Taxons.\n* Der Sch\u00e4del ist ein modifizierter synapsider Sch\u00e4del. Das hei\u00dft, bei den Vorfahren der S\u00e4uger war ein einzelnes Sch\u00e4delfenster im Schl\u00e4fenbereich vorhanden, das bei den S\u00e4ugetieren verschlossen und nur noch anhand des Vorhandenseins des Jochbogens erkennbar ist.\n* Die Roten Blutk\u00f6rperchen der S\u00e4ugetiere haben keinen Zellkern und keine sonstigen Organellen.\n* S\u00e4ugetiere haben, zusammen mit den V\u00f6geln, einen doppelten Blutkreislauf: einen Lungen- und einen K\u00f6rperkreislauf. Das Herz ist in vier Kammern \u2013 zwei Vorh\u00f6fe und zwei Hauptkammern \u2013 unterteilt. Die beiden Herzh\u00e4lften, eine linke mit sauerstoffreichem und eine rechte mit sauerstoffarmem Blut, sind durch eine vollst\u00e4ndige Scheidewand getrennt \u2013 au\u00dfer beim F\u00f6tus (Foramen ovale).\n* Neben den V\u00f6geln sind die S\u00e4ugetiere die einzige Tiergruppe, in deren Nieren sich Henle\u2019sche Schleifen (''Ansae nephricae'') befinden, wodurch sie zur R\u00fcckresorption von Wasser aus dem Prim\u00e4rharn f\u00e4hig sind.", "answer": "Ein Kehldeckel (''Epiglottis'') verschlie\u00dft beim Schlucken den Kehlkopf, um das Eindringen von Nahrung in die Luftr\u00f6hre zu verhindern.", "sentence": "Ein Kehldeckel (''Epiglottis'') verschlie\u00dft beim Schlucken den Kehlkopf, um das Eindringen von Nahrung in die Luftr\u00f6hre zu verhindern. 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Ein Kehldeckel (''Epiglottis'') verschlie\u00dft beim Schlucken den Kehlkopf, um das Eindringen von Nahrung in die Luftr\u00f6hre zu verhindern. Au\u00dfer bei den Kloakentieren wird der Kehlkopf zum gr\u00f6\u00dften Teil vom Schildknorpel (''Cartilago thyreoidea'') gebildet. * Das Gehirn ist vergleichsweise gut entwickelt, der Neocortex ist ein Exklusivmerkmal dieses Taxons. * Der Sch\u00e4del ist ein modifizierter synapsider Sch\u00e4del. Das hei\u00dft, bei den Vorfahren der S\u00e4uger war ein einzelnes Sch\u00e4delfenster im Schl\u00e4fenbereich vorhanden, das bei den S\u00e4ugetieren verschlossen und nur noch anhand des Vorhandenseins des Jochbogens erkennbar ist. * Die Roten Blutk\u00f6rperchen der S\u00e4ugetiere haben keinen Zellkern und keine sonstigen Organellen. * S\u00e4ugetiere haben, zusammen mit den V\u00f6geln, einen doppelten Blutkreislauf: einen Lungen- und einen K\u00f6rperkreislauf. Das Herz ist in vier Kammern \u2013 zwei Vorh\u00f6fe und zwei Hauptkammern \u2013 unterteilt. Die beiden Herzh\u00e4lften, eine linke mit sauerstoffreichem und eine rechte mit sauerstoffarmem Blut, sind durch eine vollst\u00e4ndige Scheidewand getrennt \u2013 au\u00dfer beim F\u00f6tus (Foramen ovale). * Neben den V\u00f6geln sind die S\u00e4ugetiere die einzige Tiergruppe, in deren Nieren sich Henle\u2019sche Schleifen (''Ansae nephricae'') befinden, wodurch sie zur R\u00fcckresorption von Wasser aus dem Prim\u00e4rharn f\u00e4hig sind.", "paragraph_answer": "S\u00e4ugetiere ==== Weitere Merkmale ==== * Ein weiteres Exklusivmerkmal der S\u00e4ugetiere ist das S\u00e4ugen der Jungtiere mit Milch, N\u00e4heres siehe im Abschnitt Fortpflanzung. * S\u00e4ugetiere besitzen als einzige Tiergruppe ein Zwerchfell, einen fl\u00e4chigen Muskel, der Brust- und Bauchh\u00f6hle voneinander trennt. * Die S\u00e4ugetiere haben einen sekund\u00e4ren Gaumen mit weit hinten liegender innerer Nasen\u00f6ffnung (Choane) entwickelt. Er erlaubt das Atmen beim bisweilen ausgiebigen Kauen der Nahrung sowie bei den Jungtieren w\u00e4hrend des S\u00e4ugens, erm\u00f6glicht durch die zeitweise vollst\u00e4ndige Trennung von Nasen- und Mundh\u00f6hle das S\u00e4ugen \u00fcberhaupt erst physikalisch. Ein Kehldeckel (''Epiglottis'') verschlie\u00dft beim Schlucken den Kehlkopf, um das Eindringen von Nahrung in die Luftr\u00f6hre zu verhindern. Au\u00dfer bei den Kloakentieren wird der Kehlkopf zum gr\u00f6\u00dften Teil vom Schildknorpel (''Cartilago thyreoidea'') gebildet. * Das Gehirn ist vergleichsweise gut entwickelt, der Neocortex ist ein Exklusivmerkmal dieses Taxons. * Der Sch\u00e4del ist ein modifizierter synapsider Sch\u00e4del. Das hei\u00dft, bei den Vorfahren der S\u00e4uger war ein einzelnes Sch\u00e4delfenster im Schl\u00e4fenbereich vorhanden, das bei den S\u00e4ugetieren verschlossen und nur noch anhand des Vorhandenseins des Jochbogens erkennbar ist. * Die Roten Blutk\u00f6rperchen der S\u00e4ugetiere haben keinen Zellkern und keine sonstigen Organellen. * S\u00e4ugetiere haben, zusammen mit den V\u00f6geln, einen doppelten Blutkreislauf: einen Lungen- und einen K\u00f6rperkreislauf. Das Herz ist in vier Kammern \u2013 zwei Vorh\u00f6fe und zwei Hauptkammern \u2013 unterteilt. Die beiden Herzh\u00e4lften, eine linke mit sauerstoffreichem und eine rechte mit sauerstoffarmem Blut, sind durch eine vollst\u00e4ndige Scheidewand getrennt \u2013 au\u00dfer beim F\u00f6tus (Foramen ovale). * Neben den V\u00f6geln sind die S\u00e4ugetiere die einzige Tiergruppe, in deren Nieren sich Henle\u2019sche Schleifen (''Ansae nephricae'') befinden, wodurch sie zur R\u00fcckresorption von Wasser aus dem Prim\u00e4rharn f\u00e4hig sind.", "sentence_answer": " Ein Kehldeckel (''Epiglottis'') verschlie\u00dft beim Schlucken den Kehlkopf, um das Eindringen von Nahrung in die Luftr\u00f6hre zu verhindern. Au\u00dfer bei den Kloakentieren wird der Kehlkopf zum gr\u00f6\u00dften Teil vom Schildknorpel (''Cartilago thyreoidea'') gebildet.", "paragraph_id": 37645} {"question": "Was unterscheidet S\u00e4ugetiere von andern TIeren?", "paragraph": "S\u00e4ugetiere\n\n==== Weitere Merkmale ====\n* Ein weiteres Exklusivmerkmal der S\u00e4ugetiere ist das S\u00e4ugen der Jungtiere mit Milch, N\u00e4heres siehe im Abschnitt Fortpflanzung.\n* S\u00e4ugetiere besitzen als einzige Tiergruppe ein Zwerchfell, einen fl\u00e4chigen Muskel, der Brust- und Bauchh\u00f6hle voneinander trennt.\n* Die S\u00e4ugetiere haben einen sekund\u00e4ren Gaumen mit weit hinten liegender innerer Nasen\u00f6ffnung (Choane) entwickelt. Er erlaubt das Atmen beim bisweilen ausgiebigen Kauen der Nahrung sowie bei den Jungtieren w\u00e4hrend des S\u00e4ugens, erm\u00f6glicht durch die zeitweise vollst\u00e4ndige Trennung von Nasen- und Mundh\u00f6hle das S\u00e4ugen \u00fcberhaupt erst physikalisch. Ein Kehldeckel (''Epiglottis'') verschlie\u00dft beim Schlucken den Kehlkopf, um das Eindringen von Nahrung in die Luftr\u00f6hre zu verhindern. Au\u00dfer bei den Kloakentieren wird der Kehlkopf zum gr\u00f6\u00dften Teil vom Schildknorpel (''Cartilago thyreoidea'') gebildet.\n* Das Gehirn ist vergleichsweise gut entwickelt, der Neocortex ist ein Exklusivmerkmal dieses Taxons.\n* Der Sch\u00e4del ist ein modifizierter synapsider Sch\u00e4del. Das hei\u00dft, bei den Vorfahren der S\u00e4uger war ein einzelnes Sch\u00e4delfenster im Schl\u00e4fenbereich vorhanden, das bei den S\u00e4ugetieren verschlossen und nur noch anhand des Vorhandenseins des Jochbogens erkennbar ist.\n* Die Roten Blutk\u00f6rperchen der S\u00e4ugetiere haben keinen Zellkern und keine sonstigen Organellen.\n* S\u00e4ugetiere haben, zusammen mit den V\u00f6geln, einen doppelten Blutkreislauf: einen Lungen- und einen K\u00f6rperkreislauf. 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Das hei\u00dft, bei den Vorfahren der S\u00e4uger war ein einzelnes Sch\u00e4delfenster im Schl\u00e4fenbereich vorhanden, das bei den S\u00e4ugetieren verschlossen und nur noch anhand des Vorhandenseins des Jochbogens erkennbar ist. * Die Roten Blutk\u00f6rperchen der S\u00e4ugetiere haben keinen Zellkern und keine sonstigen Organellen. * S\u00e4ugetiere haben, zusammen mit den V\u00f6geln, einen doppelten Blutkreislauf: einen Lungen- und einen K\u00f6rperkreislauf. Das Herz ist in vier Kammern \u2013 zwei Vorh\u00f6fe und zwei Hauptkammern \u2013 unterteilt. Die beiden Herzh\u00e4lften, eine linke mit sauerstoffreichem und eine rechte mit sauerstoffarmem Blut, sind durch eine vollst\u00e4ndige Scheidewand getrennt \u2013 au\u00dfer beim F\u00f6tus (Foramen ovale). * Neben den V\u00f6geln sind die S\u00e4ugetiere die einzige Tiergruppe, in deren Nieren sich Henle\u2019sche Schleifen (''Ansae nephricae'') befinden, wodurch sie zur R\u00fcckresorption von Wasser aus dem Prim\u00e4rharn f\u00e4hig sind.", "paragraph_answer": "S\u00e4ugetiere ==== Weitere Merkmale ==== * Ein weiteres Exklusivmerkmal der S\u00e4ugetiere ist das S\u00e4ugen der Jungtiere mit Milch, N\u00e4heres siehe im Abschnitt Fortpflanzung. * S\u00e4ugetiere besitzen als einzige Tiergruppe ein Zwerchfell, einen fl\u00e4chigen Muskel, der Brust- und Bauchh\u00f6hle voneinander trennt. * Die S\u00e4ugetiere haben einen sekund\u00e4ren Gaumen mit weit hinten liegender innerer Nasen\u00f6ffnung (Choane) entwickelt. Er erlaubt das Atmen beim bisweilen ausgiebigen Kauen der Nahrung sowie bei den Jungtieren w\u00e4hrend des S\u00e4ugens, erm\u00f6glicht durch die zeitweise vollst\u00e4ndige Trennung von Nasen- und Mundh\u00f6hle das S\u00e4ugen \u00fcberhaupt erst physikalisch. Ein Kehldeckel (''Epiglottis'') verschlie\u00dft beim Schlucken den Kehlkopf, um das Eindringen von Nahrung in die Luftr\u00f6hre zu verhindern. Au\u00dfer bei den Kloakentieren wird der Kehlkopf zum gr\u00f6\u00dften Teil vom Schildknorpel (''Cartilago thyreoidea'') gebildet. * Das Gehirn ist vergleichsweise gut entwickelt, der Neocortex ist ein Exklusivmerkmal dieses Taxons. * Der Sch\u00e4del ist ein modifizierter synapsider Sch\u00e4del. Das hei\u00dft, bei den Vorfahren der S\u00e4uger war ein einzelnes Sch\u00e4delfenster im Schl\u00e4fenbereich vorhanden, das bei den S\u00e4ugetieren verschlossen und nur noch anhand des Vorhandenseins des Jochbogens erkennbar ist. * Die Roten Blutk\u00f6rperchen der S\u00e4ugetiere haben keinen Zellkern und keine sonstigen Organellen. * S\u00e4ugetiere haben, zusammen mit den V\u00f6geln, einen doppelten Blutkreislauf: einen Lungen- und einen K\u00f6rperkreislauf. Das Herz ist in vier Kammern \u2013 zwei Vorh\u00f6fe und zwei Hauptkammern \u2013 unterteilt. 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Das hei\u00dft, bei den Vorfahren der S\u00e4uger war ein einzelnes Sch\u00e4delfenster im Schl\u00e4fenbereich vorhanden, das bei den S\u00e4ugetieren verschlossen und nur noch anhand des Vorhandenseins des Jochbogens erkennbar ist.\n* Die Roten Blutk\u00f6rperchen der S\u00e4ugetiere haben keinen Zellkern und keine sonstigen Organellen.\n* S\u00e4ugetiere haben, zusammen mit den V\u00f6geln, einen doppelten Blutkreislauf: einen Lungen- und einen K\u00f6rperkreislauf. Das Herz ist in vier Kammern \u2013 zwei Vorh\u00f6fe und zwei Hauptkammern \u2013 unterteilt. 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Das hei\u00dft, bei den Vorfahren der S\u00e4uger war ein einzelnes Sch\u00e4delfenster im Schl\u00e4fenbereich vorhanden, das bei den S\u00e4ugetieren verschlossen und nur noch anhand des Vorhandenseins des Jochbogens erkennbar ist. * Die Roten Blutk\u00f6rperchen der S\u00e4ugetiere haben keinen Zellkern und keine sonstigen Organellen. * S\u00e4ugetiere haben, zusammen mit den V\u00f6geln, einen doppelten Blutkreislauf: einen Lungen- und einen K\u00f6rperkreislauf. Das Herz ist in vier Kammern \u2013 zwei Vorh\u00f6fe und zwei Hauptkammern \u2013 unterteilt. Die beiden Herzh\u00e4lften, eine linke mit sauerstoffreichem und eine rechte mit sauerstoffarmem Blut, sind durch eine vollst\u00e4ndige Scheidewand getrennt \u2013 au\u00dfer beim F\u00f6tus (Foramen ovale). * Neben den V\u00f6geln sind die S\u00e4ugetiere die einzige Tiergruppe, in deren Nieren sich Henle\u2019sche Schleifen (''Ansae nephricae'') befinden, wodurch sie zur R\u00fcckresorption von Wasser aus dem Prim\u00e4rharn f\u00e4hig sind. ", "paragraph_answer": "S\u00e4ugetiere ==== Weitere Merkmale ==== * Ein weiteres Exklusivmerkmal der S\u00e4ugetiere ist das S\u00e4ugen der Jungtiere mit Milch, N\u00e4heres siehe im Abschnitt Fortpflanzung. * S\u00e4ugetiere besitzen als einzige Tiergruppe ein Zwerchfell, einen fl\u00e4chigen Muskel, der Brust- und Bauchh\u00f6hle voneinander trennt. * Die S\u00e4ugetiere haben einen sekund\u00e4ren Gaumen mit weit hinten liegender innerer Nasen\u00f6ffnung (Choane) entwickelt. 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Das hei\u00dft, bei den Vorfahren der S\u00e4uger war ein einzelnes Sch\u00e4delfenster im Schl\u00e4fenbereich vorhanden, das bei den S\u00e4ugetieren verschlossen und nur noch anhand des Vorhandenseins des Jochbogens erkennbar ist. * Die Roten Blutk\u00f6rperchen der S\u00e4ugetiere haben keinen Zellkern und keine sonstigen Organellen. * S\u00e4ugetiere haben, zusammen mit den V\u00f6geln, einen doppelten Blutkreislauf: einen Lungen- und einen K\u00f6rperkreislauf. Das Herz ist in vier Kammern \u2013 zwei Vorh\u00f6fe und zwei Hauptkammern \u2013 unterteilt. 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Diese werden, sofern sie in der aktuellen Fahrtrichtung der Kabine liegen, auf dem Weg nacheinander abgearbeitet.\nMan unterscheidet zwischen Abw\u00e4rts- bzw. Aufw\u00e4rtssammelsteuerung und Vollsammelsteuerung. Letztere setzt zwei Druckkn\u00f6pfe voraus (''Auf''- und ''Ab''sammelnd). Nach Eingabe eines Fahrtwunsches \u00fcber die Au\u00dfentableaus (Ruf) oder vom Kabinentableau (Kommando) wird in der Steuerung die Richtungsauswahl bestimmt (Ruf ober- oder unterhalb des jeweiligen Kabinenstandortes). Bei Aufzugsgruppen k\u00f6nnen Gruppensammelsteuerungen eingesetzt werden, die ebenfalls als Abw\u00e4rts-, Aufw\u00e4rts- oder Vollsammelsteuerung ausgef\u00fchrt sind.", "answer": "Abw\u00e4rts- bzw. Aufw\u00e4rtssammelsteuerung und Vollsammelsteuerung", "sentence": "Man unterscheidet zwischen Abw\u00e4rts- bzw. Aufw\u00e4rtssammelsteuerung und Vollsammelsteuerung .", "paragraph_sentence": "Aufzugsanlage === Sammelsteuerung = = = Die Steuerung speichert Au\u00dfenrufe und Innenkommandos. Diese werden, sofern sie in der aktuellen Fahrtrichtung der Kabine liegen, auf dem Weg nacheinander abgearbeitet. Man unterscheidet zwischen Abw\u00e4rts- bzw. Aufw\u00e4rtssammelsteuerung und Vollsammelsteuerung . Letztere setzt zwei Druckkn\u00f6pfe voraus (''Auf''- und ''Ab''sammelnd). Nach Eingabe eines Fahrtwunsches \u00fcber die Au\u00dfentableaus (Ruf) oder vom Kabinentableau (Kommando) wird in der Steuerung die Richtungsauswahl bestimmt (Ruf ober- oder unterhalb des jeweiligen Kabinenstandortes). Bei Aufzugsgruppen k\u00f6nnen Gruppensammelsteuerungen eingesetzt werden, die ebenfalls als Abw\u00e4rts-, Aufw\u00e4rts- oder Vollsammelsteuerung ausgef\u00fchrt sind.", "paragraph_answer": "Aufzugsanlage === Sammelsteuerung === Die Steuerung speichert Au\u00dfenrufe und Innenkommandos. Diese werden, sofern sie in der aktuellen Fahrtrichtung der Kabine liegen, auf dem Weg nacheinander abgearbeitet. Man unterscheidet zwischen Abw\u00e4rts- bzw. Aufw\u00e4rtssammelsteuerung und Vollsammelsteuerung . Letztere setzt zwei Druckkn\u00f6pfe voraus (''Auf''- und ''Ab''sammelnd). Nach Eingabe eines Fahrtwunsches \u00fcber die Au\u00dfentableaus (Ruf) oder vom Kabinentableau (Kommando) wird in der Steuerung die Richtungsauswahl bestimmt (Ruf ober- oder unterhalb des jeweiligen Kabinenstandortes). Bei Aufzugsgruppen k\u00f6nnen Gruppensammelsteuerungen eingesetzt werden, die ebenfalls als Abw\u00e4rts-, Aufw\u00e4rts- oder Vollsammelsteuerung ausgef\u00fchrt sind.", "sentence_answer": "Man unterscheidet zwischen Abw\u00e4rts- bzw. Aufw\u00e4rtssammelsteuerung und Vollsammelsteuerung .", "paragraph_id": 37727} {"question": "Welche Bedienm\u00f6glichkeiten gibt es bei Aufz\u00fcgen?", "paragraph": "Aufzugsanlage\n\n=== Sammelsteuerung ===\nDie Steuerung speichert Au\u00dfenrufe und Innenkommandos. Diese werden, sofern sie in der aktuellen Fahrtrichtung der Kabine liegen, auf dem Weg nacheinander abgearbeitet.\nMan unterscheidet zwischen Abw\u00e4rts- bzw. Aufw\u00e4rtssammelsteuerung und Vollsammelsteuerung. Letztere setzt zwei Druckkn\u00f6pfe voraus (''Auf''- und ''Ab''sammelnd). Nach Eingabe eines Fahrtwunsches \u00fcber die Au\u00dfentableaus (Ruf) oder vom Kabinentableau (Kommando) wird in der Steuerung die Richtungsauswahl bestimmt (Ruf ober- oder unterhalb des jeweiligen Kabinenstandortes). Bei Aufzugsgruppen k\u00f6nnen Gruppensammelsteuerungen eingesetzt werden, die ebenfalls als Abw\u00e4rts-, Aufw\u00e4rts- oder Vollsammelsteuerung ausgef\u00fchrt sind.", "answer": "Au\u00dfenrufe und Innenkommandos", "sentence": "Die Steuerung speichert Au\u00dfenrufe und Innenkommandos .", "paragraph_sentence": "Aufzugsanlage === Sammelsteuerung = = = Die Steuerung speichert Au\u00dfenrufe und Innenkommandos . Diese werden, sofern sie in der aktuellen Fahrtrichtung der Kabine liegen, auf dem Weg nacheinander abgearbeitet. Man unterscheidet zwischen Abw\u00e4rts- bzw. Aufw\u00e4rtssammelsteuerung und Vollsammelsteuerung. Letztere setzt zwei Druckkn\u00f6pfe voraus (''Auf''- und ''Ab''sammelnd). Nach Eingabe eines Fahrtwunsches \u00fcber die Au\u00dfentableaus (Ruf) oder vom Kabinentableau (Kommando) wird in der Steuerung die Richtungsauswahl bestimmt (Ruf ober- oder unterhalb des jeweiligen Kabinenstandortes). Bei Aufzugsgruppen k\u00f6nnen Gruppensammelsteuerungen eingesetzt werden, die ebenfalls als Abw\u00e4rts-, Aufw\u00e4rts- oder Vollsammelsteuerung ausgef\u00fchrt sind.", "paragraph_answer": "Aufzugsanlage === Sammelsteuerung === Die Steuerung speichert Au\u00dfenrufe und Innenkommandos . Diese werden, sofern sie in der aktuellen Fahrtrichtung der Kabine liegen, auf dem Weg nacheinander abgearbeitet. Man unterscheidet zwischen Abw\u00e4rts- bzw. Aufw\u00e4rtssammelsteuerung und Vollsammelsteuerung. Letztere setzt zwei Druckkn\u00f6pfe voraus (''Auf''- und ''Ab''sammelnd). Nach Eingabe eines Fahrtwunsches \u00fcber die Au\u00dfentableaus (Ruf) oder vom Kabinentableau (Kommando) wird in der Steuerung die Richtungsauswahl bestimmt (Ruf ober- oder unterhalb des jeweiligen Kabinenstandortes). Bei Aufzugsgruppen k\u00f6nnen Gruppensammelsteuerungen eingesetzt werden, die ebenfalls als Abw\u00e4rts-, Aufw\u00e4rts- oder Vollsammelsteuerung ausgef\u00fchrt sind.", "sentence_answer": "Die Steuerung speichert Au\u00dfenrufe und Innenkommandos .", "paragraph_id": 37728} {"question": "Wo werden Gruppensammelsteuerungen von Aufz\u00fcgen benutzt?", "paragraph": "Aufzugsanlage\n\n=== Sammelsteuerung ===\nDie Steuerung speichert Au\u00dfenrufe und Innenkommandos. Diese werden, sofern sie in der aktuellen Fahrtrichtung der Kabine liegen, auf dem Weg nacheinander abgearbeitet.\nMan unterscheidet zwischen Abw\u00e4rts- bzw. Aufw\u00e4rtssammelsteuerung und Vollsammelsteuerung. Letztere setzt zwei Druckkn\u00f6pfe voraus (''Auf''- und ''Ab''sammelnd). Nach Eingabe eines Fahrtwunsches \u00fcber die Au\u00dfentableaus (Ruf) oder vom Kabinentableau (Kommando) wird in der Steuerung die Richtungsauswahl bestimmt (Ruf ober- oder unterhalb des jeweiligen Kabinenstandortes). Bei Aufzugsgruppen k\u00f6nnen Gruppensammelsteuerungen eingesetzt werden, die ebenfalls als Abw\u00e4rts-, Aufw\u00e4rts- oder Vollsammelsteuerung ausgef\u00fchrt sind.", "answer": "Bei Aufzugsgruppen", "sentence": "Bei Aufzugsgruppen k\u00f6nnen Gruppensammelsteuerungen eingesetzt werden, die ebenfalls als Abw\u00e4rts-, Aufw\u00e4rts- oder Vollsammelsteuerung ausgef\u00fchrt sind.", "paragraph_sentence": "Aufzugsanlage === Sammelsteuerung = = = Die Steuerung speichert Au\u00dfenrufe und Innenkommandos. Diese werden, sofern sie in der aktuellen Fahrtrichtung der Kabine liegen, auf dem Weg nacheinander abgearbeitet. Man unterscheidet zwischen Abw\u00e4rts- bzw. Aufw\u00e4rtssammelsteuerung und Vollsammelsteuerung. Letztere setzt zwei Druckkn\u00f6pfe voraus (''Auf''- und ''Ab''sammelnd). Nach Eingabe eines Fahrtwunsches \u00fcber die Au\u00dfentableaus (Ruf) oder vom Kabinentableau (Kommando) wird in der Steuerung die Richtungsauswahl bestimmt (Ruf ober- oder unterhalb des jeweiligen Kabinenstandortes). Bei Aufzugsgruppen k\u00f6nnen Gruppensammelsteuerungen eingesetzt werden, die ebenfalls als Abw\u00e4rts-, Aufw\u00e4rts- oder Vollsammelsteuerung ausgef\u00fchrt sind. ", "paragraph_answer": "Aufzugsanlage === Sammelsteuerung === Die Steuerung speichert Au\u00dfenrufe und Innenkommandos. Diese werden, sofern sie in der aktuellen Fahrtrichtung der Kabine liegen, auf dem Weg nacheinander abgearbeitet. Man unterscheidet zwischen Abw\u00e4rts- bzw. Aufw\u00e4rtssammelsteuerung und Vollsammelsteuerung. Letztere setzt zwei Druckkn\u00f6pfe voraus (''Auf''- und ''Ab''sammelnd). Nach Eingabe eines Fahrtwunsches \u00fcber die Au\u00dfentableaus (Ruf) oder vom Kabinentableau (Kommando) wird in der Steuerung die Richtungsauswahl bestimmt (Ruf ober- oder unterhalb des jeweiligen Kabinenstandortes). Bei Aufzugsgruppen k\u00f6nnen Gruppensammelsteuerungen eingesetzt werden, die ebenfalls als Abw\u00e4rts-, Aufw\u00e4rts- oder Vollsammelsteuerung ausgef\u00fchrt sind.", "sentence_answer": " Bei Aufzugsgruppen k\u00f6nnen Gruppensammelsteuerungen eingesetzt werden, die ebenfalls als Abw\u00e4rts-, Aufw\u00e4rts- oder Vollsammelsteuerung ausgef\u00fchrt sind.", "paragraph_id": 37729} {"question": "Wer verwaltet die Unis in Deutschland?", "paragraph": "Universit\u00e4t\n\n=== Struktur ===\nBildungsg\u00e4nge im deutschen Bildungssystem\nIn Deutschland sind die meisten Universit\u00e4ten heute als rechtsf\u00e4hige \u00f6ffentlich-rechtliche K\u00f6rperschaften organisiert und unterstehen der Aufsicht der Bundesl\u00e4nder. Zust\u00e4ndig ist das entsprechende Ministerium (beziehungsweise\u00a0\u2013 in Stadtstaaten\u00a0\u2013 der Senator) f\u00fcr Wissenschaft. Gesetzliche Grundlage f\u00fcr die Universit\u00e4ten und die anderen Hochschulen eines Bundeslandes ist das Landeshochschulgesetz.\nIn der Schweiz sind die Kantone Tr\u00e4ger der Universit\u00e4ten und Hochschulen. Einzige Ausnahmen sind die Eidgen\u00f6ssische Technische Hochschule Z\u00fcrich und die \u00c9cole polytechnique f\u00e9d\u00e9rale de Lausanne, die von der Schweizer Bundesregierung getragen werden.\nDie Lernenden an einer Universit\u00e4t bezeichnet man als Studenten oder (in Hinblick auf die Gleichstellung der Geschlechter) als Studierende. Die verschiedenen Arten von Lehrenden werden unter dem Oberbegriff Dozenten (oder Dozierende) zusammengefasst. Lehre und Forschung werden an einer Universit\u00e4t von den Professoren des entsprechenden Faches eigenverantwortlich geleitet.", "answer": "Aufsicht der Bundesl\u00e4nder. Zust\u00e4ndig ist das entsprechende Ministerium (beziehungsweise\u00a0\u2013 in Stadtstaaten\u00a0\u2013 der Senator) f\u00fcr Wissenschaft", "sentence": "der Aufsicht der Bundesl\u00e4nder. Zust\u00e4ndig ist das entsprechende Ministerium (beziehungsweise\u00a0\u2013 in Stadtstaaten\u00a0\u2013 der Senator) f\u00fcr Wissenschaft .", "paragraph_sentence": "Universit\u00e4t === Struktur = = = Bildungsg\u00e4nge im deutschen Bildungssystem In Deutschland sind die meisten Universit\u00e4ten heute als rechtsf\u00e4hige \u00f6ffentlich-rechtliche K\u00f6rperschaften organisiert und unterstehen der Aufsicht der Bundesl\u00e4nder. Zust\u00e4ndig ist das entsprechende Ministerium (beziehungsweise \u2013 in Stadtstaaten \u2013 der Senator) f\u00fcr Wissenschaft . Gesetzliche Grundlage f\u00fcr die Universit\u00e4ten und die anderen Hochschulen eines Bundeslandes ist das Landeshochschulgesetz. In der Schweiz sind die Kantone Tr\u00e4ger der Universit\u00e4ten und Hochschulen. Einzige Ausnahmen sind die Eidgen\u00f6ssische Technische Hochschule Z\u00fcrich und die \u00c9cole polytechnique f\u00e9d\u00e9rale de Lausanne, die von der Schweizer Bundesregierung getragen werden. Die Lernenden an einer Universit\u00e4t bezeichnet man als Studenten oder (in Hinblick auf die Gleichstellung der Geschlechter) als Studierende. Die verschiedenen Arten von Lehrenden werden unter dem Oberbegriff Dozenten (oder Dozierende) zusammengefasst. Lehre und Forschung werden an einer Universit\u00e4t von den Professoren des entsprechenden Faches eigenverantwortlich geleitet.", "paragraph_answer": "Universit\u00e4t === Struktur === Bildungsg\u00e4nge im deutschen Bildungssystem In Deutschland sind die meisten Universit\u00e4ten heute als rechtsf\u00e4hige \u00f6ffentlich-rechtliche K\u00f6rperschaften organisiert und unterstehen der Aufsicht der Bundesl\u00e4nder. Zust\u00e4ndig ist das entsprechende Ministerium (beziehungsweise \u2013 in Stadtstaaten \u2013 der Senator) f\u00fcr Wissenschaft . Gesetzliche Grundlage f\u00fcr die Universit\u00e4ten und die anderen Hochschulen eines Bundeslandes ist das Landeshochschulgesetz. In der Schweiz sind die Kantone Tr\u00e4ger der Universit\u00e4ten und Hochschulen. Einzige Ausnahmen sind die Eidgen\u00f6ssische Technische Hochschule Z\u00fcrich und die \u00c9cole polytechnique f\u00e9d\u00e9rale de Lausanne, die von der Schweizer Bundesregierung getragen werden. Die Lernenden an einer Universit\u00e4t bezeichnet man als Studenten oder (in Hinblick auf die Gleichstellung der Geschlechter) als Studierende. Die verschiedenen Arten von Lehrenden werden unter dem Oberbegriff Dozenten (oder Dozierende) zusammengefasst. Lehre und Forschung werden an einer Universit\u00e4t von den Professoren des entsprechenden Faches eigenverantwortlich geleitet.", "sentence_answer": "der Aufsicht der Bundesl\u00e4nder. Zust\u00e4ndig ist das entsprechende Ministerium (beziehungsweise \u2013 in Stadtstaaten \u2013 der Senator) f\u00fcr Wissenschaft .", "paragraph_id": 37659} {"question": "Wer ist Tr\u00e4ger der Eidgen\u00f6ssischen Technischen Hochschule Z\u00fcrich?", "paragraph": "Universit\u00e4t\n\n=== Struktur ===\nBildungsg\u00e4nge im deutschen Bildungssystem\nIn Deutschland sind die meisten Universit\u00e4ten heute als rechtsf\u00e4hige \u00f6ffentlich-rechtliche K\u00f6rperschaften organisiert und unterstehen der Aufsicht der Bundesl\u00e4nder. Zust\u00e4ndig ist das entsprechende Ministerium (beziehungsweise\u00a0\u2013 in Stadtstaaten\u00a0\u2013 der Senator) f\u00fcr Wissenschaft. Gesetzliche Grundlage f\u00fcr die Universit\u00e4ten und die anderen Hochschulen eines Bundeslandes ist das Landeshochschulgesetz.\nIn der Schweiz sind die Kantone Tr\u00e4ger der Universit\u00e4ten und Hochschulen. Einzige Ausnahmen sind die Eidgen\u00f6ssische Technische Hochschule Z\u00fcrich und die \u00c9cole polytechnique f\u00e9d\u00e9rale de Lausanne, die von der Schweizer Bundesregierung getragen werden.\nDie Lernenden an einer Universit\u00e4t bezeichnet man als Studenten oder (in Hinblick auf die Gleichstellung der Geschlechter) als Studierende. Die verschiedenen Arten von Lehrenden werden unter dem Oberbegriff Dozenten (oder Dozierende) zusammengefasst. Lehre und Forschung werden an einer Universit\u00e4t von den Professoren des entsprechenden Faches eigenverantwortlich geleitet.", "answer": " Schweizer Bundesregierung", "sentence": "Einzige Ausnahmen sind die Eidgen\u00f6ssische Technische Hochschule Z\u00fcrich und die \u00c9cole polytechnique f\u00e9d\u00e9rale de Lausanne, die von der Schweizer Bundesregierung getragen werden.", "paragraph_sentence": "Universit\u00e4t === Struktur = = = Bildungsg\u00e4nge im deutschen Bildungssystem In Deutschland sind die meisten Universit\u00e4ten heute als rechtsf\u00e4hige \u00f6ffentlich-rechtliche K\u00f6rperschaften organisiert und unterstehen der Aufsicht der Bundesl\u00e4nder. Zust\u00e4ndig ist das entsprechende Ministerium (beziehungsweise \u2013 in Stadtstaaten \u2013 der Senator) f\u00fcr Wissenschaft. Gesetzliche Grundlage f\u00fcr die Universit\u00e4ten und die anderen Hochschulen eines Bundeslandes ist das Landeshochschulgesetz. In der Schweiz sind die Kantone Tr\u00e4ger der Universit\u00e4ten und Hochschulen. Einzige Ausnahmen sind die Eidgen\u00f6ssische Technische Hochschule Z\u00fcrich und die \u00c9cole polytechnique f\u00e9d\u00e9rale de Lausanne, die von der Schweizer Bundesregierung getragen werden. Die Lernenden an einer Universit\u00e4t bezeichnet man als Studenten oder (in Hinblick auf die Gleichstellung der Geschlechter) als Studierende. Die verschiedenen Arten von Lehrenden werden unter dem Oberbegriff Dozenten (oder Dozierende) zusammengefasst. Lehre und Forschung werden an einer Universit\u00e4t von den Professoren des entsprechenden Faches eigenverantwortlich geleitet.", "paragraph_answer": "Universit\u00e4t === Struktur === Bildungsg\u00e4nge im deutschen Bildungssystem In Deutschland sind die meisten Universit\u00e4ten heute als rechtsf\u00e4hige \u00f6ffentlich-rechtliche K\u00f6rperschaften organisiert und unterstehen der Aufsicht der Bundesl\u00e4nder. Zust\u00e4ndig ist das entsprechende Ministerium (beziehungsweise \u2013 in Stadtstaaten \u2013 der Senator) f\u00fcr Wissenschaft. Gesetzliche Grundlage f\u00fcr die Universit\u00e4ten und die anderen Hochschulen eines Bundeslandes ist das Landeshochschulgesetz. In der Schweiz sind die Kantone Tr\u00e4ger der Universit\u00e4ten und Hochschulen. Einzige Ausnahmen sind die Eidgen\u00f6ssische Technische Hochschule Z\u00fcrich und die \u00c9cole polytechnique f\u00e9d\u00e9rale de Lausanne, die von der Schweizer Bundesregierung getragen werden. Die Lernenden an einer Universit\u00e4t bezeichnet man als Studenten oder (in Hinblick auf die Gleichstellung der Geschlechter) als Studierende. Die verschiedenen Arten von Lehrenden werden unter dem Oberbegriff Dozenten (oder Dozierende) zusammengefasst. Lehre und Forschung werden an einer Universit\u00e4t von den Professoren des entsprechenden Faches eigenverantwortlich geleitet.", "sentence_answer": "Einzige Ausnahmen sind die Eidgen\u00f6ssische Technische Hochschule Z\u00fcrich und die \u00c9cole polytechnique f\u00e9d\u00e9rale de Lausanne, die von der Schweizer Bundesregierung getragen werden.", "paragraph_id": 37662} {"question": "Wem unterstehen die Universit\u00e4ten in der Schweiz?", "paragraph": "Universit\u00e4t\n\n=== Struktur ===\nBildungsg\u00e4nge im deutschen Bildungssystem\nIn Deutschland sind die meisten Universit\u00e4ten heute als rechtsf\u00e4hige \u00f6ffentlich-rechtliche K\u00f6rperschaften organisiert und unterstehen der Aufsicht der Bundesl\u00e4nder. Zust\u00e4ndig ist das entsprechende Ministerium (beziehungsweise\u00a0\u2013 in Stadtstaaten\u00a0\u2013 der Senator) f\u00fcr Wissenschaft. Gesetzliche Grundlage f\u00fcr die Universit\u00e4ten und die anderen Hochschulen eines Bundeslandes ist das Landeshochschulgesetz.\nIn der Schweiz sind die Kantone Tr\u00e4ger der Universit\u00e4ten und Hochschulen. Einzige Ausnahmen sind die Eidgen\u00f6ssische Technische Hochschule Z\u00fcrich und die \u00c9cole polytechnique f\u00e9d\u00e9rale de Lausanne, die von der Schweizer Bundesregierung getragen werden.\nDie Lernenden an einer Universit\u00e4t bezeichnet man als Studenten oder (in Hinblick auf die Gleichstellung der Geschlechter) als Studierende. Die verschiedenen Arten von Lehrenden werden unter dem Oberbegriff Dozenten (oder Dozierende) zusammengefasst. Lehre und Forschung werden an einer Universit\u00e4t von den Professoren des entsprechenden Faches eigenverantwortlich geleitet.", "answer": "die Kantone", "sentence": "In der Schweiz sind die Kantone Tr\u00e4ger der Universit\u00e4ten und Hochschulen.", "paragraph_sentence": "Universit\u00e4t === Struktur = = = Bildungsg\u00e4nge im deutschen Bildungssystem In Deutschland sind die meisten Universit\u00e4ten heute als rechtsf\u00e4hige \u00f6ffentlich-rechtliche K\u00f6rperschaften organisiert und unterstehen der Aufsicht der Bundesl\u00e4nder. Zust\u00e4ndig ist das entsprechende Ministerium (beziehungsweise \u2013 in Stadtstaaten \u2013 der Senator) f\u00fcr Wissenschaft. Gesetzliche Grundlage f\u00fcr die Universit\u00e4ten und die anderen Hochschulen eines Bundeslandes ist das Landeshochschulgesetz. In der Schweiz sind die Kantone Tr\u00e4ger der Universit\u00e4ten und Hochschulen. Einzige Ausnahmen sind die Eidgen\u00f6ssische Technische Hochschule Z\u00fcrich und die \u00c9cole polytechnique f\u00e9d\u00e9rale de Lausanne, die von der Schweizer Bundesregierung getragen werden. Die Lernenden an einer Universit\u00e4t bezeichnet man als Studenten oder (in Hinblick auf die Gleichstellung der Geschlechter) als Studierende. Die verschiedenen Arten von Lehrenden werden unter dem Oberbegriff Dozenten (oder Dozierende) zusammengefasst. Lehre und Forschung werden an einer Universit\u00e4t von den Professoren des entsprechenden Faches eigenverantwortlich geleitet.", "paragraph_answer": "Universit\u00e4t === Struktur === Bildungsg\u00e4nge im deutschen Bildungssystem In Deutschland sind die meisten Universit\u00e4ten heute als rechtsf\u00e4hige \u00f6ffentlich-rechtliche K\u00f6rperschaften organisiert und unterstehen der Aufsicht der Bundesl\u00e4nder. Zust\u00e4ndig ist das entsprechende Ministerium (beziehungsweise \u2013 in Stadtstaaten \u2013 der Senator) f\u00fcr Wissenschaft. Gesetzliche Grundlage f\u00fcr die Universit\u00e4ten und die anderen Hochschulen eines Bundeslandes ist das Landeshochschulgesetz. In der Schweiz sind die Kantone Tr\u00e4ger der Universit\u00e4ten und Hochschulen. Einzige Ausnahmen sind die Eidgen\u00f6ssische Technische Hochschule Z\u00fcrich und die \u00c9cole polytechnique f\u00e9d\u00e9rale de Lausanne, die von der Schweizer Bundesregierung getragen werden. Die Lernenden an einer Universit\u00e4t bezeichnet man als Studenten oder (in Hinblick auf die Gleichstellung der Geschlechter) als Studierende. Die verschiedenen Arten von Lehrenden werden unter dem Oberbegriff Dozenten (oder Dozierende) zusammengefasst. Lehre und Forschung werden an einer Universit\u00e4t von den Professoren des entsprechenden Faches eigenverantwortlich geleitet.", "sentence_answer": "In der Schweiz sind die Kantone Tr\u00e4ger der Universit\u00e4ten und Hochschulen.", "paragraph_id": 37664} {"question": "Wie hei\u00dfen die Lehrer an der Uni?", "paragraph": "Universit\u00e4t\n\n=== Struktur ===\nBildungsg\u00e4nge im deutschen Bildungssystem\nIn Deutschland sind die meisten Universit\u00e4ten heute als rechtsf\u00e4hige \u00f6ffentlich-rechtliche K\u00f6rperschaften organisiert und unterstehen der Aufsicht der Bundesl\u00e4nder. Zust\u00e4ndig ist das entsprechende Ministerium (beziehungsweise\u00a0\u2013 in Stadtstaaten\u00a0\u2013 der Senator) f\u00fcr Wissenschaft. Gesetzliche Grundlage f\u00fcr die Universit\u00e4ten und die anderen Hochschulen eines Bundeslandes ist das Landeshochschulgesetz.\nIn der Schweiz sind die Kantone Tr\u00e4ger der Universit\u00e4ten und Hochschulen. Einzige Ausnahmen sind die Eidgen\u00f6ssische Technische Hochschule Z\u00fcrich und die \u00c9cole polytechnique f\u00e9d\u00e9rale de Lausanne, die von der Schweizer Bundesregierung getragen werden.\nDie Lernenden an einer Universit\u00e4t bezeichnet man als Studenten oder (in Hinblick auf die Gleichstellung der Geschlechter) als Studierende. Die verschiedenen Arten von Lehrenden werden unter dem Oberbegriff Dozenten (oder Dozierende) zusammengefasst. Lehre und Forschung werden an einer Universit\u00e4t von den Professoren des entsprechenden Faches eigenverantwortlich geleitet.", "answer": "Die verschiedenen Arten von Lehrenden werden unter dem Oberbegriff Dozenten (oder Dozierende) zusammengefasst", "sentence": "Die verschiedenen Arten von Lehrenden werden unter dem Oberbegriff Dozenten (oder Dozierende) zusammengefasst .", "paragraph_sentence": "Universit\u00e4t === Struktur = = = Bildungsg\u00e4nge im deutschen Bildungssystem In Deutschland sind die meisten Universit\u00e4ten heute als rechtsf\u00e4hige \u00f6ffentlich-rechtliche K\u00f6rperschaften organisiert und unterstehen der Aufsicht der Bundesl\u00e4nder. Zust\u00e4ndig ist das entsprechende Ministerium (beziehungsweise \u2013 in Stadtstaaten \u2013 der Senator) f\u00fcr Wissenschaft. Gesetzliche Grundlage f\u00fcr die Universit\u00e4ten und die anderen Hochschulen eines Bundeslandes ist das Landeshochschulgesetz. In der Schweiz sind die Kantone Tr\u00e4ger der Universit\u00e4ten und Hochschulen. Einzige Ausnahmen sind die Eidgen\u00f6ssische Technische Hochschule Z\u00fcrich und die \u00c9cole polytechnique f\u00e9d\u00e9rale de Lausanne, die von der Schweizer Bundesregierung getragen werden. Die Lernenden an einer Universit\u00e4t bezeichnet man als Studenten oder (in Hinblick auf die Gleichstellung der Geschlechter) als Studierende. Die verschiedenen Arten von Lehrenden werden unter dem Oberbegriff Dozenten (oder Dozierende) zusammengefasst . Lehre und Forschung werden an einer Universit\u00e4t von den Professoren des entsprechenden Faches eigenverantwortlich geleitet.", "paragraph_answer": "Universit\u00e4t === Struktur === Bildungsg\u00e4nge im deutschen Bildungssystem In Deutschland sind die meisten Universit\u00e4ten heute als rechtsf\u00e4hige \u00f6ffentlich-rechtliche K\u00f6rperschaften organisiert und unterstehen der Aufsicht der Bundesl\u00e4nder. Zust\u00e4ndig ist das entsprechende Ministerium (beziehungsweise \u2013 in Stadtstaaten \u2013 der Senator) f\u00fcr Wissenschaft. Gesetzliche Grundlage f\u00fcr die Universit\u00e4ten und die anderen Hochschulen eines Bundeslandes ist das Landeshochschulgesetz. In der Schweiz sind die Kantone Tr\u00e4ger der Universit\u00e4ten und Hochschulen. Einzige Ausnahmen sind die Eidgen\u00f6ssische Technische Hochschule Z\u00fcrich und die \u00c9cole polytechnique f\u00e9d\u00e9rale de Lausanne, die von der Schweizer Bundesregierung getragen werden. Die Lernenden an einer Universit\u00e4t bezeichnet man als Studenten oder (in Hinblick auf die Gleichstellung der Geschlechter) als Studierende. Die verschiedenen Arten von Lehrenden werden unter dem Oberbegriff Dozenten (oder Dozierende) zusammengefasst . Lehre und Forschung werden an einer Universit\u00e4t von den Professoren des entsprechenden Faches eigenverantwortlich geleitet.", "sentence_answer": " Die verschiedenen Arten von Lehrenden werden unter dem Oberbegriff Dozenten (oder Dozierende) zusammengefasst .", "paragraph_id": 37665} {"question": "Was kann man laut Alexander Pashos aus Funden der Kleiderlaus schlie\u00dfen?", "paragraph": "Kleidung\n\n=== Neolithikum und Antike ===\nNach Auffassung des Anthropologem Alexander Pashos l\u00e4sst sich der geschichtliche Zeitpunkt, seit dem Menschen regelm\u00e4\u00dfig Kleidung trugen, aus dem Auftreten der Kleiderlaus sch\u00e4tzen. Daraus gefolgert deuten aktuelle Genanalysen auf einen Entstehungszeitraum vor etwa 75.000 Jahren hin. Dar\u00fcber hinaus existieren jedoch auch andere Auffassungen, nach denen bereits bis vor ca. 650.000 Jahren die Vorfahren des heutigen Menschen Kleidung trugen. Aus dem Mittelpal\u00e4olithikum von Neumark-Nord, einer ca. 200.000 Jahre alten Fundstelle aus der Zeit des Neandertalers an einem ehemaligen Seeufer bei Frankleben in Sachsen-Anhalt, stammt ein Steinger\u00e4t mit anhaftenden Resten von Eichens\u00e4ure in einer Konzentration, die nicht nat\u00fcrlich auftreten kann und deshalb als ein Hinweis auf das Gerben von Tierh\u00e4uten gedeutet wird.\nEiner der \u00e4ltesten Umh\u00e4nge fand sich in der italienischen H\u00f6hle von Arene Candide. Er bestand aus etwa 400 Eichh\u00f6rnchenfellstreifen und wird auf ein Alter von ca. 23.000 Jahren datiert.\nDer Verlust von Fell in der menschlichen Evolution erm\u00f6glichte dem Menschen in seinen damaligen warmen Lebensr\u00e4umen die K\u00f6rpertemperatur besser zu regulieren (Schwitzen). Dies erh\u00f6hte seine Ausdauer zur Nahrungsbeschaffung bei der Hetzjagd. Mit der Erfindung der Kleidung wurde der damit auch verbundene Nachteil wieder kompensiert. Die M\u00f6glichkeit, unterschiedlich stark w\u00e4rmed\u00e4mmende Kleidung verwenden zu k\u00f6nnen, erh\u00f6ht die menschliche Flexibilit\u00e4t, sich in sehr unterschiedlichen Klimazonen aufhalten zu k\u00f6nnen.\nDie Entwicklung von spezialisierterem Steinwerkzeug war Voraussetzung, um die Oberfl\u00e4che der Felle so zu bearbeiten, dass sie als Kleidung (ggf. auch enthaart als Leder) genutzt werden konnten. M\u00f6glicherweise wurden Felle zun\u00e4chst als erster primitiver Sonnenschutz verwendet und sp\u00e4ter zu Zelten weiterentwickelt, bevor sie als Kleidung verwendet wurden. Die Nutzung von Pelz-Bekleidungsbestandteilen als Statussymbol des erfolgreichen J\u00e4gers, und damit h\u00e4ufig auch des Gruppenanf\u00fchrers, d\u00fcrfte ebenfalls sehr fr\u00fch eine Rolle gespielt haben; die bis in die Neuzeit noch \u00fcbliche derartige Verwendung in hei\u00dfen Gegenden l\u00e4sst darauf schlie\u00dfen. Die Effektivit\u00e4t als Kleidung wurde durch die Erfindung des N\u00e4hens erheblich gesteigert, da Kleidung nun geschlossen und dem menschlichen K\u00f6rperbau angepasst werden konnte. Mit gen\u00e4hter Kleidung war es dem Menschen m\u00f6glich, auch sehr kalte Regionen wie Nordkanada, Gr\u00f6nland und Nordsibirien st\u00e4ndig zu besiedeln (z.\u00a0B. Eskimos). Mit der Domestizierung des Schafs im fr\u00fchen Neolithikum und der Erfindung des Webens konnte nun auch Wolle als Rohstoff f\u00fcr Textilien genutzt werden. Das Schlie\u00dfen von \u00dcberwurfkleidung konnte neben dem Vern\u00e4hen als st\u00e4ndigem Verschluss nun auch bei Gebrauch durch Gewand-Nadeln, sp\u00e4ter Fibeln und Schnallen, noch sp\u00e4ter durch Kn\u00f6pfe erfolgen.\nDer \u00e4lteste Nachweis pflanzlicher Rohstoffe als Materialien f\u00fcr die Textilherstellung (z.\u00a0B. Leinen und Hanf) ist z.\u00a0B. bei Leinen auf einen Zeitraum von 36.000 bis 31.000 Jahre datiert.\nArch\u00e4ologische Funde von chemischen Relikten des Seidenproteins Fibroin in zwei 8500 Jahre alten Gr\u00e4bern lassen vermuten, dass jungsteinzeitlichen Bewohner von Jianhu die Seidenfasern bereits zu Stoffen gewebt haben.\nBereits in den fr\u00fchen Hochkulturen und der Antike unterlag der Kleidungsstil der Mode. Mesopotamische Terrakotten, insbesondere die mit bekleideten Frauen, sind als in Massenproduktion gefertigte Produkte in gro\u00dfer Zahl erhalten geblieben und zeigen die aktuelle Mode. Sie werden deshalb auch als eine Art \u201eModelexikon der Zeit\u201c angesehen.", "answer": "der geschichtliche Zeitpunkt, seit dem Menschen regelm\u00e4\u00dfig Kleidung trugen", "sentence": "Nach Auffassung des Anthropologem Alexander Pashos l\u00e4sst sich der geschichtliche Zeitpunkt, seit dem Menschen regelm\u00e4\u00dfig Kleidung trugen , aus dem Auftreten der Kleiderlaus sch\u00e4tzen.", "paragraph_sentence": "Kleidung === Neolithikum und Antike = == Nach Auffassung des Anthropologem Alexander Pashos l\u00e4sst sich der geschichtliche Zeitpunkt, seit dem Menschen regelm\u00e4\u00dfig Kleidung trugen , aus dem Auftreten der Kleiderlaus sch\u00e4tzen. Daraus gefolgert deuten aktuelle Genanalysen auf einen Entstehungszeitraum vor etwa 75.000 Jahren hin. Dar\u00fcber hinaus existieren jedoch auch andere Auffassungen, nach denen bereits bis vor ca. 650.000 Jahren die Vorfahren des heutigen Menschen Kleidung trugen. Aus dem Mittelpal\u00e4olithikum von Neumark-Nord, einer ca. 200.000 Jahre alten Fundstelle aus der Zeit des Neandertalers an einem ehemaligen Seeufer bei Frankleben in Sachsen-Anhalt, stammt ein Steinger\u00e4t mit anhaftenden Resten von Eichens\u00e4ure in einer Konzentration, die nicht nat\u00fcrlich auftreten kann und deshalb als ein Hinweis auf das Gerben von Tierh\u00e4uten gedeutet wird. Einer der \u00e4ltesten Umh\u00e4nge fand sich in der italienischen H\u00f6hle von Arene Candide. Er bestand aus etwa 400 Eichh\u00f6rnchenfellstreifen und wird auf ein Alter von ca. 23.000 Jahren datiert. Der Verlust von Fell in der menschlichen Evolution erm\u00f6glichte dem Menschen in seinen damaligen warmen Lebensr\u00e4umen die K\u00f6rpertemperatur besser zu regulieren (Schwitzen). Dies erh\u00f6hte seine Ausdauer zur Nahrungsbeschaffung bei der Hetzjagd. Mit der Erfindung der Kleidung wurde der damit auch verbundene Nachteil wieder kompensiert. Die M\u00f6glichkeit, unterschiedlich stark w\u00e4rmed\u00e4mmende Kleidung verwenden zu k\u00f6nnen, erh\u00f6ht die menschliche Flexibilit\u00e4t, sich in sehr unterschiedlichen Klimazonen aufhalten zu k\u00f6nnen. Die Entwicklung von spezialisierterem Steinwerkzeug war Voraussetzung, um die Oberfl\u00e4che der Felle so zu bearbeiten, dass sie als Kleidung (ggf. auch enthaart als Leder) genutzt werden konnten. M\u00f6glicherweise wurden Felle zun\u00e4chst als erster primitiver Sonnenschutz verwendet und sp\u00e4ter zu Zelten weiterentwickelt, bevor sie als Kleidung verwendet wurden. Die Nutzung von Pelz-Bekleidungsbestandteilen als Statussymbol des erfolgreichen J\u00e4gers, und damit h\u00e4ufig auch des Gruppenanf\u00fchrers, d\u00fcrfte ebenfalls sehr fr\u00fch eine Rolle gespielt haben; die bis in die Neuzeit noch \u00fcbliche derartige Verwendung in hei\u00dfen Gegenden l\u00e4sst darauf schlie\u00dfen. Die Effektivit\u00e4t als Kleidung wurde durch die Erfindung des N\u00e4hens erheblich gesteigert, da Kleidung nun geschlossen und dem menschlichen K\u00f6rperbau angepasst werden konnte. Mit gen\u00e4hter Kleidung war es dem Menschen m\u00f6glich, auch sehr kalte Regionen wie Nordkanada, Gr\u00f6nland und Nordsibirien st\u00e4ndig zu besiedeln (z. B. Eskimos). Mit der Domestizierung des Schafs im fr\u00fchen Neolithikum und der Erfindung des Webens konnte nun auch Wolle als Rohstoff f\u00fcr Textilien genutzt werden. Das Schlie\u00dfen von \u00dcberwurfkleidung konnte neben dem Vern\u00e4hen als st\u00e4ndigem Verschluss nun auch bei Gebrauch durch Gewand-Nadeln, sp\u00e4ter Fibeln und Schnallen, noch sp\u00e4ter durch Kn\u00f6pfe erfolgen. Der \u00e4lteste Nachweis pflanzlicher Rohstoffe als Materialien f\u00fcr die Textilherstellung (z. B. Leinen und Hanf) ist z. B. bei Leinen auf einen Zeitraum von 36.000 bis 31.000 Jahre datiert. Arch\u00e4ologische Funde von chemischen Relikten des Seidenproteins Fibroin in zwei 8500 Jahre alten Gr\u00e4bern lassen vermuten, dass jungsteinzeitlichen Bewohner von Jianhu die Seidenfasern bereits zu Stoffen gewebt haben. Bereits in den fr\u00fchen Hochkulturen und der Antike unterlag der Kleidungsstil der Mode. Mesopotamische Terrakotten, insbesondere die mit bekleideten Frauen, sind als in Massenproduktion gefertigte Produkte in gro\u00dfer Zahl erhalten geblieben und zeigen die aktuelle Mode. Sie werden deshalb auch als eine Art \u201eModelexikon der Zeit\u201c angesehen.", "paragraph_answer": "Kleidung === Neolithikum und Antike === Nach Auffassung des Anthropologem Alexander Pashos l\u00e4sst sich der geschichtliche Zeitpunkt, seit dem Menschen regelm\u00e4\u00dfig Kleidung trugen , aus dem Auftreten der Kleiderlaus sch\u00e4tzen. Daraus gefolgert deuten aktuelle Genanalysen auf einen Entstehungszeitraum vor etwa 75.000 Jahren hin. Dar\u00fcber hinaus existieren jedoch auch andere Auffassungen, nach denen bereits bis vor ca. 650.000 Jahren die Vorfahren des heutigen Menschen Kleidung trugen. Aus dem Mittelpal\u00e4olithikum von Neumark-Nord, einer ca. 200.000 Jahre alten Fundstelle aus der Zeit des Neandertalers an einem ehemaligen Seeufer bei Frankleben in Sachsen-Anhalt, stammt ein Steinger\u00e4t mit anhaftenden Resten von Eichens\u00e4ure in einer Konzentration, die nicht nat\u00fcrlich auftreten kann und deshalb als ein Hinweis auf das Gerben von Tierh\u00e4uten gedeutet wird. Einer der \u00e4ltesten Umh\u00e4nge fand sich in der italienischen H\u00f6hle von Arene Candide. Er bestand aus etwa 400 Eichh\u00f6rnchenfellstreifen und wird auf ein Alter von ca. 23.000 Jahren datiert. Der Verlust von Fell in der menschlichen Evolution erm\u00f6glichte dem Menschen in seinen damaligen warmen Lebensr\u00e4umen die K\u00f6rpertemperatur besser zu regulieren (Schwitzen). Dies erh\u00f6hte seine Ausdauer zur Nahrungsbeschaffung bei der Hetzjagd. Mit der Erfindung der Kleidung wurde der damit auch verbundene Nachteil wieder kompensiert. Die M\u00f6glichkeit, unterschiedlich stark w\u00e4rmed\u00e4mmende Kleidung verwenden zu k\u00f6nnen, erh\u00f6ht die menschliche Flexibilit\u00e4t, sich in sehr unterschiedlichen Klimazonen aufhalten zu k\u00f6nnen. Die Entwicklung von spezialisierterem Steinwerkzeug war Voraussetzung, um die Oberfl\u00e4che der Felle so zu bearbeiten, dass sie als Kleidung (ggf. auch enthaart als Leder) genutzt werden konnten. M\u00f6glicherweise wurden Felle zun\u00e4chst als erster primitiver Sonnenschutz verwendet und sp\u00e4ter zu Zelten weiterentwickelt, bevor sie als Kleidung verwendet wurden. Die Nutzung von Pelz-Bekleidungsbestandteilen als Statussymbol des erfolgreichen J\u00e4gers, und damit h\u00e4ufig auch des Gruppenanf\u00fchrers, d\u00fcrfte ebenfalls sehr fr\u00fch eine Rolle gespielt haben; die bis in die Neuzeit noch \u00fcbliche derartige Verwendung in hei\u00dfen Gegenden l\u00e4sst darauf schlie\u00dfen. Die Effektivit\u00e4t als Kleidung wurde durch die Erfindung des N\u00e4hens erheblich gesteigert, da Kleidung nun geschlossen und dem menschlichen K\u00f6rperbau angepasst werden konnte. Mit gen\u00e4hter Kleidung war es dem Menschen m\u00f6glich, auch sehr kalte Regionen wie Nordkanada, Gr\u00f6nland und Nordsibirien st\u00e4ndig zu besiedeln (z. B. Eskimos). Mit der Domestizierung des Schafs im fr\u00fchen Neolithikum und der Erfindung des Webens konnte nun auch Wolle als Rohstoff f\u00fcr Textilien genutzt werden. Das Schlie\u00dfen von \u00dcberwurfkleidung konnte neben dem Vern\u00e4hen als st\u00e4ndigem Verschluss nun auch bei Gebrauch durch Gewand-Nadeln, sp\u00e4ter Fibeln und Schnallen, noch sp\u00e4ter durch Kn\u00f6pfe erfolgen. Der \u00e4lteste Nachweis pflanzlicher Rohstoffe als Materialien f\u00fcr die Textilherstellung (z. B. Leinen und Hanf) ist z. B. bei Leinen auf einen Zeitraum von 36.000 bis 31.000 Jahre datiert. Arch\u00e4ologische Funde von chemischen Relikten des Seidenproteins Fibroin in zwei 8500 Jahre alten Gr\u00e4bern lassen vermuten, dass jungsteinzeitlichen Bewohner von Jianhu die Seidenfasern bereits zu Stoffen gewebt haben. Bereits in den fr\u00fchen Hochkulturen und der Antike unterlag der Kleidungsstil der Mode. Mesopotamische Terrakotten, insbesondere die mit bekleideten Frauen, sind als in Massenproduktion gefertigte Produkte in gro\u00dfer Zahl erhalten geblieben und zeigen die aktuelle Mode. Sie werden deshalb auch als eine Art \u201eModelexikon der Zeit\u201c angesehen.", "sentence_answer": "Nach Auffassung des Anthropologem Alexander Pashos l\u00e4sst sich der geschichtliche Zeitpunkt, seit dem Menschen regelm\u00e4\u00dfig Kleidung trugen , aus dem Auftreten der Kleiderlaus sch\u00e4tzen.", "paragraph_id": 37731} {"question": "Welcher Zeitpunkt wurden anhand von Genanalysen f\u00fcr das Auftreten von Kleidung festgestellt?", "paragraph": "Kleidung\n\n=== Neolithikum und Antike ===\nNach Auffassung des Anthropologem Alexander Pashos l\u00e4sst sich der geschichtliche Zeitpunkt, seit dem Menschen regelm\u00e4\u00dfig Kleidung trugen, aus dem Auftreten der Kleiderlaus sch\u00e4tzen. Daraus gefolgert deuten aktuelle Genanalysen auf einen Entstehungszeitraum vor etwa 75.000 Jahren hin. Dar\u00fcber hinaus existieren jedoch auch andere Auffassungen, nach denen bereits bis vor ca. 650.000 Jahren die Vorfahren des heutigen Menschen Kleidung trugen. Aus dem Mittelpal\u00e4olithikum von Neumark-Nord, einer ca. 200.000 Jahre alten Fundstelle aus der Zeit des Neandertalers an einem ehemaligen Seeufer bei Frankleben in Sachsen-Anhalt, stammt ein Steinger\u00e4t mit anhaftenden Resten von Eichens\u00e4ure in einer Konzentration, die nicht nat\u00fcrlich auftreten kann und deshalb als ein Hinweis auf das Gerben von Tierh\u00e4uten gedeutet wird.\nEiner der \u00e4ltesten Umh\u00e4nge fand sich in der italienischen H\u00f6hle von Arene Candide. Er bestand aus etwa 400 Eichh\u00f6rnchenfellstreifen und wird auf ein Alter von ca. 23.000 Jahren datiert.\nDer Verlust von Fell in der menschlichen Evolution erm\u00f6glichte dem Menschen in seinen damaligen warmen Lebensr\u00e4umen die K\u00f6rpertemperatur besser zu regulieren (Schwitzen). Dies erh\u00f6hte seine Ausdauer zur Nahrungsbeschaffung bei der Hetzjagd. Mit der Erfindung der Kleidung wurde der damit auch verbundene Nachteil wieder kompensiert. Die M\u00f6glichkeit, unterschiedlich stark w\u00e4rmed\u00e4mmende Kleidung verwenden zu k\u00f6nnen, erh\u00f6ht die menschliche Flexibilit\u00e4t, sich in sehr unterschiedlichen Klimazonen aufhalten zu k\u00f6nnen.\nDie Entwicklung von spezialisierterem Steinwerkzeug war Voraussetzung, um die Oberfl\u00e4che der Felle so zu bearbeiten, dass sie als Kleidung (ggf. auch enthaart als Leder) genutzt werden konnten. M\u00f6glicherweise wurden Felle zun\u00e4chst als erster primitiver Sonnenschutz verwendet und sp\u00e4ter zu Zelten weiterentwickelt, bevor sie als Kleidung verwendet wurden. Die Nutzung von Pelz-Bekleidungsbestandteilen als Statussymbol des erfolgreichen J\u00e4gers, und damit h\u00e4ufig auch des Gruppenanf\u00fchrers, d\u00fcrfte ebenfalls sehr fr\u00fch eine Rolle gespielt haben; die bis in die Neuzeit noch \u00fcbliche derartige Verwendung in hei\u00dfen Gegenden l\u00e4sst darauf schlie\u00dfen. Die Effektivit\u00e4t als Kleidung wurde durch die Erfindung des N\u00e4hens erheblich gesteigert, da Kleidung nun geschlossen und dem menschlichen K\u00f6rperbau angepasst werden konnte. Mit gen\u00e4hter Kleidung war es dem Menschen m\u00f6glich, auch sehr kalte Regionen wie Nordkanada, Gr\u00f6nland und Nordsibirien st\u00e4ndig zu besiedeln (z.\u00a0B. Eskimos). Mit der Domestizierung des Schafs im fr\u00fchen Neolithikum und der Erfindung des Webens konnte nun auch Wolle als Rohstoff f\u00fcr Textilien genutzt werden. Das Schlie\u00dfen von \u00dcberwurfkleidung konnte neben dem Vern\u00e4hen als st\u00e4ndigem Verschluss nun auch bei Gebrauch durch Gewand-Nadeln, sp\u00e4ter Fibeln und Schnallen, noch sp\u00e4ter durch Kn\u00f6pfe erfolgen.\nDer \u00e4lteste Nachweis pflanzlicher Rohstoffe als Materialien f\u00fcr die Textilherstellung (z.\u00a0B. Leinen und Hanf) ist z.\u00a0B. bei Leinen auf einen Zeitraum von 36.000 bis 31.000 Jahre datiert.\nArch\u00e4ologische Funde von chemischen Relikten des Seidenproteins Fibroin in zwei 8500 Jahre alten Gr\u00e4bern lassen vermuten, dass jungsteinzeitlichen Bewohner von Jianhu die Seidenfasern bereits zu Stoffen gewebt haben.\nBereits in den fr\u00fchen Hochkulturen und der Antike unterlag der Kleidungsstil der Mode. Mesopotamische Terrakotten, insbesondere die mit bekleideten Frauen, sind als in Massenproduktion gefertigte Produkte in gro\u00dfer Zahl erhalten geblieben und zeigen die aktuelle Mode. Sie werden deshalb auch als eine Art \u201eModelexikon der Zeit\u201c angesehen.", "answer": "vor etwa 75.000 Jahren", "sentence": "Daraus gefolgert deuten aktuelle Genanalysen auf einen Entstehungszeitraum vor etwa 75.000 Jahren hin.", "paragraph_sentence": "Kleidung === Neolithikum und Antike = == Nach Auffassung des Anthropologem Alexander Pashos l\u00e4sst sich der geschichtliche Zeitpunkt, seit dem Menschen regelm\u00e4\u00dfig Kleidung trugen, aus dem Auftreten der Kleiderlaus sch\u00e4tzen. Daraus gefolgert deuten aktuelle Genanalysen auf einen Entstehungszeitraum vor etwa 75.000 Jahren hin. Dar\u00fcber hinaus existieren jedoch auch andere Auffassungen, nach denen bereits bis vor ca. 650.000 Jahren die Vorfahren des heutigen Menschen Kleidung trugen. Aus dem Mittelpal\u00e4olithikum von Neumark-Nord, einer ca. 200.000 Jahre alten Fundstelle aus der Zeit des Neandertalers an einem ehemaligen Seeufer bei Frankleben in Sachsen-Anhalt, stammt ein Steinger\u00e4t mit anhaftenden Resten von Eichens\u00e4ure in einer Konzentration, die nicht nat\u00fcrlich auftreten kann und deshalb als ein Hinweis auf das Gerben von Tierh\u00e4uten gedeutet wird. Einer der \u00e4ltesten Umh\u00e4nge fand sich in der italienischen H\u00f6hle von Arene Candide. Er bestand aus etwa 400 Eichh\u00f6rnchenfellstreifen und wird auf ein Alter von ca. 23.000 Jahren datiert. Der Verlust von Fell in der menschlichen Evolution erm\u00f6glichte dem Menschen in seinen damaligen warmen Lebensr\u00e4umen die K\u00f6rpertemperatur besser zu regulieren (Schwitzen). Dies erh\u00f6hte seine Ausdauer zur Nahrungsbeschaffung bei der Hetzjagd. Mit der Erfindung der Kleidung wurde der damit auch verbundene Nachteil wieder kompensiert. Die M\u00f6glichkeit, unterschiedlich stark w\u00e4rmed\u00e4mmende Kleidung verwenden zu k\u00f6nnen, erh\u00f6ht die menschliche Flexibilit\u00e4t, sich in sehr unterschiedlichen Klimazonen aufhalten zu k\u00f6nnen. Die Entwicklung von spezialisierterem Steinwerkzeug war Voraussetzung, um die Oberfl\u00e4che der Felle so zu bearbeiten, dass sie als Kleidung (ggf. auch enthaart als Leder) genutzt werden konnten. M\u00f6glicherweise wurden Felle zun\u00e4chst als erster primitiver Sonnenschutz verwendet und sp\u00e4ter zu Zelten weiterentwickelt, bevor sie als Kleidung verwendet wurden. Die Nutzung von Pelz-Bekleidungsbestandteilen als Statussymbol des erfolgreichen J\u00e4gers, und damit h\u00e4ufig auch des Gruppenanf\u00fchrers, d\u00fcrfte ebenfalls sehr fr\u00fch eine Rolle gespielt haben; die bis in die Neuzeit noch \u00fcbliche derartige Verwendung in hei\u00dfen Gegenden l\u00e4sst darauf schlie\u00dfen. Die Effektivit\u00e4t als Kleidung wurde durch die Erfindung des N\u00e4hens erheblich gesteigert, da Kleidung nun geschlossen und dem menschlichen K\u00f6rperbau angepasst werden konnte. Mit gen\u00e4hter Kleidung war es dem Menschen m\u00f6glich, auch sehr kalte Regionen wie Nordkanada, Gr\u00f6nland und Nordsibirien st\u00e4ndig zu besiedeln (z. B. Eskimos). Mit der Domestizierung des Schafs im fr\u00fchen Neolithikum und der Erfindung des Webens konnte nun auch Wolle als Rohstoff f\u00fcr Textilien genutzt werden. Das Schlie\u00dfen von \u00dcberwurfkleidung konnte neben dem Vern\u00e4hen als st\u00e4ndigem Verschluss nun auch bei Gebrauch durch Gewand-Nadeln, sp\u00e4ter Fibeln und Schnallen, noch sp\u00e4ter durch Kn\u00f6pfe erfolgen. Der \u00e4lteste Nachweis pflanzlicher Rohstoffe als Materialien f\u00fcr die Textilherstellung (z. B. Leinen und Hanf) ist z. B. bei Leinen auf einen Zeitraum von 36.000 bis 31.000 Jahre datiert. Arch\u00e4ologische Funde von chemischen Relikten des Seidenproteins Fibroin in zwei 8500 Jahre alten Gr\u00e4bern lassen vermuten, dass jungsteinzeitlichen Bewohner von Jianhu die Seidenfasern bereits zu Stoffen gewebt haben. Bereits in den fr\u00fchen Hochkulturen und der Antike unterlag der Kleidungsstil der Mode. Mesopotamische Terrakotten, insbesondere die mit bekleideten Frauen, sind als in Massenproduktion gefertigte Produkte in gro\u00dfer Zahl erhalten geblieben und zeigen die aktuelle Mode. Sie werden deshalb auch als eine Art \u201eModelexikon der Zeit\u201c angesehen.", "paragraph_answer": "Kleidung === Neolithikum und Antike === Nach Auffassung des Anthropologem Alexander Pashos l\u00e4sst sich der geschichtliche Zeitpunkt, seit dem Menschen regelm\u00e4\u00dfig Kleidung trugen, aus dem Auftreten der Kleiderlaus sch\u00e4tzen. Daraus gefolgert deuten aktuelle Genanalysen auf einen Entstehungszeitraum vor etwa 75.000 Jahren hin. Dar\u00fcber hinaus existieren jedoch auch andere Auffassungen, nach denen bereits bis vor ca. 650.000 Jahren die Vorfahren des heutigen Menschen Kleidung trugen. Aus dem Mittelpal\u00e4olithikum von Neumark-Nord, einer ca. 200.000 Jahre alten Fundstelle aus der Zeit des Neandertalers an einem ehemaligen Seeufer bei Frankleben in Sachsen-Anhalt, stammt ein Steinger\u00e4t mit anhaftenden Resten von Eichens\u00e4ure in einer Konzentration, die nicht nat\u00fcrlich auftreten kann und deshalb als ein Hinweis auf das Gerben von Tierh\u00e4uten gedeutet wird. Einer der \u00e4ltesten Umh\u00e4nge fand sich in der italienischen H\u00f6hle von Arene Candide. Er bestand aus etwa 400 Eichh\u00f6rnchenfellstreifen und wird auf ein Alter von ca. 23.000 Jahren datiert. Der Verlust von Fell in der menschlichen Evolution erm\u00f6glichte dem Menschen in seinen damaligen warmen Lebensr\u00e4umen die K\u00f6rpertemperatur besser zu regulieren (Schwitzen). Dies erh\u00f6hte seine Ausdauer zur Nahrungsbeschaffung bei der Hetzjagd. Mit der Erfindung der Kleidung wurde der damit auch verbundene Nachteil wieder kompensiert. Die M\u00f6glichkeit, unterschiedlich stark w\u00e4rmed\u00e4mmende Kleidung verwenden zu k\u00f6nnen, erh\u00f6ht die menschliche Flexibilit\u00e4t, sich in sehr unterschiedlichen Klimazonen aufhalten zu k\u00f6nnen. Die Entwicklung von spezialisierterem Steinwerkzeug war Voraussetzung, um die Oberfl\u00e4che der Felle so zu bearbeiten, dass sie als Kleidung (ggf. auch enthaart als Leder) genutzt werden konnten. M\u00f6glicherweise wurden Felle zun\u00e4chst als erster primitiver Sonnenschutz verwendet und sp\u00e4ter zu Zelten weiterentwickelt, bevor sie als Kleidung verwendet wurden. Die Nutzung von Pelz-Bekleidungsbestandteilen als Statussymbol des erfolgreichen J\u00e4gers, und damit h\u00e4ufig auch des Gruppenanf\u00fchrers, d\u00fcrfte ebenfalls sehr fr\u00fch eine Rolle gespielt haben; die bis in die Neuzeit noch \u00fcbliche derartige Verwendung in hei\u00dfen Gegenden l\u00e4sst darauf schlie\u00dfen. Die Effektivit\u00e4t als Kleidung wurde durch die Erfindung des N\u00e4hens erheblich gesteigert, da Kleidung nun geschlossen und dem menschlichen K\u00f6rperbau angepasst werden konnte. Mit gen\u00e4hter Kleidung war es dem Menschen m\u00f6glich, auch sehr kalte Regionen wie Nordkanada, Gr\u00f6nland und Nordsibirien st\u00e4ndig zu besiedeln (z. B. Eskimos). Mit der Domestizierung des Schafs im fr\u00fchen Neolithikum und der Erfindung des Webens konnte nun auch Wolle als Rohstoff f\u00fcr Textilien genutzt werden. Das Schlie\u00dfen von \u00dcberwurfkleidung konnte neben dem Vern\u00e4hen als st\u00e4ndigem Verschluss nun auch bei Gebrauch durch Gewand-Nadeln, sp\u00e4ter Fibeln und Schnallen, noch sp\u00e4ter durch Kn\u00f6pfe erfolgen. Der \u00e4lteste Nachweis pflanzlicher Rohstoffe als Materialien f\u00fcr die Textilherstellung (z. B. Leinen und Hanf) ist z. B. bei Leinen auf einen Zeitraum von 36.000 bis 31.000 Jahre datiert. Arch\u00e4ologische Funde von chemischen Relikten des Seidenproteins Fibroin in zwei 8500 Jahre alten Gr\u00e4bern lassen vermuten, dass jungsteinzeitlichen Bewohner von Jianhu die Seidenfasern bereits zu Stoffen gewebt haben. Bereits in den fr\u00fchen Hochkulturen und der Antike unterlag der Kleidungsstil der Mode. Mesopotamische Terrakotten, insbesondere die mit bekleideten Frauen, sind als in Massenproduktion gefertigte Produkte in gro\u00dfer Zahl erhalten geblieben und zeigen die aktuelle Mode. Sie werden deshalb auch als eine Art \u201eModelexikon der Zeit\u201c angesehen.", "sentence_answer": "Daraus gefolgert deuten aktuelle Genanalysen auf einen Entstehungszeitraum vor etwa 75.000 Jahren hin.", "paragraph_id": 37732} {"question": "Was ist die Fundstelle Neumark-Nord?", "paragraph": "Kleidung\n\n=== Neolithikum und Antike ===\nNach Auffassung des Anthropologem Alexander Pashos l\u00e4sst sich der geschichtliche Zeitpunkt, seit dem Menschen regelm\u00e4\u00dfig Kleidung trugen, aus dem Auftreten der Kleiderlaus sch\u00e4tzen. Daraus gefolgert deuten aktuelle Genanalysen auf einen Entstehungszeitraum vor etwa 75.000 Jahren hin. Dar\u00fcber hinaus existieren jedoch auch andere Auffassungen, nach denen bereits bis vor ca. 650.000 Jahren die Vorfahren des heutigen Menschen Kleidung trugen. Aus dem Mittelpal\u00e4olithikum von Neumark-Nord, einer ca. 200.000 Jahre alten Fundstelle aus der Zeit des Neandertalers an einem ehemaligen Seeufer bei Frankleben in Sachsen-Anhalt, stammt ein Steinger\u00e4t mit anhaftenden Resten von Eichens\u00e4ure in einer Konzentration, die nicht nat\u00fcrlich auftreten kann und deshalb als ein Hinweis auf das Gerben von Tierh\u00e4uten gedeutet wird.\nEiner der \u00e4ltesten Umh\u00e4nge fand sich in der italienischen H\u00f6hle von Arene Candide. Er bestand aus etwa 400 Eichh\u00f6rnchenfellstreifen und wird auf ein Alter von ca. 23.000 Jahren datiert.\nDer Verlust von Fell in der menschlichen Evolution erm\u00f6glichte dem Menschen in seinen damaligen warmen Lebensr\u00e4umen die K\u00f6rpertemperatur besser zu regulieren (Schwitzen). Dies erh\u00f6hte seine Ausdauer zur Nahrungsbeschaffung bei der Hetzjagd. Mit der Erfindung der Kleidung wurde der damit auch verbundene Nachteil wieder kompensiert. Die M\u00f6glichkeit, unterschiedlich stark w\u00e4rmed\u00e4mmende Kleidung verwenden zu k\u00f6nnen, erh\u00f6ht die menschliche Flexibilit\u00e4t, sich in sehr unterschiedlichen Klimazonen aufhalten zu k\u00f6nnen.\nDie Entwicklung von spezialisierterem Steinwerkzeug war Voraussetzung, um die Oberfl\u00e4che der Felle so zu bearbeiten, dass sie als Kleidung (ggf. auch enthaart als Leder) genutzt werden konnten. M\u00f6glicherweise wurden Felle zun\u00e4chst als erster primitiver Sonnenschutz verwendet und sp\u00e4ter zu Zelten weiterentwickelt, bevor sie als Kleidung verwendet wurden. Die Nutzung von Pelz-Bekleidungsbestandteilen als Statussymbol des erfolgreichen J\u00e4gers, und damit h\u00e4ufig auch des Gruppenanf\u00fchrers, d\u00fcrfte ebenfalls sehr fr\u00fch eine Rolle gespielt haben; die bis in die Neuzeit noch \u00fcbliche derartige Verwendung in hei\u00dfen Gegenden l\u00e4sst darauf schlie\u00dfen. Die Effektivit\u00e4t als Kleidung wurde durch die Erfindung des N\u00e4hens erheblich gesteigert, da Kleidung nun geschlossen und dem menschlichen K\u00f6rperbau angepasst werden konnte. Mit gen\u00e4hter Kleidung war es dem Menschen m\u00f6glich, auch sehr kalte Regionen wie Nordkanada, Gr\u00f6nland und Nordsibirien st\u00e4ndig zu besiedeln (z.\u00a0B. Eskimos). Mit der Domestizierung des Schafs im fr\u00fchen Neolithikum und der Erfindung des Webens konnte nun auch Wolle als Rohstoff f\u00fcr Textilien genutzt werden. Das Schlie\u00dfen von \u00dcberwurfkleidung konnte neben dem Vern\u00e4hen als st\u00e4ndigem Verschluss nun auch bei Gebrauch durch Gewand-Nadeln, sp\u00e4ter Fibeln und Schnallen, noch sp\u00e4ter durch Kn\u00f6pfe erfolgen.\nDer \u00e4lteste Nachweis pflanzlicher Rohstoffe als Materialien f\u00fcr die Textilherstellung (z.\u00a0B. Leinen und Hanf) ist z.\u00a0B. bei Leinen auf einen Zeitraum von 36.000 bis 31.000 Jahre datiert.\nArch\u00e4ologische Funde von chemischen Relikten des Seidenproteins Fibroin in zwei 8500 Jahre alten Gr\u00e4bern lassen vermuten, dass jungsteinzeitlichen Bewohner von Jianhu die Seidenfasern bereits zu Stoffen gewebt haben.\nBereits in den fr\u00fchen Hochkulturen und der Antike unterlag der Kleidungsstil der Mode. Mesopotamische Terrakotten, insbesondere die mit bekleideten Frauen, sind als in Massenproduktion gefertigte Produkte in gro\u00dfer Zahl erhalten geblieben und zeigen die aktuelle Mode. Sie werden deshalb auch als eine Art \u201eModelexikon der Zeit\u201c angesehen.", "answer": "einer ca. 200.000 Jahre alten Fundstelle aus der Zeit des Neandertalers an einem ehemaligen Seeufer bei Frankleben in Sachsen-Anhalt", "sentence": "Aus dem Mittelpal\u00e4olithikum von Neumark-Nord, einer ca. 200.000 Jahre alten Fundstelle aus der Zeit des Neandertalers an einem ehemaligen Seeufer bei Frankleben in Sachsen-Anhalt , stammt ein Steinger\u00e4t mit anhaftenden Resten von Eichens\u00e4ure in einer Konzentration, die nicht nat\u00fcrlich auftreten kann und deshalb als ein Hinweis auf das Gerben von Tierh\u00e4uten gedeutet wird.", "paragraph_sentence": "Kleidung === Neolithikum und Antike = == Nach Auffassung des Anthropologem Alexander Pashos l\u00e4sst sich der geschichtliche Zeitpunkt, seit dem Menschen regelm\u00e4\u00dfig Kleidung trugen, aus dem Auftreten der Kleiderlaus sch\u00e4tzen. Daraus gefolgert deuten aktuelle Genanalysen auf einen Entstehungszeitraum vor etwa 75.000 Jahren hin. Dar\u00fcber hinaus existieren jedoch auch andere Auffassungen, nach denen bereits bis vor ca. 650.000 Jahren die Vorfahren des heutigen Menschen Kleidung trugen. Aus dem Mittelpal\u00e4olithikum von Neumark-Nord, einer ca. 200.000 Jahre alten Fundstelle aus der Zeit des Neandertalers an einem ehemaligen Seeufer bei Frankleben in Sachsen-Anhalt , stammt ein Steinger\u00e4t mit anhaftenden Resten von Eichens\u00e4ure in einer Konzentration, die nicht nat\u00fcrlich auftreten kann und deshalb als ein Hinweis auf das Gerben von Tierh\u00e4uten gedeutet wird. Einer der \u00e4ltesten Umh\u00e4nge fand sich in der italienischen H\u00f6hle von Arene Candide. Er bestand aus etwa 400 Eichh\u00f6rnchenfellstreifen und wird auf ein Alter von ca. 23.000 Jahren datiert. Der Verlust von Fell in der menschlichen Evolution erm\u00f6glichte dem Menschen in seinen damaligen warmen Lebensr\u00e4umen die K\u00f6rpertemperatur besser zu regulieren (Schwitzen). Dies erh\u00f6hte seine Ausdauer zur Nahrungsbeschaffung bei der Hetzjagd. Mit der Erfindung der Kleidung wurde der damit auch verbundene Nachteil wieder kompensiert. Die M\u00f6glichkeit, unterschiedlich stark w\u00e4rmed\u00e4mmende Kleidung verwenden zu k\u00f6nnen, erh\u00f6ht die menschliche Flexibilit\u00e4t, sich in sehr unterschiedlichen Klimazonen aufhalten zu k\u00f6nnen. Die Entwicklung von spezialisierterem Steinwerkzeug war Voraussetzung, um die Oberfl\u00e4che der Felle so zu bearbeiten, dass sie als Kleidung (ggf. auch enthaart als Leder) genutzt werden konnten. M\u00f6glicherweise wurden Felle zun\u00e4chst als erster primitiver Sonnenschutz verwendet und sp\u00e4ter zu Zelten weiterentwickelt, bevor sie als Kleidung verwendet wurden. Die Nutzung von Pelz-Bekleidungsbestandteilen als Statussymbol des erfolgreichen J\u00e4gers, und damit h\u00e4ufig auch des Gruppenanf\u00fchrers, d\u00fcrfte ebenfalls sehr fr\u00fch eine Rolle gespielt haben; die bis in die Neuzeit noch \u00fcbliche derartige Verwendung in hei\u00dfen Gegenden l\u00e4sst darauf schlie\u00dfen. Die Effektivit\u00e4t als Kleidung wurde durch die Erfindung des N\u00e4hens erheblich gesteigert, da Kleidung nun geschlossen und dem menschlichen K\u00f6rperbau angepasst werden konnte. Mit gen\u00e4hter Kleidung war es dem Menschen m\u00f6glich, auch sehr kalte Regionen wie Nordkanada, Gr\u00f6nland und Nordsibirien st\u00e4ndig zu besiedeln (z. B. Eskimos). Mit der Domestizierung des Schafs im fr\u00fchen Neolithikum und der Erfindung des Webens konnte nun auch Wolle als Rohstoff f\u00fcr Textilien genutzt werden. Das Schlie\u00dfen von \u00dcberwurfkleidung konnte neben dem Vern\u00e4hen als st\u00e4ndigem Verschluss nun auch bei Gebrauch durch Gewand-Nadeln, sp\u00e4ter Fibeln und Schnallen, noch sp\u00e4ter durch Kn\u00f6pfe erfolgen. Der \u00e4lteste Nachweis pflanzlicher Rohstoffe als Materialien f\u00fcr die Textilherstellung (z. B. Leinen und Hanf) ist z. B. bei Leinen auf einen Zeitraum von 36.000 bis 31.000 Jahre datiert. Arch\u00e4ologische Funde von chemischen Relikten des Seidenproteins Fibroin in zwei 8500 Jahre alten Gr\u00e4bern lassen vermuten, dass jungsteinzeitlichen Bewohner von Jianhu die Seidenfasern bereits zu Stoffen gewebt haben. Bereits in den fr\u00fchen Hochkulturen und der Antike unterlag der Kleidungsstil der Mode. Mesopotamische Terrakotten, insbesondere die mit bekleideten Frauen, sind als in Massenproduktion gefertigte Produkte in gro\u00dfer Zahl erhalten geblieben und zeigen die aktuelle Mode. Sie werden deshalb auch als eine Art \u201eModelexikon der Zeit\u201c angesehen.", "paragraph_answer": "Kleidung === Neolithikum und Antike === Nach Auffassung des Anthropologem Alexander Pashos l\u00e4sst sich der geschichtliche Zeitpunkt, seit dem Menschen regelm\u00e4\u00dfig Kleidung trugen, aus dem Auftreten der Kleiderlaus sch\u00e4tzen. Daraus gefolgert deuten aktuelle Genanalysen auf einen Entstehungszeitraum vor etwa 75.000 Jahren hin. Dar\u00fcber hinaus existieren jedoch auch andere Auffassungen, nach denen bereits bis vor ca. 650.000 Jahren die Vorfahren des heutigen Menschen Kleidung trugen. Aus dem Mittelpal\u00e4olithikum von Neumark-Nord, einer ca. 200.000 Jahre alten Fundstelle aus der Zeit des Neandertalers an einem ehemaligen Seeufer bei Frankleben in Sachsen-Anhalt , stammt ein Steinger\u00e4t mit anhaftenden Resten von Eichens\u00e4ure in einer Konzentration, die nicht nat\u00fcrlich auftreten kann und deshalb als ein Hinweis auf das Gerben von Tierh\u00e4uten gedeutet wird. Einer der \u00e4ltesten Umh\u00e4nge fand sich in der italienischen H\u00f6hle von Arene Candide. Er bestand aus etwa 400 Eichh\u00f6rnchenfellstreifen und wird auf ein Alter von ca. 23.000 Jahren datiert. Der Verlust von Fell in der menschlichen Evolution erm\u00f6glichte dem Menschen in seinen damaligen warmen Lebensr\u00e4umen die K\u00f6rpertemperatur besser zu regulieren (Schwitzen). Dies erh\u00f6hte seine Ausdauer zur Nahrungsbeschaffung bei der Hetzjagd. Mit der Erfindung der Kleidung wurde der damit auch verbundene Nachteil wieder kompensiert. Die M\u00f6glichkeit, unterschiedlich stark w\u00e4rmed\u00e4mmende Kleidung verwenden zu k\u00f6nnen, erh\u00f6ht die menschliche Flexibilit\u00e4t, sich in sehr unterschiedlichen Klimazonen aufhalten zu k\u00f6nnen. Die Entwicklung von spezialisierterem Steinwerkzeug war Voraussetzung, um die Oberfl\u00e4che der Felle so zu bearbeiten, dass sie als Kleidung (ggf. auch enthaart als Leder) genutzt werden konnten. M\u00f6glicherweise wurden Felle zun\u00e4chst als erster primitiver Sonnenschutz verwendet und sp\u00e4ter zu Zelten weiterentwickelt, bevor sie als Kleidung verwendet wurden. Die Nutzung von Pelz-Bekleidungsbestandteilen als Statussymbol des erfolgreichen J\u00e4gers, und damit h\u00e4ufig auch des Gruppenanf\u00fchrers, d\u00fcrfte ebenfalls sehr fr\u00fch eine Rolle gespielt haben; die bis in die Neuzeit noch \u00fcbliche derartige Verwendung in hei\u00dfen Gegenden l\u00e4sst darauf schlie\u00dfen. Die Effektivit\u00e4t als Kleidung wurde durch die Erfindung des N\u00e4hens erheblich gesteigert, da Kleidung nun geschlossen und dem menschlichen K\u00f6rperbau angepasst werden konnte. Mit gen\u00e4hter Kleidung war es dem Menschen m\u00f6glich, auch sehr kalte Regionen wie Nordkanada, Gr\u00f6nland und Nordsibirien st\u00e4ndig zu besiedeln (z. B. Eskimos). Mit der Domestizierung des Schafs im fr\u00fchen Neolithikum und der Erfindung des Webens konnte nun auch Wolle als Rohstoff f\u00fcr Textilien genutzt werden. Das Schlie\u00dfen von \u00dcberwurfkleidung konnte neben dem Vern\u00e4hen als st\u00e4ndigem Verschluss nun auch bei Gebrauch durch Gewand-Nadeln, sp\u00e4ter Fibeln und Schnallen, noch sp\u00e4ter durch Kn\u00f6pfe erfolgen. Der \u00e4lteste Nachweis pflanzlicher Rohstoffe als Materialien f\u00fcr die Textilherstellung (z. B. Leinen und Hanf) ist z. B. bei Leinen auf einen Zeitraum von 36.000 bis 31.000 Jahre datiert. Arch\u00e4ologische Funde von chemischen Relikten des Seidenproteins Fibroin in zwei 8500 Jahre alten Gr\u00e4bern lassen vermuten, dass jungsteinzeitlichen Bewohner von Jianhu die Seidenfasern bereits zu Stoffen gewebt haben. Bereits in den fr\u00fchen Hochkulturen und der Antike unterlag der Kleidungsstil der Mode. Mesopotamische Terrakotten, insbesondere die mit bekleideten Frauen, sind als in Massenproduktion gefertigte Produkte in gro\u00dfer Zahl erhalten geblieben und zeigen die aktuelle Mode. Sie werden deshalb auch als eine Art \u201eModelexikon der Zeit\u201c angesehen.", "sentence_answer": "Aus dem Mittelpal\u00e4olithikum von Neumark-Nord, einer ca. 200.000 Jahre alten Fundstelle aus der Zeit des Neandertalers an einem ehemaligen Seeufer bei Frankleben in Sachsen-Anhalt , stammt ein Steinger\u00e4t mit anhaftenden Resten von Eichens\u00e4ure in einer Konzentration, die nicht nat\u00fcrlich auftreten kann und deshalb als ein Hinweis auf das Gerben von Tierh\u00e4uten gedeutet wird.", "paragraph_id": 37733} {"question": "Was ist das Besondere an der Fundstelle Neumark-Nord?", "paragraph": "Kleidung\n\n=== Neolithikum und Antike ===\nNach Auffassung des Anthropologem Alexander Pashos l\u00e4sst sich der geschichtliche Zeitpunkt, seit dem Menschen regelm\u00e4\u00dfig Kleidung trugen, aus dem Auftreten der Kleiderlaus sch\u00e4tzen. Daraus gefolgert deuten aktuelle Genanalysen auf einen Entstehungszeitraum vor etwa 75.000 Jahren hin. Dar\u00fcber hinaus existieren jedoch auch andere Auffassungen, nach denen bereits bis vor ca. 650.000 Jahren die Vorfahren des heutigen Menschen Kleidung trugen. Aus dem Mittelpal\u00e4olithikum von Neumark-Nord, einer ca. 200.000 Jahre alten Fundstelle aus der Zeit des Neandertalers an einem ehemaligen Seeufer bei Frankleben in Sachsen-Anhalt, stammt ein Steinger\u00e4t mit anhaftenden Resten von Eichens\u00e4ure in einer Konzentration, die nicht nat\u00fcrlich auftreten kann und deshalb als ein Hinweis auf das Gerben von Tierh\u00e4uten gedeutet wird.\nEiner der \u00e4ltesten Umh\u00e4nge fand sich in der italienischen H\u00f6hle von Arene Candide. Er bestand aus etwa 400 Eichh\u00f6rnchenfellstreifen und wird auf ein Alter von ca. 23.000 Jahren datiert.\nDer Verlust von Fell in der menschlichen Evolution erm\u00f6glichte dem Menschen in seinen damaligen warmen Lebensr\u00e4umen die K\u00f6rpertemperatur besser zu regulieren (Schwitzen). Dies erh\u00f6hte seine Ausdauer zur Nahrungsbeschaffung bei der Hetzjagd. Mit der Erfindung der Kleidung wurde der damit auch verbundene Nachteil wieder kompensiert. Die M\u00f6glichkeit, unterschiedlich stark w\u00e4rmed\u00e4mmende Kleidung verwenden zu k\u00f6nnen, erh\u00f6ht die menschliche Flexibilit\u00e4t, sich in sehr unterschiedlichen Klimazonen aufhalten zu k\u00f6nnen.\nDie Entwicklung von spezialisierterem Steinwerkzeug war Voraussetzung, um die Oberfl\u00e4che der Felle so zu bearbeiten, dass sie als Kleidung (ggf. auch enthaart als Leder) genutzt werden konnten. M\u00f6glicherweise wurden Felle zun\u00e4chst als erster primitiver Sonnenschutz verwendet und sp\u00e4ter zu Zelten weiterentwickelt, bevor sie als Kleidung verwendet wurden. Die Nutzung von Pelz-Bekleidungsbestandteilen als Statussymbol des erfolgreichen J\u00e4gers, und damit h\u00e4ufig auch des Gruppenanf\u00fchrers, d\u00fcrfte ebenfalls sehr fr\u00fch eine Rolle gespielt haben; die bis in die Neuzeit noch \u00fcbliche derartige Verwendung in hei\u00dfen Gegenden l\u00e4sst darauf schlie\u00dfen. Die Effektivit\u00e4t als Kleidung wurde durch die Erfindung des N\u00e4hens erheblich gesteigert, da Kleidung nun geschlossen und dem menschlichen K\u00f6rperbau angepasst werden konnte. Mit gen\u00e4hter Kleidung war es dem Menschen m\u00f6glich, auch sehr kalte Regionen wie Nordkanada, Gr\u00f6nland und Nordsibirien st\u00e4ndig zu besiedeln (z.\u00a0B. Eskimos). Mit der Domestizierung des Schafs im fr\u00fchen Neolithikum und der Erfindung des Webens konnte nun auch Wolle als Rohstoff f\u00fcr Textilien genutzt werden. Das Schlie\u00dfen von \u00dcberwurfkleidung konnte neben dem Vern\u00e4hen als st\u00e4ndigem Verschluss nun auch bei Gebrauch durch Gewand-Nadeln, sp\u00e4ter Fibeln und Schnallen, noch sp\u00e4ter durch Kn\u00f6pfe erfolgen.\nDer \u00e4lteste Nachweis pflanzlicher Rohstoffe als Materialien f\u00fcr die Textilherstellung (z.\u00a0B. Leinen und Hanf) ist z.\u00a0B. bei Leinen auf einen Zeitraum von 36.000 bis 31.000 Jahre datiert.\nArch\u00e4ologische Funde von chemischen Relikten des Seidenproteins Fibroin in zwei 8500 Jahre alten Gr\u00e4bern lassen vermuten, dass jungsteinzeitlichen Bewohner von Jianhu die Seidenfasern bereits zu Stoffen gewebt haben.\nBereits in den fr\u00fchen Hochkulturen und der Antike unterlag der Kleidungsstil der Mode. Mesopotamische Terrakotten, insbesondere die mit bekleideten Frauen, sind als in Massenproduktion gefertigte Produkte in gro\u00dfer Zahl erhalten geblieben und zeigen die aktuelle Mode. Sie werden deshalb auch als eine Art \u201eModelexikon der Zeit\u201c angesehen.", "answer": "ein Steinger\u00e4t mit anhaftenden Resten von Eichens\u00e4ure in einer Konzentration, die nicht nat\u00fcrlich auftreten kann und deshalb als ein Hinweis auf das Gerben von Tierh\u00e4uten gedeutet wird", "sentence": "Aus dem Mittelpal\u00e4olithikum von Neumark-Nord, einer ca. 200.000 Jahre alten Fundstelle aus der Zeit des Neandertalers an einem ehemaligen Seeufer bei Frankleben in Sachsen-Anhalt, stammt ein Steinger\u00e4t mit anhaftenden Resten von Eichens\u00e4ure in einer Konzentration, die nicht nat\u00fcrlich auftreten kann und deshalb als ein Hinweis auf das Gerben von Tierh\u00e4uten gedeutet wird .", "paragraph_sentence": "Kleidung === Neolithikum und Antike = == Nach Auffassung des Anthropologem Alexander Pashos l\u00e4sst sich der geschichtliche Zeitpunkt, seit dem Menschen regelm\u00e4\u00dfig Kleidung trugen, aus dem Auftreten der Kleiderlaus sch\u00e4tzen. Daraus gefolgert deuten aktuelle Genanalysen auf einen Entstehungszeitraum vor etwa 75.000 Jahren hin. Dar\u00fcber hinaus existieren jedoch auch andere Auffassungen, nach denen bereits bis vor ca. 650.000 Jahren die Vorfahren des heutigen Menschen Kleidung trugen. Aus dem Mittelpal\u00e4olithikum von Neumark-Nord, einer ca. 200.000 Jahre alten Fundstelle aus der Zeit des Neandertalers an einem ehemaligen Seeufer bei Frankleben in Sachsen-Anhalt, stammt ein Steinger\u00e4t mit anhaftenden Resten von Eichens\u00e4ure in einer Konzentration, die nicht nat\u00fcrlich auftreten kann und deshalb als ein Hinweis auf das Gerben von Tierh\u00e4uten gedeutet wird . Einer der \u00e4ltesten Umh\u00e4nge fand sich in der italienischen H\u00f6hle von Arene Candide. Er bestand aus etwa 400 Eichh\u00f6rnchenfellstreifen und wird auf ein Alter von ca. 23.000 Jahren datiert. Der Verlust von Fell in der menschlichen Evolution erm\u00f6glichte dem Menschen in seinen damaligen warmen Lebensr\u00e4umen die K\u00f6rpertemperatur besser zu regulieren (Schwitzen). Dies erh\u00f6hte seine Ausdauer zur Nahrungsbeschaffung bei der Hetzjagd. Mit der Erfindung der Kleidung wurde der damit auch verbundene Nachteil wieder kompensiert. Die M\u00f6glichkeit, unterschiedlich stark w\u00e4rmed\u00e4mmende Kleidung verwenden zu k\u00f6nnen, erh\u00f6ht die menschliche Flexibilit\u00e4t, sich in sehr unterschiedlichen Klimazonen aufhalten zu k\u00f6nnen. Die Entwicklung von spezialisierterem Steinwerkzeug war Voraussetzung, um die Oberfl\u00e4che der Felle so zu bearbeiten, dass sie als Kleidung (ggf. auch enthaart als Leder) genutzt werden konnten. M\u00f6glicherweise wurden Felle zun\u00e4chst als erster primitiver Sonnenschutz verwendet und sp\u00e4ter zu Zelten weiterentwickelt, bevor sie als Kleidung verwendet wurden. Die Nutzung von Pelz-Bekleidungsbestandteilen als Statussymbol des erfolgreichen J\u00e4gers, und damit h\u00e4ufig auch des Gruppenanf\u00fchrers, d\u00fcrfte ebenfalls sehr fr\u00fch eine Rolle gespielt haben; die bis in die Neuzeit noch \u00fcbliche derartige Verwendung in hei\u00dfen Gegenden l\u00e4sst darauf schlie\u00dfen. Die Effektivit\u00e4t als Kleidung wurde durch die Erfindung des N\u00e4hens erheblich gesteigert, da Kleidung nun geschlossen und dem menschlichen K\u00f6rperbau angepasst werden konnte. Mit gen\u00e4hter Kleidung war es dem Menschen m\u00f6glich, auch sehr kalte Regionen wie Nordkanada, Gr\u00f6nland und Nordsibirien st\u00e4ndig zu besiedeln (z. B. Eskimos). Mit der Domestizierung des Schafs im fr\u00fchen Neolithikum und der Erfindung des Webens konnte nun auch Wolle als Rohstoff f\u00fcr Textilien genutzt werden. Das Schlie\u00dfen von \u00dcberwurfkleidung konnte neben dem Vern\u00e4hen als st\u00e4ndigem Verschluss nun auch bei Gebrauch durch Gewand-Nadeln, sp\u00e4ter Fibeln und Schnallen, noch sp\u00e4ter durch Kn\u00f6pfe erfolgen. Der \u00e4lteste Nachweis pflanzlicher Rohstoffe als Materialien f\u00fcr die Textilherstellung (z. B. Leinen und Hanf) ist z. B. bei Leinen auf einen Zeitraum von 36.000 bis 31.000 Jahre datiert. Arch\u00e4ologische Funde von chemischen Relikten des Seidenproteins Fibroin in zwei 8500 Jahre alten Gr\u00e4bern lassen vermuten, dass jungsteinzeitlichen Bewohner von Jianhu die Seidenfasern bereits zu Stoffen gewebt haben. Bereits in den fr\u00fchen Hochkulturen und der Antike unterlag der Kleidungsstil der Mode. Mesopotamische Terrakotten, insbesondere die mit bekleideten Frauen, sind als in Massenproduktion gefertigte Produkte in gro\u00dfer Zahl erhalten geblieben und zeigen die aktuelle Mode. Sie werden deshalb auch als eine Art \u201eModelexikon der Zeit\u201c angesehen.", "paragraph_answer": "Kleidung === Neolithikum und Antike === Nach Auffassung des Anthropologem Alexander Pashos l\u00e4sst sich der geschichtliche Zeitpunkt, seit dem Menschen regelm\u00e4\u00dfig Kleidung trugen, aus dem Auftreten der Kleiderlaus sch\u00e4tzen. Daraus gefolgert deuten aktuelle Genanalysen auf einen Entstehungszeitraum vor etwa 75.000 Jahren hin. Dar\u00fcber hinaus existieren jedoch auch andere Auffassungen, nach denen bereits bis vor ca. 650.000 Jahren die Vorfahren des heutigen Menschen Kleidung trugen. Aus dem Mittelpal\u00e4olithikum von Neumark-Nord, einer ca. 200.000 Jahre alten Fundstelle aus der Zeit des Neandertalers an einem ehemaligen Seeufer bei Frankleben in Sachsen-Anhalt, stammt ein Steinger\u00e4t mit anhaftenden Resten von Eichens\u00e4ure in einer Konzentration, die nicht nat\u00fcrlich auftreten kann und deshalb als ein Hinweis auf das Gerben von Tierh\u00e4uten gedeutet wird . Einer der \u00e4ltesten Umh\u00e4nge fand sich in der italienischen H\u00f6hle von Arene Candide. Er bestand aus etwa 400 Eichh\u00f6rnchenfellstreifen und wird auf ein Alter von ca. 23.000 Jahren datiert. Der Verlust von Fell in der menschlichen Evolution erm\u00f6glichte dem Menschen in seinen damaligen warmen Lebensr\u00e4umen die K\u00f6rpertemperatur besser zu regulieren (Schwitzen). Dies erh\u00f6hte seine Ausdauer zur Nahrungsbeschaffung bei der Hetzjagd. Mit der Erfindung der Kleidung wurde der damit auch verbundene Nachteil wieder kompensiert. Die M\u00f6glichkeit, unterschiedlich stark w\u00e4rmed\u00e4mmende Kleidung verwenden zu k\u00f6nnen, erh\u00f6ht die menschliche Flexibilit\u00e4t, sich in sehr unterschiedlichen Klimazonen aufhalten zu k\u00f6nnen. Die Entwicklung von spezialisierterem Steinwerkzeug war Voraussetzung, um die Oberfl\u00e4che der Felle so zu bearbeiten, dass sie als Kleidung (ggf. auch enthaart als Leder) genutzt werden konnten. M\u00f6glicherweise wurden Felle zun\u00e4chst als erster primitiver Sonnenschutz verwendet und sp\u00e4ter zu Zelten weiterentwickelt, bevor sie als Kleidung verwendet wurden. Die Nutzung von Pelz-Bekleidungsbestandteilen als Statussymbol des erfolgreichen J\u00e4gers, und damit h\u00e4ufig auch des Gruppenanf\u00fchrers, d\u00fcrfte ebenfalls sehr fr\u00fch eine Rolle gespielt haben; die bis in die Neuzeit noch \u00fcbliche derartige Verwendung in hei\u00dfen Gegenden l\u00e4sst darauf schlie\u00dfen. Die Effektivit\u00e4t als Kleidung wurde durch die Erfindung des N\u00e4hens erheblich gesteigert, da Kleidung nun geschlossen und dem menschlichen K\u00f6rperbau angepasst werden konnte. Mit gen\u00e4hter Kleidung war es dem Menschen m\u00f6glich, auch sehr kalte Regionen wie Nordkanada, Gr\u00f6nland und Nordsibirien st\u00e4ndig zu besiedeln (z. B. Eskimos). Mit der Domestizierung des Schafs im fr\u00fchen Neolithikum und der Erfindung des Webens konnte nun auch Wolle als Rohstoff f\u00fcr Textilien genutzt werden. Das Schlie\u00dfen von \u00dcberwurfkleidung konnte neben dem Vern\u00e4hen als st\u00e4ndigem Verschluss nun auch bei Gebrauch durch Gewand-Nadeln, sp\u00e4ter Fibeln und Schnallen, noch sp\u00e4ter durch Kn\u00f6pfe erfolgen. Der \u00e4lteste Nachweis pflanzlicher Rohstoffe als Materialien f\u00fcr die Textilherstellung (z. B. Leinen und Hanf) ist z. B. bei Leinen auf einen Zeitraum von 36.000 bis 31.000 Jahre datiert. Arch\u00e4ologische Funde von chemischen Relikten des Seidenproteins Fibroin in zwei 8500 Jahre alten Gr\u00e4bern lassen vermuten, dass jungsteinzeitlichen Bewohner von Jianhu die Seidenfasern bereits zu Stoffen gewebt haben. Bereits in den fr\u00fchen Hochkulturen und der Antike unterlag der Kleidungsstil der Mode. Mesopotamische Terrakotten, insbesondere die mit bekleideten Frauen, sind als in Massenproduktion gefertigte Produkte in gro\u00dfer Zahl erhalten geblieben und zeigen die aktuelle Mode. Sie werden deshalb auch als eine Art \u201eModelexikon der Zeit\u201c angesehen.", "sentence_answer": "Aus dem Mittelpal\u00e4olithikum von Neumark-Nord, einer ca. 200.000 Jahre alten Fundstelle aus der Zeit des Neandertalers an einem ehemaligen Seeufer bei Frankleben in Sachsen-Anhalt, stammt ein Steinger\u00e4t mit anhaftenden Resten von Eichens\u00e4ure in einer Konzentration, die nicht nat\u00fcrlich auftreten kann und deshalb als ein Hinweis auf das Gerben von Tierh\u00e4uten gedeutet wird .", "paragraph_id": 37734} {"question": "Welche Eigenschaft des Menschen wurde durch den \u00dcbergang von Fell zu Haut beg\u00fcnstigt?", "paragraph": "Kleidung\n\n=== Neolithikum und Antike ===\nNach Auffassung des Anthropologem Alexander Pashos l\u00e4sst sich der geschichtliche Zeitpunkt, seit dem Menschen regelm\u00e4\u00dfig Kleidung trugen, aus dem Auftreten der Kleiderlaus sch\u00e4tzen. Daraus gefolgert deuten aktuelle Genanalysen auf einen Entstehungszeitraum vor etwa 75.000 Jahren hin. Dar\u00fcber hinaus existieren jedoch auch andere Auffassungen, nach denen bereits bis vor ca. 650.000 Jahren die Vorfahren des heutigen Menschen Kleidung trugen. Aus dem Mittelpal\u00e4olithikum von Neumark-Nord, einer ca. 200.000 Jahre alten Fundstelle aus der Zeit des Neandertalers an einem ehemaligen Seeufer bei Frankleben in Sachsen-Anhalt, stammt ein Steinger\u00e4t mit anhaftenden Resten von Eichens\u00e4ure in einer Konzentration, die nicht nat\u00fcrlich auftreten kann und deshalb als ein Hinweis auf das Gerben von Tierh\u00e4uten gedeutet wird.\nEiner der \u00e4ltesten Umh\u00e4nge fand sich in der italienischen H\u00f6hle von Arene Candide. Er bestand aus etwa 400 Eichh\u00f6rnchenfellstreifen und wird auf ein Alter von ca. 23.000 Jahren datiert.\nDer Verlust von Fell in der menschlichen Evolution erm\u00f6glichte dem Menschen in seinen damaligen warmen Lebensr\u00e4umen die K\u00f6rpertemperatur besser zu regulieren (Schwitzen). Dies erh\u00f6hte seine Ausdauer zur Nahrungsbeschaffung bei der Hetzjagd. Mit der Erfindung der Kleidung wurde der damit auch verbundene Nachteil wieder kompensiert. Die M\u00f6glichkeit, unterschiedlich stark w\u00e4rmed\u00e4mmende Kleidung verwenden zu k\u00f6nnen, erh\u00f6ht die menschliche Flexibilit\u00e4t, sich in sehr unterschiedlichen Klimazonen aufhalten zu k\u00f6nnen.\nDie Entwicklung von spezialisierterem Steinwerkzeug war Voraussetzung, um die Oberfl\u00e4che der Felle so zu bearbeiten, dass sie als Kleidung (ggf. auch enthaart als Leder) genutzt werden konnten. M\u00f6glicherweise wurden Felle zun\u00e4chst als erster primitiver Sonnenschutz verwendet und sp\u00e4ter zu Zelten weiterentwickelt, bevor sie als Kleidung verwendet wurden. Die Nutzung von Pelz-Bekleidungsbestandteilen als Statussymbol des erfolgreichen J\u00e4gers, und damit h\u00e4ufig auch des Gruppenanf\u00fchrers, d\u00fcrfte ebenfalls sehr fr\u00fch eine Rolle gespielt haben; die bis in die Neuzeit noch \u00fcbliche derartige Verwendung in hei\u00dfen Gegenden l\u00e4sst darauf schlie\u00dfen. Die Effektivit\u00e4t als Kleidung wurde durch die Erfindung des N\u00e4hens erheblich gesteigert, da Kleidung nun geschlossen und dem menschlichen K\u00f6rperbau angepasst werden konnte. Mit gen\u00e4hter Kleidung war es dem Menschen m\u00f6glich, auch sehr kalte Regionen wie Nordkanada, Gr\u00f6nland und Nordsibirien st\u00e4ndig zu besiedeln (z.\u00a0B. Eskimos). Mit der Domestizierung des Schafs im fr\u00fchen Neolithikum und der Erfindung des Webens konnte nun auch Wolle als Rohstoff f\u00fcr Textilien genutzt werden. Das Schlie\u00dfen von \u00dcberwurfkleidung konnte neben dem Vern\u00e4hen als st\u00e4ndigem Verschluss nun auch bei Gebrauch durch Gewand-Nadeln, sp\u00e4ter Fibeln und Schnallen, noch sp\u00e4ter durch Kn\u00f6pfe erfolgen.\nDer \u00e4lteste Nachweis pflanzlicher Rohstoffe als Materialien f\u00fcr die Textilherstellung (z.\u00a0B. Leinen und Hanf) ist z.\u00a0B. bei Leinen auf einen Zeitraum von 36.000 bis 31.000 Jahre datiert.\nArch\u00e4ologische Funde von chemischen Relikten des Seidenproteins Fibroin in zwei 8500 Jahre alten Gr\u00e4bern lassen vermuten, dass jungsteinzeitlichen Bewohner von Jianhu die Seidenfasern bereits zu Stoffen gewebt haben.\nBereits in den fr\u00fchen Hochkulturen und der Antike unterlag der Kleidungsstil der Mode. Mesopotamische Terrakotten, insbesondere die mit bekleideten Frauen, sind als in Massenproduktion gefertigte Produkte in gro\u00dfer Zahl erhalten geblieben und zeigen die aktuelle Mode. Sie werden deshalb auch als eine Art \u201eModelexikon der Zeit\u201c angesehen.", "answer": "Der Verlust von Fell in der menschlichen Evolution erm\u00f6glichte dem Menschen in seinen damaligen warmen Lebensr\u00e4umen die K\u00f6rpertemperatur besser zu regulieren (Schwitzen). Dies erh\u00f6hte seine Ausdauer zur Nahrungsbeschaffung bei der Hetzjagd.", "sentence": "\n Der Verlust von Fell in der menschlichen Evolution erm\u00f6glichte dem Menschen in seinen damaligen warmen Lebensr\u00e4umen die K\u00f6rpertemperatur besser zu regulieren (Schwitzen). Dies erh\u00f6hte seine Ausdauer zur Nahrungsbeschaffung bei der Hetzjagd. ", "paragraph_sentence": "Kleidung === Neolithikum und Antike = == Nach Auffassung des Anthropologem Alexander Pashos l\u00e4sst sich der geschichtliche Zeitpunkt, seit dem Menschen regelm\u00e4\u00dfig Kleidung trugen, aus dem Auftreten der Kleiderlaus sch\u00e4tzen. Daraus gefolgert deuten aktuelle Genanalysen auf einen Entstehungszeitraum vor etwa 75.000 Jahren hin. Dar\u00fcber hinaus existieren jedoch auch andere Auffassungen, nach denen bereits bis vor ca. 650.000 Jahren die Vorfahren des heutigen Menschen Kleidung trugen. Aus dem Mittelpal\u00e4olithikum von Neumark-Nord, einer ca. 200.000 Jahre alten Fundstelle aus der Zeit des Neandertalers an einem ehemaligen Seeufer bei Frankleben in Sachsen-Anhalt, stammt ein Steinger\u00e4t mit anhaftenden Resten von Eichens\u00e4ure in einer Konzentration, die nicht nat\u00fcrlich auftreten kann und deshalb als ein Hinweis auf das Gerben von Tierh\u00e4uten gedeutet wird. Einer der \u00e4ltesten Umh\u00e4nge fand sich in der italienischen H\u00f6hle von Arene Candide. Er bestand aus etwa 400 Eichh\u00f6rnchenfellstreifen und wird auf ein Alter von ca. 23.000 Jahren datiert. Der Verlust von Fell in der menschlichen Evolution erm\u00f6glichte dem Menschen in seinen damaligen warmen Lebensr\u00e4umen die K\u00f6rpertemperatur besser zu regulieren (Schwitzen). Dies erh\u00f6hte seine Ausdauer zur Nahrungsbeschaffung bei der Hetzjagd. Mit der Erfindung der Kleidung wurde der damit auch verbundene Nachteil wieder kompensiert. Die M\u00f6glichkeit, unterschiedlich stark w\u00e4rmed\u00e4mmende Kleidung verwenden zu k\u00f6nnen, erh\u00f6ht die menschliche Flexibilit\u00e4t, sich in sehr unterschiedlichen Klimazonen aufhalten zu k\u00f6nnen. Die Entwicklung von spezialisierterem Steinwerkzeug war Voraussetzung, um die Oberfl\u00e4che der Felle so zu bearbeiten, dass sie als Kleidung (ggf. auch enthaart als Leder) genutzt werden konnten. M\u00f6glicherweise wurden Felle zun\u00e4chst als erster primitiver Sonnenschutz verwendet und sp\u00e4ter zu Zelten weiterentwickelt, bevor sie als Kleidung verwendet wurden. Die Nutzung von Pelz-Bekleidungsbestandteilen als Statussymbol des erfolgreichen J\u00e4gers, und damit h\u00e4ufig auch des Gruppenanf\u00fchrers, d\u00fcrfte ebenfalls sehr fr\u00fch eine Rolle gespielt haben; die bis in die Neuzeit noch \u00fcbliche derartige Verwendung in hei\u00dfen Gegenden l\u00e4sst darauf schlie\u00dfen. Die Effektivit\u00e4t als Kleidung wurde durch die Erfindung des N\u00e4hens erheblich gesteigert, da Kleidung nun geschlossen und dem menschlichen K\u00f6rperbau angepasst werden konnte. Mit gen\u00e4hter Kleidung war es dem Menschen m\u00f6glich, auch sehr kalte Regionen wie Nordkanada, Gr\u00f6nland und Nordsibirien st\u00e4ndig zu besiedeln (z. B. Eskimos). Mit der Domestizierung des Schafs im fr\u00fchen Neolithikum und der Erfindung des Webens konnte nun auch Wolle als Rohstoff f\u00fcr Textilien genutzt werden. Das Schlie\u00dfen von \u00dcberwurfkleidung konnte neben dem Vern\u00e4hen als st\u00e4ndigem Verschluss nun auch bei Gebrauch durch Gewand-Nadeln, sp\u00e4ter Fibeln und Schnallen, noch sp\u00e4ter durch Kn\u00f6pfe erfolgen. Der \u00e4lteste Nachweis pflanzlicher Rohstoffe als Materialien f\u00fcr die Textilherstellung (z. B. Leinen und Hanf) ist z. B. bei Leinen auf einen Zeitraum von 36.000 bis 31.000 Jahre datiert. Arch\u00e4ologische Funde von chemischen Relikten des Seidenproteins Fibroin in zwei 8500 Jahre alten Gr\u00e4bern lassen vermuten, dass jungsteinzeitlichen Bewohner von Jianhu die Seidenfasern bereits zu Stoffen gewebt haben. Bereits in den fr\u00fchen Hochkulturen und der Antike unterlag der Kleidungsstil der Mode. Mesopotamische Terrakotten, insbesondere die mit bekleideten Frauen, sind als in Massenproduktion gefertigte Produkte in gro\u00dfer Zahl erhalten geblieben und zeigen die aktuelle Mode. Sie werden deshalb auch als eine Art \u201eModelexikon der Zeit\u201c angesehen.", "paragraph_answer": "Kleidung === Neolithikum und Antike === Nach Auffassung des Anthropologem Alexander Pashos l\u00e4sst sich der geschichtliche Zeitpunkt, seit dem Menschen regelm\u00e4\u00dfig Kleidung trugen, aus dem Auftreten der Kleiderlaus sch\u00e4tzen. Daraus gefolgert deuten aktuelle Genanalysen auf einen Entstehungszeitraum vor etwa 75.000 Jahren hin. Dar\u00fcber hinaus existieren jedoch auch andere Auffassungen, nach denen bereits bis vor ca. 650.000 Jahren die Vorfahren des heutigen Menschen Kleidung trugen. Aus dem Mittelpal\u00e4olithikum von Neumark-Nord, einer ca. 200.000 Jahre alten Fundstelle aus der Zeit des Neandertalers an einem ehemaligen Seeufer bei Frankleben in Sachsen-Anhalt, stammt ein Steinger\u00e4t mit anhaftenden Resten von Eichens\u00e4ure in einer Konzentration, die nicht nat\u00fcrlich auftreten kann und deshalb als ein Hinweis auf das Gerben von Tierh\u00e4uten gedeutet wird. Einer der \u00e4ltesten Umh\u00e4nge fand sich in der italienischen H\u00f6hle von Arene Candide. Er bestand aus etwa 400 Eichh\u00f6rnchenfellstreifen und wird auf ein Alter von ca. 23.000 Jahren datiert. Der Verlust von Fell in der menschlichen Evolution erm\u00f6glichte dem Menschen in seinen damaligen warmen Lebensr\u00e4umen die K\u00f6rpertemperatur besser zu regulieren (Schwitzen). Dies erh\u00f6hte seine Ausdauer zur Nahrungsbeschaffung bei der Hetzjagd. Mit der Erfindung der Kleidung wurde der damit auch verbundene Nachteil wieder kompensiert. Die M\u00f6glichkeit, unterschiedlich stark w\u00e4rmed\u00e4mmende Kleidung verwenden zu k\u00f6nnen, erh\u00f6ht die menschliche Flexibilit\u00e4t, sich in sehr unterschiedlichen Klimazonen aufhalten zu k\u00f6nnen. Die Entwicklung von spezialisierterem Steinwerkzeug war Voraussetzung, um die Oberfl\u00e4che der Felle so zu bearbeiten, dass sie als Kleidung (ggf. auch enthaart als Leder) genutzt werden konnten. M\u00f6glicherweise wurden Felle zun\u00e4chst als erster primitiver Sonnenschutz verwendet und sp\u00e4ter zu Zelten weiterentwickelt, bevor sie als Kleidung verwendet wurden. Die Nutzung von Pelz-Bekleidungsbestandteilen als Statussymbol des erfolgreichen J\u00e4gers, und damit h\u00e4ufig auch des Gruppenanf\u00fchrers, d\u00fcrfte ebenfalls sehr fr\u00fch eine Rolle gespielt haben; die bis in die Neuzeit noch \u00fcbliche derartige Verwendung in hei\u00dfen Gegenden l\u00e4sst darauf schlie\u00dfen. Die Effektivit\u00e4t als Kleidung wurde durch die Erfindung des N\u00e4hens erheblich gesteigert, da Kleidung nun geschlossen und dem menschlichen K\u00f6rperbau angepasst werden konnte. Mit gen\u00e4hter Kleidung war es dem Menschen m\u00f6glich, auch sehr kalte Regionen wie Nordkanada, Gr\u00f6nland und Nordsibirien st\u00e4ndig zu besiedeln (z. B. Eskimos). Mit der Domestizierung des Schafs im fr\u00fchen Neolithikum und der Erfindung des Webens konnte nun auch Wolle als Rohstoff f\u00fcr Textilien genutzt werden. Das Schlie\u00dfen von \u00dcberwurfkleidung konnte neben dem Vern\u00e4hen als st\u00e4ndigem Verschluss nun auch bei Gebrauch durch Gewand-Nadeln, sp\u00e4ter Fibeln und Schnallen, noch sp\u00e4ter durch Kn\u00f6pfe erfolgen. Der \u00e4lteste Nachweis pflanzlicher Rohstoffe als Materialien f\u00fcr die Textilherstellung (z. B. Leinen und Hanf) ist z. B. bei Leinen auf einen Zeitraum von 36.000 bis 31.000 Jahre datiert. Arch\u00e4ologische Funde von chemischen Relikten des Seidenproteins Fibroin in zwei 8500 Jahre alten Gr\u00e4bern lassen vermuten, dass jungsteinzeitlichen Bewohner von Jianhu die Seidenfasern bereits zu Stoffen gewebt haben. Bereits in den fr\u00fchen Hochkulturen und der Antike unterlag der Kleidungsstil der Mode. Mesopotamische Terrakotten, insbesondere die mit bekleideten Frauen, sind als in Massenproduktion gefertigte Produkte in gro\u00dfer Zahl erhalten geblieben und zeigen die aktuelle Mode. Sie werden deshalb auch als eine Art \u201eModelexikon der Zeit\u201c angesehen.", "sentence_answer": " Der Verlust von Fell in der menschlichen Evolution erm\u00f6glichte dem Menschen in seinen damaligen warmen Lebensr\u00e4umen die K\u00f6rpertemperatur besser zu regulieren (Schwitzen). Dies erh\u00f6hte seine Ausdauer zur Nahrungsbeschaffung bei der Hetzjagd. 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Aus dem Mittelpal\u00e4olithikum von Neumark-Nord, einer ca. 200.000 Jahre alten Fundstelle aus der Zeit des Neandertalers an einem ehemaligen Seeufer bei Frankleben in Sachsen-Anhalt, stammt ein Steinger\u00e4t mit anhaftenden Resten von Eichens\u00e4ure in einer Konzentration, die nicht nat\u00fcrlich auftreten kann und deshalb als ein Hinweis auf das Gerben von Tierh\u00e4uten gedeutet wird.\nEiner der \u00e4ltesten Umh\u00e4nge fand sich in der italienischen H\u00f6hle von Arene Candide. Er bestand aus etwa 400 Eichh\u00f6rnchenfellstreifen und wird auf ein Alter von ca. 23.000 Jahren datiert.\nDer Verlust von Fell in der menschlichen Evolution erm\u00f6glichte dem Menschen in seinen damaligen warmen Lebensr\u00e4umen die K\u00f6rpertemperatur besser zu regulieren (Schwitzen). Dies erh\u00f6hte seine Ausdauer zur Nahrungsbeschaffung bei der Hetzjagd. Mit der Erfindung der Kleidung wurde der damit auch verbundene Nachteil wieder kompensiert. Die M\u00f6glichkeit, unterschiedlich stark w\u00e4rmed\u00e4mmende Kleidung verwenden zu k\u00f6nnen, erh\u00f6ht die menschliche Flexibilit\u00e4t, sich in sehr unterschiedlichen Klimazonen aufhalten zu k\u00f6nnen.\nDie Entwicklung von spezialisierterem Steinwerkzeug war Voraussetzung, um die Oberfl\u00e4che der Felle so zu bearbeiten, dass sie als Kleidung (ggf. auch enthaart als Leder) genutzt werden konnten. M\u00f6glicherweise wurden Felle zun\u00e4chst als erster primitiver Sonnenschutz verwendet und sp\u00e4ter zu Zelten weiterentwickelt, bevor sie als Kleidung verwendet wurden. Die Nutzung von Pelz-Bekleidungsbestandteilen als Statussymbol des erfolgreichen J\u00e4gers, und damit h\u00e4ufig auch des Gruppenanf\u00fchrers, d\u00fcrfte ebenfalls sehr fr\u00fch eine Rolle gespielt haben; die bis in die Neuzeit noch \u00fcbliche derartige Verwendung in hei\u00dfen Gegenden l\u00e4sst darauf schlie\u00dfen. 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Aus dem Mittelpal\u00e4olithikum von Neumark-Nord, einer ca. 200.000 Jahre alten Fundstelle aus der Zeit des Neandertalers an einem ehemaligen Seeufer bei Frankleben in Sachsen-Anhalt, stammt ein Steinger\u00e4t mit anhaftenden Resten von Eichens\u00e4ure in einer Konzentration, die nicht nat\u00fcrlich auftreten kann und deshalb als ein Hinweis auf das Gerben von Tierh\u00e4uten gedeutet wird. Einer der \u00e4ltesten Umh\u00e4nge fand sich in der italienischen H\u00f6hle von Arene Candide. Er bestand aus etwa 400 Eichh\u00f6rnchenfellstreifen und wird auf ein Alter von ca. 23.000 Jahren datiert. Der Verlust von Fell in der menschlichen Evolution erm\u00f6glichte dem Menschen in seinen damaligen warmen Lebensr\u00e4umen die K\u00f6rpertemperatur besser zu regulieren (Schwitzen). Dies erh\u00f6hte seine Ausdauer zur Nahrungsbeschaffung bei der Hetzjagd. Mit der Erfindung der Kleidung wurde der damit auch verbundene Nachteil wieder kompensiert. Die M\u00f6glichkeit, unterschiedlich stark w\u00e4rmed\u00e4mmende Kleidung verwenden zu k\u00f6nnen, erh\u00f6ht die menschliche Flexibilit\u00e4t, sich in sehr unterschiedlichen Klimazonen aufhalten zu k\u00f6nnen. Die Entwicklung von spezialisierterem Steinwerkzeug war Voraussetzung, um die Oberfl\u00e4che der Felle so zu bearbeiten, dass sie als Kleidung (ggf. auch enthaart als Leder) genutzt werden konnten. M\u00f6glicherweise wurden Felle zun\u00e4chst als erster primitiver Sonnenschutz verwendet und sp\u00e4ter zu Zelten weiterentwickelt, bevor sie als Kleidung verwendet wurden. Die Nutzung von Pelz-Bekleidungsbestandteilen als Statussymbol des erfolgreichen J\u00e4gers, und damit h\u00e4ufig auch des Gruppenanf\u00fchrers, d\u00fcrfte ebenfalls sehr fr\u00fch eine Rolle gespielt haben; die bis in die Neuzeit noch \u00fcbliche derartige Verwendung in hei\u00dfen Gegenden l\u00e4sst darauf schlie\u00dfen. Die Effektivit\u00e4t als Kleidung wurde durch die Erfindung des N\u00e4hens erheblich gesteigert, da Kleidung nun geschlossen und dem menschlichen K\u00f6rperbau angepasst werden konnte. Mit gen\u00e4hter Kleidung war es dem Menschen m\u00f6glich, auch sehr kalte Regionen wie Nordkanada, Gr\u00f6nland und Nordsibirien st\u00e4ndig zu besiedeln (z. B. Eskimos). Mit der Domestizierung des Schafs im fr\u00fchen Neolithikum und der Erfindung des Webens konnte nun auch Wolle als Rohstoff f\u00fcr Textilien genutzt werden. Das Schlie\u00dfen von \u00dcberwurfkleidung konnte neben dem Vern\u00e4hen als st\u00e4ndigem Verschluss nun auch bei Gebrauch durch Gewand-Nadeln, sp\u00e4ter Fibeln und Schnallen, noch sp\u00e4ter durch Kn\u00f6pfe erfolgen. Der \u00e4lteste Nachweis pflanzlicher Rohstoffe als Materialien f\u00fcr die Textilherstellung (z. B. Leinen und Hanf) ist z. B. bei Leinen auf einen Zeitraum von 36.000 bis 31.000 Jahre datiert. Arch\u00e4ologische Funde von chemischen Relikten des Seidenproteins Fibroin in zwei 8500 Jahre alten Gr\u00e4bern lassen vermuten, dass jungsteinzeitlichen Bewohner von Jianhu die Seidenfasern bereits zu Stoffen gewebt haben. Bereits in den fr\u00fchen Hochkulturen und der Antike unterlag der Kleidungsstil der Mode. Mesopotamische Terrakotten, insbesondere die mit bekleideten Frauen, sind als in Massenproduktion gefertigte Produkte in gro\u00dfer Zahl erhalten geblieben und zeigen die aktuelle Mode. Sie werden deshalb auch als eine Art \u201eModelexikon der Zeit\u201c angesehen.", "paragraph_answer": "Kleidung === Neolithikum und Antike === Nach Auffassung des Anthropologem Alexander Pashos l\u00e4sst sich der geschichtliche Zeitpunkt, seit dem Menschen regelm\u00e4\u00dfig Kleidung trugen, aus dem Auftreten der Kleiderlaus sch\u00e4tzen. Daraus gefolgert deuten aktuelle Genanalysen auf einen Entstehungszeitraum vor etwa 75.000 Jahren hin. Dar\u00fcber hinaus existieren jedoch auch andere Auffassungen, nach denen bereits bis vor ca. 650.000 Jahren die Vorfahren des heutigen Menschen Kleidung trugen. Aus dem Mittelpal\u00e4olithikum von Neumark-Nord, einer ca. 200.000 Jahre alten Fundstelle aus der Zeit des Neandertalers an einem ehemaligen Seeufer bei Frankleben in Sachsen-Anhalt, stammt ein Steinger\u00e4t mit anhaftenden Resten von Eichens\u00e4ure in einer Konzentration, die nicht nat\u00fcrlich auftreten kann und deshalb als ein Hinweis auf das Gerben von Tierh\u00e4uten gedeutet wird. Einer der \u00e4ltesten Umh\u00e4nge fand sich in der italienischen H\u00f6hle von Arene Candide. Er bestand aus etwa 400 Eichh\u00f6rnchenfellstreifen und wird auf ein Alter von ca. 23.000 Jahren datiert. Der Verlust von Fell in der menschlichen Evolution erm\u00f6glichte dem Menschen in seinen damaligen warmen Lebensr\u00e4umen die K\u00f6rpertemperatur besser zu regulieren (Schwitzen). Dies erh\u00f6hte seine Ausdauer zur Nahrungsbeschaffung bei der Hetzjagd. Mit der Erfindung der Kleidung wurde der damit auch verbundene Nachteil wieder kompensiert. Die M\u00f6glichkeit, unterschiedlich stark w\u00e4rmed\u00e4mmende Kleidung verwenden zu k\u00f6nnen, erh\u00f6ht die menschliche Flexibilit\u00e4t, sich in sehr unterschiedlichen Klimazonen aufhalten zu k\u00f6nnen. Die Entwicklung von spezialisierterem Steinwerkzeug war Voraussetzung, um die Oberfl\u00e4che der Felle so zu bearbeiten, dass sie als Kleidung (ggf. auch enthaart als Leder) genutzt werden konnten. M\u00f6glicherweise wurden Felle zun\u00e4chst als erster primitiver Sonnenschutz verwendet und sp\u00e4ter zu Zelten weiterentwickelt, bevor sie als Kleidung verwendet wurden. Die Nutzung von Pelz-Bekleidungsbestandteilen als Statussymbol des erfolgreichen J\u00e4gers, und damit h\u00e4ufig auch des Gruppenanf\u00fchrers, d\u00fcrfte ebenfalls sehr fr\u00fch eine Rolle gespielt haben; die bis in die Neuzeit noch \u00fcbliche derartige Verwendung in hei\u00dfen Gegenden l\u00e4sst darauf schlie\u00dfen. Die Effektivit\u00e4t als Kleidung wurde durch die Erfindung des N\u00e4hens erheblich gesteigert, da Kleidung nun geschlossen und dem menschlichen K\u00f6rperbau angepasst werden konnte. Mit gen\u00e4hter Kleidung war es dem Menschen m\u00f6glich, auch sehr kalte Regionen wie Nordkanada, Gr\u00f6nland und Nordsibirien st\u00e4ndig zu besiedeln (z. B. Eskimos). Mit der Domestizierung des Schafs im fr\u00fchen Neolithikum und der Erfindung des Webens konnte nun auch Wolle als Rohstoff f\u00fcr Textilien genutzt werden. Das Schlie\u00dfen von \u00dcberwurfkleidung konnte neben dem Vern\u00e4hen als st\u00e4ndigem Verschluss nun auch bei Gebrauch durch Gewand-Nadeln, sp\u00e4ter Fibeln und Schnallen, noch sp\u00e4ter durch Kn\u00f6pfe erfolgen. Der \u00e4lteste Nachweis pflanzlicher Rohstoffe als Materialien f\u00fcr die Textilherstellung (z. B. Leinen und Hanf) ist z. B. bei Leinen auf einen Zeitraum von 36.000 bis 31.000 Jahre datiert. Arch\u00e4ologische Funde von chemischen Relikten des Seidenproteins Fibroin in zwei 8500 Jahre alten Gr\u00e4bern lassen vermuten, dass jungsteinzeitlichen Bewohner von Jianhu die Seidenfasern bereits zu Stoffen gewebt haben. Bereits in den fr\u00fchen Hochkulturen und der Antike unterlag der Kleidungsstil der Mode. Mesopotamische Terrakotten, insbesondere die mit bekleideten Frauen, sind als in Massenproduktion gefertigte Produkte in gro\u00dfer Zahl erhalten geblieben und zeigen die aktuelle Mode. Sie werden deshalb auch als eine Art \u201eModelexikon der Zeit\u201c angesehen.", "sentence_answer": "Die Entwicklung von spezialisierterem Steinwerkzeug war Voraussetzung, um die Oberfl\u00e4che der Felle so zu bearbeiten, dass sie als Kleidung (ggf. auch enthaart als Leder) genutzt werden konnten.", "paragraph_id": 37737} {"question": "Welche Bedeutung hat die Entwicklung von N\u00e4hkunst in Bezug auf Kleidung?", "paragraph": "Kleidung\n\n=== Neolithikum und Antike ===\nNach Auffassung des Anthropologem Alexander Pashos l\u00e4sst sich der geschichtliche Zeitpunkt, seit dem Menschen regelm\u00e4\u00dfig Kleidung trugen, aus dem Auftreten der Kleiderlaus sch\u00e4tzen. Daraus gefolgert deuten aktuelle Genanalysen auf einen Entstehungszeitraum vor etwa 75.000 Jahren hin. Dar\u00fcber hinaus existieren jedoch auch andere Auffassungen, nach denen bereits bis vor ca. 650.000 Jahren die Vorfahren des heutigen Menschen Kleidung trugen. Aus dem Mittelpal\u00e4olithikum von Neumark-Nord, einer ca. 200.000 Jahre alten Fundstelle aus der Zeit des Neandertalers an einem ehemaligen Seeufer bei Frankleben in Sachsen-Anhalt, stammt ein Steinger\u00e4t mit anhaftenden Resten von Eichens\u00e4ure in einer Konzentration, die nicht nat\u00fcrlich auftreten kann und deshalb als ein Hinweis auf das Gerben von Tierh\u00e4uten gedeutet wird.\nEiner der \u00e4ltesten Umh\u00e4nge fand sich in der italienischen H\u00f6hle von Arene Candide. Er bestand aus etwa 400 Eichh\u00f6rnchenfellstreifen und wird auf ein Alter von ca. 23.000 Jahren datiert.\nDer Verlust von Fell in der menschlichen Evolution erm\u00f6glichte dem Menschen in seinen damaligen warmen Lebensr\u00e4umen die K\u00f6rpertemperatur besser zu regulieren (Schwitzen). Dies erh\u00f6hte seine Ausdauer zur Nahrungsbeschaffung bei der Hetzjagd. Mit der Erfindung der Kleidung wurde der damit auch verbundene Nachteil wieder kompensiert. Die M\u00f6glichkeit, unterschiedlich stark w\u00e4rmed\u00e4mmende Kleidung verwenden zu k\u00f6nnen, erh\u00f6ht die menschliche Flexibilit\u00e4t, sich in sehr unterschiedlichen Klimazonen aufhalten zu k\u00f6nnen.\nDie Entwicklung von spezialisierterem Steinwerkzeug war Voraussetzung, um die Oberfl\u00e4che der Felle so zu bearbeiten, dass sie als Kleidung (ggf. auch enthaart als Leder) genutzt werden konnten. M\u00f6glicherweise wurden Felle zun\u00e4chst als erster primitiver Sonnenschutz verwendet und sp\u00e4ter zu Zelten weiterentwickelt, bevor sie als Kleidung verwendet wurden. Die Nutzung von Pelz-Bekleidungsbestandteilen als Statussymbol des erfolgreichen J\u00e4gers, und damit h\u00e4ufig auch des Gruppenanf\u00fchrers, d\u00fcrfte ebenfalls sehr fr\u00fch eine Rolle gespielt haben; die bis in die Neuzeit noch \u00fcbliche derartige Verwendung in hei\u00dfen Gegenden l\u00e4sst darauf schlie\u00dfen. Die Effektivit\u00e4t als Kleidung wurde durch die Erfindung des N\u00e4hens erheblich gesteigert, da Kleidung nun geschlossen und dem menschlichen K\u00f6rperbau angepasst werden konnte. Mit gen\u00e4hter Kleidung war es dem Menschen m\u00f6glich, auch sehr kalte Regionen wie Nordkanada, Gr\u00f6nland und Nordsibirien st\u00e4ndig zu besiedeln (z.\u00a0B. Eskimos). Mit der Domestizierung des Schafs im fr\u00fchen Neolithikum und der Erfindung des Webens konnte nun auch Wolle als Rohstoff f\u00fcr Textilien genutzt werden. Das Schlie\u00dfen von \u00dcberwurfkleidung konnte neben dem Vern\u00e4hen als st\u00e4ndigem Verschluss nun auch bei Gebrauch durch Gewand-Nadeln, sp\u00e4ter Fibeln und Schnallen, noch sp\u00e4ter durch Kn\u00f6pfe erfolgen.\nDer \u00e4lteste Nachweis pflanzlicher Rohstoffe als Materialien f\u00fcr die Textilherstellung (z.\u00a0B. Leinen und Hanf) ist z.\u00a0B. bei Leinen auf einen Zeitraum von 36.000 bis 31.000 Jahre datiert.\nArch\u00e4ologische Funde von chemischen Relikten des Seidenproteins Fibroin in zwei 8500 Jahre alten Gr\u00e4bern lassen vermuten, dass jungsteinzeitlichen Bewohner von Jianhu die Seidenfasern bereits zu Stoffen gewebt haben.\nBereits in den fr\u00fchen Hochkulturen und der Antike unterlag der Kleidungsstil der Mode. Mesopotamische Terrakotten, insbesondere die mit bekleideten Frauen, sind als in Massenproduktion gefertigte Produkte in gro\u00dfer Zahl erhalten geblieben und zeigen die aktuelle Mode. Sie werden deshalb auch als eine Art \u201eModelexikon der Zeit\u201c angesehen.", "answer": "Die Effektivit\u00e4t als Kleidung wurde durch die Erfindung des N\u00e4hens erheblich gesteigert", "sentence": "Die Effektivit\u00e4t als Kleidung wurde durch die Erfindung des N\u00e4hens erheblich gesteigert , da Kleidung nun geschlossen und dem menschlichen K\u00f6rperbau angepasst werden konnte.", "paragraph_sentence": "Kleidung === Neolithikum und Antike = == Nach Auffassung des Anthropologem Alexander Pashos l\u00e4sst sich der geschichtliche Zeitpunkt, seit dem Menschen regelm\u00e4\u00dfig Kleidung trugen, aus dem Auftreten der Kleiderlaus sch\u00e4tzen. Daraus gefolgert deuten aktuelle Genanalysen auf einen Entstehungszeitraum vor etwa 75.000 Jahren hin. Dar\u00fcber hinaus existieren jedoch auch andere Auffassungen, nach denen bereits bis vor ca. 650.000 Jahren die Vorfahren des heutigen Menschen Kleidung trugen. Aus dem Mittelpal\u00e4olithikum von Neumark-Nord, einer ca. 200.000 Jahre alten Fundstelle aus der Zeit des Neandertalers an einem ehemaligen Seeufer bei Frankleben in Sachsen-Anhalt, stammt ein Steinger\u00e4t mit anhaftenden Resten von Eichens\u00e4ure in einer Konzentration, die nicht nat\u00fcrlich auftreten kann und deshalb als ein Hinweis auf das Gerben von Tierh\u00e4uten gedeutet wird. Einer der \u00e4ltesten Umh\u00e4nge fand sich in der italienischen H\u00f6hle von Arene Candide. Er bestand aus etwa 400 Eichh\u00f6rnchenfellstreifen und wird auf ein Alter von ca. 23.000 Jahren datiert. Der Verlust von Fell in der menschlichen Evolution erm\u00f6glichte dem Menschen in seinen damaligen warmen Lebensr\u00e4umen die K\u00f6rpertemperatur besser zu regulieren (Schwitzen). Dies erh\u00f6hte seine Ausdauer zur Nahrungsbeschaffung bei der Hetzjagd. Mit der Erfindung der Kleidung wurde der damit auch verbundene Nachteil wieder kompensiert. Die M\u00f6glichkeit, unterschiedlich stark w\u00e4rmed\u00e4mmende Kleidung verwenden zu k\u00f6nnen, erh\u00f6ht die menschliche Flexibilit\u00e4t, sich in sehr unterschiedlichen Klimazonen aufhalten zu k\u00f6nnen. Die Entwicklung von spezialisierterem Steinwerkzeug war Voraussetzung, um die Oberfl\u00e4che der Felle so zu bearbeiten, dass sie als Kleidung (ggf. auch enthaart als Leder) genutzt werden konnten. M\u00f6glicherweise wurden Felle zun\u00e4chst als erster primitiver Sonnenschutz verwendet und sp\u00e4ter zu Zelten weiterentwickelt, bevor sie als Kleidung verwendet wurden. Die Nutzung von Pelz-Bekleidungsbestandteilen als Statussymbol des erfolgreichen J\u00e4gers, und damit h\u00e4ufig auch des Gruppenanf\u00fchrers, d\u00fcrfte ebenfalls sehr fr\u00fch eine Rolle gespielt haben; die bis in die Neuzeit noch \u00fcbliche derartige Verwendung in hei\u00dfen Gegenden l\u00e4sst darauf schlie\u00dfen. Die Effektivit\u00e4t als Kleidung wurde durch die Erfindung des N\u00e4hens erheblich gesteigert , da Kleidung nun geschlossen und dem menschlichen K\u00f6rperbau angepasst werden konnte. Mit gen\u00e4hter Kleidung war es dem Menschen m\u00f6glich, auch sehr kalte Regionen wie Nordkanada, Gr\u00f6nland und Nordsibirien st\u00e4ndig zu besiedeln (z. B. Eskimos). Mit der Domestizierung des Schafs im fr\u00fchen Neolithikum und der Erfindung des Webens konnte nun auch Wolle als Rohstoff f\u00fcr Textilien genutzt werden. Das Schlie\u00dfen von \u00dcberwurfkleidung konnte neben dem Vern\u00e4hen als st\u00e4ndigem Verschluss nun auch bei Gebrauch durch Gewand-Nadeln, sp\u00e4ter Fibeln und Schnallen, noch sp\u00e4ter durch Kn\u00f6pfe erfolgen. Der \u00e4lteste Nachweis pflanzlicher Rohstoffe als Materialien f\u00fcr die Textilherstellung (z. B. Leinen und Hanf) ist z. B. bei Leinen auf einen Zeitraum von 36.000 bis 31.000 Jahre datiert. Arch\u00e4ologische Funde von chemischen Relikten des Seidenproteins Fibroin in zwei 8500 Jahre alten Gr\u00e4bern lassen vermuten, dass jungsteinzeitlichen Bewohner von Jianhu die Seidenfasern bereits zu Stoffen gewebt haben. Bereits in den fr\u00fchen Hochkulturen und der Antike unterlag der Kleidungsstil der Mode. Mesopotamische Terrakotten, insbesondere die mit bekleideten Frauen, sind als in Massenproduktion gefertigte Produkte in gro\u00dfer Zahl erhalten geblieben und zeigen die aktuelle Mode. Sie werden deshalb auch als eine Art \u201eModelexikon der Zeit\u201c angesehen.", "paragraph_answer": "Kleidung === Neolithikum und Antike === Nach Auffassung des Anthropologem Alexander Pashos l\u00e4sst sich der geschichtliche Zeitpunkt, seit dem Menschen regelm\u00e4\u00dfig Kleidung trugen, aus dem Auftreten der Kleiderlaus sch\u00e4tzen. Daraus gefolgert deuten aktuelle Genanalysen auf einen Entstehungszeitraum vor etwa 75.000 Jahren hin. Dar\u00fcber hinaus existieren jedoch auch andere Auffassungen, nach denen bereits bis vor ca. 650.000 Jahren die Vorfahren des heutigen Menschen Kleidung trugen. Aus dem Mittelpal\u00e4olithikum von Neumark-Nord, einer ca. 200.000 Jahre alten Fundstelle aus der Zeit des Neandertalers an einem ehemaligen Seeufer bei Frankleben in Sachsen-Anhalt, stammt ein Steinger\u00e4t mit anhaftenden Resten von Eichens\u00e4ure in einer Konzentration, die nicht nat\u00fcrlich auftreten kann und deshalb als ein Hinweis auf das Gerben von Tierh\u00e4uten gedeutet wird. Einer der \u00e4ltesten Umh\u00e4nge fand sich in der italienischen H\u00f6hle von Arene Candide. Er bestand aus etwa 400 Eichh\u00f6rnchenfellstreifen und wird auf ein Alter von ca. 23.000 Jahren datiert. Der Verlust von Fell in der menschlichen Evolution erm\u00f6glichte dem Menschen in seinen damaligen warmen Lebensr\u00e4umen die K\u00f6rpertemperatur besser zu regulieren (Schwitzen). Dies erh\u00f6hte seine Ausdauer zur Nahrungsbeschaffung bei der Hetzjagd. Mit der Erfindung der Kleidung wurde der damit auch verbundene Nachteil wieder kompensiert. Die M\u00f6glichkeit, unterschiedlich stark w\u00e4rmed\u00e4mmende Kleidung verwenden zu k\u00f6nnen, erh\u00f6ht die menschliche Flexibilit\u00e4t, sich in sehr unterschiedlichen Klimazonen aufhalten zu k\u00f6nnen. Die Entwicklung von spezialisierterem Steinwerkzeug war Voraussetzung, um die Oberfl\u00e4che der Felle so zu bearbeiten, dass sie als Kleidung (ggf. auch enthaart als Leder) genutzt werden konnten. M\u00f6glicherweise wurden Felle zun\u00e4chst als erster primitiver Sonnenschutz verwendet und sp\u00e4ter zu Zelten weiterentwickelt, bevor sie als Kleidung verwendet wurden. Die Nutzung von Pelz-Bekleidungsbestandteilen als Statussymbol des erfolgreichen J\u00e4gers, und damit h\u00e4ufig auch des Gruppenanf\u00fchrers, d\u00fcrfte ebenfalls sehr fr\u00fch eine Rolle gespielt haben; die bis in die Neuzeit noch \u00fcbliche derartige Verwendung in hei\u00dfen Gegenden l\u00e4sst darauf schlie\u00dfen. Die Effektivit\u00e4t als Kleidung wurde durch die Erfindung des N\u00e4hens erheblich gesteigert , da Kleidung nun geschlossen und dem menschlichen K\u00f6rperbau angepasst werden konnte. Mit gen\u00e4hter Kleidung war es dem Menschen m\u00f6glich, auch sehr kalte Regionen wie Nordkanada, Gr\u00f6nland und Nordsibirien st\u00e4ndig zu besiedeln (z. B. Eskimos). Mit der Domestizierung des Schafs im fr\u00fchen Neolithikum und der Erfindung des Webens konnte nun auch Wolle als Rohstoff f\u00fcr Textilien genutzt werden. Das Schlie\u00dfen von \u00dcberwurfkleidung konnte neben dem Vern\u00e4hen als st\u00e4ndigem Verschluss nun auch bei Gebrauch durch Gewand-Nadeln, sp\u00e4ter Fibeln und Schnallen, noch sp\u00e4ter durch Kn\u00f6pfe erfolgen. Der \u00e4lteste Nachweis pflanzlicher Rohstoffe als Materialien f\u00fcr die Textilherstellung (z. B. Leinen und Hanf) ist z. B. bei Leinen auf einen Zeitraum von 36.000 bis 31.000 Jahre datiert. Arch\u00e4ologische Funde von chemischen Relikten des Seidenproteins Fibroin in zwei 8500 Jahre alten Gr\u00e4bern lassen vermuten, dass jungsteinzeitlichen Bewohner von Jianhu die Seidenfasern bereits zu Stoffen gewebt haben. Bereits in den fr\u00fchen Hochkulturen und der Antike unterlag der Kleidungsstil der Mode. Mesopotamische Terrakotten, insbesondere die mit bekleideten Frauen, sind als in Massenproduktion gefertigte Produkte in gro\u00dfer Zahl erhalten geblieben und zeigen die aktuelle Mode. Sie werden deshalb auch als eine Art \u201eModelexikon der Zeit\u201c angesehen.", "sentence_answer": " Die Effektivit\u00e4t als Kleidung wurde durch die Erfindung des N\u00e4hens erheblich gesteigert , da Kleidung nun geschlossen und dem menschlichen K\u00f6rperbau angepasst werden konnte.", "paragraph_id": 37738} {"question": "Wann wurden erstmals Schafe als Haustiere gehalten?", "paragraph": "Kleidung\n\n=== Neolithikum und Antike ===\nNach Auffassung des Anthropologem Alexander Pashos l\u00e4sst sich der geschichtliche Zeitpunkt, seit dem Menschen regelm\u00e4\u00dfig Kleidung trugen, aus dem Auftreten der Kleiderlaus sch\u00e4tzen. Daraus gefolgert deuten aktuelle Genanalysen auf einen Entstehungszeitraum vor etwa 75.000 Jahren hin. Dar\u00fcber hinaus existieren jedoch auch andere Auffassungen, nach denen bereits bis vor ca. 650.000 Jahren die Vorfahren des heutigen Menschen Kleidung trugen. Aus dem Mittelpal\u00e4olithikum von Neumark-Nord, einer ca. 200.000 Jahre alten Fundstelle aus der Zeit des Neandertalers an einem ehemaligen Seeufer bei Frankleben in Sachsen-Anhalt, stammt ein Steinger\u00e4t mit anhaftenden Resten von Eichens\u00e4ure in einer Konzentration, die nicht nat\u00fcrlich auftreten kann und deshalb als ein Hinweis auf das Gerben von Tierh\u00e4uten gedeutet wird.\nEiner der \u00e4ltesten Umh\u00e4nge fand sich in der italienischen H\u00f6hle von Arene Candide. Er bestand aus etwa 400 Eichh\u00f6rnchenfellstreifen und wird auf ein Alter von ca. 23.000 Jahren datiert.\nDer Verlust von Fell in der menschlichen Evolution erm\u00f6glichte dem Menschen in seinen damaligen warmen Lebensr\u00e4umen die K\u00f6rpertemperatur besser zu regulieren (Schwitzen). Dies erh\u00f6hte seine Ausdauer zur Nahrungsbeschaffung bei der Hetzjagd. Mit der Erfindung der Kleidung wurde der damit auch verbundene Nachteil wieder kompensiert. Die M\u00f6glichkeit, unterschiedlich stark w\u00e4rmed\u00e4mmende Kleidung verwenden zu k\u00f6nnen, erh\u00f6ht die menschliche Flexibilit\u00e4t, sich in sehr unterschiedlichen Klimazonen aufhalten zu k\u00f6nnen.\nDie Entwicklung von spezialisierterem Steinwerkzeug war Voraussetzung, um die Oberfl\u00e4che der Felle so zu bearbeiten, dass sie als Kleidung (ggf. auch enthaart als Leder) genutzt werden konnten. M\u00f6glicherweise wurden Felle zun\u00e4chst als erster primitiver Sonnenschutz verwendet und sp\u00e4ter zu Zelten weiterentwickelt, bevor sie als Kleidung verwendet wurden. Die Nutzung von Pelz-Bekleidungsbestandteilen als Statussymbol des erfolgreichen J\u00e4gers, und damit h\u00e4ufig auch des Gruppenanf\u00fchrers, d\u00fcrfte ebenfalls sehr fr\u00fch eine Rolle gespielt haben; die bis in die Neuzeit noch \u00fcbliche derartige Verwendung in hei\u00dfen Gegenden l\u00e4sst darauf schlie\u00dfen. Die Effektivit\u00e4t als Kleidung wurde durch die Erfindung des N\u00e4hens erheblich gesteigert, da Kleidung nun geschlossen und dem menschlichen K\u00f6rperbau angepasst werden konnte. Mit gen\u00e4hter Kleidung war es dem Menschen m\u00f6glich, auch sehr kalte Regionen wie Nordkanada, Gr\u00f6nland und Nordsibirien st\u00e4ndig zu besiedeln (z.\u00a0B. Eskimos). Mit der Domestizierung des Schafs im fr\u00fchen Neolithikum und der Erfindung des Webens konnte nun auch Wolle als Rohstoff f\u00fcr Textilien genutzt werden. Das Schlie\u00dfen von \u00dcberwurfkleidung konnte neben dem Vern\u00e4hen als st\u00e4ndigem Verschluss nun auch bei Gebrauch durch Gewand-Nadeln, sp\u00e4ter Fibeln und Schnallen, noch sp\u00e4ter durch Kn\u00f6pfe erfolgen.\nDer \u00e4lteste Nachweis pflanzlicher Rohstoffe als Materialien f\u00fcr die Textilherstellung (z.\u00a0B. Leinen und Hanf) ist z.\u00a0B. bei Leinen auf einen Zeitraum von 36.000 bis 31.000 Jahre datiert.\nArch\u00e4ologische Funde von chemischen Relikten des Seidenproteins Fibroin in zwei 8500 Jahre alten Gr\u00e4bern lassen vermuten, dass jungsteinzeitlichen Bewohner von Jianhu die Seidenfasern bereits zu Stoffen gewebt haben.\nBereits in den fr\u00fchen Hochkulturen und der Antike unterlag der Kleidungsstil der Mode. Mesopotamische Terrakotten, insbesondere die mit bekleideten Frauen, sind als in Massenproduktion gefertigte Produkte in gro\u00dfer Zahl erhalten geblieben und zeigen die aktuelle Mode. Sie werden deshalb auch als eine Art \u201eModelexikon der Zeit\u201c angesehen.", "answer": " im fr\u00fchen Neolithikum", "sentence": "Mit der Domestizierung des Schafs im fr\u00fchen Neolithikum und der Erfindung des Webens konnte nun auch Wolle als Rohstoff f\u00fcr Textilien genutzt werden.", "paragraph_sentence": "Kleidung === Neolithikum und Antike = == Nach Auffassung des Anthropologem Alexander Pashos l\u00e4sst sich der geschichtliche Zeitpunkt, seit dem Menschen regelm\u00e4\u00dfig Kleidung trugen, aus dem Auftreten der Kleiderlaus sch\u00e4tzen. Daraus gefolgert deuten aktuelle Genanalysen auf einen Entstehungszeitraum vor etwa 75.000 Jahren hin. Dar\u00fcber hinaus existieren jedoch auch andere Auffassungen, nach denen bereits bis vor ca. 650.000 Jahren die Vorfahren des heutigen Menschen Kleidung trugen. Aus dem Mittelpal\u00e4olithikum von Neumark-Nord, einer ca. 200.000 Jahre alten Fundstelle aus der Zeit des Neandertalers an einem ehemaligen Seeufer bei Frankleben in Sachsen-Anhalt, stammt ein Steinger\u00e4t mit anhaftenden Resten von Eichens\u00e4ure in einer Konzentration, die nicht nat\u00fcrlich auftreten kann und deshalb als ein Hinweis auf das Gerben von Tierh\u00e4uten gedeutet wird. Einer der \u00e4ltesten Umh\u00e4nge fand sich in der italienischen H\u00f6hle von Arene Candide. Er bestand aus etwa 400 Eichh\u00f6rnchenfellstreifen und wird auf ein Alter von ca. 23.000 Jahren datiert. Der Verlust von Fell in der menschlichen Evolution erm\u00f6glichte dem Menschen in seinen damaligen warmen Lebensr\u00e4umen die K\u00f6rpertemperatur besser zu regulieren (Schwitzen). Dies erh\u00f6hte seine Ausdauer zur Nahrungsbeschaffung bei der Hetzjagd. Mit der Erfindung der Kleidung wurde der damit auch verbundene Nachteil wieder kompensiert. Die M\u00f6glichkeit, unterschiedlich stark w\u00e4rmed\u00e4mmende Kleidung verwenden zu k\u00f6nnen, erh\u00f6ht die menschliche Flexibilit\u00e4t, sich in sehr unterschiedlichen Klimazonen aufhalten zu k\u00f6nnen. Die Entwicklung von spezialisierterem Steinwerkzeug war Voraussetzung, um die Oberfl\u00e4che der Felle so zu bearbeiten, dass sie als Kleidung (ggf. auch enthaart als Leder) genutzt werden konnten. M\u00f6glicherweise wurden Felle zun\u00e4chst als erster primitiver Sonnenschutz verwendet und sp\u00e4ter zu Zelten weiterentwickelt, bevor sie als Kleidung verwendet wurden. Die Nutzung von Pelz-Bekleidungsbestandteilen als Statussymbol des erfolgreichen J\u00e4gers, und damit h\u00e4ufig auch des Gruppenanf\u00fchrers, d\u00fcrfte ebenfalls sehr fr\u00fch eine Rolle gespielt haben; die bis in die Neuzeit noch \u00fcbliche derartige Verwendung in hei\u00dfen Gegenden l\u00e4sst darauf schlie\u00dfen. Die Effektivit\u00e4t als Kleidung wurde durch die Erfindung des N\u00e4hens erheblich gesteigert, da Kleidung nun geschlossen und dem menschlichen K\u00f6rperbau angepasst werden konnte. Mit gen\u00e4hter Kleidung war es dem Menschen m\u00f6glich, auch sehr kalte Regionen wie Nordkanada, Gr\u00f6nland und Nordsibirien st\u00e4ndig zu besiedeln (z. B. Eskimos). Mit der Domestizierung des Schafs im fr\u00fchen Neolithikum und der Erfindung des Webens konnte nun auch Wolle als Rohstoff f\u00fcr Textilien genutzt werden. Das Schlie\u00dfen von \u00dcberwurfkleidung konnte neben dem Vern\u00e4hen als st\u00e4ndigem Verschluss nun auch bei Gebrauch durch Gewand-Nadeln, sp\u00e4ter Fibeln und Schnallen, noch sp\u00e4ter durch Kn\u00f6pfe erfolgen. Der \u00e4lteste Nachweis pflanzlicher Rohstoffe als Materialien f\u00fcr die Textilherstellung (z. B. Leinen und Hanf) ist z. B. bei Leinen auf einen Zeitraum von 36.000 bis 31.000 Jahre datiert. Arch\u00e4ologische Funde von chemischen Relikten des Seidenproteins Fibroin in zwei 8500 Jahre alten Gr\u00e4bern lassen vermuten, dass jungsteinzeitlichen Bewohner von Jianhu die Seidenfasern bereits zu Stoffen gewebt haben. Bereits in den fr\u00fchen Hochkulturen und der Antike unterlag der Kleidungsstil der Mode. Mesopotamische Terrakotten, insbesondere die mit bekleideten Frauen, sind als in Massenproduktion gefertigte Produkte in gro\u00dfer Zahl erhalten geblieben und zeigen die aktuelle Mode. Sie werden deshalb auch als eine Art \u201eModelexikon der Zeit\u201c angesehen.", "paragraph_answer": "Kleidung === Neolithikum und Antike === Nach Auffassung des Anthropologem Alexander Pashos l\u00e4sst sich der geschichtliche Zeitpunkt, seit dem Menschen regelm\u00e4\u00dfig Kleidung trugen, aus dem Auftreten der Kleiderlaus sch\u00e4tzen. Daraus gefolgert deuten aktuelle Genanalysen auf einen Entstehungszeitraum vor etwa 75.000 Jahren hin. Dar\u00fcber hinaus existieren jedoch auch andere Auffassungen, nach denen bereits bis vor ca. 650.000 Jahren die Vorfahren des heutigen Menschen Kleidung trugen. Aus dem Mittelpal\u00e4olithikum von Neumark-Nord, einer ca. 200.000 Jahre alten Fundstelle aus der Zeit des Neandertalers an einem ehemaligen Seeufer bei Frankleben in Sachsen-Anhalt, stammt ein Steinger\u00e4t mit anhaftenden Resten von Eichens\u00e4ure in einer Konzentration, die nicht nat\u00fcrlich auftreten kann und deshalb als ein Hinweis auf das Gerben von Tierh\u00e4uten gedeutet wird. Einer der \u00e4ltesten Umh\u00e4nge fand sich in der italienischen H\u00f6hle von Arene Candide. Er bestand aus etwa 400 Eichh\u00f6rnchenfellstreifen und wird auf ein Alter von ca. 23.000 Jahren datiert. Der Verlust von Fell in der menschlichen Evolution erm\u00f6glichte dem Menschen in seinen damaligen warmen Lebensr\u00e4umen die K\u00f6rpertemperatur besser zu regulieren (Schwitzen). Dies erh\u00f6hte seine Ausdauer zur Nahrungsbeschaffung bei der Hetzjagd. Mit der Erfindung der Kleidung wurde der damit auch verbundene Nachteil wieder kompensiert. Die M\u00f6glichkeit, unterschiedlich stark w\u00e4rmed\u00e4mmende Kleidung verwenden zu k\u00f6nnen, erh\u00f6ht die menschliche Flexibilit\u00e4t, sich in sehr unterschiedlichen Klimazonen aufhalten zu k\u00f6nnen. Die Entwicklung von spezialisierterem Steinwerkzeug war Voraussetzung, um die Oberfl\u00e4che der Felle so zu bearbeiten, dass sie als Kleidung (ggf. auch enthaart als Leder) genutzt werden konnten. M\u00f6glicherweise wurden Felle zun\u00e4chst als erster primitiver Sonnenschutz verwendet und sp\u00e4ter zu Zelten weiterentwickelt, bevor sie als Kleidung verwendet wurden. Die Nutzung von Pelz-Bekleidungsbestandteilen als Statussymbol des erfolgreichen J\u00e4gers, und damit h\u00e4ufig auch des Gruppenanf\u00fchrers, d\u00fcrfte ebenfalls sehr fr\u00fch eine Rolle gespielt haben; die bis in die Neuzeit noch \u00fcbliche derartige Verwendung in hei\u00dfen Gegenden l\u00e4sst darauf schlie\u00dfen. Die Effektivit\u00e4t als Kleidung wurde durch die Erfindung des N\u00e4hens erheblich gesteigert, da Kleidung nun geschlossen und dem menschlichen K\u00f6rperbau angepasst werden konnte. Mit gen\u00e4hter Kleidung war es dem Menschen m\u00f6glich, auch sehr kalte Regionen wie Nordkanada, Gr\u00f6nland und Nordsibirien st\u00e4ndig zu besiedeln (z. B. Eskimos). Mit der Domestizierung des Schafs im fr\u00fchen Neolithikum und der Erfindung des Webens konnte nun auch Wolle als Rohstoff f\u00fcr Textilien genutzt werden. Das Schlie\u00dfen von \u00dcberwurfkleidung konnte neben dem Vern\u00e4hen als st\u00e4ndigem Verschluss nun auch bei Gebrauch durch Gewand-Nadeln, sp\u00e4ter Fibeln und Schnallen, noch sp\u00e4ter durch Kn\u00f6pfe erfolgen. Der \u00e4lteste Nachweis pflanzlicher Rohstoffe als Materialien f\u00fcr die Textilherstellung (z. B. Leinen und Hanf) ist z. B. bei Leinen auf einen Zeitraum von 36.000 bis 31.000 Jahre datiert. Arch\u00e4ologische Funde von chemischen Relikten des Seidenproteins Fibroin in zwei 8500 Jahre alten Gr\u00e4bern lassen vermuten, dass jungsteinzeitlichen Bewohner von Jianhu die Seidenfasern bereits zu Stoffen gewebt haben. Bereits in den fr\u00fchen Hochkulturen und der Antike unterlag der Kleidungsstil der Mode. Mesopotamische Terrakotten, insbesondere die mit bekleideten Frauen, sind als in Massenproduktion gefertigte Produkte in gro\u00dfer Zahl erhalten geblieben und zeigen die aktuelle Mode. Sie werden deshalb auch als eine Art \u201eModelexikon der Zeit\u201c angesehen.", "sentence_answer": "Mit der Domestizierung des Schafs im fr\u00fchen Neolithikum und der Erfindung des Webens konnte nun auch Wolle als Rohstoff f\u00fcr Textilien genutzt werden.", "paragraph_id": 37739} {"question": "Welche Arten von fr\u00fchen Verschlussmechanismen f\u00fcr Kleidung gab es?", "paragraph": "Kleidung\n\n=== Neolithikum und Antike ===\nNach Auffassung des Anthropologem Alexander Pashos l\u00e4sst sich der geschichtliche Zeitpunkt, seit dem Menschen regelm\u00e4\u00dfig Kleidung trugen, aus dem Auftreten der Kleiderlaus sch\u00e4tzen. Daraus gefolgert deuten aktuelle Genanalysen auf einen Entstehungszeitraum vor etwa 75.000 Jahren hin. Dar\u00fcber hinaus existieren jedoch auch andere Auffassungen, nach denen bereits bis vor ca. 650.000 Jahren die Vorfahren des heutigen Menschen Kleidung trugen. Aus dem Mittelpal\u00e4olithikum von Neumark-Nord, einer ca. 200.000 Jahre alten Fundstelle aus der Zeit des Neandertalers an einem ehemaligen Seeufer bei Frankleben in Sachsen-Anhalt, stammt ein Steinger\u00e4t mit anhaftenden Resten von Eichens\u00e4ure in einer Konzentration, die nicht nat\u00fcrlich auftreten kann und deshalb als ein Hinweis auf das Gerben von Tierh\u00e4uten gedeutet wird.\nEiner der \u00e4ltesten Umh\u00e4nge fand sich in der italienischen H\u00f6hle von Arene Candide. Er bestand aus etwa 400 Eichh\u00f6rnchenfellstreifen und wird auf ein Alter von ca. 23.000 Jahren datiert.\nDer Verlust von Fell in der menschlichen Evolution erm\u00f6glichte dem Menschen in seinen damaligen warmen Lebensr\u00e4umen die K\u00f6rpertemperatur besser zu regulieren (Schwitzen). Dies erh\u00f6hte seine Ausdauer zur Nahrungsbeschaffung bei der Hetzjagd. Mit der Erfindung der Kleidung wurde der damit auch verbundene Nachteil wieder kompensiert. Die M\u00f6glichkeit, unterschiedlich stark w\u00e4rmed\u00e4mmende Kleidung verwenden zu k\u00f6nnen, erh\u00f6ht die menschliche Flexibilit\u00e4t, sich in sehr unterschiedlichen Klimazonen aufhalten zu k\u00f6nnen.\nDie Entwicklung von spezialisierterem Steinwerkzeug war Voraussetzung, um die Oberfl\u00e4che der Felle so zu bearbeiten, dass sie als Kleidung (ggf. auch enthaart als Leder) genutzt werden konnten. M\u00f6glicherweise wurden Felle zun\u00e4chst als erster primitiver Sonnenschutz verwendet und sp\u00e4ter zu Zelten weiterentwickelt, bevor sie als Kleidung verwendet wurden. Die Nutzung von Pelz-Bekleidungsbestandteilen als Statussymbol des erfolgreichen J\u00e4gers, und damit h\u00e4ufig auch des Gruppenanf\u00fchrers, d\u00fcrfte ebenfalls sehr fr\u00fch eine Rolle gespielt haben; die bis in die Neuzeit noch \u00fcbliche derartige Verwendung in hei\u00dfen Gegenden l\u00e4sst darauf schlie\u00dfen. Die Effektivit\u00e4t als Kleidung wurde durch die Erfindung des N\u00e4hens erheblich gesteigert, da Kleidung nun geschlossen und dem menschlichen K\u00f6rperbau angepasst werden konnte. Mit gen\u00e4hter Kleidung war es dem Menschen m\u00f6glich, auch sehr kalte Regionen wie Nordkanada, Gr\u00f6nland und Nordsibirien st\u00e4ndig zu besiedeln (z.\u00a0B. Eskimos). Mit der Domestizierung des Schafs im fr\u00fchen Neolithikum und der Erfindung des Webens konnte nun auch Wolle als Rohstoff f\u00fcr Textilien genutzt werden. Das Schlie\u00dfen von \u00dcberwurfkleidung konnte neben dem Vern\u00e4hen als st\u00e4ndigem Verschluss nun auch bei Gebrauch durch Gewand-Nadeln, sp\u00e4ter Fibeln und Schnallen, noch sp\u00e4ter durch Kn\u00f6pfe erfolgen.\nDer \u00e4lteste Nachweis pflanzlicher Rohstoffe als Materialien f\u00fcr die Textilherstellung (z.\u00a0B. Leinen und Hanf) ist z.\u00a0B. bei Leinen auf einen Zeitraum von 36.000 bis 31.000 Jahre datiert.\nArch\u00e4ologische Funde von chemischen Relikten des Seidenproteins Fibroin in zwei 8500 Jahre alten Gr\u00e4bern lassen vermuten, dass jungsteinzeitlichen Bewohner von Jianhu die Seidenfasern bereits zu Stoffen gewebt haben.\nBereits in den fr\u00fchen Hochkulturen und der Antike unterlag der Kleidungsstil der Mode. Mesopotamische Terrakotten, insbesondere die mit bekleideten Frauen, sind als in Massenproduktion gefertigte Produkte in gro\u00dfer Zahl erhalten geblieben und zeigen die aktuelle Mode. Sie werden deshalb auch als eine Art \u201eModelexikon der Zeit\u201c angesehen.", "answer": "Gewand-Nadeln, sp\u00e4ter Fibeln und Schnallen, noch sp\u00e4ter durch Kn\u00f6pfe", "sentence": "Das Schlie\u00dfen von \u00dcberwurfkleidung konnte neben dem Vern\u00e4hen als st\u00e4ndigem Verschluss nun auch bei Gebrauch durch Gewand-Nadeln, sp\u00e4ter Fibeln und Schnallen, noch sp\u00e4ter durch Kn\u00f6pfe erfolgen.", "paragraph_sentence": "Kleidung === Neolithikum und Antike = == Nach Auffassung des Anthropologem Alexander Pashos l\u00e4sst sich der geschichtliche Zeitpunkt, seit dem Menschen regelm\u00e4\u00dfig Kleidung trugen, aus dem Auftreten der Kleiderlaus sch\u00e4tzen. Daraus gefolgert deuten aktuelle Genanalysen auf einen Entstehungszeitraum vor etwa 75.000 Jahren hin. Dar\u00fcber hinaus existieren jedoch auch andere Auffassungen, nach denen bereits bis vor ca. 650.000 Jahren die Vorfahren des heutigen Menschen Kleidung trugen. Aus dem Mittelpal\u00e4olithikum von Neumark-Nord, einer ca. 200.000 Jahre alten Fundstelle aus der Zeit des Neandertalers an einem ehemaligen Seeufer bei Frankleben in Sachsen-Anhalt, stammt ein Steinger\u00e4t mit anhaftenden Resten von Eichens\u00e4ure in einer Konzentration, die nicht nat\u00fcrlich auftreten kann und deshalb als ein Hinweis auf das Gerben von Tierh\u00e4uten gedeutet wird. Einer der \u00e4ltesten Umh\u00e4nge fand sich in der italienischen H\u00f6hle von Arene Candide. Er bestand aus etwa 400 Eichh\u00f6rnchenfellstreifen und wird auf ein Alter von ca. 23.000 Jahren datiert. Der Verlust von Fell in der menschlichen Evolution erm\u00f6glichte dem Menschen in seinen damaligen warmen Lebensr\u00e4umen die K\u00f6rpertemperatur besser zu regulieren (Schwitzen). Dies erh\u00f6hte seine Ausdauer zur Nahrungsbeschaffung bei der Hetzjagd. Mit der Erfindung der Kleidung wurde der damit auch verbundene Nachteil wieder kompensiert. Die M\u00f6glichkeit, unterschiedlich stark w\u00e4rmed\u00e4mmende Kleidung verwenden zu k\u00f6nnen, erh\u00f6ht die menschliche Flexibilit\u00e4t, sich in sehr unterschiedlichen Klimazonen aufhalten zu k\u00f6nnen. Die Entwicklung von spezialisierterem Steinwerkzeug war Voraussetzung, um die Oberfl\u00e4che der Felle so zu bearbeiten, dass sie als Kleidung (ggf. auch enthaart als Leder) genutzt werden konnten. M\u00f6glicherweise wurden Felle zun\u00e4chst als erster primitiver Sonnenschutz verwendet und sp\u00e4ter zu Zelten weiterentwickelt, bevor sie als Kleidung verwendet wurden. Die Nutzung von Pelz-Bekleidungsbestandteilen als Statussymbol des erfolgreichen J\u00e4gers, und damit h\u00e4ufig auch des Gruppenanf\u00fchrers, d\u00fcrfte ebenfalls sehr fr\u00fch eine Rolle gespielt haben; die bis in die Neuzeit noch \u00fcbliche derartige Verwendung in hei\u00dfen Gegenden l\u00e4sst darauf schlie\u00dfen. Die Effektivit\u00e4t als Kleidung wurde durch die Erfindung des N\u00e4hens erheblich gesteigert, da Kleidung nun geschlossen und dem menschlichen K\u00f6rperbau angepasst werden konnte. Mit gen\u00e4hter Kleidung war es dem Menschen m\u00f6glich, auch sehr kalte Regionen wie Nordkanada, Gr\u00f6nland und Nordsibirien st\u00e4ndig zu besiedeln (z. B. Eskimos). Mit der Domestizierung des Schafs im fr\u00fchen Neolithikum und der Erfindung des Webens konnte nun auch Wolle als Rohstoff f\u00fcr Textilien genutzt werden. Das Schlie\u00dfen von \u00dcberwurfkleidung konnte neben dem Vern\u00e4hen als st\u00e4ndigem Verschluss nun auch bei Gebrauch durch Gewand-Nadeln, sp\u00e4ter Fibeln und Schnallen, noch sp\u00e4ter durch Kn\u00f6pfe erfolgen. Der \u00e4lteste Nachweis pflanzlicher Rohstoffe als Materialien f\u00fcr die Textilherstellung (z. B. Leinen und Hanf) ist z. B. bei Leinen auf einen Zeitraum von 36.000 bis 31.000 Jahre datiert. Arch\u00e4ologische Funde von chemischen Relikten des Seidenproteins Fibroin in zwei 8500 Jahre alten Gr\u00e4bern lassen vermuten, dass jungsteinzeitlichen Bewohner von Jianhu die Seidenfasern bereits zu Stoffen gewebt haben. Bereits in den fr\u00fchen Hochkulturen und der Antike unterlag der Kleidungsstil der Mode. Mesopotamische Terrakotten, insbesondere die mit bekleideten Frauen, sind als in Massenproduktion gefertigte Produkte in gro\u00dfer Zahl erhalten geblieben und zeigen die aktuelle Mode. Sie werden deshalb auch als eine Art \u201eModelexikon der Zeit\u201c angesehen.", "paragraph_answer": "Kleidung === Neolithikum und Antike === Nach Auffassung des Anthropologem Alexander Pashos l\u00e4sst sich der geschichtliche Zeitpunkt, seit dem Menschen regelm\u00e4\u00dfig Kleidung trugen, aus dem Auftreten der Kleiderlaus sch\u00e4tzen. Daraus gefolgert deuten aktuelle Genanalysen auf einen Entstehungszeitraum vor etwa 75.000 Jahren hin. Dar\u00fcber hinaus existieren jedoch auch andere Auffassungen, nach denen bereits bis vor ca. 650.000 Jahren die Vorfahren des heutigen Menschen Kleidung trugen. Aus dem Mittelpal\u00e4olithikum von Neumark-Nord, einer ca. 200.000 Jahre alten Fundstelle aus der Zeit des Neandertalers an einem ehemaligen Seeufer bei Frankleben in Sachsen-Anhalt, stammt ein Steinger\u00e4t mit anhaftenden Resten von Eichens\u00e4ure in einer Konzentration, die nicht nat\u00fcrlich auftreten kann und deshalb als ein Hinweis auf das Gerben von Tierh\u00e4uten gedeutet wird. Einer der \u00e4ltesten Umh\u00e4nge fand sich in der italienischen H\u00f6hle von Arene Candide. Er bestand aus etwa 400 Eichh\u00f6rnchenfellstreifen und wird auf ein Alter von ca. 23.000 Jahren datiert. Der Verlust von Fell in der menschlichen Evolution erm\u00f6glichte dem Menschen in seinen damaligen warmen Lebensr\u00e4umen die K\u00f6rpertemperatur besser zu regulieren (Schwitzen). Dies erh\u00f6hte seine Ausdauer zur Nahrungsbeschaffung bei der Hetzjagd. Mit der Erfindung der Kleidung wurde der damit auch verbundene Nachteil wieder kompensiert. Die M\u00f6glichkeit, unterschiedlich stark w\u00e4rmed\u00e4mmende Kleidung verwenden zu k\u00f6nnen, erh\u00f6ht die menschliche Flexibilit\u00e4t, sich in sehr unterschiedlichen Klimazonen aufhalten zu k\u00f6nnen. Die Entwicklung von spezialisierterem Steinwerkzeug war Voraussetzung, um die Oberfl\u00e4che der Felle so zu bearbeiten, dass sie als Kleidung (ggf. auch enthaart als Leder) genutzt werden konnten. M\u00f6glicherweise wurden Felle zun\u00e4chst als erster primitiver Sonnenschutz verwendet und sp\u00e4ter zu Zelten weiterentwickelt, bevor sie als Kleidung verwendet wurden. Die Nutzung von Pelz-Bekleidungsbestandteilen als Statussymbol des erfolgreichen J\u00e4gers, und damit h\u00e4ufig auch des Gruppenanf\u00fchrers, d\u00fcrfte ebenfalls sehr fr\u00fch eine Rolle gespielt haben; die bis in die Neuzeit noch \u00fcbliche derartige Verwendung in hei\u00dfen Gegenden l\u00e4sst darauf schlie\u00dfen. Die Effektivit\u00e4t als Kleidung wurde durch die Erfindung des N\u00e4hens erheblich gesteigert, da Kleidung nun geschlossen und dem menschlichen K\u00f6rperbau angepasst werden konnte. Mit gen\u00e4hter Kleidung war es dem Menschen m\u00f6glich, auch sehr kalte Regionen wie Nordkanada, Gr\u00f6nland und Nordsibirien st\u00e4ndig zu besiedeln (z. B. Eskimos). Mit der Domestizierung des Schafs im fr\u00fchen Neolithikum und der Erfindung des Webens konnte nun auch Wolle als Rohstoff f\u00fcr Textilien genutzt werden. Das Schlie\u00dfen von \u00dcberwurfkleidung konnte neben dem Vern\u00e4hen als st\u00e4ndigem Verschluss nun auch bei Gebrauch durch Gewand-Nadeln, sp\u00e4ter Fibeln und Schnallen, noch sp\u00e4ter durch Kn\u00f6pfe erfolgen. Der \u00e4lteste Nachweis pflanzlicher Rohstoffe als Materialien f\u00fcr die Textilherstellung (z. B. Leinen und Hanf) ist z. B. bei Leinen auf einen Zeitraum von 36.000 bis 31.000 Jahre datiert. Arch\u00e4ologische Funde von chemischen Relikten des Seidenproteins Fibroin in zwei 8500 Jahre alten Gr\u00e4bern lassen vermuten, dass jungsteinzeitlichen Bewohner von Jianhu die Seidenfasern bereits zu Stoffen gewebt haben. Bereits in den fr\u00fchen Hochkulturen und der Antike unterlag der Kleidungsstil der Mode. Mesopotamische Terrakotten, insbesondere die mit bekleideten Frauen, sind als in Massenproduktion gefertigte Produkte in gro\u00dfer Zahl erhalten geblieben und zeigen die aktuelle Mode. Sie werden deshalb auch als eine Art \u201eModelexikon der Zeit\u201c angesehen.", "sentence_answer": "Das Schlie\u00dfen von \u00dcberwurfkleidung konnte neben dem Vern\u00e4hen als st\u00e4ndigem Verschluss nun auch bei Gebrauch durch Gewand-Nadeln, sp\u00e4ter Fibeln und Schnallen, noch sp\u00e4ter durch Kn\u00f6pfe erfolgen.", "paragraph_id": 37744} {"question": "Vor wie vielen Jahren wurden erstmals Pflanzen zur Herstellung von Kleidung benutzt?", "paragraph": "Kleidung\n\n=== Neolithikum und Antike ===\nNach Auffassung des Anthropologem Alexander Pashos l\u00e4sst sich der geschichtliche Zeitpunkt, seit dem Menschen regelm\u00e4\u00dfig Kleidung trugen, aus dem Auftreten der Kleiderlaus sch\u00e4tzen. Daraus gefolgert deuten aktuelle Genanalysen auf einen Entstehungszeitraum vor etwa 75.000 Jahren hin. Dar\u00fcber hinaus existieren jedoch auch andere Auffassungen, nach denen bereits bis vor ca. 650.000 Jahren die Vorfahren des heutigen Menschen Kleidung trugen. Aus dem Mittelpal\u00e4olithikum von Neumark-Nord, einer ca. 200.000 Jahre alten Fundstelle aus der Zeit des Neandertalers an einem ehemaligen Seeufer bei Frankleben in Sachsen-Anhalt, stammt ein Steinger\u00e4t mit anhaftenden Resten von Eichens\u00e4ure in einer Konzentration, die nicht nat\u00fcrlich auftreten kann und deshalb als ein Hinweis auf das Gerben von Tierh\u00e4uten gedeutet wird.\nEiner der \u00e4ltesten Umh\u00e4nge fand sich in der italienischen H\u00f6hle von Arene Candide. Er bestand aus etwa 400 Eichh\u00f6rnchenfellstreifen und wird auf ein Alter von ca. 23.000 Jahren datiert.\nDer Verlust von Fell in der menschlichen Evolution erm\u00f6glichte dem Menschen in seinen damaligen warmen Lebensr\u00e4umen die K\u00f6rpertemperatur besser zu regulieren (Schwitzen). Dies erh\u00f6hte seine Ausdauer zur Nahrungsbeschaffung bei der Hetzjagd. Mit der Erfindung der Kleidung wurde der damit auch verbundene Nachteil wieder kompensiert. Die M\u00f6glichkeit, unterschiedlich stark w\u00e4rmed\u00e4mmende Kleidung verwenden zu k\u00f6nnen, erh\u00f6ht die menschliche Flexibilit\u00e4t, sich in sehr unterschiedlichen Klimazonen aufhalten zu k\u00f6nnen.\nDie Entwicklung von spezialisierterem Steinwerkzeug war Voraussetzung, um die Oberfl\u00e4che der Felle so zu bearbeiten, dass sie als Kleidung (ggf. auch enthaart als Leder) genutzt werden konnten. M\u00f6glicherweise wurden Felle zun\u00e4chst als erster primitiver Sonnenschutz verwendet und sp\u00e4ter zu Zelten weiterentwickelt, bevor sie als Kleidung verwendet wurden. Die Nutzung von Pelz-Bekleidungsbestandteilen als Statussymbol des erfolgreichen J\u00e4gers, und damit h\u00e4ufig auch des Gruppenanf\u00fchrers, d\u00fcrfte ebenfalls sehr fr\u00fch eine Rolle gespielt haben; die bis in die Neuzeit noch \u00fcbliche derartige Verwendung in hei\u00dfen Gegenden l\u00e4sst darauf schlie\u00dfen. Die Effektivit\u00e4t als Kleidung wurde durch die Erfindung des N\u00e4hens erheblich gesteigert, da Kleidung nun geschlossen und dem menschlichen K\u00f6rperbau angepasst werden konnte. Mit gen\u00e4hter Kleidung war es dem Menschen m\u00f6glich, auch sehr kalte Regionen wie Nordkanada, Gr\u00f6nland und Nordsibirien st\u00e4ndig zu besiedeln (z.\u00a0B. Eskimos). Mit der Domestizierung des Schafs im fr\u00fchen Neolithikum und der Erfindung des Webens konnte nun auch Wolle als Rohstoff f\u00fcr Textilien genutzt werden. Das Schlie\u00dfen von \u00dcberwurfkleidung konnte neben dem Vern\u00e4hen als st\u00e4ndigem Verschluss nun auch bei Gebrauch durch Gewand-Nadeln, sp\u00e4ter Fibeln und Schnallen, noch sp\u00e4ter durch Kn\u00f6pfe erfolgen.\nDer \u00e4lteste Nachweis pflanzlicher Rohstoffe als Materialien f\u00fcr die Textilherstellung (z.\u00a0B. Leinen und Hanf) ist z.\u00a0B. bei Leinen auf einen Zeitraum von 36.000 bis 31.000 Jahre datiert.\nArch\u00e4ologische Funde von chemischen Relikten des Seidenproteins Fibroin in zwei 8500 Jahre alten Gr\u00e4bern lassen vermuten, dass jungsteinzeitlichen Bewohner von Jianhu die Seidenfasern bereits zu Stoffen gewebt haben.\nBereits in den fr\u00fchen Hochkulturen und der Antike unterlag der Kleidungsstil der Mode. Mesopotamische Terrakotten, insbesondere die mit bekleideten Frauen, sind als in Massenproduktion gefertigte Produkte in gro\u00dfer Zahl erhalten geblieben und zeigen die aktuelle Mode. Sie werden deshalb auch als eine Art \u201eModelexikon der Zeit\u201c angesehen.", "answer": "36.000 bis 31.000 Jahre", "sentence": "Der \u00e4lteste Nachweis pflanzlicher Rohstoffe als Materialien f\u00fcr die Textilherstellung (z.\u00a0B. Leinen und Hanf) ist z.\u00a0B. bei Leinen auf einen Zeitraum von 36.000 bis 31.000 Jahre datiert.", "paragraph_sentence": "Kleidung === Neolithikum und Antike = == Nach Auffassung des Anthropologem Alexander Pashos l\u00e4sst sich der geschichtliche Zeitpunkt, seit dem Menschen regelm\u00e4\u00dfig Kleidung trugen, aus dem Auftreten der Kleiderlaus sch\u00e4tzen. Daraus gefolgert deuten aktuelle Genanalysen auf einen Entstehungszeitraum vor etwa 75.000 Jahren hin. Dar\u00fcber hinaus existieren jedoch auch andere Auffassungen, nach denen bereits bis vor ca. 650.000 Jahren die Vorfahren des heutigen Menschen Kleidung trugen. Aus dem Mittelpal\u00e4olithikum von Neumark-Nord, einer ca. 200.000 Jahre alten Fundstelle aus der Zeit des Neandertalers an einem ehemaligen Seeufer bei Frankleben in Sachsen-Anhalt, stammt ein Steinger\u00e4t mit anhaftenden Resten von Eichens\u00e4ure in einer Konzentration, die nicht nat\u00fcrlich auftreten kann und deshalb als ein Hinweis auf das Gerben von Tierh\u00e4uten gedeutet wird. Einer der \u00e4ltesten Umh\u00e4nge fand sich in der italienischen H\u00f6hle von Arene Candide. Er bestand aus etwa 400 Eichh\u00f6rnchenfellstreifen und wird auf ein Alter von ca. 23.000 Jahren datiert. Der Verlust von Fell in der menschlichen Evolution erm\u00f6glichte dem Menschen in seinen damaligen warmen Lebensr\u00e4umen die K\u00f6rpertemperatur besser zu regulieren (Schwitzen). Dies erh\u00f6hte seine Ausdauer zur Nahrungsbeschaffung bei der Hetzjagd. Mit der Erfindung der Kleidung wurde der damit auch verbundene Nachteil wieder kompensiert. Die M\u00f6glichkeit, unterschiedlich stark w\u00e4rmed\u00e4mmende Kleidung verwenden zu k\u00f6nnen, erh\u00f6ht die menschliche Flexibilit\u00e4t, sich in sehr unterschiedlichen Klimazonen aufhalten zu k\u00f6nnen. Die Entwicklung von spezialisierterem Steinwerkzeug war Voraussetzung, um die Oberfl\u00e4che der Felle so zu bearbeiten, dass sie als Kleidung (ggf. auch enthaart als Leder) genutzt werden konnten. M\u00f6glicherweise wurden Felle zun\u00e4chst als erster primitiver Sonnenschutz verwendet und sp\u00e4ter zu Zelten weiterentwickelt, bevor sie als Kleidung verwendet wurden. Die Nutzung von Pelz-Bekleidungsbestandteilen als Statussymbol des erfolgreichen J\u00e4gers, und damit h\u00e4ufig auch des Gruppenanf\u00fchrers, d\u00fcrfte ebenfalls sehr fr\u00fch eine Rolle gespielt haben; die bis in die Neuzeit noch \u00fcbliche derartige Verwendung in hei\u00dfen Gegenden l\u00e4sst darauf schlie\u00dfen. Die Effektivit\u00e4t als Kleidung wurde durch die Erfindung des N\u00e4hens erheblich gesteigert, da Kleidung nun geschlossen und dem menschlichen K\u00f6rperbau angepasst werden konnte. Mit gen\u00e4hter Kleidung war es dem Menschen m\u00f6glich, auch sehr kalte Regionen wie Nordkanada, Gr\u00f6nland und Nordsibirien st\u00e4ndig zu besiedeln (z. B. Eskimos). Mit der Domestizierung des Schafs im fr\u00fchen Neolithikum und der Erfindung des Webens konnte nun auch Wolle als Rohstoff f\u00fcr Textilien genutzt werden. Das Schlie\u00dfen von \u00dcberwurfkleidung konnte neben dem Vern\u00e4hen als st\u00e4ndigem Verschluss nun auch bei Gebrauch durch Gewand-Nadeln, sp\u00e4ter Fibeln und Schnallen, noch sp\u00e4ter durch Kn\u00f6pfe erfolgen. Der \u00e4lteste Nachweis pflanzlicher Rohstoffe als Materialien f\u00fcr die Textilherstellung (z. B. Leinen und Hanf) ist z. B. bei Leinen auf einen Zeitraum von 36.000 bis 31.000 Jahre datiert. Arch\u00e4ologische Funde von chemischen Relikten des Seidenproteins Fibroin in zwei 8500 Jahre alten Gr\u00e4bern lassen vermuten, dass jungsteinzeitlichen Bewohner von Jianhu die Seidenfasern bereits zu Stoffen gewebt haben. Bereits in den fr\u00fchen Hochkulturen und der Antike unterlag der Kleidungsstil der Mode. Mesopotamische Terrakotten, insbesondere die mit bekleideten Frauen, sind als in Massenproduktion gefertigte Produkte in gro\u00dfer Zahl erhalten geblieben und zeigen die aktuelle Mode. Sie werden deshalb auch als eine Art \u201eModelexikon der Zeit\u201c angesehen.", "paragraph_answer": "Kleidung === Neolithikum und Antike === Nach Auffassung des Anthropologem Alexander Pashos l\u00e4sst sich der geschichtliche Zeitpunkt, seit dem Menschen regelm\u00e4\u00dfig Kleidung trugen, aus dem Auftreten der Kleiderlaus sch\u00e4tzen. Daraus gefolgert deuten aktuelle Genanalysen auf einen Entstehungszeitraum vor etwa 75.000 Jahren hin. Dar\u00fcber hinaus existieren jedoch auch andere Auffassungen, nach denen bereits bis vor ca. 650.000 Jahren die Vorfahren des heutigen Menschen Kleidung trugen. Aus dem Mittelpal\u00e4olithikum von Neumark-Nord, einer ca. 200.000 Jahre alten Fundstelle aus der Zeit des Neandertalers an einem ehemaligen Seeufer bei Frankleben in Sachsen-Anhalt, stammt ein Steinger\u00e4t mit anhaftenden Resten von Eichens\u00e4ure in einer Konzentration, die nicht nat\u00fcrlich auftreten kann und deshalb als ein Hinweis auf das Gerben von Tierh\u00e4uten gedeutet wird. Einer der \u00e4ltesten Umh\u00e4nge fand sich in der italienischen H\u00f6hle von Arene Candide. Er bestand aus etwa 400 Eichh\u00f6rnchenfellstreifen und wird auf ein Alter von ca. 23.000 Jahren datiert. Der Verlust von Fell in der menschlichen Evolution erm\u00f6glichte dem Menschen in seinen damaligen warmen Lebensr\u00e4umen die K\u00f6rpertemperatur besser zu regulieren (Schwitzen). Dies erh\u00f6hte seine Ausdauer zur Nahrungsbeschaffung bei der Hetzjagd. Mit der Erfindung der Kleidung wurde der damit auch verbundene Nachteil wieder kompensiert. Die M\u00f6glichkeit, unterschiedlich stark w\u00e4rmed\u00e4mmende Kleidung verwenden zu k\u00f6nnen, erh\u00f6ht die menschliche Flexibilit\u00e4t, sich in sehr unterschiedlichen Klimazonen aufhalten zu k\u00f6nnen. Die Entwicklung von spezialisierterem Steinwerkzeug war Voraussetzung, um die Oberfl\u00e4che der Felle so zu bearbeiten, dass sie als Kleidung (ggf. auch enthaart als Leder) genutzt werden konnten. M\u00f6glicherweise wurden Felle zun\u00e4chst als erster primitiver Sonnenschutz verwendet und sp\u00e4ter zu Zelten weiterentwickelt, bevor sie als Kleidung verwendet wurden. Die Nutzung von Pelz-Bekleidungsbestandteilen als Statussymbol des erfolgreichen J\u00e4gers, und damit h\u00e4ufig auch des Gruppenanf\u00fchrers, d\u00fcrfte ebenfalls sehr fr\u00fch eine Rolle gespielt haben; die bis in die Neuzeit noch \u00fcbliche derartige Verwendung in hei\u00dfen Gegenden l\u00e4sst darauf schlie\u00dfen. Die Effektivit\u00e4t als Kleidung wurde durch die Erfindung des N\u00e4hens erheblich gesteigert, da Kleidung nun geschlossen und dem menschlichen K\u00f6rperbau angepasst werden konnte. Mit gen\u00e4hter Kleidung war es dem Menschen m\u00f6glich, auch sehr kalte Regionen wie Nordkanada, Gr\u00f6nland und Nordsibirien st\u00e4ndig zu besiedeln (z. B. Eskimos). Mit der Domestizierung des Schafs im fr\u00fchen Neolithikum und der Erfindung des Webens konnte nun auch Wolle als Rohstoff f\u00fcr Textilien genutzt werden. Das Schlie\u00dfen von \u00dcberwurfkleidung konnte neben dem Vern\u00e4hen als st\u00e4ndigem Verschluss nun auch bei Gebrauch durch Gewand-Nadeln, sp\u00e4ter Fibeln und Schnallen, noch sp\u00e4ter durch Kn\u00f6pfe erfolgen. Der \u00e4lteste Nachweis pflanzlicher Rohstoffe als Materialien f\u00fcr die Textilherstellung (z. B. Leinen und Hanf) ist z. B. bei Leinen auf einen Zeitraum von 36.000 bis 31.000 Jahre datiert. Arch\u00e4ologische Funde von chemischen Relikten des Seidenproteins Fibroin in zwei 8500 Jahre alten Gr\u00e4bern lassen vermuten, dass jungsteinzeitlichen Bewohner von Jianhu die Seidenfasern bereits zu Stoffen gewebt haben. Bereits in den fr\u00fchen Hochkulturen und der Antike unterlag der Kleidungsstil der Mode. Mesopotamische Terrakotten, insbesondere die mit bekleideten Frauen, sind als in Massenproduktion gefertigte Produkte in gro\u00dfer Zahl erhalten geblieben und zeigen die aktuelle Mode. Sie werden deshalb auch als eine Art \u201eModelexikon der Zeit\u201c angesehen.", "sentence_answer": "Der \u00e4lteste Nachweis pflanzlicher Rohstoffe als Materialien f\u00fcr die Textilherstellung (z. B. Leinen und Hanf) ist z. B. bei Leinen auf einen Zeitraum von 36.000 bis 31.000 Jahre datiert.", "paragraph_id": 37749} {"question": "Wer pr\u00e4gte den Begriff Wirkungsquantum?", "paragraph": "Plancksches_Wirkungsquantum\n\n== Drehimpuls ==\nDie Bezeichnung \u201eWirkungsquantum\u201c war f\u00fcr Planck zun\u00e4chst alleine durch die physikalische Dimension ''Energie mal Zeit'' der Konstante motiviert, die als ''Wirkung'' bezeichnet wird. Indes hat der klassische mechanische Bahndrehimpuls die gleiche Dimension, und erwies sich ganz allgemein auch als die f\u00fcr den Drehimpuls ma\u00dfgebliche Naturkonstante.\nIn dem 1913 von Niels Bohr aufgestellten Atommodell tritt, nachdem es 1917 zum Bohr-Sommerfeldschen Atommodell erweitert wurde, der Bahndrehimpulsvektor des Elektrons als zweifach gequantelte Gr\u00f6\u00dfe in Erscheinung. Dem Betrag nach kann er wie im Bohrschen Modell nur ganzzahlige Vielfache von annehmen: mit der ''Drehimpulsquantenzahl'' . Zus\u00e4tzlich gilt die Bedingung, dass die Projektion des Drehimpulsvektors der L\u00e4nge auf eine Koordinatenachse nur die Werte annehmen kann, wobei die ''magnetische Quantenzahl'' ganzzahlig ist (s. Richtungsquantelung) und auf den Bereich von bis beschr\u00e4nkt ist. F\u00fcr die Bahnen zur Hauptquantenzahl kann alle Werte haben.\nIn der 1925 von Werner Heisenberg und Erwin Schr\u00f6dinger begr\u00fcndeten Quantenmechanik ergibt sich die gleiche Quantelung des Bahndrehimpulses, indem dieser durch den Operator dargestellt wird. Allerdings hat der Betrag des Drehimpulsvektors nun die L\u00e4nge . Au\u00dferdem geh\u00f6ren im Wasserstoffatom zu den Elektronenzust\u00e4nden mit Hauptquantenzahl nach quantenmechanischer Berechnung die Bahndrehimpulsquantenzahlen , diese sind also um 1 kleiner als im Bohr-Sommerfeldschen Modell. Dies stimmt mit allen Beobachtungen \u00fcberein.\nAu\u00dfer dem Bahndrehimpuls k\u00f6nnen die Teilchen (ebenso Teilchensysteme) auch Spin besitzen, das ist ein Eigendrehimpuls um ihren eigenen Schwerpunkt, oft mit bezeichnet. Auch der Spin wird in Einheiten von ausgedr\u00fcckt. Es gibt Teilchen, deren Spin ein ganzzahliges Vielfaches von ist (Bosonen), aber auch Teilchen mit halbzahligem Vielfachen von (Fermionen). Die Unterscheidung der zwei Teilchenarten Bosonen und Fermionen ist in der Physik grundlegend. Die Erweiterung von nur ganzzahligen zu halbzahligen Quantenzahlen des Drehimpulses ergibt sich aus den Eigenschaften des quantenmechanischen Spinoperators . Seine drei Komponenten erf\u00fcllen miteinander dieselben Vertauschungsrelationen wie die Komponenten des Bahndrehimpulsoperators . F\u00fcr den Bahndrehimpuls gilt dar\u00fcber hinaus , dies gilt jedoch nicht f\u00fcr den Spin.", "answer": "Planck", "sentence": "Planck sches_Wirkungsquantum\n\n=", "paragraph_sentence": " Planck sches_Wirkungsquantum = = Drehimpuls == Die Bezeichnung \u201eWirkungsquantum\u201c war f\u00fcr Planck zun\u00e4chst alleine durch die physikalische Dimension ''Energie mal Zeit'' der Konstante motiviert, die als ''Wirkung'' bezeichnet wird. Indes hat der klassische mechanische Bahndrehimpuls die gleiche Dimension, und erwies sich ganz allgemein auch als die f\u00fcr den Drehimpuls ma\u00dfgebliche Naturkonstante. In dem 1913 von Niels Bohr aufgestellten Atommodell tritt, nachdem es 1917 zum Bohr-Sommerfeldschen Atommodell erweitert wurde, der Bahndrehimpulsvektor des Elektrons als zweifach gequantelte Gr\u00f6\u00dfe in Erscheinung. Dem Betrag nach kann er wie im Bohrschen Modell nur ganzzahlige Vielfache von annehmen: mit der ''Drehimpulsquantenzahl'' . Zus\u00e4tzlich gilt die Bedingung, dass die Projektion des Drehimpulsvektors der L\u00e4nge auf eine Koordinatenachse nur die Werte annehmen kann, wobei die ''magnetische Quantenzahl'' ganzzahlig ist (s. Richtungsquantelung) und auf den Bereich von bis beschr\u00e4nkt ist. F\u00fcr die Bahnen zur Hauptquantenzahl kann alle Werte haben. In der 1925 von Werner Heisenberg und Erwin Schr\u00f6dinger begr\u00fcndeten Quantenmechanik ergibt sich die gleiche Quantelung des Bahndrehimpulses, indem dieser durch den Operator dargestellt wird. Allerdings hat der Betrag des Drehimpulsvektors nun die L\u00e4nge . Au\u00dferdem geh\u00f6ren im Wasserstoffatom zu den Elektronenzust\u00e4nden mit Hauptquantenzahl nach quantenmechanischer Berechnung die Bahndrehimpulsquantenzahlen , diese sind also um 1 kleiner als im Bohr-Sommerfeldschen Modell. Dies stimmt mit allen Beobachtungen \u00fcberein. Au\u00dfer dem Bahndrehimpuls k\u00f6nnen die Teilchen (ebenso Teilchensysteme) auch Spin besitzen, das ist ein Eigendrehimpuls um ihren eigenen Schwerpunkt, oft mit bezeichnet. Auch der Spin wird in Einheiten von ausgedr\u00fcckt. Es gibt Teilchen, deren Spin ein ganzzahliges Vielfaches von ist (Bosonen), aber auch Teilchen mit halbzahligem Vielfachen von (Fermionen). Die Unterscheidung der zwei Teilchenarten Bosonen und Fermionen ist in der Physik grundlegend. Die Erweiterung von nur ganzzahligen zu halbzahligen Quantenzahlen des Drehimpulses ergibt sich aus den Eigenschaften des quantenmechanischen Spinoperators . Seine drei Komponenten erf\u00fcllen miteinander dieselben Vertauschungsrelationen wie die Komponenten des Bahndrehimpulsoperators . F\u00fcr den Bahndrehimpuls gilt dar\u00fcber hinaus , dies gilt jedoch nicht f\u00fcr den Spin.", "paragraph_answer": " Planck sches_Wirkungsquantum == Drehimpuls == Die Bezeichnung \u201eWirkungsquantum\u201c war f\u00fcr Planck zun\u00e4chst alleine durch die physikalische Dimension ''Energie mal Zeit'' der Konstante motiviert, die als ''Wirkung'' bezeichnet wird. Indes hat der klassische mechanische Bahndrehimpuls die gleiche Dimension, und erwies sich ganz allgemein auch als die f\u00fcr den Drehimpuls ma\u00dfgebliche Naturkonstante. In dem 1913 von Niels Bohr aufgestellten Atommodell tritt, nachdem es 1917 zum Bohr-Sommerfeldschen Atommodell erweitert wurde, der Bahndrehimpulsvektor des Elektrons als zweifach gequantelte Gr\u00f6\u00dfe in Erscheinung. Dem Betrag nach kann er wie im Bohrschen Modell nur ganzzahlige Vielfache von annehmen: mit der ''Drehimpulsquantenzahl'' . Zus\u00e4tzlich gilt die Bedingung, dass die Projektion des Drehimpulsvektors der L\u00e4nge auf eine Koordinatenachse nur die Werte annehmen kann, wobei die ''magnetische Quantenzahl'' ganzzahlig ist (s. Richtungsquantelung) und auf den Bereich von bis beschr\u00e4nkt ist. F\u00fcr die Bahnen zur Hauptquantenzahl kann alle Werte haben. In der 1925 von Werner Heisenberg und Erwin Schr\u00f6dinger begr\u00fcndeten Quantenmechanik ergibt sich die gleiche Quantelung des Bahndrehimpulses, indem dieser durch den Operator dargestellt wird. Allerdings hat der Betrag des Drehimpulsvektors nun die L\u00e4nge . Au\u00dferdem geh\u00f6ren im Wasserstoffatom zu den Elektronenzust\u00e4nden mit Hauptquantenzahl nach quantenmechanischer Berechnung die Bahndrehimpulsquantenzahlen , diese sind also um 1 kleiner als im Bohr-Sommerfeldschen Modell. Dies stimmt mit allen Beobachtungen \u00fcberein. Au\u00dfer dem Bahndrehimpuls k\u00f6nnen die Teilchen (ebenso Teilchensysteme) auch Spin besitzen, das ist ein Eigendrehimpuls um ihren eigenen Schwerpunkt, oft mit bezeichnet. Auch der Spin wird in Einheiten von ausgedr\u00fcckt. Es gibt Teilchen, deren Spin ein ganzzahliges Vielfaches von ist (Bosonen), aber auch Teilchen mit halbzahligem Vielfachen von (Fermionen). Die Unterscheidung der zwei Teilchenarten Bosonen und Fermionen ist in der Physik grundlegend. Die Erweiterung von nur ganzzahligen zu halbzahligen Quantenzahlen des Drehimpulses ergibt sich aus den Eigenschaften des quantenmechanischen Spinoperators . Seine drei Komponenten erf\u00fcllen miteinander dieselben Vertauschungsrelationen wie die Komponenten des Bahndrehimpulsoperators . F\u00fcr den Bahndrehimpuls gilt dar\u00fcber hinaus , dies gilt jedoch nicht f\u00fcr den Spin.", "sentence_answer": " Planck sches_Wirkungsquantum =", "paragraph_id": 38332} {"question": "Was wird in der Physik als Wirkung bezeichnet?", "paragraph": "Plancksches_Wirkungsquantum\n\n== Drehimpuls ==\nDie Bezeichnung \u201eWirkungsquantum\u201c war f\u00fcr Planck zun\u00e4chst alleine durch die physikalische Dimension ''Energie mal Zeit'' der Konstante motiviert, die als ''Wirkung'' bezeichnet wird. Indes hat der klassische mechanische Bahndrehimpuls die gleiche Dimension, und erwies sich ganz allgemein auch als die f\u00fcr den Drehimpuls ma\u00dfgebliche Naturkonstante.\nIn dem 1913 von Niels Bohr aufgestellten Atommodell tritt, nachdem es 1917 zum Bohr-Sommerfeldschen Atommodell erweitert wurde, der Bahndrehimpulsvektor des Elektrons als zweifach gequantelte Gr\u00f6\u00dfe in Erscheinung. Dem Betrag nach kann er wie im Bohrschen Modell nur ganzzahlige Vielfache von annehmen: mit der ''Drehimpulsquantenzahl'' . Zus\u00e4tzlich gilt die Bedingung, dass die Projektion des Drehimpulsvektors der L\u00e4nge auf eine Koordinatenachse nur die Werte annehmen kann, wobei die ''magnetische Quantenzahl'' ganzzahlig ist (s. Richtungsquantelung) und auf den Bereich von bis beschr\u00e4nkt ist. F\u00fcr die Bahnen zur Hauptquantenzahl kann alle Werte haben.\nIn der 1925 von Werner Heisenberg und Erwin Schr\u00f6dinger begr\u00fcndeten Quantenmechanik ergibt sich die gleiche Quantelung des Bahndrehimpulses, indem dieser durch den Operator dargestellt wird. Allerdings hat der Betrag des Drehimpulsvektors nun die L\u00e4nge . Au\u00dferdem geh\u00f6ren im Wasserstoffatom zu den Elektronenzust\u00e4nden mit Hauptquantenzahl nach quantenmechanischer Berechnung die Bahndrehimpulsquantenzahlen , diese sind also um 1 kleiner als im Bohr-Sommerfeldschen Modell. Dies stimmt mit allen Beobachtungen \u00fcberein.\nAu\u00dfer dem Bahndrehimpuls k\u00f6nnen die Teilchen (ebenso Teilchensysteme) auch Spin besitzen, das ist ein Eigendrehimpuls um ihren eigenen Schwerpunkt, oft mit bezeichnet. Auch der Spin wird in Einheiten von ausgedr\u00fcckt. Es gibt Teilchen, deren Spin ein ganzzahliges Vielfaches von ist (Bosonen), aber auch Teilchen mit halbzahligem Vielfachen von (Fermionen). Die Unterscheidung der zwei Teilchenarten Bosonen und Fermionen ist in der Physik grundlegend. Die Erweiterung von nur ganzzahligen zu halbzahligen Quantenzahlen des Drehimpulses ergibt sich aus den Eigenschaften des quantenmechanischen Spinoperators . Seine drei Komponenten erf\u00fcllen miteinander dieselben Vertauschungsrelationen wie die Komponenten des Bahndrehimpulsoperators . F\u00fcr den Bahndrehimpuls gilt dar\u00fcber hinaus , dies gilt jedoch nicht f\u00fcr den Spin.", "answer": "Energie mal Zeit'", "sentence": "Die Bezeichnung \u201eWirkungsquantum\u201c war f\u00fcr Planck zun\u00e4chst alleine durch die physikalische Dimension '' Energie mal Zeit' ' der Konstante motiviert, die als ''Wirkung'' bezeichnet wird.", "paragraph_sentence": "Plancksches_Wirkungsquantum == Drehimpuls == Die Bezeichnung \u201eWirkungsquantum\u201c war f\u00fcr Planck zun\u00e4chst alleine durch die physikalische Dimension '' Energie mal Zeit' ' der Konstante motiviert, die als ''Wirkung'' bezeichnet wird. Indes hat der klassische mechanische Bahndrehimpuls die gleiche Dimension, und erwies sich ganz allgemein auch als die f\u00fcr den Drehimpuls ma\u00dfgebliche Naturkonstante. In dem 1913 von Niels Bohr aufgestellten Atommodell tritt, nachdem es 1917 zum Bohr-Sommerfeldschen Atommodell erweitert wurde, der Bahndrehimpulsvektor des Elektrons als zweifach gequantelte Gr\u00f6\u00dfe in Erscheinung. Dem Betrag nach kann er wie im Bohrschen Modell nur ganzzahlige Vielfache von annehmen: mit der ''Drehimpulsquantenzahl'' . Zus\u00e4tzlich gilt die Bedingung, dass die Projektion des Drehimpulsvektors der L\u00e4nge auf eine Koordinatenachse nur die Werte annehmen kann, wobei die ''magnetische Quantenzahl'' ganzzahlig ist (s. Richtungsquantelung) und auf den Bereich von bis beschr\u00e4nkt ist. F\u00fcr die Bahnen zur Hauptquantenzahl kann alle Werte haben. In der 1925 von Werner Heisenberg und Erwin Schr\u00f6dinger begr\u00fcndeten Quantenmechanik ergibt sich die gleiche Quantelung des Bahndrehimpulses, indem dieser durch den Operator dargestellt wird. Allerdings hat der Betrag des Drehimpulsvektors nun die L\u00e4nge . Au\u00dferdem geh\u00f6ren im Wasserstoffatom zu den Elektronenzust\u00e4nden mit Hauptquantenzahl nach quantenmechanischer Berechnung die Bahndrehimpulsquantenzahlen , diese sind also um 1 kleiner als im Bohr-Sommerfeldschen Modell. Dies stimmt mit allen Beobachtungen \u00fcberein. Au\u00dfer dem Bahndrehimpuls k\u00f6nnen die Teilchen (ebenso Teilchensysteme) auch Spin besitzen, das ist ein Eigendrehimpuls um ihren eigenen Schwerpunkt, oft mit bezeichnet. Auch der Spin wird in Einheiten von ausgedr\u00fcckt. Es gibt Teilchen, deren Spin ein ganzzahliges Vielfaches von ist (Bosonen), aber auch Teilchen mit halbzahligem Vielfachen von (Fermionen). Die Unterscheidung der zwei Teilchenarten Bosonen und Fermionen ist in der Physik grundlegend. Die Erweiterung von nur ganzzahligen zu halbzahligen Quantenzahlen des Drehimpulses ergibt sich aus den Eigenschaften des quantenmechanischen Spinoperators . Seine drei Komponenten erf\u00fcllen miteinander dieselben Vertauschungsrelationen wie die Komponenten des Bahndrehimpulsoperators . F\u00fcr den Bahndrehimpuls gilt dar\u00fcber hinaus , dies gilt jedoch nicht f\u00fcr den Spin.", "paragraph_answer": "Plancksches_Wirkungsquantum == Drehimpuls == Die Bezeichnung \u201eWirkungsquantum\u201c war f\u00fcr Planck zun\u00e4chst alleine durch die physikalische Dimension '' Energie mal Zeit' ' der Konstante motiviert, die als ''Wirkung'' bezeichnet wird. Indes hat der klassische mechanische Bahndrehimpuls die gleiche Dimension, und erwies sich ganz allgemein auch als die f\u00fcr den Drehimpuls ma\u00dfgebliche Naturkonstante. In dem 1913 von Niels Bohr aufgestellten Atommodell tritt, nachdem es 1917 zum Bohr-Sommerfeldschen Atommodell erweitert wurde, der Bahndrehimpulsvektor des Elektrons als zweifach gequantelte Gr\u00f6\u00dfe in Erscheinung. Dem Betrag nach kann er wie im Bohrschen Modell nur ganzzahlige Vielfache von annehmen: mit der ''Drehimpulsquantenzahl'' . Zus\u00e4tzlich gilt die Bedingung, dass die Projektion des Drehimpulsvektors der L\u00e4nge auf eine Koordinatenachse nur die Werte annehmen kann, wobei die ''magnetische Quantenzahl'' ganzzahlig ist (s. Richtungsquantelung) und auf den Bereich von bis beschr\u00e4nkt ist. F\u00fcr die Bahnen zur Hauptquantenzahl kann alle Werte haben. In der 1925 von Werner Heisenberg und Erwin Schr\u00f6dinger begr\u00fcndeten Quantenmechanik ergibt sich die gleiche Quantelung des Bahndrehimpulses, indem dieser durch den Operator dargestellt wird. Allerdings hat der Betrag des Drehimpulsvektors nun die L\u00e4nge . Au\u00dferdem geh\u00f6ren im Wasserstoffatom zu den Elektronenzust\u00e4nden mit Hauptquantenzahl nach quantenmechanischer Berechnung die Bahndrehimpulsquantenzahlen , diese sind also um 1 kleiner als im Bohr-Sommerfeldschen Modell. Dies stimmt mit allen Beobachtungen \u00fcberein. Au\u00dfer dem Bahndrehimpuls k\u00f6nnen die Teilchen (ebenso Teilchensysteme) auch Spin besitzen, das ist ein Eigendrehimpuls um ihren eigenen Schwerpunkt, oft mit bezeichnet. Auch der Spin wird in Einheiten von ausgedr\u00fcckt. Es gibt Teilchen, deren Spin ein ganzzahliges Vielfaches von ist (Bosonen), aber auch Teilchen mit halbzahligem Vielfachen von (Fermionen). Die Unterscheidung der zwei Teilchenarten Bosonen und Fermionen ist in der Physik grundlegend. Die Erweiterung von nur ganzzahligen zu halbzahligen Quantenzahlen des Drehimpulses ergibt sich aus den Eigenschaften des quantenmechanischen Spinoperators . Seine drei Komponenten erf\u00fcllen miteinander dieselben Vertauschungsrelationen wie die Komponenten des Bahndrehimpulsoperators . F\u00fcr den Bahndrehimpuls gilt dar\u00fcber hinaus , dies gilt jedoch nicht f\u00fcr den Spin.", "sentence_answer": "Die Bezeichnung \u201eWirkungsquantum\u201c war f\u00fcr Planck zun\u00e4chst alleine durch die physikalische Dimension '' Energie mal Zeit' ' der Konstante motiviert, die als ''Wirkung'' bezeichnet wird.", "paragraph_id": 38333} {"question": "In welchem Jahr pr\u00e4sentierte Niels Bohr sein Atommodell erstmals?", "paragraph": "Plancksches_Wirkungsquantum\n\n== Drehimpuls ==\nDie Bezeichnung \u201eWirkungsquantum\u201c war f\u00fcr Planck zun\u00e4chst alleine durch die physikalische Dimension ''Energie mal Zeit'' der Konstante motiviert, die als ''Wirkung'' bezeichnet wird. Indes hat der klassische mechanische Bahndrehimpuls die gleiche Dimension, und erwies sich ganz allgemein auch als die f\u00fcr den Drehimpuls ma\u00dfgebliche Naturkonstante.\nIn dem 1913 von Niels Bohr aufgestellten Atommodell tritt, nachdem es 1917 zum Bohr-Sommerfeldschen Atommodell erweitert wurde, der Bahndrehimpulsvektor des Elektrons als zweifach gequantelte Gr\u00f6\u00dfe in Erscheinung. Dem Betrag nach kann er wie im Bohrschen Modell nur ganzzahlige Vielfache von annehmen: mit der ''Drehimpulsquantenzahl'' . Zus\u00e4tzlich gilt die Bedingung, dass die Projektion des Drehimpulsvektors der L\u00e4nge auf eine Koordinatenachse nur die Werte annehmen kann, wobei die ''magnetische Quantenzahl'' ganzzahlig ist (s. Richtungsquantelung) und auf den Bereich von bis beschr\u00e4nkt ist. F\u00fcr die Bahnen zur Hauptquantenzahl kann alle Werte haben.\nIn der 1925 von Werner Heisenberg und Erwin Schr\u00f6dinger begr\u00fcndeten Quantenmechanik ergibt sich die gleiche Quantelung des Bahndrehimpulses, indem dieser durch den Operator dargestellt wird. Allerdings hat der Betrag des Drehimpulsvektors nun die L\u00e4nge . Au\u00dferdem geh\u00f6ren im Wasserstoffatom zu den Elektronenzust\u00e4nden mit Hauptquantenzahl nach quantenmechanischer Berechnung die Bahndrehimpulsquantenzahlen , diese sind also um 1 kleiner als im Bohr-Sommerfeldschen Modell. Dies stimmt mit allen Beobachtungen \u00fcberein.\nAu\u00dfer dem Bahndrehimpuls k\u00f6nnen die Teilchen (ebenso Teilchensysteme) auch Spin besitzen, das ist ein Eigendrehimpuls um ihren eigenen Schwerpunkt, oft mit bezeichnet. Auch der Spin wird in Einheiten von ausgedr\u00fcckt. Es gibt Teilchen, deren Spin ein ganzzahliges Vielfaches von ist (Bosonen), aber auch Teilchen mit halbzahligem Vielfachen von (Fermionen). Die Unterscheidung der zwei Teilchenarten Bosonen und Fermionen ist in der Physik grundlegend. Die Erweiterung von nur ganzzahligen zu halbzahligen Quantenzahlen des Drehimpulses ergibt sich aus den Eigenschaften des quantenmechanischen Spinoperators . Seine drei Komponenten erf\u00fcllen miteinander dieselben Vertauschungsrelationen wie die Komponenten des Bahndrehimpulsoperators . F\u00fcr den Bahndrehimpuls gilt dar\u00fcber hinaus , dies gilt jedoch nicht f\u00fcr den Spin.", "answer": "1913", "sentence": "In dem 1913 von Niels Bohr aufgestellten Atommodell tritt, nachdem es 1917 zum Bohr-Sommerfeldschen Atommodell erweitert wurde, der Bahndrehimpulsvektor des Elektrons als zweifach gequantelte Gr\u00f6\u00dfe in Erscheinung.", "paragraph_sentence": "Plancksches_Wirkungsquantum == Drehimpuls == Die Bezeichnung \u201eWirkungsquantum\u201c war f\u00fcr Planck zun\u00e4chst alleine durch die physikalische Dimension ''Energie mal Zeit'' der Konstante motiviert, die als ''Wirkung'' bezeichnet wird. Indes hat der klassische mechanische Bahndrehimpuls die gleiche Dimension, und erwies sich ganz allgemein auch als die f\u00fcr den Drehimpuls ma\u00dfgebliche Naturkonstante. In dem 1913 von Niels Bohr aufgestellten Atommodell tritt, nachdem es 1917 zum Bohr-Sommerfeldschen Atommodell erweitert wurde, der Bahndrehimpulsvektor des Elektrons als zweifach gequantelte Gr\u00f6\u00dfe in Erscheinung. Dem Betrag nach kann er wie im Bohrschen Modell nur ganzzahlige Vielfache von annehmen: mit der ''Drehimpulsquantenzahl'' . Zus\u00e4tzlich gilt die Bedingung, dass die Projektion des Drehimpulsvektors der L\u00e4nge auf eine Koordinatenachse nur die Werte annehmen kann, wobei die ''magnetische Quantenzahl'' ganzzahlig ist (s. Richtungsquantelung) und auf den Bereich von bis beschr\u00e4nkt ist. F\u00fcr die Bahnen zur Hauptquantenzahl kann alle Werte haben. In der 1925 von Werner Heisenberg und Erwin Schr\u00f6dinger begr\u00fcndeten Quantenmechanik ergibt sich die gleiche Quantelung des Bahndrehimpulses, indem dieser durch den Operator dargestellt wird. Allerdings hat der Betrag des Drehimpulsvektors nun die L\u00e4nge . Au\u00dferdem geh\u00f6ren im Wasserstoffatom zu den Elektronenzust\u00e4nden mit Hauptquantenzahl nach quantenmechanischer Berechnung die Bahndrehimpulsquantenzahlen , diese sind also um 1 kleiner als im Bohr-Sommerfeldschen Modell. Dies stimmt mit allen Beobachtungen \u00fcberein. Au\u00dfer dem Bahndrehimpuls k\u00f6nnen die Teilchen (ebenso Teilchensysteme) auch Spin besitzen, das ist ein Eigendrehimpuls um ihren eigenen Schwerpunkt, oft mit bezeichnet. Auch der Spin wird in Einheiten von ausgedr\u00fcckt. Es gibt Teilchen, deren Spin ein ganzzahliges Vielfaches von ist (Bosonen), aber auch Teilchen mit halbzahligem Vielfachen von (Fermionen). Die Unterscheidung der zwei Teilchenarten Bosonen und Fermionen ist in der Physik grundlegend. Die Erweiterung von nur ganzzahligen zu halbzahligen Quantenzahlen des Drehimpulses ergibt sich aus den Eigenschaften des quantenmechanischen Spinoperators . Seine drei Komponenten erf\u00fcllen miteinander dieselben Vertauschungsrelationen wie die Komponenten des Bahndrehimpulsoperators . F\u00fcr den Bahndrehimpuls gilt dar\u00fcber hinaus , dies gilt jedoch nicht f\u00fcr den Spin.", "paragraph_answer": "Plancksches_Wirkungsquantum == Drehimpuls == Die Bezeichnung \u201eWirkungsquantum\u201c war f\u00fcr Planck zun\u00e4chst alleine durch die physikalische Dimension ''Energie mal Zeit'' der Konstante motiviert, die als ''Wirkung'' bezeichnet wird. Indes hat der klassische mechanische Bahndrehimpuls die gleiche Dimension, und erwies sich ganz allgemein auch als die f\u00fcr den Drehimpuls ma\u00dfgebliche Naturkonstante. In dem 1913 von Niels Bohr aufgestellten Atommodell tritt, nachdem es 1917 zum Bohr-Sommerfeldschen Atommodell erweitert wurde, der Bahndrehimpulsvektor des Elektrons als zweifach gequantelte Gr\u00f6\u00dfe in Erscheinung. Dem Betrag nach kann er wie im Bohrschen Modell nur ganzzahlige Vielfache von annehmen: mit der ''Drehimpulsquantenzahl'' . Zus\u00e4tzlich gilt die Bedingung, dass die Projektion des Drehimpulsvektors der L\u00e4nge auf eine Koordinatenachse nur die Werte annehmen kann, wobei die ''magnetische Quantenzahl'' ganzzahlig ist (s. Richtungsquantelung) und auf den Bereich von bis beschr\u00e4nkt ist. F\u00fcr die Bahnen zur Hauptquantenzahl kann alle Werte haben. In der 1925 von Werner Heisenberg und Erwin Schr\u00f6dinger begr\u00fcndeten Quantenmechanik ergibt sich die gleiche Quantelung des Bahndrehimpulses, indem dieser durch den Operator dargestellt wird. Allerdings hat der Betrag des Drehimpulsvektors nun die L\u00e4nge . Au\u00dferdem geh\u00f6ren im Wasserstoffatom zu den Elektronenzust\u00e4nden mit Hauptquantenzahl nach quantenmechanischer Berechnung die Bahndrehimpulsquantenzahlen , diese sind also um 1 kleiner als im Bohr-Sommerfeldschen Modell. Dies stimmt mit allen Beobachtungen \u00fcberein. Au\u00dfer dem Bahndrehimpuls k\u00f6nnen die Teilchen (ebenso Teilchensysteme) auch Spin besitzen, das ist ein Eigendrehimpuls um ihren eigenen Schwerpunkt, oft mit bezeichnet. Auch der Spin wird in Einheiten von ausgedr\u00fcckt. Es gibt Teilchen, deren Spin ein ganzzahliges Vielfaches von ist (Bosonen), aber auch Teilchen mit halbzahligem Vielfachen von (Fermionen). Die Unterscheidung der zwei Teilchenarten Bosonen und Fermionen ist in der Physik grundlegend. Die Erweiterung von nur ganzzahligen zu halbzahligen Quantenzahlen des Drehimpulses ergibt sich aus den Eigenschaften des quantenmechanischen Spinoperators . Seine drei Komponenten erf\u00fcllen miteinander dieselben Vertauschungsrelationen wie die Komponenten des Bahndrehimpulsoperators . F\u00fcr den Bahndrehimpuls gilt dar\u00fcber hinaus , dies gilt jedoch nicht f\u00fcr den Spin.", "sentence_answer": "In dem 1913 von Niels Bohr aufgestellten Atommodell tritt, nachdem es 1917 zum Bohr-Sommerfeldschen Atommodell erweitert wurde, der Bahndrehimpulsvektor des Elektrons als zweifach gequantelte Gr\u00f6\u00dfe in Erscheinung.", "paragraph_id": 38334} {"question": "Wer gilt als Begr\u00fcnder de Quantenmechanik?", "paragraph": "Plancksches_Wirkungsquantum\n\n== Drehimpuls ==\nDie Bezeichnung \u201eWirkungsquantum\u201c war f\u00fcr Planck zun\u00e4chst alleine durch die physikalische Dimension ''Energie mal Zeit'' der Konstante motiviert, die als ''Wirkung'' bezeichnet wird. Indes hat der klassische mechanische Bahndrehimpuls die gleiche Dimension, und erwies sich ganz allgemein auch als die f\u00fcr den Drehimpuls ma\u00dfgebliche Naturkonstante.\nIn dem 1913 von Niels Bohr aufgestellten Atommodell tritt, nachdem es 1917 zum Bohr-Sommerfeldschen Atommodell erweitert wurde, der Bahndrehimpulsvektor des Elektrons als zweifach gequantelte Gr\u00f6\u00dfe in Erscheinung. Dem Betrag nach kann er wie im Bohrschen Modell nur ganzzahlige Vielfache von annehmen: mit der ''Drehimpulsquantenzahl'' . Zus\u00e4tzlich gilt die Bedingung, dass die Projektion des Drehimpulsvektors der L\u00e4nge auf eine Koordinatenachse nur die Werte annehmen kann, wobei die ''magnetische Quantenzahl'' ganzzahlig ist (s. Richtungsquantelung) und auf den Bereich von bis beschr\u00e4nkt ist. F\u00fcr die Bahnen zur Hauptquantenzahl kann alle Werte haben.\nIn der 1925 von Werner Heisenberg und Erwin Schr\u00f6dinger begr\u00fcndeten Quantenmechanik ergibt sich die gleiche Quantelung des Bahndrehimpulses, indem dieser durch den Operator dargestellt wird. Allerdings hat der Betrag des Drehimpulsvektors nun die L\u00e4nge . Au\u00dferdem geh\u00f6ren im Wasserstoffatom zu den Elektronenzust\u00e4nden mit Hauptquantenzahl nach quantenmechanischer Berechnung die Bahndrehimpulsquantenzahlen , diese sind also um 1 kleiner als im Bohr-Sommerfeldschen Modell. Dies stimmt mit allen Beobachtungen \u00fcberein.\nAu\u00dfer dem Bahndrehimpuls k\u00f6nnen die Teilchen (ebenso Teilchensysteme) auch Spin besitzen, das ist ein Eigendrehimpuls um ihren eigenen Schwerpunkt, oft mit bezeichnet. Auch der Spin wird in Einheiten von ausgedr\u00fcckt. Es gibt Teilchen, deren Spin ein ganzzahliges Vielfaches von ist (Bosonen), aber auch Teilchen mit halbzahligem Vielfachen von (Fermionen). Die Unterscheidung der zwei Teilchenarten Bosonen und Fermionen ist in der Physik grundlegend. Die Erweiterung von nur ganzzahligen zu halbzahligen Quantenzahlen des Drehimpulses ergibt sich aus den Eigenschaften des quantenmechanischen Spinoperators . Seine drei Komponenten erf\u00fcllen miteinander dieselben Vertauschungsrelationen wie die Komponenten des Bahndrehimpulsoperators . F\u00fcr den Bahndrehimpuls gilt dar\u00fcber hinaus , dies gilt jedoch nicht f\u00fcr den Spin.", "answer": "Werner Heisenberg und Erwin Schr\u00f6dinger", "sentence": "In der 1925 von Werner Heisenberg und Erwin Schr\u00f6dinger begr\u00fcndeten Quantenmechanik ergibt sich die gleiche Quantelung des Bahndrehimpulses, indem dieser durch den Operator dargestellt wird.", "paragraph_sentence": "Plancksches_Wirkungsquantum == Drehimpuls == Die Bezeichnung \u201eWirkungsquantum\u201c war f\u00fcr Planck zun\u00e4chst alleine durch die physikalische Dimension ''Energie mal Zeit'' der Konstante motiviert, die als ''Wirkung'' bezeichnet wird. Indes hat der klassische mechanische Bahndrehimpuls die gleiche Dimension, und erwies sich ganz allgemein auch als die f\u00fcr den Drehimpuls ma\u00dfgebliche Naturkonstante. In dem 1913 von Niels Bohr aufgestellten Atommodell tritt, nachdem es 1917 zum Bohr-Sommerfeldschen Atommodell erweitert wurde, der Bahndrehimpulsvektor des Elektrons als zweifach gequantelte Gr\u00f6\u00dfe in Erscheinung. Dem Betrag nach kann er wie im Bohrschen Modell nur ganzzahlige Vielfache von annehmen: mit der ''Drehimpulsquantenzahl'' . Zus\u00e4tzlich gilt die Bedingung, dass die Projektion des Drehimpulsvektors der L\u00e4nge auf eine Koordinatenachse nur die Werte annehmen kann, wobei die ''magnetische Quantenzahl'' ganzzahlig ist (s. Richtungsquantelung) und auf den Bereich von bis beschr\u00e4nkt ist. F\u00fcr die Bahnen zur Hauptquantenzahl kann alle Werte haben. In der 1925 von Werner Heisenberg und Erwin Schr\u00f6dinger begr\u00fcndeten Quantenmechanik ergibt sich die gleiche Quantelung des Bahndrehimpulses, indem dieser durch den Operator dargestellt wird. Allerdings hat der Betrag des Drehimpulsvektors nun die L\u00e4nge . Au\u00dferdem geh\u00f6ren im Wasserstoffatom zu den Elektronenzust\u00e4nden mit Hauptquantenzahl nach quantenmechanischer Berechnung die Bahndrehimpulsquantenzahlen , diese sind also um 1 kleiner als im Bohr-Sommerfeldschen Modell. Dies stimmt mit allen Beobachtungen \u00fcberein. Au\u00dfer dem Bahndrehimpuls k\u00f6nnen die Teilchen (ebenso Teilchensysteme) auch Spin besitzen, das ist ein Eigendrehimpuls um ihren eigenen Schwerpunkt, oft mit bezeichnet. Auch der Spin wird in Einheiten von ausgedr\u00fcckt. Es gibt Teilchen, deren Spin ein ganzzahliges Vielfaches von ist (Bosonen), aber auch Teilchen mit halbzahligem Vielfachen von (Fermionen). Die Unterscheidung der zwei Teilchenarten Bosonen und Fermionen ist in der Physik grundlegend. Die Erweiterung von nur ganzzahligen zu halbzahligen Quantenzahlen des Drehimpulses ergibt sich aus den Eigenschaften des quantenmechanischen Spinoperators . Seine drei Komponenten erf\u00fcllen miteinander dieselben Vertauschungsrelationen wie die Komponenten des Bahndrehimpulsoperators . F\u00fcr den Bahndrehimpuls gilt dar\u00fcber hinaus , dies gilt jedoch nicht f\u00fcr den Spin.", "paragraph_answer": "Plancksches_Wirkungsquantum == Drehimpuls == Die Bezeichnung \u201eWirkungsquantum\u201c war f\u00fcr Planck zun\u00e4chst alleine durch die physikalische Dimension ''Energie mal Zeit'' der Konstante motiviert, die als ''Wirkung'' bezeichnet wird. Indes hat der klassische mechanische Bahndrehimpuls die gleiche Dimension, und erwies sich ganz allgemein auch als die f\u00fcr den Drehimpuls ma\u00dfgebliche Naturkonstante. In dem 1913 von Niels Bohr aufgestellten Atommodell tritt, nachdem es 1917 zum Bohr-Sommerfeldschen Atommodell erweitert wurde, der Bahndrehimpulsvektor des Elektrons als zweifach gequantelte Gr\u00f6\u00dfe in Erscheinung. Dem Betrag nach kann er wie im Bohrschen Modell nur ganzzahlige Vielfache von annehmen: mit der ''Drehimpulsquantenzahl'' . Zus\u00e4tzlich gilt die Bedingung, dass die Projektion des Drehimpulsvektors der L\u00e4nge auf eine Koordinatenachse nur die Werte annehmen kann, wobei die ''magnetische Quantenzahl'' ganzzahlig ist (s. Richtungsquantelung) und auf den Bereich von bis beschr\u00e4nkt ist. F\u00fcr die Bahnen zur Hauptquantenzahl kann alle Werte haben. In der 1925 von Werner Heisenberg und Erwin Schr\u00f6dinger begr\u00fcndeten Quantenmechanik ergibt sich die gleiche Quantelung des Bahndrehimpulses, indem dieser durch den Operator dargestellt wird. Allerdings hat der Betrag des Drehimpulsvektors nun die L\u00e4nge . Au\u00dferdem geh\u00f6ren im Wasserstoffatom zu den Elektronenzust\u00e4nden mit Hauptquantenzahl nach quantenmechanischer Berechnung die Bahndrehimpulsquantenzahlen , diese sind also um 1 kleiner als im Bohr-Sommerfeldschen Modell. Dies stimmt mit allen Beobachtungen \u00fcberein. Au\u00dfer dem Bahndrehimpuls k\u00f6nnen die Teilchen (ebenso Teilchensysteme) auch Spin besitzen, das ist ein Eigendrehimpuls um ihren eigenen Schwerpunkt, oft mit bezeichnet. Auch der Spin wird in Einheiten von ausgedr\u00fcckt. Es gibt Teilchen, deren Spin ein ganzzahliges Vielfaches von ist (Bosonen), aber auch Teilchen mit halbzahligem Vielfachen von (Fermionen). Die Unterscheidung der zwei Teilchenarten Bosonen und Fermionen ist in der Physik grundlegend. Die Erweiterung von nur ganzzahligen zu halbzahligen Quantenzahlen des Drehimpulses ergibt sich aus den Eigenschaften des quantenmechanischen Spinoperators . Seine drei Komponenten erf\u00fcllen miteinander dieselben Vertauschungsrelationen wie die Komponenten des Bahndrehimpulsoperators . F\u00fcr den Bahndrehimpuls gilt dar\u00fcber hinaus , dies gilt jedoch nicht f\u00fcr den Spin.", "sentence_answer": "In der 1925 von Werner Heisenberg und Erwin Schr\u00f6dinger begr\u00fcndeten Quantenmechanik ergibt sich die gleiche Quantelung des Bahndrehimpulses, indem dieser durch den Operator dargestellt wird.", "paragraph_id": 38335} {"question": "Zu welchem Modell wurde Bohrs Atommodell 1917 erweitert?", "paragraph": "Plancksches_Wirkungsquantum\n\n== Drehimpuls ==\nDie Bezeichnung \u201eWirkungsquantum\u201c war f\u00fcr Planck zun\u00e4chst alleine durch die physikalische Dimension ''Energie mal Zeit'' der Konstante motiviert, die als ''Wirkung'' bezeichnet wird. Indes hat der klassische mechanische Bahndrehimpuls die gleiche Dimension, und erwies sich ganz allgemein auch als die f\u00fcr den Drehimpuls ma\u00dfgebliche Naturkonstante.\nIn dem 1913 von Niels Bohr aufgestellten Atommodell tritt, nachdem es 1917 zum Bohr-Sommerfeldschen Atommodell erweitert wurde, der Bahndrehimpulsvektor des Elektrons als zweifach gequantelte Gr\u00f6\u00dfe in Erscheinung. Dem Betrag nach kann er wie im Bohrschen Modell nur ganzzahlige Vielfache von annehmen: mit der ''Drehimpulsquantenzahl'' . Zus\u00e4tzlich gilt die Bedingung, dass die Projektion des Drehimpulsvektors der L\u00e4nge auf eine Koordinatenachse nur die Werte annehmen kann, wobei die ''magnetische Quantenzahl'' ganzzahlig ist (s. Richtungsquantelung) und auf den Bereich von bis beschr\u00e4nkt ist. F\u00fcr die Bahnen zur Hauptquantenzahl kann alle Werte haben.\nIn der 1925 von Werner Heisenberg und Erwin Schr\u00f6dinger begr\u00fcndeten Quantenmechanik ergibt sich die gleiche Quantelung des Bahndrehimpulses, indem dieser durch den Operator dargestellt wird. Allerdings hat der Betrag des Drehimpulsvektors nun die L\u00e4nge . Au\u00dferdem geh\u00f6ren im Wasserstoffatom zu den Elektronenzust\u00e4nden mit Hauptquantenzahl nach quantenmechanischer Berechnung die Bahndrehimpulsquantenzahlen , diese sind also um 1 kleiner als im Bohr-Sommerfeldschen Modell. Dies stimmt mit allen Beobachtungen \u00fcberein.\nAu\u00dfer dem Bahndrehimpuls k\u00f6nnen die Teilchen (ebenso Teilchensysteme) auch Spin besitzen, das ist ein Eigendrehimpuls um ihren eigenen Schwerpunkt, oft mit bezeichnet. Auch der Spin wird in Einheiten von ausgedr\u00fcckt. Es gibt Teilchen, deren Spin ein ganzzahliges Vielfaches von ist (Bosonen), aber auch Teilchen mit halbzahligem Vielfachen von (Fermionen). Die Unterscheidung der zwei Teilchenarten Bosonen und Fermionen ist in der Physik grundlegend. Die Erweiterung von nur ganzzahligen zu halbzahligen Quantenzahlen des Drehimpulses ergibt sich aus den Eigenschaften des quantenmechanischen Spinoperators . Seine drei Komponenten erf\u00fcllen miteinander dieselben Vertauschungsrelationen wie die Komponenten des Bahndrehimpulsoperators . F\u00fcr den Bahndrehimpuls gilt dar\u00fcber hinaus , dies gilt jedoch nicht f\u00fcr den Spin.", "answer": "zum Bohr-Sommerfeldschen Atommodell", "sentence": "In dem 1913 von Niels Bohr aufgestellten Atommodell tritt, nachdem es 1917 zum Bohr-Sommerfeldschen Atommodell erweitert wurde, der Bahndrehimpulsvektor des Elektrons als zweifach gequantelte Gr\u00f6\u00dfe in Erscheinung.", "paragraph_sentence": "Plancksches_Wirkungsquantum == Drehimpuls == Die Bezeichnung \u201eWirkungsquantum\u201c war f\u00fcr Planck zun\u00e4chst alleine durch die physikalische Dimension ''Energie mal Zeit'' der Konstante motiviert, die als ''Wirkung'' bezeichnet wird. Indes hat der klassische mechanische Bahndrehimpuls die gleiche Dimension, und erwies sich ganz allgemein auch als die f\u00fcr den Drehimpuls ma\u00dfgebliche Naturkonstante. In dem 1913 von Niels Bohr aufgestellten Atommodell tritt, nachdem es 1917 zum Bohr-Sommerfeldschen Atommodell erweitert wurde, der Bahndrehimpulsvektor des Elektrons als zweifach gequantelte Gr\u00f6\u00dfe in Erscheinung. Dem Betrag nach kann er wie im Bohrschen Modell nur ganzzahlige Vielfache von annehmen: mit der ''Drehimpulsquantenzahl'' . Zus\u00e4tzlich gilt die Bedingung, dass die Projektion des Drehimpulsvektors der L\u00e4nge auf eine Koordinatenachse nur die Werte annehmen kann, wobei die ''magnetische Quantenzahl'' ganzzahlig ist (s. Richtungsquantelung) und auf den Bereich von bis beschr\u00e4nkt ist. F\u00fcr die Bahnen zur Hauptquantenzahl kann alle Werte haben. In der 1925 von Werner Heisenberg und Erwin Schr\u00f6dinger begr\u00fcndeten Quantenmechanik ergibt sich die gleiche Quantelung des Bahndrehimpulses, indem dieser durch den Operator dargestellt wird. Allerdings hat der Betrag des Drehimpulsvektors nun die L\u00e4nge . Au\u00dferdem geh\u00f6ren im Wasserstoffatom zu den Elektronenzust\u00e4nden mit Hauptquantenzahl nach quantenmechanischer Berechnung die Bahndrehimpulsquantenzahlen , diese sind also um 1 kleiner als im Bohr-Sommerfeldschen Modell. Dies stimmt mit allen Beobachtungen \u00fcberein. Au\u00dfer dem Bahndrehimpuls k\u00f6nnen die Teilchen (ebenso Teilchensysteme) auch Spin besitzen, das ist ein Eigendrehimpuls um ihren eigenen Schwerpunkt, oft mit bezeichnet. Auch der Spin wird in Einheiten von ausgedr\u00fcckt. Es gibt Teilchen, deren Spin ein ganzzahliges Vielfaches von ist (Bosonen), aber auch Teilchen mit halbzahligem Vielfachen von (Fermionen). Die Unterscheidung der zwei Teilchenarten Bosonen und Fermionen ist in der Physik grundlegend. Die Erweiterung von nur ganzzahligen zu halbzahligen Quantenzahlen des Drehimpulses ergibt sich aus den Eigenschaften des quantenmechanischen Spinoperators . Seine drei Komponenten erf\u00fcllen miteinander dieselben Vertauschungsrelationen wie die Komponenten des Bahndrehimpulsoperators . F\u00fcr den Bahndrehimpuls gilt dar\u00fcber hinaus , dies gilt jedoch nicht f\u00fcr den Spin.", "paragraph_answer": "Plancksches_Wirkungsquantum == Drehimpuls == Die Bezeichnung \u201eWirkungsquantum\u201c war f\u00fcr Planck zun\u00e4chst alleine durch die physikalische Dimension ''Energie mal Zeit'' der Konstante motiviert, die als ''Wirkung'' bezeichnet wird. Indes hat der klassische mechanische Bahndrehimpuls die gleiche Dimension, und erwies sich ganz allgemein auch als die f\u00fcr den Drehimpuls ma\u00dfgebliche Naturkonstante. In dem 1913 von Niels Bohr aufgestellten Atommodell tritt, nachdem es 1917 zum Bohr-Sommerfeldschen Atommodell erweitert wurde, der Bahndrehimpulsvektor des Elektrons als zweifach gequantelte Gr\u00f6\u00dfe in Erscheinung. Dem Betrag nach kann er wie im Bohrschen Modell nur ganzzahlige Vielfache von annehmen: mit der ''Drehimpulsquantenzahl'' . Zus\u00e4tzlich gilt die Bedingung, dass die Projektion des Drehimpulsvektors der L\u00e4nge auf eine Koordinatenachse nur die Werte annehmen kann, wobei die ''magnetische Quantenzahl'' ganzzahlig ist (s. Richtungsquantelung) und auf den Bereich von bis beschr\u00e4nkt ist. F\u00fcr die Bahnen zur Hauptquantenzahl kann alle Werte haben. In der 1925 von Werner Heisenberg und Erwin Schr\u00f6dinger begr\u00fcndeten Quantenmechanik ergibt sich die gleiche Quantelung des Bahndrehimpulses, indem dieser durch den Operator dargestellt wird. Allerdings hat der Betrag des Drehimpulsvektors nun die L\u00e4nge . Au\u00dferdem geh\u00f6ren im Wasserstoffatom zu den Elektronenzust\u00e4nden mit Hauptquantenzahl nach quantenmechanischer Berechnung die Bahndrehimpulsquantenzahlen , diese sind also um 1 kleiner als im Bohr-Sommerfeldschen Modell. Dies stimmt mit allen Beobachtungen \u00fcberein. Au\u00dfer dem Bahndrehimpuls k\u00f6nnen die Teilchen (ebenso Teilchensysteme) auch Spin besitzen, das ist ein Eigendrehimpuls um ihren eigenen Schwerpunkt, oft mit bezeichnet. Auch der Spin wird in Einheiten von ausgedr\u00fcckt. Es gibt Teilchen, deren Spin ein ganzzahliges Vielfaches von ist (Bosonen), aber auch Teilchen mit halbzahligem Vielfachen von (Fermionen). Die Unterscheidung der zwei Teilchenarten Bosonen und Fermionen ist in der Physik grundlegend. Die Erweiterung von nur ganzzahligen zu halbzahligen Quantenzahlen des Drehimpulses ergibt sich aus den Eigenschaften des quantenmechanischen Spinoperators . Seine drei Komponenten erf\u00fcllen miteinander dieselben Vertauschungsrelationen wie die Komponenten des Bahndrehimpulsoperators . F\u00fcr den Bahndrehimpuls gilt dar\u00fcber hinaus , dies gilt jedoch nicht f\u00fcr den Spin.", "sentence_answer": "In dem 1913 von Niels Bohr aufgestellten Atommodell tritt, nachdem es 1917 zum Bohr-Sommerfeldschen Atommodell erweitert wurde, der Bahndrehimpulsvektor des Elektrons als zweifach gequantelte Gr\u00f6\u00dfe in Erscheinung.", "paragraph_id": 38336} {"question": "Was ist Spin von teilchen?", "paragraph": "Plancksches_Wirkungsquantum\n\n== Drehimpuls ==\nDie Bezeichnung \u201eWirkungsquantum\u201c war f\u00fcr Planck zun\u00e4chst alleine durch die physikalische Dimension ''Energie mal Zeit'' der Konstante motiviert, die als ''Wirkung'' bezeichnet wird. Indes hat der klassische mechanische Bahndrehimpuls die gleiche Dimension, und erwies sich ganz allgemein auch als die f\u00fcr den Drehimpuls ma\u00dfgebliche Naturkonstante.\nIn dem 1913 von Niels Bohr aufgestellten Atommodell tritt, nachdem es 1917 zum Bohr-Sommerfeldschen Atommodell erweitert wurde, der Bahndrehimpulsvektor des Elektrons als zweifach gequantelte Gr\u00f6\u00dfe in Erscheinung. Dem Betrag nach kann er wie im Bohrschen Modell nur ganzzahlige Vielfache von annehmen: mit der ''Drehimpulsquantenzahl'' . Zus\u00e4tzlich gilt die Bedingung, dass die Projektion des Drehimpulsvektors der L\u00e4nge auf eine Koordinatenachse nur die Werte annehmen kann, wobei die ''magnetische Quantenzahl'' ganzzahlig ist (s. Richtungsquantelung) und auf den Bereich von bis beschr\u00e4nkt ist. F\u00fcr die Bahnen zur Hauptquantenzahl kann alle Werte haben.\nIn der 1925 von Werner Heisenberg und Erwin Schr\u00f6dinger begr\u00fcndeten Quantenmechanik ergibt sich die gleiche Quantelung des Bahndrehimpulses, indem dieser durch den Operator dargestellt wird. Allerdings hat der Betrag des Drehimpulsvektors nun die L\u00e4nge . Au\u00dferdem geh\u00f6ren im Wasserstoffatom zu den Elektronenzust\u00e4nden mit Hauptquantenzahl nach quantenmechanischer Berechnung die Bahndrehimpulsquantenzahlen , diese sind also um 1 kleiner als im Bohr-Sommerfeldschen Modell. Dies stimmt mit allen Beobachtungen \u00fcberein.\nAu\u00dfer dem Bahndrehimpuls k\u00f6nnen die Teilchen (ebenso Teilchensysteme) auch Spin besitzen, das ist ein Eigendrehimpuls um ihren eigenen Schwerpunkt, oft mit bezeichnet. Auch der Spin wird in Einheiten von ausgedr\u00fcckt. Es gibt Teilchen, deren Spin ein ganzzahliges Vielfaches von ist (Bosonen), aber auch Teilchen mit halbzahligem Vielfachen von (Fermionen). Die Unterscheidung der zwei Teilchenarten Bosonen und Fermionen ist in der Physik grundlegend. Die Erweiterung von nur ganzzahligen zu halbzahligen Quantenzahlen des Drehimpulses ergibt sich aus den Eigenschaften des quantenmechanischen Spinoperators . Seine drei Komponenten erf\u00fcllen miteinander dieselben Vertauschungsrelationen wie die Komponenten des Bahndrehimpulsoperators . F\u00fcr den Bahndrehimpuls gilt dar\u00fcber hinaus , dies gilt jedoch nicht f\u00fcr den Spin.", "answer": "ein Eigendrehimpuls um ihren eigenen Schwerpunkt", "sentence": "Au\u00dfer dem Bahndrehimpuls k\u00f6nnen die Teilchen (ebenso Teilchensysteme) auch Spin besitzen, das ist ein Eigendrehimpuls um ihren eigenen Schwerpunkt , oft mit bezeichnet.", "paragraph_sentence": "Plancksches_Wirkungsquantum == Drehimpuls == Die Bezeichnung \u201eWirkungsquantum\u201c war f\u00fcr Planck zun\u00e4chst alleine durch die physikalische Dimension ''Energie mal Zeit'' der Konstante motiviert, die als ''Wirkung'' bezeichnet wird. Indes hat der klassische mechanische Bahndrehimpuls die gleiche Dimension, und erwies sich ganz allgemein auch als die f\u00fcr den Drehimpuls ma\u00dfgebliche Naturkonstante. In dem 1913 von Niels Bohr aufgestellten Atommodell tritt, nachdem es 1917 zum Bohr-Sommerfeldschen Atommodell erweitert wurde, der Bahndrehimpulsvektor des Elektrons als zweifach gequantelte Gr\u00f6\u00dfe in Erscheinung. Dem Betrag nach kann er wie im Bohrschen Modell nur ganzzahlige Vielfache von annehmen: mit der ''Drehimpulsquantenzahl'' . Zus\u00e4tzlich gilt die Bedingung, dass die Projektion des Drehimpulsvektors der L\u00e4nge auf eine Koordinatenachse nur die Werte annehmen kann, wobei die ''magnetische Quantenzahl'' ganzzahlig ist (s. Richtungsquantelung) und auf den Bereich von bis beschr\u00e4nkt ist. F\u00fcr die Bahnen zur Hauptquantenzahl kann alle Werte haben. In der 1925 von Werner Heisenberg und Erwin Schr\u00f6dinger begr\u00fcndeten Quantenmechanik ergibt sich die gleiche Quantelung des Bahndrehimpulses, indem dieser durch den Operator dargestellt wird. Allerdings hat der Betrag des Drehimpulsvektors nun die L\u00e4nge . Au\u00dferdem geh\u00f6ren im Wasserstoffatom zu den Elektronenzust\u00e4nden mit Hauptquantenzahl nach quantenmechanischer Berechnung die Bahndrehimpulsquantenzahlen , diese sind also um 1 kleiner als im Bohr-Sommerfeldschen Modell. Dies stimmt mit allen Beobachtungen \u00fcberein. Au\u00dfer dem Bahndrehimpuls k\u00f6nnen die Teilchen (ebenso Teilchensysteme) auch Spin besitzen, das ist ein Eigendrehimpuls um ihren eigenen Schwerpunkt , oft mit bezeichnet. Auch der Spin wird in Einheiten von ausgedr\u00fcckt. Es gibt Teilchen, deren Spin ein ganzzahliges Vielfaches von ist (Bosonen), aber auch Teilchen mit halbzahligem Vielfachen von (Fermionen). Die Unterscheidung der zwei Teilchenarten Bosonen und Fermionen ist in der Physik grundlegend. Die Erweiterung von nur ganzzahligen zu halbzahligen Quantenzahlen des Drehimpulses ergibt sich aus den Eigenschaften des quantenmechanischen Spinoperators . Seine drei Komponenten erf\u00fcllen miteinander dieselben Vertauschungsrelationen wie die Komponenten des Bahndrehimpulsoperators . F\u00fcr den Bahndrehimpuls gilt dar\u00fcber hinaus , dies gilt jedoch nicht f\u00fcr den Spin.", "paragraph_answer": "Plancksches_Wirkungsquantum == Drehimpuls == Die Bezeichnung \u201eWirkungsquantum\u201c war f\u00fcr Planck zun\u00e4chst alleine durch die physikalische Dimension ''Energie mal Zeit'' der Konstante motiviert, die als ''Wirkung'' bezeichnet wird. Indes hat der klassische mechanische Bahndrehimpuls die gleiche Dimension, und erwies sich ganz allgemein auch als die f\u00fcr den Drehimpuls ma\u00dfgebliche Naturkonstante. In dem 1913 von Niels Bohr aufgestellten Atommodell tritt, nachdem es 1917 zum Bohr-Sommerfeldschen Atommodell erweitert wurde, der Bahndrehimpulsvektor des Elektrons als zweifach gequantelte Gr\u00f6\u00dfe in Erscheinung. Dem Betrag nach kann er wie im Bohrschen Modell nur ganzzahlige Vielfache von annehmen: mit der ''Drehimpulsquantenzahl'' . Zus\u00e4tzlich gilt die Bedingung, dass die Projektion des Drehimpulsvektors der L\u00e4nge auf eine Koordinatenachse nur die Werte annehmen kann, wobei die ''magnetische Quantenzahl'' ganzzahlig ist (s. Richtungsquantelung) und auf den Bereich von bis beschr\u00e4nkt ist. F\u00fcr die Bahnen zur Hauptquantenzahl kann alle Werte haben. In der 1925 von Werner Heisenberg und Erwin Schr\u00f6dinger begr\u00fcndeten Quantenmechanik ergibt sich die gleiche Quantelung des Bahndrehimpulses, indem dieser durch den Operator dargestellt wird. Allerdings hat der Betrag des Drehimpulsvektors nun die L\u00e4nge . Au\u00dferdem geh\u00f6ren im Wasserstoffatom zu den Elektronenzust\u00e4nden mit Hauptquantenzahl nach quantenmechanischer Berechnung die Bahndrehimpulsquantenzahlen , diese sind also um 1 kleiner als im Bohr-Sommerfeldschen Modell. Dies stimmt mit allen Beobachtungen \u00fcberein. Au\u00dfer dem Bahndrehimpuls k\u00f6nnen die Teilchen (ebenso Teilchensysteme) auch Spin besitzen, das ist ein Eigendrehimpuls um ihren eigenen Schwerpunkt , oft mit bezeichnet. Auch der Spin wird in Einheiten von ausgedr\u00fcckt. Es gibt Teilchen, deren Spin ein ganzzahliges Vielfaches von ist (Bosonen), aber auch Teilchen mit halbzahligem Vielfachen von (Fermionen). Die Unterscheidung der zwei Teilchenarten Bosonen und Fermionen ist in der Physik grundlegend. Die Erweiterung von nur ganzzahligen zu halbzahligen Quantenzahlen des Drehimpulses ergibt sich aus den Eigenschaften des quantenmechanischen Spinoperators . Seine drei Komponenten erf\u00fcllen miteinander dieselben Vertauschungsrelationen wie die Komponenten des Bahndrehimpulsoperators . F\u00fcr den Bahndrehimpuls gilt dar\u00fcber hinaus , dies gilt jedoch nicht f\u00fcr den Spin.", "sentence_answer": "Au\u00dfer dem Bahndrehimpuls k\u00f6nnen die Teilchen (ebenso Teilchensysteme) auch Spin besitzen, das ist ein Eigendrehimpuls um ihren eigenen Schwerpunkt , oft mit bezeichnet.", "paragraph_id": 38337} {"question": "Wie hei\u00dft Stra\u00dfburg im lokalen Dialekt?", "paragraph": "Stra\u00dfburg\nStra\u00dfburg ( , im Stra\u00dfburger Dialekt ''Schdroosburi'' ) ist eine Stadt im Elsass, einer Landschaft im Osten Frankreichs an der Grenze zu Deutschland.\nDie Stadt ist Hauptort und damit Sitz des Regionalrats und des Regionspr\u00e4fekten der Region Grand Est sowie Sitz der Pr\u00e4fektur des D\u00e9partements Bas-Rhin. Die Pr\u00e4fektur verwaltet auch das Arrondissement Strasbourg, das aus 33 Gemeinden besteht. Mit Einwohnern (Stand ) im Stadtgebiet und \u00fcber 785.000 Einwohnern in der Agglomeration auf franz\u00f6sischem Boden ist Stra\u00dfburg mit Abstand die gr\u00f6\u00dfte Stadt im Grand Est.\nZusammen mit Basel (Bank f\u00fcr Internationalen Zahlungsausgleich), Genf (IKRK sowie europ\u00e4ischer UNO-Sitz) und New York City (weltweiter UNO-Sitz) z\u00e4hlt Stra\u00dfburg zu den wenigen St\u00e4dten der Welt, die als Sitz einer der gemeinhin als wichtigsten erachteten Internationalen Organisationen fungieren, ohne jedoch Hauptstadt eines Landes zu sein. Stra\u00dfburg ist Sitz zahlreicher europ\u00e4ischer Einrichtungen, unter anderem Europarat, Europaparlament, Europ\u00e4ischer Gerichtshof f\u00fcr Menschenrechte, Europ\u00e4ischer B\u00fcrgerbeauftragter und Eurokorps. Aufgrund dessen versteht sich Stra\u00dfburg als ''Hauptstadt Europas''.\nTeile der Innenstadt, die mittelalterliche Altstadt auf der Grande-\u00cele und die Neustadt sind unter dem Titel ''Stra\u00dfburg: von der Grande-\u00cele zur Neustadt, eine europ\u00e4ische Stadtszenerie'' UNESCO-Weltkulturerbe.", "answer": "Schdroosburi'", "sentence": "Stra\u00dfburg\nStra\u00dfburg ( , im Stra\u00dfburger Dialekt '' Schdroosburi' ' ) ist eine Stadt im Elsass, einer Landschaft im Osten Frankreichs an der Grenze zu Deutschland.", "paragraph_sentence": " Stra\u00dfburg Stra\u00dfburg ( , im Stra\u00dfburger Dialekt '' Schdroosburi' ' ) ist eine Stadt im Elsass, einer Landschaft im Osten Frankreichs an der Grenze zu Deutschland. Die Stadt ist Hauptort und damit Sitz des Regionalrats und des Regionspr\u00e4fekten der Region Grand Est sowie Sitz der Pr\u00e4fektur des D\u00e9partements Bas-Rhin. Die Pr\u00e4fektur verwaltet auch das Arrondissement Strasbourg, das aus 33 Gemeinden besteht. Mit Einwohnern (Stand ) im Stadtgebiet und \u00fcber 785.000 Einwohnern in der Agglomeration auf franz\u00f6sischem Boden ist Stra\u00dfburg mit Abstand die gr\u00f6\u00dfte Stadt im Grand Est. Zusammen mit Basel (Bank f\u00fcr Internationalen Zahlungsausgleich), Genf (IKRK sowie europ\u00e4ischer UNO-Sitz) und New York City (weltweiter UNO-Sitz) z\u00e4hlt Stra\u00dfburg zu den wenigen St\u00e4dten der Welt, die als Sitz einer der gemeinhin als wichtigsten erachteten Internationalen Organisationen fungieren, ohne jedoch Hauptstadt eines Landes zu sein. Stra\u00dfburg ist Sitz zahlreicher europ\u00e4ischer Einrichtungen, unter anderem Europarat, Europaparlament, Europ\u00e4ischer Gerichtshof f\u00fcr Menschenrechte, Europ\u00e4ischer B\u00fcrgerbeauftragter und Eurokorps. Aufgrund dessen versteht sich Stra\u00dfburg als ''Hauptstadt Europas''. Teile der Innenstadt, die mittelalterliche Altstadt auf der Grande-\u00cele und die Neustadt sind unter dem Titel ''Stra\u00dfburg: von der Grande-\u00cele zur Neustadt, eine europ\u00e4ische Stadtszenerie'' UNESCO-Weltkulturerbe.", "paragraph_answer": "Stra\u00dfburg Stra\u00dfburg ( , im Stra\u00dfburger Dialekt '' Schdroosburi' ' ) ist eine Stadt im Elsass, einer Landschaft im Osten Frankreichs an der Grenze zu Deutschland. Die Stadt ist Hauptort und damit Sitz des Regionalrats und des Regionspr\u00e4fekten der Region Grand Est sowie Sitz der Pr\u00e4fektur des D\u00e9partements Bas-Rhin. Die Pr\u00e4fektur verwaltet auch das Arrondissement Strasbourg, das aus 33 Gemeinden besteht. Mit Einwohnern (Stand ) im Stadtgebiet und \u00fcber 785.000 Einwohnern in der Agglomeration auf franz\u00f6sischem Boden ist Stra\u00dfburg mit Abstand die gr\u00f6\u00dfte Stadt im Grand Est. Zusammen mit Basel (Bank f\u00fcr Internationalen Zahlungsausgleich), Genf (IKRK sowie europ\u00e4ischer UNO-Sitz) und New York City (weltweiter UNO-Sitz) z\u00e4hlt Stra\u00dfburg zu den wenigen St\u00e4dten der Welt, die als Sitz einer der gemeinhin als wichtigsten erachteten Internationalen Organisationen fungieren, ohne jedoch Hauptstadt eines Landes zu sein. Stra\u00dfburg ist Sitz zahlreicher europ\u00e4ischer Einrichtungen, unter anderem Europarat, Europaparlament, Europ\u00e4ischer Gerichtshof f\u00fcr Menschenrechte, Europ\u00e4ischer B\u00fcrgerbeauftragter und Eurokorps. Aufgrund dessen versteht sich Stra\u00dfburg als ''Hauptstadt Europas''. Teile der Innenstadt, die mittelalterliche Altstadt auf der Grande-\u00cele und die Neustadt sind unter dem Titel ''Stra\u00dfburg: von der Grande-\u00cele zur Neustadt, eine europ\u00e4ische Stadtszenerie'' UNESCO-Weltkulturerbe.", "sentence_answer": "Stra\u00dfburg Stra\u00dfburg ( , im Stra\u00dfburger Dialekt '' Schdroosburi' ' ) ist eine Stadt im Elsass, einer Landschaft im Osten Frankreichs an der Grenze zu Deutschland.", "paragraph_id": 38520} {"question": "Wo liegt Stra\u00dfburg?", "paragraph": "Stra\u00dfburg\nStra\u00dfburg ( , im Stra\u00dfburger Dialekt ''Schdroosburi'' ) ist eine Stadt im Elsass, einer Landschaft im Osten Frankreichs an der Grenze zu Deutschland.\nDie Stadt ist Hauptort und damit Sitz des Regionalrats und des Regionspr\u00e4fekten der Region Grand Est sowie Sitz der Pr\u00e4fektur des D\u00e9partements Bas-Rhin. Die Pr\u00e4fektur verwaltet auch das Arrondissement Strasbourg, das aus 33 Gemeinden besteht. Mit Einwohnern (Stand ) im Stadtgebiet und \u00fcber 785.000 Einwohnern in der Agglomeration auf franz\u00f6sischem Boden ist Stra\u00dfburg mit Abstand die gr\u00f6\u00dfte Stadt im Grand Est.\nZusammen mit Basel (Bank f\u00fcr Internationalen Zahlungsausgleich), Genf (IKRK sowie europ\u00e4ischer UNO-Sitz) und New York City (weltweiter UNO-Sitz) z\u00e4hlt Stra\u00dfburg zu den wenigen St\u00e4dten der Welt, die als Sitz einer der gemeinhin als wichtigsten erachteten Internationalen Organisationen fungieren, ohne jedoch Hauptstadt eines Landes zu sein. Stra\u00dfburg ist Sitz zahlreicher europ\u00e4ischer Einrichtungen, unter anderem Europarat, Europaparlament, Europ\u00e4ischer Gerichtshof f\u00fcr Menschenrechte, Europ\u00e4ischer B\u00fcrgerbeauftragter und Eurokorps. Aufgrund dessen versteht sich Stra\u00dfburg als ''Hauptstadt Europas''.\nTeile der Innenstadt, die mittelalterliche Altstadt auf der Grande-\u00cele und die Neustadt sind unter dem Titel ''Stra\u00dfburg: von der Grande-\u00cele zur Neustadt, eine europ\u00e4ische Stadtszenerie'' UNESCO-Weltkulturerbe.", "answer": "im Elsass, einer Landschaft im Osten Frankreichs an der Grenze zu Deutschland", "sentence": "Stra\u00dfburg\nStra\u00dfburg ( , im Stra\u00dfburger Dialekt ''Schdroosburi'' ) ist eine Stadt im Elsass, einer Landschaft im Osten Frankreichs an der Grenze zu Deutschland .", "paragraph_sentence": " Stra\u00dfburg Stra\u00dfburg ( , im Stra\u00dfburger Dialekt ''Schdroosburi'' ) ist eine Stadt im Elsass, einer Landschaft im Osten Frankreichs an der Grenze zu Deutschland . Die Stadt ist Hauptort und damit Sitz des Regionalrats und des Regionspr\u00e4fekten der Region Grand Est sowie Sitz der Pr\u00e4fektur des D\u00e9partements Bas-Rhin. Die Pr\u00e4fektur verwaltet auch das Arrondissement Strasbourg, das aus 33 Gemeinden besteht. Mit Einwohnern (Stand ) im Stadtgebiet und \u00fcber 785.000 Einwohnern in der Agglomeration auf franz\u00f6sischem Boden ist Stra\u00dfburg mit Abstand die gr\u00f6\u00dfte Stadt im Grand Est. Zusammen mit Basel (Bank f\u00fcr Internationalen Zahlungsausgleich), Genf (IKRK sowie europ\u00e4ischer UNO-Sitz) und New York City (weltweiter UNO-Sitz) z\u00e4hlt Stra\u00dfburg zu den wenigen St\u00e4dten der Welt, die als Sitz einer der gemeinhin als wichtigsten erachteten Internationalen Organisationen fungieren, ohne jedoch Hauptstadt eines Landes zu sein. Stra\u00dfburg ist Sitz zahlreicher europ\u00e4ischer Einrichtungen, unter anderem Europarat, Europaparlament, Europ\u00e4ischer Gerichtshof f\u00fcr Menschenrechte, Europ\u00e4ischer B\u00fcrgerbeauftragter und Eurokorps. Aufgrund dessen versteht sich Stra\u00dfburg als ''Hauptstadt Europas''. Teile der Innenstadt, die mittelalterliche Altstadt auf der Grande-\u00cele und die Neustadt sind unter dem Titel ''Stra\u00dfburg: von der Grande-\u00cele zur Neustadt, eine europ\u00e4ische Stadtszenerie'' UNESCO-Weltkulturerbe.", "paragraph_answer": "Stra\u00dfburg Stra\u00dfburg ( , im Stra\u00dfburger Dialekt ''Schdroosburi'' ) ist eine Stadt im Elsass, einer Landschaft im Osten Frankreichs an der Grenze zu Deutschland . Die Stadt ist Hauptort und damit Sitz des Regionalrats und des Regionspr\u00e4fekten der Region Grand Est sowie Sitz der Pr\u00e4fektur des D\u00e9partements Bas-Rhin. Die Pr\u00e4fektur verwaltet auch das Arrondissement Strasbourg, das aus 33 Gemeinden besteht. Mit Einwohnern (Stand ) im Stadtgebiet und \u00fcber 785.000 Einwohnern in der Agglomeration auf franz\u00f6sischem Boden ist Stra\u00dfburg mit Abstand die gr\u00f6\u00dfte Stadt im Grand Est. 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Teile der Innenstadt, die mittelalterliche Altstadt auf der Grande-\u00cele und die Neustadt sind unter dem Titel ''Stra\u00dfburg: von der Grande-\u00cele zur Neustadt, eine europ\u00e4ische Stadtszenerie'' UNESCO-Weltkulturerbe.", "sentence_answer": "Stra\u00dfburg Stra\u00dfburg ( , im Stra\u00dfburger Dialekt ''Schdroosburi'' ) ist eine Stadt im Elsass, einer Landschaft im Osten Frankreichs an der Grenze zu Deutschland .", "paragraph_id": 38521} {"question": "Wo hat der Europ\u00e4ische Gerichtshof f\u00fcr Menschenrechte seinen SItz?", "paragraph": "Stra\u00dfburg\nStra\u00dfburg ( , im Stra\u00dfburger Dialekt ''Schdroosburi'' ) ist eine Stadt im Elsass, einer Landschaft im Osten Frankreichs an der Grenze zu Deutschland.\nDie Stadt ist Hauptort und damit Sitz des Regionalrats und des Regionspr\u00e4fekten der Region Grand Est sowie Sitz der Pr\u00e4fektur des D\u00e9partements Bas-Rhin. Die Pr\u00e4fektur verwaltet auch das Arrondissement Strasbourg, das aus 33 Gemeinden besteht. Mit Einwohnern (Stand ) im Stadtgebiet und \u00fcber 785.000 Einwohnern in der Agglomeration auf franz\u00f6sischem Boden ist Stra\u00dfburg mit Abstand die gr\u00f6\u00dfte Stadt im Grand Est.\nZusammen mit Basel (Bank f\u00fcr Internationalen Zahlungsausgleich), Genf (IKRK sowie europ\u00e4ischer UNO-Sitz) und New York City (weltweiter UNO-Sitz) z\u00e4hlt Stra\u00dfburg zu den wenigen St\u00e4dten der Welt, die als Sitz einer der gemeinhin als wichtigsten erachteten Internationalen Organisationen fungieren, ohne jedoch Hauptstadt eines Landes zu sein. Stra\u00dfburg ist Sitz zahlreicher europ\u00e4ischer Einrichtungen, unter anderem Europarat, Europaparlament, Europ\u00e4ischer Gerichtshof f\u00fcr Menschenrechte, Europ\u00e4ischer B\u00fcrgerbeauftragter und Eurokorps. Aufgrund dessen versteht sich Stra\u00dfburg als ''Hauptstadt Europas''.\nTeile der Innenstadt, die mittelalterliche Altstadt auf der Grande-\u00cele und die Neustadt sind unter dem Titel ''Stra\u00dfburg: von der Grande-\u00cele zur Neustadt, eine europ\u00e4ische Stadtszenerie'' UNESCO-Weltkulturerbe.", "answer": "Stra\u00dfburg", "sentence": "Stra\u00dfburg \nStra\u00dfburg ( , im Stra\u00dfburger Dialekt ''Schdroosburi'' ) ist eine Stadt im Elsass, einer Landschaft im Osten Frankreichs an der Grenze zu Deutschland.", "paragraph_sentence": " Stra\u00dfburg Stra\u00dfburg ( , im Stra\u00dfburger Dialekt ''Schdroosburi'' ) ist eine Stadt im Elsass, einer Landschaft im Osten Frankreichs an der Grenze zu Deutschland. Die Stadt ist Hauptort und damit Sitz des Regionalrats und des Regionspr\u00e4fekten der Region Grand Est sowie Sitz der Pr\u00e4fektur des D\u00e9partements Bas-Rhin. Die Pr\u00e4fektur verwaltet auch das Arrondissement Strasbourg, das aus 33 Gemeinden besteht. Mit Einwohnern (Stand ) im Stadtgebiet und \u00fcber 785.000 Einwohnern in der Agglomeration auf franz\u00f6sischem Boden ist Stra\u00dfburg mit Abstand die gr\u00f6\u00dfte Stadt im Grand Est. Zusammen mit Basel (Bank f\u00fcr Internationalen Zahlungsausgleich), Genf (IKRK sowie europ\u00e4ischer UNO-Sitz) und New York City (weltweiter UNO-Sitz) z\u00e4hlt Stra\u00dfburg zu den wenigen St\u00e4dten der Welt, die als Sitz einer der gemeinhin als wichtigsten erachteten Internationalen Organisationen fungieren, ohne jedoch Hauptstadt eines Landes zu sein. Stra\u00dfburg ist Sitz zahlreicher europ\u00e4ischer Einrichtungen, unter anderem Europarat, Europaparlament, Europ\u00e4ischer Gerichtshof f\u00fcr Menschenrechte, Europ\u00e4ischer B\u00fcrgerbeauftragter und Eurokorps. Aufgrund dessen versteht sich Stra\u00dfburg als ''Hauptstadt Europas''. Teile der Innenstadt, die mittelalterliche Altstadt auf der Grande-\u00cele und die Neustadt sind unter dem Titel ''Stra\u00dfburg: von der Grande-\u00cele zur Neustadt, eine europ\u00e4ische Stadtszenerie'' UNESCO-Weltkulturerbe.", "paragraph_answer": " Stra\u00dfburg Stra\u00dfburg ( , im Stra\u00dfburger Dialekt ''Schdroosburi'' ) ist eine Stadt im Elsass, einer Landschaft im Osten Frankreichs an der Grenze zu Deutschland. Die Stadt ist Hauptort und damit Sitz des Regionalrats und des Regionspr\u00e4fekten der Region Grand Est sowie Sitz der Pr\u00e4fektur des D\u00e9partements Bas-Rhin. Die Pr\u00e4fektur verwaltet auch das Arrondissement Strasbourg, das aus 33 Gemeinden besteht. Mit Einwohnern (Stand ) im Stadtgebiet und \u00fcber 785.000 Einwohnern in der Agglomeration auf franz\u00f6sischem Boden ist Stra\u00dfburg mit Abstand die gr\u00f6\u00dfte Stadt im Grand Est. Zusammen mit Basel (Bank f\u00fcr Internationalen Zahlungsausgleich), Genf (IKRK sowie europ\u00e4ischer UNO-Sitz) und New York City (weltweiter UNO-Sitz) z\u00e4hlt Stra\u00dfburg zu den wenigen St\u00e4dten der Welt, die als Sitz einer der gemeinhin als wichtigsten erachteten Internationalen Organisationen fungieren, ohne jedoch Hauptstadt eines Landes zu sein. Stra\u00dfburg ist Sitz zahlreicher europ\u00e4ischer Einrichtungen, unter anderem Europarat, Europaparlament, Europ\u00e4ischer Gerichtshof f\u00fcr Menschenrechte, Europ\u00e4ischer B\u00fcrgerbeauftragter und Eurokorps. Aufgrund dessen versteht sich Stra\u00dfburg als ''Hauptstadt Europas''. Teile der Innenstadt, die mittelalterliche Altstadt auf der Grande-\u00cele und die Neustadt sind unter dem Titel ''Stra\u00dfburg: von der Grande-\u00cele zur Neustadt, eine europ\u00e4ische Stadtszenerie'' UNESCO-Weltkulturerbe.", "sentence_answer": " Stra\u00dfburg Stra\u00dfburg ( , im Stra\u00dfburger Dialekt ''Schdroosburi'' ) ist eine Stadt im Elsass, einer Landschaft im Osten Frankreichs an der Grenze zu Deutschland.", "paragraph_id": 38529} {"question": "Welches europ\u00e4ische Gericht hat seinen Sitz in Stra\u00dfburg?", "paragraph": "Stra\u00dfburg\nStra\u00dfburg ( , im Stra\u00dfburger Dialekt ''Schdroosburi'' ) ist eine Stadt im Elsass, einer Landschaft im Osten Frankreichs an der Grenze zu Deutschland.\nDie Stadt ist Hauptort und damit Sitz des Regionalrats und des Regionspr\u00e4fekten der Region Grand Est sowie Sitz der Pr\u00e4fektur des D\u00e9partements Bas-Rhin. Die Pr\u00e4fektur verwaltet auch das Arrondissement Strasbourg, das aus 33 Gemeinden besteht. Mit Einwohnern (Stand ) im Stadtgebiet und \u00fcber 785.000 Einwohnern in der Agglomeration auf franz\u00f6sischem Boden ist Stra\u00dfburg mit Abstand die gr\u00f6\u00dfte Stadt im Grand Est.\nZusammen mit Basel (Bank f\u00fcr Internationalen Zahlungsausgleich), Genf (IKRK sowie europ\u00e4ischer UNO-Sitz) und New York City (weltweiter UNO-Sitz) z\u00e4hlt Stra\u00dfburg zu den wenigen St\u00e4dten der Welt, die als Sitz einer der gemeinhin als wichtigsten erachteten Internationalen Organisationen fungieren, ohne jedoch Hauptstadt eines Landes zu sein. Stra\u00dfburg ist Sitz zahlreicher europ\u00e4ischer Einrichtungen, unter anderem Europarat, Europaparlament, Europ\u00e4ischer Gerichtshof f\u00fcr Menschenrechte, Europ\u00e4ischer B\u00fcrgerbeauftragter und Eurokorps. Aufgrund dessen versteht sich Stra\u00dfburg als ''Hauptstadt Europas''.\nTeile der Innenstadt, die mittelalterliche Altstadt auf der Grande-\u00cele und die Neustadt sind unter dem Titel ''Stra\u00dfburg: von der Grande-\u00cele zur Neustadt, eine europ\u00e4ische Stadtszenerie'' UNESCO-Weltkulturerbe.", "answer": "Europ\u00e4ischer Gerichtshof f\u00fcr Menschenrechte,", "sentence": "Stra\u00dfburg ist Sitz zahlreicher europ\u00e4ischer Einrichtungen, unter anderem Europarat, Europaparlament, Europ\u00e4ischer Gerichtshof f\u00fcr Menschenrechte, Europ\u00e4ischer B\u00fcrgerbeauftragter und Eurokorps.", "paragraph_sentence": "Stra\u00dfburg Stra\u00dfburg ( , im Stra\u00dfburger Dialekt ''Schdroosburi'' ) ist eine Stadt im Elsass, einer Landschaft im Osten Frankreichs an der Grenze zu Deutschland. Die Stadt ist Hauptort und damit Sitz des Regionalrats und des Regionspr\u00e4fekten der Region Grand Est sowie Sitz der Pr\u00e4fektur des D\u00e9partements Bas-Rhin. Die Pr\u00e4fektur verwaltet auch das Arrondissement Strasbourg, das aus 33 Gemeinden besteht. Mit Einwohnern (Stand ) im Stadtgebiet und \u00fcber 785.000 Einwohnern in der Agglomeration auf franz\u00f6sischem Boden ist Stra\u00dfburg mit Abstand die gr\u00f6\u00dfte Stadt im Grand Est. Zusammen mit Basel (Bank f\u00fcr Internationalen Zahlungsausgleich), Genf (IKRK sowie europ\u00e4ischer UNO-Sitz) und New York City (weltweiter UNO-Sitz) z\u00e4hlt Stra\u00dfburg zu den wenigen St\u00e4dten der Welt, die als Sitz einer der gemeinhin als wichtigsten erachteten Internationalen Organisationen fungieren, ohne jedoch Hauptstadt eines Landes zu sein. Stra\u00dfburg ist Sitz zahlreicher europ\u00e4ischer Einrichtungen, unter anderem Europarat, Europaparlament, Europ\u00e4ischer Gerichtshof f\u00fcr Menschenrechte, Europ\u00e4ischer B\u00fcrgerbeauftragter und Eurokorps. Aufgrund dessen versteht sich Stra\u00dfburg als ''Hauptstadt Europas''. Teile der Innenstadt, die mittelalterliche Altstadt auf der Grande-\u00cele und die Neustadt sind unter dem Titel ''Stra\u00dfburg: von der Grande-\u00cele zur Neustadt, eine europ\u00e4ische Stadtszenerie'' UNESCO-Weltkulturerbe.", "paragraph_answer": "Stra\u00dfburg Stra\u00dfburg ( , im Stra\u00dfburger Dialekt ''Schdroosburi'' ) ist eine Stadt im Elsass, einer Landschaft im Osten Frankreichs an der Grenze zu Deutschland. Die Stadt ist Hauptort und damit Sitz des Regionalrats und des Regionspr\u00e4fekten der Region Grand Est sowie Sitz der Pr\u00e4fektur des D\u00e9partements Bas-Rhin. Die Pr\u00e4fektur verwaltet auch das Arrondissement Strasbourg, das aus 33 Gemeinden besteht. Mit Einwohnern (Stand ) im Stadtgebiet und \u00fcber 785.000 Einwohnern in der Agglomeration auf franz\u00f6sischem Boden ist Stra\u00dfburg mit Abstand die gr\u00f6\u00dfte Stadt im Grand Est. Zusammen mit Basel (Bank f\u00fcr Internationalen Zahlungsausgleich), Genf (IKRK sowie europ\u00e4ischer UNO-Sitz) und New York City (weltweiter UNO-Sitz) z\u00e4hlt Stra\u00dfburg zu den wenigen St\u00e4dten der Welt, die als Sitz einer der gemeinhin als wichtigsten erachteten Internationalen Organisationen fungieren, ohne jedoch Hauptstadt eines Landes zu sein. Stra\u00dfburg ist Sitz zahlreicher europ\u00e4ischer Einrichtungen, unter anderem Europarat, Europaparlament, Europ\u00e4ischer Gerichtshof f\u00fcr Menschenrechte, Europ\u00e4ischer B\u00fcrgerbeauftragter und Eurokorps. Aufgrund dessen versteht sich Stra\u00dfburg als ''Hauptstadt Europas''. Teile der Innenstadt, die mittelalterliche Altstadt auf der Grande-\u00cele und die Neustadt sind unter dem Titel ''Stra\u00dfburg: von der Grande-\u00cele zur Neustadt, eine europ\u00e4ische Stadtszenerie'' UNESCO-Weltkulturerbe.", "sentence_answer": "Stra\u00dfburg ist Sitz zahlreicher europ\u00e4ischer Einrichtungen, unter anderem Europarat, Europaparlament, Europ\u00e4ischer Gerichtshof f\u00fcr Menschenrechte, Europ\u00e4ischer B\u00fcrgerbeauftragter und Eurokorps.", "paragraph_id": 38531} {"question": "Welhce Teile von Stra\u00dfburg sind UNESCO-Weltkulturerbe?", "paragraph": "Stra\u00dfburg\nStra\u00dfburg ( , im Stra\u00dfburger Dialekt ''Schdroosburi'' ) ist eine Stadt im Elsass, einer Landschaft im Osten Frankreichs an der Grenze zu Deutschland.\nDie Stadt ist Hauptort und damit Sitz des Regionalrats und des Regionspr\u00e4fekten der Region Grand Est sowie Sitz der Pr\u00e4fektur des D\u00e9partements Bas-Rhin. Die Pr\u00e4fektur verwaltet auch das Arrondissement Strasbourg, das aus 33 Gemeinden besteht. Mit Einwohnern (Stand ) im Stadtgebiet und \u00fcber 785.000 Einwohnern in der Agglomeration auf franz\u00f6sischem Boden ist Stra\u00dfburg mit Abstand die gr\u00f6\u00dfte Stadt im Grand Est.\nZusammen mit Basel (Bank f\u00fcr Internationalen Zahlungsausgleich), Genf (IKRK sowie europ\u00e4ischer UNO-Sitz) und New York City (weltweiter UNO-Sitz) z\u00e4hlt Stra\u00dfburg zu den wenigen St\u00e4dten der Welt, die als Sitz einer der gemeinhin als wichtigsten erachteten Internationalen Organisationen fungieren, ohne jedoch Hauptstadt eines Landes zu sein. Stra\u00dfburg ist Sitz zahlreicher europ\u00e4ischer Einrichtungen, unter anderem Europarat, Europaparlament, Europ\u00e4ischer Gerichtshof f\u00fcr Menschenrechte, Europ\u00e4ischer B\u00fcrgerbeauftragter und Eurokorps. Aufgrund dessen versteht sich Stra\u00dfburg als ''Hauptstadt Europas''.\nTeile der Innenstadt, die mittelalterliche Altstadt auf der Grande-\u00cele und die Neustadt sind unter dem Titel ''Stra\u00dfburg: von der Grande-\u00cele zur Neustadt, eine europ\u00e4ische Stadtszenerie'' UNESCO-Weltkulturerbe.", "answer": "die mittelalterliche Altstadt auf der Grande-\u00cele und die Neustadt", "sentence": "\nTeile der Innenstadt, die mittelalterliche Altstadt auf der Grande-\u00cele und die Neustadt sind unter dem Titel ''Stra\u00dfburg: von der Grande-\u00cele zur Neustadt, eine europ\u00e4ische Stadtszenerie''", "paragraph_sentence": "Stra\u00dfburg Stra\u00dfburg ( , im Stra\u00dfburger Dialekt ''Schdroosburi'' ) ist eine Stadt im Elsass, einer Landschaft im Osten Frankreichs an der Grenze zu Deutschland. Die Stadt ist Hauptort und damit Sitz des Regionalrats und des Regionspr\u00e4fekten der Region Grand Est sowie Sitz der Pr\u00e4fektur des D\u00e9partements Bas-Rhin. Die Pr\u00e4fektur verwaltet auch das Arrondissement Strasbourg, das aus 33 Gemeinden besteht. Mit Einwohnern (Stand ) im Stadtgebiet und \u00fcber 785.000 Einwohnern in der Agglomeration auf franz\u00f6sischem Boden ist Stra\u00dfburg mit Abstand die gr\u00f6\u00dfte Stadt im Grand Est. Zusammen mit Basel (Bank f\u00fcr Internationalen Zahlungsausgleich), Genf (IKRK sowie europ\u00e4ischer UNO-Sitz) und New York City (weltweiter UNO-Sitz) z\u00e4hlt Stra\u00dfburg zu den wenigen St\u00e4dten der Welt, die als Sitz einer der gemeinhin als wichtigsten erachteten Internationalen Organisationen fungieren, ohne jedoch Hauptstadt eines Landes zu sein. Stra\u00dfburg ist Sitz zahlreicher europ\u00e4ischer Einrichtungen, unter anderem Europarat, Europaparlament, Europ\u00e4ischer Gerichtshof f\u00fcr Menschenrechte, Europ\u00e4ischer B\u00fcrgerbeauftragter und Eurokorps. Aufgrund dessen versteht sich Stra\u00dfburg als ''Hauptstadt Europas''. 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Zusammen mit Basel (Bank f\u00fcr Internationalen Zahlungsausgleich), Genf (IKRK sowie europ\u00e4ischer UNO-Sitz) und New York City (weltweiter UNO-Sitz) z\u00e4hlt Stra\u00dfburg zu den wenigen St\u00e4dten der Welt, die als Sitz einer der gemeinhin als wichtigsten erachteten Internationalen Organisationen fungieren, ohne jedoch Hauptstadt eines Landes zu sein. Stra\u00dfburg ist Sitz zahlreicher europ\u00e4ischer Einrichtungen, unter anderem Europarat, Europaparlament, Europ\u00e4ischer Gerichtshof f\u00fcr Menschenrechte, Europ\u00e4ischer B\u00fcrgerbeauftragter und Eurokorps. Aufgrund dessen versteht sich Stra\u00dfburg als ''Hauptstadt Europas''. Teile der Innenstadt, die mittelalterliche Altstadt auf der Grande-\u00cele und die Neustadt sind unter dem Titel ''Stra\u00dfburg: von der Grande-\u00cele zur Neustadt, eine europ\u00e4ische Stadtszenerie'' UNESCO-Weltkulturerbe.", "sentence_answer": " Teile der Innenstadt, die mittelalterliche Altstadt auf der Grande-\u00cele und die Neustadt sind unter dem Titel ''Stra\u00dfburg: von der Grande-\u00cele zur Neustadt, eine europ\u00e4ische Stadtszenerie''", "paragraph_id": 38533} {"question": "Wann wurde die Utrechter Union geschlossen?", "paragraph": "Republik_der_Sieben_Vereinigten_Provinzen\n\n=== Konstitutionelle Gestalt und Entwicklung ===\nDie Republik der Vereinigten Niederlande verf\u00fcgte \u00fcber keine geschriebene Verfassung. Stattdessen beruhte die \u00e4u\u00dferst komplexe verfassungsm\u00e4\u00dfige Gestalt des Staatswesens auf den Bestimmungen der eher als Defensivb\u00fcndnis gedachten Utrechter Union von 1579 sowie \u00fcberkommenen Gewohnheitsrechten. Neben augenf\u00e4lligen republikanischen Verfassungselementen (so enthielt sie keine Regelung bzgl. eines f\u00fcrstlichen Souver\u00e4ns) gab es dennoch auch dynastische, monarchische bzw. quasi-monarchische Elemente. Dazu geh\u00f6rt v.\u00a0a. die Position des Statthalters, der, mit milit\u00e4rischer Befehlsgewalt und Sonderrechten ausgestattet, eine wichtige Rolle als Machtfaktor (v.\u00a0a. in Kriegszeiten), aber auch als Identifikationsfigur mit integrativer Funktion f\u00fcr die gesamte Republik spielte.\nDie Republik war kein Zentralstaat, sondern eine Konf\u00f6deration von Provinzen, die sich jeweils als souver\u00e4n verstanden und nur bestimmte Angelegenheiten \u2013 etwa die Landesverteidigung oder die Au\u00dfenpolitik \u2013 gemeinsam auf Bundesebene entschieden. H\u00f6chstes gemeinsames Organ waren die Generalstaaten als St\u00e4ndeversammlung, in die die einzelnen Provinzen Vertreter mit imperativem Mandat entsandten und die das Gemeinwesen nach au\u00dfen hin repr\u00e4sentierte. Die sieben Provinzen waren Holland, Zeeland, Groningen, Utrecht, Friesland, Gelderland und Overijssel. Diese existieren heute noch in fast gleicher Form als Teil des K\u00f6nigreiches der Niederlande. Daneben war auch die Provinz Drente, die immer noch im Schatten der anderen Provinzen steht, ein Teil dieses Bundes, jedoch ohne Stimmrecht in den Generalstaaten. Hinzu kam das gemeinsam verwaltete Gebiet der Generalit\u00e4tslande, das im Laufe des Krieges gegen Spanien erobert wurde.\nWichtigste Provinz der Union war die Provinz Holland, die durch ihre wirtschaftliche Macht eine Hegemonialstellung einnahm und auch nach au\u00dfen hin als entscheidende Kraft auftrat. Innerhalb Hollands und damit auch innerhalb des Gesamtstaates wiederum dominierte die kleine st\u00e4dtische F\u00fchrungsschicht der ''Regenten'', die das Erscheinungsbild der Niederlande als st\u00e4dtisch-dominierte Oligarchenherrschaft pr\u00e4gte. Das wichtigste Gegengewicht gegen diese Oligarchen-Elite stellte der Statthalter dar, der traditionell aus dem Haus Oranien stammte und \u00fcber weite Strecken der Geschichte der Republik die Rolle eines Quasi-Monarchen spielte. Der st\u00e4ndige Konflikt zwischen der Person des Statthalters bzw. seinen Anh\u00e4ngern, den so genannten ''Orangisten'', und den oligarchischen ''Regenten'' spiegelt sich v.\u00a0a. in den Statthalterlosen Zeiten (1650\u20131672 und 1702\u20131747) wider, in denen die wichtigsten Provinzen Holland, Zeeland und Utrecht nach harten Machtk\u00e4mpfen ganz auf einen Statthalter verzichteten. Erst nach der zweiten statthalterlosen Zeit wurde mit der orangistischen Restauration von 1747 und der Ernennung Wilhelms IV. von Oranien zum Statthalter aller Provinzen das Statthalteramt auch offiziell erblich.", "answer": "1579", "sentence": "Stattdessen beruhte die \u00e4u\u00dferst komplexe verfassungsm\u00e4\u00dfige Gestalt des Staatswesens auf den Bestimmungen der eher als Defensivb\u00fcndnis gedachten Utrechter Union von 1579 sowie \u00fcberkommenen Gewohnheitsrechten.", "paragraph_sentence": "Republik_der_Sieben_Vereinigten_Provinzen === Konstitutionelle Gestalt und Entwicklung = = = Die Republik der Vereinigten Niederlande verf\u00fcgte \u00fcber keine geschriebene Verfassung. Stattdessen beruhte die \u00e4u\u00dferst komplexe verfassungsm\u00e4\u00dfige Gestalt des Staatswesens auf den Bestimmungen der eher als Defensivb\u00fcndnis gedachten Utrechter Union von 1579 sowie \u00fcberkommenen Gewohnheitsrechten. Neben augenf\u00e4lligen republikanischen Verfassungselementen (so enthielt sie keine Regelung bzgl. eines f\u00fcrstlichen Souver\u00e4ns) gab es dennoch auch dynastische, monarchische bzw. quasi-monarchische Elemente. Dazu geh\u00f6rt v. a. die Position des Statthalters, der, mit milit\u00e4rischer Befehlsgewalt und Sonderrechten ausgestattet, eine wichtige Rolle als Machtfaktor (v. a. in Kriegszeiten), aber auch als Identifikationsfigur mit integrativer Funktion f\u00fcr die gesamte Republik spielte. Die Republik war kein Zentralstaat, sondern eine Konf\u00f6deration von Provinzen, die sich jeweils als souver\u00e4n verstanden und nur bestimmte Angelegenheiten \u2013 etwa die Landesverteidigung oder die Au\u00dfenpolitik \u2013 gemeinsam auf Bundesebene entschieden. H\u00f6chstes gemeinsames Organ waren die Generalstaaten als St\u00e4ndeversammlung, in die die einzelnen Provinzen Vertreter mit imperativem Mandat entsandten und die das Gemeinwesen nach au\u00dfen hin repr\u00e4sentierte. Die sieben Provinzen waren Holland, Zeeland, Groningen, Utrecht, Friesland, Gelderland und Overijssel. Diese existieren heute noch in fast gleicher Form als Teil des K\u00f6nigreiches der Niederlande. Daneben war auch die Provinz Drente, die immer noch im Schatten der anderen Provinzen steht, ein Teil dieses Bundes, jedoch ohne Stimmrecht in den Generalstaaten. Hinzu kam das gemeinsam verwaltete Gebiet der Generalit\u00e4tslande, das im Laufe des Krieges gegen Spanien erobert wurde. Wichtigste Provinz der Union war die Provinz Holland, die durch ihre wirtschaftliche Macht eine Hegemonialstellung einnahm und auch nach au\u00dfen hin als entscheidende Kraft auftrat. Innerhalb Hollands und damit auch innerhalb des Gesamtstaates wiederum dominierte die kleine st\u00e4dtische F\u00fchrungsschicht der ''Regenten'', die das Erscheinungsbild der Niederlande als st\u00e4dtisch-dominierte Oligarchenherrschaft pr\u00e4gte. Das wichtigste Gegengewicht gegen diese Oligarchen-Elite stellte der Statthalter dar, der traditionell aus dem Haus Oranien stammte und \u00fcber weite Strecken der Geschichte der Republik die Rolle eines Quasi-Monarchen spielte. Der st\u00e4ndige Konflikt zwischen der Person des Statthalters bzw. seinen Anh\u00e4ngern, den so genannten ''Orangisten'', und den oligarchischen ''Regenten'' spiegelt sich v. a. in den Statthalterlosen Zeiten (1650\u20131672 und 1702\u20131747) wider, in denen die wichtigsten Provinzen Holland, Zeeland und Utrecht nach harten Machtk\u00e4mpfen ganz auf einen Statthalter verzichteten. Erst nach der zweiten statthalterlosen Zeit wurde mit der orangistischen Restauration von 1747 und der Ernennung Wilhelms IV. von Oranien zum Statthalter aller Provinzen das Statthalteramt auch offiziell erblich.", "paragraph_answer": "Republik_der_Sieben_Vereinigten_Provinzen === Konstitutionelle Gestalt und Entwicklung === Die Republik der Vereinigten Niederlande verf\u00fcgte \u00fcber keine geschriebene Verfassung. Stattdessen beruhte die \u00e4u\u00dferst komplexe verfassungsm\u00e4\u00dfige Gestalt des Staatswesens auf den Bestimmungen der eher als Defensivb\u00fcndnis gedachten Utrechter Union von 1579 sowie \u00fcberkommenen Gewohnheitsrechten. Neben augenf\u00e4lligen republikanischen Verfassungselementen (so enthielt sie keine Regelung bzgl. eines f\u00fcrstlichen Souver\u00e4ns) gab es dennoch auch dynastische, monarchische bzw. quasi-monarchische Elemente. Dazu geh\u00f6rt v. a. die Position des Statthalters, der, mit milit\u00e4rischer Befehlsgewalt und Sonderrechten ausgestattet, eine wichtige Rolle als Machtfaktor (v. a. in Kriegszeiten), aber auch als Identifikationsfigur mit integrativer Funktion f\u00fcr die gesamte Republik spielte. Die Republik war kein Zentralstaat, sondern eine Konf\u00f6deration von Provinzen, die sich jeweils als souver\u00e4n verstanden und nur bestimmte Angelegenheiten \u2013 etwa die Landesverteidigung oder die Au\u00dfenpolitik \u2013 gemeinsam auf Bundesebene entschieden. H\u00f6chstes gemeinsames Organ waren die Generalstaaten als St\u00e4ndeversammlung, in die die einzelnen Provinzen Vertreter mit imperativem Mandat entsandten und die das Gemeinwesen nach au\u00dfen hin repr\u00e4sentierte. Die sieben Provinzen waren Holland, Zeeland, Groningen, Utrecht, Friesland, Gelderland und Overijssel. Diese existieren heute noch in fast gleicher Form als Teil des K\u00f6nigreiches der Niederlande. Daneben war auch die Provinz Drente, die immer noch im Schatten der anderen Provinzen steht, ein Teil dieses Bundes, jedoch ohne Stimmrecht in den Generalstaaten. Hinzu kam das gemeinsam verwaltete Gebiet der Generalit\u00e4tslande, das im Laufe des Krieges gegen Spanien erobert wurde. Wichtigste Provinz der Union war die Provinz Holland, die durch ihre wirtschaftliche Macht eine Hegemonialstellung einnahm und auch nach au\u00dfen hin als entscheidende Kraft auftrat. Innerhalb Hollands und damit auch innerhalb des Gesamtstaates wiederum dominierte die kleine st\u00e4dtische F\u00fchrungsschicht der ''Regenten'', die das Erscheinungsbild der Niederlande als st\u00e4dtisch-dominierte Oligarchenherrschaft pr\u00e4gte. Das wichtigste Gegengewicht gegen diese Oligarchen-Elite stellte der Statthalter dar, der traditionell aus dem Haus Oranien stammte und \u00fcber weite Strecken der Geschichte der Republik die Rolle eines Quasi-Monarchen spielte. Der st\u00e4ndige Konflikt zwischen der Person des Statthalters bzw. seinen Anh\u00e4ngern, den so genannten ''Orangisten'', und den oligarchischen ''Regenten'' spiegelt sich v. a. in den Statthalterlosen Zeiten (1650\u20131672 und 1702\u20131747) wider, in denen die wichtigsten Provinzen Holland, Zeeland und Utrecht nach harten Machtk\u00e4mpfen ganz auf einen Statthalter verzichteten. Erst nach der zweiten statthalterlosen Zeit wurde mit der orangistischen Restauration von 1747 und der Ernennung Wilhelms IV. von Oranien zum Statthalter aller Provinzen das Statthalteramt auch offiziell erblich.", "sentence_answer": "Stattdessen beruhte die \u00e4u\u00dferst komplexe verfassungsm\u00e4\u00dfige Gestalt des Staatswesens auf den Bestimmungen der eher als Defensivb\u00fcndnis gedachten Utrechter Union von 1579 sowie \u00fcberkommenen Gewohnheitsrechten.", "paragraph_id": 38568} {"question": "Welche Provinzen geh\u00f6rten zur Republik der Vereinigten Niederlanden?", "paragraph": "Republik_der_Sieben_Vereinigten_Provinzen\n\n=== Konstitutionelle Gestalt und Entwicklung ===\nDie Republik der Vereinigten Niederlande verf\u00fcgte \u00fcber keine geschriebene Verfassung. Stattdessen beruhte die \u00e4u\u00dferst komplexe verfassungsm\u00e4\u00dfige Gestalt des Staatswesens auf den Bestimmungen der eher als Defensivb\u00fcndnis gedachten Utrechter Union von 1579 sowie \u00fcberkommenen Gewohnheitsrechten. Neben augenf\u00e4lligen republikanischen Verfassungselementen (so enthielt sie keine Regelung bzgl. eines f\u00fcrstlichen Souver\u00e4ns) gab es dennoch auch dynastische, monarchische bzw. quasi-monarchische Elemente. Dazu geh\u00f6rt v.\u00a0a. die Position des Statthalters, der, mit milit\u00e4rischer Befehlsgewalt und Sonderrechten ausgestattet, eine wichtige Rolle als Machtfaktor (v.\u00a0a. in Kriegszeiten), aber auch als Identifikationsfigur mit integrativer Funktion f\u00fcr die gesamte Republik spielte.\nDie Republik war kein Zentralstaat, sondern eine Konf\u00f6deration von Provinzen, die sich jeweils als souver\u00e4n verstanden und nur bestimmte Angelegenheiten \u2013 etwa die Landesverteidigung oder die Au\u00dfenpolitik \u2013 gemeinsam auf Bundesebene entschieden. H\u00f6chstes gemeinsames Organ waren die Generalstaaten als St\u00e4ndeversammlung, in die die einzelnen Provinzen Vertreter mit imperativem Mandat entsandten und die das Gemeinwesen nach au\u00dfen hin repr\u00e4sentierte. Die sieben Provinzen waren Holland, Zeeland, Groningen, Utrecht, Friesland, Gelderland und Overijssel. Diese existieren heute noch in fast gleicher Form als Teil des K\u00f6nigreiches der Niederlande. Daneben war auch die Provinz Drente, die immer noch im Schatten der anderen Provinzen steht, ein Teil dieses Bundes, jedoch ohne Stimmrecht in den Generalstaaten. Hinzu kam das gemeinsam verwaltete Gebiet der Generalit\u00e4tslande, das im Laufe des Krieges gegen Spanien erobert wurde.\nWichtigste Provinz der Union war die Provinz Holland, die durch ihre wirtschaftliche Macht eine Hegemonialstellung einnahm und auch nach au\u00dfen hin als entscheidende Kraft auftrat. Innerhalb Hollands und damit auch innerhalb des Gesamtstaates wiederum dominierte die kleine st\u00e4dtische F\u00fchrungsschicht der ''Regenten'', die das Erscheinungsbild der Niederlande als st\u00e4dtisch-dominierte Oligarchenherrschaft pr\u00e4gte. Das wichtigste Gegengewicht gegen diese Oligarchen-Elite stellte der Statthalter dar, der traditionell aus dem Haus Oranien stammte und \u00fcber weite Strecken der Geschichte der Republik die Rolle eines Quasi-Monarchen spielte. Der st\u00e4ndige Konflikt zwischen der Person des Statthalters bzw. seinen Anh\u00e4ngern, den so genannten ''Orangisten'', und den oligarchischen ''Regenten'' spiegelt sich v.\u00a0a. in den Statthalterlosen Zeiten (1650\u20131672 und 1702\u20131747) wider, in denen die wichtigsten Provinzen Holland, Zeeland und Utrecht nach harten Machtk\u00e4mpfen ganz auf einen Statthalter verzichteten. Erst nach der zweiten statthalterlosen Zeit wurde mit der orangistischen Restauration von 1747 und der Ernennung Wilhelms IV. von Oranien zum Statthalter aller Provinzen das Statthalteramt auch offiziell erblich.", "answer": "Holland, Zeeland, Groningen, Utrecht, Friesland, Gelderland und Overijssel", "sentence": "Die sieben Provinzen waren Holland, Zeeland, Groningen, Utrecht, Friesland, Gelderland und Overijssel .", "paragraph_sentence": "Republik_der_Sieben_Vereinigten_Provinzen === Konstitutionelle Gestalt und Entwicklung = = = Die Republik der Vereinigten Niederlande verf\u00fcgte \u00fcber keine geschriebene Verfassung. Stattdessen beruhte die \u00e4u\u00dferst komplexe verfassungsm\u00e4\u00dfige Gestalt des Staatswesens auf den Bestimmungen der eher als Defensivb\u00fcndnis gedachten Utrechter Union von 1579 sowie \u00fcberkommenen Gewohnheitsrechten. Neben augenf\u00e4lligen republikanischen Verfassungselementen (so enthielt sie keine Regelung bzgl. eines f\u00fcrstlichen Souver\u00e4ns) gab es dennoch auch dynastische, monarchische bzw. quasi-monarchische Elemente. Dazu geh\u00f6rt v. a. die Position des Statthalters, der, mit milit\u00e4rischer Befehlsgewalt und Sonderrechten ausgestattet, eine wichtige Rolle als Machtfaktor (v. a. in Kriegszeiten), aber auch als Identifikationsfigur mit integrativer Funktion f\u00fcr die gesamte Republik spielte. Die Republik war kein Zentralstaat, sondern eine Konf\u00f6deration von Provinzen, die sich jeweils als souver\u00e4n verstanden und nur bestimmte Angelegenheiten \u2013 etwa die Landesverteidigung oder die Au\u00dfenpolitik \u2013 gemeinsam auf Bundesebene entschieden. H\u00f6chstes gemeinsames Organ waren die Generalstaaten als St\u00e4ndeversammlung, in die die einzelnen Provinzen Vertreter mit imperativem Mandat entsandten und die das Gemeinwesen nach au\u00dfen hin repr\u00e4sentierte. Die sieben Provinzen waren Holland, Zeeland, Groningen, Utrecht, Friesland, Gelderland und Overijssel . Diese existieren heute noch in fast gleicher Form als Teil des K\u00f6nigreiches der Niederlande. Daneben war auch die Provinz Drente, die immer noch im Schatten der anderen Provinzen steht, ein Teil dieses Bundes, jedoch ohne Stimmrecht in den Generalstaaten. Hinzu kam das gemeinsam verwaltete Gebiet der Generalit\u00e4tslande, das im Laufe des Krieges gegen Spanien erobert wurde. Wichtigste Provinz der Union war die Provinz Holland, die durch ihre wirtschaftliche Macht eine Hegemonialstellung einnahm und auch nach au\u00dfen hin als entscheidende Kraft auftrat. Innerhalb Hollands und damit auch innerhalb des Gesamtstaates wiederum dominierte die kleine st\u00e4dtische F\u00fchrungsschicht der ''Regenten'', die das Erscheinungsbild der Niederlande als st\u00e4dtisch-dominierte Oligarchenherrschaft pr\u00e4gte. Das wichtigste Gegengewicht gegen diese Oligarchen-Elite stellte der Statthalter dar, der traditionell aus dem Haus Oranien stammte und \u00fcber weite Strecken der Geschichte der Republik die Rolle eines Quasi-Monarchen spielte. Der st\u00e4ndige Konflikt zwischen der Person des Statthalters bzw. seinen Anh\u00e4ngern, den so genannten ''Orangisten'', und den oligarchischen ''Regenten'' spiegelt sich v. a. in den Statthalterlosen Zeiten (1650\u20131672 und 1702\u20131747) wider, in denen die wichtigsten Provinzen Holland, Zeeland und Utrecht nach harten Machtk\u00e4mpfen ganz auf einen Statthalter verzichteten. Erst nach der zweiten statthalterlosen Zeit wurde mit der orangistischen Restauration von 1747 und der Ernennung Wilhelms IV. von Oranien zum Statthalter aller Provinzen das Statthalteramt auch offiziell erblich.", "paragraph_answer": "Republik_der_Sieben_Vereinigten_Provinzen === Konstitutionelle Gestalt und Entwicklung === Die Republik der Vereinigten Niederlande verf\u00fcgte \u00fcber keine geschriebene Verfassung. Stattdessen beruhte die \u00e4u\u00dferst komplexe verfassungsm\u00e4\u00dfige Gestalt des Staatswesens auf den Bestimmungen der eher als Defensivb\u00fcndnis gedachten Utrechter Union von 1579 sowie \u00fcberkommenen Gewohnheitsrechten. Neben augenf\u00e4lligen republikanischen Verfassungselementen (so enthielt sie keine Regelung bzgl. eines f\u00fcrstlichen Souver\u00e4ns) gab es dennoch auch dynastische, monarchische bzw. quasi-monarchische Elemente. Dazu geh\u00f6rt v. a. die Position des Statthalters, der, mit milit\u00e4rischer Befehlsgewalt und Sonderrechten ausgestattet, eine wichtige Rolle als Machtfaktor (v. a. in Kriegszeiten), aber auch als Identifikationsfigur mit integrativer Funktion f\u00fcr die gesamte Republik spielte. Die Republik war kein Zentralstaat, sondern eine Konf\u00f6deration von Provinzen, die sich jeweils als souver\u00e4n verstanden und nur bestimmte Angelegenheiten \u2013 etwa die Landesverteidigung oder die Au\u00dfenpolitik \u2013 gemeinsam auf Bundesebene entschieden. H\u00f6chstes gemeinsames Organ waren die Generalstaaten als St\u00e4ndeversammlung, in die die einzelnen Provinzen Vertreter mit imperativem Mandat entsandten und die das Gemeinwesen nach au\u00dfen hin repr\u00e4sentierte. Die sieben Provinzen waren Holland, Zeeland, Groningen, Utrecht, Friesland, Gelderland und Overijssel . Diese existieren heute noch in fast gleicher Form als Teil des K\u00f6nigreiches der Niederlande. Daneben war auch die Provinz Drente, die immer noch im Schatten der anderen Provinzen steht, ein Teil dieses Bundes, jedoch ohne Stimmrecht in den Generalstaaten. Hinzu kam das gemeinsam verwaltete Gebiet der Generalit\u00e4tslande, das im Laufe des Krieges gegen Spanien erobert wurde. Wichtigste Provinz der Union war die Provinz Holland, die durch ihre wirtschaftliche Macht eine Hegemonialstellung einnahm und auch nach au\u00dfen hin als entscheidende Kraft auftrat. Innerhalb Hollands und damit auch innerhalb des Gesamtstaates wiederum dominierte die kleine st\u00e4dtische F\u00fchrungsschicht der ''Regenten'', die das Erscheinungsbild der Niederlande als st\u00e4dtisch-dominierte Oligarchenherrschaft pr\u00e4gte. Das wichtigste Gegengewicht gegen diese Oligarchen-Elite stellte der Statthalter dar, der traditionell aus dem Haus Oranien stammte und \u00fcber weite Strecken der Geschichte der Republik die Rolle eines Quasi-Monarchen spielte. Der st\u00e4ndige Konflikt zwischen der Person des Statthalters bzw. seinen Anh\u00e4ngern, den so genannten ''Orangisten'', und den oligarchischen ''Regenten'' spiegelt sich v. a. in den Statthalterlosen Zeiten (1650\u20131672 und 1702\u20131747) wider, in denen die wichtigsten Provinzen Holland, Zeeland und Utrecht nach harten Machtk\u00e4mpfen ganz auf einen Statthalter verzichteten. Erst nach der zweiten statthalterlosen Zeit wurde mit der orangistischen Restauration von 1747 und der Ernennung Wilhelms IV. von Oranien zum Statthalter aller Provinzen das Statthalteramt auch offiziell erblich.", "sentence_answer": "Die sieben Provinzen waren Holland, Zeeland, Groningen, Utrecht, Friesland, Gelderland und Overijssel .", "paragraph_id": 38569} {"question": "In welchen Bereichen wurde in der Republik der Vereinigten Niederlande auf Bundesebene entschieden?", "paragraph": "Republik_der_Sieben_Vereinigten_Provinzen\n\n=== Konstitutionelle Gestalt und Entwicklung ===\nDie Republik der Vereinigten Niederlande verf\u00fcgte \u00fcber keine geschriebene Verfassung. Stattdessen beruhte die \u00e4u\u00dferst komplexe verfassungsm\u00e4\u00dfige Gestalt des Staatswesens auf den Bestimmungen der eher als Defensivb\u00fcndnis gedachten Utrechter Union von 1579 sowie \u00fcberkommenen Gewohnheitsrechten. Neben augenf\u00e4lligen republikanischen Verfassungselementen (so enthielt sie keine Regelung bzgl. eines f\u00fcrstlichen Souver\u00e4ns) gab es dennoch auch dynastische, monarchische bzw. quasi-monarchische Elemente. Dazu geh\u00f6rt v.\u00a0a. die Position des Statthalters, der, mit milit\u00e4rischer Befehlsgewalt und Sonderrechten ausgestattet, eine wichtige Rolle als Machtfaktor (v.\u00a0a. in Kriegszeiten), aber auch als Identifikationsfigur mit integrativer Funktion f\u00fcr die gesamte Republik spielte.\nDie Republik war kein Zentralstaat, sondern eine Konf\u00f6deration von Provinzen, die sich jeweils als souver\u00e4n verstanden und nur bestimmte Angelegenheiten \u2013 etwa die Landesverteidigung oder die Au\u00dfenpolitik \u2013 gemeinsam auf Bundesebene entschieden. H\u00f6chstes gemeinsames Organ waren die Generalstaaten als St\u00e4ndeversammlung, in die die einzelnen Provinzen Vertreter mit imperativem Mandat entsandten und die das Gemeinwesen nach au\u00dfen hin repr\u00e4sentierte. Die sieben Provinzen waren Holland, Zeeland, Groningen, Utrecht, Friesland, Gelderland und Overijssel. Diese existieren heute noch in fast gleicher Form als Teil des K\u00f6nigreiches der Niederlande. Daneben war auch die Provinz Drente, die immer noch im Schatten der anderen Provinzen steht, ein Teil dieses Bundes, jedoch ohne Stimmrecht in den Generalstaaten. Hinzu kam das gemeinsam verwaltete Gebiet der Generalit\u00e4tslande, das im Laufe des Krieges gegen Spanien erobert wurde.\nWichtigste Provinz der Union war die Provinz Holland, die durch ihre wirtschaftliche Macht eine Hegemonialstellung einnahm und auch nach au\u00dfen hin als entscheidende Kraft auftrat. Innerhalb Hollands und damit auch innerhalb des Gesamtstaates wiederum dominierte die kleine st\u00e4dtische F\u00fchrungsschicht der ''Regenten'', die das Erscheinungsbild der Niederlande als st\u00e4dtisch-dominierte Oligarchenherrschaft pr\u00e4gte. Das wichtigste Gegengewicht gegen diese Oligarchen-Elite stellte der Statthalter dar, der traditionell aus dem Haus Oranien stammte und \u00fcber weite Strecken der Geschichte der Republik die Rolle eines Quasi-Monarchen spielte. Der st\u00e4ndige Konflikt zwischen der Person des Statthalters bzw. seinen Anh\u00e4ngern, den so genannten ''Orangisten'', und den oligarchischen ''Regenten'' spiegelt sich v.\u00a0a. in den Statthalterlosen Zeiten (1650\u20131672 und 1702\u20131747) wider, in denen die wichtigsten Provinzen Holland, Zeeland und Utrecht nach harten Machtk\u00e4mpfen ganz auf einen Statthalter verzichteten. Erst nach der zweiten statthalterlosen Zeit wurde mit der orangistischen Restauration von 1747 und der Ernennung Wilhelms IV. von Oranien zum Statthalter aller Provinzen das Statthalteramt auch offiziell erblich.", "answer": "die Landesverteidigung oder die Au\u00dfenpolitik", "sentence": "Die Republik war kein Zentralstaat, sondern eine Konf\u00f6deration von Provinzen, die sich jeweils als souver\u00e4n verstanden und nur bestimmte Angelegenheiten \u2013 etwa die Landesverteidigung oder die Au\u00dfenpolitik \u2013 gemeinsam auf Bundesebene entschieden.", "paragraph_sentence": "Republik_der_Sieben_Vereinigten_Provinzen === Konstitutionelle Gestalt und Entwicklung = = = Die Republik der Vereinigten Niederlande verf\u00fcgte \u00fcber keine geschriebene Verfassung. Stattdessen beruhte die \u00e4u\u00dferst komplexe verfassungsm\u00e4\u00dfige Gestalt des Staatswesens auf den Bestimmungen der eher als Defensivb\u00fcndnis gedachten Utrechter Union von 1579 sowie \u00fcberkommenen Gewohnheitsrechten. Neben augenf\u00e4lligen republikanischen Verfassungselementen (so enthielt sie keine Regelung bzgl. eines f\u00fcrstlichen Souver\u00e4ns) gab es dennoch auch dynastische, monarchische bzw. quasi-monarchische Elemente. Dazu geh\u00f6rt v. a. die Position des Statthalters, der, mit milit\u00e4rischer Befehlsgewalt und Sonderrechten ausgestattet, eine wichtige Rolle als Machtfaktor (v. a. in Kriegszeiten), aber auch als Identifikationsfigur mit integrativer Funktion f\u00fcr die gesamte Republik spielte. Die Republik war kein Zentralstaat, sondern eine Konf\u00f6deration von Provinzen, die sich jeweils als souver\u00e4n verstanden und nur bestimmte Angelegenheiten \u2013 etwa die Landesverteidigung oder die Au\u00dfenpolitik \u2013 gemeinsam auf Bundesebene entschieden. H\u00f6chstes gemeinsames Organ waren die Generalstaaten als St\u00e4ndeversammlung, in die die einzelnen Provinzen Vertreter mit imperativem Mandat entsandten und die das Gemeinwesen nach au\u00dfen hin repr\u00e4sentierte. Die sieben Provinzen waren Holland, Zeeland, Groningen, Utrecht, Friesland, Gelderland und Overijssel. Diese existieren heute noch in fast gleicher Form als Teil des K\u00f6nigreiches der Niederlande. Daneben war auch die Provinz Drente, die immer noch im Schatten der anderen Provinzen steht, ein Teil dieses Bundes, jedoch ohne Stimmrecht in den Generalstaaten. Hinzu kam das gemeinsam verwaltete Gebiet der Generalit\u00e4tslande, das im Laufe des Krieges gegen Spanien erobert wurde. Wichtigste Provinz der Union war die Provinz Holland, die durch ihre wirtschaftliche Macht eine Hegemonialstellung einnahm und auch nach au\u00dfen hin als entscheidende Kraft auftrat. Innerhalb Hollands und damit auch innerhalb des Gesamtstaates wiederum dominierte die kleine st\u00e4dtische F\u00fchrungsschicht der ''Regenten'', die das Erscheinungsbild der Niederlande als st\u00e4dtisch-dominierte Oligarchenherrschaft pr\u00e4gte. Das wichtigste Gegengewicht gegen diese Oligarchen-Elite stellte der Statthalter dar, der traditionell aus dem Haus Oranien stammte und \u00fcber weite Strecken der Geschichte der Republik die Rolle eines Quasi-Monarchen spielte. Der st\u00e4ndige Konflikt zwischen der Person des Statthalters bzw. seinen Anh\u00e4ngern, den so genannten ''Orangisten'', und den oligarchischen ''Regenten'' spiegelt sich v. a. in den Statthalterlosen Zeiten (1650\u20131672 und 1702\u20131747) wider, in denen die wichtigsten Provinzen Holland, Zeeland und Utrecht nach harten Machtk\u00e4mpfen ganz auf einen Statthalter verzichteten. Erst nach der zweiten statthalterlosen Zeit wurde mit der orangistischen Restauration von 1747 und der Ernennung Wilhelms IV. von Oranien zum Statthalter aller Provinzen das Statthalteramt auch offiziell erblich.", "paragraph_answer": "Republik_der_Sieben_Vereinigten_Provinzen === Konstitutionelle Gestalt und Entwicklung === Die Republik der Vereinigten Niederlande verf\u00fcgte \u00fcber keine geschriebene Verfassung. Stattdessen beruhte die \u00e4u\u00dferst komplexe verfassungsm\u00e4\u00dfige Gestalt des Staatswesens auf den Bestimmungen der eher als Defensivb\u00fcndnis gedachten Utrechter Union von 1579 sowie \u00fcberkommenen Gewohnheitsrechten. Neben augenf\u00e4lligen republikanischen Verfassungselementen (so enthielt sie keine Regelung bzgl. eines f\u00fcrstlichen Souver\u00e4ns) gab es dennoch auch dynastische, monarchische bzw. quasi-monarchische Elemente. Dazu geh\u00f6rt v. a. die Position des Statthalters, der, mit milit\u00e4rischer Befehlsgewalt und Sonderrechten ausgestattet, eine wichtige Rolle als Machtfaktor (v. a. in Kriegszeiten), aber auch als Identifikationsfigur mit integrativer Funktion f\u00fcr die gesamte Republik spielte. Die Republik war kein Zentralstaat, sondern eine Konf\u00f6deration von Provinzen, die sich jeweils als souver\u00e4n verstanden und nur bestimmte Angelegenheiten \u2013 etwa die Landesverteidigung oder die Au\u00dfenpolitik \u2013 gemeinsam auf Bundesebene entschieden. H\u00f6chstes gemeinsames Organ waren die Generalstaaten als St\u00e4ndeversammlung, in die die einzelnen Provinzen Vertreter mit imperativem Mandat entsandten und die das Gemeinwesen nach au\u00dfen hin repr\u00e4sentierte. Die sieben Provinzen waren Holland, Zeeland, Groningen, Utrecht, Friesland, Gelderland und Overijssel. Diese existieren heute noch in fast gleicher Form als Teil des K\u00f6nigreiches der Niederlande. Daneben war auch die Provinz Drente, die immer noch im Schatten der anderen Provinzen steht, ein Teil dieses Bundes, jedoch ohne Stimmrecht in den Generalstaaten. Hinzu kam das gemeinsam verwaltete Gebiet der Generalit\u00e4tslande, das im Laufe des Krieges gegen Spanien erobert wurde. Wichtigste Provinz der Union war die Provinz Holland, die durch ihre wirtschaftliche Macht eine Hegemonialstellung einnahm und auch nach au\u00dfen hin als entscheidende Kraft auftrat. Innerhalb Hollands und damit auch innerhalb des Gesamtstaates wiederum dominierte die kleine st\u00e4dtische F\u00fchrungsschicht der ''Regenten'', die das Erscheinungsbild der Niederlande als st\u00e4dtisch-dominierte Oligarchenherrschaft pr\u00e4gte. Das wichtigste Gegengewicht gegen diese Oligarchen-Elite stellte der Statthalter dar, der traditionell aus dem Haus Oranien stammte und \u00fcber weite Strecken der Geschichte der Republik die Rolle eines Quasi-Monarchen spielte. Der st\u00e4ndige Konflikt zwischen der Person des Statthalters bzw. seinen Anh\u00e4ngern, den so genannten ''Orangisten'', und den oligarchischen ''Regenten'' spiegelt sich v. a. in den Statthalterlosen Zeiten (1650\u20131672 und 1702\u20131747) wider, in denen die wichtigsten Provinzen Holland, Zeeland und Utrecht nach harten Machtk\u00e4mpfen ganz auf einen Statthalter verzichteten. Erst nach der zweiten statthalterlosen Zeit wurde mit der orangistischen Restauration von 1747 und der Ernennung Wilhelms IV. von Oranien zum Statthalter aller Provinzen das Statthalteramt auch offiziell erblich.", "sentence_answer": "Die Republik war kein Zentralstaat, sondern eine Konf\u00f6deration von Provinzen, die sich jeweils als souver\u00e4n verstanden und nur bestimmte Angelegenheiten \u2013 etwa die Landesverteidigung oder die Au\u00dfenpolitik \u2013 gemeinsam auf Bundesebene entschieden.", "paragraph_id": 38571} {"question": "War die Republik der Vereinigten Niederlande ein Zentralstaat?", "paragraph": "Republik_der_Sieben_Vereinigten_Provinzen\n\n=== Konstitutionelle Gestalt und Entwicklung ===\nDie Republik der Vereinigten Niederlande verf\u00fcgte \u00fcber keine geschriebene Verfassung. Stattdessen beruhte die \u00e4u\u00dferst komplexe verfassungsm\u00e4\u00dfige Gestalt des Staatswesens auf den Bestimmungen der eher als Defensivb\u00fcndnis gedachten Utrechter Union von 1579 sowie \u00fcberkommenen Gewohnheitsrechten. Neben augenf\u00e4lligen republikanischen Verfassungselementen (so enthielt sie keine Regelung bzgl. eines f\u00fcrstlichen Souver\u00e4ns) gab es dennoch auch dynastische, monarchische bzw. quasi-monarchische Elemente. Dazu geh\u00f6rt v.\u00a0a. die Position des Statthalters, der, mit milit\u00e4rischer Befehlsgewalt und Sonderrechten ausgestattet, eine wichtige Rolle als Machtfaktor (v.\u00a0a. in Kriegszeiten), aber auch als Identifikationsfigur mit integrativer Funktion f\u00fcr die gesamte Republik spielte.\nDie Republik war kein Zentralstaat, sondern eine Konf\u00f6deration von Provinzen, die sich jeweils als souver\u00e4n verstanden und nur bestimmte Angelegenheiten \u2013 etwa die Landesverteidigung oder die Au\u00dfenpolitik \u2013 gemeinsam auf Bundesebene entschieden. H\u00f6chstes gemeinsames Organ waren die Generalstaaten als St\u00e4ndeversammlung, in die die einzelnen Provinzen Vertreter mit imperativem Mandat entsandten und die das Gemeinwesen nach au\u00dfen hin repr\u00e4sentierte. Die sieben Provinzen waren Holland, Zeeland, Groningen, Utrecht, Friesland, Gelderland und Overijssel. Diese existieren heute noch in fast gleicher Form als Teil des K\u00f6nigreiches der Niederlande. Daneben war auch die Provinz Drente, die immer noch im Schatten der anderen Provinzen steht, ein Teil dieses Bundes, jedoch ohne Stimmrecht in den Generalstaaten. Hinzu kam das gemeinsam verwaltete Gebiet der Generalit\u00e4tslande, das im Laufe des Krieges gegen Spanien erobert wurde.\nWichtigste Provinz der Union war die Provinz Holland, die durch ihre wirtschaftliche Macht eine Hegemonialstellung einnahm und auch nach au\u00dfen hin als entscheidende Kraft auftrat. Innerhalb Hollands und damit auch innerhalb des Gesamtstaates wiederum dominierte die kleine st\u00e4dtische F\u00fchrungsschicht der ''Regenten'', die das Erscheinungsbild der Niederlande als st\u00e4dtisch-dominierte Oligarchenherrschaft pr\u00e4gte. Das wichtigste Gegengewicht gegen diese Oligarchen-Elite stellte der Statthalter dar, der traditionell aus dem Haus Oranien stammte und \u00fcber weite Strecken der Geschichte der Republik die Rolle eines Quasi-Monarchen spielte. Der st\u00e4ndige Konflikt zwischen der Person des Statthalters bzw. seinen Anh\u00e4ngern, den so genannten ''Orangisten'', und den oligarchischen ''Regenten'' spiegelt sich v.\u00a0a. in den Statthalterlosen Zeiten (1650\u20131672 und 1702\u20131747) wider, in denen die wichtigsten Provinzen Holland, Zeeland und Utrecht nach harten Machtk\u00e4mpfen ganz auf einen Statthalter verzichteten. Erst nach der zweiten statthalterlosen Zeit wurde mit der orangistischen Restauration von 1747 und der Ernennung Wilhelms IV. von Oranien zum Statthalter aller Provinzen das Statthalteramt auch offiziell erblich.", "answer": "kein Zentralstaat, sondern eine Konf\u00f6deration von Provinzen", "sentence": "Die Republik war kein Zentralstaat, sondern eine Konf\u00f6deration von Provinzen ,", "paragraph_sentence": "Republik_der_Sieben_Vereinigten_Provinzen === Konstitutionelle Gestalt und Entwicklung = = = Die Republik der Vereinigten Niederlande verf\u00fcgte \u00fcber keine geschriebene Verfassung. Stattdessen beruhte die \u00e4u\u00dferst komplexe verfassungsm\u00e4\u00dfige Gestalt des Staatswesens auf den Bestimmungen der eher als Defensivb\u00fcndnis gedachten Utrechter Union von 1579 sowie \u00fcberkommenen Gewohnheitsrechten. Neben augenf\u00e4lligen republikanischen Verfassungselementen (so enthielt sie keine Regelung bzgl. eines f\u00fcrstlichen Souver\u00e4ns) gab es dennoch auch dynastische, monarchische bzw. quasi-monarchische Elemente. Dazu geh\u00f6rt v. a. die Position des Statthalters, der, mit milit\u00e4rischer Befehlsgewalt und Sonderrechten ausgestattet, eine wichtige Rolle als Machtfaktor (v. a. in Kriegszeiten), aber auch als Identifikationsfigur mit integrativer Funktion f\u00fcr die gesamte Republik spielte. Die Republik war kein Zentralstaat, sondern eine Konf\u00f6deration von Provinzen , die sich jeweils als souver\u00e4n verstanden und nur bestimmte Angelegenheiten \u2013 etwa die Landesverteidigung oder die Au\u00dfenpolitik \u2013 gemeinsam auf Bundesebene entschieden. H\u00f6chstes gemeinsames Organ waren die Generalstaaten als St\u00e4ndeversammlung, in die die einzelnen Provinzen Vertreter mit imperativem Mandat entsandten und die das Gemeinwesen nach au\u00dfen hin repr\u00e4sentierte. Die sieben Provinzen waren Holland, Zeeland, Groningen, Utrecht, Friesland, Gelderland und Overijssel. Diese existieren heute noch in fast gleicher Form als Teil des K\u00f6nigreiches der Niederlande. Daneben war auch die Provinz Drente, die immer noch im Schatten der anderen Provinzen steht, ein Teil dieses Bundes, jedoch ohne Stimmrecht in den Generalstaaten. Hinzu kam das gemeinsam verwaltete Gebiet der Generalit\u00e4tslande, das im Laufe des Krieges gegen Spanien erobert wurde. Wichtigste Provinz der Union war die Provinz Holland, die durch ihre wirtschaftliche Macht eine Hegemonialstellung einnahm und auch nach au\u00dfen hin als entscheidende Kraft auftrat. Innerhalb Hollands und damit auch innerhalb des Gesamtstaates wiederum dominierte die kleine st\u00e4dtische F\u00fchrungsschicht der ''Regenten'', die das Erscheinungsbild der Niederlande als st\u00e4dtisch-dominierte Oligarchenherrschaft pr\u00e4gte. Das wichtigste Gegengewicht gegen diese Oligarchen-Elite stellte der Statthalter dar, der traditionell aus dem Haus Oranien stammte und \u00fcber weite Strecken der Geschichte der Republik die Rolle eines Quasi-Monarchen spielte. Der st\u00e4ndige Konflikt zwischen der Person des Statthalters bzw. seinen Anh\u00e4ngern, den so genannten ''Orangisten'', und den oligarchischen ''Regenten'' spiegelt sich v. a. in den Statthalterlosen Zeiten (1650\u20131672 und 1702\u20131747) wider, in denen die wichtigsten Provinzen Holland, Zeeland und Utrecht nach harten Machtk\u00e4mpfen ganz auf einen Statthalter verzichteten. Erst nach der zweiten statthalterlosen Zeit wurde mit der orangistischen Restauration von 1747 und der Ernennung Wilhelms IV. von Oranien zum Statthalter aller Provinzen das Statthalteramt auch offiziell erblich.", "paragraph_answer": "Republik_der_Sieben_Vereinigten_Provinzen === Konstitutionelle Gestalt und Entwicklung === Die Republik der Vereinigten Niederlande verf\u00fcgte \u00fcber keine geschriebene Verfassung. Stattdessen beruhte die \u00e4u\u00dferst komplexe verfassungsm\u00e4\u00dfige Gestalt des Staatswesens auf den Bestimmungen der eher als Defensivb\u00fcndnis gedachten Utrechter Union von 1579 sowie \u00fcberkommenen Gewohnheitsrechten. Neben augenf\u00e4lligen republikanischen Verfassungselementen (so enthielt sie keine Regelung bzgl. eines f\u00fcrstlichen Souver\u00e4ns) gab es dennoch auch dynastische, monarchische bzw. quasi-monarchische Elemente. Dazu geh\u00f6rt v. a. die Position des Statthalters, der, mit milit\u00e4rischer Befehlsgewalt und Sonderrechten ausgestattet, eine wichtige Rolle als Machtfaktor (v. a. in Kriegszeiten), aber auch als Identifikationsfigur mit integrativer Funktion f\u00fcr die gesamte Republik spielte. Die Republik war kein Zentralstaat, sondern eine Konf\u00f6deration von Provinzen , die sich jeweils als souver\u00e4n verstanden und nur bestimmte Angelegenheiten \u2013 etwa die Landesverteidigung oder die Au\u00dfenpolitik \u2013 gemeinsam auf Bundesebene entschieden. H\u00f6chstes gemeinsames Organ waren die Generalstaaten als St\u00e4ndeversammlung, in die die einzelnen Provinzen Vertreter mit imperativem Mandat entsandten und die das Gemeinwesen nach au\u00dfen hin repr\u00e4sentierte. Die sieben Provinzen waren Holland, Zeeland, Groningen, Utrecht, Friesland, Gelderland und Overijssel. Diese existieren heute noch in fast gleicher Form als Teil des K\u00f6nigreiches der Niederlande. Daneben war auch die Provinz Drente, die immer noch im Schatten der anderen Provinzen steht, ein Teil dieses Bundes, jedoch ohne Stimmrecht in den Generalstaaten. Hinzu kam das gemeinsam verwaltete Gebiet der Generalit\u00e4tslande, das im Laufe des Krieges gegen Spanien erobert wurde. Wichtigste Provinz der Union war die Provinz Holland, die durch ihre wirtschaftliche Macht eine Hegemonialstellung einnahm und auch nach au\u00dfen hin als entscheidende Kraft auftrat. Innerhalb Hollands und damit auch innerhalb des Gesamtstaates wiederum dominierte die kleine st\u00e4dtische F\u00fchrungsschicht der ''Regenten'', die das Erscheinungsbild der Niederlande als st\u00e4dtisch-dominierte Oligarchenherrschaft pr\u00e4gte. Das wichtigste Gegengewicht gegen diese Oligarchen-Elite stellte der Statthalter dar, der traditionell aus dem Haus Oranien stammte und \u00fcber weite Strecken der Geschichte der Republik die Rolle eines Quasi-Monarchen spielte. Der st\u00e4ndige Konflikt zwischen der Person des Statthalters bzw. seinen Anh\u00e4ngern, den so genannten ''Orangisten'', und den oligarchischen ''Regenten'' spiegelt sich v. a. in den Statthalterlosen Zeiten (1650\u20131672 und 1702\u20131747) wider, in denen die wichtigsten Provinzen Holland, Zeeland und Utrecht nach harten Machtk\u00e4mpfen ganz auf einen Statthalter verzichteten. Erst nach der zweiten statthalterlosen Zeit wurde mit der orangistischen Restauration von 1747 und der Ernennung Wilhelms IV. von Oranien zum Statthalter aller Provinzen das Statthalteramt auch offiziell erblich.", "sentence_answer": "Die Republik war kein Zentralstaat, sondern eine Konf\u00f6deration von Provinzen ,", "paragraph_id": 38572} {"question": "Wieso nahm Holland in den Vereinigten Provinzen eine Vormachtsstellung ein?", "paragraph": "Republik_der_Sieben_Vereinigten_Provinzen\n\n=== Konstitutionelle Gestalt und Entwicklung ===\nDie Republik der Vereinigten Niederlande verf\u00fcgte \u00fcber keine geschriebene Verfassung. Stattdessen beruhte die \u00e4u\u00dferst komplexe verfassungsm\u00e4\u00dfige Gestalt des Staatswesens auf den Bestimmungen der eher als Defensivb\u00fcndnis gedachten Utrechter Union von 1579 sowie \u00fcberkommenen Gewohnheitsrechten. Neben augenf\u00e4lligen republikanischen Verfassungselementen (so enthielt sie keine Regelung bzgl. eines f\u00fcrstlichen Souver\u00e4ns) gab es dennoch auch dynastische, monarchische bzw. quasi-monarchische Elemente. Dazu geh\u00f6rt v.\u00a0a. die Position des Statthalters, der, mit milit\u00e4rischer Befehlsgewalt und Sonderrechten ausgestattet, eine wichtige Rolle als Machtfaktor (v.\u00a0a. in Kriegszeiten), aber auch als Identifikationsfigur mit integrativer Funktion f\u00fcr die gesamte Republik spielte.\nDie Republik war kein Zentralstaat, sondern eine Konf\u00f6deration von Provinzen, die sich jeweils als souver\u00e4n verstanden und nur bestimmte Angelegenheiten \u2013 etwa die Landesverteidigung oder die Au\u00dfenpolitik \u2013 gemeinsam auf Bundesebene entschieden. H\u00f6chstes gemeinsames Organ waren die Generalstaaten als St\u00e4ndeversammlung, in die die einzelnen Provinzen Vertreter mit imperativem Mandat entsandten und die das Gemeinwesen nach au\u00dfen hin repr\u00e4sentierte. Die sieben Provinzen waren Holland, Zeeland, Groningen, Utrecht, Friesland, Gelderland und Overijssel. Diese existieren heute noch in fast gleicher Form als Teil des K\u00f6nigreiches der Niederlande. Daneben war auch die Provinz Drente, die immer noch im Schatten der anderen Provinzen steht, ein Teil dieses Bundes, jedoch ohne Stimmrecht in den Generalstaaten. Hinzu kam das gemeinsam verwaltete Gebiet der Generalit\u00e4tslande, das im Laufe des Krieges gegen Spanien erobert wurde.\nWichtigste Provinz der Union war die Provinz Holland, die durch ihre wirtschaftliche Macht eine Hegemonialstellung einnahm und auch nach au\u00dfen hin als entscheidende Kraft auftrat. Innerhalb Hollands und damit auch innerhalb des Gesamtstaates wiederum dominierte die kleine st\u00e4dtische F\u00fchrungsschicht der ''Regenten'', die das Erscheinungsbild der Niederlande als st\u00e4dtisch-dominierte Oligarchenherrschaft pr\u00e4gte. Das wichtigste Gegengewicht gegen diese Oligarchen-Elite stellte der Statthalter dar, der traditionell aus dem Haus Oranien stammte und \u00fcber weite Strecken der Geschichte der Republik die Rolle eines Quasi-Monarchen spielte. Der st\u00e4ndige Konflikt zwischen der Person des Statthalters bzw. seinen Anh\u00e4ngern, den so genannten ''Orangisten'', und den oligarchischen ''Regenten'' spiegelt sich v.\u00a0a. in den Statthalterlosen Zeiten (1650\u20131672 und 1702\u20131747) wider, in denen die wichtigsten Provinzen Holland, Zeeland und Utrecht nach harten Machtk\u00e4mpfen ganz auf einen Statthalter verzichteten. Erst nach der zweiten statthalterlosen Zeit wurde mit der orangistischen Restauration von 1747 und der Ernennung Wilhelms IV. von Oranien zum Statthalter aller Provinzen das Statthalteramt auch offiziell erblich.", "answer": "durch ihre wirtschaftliche Macht", "sentence": "Wichtigste Provinz der Union war die Provinz Holland, die durch ihre wirtschaftliche Macht eine Hegemonialstellung einnahm und auch nach au\u00dfen hin als entscheidende Kraft auftrat.", "paragraph_sentence": "Republik_der_Sieben_Vereinigten_Provinzen === Konstitutionelle Gestalt und Entwicklung = = = Die Republik der Vereinigten Niederlande verf\u00fcgte \u00fcber keine geschriebene Verfassung. Stattdessen beruhte die \u00e4u\u00dferst komplexe verfassungsm\u00e4\u00dfige Gestalt des Staatswesens auf den Bestimmungen der eher als Defensivb\u00fcndnis gedachten Utrechter Union von 1579 sowie \u00fcberkommenen Gewohnheitsrechten. Neben augenf\u00e4lligen republikanischen Verfassungselementen (so enthielt sie keine Regelung bzgl. eines f\u00fcrstlichen Souver\u00e4ns) gab es dennoch auch dynastische, monarchische bzw. quasi-monarchische Elemente. Dazu geh\u00f6rt v. a. die Position des Statthalters, der, mit milit\u00e4rischer Befehlsgewalt und Sonderrechten ausgestattet, eine wichtige Rolle als Machtfaktor (v. a. in Kriegszeiten), aber auch als Identifikationsfigur mit integrativer Funktion f\u00fcr die gesamte Republik spielte. Die Republik war kein Zentralstaat, sondern eine Konf\u00f6deration von Provinzen, die sich jeweils als souver\u00e4n verstanden und nur bestimmte Angelegenheiten \u2013 etwa die Landesverteidigung oder die Au\u00dfenpolitik \u2013 gemeinsam auf Bundesebene entschieden. H\u00f6chstes gemeinsames Organ waren die Generalstaaten als St\u00e4ndeversammlung, in die die einzelnen Provinzen Vertreter mit imperativem Mandat entsandten und die das Gemeinwesen nach au\u00dfen hin repr\u00e4sentierte. Die sieben Provinzen waren Holland, Zeeland, Groningen, Utrecht, Friesland, Gelderland und Overijssel. Diese existieren heute noch in fast gleicher Form als Teil des K\u00f6nigreiches der Niederlande. Daneben war auch die Provinz Drente, die immer noch im Schatten der anderen Provinzen steht, ein Teil dieses Bundes, jedoch ohne Stimmrecht in den Generalstaaten. Hinzu kam das gemeinsam verwaltete Gebiet der Generalit\u00e4tslande, das im Laufe des Krieges gegen Spanien erobert wurde. Wichtigste Provinz der Union war die Provinz Holland, die durch ihre wirtschaftliche Macht eine Hegemonialstellung einnahm und auch nach au\u00dfen hin als entscheidende Kraft auftrat. Innerhalb Hollands und damit auch innerhalb des Gesamtstaates wiederum dominierte die kleine st\u00e4dtische F\u00fchrungsschicht der ''Regenten'', die das Erscheinungsbild der Niederlande als st\u00e4dtisch-dominierte Oligarchenherrschaft pr\u00e4gte. Das wichtigste Gegengewicht gegen diese Oligarchen-Elite stellte der Statthalter dar, der traditionell aus dem Haus Oranien stammte und \u00fcber weite Strecken der Geschichte der Republik die Rolle eines Quasi-Monarchen spielte. Der st\u00e4ndige Konflikt zwischen der Person des Statthalters bzw. seinen Anh\u00e4ngern, den so genannten ''Orangisten'', und den oligarchischen ''Regenten'' spiegelt sich v. a. in den Statthalterlosen Zeiten (1650\u20131672 und 1702\u20131747) wider, in denen die wichtigsten Provinzen Holland, Zeeland und Utrecht nach harten Machtk\u00e4mpfen ganz auf einen Statthalter verzichteten. Erst nach der zweiten statthalterlosen Zeit wurde mit der orangistischen Restauration von 1747 und der Ernennung Wilhelms IV. von Oranien zum Statthalter aller Provinzen das Statthalteramt auch offiziell erblich.", "paragraph_answer": "Republik_der_Sieben_Vereinigten_Provinzen === Konstitutionelle Gestalt und Entwicklung === Die Republik der Vereinigten Niederlande verf\u00fcgte \u00fcber keine geschriebene Verfassung. Stattdessen beruhte die \u00e4u\u00dferst komplexe verfassungsm\u00e4\u00dfige Gestalt des Staatswesens auf den Bestimmungen der eher als Defensivb\u00fcndnis gedachten Utrechter Union von 1579 sowie \u00fcberkommenen Gewohnheitsrechten. Neben augenf\u00e4lligen republikanischen Verfassungselementen (so enthielt sie keine Regelung bzgl. eines f\u00fcrstlichen Souver\u00e4ns) gab es dennoch auch dynastische, monarchische bzw. quasi-monarchische Elemente. Dazu geh\u00f6rt v. a. die Position des Statthalters, der, mit milit\u00e4rischer Befehlsgewalt und Sonderrechten ausgestattet, eine wichtige Rolle als Machtfaktor (v. a. in Kriegszeiten), aber auch als Identifikationsfigur mit integrativer Funktion f\u00fcr die gesamte Republik spielte. Die Republik war kein Zentralstaat, sondern eine Konf\u00f6deration von Provinzen, die sich jeweils als souver\u00e4n verstanden und nur bestimmte Angelegenheiten \u2013 etwa die Landesverteidigung oder die Au\u00dfenpolitik \u2013 gemeinsam auf Bundesebene entschieden. H\u00f6chstes gemeinsames Organ waren die Generalstaaten als St\u00e4ndeversammlung, in die die einzelnen Provinzen Vertreter mit imperativem Mandat entsandten und die das Gemeinwesen nach au\u00dfen hin repr\u00e4sentierte. Die sieben Provinzen waren Holland, Zeeland, Groningen, Utrecht, Friesland, Gelderland und Overijssel. Diese existieren heute noch in fast gleicher Form als Teil des K\u00f6nigreiches der Niederlande. Daneben war auch die Provinz Drente, die immer noch im Schatten der anderen Provinzen steht, ein Teil dieses Bundes, jedoch ohne Stimmrecht in den Generalstaaten. Hinzu kam das gemeinsam verwaltete Gebiet der Generalit\u00e4tslande, das im Laufe des Krieges gegen Spanien erobert wurde. Wichtigste Provinz der Union war die Provinz Holland, die durch ihre wirtschaftliche Macht eine Hegemonialstellung einnahm und auch nach au\u00dfen hin als entscheidende Kraft auftrat. Innerhalb Hollands und damit auch innerhalb des Gesamtstaates wiederum dominierte die kleine st\u00e4dtische F\u00fchrungsschicht der ''Regenten'', die das Erscheinungsbild der Niederlande als st\u00e4dtisch-dominierte Oligarchenherrschaft pr\u00e4gte. Das wichtigste Gegengewicht gegen diese Oligarchen-Elite stellte der Statthalter dar, der traditionell aus dem Haus Oranien stammte und \u00fcber weite Strecken der Geschichte der Republik die Rolle eines Quasi-Monarchen spielte. Der st\u00e4ndige Konflikt zwischen der Person des Statthalters bzw. seinen Anh\u00e4ngern, den so genannten ''Orangisten'', und den oligarchischen ''Regenten'' spiegelt sich v. a. in den Statthalterlosen Zeiten (1650\u20131672 und 1702\u20131747) wider, in denen die wichtigsten Provinzen Holland, Zeeland und Utrecht nach harten Machtk\u00e4mpfen ganz auf einen Statthalter verzichteten. Erst nach der zweiten statthalterlosen Zeit wurde mit der orangistischen Restauration von 1747 und der Ernennung Wilhelms IV. von Oranien zum Statthalter aller Provinzen das Statthalteramt auch offiziell erblich.", "sentence_answer": "Wichtigste Provinz der Union war die Provinz Holland, die durch ihre wirtschaftliche Macht eine Hegemonialstellung einnahm und auch nach au\u00dfen hin als entscheidende Kraft auftrat.", "paragraph_id": 38573} {"question": "Welche Provinz der Republik Vereinigten Niederlanden hatte den meisten Einfluss?", "paragraph": "Republik_der_Sieben_Vereinigten_Provinzen\n\n=== Konstitutionelle Gestalt und Entwicklung ===\nDie Republik der Vereinigten Niederlande verf\u00fcgte \u00fcber keine geschriebene Verfassung. Stattdessen beruhte die \u00e4u\u00dferst komplexe verfassungsm\u00e4\u00dfige Gestalt des Staatswesens auf den Bestimmungen der eher als Defensivb\u00fcndnis gedachten Utrechter Union von 1579 sowie \u00fcberkommenen Gewohnheitsrechten. Neben augenf\u00e4lligen republikanischen Verfassungselementen (so enthielt sie keine Regelung bzgl. eines f\u00fcrstlichen Souver\u00e4ns) gab es dennoch auch dynastische, monarchische bzw. quasi-monarchische Elemente. Dazu geh\u00f6rt v.\u00a0a. die Position des Statthalters, der, mit milit\u00e4rischer Befehlsgewalt und Sonderrechten ausgestattet, eine wichtige Rolle als Machtfaktor (v.\u00a0a. in Kriegszeiten), aber auch als Identifikationsfigur mit integrativer Funktion f\u00fcr die gesamte Republik spielte.\nDie Republik war kein Zentralstaat, sondern eine Konf\u00f6deration von Provinzen, die sich jeweils als souver\u00e4n verstanden und nur bestimmte Angelegenheiten \u2013 etwa die Landesverteidigung oder die Au\u00dfenpolitik \u2013 gemeinsam auf Bundesebene entschieden. H\u00f6chstes gemeinsames Organ waren die Generalstaaten als St\u00e4ndeversammlung, in die die einzelnen Provinzen Vertreter mit imperativem Mandat entsandten und die das Gemeinwesen nach au\u00dfen hin repr\u00e4sentierte. Die sieben Provinzen waren Holland, Zeeland, Groningen, Utrecht, Friesland, Gelderland und Overijssel. Diese existieren heute noch in fast gleicher Form als Teil des K\u00f6nigreiches der Niederlande. Daneben war auch die Provinz Drente, die immer noch im Schatten der anderen Provinzen steht, ein Teil dieses Bundes, jedoch ohne Stimmrecht in den Generalstaaten. Hinzu kam das gemeinsam verwaltete Gebiet der Generalit\u00e4tslande, das im Laufe des Krieges gegen Spanien erobert wurde.\nWichtigste Provinz der Union war die Provinz Holland, die durch ihre wirtschaftliche Macht eine Hegemonialstellung einnahm und auch nach au\u00dfen hin als entscheidende Kraft auftrat. Innerhalb Hollands und damit auch innerhalb des Gesamtstaates wiederum dominierte die kleine st\u00e4dtische F\u00fchrungsschicht der ''Regenten'', die das Erscheinungsbild der Niederlande als st\u00e4dtisch-dominierte Oligarchenherrschaft pr\u00e4gte. Das wichtigste Gegengewicht gegen diese Oligarchen-Elite stellte der Statthalter dar, der traditionell aus dem Haus Oranien stammte und \u00fcber weite Strecken der Geschichte der Republik die Rolle eines Quasi-Monarchen spielte. Der st\u00e4ndige Konflikt zwischen der Person des Statthalters bzw. seinen Anh\u00e4ngern, den so genannten ''Orangisten'', und den oligarchischen ''Regenten'' spiegelt sich v.\u00a0a. in den Statthalterlosen Zeiten (1650\u20131672 und 1702\u20131747) wider, in denen die wichtigsten Provinzen Holland, Zeeland und Utrecht nach harten Machtk\u00e4mpfen ganz auf einen Statthalter verzichteten. Erst nach der zweiten statthalterlosen Zeit wurde mit der orangistischen Restauration von 1747 und der Ernennung Wilhelms IV. von Oranien zum Statthalter aller Provinzen das Statthalteramt auch offiziell erblich.", "answer": "Holland", "sentence": "Die sieben Provinzen waren Holland ,", "paragraph_sentence": "Republik_der_Sieben_Vereinigten_Provinzen === Konstitutionelle Gestalt und Entwicklung = = = Die Republik der Vereinigten Niederlande verf\u00fcgte \u00fcber keine geschriebene Verfassung. Stattdessen beruhte die \u00e4u\u00dferst komplexe verfassungsm\u00e4\u00dfige Gestalt des Staatswesens auf den Bestimmungen der eher als Defensivb\u00fcndnis gedachten Utrechter Union von 1579 sowie \u00fcberkommenen Gewohnheitsrechten. Neben augenf\u00e4lligen republikanischen Verfassungselementen (so enthielt sie keine Regelung bzgl. eines f\u00fcrstlichen Souver\u00e4ns) gab es dennoch auch dynastische, monarchische bzw. quasi-monarchische Elemente. Dazu geh\u00f6rt v. a. die Position des Statthalters, der, mit milit\u00e4rischer Befehlsgewalt und Sonderrechten ausgestattet, eine wichtige Rolle als Machtfaktor (v. a. in Kriegszeiten), aber auch als Identifikationsfigur mit integrativer Funktion f\u00fcr die gesamte Republik spielte. Die Republik war kein Zentralstaat, sondern eine Konf\u00f6deration von Provinzen, die sich jeweils als souver\u00e4n verstanden und nur bestimmte Angelegenheiten \u2013 etwa die Landesverteidigung oder die Au\u00dfenpolitik \u2013 gemeinsam auf Bundesebene entschieden. H\u00f6chstes gemeinsames Organ waren die Generalstaaten als St\u00e4ndeversammlung, in die die einzelnen Provinzen Vertreter mit imperativem Mandat entsandten und die das Gemeinwesen nach au\u00dfen hin repr\u00e4sentierte. Die sieben Provinzen waren Holland , Zeeland, Groningen, Utrecht, Friesland, Gelderland und Overijssel. Diese existieren heute noch in fast gleicher Form als Teil des K\u00f6nigreiches der Niederlande. Daneben war auch die Provinz Drente, die immer noch im Schatten der anderen Provinzen steht, ein Teil dieses Bundes, jedoch ohne Stimmrecht in den Generalstaaten. Hinzu kam das gemeinsam verwaltete Gebiet der Generalit\u00e4tslande, das im Laufe des Krieges gegen Spanien erobert wurde. Wichtigste Provinz der Union war die Provinz Holland, die durch ihre wirtschaftliche Macht eine Hegemonialstellung einnahm und auch nach au\u00dfen hin als entscheidende Kraft auftrat. Innerhalb Hollands und damit auch innerhalb des Gesamtstaates wiederum dominierte die kleine st\u00e4dtische F\u00fchrungsschicht der ''Regenten'', die das Erscheinungsbild der Niederlande als st\u00e4dtisch-dominierte Oligarchenherrschaft pr\u00e4gte. Das wichtigste Gegengewicht gegen diese Oligarchen-Elite stellte der Statthalter dar, der traditionell aus dem Haus Oranien stammte und \u00fcber weite Strecken der Geschichte der Republik die Rolle eines Quasi-Monarchen spielte. Der st\u00e4ndige Konflikt zwischen der Person des Statthalters bzw. seinen Anh\u00e4ngern, den so genannten ''Orangisten'', und den oligarchischen ''Regenten'' spiegelt sich v. a. in den Statthalterlosen Zeiten (1650\u20131672 und 1702\u20131747) wider, in denen die wichtigsten Provinzen Holland, Zeeland und Utrecht nach harten Machtk\u00e4mpfen ganz auf einen Statthalter verzichteten. Erst nach der zweiten statthalterlosen Zeit wurde mit der orangistischen Restauration von 1747 und der Ernennung Wilhelms IV. von Oranien zum Statthalter aller Provinzen das Statthalteramt auch offiziell erblich.", "paragraph_answer": "Republik_der_Sieben_Vereinigten_Provinzen === Konstitutionelle Gestalt und Entwicklung === Die Republik der Vereinigten Niederlande verf\u00fcgte \u00fcber keine geschriebene Verfassung. Stattdessen beruhte die \u00e4u\u00dferst komplexe verfassungsm\u00e4\u00dfige Gestalt des Staatswesens auf den Bestimmungen der eher als Defensivb\u00fcndnis gedachten Utrechter Union von 1579 sowie \u00fcberkommenen Gewohnheitsrechten. Neben augenf\u00e4lligen republikanischen Verfassungselementen (so enthielt sie keine Regelung bzgl. eines f\u00fcrstlichen Souver\u00e4ns) gab es dennoch auch dynastische, monarchische bzw. quasi-monarchische Elemente. Dazu geh\u00f6rt v. a. die Position des Statthalters, der, mit milit\u00e4rischer Befehlsgewalt und Sonderrechten ausgestattet, eine wichtige Rolle als Machtfaktor (v. a. in Kriegszeiten), aber auch als Identifikationsfigur mit integrativer Funktion f\u00fcr die gesamte Republik spielte. Die Republik war kein Zentralstaat, sondern eine Konf\u00f6deration von Provinzen, die sich jeweils als souver\u00e4n verstanden und nur bestimmte Angelegenheiten \u2013 etwa die Landesverteidigung oder die Au\u00dfenpolitik \u2013 gemeinsam auf Bundesebene entschieden. H\u00f6chstes gemeinsames Organ waren die Generalstaaten als St\u00e4ndeversammlung, in die die einzelnen Provinzen Vertreter mit imperativem Mandat entsandten und die das Gemeinwesen nach au\u00dfen hin repr\u00e4sentierte. Die sieben Provinzen waren Holland , Zeeland, Groningen, Utrecht, Friesland, Gelderland und Overijssel. Diese existieren heute noch in fast gleicher Form als Teil des K\u00f6nigreiches der Niederlande. Daneben war auch die Provinz Drente, die immer noch im Schatten der anderen Provinzen steht, ein Teil dieses Bundes, jedoch ohne Stimmrecht in den Generalstaaten. Hinzu kam das gemeinsam verwaltete Gebiet der Generalit\u00e4tslande, das im Laufe des Krieges gegen Spanien erobert wurde. Wichtigste Provinz der Union war die Provinz Holland, die durch ihre wirtschaftliche Macht eine Hegemonialstellung einnahm und auch nach au\u00dfen hin als entscheidende Kraft auftrat. Innerhalb Hollands und damit auch innerhalb des Gesamtstaates wiederum dominierte die kleine st\u00e4dtische F\u00fchrungsschicht der ''Regenten'', die das Erscheinungsbild der Niederlande als st\u00e4dtisch-dominierte Oligarchenherrschaft pr\u00e4gte. Das wichtigste Gegengewicht gegen diese Oligarchen-Elite stellte der Statthalter dar, der traditionell aus dem Haus Oranien stammte und \u00fcber weite Strecken der Geschichte der Republik die Rolle eines Quasi-Monarchen spielte. Der st\u00e4ndige Konflikt zwischen der Person des Statthalters bzw. seinen Anh\u00e4ngern, den so genannten ''Orangisten'', und den oligarchischen ''Regenten'' spiegelt sich v. a. in den Statthalterlosen Zeiten (1650\u20131672 und 1702\u20131747) wider, in denen die wichtigsten Provinzen Holland, Zeeland und Utrecht nach harten Machtk\u00e4mpfen ganz auf einen Statthalter verzichteten. Erst nach der zweiten statthalterlosen Zeit wurde mit der orangistischen Restauration von 1747 und der Ernennung Wilhelms IV. von Oranien zum Statthalter aller Provinzen das Statthalteramt auch offiziell erblich.", "sentence_answer": "Die sieben Provinzen waren Holland ,", "paragraph_id": 38574} {"question": "Aus welcher Adelsfamilie stammte der Statthalter der Republik der Vereinigten Provinzen?", "paragraph": "Republik_der_Sieben_Vereinigten_Provinzen\n\n=== Konstitutionelle Gestalt und Entwicklung ===\nDie Republik der Vereinigten Niederlande verf\u00fcgte \u00fcber keine geschriebene Verfassung. Stattdessen beruhte die \u00e4u\u00dferst komplexe verfassungsm\u00e4\u00dfige Gestalt des Staatswesens auf den Bestimmungen der eher als Defensivb\u00fcndnis gedachten Utrechter Union von 1579 sowie \u00fcberkommenen Gewohnheitsrechten. Neben augenf\u00e4lligen republikanischen Verfassungselementen (so enthielt sie keine Regelung bzgl. eines f\u00fcrstlichen Souver\u00e4ns) gab es dennoch auch dynastische, monarchische bzw. quasi-monarchische Elemente. Dazu geh\u00f6rt v.\u00a0a. die Position des Statthalters, der, mit milit\u00e4rischer Befehlsgewalt und Sonderrechten ausgestattet, eine wichtige Rolle als Machtfaktor (v.\u00a0a. in Kriegszeiten), aber auch als Identifikationsfigur mit integrativer Funktion f\u00fcr die gesamte Republik spielte.\nDie Republik war kein Zentralstaat, sondern eine Konf\u00f6deration von Provinzen, die sich jeweils als souver\u00e4n verstanden und nur bestimmte Angelegenheiten \u2013 etwa die Landesverteidigung oder die Au\u00dfenpolitik \u2013 gemeinsam auf Bundesebene entschieden. H\u00f6chstes gemeinsames Organ waren die Generalstaaten als St\u00e4ndeversammlung, in die die einzelnen Provinzen Vertreter mit imperativem Mandat entsandten und die das Gemeinwesen nach au\u00dfen hin repr\u00e4sentierte. Die sieben Provinzen waren Holland, Zeeland, Groningen, Utrecht, Friesland, Gelderland und Overijssel. Diese existieren heute noch in fast gleicher Form als Teil des K\u00f6nigreiches der Niederlande. Daneben war auch die Provinz Drente, die immer noch im Schatten der anderen Provinzen steht, ein Teil dieses Bundes, jedoch ohne Stimmrecht in den Generalstaaten. Hinzu kam das gemeinsam verwaltete Gebiet der Generalit\u00e4tslande, das im Laufe des Krieges gegen Spanien erobert wurde.\nWichtigste Provinz der Union war die Provinz Holland, die durch ihre wirtschaftliche Macht eine Hegemonialstellung einnahm und auch nach au\u00dfen hin als entscheidende Kraft auftrat. Innerhalb Hollands und damit auch innerhalb des Gesamtstaates wiederum dominierte die kleine st\u00e4dtische F\u00fchrungsschicht der ''Regenten'', die das Erscheinungsbild der Niederlande als st\u00e4dtisch-dominierte Oligarchenherrschaft pr\u00e4gte. Das wichtigste Gegengewicht gegen diese Oligarchen-Elite stellte der Statthalter dar, der traditionell aus dem Haus Oranien stammte und \u00fcber weite Strecken der Geschichte der Republik die Rolle eines Quasi-Monarchen spielte. Der st\u00e4ndige Konflikt zwischen der Person des Statthalters bzw. seinen Anh\u00e4ngern, den so genannten ''Orangisten'', und den oligarchischen ''Regenten'' spiegelt sich v.\u00a0a. in den Statthalterlosen Zeiten (1650\u20131672 und 1702\u20131747) wider, in denen die wichtigsten Provinzen Holland, Zeeland und Utrecht nach harten Machtk\u00e4mpfen ganz auf einen Statthalter verzichteten. Erst nach der zweiten statthalterlosen Zeit wurde mit der orangistischen Restauration von 1747 und der Ernennung Wilhelms IV. von Oranien zum Statthalter aller Provinzen das Statthalteramt auch offiziell erblich.", "answer": "Haus Oranien", "sentence": "Das wichtigste Gegengewicht gegen diese Oligarchen-Elite stellte der Statthalter dar, der traditionell aus dem Haus Oranien stammte und \u00fcber weite Strecken der Geschichte der Republik die Rolle eines Quasi-Monarchen spielte.", "paragraph_sentence": "Republik_der_Sieben_Vereinigten_Provinzen === Konstitutionelle Gestalt und Entwicklung = = = Die Republik der Vereinigten Niederlande verf\u00fcgte \u00fcber keine geschriebene Verfassung. Stattdessen beruhte die \u00e4u\u00dferst komplexe verfassungsm\u00e4\u00dfige Gestalt des Staatswesens auf den Bestimmungen der eher als Defensivb\u00fcndnis gedachten Utrechter Union von 1579 sowie \u00fcberkommenen Gewohnheitsrechten. Neben augenf\u00e4lligen republikanischen Verfassungselementen (so enthielt sie keine Regelung bzgl. eines f\u00fcrstlichen Souver\u00e4ns) gab es dennoch auch dynastische, monarchische bzw. quasi-monarchische Elemente. Dazu geh\u00f6rt v. a. die Position des Statthalters, der, mit milit\u00e4rischer Befehlsgewalt und Sonderrechten ausgestattet, eine wichtige Rolle als Machtfaktor (v. a. in Kriegszeiten), aber auch als Identifikationsfigur mit integrativer Funktion f\u00fcr die gesamte Republik spielte. Die Republik war kein Zentralstaat, sondern eine Konf\u00f6deration von Provinzen, die sich jeweils als souver\u00e4n verstanden und nur bestimmte Angelegenheiten \u2013 etwa die Landesverteidigung oder die Au\u00dfenpolitik \u2013 gemeinsam auf Bundesebene entschieden. H\u00f6chstes gemeinsames Organ waren die Generalstaaten als St\u00e4ndeversammlung, in die die einzelnen Provinzen Vertreter mit imperativem Mandat entsandten und die das Gemeinwesen nach au\u00dfen hin repr\u00e4sentierte. Die sieben Provinzen waren Holland, Zeeland, Groningen, Utrecht, Friesland, Gelderland und Overijssel. Diese existieren heute noch in fast gleicher Form als Teil des K\u00f6nigreiches der Niederlande. Daneben war auch die Provinz Drente, die immer noch im Schatten der anderen Provinzen steht, ein Teil dieses Bundes, jedoch ohne Stimmrecht in den Generalstaaten. Hinzu kam das gemeinsam verwaltete Gebiet der Generalit\u00e4tslande, das im Laufe des Krieges gegen Spanien erobert wurde. Wichtigste Provinz der Union war die Provinz Holland, die durch ihre wirtschaftliche Macht eine Hegemonialstellung einnahm und auch nach au\u00dfen hin als entscheidende Kraft auftrat. Innerhalb Hollands und damit auch innerhalb des Gesamtstaates wiederum dominierte die kleine st\u00e4dtische F\u00fchrungsschicht der ''Regenten'', die das Erscheinungsbild der Niederlande als st\u00e4dtisch-dominierte Oligarchenherrschaft pr\u00e4gte. Das wichtigste Gegengewicht gegen diese Oligarchen-Elite stellte der Statthalter dar, der traditionell aus dem Haus Oranien stammte und \u00fcber weite Strecken der Geschichte der Republik die Rolle eines Quasi-Monarchen spielte. Der st\u00e4ndige Konflikt zwischen der Person des Statthalters bzw. seinen Anh\u00e4ngern, den so genannten ''Orangisten'', und den oligarchischen ''Regenten'' spiegelt sich v. a. in den Statthalterlosen Zeiten (1650\u20131672 und 1702\u20131747) wider, in denen die wichtigsten Provinzen Holland, Zeeland und Utrecht nach harten Machtk\u00e4mpfen ganz auf einen Statthalter verzichteten. Erst nach der zweiten statthalterlosen Zeit wurde mit der orangistischen Restauration von 1747 und der Ernennung Wilhelms IV. von Oranien zum Statthalter aller Provinzen das Statthalteramt auch offiziell erblich.", "paragraph_answer": "Republik_der_Sieben_Vereinigten_Provinzen === Konstitutionelle Gestalt und Entwicklung === Die Republik der Vereinigten Niederlande verf\u00fcgte \u00fcber keine geschriebene Verfassung. Stattdessen beruhte die \u00e4u\u00dferst komplexe verfassungsm\u00e4\u00dfige Gestalt des Staatswesens auf den Bestimmungen der eher als Defensivb\u00fcndnis gedachten Utrechter Union von 1579 sowie \u00fcberkommenen Gewohnheitsrechten. Neben augenf\u00e4lligen republikanischen Verfassungselementen (so enthielt sie keine Regelung bzgl. eines f\u00fcrstlichen Souver\u00e4ns) gab es dennoch auch dynastische, monarchische bzw. quasi-monarchische Elemente. Dazu geh\u00f6rt v. a. die Position des Statthalters, der, mit milit\u00e4rischer Befehlsgewalt und Sonderrechten ausgestattet, eine wichtige Rolle als Machtfaktor (v. a. in Kriegszeiten), aber auch als Identifikationsfigur mit integrativer Funktion f\u00fcr die gesamte Republik spielte. Die Republik war kein Zentralstaat, sondern eine Konf\u00f6deration von Provinzen, die sich jeweils als souver\u00e4n verstanden und nur bestimmte Angelegenheiten \u2013 etwa die Landesverteidigung oder die Au\u00dfenpolitik \u2013 gemeinsam auf Bundesebene entschieden. H\u00f6chstes gemeinsames Organ waren die Generalstaaten als St\u00e4ndeversammlung, in die die einzelnen Provinzen Vertreter mit imperativem Mandat entsandten und die das Gemeinwesen nach au\u00dfen hin repr\u00e4sentierte. Die sieben Provinzen waren Holland, Zeeland, Groningen, Utrecht, Friesland, Gelderland und Overijssel. Diese existieren heute noch in fast gleicher Form als Teil des K\u00f6nigreiches der Niederlande. Daneben war auch die Provinz Drente, die immer noch im Schatten der anderen Provinzen steht, ein Teil dieses Bundes, jedoch ohne Stimmrecht in den Generalstaaten. Hinzu kam das gemeinsam verwaltete Gebiet der Generalit\u00e4tslande, das im Laufe des Krieges gegen Spanien erobert wurde. Wichtigste Provinz der Union war die Provinz Holland, die durch ihre wirtschaftliche Macht eine Hegemonialstellung einnahm und auch nach au\u00dfen hin als entscheidende Kraft auftrat. Innerhalb Hollands und damit auch innerhalb des Gesamtstaates wiederum dominierte die kleine st\u00e4dtische F\u00fchrungsschicht der ''Regenten'', die das Erscheinungsbild der Niederlande als st\u00e4dtisch-dominierte Oligarchenherrschaft pr\u00e4gte. Das wichtigste Gegengewicht gegen diese Oligarchen-Elite stellte der Statthalter dar, der traditionell aus dem Haus Oranien stammte und \u00fcber weite Strecken der Geschichte der Republik die Rolle eines Quasi-Monarchen spielte. Der st\u00e4ndige Konflikt zwischen der Person des Statthalters bzw. seinen Anh\u00e4ngern, den so genannten ''Orangisten'', und den oligarchischen ''Regenten'' spiegelt sich v. a. in den Statthalterlosen Zeiten (1650\u20131672 und 1702\u20131747) wider, in denen die wichtigsten Provinzen Holland, Zeeland und Utrecht nach harten Machtk\u00e4mpfen ganz auf einen Statthalter verzichteten. Erst nach der zweiten statthalterlosen Zeit wurde mit der orangistischen Restauration von 1747 und der Ernennung Wilhelms IV. von Oranien zum Statthalter aller Provinzen das Statthalteramt auch offiziell erblich.", "sentence_answer": "Das wichtigste Gegengewicht gegen diese Oligarchen-Elite stellte der Statthalter dar, der traditionell aus dem Haus Oranien stammte und \u00fcber weite Strecken der Geschichte der Republik die Rolle eines Quasi-Monarchen spielte.", "paragraph_id": 38575} {"question": "Welcher Konflikt im Inland pr\u00e4gte die Republik der Vereinigten Provinzen?", "paragraph": "Republik_der_Sieben_Vereinigten_Provinzen\n\n=== Konstitutionelle Gestalt und Entwicklung ===\nDie Republik der Vereinigten Niederlande verf\u00fcgte \u00fcber keine geschriebene Verfassung. Stattdessen beruhte die \u00e4u\u00dferst komplexe verfassungsm\u00e4\u00dfige Gestalt des Staatswesens auf den Bestimmungen der eher als Defensivb\u00fcndnis gedachten Utrechter Union von 1579 sowie \u00fcberkommenen Gewohnheitsrechten. Neben augenf\u00e4lligen republikanischen Verfassungselementen (so enthielt sie keine Regelung bzgl. eines f\u00fcrstlichen Souver\u00e4ns) gab es dennoch auch dynastische, monarchische bzw. quasi-monarchische Elemente. Dazu geh\u00f6rt v.\u00a0a. die Position des Statthalters, der, mit milit\u00e4rischer Befehlsgewalt und Sonderrechten ausgestattet, eine wichtige Rolle als Machtfaktor (v.\u00a0a. in Kriegszeiten), aber auch als Identifikationsfigur mit integrativer Funktion f\u00fcr die gesamte Republik spielte.\nDie Republik war kein Zentralstaat, sondern eine Konf\u00f6deration von Provinzen, die sich jeweils als souver\u00e4n verstanden und nur bestimmte Angelegenheiten \u2013 etwa die Landesverteidigung oder die Au\u00dfenpolitik \u2013 gemeinsam auf Bundesebene entschieden. H\u00f6chstes gemeinsames Organ waren die Generalstaaten als St\u00e4ndeversammlung, in die die einzelnen Provinzen Vertreter mit imperativem Mandat entsandten und die das Gemeinwesen nach au\u00dfen hin repr\u00e4sentierte. Die sieben Provinzen waren Holland, Zeeland, Groningen, Utrecht, Friesland, Gelderland und Overijssel. Diese existieren heute noch in fast gleicher Form als Teil des K\u00f6nigreiches der Niederlande. Daneben war auch die Provinz Drente, die immer noch im Schatten der anderen Provinzen steht, ein Teil dieses Bundes, jedoch ohne Stimmrecht in den Generalstaaten. Hinzu kam das gemeinsam verwaltete Gebiet der Generalit\u00e4tslande, das im Laufe des Krieges gegen Spanien erobert wurde.\nWichtigste Provinz der Union war die Provinz Holland, die durch ihre wirtschaftliche Macht eine Hegemonialstellung einnahm und auch nach au\u00dfen hin als entscheidende Kraft auftrat. Innerhalb Hollands und damit auch innerhalb des Gesamtstaates wiederum dominierte die kleine st\u00e4dtische F\u00fchrungsschicht der ''Regenten'', die das Erscheinungsbild der Niederlande als st\u00e4dtisch-dominierte Oligarchenherrschaft pr\u00e4gte. Das wichtigste Gegengewicht gegen diese Oligarchen-Elite stellte der Statthalter dar, der traditionell aus dem Haus Oranien stammte und \u00fcber weite Strecken der Geschichte der Republik die Rolle eines Quasi-Monarchen spielte. Der st\u00e4ndige Konflikt zwischen der Person des Statthalters bzw. seinen Anh\u00e4ngern, den so genannten ''Orangisten'', und den oligarchischen ''Regenten'' spiegelt sich v.\u00a0a. in den Statthalterlosen Zeiten (1650\u20131672 und 1702\u20131747) wider, in denen die wichtigsten Provinzen Holland, Zeeland und Utrecht nach harten Machtk\u00e4mpfen ganz auf einen Statthalter verzichteten. Erst nach der zweiten statthalterlosen Zeit wurde mit der orangistischen Restauration von 1747 und der Ernennung Wilhelms IV. von Oranien zum Statthalter aller Provinzen das Statthalteramt auch offiziell erblich.", "answer": "Der st\u00e4ndige Konflikt zwischen der Person des Statthalters bzw. seinen Anh\u00e4ngern, den so genannten ''Orangisten'', und den oligarchischen ''Regenten'' ", "sentence": "Der st\u00e4ndige Konflikt zwischen der Person des Statthalters bzw. seinen Anh\u00e4ngern, den so genannten ''Orangisten'', und den oligarchischen ''Regenten'' spiegelt sich v.\u00a0a. in den Statthalterlosen Zeiten (1650\u20131672 und 1702\u20131747) wider, in denen die wichtigsten Provinzen Holland, Zeeland und Utrecht nach harten Machtk\u00e4mpfen ganz auf einen Statthalter verzichteten.", "paragraph_sentence": "Republik_der_Sieben_Vereinigten_Provinzen === Konstitutionelle Gestalt und Entwicklung = = = Die Republik der Vereinigten Niederlande verf\u00fcgte \u00fcber keine geschriebene Verfassung. Stattdessen beruhte die \u00e4u\u00dferst komplexe verfassungsm\u00e4\u00dfige Gestalt des Staatswesens auf den Bestimmungen der eher als Defensivb\u00fcndnis gedachten Utrechter Union von 1579 sowie \u00fcberkommenen Gewohnheitsrechten. Neben augenf\u00e4lligen republikanischen Verfassungselementen (so enthielt sie keine Regelung bzgl. eines f\u00fcrstlichen Souver\u00e4ns) gab es dennoch auch dynastische, monarchische bzw. quasi-monarchische Elemente. Dazu geh\u00f6rt v. a. die Position des Statthalters, der, mit milit\u00e4rischer Befehlsgewalt und Sonderrechten ausgestattet, eine wichtige Rolle als Machtfaktor (v. a. in Kriegszeiten), aber auch als Identifikationsfigur mit integrativer Funktion f\u00fcr die gesamte Republik spielte. Die Republik war kein Zentralstaat, sondern eine Konf\u00f6deration von Provinzen, die sich jeweils als souver\u00e4n verstanden und nur bestimmte Angelegenheiten \u2013 etwa die Landesverteidigung oder die Au\u00dfenpolitik \u2013 gemeinsam auf Bundesebene entschieden. H\u00f6chstes gemeinsames Organ waren die Generalstaaten als St\u00e4ndeversammlung, in die die einzelnen Provinzen Vertreter mit imperativem Mandat entsandten und die das Gemeinwesen nach au\u00dfen hin repr\u00e4sentierte. Die sieben Provinzen waren Holland, Zeeland, Groningen, Utrecht, Friesland, Gelderland und Overijssel. Diese existieren heute noch in fast gleicher Form als Teil des K\u00f6nigreiches der Niederlande. Daneben war auch die Provinz Drente, die immer noch im Schatten der anderen Provinzen steht, ein Teil dieses Bundes, jedoch ohne Stimmrecht in den Generalstaaten. Hinzu kam das gemeinsam verwaltete Gebiet der Generalit\u00e4tslande, das im Laufe des Krieges gegen Spanien erobert wurde. Wichtigste Provinz der Union war die Provinz Holland, die durch ihre wirtschaftliche Macht eine Hegemonialstellung einnahm und auch nach au\u00dfen hin als entscheidende Kraft auftrat. Innerhalb Hollands und damit auch innerhalb des Gesamtstaates wiederum dominierte die kleine st\u00e4dtische F\u00fchrungsschicht der ''Regenten'', die das Erscheinungsbild der Niederlande als st\u00e4dtisch-dominierte Oligarchenherrschaft pr\u00e4gte. Das wichtigste Gegengewicht gegen diese Oligarchen-Elite stellte der Statthalter dar, der traditionell aus dem Haus Oranien stammte und \u00fcber weite Strecken der Geschichte der Republik die Rolle eines Quasi-Monarchen spielte. Der st\u00e4ndige Konflikt zwischen der Person des Statthalters bzw. seinen Anh\u00e4ngern, den so genannten ''Orangisten'', und den oligarchischen ''Regenten'' spiegelt sich v. a. in den Statthalterlosen Zeiten (1650\u20131672 und 1702\u20131747) wider, in denen die wichtigsten Provinzen Holland, Zeeland und Utrecht nach harten Machtk\u00e4mpfen ganz auf einen Statthalter verzichteten. Erst nach der zweiten statthalterlosen Zeit wurde mit der orangistischen Restauration von 1747 und der Ernennung Wilhelms IV. von Oranien zum Statthalter aller Provinzen das Statthalteramt auch offiziell erblich.", "paragraph_answer": "Republik_der_Sieben_Vereinigten_Provinzen === Konstitutionelle Gestalt und Entwicklung === Die Republik der Vereinigten Niederlande verf\u00fcgte \u00fcber keine geschriebene Verfassung. Stattdessen beruhte die \u00e4u\u00dferst komplexe verfassungsm\u00e4\u00dfige Gestalt des Staatswesens auf den Bestimmungen der eher als Defensivb\u00fcndnis gedachten Utrechter Union von 1579 sowie \u00fcberkommenen Gewohnheitsrechten. Neben augenf\u00e4lligen republikanischen Verfassungselementen (so enthielt sie keine Regelung bzgl. eines f\u00fcrstlichen Souver\u00e4ns) gab es dennoch auch dynastische, monarchische bzw. quasi-monarchische Elemente. Dazu geh\u00f6rt v. a. die Position des Statthalters, der, mit milit\u00e4rischer Befehlsgewalt und Sonderrechten ausgestattet, eine wichtige Rolle als Machtfaktor (v. a. in Kriegszeiten), aber auch als Identifikationsfigur mit integrativer Funktion f\u00fcr die gesamte Republik spielte. Die Republik war kein Zentralstaat, sondern eine Konf\u00f6deration von Provinzen, die sich jeweils als souver\u00e4n verstanden und nur bestimmte Angelegenheiten \u2013 etwa die Landesverteidigung oder die Au\u00dfenpolitik \u2013 gemeinsam auf Bundesebene entschieden. H\u00f6chstes gemeinsames Organ waren die Generalstaaten als St\u00e4ndeversammlung, in die die einzelnen Provinzen Vertreter mit imperativem Mandat entsandten und die das Gemeinwesen nach au\u00dfen hin repr\u00e4sentierte. Die sieben Provinzen waren Holland, Zeeland, Groningen, Utrecht, Friesland, Gelderland und Overijssel. Diese existieren heute noch in fast gleicher Form als Teil des K\u00f6nigreiches der Niederlande. Daneben war auch die Provinz Drente, die immer noch im Schatten der anderen Provinzen steht, ein Teil dieses Bundes, jedoch ohne Stimmrecht in den Generalstaaten. Hinzu kam das gemeinsam verwaltete Gebiet der Generalit\u00e4tslande, das im Laufe des Krieges gegen Spanien erobert wurde. Wichtigste Provinz der Union war die Provinz Holland, die durch ihre wirtschaftliche Macht eine Hegemonialstellung einnahm und auch nach au\u00dfen hin als entscheidende Kraft auftrat. Innerhalb Hollands und damit auch innerhalb des Gesamtstaates wiederum dominierte die kleine st\u00e4dtische F\u00fchrungsschicht der ''Regenten'', die das Erscheinungsbild der Niederlande als st\u00e4dtisch-dominierte Oligarchenherrschaft pr\u00e4gte. Das wichtigste Gegengewicht gegen diese Oligarchen-Elite stellte der Statthalter dar, der traditionell aus dem Haus Oranien stammte und \u00fcber weite Strecken der Geschichte der Republik die Rolle eines Quasi-Monarchen spielte. Der st\u00e4ndige Konflikt zwischen der Person des Statthalters bzw. seinen Anh\u00e4ngern, den so genannten ''Orangisten'', und den oligarchischen ''Regenten'' spiegelt sich v. a. in den Statthalterlosen Zeiten (1650\u20131672 und 1702\u20131747) wider, in denen die wichtigsten Provinzen Holland, Zeeland und Utrecht nach harten Machtk\u00e4mpfen ganz auf einen Statthalter verzichteten. Erst nach der zweiten statthalterlosen Zeit wurde mit der orangistischen Restauration von 1747 und der Ernennung Wilhelms IV. von Oranien zum Statthalter aller Provinzen das Statthalteramt auch offiziell erblich.", "sentence_answer": " Der st\u00e4ndige Konflikt zwischen der Person des Statthalters bzw. seinen Anh\u00e4ngern, den so genannten ''Orangisten'', und den oligarchischen ''Regenten'' spiegelt sich v. a. in den Statthalterlosen Zeiten (1650\u20131672 und 1702\u20131747) wider, in denen die wichtigsten Provinzen Holland, Zeeland und Utrecht nach harten Machtk\u00e4mpfen ganz auf einen Statthalter verzichteten.", "paragraph_id": 38576} {"question": "Ab wann war das Amt des Statthalters der Republik der Vereinigten Provinzen erblich?", "paragraph": "Republik_der_Sieben_Vereinigten_Provinzen\n\n=== Konstitutionelle Gestalt und Entwicklung ===\nDie Republik der Vereinigten Niederlande verf\u00fcgte \u00fcber keine geschriebene Verfassung. Stattdessen beruhte die \u00e4u\u00dferst komplexe verfassungsm\u00e4\u00dfige Gestalt des Staatswesens auf den Bestimmungen der eher als Defensivb\u00fcndnis gedachten Utrechter Union von 1579 sowie \u00fcberkommenen Gewohnheitsrechten. Neben augenf\u00e4lligen republikanischen Verfassungselementen (so enthielt sie keine Regelung bzgl. eines f\u00fcrstlichen Souver\u00e4ns) gab es dennoch auch dynastische, monarchische bzw. quasi-monarchische Elemente. Dazu geh\u00f6rt v.\u00a0a. die Position des Statthalters, der, mit milit\u00e4rischer Befehlsgewalt und Sonderrechten ausgestattet, eine wichtige Rolle als Machtfaktor (v.\u00a0a. in Kriegszeiten), aber auch als Identifikationsfigur mit integrativer Funktion f\u00fcr die gesamte Republik spielte.\nDie Republik war kein Zentralstaat, sondern eine Konf\u00f6deration von Provinzen, die sich jeweils als souver\u00e4n verstanden und nur bestimmte Angelegenheiten \u2013 etwa die Landesverteidigung oder die Au\u00dfenpolitik \u2013 gemeinsam auf Bundesebene entschieden. H\u00f6chstes gemeinsames Organ waren die Generalstaaten als St\u00e4ndeversammlung, in die die einzelnen Provinzen Vertreter mit imperativem Mandat entsandten und die das Gemeinwesen nach au\u00dfen hin repr\u00e4sentierte. Die sieben Provinzen waren Holland, Zeeland, Groningen, Utrecht, Friesland, Gelderland und Overijssel. Diese existieren heute noch in fast gleicher Form als Teil des K\u00f6nigreiches der Niederlande. Daneben war auch die Provinz Drente, die immer noch im Schatten der anderen Provinzen steht, ein Teil dieses Bundes, jedoch ohne Stimmrecht in den Generalstaaten. Hinzu kam das gemeinsam verwaltete Gebiet der Generalit\u00e4tslande, das im Laufe des Krieges gegen Spanien erobert wurde.\nWichtigste Provinz der Union war die Provinz Holland, die durch ihre wirtschaftliche Macht eine Hegemonialstellung einnahm und auch nach au\u00dfen hin als entscheidende Kraft auftrat. Innerhalb Hollands und damit auch innerhalb des Gesamtstaates wiederum dominierte die kleine st\u00e4dtische F\u00fchrungsschicht der ''Regenten'', die das Erscheinungsbild der Niederlande als st\u00e4dtisch-dominierte Oligarchenherrschaft pr\u00e4gte. Das wichtigste Gegengewicht gegen diese Oligarchen-Elite stellte der Statthalter dar, der traditionell aus dem Haus Oranien stammte und \u00fcber weite Strecken der Geschichte der Republik die Rolle eines Quasi-Monarchen spielte. Der st\u00e4ndige Konflikt zwischen der Person des Statthalters bzw. seinen Anh\u00e4ngern, den so genannten ''Orangisten'', und den oligarchischen ''Regenten'' spiegelt sich v.\u00a0a. in den Statthalterlosen Zeiten (1650\u20131672 und 1702\u20131747) wider, in denen die wichtigsten Provinzen Holland, Zeeland und Utrecht nach harten Machtk\u00e4mpfen ganz auf einen Statthalter verzichteten. Erst nach der zweiten statthalterlosen Zeit wurde mit der orangistischen Restauration von 1747 und der Ernennung Wilhelms IV. von Oranien zum Statthalter aller Provinzen das Statthalteramt auch offiziell erblich.", "answer": "1747", "sentence": "Der st\u00e4ndige Konflikt zwischen der Person des Statthalters bzw. seinen Anh\u00e4ngern, den so genannten ''Orangisten'', und den oligarchischen ''Regenten'' spiegelt sich v.\u00a0a. in den Statthalterlosen Zeiten (1650\u20131672 und 1702\u2013 1747 )", "paragraph_sentence": "Republik_der_Sieben_Vereinigten_Provinzen === Konstitutionelle Gestalt und Entwicklung = = = Die Republik der Vereinigten Niederlande verf\u00fcgte \u00fcber keine geschriebene Verfassung. Stattdessen beruhte die \u00e4u\u00dferst komplexe verfassungsm\u00e4\u00dfige Gestalt des Staatswesens auf den Bestimmungen der eher als Defensivb\u00fcndnis gedachten Utrechter Union von 1579 sowie \u00fcberkommenen Gewohnheitsrechten. Neben augenf\u00e4lligen republikanischen Verfassungselementen (so enthielt sie keine Regelung bzgl. eines f\u00fcrstlichen Souver\u00e4ns) gab es dennoch auch dynastische, monarchische bzw. quasi-monarchische Elemente. Dazu geh\u00f6rt v. a. die Position des Statthalters, der, mit milit\u00e4rischer Befehlsgewalt und Sonderrechten ausgestattet, eine wichtige Rolle als Machtfaktor (v. a. in Kriegszeiten), aber auch als Identifikationsfigur mit integrativer Funktion f\u00fcr die gesamte Republik spielte. Die Republik war kein Zentralstaat, sondern eine Konf\u00f6deration von Provinzen, die sich jeweils als souver\u00e4n verstanden und nur bestimmte Angelegenheiten \u2013 etwa die Landesverteidigung oder die Au\u00dfenpolitik \u2013 gemeinsam auf Bundesebene entschieden. H\u00f6chstes gemeinsames Organ waren die Generalstaaten als St\u00e4ndeversammlung, in die die einzelnen Provinzen Vertreter mit imperativem Mandat entsandten und die das Gemeinwesen nach au\u00dfen hin repr\u00e4sentierte. Die sieben Provinzen waren Holland, Zeeland, Groningen, Utrecht, Friesland, Gelderland und Overijssel. Diese existieren heute noch in fast gleicher Form als Teil des K\u00f6nigreiches der Niederlande. Daneben war auch die Provinz Drente, die immer noch im Schatten der anderen Provinzen steht, ein Teil dieses Bundes, jedoch ohne Stimmrecht in den Generalstaaten. Hinzu kam das gemeinsam verwaltete Gebiet der Generalit\u00e4tslande, das im Laufe des Krieges gegen Spanien erobert wurde. Wichtigste Provinz der Union war die Provinz Holland, die durch ihre wirtschaftliche Macht eine Hegemonialstellung einnahm und auch nach au\u00dfen hin als entscheidende Kraft auftrat. Innerhalb Hollands und damit auch innerhalb des Gesamtstaates wiederum dominierte die kleine st\u00e4dtische F\u00fchrungsschicht der ''Regenten'', die das Erscheinungsbild der Niederlande als st\u00e4dtisch-dominierte Oligarchenherrschaft pr\u00e4gte. Das wichtigste Gegengewicht gegen diese Oligarchen-Elite stellte der Statthalter dar, der traditionell aus dem Haus Oranien stammte und \u00fcber weite Strecken der Geschichte der Republik die Rolle eines Quasi-Monarchen spielte. Der st\u00e4ndige Konflikt zwischen der Person des Statthalters bzw. seinen Anh\u00e4ngern, den so genannten ''Orangisten'', und den oligarchischen ''Regenten'' spiegelt sich v. a. in den Statthalterlosen Zeiten (1650\u20131672 und 1702\u2013 1747 ) wider, in denen die wichtigsten Provinzen Holland, Zeeland und Utrecht nach harten Machtk\u00e4mpfen ganz auf einen Statthalter verzichteten. Erst nach der zweiten statthalterlosen Zeit wurde mit der orangistischen Restauration von 1747 und der Ernennung Wilhelms IV. von Oranien zum Statthalter aller Provinzen das Statthalteramt auch offiziell erblich.", "paragraph_answer": "Republik_der_Sieben_Vereinigten_Provinzen === Konstitutionelle Gestalt und Entwicklung === Die Republik der Vereinigten Niederlande verf\u00fcgte \u00fcber keine geschriebene Verfassung. Stattdessen beruhte die \u00e4u\u00dferst komplexe verfassungsm\u00e4\u00dfige Gestalt des Staatswesens auf den Bestimmungen der eher als Defensivb\u00fcndnis gedachten Utrechter Union von 1579 sowie \u00fcberkommenen Gewohnheitsrechten. Neben augenf\u00e4lligen republikanischen Verfassungselementen (so enthielt sie keine Regelung bzgl. eines f\u00fcrstlichen Souver\u00e4ns) gab es dennoch auch dynastische, monarchische bzw. quasi-monarchische Elemente. Dazu geh\u00f6rt v. a. die Position des Statthalters, der, mit milit\u00e4rischer Befehlsgewalt und Sonderrechten ausgestattet, eine wichtige Rolle als Machtfaktor (v. a. in Kriegszeiten), aber auch als Identifikationsfigur mit integrativer Funktion f\u00fcr die gesamte Republik spielte. Die Republik war kein Zentralstaat, sondern eine Konf\u00f6deration von Provinzen, die sich jeweils als souver\u00e4n verstanden und nur bestimmte Angelegenheiten \u2013 etwa die Landesverteidigung oder die Au\u00dfenpolitik \u2013 gemeinsam auf Bundesebene entschieden. H\u00f6chstes gemeinsames Organ waren die Generalstaaten als St\u00e4ndeversammlung, in die die einzelnen Provinzen Vertreter mit imperativem Mandat entsandten und die das Gemeinwesen nach au\u00dfen hin repr\u00e4sentierte. Die sieben Provinzen waren Holland, Zeeland, Groningen, Utrecht, Friesland, Gelderland und Overijssel. Diese existieren heute noch in fast gleicher Form als Teil des K\u00f6nigreiches der Niederlande. Daneben war auch die Provinz Drente, die immer noch im Schatten der anderen Provinzen steht, ein Teil dieses Bundes, jedoch ohne Stimmrecht in den Generalstaaten. Hinzu kam das gemeinsam verwaltete Gebiet der Generalit\u00e4tslande, das im Laufe des Krieges gegen Spanien erobert wurde. Wichtigste Provinz der Union war die Provinz Holland, die durch ihre wirtschaftliche Macht eine Hegemonialstellung einnahm und auch nach au\u00dfen hin als entscheidende Kraft auftrat. Innerhalb Hollands und damit auch innerhalb des Gesamtstaates wiederum dominierte die kleine st\u00e4dtische F\u00fchrungsschicht der ''Regenten'', die das Erscheinungsbild der Niederlande als st\u00e4dtisch-dominierte Oligarchenherrschaft pr\u00e4gte. Das wichtigste Gegengewicht gegen diese Oligarchen-Elite stellte der Statthalter dar, der traditionell aus dem Haus Oranien stammte und \u00fcber weite Strecken der Geschichte der Republik die Rolle eines Quasi-Monarchen spielte. Der st\u00e4ndige Konflikt zwischen der Person des Statthalters bzw. seinen Anh\u00e4ngern, den so genannten ''Orangisten'', und den oligarchischen ''Regenten'' spiegelt sich v. a. in den Statthalterlosen Zeiten (1650\u20131672 und 1702\u2013 1747 ) wider, in denen die wichtigsten Provinzen Holland, Zeeland und Utrecht nach harten Machtk\u00e4mpfen ganz auf einen Statthalter verzichteten. Erst nach der zweiten statthalterlosen Zeit wurde mit der orangistischen Restauration von 1747 und der Ernennung Wilhelms IV. von Oranien zum Statthalter aller Provinzen das Statthalteramt auch offiziell erblich.", "sentence_answer": "Der st\u00e4ndige Konflikt zwischen der Person des Statthalters bzw. seinen Anh\u00e4ngern, den so genannten ''Orangisten'', und den oligarchischen ''Regenten'' spiegelt sich v. a. in den Statthalterlosen Zeiten (1650\u20131672 und 1702\u2013 1747 )", "paragraph_id": 38577} {"question": "Wo wurde Chopin geboren?", "paragraph": "Fr\u00e9d\u00e9ric_Chopin\n\n=== Geburt und Taufe ===\nChopin wurde in \u017belazowa Wola geboren, einem Dorf in der Gemeinde Broch\u00f3w, Departement Warschau, im damaligen Herzogtum Warschau. Er wurde am 23. April 1810 (an einem Ostermontag) in der Kirche ''\u015awi\u0119tego Rocha i Jana Chrzciciela'' (polnisch \u201edes Heiligen Rochus und Johannes des T\u00e4ufers\u201c) von Broch\u00f3w auf die Namen Fryderyk Franciszek getauft.\nDie beiden Urkunden verzeichnen als Geburtsdatum den 22.\u00a0Februar 1810, aber sowohl Chopin als auch seine Mutter gaben als Geburtstag den 1.\u00a0M\u00e4rz 1810 an. In der Familie wurde Chopins Geburtstag immer am 1.\u00a0M\u00e4rz gefeiert. Da beide Daten auf einen Donnerstag fielen, wird heute angenommen, dass sich der Vater, als er bei der Meldung der Geburt zur\u00fcckrechnete, eine Woche zu viel z\u00e4hlte und f\u00e4lschlicherweise den 22. Februar als Geburtstag seines Sohnes eintragen lie\u00df.Vier Gedenkst\u00e4tten verzeichnen den 22.\u00a0Februar als Geburtstag: die Gedenktafeln am Geburtshaus in \u017belazowa Wola, in der Taufkirche von Broch\u00f3w, am Sterbehaus in Paris (Place Vend\u00f4me\u00a012) und die Urne mit Chopins Herz in der ''Bazylika \u015awi\u0119tego Krzy\u017ca'' (polnisch \u201eKirche des Heiligen Kreuzes\u201c), der Heiligkreuzkirche in Warschau.", "answer": "Chopin wurde in \u017belazowa Wola geboren, einem Dorf in der Gemeinde Broch\u00f3w, Departement Warschau, im damaligen Herzogtum Warschau.", "sentence": "=\n Chopin wurde in \u017belazowa Wola geboren, einem Dorf in der Gemeinde Broch\u00f3w, Departement Warschau, im damaligen Herzogtum Warschau. ", "paragraph_sentence": "Fr\u00e9d\u00e9ric_Chopin === Geburt und Taufe == = Chopin wurde in \u017belazowa Wola geboren, einem Dorf in der Gemeinde Broch\u00f3w, Departement Warschau, im damaligen Herzogtum Warschau. Er wurde am 23. April 1810 (an einem Ostermontag) in der Kirche ''\u015awi\u0119tego Rocha i Jana Chrzciciela'' (polnisch \u201edes Heiligen Rochus und Johannes des T\u00e4ufers\u201c) von Broch\u00f3w auf die Namen Fryderyk Franciszek getauft. Die beiden Urkunden verzeichnen als Geburtsdatum den 22. Februar 1810, aber sowohl Chopin als auch seine Mutter gaben als Geburtstag den 1. M\u00e4rz 1810 an. In der Familie wurde Chopins Geburtstag immer am 1. M\u00e4rz gefeiert. Da beide Daten auf einen Donnerstag fielen, wird heute angenommen, dass sich der Vater, als er bei der Meldung der Geburt zur\u00fcckrechnete, eine Woche zu viel z\u00e4hlte und f\u00e4lschlicherweise den 22. Februar als Geburtstag seines Sohnes eintragen lie\u00df. Vier Gedenkst\u00e4tten verzeichnen den 22. Februar als Geburtstag: die Gedenktafeln am Geburtshaus in \u017belazowa Wola, in der Taufkirche von Broch\u00f3w, am Sterbehaus in Paris (Place Vend\u00f4me 12) und die Urne mit Chopins Herz in der ''Bazylika \u015awi\u0119tego Krzy\u017ca'' (polnisch \u201eKirche des Heiligen Kreuzes\u201c), der Heiligkreuzkirche in Warschau.", "paragraph_answer": "Fr\u00e9d\u00e9ric_Chopin === Geburt und Taufe === Chopin wurde in \u017belazowa Wola geboren, einem Dorf in der Gemeinde Broch\u00f3w, Departement Warschau, im damaligen Herzogtum Warschau. Er wurde am 23. April 1810 (an einem Ostermontag) in der Kirche ''\u015awi\u0119tego Rocha i Jana Chrzciciela'' (polnisch \u201edes Heiligen Rochus und Johannes des T\u00e4ufers\u201c) von Broch\u00f3w auf die Namen Fryderyk Franciszek getauft. Die beiden Urkunden verzeichnen als Geburtsdatum den 22. Februar 1810, aber sowohl Chopin als auch seine Mutter gaben als Geburtstag den 1. M\u00e4rz 1810 an. In der Familie wurde Chopins Geburtstag immer am 1. M\u00e4rz gefeiert. Da beide Daten auf einen Donnerstag fielen, wird heute angenommen, dass sich der Vater, als er bei der Meldung der Geburt zur\u00fcckrechnete, eine Woche zu viel z\u00e4hlte und f\u00e4lschlicherweise den 22. Februar als Geburtstag seines Sohnes eintragen lie\u00df.Vier Gedenkst\u00e4tten verzeichnen den 22. Februar als Geburtstag: die Gedenktafeln am Geburtshaus in \u017belazowa Wola, in der Taufkirche von Broch\u00f3w, am Sterbehaus in Paris (Place Vend\u00f4me 12) und die Urne mit Chopins Herz in der ''Bazylika \u015awi\u0119tego Krzy\u017ca'' (polnisch \u201eKirche des Heiligen Kreuzes\u201c), der Heiligkreuzkirche in Warschau.", "sentence_answer": "= Chopin wurde in \u017belazowa Wola geboren, einem Dorf in der Gemeinde Broch\u00f3w, Departement Warschau, im damaligen Herzogtum Warschau. ", "paragraph_id": 38613} {"question": "Wann wurde Chopin getauft?", "paragraph": "Fr\u00e9d\u00e9ric_Chopin\n\n=== Geburt und Taufe ===\nChopin wurde in \u017belazowa Wola geboren, einem Dorf in der Gemeinde Broch\u00f3w, Departement Warschau, im damaligen Herzogtum Warschau. Er wurde am 23. April 1810 (an einem Ostermontag) in der Kirche ''\u015awi\u0119tego Rocha i Jana Chrzciciela'' (polnisch \u201edes Heiligen Rochus und Johannes des T\u00e4ufers\u201c) von Broch\u00f3w auf die Namen Fryderyk Franciszek getauft.\nDie beiden Urkunden verzeichnen als Geburtsdatum den 22.\u00a0Februar 1810, aber sowohl Chopin als auch seine Mutter gaben als Geburtstag den 1.\u00a0M\u00e4rz 1810 an. In der Familie wurde Chopins Geburtstag immer am 1.\u00a0M\u00e4rz gefeiert. Da beide Daten auf einen Donnerstag fielen, wird heute angenommen, dass sich der Vater, als er bei der Meldung der Geburt zur\u00fcckrechnete, eine Woche zu viel z\u00e4hlte und f\u00e4lschlicherweise den 22. Februar als Geburtstag seines Sohnes eintragen lie\u00df.Vier Gedenkst\u00e4tten verzeichnen den 22.\u00a0Februar als Geburtstag: die Gedenktafeln am Geburtshaus in \u017belazowa Wola, in der Taufkirche von Broch\u00f3w, am Sterbehaus in Paris (Place Vend\u00f4me\u00a012) und die Urne mit Chopins Herz in der ''Bazylika \u015awi\u0119tego Krzy\u017ca'' (polnisch \u201eKirche des Heiligen Kreuzes\u201c), der Heiligkreuzkirche in Warschau.", "answer": "23. April 1810", "sentence": "Er wurde am 23. April 1810 (an einem Ostermontag) in der Kirche ''\u015awi\u0119tego Rocha i Jana Chrzciciela'' (polnisch \u201edes Heiligen Rochus und Johannes des T\u00e4ufers\u201c)", "paragraph_sentence": "Fr\u00e9d\u00e9ric_Chopin === Geburt und Taufe == = Chopin wurde in \u017belazowa Wola geboren, einem Dorf in der Gemeinde Broch\u00f3w, Departement Warschau, im damaligen Herzogtum Warschau. Er wurde am 23. 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M\u00e4rz gefeiert. Da beide Daten auf einen Donnerstag fielen, wird heute angenommen, dass sich der Vater, als er bei der Meldung der Geburt zur\u00fcckrechnete, eine Woche zu viel z\u00e4hlte und f\u00e4lschlicherweise den 22. Februar als Geburtstag seines Sohnes eintragen lie\u00df.Vier Gedenkst\u00e4tten verzeichnen den 22. Februar als Geburtstag: die Gedenktafeln am Geburtshaus in \u017belazowa Wola, in der Taufkirche von Broch\u00f3w, am Sterbehaus in Paris (Place Vend\u00f4me 12) und die Urne mit Chopins Herz in der ''Bazylika \u015awi\u0119tego Krzy\u017ca'' (polnisch \u201eKirche des Heiligen Kreuzes\u201c), der Heiligkreuzkirche in Warschau.", "sentence_answer": "Er wurde am 23. April 1810 (an einem Ostermontag) in der Kirche ''\u015awi\u0119tego Rocha i Jana Chrzciciela'' (polnisch \u201edes Heiligen Rochus und Johannes des T\u00e4ufers\u201c)", "paragraph_id": 38614} {"question": "Was ist Chopins Taufname?", "paragraph": "Fr\u00e9d\u00e9ric_Chopin\n\n=== Geburt und Taufe ===\nChopin wurde in \u017belazowa Wola geboren, einem Dorf in der Gemeinde Broch\u00f3w, Departement Warschau, im damaligen Herzogtum Warschau. Er wurde am 23. April 1810 (an einem Ostermontag) in der Kirche ''\u015awi\u0119tego Rocha i Jana Chrzciciela'' (polnisch \u201edes Heiligen Rochus und Johannes des T\u00e4ufers\u201c) von Broch\u00f3w auf die Namen Fryderyk Franciszek getauft.\nDie beiden Urkunden verzeichnen als Geburtsdatum den 22.\u00a0Februar 1810, aber sowohl Chopin als auch seine Mutter gaben als Geburtstag den 1.\u00a0M\u00e4rz 1810 an. In der Familie wurde Chopins Geburtstag immer am 1.\u00a0M\u00e4rz gefeiert. Da beide Daten auf einen Donnerstag fielen, wird heute angenommen, dass sich der Vater, als er bei der Meldung der Geburt zur\u00fcckrechnete, eine Woche zu viel z\u00e4hlte und f\u00e4lschlicherweise den 22. Februar als Geburtstag seines Sohnes eintragen lie\u00df.Vier Gedenkst\u00e4tten verzeichnen den 22.\u00a0Februar als Geburtstag: die Gedenktafeln am Geburtshaus in \u017belazowa Wola, in der Taufkirche von Broch\u00f3w, am Sterbehaus in Paris (Place Vend\u00f4me\u00a012) und die Urne mit Chopins Herz in der ''Bazylika \u015awi\u0119tego Krzy\u017ca'' (polnisch \u201eKirche des Heiligen Kreuzes\u201c), der Heiligkreuzkirche in Warschau.", "answer": "Fryderyk Franciszek", "sentence": "Er wurde am 23. April 1810 (an einem Ostermontag) in der Kirche ''\u015awi\u0119tego Rocha i Jana Chrzciciela'' (polnisch \u201edes Heiligen Rochus und Johannes des T\u00e4ufers\u201c) von Broch\u00f3w auf die Namen Fryderyk Franciszek getauft.", "paragraph_sentence": "Fr\u00e9d\u00e9ric_Chopin === Geburt und Taufe == = Chopin wurde in \u017belazowa Wola geboren, einem Dorf in der Gemeinde Broch\u00f3w, Departement Warschau, im damaligen Herzogtum Warschau. Er wurde am 23. April 1810 (an einem Ostermontag) in der Kirche ''\u015awi\u0119tego Rocha i Jana Chrzciciela'' (polnisch \u201edes Heiligen Rochus und Johannes des T\u00e4ufers\u201c) von Broch\u00f3w auf die Namen Fryderyk Franciszek getauft. Die beiden Urkunden verzeichnen als Geburtsdatum den 22. Februar 1810, aber sowohl Chopin als auch seine Mutter gaben als Geburtstag den 1. M\u00e4rz 1810 an. In der Familie wurde Chopins Geburtstag immer am 1. M\u00e4rz gefeiert. Da beide Daten auf einen Donnerstag fielen, wird heute angenommen, dass sich der Vater, als er bei der Meldung der Geburt zur\u00fcckrechnete, eine Woche zu viel z\u00e4hlte und f\u00e4lschlicherweise den 22. Februar als Geburtstag seines Sohnes eintragen lie\u00df. Vier Gedenkst\u00e4tten verzeichnen den 22. Februar als Geburtstag: die Gedenktafeln am Geburtshaus in \u017belazowa Wola, in der Taufkirche von Broch\u00f3w, am Sterbehaus in Paris (Place Vend\u00f4me 12) und die Urne mit Chopins Herz in der ''Bazylika \u015awi\u0119tego Krzy\u017ca'' (polnisch \u201eKirche des Heiligen Kreuzes\u201c), der Heiligkreuzkirche in Warschau.", "paragraph_answer": "Fr\u00e9d\u00e9ric_Chopin === Geburt und Taufe === Chopin wurde in \u017belazowa Wola geboren, einem Dorf in der Gemeinde Broch\u00f3w, Departement Warschau, im damaligen Herzogtum Warschau. Er wurde am 23. April 1810 (an einem Ostermontag) in der Kirche ''\u015awi\u0119tego Rocha i Jana Chrzciciela'' (polnisch \u201edes Heiligen Rochus und Johannes des T\u00e4ufers\u201c) von Broch\u00f3w auf die Namen Fryderyk Franciszek getauft. Die beiden Urkunden verzeichnen als Geburtsdatum den 22. Februar 1810, aber sowohl Chopin als auch seine Mutter gaben als Geburtstag den 1. M\u00e4rz 1810 an. In der Familie wurde Chopins Geburtstag immer am 1. M\u00e4rz gefeiert. Da beide Daten auf einen Donnerstag fielen, wird heute angenommen, dass sich der Vater, als er bei der Meldung der Geburt zur\u00fcckrechnete, eine Woche zu viel z\u00e4hlte und f\u00e4lschlicherweise den 22. Februar als Geburtstag seines Sohnes eintragen lie\u00df.Vier Gedenkst\u00e4tten verzeichnen den 22. 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Februar als Geburtstag seines Sohnes eintragen lie\u00df.Vier Gedenkst\u00e4tten verzeichnen den 22.\u00a0Februar als Geburtstag: die Gedenktafeln am Geburtshaus in \u017belazowa Wola, in der Taufkirche von Broch\u00f3w, am Sterbehaus in Paris (Place Vend\u00f4me\u00a012) und die Urne mit Chopins Herz in der ''Bazylika \u015awi\u0119tego Krzy\u017ca'' (polnisch \u201eKirche des Heiligen Kreuzes\u201c), der Heiligkreuzkirche in Warschau.", "answer": "22.\u00a0Februar 1810, aber sowohl Chopin als auch seine Mutter gaben als Geburtstag den 1.\u00a0M\u00e4rz 1810 an", "sentence": "den 22.\u00a0Februar 1810, aber sowohl Chopin als auch seine Mutter gaben als Geburtstag den 1.\u00a0M\u00e4rz 1810 an .", "paragraph_sentence": "Fr\u00e9d\u00e9ric_Chopin === Geburt und Taufe == = Chopin wurde in \u017belazowa Wola geboren, einem Dorf in der Gemeinde Broch\u00f3w, Departement Warschau, im damaligen Herzogtum Warschau. Er wurde am 23. April 1810 (an einem Ostermontag) in der Kirche ''\u015awi\u0119tego Rocha i Jana Chrzciciela'' (polnisch \u201edes Heiligen Rochus und Johannes des T\u00e4ufers\u201c) von Broch\u00f3w auf die Namen Fryderyk Franciszek getauft. Die beiden Urkunden verzeichnen als Geburtsdatum den 22. Februar 1810, aber sowohl Chopin als auch seine Mutter gaben als Geburtstag den 1. M\u00e4rz 1810 an . In der Familie wurde Chopins Geburtstag immer am 1. M\u00e4rz gefeiert. Da beide Daten auf einen Donnerstag fielen, wird heute angenommen, dass sich der Vater, als er bei der Meldung der Geburt zur\u00fcckrechnete, eine Woche zu viel z\u00e4hlte und f\u00e4lschlicherweise den 22. Februar als Geburtstag seines Sohnes eintragen lie\u00df. Vier Gedenkst\u00e4tten verzeichnen den 22. Februar als Geburtstag: die Gedenktafeln am Geburtshaus in \u017belazowa Wola, in der Taufkirche von Broch\u00f3w, am Sterbehaus in Paris (Place Vend\u00f4me 12) und die Urne mit Chopins Herz in der ''Bazylika \u015awi\u0119tego Krzy\u017ca'' (polnisch \u201eKirche des Heiligen Kreuzes\u201c), der Heiligkreuzkirche in Warschau.", "paragraph_answer": "Fr\u00e9d\u00e9ric_Chopin === Geburt und Taufe === Chopin wurde in \u017belazowa Wola geboren, einem Dorf in der Gemeinde Broch\u00f3w, Departement Warschau, im damaligen Herzogtum Warschau. Er wurde am 23. April 1810 (an einem Ostermontag) in der Kirche ''\u015awi\u0119tego Rocha i Jana Chrzciciela'' (polnisch \u201edes Heiligen Rochus und Johannes des T\u00e4ufers\u201c) von Broch\u00f3w auf die Namen Fryderyk Franciszek getauft. Die beiden Urkunden verzeichnen als Geburtsdatum den 22. Februar 1810, aber sowohl Chopin als auch seine Mutter gaben als Geburtstag den 1. M\u00e4rz 1810 an . In der Familie wurde Chopins Geburtstag immer am 1. M\u00e4rz gefeiert. Da beide Daten auf einen Donnerstag fielen, wird heute angenommen, dass sich der Vater, als er bei der Meldung der Geburt zur\u00fcckrechnete, eine Woche zu viel z\u00e4hlte und f\u00e4lschlicherweise den 22. Februar als Geburtstag seines Sohnes eintragen lie\u00df.Vier Gedenkst\u00e4tten verzeichnen den 22. Februar als Geburtstag: die Gedenktafeln am Geburtshaus in \u017belazowa Wola, in der Taufkirche von Broch\u00f3w, am Sterbehaus in Paris (Place Vend\u00f4me 12) und die Urne mit Chopins Herz in der ''Bazylika \u015awi\u0119tego Krzy\u017ca'' (polnisch \u201eKirche des Heiligen Kreuzes\u201c), der Heiligkreuzkirche in Warschau.", "sentence_answer": "den 22. Februar 1810, aber sowohl Chopin als auch seine Mutter gaben als Geburtstag den 1. 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In der Familie wurde Chopins Geburtstag immer am 1. M\u00e4rz gefeiert. Da beide Daten auf einen Donnerstag fielen, wird heute angenommen, dass sich der Vater, als er bei der Meldung der Geburt zur\u00fcckrechnete, eine Woche zu viel z\u00e4hlte und f\u00e4lschlicherweise den 22. Februar als Geburtstag seines Sohnes eintragen lie\u00df .Vier Gedenkst\u00e4tten verzeichnen den 22. Februar als Geburtstag: die Gedenktafeln am Geburtshaus in \u017belazowa Wola, in der Taufkirche von Broch\u00f3w, am Sterbehaus in Paris (Place Vend\u00f4me 12) und die Urne mit Chopins Herz in der ''Bazylika \u015awi\u0119tego Krzy\u017ca'' (polnisch \u201eKirche des Heiligen Kreuzes\u201c), der Heiligkreuzkirche in Warschau.", "sentence_answer": "Da beide Daten auf einen Donnerstag fielen, wird heute angenommen, dass sich der Vater, als er bei der Meldung der Geburt zur\u00fcckrechnete, eine Woche zu viel z\u00e4hlte und f\u00e4lschlicherweise den 22. 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Ein Video f\u00fcr den Song ''New Slaves'' lie\u00df der Rapper weltweit an 66 Hausw\u00e4nde projizieren, unter anderem auch in Berlin. Einen Tag sp\u00e4ter pr\u00e4sentierte er bei ''Saturday Night Live'' die zwei Songs ''New Slaves'' und ''Black Skinhead'' live. Dem minimalistischen musikalischen Leitmotiv von ''Yeezus'' entsprechend \u2013 ein Kofferwort, gebildet aus Kanye Wests Spitznamen Yeezy und Jesus \u2013, wurde das Album in einem einfachen Jewelcase g\u00e4nzlich ohne Booklet und anderweitige Gestaltungsmittel ver\u00f6ffentlicht. In der ersten Woche wurden in den USA 327.000 Einheiten des Albums abgesetzt. Dies waren \u2013 vermutlich aufgrund eines verfr\u00fchten Leaks \u2013 deutlich weniger als erwartet; dennoch platzierte auch ''Yeezus'' sich auf Platz eins der Billboard 200.\nKanye West w\u00e4hrend der Saint Pablo Tour (2016)\nNach zahlreichen Ank\u00fcndigungen verschiedener Albumtitel und Tracklists, die als chaotische Promotionsphase zusammengefasst wurden, erschien am 14. Februar 2016 sein siebtes Studioalbum ''The Life of Pablo'' zun\u00e4chst exklusiv auf der Streaming Plattform Tidal. Zuvor hatte West eine deutlich k\u00fcrzere Version des Albums bei der Pr\u00e4sentation seiner neuen Modekollektion ''Yeezy Season 3'' in New York vorgestellt.\nAls ab dem 1. April das Album auch als Download auf Wests Website erh\u00e4ltlich und bei den konkurrierenden Streaming-Diensten abrufbar war, stieg das Album ohne als physische Tontr\u00e4ger oder auf den marktf\u00fchrenden Downloadportalen angeboten zu sein wie seine f\u00fcnf letzten Soloalben auf Platz eins der Billboard 200.\nZuvor hatte TorrentFreak berichtet, ''The Life of Pablo'' habe wohl insbesondere wegen der beschr\u00e4nkten Verf\u00fcgbarkeit mit gesch\u00e4tzten 500.000 illegalen Downloads innerhalb eines Tages einen neuen Rekord aufgestellt.\nIn den Monaten nach der Erstver\u00f6ffentlichung unterzog West ''The Life of Pablo'' zahlreichen Ver\u00e4nderungen, was in der Presse als Novum bezeichnet wurde, aber auch auf seine Sinnhaftigkeit hinterfragt wurde. Diese reichten von kleineren musikalischen Details und einzelnen ver\u00e4nderten Textzeilen zu bisher unver\u00f6ffentlichten Gastauftritten und sogar einem neuen Song ''Saint Pablo'', der sich als Outro auch aus der Retrospektive mit dem Album auseinandersetzt.\nAls erste Singleauskopplung erschien sieben Wochen nach dem Album der Song ''Famous'', der vor allem durch sein Musikvideo f\u00fcr Aufsehen sorgte, in dem sich unbekleidete Wachsfiguren verschiedener Pers\u00f6nlichkeiten ein Bett teilen.\nIm August 2016 begann die ''Saint Pablo Tour''. Am 21. November 2016 gab West bekannt, dass die restlichen 21 Konzerte seiner Tour nicht stattfinden w\u00fcrden, nachdem er bereits in der Woche zuvor Konzerte abgesagt hatte, nur kurz auftrat oder umfassende politische Kommentare abgegeben hatte statt zu rappen. Nach dem Tour-Abbruch wurde West wegen eines Nervenzusammenbruchs mit Handschellen in ein Krankenhaus in Los Angeles gebracht, nachdem sein Leibarzt aufgrund des unberechenbaren Verhaltens des K\u00fcnstlers einen Notruf abgesetzt hatte. West blieb auch \u00fcber das Thanksgiving-Wochenende zur psychiatrischen \u00dcberwachung seiner durch Schlafmangel und Dehydrierung ausgel\u00f6sten tempor\u00e4ren Psychose in der Klinik. In den nachfolgenden elf Monaten hielt sich West vom Kurznachrichtendienst ''Twitter'' und generell aus der \u00d6ffentlichkeit fern.", "answer": "2013", "sentence": "Kanye_West\n\n=== ''Yeezus'' und ''The Life of Pablo'' ( 2013 \u20132016)", "paragraph_sentence": " Kanye_West === ''Yeezus'' und ''The Life of Pablo'' ( 2013 \u20132016) === West bei einem Live-Auftritt auf der Yeezus-Tour (2013) F\u00fcr sein n\u00e4chstes Soloalbum ''Yeezus'' arbeitete Kanye West erneut mit einer Vielzahl anderer Musiker zusammen, darunter Daft Punk, Frank Ocean, Arca und Rick Rubin. Letzterer wurde erst kurz vor der Deadline in die Produktion miteinbezogen, um den Minimalismus in Wests St\u00fccken noch konsequenter zu gestalten. Ein Video f\u00fcr den Song ''New Slaves'' lie\u00df der Rapper weltweit an 66 Hausw\u00e4nde projizieren, unter anderem auch in Berlin. Einen Tag sp\u00e4ter pr\u00e4sentierte er bei ''Saturday Night Live'' die zwei Songs ''New Slaves'' und ''Black Skinhead'' live. Dem minimalistischen musikalischen Leitmotiv von ''Yeezus'' entsprechend \u2013 ein Kofferwort, gebildet aus Kanye Wests Spitznamen Yeezy und Jesus \u2013, wurde das Album in einem einfachen Jewelcase g\u00e4nzlich ohne Booklet und anderweitige Gestaltungsmittel ver\u00f6ffentlicht. In der ersten Woche wurden in den USA 327.000 Einheiten des Albums abgesetzt. Dies waren \u2013 vermutlich aufgrund eines verfr\u00fchten Leaks \u2013 deutlich weniger als erwartet; dennoch platzierte auch ''Yeezus'' sich auf Platz eins der Billboard 200. Kanye West w\u00e4hrend der Saint Pablo Tour (2016) Nach zahlreichen Ank\u00fcndigungen verschiedener Albumtitel und Tracklists, die als chaotische Promotionsphase zusammengefasst wurden, erschien am 14. Februar 2016 sein siebtes Studioalbum ''The Life of Pablo'' zun\u00e4chst exklusiv auf der Streaming Plattform Tidal. 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Diese reichten von kleineren musikalischen Details und einzelnen ver\u00e4nderten Textzeilen zu bisher unver\u00f6ffentlichten Gastauftritten und sogar einem neuen Song '' Saint Pablo'', der sich als Outro auch aus der Retrospektive mit dem Album auseinandersetzt. Als erste Singleauskopplung erschien sieben Wochen nach dem Album der Song ''Famous'', der vor allem durch sein Musikvideo f\u00fcr Aufsehen sorgte, in dem sich unbekleidete Wachsfiguren verschiedener Pers\u00f6nlichkeiten ein Bett teilen. Im August 2016 begann die '' Saint Pablo Tour''. Am 21. November 2016 gab West bekannt, dass die restlichen 21 Konzerte seiner Tour nicht stattfinden w\u00fcrden, nachdem er bereits in der Woche zuvor Konzerte abgesagt hatte, nur kurz auftrat oder umfassende politische Kommentare abgegeben hatte statt zu rappen. 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Kanye West w\u00e4hrend der Saint Pablo Tour (2016) Nach zahlreichen Ank\u00fcndigungen verschiedener Albumtitel und Tracklists, die als chaotische Promotionsphase zusammengefasst wurden, erschien am 14. Februar 2016 sein siebtes Studioalbum ''The Life of Pablo'' zun\u00e4chst exklusiv auf der Streaming Plattform Tidal. Zuvor hatte West eine deutlich k\u00fcrzere Version des Albums bei der Pr\u00e4sentation seiner neuen Modekollektion ''Yeezy Season 3'' in New York vorgestellt. Als ab dem 1. April das Album auch als Download auf Wests Website erh\u00e4ltlich und bei den konkurrierenden Streaming-Diensten abrufbar war, stieg das Album ohne als physische Tontr\u00e4ger oder auf den marktf\u00fchrenden Downloadportalen angeboten zu sein wie seine f\u00fcnf letzten Soloalben auf Platz eins der Billboard 200. Zuvor hatte TorrentFreak berichtet, ''The Life of Pablo'' habe wohl insbesondere wegen der beschr\u00e4nkten Verf\u00fcgbarkeit mit gesch\u00e4tzten 500.000 illegalen Downloads innerhalb eines Tages einen neuen Rekord aufgestellt. In den Monaten nach der Erstver\u00f6ffentlichung unterzog West ''The Life of Pablo'' zahlreichen Ver\u00e4nderungen, was in der Presse als Novum bezeichnet wurde, aber auch auf seine Sinnhaftigkeit hinterfragt wurde. Diese reichten von kleineren musikalischen Details und einzelnen ver\u00e4nderten Textzeilen zu bisher unver\u00f6ffentlichten Gastauftritten und sogar einem neuen Song ''Saint Pablo'', der sich als Outro auch aus der Retrospektive mit dem Album auseinandersetzt. Als erste Singleauskopplung erschien sieben Wochen nach dem Album der Song ''Famous'', der vor allem durch sein Musikvideo f\u00fcr Aufsehen sorgte, in dem sich unbekleidete Wachsfiguren verschiedener Pers\u00f6nlichkeiten ein Bett teilen. Im August 2016 begann die ''Saint Pablo Tour''. Am 21. November 2016 gab West bekannt, dass die restlichen 21 Konzerte seiner Tour nicht stattfinden w\u00fcrden, nachdem er bereits in der Woche zuvor Konzerte abgesagt hatte, nur kurz auftrat oder umfassende politische Kommentare abgegeben hatte statt zu rappen. Nach dem Tour-Abbruch wurde West wegen eines Nervenzusammenbruchs mit Handschellen in ein Krankenhaus in Los Angeles gebracht, nachdem sein Leibarzt aufgrund des unberechenbaren Verhaltens des K\u00fcnstlers einen Notruf abgesetzt hatte. West blieb auch \u00fcber das Thanksgiving-Wochenende zur psychiatrischen \u00dcberwachung seiner durch Schlafmangel und Dehydrierung ausgel\u00f6sten tempor\u00e4ren Psychose in der Klinik. 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Einen Tag sp\u00e4ter pr\u00e4sentierte er bei ''Saturday Night Live'' die zwei Songs ''New Slaves'' und ''Black Skinhead'' live. Dem minimalistischen musikalischen Leitmotiv von ''Yeezus'' entsprechend \u2013 ein Kofferwort, gebildet aus Kanye Wests Spitznamen Yeezy und Jesus \u2013, wurde das Album in einem einfachen Jewelcase g\u00e4nzlich ohne Booklet und anderweitige Gestaltungsmittel ver\u00f6ffentlicht. In der ersten Woche wurden in den USA 327.000 Einheiten des Albums abgesetzt. Dies waren \u2013 vermutlich aufgrund eines verfr\u00fchten Leaks \u2013 deutlich weniger als erwartet; dennoch platzierte auch ''Yeezus'' sich auf Platz eins der Billboard 200.\nKanye West w\u00e4hrend der Saint Pablo Tour (2016)\nNach zahlreichen Ank\u00fcndigungen verschiedener Albumtitel und Tracklists, die als chaotische Promotionsphase zusammengefasst wurden, erschien am 14. Februar 2016 sein siebtes Studioalbum ''The Life of Pablo'' zun\u00e4chst exklusiv auf der Streaming Plattform Tidal. Zuvor hatte West eine deutlich k\u00fcrzere Version des Albums bei der Pr\u00e4sentation seiner neuen Modekollektion ''Yeezy Season 3'' in New York vorgestellt.\nAls ab dem 1. April das Album auch als Download auf Wests Website erh\u00e4ltlich und bei den konkurrierenden Streaming-Diensten abrufbar war, stieg das Album ohne als physische Tontr\u00e4ger oder auf den marktf\u00fchrenden Downloadportalen angeboten zu sein wie seine f\u00fcnf letzten Soloalben auf Platz eins der Billboard 200.\nZuvor hatte TorrentFreak berichtet, ''The Life of Pablo'' habe wohl insbesondere wegen der beschr\u00e4nkten Verf\u00fcgbarkeit mit gesch\u00e4tzten 500.000 illegalen Downloads innerhalb eines Tages einen neuen Rekord aufgestellt.\nIn den Monaten nach der Erstver\u00f6ffentlichung unterzog West ''The Life of Pablo'' zahlreichen Ver\u00e4nderungen, was in der Presse als Novum bezeichnet wurde, aber auch auf seine Sinnhaftigkeit hinterfragt wurde. Diese reichten von kleineren musikalischen Details und einzelnen ver\u00e4nderten Textzeilen zu bisher unver\u00f6ffentlichten Gastauftritten und sogar einem neuen Song ''Saint Pablo'', der sich als Outro auch aus der Retrospektive mit dem Album auseinandersetzt.\nAls erste Singleauskopplung erschien sieben Wochen nach dem Album der Song ''Famous'', der vor allem durch sein Musikvideo f\u00fcr Aufsehen sorgte, in dem sich unbekleidete Wachsfiguren verschiedener Pers\u00f6nlichkeiten ein Bett teilen.\nIm August 2016 begann die ''Saint Pablo Tour''. Am 21. November 2016 gab West bekannt, dass die restlichen 21 Konzerte seiner Tour nicht stattfinden w\u00fcrden, nachdem er bereits in der Woche zuvor Konzerte abgesagt hatte, nur kurz auftrat oder umfassende politische Kommentare abgegeben hatte statt zu rappen. 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Dem minimalistischen musikalischen Leitmotiv von ''Yeezus'' entsprechend \u2013 ein Kofferwort, gebildet aus Kanye Wests Spitznamen Yeezy und Jesus \u2013, wurde das Album in einem einfachen Jewelcase g\u00e4nzlich ohne Booklet und anderweitige Gestaltungsmittel ver\u00f6ffentlicht. In der ersten Woche wurden in den USA 327.000 Einheiten des Albums abgesetzt. Dies waren \u2013 vermutlich aufgrund eines verfr\u00fchten Leaks \u2013 deutlich weniger als erwartet; dennoch platzierte auch ''Yeezus'' sich auf Platz eins der Billboard 200. Kanye West w\u00e4hrend der Saint Pablo Tour (2016) Nach zahlreichen Ank\u00fcndigungen verschiedener Albumtitel und Tracklists, die als chaotische Promotionsphase zusammengefasst wurden, erschien am 14. Februar 2016 sein siebtes Studioalbum ''The Life of Pablo'' zun\u00e4chst exklusiv auf der Streaming Plattform Tidal. Zuvor hatte West eine deutlich k\u00fcrzere Version des Albums bei der Pr\u00e4sentation seiner neuen Modekollektion ''Yeezy Season 3'' in New York vorgestellt. Als ab dem 1. April das Album auch als Download auf Wests Website erh\u00e4ltlich und bei den konkurrierenden Streaming-Diensten abrufbar war, stieg das Album ohne als physische Tontr\u00e4ger oder auf den marktf\u00fchrenden Downloadportalen angeboten zu sein wie seine f\u00fcnf letzten Soloalben auf Platz eins der Billboard 200. Zuvor hatte TorrentFreak berichtet, ''The Life of Pablo'' habe wohl insbesondere wegen der beschr\u00e4nkten Verf\u00fcgbarkeit mit gesch\u00e4tzten 500.000 illegalen Downloads innerhalb eines Tages einen neuen Rekord aufgestellt. In den Monaten nach der Erstver\u00f6ffentlichung unterzog West ''The Life of Pablo'' zahlreichen Ver\u00e4nderungen, was in der Presse als Novum bezeichnet wurde, aber auch auf seine Sinnhaftigkeit hinterfragt wurde. 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Letzterer wurde erst kurz vor der Deadline in die Produktion miteinbezogen, um den Minimalismus in Wests St\u00fccken noch konsequenter zu gestalten. Ein Video f\u00fcr den Song ''New Slaves'' lie\u00df der Rapper weltweit an 66 Hausw\u00e4nde projizieren, unter anderem auch in Berlin. Einen Tag sp\u00e4ter pr\u00e4sentierte er bei ''Saturday Night Live'' die zwei Songs ''New Slaves'' und ''Black Skinhead'' live. Dem minimalistischen musikalischen Leitmotiv von ''Yeezus'' entsprechend \u2013 ein Kofferwort, gebildet aus Kanye Wests Spitznamen Yeezy und Jesus \u2013, wurde das Album in einem einfachen Jewelcase g\u00e4nzlich ohne Booklet und anderweitige Gestaltungsmittel ver\u00f6ffentlicht. In der ersten Woche wurden in den USA 327.000 Einheiten des Albums abgesetzt. Dies waren \u2013 vermutlich aufgrund eines verfr\u00fchten Leaks \u2013 deutlich weniger als erwartet; dennoch platzierte auch ''Yeezus'' sich auf Platz eins der Billboard 200. Kanye West w\u00e4hrend der Saint Pablo Tour (2016) Nach zahlreichen Ank\u00fcndigungen verschiedener Albumtitel und Tracklists, die als chaotische Promotionsphase zusammengefasst wurden, erschien am 14. Februar 2016 sein siebtes Studioalbum ''The Life of Pablo'' zun\u00e4chst exklusiv auf der Streaming Plattform Tidal. Zuvor hatte West eine deutlich k\u00fcrzere Version des Albums bei der Pr\u00e4sentation seiner neuen Modekollektion ''Yeezy Season 3'' in New York vorgestellt. Als ab dem 1. April das Album auch als Download auf Wests Website erh\u00e4ltlich und bei den konkurrierenden Streaming-Diensten abrufbar war, stieg das Album ohne als physische Tontr\u00e4ger oder auf den marktf\u00fchrenden Downloadportalen angeboten zu sein wie seine f\u00fcnf letzten Soloalben auf Platz eins der Billboard 200. Zuvor hatte TorrentFreak berichtet, ''The Life of Pablo'' habe wohl insbesondere wegen der beschr\u00e4nkten Verf\u00fcgbarkeit mit gesch\u00e4tzten 500.000 illegalen Downloads innerhalb eines Tages einen neuen Rekord aufgestellt. In den Monaten nach der Erstver\u00f6ffentlichung unterzog West ''The Life of Pablo'' zahlreichen Ver\u00e4nderungen, was in der Presse als Novum bezeichnet wurde, aber auch auf seine Sinnhaftigkeit hinterfragt wurde. Diese reichten von kleineren musikalischen Details und einzelnen ver\u00e4nderten Textzeilen zu bisher unver\u00f6ffentlichten Gastauftritten und sogar einem neuen Song ''Saint Pablo'', der sich als Outro auch aus der Retrospektive mit dem Album auseinandersetzt. Als erste Singleauskopplung erschien sieben Wochen nach dem Album der Song ''Famous'', der vor allem durch sein Musikvideo f\u00fcr Aufsehen sorgte, in dem sich unbekleidete Wachsfiguren verschiedener Pers\u00f6nlichkeiten ein Bett teilen. Im August 2016 begann die ''Saint Pablo Tour''. Am 21. November 2016 gab West bekannt, dass die restlichen 21 Konzerte seiner Tour nicht stattfinden w\u00fcrden, nachdem er bereits in der Woche zuvor Konzerte abgesagt hatte, nur kurz auftrat oder umfassende politische Kommentare abgegeben hatte statt zu rappen. Nach dem Tour-Abbruch wurde West wegen eines Nervenzusammenbruchs mit Handschellen in ein Krankenhaus in Los Angeles gebracht, nachdem sein Leibarzt aufgrund des unberechenbaren Verhaltens des K\u00fcnstlers einen Notruf abgesetzt hatte. West blieb auch \u00fcber das Thanksgiving-Wochenende zur psychiatrischen \u00dcberwachung seiner durch Schlafmangel und Dehydrierung ausgel\u00f6sten tempor\u00e4ren Psychose in der Klinik. 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Letzterer wurde erst kurz vor der Deadline in die Produktion miteinbezogen, um den Minimalismus in Wests St\u00fccken noch konsequenter zu gestalten. Ein Video f\u00fcr den Song ''New Slaves'' lie\u00df der Rapper weltweit an 66 Hausw\u00e4nde projizieren, unter anderem auch in Berlin. Einen Tag sp\u00e4ter pr\u00e4sentierte er bei ''Saturday Night Live'' die zwei Songs ''New Slaves'' und ''Black Skinhead'' live. Dem minimalistischen musikalischen Leitmotiv von ''Yeezus'' entsprechend \u2013 ein Kofferwort, gebildet aus Kanye Wests Spitznamen Yeezy und Jesus \u2013, wurde das Album in einem einfachen Jewelcase g\u00e4nzlich ohne Booklet und anderweitige Gestaltungsmittel ver\u00f6ffentlicht. In der ersten Woche wurden in den USA 327.000 Einheiten des Albums abgesetzt. 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Einen Tag sp\u00e4ter pr\u00e4sentierte er bei ''Saturday Night Live'' die zwei Songs ''New Slaves'' und ''Black Skinhead'' live. Dem minimalistischen musikalischen Leitmotiv von ''Yeezus'' entsprechend \u2013 ein Kofferwort, gebildet aus Kanye Wests Spitznamen Yeezy und Jesus \u2013, wurde das Album in einem einfachen Jewelcase g\u00e4nzlich ohne Booklet und anderweitige Gestaltungsmittel ver\u00f6ffentlicht. In der ersten Woche wurden in den USA 327.000 Einheiten des Albums abgesetzt. Dies waren \u2013 vermutlich aufgrund eines verfr\u00fchten Leaks \u2013 deutlich weniger als erwartet; dennoch platzierte auch ''Yeezus'' sich auf Platz eins der Billboard 200. Kanye West w\u00e4hrend der Saint Pablo Tour (2016) Nach zahlreichen Ank\u00fcndigungen verschiedener Albumtitel und Tracklists, die als chaotische Promotionsphase zusammengefasst wurden, erschien am 14. Februar 2016 sein siebtes Studioalbum ''The Life of Pablo'' zun\u00e4chst exklusiv auf der Streaming Plattform Tidal. Zuvor hatte West eine deutlich k\u00fcrzere Version des Albums bei der Pr\u00e4sentation seiner neuen Modekollektion ''Yeezy Season 3'' in New York vorgestellt. Als ab dem 1. April das Album auch als Download auf Wests Website erh\u00e4ltlich und bei den konkurrierenden Streaming-Diensten abrufbar war, stieg das Album ohne als physische Tontr\u00e4ger oder auf den marktf\u00fchrenden Downloadportalen angeboten zu sein wie seine f\u00fcnf letzten Soloalben auf Platz eins der Billboard 200. Zuvor hatte TorrentFreak berichtet, ''The Life of Pablo'' habe wohl insbesondere wegen der beschr\u00e4nkten Verf\u00fcgbarkeit mit gesch\u00e4tzten 500.000 illegalen Downloads innerhalb eines Tages einen neuen Rekord aufgestellt. In den Monaten nach der Erstver\u00f6ffentlichung unterzog West ''The Life of Pablo'' zahlreichen Ver\u00e4nderungen, was in der Presse als Novum bezeichnet wurde, aber auch auf seine Sinnhaftigkeit hinterfragt wurde. 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Letzterer wurde erst kurz vor der Deadline in die Produktion miteinbezogen, um den Minimalismus in Wests St\u00fccken noch konsequenter zu gestalten. Ein Video f\u00fcr den Song '' New Slaves '' lie\u00df der Rapper weltweit an 66 Hausw\u00e4nde projizieren, unter anderem auch in Berlin. Einen Tag sp\u00e4ter pr\u00e4sentierte er bei ''Saturday Night Live'' die zwei Songs ''New Slaves'' und ''Black Skinhead'' live. Dem minimalistischen musikalischen Leitmotiv von ''Yeezus'' entsprechend \u2013 ein Kofferwort, gebildet aus Kanye Wests Spitznamen Yeezy und Jesus \u2013, wurde das Album in einem einfachen Jewelcase g\u00e4nzlich ohne Booklet und anderweitige Gestaltungsmittel ver\u00f6ffentlicht. In der ersten Woche wurden in den USA 327.000 Einheiten des Albums abgesetzt. Dies waren \u2013 vermutlich aufgrund eines verfr\u00fchten Leaks \u2013 deutlich weniger als erwartet; dennoch platzierte auch ''Yeezus'' sich auf Platz eins der Billboard 200. Kanye West w\u00e4hrend der Saint Pablo Tour (2016) Nach zahlreichen Ank\u00fcndigungen verschiedener Albumtitel und Tracklists, die als chaotische Promotionsphase zusammengefasst wurden, erschien am 14. Februar 2016 sein siebtes Studioalbum ''The Life of Pablo'' zun\u00e4chst exklusiv auf der Streaming Plattform Tidal. Zuvor hatte West eine deutlich k\u00fcrzere Version des Albums bei der Pr\u00e4sentation seiner neuen Modekollektion ''Yeezy Season 3'' in New York vorgestellt. Als ab dem 1. April das Album auch als Download auf Wests Website erh\u00e4ltlich und bei den konkurrierenden Streaming-Diensten abrufbar war, stieg das Album ohne als physische Tontr\u00e4ger oder auf den marktf\u00fchrenden Downloadportalen angeboten zu sein wie seine f\u00fcnf letzten Soloalben auf Platz eins der Billboard 200. Zuvor hatte TorrentFreak berichtet, ''The Life of Pablo'' habe wohl insbesondere wegen der beschr\u00e4nkten Verf\u00fcgbarkeit mit gesch\u00e4tzten 500.000 illegalen Downloads innerhalb eines Tages einen neuen Rekord aufgestellt. In den Monaten nach der Erstver\u00f6ffentlichung unterzog West ''The Life of Pablo'' zahlreichen Ver\u00e4nderungen, was in der Presse als Novum bezeichnet wurde, aber auch auf seine Sinnhaftigkeit hinterfragt wurde. Diese reichten von kleineren musikalischen Details und einzelnen ver\u00e4nderten Textzeilen zu bisher unver\u00f6ffentlichten Gastauftritten und sogar einem neuen Song ''Saint Pablo'', der sich als Outro auch aus der Retrospektive mit dem Album auseinandersetzt. Als erste Singleauskopplung erschien sieben Wochen nach dem Album der Song ''Famous'', der vor allem durch sein Musikvideo f\u00fcr Aufsehen sorgte, in dem sich unbekleidete Wachsfiguren verschiedener Pers\u00f6nlichkeiten ein Bett teilen. Im August 2016 begann die ''Saint Pablo Tour''. Am 21. November 2016 gab West bekannt, dass die restlichen 21 Konzerte seiner Tour nicht stattfinden w\u00fcrden, nachdem er bereits in der Woche zuvor Konzerte abgesagt hatte, nur kurz auftrat oder umfassende politische Kommentare abgegeben hatte statt zu rappen. Nach dem Tour-Abbruch wurde West wegen eines Nervenzusammenbruchs mit Handschellen in ein Krankenhaus in Los Angeles gebracht, nachdem sein Leibarzt aufgrund des unberechenbaren Verhaltens des K\u00fcnstlers einen Notruf abgesetzt hatte. West blieb auch \u00fcber das Thanksgiving-Wochenende zur psychiatrischen \u00dcberwachung seiner durch Schlafmangel und Dehydrierung ausgel\u00f6sten tempor\u00e4ren Psychose in der Klinik. 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Zuvor hatte West eine deutlich k\u00fcrzere Version des Albums bei der Pr\u00e4sentation seiner neuen Modekollektion ''Yeezy Season 3'' in New York vorgestellt.\nAls ab dem 1. April das Album auch als Download auf Wests Website erh\u00e4ltlich und bei den konkurrierenden Streaming-Diensten abrufbar war, stieg das Album ohne als physische Tontr\u00e4ger oder auf den marktf\u00fchrenden Downloadportalen angeboten zu sein wie seine f\u00fcnf letzten Soloalben auf Platz eins der Billboard 200.\nZuvor hatte TorrentFreak berichtet, ''The Life of Pablo'' habe wohl insbesondere wegen der beschr\u00e4nkten Verf\u00fcgbarkeit mit gesch\u00e4tzten 500.000 illegalen Downloads innerhalb eines Tages einen neuen Rekord aufgestellt.\nIn den Monaten nach der Erstver\u00f6ffentlichung unterzog West ''The Life of Pablo'' zahlreichen Ver\u00e4nderungen, was in der Presse als Novum bezeichnet wurde, aber auch auf seine Sinnhaftigkeit hinterfragt wurde. Diese reichten von kleineren musikalischen Details und einzelnen ver\u00e4nderten Textzeilen zu bisher unver\u00f6ffentlichten Gastauftritten und sogar einem neuen Song ''Saint Pablo'', der sich als Outro auch aus der Retrospektive mit dem Album auseinandersetzt.\nAls erste Singleauskopplung erschien sieben Wochen nach dem Album der Song ''Famous'', der vor allem durch sein Musikvideo f\u00fcr Aufsehen sorgte, in dem sich unbekleidete Wachsfiguren verschiedener Pers\u00f6nlichkeiten ein Bett teilen.\nIm August 2016 begann die ''Saint Pablo Tour''. Am 21. November 2016 gab West bekannt, dass die restlichen 21 Konzerte seiner Tour nicht stattfinden w\u00fcrden, nachdem er bereits in der Woche zuvor Konzerte abgesagt hatte, nur kurz auftrat oder umfassende politische Kommentare abgegeben hatte statt zu rappen. Nach dem Tour-Abbruch wurde West wegen eines Nervenzusammenbruchs mit Handschellen in ein Krankenhaus in Los Angeles gebracht, nachdem sein Leibarzt aufgrund des unberechenbaren Verhaltens des K\u00fcnstlers einen Notruf abgesetzt hatte. West blieb auch \u00fcber das Thanksgiving-Wochenende zur psychiatrischen \u00dcberwachung seiner durch Schlafmangel und Dehydrierung ausgel\u00f6sten tempor\u00e4ren Psychose in der Klinik. In den nachfolgenden elf Monaten hielt sich West vom Kurznachrichtendienst ''Twitter'' und generell aus der \u00d6ffentlichkeit fern.", "answer": "ein Kofferwort, gebildet aus Kanye Wests Spitznamen Yeezy und Jesus ", "sentence": "Dem minimalistischen musikalischen Leitmotiv von ''Yeezus'' entsprechend \u2013 ein Kofferwort, gebildet aus Kanye Wests Spitznamen Yeezy und Jesus \u2013, wurde das Album in einem einfachen Jewelcase g\u00e4nzlich ohne Booklet und anderweitige Gestaltungsmittel ver\u00f6ffentlicht.", "paragraph_sentence": "Kanye_West === ''Yeezus'' und ''The Life of Pablo'' (2013\u20132016) = == West bei einem Live-Auftritt auf der Yeezus-Tour (2013) F\u00fcr sein n\u00e4chstes Soloalbum ''Yeezus'' arbeitete Kanye West erneut mit einer Vielzahl anderer Musiker zusammen, darunter Daft Punk, Frank Ocean, Arca und Rick Rubin. Letzterer wurde erst kurz vor der Deadline in die Produktion miteinbezogen, um den Minimalismus in Wests St\u00fccken noch konsequenter zu gestalten. Ein Video f\u00fcr den Song ''New Slaves'' lie\u00df der Rapper weltweit an 66 Hausw\u00e4nde projizieren, unter anderem auch in Berlin. Einen Tag sp\u00e4ter pr\u00e4sentierte er bei ''Saturday Night Live'' die zwei Songs ''New Slaves'' und ''Black Skinhead'' live. Dem minimalistischen musikalischen Leitmotiv von ''Yeezus'' entsprechend \u2013 ein Kofferwort, gebildet aus Kanye Wests Spitznamen Yeezy und Jesus \u2013, wurde das Album in einem einfachen Jewelcase g\u00e4nzlich ohne Booklet und anderweitige Gestaltungsmittel ver\u00f6ffentlicht. In der ersten Woche wurden in den USA 327.000 Einheiten des Albums abgesetzt. Dies waren \u2013 vermutlich aufgrund eines verfr\u00fchten Leaks \u2013 deutlich weniger als erwartet; dennoch platzierte auch ''Yeezus'' sich auf Platz eins der Billboard 200. Kanye West w\u00e4hrend der Saint Pablo Tour (2016) Nach zahlreichen Ank\u00fcndigungen verschiedener Albumtitel und Tracklists, die als chaotische Promotionsphase zusammengefasst wurden, erschien am 14. Februar 2016 sein siebtes Studioalbum ''The Life of Pablo'' zun\u00e4chst exklusiv auf der Streaming Plattform Tidal. Zuvor hatte West eine deutlich k\u00fcrzere Version des Albums bei der Pr\u00e4sentation seiner neuen Modekollektion ''Yeezy Season 3'' in New York vorgestellt. Als ab dem 1. April das Album auch als Download auf Wests Website erh\u00e4ltlich und bei den konkurrierenden Streaming-Diensten abrufbar war, stieg das Album ohne als physische Tontr\u00e4ger oder auf den marktf\u00fchrenden Downloadportalen angeboten zu sein wie seine f\u00fcnf letzten Soloalben auf Platz eins der Billboard 200. Zuvor hatte TorrentFreak berichtet, ''The Life of Pablo'' habe wohl insbesondere wegen der beschr\u00e4nkten Verf\u00fcgbarkeit mit gesch\u00e4tzten 500.000 illegalen Downloads innerhalb eines Tages einen neuen Rekord aufgestellt. In den Monaten nach der Erstver\u00f6ffentlichung unterzog West ''The Life of Pablo'' zahlreichen Ver\u00e4nderungen, was in der Presse als Novum bezeichnet wurde, aber auch auf seine Sinnhaftigkeit hinterfragt wurde. Diese reichten von kleineren musikalischen Details und einzelnen ver\u00e4nderten Textzeilen zu bisher unver\u00f6ffentlichten Gastauftritten und sogar einem neuen Song '' Saint Pablo'', der sich als Outro auch aus der Retrospektive mit dem Album auseinandersetzt. Als erste Singleauskopplung erschien sieben Wochen nach dem Album der Song ''Famous'', der vor allem durch sein Musikvideo f\u00fcr Aufsehen sorgte, in dem sich unbekleidete Wachsfiguren verschiedener Pers\u00f6nlichkeiten ein Bett teilen. Im August 2016 begann die '' Saint Pablo Tour''. Am 21. November 2016 gab West bekannt, dass die restlichen 21 Konzerte seiner Tour nicht stattfinden w\u00fcrden, nachdem er bereits in der Woche zuvor Konzerte abgesagt hatte, nur kurz auftrat oder umfassende politische Kommentare abgegeben hatte statt zu rappen. Nach dem Tour-Abbruch wurde West wegen eines Nervenzusammenbruchs mit Handschellen in ein Krankenhaus in Los Angeles gebracht, nachdem sein Leibarzt aufgrund des unberechenbaren Verhaltens des K\u00fcnstlers einen Notruf abgesetzt hatte. West blieb auch \u00fcber das Thanksgiving-Wochenende zur psychiatrischen \u00dcberwachung seiner durch Schlafmangel und Dehydrierung ausgel\u00f6sten tempor\u00e4ren Psychose in der Klinik. 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Dem minimalistischen musikalischen Leitmotiv von ''Yeezus'' entsprechend \u2013 ein Kofferwort, gebildet aus Kanye Wests Spitznamen Yeezy und Jesus \u2013, wurde das Album in einem einfachen Jewelcase g\u00e4nzlich ohne Booklet und anderweitige Gestaltungsmittel ver\u00f6ffentlicht. In der ersten Woche wurden in den USA 327.000 Einheiten des Albums abgesetzt. Dies waren \u2013 vermutlich aufgrund eines verfr\u00fchten Leaks \u2013 deutlich weniger als erwartet; dennoch platzierte auch ''Yeezus'' sich auf Platz eins der Billboard 200. Kanye West w\u00e4hrend der Saint Pablo Tour (2016) Nach zahlreichen Ank\u00fcndigungen verschiedener Albumtitel und Tracklists, die als chaotische Promotionsphase zusammengefasst wurden, erschien am 14. Februar 2016 sein siebtes Studioalbum ''The Life of Pablo'' zun\u00e4chst exklusiv auf der Streaming Plattform Tidal. Zuvor hatte West eine deutlich k\u00fcrzere Version des Albums bei der Pr\u00e4sentation seiner neuen Modekollektion ''Yeezy Season 3'' in New York vorgestellt. Als ab dem 1. April das Album auch als Download auf Wests Website erh\u00e4ltlich und bei den konkurrierenden Streaming-Diensten abrufbar war, stieg das Album ohne als physische Tontr\u00e4ger oder auf den marktf\u00fchrenden Downloadportalen angeboten zu sein wie seine f\u00fcnf letzten Soloalben auf Platz eins der Billboard 200. Zuvor hatte TorrentFreak berichtet, ''The Life of Pablo'' habe wohl insbesondere wegen der beschr\u00e4nkten Verf\u00fcgbarkeit mit gesch\u00e4tzten 500.000 illegalen Downloads innerhalb eines Tages einen neuen Rekord aufgestellt. In den Monaten nach der Erstver\u00f6ffentlichung unterzog West ''The Life of Pablo'' zahlreichen Ver\u00e4nderungen, was in der Presse als Novum bezeichnet wurde, aber auch auf seine Sinnhaftigkeit hinterfragt wurde. 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Nach dem Tour-Abbruch wurde West wegen eines Nervenzusammenbruchs mit Handschellen in ein Krankenhaus in Los Angeles gebracht, nachdem sein Leibarzt aufgrund des unberechenbaren Verhaltens des K\u00fcnstlers einen Notruf abgesetzt hatte. West blieb auch \u00fcber das Thanksgiving-Wochenende zur psychiatrischen \u00dcberwachung seiner durch Schlafmangel und Dehydrierung ausgel\u00f6sten tempor\u00e4ren Psychose in der Klinik. 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Letzterer wurde erst kurz vor der Deadline in die Produktion miteinbezogen, um den Minimalismus in Wests St\u00fccken noch konsequenter zu gestalten. Ein Video f\u00fcr den Song ''New Slaves'' lie\u00df der Rapper weltweit an 66 Hausw\u00e4nde projizieren, unter anderem auch in Berlin. Einen Tag sp\u00e4ter pr\u00e4sentierte er bei ''Saturday Night Live'' die zwei Songs ''New Slaves'' und ''Black Skinhead'' live. Dem minimalistischen musikalischen Leitmotiv von ''Yeezus'' entsprechend \u2013 ein Kofferwort, gebildet aus Kanye Wests Spitznamen Yeezy und Jesus \u2013, wurde das Album in einem einfachen Jewelcase g\u00e4nzlich ohne Booklet und anderweitige Gestaltungsmittel ver\u00f6ffentlicht. In der ersten Woche wurden in den USA 327.000 Einheiten des Albums abgesetzt. Dies waren \u2013 vermutlich aufgrund eines verfr\u00fchten Leaks \u2013 deutlich weniger als erwartet; dennoch platzierte auch ''Yeezus'' sich auf Platz eins der Billboard 200.\nKanye West w\u00e4hrend der Saint Pablo Tour (2016)\nNach zahlreichen Ank\u00fcndigungen verschiedener Albumtitel und Tracklists, die als chaotische Promotionsphase zusammengefasst wurden, erschien am 14. Februar 2016 sein siebtes Studioalbum ''The Life of Pablo'' zun\u00e4chst exklusiv auf der Streaming Plattform Tidal. Zuvor hatte West eine deutlich k\u00fcrzere Version des Albums bei der Pr\u00e4sentation seiner neuen Modekollektion ''Yeezy Season 3'' in New York vorgestellt.\nAls ab dem 1. April das Album auch als Download auf Wests Website erh\u00e4ltlich und bei den konkurrierenden Streaming-Diensten abrufbar war, stieg das Album ohne als physische Tontr\u00e4ger oder auf den marktf\u00fchrenden Downloadportalen angeboten zu sein wie seine f\u00fcnf letzten Soloalben auf Platz eins der Billboard 200.\nZuvor hatte TorrentFreak berichtet, ''The Life of Pablo'' habe wohl insbesondere wegen der beschr\u00e4nkten Verf\u00fcgbarkeit mit gesch\u00e4tzten 500.000 illegalen Downloads innerhalb eines Tages einen neuen Rekord aufgestellt.\nIn den Monaten nach der Erstver\u00f6ffentlichung unterzog West ''The Life of Pablo'' zahlreichen Ver\u00e4nderungen, was in der Presse als Novum bezeichnet wurde, aber auch auf seine Sinnhaftigkeit hinterfragt wurde. 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Dem minimalistischen musikalischen Leitmotiv von ''Yeezus'' entsprechend \u2013 ein Kofferwort, gebildet aus Kanye Wests Spitznamen Yeezy und Jesus \u2013, wurde das Album in einem einfachen Jewelcase g\u00e4nzlich ohne Booklet und anderweitige Gestaltungsmittel ver\u00f6ffentlicht. In der ersten Woche wurden in den USA 327.000 Einheiten des Albums abgesetzt. Dies waren \u2013 vermutlich aufgrund eines verfr\u00fchten Leaks \u2013 deutlich weniger als erwartet; dennoch platzierte auch ''Yeezus'' sich auf Platz eins der Billboard 200. Kanye West w\u00e4hrend der Saint Pablo Tour (2016) Nach zahlreichen Ank\u00fcndigungen verschiedener Albumtitel und Tracklists, die als chaotische Promotionsphase zusammengefasst wurden, erschien am 14. Februar 2016 sein siebtes Studioalbum ''The Life of Pablo'' zun\u00e4chst exklusiv auf der Streaming Plattform Tidal. Zuvor hatte West eine deutlich k\u00fcrzere Version des Albums bei der Pr\u00e4sentation seiner neuen Modekollektion ''Yeezy Season 3'' in New York vorgestellt. Als ab dem 1. April das Album auch als Download auf Wests Website erh\u00e4ltlich und bei den konkurrierenden Streaming-Diensten abrufbar war, stieg das Album ohne als physische Tontr\u00e4ger oder auf den marktf\u00fchrenden Downloadportalen angeboten zu sein wie seine f\u00fcnf letzten Soloalben auf Platz eins der Billboard 200. Zuvor hatte TorrentFreak berichtet, ''The Life of Pablo'' habe wohl insbesondere wegen der beschr\u00e4nkten Verf\u00fcgbarkeit mit gesch\u00e4tzten 500.000 illegalen Downloads innerhalb eines Tages einen neuen Rekord aufgestellt. In den Monaten nach der Erstver\u00f6ffentlichung unterzog West ''The Life of Pablo'' zahlreichen Ver\u00e4nderungen, was in der Presse als Novum bezeichnet wurde, aber auch auf seine Sinnhaftigkeit hinterfragt wurde. Diese reichten von kleineren musikalischen Details und einzelnen ver\u00e4nderten Textzeilen zu bisher unver\u00f6ffentlichten Gastauftritten und sogar einem neuen Song '' Saint Pablo'', der sich als Outro auch aus der Retrospektive mit dem Album auseinandersetzt. Als erste Singleauskopplung erschien sieben Wochen nach dem Album der Song ''Famous'', der vor allem durch sein Musikvideo f\u00fcr Aufsehen sorgte, in dem sich unbekleidete Wachsfiguren verschiedener Pers\u00f6nlichkeiten ein Bett teilen. Im August 2016 begann die '' Saint Pablo Tour''. Am 21. November 2016 gab West bekannt, dass die restlichen 21 Konzerte seiner Tour nicht stattfinden w\u00fcrden, nachdem er bereits in der Woche zuvor Konzerte abgesagt hatte, nur kurz auftrat oder umfassende politische Kommentare abgegeben hatte statt zu rappen. Nach dem Tour-Abbruch wurde West wegen eines Nervenzusammenbruchs mit Handschellen in ein Krankenhaus in Los Angeles gebracht, nachdem sein Leibarzt aufgrund des unberechenbaren Verhaltens des K\u00fcnstlers einen Notruf abgesetzt hatte. West blieb auch \u00fcber das Thanksgiving-Wochenende zur psychiatrischen \u00dcberwachung seiner durch Schlafmangel und Dehydrierung ausgel\u00f6sten tempor\u00e4ren Psychose in der Klinik. In den nachfolgenden elf Monaten hielt sich West vom Kurznachrichtendienst ''Twitter'' und generell aus der \u00d6ffentlichkeit fern.", "paragraph_answer": "Kanye_West === ''Yeezus'' und ''The Life of Pablo'' (2013\u20132016) === West bei einem Live-Auftritt auf der Yeezus-Tour (2013) F\u00fcr sein n\u00e4chstes Soloalbum ''Yeezus'' arbeitete Kanye West erneut mit einer Vielzahl anderer Musiker zusammen, darunter Daft Punk, Frank Ocean, Arca und Rick Rubin. Letzterer wurde erst kurz vor der Deadline in die Produktion miteinbezogen, um den Minimalismus in Wests St\u00fccken noch konsequenter zu gestalten. Ein Video f\u00fcr den Song ''New Slaves'' lie\u00df der Rapper weltweit an 66 Hausw\u00e4nde projizieren, unter anderem auch in Berlin. Einen Tag sp\u00e4ter pr\u00e4sentierte er bei ''Saturday Night Live'' die zwei Songs ''New Slaves'' und ''Black Skinhead'' live. Dem minimalistischen musikalischen Leitmotiv von ''Yeezus'' entsprechend \u2013 ein Kofferwort, gebildet aus Kanye Wests Spitznamen Yeezy und Jesus \u2013, wurde das Album in einem einfachen Jewelcase g\u00e4nzlich ohne Booklet und anderweitige Gestaltungsmittel ver\u00f6ffentlicht. In der ersten Woche wurden in den USA 327.000 Einheiten des Albums abgesetzt. Dies waren \u2013 vermutlich aufgrund eines verfr\u00fchten Leaks \u2013 deutlich weniger als erwartet; dennoch platzierte auch ''Yeezus'' sich auf Platz eins der Billboard 200. Kanye West w\u00e4hrend der Saint Pablo Tour (2016) Nach zahlreichen Ank\u00fcndigungen verschiedener Albumtitel und Tracklists, die als chaotische Promotionsphase zusammengefasst wurden, erschien am 14. Februar 2016 sein siebtes Studioalbum ''The Life of Pablo'' zun\u00e4chst exklusiv auf der Streaming Plattform Tidal. Zuvor hatte West eine deutlich k\u00fcrzere Version des Albums bei der Pr\u00e4sentation seiner neuen Modekollektion ''Yeezy Season 3'' in New York vorgestellt. Als ab dem 1. April das Album auch als Download auf Wests Website erh\u00e4ltlich und bei den konkurrierenden Streaming-Diensten abrufbar war, stieg das Album ohne als physische Tontr\u00e4ger oder auf den marktf\u00fchrenden Downloadportalen angeboten zu sein wie seine f\u00fcnf letzten Soloalben auf Platz eins der Billboard 200. Zuvor hatte TorrentFreak berichtet, ''The Life of Pablo'' habe wohl insbesondere wegen der beschr\u00e4nkten Verf\u00fcgbarkeit mit gesch\u00e4tzten 500.000 illegalen Downloads innerhalb eines Tages einen neuen Rekord aufgestellt. In den Monaten nach der Erstver\u00f6ffentlichung unterzog West ''The Life of Pablo'' zahlreichen Ver\u00e4nderungen, was in der Presse als Novum bezeichnet wurde, aber auch auf seine Sinnhaftigkeit hinterfragt wurde. Diese reichten von kleineren musikalischen Details und einzelnen ver\u00e4nderten Textzeilen zu bisher unver\u00f6ffentlichten Gastauftritten und sogar einem neuen Song ''Saint Pablo'', der sich als Outro auch aus der Retrospektive mit dem Album auseinandersetzt. Als erste Singleauskopplung erschien sieben Wochen nach dem Album der Song ''Famous'', der vor allem durch sein Musikvideo f\u00fcr Aufsehen sorgte, in dem sich unbekleidete Wachsfiguren verschiedener Pers\u00f6nlichkeiten ein Bett teilen. Im August 2016 begann die ''Saint Pablo Tour''. Am 21. November 2016 gab West bekannt, dass die restlichen 21 Konzerte seiner Tour nicht stattfinden w\u00fcrden, nachdem er bereits in der Woche zuvor Konzerte abgesagt hatte, nur kurz auftrat oder umfassende politische Kommentare abgegeben hatte statt zu rappen. Nach dem Tour-Abbruch wurde West wegen eines Nervenzusammenbruchs mit Handschellen in ein Krankenhaus in Los Angeles gebracht, nachdem sein Leibarzt aufgrund des unberechenbaren Verhaltens des K\u00fcnstlers einen Notruf abgesetzt hatte. West blieb auch \u00fcber das Thanksgiving-Wochenende zur psychiatrischen \u00dcberwachung seiner durch Schlafmangel und Dehydrierung ausgel\u00f6sten tempor\u00e4ren Psychose in der Klinik. 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Einen Tag sp\u00e4ter pr\u00e4sentierte er bei ''Saturday Night Live'' die zwei Songs ''New Slaves'' und ''Black Skinhead'' live. Dem minimalistischen musikalischen Leitmotiv von ''Yeezus'' entsprechend \u2013 ein Kofferwort, gebildet aus Kanye Wests Spitznamen Yeezy und Jesus \u2013, wurde das Album in einem einfachen Jewelcase g\u00e4nzlich ohne Booklet und anderweitige Gestaltungsmittel ver\u00f6ffentlicht. In der ersten Woche wurden in den USA 327.000 Einheiten des Albums abgesetzt. Dies waren \u2013 vermutlich aufgrund eines verfr\u00fchten Leaks \u2013 deutlich weniger als erwartet; dennoch platzierte auch ''Yeezus'' sich auf Platz eins der Billboard 200.\nKanye West w\u00e4hrend der Saint Pablo Tour (2016)\nNach zahlreichen Ank\u00fcndigungen verschiedener Albumtitel und Tracklists, die als chaotische Promotionsphase zusammengefasst wurden, erschien am 14. Februar 2016 sein siebtes Studioalbum ''The Life of Pablo'' zun\u00e4chst exklusiv auf der Streaming Plattform Tidal. Zuvor hatte West eine deutlich k\u00fcrzere Version des Albums bei der Pr\u00e4sentation seiner neuen Modekollektion ''Yeezy Season 3'' in New York vorgestellt.\nAls ab dem 1. April das Album auch als Download auf Wests Website erh\u00e4ltlich und bei den konkurrierenden Streaming-Diensten abrufbar war, stieg das Album ohne als physische Tontr\u00e4ger oder auf den marktf\u00fchrenden Downloadportalen angeboten zu sein wie seine f\u00fcnf letzten Soloalben auf Platz eins der Billboard 200.\nZuvor hatte TorrentFreak berichtet, ''The Life of Pablo'' habe wohl insbesondere wegen der beschr\u00e4nkten Verf\u00fcgbarkeit mit gesch\u00e4tzten 500.000 illegalen Downloads innerhalb eines Tages einen neuen Rekord aufgestellt.\nIn den Monaten nach der Erstver\u00f6ffentlichung unterzog West ''The Life of Pablo'' zahlreichen Ver\u00e4nderungen, was in der Presse als Novum bezeichnet wurde, aber auch auf seine Sinnhaftigkeit hinterfragt wurde. 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Letzterer wurde erst kurz vor der Deadline in die Produktion miteinbezogen, um den Minimalismus in Wests St\u00fccken noch konsequenter zu gestalten. Ein Video f\u00fcr den Song ''New Slaves'' lie\u00df der Rapper weltweit an 66 Hausw\u00e4nde projizieren, unter anderem auch in Berlin. Einen Tag sp\u00e4ter pr\u00e4sentierte er bei ''Saturday Night Live'' die zwei Songs ''New Slaves'' und ''Black Skinhead'' live. Dem minimalistischen musikalischen Leitmotiv von ''Yeezus'' entsprechend \u2013 ein Kofferwort, gebildet aus Kanye Wests Spitznamen Yeezy und Jesus \u2013, wurde das Album in einem einfachen Jewelcase g\u00e4nzlich ohne Booklet und anderweitige Gestaltungsmittel ver\u00f6ffentlicht. In der ersten Woche wurden in den USA 327.000 Einheiten des Albums abgesetzt. Dies waren \u2013 vermutlich aufgrund eines verfr\u00fchten Leaks \u2013 deutlich weniger als erwartet; dennoch platzierte auch ''Yeezus'' sich auf Platz eins der Billboard 200. Kanye West w\u00e4hrend der Saint Pablo Tour (2016) Nach zahlreichen Ank\u00fcndigungen verschiedener Albumtitel und Tracklists, die als chaotische Promotionsphase zusammengefasst wurden, erschien am 14. Februar 2016 sein siebtes Studioalbum ''The Life of Pablo'' zun\u00e4chst exklusiv auf der Streaming Plattform Tidal. Zuvor hatte West eine deutlich k\u00fcrzere Version des Albums bei der Pr\u00e4sentation seiner neuen Modekollektion ''Yeezy Season 3'' in New York vorgestellt. Als ab dem 1. April das Album auch als Download auf Wests Website erh\u00e4ltlich und bei den konkurrierenden Streaming-Diensten abrufbar war, stieg das Album ohne als physische Tontr\u00e4ger oder auf den marktf\u00fchrenden Downloadportalen angeboten zu sein wie seine f\u00fcnf letzten Soloalben auf Platz eins der Billboard 200. Zuvor hatte TorrentFreak berichtet, ''The Life of Pablo'' habe wohl insbesondere wegen der beschr\u00e4nkten Verf\u00fcgbarkeit mit gesch\u00e4tzten 500.000 illegalen Downloads innerhalb eines Tages einen neuen Rekord aufgestellt. In den Monaten nach der Erstver\u00f6ffentlichung unterzog West ''The Life of Pablo'' zahlreichen Ver\u00e4nderungen, was in der Presse als Novum bezeichnet wurde, aber auch auf seine Sinnhaftigkeit hinterfragt wurde. Diese reichten von kleineren musikalischen Details und einzelnen ver\u00e4nderten Textzeilen zu bisher unver\u00f6ffentlichten Gastauftritten und sogar einem neuen Song '' Saint Pablo'', der sich als Outro auch aus der Retrospektive mit dem Album auseinandersetzt. Als erste Singleauskopplung erschien sieben Wochen nach dem Album der Song ''Famous'', der vor allem durch sein Musikvideo f\u00fcr Aufsehen sorgte, in dem sich unbekleidete Wachsfiguren verschiedener Pers\u00f6nlichkeiten ein Bett teilen. Im August 2016 begann die '' Saint Pablo Tour''. Am 21. November 2016 gab West bekannt, dass die restlichen 21 Konzerte seiner Tour nicht stattfinden w\u00fcrden, nachdem er bereits in der Woche zuvor Konzerte abgesagt hatte, nur kurz auftrat oder umfassende politische Kommentare abgegeben hatte statt zu rappen. Nach dem Tour-Abbruch wurde West wegen eines Nervenzusammenbruchs mit Handschellen in ein Krankenhaus in Los Angeles gebracht, nachdem sein Leibarzt aufgrund des unberechenbaren Verhaltens des K\u00fcnstlers einen Notruf abgesetzt hatte. West blieb auch \u00fcber das Thanksgiving-Wochenende zur psychiatrischen \u00dcberwachung seiner durch Schlafmangel und Dehydrierung ausgel\u00f6sten tempor\u00e4ren Psychose in der Klinik. In den nachfolgenden elf Monaten hielt sich West vom Kurznachrichtendienst ''Twitter'' und generell aus der \u00d6ffentlichkeit fern.", "paragraph_answer": "Kanye_West === ''Yeezus'' und '' The Life of Pablo '' (2013\u20132016) === West bei einem Live-Auftritt auf der Yeezus-Tour (2013) F\u00fcr sein n\u00e4chstes Soloalbum ''Yeezus'' arbeitete Kanye West erneut mit einer Vielzahl anderer Musiker zusammen, darunter Daft Punk, Frank Ocean, Arca und Rick Rubin. Letzterer wurde erst kurz vor der Deadline in die Produktion miteinbezogen, um den Minimalismus in Wests St\u00fccken noch konsequenter zu gestalten. Ein Video f\u00fcr den Song ''New Slaves'' lie\u00df der Rapper weltweit an 66 Hausw\u00e4nde projizieren, unter anderem auch in Berlin. Einen Tag sp\u00e4ter pr\u00e4sentierte er bei ''Saturday Night Live'' die zwei Songs ''New Slaves'' und ''Black Skinhead'' live. Dem minimalistischen musikalischen Leitmotiv von ''Yeezus'' entsprechend \u2013 ein Kofferwort, gebildet aus Kanye Wests Spitznamen Yeezy und Jesus \u2013, wurde das Album in einem einfachen Jewelcase g\u00e4nzlich ohne Booklet und anderweitige Gestaltungsmittel ver\u00f6ffentlicht. In der ersten Woche wurden in den USA 327.000 Einheiten des Albums abgesetzt. Dies waren \u2013 vermutlich aufgrund eines verfr\u00fchten Leaks \u2013 deutlich weniger als erwartet; dennoch platzierte auch ''Yeezus'' sich auf Platz eins der Billboard 200. Kanye West w\u00e4hrend der Saint Pablo Tour (2016) Nach zahlreichen Ank\u00fcndigungen verschiedener Albumtitel und Tracklists, die als chaotische Promotionsphase zusammengefasst wurden, erschien am 14. Februar 2016 sein siebtes Studioalbum ''The Life of Pablo'' zun\u00e4chst exklusiv auf der Streaming Plattform Tidal. Zuvor hatte West eine deutlich k\u00fcrzere Version des Albums bei der Pr\u00e4sentation seiner neuen Modekollektion ''Yeezy Season 3'' in New York vorgestellt. Als ab dem 1. April das Album auch als Download auf Wests Website erh\u00e4ltlich und bei den konkurrierenden Streaming-Diensten abrufbar war, stieg das Album ohne als physische Tontr\u00e4ger oder auf den marktf\u00fchrenden Downloadportalen angeboten zu sein wie seine f\u00fcnf letzten Soloalben auf Platz eins der Billboard 200. Zuvor hatte TorrentFreak berichtet, ''The Life of Pablo'' habe wohl insbesondere wegen der beschr\u00e4nkten Verf\u00fcgbarkeit mit gesch\u00e4tzten 500.000 illegalen Downloads innerhalb eines Tages einen neuen Rekord aufgestellt. In den Monaten nach der Erstver\u00f6ffentlichung unterzog West ''The Life of Pablo'' zahlreichen Ver\u00e4nderungen, was in der Presse als Novum bezeichnet wurde, aber auch auf seine Sinnhaftigkeit hinterfragt wurde. Diese reichten von kleineren musikalischen Details und einzelnen ver\u00e4nderten Textzeilen zu bisher unver\u00f6ffentlichten Gastauftritten und sogar einem neuen Song ''Saint Pablo'', der sich als Outro auch aus der Retrospektive mit dem Album auseinandersetzt. Als erste Singleauskopplung erschien sieben Wochen nach dem Album der Song ''Famous'', der vor allem durch sein Musikvideo f\u00fcr Aufsehen sorgte, in dem sich unbekleidete Wachsfiguren verschiedener Pers\u00f6nlichkeiten ein Bett teilen. Im August 2016 begann die ''Saint Pablo Tour''. Am 21. November 2016 gab West bekannt, dass die restlichen 21 Konzerte seiner Tour nicht stattfinden w\u00fcrden, nachdem er bereits in der Woche zuvor Konzerte abgesagt hatte, nur kurz auftrat oder umfassende politische Kommentare abgegeben hatte statt zu rappen. Nach dem Tour-Abbruch wurde West wegen eines Nervenzusammenbruchs mit Handschellen in ein Krankenhaus in Los Angeles gebracht, nachdem sein Leibarzt aufgrund des unberechenbaren Verhaltens des K\u00fcnstlers einen Notruf abgesetzt hatte. West blieb auch \u00fcber das Thanksgiving-Wochenende zur psychiatrischen \u00dcberwachung seiner durch Schlafmangel und Dehydrierung ausgel\u00f6sten tempor\u00e4ren Psychose in der Klinik. 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Einen Tag sp\u00e4ter pr\u00e4sentierte er bei ''Saturday Night Live'' die zwei Songs ''New Slaves'' und ''Black Skinhead'' live. Dem minimalistischen musikalischen Leitmotiv von ''Yeezus'' entsprechend \u2013 ein Kofferwort, gebildet aus Kanye Wests Spitznamen Yeezy und Jesus \u2013, wurde das Album in einem einfachen Jewelcase g\u00e4nzlich ohne Booklet und anderweitige Gestaltungsmittel ver\u00f6ffentlicht. In der ersten Woche wurden in den USA 327.000 Einheiten des Albums abgesetzt. Dies waren \u2013 vermutlich aufgrund eines verfr\u00fchten Leaks \u2013 deutlich weniger als erwartet; dennoch platzierte auch ''Yeezus'' sich auf Platz eins der Billboard 200.\nKanye West w\u00e4hrend der Saint Pablo Tour (2016)\nNach zahlreichen Ank\u00fcndigungen verschiedener Albumtitel und Tracklists, die als chaotische Promotionsphase zusammengefasst wurden, erschien am 14. Februar 2016 sein siebtes Studioalbum ''The Life of Pablo'' zun\u00e4chst exklusiv auf der Streaming Plattform Tidal. Zuvor hatte West eine deutlich k\u00fcrzere Version des Albums bei der Pr\u00e4sentation seiner neuen Modekollektion ''Yeezy Season 3'' in New York vorgestellt.\nAls ab dem 1. April das Album auch als Download auf Wests Website erh\u00e4ltlich und bei den konkurrierenden Streaming-Diensten abrufbar war, stieg das Album ohne als physische Tontr\u00e4ger oder auf den marktf\u00fchrenden Downloadportalen angeboten zu sein wie seine f\u00fcnf letzten Soloalben auf Platz eins der Billboard 200.\nZuvor hatte TorrentFreak berichtet, ''The Life of Pablo'' habe wohl insbesondere wegen der beschr\u00e4nkten Verf\u00fcgbarkeit mit gesch\u00e4tzten 500.000 illegalen Downloads innerhalb eines Tages einen neuen Rekord aufgestellt.\nIn den Monaten nach der Erstver\u00f6ffentlichung unterzog West ''The Life of Pablo'' zahlreichen Ver\u00e4nderungen, was in der Presse als Novum bezeichnet wurde, aber auch auf seine Sinnhaftigkeit hinterfragt wurde. Diese reichten von kleineren musikalischen Details und einzelnen ver\u00e4nderten Textzeilen zu bisher unver\u00f6ffentlichten Gastauftritten und sogar einem neuen Song ''Saint Pablo'', der sich als Outro auch aus der Retrospektive mit dem Album auseinandersetzt.\nAls erste Singleauskopplung erschien sieben Wochen nach dem Album der Song ''Famous'', der vor allem durch sein Musikvideo f\u00fcr Aufsehen sorgte, in dem sich unbekleidete Wachsfiguren verschiedener Pers\u00f6nlichkeiten ein Bett teilen.\nIm August 2016 begann die ''Saint Pablo Tour''. Am 21. November 2016 gab West bekannt, dass die restlichen 21 Konzerte seiner Tour nicht stattfinden w\u00fcrden, nachdem er bereits in der Woche zuvor Konzerte abgesagt hatte, nur kurz auftrat oder umfassende politische Kommentare abgegeben hatte statt zu rappen. Nach dem Tour-Abbruch wurde West wegen eines Nervenzusammenbruchs mit Handschellen in ein Krankenhaus in Los Angeles gebracht, nachdem sein Leibarzt aufgrund des unberechenbaren Verhaltens des K\u00fcnstlers einen Notruf abgesetzt hatte. West blieb auch \u00fcber das Thanksgiving-Wochenende zur psychiatrischen \u00dcberwachung seiner durch Schlafmangel und Dehydrierung ausgel\u00f6sten tempor\u00e4ren Psychose in der Klinik. In den nachfolgenden elf Monaten hielt sich West vom Kurznachrichtendienst ''Twitter'' und generell aus der \u00d6ffentlichkeit fern.", "answer": "14. Februar 2016", "sentence": "Nach zahlreichen Ank\u00fcndigungen verschiedener Albumtitel und Tracklists, die als chaotische Promotionsphase zusammengefasst wurden, erschien am 14. 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Dem minimalistischen musikalischen Leitmotiv von ''Yeezus'' entsprechend \u2013 ein Kofferwort, gebildet aus Kanye Wests Spitznamen Yeezy und Jesus \u2013, wurde das Album in einem einfachen Jewelcase g\u00e4nzlich ohne Booklet und anderweitige Gestaltungsmittel ver\u00f6ffentlicht. In der ersten Woche wurden in den USA 327.000 Einheiten des Albums abgesetzt. Dies waren \u2013 vermutlich aufgrund eines verfr\u00fchten Leaks \u2013 deutlich weniger als erwartet; dennoch platzierte auch ''Yeezus'' sich auf Platz eins der Billboard 200. Kanye West w\u00e4hrend der Saint Pablo Tour (2016) Nach zahlreichen Ank\u00fcndigungen verschiedener Albumtitel und Tracklists, die als chaotische Promotionsphase zusammengefasst wurden, erschien am 14. Februar 2016 sein siebtes Studioalbum ''The Life of Pablo'' zun\u00e4chst exklusiv auf der Streaming Plattform Tidal. Zuvor hatte West eine deutlich k\u00fcrzere Version des Albums bei der Pr\u00e4sentation seiner neuen Modekollektion ''Yeezy Season 3'' in New York vorgestellt. Als ab dem 1. April das Album auch als Download auf Wests Website erh\u00e4ltlich und bei den konkurrierenden Streaming-Diensten abrufbar war, stieg das Album ohne als physische Tontr\u00e4ger oder auf den marktf\u00fchrenden Downloadportalen angeboten zu sein wie seine f\u00fcnf letzten Soloalben auf Platz eins der Billboard 200. Zuvor hatte TorrentFreak berichtet, ''The Life of Pablo'' habe wohl insbesondere wegen der beschr\u00e4nkten Verf\u00fcgbarkeit mit gesch\u00e4tzten 500.000 illegalen Downloads innerhalb eines Tages einen neuen Rekord aufgestellt. In den Monaten nach der Erstver\u00f6ffentlichung unterzog West ''The Life of Pablo'' zahlreichen Ver\u00e4nderungen, was in der Presse als Novum bezeichnet wurde, aber auch auf seine Sinnhaftigkeit hinterfragt wurde. Diese reichten von kleineren musikalischen Details und einzelnen ver\u00e4nderten Textzeilen zu bisher unver\u00f6ffentlichten Gastauftritten und sogar einem neuen Song '' Saint Pablo'', der sich als Outro auch aus der Retrospektive mit dem Album auseinandersetzt. Als erste Singleauskopplung erschien sieben Wochen nach dem Album der Song ''Famous'', der vor allem durch sein Musikvideo f\u00fcr Aufsehen sorgte, in dem sich unbekleidete Wachsfiguren verschiedener Pers\u00f6nlichkeiten ein Bett teilen. Im August 2016 begann die '' Saint Pablo Tour''. Am 21. November 2016 gab West bekannt, dass die restlichen 21 Konzerte seiner Tour nicht stattfinden w\u00fcrden, nachdem er bereits in der Woche zuvor Konzerte abgesagt hatte, nur kurz auftrat oder umfassende politische Kommentare abgegeben hatte statt zu rappen. 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Letzterer wurde erst kurz vor der Deadline in die Produktion miteinbezogen, um den Minimalismus in Wests St\u00fccken noch konsequenter zu gestalten. Ein Video f\u00fcr den Song ''New Slaves'' lie\u00df der Rapper weltweit an 66 Hausw\u00e4nde projizieren, unter anderem auch in Berlin. Einen Tag sp\u00e4ter pr\u00e4sentierte er bei ''Saturday Night Live'' die zwei Songs ''New Slaves'' und ''Black Skinhead'' live. Dem minimalistischen musikalischen Leitmotiv von ''Yeezus'' entsprechend \u2013 ein Kofferwort, gebildet aus Kanye Wests Spitznamen Yeezy und Jesus \u2013, wurde das Album in einem einfachen Jewelcase g\u00e4nzlich ohne Booklet und anderweitige Gestaltungsmittel ver\u00f6ffentlicht. In der ersten Woche wurden in den USA 327.000 Einheiten des Albums abgesetzt. Dies waren \u2013 vermutlich aufgrund eines verfr\u00fchten Leaks \u2013 deutlich weniger als erwartet; dennoch platzierte auch ''Yeezus'' sich auf Platz eins der Billboard 200. Kanye West w\u00e4hrend der Saint Pablo Tour (2016) Nach zahlreichen Ank\u00fcndigungen verschiedener Albumtitel und Tracklists, die als chaotische Promotionsphase zusammengefasst wurden, erschien am 14. Februar 2016 sein siebtes Studioalbum ''The Life of Pablo'' zun\u00e4chst exklusiv auf der Streaming Plattform Tidal. Zuvor hatte West eine deutlich k\u00fcrzere Version des Albums bei der Pr\u00e4sentation seiner neuen Modekollektion ''Yeezy Season 3'' in New York vorgestellt. Als ab dem 1. April das Album auch als Download auf Wests Website erh\u00e4ltlich und bei den konkurrierenden Streaming-Diensten abrufbar war, stieg das Album ohne als physische Tontr\u00e4ger oder auf den marktf\u00fchrenden Downloadportalen angeboten zu sein wie seine f\u00fcnf letzten Soloalben auf Platz eins der Billboard 200. Zuvor hatte TorrentFreak berichtet, ''The Life of Pablo'' habe wohl insbesondere wegen der beschr\u00e4nkten Verf\u00fcgbarkeit mit gesch\u00e4tzten 500.000 illegalen Downloads innerhalb eines Tages einen neuen Rekord aufgestellt. In den Monaten nach der Erstver\u00f6ffentlichung unterzog West ''The Life of Pablo'' zahlreichen Ver\u00e4nderungen, was in der Presse als Novum bezeichnet wurde, aber auch auf seine Sinnhaftigkeit hinterfragt wurde. Diese reichten von kleineren musikalischen Details und einzelnen ver\u00e4nderten Textzeilen zu bisher unver\u00f6ffentlichten Gastauftritten und sogar einem neuen Song ''Saint Pablo'', der sich als Outro auch aus der Retrospektive mit dem Album auseinandersetzt. Als erste Singleauskopplung erschien sieben Wochen nach dem Album der Song ''Famous'', der vor allem durch sein Musikvideo f\u00fcr Aufsehen sorgte, in dem sich unbekleidete Wachsfiguren verschiedener Pers\u00f6nlichkeiten ein Bett teilen. Im August 2016 begann die ''Saint Pablo Tour''. Am 21. November 2016 gab West bekannt, dass die restlichen 21 Konzerte seiner Tour nicht stattfinden w\u00fcrden, nachdem er bereits in der Woche zuvor Konzerte abgesagt hatte, nur kurz auftrat oder umfassende politische Kommentare abgegeben hatte statt zu rappen. Nach dem Tour-Abbruch wurde West wegen eines Nervenzusammenbruchs mit Handschellen in ein Krankenhaus in Los Angeles gebracht, nachdem sein Leibarzt aufgrund des unberechenbaren Verhaltens des K\u00fcnstlers einen Notruf abgesetzt hatte. West blieb auch \u00fcber das Thanksgiving-Wochenende zur psychiatrischen \u00dcberwachung seiner durch Schlafmangel und Dehydrierung ausgel\u00f6sten tempor\u00e4ren Psychose in der Klinik. 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Ein Video f\u00fcr den Song ''New Slaves'' lie\u00df der Rapper weltweit an 66 Hausw\u00e4nde projizieren, unter anderem auch in Berlin. Einen Tag sp\u00e4ter pr\u00e4sentierte er bei ''Saturday Night Live'' die zwei Songs ''New Slaves'' und ''Black Skinhead'' live. Dem minimalistischen musikalischen Leitmotiv von ''Yeezus'' entsprechend \u2013 ein Kofferwort, gebildet aus Kanye Wests Spitznamen Yeezy und Jesus \u2013, wurde das Album in einem einfachen Jewelcase g\u00e4nzlich ohne Booklet und anderweitige Gestaltungsmittel ver\u00f6ffentlicht. In der ersten Woche wurden in den USA 327.000 Einheiten des Albums abgesetzt. 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April das Album auch als Download auf Wests Website erh\u00e4ltlich und bei den konkurrierenden Streaming-Diensten abrufbar war, stieg das Album ohne als physische Tontr\u00e4ger oder auf den marktf\u00fchrenden Downloadportalen angeboten zu sein wie seine f\u00fcnf letzten Soloalben auf Platz eins der Billboard 200.\nZuvor hatte TorrentFreak berichtet, ''The Life of Pablo'' habe wohl insbesondere wegen der beschr\u00e4nkten Verf\u00fcgbarkeit mit gesch\u00e4tzten 500.000 illegalen Downloads innerhalb eines Tages einen neuen Rekord aufgestellt.\nIn den Monaten nach der Erstver\u00f6ffentlichung unterzog West ''The Life of Pablo'' zahlreichen Ver\u00e4nderungen, was in der Presse als Novum bezeichnet wurde, aber auch auf seine Sinnhaftigkeit hinterfragt wurde. 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Nach dem Tour-Abbruch wurde West wegen eines Nervenzusammenbruchs mit Handschellen in ein Krankenhaus in Los Angeles gebracht, nachdem sein Leibarzt aufgrund des unberechenbaren Verhaltens des K\u00fcnstlers einen Notruf abgesetzt hatte. West blieb auch \u00fcber das Thanksgiving-Wochenende zur psychiatrischen \u00dcberwachung seiner durch Schlafmangel und Dehydrierung ausgel\u00f6sten tempor\u00e4ren Psychose in der Klinik. In den nachfolgenden elf Monaten hielt sich West vom Kurznachrichtendienst ''Twitter'' und generell aus der \u00d6ffentlichkeit fern.", "answer": "500.000 illegalen Downloads innerhalb eines Tages", "sentence": "Zuvor hatte TorrentFreak berichtet, ''The Life of Pablo'' habe wohl insbesondere wegen der beschr\u00e4nkten Verf\u00fcgbarkeit mit gesch\u00e4tzten 500.000 illegalen Downloads innerhalb eines Tages einen neuen Rekord aufgestellt.", "paragraph_sentence": "Kanye_West === ''Yeezus'' und ''The Life of Pablo'' (2013\u20132016) = == West bei einem Live-Auftritt auf der Yeezus-Tour (2013) F\u00fcr sein n\u00e4chstes Soloalbum ''Yeezus'' arbeitete Kanye West erneut mit einer Vielzahl anderer Musiker zusammen, darunter Daft Punk, Frank Ocean, Arca und Rick Rubin. Letzterer wurde erst kurz vor der Deadline in die Produktion miteinbezogen, um den Minimalismus in Wests St\u00fccken noch konsequenter zu gestalten. Ein Video f\u00fcr den Song ''New Slaves'' lie\u00df der Rapper weltweit an 66 Hausw\u00e4nde projizieren, unter anderem auch in Berlin. Einen Tag sp\u00e4ter pr\u00e4sentierte er bei ''Saturday Night Live'' die zwei Songs ''New Slaves'' und ''Black Skinhead'' live. Dem minimalistischen musikalischen Leitmotiv von ''Yeezus'' entsprechend \u2013 ein Kofferwort, gebildet aus Kanye Wests Spitznamen Yeezy und Jesus \u2013, wurde das Album in einem einfachen Jewelcase g\u00e4nzlich ohne Booklet und anderweitige Gestaltungsmittel ver\u00f6ffentlicht. In der ersten Woche wurden in den USA 327.000 Einheiten des Albums abgesetzt. Dies waren \u2013 vermutlich aufgrund eines verfr\u00fchten Leaks \u2013 deutlich weniger als erwartet; dennoch platzierte auch ''Yeezus'' sich auf Platz eins der Billboard 200. Kanye West w\u00e4hrend der Saint Pablo Tour (2016) Nach zahlreichen Ank\u00fcndigungen verschiedener Albumtitel und Tracklists, die als chaotische Promotionsphase zusammengefasst wurden, erschien am 14. Februar 2016 sein siebtes Studioalbum ''The Life of Pablo'' zun\u00e4chst exklusiv auf der Streaming Plattform Tidal. Zuvor hatte West eine deutlich k\u00fcrzere Version des Albums bei der Pr\u00e4sentation seiner neuen Modekollektion ''Yeezy Season 3'' in New York vorgestellt. Als ab dem 1. April das Album auch als Download auf Wests Website erh\u00e4ltlich und bei den konkurrierenden Streaming-Diensten abrufbar war, stieg das Album ohne als physische Tontr\u00e4ger oder auf den marktf\u00fchrenden Downloadportalen angeboten zu sein wie seine f\u00fcnf letzten Soloalben auf Platz eins der Billboard 200. 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Im August 2016 begann die '' Saint Pablo Tour''. Am 21. November 2016 gab West bekannt, dass die restlichen 21 Konzerte seiner Tour nicht stattfinden w\u00fcrden, nachdem er bereits in der Woche zuvor Konzerte abgesagt hatte, nur kurz auftrat oder umfassende politische Kommentare abgegeben hatte statt zu rappen. Nach dem Tour-Abbruch wurde West wegen eines Nervenzusammenbruchs mit Handschellen in ein Krankenhaus in Los Angeles gebracht, nachdem sein Leibarzt aufgrund des unberechenbaren Verhaltens des K\u00fcnstlers einen Notruf abgesetzt hatte. West blieb auch \u00fcber das Thanksgiving-Wochenende zur psychiatrischen \u00dcberwachung seiner durch Schlafmangel und Dehydrierung ausgel\u00f6sten tempor\u00e4ren Psychose in der Klinik. In den nachfolgenden elf Monaten hielt sich West vom Kurznachrichtendienst ''Twitter'' und generell aus der \u00d6ffentlichkeit fern.", "paragraph_answer": "Kanye_West === ''Yeezus'' und ''The Life of Pablo'' (2013\u20132016) === West bei einem Live-Auftritt auf der Yeezus-Tour (2013) F\u00fcr sein n\u00e4chstes Soloalbum ''Yeezus'' arbeitete Kanye West erneut mit einer Vielzahl anderer Musiker zusammen, darunter Daft Punk, Frank Ocean, Arca und Rick Rubin. Letzterer wurde erst kurz vor der Deadline in die Produktion miteinbezogen, um den Minimalismus in Wests St\u00fccken noch konsequenter zu gestalten. Ein Video f\u00fcr den Song ''New Slaves'' lie\u00df der Rapper weltweit an 66 Hausw\u00e4nde projizieren, unter anderem auch in Berlin. Einen Tag sp\u00e4ter pr\u00e4sentierte er bei ''Saturday Night Live'' die zwei Songs ''New Slaves'' und ''Black Skinhead'' live. Dem minimalistischen musikalischen Leitmotiv von ''Yeezus'' entsprechend \u2013 ein Kofferwort, gebildet aus Kanye Wests Spitznamen Yeezy und Jesus \u2013, wurde das Album in einem einfachen Jewelcase g\u00e4nzlich ohne Booklet und anderweitige Gestaltungsmittel ver\u00f6ffentlicht. In der ersten Woche wurden in den USA 327.000 Einheiten des Albums abgesetzt. Dies waren \u2013 vermutlich aufgrund eines verfr\u00fchten Leaks \u2013 deutlich weniger als erwartet; dennoch platzierte auch ''Yeezus'' sich auf Platz eins der Billboard 200. Kanye West w\u00e4hrend der Saint Pablo Tour (2016) Nach zahlreichen Ank\u00fcndigungen verschiedener Albumtitel und Tracklists, die als chaotische Promotionsphase zusammengefasst wurden, erschien am 14. Februar 2016 sein siebtes Studioalbum ''The Life of Pablo'' zun\u00e4chst exklusiv auf der Streaming Plattform Tidal. Zuvor hatte West eine deutlich k\u00fcrzere Version des Albums bei der Pr\u00e4sentation seiner neuen Modekollektion ''Yeezy Season 3'' in New York vorgestellt. Als ab dem 1. April das Album auch als Download auf Wests Website erh\u00e4ltlich und bei den konkurrierenden Streaming-Diensten abrufbar war, stieg das Album ohne als physische Tontr\u00e4ger oder auf den marktf\u00fchrenden Downloadportalen angeboten zu sein wie seine f\u00fcnf letzten Soloalben auf Platz eins der Billboard 200. Zuvor hatte TorrentFreak berichtet, ''The Life of Pablo'' habe wohl insbesondere wegen der beschr\u00e4nkten Verf\u00fcgbarkeit mit gesch\u00e4tzten 500.000 illegalen Downloads innerhalb eines Tages einen neuen Rekord aufgestellt. In den Monaten nach der Erstver\u00f6ffentlichung unterzog West ''The Life of Pablo'' zahlreichen Ver\u00e4nderungen, was in der Presse als Novum bezeichnet wurde, aber auch auf seine Sinnhaftigkeit hinterfragt wurde. Diese reichten von kleineren musikalischen Details und einzelnen ver\u00e4nderten Textzeilen zu bisher unver\u00f6ffentlichten Gastauftritten und sogar einem neuen Song ''Saint Pablo'', der sich als Outro auch aus der Retrospektive mit dem Album auseinandersetzt. Als erste Singleauskopplung erschien sieben Wochen nach dem Album der Song ''Famous'', der vor allem durch sein Musikvideo f\u00fcr Aufsehen sorgte, in dem sich unbekleidete Wachsfiguren verschiedener Pers\u00f6nlichkeiten ein Bett teilen. Im August 2016 begann die ''Saint Pablo Tour''. Am 21. November 2016 gab West bekannt, dass die restlichen 21 Konzerte seiner Tour nicht stattfinden w\u00fcrden, nachdem er bereits in der Woche zuvor Konzerte abgesagt hatte, nur kurz auftrat oder umfassende politische Kommentare abgegeben hatte statt zu rappen. 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Ein Video f\u00fcr den Song ''New Slaves'' lie\u00df der Rapper weltweit an 66 Hausw\u00e4nde projizieren, unter anderem auch in Berlin. Einen Tag sp\u00e4ter pr\u00e4sentierte er bei ''Saturday Night Live'' die zwei Songs ''New Slaves'' und ''Black Skinhead'' live. Dem minimalistischen musikalischen Leitmotiv von ''Yeezus'' entsprechend \u2013 ein Kofferwort, gebildet aus Kanye Wests Spitznamen Yeezy und Jesus \u2013, wurde das Album in einem einfachen Jewelcase g\u00e4nzlich ohne Booklet und anderweitige Gestaltungsmittel ver\u00f6ffentlicht. In der ersten Woche wurden in den USA 327.000 Einheiten des Albums abgesetzt. Dies waren \u2013 vermutlich aufgrund eines verfr\u00fchten Leaks \u2013 deutlich weniger als erwartet; dennoch platzierte auch ''Yeezus'' sich auf Platz eins der Billboard 200.\nKanye West w\u00e4hrend der Saint Pablo Tour (2016)\nNach zahlreichen Ank\u00fcndigungen verschiedener Albumtitel und Tracklists, die als chaotische Promotionsphase zusammengefasst wurden, erschien am 14. Februar 2016 sein siebtes Studioalbum ''The Life of Pablo'' zun\u00e4chst exklusiv auf der Streaming Plattform Tidal. Zuvor hatte West eine deutlich k\u00fcrzere Version des Albums bei der Pr\u00e4sentation seiner neuen Modekollektion ''Yeezy Season 3'' in New York vorgestellt.\nAls ab dem 1. April das Album auch als Download auf Wests Website erh\u00e4ltlich und bei den konkurrierenden Streaming-Diensten abrufbar war, stieg das Album ohne als physische Tontr\u00e4ger oder auf den marktf\u00fchrenden Downloadportalen angeboten zu sein wie seine f\u00fcnf letzten Soloalben auf Platz eins der Billboard 200.\nZuvor hatte TorrentFreak berichtet, ''The Life of Pablo'' habe wohl insbesondere wegen der beschr\u00e4nkten Verf\u00fcgbarkeit mit gesch\u00e4tzten 500.000 illegalen Downloads innerhalb eines Tages einen neuen Rekord aufgestellt.\nIn den Monaten nach der Erstver\u00f6ffentlichung unterzog West ''The Life of Pablo'' zahlreichen Ver\u00e4nderungen, was in der Presse als Novum bezeichnet wurde, aber auch auf seine Sinnhaftigkeit hinterfragt wurde. 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Nach dem Tour-Abbruch wurde West wegen eines Nervenzusammenbruchs mit Handschellen in ein Krankenhaus in Los Angeles gebracht, nachdem sein Leibarzt aufgrund des unberechenbaren Verhaltens des K\u00fcnstlers einen Notruf abgesetzt hatte. West blieb auch \u00fcber das Thanksgiving-Wochenende zur psychiatrischen \u00dcberwachung seiner durch Schlafmangel und Dehydrierung ausgel\u00f6sten tempor\u00e4ren Psychose in der Klinik. 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Ein Video f\u00fcr den Song ''New Slaves'' lie\u00df der Rapper weltweit an 66 Hausw\u00e4nde projizieren, unter anderem auch in Berlin. Einen Tag sp\u00e4ter pr\u00e4sentierte er bei ''Saturday Night Live'' die zwei Songs ''New Slaves'' und ''Black Skinhead'' live. Dem minimalistischen musikalischen Leitmotiv von ''Yeezus'' entsprechend \u2013 ein Kofferwort, gebildet aus Kanye Wests Spitznamen Yeezy und Jesus \u2013, wurde das Album in einem einfachen Jewelcase g\u00e4nzlich ohne Booklet und anderweitige Gestaltungsmittel ver\u00f6ffentlicht. In der ersten Woche wurden in den USA 327.000 Einheiten des Albums abgesetzt. Dies waren \u2013 vermutlich aufgrund eines verfr\u00fchten Leaks \u2013 deutlich weniger als erwartet; dennoch platzierte auch ''Yeezus'' sich auf Platz eins der Billboard 200. Kanye West w\u00e4hrend der Saint Pablo Tour (2016) Nach zahlreichen Ank\u00fcndigungen verschiedener Albumtitel und Tracklists, die als chaotische Promotionsphase zusammengefasst wurden, erschien am 14. Februar 2016 sein siebtes Studioalbum ''The Life of Pablo'' zun\u00e4chst exklusiv auf der Streaming Plattform Tidal. Zuvor hatte West eine deutlich k\u00fcrzere Version des Albums bei der Pr\u00e4sentation seiner neuen Modekollektion ''Yeezy Season 3'' in New York vorgestellt. Als ab dem 1. April das Album auch als Download auf Wests Website erh\u00e4ltlich und bei den konkurrierenden Streaming-Diensten abrufbar war, stieg das Album ohne als physische Tontr\u00e4ger oder auf den marktf\u00fchrenden Downloadportalen angeboten zu sein wie seine f\u00fcnf letzten Soloalben auf Platz eins der Billboard 200. Zuvor hatte TorrentFreak berichtet, ''The Life of Pablo'' habe wohl insbesondere wegen der beschr\u00e4nkten Verf\u00fcgbarkeit mit gesch\u00e4tzten 500.000 illegalen Downloads innerhalb eines Tages einen neuen Rekord aufgestellt. In den Monaten nach der Erstver\u00f6ffentlichung unterzog West ''The Life of Pablo'' zahlreichen Ver\u00e4nderungen, was in der Presse als Novum bezeichnet wurde, aber auch auf seine Sinnhaftigkeit hinterfragt wurde. Diese reichten von kleineren musikalischen Details und einzelnen ver\u00e4nderten Textzeilen zu bisher unver\u00f6ffentlichten Gastauftritten und sogar einem neuen Song '' Saint Pablo'', der sich als Outro auch aus der Retrospektive mit dem Album auseinandersetzt. Als erste Singleauskopplung erschien sieben Wochen nach dem Album der Song ''Famous'', der vor allem durch sein Musikvideo f\u00fcr Aufsehen sorgte, in dem sich unbekleidete Wachsfiguren verschiedener Pers\u00f6nlichkeiten ein Bett teilen . Im August 2016 begann die '' Saint Pablo Tour''. Am 21. November 2016 gab West bekannt, dass die restlichen 21 Konzerte seiner Tour nicht stattfinden w\u00fcrden, nachdem er bereits in der Woche zuvor Konzerte abgesagt hatte, nur kurz auftrat oder umfassende politische Kommentare abgegeben hatte statt zu rappen. Nach dem Tour-Abbruch wurde West wegen eines Nervenzusammenbruchs mit Handschellen in ein Krankenhaus in Los Angeles gebracht, nachdem sein Leibarzt aufgrund des unberechenbaren Verhaltens des K\u00fcnstlers einen Notruf abgesetzt hatte. West blieb auch \u00fcber das Thanksgiving-Wochenende zur psychiatrischen \u00dcberwachung seiner durch Schlafmangel und Dehydrierung ausgel\u00f6sten tempor\u00e4ren Psychose in der Klinik. In den nachfolgenden elf Monaten hielt sich West vom Kurznachrichtendienst ''Twitter'' und generell aus der \u00d6ffentlichkeit fern.", "paragraph_answer": "Kanye_West === ''Yeezus'' und ''The Life of Pablo'' (2013\u20132016) === West bei einem Live-Auftritt auf der Yeezus-Tour (2013) F\u00fcr sein n\u00e4chstes Soloalbum ''Yeezus'' arbeitete Kanye West erneut mit einer Vielzahl anderer Musiker zusammen, darunter Daft Punk, Frank Ocean, Arca und Rick Rubin. Letzterer wurde erst kurz vor der Deadline in die Produktion miteinbezogen, um den Minimalismus in Wests St\u00fccken noch konsequenter zu gestalten. Ein Video f\u00fcr den Song ''New Slaves'' lie\u00df der Rapper weltweit an 66 Hausw\u00e4nde projizieren, unter anderem auch in Berlin. Einen Tag sp\u00e4ter pr\u00e4sentierte er bei ''Saturday Night Live'' die zwei Songs ''New Slaves'' und ''Black Skinhead'' live. Dem minimalistischen musikalischen Leitmotiv von ''Yeezus'' entsprechend \u2013 ein Kofferwort, gebildet aus Kanye Wests Spitznamen Yeezy und Jesus \u2013, wurde das Album in einem einfachen Jewelcase g\u00e4nzlich ohne Booklet und anderweitige Gestaltungsmittel ver\u00f6ffentlicht. In der ersten Woche wurden in den USA 327.000 Einheiten des Albums abgesetzt. Dies waren \u2013 vermutlich aufgrund eines verfr\u00fchten Leaks \u2013 deutlich weniger als erwartet; dennoch platzierte auch ''Yeezus'' sich auf Platz eins der Billboard 200. Kanye West w\u00e4hrend der Saint Pablo Tour (2016) Nach zahlreichen Ank\u00fcndigungen verschiedener Albumtitel und Tracklists, die als chaotische Promotionsphase zusammengefasst wurden, erschien am 14. Februar 2016 sein siebtes Studioalbum ''The Life of Pablo'' zun\u00e4chst exklusiv auf der Streaming Plattform Tidal. Zuvor hatte West eine deutlich k\u00fcrzere Version des Albums bei der Pr\u00e4sentation seiner neuen Modekollektion ''Yeezy Season 3'' in New York vorgestellt. Als ab dem 1. April das Album auch als Download auf Wests Website erh\u00e4ltlich und bei den konkurrierenden Streaming-Diensten abrufbar war, stieg das Album ohne als physische Tontr\u00e4ger oder auf den marktf\u00fchrenden Downloadportalen angeboten zu sein wie seine f\u00fcnf letzten Soloalben auf Platz eins der Billboard 200. Zuvor hatte TorrentFreak berichtet, ''The Life of Pablo'' habe wohl insbesondere wegen der beschr\u00e4nkten Verf\u00fcgbarkeit mit gesch\u00e4tzten 500.000 illegalen Downloads innerhalb eines Tages einen neuen Rekord aufgestellt. In den Monaten nach der Erstver\u00f6ffentlichung unterzog West ''The Life of Pablo'' zahlreichen Ver\u00e4nderungen, was in der Presse als Novum bezeichnet wurde, aber auch auf seine Sinnhaftigkeit hinterfragt wurde. Diese reichten von kleineren musikalischen Details und einzelnen ver\u00e4nderten Textzeilen zu bisher unver\u00f6ffentlichten Gastauftritten und sogar einem neuen Song ''Saint Pablo'', der sich als Outro auch aus der Retrospektive mit dem Album auseinandersetzt. Als erste Singleauskopplung erschien sieben Wochen nach dem Album der Song ''Famous'', der vor allem durch sein Musikvideo f\u00fcr Aufsehen sorgte, in dem sich unbekleidete Wachsfiguren verschiedener Pers\u00f6nlichkeiten ein Bett teilen . Im August 2016 begann die ''Saint Pablo Tour''. Am 21. November 2016 gab West bekannt, dass die restlichen 21 Konzerte seiner Tour nicht stattfinden w\u00fcrden, nachdem er bereits in der Woche zuvor Konzerte abgesagt hatte, nur kurz auftrat oder umfassende politische Kommentare abgegeben hatte statt zu rappen. 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Ein Video f\u00fcr den Song ''New Slaves'' lie\u00df der Rapper weltweit an 66 Hausw\u00e4nde projizieren, unter anderem auch in Berlin. Einen Tag sp\u00e4ter pr\u00e4sentierte er bei ''Saturday Night Live'' die zwei Songs ''New Slaves'' und ''Black Skinhead'' live. Dem minimalistischen musikalischen Leitmotiv von ''Yeezus'' entsprechend \u2013 ein Kofferwort, gebildet aus Kanye Wests Spitznamen Yeezy und Jesus \u2013, wurde das Album in einem einfachen Jewelcase g\u00e4nzlich ohne Booklet und anderweitige Gestaltungsmittel ver\u00f6ffentlicht. In der ersten Woche wurden in den USA 327.000 Einheiten des Albums abgesetzt. Dies waren \u2013 vermutlich aufgrund eines verfr\u00fchten Leaks \u2013 deutlich weniger als erwartet; dennoch platzierte auch ''Yeezus'' sich auf Platz eins der Billboard 200.\nKanye West w\u00e4hrend der Saint Pablo Tour (2016)\nNach zahlreichen Ank\u00fcndigungen verschiedener Albumtitel und Tracklists, die als chaotische Promotionsphase zusammengefasst wurden, erschien am 14. Februar 2016 sein siebtes Studioalbum ''The Life of Pablo'' zun\u00e4chst exklusiv auf der Streaming Plattform Tidal. Zuvor hatte West eine deutlich k\u00fcrzere Version des Albums bei der Pr\u00e4sentation seiner neuen Modekollektion ''Yeezy Season 3'' in New York vorgestellt.\nAls ab dem 1. April das Album auch als Download auf Wests Website erh\u00e4ltlich und bei den konkurrierenden Streaming-Diensten abrufbar war, stieg das Album ohne als physische Tontr\u00e4ger oder auf den marktf\u00fchrenden Downloadportalen angeboten zu sein wie seine f\u00fcnf letzten Soloalben auf Platz eins der Billboard 200.\nZuvor hatte TorrentFreak berichtet, ''The Life of Pablo'' habe wohl insbesondere wegen der beschr\u00e4nkten Verf\u00fcgbarkeit mit gesch\u00e4tzten 500.000 illegalen Downloads innerhalb eines Tages einen neuen Rekord aufgestellt.\nIn den Monaten nach der Erstver\u00f6ffentlichung unterzog West ''The Life of Pablo'' zahlreichen Ver\u00e4nderungen, was in der Presse als Novum bezeichnet wurde, aber auch auf seine Sinnhaftigkeit hinterfragt wurde. 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Nach dem Tour-Abbruch wurde West wegen eines Nervenzusammenbruchs mit Handschellen in ein Krankenhaus in Los Angeles gebracht, nachdem sein Leibarzt aufgrund des unberechenbaren Verhaltens des K\u00fcnstlers einen Notruf abgesetzt hatte. West blieb auch \u00fcber das Thanksgiving-Wochenende zur psychiatrischen \u00dcberwachung seiner durch Schlafmangel und Dehydrierung ausgel\u00f6sten tempor\u00e4ren Psychose in der Klinik. In den nachfolgenden elf Monaten hielt sich West vom Kurznachrichtendienst ''Twitter'' und generell aus der \u00d6ffentlichkeit fern.", "answer": "Saint Pablo Tour", "sentence": "Kanye West w\u00e4hrend der Saint Pablo Tour (2016)\n", "paragraph_sentence": "Kanye_West === ''Yeezus'' und ''The Life of Pablo'' (2013\u20132016) = == West bei einem Live-Auftritt auf der Yeezus-Tour (2013) F\u00fcr sein n\u00e4chstes Soloalbum ''Yeezus'' arbeitete Kanye West erneut mit einer Vielzahl anderer Musiker zusammen, darunter Daft Punk, Frank Ocean, Arca und Rick Rubin. Letzterer wurde erst kurz vor der Deadline in die Produktion miteinbezogen, um den Minimalismus in Wests St\u00fccken noch konsequenter zu gestalten. Ein Video f\u00fcr den Song ''New Slaves'' lie\u00df der Rapper weltweit an 66 Hausw\u00e4nde projizieren, unter anderem auch in Berlin. Einen Tag sp\u00e4ter pr\u00e4sentierte er bei ''Saturday Night Live'' die zwei Songs ''New Slaves'' und ''Black Skinhead'' live. Dem minimalistischen musikalischen Leitmotiv von ''Yeezus'' entsprechend \u2013 ein Kofferwort, gebildet aus Kanye Wests Spitznamen Yeezy und Jesus \u2013, wurde das Album in einem einfachen Jewelcase g\u00e4nzlich ohne Booklet und anderweitige Gestaltungsmittel ver\u00f6ffentlicht. In der ersten Woche wurden in den USA 327.000 Einheiten des Albums abgesetzt. Dies waren \u2013 vermutlich aufgrund eines verfr\u00fchten Leaks \u2013 deutlich weniger als erwartet; dennoch platzierte auch ''Yeezus'' sich auf Platz eins der Billboard 200. Kanye West w\u00e4hrend der Saint Pablo Tour (2016) Nach zahlreichen Ank\u00fcndigungen verschiedener Albumtitel und Tracklists, die als chaotische Promotionsphase zusammengefasst wurden, erschien am 14. Februar 2016 sein siebtes Studioalbum ''The Life of Pablo'' zun\u00e4chst exklusiv auf der Streaming Plattform Tidal. Zuvor hatte West eine deutlich k\u00fcrzere Version des Albums bei der Pr\u00e4sentation seiner neuen Modekollektion ''Yeezy Season 3'' in New York vorgestellt. Als ab dem 1. April das Album auch als Download auf Wests Website erh\u00e4ltlich und bei den konkurrierenden Streaming-Diensten abrufbar war, stieg das Album ohne als physische Tontr\u00e4ger oder auf den marktf\u00fchrenden Downloadportalen angeboten zu sein wie seine f\u00fcnf letzten Soloalben auf Platz eins der Billboard 200. 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Im August 2016 begann die '' Saint Pablo Tour''. Am 21. November 2016 gab West bekannt, dass die restlichen 21 Konzerte seiner Tour nicht stattfinden w\u00fcrden, nachdem er bereits in der Woche zuvor Konzerte abgesagt hatte, nur kurz auftrat oder umfassende politische Kommentare abgegeben hatte statt zu rappen. Nach dem Tour-Abbruch wurde West wegen eines Nervenzusammenbruchs mit Handschellen in ein Krankenhaus in Los Angeles gebracht, nachdem sein Leibarzt aufgrund des unberechenbaren Verhaltens des K\u00fcnstlers einen Notruf abgesetzt hatte. West blieb auch \u00fcber das Thanksgiving-Wochenende zur psychiatrischen \u00dcberwachung seiner durch Schlafmangel und Dehydrierung ausgel\u00f6sten tempor\u00e4ren Psychose in der Klinik. In den nachfolgenden elf Monaten hielt sich West vom Kurznachrichtendienst ''Twitter'' und generell aus der \u00d6ffentlichkeit fern.", "paragraph_answer": "Kanye_West === ''Yeezus'' und ''The Life of Pablo'' (2013\u20132016) === West bei einem Live-Auftritt auf der Yeezus-Tour (2013) F\u00fcr sein n\u00e4chstes Soloalbum ''Yeezus'' arbeitete Kanye West erneut mit einer Vielzahl anderer Musiker zusammen, darunter Daft Punk, Frank Ocean, Arca und Rick Rubin. Letzterer wurde erst kurz vor der Deadline in die Produktion miteinbezogen, um den Minimalismus in Wests St\u00fccken noch konsequenter zu gestalten. Ein Video f\u00fcr den Song ''New Slaves'' lie\u00df der Rapper weltweit an 66 Hausw\u00e4nde projizieren, unter anderem auch in Berlin. Einen Tag sp\u00e4ter pr\u00e4sentierte er bei ''Saturday Night Live'' die zwei Songs ''New Slaves'' und ''Black Skinhead'' live. 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Zuvor hatte West eine deutlich k\u00fcrzere Version des Albums bei der Pr\u00e4sentation seiner neuen Modekollektion ''Yeezy Season 3'' in New York vorgestellt. Als ab dem 1. April das Album auch als Download auf Wests Website erh\u00e4ltlich und bei den konkurrierenden Streaming-Diensten abrufbar war, stieg das Album ohne als physische Tontr\u00e4ger oder auf den marktf\u00fchrenden Downloadportalen angeboten zu sein wie seine f\u00fcnf letzten Soloalben auf Platz eins der Billboard 200. Zuvor hatte TorrentFreak berichtet, ''The Life of Pablo'' habe wohl insbesondere wegen der beschr\u00e4nkten Verf\u00fcgbarkeit mit gesch\u00e4tzten 500.000 illegalen Downloads innerhalb eines Tages einen neuen Rekord aufgestellt. In den Monaten nach der Erstver\u00f6ffentlichung unterzog West ''The Life of Pablo'' zahlreichen Ver\u00e4nderungen, was in der Presse als Novum bezeichnet wurde, aber auch auf seine Sinnhaftigkeit hinterfragt wurde. Diese reichten von kleineren musikalischen Details und einzelnen ver\u00e4nderten Textzeilen zu bisher unver\u00f6ffentlichten Gastauftritten und sogar einem neuen Song ''Saint Pablo'', der sich als Outro auch aus der Retrospektive mit dem Album auseinandersetzt. Als erste Singleauskopplung erschien sieben Wochen nach dem Album der Song ''Famous'', der vor allem durch sein Musikvideo f\u00fcr Aufsehen sorgte, in dem sich unbekleidete Wachsfiguren verschiedener Pers\u00f6nlichkeiten ein Bett teilen. Im August 2016 begann die ''Saint Pablo Tour''. Am 21. November 2016 gab West bekannt, dass die restlichen 21 Konzerte seiner Tour nicht stattfinden w\u00fcrden, nachdem er bereits in der Woche zuvor Konzerte abgesagt hatte, nur kurz auftrat oder umfassende politische Kommentare abgegeben hatte statt zu rappen. Nach dem Tour-Abbruch wurde West wegen eines Nervenzusammenbruchs mit Handschellen in ein Krankenhaus in Los Angeles gebracht, nachdem sein Leibarzt aufgrund des unberechenbaren Verhaltens des K\u00fcnstlers einen Notruf abgesetzt hatte. West blieb auch \u00fcber das Thanksgiving-Wochenende zur psychiatrischen \u00dcberwachung seiner durch Schlafmangel und Dehydrierung ausgel\u00f6sten tempor\u00e4ren Psychose in der Klinik. In den nachfolgenden elf Monaten hielt sich West vom Kurznachrichtendienst ''Twitter'' und generell aus der \u00d6ffentlichkeit fern.", "sentence_answer": "Kanye West w\u00e4hrend der Saint Pablo Tour (2016) ", "paragraph_id": 37700} {"question": "Wieso kam Kanye West nach dem Tourabbruch 2016 ins Krankenhaus? ", "paragraph": "Kanye_West\n\n=== ''Yeezus'' und ''The Life of Pablo'' (2013\u20132016) ===\nWest bei einem Live-Auftritt auf der Yeezus-Tour (2013)\nF\u00fcr sein n\u00e4chstes Soloalbum ''Yeezus'' arbeitete Kanye West erneut mit einer Vielzahl anderer Musiker zusammen, darunter Daft Punk, Frank Ocean, Arca und Rick Rubin. Letzterer wurde erst kurz vor der Deadline in die Produktion miteinbezogen, um den Minimalismus in Wests St\u00fccken noch konsequenter zu gestalten. Ein Video f\u00fcr den Song ''New Slaves'' lie\u00df der Rapper weltweit an 66 Hausw\u00e4nde projizieren, unter anderem auch in Berlin. Einen Tag sp\u00e4ter pr\u00e4sentierte er bei ''Saturday Night Live'' die zwei Songs ''New Slaves'' und ''Black Skinhead'' live. Dem minimalistischen musikalischen Leitmotiv von ''Yeezus'' entsprechend \u2013 ein Kofferwort, gebildet aus Kanye Wests Spitznamen Yeezy und Jesus \u2013, wurde das Album in einem einfachen Jewelcase g\u00e4nzlich ohne Booklet und anderweitige Gestaltungsmittel ver\u00f6ffentlicht. In der ersten Woche wurden in den USA 327.000 Einheiten des Albums abgesetzt. Dies waren \u2013 vermutlich aufgrund eines verfr\u00fchten Leaks \u2013 deutlich weniger als erwartet; dennoch platzierte auch ''Yeezus'' sich auf Platz eins der Billboard 200.\nKanye West w\u00e4hrend der Saint Pablo Tour (2016)\nNach zahlreichen Ank\u00fcndigungen verschiedener Albumtitel und Tracklists, die als chaotische Promotionsphase zusammengefasst wurden, erschien am 14. Februar 2016 sein siebtes Studioalbum ''The Life of Pablo'' zun\u00e4chst exklusiv auf der Streaming Plattform Tidal. 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Diese reichten von kleineren musikalischen Details und einzelnen ver\u00e4nderten Textzeilen zu bisher unver\u00f6ffentlichten Gastauftritten und sogar einem neuen Song ''Saint Pablo'', der sich als Outro auch aus der Retrospektive mit dem Album auseinandersetzt.\nAls erste Singleauskopplung erschien sieben Wochen nach dem Album der Song ''Famous'', der vor allem durch sein Musikvideo f\u00fcr Aufsehen sorgte, in dem sich unbekleidete Wachsfiguren verschiedener Pers\u00f6nlichkeiten ein Bett teilen.\nIm August 2016 begann die ''Saint Pablo Tour''. Am 21. November 2016 gab West bekannt, dass die restlichen 21 Konzerte seiner Tour nicht stattfinden w\u00fcrden, nachdem er bereits in der Woche zuvor Konzerte abgesagt hatte, nur kurz auftrat oder umfassende politische Kommentare abgegeben hatte statt zu rappen. 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Kanye West w\u00e4hrend der Saint Pablo Tour (2016) Nach zahlreichen Ank\u00fcndigungen verschiedener Albumtitel und Tracklists, die als chaotische Promotionsphase zusammengefasst wurden, erschien am 14. Februar 2016 sein siebtes Studioalbum ''The Life of Pablo'' zun\u00e4chst exklusiv auf der Streaming Plattform Tidal. Zuvor hatte West eine deutlich k\u00fcrzere Version des Albums bei der Pr\u00e4sentation seiner neuen Modekollektion ''Yeezy Season 3'' in New York vorgestellt. Als ab dem 1. April das Album auch als Download auf Wests Website erh\u00e4ltlich und bei den konkurrierenden Streaming-Diensten abrufbar war, stieg das Album ohne als physische Tontr\u00e4ger oder auf den marktf\u00fchrenden Downloadportalen angeboten zu sein wie seine f\u00fcnf letzten Soloalben auf Platz eins der Billboard 200. Zuvor hatte TorrentFreak berichtet, ''The Life of Pablo'' habe wohl insbesondere wegen der beschr\u00e4nkten Verf\u00fcgbarkeit mit gesch\u00e4tzten 500.000 illegalen Downloads innerhalb eines Tages einen neuen Rekord aufgestellt. In den Monaten nach der Erstver\u00f6ffentlichung unterzog West ''The Life of Pablo'' zahlreichen Ver\u00e4nderungen, was in der Presse als Novum bezeichnet wurde, aber auch auf seine Sinnhaftigkeit hinterfragt wurde. Diese reichten von kleineren musikalischen Details und einzelnen ver\u00e4nderten Textzeilen zu bisher unver\u00f6ffentlichten Gastauftritten und sogar einem neuen Song '' Saint Pablo'', der sich als Outro auch aus der Retrospektive mit dem Album auseinandersetzt. Als erste Singleauskopplung erschien sieben Wochen nach dem Album der Song ''Famous'', der vor allem durch sein Musikvideo f\u00fcr Aufsehen sorgte, in dem sich unbekleidete Wachsfiguren verschiedener Pers\u00f6nlichkeiten ein Bett teilen. Im August 2016 begann die '' Saint Pablo Tour''. Am 21. November 2016 gab West bekannt, dass die restlichen 21 Konzerte seiner Tour nicht stattfinden w\u00fcrden, nachdem er bereits in der Woche zuvor Konzerte abgesagt hatte, nur kurz auftrat oder umfassende politische Kommentare abgegeben hatte statt zu rappen. Nach dem Tour-Abbruch wurde West wegen eines Nervenzusammenbruchs mit Handschellen in ein Krankenhaus in Los Angeles gebracht, nachdem sein Leibarzt aufgrund des unberechenbaren Verhaltens des K\u00fcnstlers einen Notruf abgesetzt hatte. West blieb auch \u00fcber das Thanksgiving-Wochenende zur psychiatrischen \u00dcberwachung seiner durch Schlafmangel und Dehydrierung ausgel\u00f6sten tempor\u00e4ren Psychose in der Klinik. In den nachfolgenden elf Monaten hielt sich West vom Kurznachrichtendienst ''Twitter'' und generell aus der \u00d6ffentlichkeit fern.", "paragraph_answer": "Kanye_West === ''Yeezus'' und ''The Life of Pablo'' (2013\u20132016) === West bei einem Live-Auftritt auf der Yeezus-Tour (2013) F\u00fcr sein n\u00e4chstes Soloalbum ''Yeezus'' arbeitete Kanye West erneut mit einer Vielzahl anderer Musiker zusammen, darunter Daft Punk, Frank Ocean, Arca und Rick Rubin. Letzterer wurde erst kurz vor der Deadline in die Produktion miteinbezogen, um den Minimalismus in Wests St\u00fccken noch konsequenter zu gestalten. Ein Video f\u00fcr den Song ''New Slaves'' lie\u00df der Rapper weltweit an 66 Hausw\u00e4nde projizieren, unter anderem auch in Berlin. Einen Tag sp\u00e4ter pr\u00e4sentierte er bei ''Saturday Night Live'' die zwei Songs ''New Slaves'' und ''Black Skinhead'' live. Dem minimalistischen musikalischen Leitmotiv von ''Yeezus'' entsprechend \u2013 ein Kofferwort, gebildet aus Kanye Wests Spitznamen Yeezy und Jesus \u2013, wurde das Album in einem einfachen Jewelcase g\u00e4nzlich ohne Booklet und anderweitige Gestaltungsmittel ver\u00f6ffentlicht. In der ersten Woche wurden in den USA 327.000 Einheiten des Albums abgesetzt. Dies waren \u2013 vermutlich aufgrund eines verfr\u00fchten Leaks \u2013 deutlich weniger als erwartet; dennoch platzierte auch ''Yeezus'' sich auf Platz eins der Billboard 200. Kanye West w\u00e4hrend der Saint Pablo Tour (2016) Nach zahlreichen Ank\u00fcndigungen verschiedener Albumtitel und Tracklists, die als chaotische Promotionsphase zusammengefasst wurden, erschien am 14. Februar 2016 sein siebtes Studioalbum ''The Life of Pablo'' zun\u00e4chst exklusiv auf der Streaming Plattform Tidal. Zuvor hatte West eine deutlich k\u00fcrzere Version des Albums bei der Pr\u00e4sentation seiner neuen Modekollektion ''Yeezy Season 3'' in New York vorgestellt. Als ab dem 1. April das Album auch als Download auf Wests Website erh\u00e4ltlich und bei den konkurrierenden Streaming-Diensten abrufbar war, stieg das Album ohne als physische Tontr\u00e4ger oder auf den marktf\u00fchrenden Downloadportalen angeboten zu sein wie seine f\u00fcnf letzten Soloalben auf Platz eins der Billboard 200. Zuvor hatte TorrentFreak berichtet, ''The Life of Pablo'' habe wohl insbesondere wegen der beschr\u00e4nkten Verf\u00fcgbarkeit mit gesch\u00e4tzten 500.000 illegalen Downloads innerhalb eines Tages einen neuen Rekord aufgestellt. In den Monaten nach der Erstver\u00f6ffentlichung unterzog West ''The Life of Pablo'' zahlreichen Ver\u00e4nderungen, was in der Presse als Novum bezeichnet wurde, aber auch auf seine Sinnhaftigkeit hinterfragt wurde. Diese reichten von kleineren musikalischen Details und einzelnen ver\u00e4nderten Textzeilen zu bisher unver\u00f6ffentlichten Gastauftritten und sogar einem neuen Song ''Saint Pablo'', der sich als Outro auch aus der Retrospektive mit dem Album auseinandersetzt. Als erste Singleauskopplung erschien sieben Wochen nach dem Album der Song ''Famous'', der vor allem durch sein Musikvideo f\u00fcr Aufsehen sorgte, in dem sich unbekleidete Wachsfiguren verschiedener Pers\u00f6nlichkeiten ein Bett teilen. Im August 2016 begann die ''Saint Pablo Tour''. Am 21. November 2016 gab West bekannt, dass die restlichen 21 Konzerte seiner Tour nicht stattfinden w\u00fcrden, nachdem er bereits in der Woche zuvor Konzerte abgesagt hatte, nur kurz auftrat oder umfassende politische Kommentare abgegeben hatte statt zu rappen. Nach dem Tour-Abbruch wurde West wegen eines Nervenzusammenbruchs mit Handschellen in ein Krankenhaus in Los Angeles gebracht, nachdem sein Leibarzt aufgrund des unberechenbaren Verhaltens des K\u00fcnstlers einen Notruf abgesetzt hatte. West blieb auch \u00fcber das Thanksgiving-Wochenende zur psychiatrischen \u00dcberwachung seiner durch Schlafmangel und Dehydrierung ausgel\u00f6sten tempor\u00e4ren Psychose in der Klinik. 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Ein Video f\u00fcr den Song ''New Slaves'' lie\u00df der Rapper weltweit an 66 Hausw\u00e4nde projizieren, unter anderem auch in Berlin. Einen Tag sp\u00e4ter pr\u00e4sentierte er bei ''Saturday Night Live'' die zwei Songs ''New Slaves'' und ''Black Skinhead'' live. Dem minimalistischen musikalischen Leitmotiv von ''Yeezus'' entsprechend \u2013 ein Kofferwort, gebildet aus Kanye Wests Spitznamen Yeezy und Jesus \u2013, wurde das Album in einem einfachen Jewelcase g\u00e4nzlich ohne Booklet und anderweitige Gestaltungsmittel ver\u00f6ffentlicht. In der ersten Woche wurden in den USA 327.000 Einheiten des Albums abgesetzt. Dies waren \u2013 vermutlich aufgrund eines verfr\u00fchten Leaks \u2013 deutlich weniger als erwartet; dennoch platzierte auch ''Yeezus'' sich auf Platz eins der Billboard 200.\nKanye West w\u00e4hrend der Saint Pablo Tour (2016)\nNach zahlreichen Ank\u00fcndigungen verschiedener Albumtitel und Tracklists, die als chaotische Promotionsphase zusammengefasst wurden, erschien am 14. Februar 2016 sein siebtes Studioalbum ''The Life of Pablo'' zun\u00e4chst exklusiv auf der Streaming Plattform Tidal. Zuvor hatte West eine deutlich k\u00fcrzere Version des Albums bei der Pr\u00e4sentation seiner neuen Modekollektion ''Yeezy Season 3'' in New York vorgestellt.\nAls ab dem 1. April das Album auch als Download auf Wests Website erh\u00e4ltlich und bei den konkurrierenden Streaming-Diensten abrufbar war, stieg das Album ohne als physische Tontr\u00e4ger oder auf den marktf\u00fchrenden Downloadportalen angeboten zu sein wie seine f\u00fcnf letzten Soloalben auf Platz eins der Billboard 200.\nZuvor hatte TorrentFreak berichtet, ''The Life of Pablo'' habe wohl insbesondere wegen der beschr\u00e4nkten Verf\u00fcgbarkeit mit gesch\u00e4tzten 500.000 illegalen Downloads innerhalb eines Tages einen neuen Rekord aufgestellt.\nIn den Monaten nach der Erstver\u00f6ffentlichung unterzog West ''The Life of Pablo'' zahlreichen Ver\u00e4nderungen, was in der Presse als Novum bezeichnet wurde, aber auch auf seine Sinnhaftigkeit hinterfragt wurde. Diese reichten von kleineren musikalischen Details und einzelnen ver\u00e4nderten Textzeilen zu bisher unver\u00f6ffentlichten Gastauftritten und sogar einem neuen Song ''Saint Pablo'', der sich als Outro auch aus der Retrospektive mit dem Album auseinandersetzt.\nAls erste Singleauskopplung erschien sieben Wochen nach dem Album der Song ''Famous'', der vor allem durch sein Musikvideo f\u00fcr Aufsehen sorgte, in dem sich unbekleidete Wachsfiguren verschiedener Pers\u00f6nlichkeiten ein Bett teilen.\nIm August 2016 begann die ''Saint Pablo Tour''. Am 21. November 2016 gab West bekannt, dass die restlichen 21 Konzerte seiner Tour nicht stattfinden w\u00fcrden, nachdem er bereits in der Woche zuvor Konzerte abgesagt hatte, nur kurz auftrat oder umfassende politische Kommentare abgegeben hatte statt zu rappen. Nach dem Tour-Abbruch wurde West wegen eines Nervenzusammenbruchs mit Handschellen in ein Krankenhaus in Los Angeles gebracht, nachdem sein Leibarzt aufgrund des unberechenbaren Verhaltens des K\u00fcnstlers einen Notruf abgesetzt hatte. West blieb auch \u00fcber das Thanksgiving-Wochenende zur psychiatrischen \u00dcberwachung seiner durch Schlafmangel und Dehydrierung ausgel\u00f6sten tempor\u00e4ren Psychose in der Klinik. In den nachfolgenden elf Monaten hielt sich West vom Kurznachrichtendienst ''Twitter'' und generell aus der \u00d6ffentlichkeit fern.", "answer": "durch Schlafmangel und Dehydrierung", "sentence": "West blieb auch \u00fcber das Thanksgiving-Wochenende zur psychiatrischen \u00dcberwachung seiner durch Schlafmangel und Dehydrierung ausgel\u00f6sten tempor\u00e4ren Psychose in der Klinik.", "paragraph_sentence": "Kanye_West === ''Yeezus'' und ''The Life of Pablo'' (2013\u20132016) = == West bei einem Live-Auftritt auf der Yeezus-Tour (2013) F\u00fcr sein n\u00e4chstes Soloalbum ''Yeezus'' arbeitete Kanye West erneut mit einer Vielzahl anderer Musiker zusammen, darunter Daft Punk, Frank Ocean, Arca und Rick Rubin. Letzterer wurde erst kurz vor der Deadline in die Produktion miteinbezogen, um den Minimalismus in Wests St\u00fccken noch konsequenter zu gestalten. Ein Video f\u00fcr den Song ''New Slaves'' lie\u00df der Rapper weltweit an 66 Hausw\u00e4nde projizieren, unter anderem auch in Berlin. Einen Tag sp\u00e4ter pr\u00e4sentierte er bei ''Saturday Night Live'' die zwei Songs ''New Slaves'' und ''Black Skinhead'' live. Dem minimalistischen musikalischen Leitmotiv von ''Yeezus'' entsprechend \u2013 ein Kofferwort, gebildet aus Kanye Wests Spitznamen Yeezy und Jesus \u2013, wurde das Album in einem einfachen Jewelcase g\u00e4nzlich ohne Booklet und anderweitige Gestaltungsmittel ver\u00f6ffentlicht. In der ersten Woche wurden in den USA 327.000 Einheiten des Albums abgesetzt. Dies waren \u2013 vermutlich aufgrund eines verfr\u00fchten Leaks \u2013 deutlich weniger als erwartet; dennoch platzierte auch ''Yeezus'' sich auf Platz eins der Billboard 200. Kanye West w\u00e4hrend der Saint Pablo Tour (2016) Nach zahlreichen Ank\u00fcndigungen verschiedener Albumtitel und Tracklists, die als chaotische Promotionsphase zusammengefasst wurden, erschien am 14. Februar 2016 sein siebtes Studioalbum ''The Life of Pablo'' zun\u00e4chst exklusiv auf der Streaming Plattform Tidal. Zuvor hatte West eine deutlich k\u00fcrzere Version des Albums bei der Pr\u00e4sentation seiner neuen Modekollektion ''Yeezy Season 3'' in New York vorgestellt. Als ab dem 1. April das Album auch als Download auf Wests Website erh\u00e4ltlich und bei den konkurrierenden Streaming-Diensten abrufbar war, stieg das Album ohne als physische Tontr\u00e4ger oder auf den marktf\u00fchrenden Downloadportalen angeboten zu sein wie seine f\u00fcnf letzten Soloalben auf Platz eins der Billboard 200. Zuvor hatte TorrentFreak berichtet, ''The Life of Pablo'' habe wohl insbesondere wegen der beschr\u00e4nkten Verf\u00fcgbarkeit mit gesch\u00e4tzten 500.000 illegalen Downloads innerhalb eines Tages einen neuen Rekord aufgestellt. In den Monaten nach der Erstver\u00f6ffentlichung unterzog West ''The Life of Pablo'' zahlreichen Ver\u00e4nderungen, was in der Presse als Novum bezeichnet wurde, aber auch auf seine Sinnhaftigkeit hinterfragt wurde. Diese reichten von kleineren musikalischen Details und einzelnen ver\u00e4nderten Textzeilen zu bisher unver\u00f6ffentlichten Gastauftritten und sogar einem neuen Song '' Saint Pablo'', der sich als Outro auch aus der Retrospektive mit dem Album auseinandersetzt. Als erste Singleauskopplung erschien sieben Wochen nach dem Album der Song ''Famous'', der vor allem durch sein Musikvideo f\u00fcr Aufsehen sorgte, in dem sich unbekleidete Wachsfiguren verschiedener Pers\u00f6nlichkeiten ein Bett teilen. Im August 2016 begann die '' Saint Pablo Tour''. Am 21. November 2016 gab West bekannt, dass die restlichen 21 Konzerte seiner Tour nicht stattfinden w\u00fcrden, nachdem er bereits in der Woche zuvor Konzerte abgesagt hatte, nur kurz auftrat oder umfassende politische Kommentare abgegeben hatte statt zu rappen. Nach dem Tour-Abbruch wurde West wegen eines Nervenzusammenbruchs mit Handschellen in ein Krankenhaus in Los Angeles gebracht, nachdem sein Leibarzt aufgrund des unberechenbaren Verhaltens des K\u00fcnstlers einen Notruf abgesetzt hatte. West blieb auch \u00fcber das Thanksgiving-Wochenende zur psychiatrischen \u00dcberwachung seiner durch Schlafmangel und Dehydrierung ausgel\u00f6sten tempor\u00e4ren Psychose in der Klinik. In den nachfolgenden elf Monaten hielt sich West vom Kurznachrichtendienst ''Twitter'' und generell aus der \u00d6ffentlichkeit fern.", "paragraph_answer": "Kanye_West === ''Yeezus'' und ''The Life of Pablo'' (2013\u20132016) === West bei einem Live-Auftritt auf der Yeezus-Tour (2013) F\u00fcr sein n\u00e4chstes Soloalbum ''Yeezus'' arbeitete Kanye West erneut mit einer Vielzahl anderer Musiker zusammen, darunter Daft Punk, Frank Ocean, Arca und Rick Rubin. Letzterer wurde erst kurz vor der Deadline in die Produktion miteinbezogen, um den Minimalismus in Wests St\u00fccken noch konsequenter zu gestalten. Ein Video f\u00fcr den Song ''New Slaves'' lie\u00df der Rapper weltweit an 66 Hausw\u00e4nde projizieren, unter anderem auch in Berlin. Einen Tag sp\u00e4ter pr\u00e4sentierte er bei ''Saturday Night Live'' die zwei Songs ''New Slaves'' und ''Black Skinhead'' live. Dem minimalistischen musikalischen Leitmotiv von ''Yeezus'' entsprechend \u2013 ein Kofferwort, gebildet aus Kanye Wests Spitznamen Yeezy und Jesus \u2013, wurde das Album in einem einfachen Jewelcase g\u00e4nzlich ohne Booklet und anderweitige Gestaltungsmittel ver\u00f6ffentlicht. In der ersten Woche wurden in den USA 327.000 Einheiten des Albums abgesetzt. Dies waren \u2013 vermutlich aufgrund eines verfr\u00fchten Leaks \u2013 deutlich weniger als erwartet; dennoch platzierte auch ''Yeezus'' sich auf Platz eins der Billboard 200. Kanye West w\u00e4hrend der Saint Pablo Tour (2016) Nach zahlreichen Ank\u00fcndigungen verschiedener Albumtitel und Tracklists, die als chaotische Promotionsphase zusammengefasst wurden, erschien am 14. Februar 2016 sein siebtes Studioalbum ''The Life of Pablo'' zun\u00e4chst exklusiv auf der Streaming Plattform Tidal. Zuvor hatte West eine deutlich k\u00fcrzere Version des Albums bei der Pr\u00e4sentation seiner neuen Modekollektion ''Yeezy Season 3'' in New York vorgestellt. Als ab dem 1. April das Album auch als Download auf Wests Website erh\u00e4ltlich und bei den konkurrierenden Streaming-Diensten abrufbar war, stieg das Album ohne als physische Tontr\u00e4ger oder auf den marktf\u00fchrenden Downloadportalen angeboten zu sein wie seine f\u00fcnf letzten Soloalben auf Platz eins der Billboard 200. Zuvor hatte TorrentFreak berichtet, ''The Life of Pablo'' habe wohl insbesondere wegen der beschr\u00e4nkten Verf\u00fcgbarkeit mit gesch\u00e4tzten 500.000 illegalen Downloads innerhalb eines Tages einen neuen Rekord aufgestellt. In den Monaten nach der Erstver\u00f6ffentlichung unterzog West ''The Life of Pablo'' zahlreichen Ver\u00e4nderungen, was in der Presse als Novum bezeichnet wurde, aber auch auf seine Sinnhaftigkeit hinterfragt wurde. Diese reichten von kleineren musikalischen Details und einzelnen ver\u00e4nderten Textzeilen zu bisher unver\u00f6ffentlichten Gastauftritten und sogar einem neuen Song ''Saint Pablo'', der sich als Outro auch aus der Retrospektive mit dem Album auseinandersetzt. Als erste Singleauskopplung erschien sieben Wochen nach dem Album der Song ''Famous'', der vor allem durch sein Musikvideo f\u00fcr Aufsehen sorgte, in dem sich unbekleidete Wachsfiguren verschiedener Pers\u00f6nlichkeiten ein Bett teilen. Im August 2016 begann die ''Saint Pablo Tour''. Am 21. November 2016 gab West bekannt, dass die restlichen 21 Konzerte seiner Tour nicht stattfinden w\u00fcrden, nachdem er bereits in der Woche zuvor Konzerte abgesagt hatte, nur kurz auftrat oder umfassende politische Kommentare abgegeben hatte statt zu rappen. Nach dem Tour-Abbruch wurde West wegen eines Nervenzusammenbruchs mit Handschellen in ein Krankenhaus in Los Angeles gebracht, nachdem sein Leibarzt aufgrund des unberechenbaren Verhaltens des K\u00fcnstlers einen Notruf abgesetzt hatte. West blieb auch \u00fcber das Thanksgiving-Wochenende zur psychiatrischen \u00dcberwachung seiner durch Schlafmangel und Dehydrierung ausgel\u00f6sten tempor\u00e4ren Psychose in der Klinik. In den nachfolgenden elf Monaten hielt sich West vom Kurznachrichtendienst ''Twitter'' und generell aus der \u00d6ffentlichkeit fern.", "sentence_answer": "West blieb auch \u00fcber das Thanksgiving-Wochenende zur psychiatrischen \u00dcberwachung seiner durch Schlafmangel und Dehydrierung ausgel\u00f6sten tempor\u00e4ren Psychose in der Klinik.", "paragraph_id": 37704} {"question": "Wo liegt Palermo?", "paragraph": "Palermo\n\n== Geografie ==\nDie acht Stadtbezirke (''circoscrizioni'') / die historische Altstadt befindet sich im ersten Bezirk\nDie Stadt liegt an einer Bucht des Tyrrhenischen Meeres an der Nordk\u00fcste Siziliens. Begrenzt wird die Bucht im Norden vom rund 600 Meter hohen Monte Pellegrino, im Osten vom Monte Catalfano.\nDie Ebene zwischen den Bergen wird italienisch ''Conca d\u2019Oro'' (\u201eGoldenes Becken\u201c) genannt, vermutlich wegen der Orangenhaine, die Palermo zur Zeit der arabischen Herrschaft umgaben. Heute dehnt sich das Stadtgebiet \u00fcber fast die ganze ''Conca d\u2019oro'' aus. Die Ebene gilt als sehr fruchtbar.\nPalermo bildet eine Agglomeration und ist mit 659.433 Einwohnern (2009) in der Kernstadt und etwas \u00fcber einer Million Einwohnern in der Metropolregion die gr\u00f6\u00dfte Stadt Siziliens. Neben den innerst\u00e4dtischen ''Quartieri'' und ''Mandamenti'' geh\u00f6ren folgende ''frazioni'' in den Randgebieten zur Stadt: Acqua dei Corsari, Altarello, Aquino, Arenella, Bandita, Boccadifalco, Brancaccio, Ciaculli, Mezzomonreale, Mondello, Pallavicino, Partanna, Pomara, Resuttana, San Lorenzo, Santuario di Santa Rosalia, Sferracavallo, Tommaso Natale, Vergine Maria, Villagrazia.\nPalermo geh\u00f6rt zur \u201eRegione Agraria n. 13 - Pianura Conca d\u2019Oro\u201c und ist Mitglied der kommunalen Vereinigungen \u201eAssociazione Italiana Citt\u00e0 Ciclabili\u201c, \u201eAssociazione Nazionale Citt\u00e0 del Pesce di Mare\u201c und \u201eAssociazione Citt\u00e0 italiane per la mobilit\u00e0 sostenibile e lo sviluppo dei trasporti\u201c.\nPalermo ist in acht Stadtbezirke (''circoscrizioni'') eingeteilt, die ihrerseits wiederum in insgesamt 34 Stadtviertel (quartieri) unterteilt sind.\nDie Nachbargemeinden Palermos sind Altofonte, Belmonte Mezzagno, Ficarazzi, Isola delle Femmine, Misilmeri, Monreale, Torretta und Villabate.", "answer": "Die Stadt liegt an einer Bucht des Tyrrhenischen Meeres an der Nordk\u00fcste Siziliens", "sentence": "die historische Altstadt befindet sich im ersten Bezirk\n Die Stadt liegt an einer Bucht des Tyrrhenischen Meeres an der Nordk\u00fcste Siziliens .", "paragraph_sentence": "Palermo == Geografie == Die acht Stadtbezirke (''circoscrizioni'') / die historische Altstadt befindet sich im ersten Bezirk Die Stadt liegt an einer Bucht des Tyrrhenischen Meeres an der Nordk\u00fcste Siziliens . Begrenzt wird die Bucht im Norden vom rund 600 Meter hohen Monte Pellegrino, im Osten vom Monte Catalfano. Die Ebene zwischen den Bergen wird italienisch ''Conca d\u2019Oro'' (\u201eGoldenes Becken\u201c) genannt, vermutlich wegen der Orangenhaine, die Palermo zur Zeit der arabischen Herrschaft umgaben. Heute dehnt sich das Stadtgebiet \u00fcber fast die ganze ''Conca d\u2019oro'' aus. Die Ebene gilt als sehr fruchtbar. Palermo bildet eine Agglomeration und ist mit 659.433 Einwohnern (2009) in der Kernstadt und etwas \u00fcber einer Million Einwohnern in der Metropolregion die gr\u00f6\u00dfte Stadt Siziliens. Neben den innerst\u00e4dtischen ''Quartieri'' und ''Mandamenti'' geh\u00f6ren folgende ''frazioni'' in den Randgebieten zur Stadt: Acqua dei Corsari, Altarello, Aquino, Arenella, Bandita, Boccadifalco, Brancaccio, Ciaculli, Mezzomonreale, Mondello, Pallavicino, Partanna, Pomara, Resuttana, San Lorenzo, Santuario di Santa Rosalia, Sferracavallo, Tommaso Natale, Vergine Maria, Villagrazia. Palermo geh\u00f6rt zur \u201eRegione Agraria n. 13 - Pianura Conca d\u2019Oro\u201c und ist Mitglied der kommunalen Vereinigungen \u201eAssociazione Italiana Citt\u00e0 Ciclabili\u201c, \u201eAssociazione Nazionale Citt\u00e0 del Pesce di Mare\u201c und \u201eAssociazione Citt\u00e0 italiane per la mobilit\u00e0 sostenibile e lo sviluppo dei trasporti\u201c. Palermo ist in acht Stadtbezirke (''circoscrizioni'') eingeteilt, die ihrerseits wiederum in insgesamt 34 Stadtviertel (quartieri) unterteilt sind. Die Nachbargemeinden Palermos sind Altofonte, Belmonte Mezzagno, Ficarazzi, Isola delle Femmine, Misilmeri, Monreale, Torretta und Villabate.", "paragraph_answer": "Palermo == Geografie == Die acht Stadtbezirke (''circoscrizioni'') / die historische Altstadt befindet sich im ersten Bezirk Die Stadt liegt an einer Bucht des Tyrrhenischen Meeres an der Nordk\u00fcste Siziliens . Begrenzt wird die Bucht im Norden vom rund 600 Meter hohen Monte Pellegrino, im Osten vom Monte Catalfano. Die Ebene zwischen den Bergen wird italienisch ''Conca d\u2019Oro'' (\u201eGoldenes Becken\u201c) genannt, vermutlich wegen der Orangenhaine, die Palermo zur Zeit der arabischen Herrschaft umgaben. Heute dehnt sich das Stadtgebiet \u00fcber fast die ganze ''Conca d\u2019oro'' aus. Die Ebene gilt als sehr fruchtbar. Palermo bildet eine Agglomeration und ist mit 659.433 Einwohnern (2009) in der Kernstadt und etwas \u00fcber einer Million Einwohnern in der Metropolregion die gr\u00f6\u00dfte Stadt Siziliens. Neben den innerst\u00e4dtischen ''Quartieri'' und ''Mandamenti'' geh\u00f6ren folgende ''frazioni'' in den Randgebieten zur Stadt: Acqua dei Corsari, Altarello, Aquino, Arenella, Bandita, Boccadifalco, Brancaccio, Ciaculli, Mezzomonreale, Mondello, Pallavicino, Partanna, Pomara, Resuttana, San Lorenzo, Santuario di Santa Rosalia, Sferracavallo, Tommaso Natale, Vergine Maria, Villagrazia. Palermo geh\u00f6rt zur \u201eRegione Agraria n. 13 - Pianura Conca d\u2019Oro\u201c und ist Mitglied der kommunalen Vereinigungen \u201eAssociazione Italiana Citt\u00e0 Ciclabili\u201c, \u201eAssociazione Nazionale Citt\u00e0 del Pesce di Mare\u201c und \u201eAssociazione Citt\u00e0 italiane per la mobilit\u00e0 sostenibile e lo sviluppo dei trasporti\u201c. Palermo ist in acht Stadtbezirke (''circoscrizioni'') eingeteilt, die ihrerseits wiederum in insgesamt 34 Stadtviertel (quartieri) unterteilt sind. Die Nachbargemeinden Palermos sind Altofonte, Belmonte Mezzagno, Ficarazzi, Isola delle Femmine, Misilmeri, Monreale, Torretta und Villabate.", "sentence_answer": "die historische Altstadt befindet sich im ersten Bezirk Die Stadt liegt an einer Bucht des Tyrrhenischen Meeres an der Nordk\u00fcste Siziliens .", "paragraph_id": 38338} {"question": "Wie hoch ist der Monte Pellegrino?", "paragraph": "Palermo\n\n== Geografie ==\nDie acht Stadtbezirke (''circoscrizioni'') / die historische Altstadt befindet sich im ersten Bezirk\nDie Stadt liegt an einer Bucht des Tyrrhenischen Meeres an der Nordk\u00fcste Siziliens. Begrenzt wird die Bucht im Norden vom rund 600 Meter hohen Monte Pellegrino, im Osten vom Monte Catalfano.\nDie Ebene zwischen den Bergen wird italienisch ''Conca d\u2019Oro'' (\u201eGoldenes Becken\u201c) genannt, vermutlich wegen der Orangenhaine, die Palermo zur Zeit der arabischen Herrschaft umgaben. Heute dehnt sich das Stadtgebiet \u00fcber fast die ganze ''Conca d\u2019oro'' aus. Die Ebene gilt als sehr fruchtbar.\nPalermo bildet eine Agglomeration und ist mit 659.433 Einwohnern (2009) in der Kernstadt und etwas \u00fcber einer Million Einwohnern in der Metropolregion die gr\u00f6\u00dfte Stadt Siziliens. Neben den innerst\u00e4dtischen ''Quartieri'' und ''Mandamenti'' geh\u00f6ren folgende ''frazioni'' in den Randgebieten zur Stadt: Acqua dei Corsari, Altarello, Aquino, Arenella, Bandita, Boccadifalco, Brancaccio, Ciaculli, Mezzomonreale, Mondello, Pallavicino, Partanna, Pomara, Resuttana, San Lorenzo, Santuario di Santa Rosalia, Sferracavallo, Tommaso Natale, Vergine Maria, Villagrazia.\nPalermo geh\u00f6rt zur \u201eRegione Agraria n. 13 - Pianura Conca d\u2019Oro\u201c und ist Mitglied der kommunalen Vereinigungen \u201eAssociazione Italiana Citt\u00e0 Ciclabili\u201c, \u201eAssociazione Nazionale Citt\u00e0 del Pesce di Mare\u201c und \u201eAssociazione Citt\u00e0 italiane per la mobilit\u00e0 sostenibile e lo sviluppo dei trasporti\u201c.\nPalermo ist in acht Stadtbezirke (''circoscrizioni'') eingeteilt, die ihrerseits wiederum in insgesamt 34 Stadtviertel (quartieri) unterteilt sind.\nDie Nachbargemeinden Palermos sind Altofonte, Belmonte Mezzagno, Ficarazzi, Isola delle Femmine, Misilmeri, Monreale, Torretta und Villabate.", "answer": "600 Meter", "sentence": "Begrenzt wird die Bucht im Norden vom rund 600 Meter hohen Monte Pellegrino, im Osten vom Monte Catalfano.", "paragraph_sentence": "Palermo == Geografie == Die acht Stadtbezirke (''circoscrizioni'') / die historische Altstadt befindet sich im ersten Bezirk Die Stadt liegt an einer Bucht des Tyrrhenischen Meeres an der Nordk\u00fcste Siziliens. Begrenzt wird die Bucht im Norden vom rund 600 Meter hohen Monte Pellegrino, im Osten vom Monte Catalfano. Die Ebene zwischen den Bergen wird italienisch ''Conca d\u2019Oro'' (\u201eGoldenes Becken\u201c) genannt, vermutlich wegen der Orangenhaine, die Palermo zur Zeit der arabischen Herrschaft umgaben. Heute dehnt sich das Stadtgebiet \u00fcber fast die ganze ''Conca d\u2019oro'' aus. Die Ebene gilt als sehr fruchtbar. Palermo bildet eine Agglomeration und ist mit 659.433 Einwohnern (2009) in der Kernstadt und etwas \u00fcber einer Million Einwohnern in der Metropolregion die gr\u00f6\u00dfte Stadt Siziliens. Neben den innerst\u00e4dtischen ''Quartieri'' und ''Mandamenti'' geh\u00f6ren folgende ''frazioni'' in den Randgebieten zur Stadt: Acqua dei Corsari, Altarello, Aquino, Arenella, Bandita, Boccadifalco, Brancaccio, Ciaculli, Mezzomonreale, Mondello, Pallavicino, Partanna, Pomara, Resuttana, San Lorenzo, Santuario di Santa Rosalia, Sferracavallo, Tommaso Natale, Vergine Maria, Villagrazia. Palermo geh\u00f6rt zur \u201eRegione Agraria n. 13 - Pianura Conca d\u2019Oro\u201c und ist Mitglied der kommunalen Vereinigungen \u201eAssociazione Italiana Citt\u00e0 Ciclabili\u201c, \u201eAssociazione Nazionale Citt\u00e0 del Pesce di Mare\u201c und \u201eAssociazione Citt\u00e0 italiane per la mobilit\u00e0 sostenibile e lo sviluppo dei trasporti\u201c. Palermo ist in acht Stadtbezirke (''circoscrizioni'') eingeteilt, die ihrerseits wiederum in insgesamt 34 Stadtviertel (quartieri) unterteilt sind. Die Nachbargemeinden Palermos sind Altofonte, Belmonte Mezzagno, Ficarazzi, Isola delle Femmine, Misilmeri, Monreale, Torretta und Villabate.", "paragraph_answer": "Palermo == Geografie == Die acht Stadtbezirke (''circoscrizioni'') / die historische Altstadt befindet sich im ersten Bezirk Die Stadt liegt an einer Bucht des Tyrrhenischen Meeres an der Nordk\u00fcste Siziliens. Begrenzt wird die Bucht im Norden vom rund 600 Meter hohen Monte Pellegrino, im Osten vom Monte Catalfano. Die Ebene zwischen den Bergen wird italienisch ''Conca d\u2019Oro'' (\u201eGoldenes Becken\u201c) genannt, vermutlich wegen der Orangenhaine, die Palermo zur Zeit der arabischen Herrschaft umgaben. Heute dehnt sich das Stadtgebiet \u00fcber fast die ganze ''Conca d\u2019oro'' aus. Die Ebene gilt als sehr fruchtbar. Palermo bildet eine Agglomeration und ist mit 659.433 Einwohnern (2009) in der Kernstadt und etwas \u00fcber einer Million Einwohnern in der Metropolregion die gr\u00f6\u00dfte Stadt Siziliens. Neben den innerst\u00e4dtischen ''Quartieri'' und ''Mandamenti'' geh\u00f6ren folgende ''frazioni'' in den Randgebieten zur Stadt: Acqua dei Corsari, Altarello, Aquino, Arenella, Bandita, Boccadifalco, Brancaccio, Ciaculli, Mezzomonreale, Mondello, Pallavicino, Partanna, Pomara, Resuttana, San Lorenzo, Santuario di Santa Rosalia, Sferracavallo, Tommaso Natale, Vergine Maria, Villagrazia. Palermo geh\u00f6rt zur \u201eRegione Agraria n. 13 - Pianura Conca d\u2019Oro\u201c und ist Mitglied der kommunalen Vereinigungen \u201eAssociazione Italiana Citt\u00e0 Ciclabili\u201c, \u201eAssociazione Nazionale Citt\u00e0 del Pesce di Mare\u201c und \u201eAssociazione Citt\u00e0 italiane per la mobilit\u00e0 sostenibile e lo sviluppo dei trasporti\u201c. Palermo ist in acht Stadtbezirke (''circoscrizioni'') eingeteilt, die ihrerseits wiederum in insgesamt 34 Stadtviertel (quartieri) unterteilt sind. Die Nachbargemeinden Palermos sind Altofonte, Belmonte Mezzagno, Ficarazzi, Isola delle Femmine, Misilmeri, Monreale, Torretta und Villabate.", "sentence_answer": "Begrenzt wird die Bucht im Norden vom rund 600 Meter hohen Monte Pellegrino, im Osten vom Monte Catalfano.", "paragraph_id": 38339} {"question": "Was hei\u00dft Conca d'Oro?", "paragraph": "Palermo\n\n== Geografie ==\nDie acht Stadtbezirke (''circoscrizioni'') / die historische Altstadt befindet sich im ersten Bezirk\nDie Stadt liegt an einer Bucht des Tyrrhenischen Meeres an der Nordk\u00fcste Siziliens. Begrenzt wird die Bucht im Norden vom rund 600 Meter hohen Monte Pellegrino, im Osten vom Monte Catalfano.\nDie Ebene zwischen den Bergen wird italienisch ''Conca d\u2019Oro'' (\u201eGoldenes Becken\u201c) genannt, vermutlich wegen der Orangenhaine, die Palermo zur Zeit der arabischen Herrschaft umgaben. Heute dehnt sich das Stadtgebiet \u00fcber fast die ganze ''Conca d\u2019oro'' aus. Die Ebene gilt als sehr fruchtbar.\nPalermo bildet eine Agglomeration und ist mit 659.433 Einwohnern (2009) in der Kernstadt und etwas \u00fcber einer Million Einwohnern in der Metropolregion die gr\u00f6\u00dfte Stadt Siziliens. Neben den innerst\u00e4dtischen ''Quartieri'' und ''Mandamenti'' geh\u00f6ren folgende ''frazioni'' in den Randgebieten zur Stadt: Acqua dei Corsari, Altarello, Aquino, Arenella, Bandita, Boccadifalco, Brancaccio, Ciaculli, Mezzomonreale, Mondello, Pallavicino, Partanna, Pomara, Resuttana, San Lorenzo, Santuario di Santa Rosalia, Sferracavallo, Tommaso Natale, Vergine Maria, Villagrazia.\nPalermo geh\u00f6rt zur \u201eRegione Agraria n. 13 - Pianura Conca d\u2019Oro\u201c und ist Mitglied der kommunalen Vereinigungen \u201eAssociazione Italiana Citt\u00e0 Ciclabili\u201c, \u201eAssociazione Nazionale Citt\u00e0 del Pesce di Mare\u201c und \u201eAssociazione Citt\u00e0 italiane per la mobilit\u00e0 sostenibile e lo sviluppo dei trasporti\u201c.\nPalermo ist in acht Stadtbezirke (''circoscrizioni'') eingeteilt, die ihrerseits wiederum in insgesamt 34 Stadtviertel (quartieri) unterteilt sind.\nDie Nachbargemeinden Palermos sind Altofonte, Belmonte Mezzagno, Ficarazzi, Isola delle Femmine, Misilmeri, Monreale, Torretta und Villabate.", "answer": "Goldenes Becken", "sentence": "(\u201e Goldenes Becken \u201c", "paragraph_sentence": "Palermo == Geografie == Die acht Stadtbezirke (''circoscrizioni'') / die historische Altstadt befindet sich im ersten Bezirk Die Stadt liegt an einer Bucht des Tyrrhenischen Meeres an der Nordk\u00fcste Siziliens. Begrenzt wird die Bucht im Norden vom rund 600 Meter hohen Monte Pellegrino, im Osten vom Monte Catalfano. Die Ebene zwischen den Bergen wird italienisch '' Conca d\u2019Oro'' (\u201e Goldenes Becken \u201c ) genannt, vermutlich wegen der Orangenhaine, die Palermo zur Zeit der arabischen Herrschaft umgaben. Heute dehnt sich das Stadtgebiet \u00fcber fast die ganze ''Conca d\u2019oro'' aus. Die Ebene gilt als sehr fruchtbar. Palermo bildet eine Agglomeration und ist mit 659.433 Einwohnern (2009) in der Kernstadt und etwas \u00fcber einer Million Einwohnern in der Metropolregion die gr\u00f6\u00dfte Stadt Siziliens. Neben den innerst\u00e4dtischen ''Quartieri'' und ''Mandamenti'' geh\u00f6ren folgende ''frazioni'' in den Randgebieten zur Stadt: Acqua dei Corsari, Altarello, Aquino, Arenella, Bandita, Boccadifalco, Brancaccio, Ciaculli, Mezzomonreale, Mondello, Pallavicino, Partanna, Pomara, Resuttana, San Lorenzo, Santuario di Santa Rosalia, Sferracavallo, Tommaso Natale, Vergine Maria, Villagrazia. Palermo geh\u00f6rt zur \u201eRegione Agraria n. 13 - Pianura Conca d\u2019Oro\u201c und ist Mitglied der kommunalen Vereinigungen \u201eAssociazione Italiana Citt\u00e0 Ciclabili\u201c, \u201eAssociazione Nazionale Citt\u00e0 del Pesce di Mare\u201c und \u201eAssociazione Citt\u00e0 italiane per la mobilit\u00e0 sostenibile e lo sviluppo dei trasporti\u201c. Palermo ist in acht Stadtbezirke (''circoscrizioni'') eingeteilt, die ihrerseits wiederum in insgesamt 34 Stadtviertel (quartieri) unterteilt sind. Die Nachbargemeinden Palermos sind Altofonte, Belmonte Mezzagno, Ficarazzi, Isola delle Femmine, Misilmeri, Monreale, Torretta und Villabate.", "paragraph_answer": "Palermo == Geografie == Die acht Stadtbezirke (''circoscrizioni'') / die historische Altstadt befindet sich im ersten Bezirk Die Stadt liegt an einer Bucht des Tyrrhenischen Meeres an der Nordk\u00fcste Siziliens. Begrenzt wird die Bucht im Norden vom rund 600 Meter hohen Monte Pellegrino, im Osten vom Monte Catalfano. Die Ebene zwischen den Bergen wird italienisch ''Conca d\u2019Oro'' (\u201e Goldenes Becken \u201c) genannt, vermutlich wegen der Orangenhaine, die Palermo zur Zeit der arabischen Herrschaft umgaben. Heute dehnt sich das Stadtgebiet \u00fcber fast die ganze ''Conca d\u2019oro'' aus. Die Ebene gilt als sehr fruchtbar. Palermo bildet eine Agglomeration und ist mit 659.433 Einwohnern (2009) in der Kernstadt und etwas \u00fcber einer Million Einwohnern in der Metropolregion die gr\u00f6\u00dfte Stadt Siziliens. Neben den innerst\u00e4dtischen ''Quartieri'' und ''Mandamenti'' geh\u00f6ren folgende ''frazioni'' in den Randgebieten zur Stadt: Acqua dei Corsari, Altarello, Aquino, Arenella, Bandita, Boccadifalco, Brancaccio, Ciaculli, Mezzomonreale, Mondello, Pallavicino, Partanna, Pomara, Resuttana, San Lorenzo, Santuario di Santa Rosalia, Sferracavallo, Tommaso Natale, Vergine Maria, Villagrazia. Palermo geh\u00f6rt zur \u201eRegione Agraria n. 13 - Pianura Conca d\u2019Oro\u201c und ist Mitglied der kommunalen Vereinigungen \u201eAssociazione Italiana Citt\u00e0 Ciclabili\u201c, \u201eAssociazione Nazionale Citt\u00e0 del Pesce di Mare\u201c und \u201eAssociazione Citt\u00e0 italiane per la mobilit\u00e0 sostenibile e lo sviluppo dei trasporti\u201c. Palermo ist in acht Stadtbezirke (''circoscrizioni'') eingeteilt, die ihrerseits wiederum in insgesamt 34 Stadtviertel (quartieri) unterteilt sind. Die Nachbargemeinden Palermos sind Altofonte, Belmonte Mezzagno, Ficarazzi, Isola delle Femmine, Misilmeri, Monreale, Torretta und Villabate.", "sentence_answer": "(\u201e Goldenes Becken \u201c", "paragraph_id": 38340} {"question": "Wieso wird die Gegend um Palermo Goldenes Becken genannt?", "paragraph": "Palermo\n\n== Geografie ==\nDie acht Stadtbezirke (''circoscrizioni'') / die historische Altstadt befindet sich im ersten Bezirk\nDie Stadt liegt an einer Bucht des Tyrrhenischen Meeres an der Nordk\u00fcste Siziliens. Begrenzt wird die Bucht im Norden vom rund 600 Meter hohen Monte Pellegrino, im Osten vom Monte Catalfano.\nDie Ebene zwischen den Bergen wird italienisch ''Conca d\u2019Oro'' (\u201eGoldenes Becken\u201c) genannt, vermutlich wegen der Orangenhaine, die Palermo zur Zeit der arabischen Herrschaft umgaben. Heute dehnt sich das Stadtgebiet \u00fcber fast die ganze ''Conca d\u2019oro'' aus. Die Ebene gilt als sehr fruchtbar.\nPalermo bildet eine Agglomeration und ist mit 659.433 Einwohnern (2009) in der Kernstadt und etwas \u00fcber einer Million Einwohnern in der Metropolregion die gr\u00f6\u00dfte Stadt Siziliens. Neben den innerst\u00e4dtischen ''Quartieri'' und ''Mandamenti'' geh\u00f6ren folgende ''frazioni'' in den Randgebieten zur Stadt: Acqua dei Corsari, Altarello, Aquino, Arenella, Bandita, Boccadifalco, Brancaccio, Ciaculli, Mezzomonreale, Mondello, Pallavicino, Partanna, Pomara, Resuttana, San Lorenzo, Santuario di Santa Rosalia, Sferracavallo, Tommaso Natale, Vergine Maria, Villagrazia.\nPalermo geh\u00f6rt zur \u201eRegione Agraria n. 13 - Pianura Conca d\u2019Oro\u201c und ist Mitglied der kommunalen Vereinigungen \u201eAssociazione Italiana Citt\u00e0 Ciclabili\u201c, \u201eAssociazione Nazionale Citt\u00e0 del Pesce di Mare\u201c und \u201eAssociazione Citt\u00e0 italiane per la mobilit\u00e0 sostenibile e lo sviluppo dei trasporti\u201c.\nPalermo ist in acht Stadtbezirke (''circoscrizioni'') eingeteilt, die ihrerseits wiederum in insgesamt 34 Stadtviertel (quartieri) unterteilt sind.\nDie Nachbargemeinden Palermos sind Altofonte, Belmonte Mezzagno, Ficarazzi, Isola delle Femmine, Misilmeri, Monreale, Torretta und Villabate.", "answer": "ermutlich wegen der Orangenhaine, die Palermo zur Zeit der arabischen Herrschaft umgaben", "sentence": "Die Ebene zwischen den Bergen wird italienisch ''Conca d\u2019Oro'' (\u201eGoldenes Becken\u201c) genannt, v ermutlich wegen der Orangenhaine, die Palermo zur Zeit der arabischen Herrschaft umgaben .", "paragraph_sentence": "Palermo == Geografie == Die acht Stadtbezirke (''circoscrizioni'') / die historische Altstadt befindet sich im ersten Bezirk Die Stadt liegt an einer Bucht des Tyrrhenischen Meeres an der Nordk\u00fcste Siziliens. Begrenzt wird die Bucht im Norden vom rund 600 Meter hohen Monte Pellegrino, im Osten vom Monte Catalfano. Die Ebene zwischen den Bergen wird italienisch ''Conca d\u2019Oro'' (\u201eGoldenes Becken\u201c) genannt, v ermutlich wegen der Orangenhaine, die Palermo zur Zeit der arabischen Herrschaft umgaben . Heute dehnt sich das Stadtgebiet \u00fcber fast die ganze ''Conca d\u2019oro'' aus. Die Ebene gilt als sehr fruchtbar. Palermo bildet eine Agglomeration und ist mit 659.433 Einwohnern (2009) in der Kernstadt und etwas \u00fcber einer Million Einwohnern in der Metropolregion die gr\u00f6\u00dfte Stadt Siziliens. Neben den innerst\u00e4dtischen ''Quartieri'' und ''Mandamenti'' geh\u00f6ren folgende ''frazioni'' in den Randgebieten zur Stadt: Acqua dei Corsari, Altarello, Aquino, Arenella, Bandita, Boccadifalco, Brancaccio, Ciaculli, Mezzomonreale, Mondello, Pallavicino, Partanna, Pomara, Resuttana, San Lorenzo, Santuario di Santa Rosalia, Sferracavallo, Tommaso Natale, Vergine Maria, Villagrazia. Palermo geh\u00f6rt zur \u201eRegione Agraria n. 13 - Pianura Conca d\u2019Oro\u201c und ist Mitglied der kommunalen Vereinigungen \u201eAssociazione Italiana Citt\u00e0 Ciclabili\u201c, \u201eAssociazione Nazionale Citt\u00e0 del Pesce di Mare\u201c und \u201eAssociazione Citt\u00e0 italiane per la mobilit\u00e0 sostenibile e lo sviluppo dei trasporti\u201c. Palermo ist in acht Stadtbezirke (''circoscrizioni'') eingeteilt, die ihrerseits wiederum in insgesamt 34 Stadtviertel (quartieri) unterteilt sind. Die Nachbargemeinden Palermos sind Altofonte, Belmonte Mezzagno, Ficarazzi, Isola delle Femmine, Misilmeri, Monreale, Torretta und Villabate.", "paragraph_answer": "Palermo == Geografie == Die acht Stadtbezirke (''circoscrizioni'') / die historische Altstadt befindet sich im ersten Bezirk Die Stadt liegt an einer Bucht des Tyrrhenischen Meeres an der Nordk\u00fcste Siziliens. Begrenzt wird die Bucht im Norden vom rund 600 Meter hohen Monte Pellegrino, im Osten vom Monte Catalfano. Die Ebene zwischen den Bergen wird italienisch ''Conca d\u2019Oro'' (\u201eGoldenes Becken\u201c) genannt, v ermutlich wegen der Orangenhaine, die Palermo zur Zeit der arabischen Herrschaft umgaben . Heute dehnt sich das Stadtgebiet \u00fcber fast die ganze ''Conca d\u2019oro'' aus. Die Ebene gilt als sehr fruchtbar. Palermo bildet eine Agglomeration und ist mit 659.433 Einwohnern (2009) in der Kernstadt und etwas \u00fcber einer Million Einwohnern in der Metropolregion die gr\u00f6\u00dfte Stadt Siziliens. Neben den innerst\u00e4dtischen ''Quartieri'' und ''Mandamenti'' geh\u00f6ren folgende ''frazioni'' in den Randgebieten zur Stadt: Acqua dei Corsari, Altarello, Aquino, Arenella, Bandita, Boccadifalco, Brancaccio, Ciaculli, Mezzomonreale, Mondello, Pallavicino, Partanna, Pomara, Resuttana, San Lorenzo, Santuario di Santa Rosalia, Sferracavallo, Tommaso Natale, Vergine Maria, Villagrazia. Palermo geh\u00f6rt zur \u201eRegione Agraria n. 13 - Pianura Conca d\u2019Oro\u201c und ist Mitglied der kommunalen Vereinigungen \u201eAssociazione Italiana Citt\u00e0 Ciclabili\u201c, \u201eAssociazione Nazionale Citt\u00e0 del Pesce di Mare\u201c und \u201eAssociazione Citt\u00e0 italiane per la mobilit\u00e0 sostenibile e lo sviluppo dei trasporti\u201c. Palermo ist in acht Stadtbezirke (''circoscrizioni'') eingeteilt, die ihrerseits wiederum in insgesamt 34 Stadtviertel (quartieri) unterteilt sind. Die Nachbargemeinden Palermos sind Altofonte, Belmonte Mezzagno, Ficarazzi, Isola delle Femmine, Misilmeri, Monreale, Torretta und Villabate.", "sentence_answer": "Die Ebene zwischen den Bergen wird italienisch ''Conca d\u2019Oro'' (\u201eGoldenes Becken\u201c) genannt, v ermutlich wegen der Orangenhaine, die Palermo zur Zeit der arabischen Herrschaft umgaben .", "paragraph_id": 38341} {"question": "Wie viele Menschen leben in der Metropolregion Palermo?", "paragraph": "Palermo\n\n== Geografie ==\nDie acht Stadtbezirke (''circoscrizioni'') / die historische Altstadt befindet sich im ersten Bezirk\nDie Stadt liegt an einer Bucht des Tyrrhenischen Meeres an der Nordk\u00fcste Siziliens. Begrenzt wird die Bucht im Norden vom rund 600 Meter hohen Monte Pellegrino, im Osten vom Monte Catalfano.\nDie Ebene zwischen den Bergen wird italienisch ''Conca d\u2019Oro'' (\u201eGoldenes Becken\u201c) genannt, vermutlich wegen der Orangenhaine, die Palermo zur Zeit der arabischen Herrschaft umgaben. Heute dehnt sich das Stadtgebiet \u00fcber fast die ganze ''Conca d\u2019oro'' aus. Die Ebene gilt als sehr fruchtbar.\nPalermo bildet eine Agglomeration und ist mit 659.433 Einwohnern (2009) in der Kernstadt und etwas \u00fcber einer Million Einwohnern in der Metropolregion die gr\u00f6\u00dfte Stadt Siziliens. Neben den innerst\u00e4dtischen ''Quartieri'' und ''Mandamenti'' geh\u00f6ren folgende ''frazioni'' in den Randgebieten zur Stadt: Acqua dei Corsari, Altarello, Aquino, Arenella, Bandita, Boccadifalco, Brancaccio, Ciaculli, Mezzomonreale, Mondello, Pallavicino, Partanna, Pomara, Resuttana, San Lorenzo, Santuario di Santa Rosalia, Sferracavallo, Tommaso Natale, Vergine Maria, Villagrazia.\nPalermo geh\u00f6rt zur \u201eRegione Agraria n. 13 - Pianura Conca d\u2019Oro\u201c und ist Mitglied der kommunalen Vereinigungen \u201eAssociazione Italiana Citt\u00e0 Ciclabili\u201c, \u201eAssociazione Nazionale Citt\u00e0 del Pesce di Mare\u201c und \u201eAssociazione Citt\u00e0 italiane per la mobilit\u00e0 sostenibile e lo sviluppo dei trasporti\u201c.\nPalermo ist in acht Stadtbezirke (''circoscrizioni'') eingeteilt, die ihrerseits wiederum in insgesamt 34 Stadtviertel (quartieri) unterteilt sind.\nDie Nachbargemeinden Palermos sind Altofonte, Belmonte Mezzagno, Ficarazzi, Isola delle Femmine, Misilmeri, Monreale, Torretta und Villabate.", "answer": "etwas \u00fcber einer Million Einwohnern", "sentence": "Palermo bildet eine Agglomeration und ist mit 659.433 Einwohnern (2009) in der Kernstadt und etwas \u00fcber einer Million Einwohnern in der Metropolregion die gr\u00f6\u00dfte Stadt Siziliens.", "paragraph_sentence": "Palermo == Geografie == Die acht Stadtbezirke (''circoscrizioni'') / die historische Altstadt befindet sich im ersten Bezirk Die Stadt liegt an einer Bucht des Tyrrhenischen Meeres an der Nordk\u00fcste Siziliens. Begrenzt wird die Bucht im Norden vom rund 600 Meter hohen Monte Pellegrino, im Osten vom Monte Catalfano. Die Ebene zwischen den Bergen wird italienisch ''Conca d\u2019Oro'' (\u201eGoldenes Becken\u201c) genannt, vermutlich wegen der Orangenhaine, die Palermo zur Zeit der arabischen Herrschaft umgaben. Heute dehnt sich das Stadtgebiet \u00fcber fast die ganze ''Conca d\u2019oro'' aus. Die Ebene gilt als sehr fruchtbar. Palermo bildet eine Agglomeration und ist mit 659.433 Einwohnern (2009) in der Kernstadt und etwas \u00fcber einer Million Einwohnern in der Metropolregion die gr\u00f6\u00dfte Stadt Siziliens. Neben den innerst\u00e4dtischen ''Quartieri'' und ''Mandamenti'' geh\u00f6ren folgende ''frazioni'' in den Randgebieten zur Stadt: Acqua dei Corsari, Altarello, Aquino, Arenella, Bandita, Boccadifalco, Brancaccio, Ciaculli, Mezzomonreale, Mondello, Pallavicino, Partanna, Pomara, Resuttana, San Lorenzo, Santuario di Santa Rosalia, Sferracavallo, Tommaso Natale, Vergine Maria, Villagrazia. Palermo geh\u00f6rt zur \u201eRegione Agraria n. 13 - Pianura Conca d\u2019Oro\u201c und ist Mitglied der kommunalen Vereinigungen \u201eAssociazione Italiana Citt\u00e0 Ciclabili\u201c, \u201eAssociazione Nazionale Citt\u00e0 del Pesce di Mare\u201c und \u201eAssociazione Citt\u00e0 italiane per la mobilit\u00e0 sostenibile e lo sviluppo dei trasporti\u201c. Palermo ist in acht Stadtbezirke (''circoscrizioni'') eingeteilt, die ihrerseits wiederum in insgesamt 34 Stadtviertel (quartieri) unterteilt sind. Die Nachbargemeinden Palermos sind Altofonte, Belmonte Mezzagno, Ficarazzi, Isola delle Femmine, Misilmeri, Monreale, Torretta und Villabate.", "paragraph_answer": "Palermo == Geografie == Die acht Stadtbezirke (''circoscrizioni'') / die historische Altstadt befindet sich im ersten Bezirk Die Stadt liegt an einer Bucht des Tyrrhenischen Meeres an der Nordk\u00fcste Siziliens. Begrenzt wird die Bucht im Norden vom rund 600 Meter hohen Monte Pellegrino, im Osten vom Monte Catalfano. Die Ebene zwischen den Bergen wird italienisch ''Conca d\u2019Oro'' (\u201eGoldenes Becken\u201c) genannt, vermutlich wegen der Orangenhaine, die Palermo zur Zeit der arabischen Herrschaft umgaben. Heute dehnt sich das Stadtgebiet \u00fcber fast die ganze ''Conca d\u2019oro'' aus. Die Ebene gilt als sehr fruchtbar. Palermo bildet eine Agglomeration und ist mit 659.433 Einwohnern (2009) in der Kernstadt und etwas \u00fcber einer Million Einwohnern in der Metropolregion die gr\u00f6\u00dfte Stadt Siziliens. Neben den innerst\u00e4dtischen ''Quartieri'' und ''Mandamenti'' geh\u00f6ren folgende ''frazioni'' in den Randgebieten zur Stadt: Acqua dei Corsari, Altarello, Aquino, Arenella, Bandita, Boccadifalco, Brancaccio, Ciaculli, Mezzomonreale, Mondello, Pallavicino, Partanna, Pomara, Resuttana, San Lorenzo, Santuario di Santa Rosalia, Sferracavallo, Tommaso Natale, Vergine Maria, Villagrazia. Palermo geh\u00f6rt zur \u201eRegione Agraria n. 13 - Pianura Conca d\u2019Oro\u201c und ist Mitglied der kommunalen Vereinigungen \u201eAssociazione Italiana Citt\u00e0 Ciclabili\u201c, \u201eAssociazione Nazionale Citt\u00e0 del Pesce di Mare\u201c und \u201eAssociazione Citt\u00e0 italiane per la mobilit\u00e0 sostenibile e lo sviluppo dei trasporti\u201c. Palermo ist in acht Stadtbezirke (''circoscrizioni'') eingeteilt, die ihrerseits wiederum in insgesamt 34 Stadtviertel (quartieri) unterteilt sind. Die Nachbargemeinden Palermos sind Altofonte, Belmonte Mezzagno, Ficarazzi, Isola delle Femmine, Misilmeri, Monreale, Torretta und Villabate.", "sentence_answer": "Palermo bildet eine Agglomeration und ist mit 659.433 Einwohnern (2009) in der Kernstadt und etwas \u00fcber einer Million Einwohnern in der Metropolregion die gr\u00f6\u00dfte Stadt Siziliens.", "paragraph_id": 38342} {"question": "wie viele Bezirke gibt es in Palermo?", "paragraph": "Palermo\n\n== Geografie ==\nDie acht Stadtbezirke (''circoscrizioni'') / die historische Altstadt befindet sich im ersten Bezirk\nDie Stadt liegt an einer Bucht des Tyrrhenischen Meeres an der Nordk\u00fcste Siziliens. Begrenzt wird die Bucht im Norden vom rund 600 Meter hohen Monte Pellegrino, im Osten vom Monte Catalfano.\nDie Ebene zwischen den Bergen wird italienisch ''Conca d\u2019Oro'' (\u201eGoldenes Becken\u201c) genannt, vermutlich wegen der Orangenhaine, die Palermo zur Zeit der arabischen Herrschaft umgaben. Heute dehnt sich das Stadtgebiet \u00fcber fast die ganze ''Conca d\u2019oro'' aus. Die Ebene gilt als sehr fruchtbar.\nPalermo bildet eine Agglomeration und ist mit 659.433 Einwohnern (2009) in der Kernstadt und etwas \u00fcber einer Million Einwohnern in der Metropolregion die gr\u00f6\u00dfte Stadt Siziliens. Neben den innerst\u00e4dtischen ''Quartieri'' und ''Mandamenti'' geh\u00f6ren folgende ''frazioni'' in den Randgebieten zur Stadt: Acqua dei Corsari, Altarello, Aquino, Arenella, Bandita, Boccadifalco, Brancaccio, Ciaculli, Mezzomonreale, Mondello, Pallavicino, Partanna, Pomara, Resuttana, San Lorenzo, Santuario di Santa Rosalia, Sferracavallo, Tommaso Natale, Vergine Maria, Villagrazia.\nPalermo geh\u00f6rt zur \u201eRegione Agraria n. 13 - Pianura Conca d\u2019Oro\u201c und ist Mitglied der kommunalen Vereinigungen \u201eAssociazione Italiana Citt\u00e0 Ciclabili\u201c, \u201eAssociazione Nazionale Citt\u00e0 del Pesce di Mare\u201c und \u201eAssociazione Citt\u00e0 italiane per la mobilit\u00e0 sostenibile e lo sviluppo dei trasporti\u201c.\nPalermo ist in acht Stadtbezirke (''circoscrizioni'') eingeteilt, die ihrerseits wiederum in insgesamt 34 Stadtviertel (quartieri) unterteilt sind.\nDie Nachbargemeinden Palermos sind Altofonte, Belmonte Mezzagno, Ficarazzi, Isola delle Femmine, Misilmeri, Monreale, Torretta und Villabate.", "answer": "acht", "sentence": "Die acht Stadtbezirke (''circoscrizioni'') /", "paragraph_sentence": "Palermo == Geografie == Die acht Stadtbezirke (''circoscrizioni'') / die historische Altstadt befindet sich im ersten Bezirk Die Stadt liegt an einer Bucht des Tyrrhenischen Meeres an der Nordk\u00fcste Siziliens. Begrenzt wird die Bucht im Norden vom rund 600 Meter hohen Monte Pellegrino, im Osten vom Monte Catalfano. Die Ebene zwischen den Bergen wird italienisch ''Conca d\u2019Oro'' (\u201eGoldenes Becken\u201c) genannt, vermutlich wegen der Orangenhaine, die Palermo zur Zeit der arabischen Herrschaft umgaben. Heute dehnt sich das Stadtgebiet \u00fcber fast die ganze ''Conca d\u2019oro'' aus. Die Ebene gilt als sehr fruchtbar. Palermo bildet eine Agglomeration und ist mit 659.433 Einwohnern (2009) in der Kernstadt und etwas \u00fcber einer Million Einwohnern in der Metropolregion die gr\u00f6\u00dfte Stadt Siziliens. Neben den innerst\u00e4dtischen ''Quartieri'' und ''Mandamenti'' geh\u00f6ren folgende ''frazioni'' in den Randgebieten zur Stadt: Acqua dei Corsari, Altarello, Aquino, Arenella, Bandita, Boccadifalco, Brancaccio, Ciaculli, Mezzomonreale, Mondello, Pallavicino, Partanna, Pomara, Resuttana, San Lorenzo, Santuario di Santa Rosalia, Sferracavallo, Tommaso Natale, Vergine Maria, Villagrazia. Palermo geh\u00f6rt zur \u201eRegione Agraria n. 13 - Pianura Conca d\u2019Oro\u201c und ist Mitglied der kommunalen Vereinigungen \u201eAssociazione Italiana Citt\u00e0 Ciclabili\u201c, \u201eAssociazione Nazionale Citt\u00e0 del Pesce di Mare\u201c und \u201eAssociazione Citt\u00e0 italiane per la mobilit\u00e0 sostenibile e lo sviluppo dei trasporti\u201c. Palermo ist in acht Stadtbezirke (''circoscrizioni'') eingeteilt, die ihrerseits wiederum in insgesamt 34 Stadtviertel (quartieri) unterteilt sind. Die Nachbargemeinden Palermos sind Altofonte, Belmonte Mezzagno, Ficarazzi, Isola delle Femmine, Misilmeri, Monreale, Torretta und Villabate.", "paragraph_answer": "Palermo == Geografie == Die acht Stadtbezirke (''circoscrizioni'') / die historische Altstadt befindet sich im ersten Bezirk Die Stadt liegt an einer Bucht des Tyrrhenischen Meeres an der Nordk\u00fcste Siziliens. Begrenzt wird die Bucht im Norden vom rund 600 Meter hohen Monte Pellegrino, im Osten vom Monte Catalfano. Die Ebene zwischen den Bergen wird italienisch ''Conca d\u2019Oro'' (\u201eGoldenes Becken\u201c) genannt, vermutlich wegen der Orangenhaine, die Palermo zur Zeit der arabischen Herrschaft umgaben. Heute dehnt sich das Stadtgebiet \u00fcber fast die ganze ''Conca d\u2019oro'' aus. Die Ebene gilt als sehr fruchtbar. Palermo bildet eine Agglomeration und ist mit 659.433 Einwohnern (2009) in der Kernstadt und etwas \u00fcber einer Million Einwohnern in der Metropolregion die gr\u00f6\u00dfte Stadt Siziliens. Neben den innerst\u00e4dtischen ''Quartieri'' und ''Mandamenti'' geh\u00f6ren folgende ''frazioni'' in den Randgebieten zur Stadt: Acqua dei Corsari, Altarello, Aquino, Arenella, Bandita, Boccadifalco, Brancaccio, Ciaculli, Mezzomonreale, Mondello, Pallavicino, Partanna, Pomara, Resuttana, San Lorenzo, Santuario di Santa Rosalia, Sferracavallo, Tommaso Natale, Vergine Maria, Villagrazia. Palermo geh\u00f6rt zur \u201eRegione Agraria n. 13 - Pianura Conca d\u2019Oro\u201c und ist Mitglied der kommunalen Vereinigungen \u201eAssociazione Italiana Citt\u00e0 Ciclabili\u201c, \u201eAssociazione Nazionale Citt\u00e0 del Pesce di Mare\u201c und \u201eAssociazione Citt\u00e0 italiane per la mobilit\u00e0 sostenibile e lo sviluppo dei trasporti\u201c. Palermo ist in acht Stadtbezirke (''circoscrizioni'') eingeteilt, die ihrerseits wiederum in insgesamt 34 Stadtviertel (quartieri) unterteilt sind. Die Nachbargemeinden Palermos sind Altofonte, Belmonte Mezzagno, Ficarazzi, Isola delle Femmine, Misilmeri, Monreale, Torretta und Villabate.", "sentence_answer": "Die acht Stadtbezirke (''circoscrizioni'') /", "paragraph_id": 38343} {"question": "Wie hei\u00dft die Sammlung von Hirtengedichten von Vergil?", "paragraph": "Vergil\n\n=== Eklogen (Bucolica) ===\nDie ''Eklogen'' oder ''Bucolica'' sind eine Sammlung von zehn Hirtengedichten Vergils, die etwa zwischen 43 und 39 v. Chr. entstanden sind.\nAls historischer Hintergrund erscheinen vor allem in der ersten und neunten Ekloge die Landverteilungen der Jahre 42/41 nach der Niederlage von Brutus und Cassius, den M\u00f6rdern Caesars, bei denen die entlassenen Soldaten der Sieger auf enteignetem Land in Italien angesiedelt wurden. Dass auch das Landgut Vergils bei Mantua beschlagnahmt worden sei, er jedoch seinen Grundbesitz von Octavian zur\u00fcckerstattet bekommen habe, hat man bereits in der Sp\u00e4tantike aus dem ersten Gedicht (entstanden wohl 40 v. Chr., nach Meinung Clausens erst 35 v. Chr.) entnehmen wollen.", "answer": "Eklogen", "sentence": "Vergil\n\n=== Eklogen (Bucolica) ===\n", "paragraph_sentence": " Vergil === Eklogen (Bucolica) === Die ''Eklogen'' oder ''Bucolica'' sind eine Sammlung von zehn Hirtengedichten Vergils, die etwa zwischen 43 und 39 v. Chr. entstanden sind. Als historischer Hintergrund erscheinen vor allem in der ersten und neunten Ekloge die Landverteilungen der Jahre 42/41 nach der Niederlage von Brutus und Cassius, den M\u00f6rdern Caesars, bei denen die entlassenen Soldaten der Sieger auf enteignetem Land in Italien angesiedelt wurden. Dass auch das Landgut Vergils bei Mantua beschlagnahmt worden sei, er jedoch seinen Grundbesitz von Octavian zur\u00fcckerstattet bekommen habe, hat man bereits in der Sp\u00e4tantike aus dem ersten Gedicht (entstanden wohl 40 v. Chr., nach Meinung Clausens erst 35 v. Chr.) entnehmen wollen.", "paragraph_answer": "Vergil === Eklogen (Bucolica) === Die ''Eklogen'' oder ''Bucolica'' sind eine Sammlung von zehn Hirtengedichten Vergils, die etwa zwischen 43 und 39 v. Chr. entstanden sind. Als historischer Hintergrund erscheinen vor allem in der ersten und neunten Ekloge die Landverteilungen der Jahre 42/41 nach der Niederlage von Brutus und Cassius, den M\u00f6rdern Caesars, bei denen die entlassenen Soldaten der Sieger auf enteignetem Land in Italien angesiedelt wurden. 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Dass auch das Landgut Vergils bei Mantua beschlagnahmt worden sei, er jedoch seinen Grundbesitz von Octavian zur\u00fcckerstattet bekommen habe, hat man bereits in der Sp\u00e4tantike aus dem ersten Gedicht (entstanden wohl 40 v. Chr., nach Meinung Clausens erst 35 v. Chr.) entnehmen wollen.", "paragraph_answer": "Vergil === Eklogen ( Bucolica ) === Die ''Eklogen'' oder ''Bucolica'' sind eine Sammlung von zehn Hirtengedichten Vergils, die etwa zwischen 43 und 39 v. Chr. entstanden sind. Als historischer Hintergrund erscheinen vor allem in der ersten und neunten Ekloge die Landverteilungen der Jahre 42/41 nach der Niederlage von Brutus und Cassius, den M\u00f6rdern Caesars, bei denen die entlassenen Soldaten der Sieger auf enteignetem Land in Italien angesiedelt wurden. Dass auch das Landgut Vergils bei Mantua beschlagnahmt worden sei, er jedoch seinen Grundbesitz von Octavian zur\u00fcckerstattet bekommen habe, hat man bereits in der Sp\u00e4tantike aus dem ersten Gedicht (entstanden wohl 40 v. Chr., nach Meinung Clausens erst 35 v. Chr.) entnehmen wollen.", "sentence_answer": "Eklogen ( Bucolica )", "paragraph_id": 38535} {"question": "Wann hat Vergil die Eklogen geschrieben?", "paragraph": "Vergil\n\n=== Eklogen (Bucolica) ===\nDie ''Eklogen'' oder ''Bucolica'' sind eine Sammlung von zehn Hirtengedichten Vergils, die etwa zwischen 43 und 39 v. Chr. entstanden sind.\nAls historischer Hintergrund erscheinen vor allem in der ersten und neunten Ekloge die Landverteilungen der Jahre 42/41 nach der Niederlage von Brutus und Cassius, den M\u00f6rdern Caesars, bei denen die entlassenen Soldaten der Sieger auf enteignetem Land in Italien angesiedelt wurden. Dass auch das Landgut Vergils bei Mantua beschlagnahmt worden sei, er jedoch seinen Grundbesitz von Octavian zur\u00fcckerstattet bekommen habe, hat man bereits in der Sp\u00e4tantike aus dem ersten Gedicht (entstanden wohl 40 v. Chr., nach Meinung Clausens erst 35 v. Chr.) entnehmen wollen.", "answer": " etwa zwischen 43 und 39 v. Chr", "sentence": "Die ''Eklogen'' oder ''Bucolica'' sind eine Sammlung von zehn Hirtengedichten Vergils, die etwa zwischen 43 und 39 v. Chr .", "paragraph_sentence": "Vergil === Eklogen (Bucolica) == = Die ''Eklogen'' oder ''Bucolica'' sind eine Sammlung von zehn Hirtengedichten Vergils, die etwa zwischen 43 und 39 v. Chr . entstanden sind. Als historischer Hintergrund erscheinen vor allem in der ersten und neunten Ekloge die Landverteilungen der Jahre 42/41 nach der Niederlage von Brutus und Cassius, den M\u00f6rdern Caesars, bei denen die entlassenen Soldaten der Sieger auf enteignetem Land in Italien angesiedelt wurden. Dass auch das Landgut Vergils bei Mantua beschlagnahmt worden sei, er jedoch seinen Grundbesitz von Octavian zur\u00fcckerstattet bekommen habe, hat man bereits in der Sp\u00e4tantike aus dem ersten Gedicht (entstanden wohl 40 v. Chr., nach Meinung Clausens erst 35 v. Chr.) entnehmen wollen.", "paragraph_answer": "Vergil === Eklogen (Bucolica) === Die ''Eklogen'' oder ''Bucolica'' sind eine Sammlung von zehn Hirtengedichten Vergils, die etwa zwischen 43 und 39 v. Chr . entstanden sind. Als historischer Hintergrund erscheinen vor allem in der ersten und neunten Ekloge die Landverteilungen der Jahre 42/41 nach der Niederlage von Brutus und Cassius, den M\u00f6rdern Caesars, bei denen die entlassenen Soldaten der Sieger auf enteignetem Land in Italien angesiedelt wurden. Dass auch das Landgut Vergils bei Mantua beschlagnahmt worden sei, er jedoch seinen Grundbesitz von Octavian zur\u00fcckerstattet bekommen habe, hat man bereits in der Sp\u00e4tantike aus dem ersten Gedicht (entstanden wohl 40 v. Chr., nach Meinung Clausens erst 35 v. Chr.) entnehmen wollen.", "sentence_answer": "Die ''Eklogen'' oder ''Bucolica'' sind eine Sammlung von zehn Hirtengedichten Vergils, die etwa zwischen 43 und 39 v. Chr .", "paragraph_id": 38536} {"question": "Welches politische Ereignis wird in der ersten Ekloge von Vergil aufgegriffen?", "paragraph": "Vergil\n\n=== Eklogen (Bucolica) ===\nDie ''Eklogen'' oder ''Bucolica'' sind eine Sammlung von zehn Hirtengedichten Vergils, die etwa zwischen 43 und 39 v. 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Dass auch das Landgut Vergils bei Mantua beschlagnahmt worden sei, er jedoch seinen Grundbesitz von Octavian zur\u00fcckerstattet bekommen habe, hat man bereits in der Sp\u00e4tantike aus dem ersten Gedicht (entstanden wohl 40 v. Chr., nach Meinung Clausens erst 35 v. Chr.) entnehmen wollen.", "paragraph_id": 38540} {"question": "Wieso ist die Deutsche Bahn von der EEG-Umlage ausgenommen?", "paragraph": "Bahnstrom\n\n== Bahnstrom und EEG-Umlage ==\nMit dem derzeitigen EEG ist die Deutsche Bahn AG von der EEG-Umlage \u00fcberwiegend befreit, da stromintensive Unternehmen des produzierenden Gewerbes sowie Schienenbahnen in ihrer internationalen und intermodalen Wettbewerbsf\u00e4higkeit durch eine besondere Ausgleichsregelung gesch\u00fctzt werden sollen. Auf Grund dieser Regelungen ( mit zugeh\u00f6rigen Regelungen EEG 2014) wird auf den Energiebezug nur bis eine Gigawattstunde pro Jahr die EEG-Umlage in voller H\u00f6he berechnet. F\u00fcr den Energieanteil zwischen einer und 10\u00a0Gigawattstunden sind 10 % der EEG-Umlage zu bezahlen, zwischen 10 und 100\u00a0Gigawattstunden nur noch 1 % der EEG-Umlage. Die bahneigenen Anlagen sind grunds\u00e4tzlich von der EEG-Umlage befreit.\nGem\u00e4\u00df der Energieliefervertr\u00e4ge der DB Energie wird als EEG-Umlage ein Zuschlag von 1,0\u00a0Cent bzw. 0,1\u00a0Cent je Kilowattstunde (mit genehmigtem H\u00e4rtefallantrag nach EEG 2014) erhoben.\nAnfang 2013 wurden mit der \u201eEnergiepreisbremse\u201c als \u00c4nderungsvorschlag von Umweltminister Altmaier beide Regelungen \u2013 also die teilweise Befreiung von der EEG-Umlage f\u00fcr stromintensive Unternehmen sowie die Befreiung der Eigenerzeugungsanlagen \u2013 zur Diskussion gestellt. Die Deutsche Bahn AG sah sich bei deren Umsetzung mit Mehrausgaben von j\u00e4hrlich 500\u00a0Millionen Euro belastet, von denen 137\u00a0Millionen Euro durch den m\u00f6glichen Entfall der geminderten EEG-Umlage entstehen w\u00fcrden und 350\u00a0Millionen Euro durch die m\u00f6gliche Einf\u00fchrung der EEG-Umlage f\u00fcr selbsterzeugten Strom", "answer": "da stromintensive Unternehmen des produzierenden Gewerbes sowie Schienenbahnen in ihrer internationalen und intermodalen Wettbewerbsf\u00e4higkeit durch eine besondere Ausgleichsregelung gesch\u00fctzt werden sollen", "sentence": "Mit dem derzeitigen EEG ist die Deutsche Bahn AG von der EEG-Umlage \u00fcberwiegend befreit, da stromintensive Unternehmen des produzierenden Gewerbes sowie Schienenbahnen in ihrer internationalen und intermodalen Wettbewerbsf\u00e4higkeit durch eine besondere Ausgleichsregelung gesch\u00fctzt werden sollen .", "paragraph_sentence": "Bahnstrom = = Bahnstrom und EEG-Umlage == Mit dem derzeitigen EEG ist die Deutsche Bahn AG von der EEG-Umlage \u00fcberwiegend befreit, da stromintensive Unternehmen des produzierenden Gewerbes sowie Schienenbahnen in ihrer internationalen und intermodalen Wettbewerbsf\u00e4higkeit durch eine besondere Ausgleichsregelung gesch\u00fctzt werden sollen . Auf Grund dieser Regelungen ( mit zugeh\u00f6rigen Regelungen EEG 2014) wird auf den Energiebezug nur bis eine Gigawattstunde pro Jahr die EEG-Umlage in voller H\u00f6he berechnet. F\u00fcr den Energieanteil zwischen einer und 10 Gigawattstunden sind 10 % der EEG-Umlage zu bezahlen, zwischen 10 und 100 Gigawattstunden nur noch 1 % der EEG-Umlage. Die bahneigenen Anlagen sind grunds\u00e4tzlich von der EEG-Umlage befreit. Gem\u00e4\u00df der Energieliefervertr\u00e4ge der DB Energie wird als EEG-Umlage ein Zuschlag von 1,0 Cent bzw. 0,1 Cent je Kilowattstunde (mit genehmigtem H\u00e4rtefallantrag nach EEG 2014) erhoben. Anfang 2013 wurden mit der \u201eEnergiepreisbremse\u201c als \u00c4nderungsvorschlag von Umweltminister Altmaier beide Regelungen \u2013 also die teilweise Befreiung von der EEG-Umlage f\u00fcr stromintensive Unternehmen sowie die Befreiung der Eigenerzeugungsanlagen \u2013 zur Diskussion gestellt. Die Deutsche Bahn AG sah sich bei deren Umsetzung mit Mehrausgaben von j\u00e4hrlich 500 Millionen Euro belastet, von denen 137 Millionen Euro durch den m\u00f6glichen Entfall der geminderten EEG-Umlage entstehen w\u00fcrden und 350 Millionen Euro durch die m\u00f6gliche Einf\u00fchrung der EEG-Umlage f\u00fcr selbsterzeugten Strom", "paragraph_answer": "Bahnstrom == Bahnstrom und EEG-Umlage == Mit dem derzeitigen EEG ist die Deutsche Bahn AG von der EEG-Umlage \u00fcberwiegend befreit, da stromintensive Unternehmen des produzierenden Gewerbes sowie Schienenbahnen in ihrer internationalen und intermodalen Wettbewerbsf\u00e4higkeit durch eine besondere Ausgleichsregelung gesch\u00fctzt werden sollen . Auf Grund dieser Regelungen ( mit zugeh\u00f6rigen Regelungen EEG 2014) wird auf den Energiebezug nur bis eine Gigawattstunde pro Jahr die EEG-Umlage in voller H\u00f6he berechnet. F\u00fcr den Energieanteil zwischen einer und 10 Gigawattstunden sind 10 % der EEG-Umlage zu bezahlen, zwischen 10 und 100 Gigawattstunden nur noch 1 % der EEG-Umlage. Die bahneigenen Anlagen sind grunds\u00e4tzlich von der EEG-Umlage befreit. Gem\u00e4\u00df der Energieliefervertr\u00e4ge der DB Energie wird als EEG-Umlage ein Zuschlag von 1,0 Cent bzw. 0,1 Cent je Kilowattstunde (mit genehmigtem H\u00e4rtefallantrag nach EEG 2014) erhoben. Anfang 2013 wurden mit der \u201eEnergiepreisbremse\u201c als \u00c4nderungsvorschlag von Umweltminister Altmaier beide Regelungen \u2013 also die teilweise Befreiung von der EEG-Umlage f\u00fcr stromintensive Unternehmen sowie die Befreiung der Eigenerzeugungsanlagen \u2013 zur Diskussion gestellt. Die Deutsche Bahn AG sah sich bei deren Umsetzung mit Mehrausgaben von j\u00e4hrlich 500 Millionen Euro belastet, von denen 137 Millionen Euro durch den m\u00f6glichen Entfall der geminderten EEG-Umlage entstehen w\u00fcrden und 350 Millionen Euro durch die m\u00f6gliche Einf\u00fchrung der EEG-Umlage f\u00fcr selbsterzeugten Strom", "sentence_answer": "Mit dem derzeitigen EEG ist die Deutsche Bahn AG von der EEG-Umlage \u00fcberwiegend befreit, da stromintensive Unternehmen des produzierenden Gewerbes sowie Schienenbahnen in ihrer internationalen und intermodalen Wettbewerbsf\u00e4higkeit durch eine besondere Ausgleichsregelung gesch\u00fctzt werden sollen .", "paragraph_id": 41078} {"question": "Wie gro\u00df ist die EEG-Umlage, die die Deutsche Bahn bezahlt?", "paragraph": "Bahnstrom\n\n== Bahnstrom und EEG-Umlage ==\nMit dem derzeitigen EEG ist die Deutsche Bahn AG von der EEG-Umlage \u00fcberwiegend befreit, da stromintensive Unternehmen des produzierenden Gewerbes sowie Schienenbahnen in ihrer internationalen und intermodalen Wettbewerbsf\u00e4higkeit durch eine besondere Ausgleichsregelung gesch\u00fctzt werden sollen. Auf Grund dieser Regelungen ( mit zugeh\u00f6rigen Regelungen EEG 2014) wird auf den Energiebezug nur bis eine Gigawattstunde pro Jahr die EEG-Umlage in voller H\u00f6he berechnet. F\u00fcr den Energieanteil zwischen einer und 10\u00a0Gigawattstunden sind 10 % der EEG-Umlage zu bezahlen, zwischen 10 und 100\u00a0Gigawattstunden nur noch 1 % der EEG-Umlage. Die bahneigenen Anlagen sind grunds\u00e4tzlich von der EEG-Umlage befreit.\nGem\u00e4\u00df der Energieliefervertr\u00e4ge der DB Energie wird als EEG-Umlage ein Zuschlag von 1,0\u00a0Cent bzw. 0,1\u00a0Cent je Kilowattstunde (mit genehmigtem H\u00e4rtefallantrag nach EEG 2014) erhoben.\nAnfang 2013 wurden mit der \u201eEnergiepreisbremse\u201c als \u00c4nderungsvorschlag von Umweltminister Altmaier beide Regelungen \u2013 also die teilweise Befreiung von der EEG-Umlage f\u00fcr stromintensive Unternehmen sowie die Befreiung der Eigenerzeugungsanlagen \u2013 zur Diskussion gestellt. Die Deutsche Bahn AG sah sich bei deren Umsetzung mit Mehrausgaben von j\u00e4hrlich 500\u00a0Millionen Euro belastet, von denen 137\u00a0Millionen Euro durch den m\u00f6glichen Entfall der geminderten EEG-Umlage entstehen w\u00fcrden und 350\u00a0Millionen Euro durch die m\u00f6gliche Einf\u00fchrung der EEG-Umlage f\u00fcr selbsterzeugten Strom", "answer": "nur bis eine Gigawattstunde pro Jahr die EEG-Umlage in voller H\u00f6he berechnet. F\u00fcr den Energieanteil zwischen einer und 10\u00a0Gigawattstunden sind 10 % der EEG-Umlage zu bezahlen, zwischen 10 und 100\u00a0Gigawattstunden nur noch 1 % der EEG-Umlage.", "sentence": "Auf Grund dieser Regelungen ( mit zugeh\u00f6rigen Regelungen EEG 2014) wird auf den Energiebezug nur bis eine Gigawattstunde pro Jahr die EEG-Umlage in voller H\u00f6he berechnet. F\u00fcr den Energieanteil zwischen einer und 10\u00a0Gigawattstunden sind 10 % der EEG-Umlage zu bezahlen, zwischen 10 und 100\u00a0Gigawattstunden nur noch 1 % der EEG-Umlage. ", "paragraph_sentence": "Bahnstrom = = Bahnstrom und EEG-Umlage == Mit dem derzeitigen EEG ist die Deutsche Bahn AG von der EEG-Umlage \u00fcberwiegend befreit, da stromintensive Unternehmen des produzierenden Gewerbes sowie Schienenbahnen in ihrer internationalen und intermodalen Wettbewerbsf\u00e4higkeit durch eine besondere Ausgleichsregelung gesch\u00fctzt werden sollen. Auf Grund dieser Regelungen ( mit zugeh\u00f6rigen Regelungen EEG 2014) wird auf den Energiebezug nur bis eine Gigawattstunde pro Jahr die EEG-Umlage in voller H\u00f6he berechnet. F\u00fcr den Energieanteil zwischen einer und 10 Gigawattstunden sind 10 % der EEG-Umlage zu bezahlen, zwischen 10 und 100 Gigawattstunden nur noch 1 % der EEG-Umlage. Die bahneigenen Anlagen sind grunds\u00e4tzlich von der EEG-Umlage befreit. Gem\u00e4\u00df der Energieliefervertr\u00e4ge der DB Energie wird als EEG-Umlage ein Zuschlag von 1,0 Cent bzw. 0,1 Cent je Kilowattstunde (mit genehmigtem H\u00e4rtefallantrag nach EEG 2014) erhoben. Anfang 2013 wurden mit der \u201eEnergiepreisbremse\u201c als \u00c4nderungsvorschlag von Umweltminister Altmaier beide Regelungen \u2013 also die teilweise Befreiung von der EEG-Umlage f\u00fcr stromintensive Unternehmen sowie die Befreiung der Eigenerzeugungsanlagen \u2013 zur Diskussion gestellt. Die Deutsche Bahn AG sah sich bei deren Umsetzung mit Mehrausgaben von j\u00e4hrlich 500 Millionen Euro belastet, von denen 137 Millionen Euro durch den m\u00f6glichen Entfall der geminderten EEG-Umlage entstehen w\u00fcrden und 350 Millionen Euro durch die m\u00f6gliche Einf\u00fchrung der EEG-Umlage f\u00fcr selbsterzeugten Strom", "paragraph_answer": "Bahnstrom == Bahnstrom und EEG-Umlage == Mit dem derzeitigen EEG ist die Deutsche Bahn AG von der EEG-Umlage \u00fcberwiegend befreit, da stromintensive Unternehmen des produzierenden Gewerbes sowie Schienenbahnen in ihrer internationalen und intermodalen Wettbewerbsf\u00e4higkeit durch eine besondere Ausgleichsregelung gesch\u00fctzt werden sollen. Auf Grund dieser Regelungen ( mit zugeh\u00f6rigen Regelungen EEG 2014) wird auf den Energiebezug nur bis eine Gigawattstunde pro Jahr die EEG-Umlage in voller H\u00f6he berechnet. F\u00fcr den Energieanteil zwischen einer und 10 Gigawattstunden sind 10 % der EEG-Umlage zu bezahlen, zwischen 10 und 100 Gigawattstunden nur noch 1 % der EEG-Umlage. Die bahneigenen Anlagen sind grunds\u00e4tzlich von der EEG-Umlage befreit. Gem\u00e4\u00df der Energieliefervertr\u00e4ge der DB Energie wird als EEG-Umlage ein Zuschlag von 1,0 Cent bzw. 0,1 Cent je Kilowattstunde (mit genehmigtem H\u00e4rtefallantrag nach EEG 2014) erhoben. Anfang 2013 wurden mit der \u201eEnergiepreisbremse\u201c als \u00c4nderungsvorschlag von Umweltminister Altmaier beide Regelungen \u2013 also die teilweise Befreiung von der EEG-Umlage f\u00fcr stromintensive Unternehmen sowie die Befreiung der Eigenerzeugungsanlagen \u2013 zur Diskussion gestellt. Die Deutsche Bahn AG sah sich bei deren Umsetzung mit Mehrausgaben von j\u00e4hrlich 500 Millionen Euro belastet, von denen 137 Millionen Euro durch den m\u00f6glichen Entfall der geminderten EEG-Umlage entstehen w\u00fcrden und 350 Millionen Euro durch die m\u00f6gliche Einf\u00fchrung der EEG-Umlage f\u00fcr selbsterzeugten Strom", "sentence_answer": "Auf Grund dieser Regelungen ( mit zugeh\u00f6rigen Regelungen EEG 2014) wird auf den Energiebezug nur bis eine Gigawattstunde pro Jahr die EEG-Umlage in voller H\u00f6he berechnet. F\u00fcr den Energieanteil zwischen einer und 10 Gigawattstunden sind 10 % der EEG-Umlage zu bezahlen, zwischen 10 und 100 Gigawattstunden nur noch 1 % der EEG-Umlage. ", "paragraph_id": 41079} {"question": "Wozu werden in Datenbanken auch die Zugriffe der Benutzer gespeichert?", "paragraph": "Datenbank\n\n=== Datensicherheit ===\nDas RDBMS speichert die relationalen Daten auf einem Speichermedium. Neben den eigentlichen Daten werden ebenfalls Informationen \u00fcber die Datenschemata und Zugriffsrechte von Benutzern gespeichert. Letztere sind wichtig, um die Datensicherheit zu garantieren. Dazu geh\u00f6rt sowohl Schutz gegen Datenverlust sowie Schutz gegen unerlaubten Zugriff. Die Metadaten eines DBMS werden auch als das ' oder Katalog des Systems bezeichnet.\nEin weiterer wichtiger Aspekt von Datenbanken ist das Sichern des Datenbestandes durch Backups. In der Praxis ist dies oft ein nicht zu vernachl\u00e4ssigendes Performance-Problem, da w\u00e4hrend eines Backups Daten nur sehr eingeschr\u00e4nkt modifiziert werden d\u00fcrfen.", "answer": "um die Datensicherheit zu garantieren", "sentence": "Letztere sind wichtig, um die Datensicherheit zu garantieren .", "paragraph_sentence": "Datenbank === Datensicherheit == = Das RDBMS speichert die relationalen Daten auf einem Speichermedium. Neben den eigentlichen Daten werden ebenfalls Informationen \u00fcber die Datenschemata und Zugriffsrechte von Benutzern gespeichert. Letztere sind wichtig, um die Datensicherheit zu garantieren . Dazu geh\u00f6rt sowohl Schutz gegen Datenverlust sowie Schutz gegen unerlaubten Zugriff. Die Metadaten eines DBMS werden auch als das ' oder Katalog des Systems bezeichnet. Ein weiterer wichtiger Aspekt von Datenbanken ist das Sichern des Datenbestandes durch Backups. In der Praxis ist dies oft ein nicht zu vernachl\u00e4ssigendes Performance-Problem, da w\u00e4hrend eines Backups Daten nur sehr eingeschr\u00e4nkt modifiziert werden d\u00fcrfen.", "paragraph_answer": "Datenbank === Datensicherheit === Das RDBMS speichert die relationalen Daten auf einem Speichermedium. Neben den eigentlichen Daten werden ebenfalls Informationen \u00fcber die Datenschemata und Zugriffsrechte von Benutzern gespeichert. Letztere sind wichtig, um die Datensicherheit zu garantieren . Dazu geh\u00f6rt sowohl Schutz gegen Datenverlust sowie Schutz gegen unerlaubten Zugriff. Die Metadaten eines DBMS werden auch als das ' oder Katalog des Systems bezeichnet. Ein weiterer wichtiger Aspekt von Datenbanken ist das Sichern des Datenbestandes durch Backups. In der Praxis ist dies oft ein nicht zu vernachl\u00e4ssigendes Performance-Problem, da w\u00e4hrend eines Backups Daten nur sehr eingeschr\u00e4nkt modifiziert werden d\u00fcrfen.", "sentence_answer": "Letztere sind wichtig, um die Datensicherheit zu garantieren .", "paragraph_id": 41231} {"question": "Durch was werden die Bestandsdaten in Datenbanken gesichert?", "paragraph": "Datenbank\n\n=== Datensicherheit ===\nDas RDBMS speichert die relationalen Daten auf einem Speichermedium. Neben den eigentlichen Daten werden ebenfalls Informationen \u00fcber die Datenschemata und Zugriffsrechte von Benutzern gespeichert. Letztere sind wichtig, um die Datensicherheit zu garantieren. Dazu geh\u00f6rt sowohl Schutz gegen Datenverlust sowie Schutz gegen unerlaubten Zugriff. Die Metadaten eines DBMS werden auch als das ' oder Katalog des Systems bezeichnet.\nEin weiterer wichtiger Aspekt von Datenbanken ist das Sichern des Datenbestandes durch Backups. In der Praxis ist dies oft ein nicht zu vernachl\u00e4ssigendes Performance-Problem, da w\u00e4hrend eines Backups Daten nur sehr eingeschr\u00e4nkt modifiziert werden d\u00fcrfen.", "answer": "durch Backups", "sentence": "Ein weiterer wichtiger Aspekt von Datenbanken ist das Sichern des Datenbestandes durch Backups .", "paragraph_sentence": "Datenbank === Datensicherheit == = Das RDBMS speichert die relationalen Daten auf einem Speichermedium. Neben den eigentlichen Daten werden ebenfalls Informationen \u00fcber die Datenschemata und Zugriffsrechte von Benutzern gespeichert. Letztere sind wichtig, um die Datensicherheit zu garantieren. Dazu geh\u00f6rt sowohl Schutz gegen Datenverlust sowie Schutz gegen unerlaubten Zugriff. Die Metadaten eines DBMS werden auch als das ' oder Katalog des Systems bezeichnet. Ein weiterer wichtiger Aspekt von Datenbanken ist das Sichern des Datenbestandes durch Backups . In der Praxis ist dies oft ein nicht zu vernachl\u00e4ssigendes Performance-Problem, da w\u00e4hrend eines Backups Daten nur sehr eingeschr\u00e4nkt modifiziert werden d\u00fcrfen.", "paragraph_answer": "Datenbank === Datensicherheit === Das RDBMS speichert die relationalen Daten auf einem Speichermedium. Neben den eigentlichen Daten werden ebenfalls Informationen \u00fcber die Datenschemata und Zugriffsrechte von Benutzern gespeichert. Letztere sind wichtig, um die Datensicherheit zu garantieren. Dazu geh\u00f6rt sowohl Schutz gegen Datenverlust sowie Schutz gegen unerlaubten Zugriff. Die Metadaten eines DBMS werden auch als das ' oder Katalog des Systems bezeichnet. Ein weiterer wichtiger Aspekt von Datenbanken ist das Sichern des Datenbestandes durch Backups . In der Praxis ist dies oft ein nicht zu vernachl\u00e4ssigendes Performance-Problem, da w\u00e4hrend eines Backups Daten nur sehr eingeschr\u00e4nkt modifiziert werden d\u00fcrfen.", "sentence_answer": "Ein weiterer wichtiger Aspekt von Datenbanken ist das Sichern des Datenbestandes durch Backups .", "paragraph_id": 41232} {"question": "Wieso schr\u00e4nkt ein Backup die Arbeit mit einer Datenbank ein?", "paragraph": "Datenbank\n\n=== Datensicherheit ===\nDas RDBMS speichert die relationalen Daten auf einem Speichermedium. Neben den eigentlichen Daten werden ebenfalls Informationen \u00fcber die Datenschemata und Zugriffsrechte von Benutzern gespeichert. Letztere sind wichtig, um die Datensicherheit zu garantieren. Dazu geh\u00f6rt sowohl Schutz gegen Datenverlust sowie Schutz gegen unerlaubten Zugriff. Die Metadaten eines DBMS werden auch als das ' oder Katalog des Systems bezeichnet.\nEin weiterer wichtiger Aspekt von Datenbanken ist das Sichern des Datenbestandes durch Backups. In der Praxis ist dies oft ein nicht zu vernachl\u00e4ssigendes Performance-Problem, da w\u00e4hrend eines Backups Daten nur sehr eingeschr\u00e4nkt modifiziert werden d\u00fcrfen.", "answer": "da w\u00e4hrend eines Backups Daten nur sehr eingeschr\u00e4nkt modifiziert werden d\u00fcrfen", "sentence": "In der Praxis ist dies oft ein nicht zu vernachl\u00e4ssigendes Performance-Problem, da w\u00e4hrend eines Backups Daten nur sehr eingeschr\u00e4nkt modifiziert werden d\u00fcrfen .", "paragraph_sentence": "Datenbank === Datensicherheit == = Das RDBMS speichert die relationalen Daten auf einem Speichermedium. Neben den eigentlichen Daten werden ebenfalls Informationen \u00fcber die Datenschemata und Zugriffsrechte von Benutzern gespeichert. Letztere sind wichtig, um die Datensicherheit zu garantieren. Dazu geh\u00f6rt sowohl Schutz gegen Datenverlust sowie Schutz gegen unerlaubten Zugriff. Die Metadaten eines DBMS werden auch als das ' oder Katalog des Systems bezeichnet. Ein weiterer wichtiger Aspekt von Datenbanken ist das Sichern des Datenbestandes durch Backups. In der Praxis ist dies oft ein nicht zu vernachl\u00e4ssigendes Performance-Problem, da w\u00e4hrend eines Backups Daten nur sehr eingeschr\u00e4nkt modifiziert werden d\u00fcrfen . ", "paragraph_answer": "Datenbank === Datensicherheit === Das RDBMS speichert die relationalen Daten auf einem Speichermedium. Neben den eigentlichen Daten werden ebenfalls Informationen \u00fcber die Datenschemata und Zugriffsrechte von Benutzern gespeichert. Letztere sind wichtig, um die Datensicherheit zu garantieren. Dazu geh\u00f6rt sowohl Schutz gegen Datenverlust sowie Schutz gegen unerlaubten Zugriff. Die Metadaten eines DBMS werden auch als das ' oder Katalog des Systems bezeichnet. Ein weiterer wichtiger Aspekt von Datenbanken ist das Sichern des Datenbestandes durch Backups. In der Praxis ist dies oft ein nicht zu vernachl\u00e4ssigendes Performance-Problem, da w\u00e4hrend eines Backups Daten nur sehr eingeschr\u00e4nkt modifiziert werden d\u00fcrfen .", "sentence_answer": "In der Praxis ist dies oft ein nicht zu vernachl\u00e4ssigendes Performance-Problem, da w\u00e4hrend eines Backups Daten nur sehr eingeschr\u00e4nkt modifiziert werden d\u00fcrfen .", "paragraph_id": 41233} {"question": "Welche Informationen werden in Datenbanken neben den eigentlichen Eintr\u00e4gen auch gespeichert?", "paragraph": "Datenbank\n\n=== Datensicherheit ===\nDas RDBMS speichert die relationalen Daten auf einem Speichermedium. Neben den eigentlichen Daten werden ebenfalls Informationen \u00fcber die Datenschemata und Zugriffsrechte von Benutzern gespeichert. Letztere sind wichtig, um die Datensicherheit zu garantieren. Dazu geh\u00f6rt sowohl Schutz gegen Datenverlust sowie Schutz gegen unerlaubten Zugriff. Die Metadaten eines DBMS werden auch als das ' oder Katalog des Systems bezeichnet.\nEin weiterer wichtiger Aspekt von Datenbanken ist das Sichern des Datenbestandes durch Backups. In der Praxis ist dies oft ein nicht zu vernachl\u00e4ssigendes Performance-Problem, da w\u00e4hrend eines Backups Daten nur sehr eingeschr\u00e4nkt modifiziert werden d\u00fcrfen.", "answer": "Informationen \u00fcber die Datenschemata und Zugriffsrechte von Benutzern", "sentence": "Neben den eigentlichen Daten werden ebenfalls Informationen \u00fcber die Datenschemata und Zugriffsrechte von Benutzern gespeichert.", "paragraph_sentence": "Datenbank === Datensicherheit == = Das RDBMS speichert die relationalen Daten auf einem Speichermedium. Neben den eigentlichen Daten werden ebenfalls Informationen \u00fcber die Datenschemata und Zugriffsrechte von Benutzern gespeichert. Letztere sind wichtig, um die Datensicherheit zu garantieren. Dazu geh\u00f6rt sowohl Schutz gegen Datenverlust sowie Schutz gegen unerlaubten Zugriff. Die Metadaten eines DBMS werden auch als das ' oder Katalog des Systems bezeichnet. Ein weiterer wichtiger Aspekt von Datenbanken ist das Sichern des Datenbestandes durch Backups. In der Praxis ist dies oft ein nicht zu vernachl\u00e4ssigendes Performance-Problem, da w\u00e4hrend eines Backups Daten nur sehr eingeschr\u00e4nkt modifiziert werden d\u00fcrfen.", "paragraph_answer": "Datenbank === Datensicherheit === Das RDBMS speichert die relationalen Daten auf einem Speichermedium. Neben den eigentlichen Daten werden ebenfalls Informationen \u00fcber die Datenschemata und Zugriffsrechte von Benutzern gespeichert. Letztere sind wichtig, um die Datensicherheit zu garantieren. Dazu geh\u00f6rt sowohl Schutz gegen Datenverlust sowie Schutz gegen unerlaubten Zugriff. Die Metadaten eines DBMS werden auch als das ' oder Katalog des Systems bezeichnet. Ein weiterer wichtiger Aspekt von Datenbanken ist das Sichern des Datenbestandes durch Backups. In der Praxis ist dies oft ein nicht zu vernachl\u00e4ssigendes Performance-Problem, da w\u00e4hrend eines Backups Daten nur sehr eingeschr\u00e4nkt modifiziert werden d\u00fcrfen.", "sentence_answer": "Neben den eigentlichen Daten werden ebenfalls Informationen \u00fcber die Datenschemata und Zugriffsrechte von Benutzern gespeichert.", "paragraph_id": 41234} {"question": "Wo lag das K\u00f6nigreich Vijayanagar?", "paragraph": "Geschichte_Indiens\n\n=== Vijayanagar ===\nUm 1336/46 begann der Aufstieg des K\u00f6nigreiches Vijayanagar (w\u00f6rtl.: Stadt des Sieges) in S\u00fcdindien, das bis 1565 existierte. Es war nach einer gleichnamigen Stadt benannt und repr\u00e4sentierte (neben dem K\u00f6nigreich Orissa) das wieder unabh\u00e4ngige, hinduistische Indien.\nDie Gr\u00fcnder waren die Br\u00fcder Harihara und Bukka, die m\u00f6glicherweise Vasallen der Hoysala-K\u00f6nige waren. Vijayanagar erlangte eine beachtliche Machtstellung in S\u00fcdindien. Dazu kam eine gegen Mitte des 15. Jahrhunderts sehr starke Armee, die \u00fcber 35.000 Reiter und Kriegselefanten verf\u00fcgte. 1565 wurde das K\u00f6nigreich von muslimischen Gener\u00e4len erobert.", "answer": "in S\u00fcdindien", "sentence": ": Stadt des Sieges) in S\u00fcdindien ,", "paragraph_sentence": "Geschichte_Indiens = = = Vijayanagar == = Um 1336/46 begann der Aufstieg des K\u00f6nigreiches Vijayanagar (w\u00f6rtl. : Stadt des Sieges) in S\u00fcdindien , das bis 1565 existierte. Es war nach einer gleichnamigen Stadt benannt und repr\u00e4sentierte (neben dem K\u00f6nigreich Orissa) das wieder unabh\u00e4ngige, hinduistische Indien. Die Gr\u00fcnder waren die Br\u00fcder Harihara und Bukka, die m\u00f6glicherweise Vasallen der Hoysala-K\u00f6nige waren. Vijayanagar erlangte eine beachtliche Machtstellung in S\u00fcdindien. Dazu kam eine gegen Mitte des 15. Jahrhunderts sehr starke Armee, die \u00fcber 35.000 Reiter und Kriegselefanten verf\u00fcgte. 1565 wurde das K\u00f6nigreich von muslimischen Gener\u00e4len erobert.", "paragraph_answer": "Geschichte_Indiens === Vijayanagar === Um 1336/46 begann der Aufstieg des K\u00f6nigreiches Vijayanagar (w\u00f6rtl.: Stadt des Sieges) in S\u00fcdindien , das bis 1565 existierte. Es war nach einer gleichnamigen Stadt benannt und repr\u00e4sentierte (neben dem K\u00f6nigreich Orissa) das wieder unabh\u00e4ngige, hinduistische Indien. Die Gr\u00fcnder waren die Br\u00fcder Harihara und Bukka, die m\u00f6glicherweise Vasallen der Hoysala-K\u00f6nige waren. Vijayanagar erlangte eine beachtliche Machtstellung in S\u00fcdindien. Dazu kam eine gegen Mitte des 15. Jahrhunderts sehr starke Armee, die \u00fcber 35.000 Reiter und Kriegselefanten verf\u00fcgte. 1565 wurde das K\u00f6nigreich von muslimischen Gener\u00e4len erobert.", "sentence_answer": ": Stadt des Sieges) in S\u00fcdindien ,", "paragraph_id": 40564} {"question": "Was hei\u00dft Vijayanagar?", "paragraph": "Geschichte_Indiens\n\n=== Vijayanagar ===\nUm 1336/46 begann der Aufstieg des K\u00f6nigreiches Vijayanagar (w\u00f6rtl.: Stadt des Sieges) in S\u00fcdindien, das bis 1565 existierte. Es war nach einer gleichnamigen Stadt benannt und repr\u00e4sentierte (neben dem K\u00f6nigreich Orissa) das wieder unabh\u00e4ngige, hinduistische Indien.\nDie Gr\u00fcnder waren die Br\u00fcder Harihara und Bukka, die m\u00f6glicherweise Vasallen der Hoysala-K\u00f6nige waren. Vijayanagar erlangte eine beachtliche Machtstellung in S\u00fcdindien. Dazu kam eine gegen Mitte des 15. Jahrhunderts sehr starke Armee, die \u00fcber 35.000 Reiter und Kriegselefanten verf\u00fcgte. 1565 wurde das K\u00f6nigreich von muslimischen Gener\u00e4len erobert.", "answer": "Stadt des Sieges", "sentence": "Um 1336/46 begann der Aufstieg des K\u00f6nigreiches Vijayanagar (w\u00f6rtl.: Stadt des Sieges )", "paragraph_sentence": "Geschichte_Indiens = = = Vijayanagar == = Um 1336/46 begann der Aufstieg des K\u00f6nigreiches Vijayanagar (w\u00f6rtl.: Stadt des Sieges ) in S\u00fcdindien, das bis 1565 existierte . Es war nach einer gleichnamigen Stadt benannt und repr\u00e4sentierte (neben dem K\u00f6nigreich Orissa) das wieder unabh\u00e4ngige, hinduistische Indien. Die Gr\u00fcnder waren die Br\u00fcder Harihara und Bukka, die m\u00f6glicherweise Vasallen der Hoysala-K\u00f6nige waren. Vijayanagar erlangte eine beachtliche Machtstellung in S\u00fcdindien. Dazu kam eine gegen Mitte des 15. Jahrhunderts sehr starke Armee, die \u00fcber 35.000 Reiter und Kriegselefanten verf\u00fcgte. 1565 wurde das K\u00f6nigreich von muslimischen Gener\u00e4len erobert.", "paragraph_answer": "Geschichte_Indiens === Vijayanagar === Um 1336/46 begann der Aufstieg des K\u00f6nigreiches Vijayanagar (w\u00f6rtl.: Stadt des Sieges ) in S\u00fcdindien, das bis 1565 existierte. Es war nach einer gleichnamigen Stadt benannt und repr\u00e4sentierte (neben dem K\u00f6nigreich Orissa) das wieder unabh\u00e4ngige, hinduistische Indien. Die Gr\u00fcnder waren die Br\u00fcder Harihara und Bukka, die m\u00f6glicherweise Vasallen der Hoysala-K\u00f6nige waren. Vijayanagar erlangte eine beachtliche Machtstellung in S\u00fcdindien. Dazu kam eine gegen Mitte des 15. Jahrhunderts sehr starke Armee, die \u00fcber 35.000 Reiter und Kriegselefanten verf\u00fcgte. 1565 wurde das K\u00f6nigreich von muslimischen Gener\u00e4len erobert.", "sentence_answer": "Um 1336/46 begann der Aufstieg des K\u00f6nigreiches Vijayanagar (w\u00f6rtl.: Stadt des Sieges )", "paragraph_id": 40565} {"question": "Bis wann bestand das K\u00f6nigreich Vijayanagar in Indien?", "paragraph": "Geschichte_Indiens\n\n=== Vijayanagar ===\nUm 1336/46 begann der Aufstieg des K\u00f6nigreiches Vijayanagar (w\u00f6rtl.: Stadt des Sieges) in S\u00fcdindien, das bis 1565 existierte. Es war nach einer gleichnamigen Stadt benannt und repr\u00e4sentierte (neben dem K\u00f6nigreich Orissa) das wieder unabh\u00e4ngige, hinduistische Indien.\nDie Gr\u00fcnder waren die Br\u00fcder Harihara und Bukka, die m\u00f6glicherweise Vasallen der Hoysala-K\u00f6nige waren. Vijayanagar erlangte eine beachtliche Machtstellung in S\u00fcdindien. Dazu kam eine gegen Mitte des 15. Jahrhunderts sehr starke Armee, die \u00fcber 35.000 Reiter und Kriegselefanten verf\u00fcgte. 1565 wurde das K\u00f6nigreich von muslimischen Gener\u00e4len erobert.", "answer": "1565", "sentence": ": Stadt des Sieges) in S\u00fcdindien, das bis 1565 existierte.", "paragraph_sentence": "Geschichte_Indiens = = = Vijayanagar == = Um 1336/46 begann der Aufstieg des K\u00f6nigreiches Vijayanagar (w\u00f6rtl. : Stadt des Sieges) in S\u00fcdindien, das bis 1565 existierte. Es war nach einer gleichnamigen Stadt benannt und repr\u00e4sentierte (neben dem K\u00f6nigreich Orissa) das wieder unabh\u00e4ngige, hinduistische Indien. Die Gr\u00fcnder waren die Br\u00fcder Harihara und Bukka, die m\u00f6glicherweise Vasallen der Hoysala-K\u00f6nige waren. Vijayanagar erlangte eine beachtliche Machtstellung in S\u00fcdindien. Dazu kam eine gegen Mitte des 15. Jahrhunderts sehr starke Armee, die \u00fcber 35.000 Reiter und Kriegselefanten verf\u00fcgte. 1565 wurde das K\u00f6nigreich von muslimischen Gener\u00e4len erobert.", "paragraph_answer": "Geschichte_Indiens === Vijayanagar === Um 1336/46 begann der Aufstieg des K\u00f6nigreiches Vijayanagar (w\u00f6rtl.: Stadt des Sieges) in S\u00fcdindien, das bis 1565 existierte. Es war nach einer gleichnamigen Stadt benannt und repr\u00e4sentierte (neben dem K\u00f6nigreich Orissa) das wieder unabh\u00e4ngige, hinduistische Indien. Die Gr\u00fcnder waren die Br\u00fcder Harihara und Bukka, die m\u00f6glicherweise Vasallen der Hoysala-K\u00f6nige waren. Vijayanagar erlangte eine beachtliche Machtstellung in S\u00fcdindien. Dazu kam eine gegen Mitte des 15. Jahrhunderts sehr starke Armee, die \u00fcber 35.000 Reiter und Kriegselefanten verf\u00fcgte. 1565 wurde das K\u00f6nigreich von muslimischen Gener\u00e4len erobert.", "sentence_answer": ": Stadt des Sieges) in S\u00fcdindien, das bis 1565 existierte.", "paragraph_id": 40566} {"question": "Nach wem war das K\u00f6nigreich Vijayanagar benannt?", "paragraph": "Geschichte_Indiens\n\n=== Vijayanagar ===\nUm 1336/46 begann der Aufstieg des K\u00f6nigreiches Vijayanagar (w\u00f6rtl.: Stadt des Sieges) in S\u00fcdindien, das bis 1565 existierte. Es war nach einer gleichnamigen Stadt benannt und repr\u00e4sentierte (neben dem K\u00f6nigreich Orissa) das wieder unabh\u00e4ngige, hinduistische Indien.\nDie Gr\u00fcnder waren die Br\u00fcder Harihara und Bukka, die m\u00f6glicherweise Vasallen der Hoysala-K\u00f6nige waren. Vijayanagar erlangte eine beachtliche Machtstellung in S\u00fcdindien. Dazu kam eine gegen Mitte des 15. Jahrhunderts sehr starke Armee, die \u00fcber 35.000 Reiter und Kriegselefanten verf\u00fcgte. 1565 wurde das K\u00f6nigreich von muslimischen Gener\u00e4len erobert.", "answer": "nach einer gleichnamigen Stadt ", "sentence": "Es war nach einer gleichnamigen Stadt benannt und repr\u00e4sentierte (neben dem K\u00f6nigreich Orissa) das wieder unabh\u00e4ngige, hinduistische Indien.", "paragraph_sentence": "Geschichte_Indiens = = = Vijayanagar == = Um 1336/46 begann der Aufstieg des K\u00f6nigreiches Vijayanagar (w\u00f6rtl. : Stadt des Sieges) in S\u00fcdindien, das bis 1565 existierte. Es war nach einer gleichnamigen Stadt benannt und repr\u00e4sentierte (neben dem K\u00f6nigreich Orissa) das wieder unabh\u00e4ngige, hinduistische Indien. Die Gr\u00fcnder waren die Br\u00fcder Harihara und Bukka, die m\u00f6glicherweise Vasallen der Hoysala-K\u00f6nige waren. Vijayanagar erlangte eine beachtliche Machtstellung in S\u00fcdindien. Dazu kam eine gegen Mitte des 15. Jahrhunderts sehr starke Armee, die \u00fcber 35.000 Reiter und Kriegselefanten verf\u00fcgte. 1565 wurde das K\u00f6nigreich von muslimischen Gener\u00e4len erobert.", "paragraph_answer": "Geschichte_Indiens === Vijayanagar === Um 1336/46 begann der Aufstieg des K\u00f6nigreiches Vijayanagar (w\u00f6rtl.: Stadt des Sieges) in S\u00fcdindien, das bis 1565 existierte. Es war nach einer gleichnamigen Stadt benannt und repr\u00e4sentierte (neben dem K\u00f6nigreich Orissa) das wieder unabh\u00e4ngige, hinduistische Indien. Die Gr\u00fcnder waren die Br\u00fcder Harihara und Bukka, die m\u00f6glicherweise Vasallen der Hoysala-K\u00f6nige waren. Vijayanagar erlangte eine beachtliche Machtstellung in S\u00fcdindien. Dazu kam eine gegen Mitte des 15. Jahrhunderts sehr starke Armee, die \u00fcber 35.000 Reiter und Kriegselefanten verf\u00fcgte. 1565 wurde das K\u00f6nigreich von muslimischen Gener\u00e4len erobert.", "sentence_answer": "Es war nach einer gleichnamigen Stadt benannt und repr\u00e4sentierte (neben dem K\u00f6nigreich Orissa) das wieder unabh\u00e4ngige, hinduistische Indien.", "paragraph_id": 40567} {"question": "Wer war f\u00fcr den Untergang von Vijayanagar verantwortlich?", "paragraph": "Geschichte_Indiens\n\n=== Vijayanagar ===\nUm 1336/46 begann der Aufstieg des K\u00f6nigreiches Vijayanagar (w\u00f6rtl.: Stadt des Sieges) in S\u00fcdindien, das bis 1565 existierte. Es war nach einer gleichnamigen Stadt benannt und repr\u00e4sentierte (neben dem K\u00f6nigreich Orissa) das wieder unabh\u00e4ngige, hinduistische Indien.\nDie Gr\u00fcnder waren die Br\u00fcder Harihara und Bukka, die m\u00f6glicherweise Vasallen der Hoysala-K\u00f6nige waren. Vijayanagar erlangte eine beachtliche Machtstellung in S\u00fcdindien. Dazu kam eine gegen Mitte des 15. Jahrhunderts sehr starke Armee, die \u00fcber 35.000 Reiter und Kriegselefanten verf\u00fcgte. 1565 wurde das K\u00f6nigreich von muslimischen Gener\u00e4len erobert.", "answer": "von muslimischen Gener\u00e4len", "sentence": "1565 wurde das K\u00f6nigreich von muslimischen Gener\u00e4len erobert.", "paragraph_sentence": "Geschichte_Indiens = = = Vijayanagar == = Um 1336/46 begann der Aufstieg des K\u00f6nigreiches Vijayanagar (w\u00f6rtl. : Stadt des Sieges) in S\u00fcdindien, das bis 1565 existierte. 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Die Gr\u00fcnder waren die Br\u00fcder Harihara und Bukka, die m\u00f6glicherweise Vasallen der Hoysala-K\u00f6nige waren. Vijayanagar erlangte eine beachtliche Machtstellung in S\u00fcdindien. Dazu kam eine gegen Mitte des 15. Jahrhunderts sehr starke Armee, die \u00fcber 35.000 Reiter und Kriegselefanten verf\u00fcgte. 1565 wurde das K\u00f6nigreich von muslimischen Gener\u00e4len erobert.", "sentence_answer": "1565 wurde das K\u00f6nigreich von muslimischen Gener\u00e4len erobert.", "paragraph_id": 40568} {"question": "Wer gr\u00fcndete das Vijayanagar-K\u00f6nigreich?", "paragraph": "Geschichte_Indiens\n\n=== Vijayanagar ===\nUm 1336/46 begann der Aufstieg des K\u00f6nigreiches Vijayanagar (w\u00f6rtl.: Stadt des Sieges) in S\u00fcdindien, das bis 1565 existierte. 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Jahrhunderts sehr starke Armee, die \u00fcber 35.000 Reiter und Kriegselefanten verf\u00fcgte. 1565 wurde das K\u00f6nigreich von muslimischen Gener\u00e4len erobert.", "answer": "die Br\u00fcder Harihara und Bukka, die m\u00f6glicherweise Vasallen der Hoysala-K\u00f6nige waren", "sentence": "Die Gr\u00fcnder waren die Br\u00fcder Harihara und Bukka, die m\u00f6glicherweise Vasallen der Hoysala-K\u00f6nige waren .", "paragraph_sentence": "Geschichte_Indiens = = = Vijayanagar == = Um 1336/46 begann der Aufstieg des K\u00f6nigreiches Vijayanagar (w\u00f6rtl. : Stadt des Sieges) in S\u00fcdindien, das bis 1565 existierte. Es war nach einer gleichnamigen Stadt benannt und repr\u00e4sentierte (neben dem K\u00f6nigreich Orissa) das wieder unabh\u00e4ngige, hinduistische Indien. Die Gr\u00fcnder waren die Br\u00fcder Harihara und Bukka, die m\u00f6glicherweise Vasallen der Hoysala-K\u00f6nige waren . Vijayanagar erlangte eine beachtliche Machtstellung in S\u00fcdindien. Dazu kam eine gegen Mitte des 15. Jahrhunderts sehr starke Armee, die \u00fcber 35.000 Reiter und Kriegselefanten verf\u00fcgte. 1565 wurde das K\u00f6nigreich von muslimischen Gener\u00e4len erobert.", "paragraph_answer": "Geschichte_Indiens === Vijayanagar === Um 1336/46 begann der Aufstieg des K\u00f6nigreiches Vijayanagar (w\u00f6rtl.: Stadt des Sieges) in S\u00fcdindien, das bis 1565 existierte. Es war nach einer gleichnamigen Stadt benannt und repr\u00e4sentierte (neben dem K\u00f6nigreich Orissa) das wieder unabh\u00e4ngige, hinduistische Indien. Die Gr\u00fcnder waren die Br\u00fcder Harihara und Bukka, die m\u00f6glicherweise Vasallen der Hoysala-K\u00f6nige waren . Vijayanagar erlangte eine beachtliche Machtstellung in S\u00fcdindien. Dazu kam eine gegen Mitte des 15. Jahrhunderts sehr starke Armee, die \u00fcber 35.000 Reiter und Kriegselefanten verf\u00fcgte. 1565 wurde das K\u00f6nigreich von muslimischen Gener\u00e4len erobert.", "sentence_answer": "Die Gr\u00fcnder waren die Br\u00fcder Harihara und Bukka, die m\u00f6glicherweise Vasallen der Hoysala-K\u00f6nige waren .", "paragraph_id": 40569} {"question": "Wann wurde der \u00e4gyptische K\u00f6nig Faruk abgesetzt?", "paragraph": "\u00c4gypten\n\n=== \u00c4gypten als Republik ===\n1948 beteiligten sich \u00e4gyptische Armeen am arabischen Angriff auf den eben ausgerufenen Staat Israel, wurden aber, wie die anderen arabischen Armeen auch, zur\u00fcckgeschlagen. Am 23. Juli 1952 (Nationalfeiertag) st\u00fcrzte die Bewegung der \u201eFreien Offiziere\u201c den 1936 inthronisierten K\u00f6nig Faruk. Die Geschichte der jungen Republik \u00c4gypten wurde zun\u00e4chst von General Muhammad Nagib, anschlie\u00dfend von dem f\u00fchrenden Kopf der Revolution, Oberst Gamal Abdel Nasser (1954\u20131970) bestimmt. Nassers sozialistisches Regime unterhielt enge Beziehungen zur Sowjetunion. Die Verstaatlichung der Sueskanal-Gesellschaft 1956 f\u00fchrte zum milit\u00e4rischen Eingreifen Israels, Gro\u00dfbritanniens und Frankreichs. Die Sueskrise wurde durch Intervention der UN beigelegt. 1956 erhielten Frauen das aktive und passive Wahlrecht. F\u00fcr M\u00e4nner bestand Wahlpflicht, f\u00fcr Frauen nicht. M\u00e4nner, denen das Wahlrecht zustand, waren automatisch registriert, Frauen mussten einen besonderen Antrag stellen, um ihre politischen Rechte aus\u00fcben zu k\u00f6nnen, und selbst 1972 waren erst 12 Prozent der Frauen registriert. Erst 1979 wurde dieser Nachteil f\u00fcr die Frauen abgeschafft.\n1958 schloss sich \u00c4gypten mit Syrien und Nordjemen zur ''Vereinigten Arabischen Republik'' (VAR) zusammen, die faktisch nur bis 1961 bestand. Im Sechstagekrieg mit Israel im Juni 1967, in dem israelische Truppen bis zum Sueskanal vordrangen, erlitt das Land eine schwere milit\u00e4rische Niederlage. Nach dem Tod Nassers 1970 wurde Vizepr\u00e4sident Anwar as-Sadat Staatspr\u00e4sident. Durch den \u2013 teilweise erfolgreichen \u2013 Jom-Kippur-Krieg 1973 versuchte Sadat, die Niederlage von 1967 wettzumachen.\n1977 leitete Sadat durch eine \u00fcberraschende Friedensinitiative den Dialog mit Israel ein, der 1979 zum Friedensvertrag und zum Abzug der israelischen Truppen von der Sinai-Halbinsel f\u00fchrte, andererseits jedoch das Land innerhalb der arabischen Welt isolierte und den Widerstand islamischer Fundamentalisten hervorrief. 1981 wurde Sadat, der 1978 zusammen mit Israels Premierminister Menachem Begin den Friedensnobelpreis erhalten hatte, das Opfer eines Attentats. Seinem Nachfolger, dem damals als Vizepr\u00e4sident amtierenden Husni Mubarak, ist es gelungen, \u00c4gypten wieder als vollrespektiertes Mitglied in die Arabische Liga zur\u00fcckzuf\u00fchren. Der Pr\u00e4sident wurde bis zum arabischen Fr\u00fchling vom Parlament mit Zweidrittelmehrheit nominiert und anschlie\u00dfend f\u00fcr sechs Jahre durch Volkswahl best\u00e4tigt. Zuletzt wurde Mubarak 2005 wiedergew\u00e4hlt. Kritiker merken jedoch an, dass er seit dem Erlass der Notstandsgesetze 1982 bis zu der Revolution 2011 autorit\u00e4r regierte. Er herrschte demnach \u00fcber ein pseudodemokratisches System. Sie sagen, dass Wahlen teilweise gef\u00e4lscht oder verschoben worden waren und manche Oppositionelle nach Scheinprozessen ins Gef\u00e4ngnis kamen. In \u00c4gypten existierte nur so viel \u00f6ffentliche Opposition, wie Mubarak zulie\u00df. Im von Mubarak am 1. Januar 2006 ernannten neuen Kabinett Nazif blieben die Schl\u00fcsselpositionen unver\u00e4ndert.", "answer": "23. Juli 1952", "sentence": "Am 23. Juli 1952 (Nationalfeiertag) st\u00fcrzte die Bewegung der \u201eFreien Offiziere\u201c den 1936 inthronisierten K\u00f6nig Faruk.", "paragraph_sentence": "\u00c4gypten == = \u00c4gypten als Republik = == 1948 beteiligten sich \u00e4gyptische Armeen am arabischen Angriff auf den eben ausgerufenen Staat Israel, wurden aber, wie die anderen arabischen Armeen auch, zur\u00fcckgeschlagen. Am 23. Juli 1952 (Nationalfeiertag) st\u00fcrzte die Bewegung der \u201eFreien Offiziere\u201c den 1936 inthronisierten K\u00f6nig Faruk. Die Geschichte der jungen Republik \u00c4gypten wurde zun\u00e4chst von General Muhammad Nagib, anschlie\u00dfend von dem f\u00fchrenden Kopf der Revolution, Oberst Gamal Abdel Nasser (1954\u20131970) bestimmt. Nassers sozialistisches Regime unterhielt enge Beziehungen zur Sowjetunion. Die Verstaatlichung der Sueskanal-Gesellschaft 1956 f\u00fchrte zum milit\u00e4rischen Eingreifen Israels, Gro\u00dfbritanniens und Frankreichs. Die Sueskrise wurde durch Intervention der UN beigelegt. 1956 erhielten Frauen das aktive und passive Wahlrecht. F\u00fcr M\u00e4nner bestand Wahlpflicht, f\u00fcr Frauen nicht. M\u00e4nner, denen das Wahlrecht zustand, waren automatisch registriert, Frauen mussten einen besonderen Antrag stellen, um ihre politischen Rechte aus\u00fcben zu k\u00f6nnen, und selbst 1972 waren erst 12 Prozent der Frauen registriert. Erst 1979 wurde dieser Nachteil f\u00fcr die Frauen abgeschafft. 1958 schloss sich \u00c4gypten mit Syrien und Nordjemen zur ''Vereinigten Arabischen Republik'' (VAR) zusammen, die faktisch nur bis 1961 bestand. Im Sechstagekrieg mit Israel im Juni 1967, in dem israelische Truppen bis zum Sueskanal vordrangen, erlitt das Land eine schwere milit\u00e4rische Niederlage. Nach dem Tod Nassers 1970 wurde Vizepr\u00e4sident Anwar as-Sadat Staatspr\u00e4sident. 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Zuletzt wurde Mubarak 2005 wiedergew\u00e4hlt. Kritiker merken jedoch an, dass er seit dem Erlass der Notstandsgesetze 1982 bis zu der Revolution 2011 autorit\u00e4r regierte. Er herrschte demnach \u00fcber ein pseudodemokratisches System. Sie sagen, dass Wahlen teilweise gef\u00e4lscht oder verschoben worden waren und manche Oppositionelle nach Scheinprozessen ins Gef\u00e4ngnis kamen. In \u00c4gypten existierte nur so viel \u00f6ffentliche Opposition, wie Mubarak zulie\u00df. Im von Mubarak am 1. Januar 2006 ernannten neuen Kabinett Nazif blieben die Schl\u00fcsselpositionen unver\u00e4ndert.", "paragraph_answer": "\u00c4gypten === \u00c4gypten als Republik === 1948 beteiligten sich \u00e4gyptische Armeen am arabischen Angriff auf den eben ausgerufenen Staat Israel, wurden aber, wie die anderen arabischen Armeen auch, zur\u00fcckgeschlagen. Am 23. Juli 1952 (Nationalfeiertag) st\u00fcrzte die Bewegung der \u201eFreien Offiziere\u201c den 1936 inthronisierten K\u00f6nig Faruk. Die Geschichte der jungen Republik \u00c4gypten wurde zun\u00e4chst von General Muhammad Nagib, anschlie\u00dfend von dem f\u00fchrenden Kopf der Revolution, Oberst Gamal Abdel Nasser (1954\u20131970) bestimmt. Nassers sozialistisches Regime unterhielt enge Beziehungen zur Sowjetunion. Die Verstaatlichung der Sueskanal-Gesellschaft 1956 f\u00fchrte zum milit\u00e4rischen Eingreifen Israels, Gro\u00dfbritanniens und Frankreichs. Die Sueskrise wurde durch Intervention der UN beigelegt. 1956 erhielten Frauen das aktive und passive Wahlrecht. F\u00fcr M\u00e4nner bestand Wahlpflicht, f\u00fcr Frauen nicht. M\u00e4nner, denen das Wahlrecht zustand, waren automatisch registriert, Frauen mussten einen besonderen Antrag stellen, um ihre politischen Rechte aus\u00fcben zu k\u00f6nnen, und selbst 1972 waren erst 12 Prozent der Frauen registriert. Erst 1979 wurde dieser Nachteil f\u00fcr die Frauen abgeschafft. 1958 schloss sich \u00c4gypten mit Syrien und Nordjemen zur ''Vereinigten Arabischen Republik'' (VAR) zusammen, die faktisch nur bis 1961 bestand. Im Sechstagekrieg mit Israel im Juni 1967, in dem israelische Truppen bis zum Sueskanal vordrangen, erlitt das Land eine schwere milit\u00e4rische Niederlage. Nach dem Tod Nassers 1970 wurde Vizepr\u00e4sident Anwar as-Sadat Staatspr\u00e4sident. Durch den \u2013 teilweise erfolgreichen \u2013 Jom-Kippur-Krieg 1973 versuchte Sadat, die Niederlage von 1967 wettzumachen. 1977 leitete Sadat durch eine \u00fcberraschende Friedensinitiative den Dialog mit Israel ein, der 1979 zum Friedensvertrag und zum Abzug der israelischen Truppen von der Sinai-Halbinsel f\u00fchrte, andererseits jedoch das Land innerhalb der arabischen Welt isolierte und den Widerstand islamischer Fundamentalisten hervorrief. 1981 wurde Sadat, der 1978 zusammen mit Israels Premierminister Menachem Begin den Friedensnobelpreis erhalten hatte, das Opfer eines Attentats. Seinem Nachfolger, dem damals als Vizepr\u00e4sident amtierenden Husni Mubarak, ist es gelungen, \u00c4gypten wieder als vollrespektiertes Mitglied in die Arabische Liga zur\u00fcckzuf\u00fchren. Der Pr\u00e4sident wurde bis zum arabischen Fr\u00fchling vom Parlament mit Zweidrittelmehrheit nominiert und anschlie\u00dfend f\u00fcr sechs Jahre durch Volkswahl best\u00e4tigt. Zuletzt wurde Mubarak 2005 wiedergew\u00e4hlt. Kritiker merken jedoch an, dass er seit dem Erlass der Notstandsgesetze 1982 bis zu der Revolution 2011 autorit\u00e4r regierte. Er herrschte demnach \u00fcber ein pseudodemokratisches System. Sie sagen, dass Wahlen teilweise gef\u00e4lscht oder verschoben worden waren und manche Oppositionelle nach Scheinprozessen ins Gef\u00e4ngnis kamen. In \u00c4gypten existierte nur so viel \u00f6ffentliche Opposition, wie Mubarak zulie\u00df. Im von Mubarak am 1. Januar 2006 ernannten neuen Kabinett Nazif blieben die Schl\u00fcsselpositionen unver\u00e4ndert.", "sentence_answer": "Am 23. Juli 1952 (Nationalfeiertag) st\u00fcrzte die Bewegung der \u201eFreien Offiziere\u201c den 1936 inthronisierten K\u00f6nig Faruk.", "paragraph_id": 38631} {"question": "Wann ist der nationalfeiertag in \u00c4gypten?", "paragraph": "\u00c4gypten\n\n=== \u00c4gypten als Republik ===\n1948 beteiligten sich \u00e4gyptische Armeen am arabischen Angriff auf den eben ausgerufenen Staat Israel, wurden aber, wie die anderen arabischen Armeen auch, zur\u00fcckgeschlagen. Am 23. Juli 1952 (Nationalfeiertag) st\u00fcrzte die Bewegung der \u201eFreien Offiziere\u201c den 1936 inthronisierten K\u00f6nig Faruk. Die Geschichte der jungen Republik \u00c4gypten wurde zun\u00e4chst von General Muhammad Nagib, anschlie\u00dfend von dem f\u00fchrenden Kopf der Revolution, Oberst Gamal Abdel Nasser (1954\u20131970) bestimmt. Nassers sozialistisches Regime unterhielt enge Beziehungen zur Sowjetunion. Die Verstaatlichung der Sueskanal-Gesellschaft 1956 f\u00fchrte zum milit\u00e4rischen Eingreifen Israels, Gro\u00dfbritanniens und Frankreichs. Die Sueskrise wurde durch Intervention der UN beigelegt. 1956 erhielten Frauen das aktive und passive Wahlrecht. F\u00fcr M\u00e4nner bestand Wahlpflicht, f\u00fcr Frauen nicht. M\u00e4nner, denen das Wahlrecht zustand, waren automatisch registriert, Frauen mussten einen besonderen Antrag stellen, um ihre politischen Rechte aus\u00fcben zu k\u00f6nnen, und selbst 1972 waren erst 12 Prozent der Frauen registriert. Erst 1979 wurde dieser Nachteil f\u00fcr die Frauen abgeschafft.\n1958 schloss sich \u00c4gypten mit Syrien und Nordjemen zur ''Vereinigten Arabischen Republik'' (VAR) zusammen, die faktisch nur bis 1961 bestand. Im Sechstagekrieg mit Israel im Juni 1967, in dem israelische Truppen bis zum Sueskanal vordrangen, erlitt das Land eine schwere milit\u00e4rische Niederlage. 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Durch den \u2013 teilweise erfolgreichen \u2013 Jom-Kippur-Krieg 1973 versuchte Sadat, die Niederlage von 1967 wettzumachen. 1977 leitete Sadat durch eine \u00fcberraschende Friedensinitiative den Dialog mit Israel ein, der 1979 zum Friedensvertrag und zum Abzug der israelischen Truppen von der Sinai-Halbinsel f\u00fchrte, andererseits jedoch das Land innerhalb der arabischen Welt isolierte und den Widerstand islamischer Fundamentalisten hervorrief. 1981 wurde Sadat, der 1978 zusammen mit Israels Premierminister Menachem Begin den Friedensnobelpreis erhalten hatte, das Opfer eines Attentats. Seinem Nachfolger, dem damals als Vizepr\u00e4sident amtierenden Husni Mubarak, ist es gelungen, \u00c4gypten wieder als vollrespektiertes Mitglied in die Arabische Liga zur\u00fcckzuf\u00fchren. Der Pr\u00e4sident wurde bis zum arabischen Fr\u00fchling vom Parlament mit Zweidrittelmehrheit nominiert und anschlie\u00dfend f\u00fcr sechs Jahre durch Volkswahl best\u00e4tigt. Zuletzt wurde Mubarak 2005 wiedergew\u00e4hlt. Kritiker merken jedoch an, dass er seit dem Erlass der Notstandsgesetze 1982 bis zu der Revolution 2011 autorit\u00e4r regierte. Er herrschte demnach \u00fcber ein pseudodemokratisches System. Sie sagen, dass Wahlen teilweise gef\u00e4lscht oder verschoben worden waren und manche Oppositionelle nach Scheinprozessen ins Gef\u00e4ngnis kamen. In \u00c4gypten existierte nur so viel \u00f6ffentliche Opposition, wie Mubarak zulie\u00df. Im von Mubarak am 1. Januar 2006 ernannten neuen Kabinett Nazif blieben die Schl\u00fcsselpositionen unver\u00e4ndert.", "paragraph_answer": "\u00c4gypten === \u00c4gypten als Republik === 1948 beteiligten sich \u00e4gyptische Armeen am arabischen Angriff auf den eben ausgerufenen Staat Israel, wurden aber, wie die anderen arabischen Armeen auch, zur\u00fcckgeschlagen. Am 23. Juli 1952 (Nationalfeiertag) st\u00fcrzte die Bewegung der \u201eFreien Offiziere\u201c den 1936 inthronisierten K\u00f6nig Faruk. 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Erst 1979 wurde dieser Nachteil f\u00fcr die Frauen abgeschafft. 1958 schloss sich \u00c4gypten mit Syrien und Nordjemen zur ''Vereinigten Arabischen Republik'' (VAR) zusammen, die faktisch nur bis 1961 bestand. Im Sechstagekrieg mit Israel im Juni 1967, in dem israelische Truppen bis zum Sueskanal vordrangen, erlitt das Land eine schwere milit\u00e4rische Niederlage. Nach dem Tod Nassers 1970 wurde Vizepr\u00e4sident Anwar as-Sadat Staatspr\u00e4sident. Durch den \u2013 teilweise erfolgreichen \u2013 Jom-Kippur-Krieg 1973 versuchte Sadat, die Niederlage von 1967 wettzumachen. 1977 leitete Sadat durch eine \u00fcberraschende Friedensinitiative den Dialog mit Israel ein, der 1979 zum Friedensvertrag und zum Abzug der israelischen Truppen von der Sinai-Halbinsel f\u00fchrte, andererseits jedoch das Land innerhalb der arabischen Welt isolierte und den Widerstand islamischer Fundamentalisten hervorrief. 1981 wurde Sadat, der 1978 zusammen mit Israels Premierminister Menachem Begin den Friedensnobelpreis erhalten hatte, das Opfer eines Attentats. Seinem Nachfolger, dem damals als Vizepr\u00e4sident amtierenden Husni Mubarak, ist es gelungen, \u00c4gypten wieder als vollrespektiertes Mitglied in die Arabische Liga zur\u00fcckzuf\u00fchren. Der Pr\u00e4sident wurde bis zum arabischen Fr\u00fchling vom Parlament mit Zweidrittelmehrheit nominiert und anschlie\u00dfend f\u00fcr sechs Jahre durch Volkswahl best\u00e4tigt. 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Zuletzt wurde Mubarak 2005 wiedergew\u00e4hlt. Kritiker merken jedoch an, dass er seit dem Erlass der Notstandsgesetze 1982 bis zu der Revolution 2011 autorit\u00e4r regierte. Er herrschte demnach \u00fcber ein pseudodemokratisches System. Sie sagen, dass Wahlen teilweise gef\u00e4lscht oder verschoben worden waren und manche Oppositionelle nach Scheinprozessen ins Gef\u00e4ngnis kamen. In \u00c4gypten existierte nur so viel \u00f6ffentliche Opposition, wie Mubarak zulie\u00df. Im von Mubarak am 1. Januar 2006 ernannten neuen Kabinett Nazif blieben die Schl\u00fcsselpositionen unver\u00e4ndert.", "paragraph_answer": "\u00c4gypten === \u00c4gypten als Republik === 1948 beteiligten sich \u00e4gyptische Armeen am arabischen Angriff auf den eben ausgerufenen Staat Israel, wurden aber, wie die anderen arabischen Armeen auch, zur\u00fcckgeschlagen. Am 23. Juli 1952 (Nationalfeiertag) st\u00fcrzte d ie Bewegung der \u201eFreien Offiziere\u201c den 1936 inthronisierten K\u00f6nig Faruk. Die Geschichte der jungen Republik \u00c4gypten wurde zun\u00e4chst von General Muhammad Nagib, anschlie\u00dfend von dem f\u00fchrenden Kopf der Revolution, Oberst Gamal Abdel Nasser (1954\u20131970) bestimmt. Nassers sozialistisches Regime unterhielt enge Beziehungen zur Sowjetunion. Die Verstaatlichung der Sueskanal-Gesellschaft 1956 f\u00fchrte zum milit\u00e4rischen Eingreifen Israels, Gro\u00dfbritanniens und Frankreichs. Die Sueskrise wurde durch Intervention der UN beigelegt. 1956 erhielten Frauen das aktive und passive Wahlrecht. F\u00fcr M\u00e4nner bestand Wahlpflicht, f\u00fcr Frauen nicht. M\u00e4nner, denen das Wahlrecht zustand, waren automatisch registriert, Frauen mussten einen besonderen Antrag stellen, um ihre politischen Rechte aus\u00fcben zu k\u00f6nnen, und selbst 1972 waren erst 12 Prozent der Frauen registriert. 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Zuletzt wurde Mubarak 2005 wiedergew\u00e4hlt. Kritiker merken jedoch an, dass er seit dem Erlass der Notstandsgesetze 1982 bis zu der Revolution 2011 autorit\u00e4r regierte. Er herrschte demnach \u00fcber ein pseudodemokratisches System. Sie sagen, dass Wahlen teilweise gef\u00e4lscht oder verschoben worden waren und manche Oppositionelle nach Scheinprozessen ins Gef\u00e4ngnis kamen. In \u00c4gypten existierte nur so viel \u00f6ffentliche Opposition, wie Mubarak zulie\u00df. Im von Mubarak am 1. Januar 2006 ernannten neuen Kabinett Nazif blieben die Schl\u00fcsselpositionen unver\u00e4ndert.", "sentence_answer": "Am 23. Juli 1952 (Nationalfeiertag) st\u00fcrzte d ie Bewegung der \u201eFreien Offiziere\u201c den 1936 inthronisierten K\u00f6nig Faruk.", "paragraph_id": 38633} {"question": "Wer pr\u00e4gte die Republik \u00c4gypten in ihrer Entstehungszeit?", "paragraph": "\u00c4gypten\n\n=== \u00c4gypten als Republik ===\n1948 beteiligten sich \u00e4gyptische Armeen am arabischen Angriff auf den eben ausgerufenen Staat Israel, wurden aber, wie die anderen arabischen Armeen auch, zur\u00fcckgeschlagen. Am 23. Juli 1952 (Nationalfeiertag) st\u00fcrzte die Bewegung der \u201eFreien Offiziere\u201c den 1936 inthronisierten K\u00f6nig Faruk. Die Geschichte der jungen Republik \u00c4gypten wurde zun\u00e4chst von General Muhammad Nagib, anschlie\u00dfend von dem f\u00fchrenden Kopf der Revolution, Oberst Gamal Abdel Nasser (1954\u20131970) bestimmt. Nassers sozialistisches Regime unterhielt enge Beziehungen zur Sowjetunion. Die Verstaatlichung der Sueskanal-Gesellschaft 1956 f\u00fchrte zum milit\u00e4rischen Eingreifen Israels, Gro\u00dfbritanniens und Frankreichs. Die Sueskrise wurde durch Intervention der UN beigelegt. 1956 erhielten Frauen das aktive und passive Wahlrecht. F\u00fcr M\u00e4nner bestand Wahlpflicht, f\u00fcr Frauen nicht. M\u00e4nner, denen das Wahlrecht zustand, waren automatisch registriert, Frauen mussten einen besonderen Antrag stellen, um ihre politischen Rechte aus\u00fcben zu k\u00f6nnen, und selbst 1972 waren erst 12 Prozent der Frauen registriert. Erst 1979 wurde dieser Nachteil f\u00fcr die Frauen abgeschafft.\n1958 schloss sich \u00c4gypten mit Syrien und Nordjemen zur ''Vereinigten Arabischen Republik'' (VAR) zusammen, die faktisch nur bis 1961 bestand. Im Sechstagekrieg mit Israel im Juni 1967, in dem israelische Truppen bis zum Sueskanal vordrangen, erlitt das Land eine schwere milit\u00e4rische Niederlage. Nach dem Tod Nassers 1970 wurde Vizepr\u00e4sident Anwar as-Sadat Staatspr\u00e4sident. Durch den \u2013 teilweise erfolgreichen \u2013 Jom-Kippur-Krieg 1973 versuchte Sadat, die Niederlage von 1967 wettzumachen.\n1977 leitete Sadat durch eine \u00fcberraschende Friedensinitiative den Dialog mit Israel ein, der 1979 zum Friedensvertrag und zum Abzug der israelischen Truppen von der Sinai-Halbinsel f\u00fchrte, andererseits jedoch das Land innerhalb der arabischen Welt isolierte und den Widerstand islamischer Fundamentalisten hervorrief. 1981 wurde Sadat, der 1978 zusammen mit Israels Premierminister Menachem Begin den Friedensnobelpreis erhalten hatte, das Opfer eines Attentats. Seinem Nachfolger, dem damals als Vizepr\u00e4sident amtierenden Husni Mubarak, ist es gelungen, \u00c4gypten wieder als vollrespektiertes Mitglied in die Arabische Liga zur\u00fcckzuf\u00fchren. Der Pr\u00e4sident wurde bis zum arabischen Fr\u00fchling vom Parlament mit Zweidrittelmehrheit nominiert und anschlie\u00dfend f\u00fcr sechs Jahre durch Volkswahl best\u00e4tigt. Zuletzt wurde Mubarak 2005 wiedergew\u00e4hlt. Kritiker merken jedoch an, dass er seit dem Erlass der Notstandsgesetze 1982 bis zu der Revolution 2011 autorit\u00e4r regierte. Er herrschte demnach \u00fcber ein pseudodemokratisches System. Sie sagen, dass Wahlen teilweise gef\u00e4lscht oder verschoben worden waren und manche Oppositionelle nach Scheinprozessen ins Gef\u00e4ngnis kamen. In \u00c4gypten existierte nur so viel \u00f6ffentliche Opposition, wie Mubarak zulie\u00df. Im von Mubarak am 1. Januar 2006 ernannten neuen Kabinett Nazif blieben die Schl\u00fcsselpositionen unver\u00e4ndert.", "answer": "Die Geschichte der jungen Republik \u00c4gypten wurde zun\u00e4chst von General Muhammad Nagib, anschlie\u00dfend von dem f\u00fchrenden Kopf der Revolution, Oberst Gamal Abdel Nasser (1954\u20131970) bestimmt. ", "sentence": "Die Geschichte der jungen Republik \u00c4gypten wurde zun\u00e4chst von General Muhammad Nagib, anschlie\u00dfend von dem f\u00fchrenden Kopf der Revolution, Oberst Gamal Abdel Nasser (1954\u20131970) bestimmt. Nassers sozialistisches Regime unterhielt enge Beziehungen zur Sowjetunion.", "paragraph_sentence": "\u00c4gypten == = \u00c4gypten als Republik = == 1948 beteiligten sich \u00e4gyptische Armeen am arabischen Angriff auf den eben ausgerufenen Staat Israel, wurden aber, wie die anderen arabischen Armeen auch, zur\u00fcckgeschlagen. Am 23. 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Die Geschichte der jungen Republik \u00c4gypten wurde zun\u00e4chst von General Muhammad Nagib, anschlie\u00dfend von dem f\u00fchrenden Kopf der Revolution, Oberst Gamal Abdel Nasser (1954\u20131970) bestimmt. Nassers sozialistisches Regime unterhielt enge Beziehungen zur Sowjetunion. Die Verstaatlichung der Sueskanal-Gesellschaft 1956 f\u00fchrte zum milit\u00e4rischen Eingreifen Israels, Gro\u00dfbritanniens und Frankreichs. Die Sueskrise wurde durch Intervention der UN beigelegt. 1956 erhielten Frauen das aktive und passive Wahlrecht. F\u00fcr M\u00e4nner bestand Wahlpflicht, f\u00fcr Frauen nicht. M\u00e4nner, denen das Wahlrecht zustand, waren automatisch registriert, Frauen mussten einen besonderen Antrag stellen, um ihre politischen Rechte aus\u00fcben zu k\u00f6nnen, und selbst 1972 waren erst 12 Prozent der Frauen registriert. Erst 1979 wurde dieser Nachteil f\u00fcr die Frauen abgeschafft. 1958 schloss sich \u00c4gypten mit Syrien und Nordjemen zur ''Vereinigten Arabischen Republik'' (VAR) zusammen, die faktisch nur bis 1961 bestand. Im Sechstagekrieg mit Israel im Juni 1967, in dem israelische Truppen bis zum Sueskanal vordrangen, erlitt das Land eine schwere milit\u00e4rische Niederlage. Nach dem Tod Nassers 1970 wurde Vizepr\u00e4sident Anwar as-Sadat Staatspr\u00e4sident. Durch den \u2013 teilweise erfolgreichen \u2013 Jom-Kippur-Krieg 1973 versuchte Sadat, die Niederlage von 1967 wettzumachen. 1977 leitete Sadat durch eine \u00fcberraschende Friedensinitiative den Dialog mit Israel ein, der 1979 zum Friedensvertrag und zum Abzug der israelischen Truppen von der Sinai-Halbinsel f\u00fchrte, andererseits jedoch das Land innerhalb der arabischen Welt isolierte und den Widerstand islamischer Fundamentalisten hervorrief. 1981 wurde Sadat, der 1978 zusammen mit Israels Premierminister Menachem Begin den Friedensnobelpreis erhalten hatte, das Opfer eines Attentats. Seinem Nachfolger, dem damals als Vizepr\u00e4sident amtierenden Husni Mubarak, ist es gelungen, \u00c4gypten wieder als vollrespektiertes Mitglied in die Arabische Liga zur\u00fcckzuf\u00fchren. Der Pr\u00e4sident wurde bis zum arabischen Fr\u00fchling vom Parlament mit Zweidrittelmehrheit nominiert und anschlie\u00dfend f\u00fcr sechs Jahre durch Volkswahl best\u00e4tigt. Zuletzt wurde Mubarak 2005 wiedergew\u00e4hlt. Kritiker merken jedoch an, dass er seit dem Erlass der Notstandsgesetze 1982 bis zu der Revolution 2011 autorit\u00e4r regierte. Er herrschte demnach \u00fcber ein pseudodemokratisches System. Sie sagen, dass Wahlen teilweise gef\u00e4lscht oder verschoben worden waren und manche Oppositionelle nach Scheinprozessen ins Gef\u00e4ngnis kamen. In \u00c4gypten existierte nur so viel \u00f6ffentliche Opposition, wie Mubarak zulie\u00df. Im von Mubarak am 1. Januar 2006 ernannten neuen Kabinett Nazif blieben die Schl\u00fcsselpositionen unver\u00e4ndert.", "sentence_answer": " Die Geschichte der jungen Republik \u00c4gypten wurde zun\u00e4chst von General Muhammad Nagib, anschlie\u00dfend von dem f\u00fchrenden Kopf der Revolution, Oberst Gamal Abdel Nasser (1954\u20131970) bestimmt. 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Durch den \u2013 teilweise erfolgreichen \u2013 Jom-Kippur-Krieg 1973 versuchte Sadat, die Niederlage von 1967 wettzumachen.\n1977 leitete Sadat durch eine \u00fcberraschende Friedensinitiative den Dialog mit Israel ein, der 1979 zum Friedensvertrag und zum Abzug der israelischen Truppen von der Sinai-Halbinsel f\u00fchrte, andererseits jedoch das Land innerhalb der arabischen Welt isolierte und den Widerstand islamischer Fundamentalisten hervorrief. 1981 wurde Sadat, der 1978 zusammen mit Israels Premierminister Menachem Begin den Friedensnobelpreis erhalten hatte, das Opfer eines Attentats. Seinem Nachfolger, dem damals als Vizepr\u00e4sident amtierenden Husni Mubarak, ist es gelungen, \u00c4gypten wieder als vollrespektiertes Mitglied in die Arabische Liga zur\u00fcckzuf\u00fchren. Der Pr\u00e4sident wurde bis zum arabischen Fr\u00fchling vom Parlament mit Zweidrittelmehrheit nominiert und anschlie\u00dfend f\u00fcr sechs Jahre durch Volkswahl best\u00e4tigt. 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Nassers sozialistisches Regime unterhielt enge Beziehungen zur Sowjetunion. Die Verstaatlichung der Sueskanal-Gesellschaft 1956 f\u00fchrte zum milit\u00e4rischen Eingreifen Israels, Gro\u00dfbritanniens und Frankreichs. Die Sueskrise wurde durch Intervention der UN beigelegt. 1956 erhielten Frauen das aktive und passive Wahlrecht. F\u00fcr M\u00e4nner bestand Wahlpflicht, f\u00fcr Frauen nicht. M\u00e4nner, denen das Wahlrecht zustand, waren automatisch registriert, Frauen mussten einen besonderen Antrag stellen, um ihre politischen Rechte aus\u00fcben zu k\u00f6nnen, und selbst 1972 waren erst 12 Prozent der Frauen registriert. Erst 1979 wurde dieser Nachteil f\u00fcr die Frauen abgeschafft. 1958 schloss sich \u00c4gypten mit Syrien und Nordjemen zur ''Vereinigten Arabischen Republik'' (VAR) zusammen, die faktisch nur bis 1961 bestand. Im Sechstagekrieg mit Israel im Juni 1967, in dem israelische Truppen bis zum Sueskanal vordrangen, erlitt das Land eine schwere milit\u00e4rische Niederlage. Nach dem Tod Nassers 1970 wurde Vizepr\u00e4sident Anwar as-Sadat Staatspr\u00e4sident. Durch den \u2013 teilweise erfolgreichen \u2013 Jom-Kippur-Krieg 1973 versuchte Sadat, die Niederlage von 1967 wettzumachen. 1977 leitete Sadat durch eine \u00fcberraschende Friedensinitiative den Dialog mit Israel ein, der 1979 zum Friedensvertrag und zum Abzug der israelischen Truppen von der Sinai-Halbinsel f\u00fchrte, andererseits jedoch das Land innerhalb der arabischen Welt isolierte und den Widerstand islamischer Fundamentalisten hervorrief. 1981 wurde Sadat, der 1978 zusammen mit Israels Premierminister Menachem Begin den Friedensnobelpreis erhalten hatte, das Opfer eines Attentats. Seinem Nachfolger, dem damals als Vizepr\u00e4sident amtierenden Husni Mubarak, ist es gelungen, \u00c4gypten wieder als vollrespektiertes Mitglied in die Arabische Liga zur\u00fcckzuf\u00fchren. Der Pr\u00e4sident wurde bis zum arabischen Fr\u00fchling vom Parlament mit Zweidrittelmehrheit nominiert und anschlie\u00dfend f\u00fcr sechs Jahre durch Volkswahl best\u00e4tigt. Zuletzt wurde Mubarak 2005 wiedergew\u00e4hlt. Kritiker merken jedoch an, dass er seit dem Erlass der Notstandsgesetze 1982 bis zu der Revolution 2011 autorit\u00e4r regierte. Er herrschte demnach \u00fcber ein pseudodemokratisches System. Sie sagen, dass Wahlen teilweise gef\u00e4lscht oder verschoben worden waren und manche Oppositionelle nach Scheinprozessen ins Gef\u00e4ngnis kamen. In \u00c4gypten existierte nur so viel \u00f6ffentliche Opposition, wie Mubarak zulie\u00df. Im von Mubarak am 1. Januar 2006 ernannten neuen Kabinett Nazif blieben die Schl\u00fcsselpositionen unver\u00e4ndert.", "paragraph_answer": "\u00c4gypten === \u00c4gypten als Republik === 1948 beteiligten sich \u00e4gyptische Armeen am arabischen Angriff auf den eben ausgerufenen Staat Israel, wurden aber, wie die anderen arabischen Armeen auch, zur\u00fcckgeschlagen. Am 23. Juli 1952 (Nationalfeiertag) st\u00fcrzte die Bewegung der \u201eFreien Offiziere\u201c den 1936 inthronisierten K\u00f6nig Faruk. Die Geschichte der jungen Republik \u00c4gypten wurde zun\u00e4chst von General Muhammad Nagib, anschlie\u00dfend von dem f\u00fchrenden Kopf der Revolution, Oberst Gamal Abdel Nasser (1954\u20131970) bestimmt. Nassers sozialistisches Regime unterhielt enge Beziehungen zur Sowjetunion. Die Verstaatlichung der Sueskanal-Gesellschaft 1956 f\u00fchrte zum milit\u00e4rischen Eingreifen Israels, Gro\u00dfbritanniens und Frankreichs. Die Sueskrise wurde durch Intervention der UN beigelegt. 1956 erhielten Frauen das aktive und passive Wahlrecht. F\u00fcr M\u00e4nner bestand Wahlpflicht, f\u00fcr Frauen nicht. M\u00e4nner, denen das Wahlrecht zustand, waren automatisch registriert, Frauen mussten einen besonderen Antrag stellen, um ihre politischen Rechte aus\u00fcben zu k\u00f6nnen, und selbst 1972 waren erst 12 Prozent der Frauen registriert. Erst 1979 wurde dieser Nachteil f\u00fcr die Frauen abgeschafft. 1958 schloss sich \u00c4gypten mit Syrien und Nordjemen zur ''Vereinigten Arabischen Republik'' (VAR) zusammen, die faktisch nur bis 1961 bestand. Im Sechstagekrieg mit Israel im Juni 1967, in dem israelische Truppen bis zum Sueskanal vordrangen, erlitt das Land eine schwere milit\u00e4rische Niederlage. Nach dem Tod Nassers 1970 wurde Vizepr\u00e4sident Anwar as-Sadat Staatspr\u00e4sident. Durch den \u2013 teilweise erfolgreichen \u2013 Jom-Kippur-Krieg 1973 versuchte Sadat, die Niederlage von 1967 wettzumachen. 1977 leitete Sadat durch eine \u00fcberraschende Friedensinitiative den Dialog mit Israel ein, der 1979 zum Friedensvertrag und zum Abzug der israelischen Truppen von der Sinai-Halbinsel f\u00fchrte, andererseits jedoch das Land innerhalb der arabischen Welt isolierte und den Widerstand islamischer Fundamentalisten hervorrief. 1981 wurde Sadat, der 1978 zusammen mit Israels Premierminister Menachem Begin den Friedensnobelpreis erhalten hatte, das Opfer eines Attentats. Seinem Nachfolger, dem damals als Vizepr\u00e4sident amtierenden Husni Mubarak, ist es gelungen, \u00c4gypten wieder als vollrespektiertes Mitglied in die Arabische Liga zur\u00fcckzuf\u00fchren. Der Pr\u00e4sident wurde bis zum arabischen Fr\u00fchling vom Parlament mit Zweidrittelmehrheit nominiert und anschlie\u00dfend f\u00fcr sechs Jahre durch Volkswahl best\u00e4tigt. Zuletzt wurde Mubarak 2005 wiedergew\u00e4hlt. Kritiker merken jedoch an, dass er seit dem Erlass der Notstandsgesetze 1982 bis zu der Revolution 2011 autorit\u00e4r regierte. Er herrschte demnach \u00fcber ein pseudodemokratisches System. Sie sagen, dass Wahlen teilweise gef\u00e4lscht oder verschoben worden waren und manche Oppositionelle nach Scheinprozessen ins Gef\u00e4ngnis kamen. In \u00c4gypten existierte nur so viel \u00f6ffentliche Opposition, wie Mubarak zulie\u00df. Im von Mubarak am 1. Januar 2006 ernannten neuen Kabinett Nazif blieben die Schl\u00fcsselpositionen unver\u00e4ndert.", "sentence_answer": "Die Geschichte der jungen Republik \u00c4gypten wurde zun\u00e4chst von General Muhammad Nagib, anschlie\u00dfend von dem f\u00fchrenden Kopf der Revolution, Oberst Gamal Abdel Nasser (1954\u20131970) bestimmt.", "paragraph_id": 38635} {"question": "Was ist die Sueskrise?", "paragraph": "\u00c4gypten\n\n=== \u00c4gypten als Republik ===\n1948 beteiligten sich \u00e4gyptische Armeen am arabischen Angriff auf den eben ausgerufenen Staat Israel, wurden aber, wie die anderen arabischen Armeen auch, zur\u00fcckgeschlagen. Am 23. Juli 1952 (Nationalfeiertag) st\u00fcrzte die Bewegung der \u201eFreien Offiziere\u201c den 1936 inthronisierten K\u00f6nig Faruk. Die Geschichte der jungen Republik \u00c4gypten wurde zun\u00e4chst von General Muhammad Nagib, anschlie\u00dfend von dem f\u00fchrenden Kopf der Revolution, Oberst Gamal Abdel Nasser (1954\u20131970) bestimmt. 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Im Sechstagekrieg mit Israel im Juni 1967, in dem israelische Truppen bis zum Sueskanal vordrangen, erlitt das Land eine schwere milit\u00e4rische Niederlage. Nach dem Tod Nassers 1970 wurde Vizepr\u00e4sident Anwar as-Sadat Staatspr\u00e4sident. Durch den \u2013 teilweise erfolgreichen \u2013 Jom-Kippur-Krieg 1973 versuchte Sadat, die Niederlage von 1967 wettzumachen.\n1977 leitete Sadat durch eine \u00fcberraschende Friedensinitiative den Dialog mit Israel ein, der 1979 zum Friedensvertrag und zum Abzug der israelischen Truppen von der Sinai-Halbinsel f\u00fchrte, andererseits jedoch das Land innerhalb der arabischen Welt isolierte und den Widerstand islamischer Fundamentalisten hervorrief. 1981 wurde Sadat, der 1978 zusammen mit Israels Premierminister Menachem Begin den Friedensnobelpreis erhalten hatte, das Opfer eines Attentats. Seinem Nachfolger, dem damals als Vizepr\u00e4sident amtierenden Husni Mubarak, ist es gelungen, \u00c4gypten wieder als vollrespektiertes Mitglied in die Arabische Liga zur\u00fcckzuf\u00fchren. Der Pr\u00e4sident wurde bis zum arabischen Fr\u00fchling vom Parlament mit Zweidrittelmehrheit nominiert und anschlie\u00dfend f\u00fcr sechs Jahre durch Volkswahl best\u00e4tigt. Zuletzt wurde Mubarak 2005 wiedergew\u00e4hlt. Kritiker merken jedoch an, dass er seit dem Erlass der Notstandsgesetze 1982 bis zu der Revolution 2011 autorit\u00e4r regierte. Er herrschte demnach \u00fcber ein pseudodemokratisches System. Sie sagen, dass Wahlen teilweise gef\u00e4lscht oder verschoben worden waren und manche Oppositionelle nach Scheinprozessen ins Gef\u00e4ngnis kamen. In \u00c4gypten existierte nur so viel \u00f6ffentliche Opposition, wie Mubarak zulie\u00df. Im von Mubarak am 1. Januar 2006 ernannten neuen Kabinett Nazif blieben die Schl\u00fcsselpositionen unver\u00e4ndert.", "answer": "Die Verstaatlichung der Sueskanal-Gesellschaft 1956 f\u00fchrte zum milit\u00e4rischen Eingreifen Israels, Gro\u00dfbritanniens und Frankreichs.", "sentence": "Die Verstaatlichung der Sueskanal-Gesellschaft 1956 f\u00fchrte zum milit\u00e4rischen Eingreifen Israels, Gro\u00dfbritanniens und Frankreichs. Die Sueskrise wurde durch Intervention der UN beigelegt.", "paragraph_sentence": "\u00c4gypten == = \u00c4gypten als Republik = == 1948 beteiligten sich \u00e4gyptische Armeen am arabischen Angriff auf den eben ausgerufenen Staat Israel, wurden aber, wie die anderen arabischen Armeen auch, zur\u00fcckgeschlagen. Am 23. Juli 1952 (Nationalfeiertag) st\u00fcrzte die Bewegung der \u201eFreien Offiziere\u201c den 1936 inthronisierten K\u00f6nig Faruk. Die Geschichte der jungen Republik \u00c4gypten wurde zun\u00e4chst von General Muhammad Nagib, anschlie\u00dfend von dem f\u00fchrenden Kopf der Revolution, Oberst Gamal Abdel Nasser (1954\u20131970) bestimmt. Nassers sozialistisches Regime unterhielt enge Beziehungen zur Sowjetunion. Die Verstaatlichung der Sueskanal-Gesellschaft 1956 f\u00fchrte zum milit\u00e4rischen Eingreifen Israels, Gro\u00dfbritanniens und Frankreichs. Die Sueskrise wurde durch Intervention der UN beigelegt. 1956 erhielten Frauen das aktive und passive Wahlrecht. F\u00fcr M\u00e4nner bestand Wahlpflicht, f\u00fcr Frauen nicht. M\u00e4nner, denen das Wahlrecht zustand, waren automatisch registriert, Frauen mussten einen besonderen Antrag stellen, um ihre politischen Rechte aus\u00fcben zu k\u00f6nnen, und selbst 1972 waren erst 12 Prozent der Frauen registriert. Erst 1979 wurde dieser Nachteil f\u00fcr die Frauen abgeschafft. 1958 schloss sich \u00c4gypten mit Syrien und Nordjemen zur ''Vereinigten Arabischen Republik'' (VAR) zusammen, die faktisch nur bis 1961 bestand. Im Sechstagekrieg mit Israel im Juni 1967, in dem israelische Truppen bis zum Sueskanal vordrangen, erlitt das Land eine schwere milit\u00e4rische Niederlage. Nach dem Tod Nassers 1970 wurde Vizepr\u00e4sident Anwar as-Sadat Staatspr\u00e4sident. Durch den \u2013 teilweise erfolgreichen \u2013 Jom-Kippur-Krieg 1973 versuchte Sadat, die Niederlage von 1967 wettzumachen. 1977 leitete Sadat durch eine \u00fcberraschende Friedensinitiative den Dialog mit Israel ein, der 1979 zum Friedensvertrag und zum Abzug der israelischen Truppen von der Sinai-Halbinsel f\u00fchrte, andererseits jedoch das Land innerhalb der arabischen Welt isolierte und den Widerstand islamischer Fundamentalisten hervorrief. 1981 wurde Sadat, der 1978 zusammen mit Israels Premierminister Menachem Begin den Friedensnobelpreis erhalten hatte, das Opfer eines Attentats. Seinem Nachfolger, dem damals als Vizepr\u00e4sident amtierenden Husni Mubarak, ist es gelungen, \u00c4gypten wieder als vollrespektiertes Mitglied in die Arabische Liga zur\u00fcckzuf\u00fchren. Der Pr\u00e4sident wurde bis zum arabischen Fr\u00fchling vom Parlament mit Zweidrittelmehrheit nominiert und anschlie\u00dfend f\u00fcr sechs Jahre durch Volkswahl best\u00e4tigt. Zuletzt wurde Mubarak 2005 wiedergew\u00e4hlt. Kritiker merken jedoch an, dass er seit dem Erlass der Notstandsgesetze 1982 bis zu der Revolution 2011 autorit\u00e4r regierte. Er herrschte demnach \u00fcber ein pseudodemokratisches System. Sie sagen, dass Wahlen teilweise gef\u00e4lscht oder verschoben worden waren und manche Oppositionelle nach Scheinprozessen ins Gef\u00e4ngnis kamen. In \u00c4gypten existierte nur so viel \u00f6ffentliche Opposition, wie Mubarak zulie\u00df. Im von Mubarak am 1. Januar 2006 ernannten neuen Kabinett Nazif blieben die Schl\u00fcsselpositionen unver\u00e4ndert.", "paragraph_answer": "\u00c4gypten === \u00c4gypten als Republik === 1948 beteiligten sich \u00e4gyptische Armeen am arabischen Angriff auf den eben ausgerufenen Staat Israel, wurden aber, wie die anderen arabischen Armeen auch, zur\u00fcckgeschlagen. Am 23. Juli 1952 (Nationalfeiertag) st\u00fcrzte die Bewegung der \u201eFreien Offiziere\u201c den 1936 inthronisierten K\u00f6nig Faruk. Die Geschichte der jungen Republik \u00c4gypten wurde zun\u00e4chst von General Muhammad Nagib, anschlie\u00dfend von dem f\u00fchrenden Kopf der Revolution, Oberst Gamal Abdel Nasser (1954\u20131970) bestimmt. Nassers sozialistisches Regime unterhielt enge Beziehungen zur Sowjetunion. Die Verstaatlichung der Sueskanal-Gesellschaft 1956 f\u00fchrte zum milit\u00e4rischen Eingreifen Israels, Gro\u00dfbritanniens und Frankreichs. Die Sueskrise wurde durch Intervention der UN beigelegt. 1956 erhielten Frauen das aktive und passive Wahlrecht. F\u00fcr M\u00e4nner bestand Wahlpflicht, f\u00fcr Frauen nicht. M\u00e4nner, denen das Wahlrecht zustand, waren automatisch registriert, Frauen mussten einen besonderen Antrag stellen, um ihre politischen Rechte aus\u00fcben zu k\u00f6nnen, und selbst 1972 waren erst 12 Prozent der Frauen registriert. Erst 1979 wurde dieser Nachteil f\u00fcr die Frauen abgeschafft. 1958 schloss sich \u00c4gypten mit Syrien und Nordjemen zur ''Vereinigten Arabischen Republik'' (VAR) zusammen, die faktisch nur bis 1961 bestand. Im Sechstagekrieg mit Israel im Juni 1967, in dem israelische Truppen bis zum Sueskanal vordrangen, erlitt das Land eine schwere milit\u00e4rische Niederlage. Nach dem Tod Nassers 1970 wurde Vizepr\u00e4sident Anwar as-Sadat Staatspr\u00e4sident. Durch den \u2013 teilweise erfolgreichen \u2013 Jom-Kippur-Krieg 1973 versuchte Sadat, die Niederlage von 1967 wettzumachen. 1977 leitete Sadat durch eine \u00fcberraschende Friedensinitiative den Dialog mit Israel ein, der 1979 zum Friedensvertrag und zum Abzug der israelischen Truppen von der Sinai-Halbinsel f\u00fchrte, andererseits jedoch das Land innerhalb der arabischen Welt isolierte und den Widerstand islamischer Fundamentalisten hervorrief. 1981 wurde Sadat, der 1978 zusammen mit Israels Premierminister Menachem Begin den Friedensnobelpreis erhalten hatte, das Opfer eines Attentats. Seinem Nachfolger, dem damals als Vizepr\u00e4sident amtierenden Husni Mubarak, ist es gelungen, \u00c4gypten wieder als vollrespektiertes Mitglied in die Arabische Liga zur\u00fcckzuf\u00fchren. Der Pr\u00e4sident wurde bis zum arabischen Fr\u00fchling vom Parlament mit Zweidrittelmehrheit nominiert und anschlie\u00dfend f\u00fcr sechs Jahre durch Volkswahl best\u00e4tigt. Zuletzt wurde Mubarak 2005 wiedergew\u00e4hlt. Kritiker merken jedoch an, dass er seit dem Erlass der Notstandsgesetze 1982 bis zu der Revolution 2011 autorit\u00e4r regierte. Er herrschte demnach \u00fcber ein pseudodemokratisches System. Sie sagen, dass Wahlen teilweise gef\u00e4lscht oder verschoben worden waren und manche Oppositionelle nach Scheinprozessen ins Gef\u00e4ngnis kamen. In \u00c4gypten existierte nur so viel \u00f6ffentliche Opposition, wie Mubarak zulie\u00df. Im von Mubarak am 1. Januar 2006 ernannten neuen Kabinett Nazif blieben die Schl\u00fcsselpositionen unver\u00e4ndert.", "sentence_answer": " Die Verstaatlichung der Sueskanal-Gesellschaft 1956 f\u00fchrte zum milit\u00e4rischen Eingreifen Israels, Gro\u00dfbritanniens und Frankreichs. 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Die Sueskrise wurde durch Intervention der UN beigelegt. 1956 erhielten Frauen das aktive und passive Wahlrecht. F\u00fcr M\u00e4nner bestand Wahlpflicht, f\u00fcr Frauen nicht. M\u00e4nner, denen das Wahlrecht zustand, waren automatisch registriert, Frauen mussten einen besonderen Antrag stellen, um ihre politischen Rechte aus\u00fcben zu k\u00f6nnen, und selbst 1972 waren erst 12 Prozent der Frauen registriert. Erst 1979 wurde dieser Nachteil f\u00fcr die Frauen abgeschafft.\n1958 schloss sich \u00c4gypten mit Syrien und Nordjemen zur ''Vereinigten Arabischen Republik'' (VAR) zusammen, die faktisch nur bis 1961 bestand. Im Sechstagekrieg mit Israel im Juni 1967, in dem israelische Truppen bis zum Sueskanal vordrangen, erlitt das Land eine schwere milit\u00e4rische Niederlage. Nach dem Tod Nassers 1970 wurde Vizepr\u00e4sident Anwar as-Sadat Staatspr\u00e4sident. Durch den \u2013 teilweise erfolgreichen \u2013 Jom-Kippur-Krieg 1973 versuchte Sadat, die Niederlage von 1967 wettzumachen.\n1977 leitete Sadat durch eine \u00fcberraschende Friedensinitiative den Dialog mit Israel ein, der 1979 zum Friedensvertrag und zum Abzug der israelischen Truppen von der Sinai-Halbinsel f\u00fchrte, andererseits jedoch das Land innerhalb der arabischen Welt isolierte und den Widerstand islamischer Fundamentalisten hervorrief. 1981 wurde Sadat, der 1978 zusammen mit Israels Premierminister Menachem Begin den Friedensnobelpreis erhalten hatte, das Opfer eines Attentats. Seinem Nachfolger, dem damals als Vizepr\u00e4sident amtierenden Husni Mubarak, ist es gelungen, \u00c4gypten wieder als vollrespektiertes Mitglied in die Arabische Liga zur\u00fcckzuf\u00fchren. Der Pr\u00e4sident wurde bis zum arabischen Fr\u00fchling vom Parlament mit Zweidrittelmehrheit nominiert und anschlie\u00dfend f\u00fcr sechs Jahre durch Volkswahl best\u00e4tigt. Zuletzt wurde Mubarak 2005 wiedergew\u00e4hlt. Kritiker merken jedoch an, dass er seit dem Erlass der Notstandsgesetze 1982 bis zu der Revolution 2011 autorit\u00e4r regierte. Er herrschte demnach \u00fcber ein pseudodemokratisches System. Sie sagen, dass Wahlen teilweise gef\u00e4lscht oder verschoben worden waren und manche Oppositionelle nach Scheinprozessen ins Gef\u00e4ngnis kamen. In \u00c4gypten existierte nur so viel \u00f6ffentliche Opposition, wie Mubarak zulie\u00df. Im von Mubarak am 1. Januar 2006 ernannten neuen Kabinett Nazif blieben die Schl\u00fcsselpositionen unver\u00e4ndert.", "answer": "1956", "sentence": "Die Verstaatlichung der Sueskanal-Gesellschaft 1956 f\u00fchrte zum milit\u00e4rischen Eingreifen Israels, Gro\u00dfbritanniens und Frankreichs.", "paragraph_sentence": "\u00c4gypten == = \u00c4gypten als Republik = == 1948 beteiligten sich \u00e4gyptische Armeen am arabischen Angriff auf den eben ausgerufenen Staat Israel, wurden aber, wie die anderen arabischen Armeen auch, zur\u00fcckgeschlagen. Am 23. Juli 1952 (Nationalfeiertag) st\u00fcrzte die Bewegung der \u201eFreien Offiziere\u201c den 1936 inthronisierten K\u00f6nig Faruk. Die Geschichte der jungen Republik \u00c4gypten wurde zun\u00e4chst von General Muhammad Nagib, anschlie\u00dfend von dem f\u00fchrenden Kopf der Revolution, Oberst Gamal Abdel Nasser (1954\u20131970) bestimmt. Nassers sozialistisches Regime unterhielt enge Beziehungen zur Sowjetunion. Die Verstaatlichung der Sueskanal-Gesellschaft 1956 f\u00fchrte zum milit\u00e4rischen Eingreifen Israels, Gro\u00dfbritanniens und Frankreichs. Die Sueskrise wurde durch Intervention der UN beigelegt. 1956 erhielten Frauen das aktive und passive Wahlrecht. F\u00fcr M\u00e4nner bestand Wahlpflicht, f\u00fcr Frauen nicht. M\u00e4nner, denen das Wahlrecht zustand, waren automatisch registriert, Frauen mussten einen besonderen Antrag stellen, um ihre politischen Rechte aus\u00fcben zu k\u00f6nnen, und selbst 1972 waren erst 12 Prozent der Frauen registriert. Erst 1979 wurde dieser Nachteil f\u00fcr die Frauen abgeschafft. 1958 schloss sich \u00c4gypten mit Syrien und Nordjemen zur ''Vereinigten Arabischen Republik'' (VAR) zusammen, die faktisch nur bis 1961 bestand. Im Sechstagekrieg mit Israel im Juni 1967, in dem israelische Truppen bis zum Sueskanal vordrangen, erlitt das Land eine schwere milit\u00e4rische Niederlage. Nach dem Tod Nassers 1970 wurde Vizepr\u00e4sident Anwar as-Sadat Staatspr\u00e4sident. Durch den \u2013 teilweise erfolgreichen \u2013 Jom-Kippur-Krieg 1973 versuchte Sadat, die Niederlage von 1967 wettzumachen. 1977 leitete Sadat durch eine \u00fcberraschende Friedensinitiative den Dialog mit Israel ein, der 1979 zum Friedensvertrag und zum Abzug der israelischen Truppen von der Sinai-Halbinsel f\u00fchrte, andererseits jedoch das Land innerhalb der arabischen Welt isolierte und den Widerstand islamischer Fundamentalisten hervorrief. 1981 wurde Sadat, der 1978 zusammen mit Israels Premierminister Menachem Begin den Friedensnobelpreis erhalten hatte, das Opfer eines Attentats. Seinem Nachfolger, dem damals als Vizepr\u00e4sident amtierenden Husni Mubarak, ist es gelungen, \u00c4gypten wieder als vollrespektiertes Mitglied in die Arabische Liga zur\u00fcckzuf\u00fchren. Der Pr\u00e4sident wurde bis zum arabischen Fr\u00fchling vom Parlament mit Zweidrittelmehrheit nominiert und anschlie\u00dfend f\u00fcr sechs Jahre durch Volkswahl best\u00e4tigt. Zuletzt wurde Mubarak 2005 wiedergew\u00e4hlt. Kritiker merken jedoch an, dass er seit dem Erlass der Notstandsgesetze 1982 bis zu der Revolution 2011 autorit\u00e4r regierte. Er herrschte demnach \u00fcber ein pseudodemokratisches System. Sie sagen, dass Wahlen teilweise gef\u00e4lscht oder verschoben worden waren und manche Oppositionelle nach Scheinprozessen ins Gef\u00e4ngnis kamen. In \u00c4gypten existierte nur so viel \u00f6ffentliche Opposition, wie Mubarak zulie\u00df. Im von Mubarak am 1. Januar 2006 ernannten neuen Kabinett Nazif blieben die Schl\u00fcsselpositionen unver\u00e4ndert.", "paragraph_answer": "\u00c4gypten === \u00c4gypten als Republik === 1948 beteiligten sich \u00e4gyptische Armeen am arabischen Angriff auf den eben ausgerufenen Staat Israel, wurden aber, wie die anderen arabischen Armeen auch, zur\u00fcckgeschlagen. Am 23. Juli 1952 (Nationalfeiertag) st\u00fcrzte die Bewegung der \u201eFreien Offiziere\u201c den 1936 inthronisierten K\u00f6nig Faruk. Die Geschichte der jungen Republik \u00c4gypten wurde zun\u00e4chst von General Muhammad Nagib, anschlie\u00dfend von dem f\u00fchrenden Kopf der Revolution, Oberst Gamal Abdel Nasser (1954\u20131970) bestimmt. Nassers sozialistisches Regime unterhielt enge Beziehungen zur Sowjetunion. Die Verstaatlichung der Sueskanal-Gesellschaft 1956 f\u00fchrte zum milit\u00e4rischen Eingreifen Israels, Gro\u00dfbritanniens und Frankreichs. Die Sueskrise wurde durch Intervention der UN beigelegt. 1956 erhielten Frauen das aktive und passive Wahlrecht. F\u00fcr M\u00e4nner bestand Wahlpflicht, f\u00fcr Frauen nicht. M\u00e4nner, denen das Wahlrecht zustand, waren automatisch registriert, Frauen mussten einen besonderen Antrag stellen, um ihre politischen Rechte aus\u00fcben zu k\u00f6nnen, und selbst 1972 waren erst 12 Prozent der Frauen registriert. Erst 1979 wurde dieser Nachteil f\u00fcr die Frauen abgeschafft. 1958 schloss sich \u00c4gypten mit Syrien und Nordjemen zur ''Vereinigten Arabischen Republik'' (VAR) zusammen, die faktisch nur bis 1961 bestand. Im Sechstagekrieg mit Israel im Juni 1967, in dem israelische Truppen bis zum Sueskanal vordrangen, erlitt das Land eine schwere milit\u00e4rische Niederlage. Nach dem Tod Nassers 1970 wurde Vizepr\u00e4sident Anwar as-Sadat Staatspr\u00e4sident. Durch den \u2013 teilweise erfolgreichen \u2013 Jom-Kippur-Krieg 1973 versuchte Sadat, die Niederlage von 1967 wettzumachen. 1977 leitete Sadat durch eine \u00fcberraschende Friedensinitiative den Dialog mit Israel ein, der 1979 zum Friedensvertrag und zum Abzug der israelischen Truppen von der Sinai-Halbinsel f\u00fchrte, andererseits jedoch das Land innerhalb der arabischen Welt isolierte und den Widerstand islamischer Fundamentalisten hervorrief. 1981 wurde Sadat, der 1978 zusammen mit Israels Premierminister Menachem Begin den Friedensnobelpreis erhalten hatte, das Opfer eines Attentats. Seinem Nachfolger, dem damals als Vizepr\u00e4sident amtierenden Husni Mubarak, ist es gelungen, \u00c4gypten wieder als vollrespektiertes Mitglied in die Arabische Liga zur\u00fcckzuf\u00fchren. Der Pr\u00e4sident wurde bis zum arabischen Fr\u00fchling vom Parlament mit Zweidrittelmehrheit nominiert und anschlie\u00dfend f\u00fcr sechs Jahre durch Volkswahl best\u00e4tigt. Zuletzt wurde Mubarak 2005 wiedergew\u00e4hlt. Kritiker merken jedoch an, dass er seit dem Erlass der Notstandsgesetze 1982 bis zu der Revolution 2011 autorit\u00e4r regierte. Er herrschte demnach \u00fcber ein pseudodemokratisches System. Sie sagen, dass Wahlen teilweise gef\u00e4lscht oder verschoben worden waren und manche Oppositionelle nach Scheinprozessen ins Gef\u00e4ngnis kamen. In \u00c4gypten existierte nur so viel \u00f6ffentliche Opposition, wie Mubarak zulie\u00df. Im von Mubarak am 1. Januar 2006 ernannten neuen Kabinett Nazif blieben die Schl\u00fcsselpositionen unver\u00e4ndert.", "sentence_answer": "Die Verstaatlichung der Sueskanal-Gesellschaft 1956 f\u00fchrte zum milit\u00e4rischen Eingreifen Israels, Gro\u00dfbritanniens und Frankreichs.", "paragraph_id": 38637} {"question": "Welcher Unterschied im Wahlrecht bestand in \u00c4gypten zwischen M\u00e4nnern und Frauen bis 1979?", "paragraph": "\u00c4gypten\n\n=== \u00c4gypten als Republik ===\n1948 beteiligten sich \u00e4gyptische Armeen am arabischen Angriff auf den eben ausgerufenen Staat Israel, wurden aber, wie die anderen arabischen Armeen auch, zur\u00fcckgeschlagen. Am 23. Juli 1952 (Nationalfeiertag) st\u00fcrzte die Bewegung der \u201eFreien Offiziere\u201c den 1936 inthronisierten K\u00f6nig Faruk. Die Geschichte der jungen Republik \u00c4gypten wurde zun\u00e4chst von General Muhammad Nagib, anschlie\u00dfend von dem f\u00fchrenden Kopf der Revolution, Oberst Gamal Abdel Nasser (1954\u20131970) bestimmt. Nassers sozialistisches Regime unterhielt enge Beziehungen zur Sowjetunion. Die Verstaatlichung der Sueskanal-Gesellschaft 1956 f\u00fchrte zum milit\u00e4rischen Eingreifen Israels, Gro\u00dfbritanniens und Frankreichs. Die Sueskrise wurde durch Intervention der UN beigelegt. 1956 erhielten Frauen das aktive und passive Wahlrecht. F\u00fcr M\u00e4nner bestand Wahlpflicht, f\u00fcr Frauen nicht. M\u00e4nner, denen das Wahlrecht zustand, waren automatisch registriert, Frauen mussten einen besonderen Antrag stellen, um ihre politischen Rechte aus\u00fcben zu k\u00f6nnen, und selbst 1972 waren erst 12 Prozent der Frauen registriert. 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Durch den \u2013 teilweise erfolgreichen \u2013 Jom-Kippur-Krieg 1973 versuchte Sadat, die Niederlage von 1967 wettzumachen.\n1977 leitete Sadat durch eine \u00fcberraschende Friedensinitiative den Dialog mit Israel ein, der 1979 zum Friedensvertrag und zum Abzug der israelischen Truppen von der Sinai-Halbinsel f\u00fchrte, andererseits jedoch das Land innerhalb der arabischen Welt isolierte und den Widerstand islamischer Fundamentalisten hervorrief. 1981 wurde Sadat, der 1978 zusammen mit Israels Premierminister Menachem Begin den Friedensnobelpreis erhalten hatte, das Opfer eines Attentats. Seinem Nachfolger, dem damals als Vizepr\u00e4sident amtierenden Husni Mubarak, ist es gelungen, \u00c4gypten wieder als vollrespektiertes Mitglied in die Arabische Liga zur\u00fcckzuf\u00fchren. Der Pr\u00e4sident wurde bis zum arabischen Fr\u00fchling vom Parlament mit Zweidrittelmehrheit nominiert und anschlie\u00dfend f\u00fcr sechs Jahre durch Volkswahl best\u00e4tigt. 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Januar 2006 ernannten neuen Kabinett Nazif blieben die Schl\u00fcsselpositionen unver\u00e4ndert.", "answer": "M\u00e4nner, denen das Wahlrecht zustand, waren automatisch registriert, Frauen mussten einen besonderen Antrag stellen, um ihre politischen Rechte aus\u00fcben zu k\u00f6nnen", "sentence": "M\u00e4nner, denen das Wahlrecht zustand, waren automatisch registriert, Frauen mussten einen besonderen Antrag stellen, um ihre politischen Rechte aus\u00fcben zu k\u00f6nnen , und selbst 1972 waren erst 12 Prozent der Frauen registriert.", "paragraph_sentence": "\u00c4gypten == = \u00c4gypten als Republik = == 1948 beteiligten sich \u00e4gyptische Armeen am arabischen Angriff auf den eben ausgerufenen Staat Israel, wurden aber, wie die anderen arabischen Armeen auch, zur\u00fcckgeschlagen. Am 23. Juli 1952 (Nationalfeiertag) st\u00fcrzte die Bewegung der \u201eFreien Offiziere\u201c den 1936 inthronisierten K\u00f6nig Faruk. Die Geschichte der jungen Republik \u00c4gypten wurde zun\u00e4chst von General Muhammad Nagib, anschlie\u00dfend von dem f\u00fchrenden Kopf der Revolution, Oberst Gamal Abdel Nasser (1954\u20131970) bestimmt. Nassers sozialistisches Regime unterhielt enge Beziehungen zur Sowjetunion. Die Verstaatlichung der Sueskanal-Gesellschaft 1956 f\u00fchrte zum milit\u00e4rischen Eingreifen Israels, Gro\u00dfbritanniens und Frankreichs. Die Sueskrise wurde durch Intervention der UN beigelegt. 1956 erhielten Frauen das aktive und passive Wahlrecht. F\u00fcr M\u00e4nner bestand Wahlpflicht, f\u00fcr Frauen nicht. M\u00e4nner, denen das Wahlrecht zustand, waren automatisch registriert, Frauen mussten einen besonderen Antrag stellen, um ihre politischen Rechte aus\u00fcben zu k\u00f6nnen , und selbst 1972 waren erst 12 Prozent der Frauen registriert. Erst 1979 wurde dieser Nachteil f\u00fcr die Frauen abgeschafft. 1958 schloss sich \u00c4gypten mit Syrien und Nordjemen zur ''Vereinigten Arabischen Republik'' (VAR) zusammen, die faktisch nur bis 1961 bestand. Im Sechstagekrieg mit Israel im Juni 1967, in dem israelische Truppen bis zum Sueskanal vordrangen, erlitt das Land eine schwere milit\u00e4rische Niederlage. Nach dem Tod Nassers 1970 wurde Vizepr\u00e4sident Anwar as-Sadat Staatspr\u00e4sident. Durch den \u2013 teilweise erfolgreichen \u2013 Jom-Kippur-Krieg 1973 versuchte Sadat, die Niederlage von 1967 wettzumachen. 1977 leitete Sadat durch eine \u00fcberraschende Friedensinitiative den Dialog mit Israel ein, der 1979 zum Friedensvertrag und zum Abzug der israelischen Truppen von der Sinai-Halbinsel f\u00fchrte, andererseits jedoch das Land innerhalb der arabischen Welt isolierte und den Widerstand islamischer Fundamentalisten hervorrief. 1981 wurde Sadat, der 1978 zusammen mit Israels Premierminister Menachem Begin den Friedensnobelpreis erhalten hatte, das Opfer eines Attentats. Seinem Nachfolger, dem damals als Vizepr\u00e4sident amtierenden Husni Mubarak, ist es gelungen, \u00c4gypten wieder als vollrespektiertes Mitglied in die Arabische Liga zur\u00fcckzuf\u00fchren. Der Pr\u00e4sident wurde bis zum arabischen Fr\u00fchling vom Parlament mit Zweidrittelmehrheit nominiert und anschlie\u00dfend f\u00fcr sechs Jahre durch Volkswahl best\u00e4tigt. Zuletzt wurde Mubarak 2005 wiedergew\u00e4hlt. Kritiker merken jedoch an, dass er seit dem Erlass der Notstandsgesetze 1982 bis zu der Revolution 2011 autorit\u00e4r regierte. Er herrschte demnach \u00fcber ein pseudodemokratisches System. Sie sagen, dass Wahlen teilweise gef\u00e4lscht oder verschoben worden waren und manche Oppositionelle nach Scheinprozessen ins Gef\u00e4ngnis kamen. In \u00c4gypten existierte nur so viel \u00f6ffentliche Opposition, wie Mubarak zulie\u00df. Im von Mubarak am 1. Januar 2006 ernannten neuen Kabinett Nazif blieben die Schl\u00fcsselpositionen unver\u00e4ndert.", "paragraph_answer": "\u00c4gypten === \u00c4gypten als Republik === 1948 beteiligten sich \u00e4gyptische Armeen am arabischen Angriff auf den eben ausgerufenen Staat Israel, wurden aber, wie die anderen arabischen Armeen auch, zur\u00fcckgeschlagen. Am 23. Juli 1952 (Nationalfeiertag) st\u00fcrzte die Bewegung der \u201eFreien Offiziere\u201c den 1936 inthronisierten K\u00f6nig Faruk. Die Geschichte der jungen Republik \u00c4gypten wurde zun\u00e4chst von General Muhammad Nagib, anschlie\u00dfend von dem f\u00fchrenden Kopf der Revolution, Oberst Gamal Abdel Nasser (1954\u20131970) bestimmt. Nassers sozialistisches Regime unterhielt enge Beziehungen zur Sowjetunion. Die Verstaatlichung der Sueskanal-Gesellschaft 1956 f\u00fchrte zum milit\u00e4rischen Eingreifen Israels, Gro\u00dfbritanniens und Frankreichs. Die Sueskrise wurde durch Intervention der UN beigelegt. 1956 erhielten Frauen das aktive und passive Wahlrecht. F\u00fcr M\u00e4nner bestand Wahlpflicht, f\u00fcr Frauen nicht. M\u00e4nner, denen das Wahlrecht zustand, waren automatisch registriert, Frauen mussten einen besonderen Antrag stellen, um ihre politischen Rechte aus\u00fcben zu k\u00f6nnen , und selbst 1972 waren erst 12 Prozent der Frauen registriert. Erst 1979 wurde dieser Nachteil f\u00fcr die Frauen abgeschafft. 1958 schloss sich \u00c4gypten mit Syrien und Nordjemen zur ''Vereinigten Arabischen Republik'' (VAR) zusammen, die faktisch nur bis 1961 bestand. Im Sechstagekrieg mit Israel im Juni 1967, in dem israelische Truppen bis zum Sueskanal vordrangen, erlitt das Land eine schwere milit\u00e4rische Niederlage. Nach dem Tod Nassers 1970 wurde Vizepr\u00e4sident Anwar as-Sadat Staatspr\u00e4sident. Durch den \u2013 teilweise erfolgreichen \u2013 Jom-Kippur-Krieg 1973 versuchte Sadat, die Niederlage von 1967 wettzumachen. 1977 leitete Sadat durch eine \u00fcberraschende Friedensinitiative den Dialog mit Israel ein, der 1979 zum Friedensvertrag und zum Abzug der israelischen Truppen von der Sinai-Halbinsel f\u00fchrte, andererseits jedoch das Land innerhalb der arabischen Welt isolierte und den Widerstand islamischer Fundamentalisten hervorrief. 1981 wurde Sadat, der 1978 zusammen mit Israels Premierminister Menachem Begin den Friedensnobelpreis erhalten hatte, das Opfer eines Attentats. Seinem Nachfolger, dem damals als Vizepr\u00e4sident amtierenden Husni Mubarak, ist es gelungen, \u00c4gypten wieder als vollrespektiertes Mitglied in die Arabische Liga zur\u00fcckzuf\u00fchren. Der Pr\u00e4sident wurde bis zum arabischen Fr\u00fchling vom Parlament mit Zweidrittelmehrheit nominiert und anschlie\u00dfend f\u00fcr sechs Jahre durch Volkswahl best\u00e4tigt. Zuletzt wurde Mubarak 2005 wiedergew\u00e4hlt. Kritiker merken jedoch an, dass er seit dem Erlass der Notstandsgesetze 1982 bis zu der Revolution 2011 autorit\u00e4r regierte. Er herrschte demnach \u00fcber ein pseudodemokratisches System. Sie sagen, dass Wahlen teilweise gef\u00e4lscht oder verschoben worden waren und manche Oppositionelle nach Scheinprozessen ins Gef\u00e4ngnis kamen. In \u00c4gypten existierte nur so viel \u00f6ffentliche Opposition, wie Mubarak zulie\u00df. Im von Mubarak am 1. Januar 2006 ernannten neuen Kabinett Nazif blieben die Schl\u00fcsselpositionen unver\u00e4ndert.", "sentence_answer": " M\u00e4nner, denen das Wahlrecht zustand, waren automatisch registriert, Frauen mussten einen besonderen Antrag stellen, um ihre politischen Rechte aus\u00fcben zu k\u00f6nnen , und selbst 1972 waren erst 12 Prozent der Frauen registriert.", "paragraph_id": 38638} {"question": "Welcher Vereinigung, die bis 1961 bestand, geh\u00f6rte \u00c4gypten an?", "paragraph": "\u00c4gypten\n\n=== \u00c4gypten als Republik ===\n1948 beteiligten sich \u00e4gyptische Armeen am arabischen Angriff auf den eben ausgerufenen Staat Israel, wurden aber, wie die anderen arabischen Armeen auch, zur\u00fcckgeschlagen. Am 23. Juli 1952 (Nationalfeiertag) st\u00fcrzte die Bewegung der \u201eFreien Offiziere\u201c den 1936 inthronisierten K\u00f6nig Faruk. Die Geschichte der jungen Republik \u00c4gypten wurde zun\u00e4chst von General Muhammad Nagib, anschlie\u00dfend von dem f\u00fchrenden Kopf der Revolution, Oberst Gamal Abdel Nasser (1954\u20131970) bestimmt. Nassers sozialistisches Regime unterhielt enge Beziehungen zur Sowjetunion. Die Verstaatlichung der Sueskanal-Gesellschaft 1956 f\u00fchrte zum milit\u00e4rischen Eingreifen Israels, Gro\u00dfbritanniens und Frankreichs. Die Sueskrise wurde durch Intervention der UN beigelegt. 1956 erhielten Frauen das aktive und passive Wahlrecht. F\u00fcr M\u00e4nner bestand Wahlpflicht, f\u00fcr Frauen nicht. M\u00e4nner, denen das Wahlrecht zustand, waren automatisch registriert, Frauen mussten einen besonderen Antrag stellen, um ihre politischen Rechte aus\u00fcben zu k\u00f6nnen, und selbst 1972 waren erst 12 Prozent der Frauen registriert. Erst 1979 wurde dieser Nachteil f\u00fcr die Frauen abgeschafft.\n1958 schloss sich \u00c4gypten mit Syrien und Nordjemen zur ''Vereinigten Arabischen Republik'' (VAR) zusammen, die faktisch nur bis 1961 bestand. Im Sechstagekrieg mit Israel im Juni 1967, in dem israelische Truppen bis zum Sueskanal vordrangen, erlitt das Land eine schwere milit\u00e4rische Niederlage. Nach dem Tod Nassers 1970 wurde Vizepr\u00e4sident Anwar as-Sadat Staatspr\u00e4sident. Durch den \u2013 teilweise erfolgreichen \u2013 Jom-Kippur-Krieg 1973 versuchte Sadat, die Niederlage von 1967 wettzumachen.\n1977 leitete Sadat durch eine \u00fcberraschende Friedensinitiative den Dialog mit Israel ein, der 1979 zum Friedensvertrag und zum Abzug der israelischen Truppen von der Sinai-Halbinsel f\u00fchrte, andererseits jedoch das Land innerhalb der arabischen Welt isolierte und den Widerstand islamischer Fundamentalisten hervorrief. 1981 wurde Sadat, der 1978 zusammen mit Israels Premierminister Menachem Begin den Friedensnobelpreis erhalten hatte, das Opfer eines Attentats. Seinem Nachfolger, dem damals als Vizepr\u00e4sident amtierenden Husni Mubarak, ist es gelungen, \u00c4gypten wieder als vollrespektiertes Mitglied in die Arabische Liga zur\u00fcckzuf\u00fchren. Der Pr\u00e4sident wurde bis zum arabischen Fr\u00fchling vom Parlament mit Zweidrittelmehrheit nominiert und anschlie\u00dfend f\u00fcr sechs Jahre durch Volkswahl best\u00e4tigt. Zuletzt wurde Mubarak 2005 wiedergew\u00e4hlt. Kritiker merken jedoch an, dass er seit dem Erlass der Notstandsgesetze 1982 bis zu der Revolution 2011 autorit\u00e4r regierte. Er herrschte demnach \u00fcber ein pseudodemokratisches System. Sie sagen, dass Wahlen teilweise gef\u00e4lscht oder verschoben worden waren und manche Oppositionelle nach Scheinprozessen ins Gef\u00e4ngnis kamen. In \u00c4gypten existierte nur so viel \u00f6ffentliche Opposition, wie Mubarak zulie\u00df. Im von Mubarak am 1. Januar 2006 ernannten neuen Kabinett Nazif blieben die Schl\u00fcsselpositionen unver\u00e4ndert.", "answer": "Vereinigten Arabischen Republik", "sentence": "1958 schloss sich \u00c4gypten mit Syrien und Nordjemen zur '' Vereinigten Arabischen Republik ''", "paragraph_sentence": "\u00c4gypten == = \u00c4gypten als Republik = == 1948 beteiligten sich \u00e4gyptische Armeen am arabischen Angriff auf den eben ausgerufenen Staat Israel, wurden aber, wie die anderen arabischen Armeen auch, zur\u00fcckgeschlagen. Am 23. Juli 1952 (Nationalfeiertag) st\u00fcrzte die Bewegung der \u201eFreien Offiziere\u201c den 1936 inthronisierten K\u00f6nig Faruk. Die Geschichte der jungen Republik \u00c4gypten wurde zun\u00e4chst von General Muhammad Nagib, anschlie\u00dfend von dem f\u00fchrenden Kopf der Revolution, Oberst Gamal Abdel Nasser (1954\u20131970) bestimmt. Nassers sozialistisches Regime unterhielt enge Beziehungen zur Sowjetunion. Die Verstaatlichung der Sueskanal-Gesellschaft 1956 f\u00fchrte zum milit\u00e4rischen Eingreifen Israels, Gro\u00dfbritanniens und Frankreichs. Die Sueskrise wurde durch Intervention der UN beigelegt. 1956 erhielten Frauen das aktive und passive Wahlrecht. F\u00fcr M\u00e4nner bestand Wahlpflicht, f\u00fcr Frauen nicht. M\u00e4nner, denen das Wahlrecht zustand, waren automatisch registriert, Frauen mussten einen besonderen Antrag stellen, um ihre politischen Rechte aus\u00fcben zu k\u00f6nnen, und selbst 1972 waren erst 12 Prozent der Frauen registriert. Erst 1979 wurde dieser Nachteil f\u00fcr die Frauen abgeschafft. 1958 schloss sich \u00c4gypten mit Syrien und Nordjemen zur '' Vereinigten Arabischen Republik '' (VAR) zusammen, die faktisch nur bis 1961 bestand . Im Sechstagekrieg mit Israel im Juni 1967, in dem israelische Truppen bis zum Sueskanal vordrangen, erlitt das Land eine schwere milit\u00e4rische Niederlage. Nach dem Tod Nassers 1970 wurde Vizepr\u00e4sident Anwar as-Sadat Staatspr\u00e4sident. Durch den \u2013 teilweise erfolgreichen \u2013 Jom-Kippur-Krieg 1973 versuchte Sadat, die Niederlage von 1967 wettzumachen. 1977 leitete Sadat durch eine \u00fcberraschende Friedensinitiative den Dialog mit Israel ein, der 1979 zum Friedensvertrag und zum Abzug der israelischen Truppen von der Sinai-Halbinsel f\u00fchrte, andererseits jedoch das Land innerhalb der arabischen Welt isolierte und den Widerstand islamischer Fundamentalisten hervorrief. 1981 wurde Sadat, der 1978 zusammen mit Israels Premierminister Menachem Begin den Friedensnobelpreis erhalten hatte, das Opfer eines Attentats. Seinem Nachfolger, dem damals als Vizepr\u00e4sident amtierenden Husni Mubarak, ist es gelungen, \u00c4gypten wieder als vollrespektiertes Mitglied in die Arabische Liga zur\u00fcckzuf\u00fchren. Der Pr\u00e4sident wurde bis zum arabischen Fr\u00fchling vom Parlament mit Zweidrittelmehrheit nominiert und anschlie\u00dfend f\u00fcr sechs Jahre durch Volkswahl best\u00e4tigt. Zuletzt wurde Mubarak 2005 wiedergew\u00e4hlt. Kritiker merken jedoch an, dass er seit dem Erlass der Notstandsgesetze 1982 bis zu der Revolution 2011 autorit\u00e4r regierte. Er herrschte demnach \u00fcber ein pseudodemokratisches System. Sie sagen, dass Wahlen teilweise gef\u00e4lscht oder verschoben worden waren und manche Oppositionelle nach Scheinprozessen ins Gef\u00e4ngnis kamen. In \u00c4gypten existierte nur so viel \u00f6ffentliche Opposition, wie Mubarak zulie\u00df. Im von Mubarak am 1. Januar 2006 ernannten neuen Kabinett Nazif blieben die Schl\u00fcsselpositionen unver\u00e4ndert.", "paragraph_answer": "\u00c4gypten === \u00c4gypten als Republik === 1948 beteiligten sich \u00e4gyptische Armeen am arabischen Angriff auf den eben ausgerufenen Staat Israel, wurden aber, wie die anderen arabischen Armeen auch, zur\u00fcckgeschlagen. Am 23. Juli 1952 (Nationalfeiertag) st\u00fcrzte die Bewegung der \u201eFreien Offiziere\u201c den 1936 inthronisierten K\u00f6nig Faruk. Die Geschichte der jungen Republik \u00c4gypten wurde zun\u00e4chst von General Muhammad Nagib, anschlie\u00dfend von dem f\u00fchrenden Kopf der Revolution, Oberst Gamal Abdel Nasser (1954\u20131970) bestimmt. Nassers sozialistisches Regime unterhielt enge Beziehungen zur Sowjetunion. Die Verstaatlichung der Sueskanal-Gesellschaft 1956 f\u00fchrte zum milit\u00e4rischen Eingreifen Israels, Gro\u00dfbritanniens und Frankreichs. Die Sueskrise wurde durch Intervention der UN beigelegt. 1956 erhielten Frauen das aktive und passive Wahlrecht. F\u00fcr M\u00e4nner bestand Wahlpflicht, f\u00fcr Frauen nicht. M\u00e4nner, denen das Wahlrecht zustand, waren automatisch registriert, Frauen mussten einen besonderen Antrag stellen, um ihre politischen Rechte aus\u00fcben zu k\u00f6nnen, und selbst 1972 waren erst 12 Prozent der Frauen registriert. Erst 1979 wurde dieser Nachteil f\u00fcr die Frauen abgeschafft. 1958 schloss sich \u00c4gypten mit Syrien und Nordjemen zur '' Vereinigten Arabischen Republik '' (VAR) zusammen, die faktisch nur bis 1961 bestand. Im Sechstagekrieg mit Israel im Juni 1967, in dem israelische Truppen bis zum Sueskanal vordrangen, erlitt das Land eine schwere milit\u00e4rische Niederlage. Nach dem Tod Nassers 1970 wurde Vizepr\u00e4sident Anwar as-Sadat Staatspr\u00e4sident. Durch den \u2013 teilweise erfolgreichen \u2013 Jom-Kippur-Krieg 1973 versuchte Sadat, die Niederlage von 1967 wettzumachen. 1977 leitete Sadat durch eine \u00fcberraschende Friedensinitiative den Dialog mit Israel ein, der 1979 zum Friedensvertrag und zum Abzug der israelischen Truppen von der Sinai-Halbinsel f\u00fchrte, andererseits jedoch das Land innerhalb der arabischen Welt isolierte und den Widerstand islamischer Fundamentalisten hervorrief. 1981 wurde Sadat, der 1978 zusammen mit Israels Premierminister Menachem Begin den Friedensnobelpreis erhalten hatte, das Opfer eines Attentats. Seinem Nachfolger, dem damals als Vizepr\u00e4sident amtierenden Husni Mubarak, ist es gelungen, \u00c4gypten wieder als vollrespektiertes Mitglied in die Arabische Liga zur\u00fcckzuf\u00fchren. Der Pr\u00e4sident wurde bis zum arabischen Fr\u00fchling vom Parlament mit Zweidrittelmehrheit nominiert und anschlie\u00dfend f\u00fcr sechs Jahre durch Volkswahl best\u00e4tigt. Zuletzt wurde Mubarak 2005 wiedergew\u00e4hlt. Kritiker merken jedoch an, dass er seit dem Erlass der Notstandsgesetze 1982 bis zu der Revolution 2011 autorit\u00e4r regierte. Er herrschte demnach \u00fcber ein pseudodemokratisches System. Sie sagen, dass Wahlen teilweise gef\u00e4lscht oder verschoben worden waren und manche Oppositionelle nach Scheinprozessen ins Gef\u00e4ngnis kamen. In \u00c4gypten existierte nur so viel \u00f6ffentliche Opposition, wie Mubarak zulie\u00df. Im von Mubarak am 1. Januar 2006 ernannten neuen Kabinett Nazif blieben die Schl\u00fcsselpositionen unver\u00e4ndert.", "sentence_answer": "1958 schloss sich \u00c4gypten mit Syrien und Nordjemen zur '' Vereinigten Arabischen Republik ''", "paragraph_id": 38639} {"question": "Wann war der Sechstagekrieg?", "paragraph": "\u00c4gypten\n\n=== \u00c4gypten als Republik ===\n1948 beteiligten sich \u00e4gyptische Armeen am arabischen Angriff auf den eben ausgerufenen Staat Israel, wurden aber, wie die anderen arabischen Armeen auch, zur\u00fcckgeschlagen. Am 23. Juli 1952 (Nationalfeiertag) st\u00fcrzte die Bewegung der \u201eFreien Offiziere\u201c den 1936 inthronisierten K\u00f6nig Faruk. Die Geschichte der jungen Republik \u00c4gypten wurde zun\u00e4chst von General Muhammad Nagib, anschlie\u00dfend von dem f\u00fchrenden Kopf der Revolution, Oberst Gamal Abdel Nasser (1954\u20131970) bestimmt. Nassers sozialistisches Regime unterhielt enge Beziehungen zur Sowjetunion. Die Verstaatlichung der Sueskanal-Gesellschaft 1956 f\u00fchrte zum milit\u00e4rischen Eingreifen Israels, Gro\u00dfbritanniens und Frankreichs. Die Sueskrise wurde durch Intervention der UN beigelegt. 1956 erhielten Frauen das aktive und passive Wahlrecht. F\u00fcr M\u00e4nner bestand Wahlpflicht, f\u00fcr Frauen nicht. M\u00e4nner, denen das Wahlrecht zustand, waren automatisch registriert, Frauen mussten einen besonderen Antrag stellen, um ihre politischen Rechte aus\u00fcben zu k\u00f6nnen, und selbst 1972 waren erst 12 Prozent der Frauen registriert. Erst 1979 wurde dieser Nachteil f\u00fcr die Frauen abgeschafft.\n1958 schloss sich \u00c4gypten mit Syrien und Nordjemen zur ''Vereinigten Arabischen Republik'' (VAR) zusammen, die faktisch nur bis 1961 bestand. Im Sechstagekrieg mit Israel im Juni 1967, in dem israelische Truppen bis zum Sueskanal vordrangen, erlitt das Land eine schwere milit\u00e4rische Niederlage. Nach dem Tod Nassers 1970 wurde Vizepr\u00e4sident Anwar as-Sadat Staatspr\u00e4sident. Durch den \u2013 teilweise erfolgreichen \u2013 Jom-Kippur-Krieg 1973 versuchte Sadat, die Niederlage von 1967 wettzumachen.\n1977 leitete Sadat durch eine \u00fcberraschende Friedensinitiative den Dialog mit Israel ein, der 1979 zum Friedensvertrag und zum Abzug der israelischen Truppen von der Sinai-Halbinsel f\u00fchrte, andererseits jedoch das Land innerhalb der arabischen Welt isolierte und den Widerstand islamischer Fundamentalisten hervorrief. 1981 wurde Sadat, der 1978 zusammen mit Israels Premierminister Menachem Begin den Friedensnobelpreis erhalten hatte, das Opfer eines Attentats. Seinem Nachfolger, dem damals als Vizepr\u00e4sident amtierenden Husni Mubarak, ist es gelungen, \u00c4gypten wieder als vollrespektiertes Mitglied in die Arabische Liga zur\u00fcckzuf\u00fchren. Der Pr\u00e4sident wurde bis zum arabischen Fr\u00fchling vom Parlament mit Zweidrittelmehrheit nominiert und anschlie\u00dfend f\u00fcr sechs Jahre durch Volkswahl best\u00e4tigt. Zuletzt wurde Mubarak 2005 wiedergew\u00e4hlt. Kritiker merken jedoch an, dass er seit dem Erlass der Notstandsgesetze 1982 bis zu der Revolution 2011 autorit\u00e4r regierte. Er herrschte demnach \u00fcber ein pseudodemokratisches System. Sie sagen, dass Wahlen teilweise gef\u00e4lscht oder verschoben worden waren und manche Oppositionelle nach Scheinprozessen ins Gef\u00e4ngnis kamen. In \u00c4gypten existierte nur so viel \u00f6ffentliche Opposition, wie Mubarak zulie\u00df. Im von Mubarak am 1. Januar 2006 ernannten neuen Kabinett Nazif blieben die Schl\u00fcsselpositionen unver\u00e4ndert.", "answer": "im Juni 1967", "sentence": "Im Sechstagekrieg mit Israel im Juni 1967 , in dem israelische Truppen bis zum Sueskanal vordrangen, erlitt das Land eine schwere milit\u00e4rische Niederlage.", "paragraph_sentence": "\u00c4gypten == = \u00c4gypten als Republik = == 1948 beteiligten sich \u00e4gyptische Armeen am arabischen Angriff auf den eben ausgerufenen Staat Israel, wurden aber, wie die anderen arabischen Armeen auch, zur\u00fcckgeschlagen. Am 23. Juli 1952 (Nationalfeiertag) st\u00fcrzte die Bewegung der \u201eFreien Offiziere\u201c den 1936 inthronisierten K\u00f6nig Faruk. Die Geschichte der jungen Republik \u00c4gypten wurde zun\u00e4chst von General Muhammad Nagib, anschlie\u00dfend von dem f\u00fchrenden Kopf der Revolution, Oberst Gamal Abdel Nasser (1954\u20131970) bestimmt. Nassers sozialistisches Regime unterhielt enge Beziehungen zur Sowjetunion. Die Verstaatlichung der Sueskanal-Gesellschaft 1956 f\u00fchrte zum milit\u00e4rischen Eingreifen Israels, Gro\u00dfbritanniens und Frankreichs. Die Sueskrise wurde durch Intervention der UN beigelegt. 1956 erhielten Frauen das aktive und passive Wahlrecht. F\u00fcr M\u00e4nner bestand Wahlpflicht, f\u00fcr Frauen nicht. M\u00e4nner, denen das Wahlrecht zustand, waren automatisch registriert, Frauen mussten einen besonderen Antrag stellen, um ihre politischen Rechte aus\u00fcben zu k\u00f6nnen, und selbst 1972 waren erst 12 Prozent der Frauen registriert. Erst 1979 wurde dieser Nachteil f\u00fcr die Frauen abgeschafft. 1958 schloss sich \u00c4gypten mit Syrien und Nordjemen zur ''Vereinigten Arabischen Republik'' (VAR) zusammen, die faktisch nur bis 1961 bestand. Im Sechstagekrieg mit Israel im Juni 1967 , in dem israelische Truppen bis zum Sueskanal vordrangen, erlitt das Land eine schwere milit\u00e4rische Niederlage. Nach dem Tod Nassers 1970 wurde Vizepr\u00e4sident Anwar as-Sadat Staatspr\u00e4sident. Durch den \u2013 teilweise erfolgreichen \u2013 Jom-Kippur-Krieg 1973 versuchte Sadat, die Niederlage von 1967 wettzumachen. 1977 leitete Sadat durch eine \u00fcberraschende Friedensinitiative den Dialog mit Israel ein, der 1979 zum Friedensvertrag und zum Abzug der israelischen Truppen von der Sinai-Halbinsel f\u00fchrte, andererseits jedoch das Land innerhalb der arabischen Welt isolierte und den Widerstand islamischer Fundamentalisten hervorrief. 1981 wurde Sadat, der 1978 zusammen mit Israels Premierminister Menachem Begin den Friedensnobelpreis erhalten hatte, das Opfer eines Attentats. Seinem Nachfolger, dem damals als Vizepr\u00e4sident amtierenden Husni Mubarak, ist es gelungen, \u00c4gypten wieder als vollrespektiertes Mitglied in die Arabische Liga zur\u00fcckzuf\u00fchren. Der Pr\u00e4sident wurde bis zum arabischen Fr\u00fchling vom Parlament mit Zweidrittelmehrheit nominiert und anschlie\u00dfend f\u00fcr sechs Jahre durch Volkswahl best\u00e4tigt. Zuletzt wurde Mubarak 2005 wiedergew\u00e4hlt. Kritiker merken jedoch an, dass er seit dem Erlass der Notstandsgesetze 1982 bis zu der Revolution 2011 autorit\u00e4r regierte. Er herrschte demnach \u00fcber ein pseudodemokratisches System. Sie sagen, dass Wahlen teilweise gef\u00e4lscht oder verschoben worden waren und manche Oppositionelle nach Scheinprozessen ins Gef\u00e4ngnis kamen. In \u00c4gypten existierte nur so viel \u00f6ffentliche Opposition, wie Mubarak zulie\u00df. Im von Mubarak am 1. Januar 2006 ernannten neuen Kabinett Nazif blieben die Schl\u00fcsselpositionen unver\u00e4ndert.", "paragraph_answer": "\u00c4gypten === \u00c4gypten als Republik === 1948 beteiligten sich \u00e4gyptische Armeen am arabischen Angriff auf den eben ausgerufenen Staat Israel, wurden aber, wie die anderen arabischen Armeen auch, zur\u00fcckgeschlagen. Am 23. Juli 1952 (Nationalfeiertag) st\u00fcrzte die Bewegung der \u201eFreien Offiziere\u201c den 1936 inthronisierten K\u00f6nig Faruk. Die Geschichte der jungen Republik \u00c4gypten wurde zun\u00e4chst von General Muhammad Nagib, anschlie\u00dfend von dem f\u00fchrenden Kopf der Revolution, Oberst Gamal Abdel Nasser (1954\u20131970) bestimmt. Nassers sozialistisches Regime unterhielt enge Beziehungen zur Sowjetunion. Die Verstaatlichung der Sueskanal-Gesellschaft 1956 f\u00fchrte zum milit\u00e4rischen Eingreifen Israels, Gro\u00dfbritanniens und Frankreichs. Die Sueskrise wurde durch Intervention der UN beigelegt. 1956 erhielten Frauen das aktive und passive Wahlrecht. F\u00fcr M\u00e4nner bestand Wahlpflicht, f\u00fcr Frauen nicht. M\u00e4nner, denen das Wahlrecht zustand, waren automatisch registriert, Frauen mussten einen besonderen Antrag stellen, um ihre politischen Rechte aus\u00fcben zu k\u00f6nnen, und selbst 1972 waren erst 12 Prozent der Frauen registriert. Erst 1979 wurde dieser Nachteil f\u00fcr die Frauen abgeschafft. 1958 schloss sich \u00c4gypten mit Syrien und Nordjemen zur ''Vereinigten Arabischen Republik'' (VAR) zusammen, die faktisch nur bis 1961 bestand. Im Sechstagekrieg mit Israel im Juni 1967 , in dem israelische Truppen bis zum Sueskanal vordrangen, erlitt das Land eine schwere milit\u00e4rische Niederlage. Nach dem Tod Nassers 1970 wurde Vizepr\u00e4sident Anwar as-Sadat Staatspr\u00e4sident. Durch den \u2013 teilweise erfolgreichen \u2013 Jom-Kippur-Krieg 1973 versuchte Sadat, die Niederlage von 1967 wettzumachen. 1977 leitete Sadat durch eine \u00fcberraschende Friedensinitiative den Dialog mit Israel ein, der 1979 zum Friedensvertrag und zum Abzug der israelischen Truppen von der Sinai-Halbinsel f\u00fchrte, andererseits jedoch das Land innerhalb der arabischen Welt isolierte und den Widerstand islamischer Fundamentalisten hervorrief. 1981 wurde Sadat, der 1978 zusammen mit Israels Premierminister Menachem Begin den Friedensnobelpreis erhalten hatte, das Opfer eines Attentats. Seinem Nachfolger, dem damals als Vizepr\u00e4sident amtierenden Husni Mubarak, ist es gelungen, \u00c4gypten wieder als vollrespektiertes Mitglied in die Arabische Liga zur\u00fcckzuf\u00fchren. Der Pr\u00e4sident wurde bis zum arabischen Fr\u00fchling vom Parlament mit Zweidrittelmehrheit nominiert und anschlie\u00dfend f\u00fcr sechs Jahre durch Volkswahl best\u00e4tigt. Zuletzt wurde Mubarak 2005 wiedergew\u00e4hlt. Kritiker merken jedoch an, dass er seit dem Erlass der Notstandsgesetze 1982 bis zu der Revolution 2011 autorit\u00e4r regierte. Er herrschte demnach \u00fcber ein pseudodemokratisches System. Sie sagen, dass Wahlen teilweise gef\u00e4lscht oder verschoben worden waren und manche Oppositionelle nach Scheinprozessen ins Gef\u00e4ngnis kamen. In \u00c4gypten existierte nur so viel \u00f6ffentliche Opposition, wie Mubarak zulie\u00df. Im von Mubarak am 1. Januar 2006 ernannten neuen Kabinett Nazif blieben die Schl\u00fcsselpositionen unver\u00e4ndert.", "sentence_answer": "Im Sechstagekrieg mit Israel im Juni 1967 , in dem israelische Truppen bis zum Sueskanal vordrangen, erlitt das Land eine schwere milit\u00e4rische Niederlage.", "paragraph_id": 38640} {"question": "An welchem Krieg war \u00c4gypten 1973 beteiligt?", "paragraph": "\u00c4gypten\n\n=== \u00c4gypten als Republik ===\n1948 beteiligten sich \u00e4gyptische Armeen am arabischen Angriff auf den eben ausgerufenen Staat Israel, wurden aber, wie die anderen arabischen Armeen auch, zur\u00fcckgeschlagen. Am 23. Juli 1952 (Nationalfeiertag) st\u00fcrzte die Bewegung der \u201eFreien Offiziere\u201c den 1936 inthronisierten K\u00f6nig Faruk. Die Geschichte der jungen Republik \u00c4gypten wurde zun\u00e4chst von General Muhammad Nagib, anschlie\u00dfend von dem f\u00fchrenden Kopf der Revolution, Oberst Gamal Abdel Nasser (1954\u20131970) bestimmt. Nassers sozialistisches Regime unterhielt enge Beziehungen zur Sowjetunion. Die Verstaatlichung der Sueskanal-Gesellschaft 1956 f\u00fchrte zum milit\u00e4rischen Eingreifen Israels, Gro\u00dfbritanniens und Frankreichs. Die Sueskrise wurde durch Intervention der UN beigelegt. 1956 erhielten Frauen das aktive und passive Wahlrecht. F\u00fcr M\u00e4nner bestand Wahlpflicht, f\u00fcr Frauen nicht. M\u00e4nner, denen das Wahlrecht zustand, waren automatisch registriert, Frauen mussten einen besonderen Antrag stellen, um ihre politischen Rechte aus\u00fcben zu k\u00f6nnen, und selbst 1972 waren erst 12 Prozent der Frauen registriert. Erst 1979 wurde dieser Nachteil f\u00fcr die Frauen abgeschafft.\n1958 schloss sich \u00c4gypten mit Syrien und Nordjemen zur ''Vereinigten Arabischen Republik'' (VAR) zusammen, die faktisch nur bis 1961 bestand. 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Die Verstaatlichung der Sueskanal-Gesellschaft 1956 f\u00fchrte zum milit\u00e4rischen Eingreifen Israels, Gro\u00dfbritanniens und Frankreichs. Die Sueskrise wurde durch Intervention der UN beigelegt. 1956 erhielten Frauen das aktive und passive Wahlrecht. F\u00fcr M\u00e4nner bestand Wahlpflicht, f\u00fcr Frauen nicht. M\u00e4nner, denen das Wahlrecht zustand, waren automatisch registriert, Frauen mussten einen besonderen Antrag stellen, um ihre politischen Rechte aus\u00fcben zu k\u00f6nnen, und selbst 1972 waren erst 12 Prozent der Frauen registriert. Erst 1979 wurde dieser Nachteil f\u00fcr die Frauen abgeschafft. 1958 schloss sich \u00c4gypten mit Syrien und Nordjemen zur ''Vereinigten Arabischen Republik'' (VAR) zusammen, die faktisch nur bis 1961 bestand. Im Sechstagekrieg mit Israel im Juni 1967, in dem israelische Truppen bis zum Sueskanal vordrangen, erlitt das Land eine schwere milit\u00e4rische Niederlage. Nach dem Tod Nassers 1970 wurde Vizepr\u00e4sident Anwar as-Sadat Staatspr\u00e4sident. Durch den \u2013 teilweise erfolgreichen \u2013 Jom-Kippur-Krieg 1973 versuchte Sadat, die Niederlage von 1967 wettzumachen. 1977 leitete Sadat durch eine \u00fcberraschende Friedensinitiative den Dialog mit Israel ein, der 1979 zum Friedensvertrag und zum Abzug der israelischen Truppen von der Sinai-Halbinsel f\u00fchrte, andererseits jedoch das Land innerhalb der arabischen Welt isolierte und den Widerstand islamischer Fundamentalisten hervorrief. 1981 wurde Sadat, der 1978 zusammen mit Israels Premierminister Menachem Begin den Friedensnobelpreis erhalten hatte, das Opfer eines Attentats. Seinem Nachfolger, dem damals als Vizepr\u00e4sident amtierenden Husni Mubarak, ist es gelungen, \u00c4gypten wieder als vollrespektiertes Mitglied in die Arabische Liga zur\u00fcckzuf\u00fchren. Der Pr\u00e4sident wurde bis zum arabischen Fr\u00fchling vom Parlament mit Zweidrittelmehrheit nominiert und anschlie\u00dfend f\u00fcr sechs Jahre durch Volkswahl best\u00e4tigt. Zuletzt wurde Mubarak 2005 wiedergew\u00e4hlt. Kritiker merken jedoch an, dass er seit dem Erlass der Notstandsgesetze 1982 bis zu der Revolution 2011 autorit\u00e4r regierte. Er herrschte demnach \u00fcber ein pseudodemokratisches System. Sie sagen, dass Wahlen teilweise gef\u00e4lscht oder verschoben worden waren und manche Oppositionelle nach Scheinprozessen ins Gef\u00e4ngnis kamen. In \u00c4gypten existierte nur so viel \u00f6ffentliche Opposition, wie Mubarak zulie\u00df. Im von Mubarak am 1. Januar 2006 ernannten neuen Kabinett Nazif blieben die Schl\u00fcsselpositionen unver\u00e4ndert.", "paragraph_answer": "\u00c4gypten === \u00c4gypten als Republik === 1948 beteiligten sich \u00e4gyptische Armeen am arabischen Angriff auf den eben ausgerufenen Staat Israel, wurden aber, wie die anderen arabischen Armeen auch, zur\u00fcckgeschlagen. Am 23. Juli 1952 (Nationalfeiertag) st\u00fcrzte die Bewegung der \u201eFreien Offiziere\u201c den 1936 inthronisierten K\u00f6nig Faruk. Die Geschichte der jungen Republik \u00c4gypten wurde zun\u00e4chst von General Muhammad Nagib, anschlie\u00dfend von dem f\u00fchrenden Kopf der Revolution, Oberst Gamal Abdel Nasser (1954\u20131970) bestimmt. Nassers sozialistisches Regime unterhielt enge Beziehungen zur Sowjetunion. Die Verstaatlichung der Sueskanal-Gesellschaft 1956 f\u00fchrte zum milit\u00e4rischen Eingreifen Israels, Gro\u00dfbritanniens und Frankreichs. Die Sueskrise wurde durch Intervention der UN beigelegt. 1956 erhielten Frauen das aktive und passive Wahlrecht. F\u00fcr M\u00e4nner bestand Wahlpflicht, f\u00fcr Frauen nicht. M\u00e4nner, denen das Wahlrecht zustand, waren automatisch registriert, Frauen mussten einen besonderen Antrag stellen, um ihre politischen Rechte aus\u00fcben zu k\u00f6nnen, und selbst 1972 waren erst 12 Prozent der Frauen registriert. Erst 1979 wurde dieser Nachteil f\u00fcr die Frauen abgeschafft. 1958 schloss sich \u00c4gypten mit Syrien und Nordjemen zur ''Vereinigten Arabischen Republik'' (VAR) zusammen, die faktisch nur bis 1961 bestand. Im Sechstagekrieg mit Israel im Juni 1967, in dem israelische Truppen bis zum Sueskanal vordrangen, erlitt das Land eine schwere milit\u00e4rische Niederlage. Nach dem Tod Nassers 1970 wurde Vizepr\u00e4sident Anwar as-Sadat Staatspr\u00e4sident. Durch den \u2013 teilweise erfolgreichen \u2013 Jom-Kippur-Krieg 1973 versuchte Sadat, die Niederlage von 1967 wettzumachen. 1977 leitete Sadat durch eine \u00fcberraschende Friedensinitiative den Dialog mit Israel ein, der 1979 zum Friedensvertrag und zum Abzug der israelischen Truppen von der Sinai-Halbinsel f\u00fchrte, andererseits jedoch das Land innerhalb der arabischen Welt isolierte und den Widerstand islamischer Fundamentalisten hervorrief. 1981 wurde Sadat, der 1978 zusammen mit Israels Premierminister Menachem Begin den Friedensnobelpreis erhalten hatte, das Opfer eines Attentats. Seinem Nachfolger, dem damals als Vizepr\u00e4sident amtierenden Husni Mubarak, ist es gelungen, \u00c4gypten wieder als vollrespektiertes Mitglied in die Arabische Liga zur\u00fcckzuf\u00fchren. Der Pr\u00e4sident wurde bis zum arabischen Fr\u00fchling vom Parlament mit Zweidrittelmehrheit nominiert und anschlie\u00dfend f\u00fcr sechs Jahre durch Volkswahl best\u00e4tigt. Zuletzt wurde Mubarak 2005 wiedergew\u00e4hlt. Kritiker merken jedoch an, dass er seit dem Erlass der Notstandsgesetze 1982 bis zu der Revolution 2011 autorit\u00e4r regierte. Er herrschte demnach \u00fcber ein pseudodemokratisches System. Sie sagen, dass Wahlen teilweise gef\u00e4lscht oder verschoben worden waren und manche Oppositionelle nach Scheinprozessen ins Gef\u00e4ngnis kamen. In \u00c4gypten existierte nur so viel \u00f6ffentliche Opposition, wie Mubarak zulie\u00df. Im von Mubarak am 1. 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Nassers sozialistisches Regime unterhielt enge Beziehungen zur Sowjetunion. Die Verstaatlichung der Sueskanal-Gesellschaft 1956 f\u00fchrte zum milit\u00e4rischen Eingreifen Israels, Gro\u00dfbritanniens und Frankreichs. Die Sueskrise wurde durch Intervention der UN beigelegt. 1956 erhielten Frauen das aktive und passive Wahlrecht. F\u00fcr M\u00e4nner bestand Wahlpflicht, f\u00fcr Frauen nicht. M\u00e4nner, denen das Wahlrecht zustand, waren automatisch registriert, Frauen mussten einen besonderen Antrag stellen, um ihre politischen Rechte aus\u00fcben zu k\u00f6nnen, und selbst 1972 waren erst 12 Prozent der Frauen registriert. Erst 1979 wurde dieser Nachteil f\u00fcr die Frauen abgeschafft.\n1958 schloss sich \u00c4gypten mit Syrien und Nordjemen zur ''Vereinigten Arabischen Republik'' (VAR) zusammen, die faktisch nur bis 1961 bestand. 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Seinem Nachfolger, dem damals als Vizepr\u00e4sident amtierenden Husni Mubarak, ist es gelungen, \u00c4gypten wieder als vollrespektiertes Mitglied in die Arabische Liga zur\u00fcckzuf\u00fchren. Der Pr\u00e4sident wurde bis zum arabischen Fr\u00fchling vom Parlament mit Zweidrittelmehrheit nominiert und anschlie\u00dfend f\u00fcr sechs Jahre durch Volkswahl best\u00e4tigt. Zuletzt wurde Mubarak 2005 wiedergew\u00e4hlt. Kritiker merken jedoch an, dass er seit dem Erlass der Notstandsgesetze 1982 bis zu der Revolution 2011 autorit\u00e4r regierte. Er herrschte demnach \u00fcber ein pseudodemokratisches System. Sie sagen, dass Wahlen teilweise gef\u00e4lscht oder verschoben worden waren und manche Oppositionelle nach Scheinprozessen ins Gef\u00e4ngnis kamen. In \u00c4gypten existierte nur so viel \u00f6ffentliche Opposition, wie Mubarak zulie\u00df. Im von Mubarak am 1. Januar 2006 ernannten neuen Kabinett Nazif blieben die Schl\u00fcsselpositionen unver\u00e4ndert.", "answer": "1979", "sentence": "Erst 1979 wurde dieser Nachteil f\u00fcr die Frauen abgeschafft.", "paragraph_sentence": "\u00c4gypten == = \u00c4gypten als Republik = == 1948 beteiligten sich \u00e4gyptische Armeen am arabischen Angriff auf den eben ausgerufenen Staat Israel, wurden aber, wie die anderen arabischen Armeen auch, zur\u00fcckgeschlagen. Am 23. Juli 1952 (Nationalfeiertag) st\u00fcrzte die Bewegung der \u201eFreien Offiziere\u201c den 1936 inthronisierten K\u00f6nig Faruk. Die Geschichte der jungen Republik \u00c4gypten wurde zun\u00e4chst von General Muhammad Nagib, anschlie\u00dfend von dem f\u00fchrenden Kopf der Revolution, Oberst Gamal Abdel Nasser (1954\u20131970) bestimmt. Nassers sozialistisches Regime unterhielt enge Beziehungen zur Sowjetunion. Die Verstaatlichung der Sueskanal-Gesellschaft 1956 f\u00fchrte zum milit\u00e4rischen Eingreifen Israels, Gro\u00dfbritanniens und Frankreichs. Die Sueskrise wurde durch Intervention der UN beigelegt. 1956 erhielten Frauen das aktive und passive Wahlrecht. F\u00fcr M\u00e4nner bestand Wahlpflicht, f\u00fcr Frauen nicht. M\u00e4nner, denen das Wahlrecht zustand, waren automatisch registriert, Frauen mussten einen besonderen Antrag stellen, um ihre politischen Rechte aus\u00fcben zu k\u00f6nnen, und selbst 1972 waren erst 12 Prozent der Frauen registriert. Erst 1979 wurde dieser Nachteil f\u00fcr die Frauen abgeschafft. 1958 schloss sich \u00c4gypten mit Syrien und Nordjemen zur ''Vereinigten Arabischen Republik'' (VAR) zusammen, die faktisch nur bis 1961 bestand. Im Sechstagekrieg mit Israel im Juni 1967, in dem israelische Truppen bis zum Sueskanal vordrangen, erlitt das Land eine schwere milit\u00e4rische Niederlage. Nach dem Tod Nassers 1970 wurde Vizepr\u00e4sident Anwar as-Sadat Staatspr\u00e4sident. Durch den \u2013 teilweise erfolgreichen \u2013 Jom-Kippur-Krieg 1973 versuchte Sadat, die Niederlage von 1967 wettzumachen. 1977 leitete Sadat durch eine \u00fcberraschende Friedensinitiative den Dialog mit Israel ein, der 1979 zum Friedensvertrag und zum Abzug der israelischen Truppen von der Sinai-Halbinsel f\u00fchrte, andererseits jedoch das Land innerhalb der arabischen Welt isolierte und den Widerstand islamischer Fundamentalisten hervorrief. 1981 wurde Sadat, der 1978 zusammen mit Israels Premierminister Menachem Begin den Friedensnobelpreis erhalten hatte, das Opfer eines Attentats. Seinem Nachfolger, dem damals als Vizepr\u00e4sident amtierenden Husni Mubarak, ist es gelungen, \u00c4gypten wieder als vollrespektiertes Mitglied in die Arabische Liga zur\u00fcckzuf\u00fchren. Der Pr\u00e4sident wurde bis zum arabischen Fr\u00fchling vom Parlament mit Zweidrittelmehrheit nominiert und anschlie\u00dfend f\u00fcr sechs Jahre durch Volkswahl best\u00e4tigt. Zuletzt wurde Mubarak 2005 wiedergew\u00e4hlt. Kritiker merken jedoch an, dass er seit dem Erlass der Notstandsgesetze 1982 bis zu der Revolution 2011 autorit\u00e4r regierte. Er herrschte demnach \u00fcber ein pseudodemokratisches System. Sie sagen, dass Wahlen teilweise gef\u00e4lscht oder verschoben worden waren und manche Oppositionelle nach Scheinprozessen ins Gef\u00e4ngnis kamen. In \u00c4gypten existierte nur so viel \u00f6ffentliche Opposition, wie Mubarak zulie\u00df. Im von Mubarak am 1. Januar 2006 ernannten neuen Kabinett Nazif blieben die Schl\u00fcsselpositionen unver\u00e4ndert.", "paragraph_answer": "\u00c4gypten === \u00c4gypten als Republik === 1948 beteiligten sich \u00e4gyptische Armeen am arabischen Angriff auf den eben ausgerufenen Staat Israel, wurden aber, wie die anderen arabischen Armeen auch, zur\u00fcckgeschlagen. Am 23. Juli 1952 (Nationalfeiertag) st\u00fcrzte die Bewegung der \u201eFreien Offiziere\u201c den 1936 inthronisierten K\u00f6nig Faruk. Die Geschichte der jungen Republik \u00c4gypten wurde zun\u00e4chst von General Muhammad Nagib, anschlie\u00dfend von dem f\u00fchrenden Kopf der Revolution, Oberst Gamal Abdel Nasser (1954\u20131970) bestimmt. Nassers sozialistisches Regime unterhielt enge Beziehungen zur Sowjetunion. Die Verstaatlichung der Sueskanal-Gesellschaft 1956 f\u00fchrte zum milit\u00e4rischen Eingreifen Israels, Gro\u00dfbritanniens und Frankreichs. Die Sueskrise wurde durch Intervention der UN beigelegt. 1956 erhielten Frauen das aktive und passive Wahlrecht. F\u00fcr M\u00e4nner bestand Wahlpflicht, f\u00fcr Frauen nicht. M\u00e4nner, denen das Wahlrecht zustand, waren automatisch registriert, Frauen mussten einen besonderen Antrag stellen, um ihre politischen Rechte aus\u00fcben zu k\u00f6nnen, und selbst 1972 waren erst 12 Prozent der Frauen registriert. Erst 1979 wurde dieser Nachteil f\u00fcr die Frauen abgeschafft. 1958 schloss sich \u00c4gypten mit Syrien und Nordjemen zur ''Vereinigten Arabischen Republik'' (VAR) zusammen, die faktisch nur bis 1961 bestand. Im Sechstagekrieg mit Israel im Juni 1967, in dem israelische Truppen bis zum Sueskanal vordrangen, erlitt das Land eine schwere milit\u00e4rische Niederlage. Nach dem Tod Nassers 1970 wurde Vizepr\u00e4sident Anwar as-Sadat Staatspr\u00e4sident. Durch den \u2013 teilweise erfolgreichen \u2013 Jom-Kippur-Krieg 1973 versuchte Sadat, die Niederlage von 1967 wettzumachen. 1977 leitete Sadat durch eine \u00fcberraschende Friedensinitiative den Dialog mit Israel ein, der 1979 zum Friedensvertrag und zum Abzug der israelischen Truppen von der Sinai-Halbinsel f\u00fchrte, andererseits jedoch das Land innerhalb der arabischen Welt isolierte und den Widerstand islamischer Fundamentalisten hervorrief. 1981 wurde Sadat, der 1978 zusammen mit Israels Premierminister Menachem Begin den Friedensnobelpreis erhalten hatte, das Opfer eines Attentats. Seinem Nachfolger, dem damals als Vizepr\u00e4sident amtierenden Husni Mubarak, ist es gelungen, \u00c4gypten wieder als vollrespektiertes Mitglied in die Arabische Liga zur\u00fcckzuf\u00fchren. Der Pr\u00e4sident wurde bis zum arabischen Fr\u00fchling vom Parlament mit Zweidrittelmehrheit nominiert und anschlie\u00dfend f\u00fcr sechs Jahre durch Volkswahl best\u00e4tigt. Zuletzt wurde Mubarak 2005 wiedergew\u00e4hlt. Kritiker merken jedoch an, dass er seit dem Erlass der Notstandsgesetze 1982 bis zu der Revolution 2011 autorit\u00e4r regierte. Er herrschte demnach \u00fcber ein pseudodemokratisches System. Sie sagen, dass Wahlen teilweise gef\u00e4lscht oder verschoben worden waren und manche Oppositionelle nach Scheinprozessen ins Gef\u00e4ngnis kamen. In \u00c4gypten existierte nur so viel \u00f6ffentliche Opposition, wie Mubarak zulie\u00df. Im von Mubarak am 1. Januar 2006 ernannten neuen Kabinett Nazif blieben die Schl\u00fcsselpositionen unver\u00e4ndert.", "sentence_answer": "Erst 1979 wurde dieser Nachteil f\u00fcr die Frauen abgeschafft.", "paragraph_id": 38685} {"question": "Was kennzeichnet die boreale Zone in den USA?", "paragraph": "Geographie_der_Vereinigten_Staaten\n\n=== Pedalfere B\u00f6den ===\nIn der borealen Zone pr\u00e4gen relativ hohe Niederschlagsmengen und niedrige Jahresmitteltemperaturen, Rohhumus liefernde Nadelw\u00e4lder und basenarmes wasserdurchl\u00e4ssiges Ausgangsgestein. Auf sandigem, n\u00e4hrstoffarmen Substrat unter Fichtenbestand bilden sich Podsole (nach Klassifikation des ''US-Department of Agriculture'': Spodosole) aus. Geschiebelehm sowie Sande unter Wiesen und grasdurchsetzten W\u00e4ldern lie\u00dfen podsolige B\u00f6den, Rasenpodsole, entstehen, die mit Gleypodsolen, Gleyen und Mooren (USDA: Histosole) vergesellschaftet sind. In den angrenzenden Mischw\u00e4ldern treten Braunpodsole auf sandigen Substraten und Fahlerden (USDA: Luvisole) auf lehmigen Substraten hinzu.\nBodenprofil einer Fahlerde (Antigo) auf L\u00f6sslehm (Ah/Ael/Bt/C), darunter weitere sandige L\u00f6ssschicht. Der Antigo ist State Soil von Wisconsin.\nKennzeichnend f\u00fcr die gem\u00e4\u00dfigte Laubwaldregion sind die Parabraunerden und Braunerden (USDA: Alfisole). Auf silikatreichem und kalkarmen Substraten bilden sich Braunerden aus, w\u00e4hrend Parabraunerden silikatreiches Gestein mit mittlerem Kalkgehalt einnehmen. Die bei pH-Werten von 5\u20137 ablaufende Lessivierung wird mit zunehmender Trockenheit, steigenden Temperaturen (Aufrei\u00dfen von Schrumpfungsrissen) und mit der Kultivierung intensiviert. In den Appalachen sind Rendzinen (USDA: Inceptisole) mit den Parabraunerden vergesellschaftet.\nUnter den subtropischen W\u00e4ldern sind die roten und gelben podsoligen B\u00f6den (USDA: Ultisole bzw. Udults) pr\u00e4gend. Sie blieben, im Gegensatz zu den Alfisolen, frei von glazialer \u00dcberpr\u00e4gung und nehmen eine \u00dcbergangsstellung zu tropischen B\u00f6den ein. Sie enthalten neben Kaolinit und freien Oxiden mehr verwitterungsf\u00e4higes Material und Dreischichttonminerale wie Illite und Montmorillonite. Die Ultisole entstehen meist auf silikatischem Gestein und unterliegen h\u00e4ufig starker Lessivierung.\nIn den Feuchtgebieten Floridas treten wegen des geringen Pflanzenmaterialabbaus Moorb\u00f6den (USDA: Histosole) auf, die einen gro\u00dfen Anteil nicht zersetzten organischen Materials aufweisen. In den K\u00fcstenbereichen und Auen des unteren Mississippis findet man Alluvialb\u00f6den (USDA: Vertisole), sehr tonreiche B\u00f6den im Initialstadium, die bei Trockenheit Schrumpfungsrisse entwickeln und in hohem Ma\u00dfe der Hydroturbation unterliegen.\nIn den Gebirgsz\u00fcgen der Kordilleren ist die Bodendecke durch H\u00f6henlage und Exposition differenziert. Charakteristische Bodentypen sind in h\u00f6heren Lagen Ranker (USDA: Entisole bzw. Orthents), also schwach entwickelte, geringm\u00e4chtige B\u00f6den mit Ah/C-Profil. An den niederschlagsreicheren Westseiten der Gebirgsz\u00fcgen bilden sich podsolige B\u00f6den (USDA: Spodosole) aus. In den feuchteren Nadelw\u00e4ldern im Pazifischen Nordwesten finden sich Podsole und Braunpodsole.\nZonentypische B\u00f6den des mediterranen Gebietes im Westen der USA sind die mediterranen Braunerden, die Buroseme (USDA: Xerolls), n\u00e4mlich hellgef\u00e4rbte, humusarme, in ihrer chemischen Verwitterung gehemmte, meist sandige Braunerden. Sie sind von guter Durchfeuchtung im Winter und einer Trockenphase in den Sommermonaten gepr\u00e4gt. Zu ihnen treten im Bereich des Kalifornischen L\u00e4ngstales tiefgr\u00fcndige, meist sandig-lehmige Alluvialb\u00f6den.", "answer": "relativ hohe Niederschlagsmengen und niedrige Jahresmitteltemperaturen, Rohhumus liefernde Nadelw\u00e4lder und basenarmes wasserdurchl\u00e4ssiges Ausgangsgestein", "sentence": "In der borealen Zone pr\u00e4gen relativ hohe Niederschlagsmengen und niedrige Jahresmitteltemperaturen, Rohhumus liefernde Nadelw\u00e4lder und basenarmes wasserdurchl\u00e4ssiges Ausgangsgestein .", "paragraph_sentence": "Geographie_der_Vereinigten_Staaten === Pedalfere B\u00f6den === In der borealen Zone pr\u00e4gen relativ hohe Niederschlagsmengen und niedrige Jahresmitteltemperaturen, Rohhumus liefernde Nadelw\u00e4lder und basenarmes wasserdurchl\u00e4ssiges Ausgangsgestein . Auf sandigem, n\u00e4hrstoffarmen Substrat unter Fichtenbestand bilden sich Podsole (nach Klassifikation des ''US-Department of Agriculture'': Spodosole) aus. Geschiebelehm sowie Sande unter Wiesen und grasdurchsetzten W\u00e4ldern lie\u00dfen podsolige B\u00f6den, Rasenpodsole, entstehen, die mit Gleypodsolen, Gleyen und Mooren (USDA: Histosole) vergesellschaftet sind. In den angrenzenden Mischw\u00e4ldern treten Braunpodsole auf sandigen Substraten und Fahlerden (USDA: Luvisole) auf lehmigen Substraten hinzu. Bodenprofil einer Fahlerde (Antigo) auf L\u00f6sslehm (Ah/Ael/Bt/C), darunter weitere sandige L\u00f6ssschicht. Der Antigo ist State Soil von Wisconsin. Kennzeichnend f\u00fcr die gem\u00e4\u00dfigte Laubwaldregion sind die Parabraunerden und Braunerden (USDA: Alfisole). Auf silikatreichem und kalkarmen Substraten bilden sich Braunerden aus, w\u00e4hrend Parabraunerden silikatreiches Gestein mit mittlerem Kalkgehalt einnehmen. Die bei pH-Werten von 5\u20137 ablaufende Lessivierung wird mit zunehmender Trockenheit, steigenden Temperaturen (Aufrei\u00dfen von Schrumpfungsrissen) und mit der Kultivierung intensiviert. In den Appalachen sind Rendzinen (USDA: Inceptisole) mit den Parabraunerden vergesellschaftet. Unter den subtropischen W\u00e4ldern sind die roten und gelben podsoligen B\u00f6den (USDA: Ultisole bzw. Udults) pr\u00e4gend. Sie blieben, im Gegensatz zu den Alfisolen, frei von glazialer \u00dcberpr\u00e4gung und nehmen eine \u00dcbergangsstellung zu tropischen B\u00f6den ein. Sie enthalten neben Kaolinit und freien Oxiden mehr verwitterungsf\u00e4higes Material und Dreischichttonminerale wie Illite und Montmorillonite. Die Ultisole entstehen meist auf silikatischem Gestein und unterliegen h\u00e4ufig starker Lessivierung. In den Feuchtgebieten Floridas treten wegen des geringen Pflanzenmaterialabbaus Moorb\u00f6den (USDA: Histosole) auf, die einen gro\u00dfen Anteil nicht zersetzten organischen Materials aufweisen. In den K\u00fcstenbereichen und Auen des unteren Mississippis findet man Alluvialb\u00f6den (USDA: Vertisole), sehr tonreiche B\u00f6den im Initialstadium, die bei Trockenheit Schrumpfungsrisse entwickeln und in hohem Ma\u00dfe der Hydroturbation unterliegen. In den Gebirgsz\u00fcgen der Kordilleren ist die Bodendecke durch H\u00f6henlage und Exposition differenziert. Charakteristische Bodentypen sind in h\u00f6heren Lagen Ranker (USDA: Entisole bzw. Orthents), also schwach entwickelte, geringm\u00e4chtige B\u00f6den mit Ah/C-Profil. An den niederschlagsreicheren Westseiten der Gebirgsz\u00fcgen bilden sich podsolige B\u00f6den (USDA: Spodosole) aus. In den feuchteren Nadelw\u00e4ldern im Pazifischen Nordwesten finden sich Podsole und Braunpodsole. Zonentypische B\u00f6den des mediterranen Gebietes im Westen der USA sind die mediterranen Braunerden, die Buroseme (USDA: Xerolls), n\u00e4mlich hellgef\u00e4rbte, humusarme, in ihrer chemischen Verwitterung gehemmte, meist sandige Braunerden. Sie sind von guter Durchfeuchtung im Winter und einer Trockenphase in den Sommermonaten gepr\u00e4gt. Zu ihnen treten im Bereich des Kalifornischen L\u00e4ngstales tiefgr\u00fcndige, meist sandig-lehmige Alluvialb\u00f6den.", "paragraph_answer": "Geographie_der_Vereinigten_Staaten === Pedalfere B\u00f6den === In der borealen Zone pr\u00e4gen relativ hohe Niederschlagsmengen und niedrige Jahresmitteltemperaturen, Rohhumus liefernde Nadelw\u00e4lder und basenarmes wasserdurchl\u00e4ssiges Ausgangsgestein . Auf sandigem, n\u00e4hrstoffarmen Substrat unter Fichtenbestand bilden sich Podsole (nach Klassifikation des ''US-Department of Agriculture'': Spodosole) aus. Geschiebelehm sowie Sande unter Wiesen und grasdurchsetzten W\u00e4ldern lie\u00dfen podsolige B\u00f6den, Rasenpodsole, entstehen, die mit Gleypodsolen, Gleyen und Mooren (USDA: Histosole) vergesellschaftet sind. In den angrenzenden Mischw\u00e4ldern treten Braunpodsole auf sandigen Substraten und Fahlerden (USDA: Luvisole) auf lehmigen Substraten hinzu. Bodenprofil einer Fahlerde (Antigo) auf L\u00f6sslehm (Ah/Ael/Bt/C), darunter weitere sandige L\u00f6ssschicht. Der Antigo ist State Soil von Wisconsin. Kennzeichnend f\u00fcr die gem\u00e4\u00dfigte Laubwaldregion sind die Parabraunerden und Braunerden (USDA: Alfisole). Auf silikatreichem und kalkarmen Substraten bilden sich Braunerden aus, w\u00e4hrend Parabraunerden silikatreiches Gestein mit mittlerem Kalkgehalt einnehmen. Die bei pH-Werten von 5\u20137 ablaufende Lessivierung wird mit zunehmender Trockenheit, steigenden Temperaturen (Aufrei\u00dfen von Schrumpfungsrissen) und mit der Kultivierung intensiviert. In den Appalachen sind Rendzinen (USDA: Inceptisole) mit den Parabraunerden vergesellschaftet. Unter den subtropischen W\u00e4ldern sind die roten und gelben podsoligen B\u00f6den (USDA: Ultisole bzw. Udults) pr\u00e4gend. Sie blieben, im Gegensatz zu den Alfisolen, frei von glazialer \u00dcberpr\u00e4gung und nehmen eine \u00dcbergangsstellung zu tropischen B\u00f6den ein. Sie enthalten neben Kaolinit und freien Oxiden mehr verwitterungsf\u00e4higes Material und Dreischichttonminerale wie Illite und Montmorillonite. Die Ultisole entstehen meist auf silikatischem Gestein und unterliegen h\u00e4ufig starker Lessivierung. In den Feuchtgebieten Floridas treten wegen des geringen Pflanzenmaterialabbaus Moorb\u00f6den (USDA: Histosole) auf, die einen gro\u00dfen Anteil nicht zersetzten organischen Materials aufweisen. In den K\u00fcstenbereichen und Auen des unteren Mississippis findet man Alluvialb\u00f6den (USDA: Vertisole), sehr tonreiche B\u00f6den im Initialstadium, die bei Trockenheit Schrumpfungsrisse entwickeln und in hohem Ma\u00dfe der Hydroturbation unterliegen. In den Gebirgsz\u00fcgen der Kordilleren ist die Bodendecke durch H\u00f6henlage und Exposition differenziert. Charakteristische Bodentypen sind in h\u00f6heren Lagen Ranker (USDA: Entisole bzw. Orthents), also schwach entwickelte, geringm\u00e4chtige B\u00f6den mit Ah/C-Profil. An den niederschlagsreicheren Westseiten der Gebirgsz\u00fcgen bilden sich podsolige B\u00f6den (USDA: Spodosole) aus. In den feuchteren Nadelw\u00e4ldern im Pazifischen Nordwesten finden sich Podsole und Braunpodsole. Zonentypische B\u00f6den des mediterranen Gebietes im Westen der USA sind die mediterranen Braunerden, die Buroseme (USDA: Xerolls), n\u00e4mlich hellgef\u00e4rbte, humusarme, in ihrer chemischen Verwitterung gehemmte, meist sandige Braunerden. Sie sind von guter Durchfeuchtung im Winter und einer Trockenphase in den Sommermonaten gepr\u00e4gt. Zu ihnen treten im Bereich des Kalifornischen L\u00e4ngstales tiefgr\u00fcndige, meist sandig-lehmige Alluvialb\u00f6den.", "sentence_answer": "In der borealen Zone pr\u00e4gen relativ hohe Niederschlagsmengen und niedrige Jahresmitteltemperaturen, Rohhumus liefernde Nadelw\u00e4lder und basenarmes wasserdurchl\u00e4ssiges Ausgangsgestein .", "paragraph_id": 41080} {"question": "Was bildet sich auf sandigen B\u00f6den in Fichtenw\u00e4ldern?", "paragraph": "Geographie_der_Vereinigten_Staaten\n\n=== Pedalfere B\u00f6den ===\nIn der borealen Zone pr\u00e4gen relativ hohe Niederschlagsmengen und niedrige Jahresmitteltemperaturen, Rohhumus liefernde Nadelw\u00e4lder und basenarmes wasserdurchl\u00e4ssiges Ausgangsgestein. Auf sandigem, n\u00e4hrstoffarmen Substrat unter Fichtenbestand bilden sich Podsole (nach Klassifikation des ''US-Department of Agriculture'': Spodosole) aus. Geschiebelehm sowie Sande unter Wiesen und grasdurchsetzten W\u00e4ldern lie\u00dfen podsolige B\u00f6den, Rasenpodsole, entstehen, die mit Gleypodsolen, Gleyen und Mooren (USDA: Histosole) vergesellschaftet sind. In den angrenzenden Mischw\u00e4ldern treten Braunpodsole auf sandigen Substraten und Fahlerden (USDA: Luvisole) auf lehmigen Substraten hinzu.\nBodenprofil einer Fahlerde (Antigo) auf L\u00f6sslehm (Ah/Ael/Bt/C), darunter weitere sandige L\u00f6ssschicht. Der Antigo ist State Soil von Wisconsin.\nKennzeichnend f\u00fcr die gem\u00e4\u00dfigte Laubwaldregion sind die Parabraunerden und Braunerden (USDA: Alfisole). Auf silikatreichem und kalkarmen Substraten bilden sich Braunerden aus, w\u00e4hrend Parabraunerden silikatreiches Gestein mit mittlerem Kalkgehalt einnehmen. Die bei pH-Werten von 5\u20137 ablaufende Lessivierung wird mit zunehmender Trockenheit, steigenden Temperaturen (Aufrei\u00dfen von Schrumpfungsrissen) und mit der Kultivierung intensiviert. In den Appalachen sind Rendzinen (USDA: Inceptisole) mit den Parabraunerden vergesellschaftet.\nUnter den subtropischen W\u00e4ldern sind die roten und gelben podsoligen B\u00f6den (USDA: Ultisole bzw. Udults) pr\u00e4gend. Sie blieben, im Gegensatz zu den Alfisolen, frei von glazialer \u00dcberpr\u00e4gung und nehmen eine \u00dcbergangsstellung zu tropischen B\u00f6den ein. Sie enthalten neben Kaolinit und freien Oxiden mehr verwitterungsf\u00e4higes Material und Dreischichttonminerale wie Illite und Montmorillonite. Die Ultisole entstehen meist auf silikatischem Gestein und unterliegen h\u00e4ufig starker Lessivierung.\nIn den Feuchtgebieten Floridas treten wegen des geringen Pflanzenmaterialabbaus Moorb\u00f6den (USDA: Histosole) auf, die einen gro\u00dfen Anteil nicht zersetzten organischen Materials aufweisen. In den K\u00fcstenbereichen und Auen des unteren Mississippis findet man Alluvialb\u00f6den (USDA: Vertisole), sehr tonreiche B\u00f6den im Initialstadium, die bei Trockenheit Schrumpfungsrisse entwickeln und in hohem Ma\u00dfe der Hydroturbation unterliegen.\nIn den Gebirgsz\u00fcgen der Kordilleren ist die Bodendecke durch H\u00f6henlage und Exposition differenziert. Charakteristische Bodentypen sind in h\u00f6heren Lagen Ranker (USDA: Entisole bzw. Orthents), also schwach entwickelte, geringm\u00e4chtige B\u00f6den mit Ah/C-Profil. An den niederschlagsreicheren Westseiten der Gebirgsz\u00fcgen bilden sich podsolige B\u00f6den (USDA: Spodosole) aus. 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Zu ihnen treten im Bereich des Kalifornischen L\u00e4ngstales tiefgr\u00fcndige, meist sandig-lehmige Alluvialb\u00f6den.", "answer": "Podsole", "sentence": "Auf sandigem, n\u00e4hrstoffarmen Substrat unter Fichtenbestand bilden sich Podsole (nach Klassifikation des ''US-Department of Agriculture'': Spodosole) aus.", "paragraph_sentence": "Geographie_der_Vereinigten_Staaten === Pedalfere B\u00f6den === In der borealen Zone pr\u00e4gen relativ hohe Niederschlagsmengen und niedrige Jahresmitteltemperaturen, Rohhumus liefernde Nadelw\u00e4lder und basenarmes wasserdurchl\u00e4ssiges Ausgangsgestein. Auf sandigem, n\u00e4hrstoffarmen Substrat unter Fichtenbestand bilden sich Podsole (nach Klassifikation des ''US-Department of Agriculture'': Spodosole) aus. Geschiebelehm sowie Sande unter Wiesen und grasdurchsetzten W\u00e4ldern lie\u00dfen podsolige B\u00f6den, Rasenpodsole, entstehen, die mit Gleypodsolen, Gleyen und Mooren (USDA: Histosole) vergesellschaftet sind. In den angrenzenden Mischw\u00e4ldern treten Braunpodsole auf sandigen Substraten und Fahlerden (USDA: Luvisole) auf lehmigen Substraten hinzu. Bodenprofil einer Fahlerde (Antigo) auf L\u00f6sslehm (Ah/Ael/Bt/C), darunter weitere sandige L\u00f6ssschicht. Der Antigo ist State Soil von Wisconsin. Kennzeichnend f\u00fcr die gem\u00e4\u00dfigte Laubwaldregion sind die Parabraunerden und Braunerden (USDA: Alfisole). Auf silikatreichem und kalkarmen Substraten bilden sich Braunerden aus, w\u00e4hrend Parabraunerden silikatreiches Gestein mit mittlerem Kalkgehalt einnehmen. Die bei pH-Werten von 5\u20137 ablaufende Lessivierung wird mit zunehmender Trockenheit, steigenden Temperaturen (Aufrei\u00dfen von Schrumpfungsrissen) und mit der Kultivierung intensiviert. In den Appalachen sind Rendzinen (USDA: Inceptisole) mit den Parabraunerden vergesellschaftet. Unter den subtropischen W\u00e4ldern sind die roten und gelben podsoligen B\u00f6den (USDA: Ultisole bzw. Udults) pr\u00e4gend. Sie blieben, im Gegensatz zu den Alfisolen, frei von glazialer \u00dcberpr\u00e4gung und nehmen eine \u00dcbergangsstellung zu tropischen B\u00f6den ein. Sie enthalten neben Kaolinit und freien Oxiden mehr verwitterungsf\u00e4higes Material und Dreischichttonminerale wie Illite und Montmorillonite. Die Ultisole entstehen meist auf silikatischem Gestein und unterliegen h\u00e4ufig starker Lessivierung. In den Feuchtgebieten Floridas treten wegen des geringen Pflanzenmaterialabbaus Moorb\u00f6den (USDA: Histosole) auf, die einen gro\u00dfen Anteil nicht zersetzten organischen Materials aufweisen. In den K\u00fcstenbereichen und Auen des unteren Mississippis findet man Alluvialb\u00f6den (USDA: Vertisole), sehr tonreiche B\u00f6den im Initialstadium, die bei Trockenheit Schrumpfungsrisse entwickeln und in hohem Ma\u00dfe der Hydroturbation unterliegen. In den Gebirgsz\u00fcgen der Kordilleren ist die Bodendecke durch H\u00f6henlage und Exposition differenziert. Charakteristische Bodentypen sind in h\u00f6heren Lagen Ranker (USDA: Entisole bzw. Orthents), also schwach entwickelte, geringm\u00e4chtige B\u00f6den mit Ah/C-Profil. An den niederschlagsreicheren Westseiten der Gebirgsz\u00fcgen bilden sich podsolige B\u00f6den (USDA: Spodosole) aus. In den feuchteren Nadelw\u00e4ldern im Pazifischen Nordwesten finden sich Podsole und Braunpodsole. Zonentypische B\u00f6den des mediterranen Gebietes im Westen der USA sind die mediterranen Braunerden, die Buroseme (USDA: Xerolls), n\u00e4mlich hellgef\u00e4rbte, humusarme, in ihrer chemischen Verwitterung gehemmte, meist sandige Braunerden. Sie sind von guter Durchfeuchtung im Winter und einer Trockenphase in den Sommermonaten gepr\u00e4gt. Zu ihnen treten im Bereich des Kalifornischen L\u00e4ngstales tiefgr\u00fcndige, meist sandig-lehmige Alluvialb\u00f6den.", "paragraph_answer": "Geographie_der_Vereinigten_Staaten === Pedalfere B\u00f6den === In der borealen Zone pr\u00e4gen relativ hohe Niederschlagsmengen und niedrige Jahresmitteltemperaturen, Rohhumus liefernde Nadelw\u00e4lder und basenarmes wasserdurchl\u00e4ssiges Ausgangsgestein. Auf sandigem, n\u00e4hrstoffarmen Substrat unter Fichtenbestand bilden sich Podsole (nach Klassifikation des ''US-Department of Agriculture'': Spodosole) aus. Geschiebelehm sowie Sande unter Wiesen und grasdurchsetzten W\u00e4ldern lie\u00dfen podsolige B\u00f6den, Rasenpodsole, entstehen, die mit Gleypodsolen, Gleyen und Mooren (USDA: Histosole) vergesellschaftet sind. In den angrenzenden Mischw\u00e4ldern treten Braunpodsole auf sandigen Substraten und Fahlerden (USDA: Luvisole) auf lehmigen Substraten hinzu. Bodenprofil einer Fahlerde (Antigo) auf L\u00f6sslehm (Ah/Ael/Bt/C), darunter weitere sandige L\u00f6ssschicht. Der Antigo ist State Soil von Wisconsin. Kennzeichnend f\u00fcr die gem\u00e4\u00dfigte Laubwaldregion sind die Parabraunerden und Braunerden (USDA: Alfisole). Auf silikatreichem und kalkarmen Substraten bilden sich Braunerden aus, w\u00e4hrend Parabraunerden silikatreiches Gestein mit mittlerem Kalkgehalt einnehmen. Die bei pH-Werten von 5\u20137 ablaufende Lessivierung wird mit zunehmender Trockenheit, steigenden Temperaturen (Aufrei\u00dfen von Schrumpfungsrissen) und mit der Kultivierung intensiviert. In den Appalachen sind Rendzinen (USDA: Inceptisole) mit den Parabraunerden vergesellschaftet. Unter den subtropischen W\u00e4ldern sind die roten und gelben podsoligen B\u00f6den (USDA: Ultisole bzw. Udults) pr\u00e4gend. Sie blieben, im Gegensatz zu den Alfisolen, frei von glazialer \u00dcberpr\u00e4gung und nehmen eine \u00dcbergangsstellung zu tropischen B\u00f6den ein. Sie enthalten neben Kaolinit und freien Oxiden mehr verwitterungsf\u00e4higes Material und Dreischichttonminerale wie Illite und Montmorillonite. Die Ultisole entstehen meist auf silikatischem Gestein und unterliegen h\u00e4ufig starker Lessivierung. In den Feuchtgebieten Floridas treten wegen des geringen Pflanzenmaterialabbaus Moorb\u00f6den (USDA: Histosole) auf, die einen gro\u00dfen Anteil nicht zersetzten organischen Materials aufweisen. In den K\u00fcstenbereichen und Auen des unteren Mississippis findet man Alluvialb\u00f6den (USDA: Vertisole), sehr tonreiche B\u00f6den im Initialstadium, die bei Trockenheit Schrumpfungsrisse entwickeln und in hohem Ma\u00dfe der Hydroturbation unterliegen. In den Gebirgsz\u00fcgen der Kordilleren ist die Bodendecke durch H\u00f6henlage und Exposition differenziert. Charakteristische Bodentypen sind in h\u00f6heren Lagen Ranker (USDA: Entisole bzw. Orthents), also schwach entwickelte, geringm\u00e4chtige B\u00f6den mit Ah/C-Profil. An den niederschlagsreicheren Westseiten der Gebirgsz\u00fcgen bilden sich podsolige B\u00f6den (USDA: Spodosole) aus. In den feuchteren Nadelw\u00e4ldern im Pazifischen Nordwesten finden sich Podsole und Braunpodsole. Zonentypische B\u00f6den des mediterranen Gebietes im Westen der USA sind die mediterranen Braunerden, die Buroseme (USDA: Xerolls), n\u00e4mlich hellgef\u00e4rbte, humusarme, in ihrer chemischen Verwitterung gehemmte, meist sandige Braunerden. Sie sind von guter Durchfeuchtung im Winter und einer Trockenphase in den Sommermonaten gepr\u00e4gt. Zu ihnen treten im Bereich des Kalifornischen L\u00e4ngstales tiefgr\u00fcndige, meist sandig-lehmige Alluvialb\u00f6den.", "sentence_answer": "Auf sandigem, n\u00e4hrstoffarmen Substrat unter Fichtenbestand bilden sich Podsole (nach Klassifikation des ''US-Department of Agriculture'': Spodosole) aus.", "paragraph_id": 41081} {"question": "Aus welchen B\u00f6den entsteht Braunerde?", "paragraph": "Geographie_der_Vereinigten_Staaten\n\n=== Pedalfere B\u00f6den ===\nIn der borealen Zone pr\u00e4gen relativ hohe Niederschlagsmengen und niedrige Jahresmitteltemperaturen, Rohhumus liefernde Nadelw\u00e4lder und basenarmes wasserdurchl\u00e4ssiges Ausgangsgestein. Auf sandigem, n\u00e4hrstoffarmen Substrat unter Fichtenbestand bilden sich Podsole (nach Klassifikation des ''US-Department of Agriculture'': Spodosole) aus. Geschiebelehm sowie Sande unter Wiesen und grasdurchsetzten W\u00e4ldern lie\u00dfen podsolige B\u00f6den, Rasenpodsole, entstehen, die mit Gleypodsolen, Gleyen und Mooren (USDA: Histosole) vergesellschaftet sind. In den angrenzenden Mischw\u00e4ldern treten Braunpodsole auf sandigen Substraten und Fahlerden (USDA: Luvisole) auf lehmigen Substraten hinzu.\nBodenprofil einer Fahlerde (Antigo) auf L\u00f6sslehm (Ah/Ael/Bt/C), darunter weitere sandige L\u00f6ssschicht. Der Antigo ist State Soil von Wisconsin.\nKennzeichnend f\u00fcr die gem\u00e4\u00dfigte Laubwaldregion sind die Parabraunerden und Braunerden (USDA: Alfisole). Auf silikatreichem und kalkarmen Substraten bilden sich Braunerden aus, w\u00e4hrend Parabraunerden silikatreiches Gestein mit mittlerem Kalkgehalt einnehmen. Die bei pH-Werten von 5\u20137 ablaufende Lessivierung wird mit zunehmender Trockenheit, steigenden Temperaturen (Aufrei\u00dfen von Schrumpfungsrissen) und mit der Kultivierung intensiviert. In den Appalachen sind Rendzinen (USDA: Inceptisole) mit den Parabraunerden vergesellschaftet.\nUnter den subtropischen W\u00e4ldern sind die roten und gelben podsoligen B\u00f6den (USDA: Ultisole bzw. Udults) pr\u00e4gend. Sie blieben, im Gegensatz zu den Alfisolen, frei von glazialer \u00dcberpr\u00e4gung und nehmen eine \u00dcbergangsstellung zu tropischen B\u00f6den ein. Sie enthalten neben Kaolinit und freien Oxiden mehr verwitterungsf\u00e4higes Material und Dreischichttonminerale wie Illite und Montmorillonite. Die Ultisole entstehen meist auf silikatischem Gestein und unterliegen h\u00e4ufig starker Lessivierung.\nIn den Feuchtgebieten Floridas treten wegen des geringen Pflanzenmaterialabbaus Moorb\u00f6den (USDA: Histosole) auf, die einen gro\u00dfen Anteil nicht zersetzten organischen Materials aufweisen. In den K\u00fcstenbereichen und Auen des unteren Mississippis findet man Alluvialb\u00f6den (USDA: Vertisole), sehr tonreiche B\u00f6den im Initialstadium, die bei Trockenheit Schrumpfungsrisse entwickeln und in hohem Ma\u00dfe der Hydroturbation unterliegen.\nIn den Gebirgsz\u00fcgen der Kordilleren ist die Bodendecke durch H\u00f6henlage und Exposition differenziert. Charakteristische Bodentypen sind in h\u00f6heren Lagen Ranker (USDA: Entisole bzw. Orthents), also schwach entwickelte, geringm\u00e4chtige B\u00f6den mit Ah/C-Profil. An den niederschlagsreicheren Westseiten der Gebirgsz\u00fcgen bilden sich podsolige B\u00f6den (USDA: Spodosole) aus. In den feuchteren Nadelw\u00e4ldern im Pazifischen Nordwesten finden sich Podsole und Braunpodsole.\nZonentypische B\u00f6den des mediterranen Gebietes im Westen der USA sind die mediterranen Braunerden, die Buroseme (USDA: Xerolls), n\u00e4mlich hellgef\u00e4rbte, humusarme, in ihrer chemischen Verwitterung gehemmte, meist sandige Braunerden. Sie sind von guter Durchfeuchtung im Winter und einer Trockenphase in den Sommermonaten gepr\u00e4gt. Zu ihnen treten im Bereich des Kalifornischen L\u00e4ngstales tiefgr\u00fcndige, meist sandig-lehmige Alluvialb\u00f6den.", "answer": "Auf silikatreichem und kalkarmen Substraten", "sentence": "Auf silikatreichem und kalkarmen Substraten bilden sich Braunerden aus, w\u00e4hrend Parabraunerden silikatreiches Gestein mit mittlerem Kalkgehalt einnehmen.", "paragraph_sentence": "Geographie_der_Vereinigten_Staaten === Pedalfere B\u00f6den === In der borealen Zone pr\u00e4gen relativ hohe Niederschlagsmengen und niedrige Jahresmitteltemperaturen, Rohhumus liefernde Nadelw\u00e4lder und basenarmes wasserdurchl\u00e4ssiges Ausgangsgestein. Auf sandigem, n\u00e4hrstoffarmen Substrat unter Fichtenbestand bilden sich Podsole (nach Klassifikation des ''US-Department of Agriculture'': Spodosole) aus. Geschiebelehm sowie Sande unter Wiesen und grasdurchsetzten W\u00e4ldern lie\u00dfen podsolige B\u00f6den, Rasenpodsole, entstehen, die mit Gleypodsolen, Gleyen und Mooren (USDA: Histosole) vergesellschaftet sind. In den angrenzenden Mischw\u00e4ldern treten Braunpodsole auf sandigen Substraten und Fahlerden (USDA: Luvisole) auf lehmigen Substraten hinzu. Bodenprofil einer Fahlerde (Antigo) auf L\u00f6sslehm (Ah/Ael/Bt/C), darunter weitere sandige L\u00f6ssschicht. Der Antigo ist State Soil von Wisconsin. Kennzeichnend f\u00fcr die gem\u00e4\u00dfigte Laubwaldregion sind die Parabraunerden und Braunerden (USDA: Alfisole). Auf silikatreichem und kalkarmen Substraten bilden sich Braunerden aus, w\u00e4hrend Parabraunerden silikatreiches Gestein mit mittlerem Kalkgehalt einnehmen. Die bei pH-Werten von 5\u20137 ablaufende Lessivierung wird mit zunehmender Trockenheit, steigenden Temperaturen (Aufrei\u00dfen von Schrumpfungsrissen) und mit der Kultivierung intensiviert. In den Appalachen sind Rendzinen (USDA: Inceptisole) mit den Parabraunerden vergesellschaftet. Unter den subtropischen W\u00e4ldern sind die roten und gelben podsoligen B\u00f6den (USDA: Ultisole bzw. Udults) pr\u00e4gend. Sie blieben, im Gegensatz zu den Alfisolen, frei von glazialer \u00dcberpr\u00e4gung und nehmen eine \u00dcbergangsstellung zu tropischen B\u00f6den ein. Sie enthalten neben Kaolinit und freien Oxiden mehr verwitterungsf\u00e4higes Material und Dreischichttonminerale wie Illite und Montmorillonite. Die Ultisole entstehen meist auf silikatischem Gestein und unterliegen h\u00e4ufig starker Lessivierung. In den Feuchtgebieten Floridas treten wegen des geringen Pflanzenmaterialabbaus Moorb\u00f6den (USDA: Histosole) auf, die einen gro\u00dfen Anteil nicht zersetzten organischen Materials aufweisen. In den K\u00fcstenbereichen und Auen des unteren Mississippis findet man Alluvialb\u00f6den (USDA: Vertisole), sehr tonreiche B\u00f6den im Initialstadium, die bei Trockenheit Schrumpfungsrisse entwickeln und in hohem Ma\u00dfe der Hydroturbation unterliegen. In den Gebirgsz\u00fcgen der Kordilleren ist die Bodendecke durch H\u00f6henlage und Exposition differenziert. Charakteristische Bodentypen sind in h\u00f6heren Lagen Ranker (USDA: Entisole bzw. Orthents), also schwach entwickelte, geringm\u00e4chtige B\u00f6den mit Ah/C-Profil. An den niederschlagsreicheren Westseiten der Gebirgsz\u00fcgen bilden sich podsolige B\u00f6den (USDA: Spodosole) aus. In den feuchteren Nadelw\u00e4ldern im Pazifischen Nordwesten finden sich Podsole und Braunpodsole. Zonentypische B\u00f6den des mediterranen Gebietes im Westen der USA sind die mediterranen Braunerden, die Buroseme (USDA: Xerolls), n\u00e4mlich hellgef\u00e4rbte, humusarme, in ihrer chemischen Verwitterung gehemmte, meist sandige Braunerden. Sie sind von guter Durchfeuchtung im Winter und einer Trockenphase in den Sommermonaten gepr\u00e4gt. Zu ihnen treten im Bereich des Kalifornischen L\u00e4ngstales tiefgr\u00fcndige, meist sandig-lehmige Alluvialb\u00f6den.", "paragraph_answer": "Geographie_der_Vereinigten_Staaten === Pedalfere B\u00f6den === In der borealen Zone pr\u00e4gen relativ hohe Niederschlagsmengen und niedrige Jahresmitteltemperaturen, Rohhumus liefernde Nadelw\u00e4lder und basenarmes wasserdurchl\u00e4ssiges Ausgangsgestein. Auf sandigem, n\u00e4hrstoffarmen Substrat unter Fichtenbestand bilden sich Podsole (nach Klassifikation des ''US-Department of Agriculture'': Spodosole) aus. Geschiebelehm sowie Sande unter Wiesen und grasdurchsetzten W\u00e4ldern lie\u00dfen podsolige B\u00f6den, Rasenpodsole, entstehen, die mit Gleypodsolen, Gleyen und Mooren (USDA: Histosole) vergesellschaftet sind. In den angrenzenden Mischw\u00e4ldern treten Braunpodsole auf sandigen Substraten und Fahlerden (USDA: Luvisole) auf lehmigen Substraten hinzu. Bodenprofil einer Fahlerde (Antigo) auf L\u00f6sslehm (Ah/Ael/Bt/C), darunter weitere sandige L\u00f6ssschicht. Der Antigo ist State Soil von Wisconsin. Kennzeichnend f\u00fcr die gem\u00e4\u00dfigte Laubwaldregion sind die Parabraunerden und Braunerden (USDA: Alfisole). Auf silikatreichem und kalkarmen Substraten bilden sich Braunerden aus, w\u00e4hrend Parabraunerden silikatreiches Gestein mit mittlerem Kalkgehalt einnehmen. Die bei pH-Werten von 5\u20137 ablaufende Lessivierung wird mit zunehmender Trockenheit, steigenden Temperaturen (Aufrei\u00dfen von Schrumpfungsrissen) und mit der Kultivierung intensiviert. In den Appalachen sind Rendzinen (USDA: Inceptisole) mit den Parabraunerden vergesellschaftet. Unter den subtropischen W\u00e4ldern sind die roten und gelben podsoligen B\u00f6den (USDA: Ultisole bzw. Udults) pr\u00e4gend. Sie blieben, im Gegensatz zu den Alfisolen, frei von glazialer \u00dcberpr\u00e4gung und nehmen eine \u00dcbergangsstellung zu tropischen B\u00f6den ein. Sie enthalten neben Kaolinit und freien Oxiden mehr verwitterungsf\u00e4higes Material und Dreischichttonminerale wie Illite und Montmorillonite. Die Ultisole entstehen meist auf silikatischem Gestein und unterliegen h\u00e4ufig starker Lessivierung. In den Feuchtgebieten Floridas treten wegen des geringen Pflanzenmaterialabbaus Moorb\u00f6den (USDA: Histosole) auf, die einen gro\u00dfen Anteil nicht zersetzten organischen Materials aufweisen. In den K\u00fcstenbereichen und Auen des unteren Mississippis findet man Alluvialb\u00f6den (USDA: Vertisole), sehr tonreiche B\u00f6den im Initialstadium, die bei Trockenheit Schrumpfungsrisse entwickeln und in hohem Ma\u00dfe der Hydroturbation unterliegen. In den Gebirgsz\u00fcgen der Kordilleren ist die Bodendecke durch H\u00f6henlage und Exposition differenziert. Charakteristische Bodentypen sind in h\u00f6heren Lagen Ranker (USDA: Entisole bzw. Orthents), also schwach entwickelte, geringm\u00e4chtige B\u00f6den mit Ah/C-Profil. An den niederschlagsreicheren Westseiten der Gebirgsz\u00fcgen bilden sich podsolige B\u00f6den (USDA: Spodosole) aus. In den feuchteren Nadelw\u00e4ldern im Pazifischen Nordwesten finden sich Podsole und Braunpodsole. Zonentypische B\u00f6den des mediterranen Gebietes im Westen der USA sind die mediterranen Braunerden, die Buroseme (USDA: Xerolls), n\u00e4mlich hellgef\u00e4rbte, humusarme, in ihrer chemischen Verwitterung gehemmte, meist sandige Braunerden. Sie sind von guter Durchfeuchtung im Winter und einer Trockenphase in den Sommermonaten gepr\u00e4gt. Zu ihnen treten im Bereich des Kalifornischen L\u00e4ngstales tiefgr\u00fcndige, meist sandig-lehmige Alluvialb\u00f6den.", "sentence_answer": " Auf silikatreichem und kalkarmen Substraten bilden sich Braunerden aus, w\u00e4hrend Parabraunerden silikatreiches Gestein mit mittlerem Kalkgehalt einnehmen.", "paragraph_id": 41083} {"question": "Auf welchem Boden bildet sich Parabraunerde?", "paragraph": "Geographie_der_Vereinigten_Staaten\n\n=== Pedalfere B\u00f6den ===\nIn der borealen Zone pr\u00e4gen relativ hohe Niederschlagsmengen und niedrige Jahresmitteltemperaturen, Rohhumus liefernde Nadelw\u00e4lder und basenarmes wasserdurchl\u00e4ssiges Ausgangsgestein. Auf sandigem, n\u00e4hrstoffarmen Substrat unter Fichtenbestand bilden sich Podsole (nach Klassifikation des ''US-Department of Agriculture'': Spodosole) aus. Geschiebelehm sowie Sande unter Wiesen und grasdurchsetzten W\u00e4ldern lie\u00dfen podsolige B\u00f6den, Rasenpodsole, entstehen, die mit Gleypodsolen, Gleyen und Mooren (USDA: Histosole) vergesellschaftet sind. In den angrenzenden Mischw\u00e4ldern treten Braunpodsole auf sandigen Substraten und Fahlerden (USDA: Luvisole) auf lehmigen Substraten hinzu.\nBodenprofil einer Fahlerde (Antigo) auf L\u00f6sslehm (Ah/Ael/Bt/C), darunter weitere sandige L\u00f6ssschicht. Der Antigo ist State Soil von Wisconsin.\nKennzeichnend f\u00fcr die gem\u00e4\u00dfigte Laubwaldregion sind die Parabraunerden und Braunerden (USDA: Alfisole). Auf silikatreichem und kalkarmen Substraten bilden sich Braunerden aus, w\u00e4hrend Parabraunerden silikatreiches Gestein mit mittlerem Kalkgehalt einnehmen. Die bei pH-Werten von 5\u20137 ablaufende Lessivierung wird mit zunehmender Trockenheit, steigenden Temperaturen (Aufrei\u00dfen von Schrumpfungsrissen) und mit der Kultivierung intensiviert. In den Appalachen sind Rendzinen (USDA: Inceptisole) mit den Parabraunerden vergesellschaftet.\nUnter den subtropischen W\u00e4ldern sind die roten und gelben podsoligen B\u00f6den (USDA: Ultisole bzw. Udults) pr\u00e4gend. Sie blieben, im Gegensatz zu den Alfisolen, frei von glazialer \u00dcberpr\u00e4gung und nehmen eine \u00dcbergangsstellung zu tropischen B\u00f6den ein. Sie enthalten neben Kaolinit und freien Oxiden mehr verwitterungsf\u00e4higes Material und Dreischichttonminerale wie Illite und Montmorillonite. Die Ultisole entstehen meist auf silikatischem Gestein und unterliegen h\u00e4ufig starker Lessivierung.\nIn den Feuchtgebieten Floridas treten wegen des geringen Pflanzenmaterialabbaus Moorb\u00f6den (USDA: Histosole) auf, die einen gro\u00dfen Anteil nicht zersetzten organischen Materials aufweisen. In den K\u00fcstenbereichen und Auen des unteren Mississippis findet man Alluvialb\u00f6den (USDA: Vertisole), sehr tonreiche B\u00f6den im Initialstadium, die bei Trockenheit Schrumpfungsrisse entwickeln und in hohem Ma\u00dfe der Hydroturbation unterliegen.\nIn den Gebirgsz\u00fcgen der Kordilleren ist die Bodendecke durch H\u00f6henlage und Exposition differenziert. Charakteristische Bodentypen sind in h\u00f6heren Lagen Ranker (USDA: Entisole bzw. Orthents), also schwach entwickelte, geringm\u00e4chtige B\u00f6den mit Ah/C-Profil. An den niederschlagsreicheren Westseiten der Gebirgsz\u00fcgen bilden sich podsolige B\u00f6den (USDA: Spodosole) aus. In den feuchteren Nadelw\u00e4ldern im Pazifischen Nordwesten finden sich Podsole und Braunpodsole.\nZonentypische B\u00f6den des mediterranen Gebietes im Westen der USA sind die mediterranen Braunerden, die Buroseme (USDA: Xerolls), n\u00e4mlich hellgef\u00e4rbte, humusarme, in ihrer chemischen Verwitterung gehemmte, meist sandige Braunerden. Sie sind von guter Durchfeuchtung im Winter und einer Trockenphase in den Sommermonaten gepr\u00e4gt. Zu ihnen treten im Bereich des Kalifornischen L\u00e4ngstales tiefgr\u00fcndige, meist sandig-lehmige Alluvialb\u00f6den.", "answer": "silikatreiches Gestein mit mittlerem Kalkgehalt", "sentence": "Auf silikatreichem und kalkarmen Substraten bilden sich Braunerden aus, w\u00e4hrend Parabraunerden silikatreiches Gestein mit mittlerem Kalkgehalt einnehmen.", "paragraph_sentence": "Geographie_der_Vereinigten_Staaten === Pedalfere B\u00f6den === In der borealen Zone pr\u00e4gen relativ hohe Niederschlagsmengen und niedrige Jahresmitteltemperaturen, Rohhumus liefernde Nadelw\u00e4lder und basenarmes wasserdurchl\u00e4ssiges Ausgangsgestein. Auf sandigem, n\u00e4hrstoffarmen Substrat unter Fichtenbestand bilden sich Podsole (nach Klassifikation des ''US-Department of Agriculture'': Spodosole) aus. Geschiebelehm sowie Sande unter Wiesen und grasdurchsetzten W\u00e4ldern lie\u00dfen podsolige B\u00f6den, Rasenpodsole, entstehen, die mit Gleypodsolen, Gleyen und Mooren (USDA: Histosole) vergesellschaftet sind. In den angrenzenden Mischw\u00e4ldern treten Braunpodsole auf sandigen Substraten und Fahlerden (USDA: Luvisole) auf lehmigen Substraten hinzu. Bodenprofil einer Fahlerde (Antigo) auf L\u00f6sslehm (Ah/Ael/Bt/C), darunter weitere sandige L\u00f6ssschicht. Der Antigo ist State Soil von Wisconsin. Kennzeichnend f\u00fcr die gem\u00e4\u00dfigte Laubwaldregion sind die Parabraunerden und Braunerden (USDA: Alfisole). Auf silikatreichem und kalkarmen Substraten bilden sich Braunerden aus, w\u00e4hrend Parabraunerden silikatreiches Gestein mit mittlerem Kalkgehalt einnehmen. Die bei pH-Werten von 5\u20137 ablaufende Lessivierung wird mit zunehmender Trockenheit, steigenden Temperaturen (Aufrei\u00dfen von Schrumpfungsrissen) und mit der Kultivierung intensiviert. In den Appalachen sind Rendzinen (USDA: Inceptisole) mit den Parabraunerden vergesellschaftet. Unter den subtropischen W\u00e4ldern sind die roten und gelben podsoligen B\u00f6den (USDA: Ultisole bzw. Udults) pr\u00e4gend. Sie blieben, im Gegensatz zu den Alfisolen, frei von glazialer \u00dcberpr\u00e4gung und nehmen eine \u00dcbergangsstellung zu tropischen B\u00f6den ein. Sie enthalten neben Kaolinit und freien Oxiden mehr verwitterungsf\u00e4higes Material und Dreischichttonminerale wie Illite und Montmorillonite. Die Ultisole entstehen meist auf silikatischem Gestein und unterliegen h\u00e4ufig starker Lessivierung. In den Feuchtgebieten Floridas treten wegen des geringen Pflanzenmaterialabbaus Moorb\u00f6den (USDA: Histosole) auf, die einen gro\u00dfen Anteil nicht zersetzten organischen Materials aufweisen. In den K\u00fcstenbereichen und Auen des unteren Mississippis findet man Alluvialb\u00f6den (USDA: Vertisole), sehr tonreiche B\u00f6den im Initialstadium, die bei Trockenheit Schrumpfungsrisse entwickeln und in hohem Ma\u00dfe der Hydroturbation unterliegen. In den Gebirgsz\u00fcgen der Kordilleren ist die Bodendecke durch H\u00f6henlage und Exposition differenziert. Charakteristische Bodentypen sind in h\u00f6heren Lagen Ranker (USDA: Entisole bzw. Orthents), also schwach entwickelte, geringm\u00e4chtige B\u00f6den mit Ah/C-Profil. An den niederschlagsreicheren Westseiten der Gebirgsz\u00fcgen bilden sich podsolige B\u00f6den (USDA: Spodosole) aus. In den feuchteren Nadelw\u00e4ldern im Pazifischen Nordwesten finden sich Podsole und Braunpodsole. Zonentypische B\u00f6den des mediterranen Gebietes im Westen der USA sind die mediterranen Braunerden, die Buroseme (USDA: Xerolls), n\u00e4mlich hellgef\u00e4rbte, humusarme, in ihrer chemischen Verwitterung gehemmte, meist sandige Braunerden. Sie sind von guter Durchfeuchtung im Winter und einer Trockenphase in den Sommermonaten gepr\u00e4gt. Zu ihnen treten im Bereich des Kalifornischen L\u00e4ngstales tiefgr\u00fcndige, meist sandig-lehmige Alluvialb\u00f6den.", "paragraph_answer": "Geographie_der_Vereinigten_Staaten === Pedalfere B\u00f6den === In der borealen Zone pr\u00e4gen relativ hohe Niederschlagsmengen und niedrige Jahresmitteltemperaturen, Rohhumus liefernde Nadelw\u00e4lder und basenarmes wasserdurchl\u00e4ssiges Ausgangsgestein. Auf sandigem, n\u00e4hrstoffarmen Substrat unter Fichtenbestand bilden sich Podsole (nach Klassifikation des ''US-Department of Agriculture'': Spodosole) aus. Geschiebelehm sowie Sande unter Wiesen und grasdurchsetzten W\u00e4ldern lie\u00dfen podsolige B\u00f6den, Rasenpodsole, entstehen, die mit Gleypodsolen, Gleyen und Mooren (USDA: Histosole) vergesellschaftet sind. In den angrenzenden Mischw\u00e4ldern treten Braunpodsole auf sandigen Substraten und Fahlerden (USDA: Luvisole) auf lehmigen Substraten hinzu. Bodenprofil einer Fahlerde (Antigo) auf L\u00f6sslehm (Ah/Ael/Bt/C), darunter weitere sandige L\u00f6ssschicht. Der Antigo ist State Soil von Wisconsin. Kennzeichnend f\u00fcr die gem\u00e4\u00dfigte Laubwaldregion sind die Parabraunerden und Braunerden (USDA: Alfisole). Auf silikatreichem und kalkarmen Substraten bilden sich Braunerden aus, w\u00e4hrend Parabraunerden silikatreiches Gestein mit mittlerem Kalkgehalt einnehmen. Die bei pH-Werten von 5\u20137 ablaufende Lessivierung wird mit zunehmender Trockenheit, steigenden Temperaturen (Aufrei\u00dfen von Schrumpfungsrissen) und mit der Kultivierung intensiviert. In den Appalachen sind Rendzinen (USDA: Inceptisole) mit den Parabraunerden vergesellschaftet. Unter den subtropischen W\u00e4ldern sind die roten und gelben podsoligen B\u00f6den (USDA: Ultisole bzw. Udults) pr\u00e4gend. Sie blieben, im Gegensatz zu den Alfisolen, frei von glazialer \u00dcberpr\u00e4gung und nehmen eine \u00dcbergangsstellung zu tropischen B\u00f6den ein. Sie enthalten neben Kaolinit und freien Oxiden mehr verwitterungsf\u00e4higes Material und Dreischichttonminerale wie Illite und Montmorillonite. Die Ultisole entstehen meist auf silikatischem Gestein und unterliegen h\u00e4ufig starker Lessivierung. In den Feuchtgebieten Floridas treten wegen des geringen Pflanzenmaterialabbaus Moorb\u00f6den (USDA: Histosole) auf, die einen gro\u00dfen Anteil nicht zersetzten organischen Materials aufweisen. In den K\u00fcstenbereichen und Auen des unteren Mississippis findet man Alluvialb\u00f6den (USDA: Vertisole), sehr tonreiche B\u00f6den im Initialstadium, die bei Trockenheit Schrumpfungsrisse entwickeln und in hohem Ma\u00dfe der Hydroturbation unterliegen. In den Gebirgsz\u00fcgen der Kordilleren ist die Bodendecke durch H\u00f6henlage und Exposition differenziert. Charakteristische Bodentypen sind in h\u00f6heren Lagen Ranker (USDA: Entisole bzw. Orthents), also schwach entwickelte, geringm\u00e4chtige B\u00f6den mit Ah/C-Profil. An den niederschlagsreicheren Westseiten der Gebirgsz\u00fcgen bilden sich podsolige B\u00f6den (USDA: Spodosole) aus. In den feuchteren Nadelw\u00e4ldern im Pazifischen Nordwesten finden sich Podsole und Braunpodsole. Zonentypische B\u00f6den des mediterranen Gebietes im Westen der USA sind die mediterranen Braunerden, die Buroseme (USDA: Xerolls), n\u00e4mlich hellgef\u00e4rbte, humusarme, in ihrer chemischen Verwitterung gehemmte, meist sandige Braunerden. Sie sind von guter Durchfeuchtung im Winter und einer Trockenphase in den Sommermonaten gepr\u00e4gt. Zu ihnen treten im Bereich des Kalifornischen L\u00e4ngstales tiefgr\u00fcndige, meist sandig-lehmige Alluvialb\u00f6den.", "sentence_answer": "Auf silikatreichem und kalkarmen Substraten bilden sich Braunerden aus, w\u00e4hrend Parabraunerden silikatreiches Gestein mit mittlerem Kalkgehalt einnehmen.", "paragraph_id": 41084} {"question": "Bei welchen pH-Werten findet Lessivierung statt?", "paragraph": "Geographie_der_Vereinigten_Staaten\n\n=== Pedalfere B\u00f6den ===\nIn der borealen Zone pr\u00e4gen relativ hohe Niederschlagsmengen und niedrige Jahresmitteltemperaturen, Rohhumus liefernde Nadelw\u00e4lder und basenarmes wasserdurchl\u00e4ssiges Ausgangsgestein. Auf sandigem, n\u00e4hrstoffarmen Substrat unter Fichtenbestand bilden sich Podsole (nach Klassifikation des ''US-Department of Agriculture'': Spodosole) aus. Geschiebelehm sowie Sande unter Wiesen und grasdurchsetzten W\u00e4ldern lie\u00dfen podsolige B\u00f6den, Rasenpodsole, entstehen, die mit Gleypodsolen, Gleyen und Mooren (USDA: Histosole) vergesellschaftet sind. In den angrenzenden Mischw\u00e4ldern treten Braunpodsole auf sandigen Substraten und Fahlerden (USDA: Luvisole) auf lehmigen Substraten hinzu.\nBodenprofil einer Fahlerde (Antigo) auf L\u00f6sslehm (Ah/Ael/Bt/C), darunter weitere sandige L\u00f6ssschicht. Der Antigo ist State Soil von Wisconsin.\nKennzeichnend f\u00fcr die gem\u00e4\u00dfigte Laubwaldregion sind die Parabraunerden und Braunerden (USDA: Alfisole). Auf silikatreichem und kalkarmen Substraten bilden sich Braunerden aus, w\u00e4hrend Parabraunerden silikatreiches Gestein mit mittlerem Kalkgehalt einnehmen. Die bei pH-Werten von 5\u20137 ablaufende Lessivierung wird mit zunehmender Trockenheit, steigenden Temperaturen (Aufrei\u00dfen von Schrumpfungsrissen) und mit der Kultivierung intensiviert. In den Appalachen sind Rendzinen (USDA: Inceptisole) mit den Parabraunerden vergesellschaftet.\nUnter den subtropischen W\u00e4ldern sind die roten und gelben podsoligen B\u00f6den (USDA: Ultisole bzw. Udults) pr\u00e4gend. Sie blieben, im Gegensatz zu den Alfisolen, frei von glazialer \u00dcberpr\u00e4gung und nehmen eine \u00dcbergangsstellung zu tropischen B\u00f6den ein. Sie enthalten neben Kaolinit und freien Oxiden mehr verwitterungsf\u00e4higes Material und Dreischichttonminerale wie Illite und Montmorillonite. Die Ultisole entstehen meist auf silikatischem Gestein und unterliegen h\u00e4ufig starker Lessivierung.\nIn den Feuchtgebieten Floridas treten wegen des geringen Pflanzenmaterialabbaus Moorb\u00f6den (USDA: Histosole) auf, die einen gro\u00dfen Anteil nicht zersetzten organischen Materials aufweisen. In den K\u00fcstenbereichen und Auen des unteren Mississippis findet man Alluvialb\u00f6den (USDA: Vertisole), sehr tonreiche B\u00f6den im Initialstadium, die bei Trockenheit Schrumpfungsrisse entwickeln und in hohem Ma\u00dfe der Hydroturbation unterliegen.\nIn den Gebirgsz\u00fcgen der Kordilleren ist die Bodendecke durch H\u00f6henlage und Exposition differenziert. Charakteristische Bodentypen sind in h\u00f6heren Lagen Ranker (USDA: Entisole bzw. Orthents), also schwach entwickelte, geringm\u00e4chtige B\u00f6den mit Ah/C-Profil. An den niederschlagsreicheren Westseiten der Gebirgsz\u00fcgen bilden sich podsolige B\u00f6den (USDA: Spodosole) aus. In den feuchteren Nadelw\u00e4ldern im Pazifischen Nordwesten finden sich Podsole und Braunpodsole.\nZonentypische B\u00f6den des mediterranen Gebietes im Westen der USA sind die mediterranen Braunerden, die Buroseme (USDA: Xerolls), n\u00e4mlich hellgef\u00e4rbte, humusarme, in ihrer chemischen Verwitterung gehemmte, meist sandige Braunerden. Sie sind von guter Durchfeuchtung im Winter und einer Trockenphase in den Sommermonaten gepr\u00e4gt. Zu ihnen treten im Bereich des Kalifornischen L\u00e4ngstales tiefgr\u00fcndige, meist sandig-lehmige Alluvialb\u00f6den.", "answer": "bei pH-Werten von 5\u20137", "sentence": "Die bei pH-Werten von 5\u20137 ablaufende Lessivierung wird mit zunehmender Trockenheit, steigenden Temperaturen (Aufrei\u00dfen von Schrumpfungsrissen) und mit der Kultivierung intensiviert.", "paragraph_sentence": "Geographie_der_Vereinigten_Staaten === Pedalfere B\u00f6den === In der borealen Zone pr\u00e4gen relativ hohe Niederschlagsmengen und niedrige Jahresmitteltemperaturen, Rohhumus liefernde Nadelw\u00e4lder und basenarmes wasserdurchl\u00e4ssiges Ausgangsgestein. Auf sandigem, n\u00e4hrstoffarmen Substrat unter Fichtenbestand bilden sich Podsole (nach Klassifikation des ''US-Department of Agriculture'': Spodosole) aus. Geschiebelehm sowie Sande unter Wiesen und grasdurchsetzten W\u00e4ldern lie\u00dfen podsolige B\u00f6den, Rasenpodsole, entstehen, die mit Gleypodsolen, Gleyen und Mooren (USDA: Histosole) vergesellschaftet sind. In den angrenzenden Mischw\u00e4ldern treten Braunpodsole auf sandigen Substraten und Fahlerden (USDA: Luvisole) auf lehmigen Substraten hinzu. Bodenprofil einer Fahlerde (Antigo) auf L\u00f6sslehm (Ah/Ael/Bt/C), darunter weitere sandige L\u00f6ssschicht. Der Antigo ist State Soil von Wisconsin. Kennzeichnend f\u00fcr die gem\u00e4\u00dfigte Laubwaldregion sind die Parabraunerden und Braunerden (USDA: Alfisole). Auf silikatreichem und kalkarmen Substraten bilden sich Braunerden aus, w\u00e4hrend Parabraunerden silikatreiches Gestein mit mittlerem Kalkgehalt einnehmen. Die bei pH-Werten von 5\u20137 ablaufende Lessivierung wird mit zunehmender Trockenheit, steigenden Temperaturen (Aufrei\u00dfen von Schrumpfungsrissen) und mit der Kultivierung intensiviert. In den Appalachen sind Rendzinen (USDA: Inceptisole) mit den Parabraunerden vergesellschaftet. Unter den subtropischen W\u00e4ldern sind die roten und gelben podsoligen B\u00f6den (USDA: Ultisole bzw. Udults) pr\u00e4gend. Sie blieben, im Gegensatz zu den Alfisolen, frei von glazialer \u00dcberpr\u00e4gung und nehmen eine \u00dcbergangsstellung zu tropischen B\u00f6den ein. Sie enthalten neben Kaolinit und freien Oxiden mehr verwitterungsf\u00e4higes Material und Dreischichttonminerale wie Illite und Montmorillonite. Die Ultisole entstehen meist auf silikatischem Gestein und unterliegen h\u00e4ufig starker Lessivierung. In den Feuchtgebieten Floridas treten wegen des geringen Pflanzenmaterialabbaus Moorb\u00f6den (USDA: Histosole) auf, die einen gro\u00dfen Anteil nicht zersetzten organischen Materials aufweisen. In den K\u00fcstenbereichen und Auen des unteren Mississippis findet man Alluvialb\u00f6den (USDA: Vertisole), sehr tonreiche B\u00f6den im Initialstadium, die bei Trockenheit Schrumpfungsrisse entwickeln und in hohem Ma\u00dfe der Hydroturbation unterliegen. In den Gebirgsz\u00fcgen der Kordilleren ist die Bodendecke durch H\u00f6henlage und Exposition differenziert. Charakteristische Bodentypen sind in h\u00f6heren Lagen Ranker (USDA: Entisole bzw. Orthents), also schwach entwickelte, geringm\u00e4chtige B\u00f6den mit Ah/C-Profil. An den niederschlagsreicheren Westseiten der Gebirgsz\u00fcgen bilden sich podsolige B\u00f6den (USDA: Spodosole) aus. In den feuchteren Nadelw\u00e4ldern im Pazifischen Nordwesten finden sich Podsole und Braunpodsole. Zonentypische B\u00f6den des mediterranen Gebietes im Westen der USA sind die mediterranen Braunerden, die Buroseme (USDA: Xerolls), n\u00e4mlich hellgef\u00e4rbte, humusarme, in ihrer chemischen Verwitterung gehemmte, meist sandige Braunerden. Sie sind von guter Durchfeuchtung im Winter und einer Trockenphase in den Sommermonaten gepr\u00e4gt. Zu ihnen treten im Bereich des Kalifornischen L\u00e4ngstales tiefgr\u00fcndige, meist sandig-lehmige Alluvialb\u00f6den.", "paragraph_answer": "Geographie_der_Vereinigten_Staaten === Pedalfere B\u00f6den === In der borealen Zone pr\u00e4gen relativ hohe Niederschlagsmengen und niedrige Jahresmitteltemperaturen, Rohhumus liefernde Nadelw\u00e4lder und basenarmes wasserdurchl\u00e4ssiges Ausgangsgestein. Auf sandigem, n\u00e4hrstoffarmen Substrat unter Fichtenbestand bilden sich Podsole (nach Klassifikation des ''US-Department of Agriculture'': Spodosole) aus. Geschiebelehm sowie Sande unter Wiesen und grasdurchsetzten W\u00e4ldern lie\u00dfen podsolige B\u00f6den, Rasenpodsole, entstehen, die mit Gleypodsolen, Gleyen und Mooren (USDA: Histosole) vergesellschaftet sind. In den angrenzenden Mischw\u00e4ldern treten Braunpodsole auf sandigen Substraten und Fahlerden (USDA: Luvisole) auf lehmigen Substraten hinzu. Bodenprofil einer Fahlerde (Antigo) auf L\u00f6sslehm (Ah/Ael/Bt/C), darunter weitere sandige L\u00f6ssschicht. Der Antigo ist State Soil von Wisconsin. Kennzeichnend f\u00fcr die gem\u00e4\u00dfigte Laubwaldregion sind die Parabraunerden und Braunerden (USDA: Alfisole). Auf silikatreichem und kalkarmen Substraten bilden sich Braunerden aus, w\u00e4hrend Parabraunerden silikatreiches Gestein mit mittlerem Kalkgehalt einnehmen. Die bei pH-Werten von 5\u20137 ablaufende Lessivierung wird mit zunehmender Trockenheit, steigenden Temperaturen (Aufrei\u00dfen von Schrumpfungsrissen) und mit der Kultivierung intensiviert. In den Appalachen sind Rendzinen (USDA: Inceptisole) mit den Parabraunerden vergesellschaftet. Unter den subtropischen W\u00e4ldern sind die roten und gelben podsoligen B\u00f6den (USDA: Ultisole bzw. Udults) pr\u00e4gend. Sie blieben, im Gegensatz zu den Alfisolen, frei von glazialer \u00dcberpr\u00e4gung und nehmen eine \u00dcbergangsstellung zu tropischen B\u00f6den ein. Sie enthalten neben Kaolinit und freien Oxiden mehr verwitterungsf\u00e4higes Material und Dreischichttonminerale wie Illite und Montmorillonite. Die Ultisole entstehen meist auf silikatischem Gestein und unterliegen h\u00e4ufig starker Lessivierung. In den Feuchtgebieten Floridas treten wegen des geringen Pflanzenmaterialabbaus Moorb\u00f6den (USDA: Histosole) auf, die einen gro\u00dfen Anteil nicht zersetzten organischen Materials aufweisen. 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Zu ihnen treten im Bereich des Kalifornischen L\u00e4ngstales tiefgr\u00fcndige, meist sandig-lehmige Alluvialb\u00f6den.", "sentence_answer": "Die bei pH-Werten von 5\u20137 ablaufende Lessivierung wird mit zunehmender Trockenheit, steigenden Temperaturen (Aufrei\u00dfen von Schrumpfungsrissen) und mit der Kultivierung intensiviert.", "paragraph_id": 41085} {"question": "Welche Bodentypen sind in den USA in subtropischen W\u00e4ldern zu finden?", "paragraph": "Geographie_der_Vereinigten_Staaten\n\n=== Pedalfere B\u00f6den ===\nIn der borealen Zone pr\u00e4gen relativ hohe Niederschlagsmengen und niedrige Jahresmitteltemperaturen, Rohhumus liefernde Nadelw\u00e4lder und basenarmes wasserdurchl\u00e4ssiges Ausgangsgestein. Auf sandigem, n\u00e4hrstoffarmen Substrat unter Fichtenbestand bilden sich Podsole (nach Klassifikation des ''US-Department of Agriculture'': Spodosole) aus. Geschiebelehm sowie Sande unter Wiesen und grasdurchsetzten W\u00e4ldern lie\u00dfen podsolige B\u00f6den, Rasenpodsole, entstehen, die mit Gleypodsolen, Gleyen und Mooren (USDA: Histosole) vergesellschaftet sind. In den angrenzenden Mischw\u00e4ldern treten Braunpodsole auf sandigen Substraten und Fahlerden (USDA: Luvisole) auf lehmigen Substraten hinzu.\nBodenprofil einer Fahlerde (Antigo) auf L\u00f6sslehm (Ah/Ael/Bt/C), darunter weitere sandige L\u00f6ssschicht. Der Antigo ist State Soil von Wisconsin.\nKennzeichnend f\u00fcr die gem\u00e4\u00dfigte Laubwaldregion sind die Parabraunerden und Braunerden (USDA: Alfisole). Auf silikatreichem und kalkarmen Substraten bilden sich Braunerden aus, w\u00e4hrend Parabraunerden silikatreiches Gestein mit mittlerem Kalkgehalt einnehmen. Die bei pH-Werten von 5\u20137 ablaufende Lessivierung wird mit zunehmender Trockenheit, steigenden Temperaturen (Aufrei\u00dfen von Schrumpfungsrissen) und mit der Kultivierung intensiviert. 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Kennzeichnend f\u00fcr die gem\u00e4\u00dfigte Laubwaldregion sind die Parabraunerden und Braunerden (USDA: Alfisole). Auf silikatreichem und kalkarmen Substraten bilden sich Braunerden aus, w\u00e4hrend Parabraunerden silikatreiches Gestein mit mittlerem Kalkgehalt einnehmen. Die bei pH-Werten von 5\u20137 ablaufende Lessivierung wird mit zunehmender Trockenheit, steigenden Temperaturen (Aufrei\u00dfen von Schrumpfungsrissen) und mit der Kultivierung intensiviert. In den Appalachen sind Rendzinen (USDA: Inceptisole) mit den Parabraunerden vergesellschaftet. Unter den subtropischen W\u00e4ldern sind die roten und gelben podsoligen B\u00f6den (USDA: Ultisole bzw. Udults) pr\u00e4gend. Sie blieben, im Gegensatz zu den Alfisolen, frei von glazialer \u00dcberpr\u00e4gung und nehmen eine \u00dcbergangsstellung zu tropischen B\u00f6den ein. Sie enthalten neben Kaolinit und freien Oxiden mehr verwitterungsf\u00e4higes Material und Dreischichttonminerale wie Illite und Montmorillonite. Die Ultisole entstehen meist auf silikatischem Gestein und unterliegen h\u00e4ufig starker Lessivierung. In den Feuchtgebieten Floridas treten wegen des geringen Pflanzenmaterialabbaus Moorb\u00f6den (USDA: Histosole) auf, die einen gro\u00dfen Anteil nicht zersetzten organischen Materials aufweisen. In den K\u00fcstenbereichen und Auen des unteren Mississippis findet man Alluvialb\u00f6den (USDA: Vertisole), sehr tonreiche B\u00f6den im Initialstadium, die bei Trockenheit Schrumpfungsrisse entwickeln und in hohem Ma\u00dfe der Hydroturbation unterliegen. In den Gebirgsz\u00fcgen der Kordilleren ist die Bodendecke durch H\u00f6henlage und Exposition differenziert. Charakteristische Bodentypen sind in h\u00f6heren Lagen Ranker (USDA: Entisole bzw. Orthents), also schwach entwickelte, geringm\u00e4chtige B\u00f6den mit Ah/C-Profil. An den niederschlagsreicheren Westseiten der Gebirgsz\u00fcgen bilden sich podsolige B\u00f6den (USDA: Spodosole) aus. In den feuchteren Nadelw\u00e4ldern im Pazifischen Nordwesten finden sich Podsole und Braunpodsole. Zonentypische B\u00f6den des mediterranen Gebietes im Westen der USA sind die mediterranen Braunerden, die Buroseme (USDA: Xerolls), n\u00e4mlich hellgef\u00e4rbte, humusarme, in ihrer chemischen Verwitterung gehemmte, meist sandige Braunerden. Sie sind von guter Durchfeuchtung im Winter und einer Trockenphase in den Sommermonaten gepr\u00e4gt. Zu ihnen treten im Bereich des Kalifornischen L\u00e4ngstales tiefgr\u00fcndige, meist sandig-lehmige Alluvialb\u00f6den.", "paragraph_answer": "Geographie_der_Vereinigten_Staaten === Pedalfere B\u00f6den === In der borealen Zone pr\u00e4gen relativ hohe Niederschlagsmengen und niedrige Jahresmitteltemperaturen, Rohhumus liefernde Nadelw\u00e4lder und basenarmes wasserdurchl\u00e4ssiges Ausgangsgestein. Auf sandigem, n\u00e4hrstoffarmen Substrat unter Fichtenbestand bilden sich Podsole (nach Klassifikation des ''US-Department of Agriculture'': Spodosole) aus. Geschiebelehm sowie Sande unter Wiesen und grasdurchsetzten W\u00e4ldern lie\u00dfen podsolige B\u00f6den, Rasenpodsole, entstehen, die mit Gleypodsolen, Gleyen und Mooren (USDA: Histosole) vergesellschaftet sind. In den angrenzenden Mischw\u00e4ldern treten Braunpodsole auf sandigen Substraten und Fahlerden (USDA: Luvisole) auf lehmigen Substraten hinzu. Bodenprofil einer Fahlerde (Antigo) auf L\u00f6sslehm (Ah/Ael/Bt/C), darunter weitere sandige L\u00f6ssschicht. Der Antigo ist State Soil von Wisconsin. Kennzeichnend f\u00fcr die gem\u00e4\u00dfigte Laubwaldregion sind die Parabraunerden und Braunerden (USDA: Alfisole). Auf silikatreichem und kalkarmen Substraten bilden sich Braunerden aus, w\u00e4hrend Parabraunerden silikatreiches Gestein mit mittlerem Kalkgehalt einnehmen. 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In den Feuchtgebieten Floridas treten wegen des geringen Pflanzenmaterialabbaus Moorb\u00f6den (USDA: Histosole) auf, die einen gro\u00dfen Anteil nicht zersetzten organischen Materials aufweisen. In den K\u00fcstenbereichen und Auen des unteren Mississippis findet man Alluvialb\u00f6den (USDA: Vertisole), sehr tonreiche B\u00f6den im Initialstadium, die bei Trockenheit Schrumpfungsrisse entwickeln und in hohem Ma\u00dfe der Hydroturbation unterliegen. In den Gebirgsz\u00fcgen der Kordilleren ist die Bodendecke durch H\u00f6henlage und Exposition differenziert. Charakteristische Bodentypen sind in h\u00f6heren Lagen Ranker (USDA: Entisole bzw. Orthents), also schwach entwickelte, geringm\u00e4chtige B\u00f6den mit Ah/C-Profil. An den niederschlagsreicheren Westseiten der Gebirgsz\u00fcgen bilden sich podsolige B\u00f6den (USDA: Spodosole) aus. In den feuchteren Nadelw\u00e4ldern im Pazifischen Nordwesten finden sich Podsole und Braunpodsole. Zonentypische B\u00f6den des mediterranen Gebietes im Westen der USA sind die mediterranen Braunerden, die Buroseme (USDA: Xerolls), n\u00e4mlich hellgef\u00e4rbte, humusarme, in ihrer chemischen Verwitterung gehemmte, meist sandige Braunerden. Sie sind von guter Durchfeuchtung im Winter und einer Trockenphase in den Sommermonaten gepr\u00e4gt. Zu ihnen treten im Bereich des Kalifornischen L\u00e4ngstales tiefgr\u00fcndige, meist sandig-lehmige Alluvialb\u00f6den.", "sentence_answer": "Unter den subtropischen W\u00e4ldern sind die roten und gelben podsoligen B\u00f6den (USDA: Ultisole bzw. Udults) pr\u00e4gend.", "paragraph_id": 41086} {"question": "Welcher Bodentyp ist in Florida verbreitet?", "paragraph": "Geographie_der_Vereinigten_Staaten\n\n=== Pedalfere B\u00f6den ===\nIn der borealen Zone pr\u00e4gen relativ hohe Niederschlagsmengen und niedrige Jahresmitteltemperaturen, Rohhumus liefernde Nadelw\u00e4lder und basenarmes wasserdurchl\u00e4ssiges Ausgangsgestein. Auf sandigem, n\u00e4hrstoffarmen Substrat unter Fichtenbestand bilden sich Podsole (nach Klassifikation des ''US-Department of Agriculture'': Spodosole) aus. Geschiebelehm sowie Sande unter Wiesen und grasdurchsetzten W\u00e4ldern lie\u00dfen podsolige B\u00f6den, Rasenpodsole, entstehen, die mit Gleypodsolen, Gleyen und Mooren (USDA: Histosole) vergesellschaftet sind. In den angrenzenden Mischw\u00e4ldern treten Braunpodsole auf sandigen Substraten und Fahlerden (USDA: Luvisole) auf lehmigen Substraten hinzu.\nBodenprofil einer Fahlerde (Antigo) auf L\u00f6sslehm (Ah/Ael/Bt/C), darunter weitere sandige L\u00f6ssschicht. Der Antigo ist State Soil von Wisconsin.\nKennzeichnend f\u00fcr die gem\u00e4\u00dfigte Laubwaldregion sind die Parabraunerden und Braunerden (USDA: Alfisole). Auf silikatreichem und kalkarmen Substraten bilden sich Braunerden aus, w\u00e4hrend Parabraunerden silikatreiches Gestein mit mittlerem Kalkgehalt einnehmen. Die bei pH-Werten von 5\u20137 ablaufende Lessivierung wird mit zunehmender Trockenheit, steigenden Temperaturen (Aufrei\u00dfen von Schrumpfungsrissen) und mit der Kultivierung intensiviert. In den Appalachen sind Rendzinen (USDA: Inceptisole) mit den Parabraunerden vergesellschaftet.\nUnter den subtropischen W\u00e4ldern sind die roten und gelben podsoligen B\u00f6den (USDA: Ultisole bzw. Udults) pr\u00e4gend. Sie blieben, im Gegensatz zu den Alfisolen, frei von glazialer \u00dcberpr\u00e4gung und nehmen eine \u00dcbergangsstellung zu tropischen B\u00f6den ein. Sie enthalten neben Kaolinit und freien Oxiden mehr verwitterungsf\u00e4higes Material und Dreischichttonminerale wie Illite und Montmorillonite. Die Ultisole entstehen meist auf silikatischem Gestein und unterliegen h\u00e4ufig starker Lessivierung.\nIn den Feuchtgebieten Floridas treten wegen des geringen Pflanzenmaterialabbaus Moorb\u00f6den (USDA: Histosole) auf, die einen gro\u00dfen Anteil nicht zersetzten organischen Materials aufweisen. In den K\u00fcstenbereichen und Auen des unteren Mississippis findet man Alluvialb\u00f6den (USDA: Vertisole), sehr tonreiche B\u00f6den im Initialstadium, die bei Trockenheit Schrumpfungsrisse entwickeln und in hohem Ma\u00dfe der Hydroturbation unterliegen.\nIn den Gebirgsz\u00fcgen der Kordilleren ist die Bodendecke durch H\u00f6henlage und Exposition differenziert. Charakteristische Bodentypen sind in h\u00f6heren Lagen Ranker (USDA: Entisole bzw. Orthents), also schwach entwickelte, geringm\u00e4chtige B\u00f6den mit Ah/C-Profil. An den niederschlagsreicheren Westseiten der Gebirgsz\u00fcgen bilden sich podsolige B\u00f6den (USDA: Spodosole) aus. In den feuchteren Nadelw\u00e4ldern im Pazifischen Nordwesten finden sich Podsole und Braunpodsole.\nZonentypische B\u00f6den des mediterranen Gebietes im Westen der USA sind die mediterranen Braunerden, die Buroseme (USDA: Xerolls), n\u00e4mlich hellgef\u00e4rbte, humusarme, in ihrer chemischen Verwitterung gehemmte, meist sandige Braunerden. Sie sind von guter Durchfeuchtung im Winter und einer Trockenphase in den Sommermonaten gepr\u00e4gt. Zu ihnen treten im Bereich des Kalifornischen L\u00e4ngstales tiefgr\u00fcndige, meist sandig-lehmige Alluvialb\u00f6den.", "answer": "Moorb\u00f6den", "sentence": "In den Feuchtgebieten Floridas treten wegen des geringen Pflanzenmaterialabbaus Moorb\u00f6den (USDA: Histosole) auf, die einen gro\u00dfen Anteil nicht zersetzten organischen Materials aufweisen.", "paragraph_sentence": "Geographie_der_Vereinigten_Staaten === Pedalfere B\u00f6den === In der borealen Zone pr\u00e4gen relativ hohe Niederschlagsmengen und niedrige Jahresmitteltemperaturen, Rohhumus liefernde Nadelw\u00e4lder und basenarmes wasserdurchl\u00e4ssiges Ausgangsgestein. Auf sandigem, n\u00e4hrstoffarmen Substrat unter Fichtenbestand bilden sich Podsole (nach Klassifikation des ''US-Department of Agriculture'': Spodosole) aus. Geschiebelehm sowie Sande unter Wiesen und grasdurchsetzten W\u00e4ldern lie\u00dfen podsolige B\u00f6den, Rasenpodsole, entstehen, die mit Gleypodsolen, Gleyen und Mooren (USDA: Histosole) vergesellschaftet sind. In den angrenzenden Mischw\u00e4ldern treten Braunpodsole auf sandigen Substraten und Fahlerden (USDA: Luvisole) auf lehmigen Substraten hinzu. Bodenprofil einer Fahlerde (Antigo) auf L\u00f6sslehm (Ah/Ael/Bt/C), darunter weitere sandige L\u00f6ssschicht. Der Antigo ist State Soil von Wisconsin. Kennzeichnend f\u00fcr die gem\u00e4\u00dfigte Laubwaldregion sind die Parabraunerden und Braunerden (USDA: Alfisole). Auf silikatreichem und kalkarmen Substraten bilden sich Braunerden aus, w\u00e4hrend Parabraunerden silikatreiches Gestein mit mittlerem Kalkgehalt einnehmen. Die bei pH-Werten von 5\u20137 ablaufende Lessivierung wird mit zunehmender Trockenheit, steigenden Temperaturen (Aufrei\u00dfen von Schrumpfungsrissen) und mit der Kultivierung intensiviert. In den Appalachen sind Rendzinen (USDA: Inceptisole) mit den Parabraunerden vergesellschaftet. Unter den subtropischen W\u00e4ldern sind die roten und gelben podsoligen B\u00f6den (USDA: Ultisole bzw. Udults) pr\u00e4gend. Sie blieben, im Gegensatz zu den Alfisolen, frei von glazialer \u00dcberpr\u00e4gung und nehmen eine \u00dcbergangsstellung zu tropischen B\u00f6den ein. Sie enthalten neben Kaolinit und freien Oxiden mehr verwitterungsf\u00e4higes Material und Dreischichttonminerale wie Illite und Montmorillonite. Die Ultisole entstehen meist auf silikatischem Gestein und unterliegen h\u00e4ufig starker Lessivierung. In den Feuchtgebieten Floridas treten wegen des geringen Pflanzenmaterialabbaus Moorb\u00f6den (USDA: Histosole) auf, die einen gro\u00dfen Anteil nicht zersetzten organischen Materials aufweisen. In den K\u00fcstenbereichen und Auen des unteren Mississippis findet man Alluvialb\u00f6den (USDA: Vertisole), sehr tonreiche B\u00f6den im Initialstadium, die bei Trockenheit Schrumpfungsrisse entwickeln und in hohem Ma\u00dfe der Hydroturbation unterliegen. In den Gebirgsz\u00fcgen der Kordilleren ist die Bodendecke durch H\u00f6henlage und Exposition differenziert. Charakteristische Bodentypen sind in h\u00f6heren Lagen Ranker (USDA: Entisole bzw. Orthents), also schwach entwickelte, geringm\u00e4chtige B\u00f6den mit Ah/C-Profil. An den niederschlagsreicheren Westseiten der Gebirgsz\u00fcgen bilden sich podsolige B\u00f6den (USDA: Spodosole) aus. In den feuchteren Nadelw\u00e4ldern im Pazifischen Nordwesten finden sich Podsole und Braunpodsole. Zonentypische B\u00f6den des mediterranen Gebietes im Westen der USA sind die mediterranen Braunerden, die Buroseme (USDA: Xerolls), n\u00e4mlich hellgef\u00e4rbte, humusarme, in ihrer chemischen Verwitterung gehemmte, meist sandige Braunerden. Sie sind von guter Durchfeuchtung im Winter und einer Trockenphase in den Sommermonaten gepr\u00e4gt. Zu ihnen treten im Bereich des Kalifornischen L\u00e4ngstales tiefgr\u00fcndige, meist sandig-lehmige Alluvialb\u00f6den.", "paragraph_answer": "Geographie_der_Vereinigten_Staaten === Pedalfere B\u00f6den === In der borealen Zone pr\u00e4gen relativ hohe Niederschlagsmengen und niedrige Jahresmitteltemperaturen, Rohhumus liefernde Nadelw\u00e4lder und basenarmes wasserdurchl\u00e4ssiges Ausgangsgestein. Auf sandigem, n\u00e4hrstoffarmen Substrat unter Fichtenbestand bilden sich Podsole (nach Klassifikation des ''US-Department of Agriculture'': Spodosole) aus. Geschiebelehm sowie Sande unter Wiesen und grasdurchsetzten W\u00e4ldern lie\u00dfen podsolige B\u00f6den, Rasenpodsole, entstehen, die mit Gleypodsolen, Gleyen und Mooren (USDA: Histosole) vergesellschaftet sind. In den angrenzenden Mischw\u00e4ldern treten Braunpodsole auf sandigen Substraten und Fahlerden (USDA: Luvisole) auf lehmigen Substraten hinzu. Bodenprofil einer Fahlerde (Antigo) auf L\u00f6sslehm (Ah/Ael/Bt/C), darunter weitere sandige L\u00f6ssschicht. Der Antigo ist State Soil von Wisconsin. Kennzeichnend f\u00fcr die gem\u00e4\u00dfigte Laubwaldregion sind die Parabraunerden und Braunerden (USDA: Alfisole). Auf silikatreichem und kalkarmen Substraten bilden sich Braunerden aus, w\u00e4hrend Parabraunerden silikatreiches Gestein mit mittlerem Kalkgehalt einnehmen. Die bei pH-Werten von 5\u20137 ablaufende Lessivierung wird mit zunehmender Trockenheit, steigenden Temperaturen (Aufrei\u00dfen von Schrumpfungsrissen) und mit der Kultivierung intensiviert. In den Appalachen sind Rendzinen (USDA: Inceptisole) mit den Parabraunerden vergesellschaftet. Unter den subtropischen W\u00e4ldern sind die roten und gelben podsoligen B\u00f6den (USDA: Ultisole bzw. Udults) pr\u00e4gend. Sie blieben, im Gegensatz zu den Alfisolen, frei von glazialer \u00dcberpr\u00e4gung und nehmen eine \u00dcbergangsstellung zu tropischen B\u00f6den ein. Sie enthalten neben Kaolinit und freien Oxiden mehr verwitterungsf\u00e4higes Material und Dreischichttonminerale wie Illite und Montmorillonite. Die Ultisole entstehen meist auf silikatischem Gestein und unterliegen h\u00e4ufig starker Lessivierung. In den Feuchtgebieten Floridas treten wegen des geringen Pflanzenmaterialabbaus Moorb\u00f6den (USDA: Histosole) auf, die einen gro\u00dfen Anteil nicht zersetzten organischen Materials aufweisen. In den K\u00fcstenbereichen und Auen des unteren Mississippis findet man Alluvialb\u00f6den (USDA: Vertisole), sehr tonreiche B\u00f6den im Initialstadium, die bei Trockenheit Schrumpfungsrisse entwickeln und in hohem Ma\u00dfe der Hydroturbation unterliegen. In den Gebirgsz\u00fcgen der Kordilleren ist die Bodendecke durch H\u00f6henlage und Exposition differenziert. Charakteristische Bodentypen sind in h\u00f6heren Lagen Ranker (USDA: Entisole bzw. Orthents), also schwach entwickelte, geringm\u00e4chtige B\u00f6den mit Ah/C-Profil. An den niederschlagsreicheren Westseiten der Gebirgsz\u00fcgen bilden sich podsolige B\u00f6den (USDA: Spodosole) aus. In den feuchteren Nadelw\u00e4ldern im Pazifischen Nordwesten finden sich Podsole und Braunpodsole. Zonentypische B\u00f6den des mediterranen Gebietes im Westen der USA sind die mediterranen Braunerden, die Buroseme (USDA: Xerolls), n\u00e4mlich hellgef\u00e4rbte, humusarme, in ihrer chemischen Verwitterung gehemmte, meist sandige Braunerden. Sie sind von guter Durchfeuchtung im Winter und einer Trockenphase in den Sommermonaten gepr\u00e4gt. Zu ihnen treten im Bereich des Kalifornischen L\u00e4ngstales tiefgr\u00fcndige, meist sandig-lehmige Alluvialb\u00f6den.", "sentence_answer": "In den Feuchtgebieten Floridas treten wegen des geringen Pflanzenmaterialabbaus Moorb\u00f6den (USDA: Histosole) auf, die einen gro\u00dfen Anteil nicht zersetzten organischen Materials aufweisen.", "paragraph_id": 41088} {"question": "Welcher Bodentyp ist im Mississippi-Delta zu finden?", "paragraph": "Geographie_der_Vereinigten_Staaten\n\n=== Pedalfere B\u00f6den ===\nIn der borealen Zone pr\u00e4gen relativ hohe Niederschlagsmengen und niedrige Jahresmitteltemperaturen, Rohhumus liefernde Nadelw\u00e4lder und basenarmes wasserdurchl\u00e4ssiges Ausgangsgestein. Auf sandigem, n\u00e4hrstoffarmen Substrat unter Fichtenbestand bilden sich Podsole (nach Klassifikation des ''US-Department of Agriculture'': Spodosole) aus. Geschiebelehm sowie Sande unter Wiesen und grasdurchsetzten W\u00e4ldern lie\u00dfen podsolige B\u00f6den, Rasenpodsole, entstehen, die mit Gleypodsolen, Gleyen und Mooren (USDA: Histosole) vergesellschaftet sind. In den angrenzenden Mischw\u00e4ldern treten Braunpodsole auf sandigen Substraten und Fahlerden (USDA: Luvisole) auf lehmigen Substraten hinzu.\nBodenprofil einer Fahlerde (Antigo) auf L\u00f6sslehm (Ah/Ael/Bt/C), darunter weitere sandige L\u00f6ssschicht. Der Antigo ist State Soil von Wisconsin.\nKennzeichnend f\u00fcr die gem\u00e4\u00dfigte Laubwaldregion sind die Parabraunerden und Braunerden (USDA: Alfisole). Auf silikatreichem und kalkarmen Substraten bilden sich Braunerden aus, w\u00e4hrend Parabraunerden silikatreiches Gestein mit mittlerem Kalkgehalt einnehmen. Die bei pH-Werten von 5\u20137 ablaufende Lessivierung wird mit zunehmender Trockenheit, steigenden Temperaturen (Aufrei\u00dfen von Schrumpfungsrissen) und mit der Kultivierung intensiviert. In den Appalachen sind Rendzinen (USDA: Inceptisole) mit den Parabraunerden vergesellschaftet.\nUnter den subtropischen W\u00e4ldern sind die roten und gelben podsoligen B\u00f6den (USDA: Ultisole bzw. Udults) pr\u00e4gend. Sie blieben, im Gegensatz zu den Alfisolen, frei von glazialer \u00dcberpr\u00e4gung und nehmen eine \u00dcbergangsstellung zu tropischen B\u00f6den ein. Sie enthalten neben Kaolinit und freien Oxiden mehr verwitterungsf\u00e4higes Material und Dreischichttonminerale wie Illite und Montmorillonite. Die Ultisole entstehen meist auf silikatischem Gestein und unterliegen h\u00e4ufig starker Lessivierung.\nIn den Feuchtgebieten Floridas treten wegen des geringen Pflanzenmaterialabbaus Moorb\u00f6den (USDA: Histosole) auf, die einen gro\u00dfen Anteil nicht zersetzten organischen Materials aufweisen. In den K\u00fcstenbereichen und Auen des unteren Mississippis findet man Alluvialb\u00f6den (USDA: Vertisole), sehr tonreiche B\u00f6den im Initialstadium, die bei Trockenheit Schrumpfungsrisse entwickeln und in hohem Ma\u00dfe der Hydroturbation unterliegen.\nIn den Gebirgsz\u00fcgen der Kordilleren ist die Bodendecke durch H\u00f6henlage und Exposition differenziert. Charakteristische Bodentypen sind in h\u00f6heren Lagen Ranker (USDA: Entisole bzw. Orthents), also schwach entwickelte, geringm\u00e4chtige B\u00f6den mit Ah/C-Profil. An den niederschlagsreicheren Westseiten der Gebirgsz\u00fcgen bilden sich podsolige B\u00f6den (USDA: Spodosole) aus. In den feuchteren Nadelw\u00e4ldern im Pazifischen Nordwesten finden sich Podsole und Braunpodsole.\nZonentypische B\u00f6den des mediterranen Gebietes im Westen der USA sind die mediterranen Braunerden, die Buroseme (USDA: Xerolls), n\u00e4mlich hellgef\u00e4rbte, humusarme, in ihrer chemischen Verwitterung gehemmte, meist sandige Braunerden. Sie sind von guter Durchfeuchtung im Winter und einer Trockenphase in den Sommermonaten gepr\u00e4gt. Zu ihnen treten im Bereich des Kalifornischen L\u00e4ngstales tiefgr\u00fcndige, meist sandig-lehmige Alluvialb\u00f6den.", "answer": "Alluvialb\u00f6den", "sentence": "In den K\u00fcstenbereichen und Auen des unteren Mississippis findet man Alluvialb\u00f6den (USDA: Vertisole), sehr tonreiche B\u00f6den im Initialstadium, die bei Trockenheit Schrumpfungsrisse entwickeln und in hohem Ma\u00dfe der Hydroturbation unterliegen.", "paragraph_sentence": "Geographie_der_Vereinigten_Staaten === Pedalfere B\u00f6den === In der borealen Zone pr\u00e4gen relativ hohe Niederschlagsmengen und niedrige Jahresmitteltemperaturen, Rohhumus liefernde Nadelw\u00e4lder und basenarmes wasserdurchl\u00e4ssiges Ausgangsgestein. Auf sandigem, n\u00e4hrstoffarmen Substrat unter Fichtenbestand bilden sich Podsole (nach Klassifikation des ''US-Department of Agriculture'': Spodosole) aus. Geschiebelehm sowie Sande unter Wiesen und grasdurchsetzten W\u00e4ldern lie\u00dfen podsolige B\u00f6den, Rasenpodsole, entstehen, die mit Gleypodsolen, Gleyen und Mooren (USDA: Histosole) vergesellschaftet sind. In den angrenzenden Mischw\u00e4ldern treten Braunpodsole auf sandigen Substraten und Fahlerden (USDA: Luvisole) auf lehmigen Substraten hinzu. Bodenprofil einer Fahlerde (Antigo) auf L\u00f6sslehm (Ah/Ael/Bt/C), darunter weitere sandige L\u00f6ssschicht. Der Antigo ist State Soil von Wisconsin. Kennzeichnend f\u00fcr die gem\u00e4\u00dfigte Laubwaldregion sind die Parabraunerden und Braunerden (USDA: Alfisole). Auf silikatreichem und kalkarmen Substraten bilden sich Braunerden aus, w\u00e4hrend Parabraunerden silikatreiches Gestein mit mittlerem Kalkgehalt einnehmen. Die bei pH-Werten von 5\u20137 ablaufende Lessivierung wird mit zunehmender Trockenheit, steigenden Temperaturen (Aufrei\u00dfen von Schrumpfungsrissen) und mit der Kultivierung intensiviert. In den Appalachen sind Rendzinen (USDA: Inceptisole) mit den Parabraunerden vergesellschaftet. Unter den subtropischen W\u00e4ldern sind die roten und gelben podsoligen B\u00f6den (USDA: Ultisole bzw. Udults) pr\u00e4gend. Sie blieben, im Gegensatz zu den Alfisolen, frei von glazialer \u00dcberpr\u00e4gung und nehmen eine \u00dcbergangsstellung zu tropischen B\u00f6den ein. Sie enthalten neben Kaolinit und freien Oxiden mehr verwitterungsf\u00e4higes Material und Dreischichttonminerale wie Illite und Montmorillonite. Die Ultisole entstehen meist auf silikatischem Gestein und unterliegen h\u00e4ufig starker Lessivierung. In den Feuchtgebieten Floridas treten wegen des geringen Pflanzenmaterialabbaus Moorb\u00f6den (USDA: Histosole) auf, die einen gro\u00dfen Anteil nicht zersetzten organischen Materials aufweisen. In den K\u00fcstenbereichen und Auen des unteren Mississippis findet man Alluvialb\u00f6den (USDA: Vertisole), sehr tonreiche B\u00f6den im Initialstadium, die bei Trockenheit Schrumpfungsrisse entwickeln und in hohem Ma\u00dfe der Hydroturbation unterliegen. In den Gebirgsz\u00fcgen der Kordilleren ist die Bodendecke durch H\u00f6henlage und Exposition differenziert. Charakteristische Bodentypen sind in h\u00f6heren Lagen Ranker (USDA: Entisole bzw. Orthents), also schwach entwickelte, geringm\u00e4chtige B\u00f6den mit Ah/C-Profil. An den niederschlagsreicheren Westseiten der Gebirgsz\u00fcgen bilden sich podsolige B\u00f6den (USDA: Spodosole) aus. In den feuchteren Nadelw\u00e4ldern im Pazifischen Nordwesten finden sich Podsole und Braunpodsole. Zonentypische B\u00f6den des mediterranen Gebietes im Westen der USA sind die mediterranen Braunerden, die Buroseme (USDA: Xerolls), n\u00e4mlich hellgef\u00e4rbte, humusarme, in ihrer chemischen Verwitterung gehemmte, meist sandige Braunerden. Sie sind von guter Durchfeuchtung im Winter und einer Trockenphase in den Sommermonaten gepr\u00e4gt. Zu ihnen treten im Bereich des Kalifornischen L\u00e4ngstales tiefgr\u00fcndige, meist sandig-lehmige Alluvialb\u00f6den.", "paragraph_answer": "Geographie_der_Vereinigten_Staaten === Pedalfere B\u00f6den === In der borealen Zone pr\u00e4gen relativ hohe Niederschlagsmengen und niedrige Jahresmitteltemperaturen, Rohhumus liefernde Nadelw\u00e4lder und basenarmes wasserdurchl\u00e4ssiges Ausgangsgestein. Auf sandigem, n\u00e4hrstoffarmen Substrat unter Fichtenbestand bilden sich Podsole (nach Klassifikation des ''US-Department of Agriculture'': Spodosole) aus. Geschiebelehm sowie Sande unter Wiesen und grasdurchsetzten W\u00e4ldern lie\u00dfen podsolige B\u00f6den, Rasenpodsole, entstehen, die mit Gleypodsolen, Gleyen und Mooren (USDA: Histosole) vergesellschaftet sind. In den angrenzenden Mischw\u00e4ldern treten Braunpodsole auf sandigen Substraten und Fahlerden (USDA: Luvisole) auf lehmigen Substraten hinzu. Bodenprofil einer Fahlerde (Antigo) auf L\u00f6sslehm (Ah/Ael/Bt/C), darunter weitere sandige L\u00f6ssschicht. Der Antigo ist State Soil von Wisconsin. Kennzeichnend f\u00fcr die gem\u00e4\u00dfigte Laubwaldregion sind die Parabraunerden und Braunerden (USDA: Alfisole). Auf silikatreichem und kalkarmen Substraten bilden sich Braunerden aus, w\u00e4hrend Parabraunerden silikatreiches Gestein mit mittlerem Kalkgehalt einnehmen. Die bei pH-Werten von 5\u20137 ablaufende Lessivierung wird mit zunehmender Trockenheit, steigenden Temperaturen (Aufrei\u00dfen von Schrumpfungsrissen) und mit der Kultivierung intensiviert. In den Appalachen sind Rendzinen (USDA: Inceptisole) mit den Parabraunerden vergesellschaftet. Unter den subtropischen W\u00e4ldern sind die roten und gelben podsoligen B\u00f6den (USDA: Ultisole bzw. Udults) pr\u00e4gend. Sie blieben, im Gegensatz zu den Alfisolen, frei von glazialer \u00dcberpr\u00e4gung und nehmen eine \u00dcbergangsstellung zu tropischen B\u00f6den ein. Sie enthalten neben Kaolinit und freien Oxiden mehr verwitterungsf\u00e4higes Material und Dreischichttonminerale wie Illite und Montmorillonite. Die Ultisole entstehen meist auf silikatischem Gestein und unterliegen h\u00e4ufig starker Lessivierung. In den Feuchtgebieten Floridas treten wegen des geringen Pflanzenmaterialabbaus Moorb\u00f6den (USDA: Histosole) auf, die einen gro\u00dfen Anteil nicht zersetzten organischen Materials aufweisen. In den K\u00fcstenbereichen und Auen des unteren Mississippis findet man Alluvialb\u00f6den (USDA: Vertisole), sehr tonreiche B\u00f6den im Initialstadium, die bei Trockenheit Schrumpfungsrisse entwickeln und in hohem Ma\u00dfe der Hydroturbation unterliegen. In den Gebirgsz\u00fcgen der Kordilleren ist die Bodendecke durch H\u00f6henlage und Exposition differenziert. Charakteristische Bodentypen sind in h\u00f6heren Lagen Ranker (USDA: Entisole bzw. Orthents), also schwach entwickelte, geringm\u00e4chtige B\u00f6den mit Ah/C-Profil. An den niederschlagsreicheren Westseiten der Gebirgsz\u00fcgen bilden sich podsolige B\u00f6den (USDA: Spodosole) aus. In den feuchteren Nadelw\u00e4ldern im Pazifischen Nordwesten finden sich Podsole und Braunpodsole. Zonentypische B\u00f6den des mediterranen Gebietes im Westen der USA sind die mediterranen Braunerden, die Buroseme (USDA: Xerolls), n\u00e4mlich hellgef\u00e4rbte, humusarme, in ihrer chemischen Verwitterung gehemmte, meist sandige Braunerden. Sie sind von guter Durchfeuchtung im Winter und einer Trockenphase in den Sommermonaten gepr\u00e4gt. 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Ein weiterer gro\u00dfer Teil der Bev\u00f6lkerung spricht den traditionellen Religionen zu und etwa 1,6\u00a0Prozent entfallen mittlerweile auf kleinere muslimische Gemeinden. 11,3\u00a0Prozent der Bev\u00f6lkerung sind konfessionslos.", "answer": "Christentum", "sentence": "Die Mehrheit der Gesamtbev\u00f6lkerung der Republik Kongo geh\u00f6rt dem Christentum an (davon etwa 33,1\u00a0Prozent Katholiken, 22,3\u00a0Prozent Anh\u00e4nger der Erweckungskirchen/christlichen Wiedergeburt, 19,9\u00a0Prozent Protestanten, 2,2\u00a0Prozent Salutisten, etwa 1,5\u00a0Prozent Kimbanguisten, sowie neuapostolische Christen).", "paragraph_sentence": "Republik_Kongo == = Religionen = = = Kathedrale von Brazzaville (1917) Die Mehrheit der Gesamtbev\u00f6lkerung der Republik Kongo geh\u00f6rt dem Christentum an (davon etwa 33,1 Prozent Katholiken, 22,3 Prozent Anh\u00e4nger der Erweckungskirchen/christlichen Wiedergeburt, 19,9 Prozent Protestanten, 2,2 Prozent Salutisten, etwa 1,5 Prozent Kimbanguisten, sowie neuapostolische Christen). Ein weiterer gro\u00dfer Teil der Bev\u00f6lkerung spricht den traditionellen Religionen zu und etwa 1,6 Prozent entfallen mittlerweile auf kleinere muslimische Gemeinden. 11,3 Prozent der Bev\u00f6lkerung sind konfessionslos.", "paragraph_answer": "Republik_Kongo === Religionen === Kathedrale von Brazzaville (1917) Die Mehrheit der Gesamtbev\u00f6lkerung der Republik Kongo geh\u00f6rt dem Christentum an (davon etwa 33,1 Prozent Katholiken, 22,3 Prozent Anh\u00e4nger der Erweckungskirchen/christlichen Wiedergeburt, 19,9 Prozent Protestanten, 2,2 Prozent Salutisten, etwa 1,5 Prozent Kimbanguisten, sowie neuapostolische Christen). Ein weiterer gro\u00dfer Teil der Bev\u00f6lkerung spricht den traditionellen Religionen zu und etwa 1,6 Prozent entfallen mittlerweile auf kleinere muslimische Gemeinden. 11,3 Prozent der Bev\u00f6lkerung sind konfessionslos.", "sentence_answer": "Die Mehrheit der Gesamtbev\u00f6lkerung der Republik Kongo geh\u00f6rt dem Christentum an (davon etwa 33,1 Prozent Katholiken, 22,3 Prozent Anh\u00e4nger der Erweckungskirchen/christlichen Wiedergeburt, 19,9 Prozent Protestanten, 2,2 Prozent Salutisten, etwa 1,5 Prozent Kimbanguisten, sowie neuapostolische Christen).", "paragraph_id": 41235} {"question": "Wie viele Menschen in der Republik Kongo sind katholisch?", "paragraph": "Republik_Kongo\n\n=== Religionen ===\nKathedrale von Brazzaville (1917)\nDie Mehrheit der Gesamtbev\u00f6lkerung der Republik Kongo geh\u00f6rt dem Christentum an (davon etwa 33,1\u00a0Prozent Katholiken, 22,3\u00a0Prozent Anh\u00e4nger der Erweckungskirchen/christlichen Wiedergeburt, 19,9\u00a0Prozent Protestanten, 2,2\u00a0Prozent Salutisten, etwa 1,5\u00a0Prozent Kimbanguisten, sowie neuapostolische Christen). Ein weiterer gro\u00dfer Teil der Bev\u00f6lkerung spricht den traditionellen Religionen zu und etwa 1,6\u00a0Prozent entfallen mittlerweile auf kleinere muslimische Gemeinden. 11,3\u00a0Prozent der Bev\u00f6lkerung sind konfessionslos.", "answer": "33,1\u00a0Prozent", "sentence": "Die Mehrheit der Gesamtbev\u00f6lkerung der Republik Kongo geh\u00f6rt dem Christentum an (davon etwa 33,1\u00a0Prozent Katholiken, 22,3\u00a0Prozent Anh\u00e4nger der Erweckungskirchen/christlichen Wiedergeburt, 19,9\u00a0Prozent Protestanten, 2,2\u00a0Prozent Salutisten, etwa 1,5\u00a0Prozent Kimbanguisten, sowie neuapostolische Christen).", "paragraph_sentence": "Republik_Kongo == = Religionen = = = Kathedrale von Brazzaville (1917) Die Mehrheit der Gesamtbev\u00f6lkerung der Republik Kongo geh\u00f6rt dem Christentum an (davon etwa 33,1 Prozent Katholiken, 22,3 Prozent Anh\u00e4nger der Erweckungskirchen/christlichen Wiedergeburt, 19,9 Prozent Protestanten, 2,2 Prozent Salutisten, etwa 1,5 Prozent Kimbanguisten, sowie neuapostolische Christen). Ein weiterer gro\u00dfer Teil der Bev\u00f6lkerung spricht den traditionellen Religionen zu und etwa 1,6 Prozent entfallen mittlerweile auf kleinere muslimische Gemeinden. 11,3 Prozent der Bev\u00f6lkerung sind konfessionslos.", "paragraph_answer": "Republik_Kongo === Religionen === Kathedrale von Brazzaville (1917) Die Mehrheit der Gesamtbev\u00f6lkerung der Republik Kongo geh\u00f6rt dem Christentum an (davon etwa 33,1 Prozent Katholiken, 22,3 Prozent Anh\u00e4nger der Erweckungskirchen/christlichen Wiedergeburt, 19,9 Prozent Protestanten, 2,2 Prozent Salutisten, etwa 1,5 Prozent Kimbanguisten, sowie neuapostolische Christen). Ein weiterer gro\u00dfer Teil der Bev\u00f6lkerung spricht den traditionellen Religionen zu und etwa 1,6 Prozent entfallen mittlerweile auf kleinere muslimische Gemeinden. 11,3 Prozent der Bev\u00f6lkerung sind konfessionslos.", "sentence_answer": "Die Mehrheit der Gesamtbev\u00f6lkerung der Republik Kongo geh\u00f6rt dem Christentum an (davon etwa 33,1 Prozent Katholiken, 22,3 Prozent Anh\u00e4nger der Erweckungskirchen/christlichen Wiedergeburt, 19,9 Prozent Protestanten, 2,2 Prozent Salutisten, etwa 1,5 Prozent Kimbanguisten, sowie neuapostolische Christen).", "paragraph_id": 41236} {"question": "Wie viel Prozent der Menschen in der Republik Kongo geh\u00f6ren keiner Religion an?", "paragraph": "Republik_Kongo\n\n=== Religionen ===\nKathedrale von Brazzaville (1917)\nDie Mehrheit der Gesamtbev\u00f6lkerung der Republik Kongo geh\u00f6rt dem Christentum an (davon etwa 33,1\u00a0Prozent Katholiken, 22,3\u00a0Prozent Anh\u00e4nger der Erweckungskirchen/christlichen Wiedergeburt, 19,9\u00a0Prozent Protestanten, 2,2\u00a0Prozent Salutisten, etwa 1,5\u00a0Prozent Kimbanguisten, sowie neuapostolische Christen). 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Im Gegensatz zu den meisten anderen Religionen und zum Synkretismus f\u00fchrte der wachsende Ausschlie\u00dflichkeitsanspruch des Christentums zur Verweigerung gegen\u00fcber dem Kaiserkult und damit der r\u00f6mischen Autorit\u00e4t, woraus fr\u00fch die periodischen Christenverfolgungen resultiert hatten.\nDer Misserfolg der letzten gro\u00dfen und blutigen Christenverfolgung unter Diokletian ab dem Jahr 303 n. Chr. (wobei christliche Kirchen zerst\u00f6rt wurden, Christen aus dem Reichsdienst entfernt wurden und es zu mehreren Hinrichtungen kam) machte deutlich, dass das Christentum nicht gewaltsam zu vernichten bzw. nicht mehr ernsthaft zur\u00fcckzudr\u00e4ngen war. Die entsprechenden Lehren zogen die Kaiser Galerius und vor allem Konstantin der Gro\u00dfe: Das Toleranzedikt des Galerius 311 n. Chr. und die Mail\u00e4nder Vereinbarung 313 n. Chr. Konstantins und des Licinius erlaubten die freie Religionsaus\u00fcbung ''aller Religionen'', auch der christlichen. Konstantin f\u00f6rderte sogar die Kirche und Bisch\u00f6fe und lie\u00df seine Kinder im christlichen Glauben erziehen (Konstantinische Wende). Da das Christentum stets die Monarchie als gottgewollte Herrschaftsform auf Erden gepredigt hatte, erkannte man nun wohl zudem das Potential, das stets prek\u00e4re Kaisertum religi\u00f6s neu zu legitimieren. Die kurze Herrschaft des Kaisers Julian (361\u2013363 n. Chr.) bedeutete dagegen nur eine kurzfristige Beg\u00fcnstigung des alten Glaubens unter neuplatonischen Vorzeichen.\nDer christliche Glaube kannte gegen\u00fcber den traditionellen G\u00f6tterkulten nur vor\u00fcbergehend Toleranz. Sp\u00e4testens Kaiser Gratian legte (wohl 382) das Amt des ''pontifex maximus'' ab, 380 n. Chr. erkl\u00e4rte Kaiser Theodosius I. das trinitarische Christentum (faktisch) zur Staatsreligion und verbot 391/392 n. Chr. die Aus\u00fcbung aller heidnischen Kulte. Von staatlicher Seite gab es zun\u00e4chst aber kaum Bestrebungen, dieses Verbot auch faktisch fl\u00e4chendeckend umzusetzen, offizielle Ma\u00dfnahmen gegen die Altgl\u00e4ubigen blieben die Ausnahme. Doch wurden bis ins Fr\u00fchmittelalter hinein heidnische Tempel von M\u00f6nchen und \u201eheiligen M\u00e4nnern\u201c, die sich zusammengeschlossen hatten, zerst\u00f6rt, aufgegebene Tempel wurden (meist nach einer l\u00e4ngeren Nutzungspause) in christliche Geb\u00e4ude umfunktioniert und bisweilen einflussreiche Pers\u00f6nlichkeiten als heimliche Heiden verfolgt. Privath\u00e4user wurden mit dem Ziel der Vernichtung nicht-christlicher religi\u00f6ser Gegenst\u00e4nde, insbesondere B\u00fcchern (die Hintergr\u00fcnde sind strittig), durchsucht.\nDie Zeit um 400 wird oft als ein H\u00f6hepunkt der \u201eReligionsk\u00e4mpfe\u201c zwischen Christentum und paganen Glaubensvorstellungen betrachtet. Allerdings sind die Hintergr\u00fcnde oft nicht ganz klar. In der neueren Forschung ist es umstritten, ob Christen und Pagane sich an der Wende vom 4. zum 5. Jahrhundert derart feindlich gegen\u00fcberstanden, wie oft angenommen. Zuletzt hat Alan Cameron in einer umfassenden Studie argumentiert, dass diese Gegens\u00e4tze im sp\u00e4ten 4. Jahrhundert nicht immer so scharf ausgepr\u00e4gt waren wie oft angenommen; es sei beispielsweise unzutreffend, dass die Pflege der klassischen Bildung f\u00fcr Christen angeblich keine gr\u00f6\u00dfere Bedeutung hatte und hingegen \u00fcberzeugte Pagane das als Ausdruck ihrer religi\u00f6sen \u00dcberzeugung betrieben. Pagane Literatur wurde denn auch von Christen weiter gelesen und blieb dank der Kopiert\u00e4tigkeit fr\u00fchmittelalterlicher M\u00f6nche zumindest in Teilen erhalten. Das Christentum besetzte das Feld der heidnischen Kulte, indem es in synkretistischer Tradition von ihnen bestimmte Br\u00e4uche oder Festtage \u00fcbernahm (so den 25. Dezember von Sol invictus).\nDer entscheidende Schub in der Christianisierung der Amts- und Bildungstr\u00e4ger erfolgte wohl bereits in der Zeit zwischen den 360er und 380er Jahren. Die gleichwohl beharrliche Lebendigkeit des Heidentums, wenn auch nach 400 nur noch von einer immer kleiner werdenden Minderheit praktiziert, spiegelte sich im Streit um den von Augustus im Senat aufgestellten Victoria-Altar, der zum Symbol f\u00fcr den alten Glauben wurde; Altar und Statue wurden von 357 bis 394 n. Chr. unter Protesten mehrfach entfernt, aber auch wieder zur\u00fcckgeholt (siehe Streit um den Victoriaaltar). In Rom gab es um 400 offenbar eine kleine Gruppe altgl\u00e4ubiger Senatoren, die einen radikalen Bruch mit der Vergangenheit bef\u00fcrchteten und das antike Erbe als R\u00fcckbesinnung auf das pagane Erbe Roms bewahren wollten. Seit dem Beginn des 5. Jahrhunderts konvertierten aber auch diese Senatoren \u2013 ob aus \u00dcberzeugung, aus Opportunismus oder auch aufgrund von Sanktionen \u2013 zunehmend zum Christentum. Dennoch sollte es noch mehrere Generationen dauern, bis das Christentum fest in allen Bev\u00f6lkerungsschichten und allen Regionen verankert worden war. Reste des Heidentums hielten sich im Osten an den Universit\u00e4ten von Athen und Alexandria, sowie in Italien und Gallien insbesondere in l\u00e4ndlichen Regionen, abseits des Zugriffs der Obrigkeit. Die \u00dcbertragung des Begriffs ''paganus'' (bereits in der Antike irrt\u00fcmlich als \u201eLandbewohner\u201c erkl\u00e4rt) auf die Heiden entsprang diesem Umstand. Vereinzelt wurden noch im 5. Jahrhundert kleinere heidnische Tempel errichtet. Erst 494 n. Chr. erreichte Papst Gelasius I., dass die ''lupercalia'' als letzter \u00f6ffentlich geduldeter Rest des altr\u00f6mischen Kultes aufgehoben wurden. Gregor von Tours berichtet, dass um 570 n. Chr. im Umland von Trier noch immer der Diana geopfert wurde. Noch 599 n. Chr. gab Papst Gregor der Gro\u00dfe Order, die zahlreichen Heiden Sardiniens zum \u00dcbertritt zum Christentum zu zwingen:\nIn Ostrom wurden die letzten altr\u00f6mischen Riten Ende des 7. Jahrhunderts als heidnisch verboten, nachdem bereits 537 das letzte offiziell geduldete pagane Heiligtum in Philae geschlossen worden war. Etwa um dieselbe Zeit befahl Kaiser Justinian, dass jedes Kind getauft werden m\u00fcsse; Apostasie vom Christentum war nun ein Kapitalverbrechen. In Syrien, wo es im sp\u00e4ten 6. Jahrhundert sogar zu Aufst\u00e4nden der Anh\u00e4nger griechisch-syrischer Religionen gekommen war, stie\u00dfen aber auch noch die arabischen Eroberer nach 636 lokal auf \u201eHeiden\u201c, so etwa in Harran und Baalbek", "answer": "Jupiters", "sentence": "===\nDiokletian, der als der erste sp\u00e4tantike Kaiser gilt, nannte sich selbst ''Iovius'' und stellte sich damit demonstrativ unter den Schutz Jupiters .", "paragraph_sentence": "R\u00f6mische_Religion = == Sp\u00e4tantike (4. bis 6. Jahrhundert n. Chr.) === Diokletian, der als der erste sp\u00e4tantike Kaiser gilt, nannte sich selbst ''Iovius'' und stellte sich damit demonstrativ unter den Schutz Jupiters . Unter seiner Herrschaft wurden die traditionellen Kulte ebenso wie der ''Sol Invictus Mithras'' noch einmal stark gef\u00f6rdert. Dies f\u00fchrte zu Ma\u00dfnahmen gegen die beiden Religionen, die mit dem Polytheismus unvereinbar zu sein schienen: der Manich\u00e4ismus und das Christentum. 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Von staatlicher Seite gab es zun\u00e4chst aber kaum Bestrebungen, dieses Verbot auch faktisch fl\u00e4chendeckend umzusetzen, offizielle Ma\u00dfnahmen gegen die Altgl\u00e4ubigen blieben die Ausnahme. Doch wurden bis ins Fr\u00fchmittelalter hinein heidnische Tempel von M\u00f6nchen und \u201eheiligen M\u00e4nnern\u201c, die sich zusammengeschlossen hatten, zerst\u00f6rt, aufgegebene Tempel wurden (meist nach einer l\u00e4ngeren Nutzungspause) in christliche Geb\u00e4ude umfunktioniert und bisweilen einflussreiche Pers\u00f6nlichkeiten als heimliche Heiden verfolgt. Privath\u00e4user wurden mit dem Ziel der Vernichtung nicht-christlicher religi\u00f6ser Gegenst\u00e4nde, insbesondere B\u00fcchern (die Hintergr\u00fcnde sind strittig), durchsucht. Die Zeit um 400 wird oft als ein H\u00f6hepunkt der \u201eReligionsk\u00e4mpfe\u201c zwischen Christentum und paganen Glaubensvorstellungen betrachtet. Allerdings sind die Hintergr\u00fcnde oft nicht ganz klar. In der neueren Forschung ist es umstritten, ob Christen und Pagane sich an der Wende vom 4. zum 5. Jahrhundert derart feindlich gegen\u00fcberstanden, wie oft angenommen. Zuletzt hat Alan Cameron in einer umfassenden Studie argumentiert, dass diese Gegens\u00e4tze im sp\u00e4ten 4. Jahrhundert nicht immer so scharf ausgepr\u00e4gt waren wie oft angenommen; es sei beispielsweise unzutreffend, dass die Pflege der klassischen Bildung f\u00fcr Christen angeblich keine gr\u00f6\u00dfere Bedeutung hatte und hingegen \u00fcberzeugte Pagane das als Ausdruck ihrer religi\u00f6sen \u00dcberzeugung betrieben. Pagane Literatur wurde denn auch von Christen weiter gelesen und blieb dank der Kopiert\u00e4tigkeit fr\u00fchmittelalterlicher M\u00f6nche zumindest in Teilen erhalten. Das Christentum besetzte das Feld der heidnischen Kulte, indem es in synkretistischer Tradition von ihnen bestimmte Br\u00e4uche oder Festtage \u00fcbernahm (so den 25. Dezember von Sol invictus). Der entscheidende Schub in der Christianisierung der Amts- und Bildungstr\u00e4ger erfolgte wohl bereits in der Zeit zwischen den 360er und 380er Jahren. Die gleichwohl beharrliche Lebendigkeit des Heidentums, wenn auch nach 400 nur noch von einer immer kleiner werdenden Minderheit praktiziert, spiegelte sich im Streit um den von Augustus im Senat aufgestellten Victoria-Altar, der zum Symbol f\u00fcr den alten Glauben wurde; Altar und Statue wurden von 357 bis 394 n. Chr. unter Protesten mehrfach entfernt, aber auch wieder zur\u00fcckgeholt (siehe Streit um den Victoriaaltar). In Rom gab es um 400 offenbar eine kleine Gruppe altgl\u00e4ubiger Senatoren, die einen radikalen Bruch mit der Vergangenheit bef\u00fcrchteten und das antike Erbe als R\u00fcckbesinnung auf das pagane Erbe Roms bewahren wollten. Seit dem Beginn des 5. Jahrhunderts konvertierten aber auch diese Senatoren \u2013 ob aus \u00dcberzeugung, aus Opportunismus oder auch aufgrund von Sanktionen \u2013 zunehmend zum Christentum. Dennoch sollte es noch mehrere Generationen dauern, bis das Christentum fest in allen Bev\u00f6lkerungsschichten und allen Regionen verankert worden war. Reste des Heidentums hielten sich im Osten an den Universit\u00e4ten von Athen und Alexandria, sowie in Italien und Gallien insbesondere in l\u00e4ndlichen Regionen, abseits des Zugriffs der Obrigkeit. Die \u00dcbertragung des Begriffs ''paganus'' (bereits in der Antike irrt\u00fcmlich als \u201eLandbewohner\u201c erkl\u00e4rt) auf die Heiden entsprang diesem Umstand. Vereinzelt wurden noch im 5. Jahrhundert kleinere heidnische Tempel errichtet. Erst 494 n. Chr. erreichte Papst Gelasius I., dass die ''lupercalia'' als letzter \u00f6ffentlich geduldeter Rest des altr\u00f6mischen Kultes aufgehoben wurden. Gregor von Tours berichtet, dass um 570 n. 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Zuletzt hat Alan Cameron in einer umfassenden Studie argumentiert, dass diese Gegens\u00e4tze im sp\u00e4ten 4. Jahrhundert nicht immer so scharf ausgepr\u00e4gt waren wie oft angenommen; es sei beispielsweise unzutreffend, dass die Pflege der klassischen Bildung f\u00fcr Christen angeblich keine gr\u00f6\u00dfere Bedeutung hatte und hingegen \u00fcberzeugte Pagane das als Ausdruck ihrer religi\u00f6sen \u00dcberzeugung betrieben. Pagane Literatur wurde denn auch von Christen weiter gelesen und blieb dank der Kopiert\u00e4tigkeit fr\u00fchmittelalterlicher M\u00f6nche zumindest in Teilen erhalten. Das Christentum besetzte das Feld der heidnischen Kulte, indem es in synkretistischer Tradition von ihnen bestimmte Br\u00e4uche oder Festtage \u00fcbernahm (so den 25. Dezember von Sol invictus). Der entscheidende Schub in der Christianisierung der Amts- und Bildungstr\u00e4ger erfolgte wohl bereits in der Zeit zwischen den 360er und 380er Jahren. Die gleichwohl beharrliche Lebendigkeit des Heidentums, wenn auch nach 400 nur noch von einer immer kleiner werdenden Minderheit praktiziert, spiegelte sich im Streit um den von Augustus im Senat aufgestellten Victoria-Altar, der zum Symbol f\u00fcr den alten Glauben wurde; Altar und Statue wurden von 357 bis 394 n. Chr. unter Protesten mehrfach entfernt, aber auch wieder zur\u00fcckgeholt (siehe Streit um den Victoriaaltar). In Rom gab es um 400 offenbar eine kleine Gruppe altgl\u00e4ubiger Senatoren, die einen radikalen Bruch mit der Vergangenheit bef\u00fcrchteten und das antike Erbe als R\u00fcckbesinnung auf das pagane Erbe Roms bewahren wollten. Seit dem Beginn des 5. Jahrhunderts konvertierten aber auch diese Senatoren \u2013 ob aus \u00dcberzeugung, aus Opportunismus oder auch aufgrund von Sanktionen \u2013 zunehmend zum Christentum. Dennoch sollte es noch mehrere Generationen dauern, bis das Christentum fest in allen Bev\u00f6lkerungsschichten und allen Regionen verankert worden war. Reste des Heidentums hielten sich im Osten an den Universit\u00e4ten von Athen und Alexandria, sowie in Italien und Gallien insbesondere in l\u00e4ndlichen Regionen, abseits des Zugriffs der Obrigkeit. Die \u00dcbertragung des Begriffs ''paganus'' (bereits in der Antike irrt\u00fcmlich als \u201eLandbewohner\u201c erkl\u00e4rt) auf die Heiden entsprang diesem Umstand. Vereinzelt wurden noch im 5. Jahrhundert kleinere heidnische Tempel errichtet. Erst 494 n. Chr. erreichte Papst Gelasius I., dass die ''lupercalia'' als letzter \u00f6ffentlich geduldeter Rest des altr\u00f6mischen Kultes aufgehoben wurden. Gregor von Tours berichtet, dass um 570 n. Chr. im Umland von Trier noch immer der Diana geopfert wurde. Noch 599 n. 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Dennoch sollte es noch mehrere Generationen dauern, bis das Christentum fest in allen Bev\u00f6lkerungsschichten und allen Regionen verankert worden war. Reste des Heidentums hielten sich im Osten an den Universit\u00e4ten von Athen und Alexandria, sowie in Italien und Gallien insbesondere in l\u00e4ndlichen Regionen, abseits des Zugriffs der Obrigkeit. Die \u00dcbertragung des Begriffs ''paganus'' (bereits in der Antike irrt\u00fcmlich als \u201eLandbewohner\u201c erkl\u00e4rt) auf die Heiden entsprang diesem Umstand. Vereinzelt wurden noch im 5. Jahrhundert kleinere heidnische Tempel errichtet. Erst 494 n. Chr. erreichte Papst Gelasius I., dass die ''lupercalia'' als letzter \u00f6ffentlich geduldeter Rest des altr\u00f6mischen Kultes aufgehoben wurden. Gregor von Tours berichtet, dass um 570 n. Chr. im Umland von Trier noch immer der Diana geopfert wurde. Noch 599 n. 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Zuletzt hat Alan Cameron in einer umfassenden Studie argumentiert, dass diese Gegens\u00e4tze im sp\u00e4ten 4. Jahrhundert nicht immer so scharf ausgepr\u00e4gt waren wie oft angenommen; es sei beispielsweise unzutreffend, dass die Pflege der klassischen Bildung f\u00fcr Christen angeblich keine gr\u00f6\u00dfere Bedeutung hatte und hingegen \u00fcberzeugte Pagane das als Ausdruck ihrer religi\u00f6sen \u00dcberzeugung betrieben. Pagane Literatur wurde denn auch von Christen weiter gelesen und blieb dank der Kopiert\u00e4tigkeit fr\u00fchmittelalterlicher M\u00f6nche zumindest in Teilen erhalten. Das Christentum besetzte das Feld der heidnischen Kulte, indem es in synkretistischer Tradition von ihnen bestimmte Br\u00e4uche oder Festtage \u00fcbernahm (so den 25. Dezember von Sol invictus). Der entscheidende Schub in der Christianisierung der Amts- und Bildungstr\u00e4ger erfolgte wohl bereits in der Zeit zwischen den 360er und 380er Jahren. Die gleichwohl beharrliche Lebendigkeit des Heidentums, wenn auch nach 400 nur noch von einer immer kleiner werdenden Minderheit praktiziert, spiegelte sich im Streit um den von Augustus im Senat aufgestellten Victoria-Altar, der zum Symbol f\u00fcr den alten Glauben wurde; Altar und Statue wurden von 357 bis 394 n. Chr. unter Protesten mehrfach entfernt, aber auch wieder zur\u00fcckgeholt (siehe Streit um den Victoriaaltar). In Rom gab es um 400 offenbar eine kleine Gruppe altgl\u00e4ubiger Senatoren, die einen radikalen Bruch mit der Vergangenheit bef\u00fcrchteten und das antike Erbe als R\u00fcckbesinnung auf das pagane Erbe Roms bewahren wollten. Seit dem Beginn des 5. Jahrhunderts konvertierten aber auch diese Senatoren \u2013 ob aus \u00dcberzeugung, aus Opportunismus oder auch aufgrund von Sanktionen \u2013 zunehmend zum Christentum. Dennoch sollte es noch mehrere Generationen dauern, bis das Christentum fest in allen Bev\u00f6lkerungsschichten und allen Regionen verankert worden war. Reste des Heidentums hielten sich im Osten an den Universit\u00e4ten von Athen und Alexandria, sowie in Italien und Gallien insbesondere in l\u00e4ndlichen Regionen, abseits des Zugriffs der Obrigkeit. Die \u00dcbertragung des Begriffs ''paganus'' (bereits in der Antike irrt\u00fcmlich als \u201eLandbewohner\u201c erkl\u00e4rt) auf die Heiden entsprang diesem Umstand. Vereinzelt wurden noch im 5. Jahrhundert kleinere heidnische Tempel errichtet. Erst 494 n. Chr. erreichte Papst Gelasius I., dass die ''lupercalia'' als letzter \u00f6ffentlich geduldeter Rest des altr\u00f6mischen Kultes aufgehoben wurden. Gregor von Tours berichtet, dass um 570 n. Chr. im Umland von Trier noch immer der Diana geopfert wurde. Noch 599 n. Chr. gab Papst Gregor der Gro\u00dfe Order, die zahlreichen Heiden Sardiniens zum \u00dcbertritt zum Christentum zu zwingen: In Ostrom wurden die letzten altr\u00f6mischen Riten Ende des 7. Jahrhunderts als heidnisch verboten, nachdem bereits 537 das letzte offiziell geduldete pagane Heiligtum in Philae geschlossen worden war. Etwa um dieselbe Zeit befahl Kaiser Justinian, dass jedes Kind getauft werden m\u00fcsse; Apostasie vom Christentum war nun ein Kapitalverbrechen. In Syrien, wo es im sp\u00e4ten 6. Jahrhundert sogar zu Aufst\u00e4nden der Anh\u00e4nger griechisch-syrischer Religionen gekommen war, stie\u00dfen aber auch noch die arabischen Eroberer nach 636 lokal auf \u201eHeiden\u201c, so etwa in Harran und Baalbek", "paragraph_answer": "R\u00f6mische_Religion === Sp\u00e4tantike (4. bis 6. Jahrhundert n. Chr.) === Diokletian, der als der erste sp\u00e4tantike Kaiser gilt, nannte sich selbst '' Iovius '' und stellte sich damit demonstrativ unter den Schutz Jupiters. Unter seiner Herrschaft wurden die traditionellen Kulte ebenso wie der ''Sol Invictus Mithras'' noch einmal stark gef\u00f6rdert. Dies f\u00fchrte zu Ma\u00dfnahmen gegen die beiden Religionen, die mit dem Polytheismus unvereinbar zu sein schienen: der Manich\u00e4ismus und das Christentum. Im Gegensatz zu den meisten anderen Religionen und zum Synkretismus f\u00fchrte der wachsende Ausschlie\u00dflichkeitsanspruch des Christentums zur Verweigerung gegen\u00fcber dem Kaiserkult und damit der r\u00f6mischen Autorit\u00e4t, woraus fr\u00fch die periodischen Christenverfolgungen resultiert hatten. Der Misserfolg der letzten gro\u00dfen und blutigen Christenverfolgung unter Diokletian ab dem Jahr 303 n. Chr. (wobei christliche Kirchen zerst\u00f6rt wurden, Christen aus dem Reichsdienst entfernt wurden und es zu mehreren Hinrichtungen kam) machte deutlich, dass das Christentum nicht gewaltsam zu vernichten bzw. nicht mehr ernsthaft zur\u00fcckzudr\u00e4ngen war. 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Sp\u00e4testens Kaiser Gratian legte (wohl 382) das Amt des ''pontifex maximus'' ab, 380 n. Chr. erkl\u00e4rte Kaiser Theodosius I. das trinitarische Christentum (faktisch) zur Staatsreligion und verbot 391/392 n. Chr. die Aus\u00fcbung aller heidnischen Kulte. Von staatlicher Seite gab es zun\u00e4chst aber kaum Bestrebungen, dieses Verbot auch faktisch fl\u00e4chendeckend umzusetzen, offizielle Ma\u00dfnahmen gegen die Altgl\u00e4ubigen blieben die Ausnahme. Doch wurden bis ins Fr\u00fchmittelalter hinein heidnische Tempel von M\u00f6nchen und \u201eheiligen M\u00e4nnern\u201c, die sich zusammengeschlossen hatten, zerst\u00f6rt, aufgegebene Tempel wurden (meist nach einer l\u00e4ngeren Nutzungspause) in christliche Geb\u00e4ude umfunktioniert und bisweilen einflussreiche Pers\u00f6nlichkeiten als heimliche Heiden verfolgt. Privath\u00e4user wurden mit dem Ziel der Vernichtung nicht-christlicher religi\u00f6ser Gegenst\u00e4nde, insbesondere B\u00fcchern (die Hintergr\u00fcnde sind strittig), durchsucht. Die Zeit um 400 wird oft als ein H\u00f6hepunkt der \u201eReligionsk\u00e4mpfe\u201c zwischen Christentum und paganen Glaubensvorstellungen betrachtet. Allerdings sind die Hintergr\u00fcnde oft nicht ganz klar. In der neueren Forschung ist es umstritten, ob Christen und Pagane sich an der Wende vom 4. zum 5. Jahrhundert derart feindlich gegen\u00fcberstanden, wie oft angenommen. Zuletzt hat Alan Cameron in einer umfassenden Studie argumentiert, dass diese Gegens\u00e4tze im sp\u00e4ten 4. Jahrhundert nicht immer so scharf ausgepr\u00e4gt waren wie oft angenommen; es sei beispielsweise unzutreffend, dass die Pflege der klassischen Bildung f\u00fcr Christen angeblich keine gr\u00f6\u00dfere Bedeutung hatte und hingegen \u00fcberzeugte Pagane das als Ausdruck ihrer religi\u00f6sen \u00dcberzeugung betrieben. Pagane Literatur wurde denn auch von Christen weiter gelesen und blieb dank der Kopiert\u00e4tigkeit fr\u00fchmittelalterlicher M\u00f6nche zumindest in Teilen erhalten. Das Christentum besetzte das Feld der heidnischen Kulte, indem es in synkretistischer Tradition von ihnen bestimmte Br\u00e4uche oder Festtage \u00fcbernahm (so den 25. Dezember von Sol invictus). Der entscheidende Schub in der Christianisierung der Amts- und Bildungstr\u00e4ger erfolgte wohl bereits in der Zeit zwischen den 360er und 380er Jahren. Die gleichwohl beharrliche Lebendigkeit des Heidentums, wenn auch nach 400 nur noch von einer immer kleiner werdenden Minderheit praktiziert, spiegelte sich im Streit um den von Augustus im Senat aufgestellten Victoria-Altar, der zum Symbol f\u00fcr den alten Glauben wurde; Altar und Statue wurden von 357 bis 394 n. Chr. unter Protesten mehrfach entfernt, aber auch wieder zur\u00fcckgeholt (siehe Streit um den Victoriaaltar). In Rom gab es um 400 offenbar eine kleine Gruppe altgl\u00e4ubiger Senatoren, die einen radikalen Bruch mit der Vergangenheit bef\u00fcrchteten und das antike Erbe als R\u00fcckbesinnung auf das pagane Erbe Roms bewahren wollten. Seit dem Beginn des 5. Jahrhunderts konvertierten aber auch diese Senatoren \u2013 ob aus \u00dcberzeugung, aus Opportunismus oder auch aufgrund von Sanktionen \u2013 zunehmend zum Christentum. 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Chr. gab Papst Gregor der Gro\u00dfe Order, die zahlreichen Heiden Sardiniens zum \u00dcbertritt zum Christentum zu zwingen: In Ostrom wurden die letzten altr\u00f6mischen Riten Ende des 7. Jahrhunderts als heidnisch verboten, nachdem bereits 537 das letzte offiziell geduldete pagane Heiligtum in Philae geschlossen worden war. Etwa um dieselbe Zeit befahl Kaiser Justinian, dass jedes Kind getauft werden m\u00fcsse; Apostasie vom Christentum war nun ein Kapitalverbrechen. In Syrien, wo es im sp\u00e4ten 6. Jahrhundert sogar zu Aufst\u00e4nden der Anh\u00e4nger griechisch-syrischer Religionen gekommen war, stie\u00dfen aber auch noch die arabischen Eroberer nach 636 lokal auf \u201eHeiden\u201c, so etwa in Harran und Baalbek", "sentence_answer": "=== Diokletian, der als der erste sp\u00e4tantike Kaiser gilt, nannte sich selbst '' Iovius ''", "paragraph_id": 41423} {"question": "Welche religi\u00f6sen Traditionen wurden unter Diokletian gef\u00f6rdert?", "paragraph": "R\u00f6mische_Religion\n\n=== Sp\u00e4tantike (4. bis 6. Jahrhundert n. Chr.) ===\nDiokletian, der als der erste sp\u00e4tantike Kaiser gilt, nannte sich selbst ''Iovius'' und stellte sich damit demonstrativ unter den Schutz Jupiters. Unter seiner Herrschaft wurden die traditionellen Kulte ebenso wie der ''Sol Invictus Mithras'' noch einmal stark gef\u00f6rdert. Dies f\u00fchrte zu Ma\u00dfnahmen gegen die beiden Religionen, die mit dem Polytheismus unvereinbar zu sein schienen: der Manich\u00e4ismus und das Christentum. Im Gegensatz zu den meisten anderen Religionen und zum Synkretismus f\u00fchrte der wachsende Ausschlie\u00dflichkeitsanspruch des Christentums zur Verweigerung gegen\u00fcber dem Kaiserkult und damit der r\u00f6mischen Autorit\u00e4t, woraus fr\u00fch die periodischen Christenverfolgungen resultiert hatten.\nDer Misserfolg der letzten gro\u00dfen und blutigen Christenverfolgung unter Diokletian ab dem Jahr 303 n. Chr. (wobei christliche Kirchen zerst\u00f6rt wurden, Christen aus dem Reichsdienst entfernt wurden und es zu mehreren Hinrichtungen kam) machte deutlich, dass das Christentum nicht gewaltsam zu vernichten bzw. nicht mehr ernsthaft zur\u00fcckzudr\u00e4ngen war. Die entsprechenden Lehren zogen die Kaiser Galerius und vor allem Konstantin der Gro\u00dfe: Das Toleranzedikt des Galerius 311 n. Chr. und die Mail\u00e4nder Vereinbarung 313 n. Chr. Konstantins und des Licinius erlaubten die freie Religionsaus\u00fcbung ''aller Religionen'', auch der christlichen. Konstantin f\u00f6rderte sogar die Kirche und Bisch\u00f6fe und lie\u00df seine Kinder im christlichen Glauben erziehen (Konstantinische Wende). Da das Christentum stets die Monarchie als gottgewollte Herrschaftsform auf Erden gepredigt hatte, erkannte man nun wohl zudem das Potential, das stets prek\u00e4re Kaisertum religi\u00f6s neu zu legitimieren. Die kurze Herrschaft des Kaisers Julian (361\u2013363 n. Chr.) bedeutete dagegen nur eine kurzfristige Beg\u00fcnstigung des alten Glaubens unter neuplatonischen Vorzeichen.\nDer christliche Glaube kannte gegen\u00fcber den traditionellen G\u00f6tterkulten nur vor\u00fcbergehend Toleranz. Sp\u00e4testens Kaiser Gratian legte (wohl 382) das Amt des ''pontifex maximus'' ab, 380 n. Chr. erkl\u00e4rte Kaiser Theodosius I. das trinitarische Christentum (faktisch) zur Staatsreligion und verbot 391/392 n. Chr. die Aus\u00fcbung aller heidnischen Kulte. Von staatlicher Seite gab es zun\u00e4chst aber kaum Bestrebungen, dieses Verbot auch faktisch fl\u00e4chendeckend umzusetzen, offizielle Ma\u00dfnahmen gegen die Altgl\u00e4ubigen blieben die Ausnahme. Doch wurden bis ins Fr\u00fchmittelalter hinein heidnische Tempel von M\u00f6nchen und \u201eheiligen M\u00e4nnern\u201c, die sich zusammengeschlossen hatten, zerst\u00f6rt, aufgegebene Tempel wurden (meist nach einer l\u00e4ngeren Nutzungspause) in christliche Geb\u00e4ude umfunktioniert und bisweilen einflussreiche Pers\u00f6nlichkeiten als heimliche Heiden verfolgt. Privath\u00e4user wurden mit dem Ziel der Vernichtung nicht-christlicher religi\u00f6ser Gegenst\u00e4nde, insbesondere B\u00fcchern (die Hintergr\u00fcnde sind strittig), durchsucht.\nDie Zeit um 400 wird oft als ein H\u00f6hepunkt der \u201eReligionsk\u00e4mpfe\u201c zwischen Christentum und paganen Glaubensvorstellungen betrachtet. Allerdings sind die Hintergr\u00fcnde oft nicht ganz klar. In der neueren Forschung ist es umstritten, ob Christen und Pagane sich an der Wende vom 4. zum 5. Jahrhundert derart feindlich gegen\u00fcberstanden, wie oft angenommen. Zuletzt hat Alan Cameron in einer umfassenden Studie argumentiert, dass diese Gegens\u00e4tze im sp\u00e4ten 4. Jahrhundert nicht immer so scharf ausgepr\u00e4gt waren wie oft angenommen; es sei beispielsweise unzutreffend, dass die Pflege der klassischen Bildung f\u00fcr Christen angeblich keine gr\u00f6\u00dfere Bedeutung hatte und hingegen \u00fcberzeugte Pagane das als Ausdruck ihrer religi\u00f6sen \u00dcberzeugung betrieben. Pagane Literatur wurde denn auch von Christen weiter gelesen und blieb dank der Kopiert\u00e4tigkeit fr\u00fchmittelalterlicher M\u00f6nche zumindest in Teilen erhalten. Das Christentum besetzte das Feld der heidnischen Kulte, indem es in synkretistischer Tradition von ihnen bestimmte Br\u00e4uche oder Festtage \u00fcbernahm (so den 25. Dezember von Sol invictus).\nDer entscheidende Schub in der Christianisierung der Amts- und Bildungstr\u00e4ger erfolgte wohl bereits in der Zeit zwischen den 360er und 380er Jahren. Die gleichwohl beharrliche Lebendigkeit des Heidentums, wenn auch nach 400 nur noch von einer immer kleiner werdenden Minderheit praktiziert, spiegelte sich im Streit um den von Augustus im Senat aufgestellten Victoria-Altar, der zum Symbol f\u00fcr den alten Glauben wurde; Altar und Statue wurden von 357 bis 394 n. Chr. unter Protesten mehrfach entfernt, aber auch wieder zur\u00fcckgeholt (siehe Streit um den Victoriaaltar). In Rom gab es um 400 offenbar eine kleine Gruppe altgl\u00e4ubiger Senatoren, die einen radikalen Bruch mit der Vergangenheit bef\u00fcrchteten und das antike Erbe als R\u00fcckbesinnung auf das pagane Erbe Roms bewahren wollten. Seit dem Beginn des 5. Jahrhunderts konvertierten aber auch diese Senatoren \u2013 ob aus \u00dcberzeugung, aus Opportunismus oder auch aufgrund von Sanktionen \u2013 zunehmend zum Christentum. Dennoch sollte es noch mehrere Generationen dauern, bis das Christentum fest in allen Bev\u00f6lkerungsschichten und allen Regionen verankert worden war. Reste des Heidentums hielten sich im Osten an den Universit\u00e4ten von Athen und Alexandria, sowie in Italien und Gallien insbesondere in l\u00e4ndlichen Regionen, abseits des Zugriffs der Obrigkeit. Die \u00dcbertragung des Begriffs ''paganus'' (bereits in der Antike irrt\u00fcmlich als \u201eLandbewohner\u201c erkl\u00e4rt) auf die Heiden entsprang diesem Umstand. Vereinzelt wurden noch im 5. Jahrhundert kleinere heidnische Tempel errichtet. Erst 494 n. Chr. erreichte Papst Gelasius I., dass die ''lupercalia'' als letzter \u00f6ffentlich geduldeter Rest des altr\u00f6mischen Kultes aufgehoben wurden. Gregor von Tours berichtet, dass um 570 n. Chr. im Umland von Trier noch immer der Diana geopfert wurde. Noch 599 n. Chr. gab Papst Gregor der Gro\u00dfe Order, die zahlreichen Heiden Sardiniens zum \u00dcbertritt zum Christentum zu zwingen:\nIn Ostrom wurden die letzten altr\u00f6mischen Riten Ende des 7. Jahrhunderts als heidnisch verboten, nachdem bereits 537 das letzte offiziell geduldete pagane Heiligtum in Philae geschlossen worden war. Etwa um dieselbe Zeit befahl Kaiser Justinian, dass jedes Kind getauft werden m\u00fcsse; Apostasie vom Christentum war nun ein Kapitalverbrechen. In Syrien, wo es im sp\u00e4ten 6. Jahrhundert sogar zu Aufst\u00e4nden der Anh\u00e4nger griechisch-syrischer Religionen gekommen war, stie\u00dfen aber auch noch die arabischen Eroberer nach 636 lokal auf \u201eHeiden\u201c, so etwa in Harran und Baalbek", "answer": "die traditionellen Kulte ebenso wie der ''Sol Invictus Mithras'' ", "sentence": "Unter seiner Herrschaft wurden die traditionellen Kulte ebenso wie der ''Sol Invictus Mithras'' noch einmal stark gef\u00f6rdert", "paragraph_sentence": "R\u00f6mische_Religion = == Sp\u00e4tantike (4. bis 6. Jahrhundert n. Chr.) === Diokletian, der als der erste sp\u00e4tantike Kaiser gilt, nannte sich selbst ''Iovius'' und stellte sich damit demonstrativ unter den Schutz Jupiters. Unter seiner Herrschaft wurden die traditionellen Kulte ebenso wie der ''Sol Invictus Mithras'' noch einmal stark gef\u00f6rdert . Dies f\u00fchrte zu Ma\u00dfnahmen gegen die beiden Religionen, die mit dem Polytheismus unvereinbar zu sein schienen: der Manich\u00e4ismus und das Christentum. 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Konstantin f\u00f6rderte sogar die Kirche und Bisch\u00f6fe und lie\u00df seine Kinder im christlichen Glauben erziehen (Konstantinische Wende). Da das Christentum stets die Monarchie als gottgewollte Herrschaftsform auf Erden gepredigt hatte, erkannte man nun wohl zudem das Potential, das stets prek\u00e4re Kaisertum religi\u00f6s neu zu legitimieren. Die kurze Herrschaft des Kaisers Julian (361\u2013363 n. Chr.) bedeutete dagegen nur eine kurzfristige Beg\u00fcnstigung des alten Glaubens unter neuplatonischen Vorzeichen. Der christliche Glaube kannte gegen\u00fcber den traditionellen G\u00f6tterkulten nur vor\u00fcbergehend Toleranz. Sp\u00e4testens Kaiser Gratian legte (wohl 382) das Amt des ''pontifex maximus'' ab, 380 n. Chr. erkl\u00e4rte Kaiser Theodosius I. das trinitarische Christentum (faktisch) zur Staatsreligion und verbot 391/392 n. Chr. die Aus\u00fcbung aller heidnischen Kulte. Von staatlicher Seite gab es zun\u00e4chst aber kaum Bestrebungen, dieses Verbot auch faktisch fl\u00e4chendeckend umzusetzen, offizielle Ma\u00dfnahmen gegen die Altgl\u00e4ubigen blieben die Ausnahme. Doch wurden bis ins Fr\u00fchmittelalter hinein heidnische Tempel von M\u00f6nchen und \u201eheiligen M\u00e4nnern\u201c, die sich zusammengeschlossen hatten, zerst\u00f6rt, aufgegebene Tempel wurden (meist nach einer l\u00e4ngeren Nutzungspause) in christliche Geb\u00e4ude umfunktioniert und bisweilen einflussreiche Pers\u00f6nlichkeiten als heimliche Heiden verfolgt. Privath\u00e4user wurden mit dem Ziel der Vernichtung nicht-christlicher religi\u00f6ser Gegenst\u00e4nde, insbesondere B\u00fcchern (die Hintergr\u00fcnde sind strittig), durchsucht. Die Zeit um 400 wird oft als ein H\u00f6hepunkt der \u201eReligionsk\u00e4mpfe\u201c zwischen Christentum und paganen Glaubensvorstellungen betrachtet. Allerdings sind die Hintergr\u00fcnde oft nicht ganz klar. In der neueren Forschung ist es umstritten, ob Christen und Pagane sich an der Wende vom 4. zum 5. Jahrhundert derart feindlich gegen\u00fcberstanden, wie oft angenommen. Zuletzt hat Alan Cameron in einer umfassenden Studie argumentiert, dass diese Gegens\u00e4tze im sp\u00e4ten 4. Jahrhundert nicht immer so scharf ausgepr\u00e4gt waren wie oft angenommen; es sei beispielsweise unzutreffend, dass die Pflege der klassischen Bildung f\u00fcr Christen angeblich keine gr\u00f6\u00dfere Bedeutung hatte und hingegen \u00fcberzeugte Pagane das als Ausdruck ihrer religi\u00f6sen \u00dcberzeugung betrieben. Pagane Literatur wurde denn auch von Christen weiter gelesen und blieb dank der Kopiert\u00e4tigkeit fr\u00fchmittelalterlicher M\u00f6nche zumindest in Teilen erhalten. Das Christentum besetzte das Feld der heidnischen Kulte, indem es in synkretistischer Tradition von ihnen bestimmte Br\u00e4uche oder Festtage \u00fcbernahm (so den 25. Dezember von Sol invictus). Der entscheidende Schub in der Christianisierung der Amts- und Bildungstr\u00e4ger erfolgte wohl bereits in der Zeit zwischen den 360er und 380er Jahren. Die gleichwohl beharrliche Lebendigkeit des Heidentums, wenn auch nach 400 nur noch von einer immer kleiner werdenden Minderheit praktiziert, spiegelte sich im Streit um den von Augustus im Senat aufgestellten Victoria-Altar, der zum Symbol f\u00fcr den alten Glauben wurde; Altar und Statue wurden von 357 bis 394 n. Chr. unter Protesten mehrfach entfernt, aber auch wieder zur\u00fcckgeholt (siehe Streit um den Victoriaaltar). In Rom gab es um 400 offenbar eine kleine Gruppe altgl\u00e4ubiger Senatoren, die einen radikalen Bruch mit der Vergangenheit bef\u00fcrchteten und das antike Erbe als R\u00fcckbesinnung auf das pagane Erbe Roms bewahren wollten. Seit dem Beginn des 5. Jahrhunderts konvertierten aber auch diese Senatoren \u2013 ob aus \u00dcberzeugung, aus Opportunismus oder auch aufgrund von Sanktionen \u2013 zunehmend zum Christentum. Dennoch sollte es noch mehrere Generationen dauern, bis das Christentum fest in allen Bev\u00f6lkerungsschichten und allen Regionen verankert worden war. Reste des Heidentums hielten sich im Osten an den Universit\u00e4ten von Athen und Alexandria, sowie in Italien und Gallien insbesondere in l\u00e4ndlichen Regionen, abseits des Zugriffs der Obrigkeit. Die \u00dcbertragung des Begriffs ''paganus'' (bereits in der Antike irrt\u00fcmlich als \u201eLandbewohner\u201c erkl\u00e4rt) auf die Heiden entsprang diesem Umstand. Vereinzelt wurden noch im 5. Jahrhundert kleinere heidnische Tempel errichtet. Erst 494 n. Chr. erreichte Papst Gelasius I., dass die ''lupercalia'' als letzter \u00f6ffentlich geduldeter Rest des altr\u00f6mischen Kultes aufgehoben wurden. Gregor von Tours berichtet, dass um 570 n. Chr. im Umland von Trier noch immer der Diana geopfert wurde. Noch 599 n. Chr. gab Papst Gregor der Gro\u00dfe Order, die zahlreichen Heiden Sardiniens zum \u00dcbertritt zum Christentum zu zwingen: In Ostrom wurden die letzten altr\u00f6mischen Riten Ende des 7. Jahrhunderts als heidnisch verboten, nachdem bereits 537 das letzte offiziell geduldete pagane Heiligtum in Philae geschlossen worden war. Etwa um dieselbe Zeit befahl Kaiser Justinian, dass jedes Kind getauft werden m\u00fcsse; Apostasie vom Christentum war nun ein Kapitalverbrechen. In Syrien, wo es im sp\u00e4ten 6. Jahrhundert sogar zu Aufst\u00e4nden der Anh\u00e4nger griechisch-syrischer Religionen gekommen war, stie\u00dfen aber auch noch die arabischen Eroberer nach 636 lokal auf \u201eHeiden\u201c, so etwa in Harran und Baalbek", "paragraph_answer": "R\u00f6mische_Religion === Sp\u00e4tantike (4. bis 6. Jahrhundert n. Chr.) === Diokletian, der als der erste sp\u00e4tantike Kaiser gilt, nannte sich selbst ''Iovius'' und stellte sich damit demonstrativ unter den Schutz Jupiters. Unter seiner Herrschaft wurden die traditionellen Kulte ebenso wie der ''Sol Invictus Mithras'' noch einmal stark gef\u00f6rdert. Dies f\u00fchrte zu Ma\u00dfnahmen gegen die beiden Religionen, die mit dem Polytheismus unvereinbar zu sein schienen: der Manich\u00e4ismus und das Christentum. Im Gegensatz zu den meisten anderen Religionen und zum Synkretismus f\u00fchrte der wachsende Ausschlie\u00dflichkeitsanspruch des Christentums zur Verweigerung gegen\u00fcber dem Kaiserkult und damit der r\u00f6mischen Autorit\u00e4t, woraus fr\u00fch die periodischen Christenverfolgungen resultiert hatten. Der Misserfolg der letzten gro\u00dfen und blutigen Christenverfolgung unter Diokletian ab dem Jahr 303 n. Chr. (wobei christliche Kirchen zerst\u00f6rt wurden, Christen aus dem Reichsdienst entfernt wurden und es zu mehreren Hinrichtungen kam) machte deutlich, dass das Christentum nicht gewaltsam zu vernichten bzw. nicht mehr ernsthaft zur\u00fcckzudr\u00e4ngen war. Die entsprechenden Lehren zogen die Kaiser Galerius und vor allem Konstantin der Gro\u00dfe: Das Toleranzedikt des Galerius 311 n. Chr. und die Mail\u00e4nder Vereinbarung 313 n. Chr. Konstantins und des Licinius erlaubten die freie Religionsaus\u00fcbung ''aller Religionen'', auch der christlichen. Konstantin f\u00f6rderte sogar die Kirche und Bisch\u00f6fe und lie\u00df seine Kinder im christlichen Glauben erziehen (Konstantinische Wende). Da das Christentum stets die Monarchie als gottgewollte Herrschaftsform auf Erden gepredigt hatte, erkannte man nun wohl zudem das Potential, das stets prek\u00e4re Kaisertum religi\u00f6s neu zu legitimieren. Die kurze Herrschaft des Kaisers Julian (361\u2013363 n. Chr.) bedeutete dagegen nur eine kurzfristige Beg\u00fcnstigung des alten Glaubens unter neuplatonischen Vorzeichen. Der christliche Glaube kannte gegen\u00fcber den traditionellen G\u00f6tterkulten nur vor\u00fcbergehend Toleranz. Sp\u00e4testens Kaiser Gratian legte (wohl 382) das Amt des ''pontifex maximus'' ab, 380 n. Chr. erkl\u00e4rte Kaiser Theodosius I. das trinitarische Christentum (faktisch) zur Staatsreligion und verbot 391/392 n. Chr. die Aus\u00fcbung aller heidnischen Kulte. Von staatlicher Seite gab es zun\u00e4chst aber kaum Bestrebungen, dieses Verbot auch faktisch fl\u00e4chendeckend umzusetzen, offizielle Ma\u00dfnahmen gegen die Altgl\u00e4ubigen blieben die Ausnahme. 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Zuletzt hat Alan Cameron in einer umfassenden Studie argumentiert, dass diese Gegens\u00e4tze im sp\u00e4ten 4. Jahrhundert nicht immer so scharf ausgepr\u00e4gt waren wie oft angenommen; es sei beispielsweise unzutreffend, dass die Pflege der klassischen Bildung f\u00fcr Christen angeblich keine gr\u00f6\u00dfere Bedeutung hatte und hingegen \u00fcberzeugte Pagane das als Ausdruck ihrer religi\u00f6sen \u00dcberzeugung betrieben. Pagane Literatur wurde denn auch von Christen weiter gelesen und blieb dank der Kopiert\u00e4tigkeit fr\u00fchmittelalterlicher M\u00f6nche zumindest in Teilen erhalten. Das Christentum besetzte das Feld der heidnischen Kulte, indem es in synkretistischer Tradition von ihnen bestimmte Br\u00e4uche oder Festtage \u00fcbernahm (so den 25. Dezember von Sol invictus). Der entscheidende Schub in der Christianisierung der Amts- und Bildungstr\u00e4ger erfolgte wohl bereits in der Zeit zwischen den 360er und 380er Jahren. Die gleichwohl beharrliche Lebendigkeit des Heidentums, wenn auch nach 400 nur noch von einer immer kleiner werdenden Minderheit praktiziert, spiegelte sich im Streit um den von Augustus im Senat aufgestellten Victoria-Altar, der zum Symbol f\u00fcr den alten Glauben wurde; Altar und Statue wurden von 357 bis 394 n. Chr. unter Protesten mehrfach entfernt, aber auch wieder zur\u00fcckgeholt (siehe Streit um den Victoriaaltar). In Rom gab es um 400 offenbar eine kleine Gruppe altgl\u00e4ubiger Senatoren, die einen radikalen Bruch mit der Vergangenheit bef\u00fcrchteten und das antike Erbe als R\u00fcckbesinnung auf das pagane Erbe Roms bewahren wollten. Seit dem Beginn des 5. Jahrhunderts konvertierten aber auch diese Senatoren \u2013 ob aus \u00dcberzeugung, aus Opportunismus oder auch aufgrund von Sanktionen \u2013 zunehmend zum Christentum. 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Chr. gab Papst Gregor der Gro\u00dfe Order, die zahlreichen Heiden Sardiniens zum \u00dcbertritt zum Christentum zu zwingen: In Ostrom wurden die letzten altr\u00f6mischen Riten Ende des 7. Jahrhunderts als heidnisch verboten, nachdem bereits 537 das letzte offiziell geduldete pagane Heiligtum in Philae geschlossen worden war. Etwa um dieselbe Zeit befahl Kaiser Justinian, dass jedes Kind getauft werden m\u00fcsse; Apostasie vom Christentum war nun ein Kapitalverbrechen. In Syrien, wo es im sp\u00e4ten 6. 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Chr. erkl\u00e4rte Kaiser Theodosius I. das trinitarische Christentum (faktisch) zur Staatsreligion und verbot 391/392 n. Chr. die Aus\u00fcbung aller heidnischen Kulte. Von staatlicher Seite gab es zun\u00e4chst aber kaum Bestrebungen, dieses Verbot auch faktisch fl\u00e4chendeckend umzusetzen, offizielle Ma\u00dfnahmen gegen die Altgl\u00e4ubigen blieben die Ausnahme. Doch wurden bis ins Fr\u00fchmittelalter hinein heidnische Tempel von M\u00f6nchen und \u201eheiligen M\u00e4nnern\u201c, die sich zusammengeschlossen hatten, zerst\u00f6rt, aufgegebene Tempel wurden (meist nach einer l\u00e4ngeren Nutzungspause) in christliche Geb\u00e4ude umfunktioniert und bisweilen einflussreiche Pers\u00f6nlichkeiten als heimliche Heiden verfolgt. Privath\u00e4user wurden mit dem Ziel der Vernichtung nicht-christlicher religi\u00f6ser Gegenst\u00e4nde, insbesondere B\u00fcchern (die Hintergr\u00fcnde sind strittig), durchsucht.\nDie Zeit um 400 wird oft als ein H\u00f6hepunkt der \u201eReligionsk\u00e4mpfe\u201c zwischen Christentum und paganen Glaubensvorstellungen betrachtet. Allerdings sind die Hintergr\u00fcnde oft nicht ganz klar. In der neueren Forschung ist es umstritten, ob Christen und Pagane sich an der Wende vom 4. zum 5. Jahrhundert derart feindlich gegen\u00fcberstanden, wie oft angenommen. Zuletzt hat Alan Cameron in einer umfassenden Studie argumentiert, dass diese Gegens\u00e4tze im sp\u00e4ten 4. Jahrhundert nicht immer so scharf ausgepr\u00e4gt waren wie oft angenommen; es sei beispielsweise unzutreffend, dass die Pflege der klassischen Bildung f\u00fcr Christen angeblich keine gr\u00f6\u00dfere Bedeutung hatte und hingegen \u00fcberzeugte Pagane das als Ausdruck ihrer religi\u00f6sen \u00dcberzeugung betrieben. Pagane Literatur wurde denn auch von Christen weiter gelesen und blieb dank der Kopiert\u00e4tigkeit fr\u00fchmittelalterlicher M\u00f6nche zumindest in Teilen erhalten. Das Christentum besetzte das Feld der heidnischen Kulte, indem es in synkretistischer Tradition von ihnen bestimmte Br\u00e4uche oder Festtage \u00fcbernahm (so den 25. Dezember von Sol invictus).\nDer entscheidende Schub in der Christianisierung der Amts- und Bildungstr\u00e4ger erfolgte wohl bereits in der Zeit zwischen den 360er und 380er Jahren. Die gleichwohl beharrliche Lebendigkeit des Heidentums, wenn auch nach 400 nur noch von einer immer kleiner werdenden Minderheit praktiziert, spiegelte sich im Streit um den von Augustus im Senat aufgestellten Victoria-Altar, der zum Symbol f\u00fcr den alten Glauben wurde; Altar und Statue wurden von 357 bis 394 n. Chr. unter Protesten mehrfach entfernt, aber auch wieder zur\u00fcckgeholt (siehe Streit um den Victoriaaltar). In Rom gab es um 400 offenbar eine kleine Gruppe altgl\u00e4ubiger Senatoren, die einen radikalen Bruch mit der Vergangenheit bef\u00fcrchteten und das antike Erbe als R\u00fcckbesinnung auf das pagane Erbe Roms bewahren wollten. Seit dem Beginn des 5. Jahrhunderts konvertierten aber auch diese Senatoren \u2013 ob aus \u00dcberzeugung, aus Opportunismus oder auch aufgrund von Sanktionen \u2013 zunehmend zum Christentum. Dennoch sollte es noch mehrere Generationen dauern, bis das Christentum fest in allen Bev\u00f6lkerungsschichten und allen Regionen verankert worden war. Reste des Heidentums hielten sich im Osten an den Universit\u00e4ten von Athen und Alexandria, sowie in Italien und Gallien insbesondere in l\u00e4ndlichen Regionen, abseits des Zugriffs der Obrigkeit. Die \u00dcbertragung des Begriffs ''paganus'' (bereits in der Antike irrt\u00fcmlich als \u201eLandbewohner\u201c erkl\u00e4rt) auf die Heiden entsprang diesem Umstand. Vereinzelt wurden noch im 5. Jahrhundert kleinere heidnische Tempel errichtet. Erst 494 n. Chr. erreichte Papst Gelasius I., dass die ''lupercalia'' als letzter \u00f6ffentlich geduldeter Rest des altr\u00f6mischen Kultes aufgehoben wurden. Gregor von Tours berichtet, dass um 570 n. Chr. im Umland von Trier noch immer der Diana geopfert wurde. Noch 599 n. Chr. gab Papst Gregor der Gro\u00dfe Order, die zahlreichen Heiden Sardiniens zum \u00dcbertritt zum Christentum zu zwingen:\nIn Ostrom wurden die letzten altr\u00f6mischen Riten Ende des 7. Jahrhunderts als heidnisch verboten, nachdem bereits 537 das letzte offiziell geduldete pagane Heiligtum in Philae geschlossen worden war. Etwa um dieselbe Zeit befahl Kaiser Justinian, dass jedes Kind getauft werden m\u00fcsse; Apostasie vom Christentum war nun ein Kapitalverbrechen. In Syrien, wo es im sp\u00e4ten 6. Jahrhundert sogar zu Aufst\u00e4nden der Anh\u00e4nger griechisch-syrischer Religionen gekommen war, stie\u00dfen aber auch noch die arabischen Eroberer nach 636 lokal auf \u201eHeiden\u201c, so etwa in Harran und Baalbek", "answer": "Im Gegensatz zu den meisten anderen Religionen und zum Synkretismus f\u00fchrte der wachsende Ausschlie\u00dflichkeitsanspruch des Christentums zur Verweigerung gegen\u00fcber dem Kaiserkult und damit der r\u00f6mischen Autorit\u00e4t,", "sentence": "Im Gegensatz zu den meisten anderen Religionen und zum Synkretismus f\u00fchrte der wachsende Ausschlie\u00dflichkeitsanspruch des Christentums zur Verweigerung gegen\u00fcber dem Kaiserkult und damit der r\u00f6mischen Autorit\u00e4t, woraus fr\u00fch die periodischen Christenverfolgungen resultiert hatten.", "paragraph_sentence": "R\u00f6mische_Religion = == Sp\u00e4tantike (4. bis 6. Jahrhundert n. Chr.) === Diokletian, der als der erste sp\u00e4tantike Kaiser gilt, nannte sich selbst ''Iovius'' und stellte sich damit demonstrativ unter den Schutz Jupiters. Unter seiner Herrschaft wurden die traditionellen Kulte ebenso wie der ''Sol Invictus Mithras'' noch einmal stark gef\u00f6rdert. Dies f\u00fchrte zu Ma\u00dfnahmen gegen die beiden Religionen, die mit dem Polytheismus unvereinbar zu sein schienen: der Manich\u00e4ismus und das Christentum. Im Gegensatz zu den meisten anderen Religionen und zum Synkretismus f\u00fchrte der wachsende Ausschlie\u00dflichkeitsanspruch des Christentums zur Verweigerung gegen\u00fcber dem Kaiserkult und damit der r\u00f6mischen Autorit\u00e4t, woraus fr\u00fch die periodischen Christenverfolgungen resultiert hatten. Der Misserfolg der letzten gro\u00dfen und blutigen Christenverfolgung unter Diokletian ab dem Jahr 303 n. Chr. (wobei christliche Kirchen zerst\u00f6rt wurden, Christen aus dem Reichsdienst entfernt wurden und es zu mehreren Hinrichtungen kam) machte deutlich, dass das Christentum nicht gewaltsam zu vernichten bzw. nicht mehr ernsthaft zur\u00fcckzudr\u00e4ngen war. Die entsprechenden Lehren zogen die Kaiser Galerius und vor allem Konstantin der Gro\u00dfe: Das Toleranzedikt des Galerius 311 n. Chr. und die Mail\u00e4nder Vereinbarung 313 n. Chr. Konstantins und des Licinius erlaubten die freie Religionsaus\u00fcbung ''aller Religionen'', auch der christlichen. Konstantin f\u00f6rderte sogar die Kirche und Bisch\u00f6fe und lie\u00df seine Kinder im christlichen Glauben erziehen (Konstantinische Wende). Da das Christentum stets die Monarchie als gottgewollte Herrschaftsform auf Erden gepredigt hatte, erkannte man nun wohl zudem das Potential, das stets prek\u00e4re Kaisertum religi\u00f6s neu zu legitimieren. Die kurze Herrschaft des Kaisers Julian (361\u2013363 n. Chr.) bedeutete dagegen nur eine kurzfristige Beg\u00fcnstigung des alten Glaubens unter neuplatonischen Vorzeichen. Der christliche Glaube kannte gegen\u00fcber den traditionellen G\u00f6tterkulten nur vor\u00fcbergehend Toleranz. Sp\u00e4testens Kaiser Gratian legte (wohl 382) das Amt des ''pontifex maximus'' ab, 380 n. Chr. erkl\u00e4rte Kaiser Theodosius I. das trinitarische Christentum (faktisch) zur Staatsreligion und verbot 391/392 n. Chr. die Aus\u00fcbung aller heidnischen Kulte. Von staatlicher Seite gab es zun\u00e4chst aber kaum Bestrebungen, dieses Verbot auch faktisch fl\u00e4chendeckend umzusetzen, offizielle Ma\u00dfnahmen gegen die Altgl\u00e4ubigen blieben die Ausnahme. Doch wurden bis ins Fr\u00fchmittelalter hinein heidnische Tempel von M\u00f6nchen und \u201eheiligen M\u00e4nnern\u201c, die sich zusammengeschlossen hatten, zerst\u00f6rt, aufgegebene Tempel wurden (meist nach einer l\u00e4ngeren Nutzungspause) in christliche Geb\u00e4ude umfunktioniert und bisweilen einflussreiche Pers\u00f6nlichkeiten als heimliche Heiden verfolgt. Privath\u00e4user wurden mit dem Ziel der Vernichtung nicht-christlicher religi\u00f6ser Gegenst\u00e4nde, insbesondere B\u00fcchern (die Hintergr\u00fcnde sind strittig), durchsucht. Die Zeit um 400 wird oft als ein H\u00f6hepunkt der \u201eReligionsk\u00e4mpfe\u201c zwischen Christentum und paganen Glaubensvorstellungen betrachtet. Allerdings sind die Hintergr\u00fcnde oft nicht ganz klar. In der neueren Forschung ist es umstritten, ob Christen und Pagane sich an der Wende vom 4. zum 5. Jahrhundert derart feindlich gegen\u00fcberstanden, wie oft angenommen. Zuletzt hat Alan Cameron in einer umfassenden Studie argumentiert, dass diese Gegens\u00e4tze im sp\u00e4ten 4. Jahrhundert nicht immer so scharf ausgepr\u00e4gt waren wie oft angenommen; es sei beispielsweise unzutreffend, dass die Pflege der klassischen Bildung f\u00fcr Christen angeblich keine gr\u00f6\u00dfere Bedeutung hatte und hingegen \u00fcberzeugte Pagane das als Ausdruck ihrer religi\u00f6sen \u00dcberzeugung betrieben. Pagane Literatur wurde denn auch von Christen weiter gelesen und blieb dank der Kopiert\u00e4tigkeit fr\u00fchmittelalterlicher M\u00f6nche zumindest in Teilen erhalten. Das Christentum besetzte das Feld der heidnischen Kulte, indem es in synkretistischer Tradition von ihnen bestimmte Br\u00e4uche oder Festtage \u00fcbernahm (so den 25. Dezember von Sol invictus). Der entscheidende Schub in der Christianisierung der Amts- und Bildungstr\u00e4ger erfolgte wohl bereits in der Zeit zwischen den 360er und 380er Jahren. Die gleichwohl beharrliche Lebendigkeit des Heidentums, wenn auch nach 400 nur noch von einer immer kleiner werdenden Minderheit praktiziert, spiegelte sich im Streit um den von Augustus im Senat aufgestellten Victoria-Altar, der zum Symbol f\u00fcr den alten Glauben wurde; Altar und Statue wurden von 357 bis 394 n. Chr. unter Protesten mehrfach entfernt, aber auch wieder zur\u00fcckgeholt (siehe Streit um den Victoriaaltar). In Rom gab es um 400 offenbar eine kleine Gruppe altgl\u00e4ubiger Senatoren, die einen radikalen Bruch mit der Vergangenheit bef\u00fcrchteten und das antike Erbe als R\u00fcckbesinnung auf das pagane Erbe Roms bewahren wollten. Seit dem Beginn des 5. Jahrhunderts konvertierten aber auch diese Senatoren \u2013 ob aus \u00dcberzeugung, aus Opportunismus oder auch aufgrund von Sanktionen \u2013 zunehmend zum Christentum. Dennoch sollte es noch mehrere Generationen dauern, bis das Christentum fest in allen Bev\u00f6lkerungsschichten und allen Regionen verankert worden war. Reste des Heidentums hielten sich im Osten an den Universit\u00e4ten von Athen und Alexandria, sowie in Italien und Gallien insbesondere in l\u00e4ndlichen Regionen, abseits des Zugriffs der Obrigkeit. Die \u00dcbertragung des Begriffs ''paganus'' (bereits in der Antike irrt\u00fcmlich als \u201eLandbewohner\u201c erkl\u00e4rt) auf die Heiden entsprang diesem Umstand. Vereinzelt wurden noch im 5. Jahrhundert kleinere heidnische Tempel errichtet. Erst 494 n. Chr. erreichte Papst Gelasius I., dass die ''lupercalia'' als letzter \u00f6ffentlich geduldeter Rest des altr\u00f6mischen Kultes aufgehoben wurden. Gregor von Tours berichtet, dass um 570 n. Chr. im Umland von Trier noch immer der Diana geopfert wurde. Noch 599 n. Chr. gab Papst Gregor der Gro\u00dfe Order, die zahlreichen Heiden Sardiniens zum \u00dcbertritt zum Christentum zu zwingen: In Ostrom wurden die letzten altr\u00f6mischen Riten Ende des 7. Jahrhunderts als heidnisch verboten, nachdem bereits 537 das letzte offiziell geduldete pagane Heiligtum in Philae geschlossen worden war. Etwa um dieselbe Zeit befahl Kaiser Justinian, dass jedes Kind getauft werden m\u00fcsse; Apostasie vom Christentum war nun ein Kapitalverbrechen. In Syrien, wo es im sp\u00e4ten 6. Jahrhundert sogar zu Aufst\u00e4nden der Anh\u00e4nger griechisch-syrischer Religionen gekommen war, stie\u00dfen aber auch noch die arabischen Eroberer nach 636 lokal auf \u201eHeiden\u201c, so etwa in Harran und Baalbek", "paragraph_answer": "R\u00f6mische_Religion === Sp\u00e4tantike (4. bis 6. Jahrhundert n. Chr.) === Diokletian, der als der erste sp\u00e4tantike Kaiser gilt, nannte sich selbst ''Iovius'' und stellte sich damit demonstrativ unter den Schutz Jupiters. Unter seiner Herrschaft wurden die traditionellen Kulte ebenso wie der ''Sol Invictus Mithras'' noch einmal stark gef\u00f6rdert. Dies f\u00fchrte zu Ma\u00dfnahmen gegen die beiden Religionen, die mit dem Polytheismus unvereinbar zu sein schienen: der Manich\u00e4ismus und das Christentum. Im Gegensatz zu den meisten anderen Religionen und zum Synkretismus f\u00fchrte der wachsende Ausschlie\u00dflichkeitsanspruch des Christentums zur Verweigerung gegen\u00fcber dem Kaiserkult und damit der r\u00f6mischen Autorit\u00e4t, woraus fr\u00fch die periodischen Christenverfolgungen resultiert hatten. Der Misserfolg der letzten gro\u00dfen und blutigen Christenverfolgung unter Diokletian ab dem Jahr 303 n. Chr. (wobei christliche Kirchen zerst\u00f6rt wurden, Christen aus dem Reichsdienst entfernt wurden und es zu mehreren Hinrichtungen kam) machte deutlich, dass das Christentum nicht gewaltsam zu vernichten bzw. nicht mehr ernsthaft zur\u00fcckzudr\u00e4ngen war. Die entsprechenden Lehren zogen die Kaiser Galerius und vor allem Konstantin der Gro\u00dfe: Das Toleranzedikt des Galerius 311 n. Chr. und die Mail\u00e4nder Vereinbarung 313 n. Chr. Konstantins und des Licinius erlaubten die freie Religionsaus\u00fcbung ''aller Religionen'', auch der christlichen. Konstantin f\u00f6rderte sogar die Kirche und Bisch\u00f6fe und lie\u00df seine Kinder im christlichen Glauben erziehen (Konstantinische Wende). Da das Christentum stets die Monarchie als gottgewollte Herrschaftsform auf Erden gepredigt hatte, erkannte man nun wohl zudem das Potential, das stets prek\u00e4re Kaisertum religi\u00f6s neu zu legitimieren. Die kurze Herrschaft des Kaisers Julian (361\u2013363 n. Chr.) bedeutete dagegen nur eine kurzfristige Beg\u00fcnstigung des alten Glaubens unter neuplatonischen Vorzeichen. Der christliche Glaube kannte gegen\u00fcber den traditionellen G\u00f6tterkulten nur vor\u00fcbergehend Toleranz. Sp\u00e4testens Kaiser Gratian legte (wohl 382) das Amt des ''pontifex maximus'' ab, 380 n. Chr. erkl\u00e4rte Kaiser Theodosius I. das trinitarische Christentum (faktisch) zur Staatsreligion und verbot 391/392 n. Chr. die Aus\u00fcbung aller heidnischen Kulte. Von staatlicher Seite gab es zun\u00e4chst aber kaum Bestrebungen, dieses Verbot auch faktisch fl\u00e4chendeckend umzusetzen, offizielle Ma\u00dfnahmen gegen die Altgl\u00e4ubigen blieben die Ausnahme. Doch wurden bis ins Fr\u00fchmittelalter hinein heidnische Tempel von M\u00f6nchen und \u201eheiligen M\u00e4nnern\u201c, die sich zusammengeschlossen hatten, zerst\u00f6rt, aufgegebene Tempel wurden (meist nach einer l\u00e4ngeren Nutzungspause) in christliche Geb\u00e4ude umfunktioniert und bisweilen einflussreiche Pers\u00f6nlichkeiten als heimliche Heiden verfolgt. Privath\u00e4user wurden mit dem Ziel der Vernichtung nicht-christlicher religi\u00f6ser Gegenst\u00e4nde, insbesondere B\u00fcchern (die Hintergr\u00fcnde sind strittig), durchsucht. Die Zeit um 400 wird oft als ein H\u00f6hepunkt der \u201eReligionsk\u00e4mpfe\u201c zwischen Christentum und paganen Glaubensvorstellungen betrachtet. Allerdings sind die Hintergr\u00fcnde oft nicht ganz klar. In der neueren Forschung ist es umstritten, ob Christen und Pagane sich an der Wende vom 4. zum 5. Jahrhundert derart feindlich gegen\u00fcberstanden, wie oft angenommen. Zuletzt hat Alan Cameron in einer umfassenden Studie argumentiert, dass diese Gegens\u00e4tze im sp\u00e4ten 4. Jahrhundert nicht immer so scharf ausgepr\u00e4gt waren wie oft angenommen; es sei beispielsweise unzutreffend, dass die Pflege der klassischen Bildung f\u00fcr Christen angeblich keine gr\u00f6\u00dfere Bedeutung hatte und hingegen \u00fcberzeugte Pagane das als Ausdruck ihrer religi\u00f6sen \u00dcberzeugung betrieben. Pagane Literatur wurde denn auch von Christen weiter gelesen und blieb dank der Kopiert\u00e4tigkeit fr\u00fchmittelalterlicher M\u00f6nche zumindest in Teilen erhalten. Das Christentum besetzte das Feld der heidnischen Kulte, indem es in synkretistischer Tradition von ihnen bestimmte Br\u00e4uche oder Festtage \u00fcbernahm (so den 25. Dezember von Sol invictus). Der entscheidende Schub in der Christianisierung der Amts- und Bildungstr\u00e4ger erfolgte wohl bereits in der Zeit zwischen den 360er und 380er Jahren. Die gleichwohl beharrliche Lebendigkeit des Heidentums, wenn auch nach 400 nur noch von einer immer kleiner werdenden Minderheit praktiziert, spiegelte sich im Streit um den von Augustus im Senat aufgestellten Victoria-Altar, der zum Symbol f\u00fcr den alten Glauben wurde; Altar und Statue wurden von 357 bis 394 n. Chr. unter Protesten mehrfach entfernt, aber auch wieder zur\u00fcckgeholt (siehe Streit um den Victoriaaltar). In Rom gab es um 400 offenbar eine kleine Gruppe altgl\u00e4ubiger Senatoren, die einen radikalen Bruch mit der Vergangenheit bef\u00fcrchteten und das antike Erbe als R\u00fcckbesinnung auf das pagane Erbe Roms bewahren wollten. Seit dem Beginn des 5. Jahrhunderts konvertierten aber auch diese Senatoren \u2013 ob aus \u00dcberzeugung, aus Opportunismus oder auch aufgrund von Sanktionen \u2013 zunehmend zum Christentum. Dennoch sollte es noch mehrere Generationen dauern, bis das Christentum fest in allen Bev\u00f6lkerungsschichten und allen Regionen verankert worden war. Reste des Heidentums hielten sich im Osten an den Universit\u00e4ten von Athen und Alexandria, sowie in Italien und Gallien insbesondere in l\u00e4ndlichen Regionen, abseits des Zugriffs der Obrigkeit. Die \u00dcbertragung des Begriffs ''paganus'' (bereits in der Antike irrt\u00fcmlich als \u201eLandbewohner\u201c erkl\u00e4rt) auf die Heiden entsprang diesem Umstand. Vereinzelt wurden noch im 5. Jahrhundert kleinere heidnische Tempel errichtet. Erst 494 n. Chr. erreichte Papst Gelasius I., dass die ''lupercalia'' als letzter \u00f6ffentlich geduldeter Rest des altr\u00f6mischen Kultes aufgehoben wurden. Gregor von Tours berichtet, dass um 570 n. Chr. im Umland von Trier noch immer der Diana geopfert wurde. Noch 599 n. Chr. gab Papst Gregor der Gro\u00dfe Order, die zahlreichen Heiden Sardiniens zum \u00dcbertritt zum Christentum zu zwingen: In Ostrom wurden die letzten altr\u00f6mischen Riten Ende des 7. Jahrhunderts als heidnisch verboten, nachdem bereits 537 das letzte offiziell geduldete pagane Heiligtum in Philae geschlossen worden war. Etwa um dieselbe Zeit befahl Kaiser Justinian, dass jedes Kind getauft werden m\u00fcsse; Apostasie vom Christentum war nun ein Kapitalverbrechen. In Syrien, wo es im sp\u00e4ten 6. 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Die entsprechenden Lehren zogen die Kaiser Galerius und vor allem Konstantin der Gro\u00dfe: Das Toleranzedikt des Galerius 311 n. Chr. und die Mail\u00e4nder Vereinbarung 313 n. Chr. Konstantins und des Licinius erlaubten die freie Religionsaus\u00fcbung ''aller Religionen'', auch der christlichen. Konstantin f\u00f6rderte sogar die Kirche und Bisch\u00f6fe und lie\u00df seine Kinder im christlichen Glauben erziehen (Konstantinische Wende). Da das Christentum stets die Monarchie als gottgewollte Herrschaftsform auf Erden gepredigt hatte, erkannte man nun wohl zudem das Potential, das stets prek\u00e4re Kaisertum religi\u00f6s neu zu legitimieren. Die kurze Herrschaft des Kaisers Julian (361\u2013363 n. Chr.) bedeutete dagegen nur eine kurzfristige Beg\u00fcnstigung des alten Glaubens unter neuplatonischen Vorzeichen.\nDer christliche Glaube kannte gegen\u00fcber den traditionellen G\u00f6tterkulten nur vor\u00fcbergehend Toleranz. 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Privath\u00e4user wurden mit dem Ziel der Vernichtung nicht-christlicher religi\u00f6ser Gegenst\u00e4nde, insbesondere B\u00fcchern (die Hintergr\u00fcnde sind strittig), durchsucht.\nDie Zeit um 400 wird oft als ein H\u00f6hepunkt der \u201eReligionsk\u00e4mpfe\u201c zwischen Christentum und paganen Glaubensvorstellungen betrachtet. Allerdings sind die Hintergr\u00fcnde oft nicht ganz klar. In der neueren Forschung ist es umstritten, ob Christen und Pagane sich an der Wende vom 4. zum 5. Jahrhundert derart feindlich gegen\u00fcberstanden, wie oft angenommen. Zuletzt hat Alan Cameron in einer umfassenden Studie argumentiert, dass diese Gegens\u00e4tze im sp\u00e4ten 4. Jahrhundert nicht immer so scharf ausgepr\u00e4gt waren wie oft angenommen; es sei beispielsweise unzutreffend, dass die Pflege der klassischen Bildung f\u00fcr Christen angeblich keine gr\u00f6\u00dfere Bedeutung hatte und hingegen \u00fcberzeugte Pagane das als Ausdruck ihrer religi\u00f6sen \u00dcberzeugung betrieben. Pagane Literatur wurde denn auch von Christen weiter gelesen und blieb dank der Kopiert\u00e4tigkeit fr\u00fchmittelalterlicher M\u00f6nche zumindest in Teilen erhalten. Das Christentum besetzte das Feld der heidnischen Kulte, indem es in synkretistischer Tradition von ihnen bestimmte Br\u00e4uche oder Festtage \u00fcbernahm (so den 25. Dezember von Sol invictus).\nDer entscheidende Schub in der Christianisierung der Amts- und Bildungstr\u00e4ger erfolgte wohl bereits in der Zeit zwischen den 360er und 380er Jahren. Die gleichwohl beharrliche Lebendigkeit des Heidentums, wenn auch nach 400 nur noch von einer immer kleiner werdenden Minderheit praktiziert, spiegelte sich im Streit um den von Augustus im Senat aufgestellten Victoria-Altar, der zum Symbol f\u00fcr den alten Glauben wurde; Altar und Statue wurden von 357 bis 394 n. Chr. unter Protesten mehrfach entfernt, aber auch wieder zur\u00fcckgeholt (siehe Streit um den Victoriaaltar). In Rom gab es um 400 offenbar eine kleine Gruppe altgl\u00e4ubiger Senatoren, die einen radikalen Bruch mit der Vergangenheit bef\u00fcrchteten und das antike Erbe als R\u00fcckbesinnung auf das pagane Erbe Roms bewahren wollten. Seit dem Beginn des 5. Jahrhunderts konvertierten aber auch diese Senatoren \u2013 ob aus \u00dcberzeugung, aus Opportunismus oder auch aufgrund von Sanktionen \u2013 zunehmend zum Christentum. Dennoch sollte es noch mehrere Generationen dauern, bis das Christentum fest in allen Bev\u00f6lkerungsschichten und allen Regionen verankert worden war. Reste des Heidentums hielten sich im Osten an den Universit\u00e4ten von Athen und Alexandria, sowie in Italien und Gallien insbesondere in l\u00e4ndlichen Regionen, abseits des Zugriffs der Obrigkeit. Die \u00dcbertragung des Begriffs ''paganus'' (bereits in der Antike irrt\u00fcmlich als \u201eLandbewohner\u201c erkl\u00e4rt) auf die Heiden entsprang diesem Umstand. Vereinzelt wurden noch im 5. Jahrhundert kleinere heidnische Tempel errichtet. Erst 494 n. Chr. erreichte Papst Gelasius I., dass die ''lupercalia'' als letzter \u00f6ffentlich geduldeter Rest des altr\u00f6mischen Kultes aufgehoben wurden. Gregor von Tours berichtet, dass um 570 n. Chr. im Umland von Trier noch immer der Diana geopfert wurde. Noch 599 n. Chr. gab Papst Gregor der Gro\u00dfe Order, die zahlreichen Heiden Sardiniens zum \u00dcbertritt zum Christentum zu zwingen:\nIn Ostrom wurden die letzten altr\u00f6mischen Riten Ende des 7. Jahrhunderts als heidnisch verboten, nachdem bereits 537 das letzte offiziell geduldete pagane Heiligtum in Philae geschlossen worden war. Etwa um dieselbe Zeit befahl Kaiser Justinian, dass jedes Kind getauft werden m\u00fcsse; Apostasie vom Christentum war nun ein Kapitalverbrechen. In Syrien, wo es im sp\u00e4ten 6. Jahrhundert sogar zu Aufst\u00e4nden der Anh\u00e4nger griechisch-syrischer Religionen gekommen war, stie\u00dfen aber auch noch die arabischen Eroberer nach 636 lokal auf \u201eHeiden\u201c, so etwa in Harran und Baalbek", "answer": "Galerius", "sentence": "Die entsprechenden Lehren zogen die Kaiser Galerius und vor allem Konstantin der Gro\u00dfe: Das Toleranzedikt des Galerius 311 n. Chr. und die Mail\u00e4nder Vereinbarung 313 n. Chr. Konstantins und des Licinius erlaubten die freie Religionsaus\u00fcbung ''aller Religionen'', auch der christlichen.", "paragraph_sentence": "R\u00f6mische_Religion = == Sp\u00e4tantike (4. bis 6. Jahrhundert n. Chr.) === Diokletian, der als der erste sp\u00e4tantike Kaiser gilt, nannte sich selbst ''Iovius'' und stellte sich damit demonstrativ unter den Schutz Jupiters. Unter seiner Herrschaft wurden die traditionellen Kulte ebenso wie der ''Sol Invictus Mithras'' noch einmal stark gef\u00f6rdert. Dies f\u00fchrte zu Ma\u00dfnahmen gegen die beiden Religionen, die mit dem Polytheismus unvereinbar zu sein schienen: der Manich\u00e4ismus und das Christentum. Im Gegensatz zu den meisten anderen Religionen und zum Synkretismus f\u00fchrte der wachsende Ausschlie\u00dflichkeitsanspruch des Christentums zur Verweigerung gegen\u00fcber dem Kaiserkult und damit der r\u00f6mischen Autorit\u00e4t, woraus fr\u00fch die periodischen Christenverfolgungen resultiert hatten. Der Misserfolg der letzten gro\u00dfen und blutigen Christenverfolgung unter Diokletian ab dem Jahr 303 n. Chr. (wobei christliche Kirchen zerst\u00f6rt wurden, Christen aus dem Reichsdienst entfernt wurden und es zu mehreren Hinrichtungen kam) machte deutlich, dass das Christentum nicht gewaltsam zu vernichten bzw. nicht mehr ernsthaft zur\u00fcckzudr\u00e4ngen war. Die entsprechenden Lehren zogen die Kaiser Galerius und vor allem Konstantin der Gro\u00dfe: Das Toleranzedikt des Galerius 311 n. Chr. und die Mail\u00e4nder Vereinbarung 313 n. Chr. Konstantins und des Licinius erlaubten die freie Religionsaus\u00fcbung ''aller Religionen'', auch der christlichen. Konstantin f\u00f6rderte sogar die Kirche und Bisch\u00f6fe und lie\u00df seine Kinder im christlichen Glauben erziehen (Konstantinische Wende). Da das Christentum stets die Monarchie als gottgewollte Herrschaftsform auf Erden gepredigt hatte, erkannte man nun wohl zudem das Potential, das stets prek\u00e4re Kaisertum religi\u00f6s neu zu legitimieren. Die kurze Herrschaft des Kaisers Julian (361\u2013363 n. Chr.) bedeutete dagegen nur eine kurzfristige Beg\u00fcnstigung des alten Glaubens unter neuplatonischen Vorzeichen. Der christliche Glaube kannte gegen\u00fcber den traditionellen G\u00f6tterkulten nur vor\u00fcbergehend Toleranz. Sp\u00e4testens Kaiser Gratian legte (wohl 382) das Amt des ''pontifex maximus'' ab, 380 n. Chr. erkl\u00e4rte Kaiser Theodosius I. das trinitarische Christentum (faktisch) zur Staatsreligion und verbot 391/392 n. Chr. die Aus\u00fcbung aller heidnischen Kulte. Von staatlicher Seite gab es zun\u00e4chst aber kaum Bestrebungen, dieses Verbot auch faktisch fl\u00e4chendeckend umzusetzen, offizielle Ma\u00dfnahmen gegen die Altgl\u00e4ubigen blieben die Ausnahme. Doch wurden bis ins Fr\u00fchmittelalter hinein heidnische Tempel von M\u00f6nchen und \u201eheiligen M\u00e4nnern\u201c, die sich zusammengeschlossen hatten, zerst\u00f6rt, aufgegebene Tempel wurden (meist nach einer l\u00e4ngeren Nutzungspause) in christliche Geb\u00e4ude umfunktioniert und bisweilen einflussreiche Pers\u00f6nlichkeiten als heimliche Heiden verfolgt. Privath\u00e4user wurden mit dem Ziel der Vernichtung nicht-christlicher religi\u00f6ser Gegenst\u00e4nde, insbesondere B\u00fcchern (die Hintergr\u00fcnde sind strittig), durchsucht. Die Zeit um 400 wird oft als ein H\u00f6hepunkt der \u201eReligionsk\u00e4mpfe\u201c zwischen Christentum und paganen Glaubensvorstellungen betrachtet. Allerdings sind die Hintergr\u00fcnde oft nicht ganz klar. In der neueren Forschung ist es umstritten, ob Christen und Pagane sich an der Wende vom 4. zum 5. Jahrhundert derart feindlich gegen\u00fcberstanden, wie oft angenommen. Zuletzt hat Alan Cameron in einer umfassenden Studie argumentiert, dass diese Gegens\u00e4tze im sp\u00e4ten 4. Jahrhundert nicht immer so scharf ausgepr\u00e4gt waren wie oft angenommen; es sei beispielsweise unzutreffend, dass die Pflege der klassischen Bildung f\u00fcr Christen angeblich keine gr\u00f6\u00dfere Bedeutung hatte und hingegen \u00fcberzeugte Pagane das als Ausdruck ihrer religi\u00f6sen \u00dcberzeugung betrieben. Pagane Literatur wurde denn auch von Christen weiter gelesen und blieb dank der Kopiert\u00e4tigkeit fr\u00fchmittelalterlicher M\u00f6nche zumindest in Teilen erhalten. Das Christentum besetzte das Feld der heidnischen Kulte, indem es in synkretistischer Tradition von ihnen bestimmte Br\u00e4uche oder Festtage \u00fcbernahm (so den 25. Dezember von Sol invictus). Der entscheidende Schub in der Christianisierung der Amts- und Bildungstr\u00e4ger erfolgte wohl bereits in der Zeit zwischen den 360er und 380er Jahren. Die gleichwohl beharrliche Lebendigkeit des Heidentums, wenn auch nach 400 nur noch von einer immer kleiner werdenden Minderheit praktiziert, spiegelte sich im Streit um den von Augustus im Senat aufgestellten Victoria-Altar, der zum Symbol f\u00fcr den alten Glauben wurde; Altar und Statue wurden von 357 bis 394 n. Chr. unter Protesten mehrfach entfernt, aber auch wieder zur\u00fcckgeholt (siehe Streit um den Victoriaaltar). In Rom gab es um 400 offenbar eine kleine Gruppe altgl\u00e4ubiger Senatoren, die einen radikalen Bruch mit der Vergangenheit bef\u00fcrchteten und das antike Erbe als R\u00fcckbesinnung auf das pagane Erbe Roms bewahren wollten. Seit dem Beginn des 5. Jahrhunderts konvertierten aber auch diese Senatoren \u2013 ob aus \u00dcberzeugung, aus Opportunismus oder auch aufgrund von Sanktionen \u2013 zunehmend zum Christentum. Dennoch sollte es noch mehrere Generationen dauern, bis das Christentum fest in allen Bev\u00f6lkerungsschichten und allen Regionen verankert worden war. Reste des Heidentums hielten sich im Osten an den Universit\u00e4ten von Athen und Alexandria, sowie in Italien und Gallien insbesondere in l\u00e4ndlichen Regionen, abseits des Zugriffs der Obrigkeit. Die \u00dcbertragung des Begriffs ''paganus'' (bereits in der Antike irrt\u00fcmlich als \u201eLandbewohner\u201c erkl\u00e4rt) auf die Heiden entsprang diesem Umstand. Vereinzelt wurden noch im 5. Jahrhundert kleinere heidnische Tempel errichtet. Erst 494 n. Chr. erreichte Papst Gelasius I., dass die ''lupercalia'' als letzter \u00f6ffentlich geduldeter Rest des altr\u00f6mischen Kultes aufgehoben wurden. Gregor von Tours berichtet, dass um 570 n. Chr. im Umland von Trier noch immer der Diana geopfert wurde. Noch 599 n. Chr. gab Papst Gregor der Gro\u00dfe Order, die zahlreichen Heiden Sardiniens zum \u00dcbertritt zum Christentum zu zwingen: In Ostrom wurden die letzten altr\u00f6mischen Riten Ende des 7. Jahrhunderts als heidnisch verboten, nachdem bereits 537 das letzte offiziell geduldete pagane Heiligtum in Philae geschlossen worden war. Etwa um dieselbe Zeit befahl Kaiser Justinian, dass jedes Kind getauft werden m\u00fcsse; Apostasie vom Christentum war nun ein Kapitalverbrechen. In Syrien, wo es im sp\u00e4ten 6. Jahrhundert sogar zu Aufst\u00e4nden der Anh\u00e4nger griechisch-syrischer Religionen gekommen war, stie\u00dfen aber auch noch die arabischen Eroberer nach 636 lokal auf \u201eHeiden\u201c, so etwa in Harran und Baalbek", "paragraph_answer": "R\u00f6mische_Religion === Sp\u00e4tantike (4. bis 6. Jahrhundert n. Chr.) === Diokletian, der als der erste sp\u00e4tantike Kaiser gilt, nannte sich selbst ''Iovius'' und stellte sich damit demonstrativ unter den Schutz Jupiters. Unter seiner Herrschaft wurden die traditionellen Kulte ebenso wie der ''Sol Invictus Mithras'' noch einmal stark gef\u00f6rdert. Dies f\u00fchrte zu Ma\u00dfnahmen gegen die beiden Religionen, die mit dem Polytheismus unvereinbar zu sein schienen: der Manich\u00e4ismus und das Christentum. Im Gegensatz zu den meisten anderen Religionen und zum Synkretismus f\u00fchrte der wachsende Ausschlie\u00dflichkeitsanspruch des Christentums zur Verweigerung gegen\u00fcber dem Kaiserkult und damit der r\u00f6mischen Autorit\u00e4t, woraus fr\u00fch die periodischen Christenverfolgungen resultiert hatten. Der Misserfolg der letzten gro\u00dfen und blutigen Christenverfolgung unter Diokletian ab dem Jahr 303 n. Chr. (wobei christliche Kirchen zerst\u00f6rt wurden, Christen aus dem Reichsdienst entfernt wurden und es zu mehreren Hinrichtungen kam) machte deutlich, dass das Christentum nicht gewaltsam zu vernichten bzw. nicht mehr ernsthaft zur\u00fcckzudr\u00e4ngen war. Die entsprechenden Lehren zogen die Kaiser Galerius und vor allem Konstantin der Gro\u00dfe: Das Toleranzedikt des Galerius 311 n. Chr. und die Mail\u00e4nder Vereinbarung 313 n. Chr. Konstantins und des Licinius erlaubten die freie Religionsaus\u00fcbung ''aller Religionen'', auch der christlichen. Konstantin f\u00f6rderte sogar die Kirche und Bisch\u00f6fe und lie\u00df seine Kinder im christlichen Glauben erziehen (Konstantinische Wende). Da das Christentum stets die Monarchie als gottgewollte Herrschaftsform auf Erden gepredigt hatte, erkannte man nun wohl zudem das Potential, das stets prek\u00e4re Kaisertum religi\u00f6s neu zu legitimieren. Die kurze Herrschaft des Kaisers Julian (361\u2013363 n. Chr.) bedeutete dagegen nur eine kurzfristige Beg\u00fcnstigung des alten Glaubens unter neuplatonischen Vorzeichen. Der christliche Glaube kannte gegen\u00fcber den traditionellen G\u00f6tterkulten nur vor\u00fcbergehend Toleranz. Sp\u00e4testens Kaiser Gratian legte (wohl 382) das Amt des ''pontifex maximus'' ab, 380 n. Chr. erkl\u00e4rte Kaiser Theodosius I. das trinitarische Christentum (faktisch) zur Staatsreligion und verbot 391/392 n. Chr. die Aus\u00fcbung aller heidnischen Kulte. Von staatlicher Seite gab es zun\u00e4chst aber kaum Bestrebungen, dieses Verbot auch faktisch fl\u00e4chendeckend umzusetzen, offizielle Ma\u00dfnahmen gegen die Altgl\u00e4ubigen blieben die Ausnahme. Doch wurden bis ins Fr\u00fchmittelalter hinein heidnische Tempel von M\u00f6nchen und \u201eheiligen M\u00e4nnern\u201c, die sich zusammengeschlossen hatten, zerst\u00f6rt, aufgegebene Tempel wurden (meist nach einer l\u00e4ngeren Nutzungspause) in christliche Geb\u00e4ude umfunktioniert und bisweilen einflussreiche Pers\u00f6nlichkeiten als heimliche Heiden verfolgt. Privath\u00e4user wurden mit dem Ziel der Vernichtung nicht-christlicher religi\u00f6ser Gegenst\u00e4nde, insbesondere B\u00fcchern (die Hintergr\u00fcnde sind strittig), durchsucht. Die Zeit um 400 wird oft als ein H\u00f6hepunkt der \u201eReligionsk\u00e4mpfe\u201c zwischen Christentum und paganen Glaubensvorstellungen betrachtet. Allerdings sind die Hintergr\u00fcnde oft nicht ganz klar. In der neueren Forschung ist es umstritten, ob Christen und Pagane sich an der Wende vom 4. zum 5. Jahrhundert derart feindlich gegen\u00fcberstanden, wie oft angenommen. Zuletzt hat Alan Cameron in einer umfassenden Studie argumentiert, dass diese Gegens\u00e4tze im sp\u00e4ten 4. Jahrhundert nicht immer so scharf ausgepr\u00e4gt waren wie oft angenommen; es sei beispielsweise unzutreffend, dass die Pflege der klassischen Bildung f\u00fcr Christen angeblich keine gr\u00f6\u00dfere Bedeutung hatte und hingegen \u00fcberzeugte Pagane das als Ausdruck ihrer religi\u00f6sen \u00dcberzeugung betrieben. Pagane Literatur wurde denn auch von Christen weiter gelesen und blieb dank der Kopiert\u00e4tigkeit fr\u00fchmittelalterlicher M\u00f6nche zumindest in Teilen erhalten. Das Christentum besetzte das Feld der heidnischen Kulte, indem es in synkretistischer Tradition von ihnen bestimmte Br\u00e4uche oder Festtage \u00fcbernahm (so den 25. Dezember von Sol invictus). Der entscheidende Schub in der Christianisierung der Amts- und Bildungstr\u00e4ger erfolgte wohl bereits in der Zeit zwischen den 360er und 380er Jahren. Die gleichwohl beharrliche Lebendigkeit des Heidentums, wenn auch nach 400 nur noch von einer immer kleiner werdenden Minderheit praktiziert, spiegelte sich im Streit um den von Augustus im Senat aufgestellten Victoria-Altar, der zum Symbol f\u00fcr den alten Glauben wurde; Altar und Statue wurden von 357 bis 394 n. Chr. unter Protesten mehrfach entfernt, aber auch wieder zur\u00fcckgeholt (siehe Streit um den Victoriaaltar). In Rom gab es um 400 offenbar eine kleine Gruppe altgl\u00e4ubiger Senatoren, die einen radikalen Bruch mit der Vergangenheit bef\u00fcrchteten und das antike Erbe als R\u00fcckbesinnung auf das pagane Erbe Roms bewahren wollten. Seit dem Beginn des 5. Jahrhunderts konvertierten aber auch diese Senatoren \u2013 ob aus \u00dcberzeugung, aus Opportunismus oder auch aufgrund von Sanktionen \u2013 zunehmend zum Christentum. Dennoch sollte es noch mehrere Generationen dauern, bis das Christentum fest in allen Bev\u00f6lkerungsschichten und allen Regionen verankert worden war. Reste des Heidentums hielten sich im Osten an den Universit\u00e4ten von Athen und Alexandria, sowie in Italien und Gallien insbesondere in l\u00e4ndlichen Regionen, abseits des Zugriffs der Obrigkeit. Die \u00dcbertragung des Begriffs ''paganus'' (bereits in der Antike irrt\u00fcmlich als \u201eLandbewohner\u201c erkl\u00e4rt) auf die Heiden entsprang diesem Umstand. Vereinzelt wurden noch im 5. Jahrhundert kleinere heidnische Tempel errichtet. Erst 494 n. Chr. erreichte Papst Gelasius I., dass die ''lupercalia'' als letzter \u00f6ffentlich geduldeter Rest des altr\u00f6mischen Kultes aufgehoben wurden. Gregor von Tours berichtet, dass um 570 n. Chr. im Umland von Trier noch immer der Diana geopfert wurde. Noch 599 n. Chr. gab Papst Gregor der Gro\u00dfe Order, die zahlreichen Heiden Sardiniens zum \u00dcbertritt zum Christentum zu zwingen: In Ostrom wurden die letzten altr\u00f6mischen Riten Ende des 7. Jahrhunderts als heidnisch verboten, nachdem bereits 537 das letzte offiziell geduldete pagane Heiligtum in Philae geschlossen worden war. Etwa um dieselbe Zeit befahl Kaiser Justinian, dass jedes Kind getauft werden m\u00fcsse; Apostasie vom Christentum war nun ein Kapitalverbrechen. In Syrien, wo es im sp\u00e4ten 6. Jahrhundert sogar zu Aufst\u00e4nden der Anh\u00e4nger griechisch-syrischer Religionen gekommen war, stie\u00dfen aber auch noch die arabischen Eroberer nach 636 lokal auf \u201eHeiden\u201c, so etwa in Harran und Baalbek", "sentence_answer": "Die entsprechenden Lehren zogen die Kaiser Galerius und vor allem Konstantin der Gro\u00dfe: Das Toleranzedikt des Galerius 311 n. Chr. und die Mail\u00e4nder Vereinbarung 313 n. Chr. Konstantins und des Licinius erlaubten die freie Religionsaus\u00fcbung ''aller Religionen'', auch der christlichen.", "paragraph_id": 41426} {"question": "Welcher Vorteil bot sich durch die Annahme des Christentums f\u00fcr die r\u00f6mischen Kaiser?", "paragraph": "R\u00f6mische_Religion\n\n=== Sp\u00e4tantike (4. bis 6. Jahrhundert n. Chr.) ===\nDiokletian, der als der erste sp\u00e4tantike Kaiser gilt, nannte sich selbst ''Iovius'' und stellte sich damit demonstrativ unter den Schutz Jupiters. Unter seiner Herrschaft wurden die traditionellen Kulte ebenso wie der ''Sol Invictus Mithras'' noch einmal stark gef\u00f6rdert. Dies f\u00fchrte zu Ma\u00dfnahmen gegen die beiden Religionen, die mit dem Polytheismus unvereinbar zu sein schienen: der Manich\u00e4ismus und das Christentum. Im Gegensatz zu den meisten anderen Religionen und zum Synkretismus f\u00fchrte der wachsende Ausschlie\u00dflichkeitsanspruch des Christentums zur Verweigerung gegen\u00fcber dem Kaiserkult und damit der r\u00f6mischen Autorit\u00e4t, woraus fr\u00fch die periodischen Christenverfolgungen resultiert hatten.\nDer Misserfolg der letzten gro\u00dfen und blutigen Christenverfolgung unter Diokletian ab dem Jahr 303 n. Chr. (wobei christliche Kirchen zerst\u00f6rt wurden, Christen aus dem Reichsdienst entfernt wurden und es zu mehreren Hinrichtungen kam) machte deutlich, dass das Christentum nicht gewaltsam zu vernichten bzw. nicht mehr ernsthaft zur\u00fcckzudr\u00e4ngen war. Die entsprechenden Lehren zogen die Kaiser Galerius und vor allem Konstantin der Gro\u00dfe: Das Toleranzedikt des Galerius 311 n. Chr. und die Mail\u00e4nder Vereinbarung 313 n. Chr. Konstantins und des Licinius erlaubten die freie Religionsaus\u00fcbung ''aller Religionen'', auch der christlichen. Konstantin f\u00f6rderte sogar die Kirche und Bisch\u00f6fe und lie\u00df seine Kinder im christlichen Glauben erziehen (Konstantinische Wende). Da das Christentum stets die Monarchie als gottgewollte Herrschaftsform auf Erden gepredigt hatte, erkannte man nun wohl zudem das Potential, das stets prek\u00e4re Kaisertum religi\u00f6s neu zu legitimieren. Die kurze Herrschaft des Kaisers Julian (361\u2013363 n. Chr.) bedeutete dagegen nur eine kurzfristige Beg\u00fcnstigung des alten Glaubens unter neuplatonischen Vorzeichen.\nDer christliche Glaube kannte gegen\u00fcber den traditionellen G\u00f6tterkulten nur vor\u00fcbergehend Toleranz. Sp\u00e4testens Kaiser Gratian legte (wohl 382) das Amt des ''pontifex maximus'' ab, 380 n. Chr. erkl\u00e4rte Kaiser Theodosius I. das trinitarische Christentum (faktisch) zur Staatsreligion und verbot 391/392 n. Chr. die Aus\u00fcbung aller heidnischen Kulte. Von staatlicher Seite gab es zun\u00e4chst aber kaum Bestrebungen, dieses Verbot auch faktisch fl\u00e4chendeckend umzusetzen, offizielle Ma\u00dfnahmen gegen die Altgl\u00e4ubigen blieben die Ausnahme. Doch wurden bis ins Fr\u00fchmittelalter hinein heidnische Tempel von M\u00f6nchen und \u201eheiligen M\u00e4nnern\u201c, die sich zusammengeschlossen hatten, zerst\u00f6rt, aufgegebene Tempel wurden (meist nach einer l\u00e4ngeren Nutzungspause) in christliche Geb\u00e4ude umfunktioniert und bisweilen einflussreiche Pers\u00f6nlichkeiten als heimliche Heiden verfolgt. Privath\u00e4user wurden mit dem Ziel der Vernichtung nicht-christlicher religi\u00f6ser Gegenst\u00e4nde, insbesondere B\u00fcchern (die Hintergr\u00fcnde sind strittig), durchsucht.\nDie Zeit um 400 wird oft als ein H\u00f6hepunkt der \u201eReligionsk\u00e4mpfe\u201c zwischen Christentum und paganen Glaubensvorstellungen betrachtet. Allerdings sind die Hintergr\u00fcnde oft nicht ganz klar. In der neueren Forschung ist es umstritten, ob Christen und Pagane sich an der Wende vom 4. zum 5. Jahrhundert derart feindlich gegen\u00fcberstanden, wie oft angenommen. Zuletzt hat Alan Cameron in einer umfassenden Studie argumentiert, dass diese Gegens\u00e4tze im sp\u00e4ten 4. Jahrhundert nicht immer so scharf ausgepr\u00e4gt waren wie oft angenommen; es sei beispielsweise unzutreffend, dass die Pflege der klassischen Bildung f\u00fcr Christen angeblich keine gr\u00f6\u00dfere Bedeutung hatte und hingegen \u00fcberzeugte Pagane das als Ausdruck ihrer religi\u00f6sen \u00dcberzeugung betrieben. Pagane Literatur wurde denn auch von Christen weiter gelesen und blieb dank der Kopiert\u00e4tigkeit fr\u00fchmittelalterlicher M\u00f6nche zumindest in Teilen erhalten. Das Christentum besetzte das Feld der heidnischen Kulte, indem es in synkretistischer Tradition von ihnen bestimmte Br\u00e4uche oder Festtage \u00fcbernahm (so den 25. Dezember von Sol invictus).\nDer entscheidende Schub in der Christianisierung der Amts- und Bildungstr\u00e4ger erfolgte wohl bereits in der Zeit zwischen den 360er und 380er Jahren. Die gleichwohl beharrliche Lebendigkeit des Heidentums, wenn auch nach 400 nur noch von einer immer kleiner werdenden Minderheit praktiziert, spiegelte sich im Streit um den von Augustus im Senat aufgestellten Victoria-Altar, der zum Symbol f\u00fcr den alten Glauben wurde; Altar und Statue wurden von 357 bis 394 n. Chr. unter Protesten mehrfach entfernt, aber auch wieder zur\u00fcckgeholt (siehe Streit um den Victoriaaltar). In Rom gab es um 400 offenbar eine kleine Gruppe altgl\u00e4ubiger Senatoren, die einen radikalen Bruch mit der Vergangenheit bef\u00fcrchteten und das antike Erbe als R\u00fcckbesinnung auf das pagane Erbe Roms bewahren wollten. Seit dem Beginn des 5. Jahrhunderts konvertierten aber auch diese Senatoren \u2013 ob aus \u00dcberzeugung, aus Opportunismus oder auch aufgrund von Sanktionen \u2013 zunehmend zum Christentum. Dennoch sollte es noch mehrere Generationen dauern, bis das Christentum fest in allen Bev\u00f6lkerungsschichten und allen Regionen verankert worden war. Reste des Heidentums hielten sich im Osten an den Universit\u00e4ten von Athen und Alexandria, sowie in Italien und Gallien insbesondere in l\u00e4ndlichen Regionen, abseits des Zugriffs der Obrigkeit. Die \u00dcbertragung des Begriffs ''paganus'' (bereits in der Antike irrt\u00fcmlich als \u201eLandbewohner\u201c erkl\u00e4rt) auf die Heiden entsprang diesem Umstand. Vereinzelt wurden noch im 5. Jahrhundert kleinere heidnische Tempel errichtet. Erst 494 n. Chr. erreichte Papst Gelasius I., dass die ''lupercalia'' als letzter \u00f6ffentlich geduldeter Rest des altr\u00f6mischen Kultes aufgehoben wurden. Gregor von Tours berichtet, dass um 570 n. Chr. im Umland von Trier noch immer der Diana geopfert wurde. Noch 599 n. Chr. gab Papst Gregor der Gro\u00dfe Order, die zahlreichen Heiden Sardiniens zum \u00dcbertritt zum Christentum zu zwingen:\nIn Ostrom wurden die letzten altr\u00f6mischen Riten Ende des 7. Jahrhunderts als heidnisch verboten, nachdem bereits 537 das letzte offiziell geduldete pagane Heiligtum in Philae geschlossen worden war. Etwa um dieselbe Zeit befahl Kaiser Justinian, dass jedes Kind getauft werden m\u00fcsse; Apostasie vom Christentum war nun ein Kapitalverbrechen. In Syrien, wo es im sp\u00e4ten 6. Jahrhundert sogar zu Aufst\u00e4nden der Anh\u00e4nger griechisch-syrischer Religionen gekommen war, stie\u00dfen aber auch noch die arabischen Eroberer nach 636 lokal auf \u201eHeiden\u201c, so etwa in Harran und Baalbek", "answer": "das Potential, das stets prek\u00e4re Kaisertum religi\u00f6s neu zu legitimieren", "sentence": "Da das Christentum stets die Monarchie als gottgewollte Herrschaftsform auf Erden gepredigt hatte, erkannte man nun wohl zudem das Potential, das stets prek\u00e4re Kaisertum religi\u00f6s neu zu legitimieren .", "paragraph_sentence": "R\u00f6mische_Religion = == Sp\u00e4tantike (4. bis 6. Jahrhundert n. Chr.) === Diokletian, der als der erste sp\u00e4tantike Kaiser gilt, nannte sich selbst ''Iovius'' und stellte sich damit demonstrativ unter den Schutz Jupiters. Unter seiner Herrschaft wurden die traditionellen Kulte ebenso wie der ''Sol Invictus Mithras'' noch einmal stark gef\u00f6rdert. Dies f\u00fchrte zu Ma\u00dfnahmen gegen die beiden Religionen, die mit dem Polytheismus unvereinbar zu sein schienen: der Manich\u00e4ismus und das Christentum. Im Gegensatz zu den meisten anderen Religionen und zum Synkretismus f\u00fchrte der wachsende Ausschlie\u00dflichkeitsanspruch des Christentums zur Verweigerung gegen\u00fcber dem Kaiserkult und damit der r\u00f6mischen Autorit\u00e4t, woraus fr\u00fch die periodischen Christenverfolgungen resultiert hatten. Der Misserfolg der letzten gro\u00dfen und blutigen Christenverfolgung unter Diokletian ab dem Jahr 303 n. Chr. (wobei christliche Kirchen zerst\u00f6rt wurden, Christen aus dem Reichsdienst entfernt wurden und es zu mehreren Hinrichtungen kam) machte deutlich, dass das Christentum nicht gewaltsam zu vernichten bzw. nicht mehr ernsthaft zur\u00fcckzudr\u00e4ngen war. Die entsprechenden Lehren zogen die Kaiser Galerius und vor allem Konstantin der Gro\u00dfe: Das Toleranzedikt des Galerius 311 n. Chr. und die Mail\u00e4nder Vereinbarung 313 n. Chr. Konstantins und des Licinius erlaubten die freie Religionsaus\u00fcbung ''aller Religionen'', auch der christlichen. Konstantin f\u00f6rderte sogar die Kirche und Bisch\u00f6fe und lie\u00df seine Kinder im christlichen Glauben erziehen (Konstantinische Wende). Da das Christentum stets die Monarchie als gottgewollte Herrschaftsform auf Erden gepredigt hatte, erkannte man nun wohl zudem das Potential, das stets prek\u00e4re Kaisertum religi\u00f6s neu zu legitimieren . Die kurze Herrschaft des Kaisers Julian (361\u2013363 n. Chr.) bedeutete dagegen nur eine kurzfristige Beg\u00fcnstigung des alten Glaubens unter neuplatonischen Vorzeichen. Der christliche Glaube kannte gegen\u00fcber den traditionellen G\u00f6tterkulten nur vor\u00fcbergehend Toleranz. Sp\u00e4testens Kaiser Gratian legte (wohl 382) das Amt des ''pontifex maximus'' ab, 380 n. Chr. erkl\u00e4rte Kaiser Theodosius I. das trinitarische Christentum (faktisch) zur Staatsreligion und verbot 391/392 n. Chr. die Aus\u00fcbung aller heidnischen Kulte. Von staatlicher Seite gab es zun\u00e4chst aber kaum Bestrebungen, dieses Verbot auch faktisch fl\u00e4chendeckend umzusetzen, offizielle Ma\u00dfnahmen gegen die Altgl\u00e4ubigen blieben die Ausnahme. Doch wurden bis ins Fr\u00fchmittelalter hinein heidnische Tempel von M\u00f6nchen und \u201eheiligen M\u00e4nnern\u201c, die sich zusammengeschlossen hatten, zerst\u00f6rt, aufgegebene Tempel wurden (meist nach einer l\u00e4ngeren Nutzungspause) in christliche Geb\u00e4ude umfunktioniert und bisweilen einflussreiche Pers\u00f6nlichkeiten als heimliche Heiden verfolgt. Privath\u00e4user wurden mit dem Ziel der Vernichtung nicht-christlicher religi\u00f6ser Gegenst\u00e4nde, insbesondere B\u00fcchern (die Hintergr\u00fcnde sind strittig), durchsucht. Die Zeit um 400 wird oft als ein H\u00f6hepunkt der \u201eReligionsk\u00e4mpfe\u201c zwischen Christentum und paganen Glaubensvorstellungen betrachtet. Allerdings sind die Hintergr\u00fcnde oft nicht ganz klar. In der neueren Forschung ist es umstritten, ob Christen und Pagane sich an der Wende vom 4. zum 5. Jahrhundert derart feindlich gegen\u00fcberstanden, wie oft angenommen. Zuletzt hat Alan Cameron in einer umfassenden Studie argumentiert, dass diese Gegens\u00e4tze im sp\u00e4ten 4. Jahrhundert nicht immer so scharf ausgepr\u00e4gt waren wie oft angenommen; es sei beispielsweise unzutreffend, dass die Pflege der klassischen Bildung f\u00fcr Christen angeblich keine gr\u00f6\u00dfere Bedeutung hatte und hingegen \u00fcberzeugte Pagane das als Ausdruck ihrer religi\u00f6sen \u00dcberzeugung betrieben. Pagane Literatur wurde denn auch von Christen weiter gelesen und blieb dank der Kopiert\u00e4tigkeit fr\u00fchmittelalterlicher M\u00f6nche zumindest in Teilen erhalten. Das Christentum besetzte das Feld der heidnischen Kulte, indem es in synkretistischer Tradition von ihnen bestimmte Br\u00e4uche oder Festtage \u00fcbernahm (so den 25. Dezember von Sol invictus). Der entscheidende Schub in der Christianisierung der Amts- und Bildungstr\u00e4ger erfolgte wohl bereits in der Zeit zwischen den 360er und 380er Jahren. Die gleichwohl beharrliche Lebendigkeit des Heidentums, wenn auch nach 400 nur noch von einer immer kleiner werdenden Minderheit praktiziert, spiegelte sich im Streit um den von Augustus im Senat aufgestellten Victoria-Altar, der zum Symbol f\u00fcr den alten Glauben wurde; Altar und Statue wurden von 357 bis 394 n. Chr. unter Protesten mehrfach entfernt, aber auch wieder zur\u00fcckgeholt (siehe Streit um den Victoriaaltar). In Rom gab es um 400 offenbar eine kleine Gruppe altgl\u00e4ubiger Senatoren, die einen radikalen Bruch mit der Vergangenheit bef\u00fcrchteten und das antike Erbe als R\u00fcckbesinnung auf das pagane Erbe Roms bewahren wollten. Seit dem Beginn des 5. Jahrhunderts konvertierten aber auch diese Senatoren \u2013 ob aus \u00dcberzeugung, aus Opportunismus oder auch aufgrund von Sanktionen \u2013 zunehmend zum Christentum. Dennoch sollte es noch mehrere Generationen dauern, bis das Christentum fest in allen Bev\u00f6lkerungsschichten und allen Regionen verankert worden war. Reste des Heidentums hielten sich im Osten an den Universit\u00e4ten von Athen und Alexandria, sowie in Italien und Gallien insbesondere in l\u00e4ndlichen Regionen, abseits des Zugriffs der Obrigkeit. Die \u00dcbertragung des Begriffs ''paganus'' (bereits in der Antike irrt\u00fcmlich als \u201eLandbewohner\u201c erkl\u00e4rt) auf die Heiden entsprang diesem Umstand. Vereinzelt wurden noch im 5. Jahrhundert kleinere heidnische Tempel errichtet. Erst 494 n. Chr. erreichte Papst Gelasius I., dass die ''lupercalia'' als letzter \u00f6ffentlich geduldeter Rest des altr\u00f6mischen Kultes aufgehoben wurden. Gregor von Tours berichtet, dass um 570 n. Chr. im Umland von Trier noch immer der Diana geopfert wurde. Noch 599 n. Chr. gab Papst Gregor der Gro\u00dfe Order, die zahlreichen Heiden Sardiniens zum \u00dcbertritt zum Christentum zu zwingen: In Ostrom wurden die letzten altr\u00f6mischen Riten Ende des 7. Jahrhunderts als heidnisch verboten, nachdem bereits 537 das letzte offiziell geduldete pagane Heiligtum in Philae geschlossen worden war. Etwa um dieselbe Zeit befahl Kaiser Justinian, dass jedes Kind getauft werden m\u00fcsse; Apostasie vom Christentum war nun ein Kapitalverbrechen. In Syrien, wo es im sp\u00e4ten 6. Jahrhundert sogar zu Aufst\u00e4nden der Anh\u00e4nger griechisch-syrischer Religionen gekommen war, stie\u00dfen aber auch noch die arabischen Eroberer nach 636 lokal auf \u201eHeiden\u201c, so etwa in Harran und Baalbek", "paragraph_answer": "R\u00f6mische_Religion === Sp\u00e4tantike (4. bis 6. Jahrhundert n. Chr.) === Diokletian, der als der erste sp\u00e4tantike Kaiser gilt, nannte sich selbst ''Iovius'' und stellte sich damit demonstrativ unter den Schutz Jupiters. Unter seiner Herrschaft wurden die traditionellen Kulte ebenso wie der ''Sol Invictus Mithras'' noch einmal stark gef\u00f6rdert. Dies f\u00fchrte zu Ma\u00dfnahmen gegen die beiden Religionen, die mit dem Polytheismus unvereinbar zu sein schienen: der Manich\u00e4ismus und das Christentum. Im Gegensatz zu den meisten anderen Religionen und zum Synkretismus f\u00fchrte der wachsende Ausschlie\u00dflichkeitsanspruch des Christentums zur Verweigerung gegen\u00fcber dem Kaiserkult und damit der r\u00f6mischen Autorit\u00e4t, woraus fr\u00fch die periodischen Christenverfolgungen resultiert hatten. Der Misserfolg der letzten gro\u00dfen und blutigen Christenverfolgung unter Diokletian ab dem Jahr 303 n. Chr. (wobei christliche Kirchen zerst\u00f6rt wurden, Christen aus dem Reichsdienst entfernt wurden und es zu mehreren Hinrichtungen kam) machte deutlich, dass das Christentum nicht gewaltsam zu vernichten bzw. nicht mehr ernsthaft zur\u00fcckzudr\u00e4ngen war. Die entsprechenden Lehren zogen die Kaiser Galerius und vor allem Konstantin der Gro\u00dfe: Das Toleranzedikt des Galerius 311 n. Chr. und die Mail\u00e4nder Vereinbarung 313 n. Chr. Konstantins und des Licinius erlaubten die freie Religionsaus\u00fcbung ''aller Religionen'', auch der christlichen. Konstantin f\u00f6rderte sogar die Kirche und Bisch\u00f6fe und lie\u00df seine Kinder im christlichen Glauben erziehen (Konstantinische Wende). Da das Christentum stets die Monarchie als gottgewollte Herrschaftsform auf Erden gepredigt hatte, erkannte man nun wohl zudem das Potential, das stets prek\u00e4re Kaisertum religi\u00f6s neu zu legitimieren . Die kurze Herrschaft des Kaisers Julian (361\u2013363 n. Chr.) bedeutete dagegen nur eine kurzfristige Beg\u00fcnstigung des alten Glaubens unter neuplatonischen Vorzeichen. Der christliche Glaube kannte gegen\u00fcber den traditionellen G\u00f6tterkulten nur vor\u00fcbergehend Toleranz. Sp\u00e4testens Kaiser Gratian legte (wohl 382) das Amt des ''pontifex maximus'' ab, 380 n. Chr. erkl\u00e4rte Kaiser Theodosius I. das trinitarische Christentum (faktisch) zur Staatsreligion und verbot 391/392 n. Chr. die Aus\u00fcbung aller heidnischen Kulte. Von staatlicher Seite gab es zun\u00e4chst aber kaum Bestrebungen, dieses Verbot auch faktisch fl\u00e4chendeckend umzusetzen, offizielle Ma\u00dfnahmen gegen die Altgl\u00e4ubigen blieben die Ausnahme. Doch wurden bis ins Fr\u00fchmittelalter hinein heidnische Tempel von M\u00f6nchen und \u201eheiligen M\u00e4nnern\u201c, die sich zusammengeschlossen hatten, zerst\u00f6rt, aufgegebene Tempel wurden (meist nach einer l\u00e4ngeren Nutzungspause) in christliche Geb\u00e4ude umfunktioniert und bisweilen einflussreiche Pers\u00f6nlichkeiten als heimliche Heiden verfolgt. Privath\u00e4user wurden mit dem Ziel der Vernichtung nicht-christlicher religi\u00f6ser Gegenst\u00e4nde, insbesondere B\u00fcchern (die Hintergr\u00fcnde sind strittig), durchsucht. Die Zeit um 400 wird oft als ein H\u00f6hepunkt der \u201eReligionsk\u00e4mpfe\u201c zwischen Christentum und paganen Glaubensvorstellungen betrachtet. Allerdings sind die Hintergr\u00fcnde oft nicht ganz klar. In der neueren Forschung ist es umstritten, ob Christen und Pagane sich an der Wende vom 4. zum 5. Jahrhundert derart feindlich gegen\u00fcberstanden, wie oft angenommen. Zuletzt hat Alan Cameron in einer umfassenden Studie argumentiert, dass diese Gegens\u00e4tze im sp\u00e4ten 4. Jahrhundert nicht immer so scharf ausgepr\u00e4gt waren wie oft angenommen; es sei beispielsweise unzutreffend, dass die Pflege der klassischen Bildung f\u00fcr Christen angeblich keine gr\u00f6\u00dfere Bedeutung hatte und hingegen \u00fcberzeugte Pagane das als Ausdruck ihrer religi\u00f6sen \u00dcberzeugung betrieben. Pagane Literatur wurde denn auch von Christen weiter gelesen und blieb dank der Kopiert\u00e4tigkeit fr\u00fchmittelalterlicher M\u00f6nche zumindest in Teilen erhalten. Das Christentum besetzte das Feld der heidnischen Kulte, indem es in synkretistischer Tradition von ihnen bestimmte Br\u00e4uche oder Festtage \u00fcbernahm (so den 25. Dezember von Sol invictus). Der entscheidende Schub in der Christianisierung der Amts- und Bildungstr\u00e4ger erfolgte wohl bereits in der Zeit zwischen den 360er und 380er Jahren. Die gleichwohl beharrliche Lebendigkeit des Heidentums, wenn auch nach 400 nur noch von einer immer kleiner werdenden Minderheit praktiziert, spiegelte sich im Streit um den von Augustus im Senat aufgestellten Victoria-Altar, der zum Symbol f\u00fcr den alten Glauben wurde; Altar und Statue wurden von 357 bis 394 n. Chr. unter Protesten mehrfach entfernt, aber auch wieder zur\u00fcckgeholt (siehe Streit um den Victoriaaltar). In Rom gab es um 400 offenbar eine kleine Gruppe altgl\u00e4ubiger Senatoren, die einen radikalen Bruch mit der Vergangenheit bef\u00fcrchteten und das antike Erbe als R\u00fcckbesinnung auf das pagane Erbe Roms bewahren wollten. Seit dem Beginn des 5. Jahrhunderts konvertierten aber auch diese Senatoren \u2013 ob aus \u00dcberzeugung, aus Opportunismus oder auch aufgrund von Sanktionen \u2013 zunehmend zum Christentum. Dennoch sollte es noch mehrere Generationen dauern, bis das Christentum fest in allen Bev\u00f6lkerungsschichten und allen Regionen verankert worden war. Reste des Heidentums hielten sich im Osten an den Universit\u00e4ten von Athen und Alexandria, sowie in Italien und Gallien insbesondere in l\u00e4ndlichen Regionen, abseits des Zugriffs der Obrigkeit. Die \u00dcbertragung des Begriffs ''paganus'' (bereits in der Antike irrt\u00fcmlich als \u201eLandbewohner\u201c erkl\u00e4rt) auf die Heiden entsprang diesem Umstand. Vereinzelt wurden noch im 5. Jahrhundert kleinere heidnische Tempel errichtet. Erst 494 n. Chr. erreichte Papst Gelasius I., dass die ''lupercalia'' als letzter \u00f6ffentlich geduldeter Rest des altr\u00f6mischen Kultes aufgehoben wurden. Gregor von Tours berichtet, dass um 570 n. Chr. im Umland von Trier noch immer der Diana geopfert wurde. Noch 599 n. Chr. gab Papst Gregor der Gro\u00dfe Order, die zahlreichen Heiden Sardiniens zum \u00dcbertritt zum Christentum zu zwingen: In Ostrom wurden die letzten altr\u00f6mischen Riten Ende des 7. Jahrhunderts als heidnisch verboten, nachdem bereits 537 das letzte offiziell geduldete pagane Heiligtum in Philae geschlossen worden war. Etwa um dieselbe Zeit befahl Kaiser Justinian, dass jedes Kind getauft werden m\u00fcsse; Apostasie vom Christentum war nun ein Kapitalverbrechen. In Syrien, wo es im sp\u00e4ten 6. Jahrhundert sogar zu Aufst\u00e4nden der Anh\u00e4nger griechisch-syrischer Religionen gekommen war, stie\u00dfen aber auch noch die arabischen Eroberer nach 636 lokal auf \u201eHeiden\u201c, so etwa in Harran und Baalbek", "sentence_answer": "Da das Christentum stets die Monarchie als gottgewollte Herrschaftsform auf Erden gepredigt hatte, erkannte man nun wohl zudem das Potential, das stets prek\u00e4re Kaisertum religi\u00f6s neu zu legitimieren .", "paragraph_id": 41427} {"question": "Ab wann war im R\u00f6mischen Reich die freie Aus\u00fcbung aller Religionen erlaubt?", "paragraph": "R\u00f6mische_Religion\n\n=== Sp\u00e4tantike (4. bis 6. Jahrhundert n. Chr.) ===\nDiokletian, der als der erste sp\u00e4tantike Kaiser gilt, nannte sich selbst ''Iovius'' und stellte sich damit demonstrativ unter den Schutz Jupiters. Unter seiner Herrschaft wurden die traditionellen Kulte ebenso wie der ''Sol Invictus Mithras'' noch einmal stark gef\u00f6rdert. 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Chr. und die Mail\u00e4nder Vereinbarung 313 n. Chr. Konstantins und des Licinius erlaubten die freie Religionsaus\u00fcbung ''aller Religionen'', auch der christlichen. Konstantin f\u00f6rderte sogar die Kirche und Bisch\u00f6fe und lie\u00df seine Kinder im christlichen Glauben erziehen (Konstantinische Wende). Da das Christentum stets die Monarchie als gottgewollte Herrschaftsform auf Erden gepredigt hatte, erkannte man nun wohl zudem das Potential, das stets prek\u00e4re Kaisertum religi\u00f6s neu zu legitimieren. Die kurze Herrschaft des Kaisers Julian (361\u2013363 n. Chr.) bedeutete dagegen nur eine kurzfristige Beg\u00fcnstigung des alten Glaubens unter neuplatonischen Vorzeichen.\nDer christliche Glaube kannte gegen\u00fcber den traditionellen G\u00f6tterkulten nur vor\u00fcbergehend Toleranz. Sp\u00e4testens Kaiser Gratian legte (wohl 382) das Amt des ''pontifex maximus'' ab, 380 n. Chr. erkl\u00e4rte Kaiser Theodosius I. das trinitarische Christentum (faktisch) zur Staatsreligion und verbot 391/392 n. Chr. die Aus\u00fcbung aller heidnischen Kulte. Von staatlicher Seite gab es zun\u00e4chst aber kaum Bestrebungen, dieses Verbot auch faktisch fl\u00e4chendeckend umzusetzen, offizielle Ma\u00dfnahmen gegen die Altgl\u00e4ubigen blieben die Ausnahme. Doch wurden bis ins Fr\u00fchmittelalter hinein heidnische Tempel von M\u00f6nchen und \u201eheiligen M\u00e4nnern\u201c, die sich zusammengeschlossen hatten, zerst\u00f6rt, aufgegebene Tempel wurden (meist nach einer l\u00e4ngeren Nutzungspause) in christliche Geb\u00e4ude umfunktioniert und bisweilen einflussreiche Pers\u00f6nlichkeiten als heimliche Heiden verfolgt. Privath\u00e4user wurden mit dem Ziel der Vernichtung nicht-christlicher religi\u00f6ser Gegenst\u00e4nde, insbesondere B\u00fcchern (die Hintergr\u00fcnde sind strittig), durchsucht.\nDie Zeit um 400 wird oft als ein H\u00f6hepunkt der \u201eReligionsk\u00e4mpfe\u201c zwischen Christentum und paganen Glaubensvorstellungen betrachtet. Allerdings sind die Hintergr\u00fcnde oft nicht ganz klar. In der neueren Forschung ist es umstritten, ob Christen und Pagane sich an der Wende vom 4. zum 5. Jahrhundert derart feindlich gegen\u00fcberstanden, wie oft angenommen. Zuletzt hat Alan Cameron in einer umfassenden Studie argumentiert, dass diese Gegens\u00e4tze im sp\u00e4ten 4. Jahrhundert nicht immer so scharf ausgepr\u00e4gt waren wie oft angenommen; es sei beispielsweise unzutreffend, dass die Pflege der klassischen Bildung f\u00fcr Christen angeblich keine gr\u00f6\u00dfere Bedeutung hatte und hingegen \u00fcberzeugte Pagane das als Ausdruck ihrer religi\u00f6sen \u00dcberzeugung betrieben. Pagane Literatur wurde denn auch von Christen weiter gelesen und blieb dank der Kopiert\u00e4tigkeit fr\u00fchmittelalterlicher M\u00f6nche zumindest in Teilen erhalten. Das Christentum besetzte das Feld der heidnischen Kulte, indem es in synkretistischer Tradition von ihnen bestimmte Br\u00e4uche oder Festtage \u00fcbernahm (so den 25. Dezember von Sol invictus).\nDer entscheidende Schub in der Christianisierung der Amts- und Bildungstr\u00e4ger erfolgte wohl bereits in der Zeit zwischen den 360er und 380er Jahren. Die gleichwohl beharrliche Lebendigkeit des Heidentums, wenn auch nach 400 nur noch von einer immer kleiner werdenden Minderheit praktiziert, spiegelte sich im Streit um den von Augustus im Senat aufgestellten Victoria-Altar, der zum Symbol f\u00fcr den alten Glauben wurde; Altar und Statue wurden von 357 bis 394 n. Chr. unter Protesten mehrfach entfernt, aber auch wieder zur\u00fcckgeholt (siehe Streit um den Victoriaaltar). In Rom gab es um 400 offenbar eine kleine Gruppe altgl\u00e4ubiger Senatoren, die einen radikalen Bruch mit der Vergangenheit bef\u00fcrchteten und das antike Erbe als R\u00fcckbesinnung auf das pagane Erbe Roms bewahren wollten. Seit dem Beginn des 5. Jahrhunderts konvertierten aber auch diese Senatoren \u2013 ob aus \u00dcberzeugung, aus Opportunismus oder auch aufgrund von Sanktionen \u2013 zunehmend zum Christentum. Dennoch sollte es noch mehrere Generationen dauern, bis das Christentum fest in allen Bev\u00f6lkerungsschichten und allen Regionen verankert worden war. Reste des Heidentums hielten sich im Osten an den Universit\u00e4ten von Athen und Alexandria, sowie in Italien und Gallien insbesondere in l\u00e4ndlichen Regionen, abseits des Zugriffs der Obrigkeit. Die \u00dcbertragung des Begriffs ''paganus'' (bereits in der Antike irrt\u00fcmlich als \u201eLandbewohner\u201c erkl\u00e4rt) auf die Heiden entsprang diesem Umstand. Vereinzelt wurden noch im 5. Jahrhundert kleinere heidnische Tempel errichtet. Erst 494 n. Chr. erreichte Papst Gelasius I., dass die ''lupercalia'' als letzter \u00f6ffentlich geduldeter Rest des altr\u00f6mischen Kultes aufgehoben wurden. Gregor von Tours berichtet, dass um 570 n. Chr. im Umland von Trier noch immer der Diana geopfert wurde. Noch 599 n. Chr. gab Papst Gregor der Gro\u00dfe Order, die zahlreichen Heiden Sardiniens zum \u00dcbertritt zum Christentum zu zwingen:\nIn Ostrom wurden die letzten altr\u00f6mischen Riten Ende des 7. Jahrhunderts als heidnisch verboten, nachdem bereits 537 das letzte offiziell geduldete pagane Heiligtum in Philae geschlossen worden war. Etwa um dieselbe Zeit befahl Kaiser Justinian, dass jedes Kind getauft werden m\u00fcsse; Apostasie vom Christentum war nun ein Kapitalverbrechen. In Syrien, wo es im sp\u00e4ten 6. Jahrhundert sogar zu Aufst\u00e4nden der Anh\u00e4nger griechisch-syrischer Religionen gekommen war, stie\u00dfen aber auch noch die arabischen Eroberer nach 636 lokal auf \u201eHeiden\u201c, so etwa in Harran und Baalbek", "answer": "313 n. Chr.", "sentence": "Das Toleranzedikt des Galerius 311 n. Chr. und die Mail\u00e4nder Vereinbarung 313 n. Chr. 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Da das Christentum stets die Monarchie als gottgewollte Herrschaftsform auf Erden gepredigt hatte, erkannte man nun wohl zudem das Potential, das stets prek\u00e4re Kaisertum religi\u00f6s neu zu legitimieren. Die kurze Herrschaft des Kaisers Julian (361\u2013363 n. Chr.) bedeutete dagegen nur eine kurzfristige Beg\u00fcnstigung des alten Glaubens unter neuplatonischen Vorzeichen. Der christliche Glaube kannte gegen\u00fcber den traditionellen G\u00f6tterkulten nur vor\u00fcbergehend Toleranz. Sp\u00e4testens Kaiser Gratian legte (wohl 382) das Amt des ''pontifex maximus'' ab, 380 n. Chr. erkl\u00e4rte Kaiser Theodosius I. das trinitarische Christentum (faktisch) zur Staatsreligion und verbot 391/392 n. Chr. die Aus\u00fcbung aller heidnischen Kulte. Von staatlicher Seite gab es zun\u00e4chst aber kaum Bestrebungen, dieses Verbot auch faktisch fl\u00e4chendeckend umzusetzen, offizielle Ma\u00dfnahmen gegen die Altgl\u00e4ubigen blieben die Ausnahme. Doch wurden bis ins Fr\u00fchmittelalter hinein heidnische Tempel von M\u00f6nchen und \u201eheiligen M\u00e4nnern\u201c, die sich zusammengeschlossen hatten, zerst\u00f6rt, aufgegebene Tempel wurden (meist nach einer l\u00e4ngeren Nutzungspause) in christliche Geb\u00e4ude umfunktioniert und bisweilen einflussreiche Pers\u00f6nlichkeiten als heimliche Heiden verfolgt. Privath\u00e4user wurden mit dem Ziel der Vernichtung nicht-christlicher religi\u00f6ser Gegenst\u00e4nde, insbesondere B\u00fcchern (die Hintergr\u00fcnde sind strittig), durchsucht. Die Zeit um 400 wird oft als ein H\u00f6hepunkt der \u201eReligionsk\u00e4mpfe\u201c zwischen Christentum und paganen Glaubensvorstellungen betrachtet. Allerdings sind die Hintergr\u00fcnde oft nicht ganz klar. In der neueren Forschung ist es umstritten, ob Christen und Pagane sich an der Wende vom 4. zum 5. Jahrhundert derart feindlich gegen\u00fcberstanden, wie oft angenommen. Zuletzt hat Alan Cameron in einer umfassenden Studie argumentiert, dass diese Gegens\u00e4tze im sp\u00e4ten 4. Jahrhundert nicht immer so scharf ausgepr\u00e4gt waren wie oft angenommen; es sei beispielsweise unzutreffend, dass die Pflege der klassischen Bildung f\u00fcr Christen angeblich keine gr\u00f6\u00dfere Bedeutung hatte und hingegen \u00fcberzeugte Pagane das als Ausdruck ihrer religi\u00f6sen \u00dcberzeugung betrieben. Pagane Literatur wurde denn auch von Christen weiter gelesen und blieb dank der Kopiert\u00e4tigkeit fr\u00fchmittelalterlicher M\u00f6nche zumindest in Teilen erhalten. Das Christentum besetzte das Feld der heidnischen Kulte, indem es in synkretistischer Tradition von ihnen bestimmte Br\u00e4uche oder Festtage \u00fcbernahm (so den 25. Dezember von Sol invictus). Der entscheidende Schub in der Christianisierung der Amts- und Bildungstr\u00e4ger erfolgte wohl bereits in der Zeit zwischen den 360er und 380er Jahren. Die gleichwohl beharrliche Lebendigkeit des Heidentums, wenn auch nach 400 nur noch von einer immer kleiner werdenden Minderheit praktiziert, spiegelte sich im Streit um den von Augustus im Senat aufgestellten Victoria-Altar, der zum Symbol f\u00fcr den alten Glauben wurde; Altar und Statue wurden von 357 bis 394 n. Chr. unter Protesten mehrfach entfernt, aber auch wieder zur\u00fcckgeholt (siehe Streit um den Victoriaaltar). In Rom gab es um 400 offenbar eine kleine Gruppe altgl\u00e4ubiger Senatoren, die einen radikalen Bruch mit der Vergangenheit bef\u00fcrchteten und das antike Erbe als R\u00fcckbesinnung auf das pagane Erbe Roms bewahren wollten. Seit dem Beginn des 5. Jahrhunderts konvertierten aber auch diese Senatoren \u2013 ob aus \u00dcberzeugung, aus Opportunismus oder auch aufgrund von Sanktionen \u2013 zunehmend zum Christentum. Dennoch sollte es noch mehrere Generationen dauern, bis das Christentum fest in allen Bev\u00f6lkerungsschichten und allen Regionen verankert worden war. Reste des Heidentums hielten sich im Osten an den Universit\u00e4ten von Athen und Alexandria, sowie in Italien und Gallien insbesondere in l\u00e4ndlichen Regionen, abseits des Zugriffs der Obrigkeit. Die \u00dcbertragung des Begriffs ''paganus'' (bereits in der Antike irrt\u00fcmlich als \u201eLandbewohner\u201c erkl\u00e4rt) auf die Heiden entsprang diesem Umstand. Vereinzelt wurden noch im 5. Jahrhundert kleinere heidnische Tempel errichtet. Erst 494 n. Chr. erreichte Papst Gelasius I., dass die ''lupercalia'' als letzter \u00f6ffentlich geduldeter Rest des altr\u00f6mischen Kultes aufgehoben wurden. Gregor von Tours berichtet, dass um 570 n. Chr. im Umland von Trier noch immer der Diana geopfert wurde. Noch 599 n. Chr. gab Papst Gregor der Gro\u00dfe Order, die zahlreichen Heiden Sardiniens zum \u00dcbertritt zum Christentum zu zwingen: In Ostrom wurden die letzten altr\u00f6mischen Riten Ende des 7. Jahrhunderts als heidnisch verboten, nachdem bereits 537 das letzte offiziell geduldete pagane Heiligtum in Philae geschlossen worden war. Etwa um dieselbe Zeit befahl Kaiser Justinian, dass jedes Kind getauft werden m\u00fcsse; Apostasie vom Christentum war nun ein Kapitalverbrechen. In Syrien, wo es im sp\u00e4ten 6. Jahrhundert sogar zu Aufst\u00e4nden der Anh\u00e4nger griechisch-syrischer Religionen gekommen war, stie\u00dfen aber auch noch die arabischen Eroberer nach 636 lokal auf \u201eHeiden\u201c, so etwa in Harran und Baalbek", "paragraph_answer": "R\u00f6mische_Religion === Sp\u00e4tantike (4. bis 6. Jahrhundert n. Chr.) === Diokletian, der als der erste sp\u00e4tantike Kaiser gilt, nannte sich selbst ''Iovius'' und stellte sich damit demonstrativ unter den Schutz Jupiters. Unter seiner Herrschaft wurden die traditionellen Kulte ebenso wie der ''Sol Invictus Mithras'' noch einmal stark gef\u00f6rdert. Dies f\u00fchrte zu Ma\u00dfnahmen gegen die beiden Religionen, die mit dem Polytheismus unvereinbar zu sein schienen: der Manich\u00e4ismus und das Christentum. Im Gegensatz zu den meisten anderen Religionen und zum Synkretismus f\u00fchrte der wachsende Ausschlie\u00dflichkeitsanspruch des Christentums zur Verweigerung gegen\u00fcber dem Kaiserkult und damit der r\u00f6mischen Autorit\u00e4t, woraus fr\u00fch die periodischen Christenverfolgungen resultiert hatten. Der Misserfolg der letzten gro\u00dfen und blutigen Christenverfolgung unter Diokletian ab dem Jahr 303 n. Chr. (wobei christliche Kirchen zerst\u00f6rt wurden, Christen aus dem Reichsdienst entfernt wurden und es zu mehreren Hinrichtungen kam) machte deutlich, dass das Christentum nicht gewaltsam zu vernichten bzw. nicht mehr ernsthaft zur\u00fcckzudr\u00e4ngen war. Die entsprechenden Lehren zogen die Kaiser Galerius und vor allem Konstantin der Gro\u00dfe: Das Toleranzedikt des Galerius 311 n. Chr. und die Mail\u00e4nder Vereinbarung 313 n. Chr. Konstantins und des Licinius erlaubten die freie Religionsaus\u00fcbung ''aller Religionen'', auch der christlichen. Konstantin f\u00f6rderte sogar die Kirche und Bisch\u00f6fe und lie\u00df seine Kinder im christlichen Glauben erziehen (Konstantinische Wende). Da das Christentum stets die Monarchie als gottgewollte Herrschaftsform auf Erden gepredigt hatte, erkannte man nun wohl zudem das Potential, das stets prek\u00e4re Kaisertum religi\u00f6s neu zu legitimieren. Die kurze Herrschaft des Kaisers Julian (361\u2013363 n. Chr.) bedeutete dagegen nur eine kurzfristige Beg\u00fcnstigung des alten Glaubens unter neuplatonischen Vorzeichen. Der christliche Glaube kannte gegen\u00fcber den traditionellen G\u00f6tterkulten nur vor\u00fcbergehend Toleranz. Sp\u00e4testens Kaiser Gratian legte (wohl 382) das Amt des ''pontifex maximus'' ab, 380 n. Chr. erkl\u00e4rte Kaiser Theodosius I. das trinitarische Christentum (faktisch) zur Staatsreligion und verbot 391/392 n. Chr. die Aus\u00fcbung aller heidnischen Kulte. Von staatlicher Seite gab es zun\u00e4chst aber kaum Bestrebungen, dieses Verbot auch faktisch fl\u00e4chendeckend umzusetzen, offizielle Ma\u00dfnahmen gegen die Altgl\u00e4ubigen blieben die Ausnahme. Doch wurden bis ins Fr\u00fchmittelalter hinein heidnische Tempel von M\u00f6nchen und \u201eheiligen M\u00e4nnern\u201c, die sich zusammengeschlossen hatten, zerst\u00f6rt, aufgegebene Tempel wurden (meist nach einer l\u00e4ngeren Nutzungspause) in christliche Geb\u00e4ude umfunktioniert und bisweilen einflussreiche Pers\u00f6nlichkeiten als heimliche Heiden verfolgt. Privath\u00e4user wurden mit dem Ziel der Vernichtung nicht-christlicher religi\u00f6ser Gegenst\u00e4nde, insbesondere B\u00fcchern (die Hintergr\u00fcnde sind strittig), durchsucht. Die Zeit um 400 wird oft als ein H\u00f6hepunkt der \u201eReligionsk\u00e4mpfe\u201c zwischen Christentum und paganen Glaubensvorstellungen betrachtet. Allerdings sind die Hintergr\u00fcnde oft nicht ganz klar. In der neueren Forschung ist es umstritten, ob Christen und Pagane sich an der Wende vom 4. zum 5. Jahrhundert derart feindlich gegen\u00fcberstanden, wie oft angenommen. Zuletzt hat Alan Cameron in einer umfassenden Studie argumentiert, dass diese Gegens\u00e4tze im sp\u00e4ten 4. Jahrhundert nicht immer so scharf ausgepr\u00e4gt waren wie oft angenommen; es sei beispielsweise unzutreffend, dass die Pflege der klassischen Bildung f\u00fcr Christen angeblich keine gr\u00f6\u00dfere Bedeutung hatte und hingegen \u00fcberzeugte Pagane das als Ausdruck ihrer religi\u00f6sen \u00dcberzeugung betrieben. Pagane Literatur wurde denn auch von Christen weiter gelesen und blieb dank der Kopiert\u00e4tigkeit fr\u00fchmittelalterlicher M\u00f6nche zumindest in Teilen erhalten. Das Christentum besetzte das Feld der heidnischen Kulte, indem es in synkretistischer Tradition von ihnen bestimmte Br\u00e4uche oder Festtage \u00fcbernahm (so den 25. Dezember von Sol invictus). Der entscheidende Schub in der Christianisierung der Amts- und Bildungstr\u00e4ger erfolgte wohl bereits in der Zeit zwischen den 360er und 380er Jahren. Die gleichwohl beharrliche Lebendigkeit des Heidentums, wenn auch nach 400 nur noch von einer immer kleiner werdenden Minderheit praktiziert, spiegelte sich im Streit um den von Augustus im Senat aufgestellten Victoria-Altar, der zum Symbol f\u00fcr den alten Glauben wurde; Altar und Statue wurden von 357 bis 394 n. Chr. unter Protesten mehrfach entfernt, aber auch wieder zur\u00fcckgeholt (siehe Streit um den Victoriaaltar). In Rom gab es um 400 offenbar eine kleine Gruppe altgl\u00e4ubiger Senatoren, die einen radikalen Bruch mit der Vergangenheit bef\u00fcrchteten und das antike Erbe als R\u00fcckbesinnung auf das pagane Erbe Roms bewahren wollten. Seit dem Beginn des 5. Jahrhunderts konvertierten aber auch diese Senatoren \u2013 ob aus \u00dcberzeugung, aus Opportunismus oder auch aufgrund von Sanktionen \u2013 zunehmend zum Christentum. Dennoch sollte es noch mehrere Generationen dauern, bis das Christentum fest in allen Bev\u00f6lkerungsschichten und allen Regionen verankert worden war. Reste des Heidentums hielten sich im Osten an den Universit\u00e4ten von Athen und Alexandria, sowie in Italien und Gallien insbesondere in l\u00e4ndlichen Regionen, abseits des Zugriffs der Obrigkeit. Die \u00dcbertragung des Begriffs ''paganus'' (bereits in der Antike irrt\u00fcmlich als \u201eLandbewohner\u201c erkl\u00e4rt) auf die Heiden entsprang diesem Umstand. Vereinzelt wurden noch im 5. Jahrhundert kleinere heidnische Tempel errichtet. Erst 494 n. Chr. erreichte Papst Gelasius I., dass die ''lupercalia'' als letzter \u00f6ffentlich geduldeter Rest des altr\u00f6mischen Kultes aufgehoben wurden. Gregor von Tours berichtet, dass um 570 n. Chr. im Umland von Trier noch immer der Diana geopfert wurde. Noch 599 n. Chr. gab Papst Gregor der Gro\u00dfe Order, die zahlreichen Heiden Sardiniens zum \u00dcbertritt zum Christentum zu zwingen: In Ostrom wurden die letzten altr\u00f6mischen Riten Ende des 7. Jahrhunderts als heidnisch verboten, nachdem bereits 537 das letzte offiziell geduldete pagane Heiligtum in Philae geschlossen worden war. Etwa um dieselbe Zeit befahl Kaiser Justinian, dass jedes Kind getauft werden m\u00fcsse; Apostasie vom Christentum war nun ein Kapitalverbrechen. In Syrien, wo es im sp\u00e4ten 6. Jahrhundert sogar zu Aufst\u00e4nden der Anh\u00e4nger griechisch-syrischer Religionen gekommen war, stie\u00dfen aber auch noch die arabischen Eroberer nach 636 lokal auf \u201eHeiden\u201c, so etwa in Harran und Baalbek", "sentence_answer": "Das Toleranzedikt des Galerius 311 n. Chr. und die Mail\u00e4nder Vereinbarung 313 n. Chr. 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Im Gegensatz zu den meisten anderen Religionen und zum Synkretismus f\u00fchrte der wachsende Ausschlie\u00dflichkeitsanspruch des Christentums zur Verweigerung gegen\u00fcber dem Kaiserkult und damit der r\u00f6mischen Autorit\u00e4t, woraus fr\u00fch die periodischen Christenverfolgungen resultiert hatten.\nDer Misserfolg der letzten gro\u00dfen und blutigen Christenverfolgung unter Diokletian ab dem Jahr 303 n. Chr. (wobei christliche Kirchen zerst\u00f6rt wurden, Christen aus dem Reichsdienst entfernt wurden und es zu mehreren Hinrichtungen kam) machte deutlich, dass das Christentum nicht gewaltsam zu vernichten bzw. nicht mehr ernsthaft zur\u00fcckzudr\u00e4ngen war. Die entsprechenden Lehren zogen die Kaiser Galerius und vor allem Konstantin der Gro\u00dfe: Das Toleranzedikt des Galerius 311 n. Chr. und die Mail\u00e4nder Vereinbarung 313 n. Chr. Konstantins und des Licinius erlaubten die freie Religionsaus\u00fcbung ''aller Religionen'', auch der christlichen. Konstantin f\u00f6rderte sogar die Kirche und Bisch\u00f6fe und lie\u00df seine Kinder im christlichen Glauben erziehen (Konstantinische Wende). Da das Christentum stets die Monarchie als gottgewollte Herrschaftsform auf Erden gepredigt hatte, erkannte man nun wohl zudem das Potential, das stets prek\u00e4re Kaisertum religi\u00f6s neu zu legitimieren. Die kurze Herrschaft des Kaisers Julian (361\u2013363 n. Chr.) bedeutete dagegen nur eine kurzfristige Beg\u00fcnstigung des alten Glaubens unter neuplatonischen Vorzeichen.\nDer christliche Glaube kannte gegen\u00fcber den traditionellen G\u00f6tterkulten nur vor\u00fcbergehend Toleranz. Sp\u00e4testens Kaiser Gratian legte (wohl 382) das Amt des ''pontifex maximus'' ab, 380 n. Chr. erkl\u00e4rte Kaiser Theodosius I. das trinitarische Christentum (faktisch) zur Staatsreligion und verbot 391/392 n. Chr. die Aus\u00fcbung aller heidnischen Kulte. Von staatlicher Seite gab es zun\u00e4chst aber kaum Bestrebungen, dieses Verbot auch faktisch fl\u00e4chendeckend umzusetzen, offizielle Ma\u00dfnahmen gegen die Altgl\u00e4ubigen blieben die Ausnahme. Doch wurden bis ins Fr\u00fchmittelalter hinein heidnische Tempel von M\u00f6nchen und \u201eheiligen M\u00e4nnern\u201c, die sich zusammengeschlossen hatten, zerst\u00f6rt, aufgegebene Tempel wurden (meist nach einer l\u00e4ngeren Nutzungspause) in christliche Geb\u00e4ude umfunktioniert und bisweilen einflussreiche Pers\u00f6nlichkeiten als heimliche Heiden verfolgt. Privath\u00e4user wurden mit dem Ziel der Vernichtung nicht-christlicher religi\u00f6ser Gegenst\u00e4nde, insbesondere B\u00fcchern (die Hintergr\u00fcnde sind strittig), durchsucht.\nDie Zeit um 400 wird oft als ein H\u00f6hepunkt der \u201eReligionsk\u00e4mpfe\u201c zwischen Christentum und paganen Glaubensvorstellungen betrachtet. Allerdings sind die Hintergr\u00fcnde oft nicht ganz klar. In der neueren Forschung ist es umstritten, ob Christen und Pagane sich an der Wende vom 4. zum 5. Jahrhundert derart feindlich gegen\u00fcberstanden, wie oft angenommen. Zuletzt hat Alan Cameron in einer umfassenden Studie argumentiert, dass diese Gegens\u00e4tze im sp\u00e4ten 4. Jahrhundert nicht immer so scharf ausgepr\u00e4gt waren wie oft angenommen; es sei beispielsweise unzutreffend, dass die Pflege der klassischen Bildung f\u00fcr Christen angeblich keine gr\u00f6\u00dfere Bedeutung hatte und hingegen \u00fcberzeugte Pagane das als Ausdruck ihrer religi\u00f6sen \u00dcberzeugung betrieben. Pagane Literatur wurde denn auch von Christen weiter gelesen und blieb dank der Kopiert\u00e4tigkeit fr\u00fchmittelalterlicher M\u00f6nche zumindest in Teilen erhalten. Das Christentum besetzte das Feld der heidnischen Kulte, indem es in synkretistischer Tradition von ihnen bestimmte Br\u00e4uche oder Festtage \u00fcbernahm (so den 25. Dezember von Sol invictus).\nDer entscheidende Schub in der Christianisierung der Amts- und Bildungstr\u00e4ger erfolgte wohl bereits in der Zeit zwischen den 360er und 380er Jahren. Die gleichwohl beharrliche Lebendigkeit des Heidentums, wenn auch nach 400 nur noch von einer immer kleiner werdenden Minderheit praktiziert, spiegelte sich im Streit um den von Augustus im Senat aufgestellten Victoria-Altar, der zum Symbol f\u00fcr den alten Glauben wurde; Altar und Statue wurden von 357 bis 394 n. Chr. unter Protesten mehrfach entfernt, aber auch wieder zur\u00fcckgeholt (siehe Streit um den Victoriaaltar). In Rom gab es um 400 offenbar eine kleine Gruppe altgl\u00e4ubiger Senatoren, die einen radikalen Bruch mit der Vergangenheit bef\u00fcrchteten und das antike Erbe als R\u00fcckbesinnung auf das pagane Erbe Roms bewahren wollten. Seit dem Beginn des 5. Jahrhunderts konvertierten aber auch diese Senatoren \u2013 ob aus \u00dcberzeugung, aus Opportunismus oder auch aufgrund von Sanktionen \u2013 zunehmend zum Christentum. Dennoch sollte es noch mehrere Generationen dauern, bis das Christentum fest in allen Bev\u00f6lkerungsschichten und allen Regionen verankert worden war. Reste des Heidentums hielten sich im Osten an den Universit\u00e4ten von Athen und Alexandria, sowie in Italien und Gallien insbesondere in l\u00e4ndlichen Regionen, abseits des Zugriffs der Obrigkeit. Die \u00dcbertragung des Begriffs ''paganus'' (bereits in der Antike irrt\u00fcmlich als \u201eLandbewohner\u201c erkl\u00e4rt) auf die Heiden entsprang diesem Umstand. Vereinzelt wurden noch im 5. Jahrhundert kleinere heidnische Tempel errichtet. Erst 494 n. Chr. erreichte Papst Gelasius I., dass die ''lupercalia'' als letzter \u00f6ffentlich geduldeter Rest des altr\u00f6mischen Kultes aufgehoben wurden. Gregor von Tours berichtet, dass um 570 n. Chr. im Umland von Trier noch immer der Diana geopfert wurde. Noch 599 n. Chr. gab Papst Gregor der Gro\u00dfe Order, die zahlreichen Heiden Sardiniens zum \u00dcbertritt zum Christentum zu zwingen:\nIn Ostrom wurden die letzten altr\u00f6mischen Riten Ende des 7. Jahrhunderts als heidnisch verboten, nachdem bereits 537 das letzte offiziell geduldete pagane Heiligtum in Philae geschlossen worden war. Etwa um dieselbe Zeit befahl Kaiser Justinian, dass jedes Kind getauft werden m\u00fcsse; Apostasie vom Christentum war nun ein Kapitalverbrechen. In Syrien, wo es im sp\u00e4ten 6. Jahrhundert sogar zu Aufst\u00e4nden der Anh\u00e4nger griechisch-syrischer Religionen gekommen war, stie\u00dfen aber auch noch die arabischen Eroberer nach 636 lokal auf \u201eHeiden\u201c, so etwa in Harran und Baalbek", "answer": "380 n. Chr.", "sentence": "Sp\u00e4testens Kaiser Gratian legte (wohl 382) das Amt des ''pontifex maximus'' ab, 380 n. 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Im Gegensatz zu den meisten anderen Religionen und zum Synkretismus f\u00fchrte der wachsende Ausschlie\u00dflichkeitsanspruch des Christentums zur Verweigerung gegen\u00fcber dem Kaiserkult und damit der r\u00f6mischen Autorit\u00e4t, woraus fr\u00fch die periodischen Christenverfolgungen resultiert hatten. Der Misserfolg der letzten gro\u00dfen und blutigen Christenverfolgung unter Diokletian ab dem Jahr 303 n. Chr. (wobei christliche Kirchen zerst\u00f6rt wurden, Christen aus dem Reichsdienst entfernt wurden und es zu mehreren Hinrichtungen kam) machte deutlich, dass das Christentum nicht gewaltsam zu vernichten bzw. nicht mehr ernsthaft zur\u00fcckzudr\u00e4ngen war. Die entsprechenden Lehren zogen die Kaiser Galerius und vor allem Konstantin der Gro\u00dfe: Das Toleranzedikt des Galerius 311 n. Chr. und die Mail\u00e4nder Vereinbarung 313 n. Chr. Konstantins und des Licinius erlaubten die freie Religionsaus\u00fcbung ''aller Religionen'', auch der christlichen. Konstantin f\u00f6rderte sogar die Kirche und Bisch\u00f6fe und lie\u00df seine Kinder im christlichen Glauben erziehen (Konstantinische Wende). Da das Christentum stets die Monarchie als gottgewollte Herrschaftsform auf Erden gepredigt hatte, erkannte man nun wohl zudem das Potential, das stets prek\u00e4re Kaisertum religi\u00f6s neu zu legitimieren. Die kurze Herrschaft des Kaisers Julian (361\u2013363 n. Chr.) bedeutete dagegen nur eine kurzfristige Beg\u00fcnstigung des alten Glaubens unter neuplatonischen Vorzeichen. Der christliche Glaube kannte gegen\u00fcber den traditionellen G\u00f6tterkulten nur vor\u00fcbergehend Toleranz. Sp\u00e4testens Kaiser Gratian legte (wohl 382) das Amt des ''pontifex maximus'' ab, 380 n. Chr. erkl\u00e4rte Kaiser Theodosius I. das trinitarische Christentum (faktisch) zur Staatsreligion und verbot 391/392 n. Chr. die Aus\u00fcbung aller heidnischen Kulte. Von staatlicher Seite gab es zun\u00e4chst aber kaum Bestrebungen, dieses Verbot auch faktisch fl\u00e4chendeckend umzusetzen, offizielle Ma\u00dfnahmen gegen die Altgl\u00e4ubigen blieben die Ausnahme. Doch wurden bis ins Fr\u00fchmittelalter hinein heidnische Tempel von M\u00f6nchen und \u201eheiligen M\u00e4nnern\u201c, die sich zusammengeschlossen hatten, zerst\u00f6rt, aufgegebene Tempel wurden (meist nach einer l\u00e4ngeren Nutzungspause) in christliche Geb\u00e4ude umfunktioniert und bisweilen einflussreiche Pers\u00f6nlichkeiten als heimliche Heiden verfolgt. Privath\u00e4user wurden mit dem Ziel der Vernichtung nicht-christlicher religi\u00f6ser Gegenst\u00e4nde, insbesondere B\u00fcchern (die Hintergr\u00fcnde sind strittig), durchsucht. Die Zeit um 400 wird oft als ein H\u00f6hepunkt der \u201eReligionsk\u00e4mpfe\u201c zwischen Christentum und paganen Glaubensvorstellungen betrachtet. Allerdings sind die Hintergr\u00fcnde oft nicht ganz klar. In der neueren Forschung ist es umstritten, ob Christen und Pagane sich an der Wende vom 4. zum 5. Jahrhundert derart feindlich gegen\u00fcberstanden, wie oft angenommen. Zuletzt hat Alan Cameron in einer umfassenden Studie argumentiert, dass diese Gegens\u00e4tze im sp\u00e4ten 4. Jahrhundert nicht immer so scharf ausgepr\u00e4gt waren wie oft angenommen; es sei beispielsweise unzutreffend, dass die Pflege der klassischen Bildung f\u00fcr Christen angeblich keine gr\u00f6\u00dfere Bedeutung hatte und hingegen \u00fcberzeugte Pagane das als Ausdruck ihrer religi\u00f6sen \u00dcberzeugung betrieben. Pagane Literatur wurde denn auch von Christen weiter gelesen und blieb dank der Kopiert\u00e4tigkeit fr\u00fchmittelalterlicher M\u00f6nche zumindest in Teilen erhalten. Das Christentum besetzte das Feld der heidnischen Kulte, indem es in synkretistischer Tradition von ihnen bestimmte Br\u00e4uche oder Festtage \u00fcbernahm (so den 25. Dezember von Sol invictus). Der entscheidende Schub in der Christianisierung der Amts- und Bildungstr\u00e4ger erfolgte wohl bereits in der Zeit zwischen den 360er und 380er Jahren. Die gleichwohl beharrliche Lebendigkeit des Heidentums, wenn auch nach 400 nur noch von einer immer kleiner werdenden Minderheit praktiziert, spiegelte sich im Streit um den von Augustus im Senat aufgestellten Victoria-Altar, der zum Symbol f\u00fcr den alten Glauben wurde; Altar und Statue wurden von 357 bis 394 n. Chr. unter Protesten mehrfach entfernt, aber auch wieder zur\u00fcckgeholt (siehe Streit um den Victoriaaltar). In Rom gab es um 400 offenbar eine kleine Gruppe altgl\u00e4ubiger Senatoren, die einen radikalen Bruch mit der Vergangenheit bef\u00fcrchteten und das antike Erbe als R\u00fcckbesinnung auf das pagane Erbe Roms bewahren wollten. Seit dem Beginn des 5. Jahrhunderts konvertierten aber auch diese Senatoren \u2013 ob aus \u00dcberzeugung, aus Opportunismus oder auch aufgrund von Sanktionen \u2013 zunehmend zum Christentum. Dennoch sollte es noch mehrere Generationen dauern, bis das Christentum fest in allen Bev\u00f6lkerungsschichten und allen Regionen verankert worden war. Reste des Heidentums hielten sich im Osten an den Universit\u00e4ten von Athen und Alexandria, sowie in Italien und Gallien insbesondere in l\u00e4ndlichen Regionen, abseits des Zugriffs der Obrigkeit. Die \u00dcbertragung des Begriffs ''paganus'' (bereits in der Antike irrt\u00fcmlich als \u201eLandbewohner\u201c erkl\u00e4rt) auf die Heiden entsprang diesem Umstand. Vereinzelt wurden noch im 5. Jahrhundert kleinere heidnische Tempel errichtet. Erst 494 n. Chr. erreichte Papst Gelasius I., dass die ''lupercalia'' als letzter \u00f6ffentlich geduldeter Rest des altr\u00f6mischen Kultes aufgehoben wurden. Gregor von Tours berichtet, dass um 570 n. Chr. im Umland von Trier noch immer der Diana geopfert wurde. Noch 599 n. Chr. gab Papst Gregor der Gro\u00dfe Order, die zahlreichen Heiden Sardiniens zum \u00dcbertritt zum Christentum zu zwingen: In Ostrom wurden die letzten altr\u00f6mischen Riten Ende des 7. Jahrhunderts als heidnisch verboten, nachdem bereits 537 das letzte offiziell geduldete pagane Heiligtum in Philae geschlossen worden war. Etwa um dieselbe Zeit befahl Kaiser Justinian, dass jedes Kind getauft werden m\u00fcsse; Apostasie vom Christentum war nun ein Kapitalverbrechen. In Syrien, wo es im sp\u00e4ten 6. Jahrhundert sogar zu Aufst\u00e4nden der Anh\u00e4nger griechisch-syrischer Religionen gekommen war, stie\u00dfen aber auch noch die arabischen Eroberer nach 636 lokal auf \u201eHeiden\u201c, so etwa in Harran und Baalbek", "paragraph_answer": "R\u00f6mische_Religion === Sp\u00e4tantike (4. bis 6. Jahrhundert n. Chr.) === Diokletian, der als der erste sp\u00e4tantike Kaiser gilt, nannte sich selbst ''Iovius'' und stellte sich damit demonstrativ unter den Schutz Jupiters. Unter seiner Herrschaft wurden die traditionellen Kulte ebenso wie der ''Sol Invictus Mithras'' noch einmal stark gef\u00f6rdert. Dies f\u00fchrte zu Ma\u00dfnahmen gegen die beiden Religionen, die mit dem Polytheismus unvereinbar zu sein schienen: der Manich\u00e4ismus und das Christentum. Im Gegensatz zu den meisten anderen Religionen und zum Synkretismus f\u00fchrte der wachsende Ausschlie\u00dflichkeitsanspruch des Christentums zur Verweigerung gegen\u00fcber dem Kaiserkult und damit der r\u00f6mischen Autorit\u00e4t, woraus fr\u00fch die periodischen Christenverfolgungen resultiert hatten. Der Misserfolg der letzten gro\u00dfen und blutigen Christenverfolgung unter Diokletian ab dem Jahr 303 n. Chr. (wobei christliche Kirchen zerst\u00f6rt wurden, Christen aus dem Reichsdienst entfernt wurden und es zu mehreren Hinrichtungen kam) machte deutlich, dass das Christentum nicht gewaltsam zu vernichten bzw. nicht mehr ernsthaft zur\u00fcckzudr\u00e4ngen war. Die entsprechenden Lehren zogen die Kaiser Galerius und vor allem Konstantin der Gro\u00dfe: Das Toleranzedikt des Galerius 311 n. Chr. und die Mail\u00e4nder Vereinbarung 313 n. Chr. Konstantins und des Licinius erlaubten die freie Religionsaus\u00fcbung ''aller Religionen'', auch der christlichen. Konstantin f\u00f6rderte sogar die Kirche und Bisch\u00f6fe und lie\u00df seine Kinder im christlichen Glauben erziehen (Konstantinische Wende). Da das Christentum stets die Monarchie als gottgewollte Herrschaftsform auf Erden gepredigt hatte, erkannte man nun wohl zudem das Potential, das stets prek\u00e4re Kaisertum religi\u00f6s neu zu legitimieren. Die kurze Herrschaft des Kaisers Julian (361\u2013363 n. 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Zuletzt hat Alan Cameron in einer umfassenden Studie argumentiert, dass diese Gegens\u00e4tze im sp\u00e4ten 4. Jahrhundert nicht immer so scharf ausgepr\u00e4gt waren wie oft angenommen; es sei beispielsweise unzutreffend, dass die Pflege der klassischen Bildung f\u00fcr Christen angeblich keine gr\u00f6\u00dfere Bedeutung hatte und hingegen \u00fcberzeugte Pagane das als Ausdruck ihrer religi\u00f6sen \u00dcberzeugung betrieben. Pagane Literatur wurde denn auch von Christen weiter gelesen und blieb dank der Kopiert\u00e4tigkeit fr\u00fchmittelalterlicher M\u00f6nche zumindest in Teilen erhalten. Das Christentum besetzte das Feld der heidnischen Kulte, indem es in synkretistischer Tradition von ihnen bestimmte Br\u00e4uche oder Festtage \u00fcbernahm (so den 25. Dezember von Sol invictus). Der entscheidende Schub in der Christianisierung der Amts- und Bildungstr\u00e4ger erfolgte wohl bereits in der Zeit zwischen den 360er und 380er Jahren. Die gleichwohl beharrliche Lebendigkeit des Heidentums, wenn auch nach 400 nur noch von einer immer kleiner werdenden Minderheit praktiziert, spiegelte sich im Streit um den von Augustus im Senat aufgestellten Victoria-Altar, der zum Symbol f\u00fcr den alten Glauben wurde; Altar und Statue wurden von 357 bis 394 n. Chr. unter Protesten mehrfach entfernt, aber auch wieder zur\u00fcckgeholt (siehe Streit um den Victoriaaltar). In Rom gab es um 400 offenbar eine kleine Gruppe altgl\u00e4ubiger Senatoren, die einen radikalen Bruch mit der Vergangenheit bef\u00fcrchteten und das antike Erbe als R\u00fcckbesinnung auf das pagane Erbe Roms bewahren wollten. Seit dem Beginn des 5. Jahrhunderts konvertierten aber auch diese Senatoren \u2013 ob aus \u00dcberzeugung, aus Opportunismus oder auch aufgrund von Sanktionen \u2013 zunehmend zum Christentum. Dennoch sollte es noch mehrere Generationen dauern, bis das Christentum fest in allen Bev\u00f6lkerungsschichten und allen Regionen verankert worden war. Reste des Heidentums hielten sich im Osten an den Universit\u00e4ten von Athen und Alexandria, sowie in Italien und Gallien insbesondere in l\u00e4ndlichen Regionen, abseits des Zugriffs der Obrigkeit. Die \u00dcbertragung des Begriffs ''paganus'' (bereits in der Antike irrt\u00fcmlich als \u201eLandbewohner\u201c erkl\u00e4rt) auf die Heiden entsprang diesem Umstand. Vereinzelt wurden noch im 5. Jahrhundert kleinere heidnische Tempel errichtet. Erst 494 n. Chr. erreichte Papst Gelasius I., dass die ''lupercalia'' als letzter \u00f6ffentlich geduldeter Rest des altr\u00f6mischen Kultes aufgehoben wurden. Gregor von Tours berichtet, dass um 570 n. Chr. im Umland von Trier noch immer der Diana geopfert wurde. Noch 599 n. 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Im Gegensatz zu den meisten anderen Religionen und zum Synkretismus f\u00fchrte der wachsende Ausschlie\u00dflichkeitsanspruch des Christentums zur Verweigerung gegen\u00fcber dem Kaiserkult und damit der r\u00f6mischen Autorit\u00e4t, woraus fr\u00fch die periodischen Christenverfolgungen resultiert hatten.\nDer Misserfolg der letzten gro\u00dfen und blutigen Christenverfolgung unter Diokletian ab dem Jahr 303 n. Chr. (wobei christliche Kirchen zerst\u00f6rt wurden, Christen aus dem Reichsdienst entfernt wurden und es zu mehreren Hinrichtungen kam) machte deutlich, dass das Christentum nicht gewaltsam zu vernichten bzw. nicht mehr ernsthaft zur\u00fcckzudr\u00e4ngen war. Die entsprechenden Lehren zogen die Kaiser Galerius und vor allem Konstantin der Gro\u00dfe: Das Toleranzedikt des Galerius 311 n. Chr. und die Mail\u00e4nder Vereinbarung 313 n. Chr. Konstantins und des Licinius erlaubten die freie Religionsaus\u00fcbung ''aller Religionen'', auch der christlichen. 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Von staatlicher Seite gab es zun\u00e4chst aber kaum Bestrebungen, dieses Verbot auch faktisch fl\u00e4chendeckend umzusetzen, offizielle Ma\u00dfnahmen gegen die Altgl\u00e4ubigen blieben die Ausnahme. Doch wurden bis ins Fr\u00fchmittelalter hinein heidnische Tempel von M\u00f6nchen und \u201eheiligen M\u00e4nnern\u201c, die sich zusammengeschlossen hatten, zerst\u00f6rt, aufgegebene Tempel wurden (meist nach einer l\u00e4ngeren Nutzungspause) in christliche Geb\u00e4ude umfunktioniert und bisweilen einflussreiche Pers\u00f6nlichkeiten als heimliche Heiden verfolgt. Privath\u00e4user wurden mit dem Ziel der Vernichtung nicht-christlicher religi\u00f6ser Gegenst\u00e4nde, insbesondere B\u00fcchern (die Hintergr\u00fcnde sind strittig), durchsucht.\nDie Zeit um 400 wird oft als ein H\u00f6hepunkt der \u201eReligionsk\u00e4mpfe\u201c zwischen Christentum und paganen Glaubensvorstellungen betrachtet. Allerdings sind die Hintergr\u00fcnde oft nicht ganz klar. In der neueren Forschung ist es umstritten, ob Christen und Pagane sich an der Wende vom 4. zum 5. Jahrhundert derart feindlich gegen\u00fcberstanden, wie oft angenommen. Zuletzt hat Alan Cameron in einer umfassenden Studie argumentiert, dass diese Gegens\u00e4tze im sp\u00e4ten 4. Jahrhundert nicht immer so scharf ausgepr\u00e4gt waren wie oft angenommen; es sei beispielsweise unzutreffend, dass die Pflege der klassischen Bildung f\u00fcr Christen angeblich keine gr\u00f6\u00dfere Bedeutung hatte und hingegen \u00fcberzeugte Pagane das als Ausdruck ihrer religi\u00f6sen \u00dcberzeugung betrieben. Pagane Literatur wurde denn auch von Christen weiter gelesen und blieb dank der Kopiert\u00e4tigkeit fr\u00fchmittelalterlicher M\u00f6nche zumindest in Teilen erhalten. Das Christentum besetzte das Feld der heidnischen Kulte, indem es in synkretistischer Tradition von ihnen bestimmte Br\u00e4uche oder Festtage \u00fcbernahm (so den 25. 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Jahrhunderts konvertierten aber auch diese Senatoren \u2013 ob aus \u00dcberzeugung, aus Opportunismus oder auch aufgrund von Sanktionen \u2013 zunehmend zum Christentum. Dennoch sollte es noch mehrere Generationen dauern, bis das Christentum fest in allen Bev\u00f6lkerungsschichten und allen Regionen verankert worden war. Reste des Heidentums hielten sich im Osten an den Universit\u00e4ten von Athen und Alexandria, sowie in Italien und Gallien insbesondere in l\u00e4ndlichen Regionen, abseits des Zugriffs der Obrigkeit. Die \u00dcbertragung des Begriffs ''paganus'' (bereits in der Antike irrt\u00fcmlich als \u201eLandbewohner\u201c erkl\u00e4rt) auf die Heiden entsprang diesem Umstand. Vereinzelt wurden noch im 5. Jahrhundert kleinere heidnische Tempel errichtet. Erst 494 n. Chr. erreichte Papst Gelasius I., dass die ''lupercalia'' als letzter \u00f6ffentlich geduldeter Rest des altr\u00f6mischen Kultes aufgehoben wurden. Gregor von Tours berichtet, dass um 570 n. 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Von staatlicher Seite gab es zun\u00e4chst aber kaum Bestrebungen, dieses Verbot auch faktisch fl\u00e4chendeckend umzusetzen, offizielle Ma\u00dfnahmen gegen die Altgl\u00e4ubigen blieben die Ausnahme. Doch wurden bis ins Fr\u00fchmittelalter hinein heidnische Tempel von M\u00f6nchen und \u201eheiligen M\u00e4nnern\u201c, die sich zusammengeschlossen hatten, zerst\u00f6rt, aufgegebene Tempel wurden (meist nach einer l\u00e4ngeren Nutzungspause) in christliche Geb\u00e4ude umfunktioniert und bisweilen einflussreiche Pers\u00f6nlichkeiten als heimliche Heiden verfolgt. Privath\u00e4user wurden mit dem Ziel der Vernichtung nicht-christlicher religi\u00f6ser Gegenst\u00e4nde, insbesondere B\u00fcchern (die Hintergr\u00fcnde sind strittig), durchsucht. Die Zeit um 400 wird oft als ein H\u00f6hepunkt der \u201eReligionsk\u00e4mpfe\u201c zwischen Christentum und paganen Glaubensvorstellungen betrachtet. Allerdings sind die Hintergr\u00fcnde oft nicht ganz klar. In der neueren Forschung ist es umstritten, ob Christen und Pagane sich an der Wende vom 4. zum 5. Jahrhundert derart feindlich gegen\u00fcberstanden, wie oft angenommen. Zuletzt hat Alan Cameron in einer umfassenden Studie argumentiert, dass diese Gegens\u00e4tze im sp\u00e4ten 4. Jahrhundert nicht immer so scharf ausgepr\u00e4gt waren wie oft angenommen; es sei beispielsweise unzutreffend, dass die Pflege der klassischen Bildung f\u00fcr Christen angeblich keine gr\u00f6\u00dfere Bedeutung hatte und hingegen \u00fcberzeugte Pagane das als Ausdruck ihrer religi\u00f6sen \u00dcberzeugung betrieben. Pagane Literatur wurde denn auch von Christen weiter gelesen und blieb dank der Kopiert\u00e4tigkeit fr\u00fchmittelalterlicher M\u00f6nche zumindest in Teilen erhalten. Das Christentum besetzte das Feld der heidnischen Kulte, indem es in synkretistischer Tradition von ihnen bestimmte Br\u00e4uche oder Festtage \u00fcbernahm (so den 25. Dezember von Sol invictus). Der entscheidende Schub in der Christianisierung der Amts- und Bildungstr\u00e4ger erfolgte wohl bereits in der Zeit zwischen den 360er und 380er Jahren. Die gleichwohl beharrliche Lebendigkeit des Heidentums, wenn auch nach 400 nur noch von einer immer kleiner werdenden Minderheit praktiziert, spiegelte sich im Streit um den von Augustus im Senat aufgestellten Victoria-Altar, der zum Symbol f\u00fcr den alten Glauben wurde; Altar und Statue wurden von 357 bis 394 n. Chr. unter Protesten mehrfach entfernt, aber auch wieder zur\u00fcckgeholt (siehe Streit um den Victoriaaltar). In Rom gab es um 400 offenbar eine kleine Gruppe altgl\u00e4ubiger Senatoren, die einen radikalen Bruch mit der Vergangenheit bef\u00fcrchteten und das antike Erbe als R\u00fcckbesinnung auf das pagane Erbe Roms bewahren wollten. Seit dem Beginn des 5. Jahrhunderts konvertierten aber auch diese Senatoren \u2013 ob aus \u00dcberzeugung, aus Opportunismus oder auch aufgrund von Sanktionen \u2013 zunehmend zum Christentum. Dennoch sollte es noch mehrere Generationen dauern, bis das Christentum fest in allen Bev\u00f6lkerungsschichten und allen Regionen verankert worden war. Reste des Heidentums hielten sich im Osten an den Universit\u00e4ten von Athen und Alexandria, sowie in Italien und Gallien insbesondere in l\u00e4ndlichen Regionen, abseits des Zugriffs der Obrigkeit. Die \u00dcbertragung des Begriffs ''paganus'' (bereits in der Antike irrt\u00fcmlich als \u201eLandbewohner\u201c erkl\u00e4rt) auf die Heiden entsprang diesem Umstand. Vereinzelt wurden noch im 5. Jahrhundert kleinere heidnische Tempel errichtet. Erst 494 n. Chr. erreichte Papst Gelasius I., dass die ''lupercalia'' als letzter \u00f6ffentlich geduldeter Rest des altr\u00f6mischen Kultes aufgehoben wurden. Gregor von Tours berichtet, dass um 570 n. Chr. im Umland von Trier noch immer der Diana geopfert wurde. Noch 599 n. Chr. gab Papst Gregor der Gro\u00dfe Order, die zahlreichen Heiden Sardiniens zum \u00dcbertritt zum Christentum zu zwingen: In Ostrom wurden die letzten altr\u00f6mischen Riten Ende des 7. Jahrhunderts als heidnisch verboten, nachdem bereits 537 das letzte offiziell geduldete pagane Heiligtum in Philae geschlossen worden war. Etwa um dieselbe Zeit befahl Kaiser Justinian, dass jedes Kind getauft werden m\u00fcsse; Apostasie vom Christentum war nun ein Kapitalverbrechen. In Syrien, wo es im sp\u00e4ten 6. Jahrhundert sogar zu Aufst\u00e4nden der Anh\u00e4nger griechisch-syrischer Religionen gekommen war, stie\u00dfen aber auch noch die arabischen Eroberer nach 636 lokal auf \u201eHeiden\u201c, so etwa in Harran und Baalbek", "paragraph_answer": "R\u00f6mische_Religion === Sp\u00e4tantike (4. bis 6. Jahrhundert n. 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(wobei christliche Kirchen zerst\u00f6rt wurden, Christen aus dem Reichsdienst entfernt wurden und es zu mehreren Hinrichtungen kam) machte deutlich, dass das Christentum nicht gewaltsam zu vernichten bzw. nicht mehr ernsthaft zur\u00fcckzudr\u00e4ngen war. Die entsprechenden Lehren zogen die Kaiser Galerius und vor allem Konstantin der Gro\u00dfe: Das Toleranzedikt des Galerius 311 n. Chr. und die Mail\u00e4nder Vereinbarung 313 n. Chr. Konstantins und des Licinius erlaubten die freie Religionsaus\u00fcbung ''aller Religionen'', auch der christlichen. Konstantin f\u00f6rderte sogar die Kirche und Bisch\u00f6fe und lie\u00df seine Kinder im christlichen Glauben erziehen (Konstantinische Wende). Da das Christentum stets die Monarchie als gottgewollte Herrschaftsform auf Erden gepredigt hatte, erkannte man nun wohl zudem das Potential, das stets prek\u00e4re Kaisertum religi\u00f6s neu zu legitimieren. Die kurze Herrschaft des Kaisers Julian (361\u2013363 n. 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Zuletzt hat Alan Cameron in einer umfassenden Studie argumentiert, dass diese Gegens\u00e4tze im sp\u00e4ten 4. Jahrhundert nicht immer so scharf ausgepr\u00e4gt waren wie oft angenommen; es sei beispielsweise unzutreffend, dass die Pflege der klassischen Bildung f\u00fcr Christen angeblich keine gr\u00f6\u00dfere Bedeutung hatte und hingegen \u00fcberzeugte Pagane das als Ausdruck ihrer religi\u00f6sen \u00dcberzeugung betrieben. Pagane Literatur wurde denn auch von Christen weiter gelesen und blieb dank der Kopiert\u00e4tigkeit fr\u00fchmittelalterlicher M\u00f6nche zumindest in Teilen erhalten. Das Christentum besetzte das Feld der heidnischen Kulte, indem es in synkretistischer Tradition von ihnen bestimmte Br\u00e4uche oder Festtage \u00fcbernahm (so den 25. Dezember von Sol invictus). Der entscheidende Schub in der Christianisierung der Amts- und Bildungstr\u00e4ger erfolgte wohl bereits in der Zeit zwischen den 360er und 380er Jahren. Die gleichwohl beharrliche Lebendigkeit des Heidentums, wenn auch nach 400 nur noch von einer immer kleiner werdenden Minderheit praktiziert, spiegelte sich im Streit um den von Augustus im Senat aufgestellten Victoria-Altar, der zum Symbol f\u00fcr den alten Glauben wurde; Altar und Statue wurden von 357 bis 394 n. Chr. unter Protesten mehrfach entfernt, aber auch wieder zur\u00fcckgeholt (siehe Streit um den Victoriaaltar). In Rom gab es um 400 offenbar eine kleine Gruppe altgl\u00e4ubiger Senatoren, die einen radikalen Bruch mit der Vergangenheit bef\u00fcrchteten und das antike Erbe als R\u00fcckbesinnung auf das pagane Erbe Roms bewahren wollten. Seit dem Beginn des 5. Jahrhunderts konvertierten aber auch diese Senatoren \u2013 ob aus \u00dcberzeugung, aus Opportunismus oder auch aufgrund von Sanktionen \u2013 zunehmend zum Christentum. Dennoch sollte es noch mehrere Generationen dauern, bis das Christentum fest in allen Bev\u00f6lkerungsschichten und allen Regionen verankert worden war. Reste des Heidentums hielten sich im Osten an den Universit\u00e4ten von Athen und Alexandria, sowie in Italien und Gallien insbesondere in l\u00e4ndlichen Regionen, abseits des Zugriffs der Obrigkeit. Die \u00dcbertragung des Begriffs ''paganus'' (bereits in der Antike irrt\u00fcmlich als \u201eLandbewohner\u201c erkl\u00e4rt) auf die Heiden entsprang diesem Umstand. Vereinzelt wurden noch im 5. Jahrhundert kleinere heidnische Tempel errichtet. Erst 494 n. Chr. erreichte Papst Gelasius I., dass die ''lupercalia'' als letzter \u00f6ffentlich geduldeter Rest des altr\u00f6mischen Kultes aufgehoben wurden. Gregor von Tours berichtet, dass um 570 n. Chr. im Umland von Trier noch immer der Diana geopfert wurde. Noch 599 n. Chr. gab Papst Gregor der Gro\u00dfe Order, die zahlreichen Heiden Sardiniens zum \u00dcbertritt zum Christentum zu zwingen: In Ostrom wurden die letzten altr\u00f6mischen Riten Ende des 7. Jahrhunderts als heidnisch verboten, nachdem bereits 537 das letzte offiziell geduldete pagane Heiligtum in Philae geschlossen worden war. Etwa um dieselbe Zeit befahl Kaiser Justinian, dass jedes Kind getauft werden m\u00fcsse; Apostasie vom Christentum war nun ein Kapitalverbrechen. In Syrien, wo es im sp\u00e4ten 6. Jahrhundert sogar zu Aufst\u00e4nden der Anh\u00e4nger griechisch-syrischer Religionen gekommen war, stie\u00dfen aber auch noch die arabischen Eroberer nach 636 lokal auf \u201eHeiden\u201c, so etwa in Harran und Baalbek", "sentence_answer": " Die Zeit um 400 wird oft als ein H\u00f6hepunkt der \u201eReligionsk\u00e4mpfe\u201c zwischen Christentum und paganen Glaubensvorstellungen betrachtet.", "paragraph_id": 41430} {"question": "Um den Altar welcher G\u00f6ttin kam es im 4. 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In der neueren Forschung ist es umstritten, ob Christen und Pagane sich an der Wende vom 4. zum 5. Jahrhundert derart feindlich gegen\u00fcberstanden, wie oft angenommen. Zuletzt hat Alan Cameron in einer umfassenden Studie argumentiert, dass diese Gegens\u00e4tze im sp\u00e4ten 4. Jahrhundert nicht immer so scharf ausgepr\u00e4gt waren wie oft angenommen; es sei beispielsweise unzutreffend, dass die Pflege der klassischen Bildung f\u00fcr Christen angeblich keine gr\u00f6\u00dfere Bedeutung hatte und hingegen \u00fcberzeugte Pagane das als Ausdruck ihrer religi\u00f6sen \u00dcberzeugung betrieben. Pagane Literatur wurde denn auch von Christen weiter gelesen und blieb dank der Kopiert\u00e4tigkeit fr\u00fchmittelalterlicher M\u00f6nche zumindest in Teilen erhalten. Das Christentum besetzte das Feld der heidnischen Kulte, indem es in synkretistischer Tradition von ihnen bestimmte Br\u00e4uche oder Festtage \u00fcbernahm (so den 25. Dezember von Sol invictus).\nDer entscheidende Schub in der Christianisierung der Amts- und Bildungstr\u00e4ger erfolgte wohl bereits in der Zeit zwischen den 360er und 380er Jahren. Die gleichwohl beharrliche Lebendigkeit des Heidentums, wenn auch nach 400 nur noch von einer immer kleiner werdenden Minderheit praktiziert, spiegelte sich im Streit um den von Augustus im Senat aufgestellten Victoria-Altar, der zum Symbol f\u00fcr den alten Glauben wurde; Altar und Statue wurden von 357 bis 394 n. Chr. unter Protesten mehrfach entfernt, aber auch wieder zur\u00fcckgeholt (siehe Streit um den Victoriaaltar). In Rom gab es um 400 offenbar eine kleine Gruppe altgl\u00e4ubiger Senatoren, die einen radikalen Bruch mit der Vergangenheit bef\u00fcrchteten und das antike Erbe als R\u00fcckbesinnung auf das pagane Erbe Roms bewahren wollten. Seit dem Beginn des 5. Jahrhunderts konvertierten aber auch diese Senatoren \u2013 ob aus \u00dcberzeugung, aus Opportunismus oder auch aufgrund von Sanktionen \u2013 zunehmend zum Christentum. Dennoch sollte es noch mehrere Generationen dauern, bis das Christentum fest in allen Bev\u00f6lkerungsschichten und allen Regionen verankert worden war. Reste des Heidentums hielten sich im Osten an den Universit\u00e4ten von Athen und Alexandria, sowie in Italien und Gallien insbesondere in l\u00e4ndlichen Regionen, abseits des Zugriffs der Obrigkeit. Die \u00dcbertragung des Begriffs ''paganus'' (bereits in der Antike irrt\u00fcmlich als \u201eLandbewohner\u201c erkl\u00e4rt) auf die Heiden entsprang diesem Umstand. Vereinzelt wurden noch im 5. Jahrhundert kleinere heidnische Tempel errichtet. Erst 494 n. Chr. erreichte Papst Gelasius I., dass die ''lupercalia'' als letzter \u00f6ffentlich geduldeter Rest des altr\u00f6mischen Kultes aufgehoben wurden. Gregor von Tours berichtet, dass um 570 n. Chr. im Umland von Trier noch immer der Diana geopfert wurde. Noch 599 n. Chr. gab Papst Gregor der Gro\u00dfe Order, die zahlreichen Heiden Sardiniens zum \u00dcbertritt zum Christentum zu zwingen:\nIn Ostrom wurden die letzten altr\u00f6mischen Riten Ende des 7. Jahrhunderts als heidnisch verboten, nachdem bereits 537 das letzte offiziell geduldete pagane Heiligtum in Philae geschlossen worden war. Etwa um dieselbe Zeit befahl Kaiser Justinian, dass jedes Kind getauft werden m\u00fcsse; Apostasie vom Christentum war nun ein Kapitalverbrechen. In Syrien, wo es im sp\u00e4ten 6. Jahrhundert sogar zu Aufst\u00e4nden der Anh\u00e4nger griechisch-syrischer Religionen gekommen war, stie\u00dfen aber auch noch die arabischen Eroberer nach 636 lokal auf \u201eHeiden\u201c, so etwa in Harran und Baalbek", "answer": "Victoria-Altar", "sentence": "Die gleichwohl beharrliche Lebendigkeit des Heidentums, wenn auch nach 400 nur noch von einer immer kleiner werdenden Minderheit praktiziert, spiegelte sich im Streit um den von Augustus im Senat aufgestellten Victoria-Altar ,", "paragraph_sentence": "R\u00f6mische_Religion = == Sp\u00e4tantike (4. bis 6. Jahrhundert n. Chr.) === Diokletian, der als der erste sp\u00e4tantike Kaiser gilt, nannte sich selbst ''Iovius'' und stellte sich damit demonstrativ unter den Schutz Jupiters. Unter seiner Herrschaft wurden die traditionellen Kulte ebenso wie der ''Sol Invictus Mithras'' noch einmal stark gef\u00f6rdert. Dies f\u00fchrte zu Ma\u00dfnahmen gegen die beiden Religionen, die mit dem Polytheismus unvereinbar zu sein schienen: der Manich\u00e4ismus und das Christentum. Im Gegensatz zu den meisten anderen Religionen und zum Synkretismus f\u00fchrte der wachsende Ausschlie\u00dflichkeitsanspruch des Christentums zur Verweigerung gegen\u00fcber dem Kaiserkult und damit der r\u00f6mischen Autorit\u00e4t, woraus fr\u00fch die periodischen Christenverfolgungen resultiert hatten. Der Misserfolg der letzten gro\u00dfen und blutigen Christenverfolgung unter Diokletian ab dem Jahr 303 n. Chr. (wobei christliche Kirchen zerst\u00f6rt wurden, Christen aus dem Reichsdienst entfernt wurden und es zu mehreren Hinrichtungen kam) machte deutlich, dass das Christentum nicht gewaltsam zu vernichten bzw. nicht mehr ernsthaft zur\u00fcckzudr\u00e4ngen war. Die entsprechenden Lehren zogen die Kaiser Galerius und vor allem Konstantin der Gro\u00dfe: Das Toleranzedikt des Galerius 311 n. 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Die Zeit um 400 wird oft als ein H\u00f6hepunkt der \u201eReligionsk\u00e4mpfe\u201c zwischen Christentum und paganen Glaubensvorstellungen betrachtet. Allerdings sind die Hintergr\u00fcnde oft nicht ganz klar. In der neueren Forschung ist es umstritten, ob Christen und Pagane sich an der Wende vom 4. zum 5. Jahrhundert derart feindlich gegen\u00fcberstanden, wie oft angenommen. Zuletzt hat Alan Cameron in einer umfassenden Studie argumentiert, dass diese Gegens\u00e4tze im sp\u00e4ten 4. Jahrhundert nicht immer so scharf ausgepr\u00e4gt waren wie oft angenommen; es sei beispielsweise unzutreffend, dass die Pflege der klassischen Bildung f\u00fcr Christen angeblich keine gr\u00f6\u00dfere Bedeutung hatte und hingegen \u00fcberzeugte Pagane das als Ausdruck ihrer religi\u00f6sen \u00dcberzeugung betrieben. Pagane Literatur wurde denn auch von Christen weiter gelesen und blieb dank der Kopiert\u00e4tigkeit fr\u00fchmittelalterlicher M\u00f6nche zumindest in Teilen erhalten. Das Christentum besetzte das Feld der heidnischen Kulte, indem es in synkretistischer Tradition von ihnen bestimmte Br\u00e4uche oder Festtage \u00fcbernahm (so den 25. Dezember von Sol invictus). Der entscheidende Schub in der Christianisierung der Amts- und Bildungstr\u00e4ger erfolgte wohl bereits in der Zeit zwischen den 360er und 380er Jahren. Die gleichwohl beharrliche Lebendigkeit des Heidentums, wenn auch nach 400 nur noch von einer immer kleiner werdenden Minderheit praktiziert, spiegelte sich im Streit um den von Augustus im Senat aufgestellten Victoria-Altar , der zum Symbol f\u00fcr den alten Glauben wurde; Altar und Statue wurden von 357 bis 394 n. Chr. unter Protesten mehrfach entfernt, aber auch wieder zur\u00fcckgeholt (siehe Streit um den Victoriaaltar). In Rom gab es um 400 offenbar eine kleine Gruppe altgl\u00e4ubiger Senatoren, die einen radikalen Bruch mit der Vergangenheit bef\u00fcrchteten und das antike Erbe als R\u00fcckbesinnung auf das pagane Erbe Roms bewahren wollten. Seit dem Beginn des 5. Jahrhunderts konvertierten aber auch diese Senatoren \u2013 ob aus \u00dcberzeugung, aus Opportunismus oder auch aufgrund von Sanktionen \u2013 zunehmend zum Christentum. Dennoch sollte es noch mehrere Generationen dauern, bis das Christentum fest in allen Bev\u00f6lkerungsschichten und allen Regionen verankert worden war. Reste des Heidentums hielten sich im Osten an den Universit\u00e4ten von Athen und Alexandria, sowie in Italien und Gallien insbesondere in l\u00e4ndlichen Regionen, abseits des Zugriffs der Obrigkeit. Die \u00dcbertragung des Begriffs ''paganus'' (bereits in der Antike irrt\u00fcmlich als \u201eLandbewohner\u201c erkl\u00e4rt) auf die Heiden entsprang diesem Umstand. Vereinzelt wurden noch im 5. Jahrhundert kleinere heidnische Tempel errichtet. Erst 494 n. Chr. erreichte Papst Gelasius I., dass die ''lupercalia'' als letzter \u00f6ffentlich geduldeter Rest des altr\u00f6mischen Kultes aufgehoben wurden. Gregor von Tours berichtet, dass um 570 n. Chr. im Umland von Trier noch immer der Diana geopfert wurde. Noch 599 n. Chr. gab Papst Gregor der Gro\u00dfe Order, die zahlreichen Heiden Sardiniens zum \u00dcbertritt zum Christentum zu zwingen: In Ostrom wurden die letzten altr\u00f6mischen Riten Ende des 7. Jahrhunderts als heidnisch verboten, nachdem bereits 537 das letzte offiziell geduldete pagane Heiligtum in Philae geschlossen worden war. Etwa um dieselbe Zeit befahl Kaiser Justinian, dass jedes Kind getauft werden m\u00fcsse; Apostasie vom Christentum war nun ein Kapitalverbrechen. In Syrien, wo es im sp\u00e4ten 6. Jahrhundert sogar zu Aufst\u00e4nden der Anh\u00e4nger griechisch-syrischer Religionen gekommen war, stie\u00dfen aber auch noch die arabischen Eroberer nach 636 lokal auf \u201eHeiden\u201c, so etwa in Harran und Baalbek", "paragraph_answer": "R\u00f6mische_Religion === Sp\u00e4tantike (4. bis 6. Jahrhundert n. Chr.) === Diokletian, der als der erste sp\u00e4tantike Kaiser gilt, nannte sich selbst ''Iovius'' und stellte sich damit demonstrativ unter den Schutz Jupiters. Unter seiner Herrschaft wurden die traditionellen Kulte ebenso wie der ''Sol Invictus Mithras'' noch einmal stark gef\u00f6rdert. Dies f\u00fchrte zu Ma\u00dfnahmen gegen die beiden Religionen, die mit dem Polytheismus unvereinbar zu sein schienen: der Manich\u00e4ismus und das Christentum. Im Gegensatz zu den meisten anderen Religionen und zum Synkretismus f\u00fchrte der wachsende Ausschlie\u00dflichkeitsanspruch des Christentums zur Verweigerung gegen\u00fcber dem Kaiserkult und damit der r\u00f6mischen Autorit\u00e4t, woraus fr\u00fch die periodischen Christenverfolgungen resultiert hatten. Der Misserfolg der letzten gro\u00dfen und blutigen Christenverfolgung unter Diokletian ab dem Jahr 303 n. Chr. (wobei christliche Kirchen zerst\u00f6rt wurden, Christen aus dem Reichsdienst entfernt wurden und es zu mehreren Hinrichtungen kam) machte deutlich, dass das Christentum nicht gewaltsam zu vernichten bzw. nicht mehr ernsthaft zur\u00fcckzudr\u00e4ngen war. Die entsprechenden Lehren zogen die Kaiser Galerius und vor allem Konstantin der Gro\u00dfe: Das Toleranzedikt des Galerius 311 n. Chr. und die Mail\u00e4nder Vereinbarung 313 n. Chr. Konstantins und des Licinius erlaubten die freie Religionsaus\u00fcbung ''aller Religionen'', auch der christlichen. Konstantin f\u00f6rderte sogar die Kirche und Bisch\u00f6fe und lie\u00df seine Kinder im christlichen Glauben erziehen (Konstantinische Wende). Da das Christentum stets die Monarchie als gottgewollte Herrschaftsform auf Erden gepredigt hatte, erkannte man nun wohl zudem das Potential, das stets prek\u00e4re Kaisertum religi\u00f6s neu zu legitimieren. Die kurze Herrschaft des Kaisers Julian (361\u2013363 n. Chr.) bedeutete dagegen nur eine kurzfristige Beg\u00fcnstigung des alten Glaubens unter neuplatonischen Vorzeichen. Der christliche Glaube kannte gegen\u00fcber den traditionellen G\u00f6tterkulten nur vor\u00fcbergehend Toleranz. Sp\u00e4testens Kaiser Gratian legte (wohl 382) das Amt des ''pontifex maximus'' ab, 380 n. Chr. erkl\u00e4rte Kaiser Theodosius I. das trinitarische Christentum (faktisch) zur Staatsreligion und verbot 391/392 n. Chr. die Aus\u00fcbung aller heidnischen Kulte. Von staatlicher Seite gab es zun\u00e4chst aber kaum Bestrebungen, dieses Verbot auch faktisch fl\u00e4chendeckend umzusetzen, offizielle Ma\u00dfnahmen gegen die Altgl\u00e4ubigen blieben die Ausnahme. Doch wurden bis ins Fr\u00fchmittelalter hinein heidnische Tempel von M\u00f6nchen und \u201eheiligen M\u00e4nnern\u201c, die sich zusammengeschlossen hatten, zerst\u00f6rt, aufgegebene Tempel wurden (meist nach einer l\u00e4ngeren Nutzungspause) in christliche Geb\u00e4ude umfunktioniert und bisweilen einflussreiche Pers\u00f6nlichkeiten als heimliche Heiden verfolgt. Privath\u00e4user wurden mit dem Ziel der Vernichtung nicht-christlicher religi\u00f6ser Gegenst\u00e4nde, insbesondere B\u00fcchern (die Hintergr\u00fcnde sind strittig), durchsucht. Die Zeit um 400 wird oft als ein H\u00f6hepunkt der \u201eReligionsk\u00e4mpfe\u201c zwischen Christentum und paganen Glaubensvorstellungen betrachtet. Allerdings sind die Hintergr\u00fcnde oft nicht ganz klar. In der neueren Forschung ist es umstritten, ob Christen und Pagane sich an der Wende vom 4. zum 5. Jahrhundert derart feindlich gegen\u00fcberstanden, wie oft angenommen. Zuletzt hat Alan Cameron in einer umfassenden Studie argumentiert, dass diese Gegens\u00e4tze im sp\u00e4ten 4. Jahrhundert nicht immer so scharf ausgepr\u00e4gt waren wie oft angenommen; es sei beispielsweise unzutreffend, dass die Pflege der klassischen Bildung f\u00fcr Christen angeblich keine gr\u00f6\u00dfere Bedeutung hatte und hingegen \u00fcberzeugte Pagane das als Ausdruck ihrer religi\u00f6sen \u00dcberzeugung betrieben. Pagane Literatur wurde denn auch von Christen weiter gelesen und blieb dank der Kopiert\u00e4tigkeit fr\u00fchmittelalterlicher M\u00f6nche zumindest in Teilen erhalten. Das Christentum besetzte das Feld der heidnischen Kulte, indem es in synkretistischer Tradition von ihnen bestimmte Br\u00e4uche oder Festtage \u00fcbernahm (so den 25. Dezember von Sol invictus). Der entscheidende Schub in der Christianisierung der Amts- und Bildungstr\u00e4ger erfolgte wohl bereits in der Zeit zwischen den 360er und 380er Jahren. Die gleichwohl beharrliche Lebendigkeit des Heidentums, wenn auch nach 400 nur noch von einer immer kleiner werdenden Minderheit praktiziert, spiegelte sich im Streit um den von Augustus im Senat aufgestellten Victoria-Altar , der zum Symbol f\u00fcr den alten Glauben wurde; Altar und Statue wurden von 357 bis 394 n. Chr. unter Protesten mehrfach entfernt, aber auch wieder zur\u00fcckgeholt (siehe Streit um den Victoriaaltar). In Rom gab es um 400 offenbar eine kleine Gruppe altgl\u00e4ubiger Senatoren, die einen radikalen Bruch mit der Vergangenheit bef\u00fcrchteten und das antike Erbe als R\u00fcckbesinnung auf das pagane Erbe Roms bewahren wollten. Seit dem Beginn des 5. Jahrhunderts konvertierten aber auch diese Senatoren \u2013 ob aus \u00dcberzeugung, aus Opportunismus oder auch aufgrund von Sanktionen \u2013 zunehmend zum Christentum. Dennoch sollte es noch mehrere Generationen dauern, bis das Christentum fest in allen Bev\u00f6lkerungsschichten und allen Regionen verankert worden war. Reste des Heidentums hielten sich im Osten an den Universit\u00e4ten von Athen und Alexandria, sowie in Italien und Gallien insbesondere in l\u00e4ndlichen Regionen, abseits des Zugriffs der Obrigkeit. Die \u00dcbertragung des Begriffs ''paganus'' (bereits in der Antike irrt\u00fcmlich als \u201eLandbewohner\u201c erkl\u00e4rt) auf die Heiden entsprang diesem Umstand. Vereinzelt wurden noch im 5. Jahrhundert kleinere heidnische Tempel errichtet. Erst 494 n. Chr. erreichte Papst Gelasius I., dass die ''lupercalia'' als letzter \u00f6ffentlich geduldeter Rest des altr\u00f6mischen Kultes aufgehoben wurden. Gregor von Tours berichtet, dass um 570 n. Chr. im Umland von Trier noch immer der Diana geopfert wurde. Noch 599 n. Chr. gab Papst Gregor der Gro\u00dfe Order, die zahlreichen Heiden Sardiniens zum \u00dcbertritt zum Christentum zu zwingen: In Ostrom wurden die letzten altr\u00f6mischen Riten Ende des 7. Jahrhunderts als heidnisch verboten, nachdem bereits 537 das letzte offiziell geduldete pagane Heiligtum in Philae geschlossen worden war. Etwa um dieselbe Zeit befahl Kaiser Justinian, dass jedes Kind getauft werden m\u00fcsse; Apostasie vom Christentum war nun ein Kapitalverbrechen. In Syrien, wo es im sp\u00e4ten 6. Jahrhundert sogar zu Aufst\u00e4nden der Anh\u00e4nger griechisch-syrischer Religionen gekommen war, stie\u00dfen aber auch noch die arabischen Eroberer nach 636 lokal auf \u201eHeiden\u201c, so etwa in Harran und Baalbek", "sentence_answer": "Die gleichwohl beharrliche Lebendigkeit des Heidentums, wenn auch nach 400 nur noch von einer immer kleiner werdenden Minderheit praktiziert, spiegelte sich im Streit um den von Augustus im Senat aufgestellten Victoria-Altar ,", "paragraph_id": 41431} {"question": "Welcher Papst lie\u00df um 600 n.Chr. Sardinien missionieren?", "paragraph": "R\u00f6mische_Religion\n\n=== Sp\u00e4tantike (4. bis 6. Jahrhundert n. Chr.) ===\nDiokletian, der als der erste sp\u00e4tantike Kaiser gilt, nannte sich selbst ''Iovius'' und stellte sich damit demonstrativ unter den Schutz Jupiters. Unter seiner Herrschaft wurden die traditionellen Kulte ebenso wie der ''Sol Invictus Mithras'' noch einmal stark gef\u00f6rdert. Dies f\u00fchrte zu Ma\u00dfnahmen gegen die beiden Religionen, die mit dem Polytheismus unvereinbar zu sein schienen: der Manich\u00e4ismus und das Christentum. Im Gegensatz zu den meisten anderen Religionen und zum Synkretismus f\u00fchrte der wachsende Ausschlie\u00dflichkeitsanspruch des Christentums zur Verweigerung gegen\u00fcber dem Kaiserkult und damit der r\u00f6mischen Autorit\u00e4t, woraus fr\u00fch die periodischen Christenverfolgungen resultiert hatten.\nDer Misserfolg der letzten gro\u00dfen und blutigen Christenverfolgung unter Diokletian ab dem Jahr 303 n. Chr. (wobei christliche Kirchen zerst\u00f6rt wurden, Christen aus dem Reichsdienst entfernt wurden und es zu mehreren Hinrichtungen kam) machte deutlich, dass das Christentum nicht gewaltsam zu vernichten bzw. nicht mehr ernsthaft zur\u00fcckzudr\u00e4ngen war. Die entsprechenden Lehren zogen die Kaiser Galerius und vor allem Konstantin der Gro\u00dfe: Das Toleranzedikt des Galerius 311 n. Chr. und die Mail\u00e4nder Vereinbarung 313 n. Chr. Konstantins und des Licinius erlaubten die freie Religionsaus\u00fcbung ''aller Religionen'', auch der christlichen. Konstantin f\u00f6rderte sogar die Kirche und Bisch\u00f6fe und lie\u00df seine Kinder im christlichen Glauben erziehen (Konstantinische Wende). Da das Christentum stets die Monarchie als gottgewollte Herrschaftsform auf Erden gepredigt hatte, erkannte man nun wohl zudem das Potential, das stets prek\u00e4re Kaisertum religi\u00f6s neu zu legitimieren. Die kurze Herrschaft des Kaisers Julian (361\u2013363 n. Chr.) bedeutete dagegen nur eine kurzfristige Beg\u00fcnstigung des alten Glaubens unter neuplatonischen Vorzeichen.\nDer christliche Glaube kannte gegen\u00fcber den traditionellen G\u00f6tterkulten nur vor\u00fcbergehend Toleranz. Sp\u00e4testens Kaiser Gratian legte (wohl 382) das Amt des ''pontifex maximus'' ab, 380 n. Chr. erkl\u00e4rte Kaiser Theodosius I. das trinitarische Christentum (faktisch) zur Staatsreligion und verbot 391/392 n. Chr. die Aus\u00fcbung aller heidnischen Kulte. Von staatlicher Seite gab es zun\u00e4chst aber kaum Bestrebungen, dieses Verbot auch faktisch fl\u00e4chendeckend umzusetzen, offizielle Ma\u00dfnahmen gegen die Altgl\u00e4ubigen blieben die Ausnahme. Doch wurden bis ins Fr\u00fchmittelalter hinein heidnische Tempel von M\u00f6nchen und \u201eheiligen M\u00e4nnern\u201c, die sich zusammengeschlossen hatten, zerst\u00f6rt, aufgegebene Tempel wurden (meist nach einer l\u00e4ngeren Nutzungspause) in christliche Geb\u00e4ude umfunktioniert und bisweilen einflussreiche Pers\u00f6nlichkeiten als heimliche Heiden verfolgt. Privath\u00e4user wurden mit dem Ziel der Vernichtung nicht-christlicher religi\u00f6ser Gegenst\u00e4nde, insbesondere B\u00fcchern (die Hintergr\u00fcnde sind strittig), durchsucht.\nDie Zeit um 400 wird oft als ein H\u00f6hepunkt der \u201eReligionsk\u00e4mpfe\u201c zwischen Christentum und paganen Glaubensvorstellungen betrachtet. Allerdings sind die Hintergr\u00fcnde oft nicht ganz klar. In der neueren Forschung ist es umstritten, ob Christen und Pagane sich an der Wende vom 4. zum 5. Jahrhundert derart feindlich gegen\u00fcberstanden, wie oft angenommen. Zuletzt hat Alan Cameron in einer umfassenden Studie argumentiert, dass diese Gegens\u00e4tze im sp\u00e4ten 4. Jahrhundert nicht immer so scharf ausgepr\u00e4gt waren wie oft angenommen; es sei beispielsweise unzutreffend, dass die Pflege der klassischen Bildung f\u00fcr Christen angeblich keine gr\u00f6\u00dfere Bedeutung hatte und hingegen \u00fcberzeugte Pagane das als Ausdruck ihrer religi\u00f6sen \u00dcberzeugung betrieben. Pagane Literatur wurde denn auch von Christen weiter gelesen und blieb dank der Kopiert\u00e4tigkeit fr\u00fchmittelalterlicher M\u00f6nche zumindest in Teilen erhalten. Das Christentum besetzte das Feld der heidnischen Kulte, indem es in synkretistischer Tradition von ihnen bestimmte Br\u00e4uche oder Festtage \u00fcbernahm (so den 25. Dezember von Sol invictus).\nDer entscheidende Schub in der Christianisierung der Amts- und Bildungstr\u00e4ger erfolgte wohl bereits in der Zeit zwischen den 360er und 380er Jahren. Die gleichwohl beharrliche Lebendigkeit des Heidentums, wenn auch nach 400 nur noch von einer immer kleiner werdenden Minderheit praktiziert, spiegelte sich im Streit um den von Augustus im Senat aufgestellten Victoria-Altar, der zum Symbol f\u00fcr den alten Glauben wurde; Altar und Statue wurden von 357 bis 394 n. Chr. unter Protesten mehrfach entfernt, aber auch wieder zur\u00fcckgeholt (siehe Streit um den Victoriaaltar). In Rom gab es um 400 offenbar eine kleine Gruppe altgl\u00e4ubiger Senatoren, die einen radikalen Bruch mit der Vergangenheit bef\u00fcrchteten und das antike Erbe als R\u00fcckbesinnung auf das pagane Erbe Roms bewahren wollten. Seit dem Beginn des 5. Jahrhunderts konvertierten aber auch diese Senatoren \u2013 ob aus \u00dcberzeugung, aus Opportunismus oder auch aufgrund von Sanktionen \u2013 zunehmend zum Christentum. Dennoch sollte es noch mehrere Generationen dauern, bis das Christentum fest in allen Bev\u00f6lkerungsschichten und allen Regionen verankert worden war. Reste des Heidentums hielten sich im Osten an den Universit\u00e4ten von Athen und Alexandria, sowie in Italien und Gallien insbesondere in l\u00e4ndlichen Regionen, abseits des Zugriffs der Obrigkeit. Die \u00dcbertragung des Begriffs ''paganus'' (bereits in der Antike irrt\u00fcmlich als \u201eLandbewohner\u201c erkl\u00e4rt) auf die Heiden entsprang diesem Umstand. Vereinzelt wurden noch im 5. Jahrhundert kleinere heidnische Tempel errichtet. Erst 494 n. Chr. erreichte Papst Gelasius I., dass die ''lupercalia'' als letzter \u00f6ffentlich geduldeter Rest des altr\u00f6mischen Kultes aufgehoben wurden. Gregor von Tours berichtet, dass um 570 n. Chr. im Umland von Trier noch immer der Diana geopfert wurde. Noch 599 n. Chr. gab Papst Gregor der Gro\u00dfe Order, die zahlreichen Heiden Sardiniens zum \u00dcbertritt zum Christentum zu zwingen:\nIn Ostrom wurden die letzten altr\u00f6mischen Riten Ende des 7. Jahrhunderts als heidnisch verboten, nachdem bereits 537 das letzte offiziell geduldete pagane Heiligtum in Philae geschlossen worden war. Etwa um dieselbe Zeit befahl Kaiser Justinian, dass jedes Kind getauft werden m\u00fcsse; Apostasie vom Christentum war nun ein Kapitalverbrechen. In Syrien, wo es im sp\u00e4ten 6. Jahrhundert sogar zu Aufst\u00e4nden der Anh\u00e4nger griechisch-syrischer Religionen gekommen war, stie\u00dfen aber auch noch die arabischen Eroberer nach 636 lokal auf \u201eHeiden\u201c, so etwa in Harran und Baalbek", "answer": "Papst Gregor der Gro\u00dfe", "sentence": "Noch 599 n. Chr. gab Papst Gregor der Gro\u00dfe Order, die zahlreichen Heiden Sardiniens zum \u00dcbertritt zum Christentum zu zwingen:", "paragraph_sentence": "R\u00f6mische_Religion = == Sp\u00e4tantike (4. bis 6. Jahrhundert n. Chr.) === Diokletian, der als der erste sp\u00e4tantike Kaiser gilt, nannte sich selbst ''Iovius'' und stellte sich damit demonstrativ unter den Schutz Jupiters. Unter seiner Herrschaft wurden die traditionellen Kulte ebenso wie der ''Sol Invictus Mithras'' noch einmal stark gef\u00f6rdert. Dies f\u00fchrte zu Ma\u00dfnahmen gegen die beiden Religionen, die mit dem Polytheismus unvereinbar zu sein schienen: der Manich\u00e4ismus und das Christentum. Im Gegensatz zu den meisten anderen Religionen und zum Synkretismus f\u00fchrte der wachsende Ausschlie\u00dflichkeitsanspruch des Christentums zur Verweigerung gegen\u00fcber dem Kaiserkult und damit der r\u00f6mischen Autorit\u00e4t, woraus fr\u00fch die periodischen Christenverfolgungen resultiert hatten. Der Misserfolg der letzten gro\u00dfen und blutigen Christenverfolgung unter Diokletian ab dem Jahr 303 n. Chr. (wobei christliche Kirchen zerst\u00f6rt wurden, Christen aus dem Reichsdienst entfernt wurden und es zu mehreren Hinrichtungen kam) machte deutlich, dass das Christentum nicht gewaltsam zu vernichten bzw. nicht mehr ernsthaft zur\u00fcckzudr\u00e4ngen war. Die entsprechenden Lehren zogen die Kaiser Galerius und vor allem Konstantin der Gro\u00dfe: Das Toleranzedikt des Galerius 311 n. Chr. und die Mail\u00e4nder Vereinbarung 313 n. Chr. Konstantins und des Licinius erlaubten die freie Religionsaus\u00fcbung ''aller Religionen'', auch der christlichen. Konstantin f\u00f6rderte sogar die Kirche und Bisch\u00f6fe und lie\u00df seine Kinder im christlichen Glauben erziehen (Konstantinische Wende). Da das Christentum stets die Monarchie als gottgewollte Herrschaftsform auf Erden gepredigt hatte, erkannte man nun wohl zudem das Potential, das stets prek\u00e4re Kaisertum religi\u00f6s neu zu legitimieren. Die kurze Herrschaft des Kaisers Julian (361\u2013363 n. Chr.) bedeutete dagegen nur eine kurzfristige Beg\u00fcnstigung des alten Glaubens unter neuplatonischen Vorzeichen. Der christliche Glaube kannte gegen\u00fcber den traditionellen G\u00f6tterkulten nur vor\u00fcbergehend Toleranz. Sp\u00e4testens Kaiser Gratian legte (wohl 382) das Amt des ''pontifex maximus'' ab, 380 n. Chr. erkl\u00e4rte Kaiser Theodosius I. das trinitarische Christentum (faktisch) zur Staatsreligion und verbot 391/392 n. Chr. die Aus\u00fcbung aller heidnischen Kulte. Von staatlicher Seite gab es zun\u00e4chst aber kaum Bestrebungen, dieses Verbot auch faktisch fl\u00e4chendeckend umzusetzen, offizielle Ma\u00dfnahmen gegen die Altgl\u00e4ubigen blieben die Ausnahme. Doch wurden bis ins Fr\u00fchmittelalter hinein heidnische Tempel von M\u00f6nchen und \u201eheiligen M\u00e4nnern\u201c, die sich zusammengeschlossen hatten, zerst\u00f6rt, aufgegebene Tempel wurden (meist nach einer l\u00e4ngeren Nutzungspause) in christliche Geb\u00e4ude umfunktioniert und bisweilen einflussreiche Pers\u00f6nlichkeiten als heimliche Heiden verfolgt. Privath\u00e4user wurden mit dem Ziel der Vernichtung nicht-christlicher religi\u00f6ser Gegenst\u00e4nde, insbesondere B\u00fcchern (die Hintergr\u00fcnde sind strittig), durchsucht. Die Zeit um 400 wird oft als ein H\u00f6hepunkt der \u201eReligionsk\u00e4mpfe\u201c zwischen Christentum und paganen Glaubensvorstellungen betrachtet. Allerdings sind die Hintergr\u00fcnde oft nicht ganz klar. In der neueren Forschung ist es umstritten, ob Christen und Pagane sich an der Wende vom 4. zum 5. Jahrhundert derart feindlich gegen\u00fcberstanden, wie oft angenommen. Zuletzt hat Alan Cameron in einer umfassenden Studie argumentiert, dass diese Gegens\u00e4tze im sp\u00e4ten 4. Jahrhundert nicht immer so scharf ausgepr\u00e4gt waren wie oft angenommen; es sei beispielsweise unzutreffend, dass die Pflege der klassischen Bildung f\u00fcr Christen angeblich keine gr\u00f6\u00dfere Bedeutung hatte und hingegen \u00fcberzeugte Pagane das als Ausdruck ihrer religi\u00f6sen \u00dcberzeugung betrieben. Pagane Literatur wurde denn auch von Christen weiter gelesen und blieb dank der Kopiert\u00e4tigkeit fr\u00fchmittelalterlicher M\u00f6nche zumindest in Teilen erhalten. Das Christentum besetzte das Feld der heidnischen Kulte, indem es in synkretistischer Tradition von ihnen bestimmte Br\u00e4uche oder Festtage \u00fcbernahm (so den 25. Dezember von Sol invictus). Der entscheidende Schub in der Christianisierung der Amts- und Bildungstr\u00e4ger erfolgte wohl bereits in der Zeit zwischen den 360er und 380er Jahren. Die gleichwohl beharrliche Lebendigkeit des Heidentums, wenn auch nach 400 nur noch von einer immer kleiner werdenden Minderheit praktiziert, spiegelte sich im Streit um den von Augustus im Senat aufgestellten Victoria-Altar, der zum Symbol f\u00fcr den alten Glauben wurde; Altar und Statue wurden von 357 bis 394 n. Chr. unter Protesten mehrfach entfernt, aber auch wieder zur\u00fcckgeholt (siehe Streit um den Victoriaaltar). In Rom gab es um 400 offenbar eine kleine Gruppe altgl\u00e4ubiger Senatoren, die einen radikalen Bruch mit der Vergangenheit bef\u00fcrchteten und das antike Erbe als R\u00fcckbesinnung auf das pagane Erbe Roms bewahren wollten. Seit dem Beginn des 5. Jahrhunderts konvertierten aber auch diese Senatoren \u2013 ob aus \u00dcberzeugung, aus Opportunismus oder auch aufgrund von Sanktionen \u2013 zunehmend zum Christentum. Dennoch sollte es noch mehrere Generationen dauern, bis das Christentum fest in allen Bev\u00f6lkerungsschichten und allen Regionen verankert worden war. Reste des Heidentums hielten sich im Osten an den Universit\u00e4ten von Athen und Alexandria, sowie in Italien und Gallien insbesondere in l\u00e4ndlichen Regionen, abseits des Zugriffs der Obrigkeit. Die \u00dcbertragung des Begriffs ''paganus'' (bereits in der Antike irrt\u00fcmlich als \u201eLandbewohner\u201c erkl\u00e4rt) auf die Heiden entsprang diesem Umstand. Vereinzelt wurden noch im 5. Jahrhundert kleinere heidnische Tempel errichtet. Erst 494 n. Chr. erreichte Papst Gelasius I., dass die ''lupercalia'' als letzter \u00f6ffentlich geduldeter Rest des altr\u00f6mischen Kultes aufgehoben wurden. Gregor von Tours berichtet, dass um 570 n. Chr. im Umland von Trier noch immer der Diana geopfert wurde. Noch 599 n. Chr. gab Papst Gregor der Gro\u00dfe Order, die zahlreichen Heiden Sardiniens zum \u00dcbertritt zum Christentum zu zwingen: In Ostrom wurden die letzten altr\u00f6mischen Riten Ende des 7. Jahrhunderts als heidnisch verboten, nachdem bereits 537 das letzte offiziell geduldete pagane Heiligtum in Philae geschlossen worden war. Etwa um dieselbe Zeit befahl Kaiser Justinian, dass jedes Kind getauft werden m\u00fcsse; Apostasie vom Christentum war nun ein Kapitalverbrechen. In Syrien, wo es im sp\u00e4ten 6. Jahrhundert sogar zu Aufst\u00e4nden der Anh\u00e4nger griechisch-syrischer Religionen gekommen war, stie\u00dfen aber auch noch die arabischen Eroberer nach 636 lokal auf \u201eHeiden\u201c, so etwa in Harran und Baalbek", "paragraph_answer": "R\u00f6mische_Religion === Sp\u00e4tantike (4. bis 6. Jahrhundert n. Chr.) === Diokletian, der als der erste sp\u00e4tantike Kaiser gilt, nannte sich selbst ''Iovius'' und stellte sich damit demonstrativ unter den Schutz Jupiters. Unter seiner Herrschaft wurden die traditionellen Kulte ebenso wie der ''Sol Invictus Mithras'' noch einmal stark gef\u00f6rdert. Dies f\u00fchrte zu Ma\u00dfnahmen gegen die beiden Religionen, die mit dem Polytheismus unvereinbar zu sein schienen: der Manich\u00e4ismus und das Christentum. Im Gegensatz zu den meisten anderen Religionen und zum Synkretismus f\u00fchrte der wachsende Ausschlie\u00dflichkeitsanspruch des Christentums zur Verweigerung gegen\u00fcber dem Kaiserkult und damit der r\u00f6mischen Autorit\u00e4t, woraus fr\u00fch die periodischen Christenverfolgungen resultiert hatten. Der Misserfolg der letzten gro\u00dfen und blutigen Christenverfolgung unter Diokletian ab dem Jahr 303 n. Chr. (wobei christliche Kirchen zerst\u00f6rt wurden, Christen aus dem Reichsdienst entfernt wurden und es zu mehreren Hinrichtungen kam) machte deutlich, dass das Christentum nicht gewaltsam zu vernichten bzw. nicht mehr ernsthaft zur\u00fcckzudr\u00e4ngen war. Die entsprechenden Lehren zogen die Kaiser Galerius und vor allem Konstantin der Gro\u00dfe: Das Toleranzedikt des Galerius 311 n. Chr. und die Mail\u00e4nder Vereinbarung 313 n. Chr. Konstantins und des Licinius erlaubten die freie Religionsaus\u00fcbung ''aller Religionen'', auch der christlichen. Konstantin f\u00f6rderte sogar die Kirche und Bisch\u00f6fe und lie\u00df seine Kinder im christlichen Glauben erziehen (Konstantinische Wende). Da das Christentum stets die Monarchie als gottgewollte Herrschaftsform auf Erden gepredigt hatte, erkannte man nun wohl zudem das Potential, das stets prek\u00e4re Kaisertum religi\u00f6s neu zu legitimieren. Die kurze Herrschaft des Kaisers Julian (361\u2013363 n. Chr.) bedeutete dagegen nur eine kurzfristige Beg\u00fcnstigung des alten Glaubens unter neuplatonischen Vorzeichen. Der christliche Glaube kannte gegen\u00fcber den traditionellen G\u00f6tterkulten nur vor\u00fcbergehend Toleranz. Sp\u00e4testens Kaiser Gratian legte (wohl 382) das Amt des ''pontifex maximus'' ab, 380 n. Chr. erkl\u00e4rte Kaiser Theodosius I. das trinitarische Christentum (faktisch) zur Staatsreligion und verbot 391/392 n. Chr. die Aus\u00fcbung aller heidnischen Kulte. Von staatlicher Seite gab es zun\u00e4chst aber kaum Bestrebungen, dieses Verbot auch faktisch fl\u00e4chendeckend umzusetzen, offizielle Ma\u00dfnahmen gegen die Altgl\u00e4ubigen blieben die Ausnahme. Doch wurden bis ins Fr\u00fchmittelalter hinein heidnische Tempel von M\u00f6nchen und \u201eheiligen M\u00e4nnern\u201c, die sich zusammengeschlossen hatten, zerst\u00f6rt, aufgegebene Tempel wurden (meist nach einer l\u00e4ngeren Nutzungspause) in christliche Geb\u00e4ude umfunktioniert und bisweilen einflussreiche Pers\u00f6nlichkeiten als heimliche Heiden verfolgt. Privath\u00e4user wurden mit dem Ziel der Vernichtung nicht-christlicher religi\u00f6ser Gegenst\u00e4nde, insbesondere B\u00fcchern (die Hintergr\u00fcnde sind strittig), durchsucht. Die Zeit um 400 wird oft als ein H\u00f6hepunkt der \u201eReligionsk\u00e4mpfe\u201c zwischen Christentum und paganen Glaubensvorstellungen betrachtet. Allerdings sind die Hintergr\u00fcnde oft nicht ganz klar. In der neueren Forschung ist es umstritten, ob Christen und Pagane sich an der Wende vom 4. zum 5. Jahrhundert derart feindlich gegen\u00fcberstanden, wie oft angenommen. Zuletzt hat Alan Cameron in einer umfassenden Studie argumentiert, dass diese Gegens\u00e4tze im sp\u00e4ten 4. Jahrhundert nicht immer so scharf ausgepr\u00e4gt waren wie oft angenommen; es sei beispielsweise unzutreffend, dass die Pflege der klassischen Bildung f\u00fcr Christen angeblich keine gr\u00f6\u00dfere Bedeutung hatte und hingegen \u00fcberzeugte Pagane das als Ausdruck ihrer religi\u00f6sen \u00dcberzeugung betrieben. Pagane Literatur wurde denn auch von Christen weiter gelesen und blieb dank der Kopiert\u00e4tigkeit fr\u00fchmittelalterlicher M\u00f6nche zumindest in Teilen erhalten. Das Christentum besetzte das Feld der heidnischen Kulte, indem es in synkretistischer Tradition von ihnen bestimmte Br\u00e4uche oder Festtage \u00fcbernahm (so den 25. Dezember von Sol invictus). Der entscheidende Schub in der Christianisierung der Amts- und Bildungstr\u00e4ger erfolgte wohl bereits in der Zeit zwischen den 360er und 380er Jahren. Die gleichwohl beharrliche Lebendigkeit des Heidentums, wenn auch nach 400 nur noch von einer immer kleiner werdenden Minderheit praktiziert, spiegelte sich im Streit um den von Augustus im Senat aufgestellten Victoria-Altar, der zum Symbol f\u00fcr den alten Glauben wurde; Altar und Statue wurden von 357 bis 394 n. Chr. unter Protesten mehrfach entfernt, aber auch wieder zur\u00fcckgeholt (siehe Streit um den Victoriaaltar). In Rom gab es um 400 offenbar eine kleine Gruppe altgl\u00e4ubiger Senatoren, die einen radikalen Bruch mit der Vergangenheit bef\u00fcrchteten und das antike Erbe als R\u00fcckbesinnung auf das pagane Erbe Roms bewahren wollten. Seit dem Beginn des 5. Jahrhunderts konvertierten aber auch diese Senatoren \u2013 ob aus \u00dcberzeugung, aus Opportunismus oder auch aufgrund von Sanktionen \u2013 zunehmend zum Christentum. Dennoch sollte es noch mehrere Generationen dauern, bis das Christentum fest in allen Bev\u00f6lkerungsschichten und allen Regionen verankert worden war. Reste des Heidentums hielten sich im Osten an den Universit\u00e4ten von Athen und Alexandria, sowie in Italien und Gallien insbesondere in l\u00e4ndlichen Regionen, abseits des Zugriffs der Obrigkeit. Die \u00dcbertragung des Begriffs ''paganus'' (bereits in der Antike irrt\u00fcmlich als \u201eLandbewohner\u201c erkl\u00e4rt) auf die Heiden entsprang diesem Umstand. Vereinzelt wurden noch im 5. Jahrhundert kleinere heidnische Tempel errichtet. Erst 494 n. Chr. erreichte Papst Gelasius I., dass die ''lupercalia'' als letzter \u00f6ffentlich geduldeter Rest des altr\u00f6mischen Kultes aufgehoben wurden. Gregor von Tours berichtet, dass um 570 n. Chr. im Umland von Trier noch immer der Diana geopfert wurde. Noch 599 n. Chr. gab Papst Gregor der Gro\u00dfe Order, die zahlreichen Heiden Sardiniens zum \u00dcbertritt zum Christentum zu zwingen: In Ostrom wurden die letzten altr\u00f6mischen Riten Ende des 7. Jahrhunderts als heidnisch verboten, nachdem bereits 537 das letzte offiziell geduldete pagane Heiligtum in Philae geschlossen worden war. Etwa um dieselbe Zeit befahl Kaiser Justinian, dass jedes Kind getauft werden m\u00fcsse; Apostasie vom Christentum war nun ein Kapitalverbrechen. In Syrien, wo es im sp\u00e4ten 6. Jahrhundert sogar zu Aufst\u00e4nden der Anh\u00e4nger griechisch-syrischer Religionen gekommen war, stie\u00dfen aber auch noch die arabischen Eroberer nach 636 lokal auf \u201eHeiden\u201c, so etwa in Harran und Baalbek", "sentence_answer": "Noch 599 n. 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Konstantin f\u00f6rderte sogar die Kirche und Bisch\u00f6fe und lie\u00df seine Kinder im christlichen Glauben erziehen (Konstantinische Wende). Da das Christentum stets die Monarchie als gottgewollte Herrschaftsform auf Erden gepredigt hatte, erkannte man nun wohl zudem das Potential, das stets prek\u00e4re Kaisertum religi\u00f6s neu zu legitimieren. Die kurze Herrschaft des Kaisers Julian (361\u2013363 n. Chr.) bedeutete dagegen nur eine kurzfristige Beg\u00fcnstigung des alten Glaubens unter neuplatonischen Vorzeichen.\nDer christliche Glaube kannte gegen\u00fcber den traditionellen G\u00f6tterkulten nur vor\u00fcbergehend Toleranz. Sp\u00e4testens Kaiser Gratian legte (wohl 382) das Amt des ''pontifex maximus'' ab, 380 n. Chr. erkl\u00e4rte Kaiser Theodosius I. das trinitarische Christentum (faktisch) zur Staatsreligion und verbot 391/392 n. Chr. die Aus\u00fcbung aller heidnischen Kulte. 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In der neueren Forschung ist es umstritten, ob Christen und Pagane sich an der Wende vom 4. zum 5. Jahrhundert derart feindlich gegen\u00fcberstanden, wie oft angenommen. Zuletzt hat Alan Cameron in einer umfassenden Studie argumentiert, dass diese Gegens\u00e4tze im sp\u00e4ten 4. Jahrhundert nicht immer so scharf ausgepr\u00e4gt waren wie oft angenommen; es sei beispielsweise unzutreffend, dass die Pflege der klassischen Bildung f\u00fcr Christen angeblich keine gr\u00f6\u00dfere Bedeutung hatte und hingegen \u00fcberzeugte Pagane das als Ausdruck ihrer religi\u00f6sen \u00dcberzeugung betrieben. Pagane Literatur wurde denn auch von Christen weiter gelesen und blieb dank der Kopiert\u00e4tigkeit fr\u00fchmittelalterlicher M\u00f6nche zumindest in Teilen erhalten. Das Christentum besetzte das Feld der heidnischen Kulte, indem es in synkretistischer Tradition von ihnen bestimmte Br\u00e4uche oder Festtage \u00fcbernahm (so den 25. Dezember von Sol invictus).\nDer entscheidende Schub in der Christianisierung der Amts- und Bildungstr\u00e4ger erfolgte wohl bereits in der Zeit zwischen den 360er und 380er Jahren. Die gleichwohl beharrliche Lebendigkeit des Heidentums, wenn auch nach 400 nur noch von einer immer kleiner werdenden Minderheit praktiziert, spiegelte sich im Streit um den von Augustus im Senat aufgestellten Victoria-Altar, der zum Symbol f\u00fcr den alten Glauben wurde; Altar und Statue wurden von 357 bis 394 n. Chr. unter Protesten mehrfach entfernt, aber auch wieder zur\u00fcckgeholt (siehe Streit um den Victoriaaltar). In Rom gab es um 400 offenbar eine kleine Gruppe altgl\u00e4ubiger Senatoren, die einen radikalen Bruch mit der Vergangenheit bef\u00fcrchteten und das antike Erbe als R\u00fcckbesinnung auf das pagane Erbe Roms bewahren wollten. Seit dem Beginn des 5. Jahrhunderts konvertierten aber auch diese Senatoren \u2013 ob aus \u00dcberzeugung, aus Opportunismus oder auch aufgrund von Sanktionen \u2013 zunehmend zum Christentum. Dennoch sollte es noch mehrere Generationen dauern, bis das Christentum fest in allen Bev\u00f6lkerungsschichten und allen Regionen verankert worden war. Reste des Heidentums hielten sich im Osten an den Universit\u00e4ten von Athen und Alexandria, sowie in Italien und Gallien insbesondere in l\u00e4ndlichen Regionen, abseits des Zugriffs der Obrigkeit. Die \u00dcbertragung des Begriffs ''paganus'' (bereits in der Antike irrt\u00fcmlich als \u201eLandbewohner\u201c erkl\u00e4rt) auf die Heiden entsprang diesem Umstand. Vereinzelt wurden noch im 5. Jahrhundert kleinere heidnische Tempel errichtet. Erst 494 n. Chr. erreichte Papst Gelasius I., dass die ''lupercalia'' als letzter \u00f6ffentlich geduldeter Rest des altr\u00f6mischen Kultes aufgehoben wurden. Gregor von Tours berichtet, dass um 570 n. Chr. im Umland von Trier noch immer der Diana geopfert wurde. Noch 599 n. Chr. gab Papst Gregor der Gro\u00dfe Order, die zahlreichen Heiden Sardiniens zum \u00dcbertritt zum Christentum zu zwingen:\nIn Ostrom wurden die letzten altr\u00f6mischen Riten Ende des 7. Jahrhunderts als heidnisch verboten, nachdem bereits 537 das letzte offiziell geduldete pagane Heiligtum in Philae geschlossen worden war. Etwa um dieselbe Zeit befahl Kaiser Justinian, dass jedes Kind getauft werden m\u00fcsse; Apostasie vom Christentum war nun ein Kapitalverbrechen. In Syrien, wo es im sp\u00e4ten 6. Jahrhundert sogar zu Aufst\u00e4nden der Anh\u00e4nger griechisch-syrischer Religionen gekommen war, stie\u00dfen aber auch noch die arabischen Eroberer nach 636 lokal auf \u201eHeiden\u201c, so etwa in Harran und Baalbek", "answer": "Kaiser Justinian", "sentence": "Etwa um dieselbe Zeit befahl Kaiser Justinian ,", "paragraph_sentence": "R\u00f6mische_Religion = == Sp\u00e4tantike (4. bis 6. Jahrhundert n. Chr.) === Diokletian, der als der erste sp\u00e4tantike Kaiser gilt, nannte sich selbst ''Iovius'' und stellte sich damit demonstrativ unter den Schutz Jupiters. Unter seiner Herrschaft wurden die traditionellen Kulte ebenso wie der ''Sol Invictus Mithras'' noch einmal stark gef\u00f6rdert. Dies f\u00fchrte zu Ma\u00dfnahmen gegen die beiden Religionen, die mit dem Polytheismus unvereinbar zu sein schienen: der Manich\u00e4ismus und das Christentum. Im Gegensatz zu den meisten anderen Religionen und zum Synkretismus f\u00fchrte der wachsende Ausschlie\u00dflichkeitsanspruch des Christentums zur Verweigerung gegen\u00fcber dem Kaiserkult und damit der r\u00f6mischen Autorit\u00e4t, woraus fr\u00fch die periodischen Christenverfolgungen resultiert hatten. Der Misserfolg der letzten gro\u00dfen und blutigen Christenverfolgung unter Diokletian ab dem Jahr 303 n. Chr. (wobei christliche Kirchen zerst\u00f6rt wurden, Christen aus dem Reichsdienst entfernt wurden und es zu mehreren Hinrichtungen kam) machte deutlich, dass das Christentum nicht gewaltsam zu vernichten bzw. nicht mehr ernsthaft zur\u00fcckzudr\u00e4ngen war. Die entsprechenden Lehren zogen die Kaiser Galerius und vor allem Konstantin der Gro\u00dfe: Das Toleranzedikt des Galerius 311 n. Chr. und die Mail\u00e4nder Vereinbarung 313 n. Chr. Konstantins und des Licinius erlaubten die freie Religionsaus\u00fcbung ''aller Religionen'', auch der christlichen. Konstantin f\u00f6rderte sogar die Kirche und Bisch\u00f6fe und lie\u00df seine Kinder im christlichen Glauben erziehen (Konstantinische Wende). Da das Christentum stets die Monarchie als gottgewollte Herrschaftsform auf Erden gepredigt hatte, erkannte man nun wohl zudem das Potential, das stets prek\u00e4re Kaisertum religi\u00f6s neu zu legitimieren. Die kurze Herrschaft des Kaisers Julian (361\u2013363 n. Chr.) bedeutete dagegen nur eine kurzfristige Beg\u00fcnstigung des alten Glaubens unter neuplatonischen Vorzeichen. Der christliche Glaube kannte gegen\u00fcber den traditionellen G\u00f6tterkulten nur vor\u00fcbergehend Toleranz. Sp\u00e4testens Kaiser Gratian legte (wohl 382) das Amt des ''pontifex maximus'' ab, 380 n. Chr. erkl\u00e4rte Kaiser Theodosius I. das trinitarische Christentum (faktisch) zur Staatsreligion und verbot 391/392 n. Chr. die Aus\u00fcbung aller heidnischen Kulte. Von staatlicher Seite gab es zun\u00e4chst aber kaum Bestrebungen, dieses Verbot auch faktisch fl\u00e4chendeckend umzusetzen, offizielle Ma\u00dfnahmen gegen die Altgl\u00e4ubigen blieben die Ausnahme. Doch wurden bis ins Fr\u00fchmittelalter hinein heidnische Tempel von M\u00f6nchen und \u201eheiligen M\u00e4nnern\u201c, die sich zusammengeschlossen hatten, zerst\u00f6rt, aufgegebene Tempel wurden (meist nach einer l\u00e4ngeren Nutzungspause) in christliche Geb\u00e4ude umfunktioniert und bisweilen einflussreiche Pers\u00f6nlichkeiten als heimliche Heiden verfolgt. Privath\u00e4user wurden mit dem Ziel der Vernichtung nicht-christlicher religi\u00f6ser Gegenst\u00e4nde, insbesondere B\u00fcchern (die Hintergr\u00fcnde sind strittig), durchsucht. Die Zeit um 400 wird oft als ein H\u00f6hepunkt der \u201eReligionsk\u00e4mpfe\u201c zwischen Christentum und paganen Glaubensvorstellungen betrachtet. Allerdings sind die Hintergr\u00fcnde oft nicht ganz klar. In der neueren Forschung ist es umstritten, ob Christen und Pagane sich an der Wende vom 4. zum 5. Jahrhundert derart feindlich gegen\u00fcberstanden, wie oft angenommen. Zuletzt hat Alan Cameron in einer umfassenden Studie argumentiert, dass diese Gegens\u00e4tze im sp\u00e4ten 4. Jahrhundert nicht immer so scharf ausgepr\u00e4gt waren wie oft angenommen; es sei beispielsweise unzutreffend, dass die Pflege der klassischen Bildung f\u00fcr Christen angeblich keine gr\u00f6\u00dfere Bedeutung hatte und hingegen \u00fcberzeugte Pagane das als Ausdruck ihrer religi\u00f6sen \u00dcberzeugung betrieben. Pagane Literatur wurde denn auch von Christen weiter gelesen und blieb dank der Kopiert\u00e4tigkeit fr\u00fchmittelalterlicher M\u00f6nche zumindest in Teilen erhalten. Das Christentum besetzte das Feld der heidnischen Kulte, indem es in synkretistischer Tradition von ihnen bestimmte Br\u00e4uche oder Festtage \u00fcbernahm (so den 25. Dezember von Sol invictus). Der entscheidende Schub in der Christianisierung der Amts- und Bildungstr\u00e4ger erfolgte wohl bereits in der Zeit zwischen den 360er und 380er Jahren. Die gleichwohl beharrliche Lebendigkeit des Heidentums, wenn auch nach 400 nur noch von einer immer kleiner werdenden Minderheit praktiziert, spiegelte sich im Streit um den von Augustus im Senat aufgestellten Victoria-Altar, der zum Symbol f\u00fcr den alten Glauben wurde; Altar und Statue wurden von 357 bis 394 n. Chr. unter Protesten mehrfach entfernt, aber auch wieder zur\u00fcckgeholt (siehe Streit um den Victoriaaltar). In Rom gab es um 400 offenbar eine kleine Gruppe altgl\u00e4ubiger Senatoren, die einen radikalen Bruch mit der Vergangenheit bef\u00fcrchteten und das antike Erbe als R\u00fcckbesinnung auf das pagane Erbe Roms bewahren wollten. Seit dem Beginn des 5. Jahrhunderts konvertierten aber auch diese Senatoren \u2013 ob aus \u00dcberzeugung, aus Opportunismus oder auch aufgrund von Sanktionen \u2013 zunehmend zum Christentum. Dennoch sollte es noch mehrere Generationen dauern, bis das Christentum fest in allen Bev\u00f6lkerungsschichten und allen Regionen verankert worden war. Reste des Heidentums hielten sich im Osten an den Universit\u00e4ten von Athen und Alexandria, sowie in Italien und Gallien insbesondere in l\u00e4ndlichen Regionen, abseits des Zugriffs der Obrigkeit. Die \u00dcbertragung des Begriffs ''paganus'' (bereits in der Antike irrt\u00fcmlich als \u201eLandbewohner\u201c erkl\u00e4rt) auf die Heiden entsprang diesem Umstand. Vereinzelt wurden noch im 5. Jahrhundert kleinere heidnische Tempel errichtet. Erst 494 n. Chr. erreichte Papst Gelasius I., dass die ''lupercalia'' als letzter \u00f6ffentlich geduldeter Rest des altr\u00f6mischen Kultes aufgehoben wurden. Gregor von Tours berichtet, dass um 570 n. Chr. im Umland von Trier noch immer der Diana geopfert wurde. Noch 599 n. Chr. gab Papst Gregor der Gro\u00dfe Order, die zahlreichen Heiden Sardiniens zum \u00dcbertritt zum Christentum zu zwingen: In Ostrom wurden die letzten altr\u00f6mischen Riten Ende des 7. Jahrhunderts als heidnisch verboten, nachdem bereits 537 das letzte offiziell geduldete pagane Heiligtum in Philae geschlossen worden war. Etwa um dieselbe Zeit befahl Kaiser Justinian , dass jedes Kind getauft werden m\u00fcsse; Apostasie vom Christentum war nun ein Kapitalverbrechen. In Syrien, wo es im sp\u00e4ten 6. Jahrhundert sogar zu Aufst\u00e4nden der Anh\u00e4nger griechisch-syrischer Religionen gekommen war, stie\u00dfen aber auch noch die arabischen Eroberer nach 636 lokal auf \u201eHeiden\u201c, so etwa in Harran und Baalbek", "paragraph_answer": "R\u00f6mische_Religion === Sp\u00e4tantike (4. bis 6. Jahrhundert n. Chr.) === Diokletian, der als der erste sp\u00e4tantike Kaiser gilt, nannte sich selbst ''Iovius'' und stellte sich damit demonstrativ unter den Schutz Jupiters. Unter seiner Herrschaft wurden die traditionellen Kulte ebenso wie der ''Sol Invictus Mithras'' noch einmal stark gef\u00f6rdert. Dies f\u00fchrte zu Ma\u00dfnahmen gegen die beiden Religionen, die mit dem Polytheismus unvereinbar zu sein schienen: der Manich\u00e4ismus und das Christentum. Im Gegensatz zu den meisten anderen Religionen und zum Synkretismus f\u00fchrte der wachsende Ausschlie\u00dflichkeitsanspruch des Christentums zur Verweigerung gegen\u00fcber dem Kaiserkult und damit der r\u00f6mischen Autorit\u00e4t, woraus fr\u00fch die periodischen Christenverfolgungen resultiert hatten. Der Misserfolg der letzten gro\u00dfen und blutigen Christenverfolgung unter Diokletian ab dem Jahr 303 n. Chr. (wobei christliche Kirchen zerst\u00f6rt wurden, Christen aus dem Reichsdienst entfernt wurden und es zu mehreren Hinrichtungen kam) machte deutlich, dass das Christentum nicht gewaltsam zu vernichten bzw. nicht mehr ernsthaft zur\u00fcckzudr\u00e4ngen war. Die entsprechenden Lehren zogen die Kaiser Galerius und vor allem Konstantin der Gro\u00dfe: Das Toleranzedikt des Galerius 311 n. Chr. und die Mail\u00e4nder Vereinbarung 313 n. Chr. Konstantins und des Licinius erlaubten die freie Religionsaus\u00fcbung ''aller Religionen'', auch der christlichen. Konstantin f\u00f6rderte sogar die Kirche und Bisch\u00f6fe und lie\u00df seine Kinder im christlichen Glauben erziehen (Konstantinische Wende). Da das Christentum stets die Monarchie als gottgewollte Herrschaftsform auf Erden gepredigt hatte, erkannte man nun wohl zudem das Potential, das stets prek\u00e4re Kaisertum religi\u00f6s neu zu legitimieren. Die kurze Herrschaft des Kaisers Julian (361\u2013363 n. Chr.) bedeutete dagegen nur eine kurzfristige Beg\u00fcnstigung des alten Glaubens unter neuplatonischen Vorzeichen. Der christliche Glaube kannte gegen\u00fcber den traditionellen G\u00f6tterkulten nur vor\u00fcbergehend Toleranz. Sp\u00e4testens Kaiser Gratian legte (wohl 382) das Amt des ''pontifex maximus'' ab, 380 n. Chr. erkl\u00e4rte Kaiser Theodosius I. das trinitarische Christentum (faktisch) zur Staatsreligion und verbot 391/392 n. Chr. die Aus\u00fcbung aller heidnischen Kulte. Von staatlicher Seite gab es zun\u00e4chst aber kaum Bestrebungen, dieses Verbot auch faktisch fl\u00e4chendeckend umzusetzen, offizielle Ma\u00dfnahmen gegen die Altgl\u00e4ubigen blieben die Ausnahme. Doch wurden bis ins Fr\u00fchmittelalter hinein heidnische Tempel von M\u00f6nchen und \u201eheiligen M\u00e4nnern\u201c, die sich zusammengeschlossen hatten, zerst\u00f6rt, aufgegebene Tempel wurden (meist nach einer l\u00e4ngeren Nutzungspause) in christliche Geb\u00e4ude umfunktioniert und bisweilen einflussreiche Pers\u00f6nlichkeiten als heimliche Heiden verfolgt. Privath\u00e4user wurden mit dem Ziel der Vernichtung nicht-christlicher religi\u00f6ser Gegenst\u00e4nde, insbesondere B\u00fcchern (die Hintergr\u00fcnde sind strittig), durchsucht. Die Zeit um 400 wird oft als ein H\u00f6hepunkt der \u201eReligionsk\u00e4mpfe\u201c zwischen Christentum und paganen Glaubensvorstellungen betrachtet. Allerdings sind die Hintergr\u00fcnde oft nicht ganz klar. In der neueren Forschung ist es umstritten, ob Christen und Pagane sich an der Wende vom 4. zum 5. Jahrhundert derart feindlich gegen\u00fcberstanden, wie oft angenommen. Zuletzt hat Alan Cameron in einer umfassenden Studie argumentiert, dass diese Gegens\u00e4tze im sp\u00e4ten 4. Jahrhundert nicht immer so scharf ausgepr\u00e4gt waren wie oft angenommen; es sei beispielsweise unzutreffend, dass die Pflege der klassischen Bildung f\u00fcr Christen angeblich keine gr\u00f6\u00dfere Bedeutung hatte und hingegen \u00fcberzeugte Pagane das als Ausdruck ihrer religi\u00f6sen \u00dcberzeugung betrieben. Pagane Literatur wurde denn auch von Christen weiter gelesen und blieb dank der Kopiert\u00e4tigkeit fr\u00fchmittelalterlicher M\u00f6nche zumindest in Teilen erhalten. Das Christentum besetzte das Feld der heidnischen Kulte, indem es in synkretistischer Tradition von ihnen bestimmte Br\u00e4uche oder Festtage \u00fcbernahm (so den 25. Dezember von Sol invictus). Der entscheidende Schub in der Christianisierung der Amts- und Bildungstr\u00e4ger erfolgte wohl bereits in der Zeit zwischen den 360er und 380er Jahren. Die gleichwohl beharrliche Lebendigkeit des Heidentums, wenn auch nach 400 nur noch von einer immer kleiner werdenden Minderheit praktiziert, spiegelte sich im Streit um den von Augustus im Senat aufgestellten Victoria-Altar, der zum Symbol f\u00fcr den alten Glauben wurde; Altar und Statue wurden von 357 bis 394 n. Chr. unter Protesten mehrfach entfernt, aber auch wieder zur\u00fcckgeholt (siehe Streit um den Victoriaaltar). In Rom gab es um 400 offenbar eine kleine Gruppe altgl\u00e4ubiger Senatoren, die einen radikalen Bruch mit der Vergangenheit bef\u00fcrchteten und das antike Erbe als R\u00fcckbesinnung auf das pagane Erbe Roms bewahren wollten. Seit dem Beginn des 5. Jahrhunderts konvertierten aber auch diese Senatoren \u2013 ob aus \u00dcberzeugung, aus Opportunismus oder auch aufgrund von Sanktionen \u2013 zunehmend zum Christentum. Dennoch sollte es noch mehrere Generationen dauern, bis das Christentum fest in allen Bev\u00f6lkerungsschichten und allen Regionen verankert worden war. Reste des Heidentums hielten sich im Osten an den Universit\u00e4ten von Athen und Alexandria, sowie in Italien und Gallien insbesondere in l\u00e4ndlichen Regionen, abseits des Zugriffs der Obrigkeit. Die \u00dcbertragung des Begriffs ''paganus'' (bereits in der Antike irrt\u00fcmlich als \u201eLandbewohner\u201c erkl\u00e4rt) auf die Heiden entsprang diesem Umstand. Vereinzelt wurden noch im 5. Jahrhundert kleinere heidnische Tempel errichtet. Erst 494 n. Chr. erreichte Papst Gelasius I., dass die ''lupercalia'' als letzter \u00f6ffentlich geduldeter Rest des altr\u00f6mischen Kultes aufgehoben wurden. Gregor von Tours berichtet, dass um 570 n. Chr. im Umland von Trier noch immer der Diana geopfert wurde. Noch 599 n. Chr. gab Papst Gregor der Gro\u00dfe Order, die zahlreichen Heiden Sardiniens zum \u00dcbertritt zum Christentum zu zwingen: In Ostrom wurden die letzten altr\u00f6mischen Riten Ende des 7. Jahrhunderts als heidnisch verboten, nachdem bereits 537 das letzte offiziell geduldete pagane Heiligtum in Philae geschlossen worden war. Etwa um dieselbe Zeit befahl Kaiser Justinian , dass jedes Kind getauft werden m\u00fcsse; Apostasie vom Christentum war nun ein Kapitalverbrechen. In Syrien, wo es im sp\u00e4ten 6. Jahrhundert sogar zu Aufst\u00e4nden der Anh\u00e4nger griechisch-syrischer Religionen gekommen war, stie\u00dfen aber auch noch die arabischen Eroberer nach 636 lokal auf \u201eHeiden\u201c, so etwa in Harran und Baalbek", "sentence_answer": "Etwa um dieselbe Zeit befahl Kaiser Justinian ,", "paragraph_id": 41434} {"question": "Welcher Wissenschaftler wird in Hannover im Georgengarten mit einem Denkmal geehrt?", "paragraph": "Hannover\n\n=== Denkmale, Mahnmale und Stra\u00dfenkunst ===\nDer Leibniztempel im Georgengarten ist ein Pavillonbau, der von 1787 bis 1790 zu Ehren des in Hannover t\u00e4tigen Universalgelehrten Gottfried Wilhelm Leibniz\u00a0\u2013 urspr\u00fcnglich am Waterlooplatz\u00a0\u2013 errichtet wurde. Er gilt als das erste \u00f6ffentliche Denkmal in Deutschland f\u00fcr einen Nichtadeligen.\nDie ebenfalls klassizistische Waterloos\u00e4ule ist eine 46,31 Meter hohe Siegess\u00e4ule auf dem Waterlooplatz im Stadtteil Calenberger Neustadt. Sie wurde in den Jahren 1825 bis 1832 nach einem Entwurf von Georg Ludwig Laves errichtet.\nDer Reese-Brunnen, eine im Jahr 1925 von Martha und Hans Poelzig geschaffene Majolika-Pflanzenskulptur, steht an der Fritz-Behrens-Allee nahe der Hochschule f\u00fcr Musik, Theater und Medien am Rand der Eilenriede. Er ist ein seltenes Beispiel f\u00fcr einen Brunnen im Stil des Art D\u00e9co. Ein weiterer Brunnen von Hans Poelzig findet sich im Gro\u00dfen Garten in Dresden.\nIn den 1970er Jahren startete die Stadt auf Initiative des damaligen Oberstadtdirektors Martin Neuffer ein ambitioniertes Programm zur Stra\u00dfenkunst in Hannover als Kunst im \u00f6ffentlichen Raum. Die bekanntesten und damals \u00e4u\u00dferst umstrittenen Objekte sind die 1974 aufgestellten Nanas von Niki de Saint Phalle am Leibnizufer. Im Laufe der Zeit wurde zwischen dem Leineufer und dem K\u00f6nigsworther Platz mit sieben weiteren Objekten auf 1,2\u00a0km L\u00e4nge die Skulpturenmeile geschaffen. Heute belegt Hannover mit mehr als 200 Skulpturen, Plastiken und Installationen im Stadtraum einen Spitzenplatz in Deutschland.\nIn den 1990er Jahren entstanden mit dem Projekt ''BUSSTOPS'' neun von internationalen Designern entworfene Bus- und Stadtbahnhaltestellen. Diese befinden sich beispielsweise am Steintor (Designer Alessandro Mendini), am K\u00f6nigsworther Platz (Ettore Sottsass), am Maschsee/Sprengel-Museum (Heike M\u00fchlhaus) und am Braunschweiger Platz (Frank O. Gehry).\nNahe dem Nieders\u00e4chsischen Landtag befindet sich die Skulpturengruppe der G\u00f6ttinger Sieben, die an den Protest von sieben G\u00f6ttinger Professoren gegen die Aufhebung der hannoverschen Landesverfassung durch K\u00f6nig Ernst August I. im Jahr 1837 erinnert, zu dessen Ehren 1861 das Ernst-August-Denkmal vor dem Hauptbahnhof errichtet wurde. Ein beliebter Treffpunkt ist die Kr\u00f6pcke-Uhr im Stadtzentrum.\nDas ''J\u00fcdische Mahnmal'' in der Calenberger Neustadt erinnert an die 350 Juden, die in den Jahren 1941/42 nach Riga und Theresienburg deportiert wurden. In der Roten Reihe befindet sich die ''Gedenkst\u00e4tte zur Erinnerung an die in der Reichspogromnacht zerst\u00f6rte Synagoge'' und in der Georgstra\u00dfe das Mahnmal f\u00fcr die ermordeten Juden Hannovers.\nDas gr\u00f6\u00dfte Mahnmal der Stadt ist die Ruine der Aegidienkirche. Sie dient als Mahnmal f\u00fcr die Opfer aus Kriegen und Gewalt. Im Inneren befindet sich die Friedensglocke, eine Schenkung der Partnerstadt Hiroshima, und auf dem Kirchturm befindet sich ein Glockenspiel.", "answer": "Gottfried Wilhelm Leibniz", "sentence": "Der Leibniztempel im Georgengarten ist ein Pavillonbau, der von 1787 bis 1790 zu Ehren des in Hannover t\u00e4tigen Universalgelehrten Gottfried Wilhelm Leibniz \u00a0\u2013 urspr\u00fcnglich am Waterlooplatz\u00a0\u2013 errichtet wurde.", "paragraph_sentence": "Hannover === Denkmale, Mahnmale und Stra\u00dfenkunst = == Der Leibniztempel im Georgengarten ist ein Pavillonbau, der von 1787 bis 1790 zu Ehren des in Hannover t\u00e4tigen Universalgelehrten Gottfried Wilhelm Leibniz \u2013 urspr\u00fcnglich am Waterlooplatz \u2013 errichtet wurde. Er gilt als das erste \u00f6ffentliche Denkmal in Deutschland f\u00fcr einen Nichtadeligen. Die ebenfalls klassizistische Waterloos\u00e4ule ist eine 46,31 Meter hohe Siegess\u00e4ule auf dem Waterlooplatz im Stadtteil Calenberger Neustadt. Sie wurde in den Jahren 1825 bis 1832 nach einem Entwurf von Georg Ludwig Laves errichtet. Der Reese-Brunnen, eine im Jahr 1925 von Martha und Hans Poelzig geschaffene Majolika-Pflanzenskulptur, steht an der Fritz-Behrens-Allee nahe der Hochschule f\u00fcr Musik, Theater und Medien am Rand der Eilenriede. Er ist ein seltenes Beispiel f\u00fcr einen Brunnen im Stil des Art D\u00e9co. Ein weiterer Brunnen von Hans Poelzig findet sich im Gro\u00dfen Garten in Dresden. In den 1970er Jahren startete die Stadt auf Initiative des damaligen Oberstadtdirektors Martin Neuffer ein ambitioniertes Programm zur Stra\u00dfenkunst in Hannover als Kunst im \u00f6ffentlichen Raum. Die bekanntesten und damals \u00e4u\u00dferst umstrittenen Objekte sind die 1974 aufgestellten Nanas von Niki de Saint Phalle am Leibnizufer. Im Laufe der Zeit wurde zwischen dem Leineufer und dem K\u00f6nigsworther Platz mit sieben weiteren Objekten auf 1,2 km L\u00e4nge die Skulpturenmeile geschaffen. Heute belegt Hannover mit mehr als 200 Skulpturen, Plastiken und Installationen im Stadtraum einen Spitzenplatz in Deutschland. In den 1990er Jahren entstanden mit dem Projekt ''BUSSTOPS'' neun von internationalen Designern entworfene Bus- und Stadtbahnhaltestellen. Diese befinden sich beispielsweise am Steintor (Designer Alessandro Mendini), am K\u00f6nigsworther Platz (Ettore Sottsass), am Maschsee/Sprengel-Museum (Heike M\u00fchlhaus) und am Braunschweiger Platz (Frank O. Gehry). Nahe dem Nieders\u00e4chsischen Landtag befindet sich die Skulpturengruppe der G\u00f6ttinger Sieben, die an den Protest von sieben G\u00f6ttinger Professoren gegen die Aufhebung der hannoverschen Landesverfassung durch K\u00f6nig Ernst August I. im Jahr 1837 erinnert, zu dessen Ehren 1861 das Ernst-August-Denkmal vor dem Hauptbahnhof errichtet wurde. Ein beliebter Treffpunkt ist die Kr\u00f6pcke-Uhr im Stadtzentrum. Das ''J\u00fcdische Mahnmal'' in der Calenberger Neustadt erinnert an die 350 Juden, die in den Jahren 1941/42 nach Riga und Theresienburg deportiert wurden. In der Roten Reihe befindet sich die ''Gedenkst\u00e4tte zur Erinnerung an die in der Reichspogromnacht zerst\u00f6rte Synagoge'' und in der Georgstra\u00dfe das Mahnmal f\u00fcr die ermordeten Juden Hannovers. Das gr\u00f6\u00dfte Mahnmal der Stadt ist die Ruine der Aegidienkirche. Sie dient als Mahnmal f\u00fcr die Opfer aus Kriegen und Gewalt. Im Inneren befindet sich die Friedensglocke, eine Schenkung der Partnerstadt Hiroshima, und auf dem Kirchturm befindet sich ein Glockenspiel.", "paragraph_answer": "Hannover === Denkmale, Mahnmale und Stra\u00dfenkunst === Der Leibniztempel im Georgengarten ist ein Pavillonbau, der von 1787 bis 1790 zu Ehren des in Hannover t\u00e4tigen Universalgelehrten Gottfried Wilhelm Leibniz \u2013 urspr\u00fcnglich am Waterlooplatz \u2013 errichtet wurde. Er gilt als das erste \u00f6ffentliche Denkmal in Deutschland f\u00fcr einen Nichtadeligen. Die ebenfalls klassizistische Waterloos\u00e4ule ist eine 46,31 Meter hohe Siegess\u00e4ule auf dem Waterlooplatz im Stadtteil Calenberger Neustadt. Sie wurde in den Jahren 1825 bis 1832 nach einem Entwurf von Georg Ludwig Laves errichtet. Der Reese-Brunnen, eine im Jahr 1925 von Martha und Hans Poelzig geschaffene Majolika-Pflanzenskulptur, steht an der Fritz-Behrens-Allee nahe der Hochschule f\u00fcr Musik, Theater und Medien am Rand der Eilenriede. Er ist ein seltenes Beispiel f\u00fcr einen Brunnen im Stil des Art D\u00e9co. Ein weiterer Brunnen von Hans Poelzig findet sich im Gro\u00dfen Garten in Dresden. In den 1970er Jahren startete die Stadt auf Initiative des damaligen Oberstadtdirektors Martin Neuffer ein ambitioniertes Programm zur Stra\u00dfenkunst in Hannover als Kunst im \u00f6ffentlichen Raum. Die bekanntesten und damals \u00e4u\u00dferst umstrittenen Objekte sind die 1974 aufgestellten Nanas von Niki de Saint Phalle am Leibnizufer. Im Laufe der Zeit wurde zwischen dem Leineufer und dem K\u00f6nigsworther Platz mit sieben weiteren Objekten auf 1,2 km L\u00e4nge die Skulpturenmeile geschaffen. Heute belegt Hannover mit mehr als 200 Skulpturen, Plastiken und Installationen im Stadtraum einen Spitzenplatz in Deutschland. In den 1990er Jahren entstanden mit dem Projekt ''BUSSTOPS'' neun von internationalen Designern entworfene Bus- und Stadtbahnhaltestellen. Diese befinden sich beispielsweise am Steintor (Designer Alessandro Mendini), am K\u00f6nigsworther Platz (Ettore Sottsass), am Maschsee/Sprengel-Museum (Heike M\u00fchlhaus) und am Braunschweiger Platz (Frank O. Gehry). Nahe dem Nieders\u00e4chsischen Landtag befindet sich die Skulpturengruppe der G\u00f6ttinger Sieben, die an den Protest von sieben G\u00f6ttinger Professoren gegen die Aufhebung der hannoverschen Landesverfassung durch K\u00f6nig Ernst August I. im Jahr 1837 erinnert, zu dessen Ehren 1861 das Ernst-August-Denkmal vor dem Hauptbahnhof errichtet wurde. Ein beliebter Treffpunkt ist die Kr\u00f6pcke-Uhr im Stadtzentrum. Das ''J\u00fcdische Mahnmal'' in der Calenberger Neustadt erinnert an die 350 Juden, die in den Jahren 1941/42 nach Riga und Theresienburg deportiert wurden. In der Roten Reihe befindet sich die ''Gedenkst\u00e4tte zur Erinnerung an die in der Reichspogromnacht zerst\u00f6rte Synagoge'' und in der Georgstra\u00dfe das Mahnmal f\u00fcr die ermordeten Juden Hannovers. Das gr\u00f6\u00dfte Mahnmal der Stadt ist die Ruine der Aegidienkirche. Sie dient als Mahnmal f\u00fcr die Opfer aus Kriegen und Gewalt. Im Inneren befindet sich die Friedensglocke, eine Schenkung der Partnerstadt Hiroshima, und auf dem Kirchturm befindet sich ein Glockenspiel.", "sentence_answer": "Der Leibniztempel im Georgengarten ist ein Pavillonbau, der von 1787 bis 1790 zu Ehren des in Hannover t\u00e4tigen Universalgelehrten Gottfried Wilhelm Leibniz \u2013 urspr\u00fcnglich am Waterlooplatz \u2013 errichtet wurde.", "paragraph_id": 41474} {"question": "Was ist das Besondere an dem Leibniz-Denkmal in Hannover?", "paragraph": "Hannover\n\n=== Denkmale, Mahnmale und Stra\u00dfenkunst ===\nDer Leibniztempel im Georgengarten ist ein Pavillonbau, der von 1787 bis 1790 zu Ehren des in Hannover t\u00e4tigen Universalgelehrten Gottfried Wilhelm Leibniz\u00a0\u2013 urspr\u00fcnglich am Waterlooplatz\u00a0\u2013 errichtet wurde. Er gilt als das erste \u00f6ffentliche Denkmal in Deutschland f\u00fcr einen Nichtadeligen.\nDie ebenfalls klassizistische Waterloos\u00e4ule ist eine 46,31 Meter hohe Siegess\u00e4ule auf dem Waterlooplatz im Stadtteil Calenberger Neustadt. Sie wurde in den Jahren 1825 bis 1832 nach einem Entwurf von Georg Ludwig Laves errichtet.\nDer Reese-Brunnen, eine im Jahr 1925 von Martha und Hans Poelzig geschaffene Majolika-Pflanzenskulptur, steht an der Fritz-Behrens-Allee nahe der Hochschule f\u00fcr Musik, Theater und Medien am Rand der Eilenriede. Er ist ein seltenes Beispiel f\u00fcr einen Brunnen im Stil des Art D\u00e9co. Ein weiterer Brunnen von Hans Poelzig findet sich im Gro\u00dfen Garten in Dresden.\nIn den 1970er Jahren startete die Stadt auf Initiative des damaligen Oberstadtdirektors Martin Neuffer ein ambitioniertes Programm zur Stra\u00dfenkunst in Hannover als Kunst im \u00f6ffentlichen Raum. Die bekanntesten und damals \u00e4u\u00dferst umstrittenen Objekte sind die 1974 aufgestellten Nanas von Niki de Saint Phalle am Leibnizufer. Im Laufe der Zeit wurde zwischen dem Leineufer und dem K\u00f6nigsworther Platz mit sieben weiteren Objekten auf 1,2\u00a0km L\u00e4nge die Skulpturenmeile geschaffen. Heute belegt Hannover mit mehr als 200 Skulpturen, Plastiken und Installationen im Stadtraum einen Spitzenplatz in Deutschland.\nIn den 1990er Jahren entstanden mit dem Projekt ''BUSSTOPS'' neun von internationalen Designern entworfene Bus- und Stadtbahnhaltestellen. Diese befinden sich beispielsweise am Steintor (Designer Alessandro Mendini), am K\u00f6nigsworther Platz (Ettore Sottsass), am Maschsee/Sprengel-Museum (Heike M\u00fchlhaus) und am Braunschweiger Platz (Frank O. Gehry).\nNahe dem Nieders\u00e4chsischen Landtag befindet sich die Skulpturengruppe der G\u00f6ttinger Sieben, die an den Protest von sieben G\u00f6ttinger Professoren gegen die Aufhebung der hannoverschen Landesverfassung durch K\u00f6nig Ernst August I. im Jahr 1837 erinnert, zu dessen Ehren 1861 das Ernst-August-Denkmal vor dem Hauptbahnhof errichtet wurde. Ein beliebter Treffpunkt ist die Kr\u00f6pcke-Uhr im Stadtzentrum.\nDas ''J\u00fcdische Mahnmal'' in der Calenberger Neustadt erinnert an die 350 Juden, die in den Jahren 1941/42 nach Riga und Theresienburg deportiert wurden. In der Roten Reihe befindet sich die ''Gedenkst\u00e4tte zur Erinnerung an die in der Reichspogromnacht zerst\u00f6rte Synagoge'' und in der Georgstra\u00dfe das Mahnmal f\u00fcr die ermordeten Juden Hannovers.\nDas gr\u00f6\u00dfte Mahnmal der Stadt ist die Ruine der Aegidienkirche. Sie dient als Mahnmal f\u00fcr die Opfer aus Kriegen und Gewalt. 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Der Reese-Brunnen, eine im Jahr 1925 von Martha und Hans Poelzig geschaffene Majolika-Pflanzenskulptur, steht an der Fritz-Behrens-Allee nahe der Hochschule f\u00fcr Musik, Theater und Medien am Rand der Eilenriede. Er ist ein seltenes Beispiel f\u00fcr einen Brunnen im Stil des Art D\u00e9co. Ein weiterer Brunnen von Hans Poelzig findet sich im Gro\u00dfen Garten in Dresden. In den 1970er Jahren startete die Stadt auf Initiative des damaligen Oberstadtdirektors Martin Neuffer ein ambitioniertes Programm zur Stra\u00dfenkunst in Hannover als Kunst im \u00f6ffentlichen Raum. Die bekanntesten und damals \u00e4u\u00dferst umstrittenen Objekte sind die 1974 aufgestellten Nanas von Niki de Saint Phalle am Leibnizufer. Im Laufe der Zeit wurde zwischen dem Leineufer und dem K\u00f6nigsworther Platz mit sieben weiteren Objekten auf 1,2 km L\u00e4nge die Skulpturenmeile geschaffen. Heute belegt Hannover mit mehr als 200 Skulpturen, Plastiken und Installationen im Stadtraum einen Spitzenplatz in Deutschland. In den 1990er Jahren entstanden mit dem Projekt ''BUSSTOPS'' neun von internationalen Designern entworfene Bus- und Stadtbahnhaltestellen. Diese befinden sich beispielsweise am Steintor (Designer Alessandro Mendini), am K\u00f6nigsworther Platz (Ettore Sottsass), am Maschsee/Sprengel-Museum (Heike M\u00fchlhaus) und am Braunschweiger Platz (Frank O. Gehry). Nahe dem Nieders\u00e4chsischen Landtag befindet sich die Skulpturengruppe der G\u00f6ttinger Sieben, die an den Protest von sieben G\u00f6ttinger Professoren gegen die Aufhebung der hannoverschen Landesverfassung durch K\u00f6nig Ernst August I. im Jahr 1837 erinnert, zu dessen Ehren 1861 das Ernst-August-Denkmal vor dem Hauptbahnhof errichtet wurde. Ein beliebter Treffpunkt ist die Kr\u00f6pcke-Uhr im Stadtzentrum. Das ''J\u00fcdische Mahnmal'' in der Calenberger Neustadt erinnert an die 350 Juden, die in den Jahren 1941/42 nach Riga und Theresienburg deportiert wurden. In der Roten Reihe befindet sich die ''Gedenkst\u00e4tte zur Erinnerung an die in der Reichspogromnacht zerst\u00f6rte Synagoge'' und in der Georgstra\u00dfe das Mahnmal f\u00fcr die ermordeten Juden Hannovers. Das gr\u00f6\u00dfte Mahnmal der Stadt ist die Ruine der Aegidienkirche. Sie dient als Mahnmal f\u00fcr die Opfer aus Kriegen und Gewalt. Im Inneren befindet sich die Friedensglocke, eine Schenkung der Partnerstadt Hiroshima, und auf dem Kirchturm befindet sich ein Glockenspiel.", "paragraph_answer": "Hannover === Denkmale, Mahnmale und Stra\u00dfenkunst === Der Leibniztempel im Georgengarten ist ein Pavillonbau, der von 1787 bis 1790 zu Ehren des in Hannover t\u00e4tigen Universalgelehrten Gottfried Wilhelm Leibniz \u2013 urspr\u00fcnglich am Waterlooplatz \u2013 errichtet wurde. 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Die bekanntesten und damals \u00e4u\u00dferst umstrittenen Objekte sind die 1974 aufgestellten Nanas von Niki de Saint Phalle am Leibnizufer. Im Laufe der Zeit wurde zwischen dem Leineufer und dem K\u00f6nigsworther Platz mit sieben weiteren Objekten auf 1,2 km L\u00e4nge die Skulpturenmeile geschaffen. Heute belegt Hannover mit mehr als 200 Skulpturen, Plastiken und Installationen im Stadtraum einen Spitzenplatz in Deutschland. In den 1990er Jahren entstanden mit dem Projekt ''BUSSTOPS'' neun von internationalen Designern entworfene Bus- und Stadtbahnhaltestellen. Diese befinden sich beispielsweise am Steintor (Designer Alessandro Mendini), am K\u00f6nigsworther Platz (Ettore Sottsass), am Maschsee/Sprengel-Museum (Heike M\u00fchlhaus) und am Braunschweiger Platz (Frank O. Gehry). Nahe dem Nieders\u00e4chsischen Landtag befindet sich die Skulpturengruppe der G\u00f6ttinger Sieben, die an den Protest von sieben G\u00f6ttinger Professoren gegen die Aufhebung der hannoverschen Landesverfassung durch K\u00f6nig Ernst August I. im Jahr 1837 erinnert, zu dessen Ehren 1861 das Ernst-August-Denkmal vor dem Hauptbahnhof errichtet wurde. Ein beliebter Treffpunkt ist die Kr\u00f6pcke-Uhr im Stadtzentrum. Das ''J\u00fcdische Mahnmal'' in der Calenberger Neustadt erinnert an die 350 Juden, die in den Jahren 1941/42 nach Riga und Theresienburg deportiert wurden. In der Roten Reihe befindet sich die ''Gedenkst\u00e4tte zur Erinnerung an die in der Reichspogromnacht zerst\u00f6rte Synagoge'' und in der Georgstra\u00dfe das Mahnmal f\u00fcr die ermordeten Juden Hannovers. Das gr\u00f6\u00dfte Mahnmal der Stadt ist die Ruine der Aegidienkirche. Sie dient als Mahnmal f\u00fcr die Opfer aus Kriegen und Gewalt. 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Sie wurde in den Jahren 1825 bis 1832 nach einem Entwurf von Georg Ludwig Laves errichtet.\nDer Reese-Brunnen, eine im Jahr 1925 von Martha und Hans Poelzig geschaffene Majolika-Pflanzenskulptur, steht an der Fritz-Behrens-Allee nahe der Hochschule f\u00fcr Musik, Theater und Medien am Rand der Eilenriede. Er ist ein seltenes Beispiel f\u00fcr einen Brunnen im Stil des Art D\u00e9co. Ein weiterer Brunnen von Hans Poelzig findet sich im Gro\u00dfen Garten in Dresden.\nIn den 1970er Jahren startete die Stadt auf Initiative des damaligen Oberstadtdirektors Martin Neuffer ein ambitioniertes Programm zur Stra\u00dfenkunst in Hannover als Kunst im \u00f6ffentlichen Raum. Die bekanntesten und damals \u00e4u\u00dferst umstrittenen Objekte sind die 1974 aufgestellten Nanas von Niki de Saint Phalle am Leibnizufer. Im Laufe der Zeit wurde zwischen dem Leineufer und dem K\u00f6nigsworther Platz mit sieben weiteren Objekten auf 1,2\u00a0km L\u00e4nge die Skulpturenmeile geschaffen. Heute belegt Hannover mit mehr als 200 Skulpturen, Plastiken und Installationen im Stadtraum einen Spitzenplatz in Deutschland.\nIn den 1990er Jahren entstanden mit dem Projekt ''BUSSTOPS'' neun von internationalen Designern entworfene Bus- und Stadtbahnhaltestellen. Diese befinden sich beispielsweise am Steintor (Designer Alessandro Mendini), am K\u00f6nigsworther Platz (Ettore Sottsass), am Maschsee/Sprengel-Museum (Heike M\u00fchlhaus) und am Braunschweiger Platz (Frank O. Gehry).\nNahe dem Nieders\u00e4chsischen Landtag befindet sich die Skulpturengruppe der G\u00f6ttinger Sieben, die an den Protest von sieben G\u00f6ttinger Professoren gegen die Aufhebung der hannoverschen Landesverfassung durch K\u00f6nig Ernst August I. im Jahr 1837 erinnert, zu dessen Ehren 1861 das Ernst-August-Denkmal vor dem Hauptbahnhof errichtet wurde. Ein beliebter Treffpunkt ist die Kr\u00f6pcke-Uhr im Stadtzentrum.\nDas ''J\u00fcdische Mahnmal'' in der Calenberger Neustadt erinnert an die 350 Juden, die in den Jahren 1941/42 nach Riga und Theresienburg deportiert wurden. In der Roten Reihe befindet sich die ''Gedenkst\u00e4tte zur Erinnerung an die in der Reichspogromnacht zerst\u00f6rte Synagoge'' und in der Georgstra\u00dfe das Mahnmal f\u00fcr die ermordeten Juden Hannovers.\nDas gr\u00f6\u00dfte Mahnmal der Stadt ist die Ruine der Aegidienkirche. Sie dient als Mahnmal f\u00fcr die Opfer aus Kriegen und Gewalt. 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Der Reese-Brunnen, eine im Jahr 1925 von Martha und Hans Poelzig geschaffene Majolika-Pflanzenskulptur, steht an der Fritz-Behrens-Allee nahe der Hochschule f\u00fcr Musik, Theater und Medien am Rand der Eilenriede. Er ist ein seltenes Beispiel f\u00fcr einen Brunnen im Stil des Art D\u00e9co. Ein weiterer Brunnen von Hans Poelzig findet sich im Gro\u00dfen Garten in Dresden. In den 1970er Jahren startete die Stadt auf Initiative des damaligen Oberstadtdirektors Martin Neuffer ein ambitioniertes Programm zur Stra\u00dfenkunst in Hannover als Kunst im \u00f6ffentlichen Raum. Die bekanntesten und damals \u00e4u\u00dferst umstrittenen Objekte sind die 1974 aufgestellten Nanas von Niki de Saint Phalle am Leibnizufer. Im Laufe der Zeit wurde zwischen dem Leineufer und dem K\u00f6nigsworther Platz mit sieben weiteren Objekten auf 1,2 km L\u00e4nge die Skulpturenmeile geschaffen. Heute belegt Hannover mit mehr als 200 Skulpturen, Plastiken und Installationen im Stadtraum einen Spitzenplatz in Deutschland. In den 1990er Jahren entstanden mit dem Projekt ''BUSSTOPS'' neun von internationalen Designern entworfene Bus- und Stadtbahnhaltestellen. Diese befinden sich beispielsweise am Steintor (Designer Alessandro Mendini), am K\u00f6nigsworther Platz (Ettore Sottsass), am Maschsee/Sprengel-Museum (Heike M\u00fchlhaus) und am Braunschweiger Platz (Frank O. Gehry). Nahe dem Nieders\u00e4chsischen Landtag befindet sich die Skulpturengruppe der G\u00f6ttinger Sieben, die an den Protest von sieben G\u00f6ttinger Professoren gegen die Aufhebung der hannoverschen Landesverfassung durch K\u00f6nig Ernst August I. im Jahr 1837 erinnert, zu dessen Ehren 1861 das Ernst-August-Denkmal vor dem Hauptbahnhof errichtet wurde. Ein beliebter Treffpunkt ist die Kr\u00f6pcke-Uhr im Stadtzentrum. Das ''J\u00fcdische Mahnmal'' in der Calenberger Neustadt erinnert an die 350 Juden, die in den Jahren 1941/42 nach Riga und Theresienburg deportiert wurden. In der Roten Reihe befindet sich die ''Gedenkst\u00e4tte zur Erinnerung an die in der Reichspogromnacht zerst\u00f6rte Synagoge'' und in der Georgstra\u00dfe das Mahnmal f\u00fcr die ermordeten Juden Hannovers. Das gr\u00f6\u00dfte Mahnmal der Stadt ist die Ruine der Aegidienkirche. Sie dient als Mahnmal f\u00fcr die Opfer aus Kriegen und Gewalt. Im Inneren befindet sich die Friedensglocke, eine Schenkung der Partnerstadt Hiroshima, und auf dem Kirchturm befindet sich ein Glockenspiel.", "paragraph_answer": "Hannover === Denkmale, Mahnmale und Stra\u00dfenkunst === Der Leibniztempel im Georgengarten ist ein Pavillonbau, der von 1787 bis 1790 zu Ehren des in Hannover t\u00e4tigen Universalgelehrten Gottfried Wilhelm Leibniz \u2013 urspr\u00fcnglich am Waterlooplatz \u2013 errichtet wurde. Er gilt als das erste \u00f6ffentliche Denkmal in Deutschland f\u00fcr einen Nichtadeligen. Die ebenfalls klassizistische Waterloos\u00e4ule ist eine 46,31 Meter hohe Siegess\u00e4ule auf dem Waterlooplatz im Stadtteil Calenberger Neustadt. Sie wurde in den Jahren 1825 bis 1832 nach einem Entwurf von Georg Ludwig Laves errichtet. Der Reese-Brunnen, eine im Jahr 1925 von Martha und Hans Poelzig geschaffene Majolika-Pflanzenskulptur, steht an der Fritz-Behrens-Allee nahe der Hochschule f\u00fcr Musik, Theater und Medien am Rand der Eilenriede. Er ist ein seltenes Beispiel f\u00fcr einen Brunnen im Stil des Art D\u00e9co. Ein weiterer Brunnen von Hans Poelzig findet sich im Gro\u00dfen Garten in Dresden. In den 1970er Jahren startete die Stadt auf Initiative des damaligen Oberstadtdirektors Martin Neuffer ein ambitioniertes Programm zur Stra\u00dfenkunst in Hannover als Kunst im \u00f6ffentlichen Raum. Die bekanntesten und damals \u00e4u\u00dferst umstrittenen Objekte sind die 1974 aufgestellten Nanas von Niki de Saint Phalle am Leibnizufer. Im Laufe der Zeit wurde zwischen dem Leineufer und dem K\u00f6nigsworther Platz mit sieben weiteren Objekten auf 1,2 km L\u00e4nge die Skulpturenmeile geschaffen. Heute belegt Hannover mit mehr als 200 Skulpturen, Plastiken und Installationen im Stadtraum einen Spitzenplatz in Deutschland. In den 1990er Jahren entstanden mit dem Projekt ''BUSSTOPS'' neun von internationalen Designern entworfene Bus- und Stadtbahnhaltestellen. Diese befinden sich beispielsweise am Steintor (Designer Alessandro Mendini), am K\u00f6nigsworther Platz (Ettore Sottsass), am Maschsee/Sprengel-Museum (Heike M\u00fchlhaus) und am Braunschweiger Platz (Frank O. Gehry). Nahe dem Nieders\u00e4chsischen Landtag befindet sich die Skulpturengruppe der G\u00f6ttinger Sieben, die an den Protest von sieben G\u00f6ttinger Professoren gegen die Aufhebung der hannoverschen Landesverfassung durch K\u00f6nig Ernst August I. im Jahr 1837 erinnert, zu dessen Ehren 1861 das Ernst-August-Denkmal vor dem Hauptbahnhof errichtet wurde. Ein beliebter Treffpunkt ist die Kr\u00f6pcke-Uhr im Stadtzentrum. Das ''J\u00fcdische Mahnmal'' in der Calenberger Neustadt erinnert an die 350 Juden, die in den Jahren 1941/42 nach Riga und Theresienburg deportiert wurden. In der Roten Reihe befindet sich die ''Gedenkst\u00e4tte zur Erinnerung an die in der Reichspogromnacht zerst\u00f6rte Synagoge'' und in der Georgstra\u00dfe das Mahnmal f\u00fcr die ermordeten Juden Hannovers. Das gr\u00f6\u00dfte Mahnmal der Stadt ist die Ruine der Aegidienkirche. Sie dient als Mahnmal f\u00fcr die Opfer aus Kriegen und Gewalt. Im Inneren befindet sich die Friedensglocke, eine Schenkung der Partnerstadt Hiroshima, und auf dem Kirchturm befindet sich ein Glockenspiel.", "sentence_answer": "Sie wurde in den Jahren 1825 bis 1832 nach einem Entwurf von Georg Ludwig Laves errichtet.", "paragraph_id": 41476} {"question": "Zu welcher Stilrichtung geh\u00f6rt der Reese-Brunnen in Hannover?", "paragraph": "Hannover\n\n=== Denkmale, Mahnmale und Stra\u00dfenkunst ===\nDer Leibniztempel im Georgengarten ist ein Pavillonbau, der von 1787 bis 1790 zu Ehren des in Hannover t\u00e4tigen Universalgelehrten Gottfried Wilhelm Leibniz\u00a0\u2013 urspr\u00fcnglich am Waterlooplatz\u00a0\u2013 errichtet wurde. Er gilt als das erste \u00f6ffentliche Denkmal in Deutschland f\u00fcr einen Nichtadeligen.\nDie ebenfalls klassizistische Waterloos\u00e4ule ist eine 46,31 Meter hohe Siegess\u00e4ule auf dem Waterlooplatz im Stadtteil Calenberger Neustadt. Sie wurde in den Jahren 1825 bis 1832 nach einem Entwurf von Georg Ludwig Laves errichtet.\nDer Reese-Brunnen, eine im Jahr 1925 von Martha und Hans Poelzig geschaffene Majolika-Pflanzenskulptur, steht an der Fritz-Behrens-Allee nahe der Hochschule f\u00fcr Musik, Theater und Medien am Rand der Eilenriede. Er ist ein seltenes Beispiel f\u00fcr einen Brunnen im Stil des Art D\u00e9co. Ein weiterer Brunnen von Hans Poelzig findet sich im Gro\u00dfen Garten in Dresden.\nIn den 1970er Jahren startete die Stadt auf Initiative des damaligen Oberstadtdirektors Martin Neuffer ein ambitioniertes Programm zur Stra\u00dfenkunst in Hannover als Kunst im \u00f6ffentlichen Raum. Die bekanntesten und damals \u00e4u\u00dferst umstrittenen Objekte sind die 1974 aufgestellten Nanas von Niki de Saint Phalle am Leibnizufer. Im Laufe der Zeit wurde zwischen dem Leineufer und dem K\u00f6nigsworther Platz mit sieben weiteren Objekten auf 1,2\u00a0km L\u00e4nge die Skulpturenmeile geschaffen. Heute belegt Hannover mit mehr als 200 Skulpturen, Plastiken und Installationen im Stadtraum einen Spitzenplatz in Deutschland.\nIn den 1990er Jahren entstanden mit dem Projekt ''BUSSTOPS'' neun von internationalen Designern entworfene Bus- und Stadtbahnhaltestellen. Diese befinden sich beispielsweise am Steintor (Designer Alessandro Mendini), am K\u00f6nigsworther Platz (Ettore Sottsass), am Maschsee/Sprengel-Museum (Heike M\u00fchlhaus) und am Braunschweiger Platz (Frank O. Gehry).\nNahe dem Nieders\u00e4chsischen Landtag befindet sich die Skulpturengruppe der G\u00f6ttinger Sieben, die an den Protest von sieben G\u00f6ttinger Professoren gegen die Aufhebung der hannoverschen Landesverfassung durch K\u00f6nig Ernst August I. im Jahr 1837 erinnert, zu dessen Ehren 1861 das Ernst-August-Denkmal vor dem Hauptbahnhof errichtet wurde. Ein beliebter Treffpunkt ist die Kr\u00f6pcke-Uhr im Stadtzentrum.\nDas ''J\u00fcdische Mahnmal'' in der Calenberger Neustadt erinnert an die 350 Juden, die in den Jahren 1941/42 nach Riga und Theresienburg deportiert wurden. In der Roten Reihe befindet sich die ''Gedenkst\u00e4tte zur Erinnerung an die in der Reichspogromnacht zerst\u00f6rte Synagoge'' und in der Georgstra\u00dfe das Mahnmal f\u00fcr die ermordeten Juden Hannovers.\nDas gr\u00f6\u00dfte Mahnmal der Stadt ist die Ruine der Aegidienkirche. Sie dient als Mahnmal f\u00fcr die Opfer aus Kriegen und Gewalt. Im Inneren befindet sich die Friedensglocke, eine Schenkung der Partnerstadt Hiroshima, und auf dem Kirchturm befindet sich ein Glockenspiel.", "answer": "Art D\u00e9co", "sentence": "Er ist ein seltenes Beispiel f\u00fcr einen Brunnen im Stil des Art D\u00e9co .", "paragraph_sentence": "Hannover === Denkmale, Mahnmale und Stra\u00dfenkunst = == Der Leibniztempel im Georgengarten ist ein Pavillonbau, der von 1787 bis 1790 zu Ehren des in Hannover t\u00e4tigen Universalgelehrten Gottfried Wilhelm Leibniz \u2013 urspr\u00fcnglich am Waterlooplatz \u2013 errichtet wurde. Er gilt als das erste \u00f6ffentliche Denkmal in Deutschland f\u00fcr einen Nichtadeligen. Die ebenfalls klassizistische Waterloos\u00e4ule ist eine 46,31 Meter hohe Siegess\u00e4ule auf dem Waterlooplatz im Stadtteil Calenberger Neustadt. Sie wurde in den Jahren 1825 bis 1832 nach einem Entwurf von Georg Ludwig Laves errichtet. Der Reese-Brunnen, eine im Jahr 1925 von Martha und Hans Poelzig geschaffene Majolika-Pflanzenskulptur, steht an der Fritz-Behrens-Allee nahe der Hochschule f\u00fcr Musik, Theater und Medien am Rand der Eilenriede. Er ist ein seltenes Beispiel f\u00fcr einen Brunnen im Stil des Art D\u00e9co . Ein weiterer Brunnen von Hans Poelzig findet sich im Gro\u00dfen Garten in Dresden. In den 1970er Jahren startete die Stadt auf Initiative des damaligen Oberstadtdirektors Martin Neuffer ein ambitioniertes Programm zur Stra\u00dfenkunst in Hannover als Kunst im \u00f6ffentlichen Raum. Die bekanntesten und damals \u00e4u\u00dferst umstrittenen Objekte sind die 1974 aufgestellten Nanas von Niki de Saint Phalle am Leibnizufer. Im Laufe der Zeit wurde zwischen dem Leineufer und dem K\u00f6nigsworther Platz mit sieben weiteren Objekten auf 1,2 km L\u00e4nge die Skulpturenmeile geschaffen. Heute belegt Hannover mit mehr als 200 Skulpturen, Plastiken und Installationen im Stadtraum einen Spitzenplatz in Deutschland. In den 1990er Jahren entstanden mit dem Projekt ''BUSSTOPS'' neun von internationalen Designern entworfene Bus- und Stadtbahnhaltestellen. Diese befinden sich beispielsweise am Steintor (Designer Alessandro Mendini), am K\u00f6nigsworther Platz (Ettore Sottsass), am Maschsee/Sprengel-Museum (Heike M\u00fchlhaus) und am Braunschweiger Platz (Frank O. Gehry). Nahe dem Nieders\u00e4chsischen Landtag befindet sich die Skulpturengruppe der G\u00f6ttinger Sieben, die an den Protest von sieben G\u00f6ttinger Professoren gegen die Aufhebung der hannoverschen Landesverfassung durch K\u00f6nig Ernst August I. im Jahr 1837 erinnert, zu dessen Ehren 1861 das Ernst-August-Denkmal vor dem Hauptbahnhof errichtet wurde. Ein beliebter Treffpunkt ist die Kr\u00f6pcke-Uhr im Stadtzentrum. Das ''J\u00fcdische Mahnmal'' in der Calenberger Neustadt erinnert an die 350 Juden, die in den Jahren 1941/42 nach Riga und Theresienburg deportiert wurden. In der Roten Reihe befindet sich die ''Gedenkst\u00e4tte zur Erinnerung an die in der Reichspogromnacht zerst\u00f6rte Synagoge'' und in der Georgstra\u00dfe das Mahnmal f\u00fcr die ermordeten Juden Hannovers. Das gr\u00f6\u00dfte Mahnmal der Stadt ist die Ruine der Aegidienkirche. Sie dient als Mahnmal f\u00fcr die Opfer aus Kriegen und Gewalt. Im Inneren befindet sich die Friedensglocke, eine Schenkung der Partnerstadt Hiroshima, und auf dem Kirchturm befindet sich ein Glockenspiel.", "paragraph_answer": "Hannover === Denkmale, Mahnmale und Stra\u00dfenkunst === Der Leibniztempel im Georgengarten ist ein Pavillonbau, der von 1787 bis 1790 zu Ehren des in Hannover t\u00e4tigen Universalgelehrten Gottfried Wilhelm Leibniz \u2013 urspr\u00fcnglich am Waterlooplatz \u2013 errichtet wurde. Er gilt als das erste \u00f6ffentliche Denkmal in Deutschland f\u00fcr einen Nichtadeligen. Die ebenfalls klassizistische Waterloos\u00e4ule ist eine 46,31 Meter hohe Siegess\u00e4ule auf dem Waterlooplatz im Stadtteil Calenberger Neustadt. Sie wurde in den Jahren 1825 bis 1832 nach einem Entwurf von Georg Ludwig Laves errichtet. Der Reese-Brunnen, eine im Jahr 1925 von Martha und Hans Poelzig geschaffene Majolika-Pflanzenskulptur, steht an der Fritz-Behrens-Allee nahe der Hochschule f\u00fcr Musik, Theater und Medien am Rand der Eilenriede. Er ist ein seltenes Beispiel f\u00fcr einen Brunnen im Stil des Art D\u00e9co . Ein weiterer Brunnen von Hans Poelzig findet sich im Gro\u00dfen Garten in Dresden. In den 1970er Jahren startete die Stadt auf Initiative des damaligen Oberstadtdirektors Martin Neuffer ein ambitioniertes Programm zur Stra\u00dfenkunst in Hannover als Kunst im \u00f6ffentlichen Raum. Die bekanntesten und damals \u00e4u\u00dferst umstrittenen Objekte sind die 1974 aufgestellten Nanas von Niki de Saint Phalle am Leibnizufer. Im Laufe der Zeit wurde zwischen dem Leineufer und dem K\u00f6nigsworther Platz mit sieben weiteren Objekten auf 1,2 km L\u00e4nge die Skulpturenmeile geschaffen. Heute belegt Hannover mit mehr als 200 Skulpturen, Plastiken und Installationen im Stadtraum einen Spitzenplatz in Deutschland. In den 1990er Jahren entstanden mit dem Projekt ''BUSSTOPS'' neun von internationalen Designern entworfene Bus- und Stadtbahnhaltestellen. Diese befinden sich beispielsweise am Steintor (Designer Alessandro Mendini), am K\u00f6nigsworther Platz (Ettore Sottsass), am Maschsee/Sprengel-Museum (Heike M\u00fchlhaus) und am Braunschweiger Platz (Frank O. Gehry). Nahe dem Nieders\u00e4chsischen Landtag befindet sich die Skulpturengruppe der G\u00f6ttinger Sieben, die an den Protest von sieben G\u00f6ttinger Professoren gegen die Aufhebung der hannoverschen Landesverfassung durch K\u00f6nig Ernst August I. im Jahr 1837 erinnert, zu dessen Ehren 1861 das Ernst-August-Denkmal vor dem Hauptbahnhof errichtet wurde. Ein beliebter Treffpunkt ist die Kr\u00f6pcke-Uhr im Stadtzentrum. Das ''J\u00fcdische Mahnmal'' in der Calenberger Neustadt erinnert an die 350 Juden, die in den Jahren 1941/42 nach Riga und Theresienburg deportiert wurden. In der Roten Reihe befindet sich die ''Gedenkst\u00e4tte zur Erinnerung an die in der Reichspogromnacht zerst\u00f6rte Synagoge'' und in der Georgstra\u00dfe das Mahnmal f\u00fcr die ermordeten Juden Hannovers. Das gr\u00f6\u00dfte Mahnmal der Stadt ist die Ruine der Aegidienkirche. Sie dient als Mahnmal f\u00fcr die Opfer aus Kriegen und Gewalt. Im Inneren befindet sich die Friedensglocke, eine Schenkung der Partnerstadt Hiroshima, und auf dem Kirchturm befindet sich ein Glockenspiel.", "sentence_answer": "Er ist ein seltenes Beispiel f\u00fcr einen Brunnen im Stil des Art D\u00e9co .", "paragraph_id": 41481} {"question": "Wo in Hannover stehen die Skulpturen von Niki de Saint Phalle?", "paragraph": "Hannover\n\n=== Denkmale, Mahnmale und Stra\u00dfenkunst ===\nDer Leibniztempel im Georgengarten ist ein Pavillonbau, der von 1787 bis 1790 zu Ehren des in Hannover t\u00e4tigen Universalgelehrten Gottfried Wilhelm Leibniz\u00a0\u2013 urspr\u00fcnglich am Waterlooplatz\u00a0\u2013 errichtet wurde. Er gilt als das erste \u00f6ffentliche Denkmal in Deutschland f\u00fcr einen Nichtadeligen.\nDie ebenfalls klassizistische Waterloos\u00e4ule ist eine 46,31 Meter hohe Siegess\u00e4ule auf dem Waterlooplatz im Stadtteil Calenberger Neustadt. Sie wurde in den Jahren 1825 bis 1832 nach einem Entwurf von Georg Ludwig Laves errichtet.\nDer Reese-Brunnen, eine im Jahr 1925 von Martha und Hans Poelzig geschaffene Majolika-Pflanzenskulptur, steht an der Fritz-Behrens-Allee nahe der Hochschule f\u00fcr Musik, Theater und Medien am Rand der Eilenriede. Er ist ein seltenes Beispiel f\u00fcr einen Brunnen im Stil des Art D\u00e9co. Ein weiterer Brunnen von Hans Poelzig findet sich im Gro\u00dfen Garten in Dresden.\nIn den 1970er Jahren startete die Stadt auf Initiative des damaligen Oberstadtdirektors Martin Neuffer ein ambitioniertes Programm zur Stra\u00dfenkunst in Hannover als Kunst im \u00f6ffentlichen Raum. Die bekanntesten und damals \u00e4u\u00dferst umstrittenen Objekte sind die 1974 aufgestellten Nanas von Niki de Saint Phalle am Leibnizufer. Im Laufe der Zeit wurde zwischen dem Leineufer und dem K\u00f6nigsworther Platz mit sieben weiteren Objekten auf 1,2\u00a0km L\u00e4nge die Skulpturenmeile geschaffen. Heute belegt Hannover mit mehr als 200 Skulpturen, Plastiken und Installationen im Stadtraum einen Spitzenplatz in Deutschland.\nIn den 1990er Jahren entstanden mit dem Projekt ''BUSSTOPS'' neun von internationalen Designern entworfene Bus- und Stadtbahnhaltestellen. Diese befinden sich beispielsweise am Steintor (Designer Alessandro Mendini), am K\u00f6nigsworther Platz (Ettore Sottsass), am Maschsee/Sprengel-Museum (Heike M\u00fchlhaus) und am Braunschweiger Platz (Frank O. Gehry).\nNahe dem Nieders\u00e4chsischen Landtag befindet sich die Skulpturengruppe der G\u00f6ttinger Sieben, die an den Protest von sieben G\u00f6ttinger Professoren gegen die Aufhebung der hannoverschen Landesverfassung durch K\u00f6nig Ernst August I. im Jahr 1837 erinnert, zu dessen Ehren 1861 das Ernst-August-Denkmal vor dem Hauptbahnhof errichtet wurde. Ein beliebter Treffpunkt ist die Kr\u00f6pcke-Uhr im Stadtzentrum.\nDas ''J\u00fcdische Mahnmal'' in der Calenberger Neustadt erinnert an die 350 Juden, die in den Jahren 1941/42 nach Riga und Theresienburg deportiert wurden. In der Roten Reihe befindet sich die ''Gedenkst\u00e4tte zur Erinnerung an die in der Reichspogromnacht zerst\u00f6rte Synagoge'' und in der Georgstra\u00dfe das Mahnmal f\u00fcr die ermordeten Juden Hannovers.\nDas gr\u00f6\u00dfte Mahnmal der Stadt ist die Ruine der Aegidienkirche. Sie dient als Mahnmal f\u00fcr die Opfer aus Kriegen und Gewalt. Im Inneren befindet sich die Friedensglocke, eine Schenkung der Partnerstadt Hiroshima, und auf dem Kirchturm befindet sich ein Glockenspiel.", "answer": "am Leibnizufer", "sentence": "Die bekanntesten und damals \u00e4u\u00dferst umstrittenen Objekte sind die 1974 aufgestellten Nanas von Niki de Saint Phalle am Leibnizufer .", "paragraph_sentence": "Hannover === Denkmale, Mahnmale und Stra\u00dfenkunst = == Der Leibniztempel im Georgengarten ist ein Pavillonbau, der von 1787 bis 1790 zu Ehren des in Hannover t\u00e4tigen Universalgelehrten Gottfried Wilhelm Leibniz \u2013 urspr\u00fcnglich am Waterlooplatz \u2013 errichtet wurde. Er gilt als das erste \u00f6ffentliche Denkmal in Deutschland f\u00fcr einen Nichtadeligen. Die ebenfalls klassizistische Waterloos\u00e4ule ist eine 46,31 Meter hohe Siegess\u00e4ule auf dem Waterlooplatz im Stadtteil Calenberger Neustadt. Sie wurde in den Jahren 1825 bis 1832 nach einem Entwurf von Georg Ludwig Laves errichtet. Der Reese-Brunnen, eine im Jahr 1925 von Martha und Hans Poelzig geschaffene Majolika-Pflanzenskulptur, steht an der Fritz-Behrens-Allee nahe der Hochschule f\u00fcr Musik, Theater und Medien am Rand der Eilenriede. Er ist ein seltenes Beispiel f\u00fcr einen Brunnen im Stil des Art D\u00e9co. Ein weiterer Brunnen von Hans Poelzig findet sich im Gro\u00dfen Garten in Dresden. In den 1970er Jahren startete die Stadt auf Initiative des damaligen Oberstadtdirektors Martin Neuffer ein ambitioniertes Programm zur Stra\u00dfenkunst in Hannover als Kunst im \u00f6ffentlichen Raum. Die bekanntesten und damals \u00e4u\u00dferst umstrittenen Objekte sind die 1974 aufgestellten Nanas von Niki de Saint Phalle am Leibnizufer . Im Laufe der Zeit wurde zwischen dem Leineufer und dem K\u00f6nigsworther Platz mit sieben weiteren Objekten auf 1,2 km L\u00e4nge die Skulpturenmeile geschaffen. Heute belegt Hannover mit mehr als 200 Skulpturen, Plastiken und Installationen im Stadtraum einen Spitzenplatz in Deutschland. In den 1990er Jahren entstanden mit dem Projekt ''BUSSTOPS'' neun von internationalen Designern entworfene Bus- und Stadtbahnhaltestellen. Diese befinden sich beispielsweise am Steintor (Designer Alessandro Mendini), am K\u00f6nigsworther Platz (Ettore Sottsass), am Maschsee/Sprengel-Museum (Heike M\u00fchlhaus) und am Braunschweiger Platz (Frank O. Gehry). Nahe dem Nieders\u00e4chsischen Landtag befindet sich die Skulpturengruppe der G\u00f6ttinger Sieben, die an den Protest von sieben G\u00f6ttinger Professoren gegen die Aufhebung der hannoverschen Landesverfassung durch K\u00f6nig Ernst August I. im Jahr 1837 erinnert, zu dessen Ehren 1861 das Ernst-August-Denkmal vor dem Hauptbahnhof errichtet wurde. Ein beliebter Treffpunkt ist die Kr\u00f6pcke-Uhr im Stadtzentrum. Das ''J\u00fcdische Mahnmal'' in der Calenberger Neustadt erinnert an die 350 Juden, die in den Jahren 1941/42 nach Riga und Theresienburg deportiert wurden. In der Roten Reihe befindet sich die ''Gedenkst\u00e4tte zur Erinnerung an die in der Reichspogromnacht zerst\u00f6rte Synagoge'' und in der Georgstra\u00dfe das Mahnmal f\u00fcr die ermordeten Juden Hannovers. Das gr\u00f6\u00dfte Mahnmal der Stadt ist die Ruine der Aegidienkirche. Sie dient als Mahnmal f\u00fcr die Opfer aus Kriegen und Gewalt. Im Inneren befindet sich die Friedensglocke, eine Schenkung der Partnerstadt Hiroshima, und auf dem Kirchturm befindet sich ein Glockenspiel.", "paragraph_answer": "Hannover === Denkmale, Mahnmale und Stra\u00dfenkunst === Der Leibniztempel im Georgengarten ist ein Pavillonbau, der von 1787 bis 1790 zu Ehren des in Hannover t\u00e4tigen Universalgelehrten Gottfried Wilhelm Leibniz \u2013 urspr\u00fcnglich am Waterlooplatz \u2013 errichtet wurde. Er gilt als das erste \u00f6ffentliche Denkmal in Deutschland f\u00fcr einen Nichtadeligen. Die ebenfalls klassizistische Waterloos\u00e4ule ist eine 46,31 Meter hohe Siegess\u00e4ule auf dem Waterlooplatz im Stadtteil Calenberger Neustadt. Sie wurde in den Jahren 1825 bis 1832 nach einem Entwurf von Georg Ludwig Laves errichtet. Der Reese-Brunnen, eine im Jahr 1925 von Martha und Hans Poelzig geschaffene Majolika-Pflanzenskulptur, steht an der Fritz-Behrens-Allee nahe der Hochschule f\u00fcr Musik, Theater und Medien am Rand der Eilenriede. Er ist ein seltenes Beispiel f\u00fcr einen Brunnen im Stil des Art D\u00e9co. Ein weiterer Brunnen von Hans Poelzig findet sich im Gro\u00dfen Garten in Dresden. In den 1970er Jahren startete die Stadt auf Initiative des damaligen Oberstadtdirektors Martin Neuffer ein ambitioniertes Programm zur Stra\u00dfenkunst in Hannover als Kunst im \u00f6ffentlichen Raum. Die bekanntesten und damals \u00e4u\u00dferst umstrittenen Objekte sind die 1974 aufgestellten Nanas von Niki de Saint Phalle am Leibnizufer . Im Laufe der Zeit wurde zwischen dem Leineufer und dem K\u00f6nigsworther Platz mit sieben weiteren Objekten auf 1,2 km L\u00e4nge die Skulpturenmeile geschaffen. Heute belegt Hannover mit mehr als 200 Skulpturen, Plastiken und Installationen im Stadtraum einen Spitzenplatz in Deutschland. In den 1990er Jahren entstanden mit dem Projekt ''BUSSTOPS'' neun von internationalen Designern entworfene Bus- und Stadtbahnhaltestellen. Diese befinden sich beispielsweise am Steintor (Designer Alessandro Mendini), am K\u00f6nigsworther Platz (Ettore Sottsass), am Maschsee/Sprengel-Museum (Heike M\u00fchlhaus) und am Braunschweiger Platz (Frank O. Gehry). Nahe dem Nieders\u00e4chsischen Landtag befindet sich die Skulpturengruppe der G\u00f6ttinger Sieben, die an den Protest von sieben G\u00f6ttinger Professoren gegen die Aufhebung der hannoverschen Landesverfassung durch K\u00f6nig Ernst August I. im Jahr 1837 erinnert, zu dessen Ehren 1861 das Ernst-August-Denkmal vor dem Hauptbahnhof errichtet wurde. Ein beliebter Treffpunkt ist die Kr\u00f6pcke-Uhr im Stadtzentrum. Das ''J\u00fcdische Mahnmal'' in der Calenberger Neustadt erinnert an die 350 Juden, die in den Jahren 1941/42 nach Riga und Theresienburg deportiert wurden. In der Roten Reihe befindet sich die ''Gedenkst\u00e4tte zur Erinnerung an die in der Reichspogromnacht zerst\u00f6rte Synagoge'' und in der Georgstra\u00dfe das Mahnmal f\u00fcr die ermordeten Juden Hannovers. Das gr\u00f6\u00dfte Mahnmal der Stadt ist die Ruine der Aegidienkirche. Sie dient als Mahnmal f\u00fcr die Opfer aus Kriegen und Gewalt. Im Inneren befindet sich die Friedensglocke, eine Schenkung der Partnerstadt Hiroshima, und auf dem Kirchturm befindet sich ein Glockenspiel.", "sentence_answer": "Die bekanntesten und damals \u00e4u\u00dferst umstrittenen Objekte sind die 1974 aufgestellten Nanas von Niki de Saint Phalle am Leibnizufer .", "paragraph_id": 41483} {"question": "Welche Haltestelle in Hannover wurde von Frank Gehry entworfen?", "paragraph": "Hannover\n\n=== Denkmale, Mahnmale und Stra\u00dfenkunst ===\nDer Leibniztempel im Georgengarten ist ein Pavillonbau, der von 1787 bis 1790 zu Ehren des in Hannover t\u00e4tigen Universalgelehrten Gottfried Wilhelm Leibniz\u00a0\u2013 urspr\u00fcnglich am Waterlooplatz\u00a0\u2013 errichtet wurde. Er gilt als das erste \u00f6ffentliche Denkmal in Deutschland f\u00fcr einen Nichtadeligen.\nDie ebenfalls klassizistische Waterloos\u00e4ule ist eine 46,31 Meter hohe Siegess\u00e4ule auf dem Waterlooplatz im Stadtteil Calenberger Neustadt. Sie wurde in den Jahren 1825 bis 1832 nach einem Entwurf von Georg Ludwig Laves errichtet.\nDer Reese-Brunnen, eine im Jahr 1925 von Martha und Hans Poelzig geschaffene Majolika-Pflanzenskulptur, steht an der Fritz-Behrens-Allee nahe der Hochschule f\u00fcr Musik, Theater und Medien am Rand der Eilenriede. Er ist ein seltenes Beispiel f\u00fcr einen Brunnen im Stil des Art D\u00e9co. Ein weiterer Brunnen von Hans Poelzig findet sich im Gro\u00dfen Garten in Dresden.\nIn den 1970er Jahren startete die Stadt auf Initiative des damaligen Oberstadtdirektors Martin Neuffer ein ambitioniertes Programm zur Stra\u00dfenkunst in Hannover als Kunst im \u00f6ffentlichen Raum. Die bekanntesten und damals \u00e4u\u00dferst umstrittenen Objekte sind die 1974 aufgestellten Nanas von Niki de Saint Phalle am Leibnizufer. Im Laufe der Zeit wurde zwischen dem Leineufer und dem K\u00f6nigsworther Platz mit sieben weiteren Objekten auf 1,2\u00a0km L\u00e4nge die Skulpturenmeile geschaffen. Heute belegt Hannover mit mehr als 200 Skulpturen, Plastiken und Installationen im Stadtraum einen Spitzenplatz in Deutschland.\nIn den 1990er Jahren entstanden mit dem Projekt ''BUSSTOPS'' neun von internationalen Designern entworfene Bus- und Stadtbahnhaltestellen. Diese befinden sich beispielsweise am Steintor (Designer Alessandro Mendini), am K\u00f6nigsworther Platz (Ettore Sottsass), am Maschsee/Sprengel-Museum (Heike M\u00fchlhaus) und am Braunschweiger Platz (Frank O. Gehry).\nNahe dem Nieders\u00e4chsischen Landtag befindet sich die Skulpturengruppe der G\u00f6ttinger Sieben, die an den Protest von sieben G\u00f6ttinger Professoren gegen die Aufhebung der hannoverschen Landesverfassung durch K\u00f6nig Ernst August I. im Jahr 1837 erinnert, zu dessen Ehren 1861 das Ernst-August-Denkmal vor dem Hauptbahnhof errichtet wurde. Ein beliebter Treffpunkt ist die Kr\u00f6pcke-Uhr im Stadtzentrum.\nDas ''J\u00fcdische Mahnmal'' in der Calenberger Neustadt erinnert an die 350 Juden, die in den Jahren 1941/42 nach Riga und Theresienburg deportiert wurden. In der Roten Reihe befindet sich die ''Gedenkst\u00e4tte zur Erinnerung an die in der Reichspogromnacht zerst\u00f6rte Synagoge'' und in der Georgstra\u00dfe das Mahnmal f\u00fcr die ermordeten Juden Hannovers.\nDas gr\u00f6\u00dfte Mahnmal der Stadt ist die Ruine der Aegidienkirche. Sie dient als Mahnmal f\u00fcr die Opfer aus Kriegen und Gewalt. Im Inneren befindet sich die Friedensglocke, eine Schenkung der Partnerstadt Hiroshima, und auf dem Kirchturm befindet sich ein Glockenspiel.", "answer": "am Braunschweiger Platz", "sentence": "Diese befinden sich beispielsweise am Steintor (Designer Alessandro Mendini), am K\u00f6nigsworther Platz (Ettore Sottsass), am Maschsee/Sprengel-Museum (Heike M\u00fchlhaus) und am Braunschweiger Platz (Frank O. Gehry).", "paragraph_sentence": "Hannover === Denkmale, Mahnmale und Stra\u00dfenkunst = == Der Leibniztempel im Georgengarten ist ein Pavillonbau, der von 1787 bis 1790 zu Ehren des in Hannover t\u00e4tigen Universalgelehrten Gottfried Wilhelm Leibniz \u2013 urspr\u00fcnglich am Waterlooplatz \u2013 errichtet wurde. Er gilt als das erste \u00f6ffentliche Denkmal in Deutschland f\u00fcr einen Nichtadeligen. Die ebenfalls klassizistische Waterloos\u00e4ule ist eine 46,31 Meter hohe Siegess\u00e4ule auf dem Waterlooplatz im Stadtteil Calenberger Neustadt. Sie wurde in den Jahren 1825 bis 1832 nach einem Entwurf von Georg Ludwig Laves errichtet. Der Reese-Brunnen, eine im Jahr 1925 von Martha und Hans Poelzig geschaffene Majolika-Pflanzenskulptur, steht an der Fritz-Behrens-Allee nahe der Hochschule f\u00fcr Musik, Theater und Medien am Rand der Eilenriede. Er ist ein seltenes Beispiel f\u00fcr einen Brunnen im Stil des Art D\u00e9co. Ein weiterer Brunnen von Hans Poelzig findet sich im Gro\u00dfen Garten in Dresden. In den 1970er Jahren startete die Stadt auf Initiative des damaligen Oberstadtdirektors Martin Neuffer ein ambitioniertes Programm zur Stra\u00dfenkunst in Hannover als Kunst im \u00f6ffentlichen Raum. Die bekanntesten und damals \u00e4u\u00dferst umstrittenen Objekte sind die 1974 aufgestellten Nanas von Niki de Saint Phalle am Leibnizufer. Im Laufe der Zeit wurde zwischen dem Leineufer und dem K\u00f6nigsworther Platz mit sieben weiteren Objekten auf 1,2 km L\u00e4nge die Skulpturenmeile geschaffen. Heute belegt Hannover mit mehr als 200 Skulpturen, Plastiken und Installationen im Stadtraum einen Spitzenplatz in Deutschland. In den 1990er Jahren entstanden mit dem Projekt ''BUSSTOPS'' neun von internationalen Designern entworfene Bus- und Stadtbahnhaltestellen. Diese befinden sich beispielsweise am Steintor (Designer Alessandro Mendini), am K\u00f6nigsworther Platz (Ettore Sottsass), am Maschsee/Sprengel-Museum (Heike M\u00fchlhaus) und am Braunschweiger Platz (Frank O. Gehry). Nahe dem Nieders\u00e4chsischen Landtag befindet sich die Skulpturengruppe der G\u00f6ttinger Sieben, die an den Protest von sieben G\u00f6ttinger Professoren gegen die Aufhebung der hannoverschen Landesverfassung durch K\u00f6nig Ernst August I. im Jahr 1837 erinnert, zu dessen Ehren 1861 das Ernst-August-Denkmal vor dem Hauptbahnhof errichtet wurde. Ein beliebter Treffpunkt ist die Kr\u00f6pcke-Uhr im Stadtzentrum. Das ''J\u00fcdische Mahnmal'' in der Calenberger Neustadt erinnert an die 350 Juden, die in den Jahren 1941/42 nach Riga und Theresienburg deportiert wurden. In der Roten Reihe befindet sich die ''Gedenkst\u00e4tte zur Erinnerung an die in der Reichspogromnacht zerst\u00f6rte Synagoge'' und in der Georgstra\u00dfe das Mahnmal f\u00fcr die ermordeten Juden Hannovers. Das gr\u00f6\u00dfte Mahnmal der Stadt ist die Ruine der Aegidienkirche. Sie dient als Mahnmal f\u00fcr die Opfer aus Kriegen und Gewalt. Im Inneren befindet sich die Friedensglocke, eine Schenkung der Partnerstadt Hiroshima, und auf dem Kirchturm befindet sich ein Glockenspiel.", "paragraph_answer": "Hannover === Denkmale, Mahnmale und Stra\u00dfenkunst === Der Leibniztempel im Georgengarten ist ein Pavillonbau, der von 1787 bis 1790 zu Ehren des in Hannover t\u00e4tigen Universalgelehrten Gottfried Wilhelm Leibniz \u2013 urspr\u00fcnglich am Waterlooplatz \u2013 errichtet wurde. Er gilt als das erste \u00f6ffentliche Denkmal in Deutschland f\u00fcr einen Nichtadeligen. Die ebenfalls klassizistische Waterloos\u00e4ule ist eine 46,31 Meter hohe Siegess\u00e4ule auf dem Waterlooplatz im Stadtteil Calenberger Neustadt. Sie wurde in den Jahren 1825 bis 1832 nach einem Entwurf von Georg Ludwig Laves errichtet. Der Reese-Brunnen, eine im Jahr 1925 von Martha und Hans Poelzig geschaffene Majolika-Pflanzenskulptur, steht an der Fritz-Behrens-Allee nahe der Hochschule f\u00fcr Musik, Theater und Medien am Rand der Eilenriede. Er ist ein seltenes Beispiel f\u00fcr einen Brunnen im Stil des Art D\u00e9co. Ein weiterer Brunnen von Hans Poelzig findet sich im Gro\u00dfen Garten in Dresden. In den 1970er Jahren startete die Stadt auf Initiative des damaligen Oberstadtdirektors Martin Neuffer ein ambitioniertes Programm zur Stra\u00dfenkunst in Hannover als Kunst im \u00f6ffentlichen Raum. Die bekanntesten und damals \u00e4u\u00dferst umstrittenen Objekte sind die 1974 aufgestellten Nanas von Niki de Saint Phalle am Leibnizufer. Im Laufe der Zeit wurde zwischen dem Leineufer und dem K\u00f6nigsworther Platz mit sieben weiteren Objekten auf 1,2 km L\u00e4nge die Skulpturenmeile geschaffen. Heute belegt Hannover mit mehr als 200 Skulpturen, Plastiken und Installationen im Stadtraum einen Spitzenplatz in Deutschland. In den 1990er Jahren entstanden mit dem Projekt ''BUSSTOPS'' neun von internationalen Designern entworfene Bus- und Stadtbahnhaltestellen. Diese befinden sich beispielsweise am Steintor (Designer Alessandro Mendini), am K\u00f6nigsworther Platz (Ettore Sottsass), am Maschsee/Sprengel-Museum (Heike M\u00fchlhaus) und am Braunschweiger Platz (Frank O. Gehry). Nahe dem Nieders\u00e4chsischen Landtag befindet sich die Skulpturengruppe der G\u00f6ttinger Sieben, die an den Protest von sieben G\u00f6ttinger Professoren gegen die Aufhebung der hannoverschen Landesverfassung durch K\u00f6nig Ernst August I. im Jahr 1837 erinnert, zu dessen Ehren 1861 das Ernst-August-Denkmal vor dem Hauptbahnhof errichtet wurde. Ein beliebter Treffpunkt ist die Kr\u00f6pcke-Uhr im Stadtzentrum. Das ''J\u00fcdische Mahnmal'' in der Calenberger Neustadt erinnert an die 350 Juden, die in den Jahren 1941/42 nach Riga und Theresienburg deportiert wurden. In der Roten Reihe befindet sich die ''Gedenkst\u00e4tte zur Erinnerung an die in der Reichspogromnacht zerst\u00f6rte Synagoge'' und in der Georgstra\u00dfe das Mahnmal f\u00fcr die ermordeten Juden Hannovers. Das gr\u00f6\u00dfte Mahnmal der Stadt ist die Ruine der Aegidienkirche. Sie dient als Mahnmal f\u00fcr die Opfer aus Kriegen und Gewalt. Im Inneren befindet sich die Friedensglocke, eine Schenkung der Partnerstadt Hiroshima, und auf dem Kirchturm befindet sich ein Glockenspiel.", "sentence_answer": "Diese befinden sich beispielsweise am Steintor (Designer Alessandro Mendini), am K\u00f6nigsworther Platz (Ettore Sottsass), am Maschsee/Sprengel-Museum (Heike M\u00fchlhaus) und am Braunschweiger Platz (Frank O. Gehry).", "paragraph_id": 41484} {"question": "An was erinnern die G\u00f6ttinger Sieben in Hannover?", "paragraph": "Hannover\n\n=== Denkmale, Mahnmale und Stra\u00dfenkunst ===\nDer Leibniztempel im Georgengarten ist ein Pavillonbau, der von 1787 bis 1790 zu Ehren des in Hannover t\u00e4tigen Universalgelehrten Gottfried Wilhelm Leibniz\u00a0\u2013 urspr\u00fcnglich am Waterlooplatz\u00a0\u2013 errichtet wurde. Er gilt als das erste \u00f6ffentliche Denkmal in Deutschland f\u00fcr einen Nichtadeligen.\nDie ebenfalls klassizistische Waterloos\u00e4ule ist eine 46,31 Meter hohe Siegess\u00e4ule auf dem Waterlooplatz im Stadtteil Calenberger Neustadt. Sie wurde in den Jahren 1825 bis 1832 nach einem Entwurf von Georg Ludwig Laves errichtet.\nDer Reese-Brunnen, eine im Jahr 1925 von Martha und Hans Poelzig geschaffene Majolika-Pflanzenskulptur, steht an der Fritz-Behrens-Allee nahe der Hochschule f\u00fcr Musik, Theater und Medien am Rand der Eilenriede. Er ist ein seltenes Beispiel f\u00fcr einen Brunnen im Stil des Art D\u00e9co. Ein weiterer Brunnen von Hans Poelzig findet sich im Gro\u00dfen Garten in Dresden.\nIn den 1970er Jahren startete die Stadt auf Initiative des damaligen Oberstadtdirektors Martin Neuffer ein ambitioniertes Programm zur Stra\u00dfenkunst in Hannover als Kunst im \u00f6ffentlichen Raum. Die bekanntesten und damals \u00e4u\u00dferst umstrittenen Objekte sind die 1974 aufgestellten Nanas von Niki de Saint Phalle am Leibnizufer. Im Laufe der Zeit wurde zwischen dem Leineufer und dem K\u00f6nigsworther Platz mit sieben weiteren Objekten auf 1,2\u00a0km L\u00e4nge die Skulpturenmeile geschaffen. Heute belegt Hannover mit mehr als 200 Skulpturen, Plastiken und Installationen im Stadtraum einen Spitzenplatz in Deutschland.\nIn den 1990er Jahren entstanden mit dem Projekt ''BUSSTOPS'' neun von internationalen Designern entworfene Bus- und Stadtbahnhaltestellen. Diese befinden sich beispielsweise am Steintor (Designer Alessandro Mendini), am K\u00f6nigsworther Platz (Ettore Sottsass), am Maschsee/Sprengel-Museum (Heike M\u00fchlhaus) und am Braunschweiger Platz (Frank O. Gehry).\nNahe dem Nieders\u00e4chsischen Landtag befindet sich die Skulpturengruppe der G\u00f6ttinger Sieben, die an den Protest von sieben G\u00f6ttinger Professoren gegen die Aufhebung der hannoverschen Landesverfassung durch K\u00f6nig Ernst August I. im Jahr 1837 erinnert, zu dessen Ehren 1861 das Ernst-August-Denkmal vor dem Hauptbahnhof errichtet wurde. Ein beliebter Treffpunkt ist die Kr\u00f6pcke-Uhr im Stadtzentrum.\nDas ''J\u00fcdische Mahnmal'' in der Calenberger Neustadt erinnert an die 350 Juden, die in den Jahren 1941/42 nach Riga und Theresienburg deportiert wurden. In der Roten Reihe befindet sich die ''Gedenkst\u00e4tte zur Erinnerung an die in der Reichspogromnacht zerst\u00f6rte Synagoge'' und in der Georgstra\u00dfe das Mahnmal f\u00fcr die ermordeten Juden Hannovers.\nDas gr\u00f6\u00dfte Mahnmal der Stadt ist die Ruine der Aegidienkirche. Sie dient als Mahnmal f\u00fcr die Opfer aus Kriegen und Gewalt. Im Inneren befindet sich die Friedensglocke, eine Schenkung der Partnerstadt Hiroshima, und auf dem Kirchturm befindet sich ein Glockenspiel.", "answer": "an den Protest von sieben G\u00f6ttinger Professoren gegen die Aufhebung der hannoverschen Landesverfassung durch K\u00f6nig Ernst August I. im Jahr 1837", "sentence": "Nahe dem Nieders\u00e4chsischen Landtag befindet sich die Skulpturengruppe der G\u00f6ttinger Sieben, die an den Protest von sieben G\u00f6ttinger Professoren gegen die Aufhebung der hannoverschen Landesverfassung durch K\u00f6nig Ernst August I. im Jahr 1837 erinnert, zu dessen Ehren 1861 das Ernst-August-Denkmal vor dem Hauptbahnhof errichtet wurde.", "paragraph_sentence": "Hannover === Denkmale, Mahnmale und Stra\u00dfenkunst = == Der Leibniztempel im Georgengarten ist ein Pavillonbau, der von 1787 bis 1790 zu Ehren des in Hannover t\u00e4tigen Universalgelehrten Gottfried Wilhelm Leibniz \u2013 urspr\u00fcnglich am Waterlooplatz \u2013 errichtet wurde. Er gilt als das erste \u00f6ffentliche Denkmal in Deutschland f\u00fcr einen Nichtadeligen. Die ebenfalls klassizistische Waterloos\u00e4ule ist eine 46,31 Meter hohe Siegess\u00e4ule auf dem Waterlooplatz im Stadtteil Calenberger Neustadt. Sie wurde in den Jahren 1825 bis 1832 nach einem Entwurf von Georg Ludwig Laves errichtet. Der Reese-Brunnen, eine im Jahr 1925 von Martha und Hans Poelzig geschaffene Majolika-Pflanzenskulptur, steht an der Fritz-Behrens-Allee nahe der Hochschule f\u00fcr Musik, Theater und Medien am Rand der Eilenriede. Er ist ein seltenes Beispiel f\u00fcr einen Brunnen im Stil des Art D\u00e9co. Ein weiterer Brunnen von Hans Poelzig findet sich im Gro\u00dfen Garten in Dresden. In den 1970er Jahren startete die Stadt auf Initiative des damaligen Oberstadtdirektors Martin Neuffer ein ambitioniertes Programm zur Stra\u00dfenkunst in Hannover als Kunst im \u00f6ffentlichen Raum. Die bekanntesten und damals \u00e4u\u00dferst umstrittenen Objekte sind die 1974 aufgestellten Nanas von Niki de Saint Phalle am Leibnizufer. Im Laufe der Zeit wurde zwischen dem Leineufer und dem K\u00f6nigsworther Platz mit sieben weiteren Objekten auf 1,2 km L\u00e4nge die Skulpturenmeile geschaffen. Heute belegt Hannover mit mehr als 200 Skulpturen, Plastiken und Installationen im Stadtraum einen Spitzenplatz in Deutschland. In den 1990er Jahren entstanden mit dem Projekt ''BUSSTOPS'' neun von internationalen Designern entworfene Bus- und Stadtbahnhaltestellen. Diese befinden sich beispielsweise am Steintor (Designer Alessandro Mendini), am K\u00f6nigsworther Platz (Ettore Sottsass), am Maschsee/Sprengel-Museum (Heike M\u00fchlhaus) und am Braunschweiger Platz (Frank O. Gehry). Nahe dem Nieders\u00e4chsischen Landtag befindet sich die Skulpturengruppe der G\u00f6ttinger Sieben, die an den Protest von sieben G\u00f6ttinger Professoren gegen die Aufhebung der hannoverschen Landesverfassung durch K\u00f6nig Ernst August I. im Jahr 1837 erinnert, zu dessen Ehren 1861 das Ernst-August-Denkmal vor dem Hauptbahnhof errichtet wurde. Ein beliebter Treffpunkt ist die Kr\u00f6pcke-Uhr im Stadtzentrum. Das ''J\u00fcdische Mahnmal'' in der Calenberger Neustadt erinnert an die 350 Juden, die in den Jahren 1941/42 nach Riga und Theresienburg deportiert wurden. In der Roten Reihe befindet sich die ''Gedenkst\u00e4tte zur Erinnerung an die in der Reichspogromnacht zerst\u00f6rte Synagoge'' und in der Georgstra\u00dfe das Mahnmal f\u00fcr die ermordeten Juden Hannovers. Das gr\u00f6\u00dfte Mahnmal der Stadt ist die Ruine der Aegidienkirche. Sie dient als Mahnmal f\u00fcr die Opfer aus Kriegen und Gewalt. Im Inneren befindet sich die Friedensglocke, eine Schenkung der Partnerstadt Hiroshima, und auf dem Kirchturm befindet sich ein Glockenspiel.", "paragraph_answer": "Hannover === Denkmale, Mahnmale und Stra\u00dfenkunst === Der Leibniztempel im Georgengarten ist ein Pavillonbau, der von 1787 bis 1790 zu Ehren des in Hannover t\u00e4tigen Universalgelehrten Gottfried Wilhelm Leibniz \u2013 urspr\u00fcnglich am Waterlooplatz \u2013 errichtet wurde. Er gilt als das erste \u00f6ffentliche Denkmal in Deutschland f\u00fcr einen Nichtadeligen. Die ebenfalls klassizistische Waterloos\u00e4ule ist eine 46,31 Meter hohe Siegess\u00e4ule auf dem Waterlooplatz im Stadtteil Calenberger Neustadt. Sie wurde in den Jahren 1825 bis 1832 nach einem Entwurf von Georg Ludwig Laves errichtet. Der Reese-Brunnen, eine im Jahr 1925 von Martha und Hans Poelzig geschaffene Majolika-Pflanzenskulptur, steht an der Fritz-Behrens-Allee nahe der Hochschule f\u00fcr Musik, Theater und Medien am Rand der Eilenriede. Er ist ein seltenes Beispiel f\u00fcr einen Brunnen im Stil des Art D\u00e9co. Ein weiterer Brunnen von Hans Poelzig findet sich im Gro\u00dfen Garten in Dresden. In den 1970er Jahren startete die Stadt auf Initiative des damaligen Oberstadtdirektors Martin Neuffer ein ambitioniertes Programm zur Stra\u00dfenkunst in Hannover als Kunst im \u00f6ffentlichen Raum. Die bekanntesten und damals \u00e4u\u00dferst umstrittenen Objekte sind die 1974 aufgestellten Nanas von Niki de Saint Phalle am Leibnizufer. Im Laufe der Zeit wurde zwischen dem Leineufer und dem K\u00f6nigsworther Platz mit sieben weiteren Objekten auf 1,2 km L\u00e4nge die Skulpturenmeile geschaffen. Heute belegt Hannover mit mehr als 200 Skulpturen, Plastiken und Installationen im Stadtraum einen Spitzenplatz in Deutschland. In den 1990er Jahren entstanden mit dem Projekt ''BUSSTOPS'' neun von internationalen Designern entworfene Bus- und Stadtbahnhaltestellen. Diese befinden sich beispielsweise am Steintor (Designer Alessandro Mendini), am K\u00f6nigsworther Platz (Ettore Sottsass), am Maschsee/Sprengel-Museum (Heike M\u00fchlhaus) und am Braunschweiger Platz (Frank O. Gehry). Nahe dem Nieders\u00e4chsischen Landtag befindet sich die Skulpturengruppe der G\u00f6ttinger Sieben, die an den Protest von sieben G\u00f6ttinger Professoren gegen die Aufhebung der hannoverschen Landesverfassung durch K\u00f6nig Ernst August I. im Jahr 1837 erinnert, zu dessen Ehren 1861 das Ernst-August-Denkmal vor dem Hauptbahnhof errichtet wurde. Ein beliebter Treffpunkt ist die Kr\u00f6pcke-Uhr im Stadtzentrum. Das ''J\u00fcdische Mahnmal'' in der Calenberger Neustadt erinnert an die 350 Juden, die in den Jahren 1941/42 nach Riga und Theresienburg deportiert wurden. In der Roten Reihe befindet sich die ''Gedenkst\u00e4tte zur Erinnerung an die in der Reichspogromnacht zerst\u00f6rte Synagoge'' und in der Georgstra\u00dfe das Mahnmal f\u00fcr die ermordeten Juden Hannovers. Das gr\u00f6\u00dfte Mahnmal der Stadt ist die Ruine der Aegidienkirche. Sie dient als Mahnmal f\u00fcr die Opfer aus Kriegen und Gewalt. Im Inneren befindet sich die Friedensglocke, eine Schenkung der Partnerstadt Hiroshima, und auf dem Kirchturm befindet sich ein Glockenspiel.", "sentence_answer": "Nahe dem Nieders\u00e4chsischen Landtag befindet sich die Skulpturengruppe der G\u00f6ttinger Sieben, die an den Protest von sieben G\u00f6ttinger Professoren gegen die Aufhebung der hannoverschen Landesverfassung durch K\u00f6nig Ernst August I. im Jahr 1837 erinnert, zu dessen Ehren 1861 das Ernst-August-Denkmal vor dem Hauptbahnhof errichtet wurde.", "paragraph_id": 41485} {"question": "Mit welcher japanischen Stadt hat Hannover eine St\u00e4dtepartnerschaft?", "paragraph": "Hannover\n\n=== Denkmale, Mahnmale und Stra\u00dfenkunst ===\nDer Leibniztempel im Georgengarten ist ein Pavillonbau, der von 1787 bis 1790 zu Ehren des in Hannover t\u00e4tigen Universalgelehrten Gottfried Wilhelm Leibniz\u00a0\u2013 urspr\u00fcnglich am Waterlooplatz\u00a0\u2013 errichtet wurde. 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Die bekanntesten und damals \u00e4u\u00dferst umstrittenen Objekte sind die 1974 aufgestellten Nanas von Niki de Saint Phalle am Leibnizufer. Im Laufe der Zeit wurde zwischen dem Leineufer und dem K\u00f6nigsworther Platz mit sieben weiteren Objekten auf 1,2\u00a0km L\u00e4nge die Skulpturenmeile geschaffen. Heute belegt Hannover mit mehr als 200 Skulpturen, Plastiken und Installationen im Stadtraum einen Spitzenplatz in Deutschland.\nIn den 1990er Jahren entstanden mit dem Projekt ''BUSSTOPS'' neun von internationalen Designern entworfene Bus- und Stadtbahnhaltestellen. Diese befinden sich beispielsweise am Steintor (Designer Alessandro Mendini), am K\u00f6nigsworther Platz (Ettore Sottsass), am Maschsee/Sprengel-Museum (Heike M\u00fchlhaus) und am Braunschweiger Platz (Frank O. Gehry).\nNahe dem Nieders\u00e4chsischen Landtag befindet sich die Skulpturengruppe der G\u00f6ttinger Sieben, die an den Protest von sieben G\u00f6ttinger Professoren gegen die Aufhebung der hannoverschen Landesverfassung durch K\u00f6nig Ernst August I. im Jahr 1837 erinnert, zu dessen Ehren 1861 das Ernst-August-Denkmal vor dem Hauptbahnhof errichtet wurde. Ein beliebter Treffpunkt ist die Kr\u00f6pcke-Uhr im Stadtzentrum.\nDas ''J\u00fcdische Mahnmal'' in der Calenberger Neustadt erinnert an die 350 Juden, die in den Jahren 1941/42 nach Riga und Theresienburg deportiert wurden. In der Roten Reihe befindet sich die ''Gedenkst\u00e4tte zur Erinnerung an die in der Reichspogromnacht zerst\u00f6rte Synagoge'' und in der Georgstra\u00dfe das Mahnmal f\u00fcr die ermordeten Juden Hannovers.\nDas gr\u00f6\u00dfte Mahnmal der Stadt ist die Ruine der Aegidienkirche. Sie dient als Mahnmal f\u00fcr die Opfer aus Kriegen und Gewalt. Im Inneren befindet sich die Friedensglocke, eine Schenkung der Partnerstadt Hiroshima, und auf dem Kirchturm befindet sich ein Glockenspiel.", "answer": "Hiroshima", "sentence": "Im Inneren befindet sich die Friedensglocke, eine Schenkung der Partnerstadt Hiroshima ,", "paragraph_sentence": "Hannover === Denkmale, Mahnmale und Stra\u00dfenkunst = == Der Leibniztempel im Georgengarten ist ein Pavillonbau, der von 1787 bis 1790 zu Ehren des in Hannover t\u00e4tigen Universalgelehrten Gottfried Wilhelm Leibniz \u2013 urspr\u00fcnglich am Waterlooplatz \u2013 errichtet wurde. Er gilt als das erste \u00f6ffentliche Denkmal in Deutschland f\u00fcr einen Nichtadeligen. Die ebenfalls klassizistische Waterloos\u00e4ule ist eine 46,31 Meter hohe Siegess\u00e4ule auf dem Waterlooplatz im Stadtteil Calenberger Neustadt. Sie wurde in den Jahren 1825 bis 1832 nach einem Entwurf von Georg Ludwig Laves errichtet. Der Reese-Brunnen, eine im Jahr 1925 von Martha und Hans Poelzig geschaffene Majolika-Pflanzenskulptur, steht an der Fritz-Behrens-Allee nahe der Hochschule f\u00fcr Musik, Theater und Medien am Rand der Eilenriede. Er ist ein seltenes Beispiel f\u00fcr einen Brunnen im Stil des Art D\u00e9co. Ein weiterer Brunnen von Hans Poelzig findet sich im Gro\u00dfen Garten in Dresden. In den 1970er Jahren startete die Stadt auf Initiative des damaligen Oberstadtdirektors Martin Neuffer ein ambitioniertes Programm zur Stra\u00dfenkunst in Hannover als Kunst im \u00f6ffentlichen Raum. Die bekanntesten und damals \u00e4u\u00dferst umstrittenen Objekte sind die 1974 aufgestellten Nanas von Niki de Saint Phalle am Leibnizufer. Im Laufe der Zeit wurde zwischen dem Leineufer und dem K\u00f6nigsworther Platz mit sieben weiteren Objekten auf 1,2 km L\u00e4nge die Skulpturenmeile geschaffen. Heute belegt Hannover mit mehr als 200 Skulpturen, Plastiken und Installationen im Stadtraum einen Spitzenplatz in Deutschland. In den 1990er Jahren entstanden mit dem Projekt ''BUSSTOPS'' neun von internationalen Designern entworfene Bus- und Stadtbahnhaltestellen. Diese befinden sich beispielsweise am Steintor (Designer Alessandro Mendini), am K\u00f6nigsworther Platz (Ettore Sottsass), am Maschsee/Sprengel-Museum (Heike M\u00fchlhaus) und am Braunschweiger Platz (Frank O. Gehry). Nahe dem Nieders\u00e4chsischen Landtag befindet sich die Skulpturengruppe der G\u00f6ttinger Sieben, die an den Protest von sieben G\u00f6ttinger Professoren gegen die Aufhebung der hannoverschen Landesverfassung durch K\u00f6nig Ernst August I. im Jahr 1837 erinnert, zu dessen Ehren 1861 das Ernst-August-Denkmal vor dem Hauptbahnhof errichtet wurde. Ein beliebter Treffpunkt ist die Kr\u00f6pcke-Uhr im Stadtzentrum. Das ''J\u00fcdische Mahnmal'' in der Calenberger Neustadt erinnert an die 350 Juden, die in den Jahren 1941/42 nach Riga und Theresienburg deportiert wurden. In der Roten Reihe befindet sich die ''Gedenkst\u00e4tte zur Erinnerung an die in der Reichspogromnacht zerst\u00f6rte Synagoge'' und in der Georgstra\u00dfe das Mahnmal f\u00fcr die ermordeten Juden Hannovers. Das gr\u00f6\u00dfte Mahnmal der Stadt ist die Ruine der Aegidienkirche. Sie dient als Mahnmal f\u00fcr die Opfer aus Kriegen und Gewalt. Im Inneren befindet sich die Friedensglocke, eine Schenkung der Partnerstadt Hiroshima , und auf dem Kirchturm befindet sich ein Glockenspiel.", "paragraph_answer": "Hannover === Denkmale, Mahnmale und Stra\u00dfenkunst === Der Leibniztempel im Georgengarten ist ein Pavillonbau, der von 1787 bis 1790 zu Ehren des in Hannover t\u00e4tigen Universalgelehrten Gottfried Wilhelm Leibniz \u2013 urspr\u00fcnglich am Waterlooplatz \u2013 errichtet wurde. Er gilt als das erste \u00f6ffentliche Denkmal in Deutschland f\u00fcr einen Nichtadeligen. Die ebenfalls klassizistische Waterloos\u00e4ule ist eine 46,31 Meter hohe Siegess\u00e4ule auf dem Waterlooplatz im Stadtteil Calenberger Neustadt. Sie wurde in den Jahren 1825 bis 1832 nach einem Entwurf von Georg Ludwig Laves errichtet. Der Reese-Brunnen, eine im Jahr 1925 von Martha und Hans Poelzig geschaffene Majolika-Pflanzenskulptur, steht an der Fritz-Behrens-Allee nahe der Hochschule f\u00fcr Musik, Theater und Medien am Rand der Eilenriede. Er ist ein seltenes Beispiel f\u00fcr einen Brunnen im Stil des Art D\u00e9co. Ein weiterer Brunnen von Hans Poelzig findet sich im Gro\u00dfen Garten in Dresden. In den 1970er Jahren startete die Stadt auf Initiative des damaligen Oberstadtdirektors Martin Neuffer ein ambitioniertes Programm zur Stra\u00dfenkunst in Hannover als Kunst im \u00f6ffentlichen Raum. Die bekanntesten und damals \u00e4u\u00dferst umstrittenen Objekte sind die 1974 aufgestellten Nanas von Niki de Saint Phalle am Leibnizufer. Im Laufe der Zeit wurde zwischen dem Leineufer und dem K\u00f6nigsworther Platz mit sieben weiteren Objekten auf 1,2 km L\u00e4nge die Skulpturenmeile geschaffen. Heute belegt Hannover mit mehr als 200 Skulpturen, Plastiken und Installationen im Stadtraum einen Spitzenplatz in Deutschland. In den 1990er Jahren entstanden mit dem Projekt ''BUSSTOPS'' neun von internationalen Designern entworfene Bus- und Stadtbahnhaltestellen. Diese befinden sich beispielsweise am Steintor (Designer Alessandro Mendini), am K\u00f6nigsworther Platz (Ettore Sottsass), am Maschsee/Sprengel-Museum (Heike M\u00fchlhaus) und am Braunschweiger Platz (Frank O. Gehry). Nahe dem Nieders\u00e4chsischen Landtag befindet sich die Skulpturengruppe der G\u00f6ttinger Sieben, die an den Protest von sieben G\u00f6ttinger Professoren gegen die Aufhebung der hannoverschen Landesverfassung durch K\u00f6nig Ernst August I. im Jahr 1837 erinnert, zu dessen Ehren 1861 das Ernst-August-Denkmal vor dem Hauptbahnhof errichtet wurde. Ein beliebter Treffpunkt ist die Kr\u00f6pcke-Uhr im Stadtzentrum. Das ''J\u00fcdische Mahnmal'' in der Calenberger Neustadt erinnert an die 350 Juden, die in den Jahren 1941/42 nach Riga und Theresienburg deportiert wurden. In der Roten Reihe befindet sich die ''Gedenkst\u00e4tte zur Erinnerung an die in der Reichspogromnacht zerst\u00f6rte Synagoge'' und in der Georgstra\u00dfe das Mahnmal f\u00fcr die ermordeten Juden Hannovers. Das gr\u00f6\u00dfte Mahnmal der Stadt ist die Ruine der Aegidienkirche. Sie dient als Mahnmal f\u00fcr die Opfer aus Kriegen und Gewalt. Im Inneren befindet sich die Friedensglocke, eine Schenkung der Partnerstadt Hiroshima , und auf dem Kirchturm befindet sich ein Glockenspiel.", "sentence_answer": "Im Inneren befindet sich die Friedensglocke, eine Schenkung der Partnerstadt Hiroshima ,", "paragraph_id": 41486} {"question": "Wo leben die Lugbara?", "paragraph": "Gott\n\n===== Transzendenz und Immanenz =====\nDer j\u00fcdisch-christliche Gott wird von den meisten Theologen als transzendent betrachtet, das hei\u00dft, er ist \u201eau\u00dferhalb\u201c der Welt, die er erschaffen hat. Gleichzeitig ist er bis zu einem gewissen Grad auch immanent, also Teil der Welt \u2013 zum Beispiel durch seine Anwesenheit in den religi\u00f6sen Gef\u00fchlen Gl\u00e4ubiger. Auch im Hinduismus wurde Gott gelegentlich als transzendent beschrieben, so etwa vom Hymnendichter Nammalvar. Ramanuja schrieb einerseits, dass Gott den Menschen nicht durch Meditation oder Gebete zug\u00e4nglich sei, sich aber andererseits denen, die ihn anbeten, in menschlicher Form gezeigt habe. Im Islam gilt Gott sowohl als transzendent als auch als immanent. Bei den Lugbara, einem in der Grenzregion Uganda/Demokratische Republik Kongo ans\u00e4ssigen Volk, wird eine transzendente ''(Adroa)'' und eine immanente ''(Adro)'' Form von Gott unterschieden. In seiner immanenten Form lebt er zeitweise auf der Erde in Fl\u00fcssen, B\u00e4umen, Dickichten und Bergen.", "answer": "in der Grenzregion Uganda/Demokratische Republik Kongo", "sentence": "Bei den Lugbara, einem in der Grenzregion Uganda/Demokratische Republik Kongo ans\u00e4ssigen Volk, wird eine transzendente ''(Adroa)'' und eine immanente ''(Adro)'' Form von Gott unterschieden.", "paragraph_sentence": "Gott ===== Transzendenz und Immanenz = = = = = Der j\u00fcdisch-christliche Gott wird von den meisten Theologen als transzendent betrachtet, das hei\u00dft, er ist \u201eau\u00dferhalb\u201c der Welt, die er erschaffen hat. Gleichzeitig ist er bis zu einem gewissen Grad auch immanent, also Teil der Welt \u2013 zum Beispiel durch seine Anwesenheit in den religi\u00f6sen Gef\u00fchlen Gl\u00e4ubiger. Auch im Hinduismus wurde Gott gelegentlich als transzendent beschrieben, so etwa vom Hymnendichter Nammalvar. Ramanuja schrieb einerseits, dass Gott den Menschen nicht durch Meditation oder Gebete zug\u00e4nglich sei, sich aber andererseits denen, die ihn anbeten, in menschlicher Form gezeigt habe. Im Islam gilt Gott sowohl als transzendent als auch als immanent. Bei den Lugbara, einem in der Grenzregion Uganda/Demokratische Republik Kongo ans\u00e4ssigen Volk, wird eine transzendente ''(Adroa)'' und eine immanente ''(Adro)'' Form von Gott unterschieden. In seiner immanenten Form lebt er zeitweise auf der Erde in Fl\u00fcssen, B\u00e4umen, Dickichten und Bergen.", "paragraph_answer": "Gott ===== Transzendenz und Immanenz ===== Der j\u00fcdisch-christliche Gott wird von den meisten Theologen als transzendent betrachtet, das hei\u00dft, er ist \u201eau\u00dferhalb\u201c der Welt, die er erschaffen hat. Gleichzeitig ist er bis zu einem gewissen Grad auch immanent, also Teil der Welt \u2013 zum Beispiel durch seine Anwesenheit in den religi\u00f6sen Gef\u00fchlen Gl\u00e4ubiger. 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In seiner immanenten Form lebt er zeitweise auf der Erde in Fl\u00fcssen, B\u00e4umen, Dickichten und Bergen.", "sentence_answer": "Bei den Lugbara, einem in der Grenzregion Uganda/Demokratische Republik Kongo ans\u00e4ssigen Volk, wird eine transzendente ''(Adroa)'' und eine immanente ''(Adro)'' Form von Gott unterschieden.", "paragraph_id": 41555} {"question": "Was bedeutet transzendent bei G\u00f6ttern?", "paragraph": "Gott\n\n===== Transzendenz und Immanenz =====\nDer j\u00fcdisch-christliche Gott wird von den meisten Theologen als transzendent betrachtet, das hei\u00dft, er ist \u201eau\u00dferhalb\u201c der Welt, die er erschaffen hat. Gleichzeitig ist er bis zu einem gewissen Grad auch immanent, also Teil der Welt \u2013 zum Beispiel durch seine Anwesenheit in den religi\u00f6sen Gef\u00fchlen Gl\u00e4ubiger. Auch im Hinduismus wurde Gott gelegentlich als transzendent beschrieben, so etwa vom Hymnendichter Nammalvar. Ramanuja schrieb einerseits, dass Gott den Menschen nicht durch Meditation oder Gebete zug\u00e4nglich sei, sich aber andererseits denen, die ihn anbeten, in menschlicher Form gezeigt habe. Im Islam gilt Gott sowohl als transzendent als auch als immanent. Bei den Lugbara, einem in der Grenzregion Uganda/Demokratische Republik Kongo ans\u00e4ssigen Volk, wird eine transzendente ''(Adroa)'' und eine immanente ''(Adro)'' Form von Gott unterschieden. In seiner immanenten Form lebt er zeitweise auf der Erde in Fl\u00fcssen, B\u00e4umen, Dickichten und Bergen.", "answer": "au\u00dferhalb\u201c der Welt", "sentence": "Der j\u00fcdisch-christliche Gott wird von den meisten Theologen als transzendent betrachtet, das hei\u00dft, er ist \u201e au\u00dferhalb\u201c der Welt ,", "paragraph_sentence": "Gott ===== Transzendenz und Immanenz = = = = = Der j\u00fcdisch-christliche Gott wird von den meisten Theologen als transzendent betrachtet, das hei\u00dft, er ist \u201e au\u00dferhalb\u201c der Welt , die er erschaffen hat. Gleichzeitig ist er bis zu einem gewissen Grad auch immanent, also Teil der Welt \u2013 zum Beispiel durch seine Anwesenheit in den religi\u00f6sen Gef\u00fchlen Gl\u00e4ubiger. Auch im Hinduismus wurde Gott gelegentlich als transzendent beschrieben, so etwa vom Hymnendichter Nammalvar. Ramanuja schrieb einerseits, dass Gott den Menschen nicht durch Meditation oder Gebete zug\u00e4nglich sei, sich aber andererseits denen, die ihn anbeten, in menschlicher Form gezeigt habe. Im Islam gilt Gott sowohl als transzendent als auch als immanent. Bei den Lugbara, einem in der Grenzregion Uganda/Demokratische Republik Kongo ans\u00e4ssigen Volk, wird eine transzendente ''(Adroa)'' und eine immanente ''(Adro)'' Form von Gott unterschieden. In seiner immanenten Form lebt er zeitweise auf der Erde in Fl\u00fcssen, B\u00e4umen, Dickichten und Bergen.", "paragraph_answer": "Gott ===== Transzendenz und Immanenz ===== Der j\u00fcdisch-christliche Gott wird von den meisten Theologen als transzendent betrachtet, das hei\u00dft, er ist \u201e au\u00dferhalb\u201c der Welt , die er erschaffen hat. Gleichzeitig ist er bis zu einem gewissen Grad auch immanent, also Teil der Welt \u2013 zum Beispiel durch seine Anwesenheit in den religi\u00f6sen Gef\u00fchlen Gl\u00e4ubiger. Auch im Hinduismus wurde Gott gelegentlich als transzendent beschrieben, so etwa vom Hymnendichter Nammalvar. Ramanuja schrieb einerseits, dass Gott den Menschen nicht durch Meditation oder Gebete zug\u00e4nglich sei, sich aber andererseits denen, die ihn anbeten, in menschlicher Form gezeigt habe. Im Islam gilt Gott sowohl als transzendent als auch als immanent. Bei den Lugbara, einem in der Grenzregion Uganda/Demokratische Republik Kongo ans\u00e4ssigen Volk, wird eine transzendente ''(Adroa)'' und eine immanente ''(Adro)'' Form von Gott unterschieden. In seiner immanenten Form lebt er zeitweise auf der Erde in Fl\u00fcssen, B\u00e4umen, Dickichten und Bergen.", "sentence_answer": "Der j\u00fcdisch-christliche Gott wird von den meisten Theologen als transzendent betrachtet, das hei\u00dft, er ist \u201e au\u00dferhalb\u201c der Welt ,", "paragraph_id": 41551} {"question": "Was schrieb Ramanuja \u00fcber das Verh\u00e4ltnis der Menschen zu Gott?", "paragraph": "Gott\n\n===== Transzendenz und Immanenz =====\nDer j\u00fcdisch-christliche Gott wird von den meisten Theologen als transzendent betrachtet, das hei\u00dft, er ist \u201eau\u00dferhalb\u201c der Welt, die er erschaffen hat. Gleichzeitig ist er bis zu einem gewissen Grad auch immanent, also Teil der Welt \u2013 zum Beispiel durch seine Anwesenheit in den religi\u00f6sen Gef\u00fchlen Gl\u00e4ubiger. Auch im Hinduismus wurde Gott gelegentlich als transzendent beschrieben, so etwa vom Hymnendichter Nammalvar. Ramanuja schrieb einerseits, dass Gott den Menschen nicht durch Meditation oder Gebete zug\u00e4nglich sei, sich aber andererseits denen, die ihn anbeten, in menschlicher Form gezeigt habe. Im Islam gilt Gott sowohl als transzendent als auch als immanent. Bei den Lugbara, einem in der Grenzregion Uganda/Demokratische Republik Kongo ans\u00e4ssigen Volk, wird eine transzendente ''(Adroa)'' und eine immanente ''(Adro)'' Form von Gott unterschieden. In seiner immanenten Form lebt er zeitweise auf der Erde in Fl\u00fcssen, B\u00e4umen, Dickichten und Bergen.", "answer": "dass Gott den Menschen nicht durch Meditation oder Gebete zug\u00e4nglich sei, sich aber andererseits denen, die ihn anbeten, in menschlicher Form gezeigt habe", "sentence": "Ramanuja schrieb einerseits, dass Gott den Menschen nicht durch Meditation oder Gebete zug\u00e4nglich sei, sich aber andererseits denen, die ihn anbeten, in menschlicher Form gezeigt habe .", "paragraph_sentence": "Gott ===== Transzendenz und Immanenz = = = = = Der j\u00fcdisch-christliche Gott wird von den meisten Theologen als transzendent betrachtet, das hei\u00dft, er ist \u201eau\u00dferhalb\u201c der Welt, die er erschaffen hat. Gleichzeitig ist er bis zu einem gewissen Grad auch immanent, also Teil der Welt \u2013 zum Beispiel durch seine Anwesenheit in den religi\u00f6sen Gef\u00fchlen Gl\u00e4ubiger. Auch im Hinduismus wurde Gott gelegentlich als transzendent beschrieben, so etwa vom Hymnendichter Nammalvar. Ramanuja schrieb einerseits, dass Gott den Menschen nicht durch Meditation oder Gebete zug\u00e4nglich sei, sich aber andererseits denen, die ihn anbeten, in menschlicher Form gezeigt habe . Im Islam gilt Gott sowohl als transzendent als auch als immanent. Bei den Lugbara, einem in der Grenzregion Uganda/Demokratische Republik Kongo ans\u00e4ssigen Volk, wird eine transzendente ''(Adroa)'' und eine immanente ''(Adro)'' Form von Gott unterschieden. In seiner immanenten Form lebt er zeitweise auf der Erde in Fl\u00fcssen, B\u00e4umen, Dickichten und Bergen.", "paragraph_answer": "Gott ===== Transzendenz und Immanenz ===== Der j\u00fcdisch-christliche Gott wird von den meisten Theologen als transzendent betrachtet, das hei\u00dft, er ist \u201eau\u00dferhalb\u201c der Welt, die er erschaffen hat. Gleichzeitig ist er bis zu einem gewissen Grad auch immanent, also Teil der Welt \u2013 zum Beispiel durch seine Anwesenheit in den religi\u00f6sen Gef\u00fchlen Gl\u00e4ubiger. Auch im Hinduismus wurde Gott gelegentlich als transzendent beschrieben, so etwa vom Hymnendichter Nammalvar. Ramanuja schrieb einerseits, dass Gott den Menschen nicht durch Meditation oder Gebete zug\u00e4nglich sei, sich aber andererseits denen, die ihn anbeten, in menschlicher Form gezeigt habe . Im Islam gilt Gott sowohl als transzendent als auch als immanent. Bei den Lugbara, einem in der Grenzregion Uganda/Demokratische Republik Kongo ans\u00e4ssigen Volk, wird eine transzendente ''(Adroa)'' und eine immanente ''(Adro)'' Form von Gott unterschieden. In seiner immanenten Form lebt er zeitweise auf der Erde in Fl\u00fcssen, B\u00e4umen, Dickichten und Bergen.", "sentence_answer": "Ramanuja schrieb einerseits, dass Gott den Menschen nicht durch Meditation oder Gebete zug\u00e4nglich sei, sich aber andererseits denen, die ihn anbeten, in menschlicher Form gezeigt habe .", "paragraph_id": 41553} {"question": "Wo lebt die immanente Gottheit der Lugbara auf der Erde?", "paragraph": "Gott\n\n===== Transzendenz und Immanenz =====\nDer j\u00fcdisch-christliche Gott wird von den meisten Theologen als transzendent betrachtet, das hei\u00dft, er ist \u201eau\u00dferhalb\u201c der Welt, die er erschaffen hat. Gleichzeitig ist er bis zu einem gewissen Grad auch immanent, also Teil der Welt \u2013 zum Beispiel durch seine Anwesenheit in den religi\u00f6sen Gef\u00fchlen Gl\u00e4ubiger. Auch im Hinduismus wurde Gott gelegentlich als transzendent beschrieben, so etwa vom Hymnendichter Nammalvar. Ramanuja schrieb einerseits, dass Gott den Menschen nicht durch Meditation oder Gebete zug\u00e4nglich sei, sich aber andererseits denen, die ihn anbeten, in menschlicher Form gezeigt habe. Im Islam gilt Gott sowohl als transzendent als auch als immanent. Bei den Lugbara, einem in der Grenzregion Uganda/Demokratische Republik Kongo ans\u00e4ssigen Volk, wird eine transzendente ''(Adroa)'' und eine immanente ''(Adro)'' Form von Gott unterschieden. In seiner immanenten Form lebt er zeitweise auf der Erde in Fl\u00fcssen, B\u00e4umen, Dickichten und Bergen.", "answer": "n Fl\u00fcssen, B\u00e4umen, Dickichten und Bergen", "sentence": "In seiner immanenten Form lebt er zeitweise auf der Erde i n Fl\u00fcssen, B\u00e4umen, Dickichten und Bergen .", "paragraph_sentence": "Gott ===== Transzendenz und Immanenz = = = = = Der j\u00fcdisch-christliche Gott wird von den meisten Theologen als transzendent betrachtet, das hei\u00dft, er ist \u201eau\u00dferhalb\u201c der Welt, die er erschaffen hat. Gleichzeitig ist er bis zu einem gewissen Grad auch immanent, also Teil der Welt \u2013 zum Beispiel durch seine Anwesenheit in den religi\u00f6sen Gef\u00fchlen Gl\u00e4ubiger. Auch im Hinduismus wurde Gott gelegentlich als transzendent beschrieben, so etwa vom Hymnendichter Nammalvar. Ramanuja schrieb einerseits, dass Gott den Menschen nicht durch Meditation oder Gebete zug\u00e4nglich sei, sich aber andererseits denen, die ihn anbeten, in menschlicher Form gezeigt habe. Im Islam gilt Gott sowohl als transzendent als auch als immanent. Bei den Lugbara, einem in der Grenzregion Uganda/Demokratische Republik Kongo ans\u00e4ssigen Volk, wird eine transzendente ''(Adroa)'' und eine immanente ''(Adro)'' Form von Gott unterschieden. In seiner immanenten Form lebt er zeitweise auf der Erde i n Fl\u00fcssen, B\u00e4umen, Dickichten und Bergen . ", "paragraph_answer": "Gott ===== Transzendenz und Immanenz ===== Der j\u00fcdisch-christliche Gott wird von den meisten Theologen als transzendent betrachtet, das hei\u00dft, er ist \u201eau\u00dferhalb\u201c der Welt, die er erschaffen hat. Gleichzeitig ist er bis zu einem gewissen Grad auch immanent, also Teil der Welt \u2013 zum Beispiel durch seine Anwesenheit in den religi\u00f6sen Gef\u00fchlen Gl\u00e4ubiger. Auch im Hinduismus wurde Gott gelegentlich als transzendent beschrieben, so etwa vom Hymnendichter Nammalvar. Ramanuja schrieb einerseits, dass Gott den Menschen nicht durch Meditation oder Gebete zug\u00e4nglich sei, sich aber andererseits denen, die ihn anbeten, in menschlicher Form gezeigt habe. Im Islam gilt Gott sowohl als transzendent als auch als immanent. Bei den Lugbara, einem in der Grenzregion Uganda/Demokratische Republik Kongo ans\u00e4ssigen Volk, wird eine transzendente ''(Adroa)'' und eine immanente ''(Adro)'' Form von Gott unterschieden. 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Klassischerweise schr\u00e4nken viele Empiristen die intuitiv-deduktive Form des Wissens auf die Verh\u00e4ltnisse zwischen den Begriffen ein, die bestenfalls die Operationen des eigenen Verstandes repr\u00e4sentieren. Wissen \u00fcber die Welt hingegen m\u00fcsse allein auf sinnlicher Anschauung beruhen.\nEine Steigerungsform dieses Misstrauens an allgemeinen S\u00e4tzen kann zum Skeptizismus f\u00fchren. Bei induktiven Schl\u00fcssen, insbesondere im Falle eines Schlusses auf allgemeine Naturgesetze, wird \u00fcblicherweise \u2013 sp\u00e4testens seit der Diskussion durch David Hume, der eine skeptizistische Position entwickelte \u2013 als Induktionsproblem problematisiert, dass aus einem Einzelfall streng genommen kein allgemeines Gesetz logisch gefolgert werden k\u00f6nne, zumal f\u00fcr den Bereich nicht-notwendiger zuk\u00fcnftiger innerweltlicher Sachverhalte keine absolute Gewissheit best\u00fcnde. David Hume ging sogar soweit, die Annahme von notwendigen Begriffsverh\u00e4ltnissen, wie sie etwa in Naturgesetzen vorliegen, f\u00fcr einen subjektiven Irrtum zu erkl\u00e4ren. Es gebe f\u00fcr entsprechende Meinungen keine logisch-rationale, sondern nur eine psychologische Erkl\u00e4rung, die Anspr\u00fcche an Wissen seien bei solchen S\u00e4tzen daher nicht erf\u00fcllbar.\nEin solcher Zweifel kann noch st\u00e4rker ausgeweitet werden, indem vorgebracht wird, dass die Sinneswahrnehmung uns nur Informationen \u00fcber die eigenen mentalen Zust\u00e4nde liefere und nicht gewiss sei, ob und was au\u00dferhalb des eigenen wahrnehmenden Bewusstseins diesem Bewusstsein entspr\u00e4che. Ein solcher fundamentaler Zweifel, der als argumentative Figur bereits bei Ren\u00e9 Descartes vorliegt, kann benutzt werden, um idealistische Positionen zu rechtfertigen (so bei George Berkeley).\nEin Empirismus, der das m\u00f6gliche Wissen auf die eigenen sinnlichen Erfahrung beschr\u00e4nkt, ist der Sensualismus (beispielsweise vertreten von Ernst Mach und in seinem Fr\u00fchwerk von Bertrand Russell). Ein j\u00fcngerer Theorieansatz, welcher akzeptiert, dass letztlich nur die eigenen mentalen Zust\u00e4nde epistemisch zug\u00e4nglich sind, ist der Radikale Konstruktivismus.\nViele empiristische Positionen verlassen sich aber darauf, dass aus empirischer Erfahrung allgemeine Schlussfolgerungen gezogen werden k\u00f6nnen (sogenannte Induktionsschl\u00fcsse) und dass die Gehalte der sinnlichen Erfahrung der Welt im Wesentlichen entsprechen. Solche Positionen werden auch als Realismus bezeichnet. Eine robuste, zum Teil naiv-realistische Form des Empirismus ist die Common-Sense-Philosophie.\nIm Rahmen klassischer empiristischer Theorien wurden Modelle f\u00fcr Erfahrungsschl\u00fcsse vorgeschlagen. So hatte etwa John Stuart Mill eine Theorie des Schlusses vom Einzelfall auf allgemeine F\u00e4lle bzw. Gesetze formuliert.\nEinige Theoretiker schlugen dar\u00fcber hinaus Modelle f\u00fcr zus\u00e4tzliche Schlussverfahren vor, so etwa Charles Sanders Peirce f\u00fcr F\u00e4lle einer direkten Hypothesenaufstellung, um zun\u00e4chst \u00fcberraschend erscheinende Tatsachen zu erkl\u00e4ren, sog. Abduktion (wobei im Unterschied zur Redeweise von \u201eAbduktion\u201c in der traditionellen Logik (''siehe'' Apagoge) bei den von Peirce beschriebenen F\u00e4llen die Tatsache dann ''deduktiv folgt'' und nicht nur Untersatz und Konklusion ''wahrscheinlich'' sind).", "answer": "da diese immer nur einen Einzelfall repr\u00e4sentierten", "sentence": "Tats\u00e4chlich bewertet der Rationalist Gottfried Wilhelm Leibniz die Sinneseindr\u00fccke aber sogar als unzureichend, allgemeinen Begriffsverh\u00e4ltnissen Notwendigkeit zu verleihen, da diese immer nur einen Einzelfall repr\u00e4sentierten .", "paragraph_sentence": "Empirismus = = = Induktions- und Realismusproblem == = Tats\u00e4chlich bewertet der Rationalist Gottfried Wilhelm Leibniz die Sinneseindr\u00fccke aber sogar als unzureichend, allgemeinen Begriffsverh\u00e4ltnissen Notwendigkeit zu verleihen, da diese immer nur einen Einzelfall repr\u00e4sentierten . Da wir aber bestimmte Wahrheiten, etwa die der Mathematik, durchaus einsehen k\u00f6nnen, m\u00fcsse diese Einsicht durch andere Quellen als die Empirie gespeist sein \u2013 nach Leibniz kommt nur in Frage, dass dabei grundlegende Wahrheiten der Vernunft selbst eingeboren sind. Klassischerweise schr\u00e4nken viele Empiristen die intuitiv-deduktive Form des Wissens auf die Verh\u00e4ltnisse zwischen den Begriffen ein, die bestenfalls die Operationen des eigenen Verstandes repr\u00e4sentieren. Wissen \u00fcber die Welt hingegen m\u00fcsse allein auf sinnlicher Anschauung beruhen. Eine Steigerungsform dieses Misstrauens an allgemeinen S\u00e4tzen kann zum Skeptizismus f\u00fchren. Bei induktiven Schl\u00fcssen, insbesondere im Falle eines Schlusses auf allgemeine Naturgesetze, wird \u00fcblicherweise \u2013 sp\u00e4testens seit der Diskussion durch David Hume, der eine skeptizistische Position entwickelte \u2013 als Induktionsproblem problematisiert, dass aus einem Einzelfall streng genommen kein allgemeines Gesetz logisch gefolgert werden k\u00f6nne, zumal f\u00fcr den Bereich nicht-notwendiger zuk\u00fcnftiger innerweltlicher Sachverhalte keine absolute Gewissheit best\u00fcnde. David Hume ging sogar soweit, die Annahme von notwendigen Begriffsverh\u00e4ltnissen, wie sie etwa in Naturgesetzen vorliegen, f\u00fcr einen subjektiven Irrtum zu erkl\u00e4ren. Es gebe f\u00fcr entsprechende Meinungen keine logisch-rationale, sondern nur eine psychologische Erkl\u00e4rung, die Anspr\u00fcche an Wissen seien bei solchen S\u00e4tzen daher nicht erf\u00fcllbar. Ein solcher Zweifel kann noch st\u00e4rker ausgeweitet werden, indem vorgebracht wird, dass die Sinneswahrnehmung uns nur Informationen \u00fcber die eigenen mentalen Zust\u00e4nde liefere und nicht gewiss sei, ob und was au\u00dferhalb des eigenen wahrnehmenden Bewusstseins diesem Bewusstsein entspr\u00e4che. Ein solcher fundamentaler Zweifel, der als argumentative Figur bereits bei Ren\u00e9 Descartes vorliegt, kann benutzt werden, um idealistische Positionen zu rechtfertigen (so bei George Berkeley). Ein Empirismus, der das m\u00f6gliche Wissen auf die eigenen sinnlichen Erfahrung beschr\u00e4nkt, ist der Sensualismus (beispielsweise vertreten von Ernst Mach und in seinem Fr\u00fchwerk von Bertrand Russell). Ein j\u00fcngerer Theorieansatz, welcher akzeptiert, dass letztlich nur die eigenen mentalen Zust\u00e4nde epistemisch zug\u00e4nglich sind, ist der Radikale Konstruktivismus. Viele empiristische Positionen verlassen sich aber darauf, dass aus empirischer Erfahrung allgemeine Schlussfolgerungen gezogen werden k\u00f6nnen (sogenannte Induktionsschl\u00fcsse) und dass die Gehalte der sinnlichen Erfahrung der Welt im Wesentlichen entsprechen. Solche Positionen werden auch als Realismus bezeichnet. Eine robuste, zum Teil naiv-realistische Form des Empirismus ist die Common-Sense-Philosophie. Im Rahmen klassischer empiristischer Theorien wurden Modelle f\u00fcr Erfahrungsschl\u00fcsse vorgeschlagen. So hatte etwa John Stuart Mill eine Theorie des Schlusses vom Einzelfall auf allgemeine F\u00e4lle bzw. Gesetze formuliert. Einige Theoretiker schlugen dar\u00fcber hinaus Modelle f\u00fcr zus\u00e4tzliche Schlussverfahren vor, so etwa Charles Sanders Peirce f\u00fcr F\u00e4lle einer direkten Hypothesenaufstellung, um zun\u00e4chst \u00fcberraschend erscheinende Tatsachen zu erkl\u00e4ren, sog. Abduktion (wobei im Unterschied zur Redeweise von \u201eAbduktion\u201c in der traditionellen Logik (''siehe'' Apagoge) bei den von Peirce beschriebenen F\u00e4llen die Tatsache dann ''deduktiv folgt'' und nicht nur Untersatz und Konklusion ''wahrscheinlich'' sind).", "paragraph_answer": "Empirismus === Induktions- und Realismusproblem === Tats\u00e4chlich bewertet der Rationalist Gottfried Wilhelm Leibniz die Sinneseindr\u00fccke aber sogar als unzureichend, allgemeinen Begriffsverh\u00e4ltnissen Notwendigkeit zu verleihen, da diese immer nur einen Einzelfall repr\u00e4sentierten . Da wir aber bestimmte Wahrheiten, etwa die der Mathematik, durchaus einsehen k\u00f6nnen, m\u00fcsse diese Einsicht durch andere Quellen als die Empirie gespeist sein \u2013 nach Leibniz kommt nur in Frage, dass dabei grundlegende Wahrheiten der Vernunft selbst eingeboren sind. Klassischerweise schr\u00e4nken viele Empiristen die intuitiv-deduktive Form des Wissens auf die Verh\u00e4ltnisse zwischen den Begriffen ein, die bestenfalls die Operationen des eigenen Verstandes repr\u00e4sentieren. Wissen \u00fcber die Welt hingegen m\u00fcsse allein auf sinnlicher Anschauung beruhen. Eine Steigerungsform dieses Misstrauens an allgemeinen S\u00e4tzen kann zum Skeptizismus f\u00fchren. Bei induktiven Schl\u00fcssen, insbesondere im Falle eines Schlusses auf allgemeine Naturgesetze, wird \u00fcblicherweise \u2013 sp\u00e4testens seit der Diskussion durch David Hume, der eine skeptizistische Position entwickelte \u2013 als Induktionsproblem problematisiert, dass aus einem Einzelfall streng genommen kein allgemeines Gesetz logisch gefolgert werden k\u00f6nne, zumal f\u00fcr den Bereich nicht-notwendiger zuk\u00fcnftiger innerweltlicher Sachverhalte keine absolute Gewissheit best\u00fcnde. David Hume ging sogar soweit, die Annahme von notwendigen Begriffsverh\u00e4ltnissen, wie sie etwa in Naturgesetzen vorliegen, f\u00fcr einen subjektiven Irrtum zu erkl\u00e4ren. Es gebe f\u00fcr entsprechende Meinungen keine logisch-rationale, sondern nur eine psychologische Erkl\u00e4rung, die Anspr\u00fcche an Wissen seien bei solchen S\u00e4tzen daher nicht erf\u00fcllbar. Ein solcher Zweifel kann noch st\u00e4rker ausgeweitet werden, indem vorgebracht wird, dass die Sinneswahrnehmung uns nur Informationen \u00fcber die eigenen mentalen Zust\u00e4nde liefere und nicht gewiss sei, ob und was au\u00dferhalb des eigenen wahrnehmenden Bewusstseins diesem Bewusstsein entspr\u00e4che. Ein solcher fundamentaler Zweifel, der als argumentative Figur bereits bei Ren\u00e9 Descartes vorliegt, kann benutzt werden, um idealistische Positionen zu rechtfertigen (so bei George Berkeley). Ein Empirismus, der das m\u00f6gliche Wissen auf die eigenen sinnlichen Erfahrung beschr\u00e4nkt, ist der Sensualismus (beispielsweise vertreten von Ernst Mach und in seinem Fr\u00fchwerk von Bertrand Russell). Ein j\u00fcngerer Theorieansatz, welcher akzeptiert, dass letztlich nur die eigenen mentalen Zust\u00e4nde epistemisch zug\u00e4nglich sind, ist der Radikale Konstruktivismus. Viele empiristische Positionen verlassen sich aber darauf, dass aus empirischer Erfahrung allgemeine Schlussfolgerungen gezogen werden k\u00f6nnen (sogenannte Induktionsschl\u00fcsse) und dass die Gehalte der sinnlichen Erfahrung der Welt im Wesentlichen entsprechen. Solche Positionen werden auch als Realismus bezeichnet. Eine robuste, zum Teil naiv-realistische Form des Empirismus ist die Common-Sense-Philosophie. Im Rahmen klassischer empiristischer Theorien wurden Modelle f\u00fcr Erfahrungsschl\u00fcsse vorgeschlagen. So hatte etwa John Stuart Mill eine Theorie des Schlusses vom Einzelfall auf allgemeine F\u00e4lle bzw. Gesetze formuliert. Einige Theoretiker schlugen dar\u00fcber hinaus Modelle f\u00fcr zus\u00e4tzliche Schlussverfahren vor, so etwa Charles Sanders Peirce f\u00fcr F\u00e4lle einer direkten Hypothesenaufstellung, um zun\u00e4chst \u00fcberraschend erscheinende Tatsachen zu erkl\u00e4ren, sog. Abduktion (wobei im Unterschied zur Redeweise von \u201eAbduktion\u201c in der traditionellen Logik (''siehe'' Apagoge) bei den von Peirce beschriebenen F\u00e4llen die Tatsache dann ''deduktiv folgt'' und nicht nur Untersatz und Konklusion ''wahrscheinlich'' sind).", "sentence_answer": "Tats\u00e4chlich bewertet der Rationalist Gottfried Wilhelm Leibniz die Sinneseindr\u00fccke aber sogar als unzureichend, allgemeinen Begriffsverh\u00e4ltnissen Notwendigkeit zu verleihen, da diese immer nur einen Einzelfall repr\u00e4sentierten .", "paragraph_id": 41277} {"question": "Was ist f\u00fcr Leibniz Grundlage allgemeiner Erkenntnisse, die \u00fcber den Einzelfall hinausgehen?", "paragraph": "Empirismus\n\n=== Induktions- und Realismusproblem ===\nTats\u00e4chlich bewertet der Rationalist Gottfried Wilhelm Leibniz die Sinneseindr\u00fccke aber sogar als unzureichend, allgemeinen Begriffsverh\u00e4ltnissen Notwendigkeit zu verleihen, da diese immer nur einen Einzelfall repr\u00e4sentierten. Da wir aber bestimmte Wahrheiten, etwa die der Mathematik, durchaus einsehen k\u00f6nnen, m\u00fcsse diese Einsicht durch andere Quellen als die Empirie gespeist sein \u2013 nach Leibniz kommt nur in Frage, dass dabei grundlegende Wahrheiten der Vernunft selbst eingeboren sind. Klassischerweise schr\u00e4nken viele Empiristen die intuitiv-deduktive Form des Wissens auf die Verh\u00e4ltnisse zwischen den Begriffen ein, die bestenfalls die Operationen des eigenen Verstandes repr\u00e4sentieren. Wissen \u00fcber die Welt hingegen m\u00fcsse allein auf sinnlicher Anschauung beruhen.\nEine Steigerungsform dieses Misstrauens an allgemeinen S\u00e4tzen kann zum Skeptizismus f\u00fchren. Bei induktiven Schl\u00fcssen, insbesondere im Falle eines Schlusses auf allgemeine Naturgesetze, wird \u00fcblicherweise \u2013 sp\u00e4testens seit der Diskussion durch David Hume, der eine skeptizistische Position entwickelte \u2013 als Induktionsproblem problematisiert, dass aus einem Einzelfall streng genommen kein allgemeines Gesetz logisch gefolgert werden k\u00f6nne, zumal f\u00fcr den Bereich nicht-notwendiger zuk\u00fcnftiger innerweltlicher Sachverhalte keine absolute Gewissheit best\u00fcnde. David Hume ging sogar soweit, die Annahme von notwendigen Begriffsverh\u00e4ltnissen, wie sie etwa in Naturgesetzen vorliegen, f\u00fcr einen subjektiven Irrtum zu erkl\u00e4ren. Es gebe f\u00fcr entsprechende Meinungen keine logisch-rationale, sondern nur eine psychologische Erkl\u00e4rung, die Anspr\u00fcche an Wissen seien bei solchen S\u00e4tzen daher nicht erf\u00fcllbar.\nEin solcher Zweifel kann noch st\u00e4rker ausgeweitet werden, indem vorgebracht wird, dass die Sinneswahrnehmung uns nur Informationen \u00fcber die eigenen mentalen Zust\u00e4nde liefere und nicht gewiss sei, ob und was au\u00dferhalb des eigenen wahrnehmenden Bewusstseins diesem Bewusstsein entspr\u00e4che. Ein solcher fundamentaler Zweifel, der als argumentative Figur bereits bei Ren\u00e9 Descartes vorliegt, kann benutzt werden, um idealistische Positionen zu rechtfertigen (so bei George Berkeley).\nEin Empirismus, der das m\u00f6gliche Wissen auf die eigenen sinnlichen Erfahrung beschr\u00e4nkt, ist der Sensualismus (beispielsweise vertreten von Ernst Mach und in seinem Fr\u00fchwerk von Bertrand Russell). Ein j\u00fcngerer Theorieansatz, welcher akzeptiert, dass letztlich nur die eigenen mentalen Zust\u00e4nde epistemisch zug\u00e4nglich sind, ist der Radikale Konstruktivismus.\nViele empiristische Positionen verlassen sich aber darauf, dass aus empirischer Erfahrung allgemeine Schlussfolgerungen gezogen werden k\u00f6nnen (sogenannte Induktionsschl\u00fcsse) und dass die Gehalte der sinnlichen Erfahrung der Welt im Wesentlichen entsprechen. Solche Positionen werden auch als Realismus bezeichnet. Eine robuste, zum Teil naiv-realistische Form des Empirismus ist die Common-Sense-Philosophie.\nIm Rahmen klassischer empiristischer Theorien wurden Modelle f\u00fcr Erfahrungsschl\u00fcsse vorgeschlagen. So hatte etwa John Stuart Mill eine Theorie des Schlusses vom Einzelfall auf allgemeine F\u00e4lle bzw. Gesetze formuliert.\nEinige Theoretiker schlugen dar\u00fcber hinaus Modelle f\u00fcr zus\u00e4tzliche Schlussverfahren vor, so etwa Charles Sanders Peirce f\u00fcr F\u00e4lle einer direkten Hypothesenaufstellung, um zun\u00e4chst \u00fcberraschend erscheinende Tatsachen zu erkl\u00e4ren, sog. Abduktion (wobei im Unterschied zur Redeweise von \u201eAbduktion\u201c in der traditionellen Logik (''siehe'' Apagoge) bei den von Peirce beschriebenen F\u00e4llen die Tatsache dann ''deduktiv folgt'' und nicht nur Untersatz und Konklusion ''wahrscheinlich'' sind).", "answer": "Vernunft", "sentence": "dass dabei grundlegende Wahrheiten der Vernunft selbst eingeboren sind.", "paragraph_sentence": "Empirismus = = = Induktions- und Realismusproblem == = Tats\u00e4chlich bewertet der Rationalist Gottfried Wilhelm Leibniz die Sinneseindr\u00fccke aber sogar als unzureichend, allgemeinen Begriffsverh\u00e4ltnissen Notwendigkeit zu verleihen, da diese immer nur einen Einzelfall repr\u00e4sentierten. Da wir aber bestimmte Wahrheiten, etwa die der Mathematik, durchaus einsehen k\u00f6nnen, m\u00fcsse diese Einsicht durch andere Quellen als die Empirie gespeist sein \u2013 nach Leibniz kommt nur in Frage, dass dabei grundlegende Wahrheiten der Vernunft selbst eingeboren sind. Klassischerweise schr\u00e4nken viele Empiristen die intuitiv-deduktive Form des Wissens auf die Verh\u00e4ltnisse zwischen den Begriffen ein, die bestenfalls die Operationen des eigenen Verstandes repr\u00e4sentieren. Wissen \u00fcber die Welt hingegen m\u00fcsse allein auf sinnlicher Anschauung beruhen. Eine Steigerungsform dieses Misstrauens an allgemeinen S\u00e4tzen kann zum Skeptizismus f\u00fchren. Bei induktiven Schl\u00fcssen, insbesondere im Falle eines Schlusses auf allgemeine Naturgesetze, wird \u00fcblicherweise \u2013 sp\u00e4testens seit der Diskussion durch David Hume, der eine skeptizistische Position entwickelte \u2013 als Induktionsproblem problematisiert, dass aus einem Einzelfall streng genommen kein allgemeines Gesetz logisch gefolgert werden k\u00f6nne, zumal f\u00fcr den Bereich nicht-notwendiger zuk\u00fcnftiger innerweltlicher Sachverhalte keine absolute Gewissheit best\u00fcnde. David Hume ging sogar soweit, die Annahme von notwendigen Begriffsverh\u00e4ltnissen, wie sie etwa in Naturgesetzen vorliegen, f\u00fcr einen subjektiven Irrtum zu erkl\u00e4ren. Es gebe f\u00fcr entsprechende Meinungen keine logisch-rationale, sondern nur eine psychologische Erkl\u00e4rung, die Anspr\u00fcche an Wissen seien bei solchen S\u00e4tzen daher nicht erf\u00fcllbar. Ein solcher Zweifel kann noch st\u00e4rker ausgeweitet werden, indem vorgebracht wird, dass die Sinneswahrnehmung uns nur Informationen \u00fcber die eigenen mentalen Zust\u00e4nde liefere und nicht gewiss sei, ob und was au\u00dferhalb des eigenen wahrnehmenden Bewusstseins diesem Bewusstsein entspr\u00e4che. Ein solcher fundamentaler Zweifel, der als argumentative Figur bereits bei Ren\u00e9 Descartes vorliegt, kann benutzt werden, um idealistische Positionen zu rechtfertigen (so bei George Berkeley). Ein Empirismus, der das m\u00f6gliche Wissen auf die eigenen sinnlichen Erfahrung beschr\u00e4nkt, ist der Sensualismus (beispielsweise vertreten von Ernst Mach und in seinem Fr\u00fchwerk von Bertrand Russell). Ein j\u00fcngerer Theorieansatz, welcher akzeptiert, dass letztlich nur die eigenen mentalen Zust\u00e4nde epistemisch zug\u00e4nglich sind, ist der Radikale Konstruktivismus. Viele empiristische Positionen verlassen sich aber darauf, dass aus empirischer Erfahrung allgemeine Schlussfolgerungen gezogen werden k\u00f6nnen (sogenannte Induktionsschl\u00fcsse) und dass die Gehalte der sinnlichen Erfahrung der Welt im Wesentlichen entsprechen. Solche Positionen werden auch als Realismus bezeichnet. Eine robuste, zum Teil naiv-realistische Form des Empirismus ist die Common-Sense-Philosophie. Im Rahmen klassischer empiristischer Theorien wurden Modelle f\u00fcr Erfahrungsschl\u00fcsse vorgeschlagen. So hatte etwa John Stuart Mill eine Theorie des Schlusses vom Einzelfall auf allgemeine F\u00e4lle bzw. Gesetze formuliert. Einige Theoretiker schlugen dar\u00fcber hinaus Modelle f\u00fcr zus\u00e4tzliche Schlussverfahren vor, so etwa Charles Sanders Peirce f\u00fcr F\u00e4lle einer direkten Hypothesenaufstellung, um zun\u00e4chst \u00fcberraschend erscheinende Tatsachen zu erkl\u00e4ren, sog. Abduktion (wobei im Unterschied zur Redeweise von \u201eAbduktion\u201c in der traditionellen Logik (''siehe'' Apagoge) bei den von Peirce beschriebenen F\u00e4llen die Tatsache dann ''deduktiv folgt'' und nicht nur Untersatz und Konklusion ''wahrscheinlich'' sind).", "paragraph_answer": "Empirismus === Induktions- und Realismusproblem === Tats\u00e4chlich bewertet der Rationalist Gottfried Wilhelm Leibniz die Sinneseindr\u00fccke aber sogar als unzureichend, allgemeinen Begriffsverh\u00e4ltnissen Notwendigkeit zu verleihen, da diese immer nur einen Einzelfall repr\u00e4sentierten. Da wir aber bestimmte Wahrheiten, etwa die der Mathematik, durchaus einsehen k\u00f6nnen, m\u00fcsse diese Einsicht durch andere Quellen als die Empirie gespeist sein \u2013 nach Leibniz kommt nur in Frage, dass dabei grundlegende Wahrheiten der Vernunft selbst eingeboren sind. Klassischerweise schr\u00e4nken viele Empiristen die intuitiv-deduktive Form des Wissens auf die Verh\u00e4ltnisse zwischen den Begriffen ein, die bestenfalls die Operationen des eigenen Verstandes repr\u00e4sentieren. Wissen \u00fcber die Welt hingegen m\u00fcsse allein auf sinnlicher Anschauung beruhen. Eine Steigerungsform dieses Misstrauens an allgemeinen S\u00e4tzen kann zum Skeptizismus f\u00fchren. Bei induktiven Schl\u00fcssen, insbesondere im Falle eines Schlusses auf allgemeine Naturgesetze, wird \u00fcblicherweise \u2013 sp\u00e4testens seit der Diskussion durch David Hume, der eine skeptizistische Position entwickelte \u2013 als Induktionsproblem problematisiert, dass aus einem Einzelfall streng genommen kein allgemeines Gesetz logisch gefolgert werden k\u00f6nne, zumal f\u00fcr den Bereich nicht-notwendiger zuk\u00fcnftiger innerweltlicher Sachverhalte keine absolute Gewissheit best\u00fcnde. David Hume ging sogar soweit, die Annahme von notwendigen Begriffsverh\u00e4ltnissen, wie sie etwa in Naturgesetzen vorliegen, f\u00fcr einen subjektiven Irrtum zu erkl\u00e4ren. Es gebe f\u00fcr entsprechende Meinungen keine logisch-rationale, sondern nur eine psychologische Erkl\u00e4rung, die Anspr\u00fcche an Wissen seien bei solchen S\u00e4tzen daher nicht erf\u00fcllbar. Ein solcher Zweifel kann noch st\u00e4rker ausgeweitet werden, indem vorgebracht wird, dass die Sinneswahrnehmung uns nur Informationen \u00fcber die eigenen mentalen Zust\u00e4nde liefere und nicht gewiss sei, ob und was au\u00dferhalb des eigenen wahrnehmenden Bewusstseins diesem Bewusstsein entspr\u00e4che. Ein solcher fundamentaler Zweifel, der als argumentative Figur bereits bei Ren\u00e9 Descartes vorliegt, kann benutzt werden, um idealistische Positionen zu rechtfertigen (so bei George Berkeley). Ein Empirismus, der das m\u00f6gliche Wissen auf die eigenen sinnlichen Erfahrung beschr\u00e4nkt, ist der Sensualismus (beispielsweise vertreten von Ernst Mach und in seinem Fr\u00fchwerk von Bertrand Russell). Ein j\u00fcngerer Theorieansatz, welcher akzeptiert, dass letztlich nur die eigenen mentalen Zust\u00e4nde epistemisch zug\u00e4nglich sind, ist der Radikale Konstruktivismus. Viele empiristische Positionen verlassen sich aber darauf, dass aus empirischer Erfahrung allgemeine Schlussfolgerungen gezogen werden k\u00f6nnen (sogenannte Induktionsschl\u00fcsse) und dass die Gehalte der sinnlichen Erfahrung der Welt im Wesentlichen entsprechen. Solche Positionen werden auch als Realismus bezeichnet. Eine robuste, zum Teil naiv-realistische Form des Empirismus ist die Common-Sense-Philosophie. Im Rahmen klassischer empiristischer Theorien wurden Modelle f\u00fcr Erfahrungsschl\u00fcsse vorgeschlagen. So hatte etwa John Stuart Mill eine Theorie des Schlusses vom Einzelfall auf allgemeine F\u00e4lle bzw. Gesetze formuliert. Einige Theoretiker schlugen dar\u00fcber hinaus Modelle f\u00fcr zus\u00e4tzliche Schlussverfahren vor, so etwa Charles Sanders Peirce f\u00fcr F\u00e4lle einer direkten Hypothesenaufstellung, um zun\u00e4chst \u00fcberraschend erscheinende Tatsachen zu erkl\u00e4ren, sog. 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Ein j\u00fcngerer Theorieansatz, welcher akzeptiert, dass letztlich nur die eigenen mentalen Zust\u00e4nde epistemisch zug\u00e4nglich sind, ist der Radikale Konstruktivismus.\nViele empiristische Positionen verlassen sich aber darauf, dass aus empirischer Erfahrung allgemeine Schlussfolgerungen gezogen werden k\u00f6nnen (sogenannte Induktionsschl\u00fcsse) und dass die Gehalte der sinnlichen Erfahrung der Welt im Wesentlichen entsprechen. Solche Positionen werden auch als Realismus bezeichnet. Eine robuste, zum Teil naiv-realistische Form des Empirismus ist die Common-Sense-Philosophie.\nIm Rahmen klassischer empiristischer Theorien wurden Modelle f\u00fcr Erfahrungsschl\u00fcsse vorgeschlagen. So hatte etwa John Stuart Mill eine Theorie des Schlusses vom Einzelfall auf allgemeine F\u00e4lle bzw. 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Da wir aber bestimmte Wahrheiten, etwa die der Mathematik, durchaus einsehen k\u00f6nnen, m\u00fcsse diese Einsicht durch andere Quellen als die Empirie gespeist sein \u2013 nach Leibniz kommt nur in Frage, dass dabei grundlegende Wahrheiten der Vernunft selbst eingeboren sind. Klassischerweise schr\u00e4nken viele Empiristen die intuitiv-deduktive Form des Wissens auf die Verh\u00e4ltnisse zwischen den Begriffen ein, die bestenfalls die Operationen des eigenen Verstandes repr\u00e4sentieren. Wissen \u00fcber die Welt hingegen m\u00fcsse allein auf sinnlicher Anschauung beruhen. Eine Steigerungsform dieses Misstrauens an allgemeinen S\u00e4tzen kann zum Skeptizismus f\u00fchren. Bei induktiven Schl\u00fcssen, insbesondere im Falle eines Schlusses auf allgemeine Naturgesetze, wird \u00fcblicherweise \u2013 sp\u00e4testens seit der Diskussion durch David Hume, der eine skeptizistische Position entwickelte \u2013 als Induktionsproblem problematisiert, dass aus einem Einzelfall streng genommen kein allgemeines Gesetz logisch gefolgert werden k\u00f6nne, zumal f\u00fcr den Bereich nicht-notwendiger zuk\u00fcnftiger innerweltlicher Sachverhalte keine absolute Gewissheit best\u00fcnde. David Hume ging sogar soweit, die Annahme von notwendigen Begriffsverh\u00e4ltnissen, wie sie etwa in Naturgesetzen vorliegen, f\u00fcr einen subjektiven Irrtum zu erkl\u00e4ren. Es gebe f\u00fcr entsprechende Meinungen keine logisch-rationale, sondern nur eine psychologische Erkl\u00e4rung, die Anspr\u00fcche an Wissen seien bei solchen S\u00e4tzen daher nicht erf\u00fcllbar. Ein solcher Zweifel kann noch st\u00e4rker ausgeweitet werden, indem vorgebracht wird, dass die Sinneswahrnehmung uns nur Informationen \u00fcber die eigenen mentalen Zust\u00e4nde liefere und nicht gewiss sei, ob und was au\u00dferhalb des eigenen wahrnehmenden Bewusstseins diesem Bewusstsein entspr\u00e4che. Ein solcher fundamentaler Zweifel, der als argumentative Figur bereits bei Ren\u00e9 Descartes vorliegt, kann benutzt werden, um idealistische Positionen zu rechtfertigen (so bei George Berkeley). Ein Empirismus, der das m\u00f6gliche Wissen auf die eigenen sinnlichen Erfahrung beschr\u00e4nkt, ist der Sensualismus (beispielsweise vertreten von Ernst Mach und in seinem Fr\u00fchwerk von Bertrand Russell). Ein j\u00fcngerer Theorieansatz, welcher akzeptiert, dass letztlich nur die eigenen mentalen Zust\u00e4nde epistemisch zug\u00e4nglich sind, ist der Radikale Konstruktivismus. Viele empiristische Positionen verlassen sich aber darauf, dass aus empirischer Erfahrung allgemeine Schlussfolgerungen gezogen werden k\u00f6nnen (sogenannte Induktionsschl\u00fcsse) und dass die Gehalte der sinnlichen Erfahrung der Welt im Wesentlichen entsprechen. Solche Positionen werden auch als Realismus bezeichnet. Eine robuste, zum Teil naiv-realistische Form des Empirismus ist die Common-Sense-Philosophie. Im Rahmen klassischer empiristischer Theorien wurden Modelle f\u00fcr Erfahrungsschl\u00fcsse vorgeschlagen. So hatte etwa John Stuart Mill eine Theorie des Schlusses vom Einzelfall auf allgemeine F\u00e4lle bzw. Gesetze formuliert. Einige Theoretiker schlugen dar\u00fcber hinaus Modelle f\u00fcr zus\u00e4tzliche Schlussverfahren vor, so etwa Charles Sanders Peirce f\u00fcr F\u00e4lle einer direkten Hypothesenaufstellung, um zun\u00e4chst \u00fcberraschend erscheinende Tatsachen zu erkl\u00e4ren, sog. Abduktion (wobei im Unterschied zur Redeweise von \u201eAbduktion\u201c in der traditionellen Logik (''siehe'' Apagoge) bei den von Peirce beschriebenen F\u00e4llen die Tatsache dann ''deduktiv folgt'' und nicht nur Untersatz und Konklusion ''wahrscheinlich'' sind).", "paragraph_answer": "Empirismus === Induktions- und Realismusproblem === Tats\u00e4chlich bewertet der Rationalist Gottfried Wilhelm Leibniz die Sinneseindr\u00fccke aber sogar als unzureichend, allgemeinen Begriffsverh\u00e4ltnissen Notwendigkeit zu verleihen, da diese immer nur einen Einzelfall repr\u00e4sentierten. Da wir aber bestimmte Wahrheiten, etwa die der Mathematik, durchaus einsehen k\u00f6nnen, m\u00fcsse diese Einsicht durch andere Quellen als die Empirie gespeist sein \u2013 nach Leibniz kommt nur in Frage, dass dabei grundlegende Wahrheiten der Vernunft selbst eingeboren sind. Klassischerweise schr\u00e4nken viele Empiristen die intuitiv-deduktive Form des Wissens auf die Verh\u00e4ltnisse zwischen den Begriffen ein, die bestenfalls die Operationen des eigenen Verstandes repr\u00e4sentieren. Wissen \u00fcber die Welt hingegen m\u00fcsse allein auf sinnlicher Anschauung beruhen. Eine Steigerungsform dieses Misstrauens an allgemeinen S\u00e4tzen kann zum Skeptizismus f\u00fchren. Bei induktiven Schl\u00fcssen, insbesondere im Falle eines Schlusses auf allgemeine Naturgesetze, wird \u00fcblicherweise \u2013 sp\u00e4testens seit der Diskussion durch David Hume, der eine skeptizistische Position entwickelte \u2013 als Induktionsproblem problematisiert, dass aus einem Einzelfall streng genommen kein allgemeines Gesetz logisch gefolgert werden k\u00f6nne, zumal f\u00fcr den Bereich nicht-notwendiger zuk\u00fcnftiger innerweltlicher Sachverhalte keine absolute Gewissheit best\u00fcnde. David Hume ging sogar soweit, die Annahme von notwendigen Begriffsverh\u00e4ltnissen, wie sie etwa in Naturgesetzen vorliegen, f\u00fcr einen subjektiven Irrtum zu erkl\u00e4ren. Es gebe f\u00fcr entsprechende Meinungen keine logisch-rationale, sondern nur eine psychologische Erkl\u00e4rung, die Anspr\u00fcche an Wissen seien bei solchen S\u00e4tzen daher nicht erf\u00fcllbar. Ein solcher Zweifel kann noch st\u00e4rker ausgeweitet werden, indem vorgebracht wird, dass die Sinneswahrnehmung uns nur Informationen \u00fcber die eigenen mentalen Zust\u00e4nde liefere und nicht gewiss sei, ob und was au\u00dferhalb des eigenen wahrnehmenden Bewusstseins diesem Bewusstsein entspr\u00e4che. Ein solcher fundamentaler Zweifel, der als argumentative Figur bereits bei Ren\u00e9 Descartes vorliegt, kann benutzt werden, um idealistische Positionen zu rechtfertigen (so bei George Berkeley). Ein Empirismus, der das m\u00f6gliche Wissen auf die eigenen sinnlichen Erfahrung beschr\u00e4nkt, ist der Sensualismus (beispielsweise vertreten von Ernst Mach und in seinem Fr\u00fchwerk von Bertrand Russell). Ein j\u00fcngerer Theorieansatz, welcher akzeptiert, dass letztlich nur die eigenen mentalen Zust\u00e4nde epistemisch zug\u00e4nglich sind, ist der Radikale Konstruktivismus. Viele empiristische Positionen verlassen sich aber darauf, dass aus empirischer Erfahrung allgemeine Schlussfolgerungen gezogen werden k\u00f6nnen (sogenannte Induktionsschl\u00fcsse) und dass die Gehalte der sinnlichen Erfahrung der Welt im Wesentlichen entsprechen. Solche Positionen werden auch als Realismus bezeichnet. Eine robuste, zum Teil naiv-realistische Form des Empirismus ist die Common-Sense-Philosophie. Im Rahmen klassischer empiristischer Theorien wurden Modelle f\u00fcr Erfahrungsschl\u00fcsse vorgeschlagen. So hatte etwa John Stuart Mill eine Theorie des Schlusses vom Einzelfall auf allgemeine F\u00e4lle bzw. Gesetze formuliert. Einige Theoretiker schlugen dar\u00fcber hinaus Modelle f\u00fcr zus\u00e4tzliche Schlussverfahren vor, so etwa Charles Sanders Peirce f\u00fcr F\u00e4lle einer direkten Hypothesenaufstellung, um zun\u00e4chst \u00fcberraschend erscheinende Tatsachen zu erkl\u00e4ren, sog. Abduktion (wobei im Unterschied zur Redeweise von \u201eAbduktion\u201c in der traditionellen Logik (''siehe'' Apagoge) bei den von Peirce beschriebenen F\u00e4llen die Tatsache dann ''deduktiv folgt'' und nicht nur Untersatz und Konklusion ''wahrscheinlich'' sind).", "sentence_answer": "Eine Steigerungsform dieses Misstrauens an allgemeinen S\u00e4tzen kann zum Skeptizismus f\u00fchren.", "paragraph_id": 41628} {"question": "Was ist das Induktionsproblem in der Philosophie?", "paragraph": "Empirismus\n\n=== Induktions- und Realismusproblem ===\nTats\u00e4chlich bewertet der Rationalist Gottfried Wilhelm Leibniz die Sinneseindr\u00fccke aber sogar als unzureichend, allgemeinen Begriffsverh\u00e4ltnissen Notwendigkeit zu verleihen, da diese immer nur einen Einzelfall repr\u00e4sentierten. Da wir aber bestimmte Wahrheiten, etwa die der Mathematik, durchaus einsehen k\u00f6nnen, m\u00fcsse diese Einsicht durch andere Quellen als die Empirie gespeist sein \u2013 nach Leibniz kommt nur in Frage, dass dabei grundlegende Wahrheiten der Vernunft selbst eingeboren sind. Klassischerweise schr\u00e4nken viele Empiristen die intuitiv-deduktive Form des Wissens auf die Verh\u00e4ltnisse zwischen den Begriffen ein, die bestenfalls die Operationen des eigenen Verstandes repr\u00e4sentieren. Wissen \u00fcber die Welt hingegen m\u00fcsse allein auf sinnlicher Anschauung beruhen.\nEine Steigerungsform dieses Misstrauens an allgemeinen S\u00e4tzen kann zum Skeptizismus f\u00fchren. Bei induktiven Schl\u00fcssen, insbesondere im Falle eines Schlusses auf allgemeine Naturgesetze, wird \u00fcblicherweise \u2013 sp\u00e4testens seit der Diskussion durch David Hume, der eine skeptizistische Position entwickelte \u2013 als Induktionsproblem problematisiert, dass aus einem Einzelfall streng genommen kein allgemeines Gesetz logisch gefolgert werden k\u00f6nne, zumal f\u00fcr den Bereich nicht-notwendiger zuk\u00fcnftiger innerweltlicher Sachverhalte keine absolute Gewissheit best\u00fcnde. David Hume ging sogar soweit, die Annahme von notwendigen Begriffsverh\u00e4ltnissen, wie sie etwa in Naturgesetzen vorliegen, f\u00fcr einen subjektiven Irrtum zu erkl\u00e4ren. 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Ein j\u00fcngerer Theorieansatz, welcher akzeptiert, dass letztlich nur die eigenen mentalen Zust\u00e4nde epistemisch zug\u00e4nglich sind, ist der Radikale Konstruktivismus.\nViele empiristische Positionen verlassen sich aber darauf, dass aus empirischer Erfahrung allgemeine Schlussfolgerungen gezogen werden k\u00f6nnen (sogenannte Induktionsschl\u00fcsse) und dass die Gehalte der sinnlichen Erfahrung der Welt im Wesentlichen entsprechen. Solche Positionen werden auch als Realismus bezeichnet. Eine robuste, zum Teil naiv-realistische Form des Empirismus ist die Common-Sense-Philosophie.\nIm Rahmen klassischer empiristischer Theorien wurden Modelle f\u00fcr Erfahrungsschl\u00fcsse vorgeschlagen. So hatte etwa John Stuart Mill eine Theorie des Schlusses vom Einzelfall auf allgemeine F\u00e4lle bzw. Gesetze formuliert.\nEinige Theoretiker schlugen dar\u00fcber hinaus Modelle f\u00fcr zus\u00e4tzliche Schlussverfahren vor, so etwa Charles Sanders Peirce f\u00fcr F\u00e4lle einer direkten Hypothesenaufstellung, um zun\u00e4chst \u00fcberraschend erscheinende Tatsachen zu erkl\u00e4ren, sog. Abduktion (wobei im Unterschied zur Redeweise von \u201eAbduktion\u201c in der traditionellen Logik (''siehe'' Apagoge) bei den von Peirce beschriebenen F\u00e4llen die Tatsache dann ''deduktiv folgt'' und nicht nur Untersatz und Konklusion ''wahrscheinlich'' sind).", "answer": "dass aus einem Einzelfall streng genommen kein allgemeines Gesetz logisch gefolgert werden k\u00f6nne", "sentence": "Bei induktiven Schl\u00fcssen, insbesondere im Falle eines Schlusses auf allgemeine Naturgesetze, wird \u00fcblicherweise \u2013 sp\u00e4testens seit der Diskussion durch David Hume, der eine skeptizistische Position entwickelte \u2013 als Induktionsproblem problematisiert, dass aus einem Einzelfall streng genommen kein allgemeines Gesetz logisch gefolgert werden k\u00f6nne , zumal f\u00fcr den Bereich nicht-notwendiger zuk\u00fcnftiger innerweltlicher Sachverhalte keine absolute Gewissheit best\u00fcnde.", "paragraph_sentence": "Empirismus = = = Induktions- und Realismusproblem == = Tats\u00e4chlich bewertet der Rationalist Gottfried Wilhelm Leibniz die Sinneseindr\u00fccke aber sogar als unzureichend, allgemeinen Begriffsverh\u00e4ltnissen Notwendigkeit zu verleihen, da diese immer nur einen Einzelfall repr\u00e4sentierten. Da wir aber bestimmte Wahrheiten, etwa die der Mathematik, durchaus einsehen k\u00f6nnen, m\u00fcsse diese Einsicht durch andere Quellen als die Empirie gespeist sein \u2013 nach Leibniz kommt nur in Frage, dass dabei grundlegende Wahrheiten der Vernunft selbst eingeboren sind. Klassischerweise schr\u00e4nken viele Empiristen die intuitiv-deduktive Form des Wissens auf die Verh\u00e4ltnisse zwischen den Begriffen ein, die bestenfalls die Operationen des eigenen Verstandes repr\u00e4sentieren. Wissen \u00fcber die Welt hingegen m\u00fcsse allein auf sinnlicher Anschauung beruhen. Eine Steigerungsform dieses Misstrauens an allgemeinen S\u00e4tzen kann zum Skeptizismus f\u00fchren. Bei induktiven Schl\u00fcssen, insbesondere im Falle eines Schlusses auf allgemeine Naturgesetze, wird \u00fcblicherweise \u2013 sp\u00e4testens seit der Diskussion durch David Hume, der eine skeptizistische Position entwickelte \u2013 als Induktionsproblem problematisiert, dass aus einem Einzelfall streng genommen kein allgemeines Gesetz logisch gefolgert werden k\u00f6nne , zumal f\u00fcr den Bereich nicht-notwendiger zuk\u00fcnftiger innerweltlicher Sachverhalte keine absolute Gewissheit best\u00fcnde. David Hume ging sogar soweit, die Annahme von notwendigen Begriffsverh\u00e4ltnissen, wie sie etwa in Naturgesetzen vorliegen, f\u00fcr einen subjektiven Irrtum zu erkl\u00e4ren. Es gebe f\u00fcr entsprechende Meinungen keine logisch-rationale, sondern nur eine psychologische Erkl\u00e4rung, die Anspr\u00fcche an Wissen seien bei solchen S\u00e4tzen daher nicht erf\u00fcllbar. Ein solcher Zweifel kann noch st\u00e4rker ausgeweitet werden, indem vorgebracht wird, dass die Sinneswahrnehmung uns nur Informationen \u00fcber die eigenen mentalen Zust\u00e4nde liefere und nicht gewiss sei, ob und was au\u00dferhalb des eigenen wahrnehmenden Bewusstseins diesem Bewusstsein entspr\u00e4che. Ein solcher fundamentaler Zweifel, der als argumentative Figur bereits bei Ren\u00e9 Descartes vorliegt, kann benutzt werden, um idealistische Positionen zu rechtfertigen (so bei George Berkeley). Ein Empirismus, der das m\u00f6gliche Wissen auf die eigenen sinnlichen Erfahrung beschr\u00e4nkt, ist der Sensualismus (beispielsweise vertreten von Ernst Mach und in seinem Fr\u00fchwerk von Bertrand Russell). Ein j\u00fcngerer Theorieansatz, welcher akzeptiert, dass letztlich nur die eigenen mentalen Zust\u00e4nde epistemisch zug\u00e4nglich sind, ist der Radikale Konstruktivismus. Viele empiristische Positionen verlassen sich aber darauf, dass aus empirischer Erfahrung allgemeine Schlussfolgerungen gezogen werden k\u00f6nnen (sogenannte Induktionsschl\u00fcsse) und dass die Gehalte der sinnlichen Erfahrung der Welt im Wesentlichen entsprechen. Solche Positionen werden auch als Realismus bezeichnet. Eine robuste, zum Teil naiv-realistische Form des Empirismus ist die Common-Sense-Philosophie. Im Rahmen klassischer empiristischer Theorien wurden Modelle f\u00fcr Erfahrungsschl\u00fcsse vorgeschlagen. So hatte etwa John Stuart Mill eine Theorie des Schlusses vom Einzelfall auf allgemeine F\u00e4lle bzw. Gesetze formuliert. Einige Theoretiker schlugen dar\u00fcber hinaus Modelle f\u00fcr zus\u00e4tzliche Schlussverfahren vor, so etwa Charles Sanders Peirce f\u00fcr F\u00e4lle einer direkten Hypothesenaufstellung, um zun\u00e4chst \u00fcberraschend erscheinende Tatsachen zu erkl\u00e4ren, sog. Abduktion (wobei im Unterschied zur Redeweise von \u201eAbduktion\u201c in der traditionellen Logik (''siehe'' Apagoge) bei den von Peirce beschriebenen F\u00e4llen die Tatsache dann ''deduktiv folgt'' und nicht nur Untersatz und Konklusion ''wahrscheinlich'' sind).", "paragraph_answer": "Empirismus === Induktions- und Realismusproblem === Tats\u00e4chlich bewertet der Rationalist Gottfried Wilhelm Leibniz die Sinneseindr\u00fccke aber sogar als unzureichend, allgemeinen Begriffsverh\u00e4ltnissen Notwendigkeit zu verleihen, da diese immer nur einen Einzelfall repr\u00e4sentierten. Da wir aber bestimmte Wahrheiten, etwa die der Mathematik, durchaus einsehen k\u00f6nnen, m\u00fcsse diese Einsicht durch andere Quellen als die Empirie gespeist sein \u2013 nach Leibniz kommt nur in Frage, dass dabei grundlegende Wahrheiten der Vernunft selbst eingeboren sind. Klassischerweise schr\u00e4nken viele Empiristen die intuitiv-deduktive Form des Wissens auf die Verh\u00e4ltnisse zwischen den Begriffen ein, die bestenfalls die Operationen des eigenen Verstandes repr\u00e4sentieren. Wissen \u00fcber die Welt hingegen m\u00fcsse allein auf sinnlicher Anschauung beruhen. Eine Steigerungsform dieses Misstrauens an allgemeinen S\u00e4tzen kann zum Skeptizismus f\u00fchren. Bei induktiven Schl\u00fcssen, insbesondere im Falle eines Schlusses auf allgemeine Naturgesetze, wird \u00fcblicherweise \u2013 sp\u00e4testens seit der Diskussion durch David Hume, der eine skeptizistische Position entwickelte \u2013 als Induktionsproblem problematisiert, dass aus einem Einzelfall streng genommen kein allgemeines Gesetz logisch gefolgert werden k\u00f6nne , zumal f\u00fcr den Bereich nicht-notwendiger zuk\u00fcnftiger innerweltlicher Sachverhalte keine absolute Gewissheit best\u00fcnde. David Hume ging sogar soweit, die Annahme von notwendigen Begriffsverh\u00e4ltnissen, wie sie etwa in Naturgesetzen vorliegen, f\u00fcr einen subjektiven Irrtum zu erkl\u00e4ren. Es gebe f\u00fcr entsprechende Meinungen keine logisch-rationale, sondern nur eine psychologische Erkl\u00e4rung, die Anspr\u00fcche an Wissen seien bei solchen S\u00e4tzen daher nicht erf\u00fcllbar. Ein solcher Zweifel kann noch st\u00e4rker ausgeweitet werden, indem vorgebracht wird, dass die Sinneswahrnehmung uns nur Informationen \u00fcber die eigenen mentalen Zust\u00e4nde liefere und nicht gewiss sei, ob und was au\u00dferhalb des eigenen wahrnehmenden Bewusstseins diesem Bewusstsein entspr\u00e4che. Ein solcher fundamentaler Zweifel, der als argumentative Figur bereits bei Ren\u00e9 Descartes vorliegt, kann benutzt werden, um idealistische Positionen zu rechtfertigen (so bei George Berkeley). Ein Empirismus, der das m\u00f6gliche Wissen auf die eigenen sinnlichen Erfahrung beschr\u00e4nkt, ist der Sensualismus (beispielsweise vertreten von Ernst Mach und in seinem Fr\u00fchwerk von Bertrand Russell). Ein j\u00fcngerer Theorieansatz, welcher akzeptiert, dass letztlich nur die eigenen mentalen Zust\u00e4nde epistemisch zug\u00e4nglich sind, ist der Radikale Konstruktivismus. Viele empiristische Positionen verlassen sich aber darauf, dass aus empirischer Erfahrung allgemeine Schlussfolgerungen gezogen werden k\u00f6nnen (sogenannte Induktionsschl\u00fcsse) und dass die Gehalte der sinnlichen Erfahrung der Welt im Wesentlichen entsprechen. Solche Positionen werden auch als Realismus bezeichnet. Eine robuste, zum Teil naiv-realistische Form des Empirismus ist die Common-Sense-Philosophie. Im Rahmen klassischer empiristischer Theorien wurden Modelle f\u00fcr Erfahrungsschl\u00fcsse vorgeschlagen. So hatte etwa John Stuart Mill eine Theorie des Schlusses vom Einzelfall auf allgemeine F\u00e4lle bzw. Gesetze formuliert. Einige Theoretiker schlugen dar\u00fcber hinaus Modelle f\u00fcr zus\u00e4tzliche Schlussverfahren vor, so etwa Charles Sanders Peirce f\u00fcr F\u00e4lle einer direkten Hypothesenaufstellung, um zun\u00e4chst \u00fcberraschend erscheinende Tatsachen zu erkl\u00e4ren, sog. Abduktion (wobei im Unterschied zur Redeweise von \u201eAbduktion\u201c in der traditionellen Logik (''siehe'' Apagoge) bei den von Peirce beschriebenen F\u00e4llen die Tatsache dann ''deduktiv folgt'' und nicht nur Untersatz und Konklusion ''wahrscheinlich'' sind).", "sentence_answer": "Bei induktiven Schl\u00fcssen, insbesondere im Falle eines Schlusses auf allgemeine Naturgesetze, wird \u00fcblicherweise \u2013 sp\u00e4testens seit der Diskussion durch David Hume, der eine skeptizistische Position entwickelte \u2013 als Induktionsproblem problematisiert, dass aus einem Einzelfall streng genommen kein allgemeines Gesetz logisch gefolgert werden k\u00f6nne , zumal f\u00fcr den Bereich nicht-notwendiger zuk\u00fcnftiger innerweltlicher Sachverhalte keine absolute Gewissheit best\u00fcnde.", "paragraph_id": 41629} {"question": "Welcher philosophischer Richtung ist Ernst Mach zuzuordnen?", "paragraph": "Empirismus\n\n=== Induktions- und Realismusproblem ===\nTats\u00e4chlich bewertet der Rationalist Gottfried Wilhelm Leibniz die Sinneseindr\u00fccke aber sogar als unzureichend, allgemeinen Begriffsverh\u00e4ltnissen Notwendigkeit zu verleihen, da diese immer nur einen Einzelfall repr\u00e4sentierten. Da wir aber bestimmte Wahrheiten, etwa die der Mathematik, durchaus einsehen k\u00f6nnen, m\u00fcsse diese Einsicht durch andere Quellen als die Empirie gespeist sein \u2013 nach Leibniz kommt nur in Frage, dass dabei grundlegende Wahrheiten der Vernunft selbst eingeboren sind. Klassischerweise schr\u00e4nken viele Empiristen die intuitiv-deduktive Form des Wissens auf die Verh\u00e4ltnisse zwischen den Begriffen ein, die bestenfalls die Operationen des eigenen Verstandes repr\u00e4sentieren. Wissen \u00fcber die Welt hingegen m\u00fcsse allein auf sinnlicher Anschauung beruhen.\nEine Steigerungsform dieses Misstrauens an allgemeinen S\u00e4tzen kann zum Skeptizismus f\u00fchren. Bei induktiven Schl\u00fcssen, insbesondere im Falle eines Schlusses auf allgemeine Naturgesetze, wird \u00fcblicherweise \u2013 sp\u00e4testens seit der Diskussion durch David Hume, der eine skeptizistische Position entwickelte \u2013 als Induktionsproblem problematisiert, dass aus einem Einzelfall streng genommen kein allgemeines Gesetz logisch gefolgert werden k\u00f6nne, zumal f\u00fcr den Bereich nicht-notwendiger zuk\u00fcnftiger innerweltlicher Sachverhalte keine absolute Gewissheit best\u00fcnde. David Hume ging sogar soweit, die Annahme von notwendigen Begriffsverh\u00e4ltnissen, wie sie etwa in Naturgesetzen vorliegen, f\u00fcr einen subjektiven Irrtum zu erkl\u00e4ren. Es gebe f\u00fcr entsprechende Meinungen keine logisch-rationale, sondern nur eine psychologische Erkl\u00e4rung, die Anspr\u00fcche an Wissen seien bei solchen S\u00e4tzen daher nicht erf\u00fcllbar.\nEin solcher Zweifel kann noch st\u00e4rker ausgeweitet werden, indem vorgebracht wird, dass die Sinneswahrnehmung uns nur Informationen \u00fcber die eigenen mentalen Zust\u00e4nde liefere und nicht gewiss sei, ob und was au\u00dferhalb des eigenen wahrnehmenden Bewusstseins diesem Bewusstsein entspr\u00e4che. Ein solcher fundamentaler Zweifel, der als argumentative Figur bereits bei Ren\u00e9 Descartes vorliegt, kann benutzt werden, um idealistische Positionen zu rechtfertigen (so bei George Berkeley).\nEin Empirismus, der das m\u00f6gliche Wissen auf die eigenen sinnlichen Erfahrung beschr\u00e4nkt, ist der Sensualismus (beispielsweise vertreten von Ernst Mach und in seinem Fr\u00fchwerk von Bertrand Russell). Ein j\u00fcngerer Theorieansatz, welcher akzeptiert, dass letztlich nur die eigenen mentalen Zust\u00e4nde epistemisch zug\u00e4nglich sind, ist der Radikale Konstruktivismus.\nViele empiristische Positionen verlassen sich aber darauf, dass aus empirischer Erfahrung allgemeine Schlussfolgerungen gezogen werden k\u00f6nnen (sogenannte Induktionsschl\u00fcsse) und dass die Gehalte der sinnlichen Erfahrung der Welt im Wesentlichen entsprechen. Solche Positionen werden auch als Realismus bezeichnet. Eine robuste, zum Teil naiv-realistische Form des Empirismus ist die Common-Sense-Philosophie.\nIm Rahmen klassischer empiristischer Theorien wurden Modelle f\u00fcr Erfahrungsschl\u00fcsse vorgeschlagen. So hatte etwa John Stuart Mill eine Theorie des Schlusses vom Einzelfall auf allgemeine F\u00e4lle bzw. Gesetze formuliert.\nEinige Theoretiker schlugen dar\u00fcber hinaus Modelle f\u00fcr zus\u00e4tzliche Schlussverfahren vor, so etwa Charles Sanders Peirce f\u00fcr F\u00e4lle einer direkten Hypothesenaufstellung, um zun\u00e4chst \u00fcberraschend erscheinende Tatsachen zu erkl\u00e4ren, sog. Abduktion (wobei im Unterschied zur Redeweise von \u201eAbduktion\u201c in der traditionellen Logik (''siehe'' Apagoge) bei den von Peirce beschriebenen F\u00e4llen die Tatsache dann ''deduktiv folgt'' und nicht nur Untersatz und Konklusion ''wahrscheinlich'' sind).", "answer": "Sensualismus", "sentence": "Ein Empirismus, der das m\u00f6gliche Wissen auf die eigenen sinnlichen Erfahrung beschr\u00e4nkt, ist der Sensualismus (beispielsweise vertreten von Ernst Mach und in seinem Fr\u00fchwerk von Bertrand Russell).", "paragraph_sentence": "Empirismus = = = Induktions- und Realismusproblem == = Tats\u00e4chlich bewertet der Rationalist Gottfried Wilhelm Leibniz die Sinneseindr\u00fccke aber sogar als unzureichend, allgemeinen Begriffsverh\u00e4ltnissen Notwendigkeit zu verleihen, da diese immer nur einen Einzelfall repr\u00e4sentierten. Da wir aber bestimmte Wahrheiten, etwa die der Mathematik, durchaus einsehen k\u00f6nnen, m\u00fcsse diese Einsicht durch andere Quellen als die Empirie gespeist sein \u2013 nach Leibniz kommt nur in Frage, dass dabei grundlegende Wahrheiten der Vernunft selbst eingeboren sind. Klassischerweise schr\u00e4nken viele Empiristen die intuitiv-deduktive Form des Wissens auf die Verh\u00e4ltnisse zwischen den Begriffen ein, die bestenfalls die Operationen des eigenen Verstandes repr\u00e4sentieren. Wissen \u00fcber die Welt hingegen m\u00fcsse allein auf sinnlicher Anschauung beruhen. Eine Steigerungsform dieses Misstrauens an allgemeinen S\u00e4tzen kann zum Skeptizismus f\u00fchren. Bei induktiven Schl\u00fcssen, insbesondere im Falle eines Schlusses auf allgemeine Naturgesetze, wird \u00fcblicherweise \u2013 sp\u00e4testens seit der Diskussion durch David Hume, der eine skeptizistische Position entwickelte \u2013 als Induktionsproblem problematisiert, dass aus einem Einzelfall streng genommen kein allgemeines Gesetz logisch gefolgert werden k\u00f6nne, zumal f\u00fcr den Bereich nicht-notwendiger zuk\u00fcnftiger innerweltlicher Sachverhalte keine absolute Gewissheit best\u00fcnde. David Hume ging sogar soweit, die Annahme von notwendigen Begriffsverh\u00e4ltnissen, wie sie etwa in Naturgesetzen vorliegen, f\u00fcr einen subjektiven Irrtum zu erkl\u00e4ren. Es gebe f\u00fcr entsprechende Meinungen keine logisch-rationale, sondern nur eine psychologische Erkl\u00e4rung, die Anspr\u00fcche an Wissen seien bei solchen S\u00e4tzen daher nicht erf\u00fcllbar. Ein solcher Zweifel kann noch st\u00e4rker ausgeweitet werden, indem vorgebracht wird, dass die Sinneswahrnehmung uns nur Informationen \u00fcber die eigenen mentalen Zust\u00e4nde liefere und nicht gewiss sei, ob und was au\u00dferhalb des eigenen wahrnehmenden Bewusstseins diesem Bewusstsein entspr\u00e4che. Ein solcher fundamentaler Zweifel, der als argumentative Figur bereits bei Ren\u00e9 Descartes vorliegt, kann benutzt werden, um idealistische Positionen zu rechtfertigen (so bei George Berkeley). Ein Empirismus, der das m\u00f6gliche Wissen auf die eigenen sinnlichen Erfahrung beschr\u00e4nkt, ist der Sensualismus (beispielsweise vertreten von Ernst Mach und in seinem Fr\u00fchwerk von Bertrand Russell). Ein j\u00fcngerer Theorieansatz, welcher akzeptiert, dass letztlich nur die eigenen mentalen Zust\u00e4nde epistemisch zug\u00e4nglich sind, ist der Radikale Konstruktivismus. Viele empiristische Positionen verlassen sich aber darauf, dass aus empirischer Erfahrung allgemeine Schlussfolgerungen gezogen werden k\u00f6nnen (sogenannte Induktionsschl\u00fcsse) und dass die Gehalte der sinnlichen Erfahrung der Welt im Wesentlichen entsprechen. Solche Positionen werden auch als Realismus bezeichnet. Eine robuste, zum Teil naiv-realistische Form des Empirismus ist die Common-Sense-Philosophie. Im Rahmen klassischer empiristischer Theorien wurden Modelle f\u00fcr Erfahrungsschl\u00fcsse vorgeschlagen. So hatte etwa John Stuart Mill eine Theorie des Schlusses vom Einzelfall auf allgemeine F\u00e4lle bzw. Gesetze formuliert. Einige Theoretiker schlugen dar\u00fcber hinaus Modelle f\u00fcr zus\u00e4tzliche Schlussverfahren vor, so etwa Charles Sanders Peirce f\u00fcr F\u00e4lle einer direkten Hypothesenaufstellung, um zun\u00e4chst \u00fcberraschend erscheinende Tatsachen zu erkl\u00e4ren, sog. Abduktion (wobei im Unterschied zur Redeweise von \u201eAbduktion\u201c in der traditionellen Logik (''siehe'' Apagoge) bei den von Peirce beschriebenen F\u00e4llen die Tatsache dann ''deduktiv folgt'' und nicht nur Untersatz und Konklusion ''wahrscheinlich'' sind).", "paragraph_answer": "Empirismus === Induktions- und Realismusproblem === Tats\u00e4chlich bewertet der Rationalist Gottfried Wilhelm Leibniz die Sinneseindr\u00fccke aber sogar als unzureichend, allgemeinen Begriffsverh\u00e4ltnissen Notwendigkeit zu verleihen, da diese immer nur einen Einzelfall repr\u00e4sentierten. Da wir aber bestimmte Wahrheiten, etwa die der Mathematik, durchaus einsehen k\u00f6nnen, m\u00fcsse diese Einsicht durch andere Quellen als die Empirie gespeist sein \u2013 nach Leibniz kommt nur in Frage, dass dabei grundlegende Wahrheiten der Vernunft selbst eingeboren sind. Klassischerweise schr\u00e4nken viele Empiristen die intuitiv-deduktive Form des Wissens auf die Verh\u00e4ltnisse zwischen den Begriffen ein, die bestenfalls die Operationen des eigenen Verstandes repr\u00e4sentieren. Wissen \u00fcber die Welt hingegen m\u00fcsse allein auf sinnlicher Anschauung beruhen. Eine Steigerungsform dieses Misstrauens an allgemeinen S\u00e4tzen kann zum Skeptizismus f\u00fchren. Bei induktiven Schl\u00fcssen, insbesondere im Falle eines Schlusses auf allgemeine Naturgesetze, wird \u00fcblicherweise \u2013 sp\u00e4testens seit der Diskussion durch David Hume, der eine skeptizistische Position entwickelte \u2013 als Induktionsproblem problematisiert, dass aus einem Einzelfall streng genommen kein allgemeines Gesetz logisch gefolgert werden k\u00f6nne, zumal f\u00fcr den Bereich nicht-notwendiger zuk\u00fcnftiger innerweltlicher Sachverhalte keine absolute Gewissheit best\u00fcnde. David Hume ging sogar soweit, die Annahme von notwendigen Begriffsverh\u00e4ltnissen, wie sie etwa in Naturgesetzen vorliegen, f\u00fcr einen subjektiven Irrtum zu erkl\u00e4ren. Es gebe f\u00fcr entsprechende Meinungen keine logisch-rationale, sondern nur eine psychologische Erkl\u00e4rung, die Anspr\u00fcche an Wissen seien bei solchen S\u00e4tzen daher nicht erf\u00fcllbar. Ein solcher Zweifel kann noch st\u00e4rker ausgeweitet werden, indem vorgebracht wird, dass die Sinneswahrnehmung uns nur Informationen \u00fcber die eigenen mentalen Zust\u00e4nde liefere und nicht gewiss sei, ob und was au\u00dferhalb des eigenen wahrnehmenden Bewusstseins diesem Bewusstsein entspr\u00e4che. Ein solcher fundamentaler Zweifel, der als argumentative Figur bereits bei Ren\u00e9 Descartes vorliegt, kann benutzt werden, um idealistische Positionen zu rechtfertigen (so bei George Berkeley). Ein Empirismus, der das m\u00f6gliche Wissen auf die eigenen sinnlichen Erfahrung beschr\u00e4nkt, ist der Sensualismus (beispielsweise vertreten von Ernst Mach und in seinem Fr\u00fchwerk von Bertrand Russell). Ein j\u00fcngerer Theorieansatz, welcher akzeptiert, dass letztlich nur die eigenen mentalen Zust\u00e4nde epistemisch zug\u00e4nglich sind, ist der Radikale Konstruktivismus. Viele empiristische Positionen verlassen sich aber darauf, dass aus empirischer Erfahrung allgemeine Schlussfolgerungen gezogen werden k\u00f6nnen (sogenannte Induktionsschl\u00fcsse) und dass die Gehalte der sinnlichen Erfahrung der Welt im Wesentlichen entsprechen. Solche Positionen werden auch als Realismus bezeichnet. Eine robuste, zum Teil naiv-realistische Form des Empirismus ist die Common-Sense-Philosophie. Im Rahmen klassischer empiristischer Theorien wurden Modelle f\u00fcr Erfahrungsschl\u00fcsse vorgeschlagen. So hatte etwa John Stuart Mill eine Theorie des Schlusses vom Einzelfall auf allgemeine F\u00e4lle bzw. Gesetze formuliert. Einige Theoretiker schlugen dar\u00fcber hinaus Modelle f\u00fcr zus\u00e4tzliche Schlussverfahren vor, so etwa Charles Sanders Peirce f\u00fcr F\u00e4lle einer direkten Hypothesenaufstellung, um zun\u00e4chst \u00fcberraschend erscheinende Tatsachen zu erkl\u00e4ren, sog. Abduktion (wobei im Unterschied zur Redeweise von \u201eAbduktion\u201c in der traditionellen Logik (''siehe'' Apagoge) bei den von Peirce beschriebenen F\u00e4llen die Tatsache dann ''deduktiv folgt'' und nicht nur Untersatz und Konklusion ''wahrscheinlich'' sind).", "sentence_answer": "Ein Empirismus, der das m\u00f6gliche Wissen auf die eigenen sinnlichen Erfahrung beschr\u00e4nkt, ist der Sensualismus (beispielsweise vertreten von Ernst Mach und in seinem Fr\u00fchwerk von Bertrand Russell).", "paragraph_id": 41630} {"question": "Was besagt der Radikale Konstruktivismus?", "paragraph": "Empirismus\n\n=== Induktions- und Realismusproblem ===\nTats\u00e4chlich bewertet der Rationalist Gottfried Wilhelm Leibniz die Sinneseindr\u00fccke aber sogar als unzureichend, allgemeinen Begriffsverh\u00e4ltnissen Notwendigkeit zu verleihen, da diese immer nur einen Einzelfall repr\u00e4sentierten. Da wir aber bestimmte Wahrheiten, etwa die der Mathematik, durchaus einsehen k\u00f6nnen, m\u00fcsse diese Einsicht durch andere Quellen als die Empirie gespeist sein \u2013 nach Leibniz kommt nur in Frage, dass dabei grundlegende Wahrheiten der Vernunft selbst eingeboren sind. Klassischerweise schr\u00e4nken viele Empiristen die intuitiv-deduktive Form des Wissens auf die Verh\u00e4ltnisse zwischen den Begriffen ein, die bestenfalls die Operationen des eigenen Verstandes repr\u00e4sentieren. Wissen \u00fcber die Welt hingegen m\u00fcsse allein auf sinnlicher Anschauung beruhen.\nEine Steigerungsform dieses Misstrauens an allgemeinen S\u00e4tzen kann zum Skeptizismus f\u00fchren. Bei induktiven Schl\u00fcssen, insbesondere im Falle eines Schlusses auf allgemeine Naturgesetze, wird \u00fcblicherweise \u2013 sp\u00e4testens seit der Diskussion durch David Hume, der eine skeptizistische Position entwickelte \u2013 als Induktionsproblem problematisiert, dass aus einem Einzelfall streng genommen kein allgemeines Gesetz logisch gefolgert werden k\u00f6nne, zumal f\u00fcr den Bereich nicht-notwendiger zuk\u00fcnftiger innerweltlicher Sachverhalte keine absolute Gewissheit best\u00fcnde. David Hume ging sogar soweit, die Annahme von notwendigen Begriffsverh\u00e4ltnissen, wie sie etwa in Naturgesetzen vorliegen, f\u00fcr einen subjektiven Irrtum zu erkl\u00e4ren. 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Ein j\u00fcngerer Theorieansatz, welcher akzeptiert, dass letztlich nur die eigenen mentalen Zust\u00e4nde epistemisch zug\u00e4nglich sind, ist der Radikale Konstruktivismus.\nViele empiristische Positionen verlassen sich aber darauf, dass aus empirischer Erfahrung allgemeine Schlussfolgerungen gezogen werden k\u00f6nnen (sogenannte Induktionsschl\u00fcsse) und dass die Gehalte der sinnlichen Erfahrung der Welt im Wesentlichen entsprechen. Solche Positionen werden auch als Realismus bezeichnet. Eine robuste, zum Teil naiv-realistische Form des Empirismus ist die Common-Sense-Philosophie.\nIm Rahmen klassischer empiristischer Theorien wurden Modelle f\u00fcr Erfahrungsschl\u00fcsse vorgeschlagen. So hatte etwa John Stuart Mill eine Theorie des Schlusses vom Einzelfall auf allgemeine F\u00e4lle bzw. Gesetze formuliert.\nEinige Theoretiker schlugen dar\u00fcber hinaus Modelle f\u00fcr zus\u00e4tzliche Schlussverfahren vor, so etwa Charles Sanders Peirce f\u00fcr F\u00e4lle einer direkten Hypothesenaufstellung, um zun\u00e4chst \u00fcberraschend erscheinende Tatsachen zu erkl\u00e4ren, sog. Abduktion (wobei im Unterschied zur Redeweise von \u201eAbduktion\u201c in der traditionellen Logik (''siehe'' Apagoge) bei den von Peirce beschriebenen F\u00e4llen die Tatsache dann ''deduktiv folgt'' und nicht nur Untersatz und Konklusion ''wahrscheinlich'' sind).", "answer": "dass letztlich nur die eigenen mentalen Zust\u00e4nde epistemisch zug\u00e4nglich sind", "sentence": "Ein j\u00fcngerer Theorieansatz, welcher akzeptiert, dass letztlich nur die eigenen mentalen Zust\u00e4nde epistemisch zug\u00e4nglich sind , ist der Radikale Konstruktivismus.", "paragraph_sentence": "Empirismus = = = Induktions- und Realismusproblem == = Tats\u00e4chlich bewertet der Rationalist Gottfried Wilhelm Leibniz die Sinneseindr\u00fccke aber sogar als unzureichend, allgemeinen Begriffsverh\u00e4ltnissen Notwendigkeit zu verleihen, da diese immer nur einen Einzelfall repr\u00e4sentierten. Da wir aber bestimmte Wahrheiten, etwa die der Mathematik, durchaus einsehen k\u00f6nnen, m\u00fcsse diese Einsicht durch andere Quellen als die Empirie gespeist sein \u2013 nach Leibniz kommt nur in Frage, dass dabei grundlegende Wahrheiten der Vernunft selbst eingeboren sind. Klassischerweise schr\u00e4nken viele Empiristen die intuitiv-deduktive Form des Wissens auf die Verh\u00e4ltnisse zwischen den Begriffen ein, die bestenfalls die Operationen des eigenen Verstandes repr\u00e4sentieren. Wissen \u00fcber die Welt hingegen m\u00fcsse allein auf sinnlicher Anschauung beruhen. Eine Steigerungsform dieses Misstrauens an allgemeinen S\u00e4tzen kann zum Skeptizismus f\u00fchren. Bei induktiven Schl\u00fcssen, insbesondere im Falle eines Schlusses auf allgemeine Naturgesetze, wird \u00fcblicherweise \u2013 sp\u00e4testens seit der Diskussion durch David Hume, der eine skeptizistische Position entwickelte \u2013 als Induktionsproblem problematisiert, dass aus einem Einzelfall streng genommen kein allgemeines Gesetz logisch gefolgert werden k\u00f6nne, zumal f\u00fcr den Bereich nicht-notwendiger zuk\u00fcnftiger innerweltlicher Sachverhalte keine absolute Gewissheit best\u00fcnde. David Hume ging sogar soweit, die Annahme von notwendigen Begriffsverh\u00e4ltnissen, wie sie etwa in Naturgesetzen vorliegen, f\u00fcr einen subjektiven Irrtum zu erkl\u00e4ren. Es gebe f\u00fcr entsprechende Meinungen keine logisch-rationale, sondern nur eine psychologische Erkl\u00e4rung, die Anspr\u00fcche an Wissen seien bei solchen S\u00e4tzen daher nicht erf\u00fcllbar. Ein solcher Zweifel kann noch st\u00e4rker ausgeweitet werden, indem vorgebracht wird, dass die Sinneswahrnehmung uns nur Informationen \u00fcber die eigenen mentalen Zust\u00e4nde liefere und nicht gewiss sei, ob und was au\u00dferhalb des eigenen wahrnehmenden Bewusstseins diesem Bewusstsein entspr\u00e4che. Ein solcher fundamentaler Zweifel, der als argumentative Figur bereits bei Ren\u00e9 Descartes vorliegt, kann benutzt werden, um idealistische Positionen zu rechtfertigen (so bei George Berkeley). Ein Empirismus, der das m\u00f6gliche Wissen auf die eigenen sinnlichen Erfahrung beschr\u00e4nkt, ist der Sensualismus (beispielsweise vertreten von Ernst Mach und in seinem Fr\u00fchwerk von Bertrand Russell). Ein j\u00fcngerer Theorieansatz, welcher akzeptiert, dass letztlich nur die eigenen mentalen Zust\u00e4nde epistemisch zug\u00e4nglich sind , ist der Radikale Konstruktivismus. Viele empiristische Positionen verlassen sich aber darauf, dass aus empirischer Erfahrung allgemeine Schlussfolgerungen gezogen werden k\u00f6nnen (sogenannte Induktionsschl\u00fcsse) und dass die Gehalte der sinnlichen Erfahrung der Welt im Wesentlichen entsprechen. Solche Positionen werden auch als Realismus bezeichnet. Eine robuste, zum Teil naiv-realistische Form des Empirismus ist die Common-Sense-Philosophie. Im Rahmen klassischer empiristischer Theorien wurden Modelle f\u00fcr Erfahrungsschl\u00fcsse vorgeschlagen. So hatte etwa John Stuart Mill eine Theorie des Schlusses vom Einzelfall auf allgemeine F\u00e4lle bzw. Gesetze formuliert. Einige Theoretiker schlugen dar\u00fcber hinaus Modelle f\u00fcr zus\u00e4tzliche Schlussverfahren vor, so etwa Charles Sanders Peirce f\u00fcr F\u00e4lle einer direkten Hypothesenaufstellung, um zun\u00e4chst \u00fcberraschend erscheinende Tatsachen zu erkl\u00e4ren, sog. Abduktion (wobei im Unterschied zur Redeweise von \u201eAbduktion\u201c in der traditionellen Logik (''siehe'' Apagoge) bei den von Peirce beschriebenen F\u00e4llen die Tatsache dann ''deduktiv folgt'' und nicht nur Untersatz und Konklusion ''wahrscheinlich'' sind).", "paragraph_answer": "Empirismus === Induktions- und Realismusproblem === Tats\u00e4chlich bewertet der Rationalist Gottfried Wilhelm Leibniz die Sinneseindr\u00fccke aber sogar als unzureichend, allgemeinen Begriffsverh\u00e4ltnissen Notwendigkeit zu verleihen, da diese immer nur einen Einzelfall repr\u00e4sentierten. Da wir aber bestimmte Wahrheiten, etwa die der Mathematik, durchaus einsehen k\u00f6nnen, m\u00fcsse diese Einsicht durch andere Quellen als die Empirie gespeist sein \u2013 nach Leibniz kommt nur in Frage, dass dabei grundlegende Wahrheiten der Vernunft selbst eingeboren sind. Klassischerweise schr\u00e4nken viele Empiristen die intuitiv-deduktive Form des Wissens auf die Verh\u00e4ltnisse zwischen den Begriffen ein, die bestenfalls die Operationen des eigenen Verstandes repr\u00e4sentieren. Wissen \u00fcber die Welt hingegen m\u00fcsse allein auf sinnlicher Anschauung beruhen. Eine Steigerungsform dieses Misstrauens an allgemeinen S\u00e4tzen kann zum Skeptizismus f\u00fchren. Bei induktiven Schl\u00fcssen, insbesondere im Falle eines Schlusses auf allgemeine Naturgesetze, wird \u00fcblicherweise \u2013 sp\u00e4testens seit der Diskussion durch David Hume, der eine skeptizistische Position entwickelte \u2013 als Induktionsproblem problematisiert, dass aus einem Einzelfall streng genommen kein allgemeines Gesetz logisch gefolgert werden k\u00f6nne, zumal f\u00fcr den Bereich nicht-notwendiger zuk\u00fcnftiger innerweltlicher Sachverhalte keine absolute Gewissheit best\u00fcnde. David Hume ging sogar soweit, die Annahme von notwendigen Begriffsverh\u00e4ltnissen, wie sie etwa in Naturgesetzen vorliegen, f\u00fcr einen subjektiven Irrtum zu erkl\u00e4ren. Es gebe f\u00fcr entsprechende Meinungen keine logisch-rationale, sondern nur eine psychologische Erkl\u00e4rung, die Anspr\u00fcche an Wissen seien bei solchen S\u00e4tzen daher nicht erf\u00fcllbar. Ein solcher Zweifel kann noch st\u00e4rker ausgeweitet werden, indem vorgebracht wird, dass die Sinneswahrnehmung uns nur Informationen \u00fcber die eigenen mentalen Zust\u00e4nde liefere und nicht gewiss sei, ob und was au\u00dferhalb des eigenen wahrnehmenden Bewusstseins diesem Bewusstsein entspr\u00e4che. Ein solcher fundamentaler Zweifel, der als argumentative Figur bereits bei Ren\u00e9 Descartes vorliegt, kann benutzt werden, um idealistische Positionen zu rechtfertigen (so bei George Berkeley). Ein Empirismus, der das m\u00f6gliche Wissen auf die eigenen sinnlichen Erfahrung beschr\u00e4nkt, ist der Sensualismus (beispielsweise vertreten von Ernst Mach und in seinem Fr\u00fchwerk von Bertrand Russell). Ein j\u00fcngerer Theorieansatz, welcher akzeptiert, dass letztlich nur die eigenen mentalen Zust\u00e4nde epistemisch zug\u00e4nglich sind , ist der Radikale Konstruktivismus. Viele empiristische Positionen verlassen sich aber darauf, dass aus empirischer Erfahrung allgemeine Schlussfolgerungen gezogen werden k\u00f6nnen (sogenannte Induktionsschl\u00fcsse) und dass die Gehalte der sinnlichen Erfahrung der Welt im Wesentlichen entsprechen. Solche Positionen werden auch als Realismus bezeichnet. Eine robuste, zum Teil naiv-realistische Form des Empirismus ist die Common-Sense-Philosophie. Im Rahmen klassischer empiristischer Theorien wurden Modelle f\u00fcr Erfahrungsschl\u00fcsse vorgeschlagen. So hatte etwa John Stuart Mill eine Theorie des Schlusses vom Einzelfall auf allgemeine F\u00e4lle bzw. Gesetze formuliert. Einige Theoretiker schlugen dar\u00fcber hinaus Modelle f\u00fcr zus\u00e4tzliche Schlussverfahren vor, so etwa Charles Sanders Peirce f\u00fcr F\u00e4lle einer direkten Hypothesenaufstellung, um zun\u00e4chst \u00fcberraschend erscheinende Tatsachen zu erkl\u00e4ren, sog. Abduktion (wobei im Unterschied zur Redeweise von \u201eAbduktion\u201c in der traditionellen Logik (''siehe'' Apagoge) bei den von Peirce beschriebenen F\u00e4llen die Tatsache dann ''deduktiv folgt'' und nicht nur Untersatz und Konklusion ''wahrscheinlich'' sind).", "sentence_answer": "Ein j\u00fcngerer Theorieansatz, welcher akzeptiert, dass letztlich nur die eigenen mentalen Zust\u00e4nde epistemisch zug\u00e4nglich sind , ist der Radikale Konstruktivismus.", "paragraph_id": 41631} {"question": "Was ist ein Induktionsschluss?", "paragraph": "Empirismus\n\n=== Induktions- und Realismusproblem ===\nTats\u00e4chlich bewertet der Rationalist Gottfried Wilhelm Leibniz die Sinneseindr\u00fccke aber sogar als unzureichend, allgemeinen Begriffsverh\u00e4ltnissen Notwendigkeit zu verleihen, da diese immer nur einen Einzelfall repr\u00e4sentierten. Da wir aber bestimmte Wahrheiten, etwa die der Mathematik, durchaus einsehen k\u00f6nnen, m\u00fcsse diese Einsicht durch andere Quellen als die Empirie gespeist sein \u2013 nach Leibniz kommt nur in Frage, dass dabei grundlegende Wahrheiten der Vernunft selbst eingeboren sind. Klassischerweise schr\u00e4nken viele Empiristen die intuitiv-deduktive Form des Wissens auf die Verh\u00e4ltnisse zwischen den Begriffen ein, die bestenfalls die Operationen des eigenen Verstandes repr\u00e4sentieren. Wissen \u00fcber die Welt hingegen m\u00fcsse allein auf sinnlicher Anschauung beruhen.\nEine Steigerungsform dieses Misstrauens an allgemeinen S\u00e4tzen kann zum Skeptizismus f\u00fchren. Bei induktiven Schl\u00fcssen, insbesondere im Falle eines Schlusses auf allgemeine Naturgesetze, wird \u00fcblicherweise \u2013 sp\u00e4testens seit der Diskussion durch David Hume, der eine skeptizistische Position entwickelte \u2013 als Induktionsproblem problematisiert, dass aus einem Einzelfall streng genommen kein allgemeines Gesetz logisch gefolgert werden k\u00f6nne, zumal f\u00fcr den Bereich nicht-notwendiger zuk\u00fcnftiger innerweltlicher Sachverhalte keine absolute Gewissheit best\u00fcnde. David Hume ging sogar soweit, die Annahme von notwendigen Begriffsverh\u00e4ltnissen, wie sie etwa in Naturgesetzen vorliegen, f\u00fcr einen subjektiven Irrtum zu erkl\u00e4ren. Es gebe f\u00fcr entsprechende Meinungen keine logisch-rationale, sondern nur eine psychologische Erkl\u00e4rung, die Anspr\u00fcche an Wissen seien bei solchen S\u00e4tzen daher nicht erf\u00fcllbar.\nEin solcher Zweifel kann noch st\u00e4rker ausgeweitet werden, indem vorgebracht wird, dass die Sinneswahrnehmung uns nur Informationen \u00fcber die eigenen mentalen Zust\u00e4nde liefere und nicht gewiss sei, ob und was au\u00dferhalb des eigenen wahrnehmenden Bewusstseins diesem Bewusstsein entspr\u00e4che. Ein solcher fundamentaler Zweifel, der als argumentative Figur bereits bei Ren\u00e9 Descartes vorliegt, kann benutzt werden, um idealistische Positionen zu rechtfertigen (so bei George Berkeley).\nEin Empirismus, der das m\u00f6gliche Wissen auf die eigenen sinnlichen Erfahrung beschr\u00e4nkt, ist der Sensualismus (beispielsweise vertreten von Ernst Mach und in seinem Fr\u00fchwerk von Bertrand Russell). Ein j\u00fcngerer Theorieansatz, welcher akzeptiert, dass letztlich nur die eigenen mentalen Zust\u00e4nde epistemisch zug\u00e4nglich sind, ist der Radikale Konstruktivismus.\nViele empiristische Positionen verlassen sich aber darauf, dass aus empirischer Erfahrung allgemeine Schlussfolgerungen gezogen werden k\u00f6nnen (sogenannte Induktionsschl\u00fcsse) und dass die Gehalte der sinnlichen Erfahrung der Welt im Wesentlichen entsprechen. Solche Positionen werden auch als Realismus bezeichnet. Eine robuste, zum Teil naiv-realistische Form des Empirismus ist die Common-Sense-Philosophie.\nIm Rahmen klassischer empiristischer Theorien wurden Modelle f\u00fcr Erfahrungsschl\u00fcsse vorgeschlagen. So hatte etwa John Stuart Mill eine Theorie des Schlusses vom Einzelfall auf allgemeine F\u00e4lle bzw. Gesetze formuliert.\nEinige Theoretiker schlugen dar\u00fcber hinaus Modelle f\u00fcr zus\u00e4tzliche Schlussverfahren vor, so etwa Charles Sanders Peirce f\u00fcr F\u00e4lle einer direkten Hypothesenaufstellung, um zun\u00e4chst \u00fcberraschend erscheinende Tatsachen zu erkl\u00e4ren, sog. Abduktion (wobei im Unterschied zur Redeweise von \u201eAbduktion\u201c in der traditionellen Logik (''siehe'' Apagoge) bei den von Peirce beschriebenen F\u00e4llen die Tatsache dann ''deduktiv folgt'' und nicht nur Untersatz und Konklusion ''wahrscheinlich'' sind).", "answer": "dass aus empirischer Erfahrung allgemeine Schlussfolgerungen gezogen werden", "sentence": "Viele empiristische Positionen verlassen sich aber darauf, dass aus empirischer Erfahrung allgemeine Schlussfolgerungen gezogen werden k\u00f6nnen (sogenannte Induktionsschl\u00fcsse) und dass die Gehalte der sinnlichen Erfahrung der Welt im Wesentlichen entsprechen.", "paragraph_sentence": "Empirismus = = = Induktions- und Realismusproblem == = Tats\u00e4chlich bewertet der Rationalist Gottfried Wilhelm Leibniz die Sinneseindr\u00fccke aber sogar als unzureichend, allgemeinen Begriffsverh\u00e4ltnissen Notwendigkeit zu verleihen, da diese immer nur einen Einzelfall repr\u00e4sentierten. Da wir aber bestimmte Wahrheiten, etwa die der Mathematik, durchaus einsehen k\u00f6nnen, m\u00fcsse diese Einsicht durch andere Quellen als die Empirie gespeist sein \u2013 nach Leibniz kommt nur in Frage, dass dabei grundlegende Wahrheiten der Vernunft selbst eingeboren sind. Klassischerweise schr\u00e4nken viele Empiristen die intuitiv-deduktive Form des Wissens auf die Verh\u00e4ltnisse zwischen den Begriffen ein, die bestenfalls die Operationen des eigenen Verstandes repr\u00e4sentieren. Wissen \u00fcber die Welt hingegen m\u00fcsse allein auf sinnlicher Anschauung beruhen. Eine Steigerungsform dieses Misstrauens an allgemeinen S\u00e4tzen kann zum Skeptizismus f\u00fchren. Bei induktiven Schl\u00fcssen, insbesondere im Falle eines Schlusses auf allgemeine Naturgesetze, wird \u00fcblicherweise \u2013 sp\u00e4testens seit der Diskussion durch David Hume, der eine skeptizistische Position entwickelte \u2013 als Induktionsproblem problematisiert, dass aus einem Einzelfall streng genommen kein allgemeines Gesetz logisch gefolgert werden k\u00f6nne, zumal f\u00fcr den Bereich nicht-notwendiger zuk\u00fcnftiger innerweltlicher Sachverhalte keine absolute Gewissheit best\u00fcnde. David Hume ging sogar soweit, die Annahme von notwendigen Begriffsverh\u00e4ltnissen, wie sie etwa in Naturgesetzen vorliegen, f\u00fcr einen subjektiven Irrtum zu erkl\u00e4ren. Es gebe f\u00fcr entsprechende Meinungen keine logisch-rationale, sondern nur eine psychologische Erkl\u00e4rung, die Anspr\u00fcche an Wissen seien bei solchen S\u00e4tzen daher nicht erf\u00fcllbar. Ein solcher Zweifel kann noch st\u00e4rker ausgeweitet werden, indem vorgebracht wird, dass die Sinneswahrnehmung uns nur Informationen \u00fcber die eigenen mentalen Zust\u00e4nde liefere und nicht gewiss sei, ob und was au\u00dferhalb des eigenen wahrnehmenden Bewusstseins diesem Bewusstsein entspr\u00e4che. Ein solcher fundamentaler Zweifel, der als argumentative Figur bereits bei Ren\u00e9 Descartes vorliegt, kann benutzt werden, um idealistische Positionen zu rechtfertigen (so bei George Berkeley). Ein Empirismus, der das m\u00f6gliche Wissen auf die eigenen sinnlichen Erfahrung beschr\u00e4nkt, ist der Sensualismus (beispielsweise vertreten von Ernst Mach und in seinem Fr\u00fchwerk von Bertrand Russell). Ein j\u00fcngerer Theorieansatz, welcher akzeptiert, dass letztlich nur die eigenen mentalen Zust\u00e4nde epistemisch zug\u00e4nglich sind, ist der Radikale Konstruktivismus. Viele empiristische Positionen verlassen sich aber darauf, dass aus empirischer Erfahrung allgemeine Schlussfolgerungen gezogen werden k\u00f6nnen (sogenannte Induktionsschl\u00fcsse) und dass die Gehalte der sinnlichen Erfahrung der Welt im Wesentlichen entsprechen. Solche Positionen werden auch als Realismus bezeichnet. Eine robuste, zum Teil naiv-realistische Form des Empirismus ist die Common-Sense-Philosophie. Im Rahmen klassischer empiristischer Theorien wurden Modelle f\u00fcr Erfahrungsschl\u00fcsse vorgeschlagen. So hatte etwa John Stuart Mill eine Theorie des Schlusses vom Einzelfall auf allgemeine F\u00e4lle bzw. Gesetze formuliert. Einige Theoretiker schlugen dar\u00fcber hinaus Modelle f\u00fcr zus\u00e4tzliche Schlussverfahren vor, so etwa Charles Sanders Peirce f\u00fcr F\u00e4lle einer direkten Hypothesenaufstellung, um zun\u00e4chst \u00fcberraschend erscheinende Tatsachen zu erkl\u00e4ren, sog. Abduktion (wobei im Unterschied zur Redeweise von \u201eAbduktion\u201c in der traditionellen Logik (''siehe'' Apagoge) bei den von Peirce beschriebenen F\u00e4llen die Tatsache dann ''deduktiv folgt'' und nicht nur Untersatz und Konklusion ''wahrscheinlich'' sind).", "paragraph_answer": "Empirismus === Induktions- und Realismusproblem === Tats\u00e4chlich bewertet der Rationalist Gottfried Wilhelm Leibniz die Sinneseindr\u00fccke aber sogar als unzureichend, allgemeinen Begriffsverh\u00e4ltnissen Notwendigkeit zu verleihen, da diese immer nur einen Einzelfall repr\u00e4sentierten. Da wir aber bestimmte Wahrheiten, etwa die der Mathematik, durchaus einsehen k\u00f6nnen, m\u00fcsse diese Einsicht durch andere Quellen als die Empirie gespeist sein \u2013 nach Leibniz kommt nur in Frage, dass dabei grundlegende Wahrheiten der Vernunft selbst eingeboren sind. Klassischerweise schr\u00e4nken viele Empiristen die intuitiv-deduktive Form des Wissens auf die Verh\u00e4ltnisse zwischen den Begriffen ein, die bestenfalls die Operationen des eigenen Verstandes repr\u00e4sentieren. Wissen \u00fcber die Welt hingegen m\u00fcsse allein auf sinnlicher Anschauung beruhen. Eine Steigerungsform dieses Misstrauens an allgemeinen S\u00e4tzen kann zum Skeptizismus f\u00fchren. Bei induktiven Schl\u00fcssen, insbesondere im Falle eines Schlusses auf allgemeine Naturgesetze, wird \u00fcblicherweise \u2013 sp\u00e4testens seit der Diskussion durch David Hume, der eine skeptizistische Position entwickelte \u2013 als Induktionsproblem problematisiert, dass aus einem Einzelfall streng genommen kein allgemeines Gesetz logisch gefolgert werden k\u00f6nne, zumal f\u00fcr den Bereich nicht-notwendiger zuk\u00fcnftiger innerweltlicher Sachverhalte keine absolute Gewissheit best\u00fcnde. David Hume ging sogar soweit, die Annahme von notwendigen Begriffsverh\u00e4ltnissen, wie sie etwa in Naturgesetzen vorliegen, f\u00fcr einen subjektiven Irrtum zu erkl\u00e4ren. Es gebe f\u00fcr entsprechende Meinungen keine logisch-rationale, sondern nur eine psychologische Erkl\u00e4rung, die Anspr\u00fcche an Wissen seien bei solchen S\u00e4tzen daher nicht erf\u00fcllbar. Ein solcher Zweifel kann noch st\u00e4rker ausgeweitet werden, indem vorgebracht wird, dass die Sinneswahrnehmung uns nur Informationen \u00fcber die eigenen mentalen Zust\u00e4nde liefere und nicht gewiss sei, ob und was au\u00dferhalb des eigenen wahrnehmenden Bewusstseins diesem Bewusstsein entspr\u00e4che. Ein solcher fundamentaler Zweifel, der als argumentative Figur bereits bei Ren\u00e9 Descartes vorliegt, kann benutzt werden, um idealistische Positionen zu rechtfertigen (so bei George Berkeley). Ein Empirismus, der das m\u00f6gliche Wissen auf die eigenen sinnlichen Erfahrung beschr\u00e4nkt, ist der Sensualismus (beispielsweise vertreten von Ernst Mach und in seinem Fr\u00fchwerk von Bertrand Russell). Ein j\u00fcngerer Theorieansatz, welcher akzeptiert, dass letztlich nur die eigenen mentalen Zust\u00e4nde epistemisch zug\u00e4nglich sind, ist der Radikale Konstruktivismus. Viele empiristische Positionen verlassen sich aber darauf, dass aus empirischer Erfahrung allgemeine Schlussfolgerungen gezogen werden k\u00f6nnen (sogenannte Induktionsschl\u00fcsse) und dass die Gehalte der sinnlichen Erfahrung der Welt im Wesentlichen entsprechen. Solche Positionen werden auch als Realismus bezeichnet. Eine robuste, zum Teil naiv-realistische Form des Empirismus ist die Common-Sense-Philosophie. Im Rahmen klassischer empiristischer Theorien wurden Modelle f\u00fcr Erfahrungsschl\u00fcsse vorgeschlagen. So hatte etwa John Stuart Mill eine Theorie des Schlusses vom Einzelfall auf allgemeine F\u00e4lle bzw. Gesetze formuliert. Einige Theoretiker schlugen dar\u00fcber hinaus Modelle f\u00fcr zus\u00e4tzliche Schlussverfahren vor, so etwa Charles Sanders Peirce f\u00fcr F\u00e4lle einer direkten Hypothesenaufstellung, um zun\u00e4chst \u00fcberraschend erscheinende Tatsachen zu erkl\u00e4ren, sog. Abduktion (wobei im Unterschied zur Redeweise von \u201eAbduktion\u201c in der traditionellen Logik (''siehe'' Apagoge) bei den von Peirce beschriebenen F\u00e4llen die Tatsache dann ''deduktiv folgt'' und nicht nur Untersatz und Konklusion ''wahrscheinlich'' sind).", "sentence_answer": "Viele empiristische Positionen verlassen sich aber darauf, dass aus empirischer Erfahrung allgemeine Schlussfolgerungen gezogen werden k\u00f6nnen (sogenannte Induktionsschl\u00fcsse) und dass die Gehalte der sinnlichen Erfahrung der Welt im Wesentlichen entsprechen.", "paragraph_id": 41632} {"question": "Was war nach sowjetischer Geschichtsschreibung das Ziel der Au\u00dfenpolitik der Sowjetunion vor dem 2. Weltkrieg?", "paragraph": "Deutsch-sowjetischer_Nichtangriffspakt\n\n=== Bewertung der sowjetischen Au\u00dfenpolitik ===\nBei der Bewertung der Verhandlungen im Vorfeld des deutsch-sowjetischen Nichtangriffspakt sind Historiker geteilter Meinung. Wie ernsthaft verhandelte Stalin mit den Westm\u00e4chten? Haben die Briten ein B\u00fcndnis effektiv verhindert oder hielt Stalin eine \u00dcbereinkunft f\u00fcr unm\u00f6glich? Wollte Stalin von Anfang an eher ein B\u00fcndnis mit Deutschland? Die Beantwortung dieser Fragen st\u00f6\u00dft auf das Quellenproblem, dass Stalin sich so wenig wie m\u00f6glich \u00f6ffentlich zu au\u00dfenpolitischen Fragen \u00e4u\u00dferte. In der offiziellen sowjetischen Lesart habe sich allein die Sowjetunion mit ihrem Prinzip der kollektiven Sicherheit darum bem\u00fcht, Europa vor dem Faschismus zu sch\u00fctzen. Die westlichen Demokratien h\u00e4tten diese Politik aber schon durch das M\u00fcnchner Abkommen scheitern lassen.\nZur Frage, warum und wann Stalin sich zu einem B\u00fcndnis mit Hitler entschloss, existieren seit den 1950er-Jahren im Wesentlichen zwei Meinungen. Auf der einen Seite wird die Verst\u00e4ndigung mit Deutschland als eigentliches Ziel der sowjetischen Au\u00dfenpolitik der 1930er-Jahre gesehen. Demnach h\u00e4tten beide Diktaturen \u00e4hnliche Ziele verfolgt, n\u00e4mlich maximalen territorialen Gewinn und Herrschaft \u00fcber ihre Nachbarn und die Welt. Fortdauernden au\u00dfenpolitischen Zielen und Aspekten wird in dieser Interpretation betr\u00e4chtliche Autonomie gegen\u00fcber innenpolitischen Erw\u00e4gungen zugewiesen. Unter totalitarismustheoretischen Pr\u00e4missen, die eine Wahlverwandtschaft beider Diktaturen konstatieren, wird die Verst\u00e4ndigung auf die Zeit um das Jahr 1933 datiert. Wird die Lehre der Weltrevolution als Antrieb der sowjetischen Au\u00dfenpolitik betont, erscheint die besondere Beziehung zwischen der Sowjetunion und dem nationalsozialistischen Deutschland als Erbe des internationalen Sozialismus. Die Kontakte zwischen beiden Diktaturen erreichten demnach im Nichtangriffspakt ihre eigentliche Bestimmung.\nGerhard L. Weinberg argumentiert, dass Stalin stets eine Allianz mit Hitler bevorzugte. Hermann Graml glaubt, dass Stalin die zur\u00fcckhaltenden Deutschen aus der Reserve locken wollte und zugleich gegen\u00fcber den Westm\u00e4chten aus taktischen Gr\u00fcnden Forderungen erhob, von denen er wusste, dass sie diese nicht annehmen k\u00f6nnten. Stalin habe gehofft, einen Krieg zwischen Deutschland und den Westm\u00e4chten f\u00fcr imperialistische Vorst\u00f6\u00dfe auszunutzen. Die Verhandlungen mit den Westm\u00e4chten habe er gerade mit der Ernsthaftigkeit betrieben, die es brauchte, um Hitler anzulocken und dazu zu bringen, auf die sowjetischen Avancen einzugehen. Seit Mitte April h\u00e4tten die Gespr\u00e4che aber keine ernsthafte Bedeutung mehr gehabt.\nAuch Sergej Slutsch meint, dass Stalin ein B\u00fcndnis mit Hitler seit langem grunds\u00e4tzlich bevorzugte. F\u00fcr ihn stellt die Au\u00dfenpolitik der \u201ekollektiven Sicherheit\u201c nur \u201eeine bequeme Camouflage f\u00fcr die Generallinie der Stalinschen Strategie\u201c dar, im Sinne der marxistisch-leninistischen Lehre \u201edie Welt zu spalten und Staaten gegeneinander aufzuhetzen\u201c. Ein m\u00f6gliches Abkommen mit den Westm\u00e4chten habe Stalin als Druckmittel gegen Deutschland genutzt, ohne durch die Gespr\u00e4che mit den Westm\u00e4chten in einen Krieg \u201ehineinschlittern\u201c zu wollen. Er habe die Schw\u00e4che und Inkonsequenz der Westm\u00e4chte ausnutzen und vom ersten Tag an die Gespr\u00e4che der Milit\u00e4rmissionen in eine Sackgasse f\u00fchren wollen.\nVerfechter der Pr\u00e4ventivkriegsthese sehen in der Politik Stalins ein Vabanquespiel, um den Krieg auszul\u00f6sen. Viktor Suworow etwa meint, es sei Stalins Absicht gewesen, Hitler durch den Pakt in einen Krieg mit den Westm\u00e4chten zu treiben, um die ausgebluteten Staaten anschlie\u00dfend dem kommunistischen Machtbereich einzuverleiben. Solche Interpretationen werden dem Osteuropahistoriker Manfred Hildermeier zufolge von der Fachwissenschaft als nicht belegbar und spekulativ verworfen. In diese Richtung argumentieren beispielsweise Richard C. Raack und Robert C. Tucker. Ihrer Ansicht nach wollte Stalin einen Krieg so sehr wie Hitler, weil er einen Abnutzungskrieg zwischen den kapitalistischen Staaten erwartete, der zu Revolutionen f\u00fchren und das Eingreifen der Roten Armee erm\u00f6glichen w\u00fcrde.\nAuf der anderen Seite argumentieren Historiker, dass sich die sowjetische Au\u00dfenpolitik im Zuge des \u00dcbergangs zum \u201eAufbau des Sozialismus in einem Land\u201c neu orientierte. Die Absicherung der Sowjetunion durch bilaterale Nichtangriffsvereinbarungen habe zunehmend Priorit\u00e4t bekommen. Diese Interpretation geht von einem engen Zusammenhang zwischen innerer und \u00e4u\u00dferer Entwicklung aus und setzt betr\u00e4chtlichen sowjetischen Pragmatismus voraus. Statt die Tradition eines ideologisch begr\u00fcndeten Expansionismus fortzuf\u00fchren oder von einer Wesens\u00e4hnlichkeit der Systeme geleitet zu sein, sei Stalins Au\u00dfenpolitik rational und zweckorientiert gewesen, um die Unversehrtheit der Sowjetunion zu sichern. Nach der Br\u00fcskierung durch den deutsch-polnischen Nichtangriffspakt 1934 habe die Sowjetunion eine Politik der multilateralen Absicherung verfolgt und das Bem\u00fchen um eine Verst\u00e4ndigung mit den Westm\u00e4chten erst 1939 aufgegeben. Das B\u00fcndnis mit Deutschland sei zwar ein Offensivpakt gewesen, habe aber die M\u00f6glichkeit er\u00f6ffnet, sich aus dem Kampf zwischen den \u201ekapitalistischen M\u00e4chten\u201c so lange wie m\u00f6glich herauszuhalten. So habe Stalin Polen dem deutschen Angriff ausgeliefert und selbst freie Hand f\u00fcr die Unterwerfung der baltischen Staaten, Bessarabiens und Finnlands bekommen, also f\u00fcr die Wiederherstellung der Grenzen des zarischen Imperiums und im Falle der Nordbukowina dar\u00fcber hinaus. Dass er selbst bald die Unterst\u00fctzung starker Verb\u00fcndeter gegen die nationalsozialistische Aggression brauchen werde, habe Stalin ausgeschlossen. Dabei bleibt offen, ob dies als R\u00fcckwendung zur imperialen Gro\u00dfmachtpolitik des 19. Jahrhunderts zu verstehen ist oder als ungehemmter Ausfluss schon immer avisierter ideologischer Ziele.\nPietrow-Ennker begreift stalinistische Au\u00dfenpolitik als klassische Gro\u00dfmachtpolitik und die deutsch-sowjetische Zusammenarbeit ab September 1939 als ergriffene Chance zur Verschiebung der Grenzen und zum Export des Sowjetsystems. F\u00fcr Gerhard Wettig hatte Stalin bis August 1939 keine andere M\u00f6glichkeit, als mit den Westm\u00e4chten zu verhandeln, hoffte aber, ein Angebot Hitlers herbeizuf\u00fchren, von dem er sich mehr Entgegenkommen bei seinen Expansionspl\u00e4nen versprach. Stefan Creuzberger sieht bei Stalin expansive macht- statt defensive sicherheitspolitische Motive am Werk. Die Verst\u00e4ndigungsbereitschaft mit den Westm\u00e4chten stehe in einem zweifelhaften Licht, weil Molotow parallel am 11. August die Gespr\u00e4che mit Deutschland billigte. Noch vor der entscheidenden Phase der Verhandlungen mit den Westm\u00e4chten habe man in Moskau entschieden, auf die deutsche Karte zu setzen.\nInterpreten beider Richtungen stimmen \u00fcberein, dass die Stalinsche Au\u00dfenpolitik von einer feindlichen Umzingelung der Sowjetunion durch kapitalistische Staaten ausging. Dementsprechend legte Stalin obersten Wert darauf, sich aus den vermeintlich unausweichlichen kriegerischen Auseinandersetzungen im kapitalistischen Lager herauszuhalten. Bis zum \u00dcberfall auf die Sowjetunion orientierte sich Stalin an seiner schon 1925 ge\u00e4u\u00dferten Maxime, als Letzter in den Ring treten zu wollen. Nach \u00fcberwiegender Forschungsmeinung wollte er bei allem \u00e4u\u00dferem Machthunger und Expansionsgel\u00fcsten keinesfalls einen Krieg beginnen. Auch wenn er durch die forcierte Industrialisierung versuchte, sein Land auf den f\u00fcr unvermeidlich gehaltenen Endkampf gegen den Kapitalismus vorzubereiten suchte, wollte er diesen Kampf so lange wie m\u00f6glich hinausschieben. Auch zwang der Hitler-Stalin-Pakt Japan, die Niederlage im japanisch-sowjetischen Grenzkonflikt einzugestehen und bannte damit aus sowjetischer Sicht die Gefahr eines Zweifrontenkrieges in Ostasien und Europa.\nHistoriker, welche die sowjetische Au\u00dfenpolitik der \u201ekollektiven Sicherheit\u201c ernstnehmen, wie Teddy J. Uldricks, verweisen dazu auf den enorme Aufwand, den sowjetische Politiker w\u00e4hrend der 1930er-Jahre zu deren Umsetzung getrieben h\u00e4tten. Uldricks sieht nur eine au\u00dfenpolitische Linie der Sowjetunion, n\u00e4mlich das Streben nach Machtbalance. Die Annahme, dass alle imperialistischen M\u00e4chte der Sowjetunion feindlich gesinnt seien, habe das Streben nach einer Allianz mit den Westm\u00e4chten wie mit Hitler gleicherma\u00dfen motiviert. Geoffrey Roberts kritisiert, dass die sowjetische Au\u00dfenpolitik lange auf der Grundlage deutscher Quellen geschrieben worden sei. Aus sowjetischer Sicht habe Deutschland um die Sowjetunion geworben und die Sowjetunion erst ab Ende Juli 1939 darauf reagiert. Historisch begr\u00fcndetes Misstrauen der Sowjets gegen\u00fcber Westm\u00e4chten sei vor allem durch die britische Verhandlungsf\u00fchrung best\u00e4rkt worden. Man habe den Sowjets nicht die Sicherheitsgarantien gegeben, die diese nicht ohne Berechtigung forderten. Roberts wundert sich, dass die sowjetischen Verhandlungen mit den Westm\u00e4chten \u00fcberhaupt so weit gediehen. Auch f\u00fcr Michael Jabara Carley waren weder Franzosen noch Briten bereit, die notwendigen Zugest\u00e4ndnisse zu machen, d.\u00a0h. ein klares, wasserdichtes milit\u00e4risches B\u00fcndnis mit der Sowjetunion zu schlie\u00dfen. Stalin sei ein Zyniker gewesen, der niemandem vertraut und sich Zeit habe erkaufen wollen, aber er sei kein Ideologe gewesen. Carley identifiziert dagegen als wichtigstes Element der anglo-franz\u00f6sischen Politik den Antibolschewismus, Man habe in London und Paris das Prestige gef\u00fcrchtet, das die Sowjetunion durch eine Dreierallianz gewonnen h\u00e4tte.\nF\u00fcr Ingeborg Fleischhauer hatten sich die au\u00dfenpolitischen Optionen der Sowjetunion auf ein Arrangement mit Deutschland verengt, nachdem Polen einen Beistandspakt abgelehnt hatte und die Westm\u00e4chte die Berechtigung des sowjetischen strategischen Konzepts nicht anerkannt hatten. Stalins au\u00dfenpolitische Entscheidungen seien vom \u201ek\u00fchlen und beherrschten, wenig wendigen Verstand sowie dem kaltbl\u00fctigen, defensiven Pragmatismus des Realpolitikers\u201c bestimmt gewesen. Sein staatsm\u00e4nnisches Interesse sei eine Beschwichtigungspolitik gewesen, um die Sowjetunion aus einem Krieg herauszuhalten. Gabriel Gorodetsky meint, Gro\u00dfbritannien habe die fundamentalen Sicherheitsbed\u00fcrfnisse der Sowjetunion nicht erf\u00fcllt. Der Realpolitiker Stalin sei deshalb gezwungen gewesen, den Ausgleich mit Hitler zu suchen, da er gewusst habe, wie sehr dieser zum Krieg entschlossen ist. Stalin habe die Gelegenheiten, die sich ihm boten, ausgenutzt, aber nicht prim\u00e4r Expansionsideen angehangen oder sich an leninistischer Ideologie orientiert.\nZara Steiner sieht keine abschlie\u00dfenden Antworten auf die Frage, ob Stalin eine Allianz gegen Hitler oder mit Hitler bevorzugte. Jedenfalls habe er Gro\u00dfbritannien und Polen misstraut. Auf der britischen Seite sieht sie nur die Bereitschaft, \u00fcber die milit\u00e4rische Abschreckung Deutschlands zu reden, nicht aber \u00fcber milit\u00e4rische Kooperation mit der Sowjetunion. Dadurch h\u00e4tten die Westm\u00e4chte Stalin nicht den Eindruck vermitteln k\u00f6nnen, dass sie zum Krieg bereit seien, sollte Deutschland angreifen. Trotz Warnungen, dass die Sowjets mit den Deutschen verhandelten, habe man angenommen, die Sowjetunion w\u00fcrde eher die Isolation w\u00e4hlen als ein B\u00fcndnis mit Deutschland. F\u00fcr Jonathan Haslam spiegelten sich die Politik Chamberlains und Stalins: Wenn Stalin glaubte, Chamberlain wolle die Deutschen nach Osten lenken, sei es f\u00fcr ihn gerechtfertigt gewesen, sie seinerseits nach Westen zu lenken. Stalin habe sich deshalb nicht nur passiv verhalten. Das belege aber noch nicht, dass er Krieg wollte, sondern m\u00f6glicherweise ein grunds\u00e4tzliches Misstrauen. Er habe alles der pers\u00f6nlichen Macht untergeordnet. Daf\u00fcr sei es aber essenziell, auch Widerspr\u00fcche hinzunehmen.", "answer": "Europa vor dem Faschismus zu sch\u00fctzen", "sentence": "In der offiziellen sowjetischen Lesart habe sich allein die Sowjetunion mit ihrem Prinzip der kollektiven Sicherheit darum bem\u00fcht, Europa vor dem Faschismus zu sch\u00fctzen .", "paragraph_sentence": "Deutsch-sowjetischer_Nichtangriffspakt === Bewertung der sowjetischen Au\u00dfenpolitik = == Bei der Bewertung der Verhandlungen im Vorfeld des deutsch-sowjetischen Nichtangriffspakt sind Historiker geteilter Meinung. Wie ernsthaft verhandelte Stalin mit den Westm\u00e4chten? Haben die Briten ein B\u00fcndnis effektiv verhindert oder hielt Stalin eine \u00dcbereinkunft f\u00fcr unm\u00f6glich? Wollte Stalin von Anfang an eher ein B\u00fcndnis mit Deutschland? Die Beantwortung dieser Fragen st\u00f6\u00dft auf das Quellenproblem, dass Stalin sich so wenig wie m\u00f6glich \u00f6ffentlich zu au\u00dfenpolitischen Fragen \u00e4u\u00dferte. In der offiziellen sowjetischen Lesart habe sich allein die Sowjetunion mit ihrem Prinzip der kollektiven Sicherheit darum bem\u00fcht, Europa vor dem Faschismus zu sch\u00fctzen . Die westlichen Demokratien h\u00e4tten diese Politik aber schon durch das M\u00fcnchner Abkommen scheitern lassen. Zur Frage, warum und wann Stalin sich zu einem B\u00fcndnis mit Hitler entschloss, existieren seit den 1950er-Jahren im Wesentlichen zwei Meinungen. Auf der einen Seite wird die Verst\u00e4ndigung mit Deutschland als eigentliches Ziel der sowjetischen Au\u00dfenpolitik der 1930er-Jahre gesehen. Demnach h\u00e4tten beide Diktaturen \u00e4hnliche Ziele verfolgt, n\u00e4mlich maximalen territorialen Gewinn und Herrschaft \u00fcber ihre Nachbarn und die Welt. Fortdauernden au\u00dfenpolitischen Zielen und Aspekten wird in dieser Interpretation betr\u00e4chtliche Autonomie gegen\u00fcber innenpolitischen Erw\u00e4gungen zugewiesen. Unter totalitarismustheoretischen Pr\u00e4missen, die eine Wahlverwandtschaft beider Diktaturen konstatieren, wird die Verst\u00e4ndigung auf die Zeit um das Jahr 1933 datiert. Wird die Lehre der Weltrevolution als Antrieb der sowjetischen Au\u00dfenpolitik betont, erscheint die besondere Beziehung zwischen der Sowjetunion und dem nationalsozialistischen Deutschland als Erbe des internationalen Sozialismus. Die Kontakte zwischen beiden Diktaturen erreichten demnach im Nichtangriffspakt ihre eigentliche Bestimmung. Gerhard L. Weinberg argumentiert, dass Stalin stets eine Allianz mit Hitler bevorzugte. Hermann Graml glaubt, dass Stalin die zur\u00fcckhaltenden Deutschen aus der Reserve locken wollte und zugleich gegen\u00fcber den Westm\u00e4chten aus taktischen Gr\u00fcnden Forderungen erhob, von denen er wusste, dass sie diese nicht annehmen k\u00f6nnten. Stalin habe gehofft, einen Krieg zwischen Deutschland und den Westm\u00e4chten f\u00fcr imperialistische Vorst\u00f6\u00dfe auszunutzen. Die Verhandlungen mit den Westm\u00e4chten habe er gerade mit der Ernsthaftigkeit betrieben, die es brauchte, um Hitler anzulocken und dazu zu bringen, auf die sowjetischen Avancen einzugehen. Seit Mitte April h\u00e4tten die Gespr\u00e4che aber keine ernsthafte Bedeutung mehr gehabt. Auch Sergej Slutsch meint, dass Stalin ein B\u00fcndnis mit Hitler seit langem grunds\u00e4tzlich bevorzugte. F\u00fcr ihn stellt die Au\u00dfenpolitik der \u201ekollektiven Sicherheit\u201c nur \u201eeine bequeme Camouflage f\u00fcr die Generallinie der Stalinschen Strategie\u201c dar, im Sinne der marxistisch-leninistischen Lehre \u201edie Welt zu spalten und Staaten gegeneinander aufzuhetzen\u201c. Ein m\u00f6gliches Abkommen mit den Westm\u00e4chten habe Stalin als Druckmittel gegen Deutschland genutzt, ohne durch die Gespr\u00e4che mit den Westm\u00e4chten in einen Krieg \u201ehineinschlittern\u201c zu wollen. Er habe die Schw\u00e4che und Inkonsequenz der Westm\u00e4chte ausnutzen und vom ersten Tag an die Gespr\u00e4che der Milit\u00e4rmissionen in eine Sackgasse f\u00fchren wollen. Verfechter der Pr\u00e4ventivkriegsthese sehen in der Politik Stalins ein Vabanquespiel, um den Krieg auszul\u00f6sen. Viktor Suworow etwa meint, es sei Stalins Absicht gewesen, Hitler durch den Pakt in einen Krieg mit den Westm\u00e4chten zu treiben, um die ausgebluteten Staaten anschlie\u00dfend dem kommunistischen Machtbereich einzuverleiben. Solche Interpretationen werden dem Osteuropahistoriker Manfred Hildermeier zufolge von der Fachwissenschaft als nicht belegbar und spekulativ verworfen. In diese Richtung argumentieren beispielsweise Richard C. Raack und Robert C. Tucker. Ihrer Ansicht nach wollte Stalin einen Krieg so sehr wie Hitler, weil er einen Abnutzungskrieg zwischen den kapitalistischen Staaten erwartete, der zu Revolutionen f\u00fchren und das Eingreifen der Roten Armee erm\u00f6glichen w\u00fcrde. Auf der anderen Seite argumentieren Historiker, dass sich die sowjetische Au\u00dfenpolitik im Zuge des \u00dcbergangs zum \u201eAufbau des Sozialismus in einem Land\u201c neu orientierte. Die Absicherung der Sowjetunion durch bilaterale Nichtangriffsvereinbarungen habe zunehmend Priorit\u00e4t bekommen. Diese Interpretation geht von einem engen Zusammenhang zwischen innerer und \u00e4u\u00dferer Entwicklung aus und setzt betr\u00e4chtlichen sowjetischen Pragmatismus voraus. Statt die Tradition eines ideologisch begr\u00fcndeten Expansionismus fortzuf\u00fchren oder von einer Wesens\u00e4hnlichkeit der Systeme geleitet zu sein, sei Stalins Au\u00dfenpolitik rational und zweckorientiert gewesen, um die Unversehrtheit der Sowjetunion zu sichern. Nach der Br\u00fcskierung durch den deutsch-polnischen Nichtangriffspakt 1934 habe die Sowjetunion eine Politik der multilateralen Absicherung verfolgt und das Bem\u00fchen um eine Verst\u00e4ndigung mit den Westm\u00e4chten erst 1939 aufgegeben. Das B\u00fcndnis mit Deutschland sei zwar ein Offensivpakt gewesen, habe aber die M\u00f6glichkeit er\u00f6ffnet, sich aus dem Kampf zwischen den \u201ekapitalistischen M\u00e4chten\u201c so lange wie m\u00f6glich herauszuhalten. So habe Stalin Polen dem deutschen Angriff ausgeliefert und selbst freie Hand f\u00fcr die Unterwerfung der baltischen Staaten, Bessarabiens und Finnlands bekommen, also f\u00fcr die Wiederherstellung der Grenzen des zarischen Imperiums und im Falle der Nordbukowina dar\u00fcber hinaus. Dass er selbst bald die Unterst\u00fctzung starker Verb\u00fcndeter gegen die nationalsozialistische Aggression brauchen werde, habe Stalin ausgeschlossen. Dabei bleibt offen, ob dies als R\u00fcckwendung zur imperialen Gro\u00dfmachtpolitik des 19. Jahrhunderts zu verstehen ist oder als ungehemmter Ausfluss schon immer avisierter ideologischer Ziele. Pietrow-Ennker begreift stalinistische Au\u00dfenpolitik als klassische Gro\u00dfmachtpolitik und die deutsch-sowjetische Zusammenarbeit ab September 1939 als ergriffene Chance zur Verschiebung der Grenzen und zum Export des Sowjetsystems. F\u00fcr Gerhard Wettig hatte Stalin bis August 1939 keine andere M\u00f6glichkeit, als mit den Westm\u00e4chten zu verhandeln, hoffte aber, ein Angebot Hitlers herbeizuf\u00fchren, von dem er sich mehr Entgegenkommen bei seinen Expansionspl\u00e4nen versprach. Stefan Creuzberger sieht bei Stalin expansive macht- statt defensive sicherheitspolitische Motive am Werk. Die Verst\u00e4ndigungsbereitschaft mit den Westm\u00e4chten stehe in einem zweifelhaften Licht, weil Molotow parallel am 11. August die Gespr\u00e4che mit Deutschland billigte. Noch vor der entscheidenden Phase der Verhandlungen mit den Westm\u00e4chten habe man in Moskau entschieden, auf die deutsche Karte zu setzen. Interpreten beider Richtungen stimmen \u00fcberein, dass die Stalinsche Au\u00dfenpolitik von einer feindlichen Umzingelung der Sowjetunion durch kapitalistische Staaten ausging. Dementsprechend legte Stalin obersten Wert darauf, sich aus den vermeintlich unausweichlichen kriegerischen Auseinandersetzungen im kapitalistischen Lager herauszuhalten. Bis zum \u00dcberfall auf die Sowjetunion orientierte sich Stalin an seiner schon 1925 ge\u00e4u\u00dferten Maxime, als Letzter in den Ring treten zu wollen. Nach \u00fcberwiegender Forschungsmeinung wollte er bei allem \u00e4u\u00dferem Machthunger und Expansionsgel\u00fcsten keinesfalls einen Krieg beginnen. Auch wenn er durch die forcierte Industrialisierung versuchte, sein Land auf den f\u00fcr unvermeidlich gehaltenen Endkampf gegen den Kapitalismus vorzubereiten suchte, wollte er diesen Kampf so lange wie m\u00f6glich hinausschieben. Auch zwang der Hitler-Stalin-Pakt Japan, die Niederlage im japanisch-sowjetischen Grenzkonflikt einzugestehen und bannte damit aus sowjetischer Sicht die Gefahr eines Zweifrontenkrieges in Ostasien und Europa. Historiker, welche die sowjetische Au\u00dfenpolitik der \u201ekollektiven Sicherheit\u201c ernstnehmen, wie Teddy J. Uldricks, verweisen dazu auf den enorme Aufwand, den sowjetische Politiker w\u00e4hrend der 1930er-Jahre zu deren Umsetzung getrieben h\u00e4tten. Uldricks sieht nur eine au\u00dfenpolitische Linie der Sowjetunion, n\u00e4mlich das Streben nach Machtbalance. Die Annahme, dass alle imperialistischen M\u00e4chte der Sowjetunion feindlich gesinnt seien, habe das Streben nach einer Allianz mit den Westm\u00e4chten wie mit Hitler gleicherma\u00dfen motiviert. Geoffrey Roberts kritisiert, dass die sowjetische Au\u00dfenpolitik lange auf der Grundlage deutscher Quellen geschrieben worden sei. Aus sowjetischer Sicht habe Deutschland um die Sowjetunion geworben und die Sowjetunion erst ab Ende Juli 1939 darauf reagiert. Historisch begr\u00fcndetes Misstrauen der Sowjets gegen\u00fcber Westm\u00e4chten sei vor allem durch die britische Verhandlungsf\u00fchrung best\u00e4rkt worden. Man habe den Sowjets nicht die Sicherheitsgarantien gegeben, die diese nicht ohne Berechtigung forderten. Roberts wundert sich, dass die sowjetischen Verhandlungen mit den Westm\u00e4chten \u00fcberhaupt so weit gediehen. Auch f\u00fcr Michael Jabara Carley waren weder Franzosen noch Briten bereit, die notwendigen Zugest\u00e4ndnisse zu machen, d. h. ein klares, wasserdichtes milit\u00e4risches B\u00fcndnis mit der Sowjetunion zu schlie\u00dfen. Stalin sei ein Zyniker gewesen, der niemandem vertraut und sich Zeit habe erkaufen wollen, aber er sei kein Ideologe gewesen. Carley identifiziert dagegen als wichtigstes Element der anglo-franz\u00f6sischen Politik den Antibolschewismus, Man habe in London und Paris das Prestige gef\u00fcrchtet, das die Sowjetunion durch eine Dreierallianz gewonnen h\u00e4tte. F\u00fcr Ingeborg Fleischhauer hatten sich die au\u00dfenpolitischen Optionen der Sowjetunion auf ein Arrangement mit Deutschland verengt, nachdem Polen einen Beistandspakt abgelehnt hatte und die Westm\u00e4chte die Berechtigung des sowjetischen strategischen Konzepts nicht anerkannt hatten. Stalins au\u00dfenpolitische Entscheidungen seien vom \u201ek\u00fchlen und beherrschten, wenig wendigen Verstand sowie dem kaltbl\u00fctigen, defensiven Pragmatismus des Realpolitikers\u201c bestimmt gewesen. Sein staatsm\u00e4nnisches Interesse sei eine Beschwichtigungspolitik gewesen, um die Sowjetunion aus einem Krieg herauszuhalten. Gabriel Gorodetsky meint, Gro\u00dfbritannien habe die fundamentalen Sicherheitsbed\u00fcrfnisse der Sowjetunion nicht erf\u00fcllt. Der Realpolitiker Stalin sei deshalb gezwungen gewesen, den Ausgleich mit Hitler zu suchen, da er gewusst habe, wie sehr dieser zum Krieg entschlossen ist. Stalin habe die Gelegenheiten, die sich ihm boten, ausgenutzt, aber nicht prim\u00e4r Expansionsideen angehangen oder sich an leninistischer Ideologie orientiert. Zara Steiner sieht keine abschlie\u00dfenden Antworten auf die Frage, ob Stalin eine Allianz gegen Hitler oder mit Hitler bevorzugte. Jedenfalls habe er Gro\u00dfbritannien und Polen misstraut. Auf der britischen Seite sieht sie nur die Bereitschaft, \u00fcber die milit\u00e4rische Abschreckung Deutschlands zu reden, nicht aber \u00fcber milit\u00e4rische Kooperation mit der Sowjetunion. Dadurch h\u00e4tten die Westm\u00e4chte Stalin nicht den Eindruck vermitteln k\u00f6nnen, dass sie zum Krieg bereit seien, sollte Deutschland angreifen. Trotz Warnungen, dass die Sowjets mit den Deutschen verhandelten, habe man angenommen, die Sowjetunion w\u00fcrde eher die Isolation w\u00e4hlen als ein B\u00fcndnis mit Deutschland. F\u00fcr Jonathan Haslam spiegelten sich die Politik Chamberlains und Stalins: Wenn Stalin glaubte, Chamberlain wolle die Deutschen nach Osten lenken, sei es f\u00fcr ihn gerechtfertigt gewesen, sie seinerseits nach Westen zu lenken. Stalin habe sich deshalb nicht nur passiv verhalten. Das belege aber noch nicht, dass er Krieg wollte, sondern m\u00f6glicherweise ein grunds\u00e4tzliches Misstrauen. Er habe alles der pers\u00f6nlichen Macht untergeordnet. Daf\u00fcr sei es aber essenziell, auch Widerspr\u00fcche hinzunehmen.", "paragraph_answer": "Deutsch-sowjetischer_Nichtangriffspakt === Bewertung der sowjetischen Au\u00dfenpolitik === Bei der Bewertung der Verhandlungen im Vorfeld des deutsch-sowjetischen Nichtangriffspakt sind Historiker geteilter Meinung. Wie ernsthaft verhandelte Stalin mit den Westm\u00e4chten? Haben die Briten ein B\u00fcndnis effektiv verhindert oder hielt Stalin eine \u00dcbereinkunft f\u00fcr unm\u00f6glich? Wollte Stalin von Anfang an eher ein B\u00fcndnis mit Deutschland? Die Beantwortung dieser Fragen st\u00f6\u00dft auf das Quellenproblem, dass Stalin sich so wenig wie m\u00f6glich \u00f6ffentlich zu au\u00dfenpolitischen Fragen \u00e4u\u00dferte. In der offiziellen sowjetischen Lesart habe sich allein die Sowjetunion mit ihrem Prinzip der kollektiven Sicherheit darum bem\u00fcht, Europa vor dem Faschismus zu sch\u00fctzen . Die westlichen Demokratien h\u00e4tten diese Politik aber schon durch das M\u00fcnchner Abkommen scheitern lassen. Zur Frage, warum und wann Stalin sich zu einem B\u00fcndnis mit Hitler entschloss, existieren seit den 1950er-Jahren im Wesentlichen zwei Meinungen. Auf der einen Seite wird die Verst\u00e4ndigung mit Deutschland als eigentliches Ziel der sowjetischen Au\u00dfenpolitik der 1930er-Jahre gesehen. Demnach h\u00e4tten beide Diktaturen \u00e4hnliche Ziele verfolgt, n\u00e4mlich maximalen territorialen Gewinn und Herrschaft \u00fcber ihre Nachbarn und die Welt. Fortdauernden au\u00dfenpolitischen Zielen und Aspekten wird in dieser Interpretation betr\u00e4chtliche Autonomie gegen\u00fcber innenpolitischen Erw\u00e4gungen zugewiesen. Unter totalitarismustheoretischen Pr\u00e4missen, die eine Wahlverwandtschaft beider Diktaturen konstatieren, wird die Verst\u00e4ndigung auf die Zeit um das Jahr 1933 datiert. Wird die Lehre der Weltrevolution als Antrieb der sowjetischen Au\u00dfenpolitik betont, erscheint die besondere Beziehung zwischen der Sowjetunion und dem nationalsozialistischen Deutschland als Erbe des internationalen Sozialismus. Die Kontakte zwischen beiden Diktaturen erreichten demnach im Nichtangriffspakt ihre eigentliche Bestimmung. Gerhard L. Weinberg argumentiert, dass Stalin stets eine Allianz mit Hitler bevorzugte. Hermann Graml glaubt, dass Stalin die zur\u00fcckhaltenden Deutschen aus der Reserve locken wollte und zugleich gegen\u00fcber den Westm\u00e4chten aus taktischen Gr\u00fcnden Forderungen erhob, von denen er wusste, dass sie diese nicht annehmen k\u00f6nnten. Stalin habe gehofft, einen Krieg zwischen Deutschland und den Westm\u00e4chten f\u00fcr imperialistische Vorst\u00f6\u00dfe auszunutzen. Die Verhandlungen mit den Westm\u00e4chten habe er gerade mit der Ernsthaftigkeit betrieben, die es brauchte, um Hitler anzulocken und dazu zu bringen, auf die sowjetischen Avancen einzugehen. Seit Mitte April h\u00e4tten die Gespr\u00e4che aber keine ernsthafte Bedeutung mehr gehabt. Auch Sergej Slutsch meint, dass Stalin ein B\u00fcndnis mit Hitler seit langem grunds\u00e4tzlich bevorzugte. F\u00fcr ihn stellt die Au\u00dfenpolitik der \u201ekollektiven Sicherheit\u201c nur \u201eeine bequeme Camouflage f\u00fcr die Generallinie der Stalinschen Strategie\u201c dar, im Sinne der marxistisch-leninistischen Lehre \u201edie Welt zu spalten und Staaten gegeneinander aufzuhetzen\u201c. Ein m\u00f6gliches Abkommen mit den Westm\u00e4chten habe Stalin als Druckmittel gegen Deutschland genutzt, ohne durch die Gespr\u00e4che mit den Westm\u00e4chten in einen Krieg \u201ehineinschlittern\u201c zu wollen. 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Ihrer Ansicht nach wollte Stalin einen Krieg so sehr wie Hitler, weil er einen Abnutzungskrieg zwischen den kapitalistischen Staaten erwartete, der zu Revolutionen f\u00fchren und das Eingreifen der Roten Armee erm\u00f6glichen w\u00fcrde. Auf der anderen Seite argumentieren Historiker, dass sich die sowjetische Au\u00dfenpolitik im Zuge des \u00dcbergangs zum \u201eAufbau des Sozialismus in einem Land\u201c neu orientierte. Die Absicherung der Sowjetunion durch bilaterale Nichtangriffsvereinbarungen habe zunehmend Priorit\u00e4t bekommen. Diese Interpretation geht von einem engen Zusammenhang zwischen innerer und \u00e4u\u00dferer Entwicklung aus und setzt betr\u00e4chtlichen sowjetischen Pragmatismus voraus. Statt die Tradition eines ideologisch begr\u00fcndeten Expansionismus fortzuf\u00fchren oder von einer Wesens\u00e4hnlichkeit der Systeme geleitet zu sein, sei Stalins Au\u00dfenpolitik rational und zweckorientiert gewesen, um die Unversehrtheit der Sowjetunion zu sichern. Nach der Br\u00fcskierung durch den deutsch-polnischen Nichtangriffspakt 1934 habe die Sowjetunion eine Politik der multilateralen Absicherung verfolgt und das Bem\u00fchen um eine Verst\u00e4ndigung mit den Westm\u00e4chten erst 1939 aufgegeben. Das B\u00fcndnis mit Deutschland sei zwar ein Offensivpakt gewesen, habe aber die M\u00f6glichkeit er\u00f6ffnet, sich aus dem Kampf zwischen den \u201ekapitalistischen M\u00e4chten\u201c so lange wie m\u00f6glich herauszuhalten. So habe Stalin Polen dem deutschen Angriff ausgeliefert und selbst freie Hand f\u00fcr die Unterwerfung der baltischen Staaten, Bessarabiens und Finnlands bekommen, also f\u00fcr die Wiederherstellung der Grenzen des zarischen Imperiums und im Falle der Nordbukowina dar\u00fcber hinaus. Dass er selbst bald die Unterst\u00fctzung starker Verb\u00fcndeter gegen die nationalsozialistische Aggression brauchen werde, habe Stalin ausgeschlossen. Dabei bleibt offen, ob dies als R\u00fcckwendung zur imperialen Gro\u00dfmachtpolitik des 19. Jahrhunderts zu verstehen ist oder als ungehemmter Ausfluss schon immer avisierter ideologischer Ziele. Pietrow-Ennker begreift stalinistische Au\u00dfenpolitik als klassische Gro\u00dfmachtpolitik und die deutsch-sowjetische Zusammenarbeit ab September 1939 als ergriffene Chance zur Verschiebung der Grenzen und zum Export des Sowjetsystems. F\u00fcr Gerhard Wettig hatte Stalin bis August 1939 keine andere M\u00f6glichkeit, als mit den Westm\u00e4chten zu verhandeln, hoffte aber, ein Angebot Hitlers herbeizuf\u00fchren, von dem er sich mehr Entgegenkommen bei seinen Expansionspl\u00e4nen versprach. Stefan Creuzberger sieht bei Stalin expansive macht- statt defensive sicherheitspolitische Motive am Werk. Die Verst\u00e4ndigungsbereitschaft mit den Westm\u00e4chten stehe in einem zweifelhaften Licht, weil Molotow parallel am 11. August die Gespr\u00e4che mit Deutschland billigte. Noch vor der entscheidenden Phase der Verhandlungen mit den Westm\u00e4chten habe man in Moskau entschieden, auf die deutsche Karte zu setzen. Interpreten beider Richtungen stimmen \u00fcberein, dass die Stalinsche Au\u00dfenpolitik von einer feindlichen Umzingelung der Sowjetunion durch kapitalistische Staaten ausging. Dementsprechend legte Stalin obersten Wert darauf, sich aus den vermeintlich unausweichlichen kriegerischen Auseinandersetzungen im kapitalistischen Lager herauszuhalten. Bis zum \u00dcberfall auf die Sowjetunion orientierte sich Stalin an seiner schon 1925 ge\u00e4u\u00dferten Maxime, als Letzter in den Ring treten zu wollen. Nach \u00fcberwiegender Forschungsmeinung wollte er bei allem \u00e4u\u00dferem Machthunger und Expansionsgel\u00fcsten keinesfalls einen Krieg beginnen. Auch wenn er durch die forcierte Industrialisierung versuchte, sein Land auf den f\u00fcr unvermeidlich gehaltenen Endkampf gegen den Kapitalismus vorzubereiten suchte, wollte er diesen Kampf so lange wie m\u00f6glich hinausschieben. Auch zwang der Hitler-Stalin-Pakt Japan, die Niederlage im japanisch-sowjetischen Grenzkonflikt einzugestehen und bannte damit aus sowjetischer Sicht die Gefahr eines Zweifrontenkrieges in Ostasien und Europa. Historiker, welche die sowjetische Au\u00dfenpolitik der \u201ekollektiven Sicherheit\u201c ernstnehmen, wie Teddy J. Uldricks, verweisen dazu auf den enorme Aufwand, den sowjetische Politiker w\u00e4hrend der 1930er-Jahre zu deren Umsetzung getrieben h\u00e4tten. Uldricks sieht nur eine au\u00dfenpolitische Linie der Sowjetunion, n\u00e4mlich das Streben nach Machtbalance. 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Stalins au\u00dfenpolitische Entscheidungen seien vom \u201ek\u00fchlen und beherrschten, wenig wendigen Verstand sowie dem kaltbl\u00fctigen, defensiven Pragmatismus des Realpolitikers\u201c bestimmt gewesen. Sein staatsm\u00e4nnisches Interesse sei eine Beschwichtigungspolitik gewesen, um die Sowjetunion aus einem Krieg herauszuhalten. Gabriel Gorodetsky meint, Gro\u00dfbritannien habe die fundamentalen Sicherheitsbed\u00fcrfnisse der Sowjetunion nicht erf\u00fcllt. Der Realpolitiker Stalin sei deshalb gezwungen gewesen, den Ausgleich mit Hitler zu suchen, da er gewusst habe, wie sehr dieser zum Krieg entschlossen ist. Stalin habe die Gelegenheiten, die sich ihm boten, ausgenutzt, aber nicht prim\u00e4r Expansionsideen angehangen oder sich an leninistischer Ideologie orientiert. Zara Steiner sieht keine abschlie\u00dfenden Antworten auf die Frage, ob Stalin eine Allianz gegen Hitler oder mit Hitler bevorzugte. Jedenfalls habe er Gro\u00dfbritannien und Polen misstraut. 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Die Beantwortung dieser Fragen st\u00f6\u00dft auf das Quellenproblem, dass Stalin sich so wenig wie m\u00f6glich \u00f6ffentlich zu au\u00dfenpolitischen Fragen \u00e4u\u00dferte. In der offiziellen sowjetischen Lesart habe sich allein die Sowjetunion mit ihrem Prinzip der kollektiven Sicherheit darum bem\u00fcht, Europa vor dem Faschismus zu sch\u00fctzen. Die westlichen Demokratien h\u00e4tten diese Politik aber schon durch das M\u00fcnchner Abkommen scheitern lassen.\nZur Frage, warum und wann Stalin sich zu einem B\u00fcndnis mit Hitler entschloss, existieren seit den 1950er-Jahren im Wesentlichen zwei Meinungen. Auf der einen Seite wird die Verst\u00e4ndigung mit Deutschland als eigentliches Ziel der sowjetischen Au\u00dfenpolitik der 1930er-Jahre gesehen. Demnach h\u00e4tten beide Diktaturen \u00e4hnliche Ziele verfolgt, n\u00e4mlich maximalen territorialen Gewinn und Herrschaft \u00fcber ihre Nachbarn und die Welt. Fortdauernden au\u00dfenpolitischen Zielen und Aspekten wird in dieser Interpretation betr\u00e4chtliche Autonomie gegen\u00fcber innenpolitischen Erw\u00e4gungen zugewiesen. Unter totalitarismustheoretischen Pr\u00e4missen, die eine Wahlverwandtschaft beider Diktaturen konstatieren, wird die Verst\u00e4ndigung auf die Zeit um das Jahr 1933 datiert. Wird die Lehre der Weltrevolution als Antrieb der sowjetischen Au\u00dfenpolitik betont, erscheint die besondere Beziehung zwischen der Sowjetunion und dem nationalsozialistischen Deutschland als Erbe des internationalen Sozialismus. Die Kontakte zwischen beiden Diktaturen erreichten demnach im Nichtangriffspakt ihre eigentliche Bestimmung.\nGerhard L. Weinberg argumentiert, dass Stalin stets eine Allianz mit Hitler bevorzugte. Hermann Graml glaubt, dass Stalin die zur\u00fcckhaltenden Deutschen aus der Reserve locken wollte und zugleich gegen\u00fcber den Westm\u00e4chten aus taktischen Gr\u00fcnden Forderungen erhob, von denen er wusste, dass sie diese nicht annehmen k\u00f6nnten. Stalin habe gehofft, einen Krieg zwischen Deutschland und den Westm\u00e4chten f\u00fcr imperialistische Vorst\u00f6\u00dfe auszunutzen. Die Verhandlungen mit den Westm\u00e4chten habe er gerade mit der Ernsthaftigkeit betrieben, die es brauchte, um Hitler anzulocken und dazu zu bringen, auf die sowjetischen Avancen einzugehen. Seit Mitte April h\u00e4tten die Gespr\u00e4che aber keine ernsthafte Bedeutung mehr gehabt.\nAuch Sergej Slutsch meint, dass Stalin ein B\u00fcndnis mit Hitler seit langem grunds\u00e4tzlich bevorzugte. F\u00fcr ihn stellt die Au\u00dfenpolitik der \u201ekollektiven Sicherheit\u201c nur \u201eeine bequeme Camouflage f\u00fcr die Generallinie der Stalinschen Strategie\u201c dar, im Sinne der marxistisch-leninistischen Lehre \u201edie Welt zu spalten und Staaten gegeneinander aufzuhetzen\u201c. Ein m\u00f6gliches Abkommen mit den Westm\u00e4chten habe Stalin als Druckmittel gegen Deutschland genutzt, ohne durch die Gespr\u00e4che mit den Westm\u00e4chten in einen Krieg \u201ehineinschlittern\u201c zu wollen. Er habe die Schw\u00e4che und Inkonsequenz der Westm\u00e4chte ausnutzen und vom ersten Tag an die Gespr\u00e4che der Milit\u00e4rmissionen in eine Sackgasse f\u00fchren wollen.\nVerfechter der Pr\u00e4ventivkriegsthese sehen in der Politik Stalins ein Vabanquespiel, um den Krieg auszul\u00f6sen. Viktor Suworow etwa meint, es sei Stalins Absicht gewesen, Hitler durch den Pakt in einen Krieg mit den Westm\u00e4chten zu treiben, um die ausgebluteten Staaten anschlie\u00dfend dem kommunistischen Machtbereich einzuverleiben. Solche Interpretationen werden dem Osteuropahistoriker Manfred Hildermeier zufolge von der Fachwissenschaft als nicht belegbar und spekulativ verworfen. In diese Richtung argumentieren beispielsweise Richard C. Raack und Robert C. Tucker. Ihrer Ansicht nach wollte Stalin einen Krieg so sehr wie Hitler, weil er einen Abnutzungskrieg zwischen den kapitalistischen Staaten erwartete, der zu Revolutionen f\u00fchren und das Eingreifen der Roten Armee erm\u00f6glichen w\u00fcrde.\nAuf der anderen Seite argumentieren Historiker, dass sich die sowjetische Au\u00dfenpolitik im Zuge des \u00dcbergangs zum \u201eAufbau des Sozialismus in einem Land\u201c neu orientierte. 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Das B\u00fcndnis mit Deutschland sei zwar ein Offensivpakt gewesen, habe aber die M\u00f6glichkeit er\u00f6ffnet, sich aus dem Kampf zwischen den \u201ekapitalistischen M\u00e4chten\u201c so lange wie m\u00f6glich herauszuhalten. So habe Stalin Polen dem deutschen Angriff ausgeliefert und selbst freie Hand f\u00fcr die Unterwerfung der baltischen Staaten, Bessarabiens und Finnlands bekommen, also f\u00fcr die Wiederherstellung der Grenzen des zarischen Imperiums und im Falle der Nordbukowina dar\u00fcber hinaus. Dass er selbst bald die Unterst\u00fctzung starker Verb\u00fcndeter gegen die nationalsozialistische Aggression brauchen werde, habe Stalin ausgeschlossen. Dabei bleibt offen, ob dies als R\u00fcckwendung zur imperialen Gro\u00dfmachtpolitik des 19. Jahrhunderts zu verstehen ist oder als ungehemmter Ausfluss schon immer avisierter ideologischer Ziele.\nPietrow-Ennker begreift stalinistische Au\u00dfenpolitik als klassische Gro\u00dfmachtpolitik und die deutsch-sowjetische Zusammenarbeit ab September 1939 als ergriffene Chance zur Verschiebung der Grenzen und zum Export des Sowjetsystems. F\u00fcr Gerhard Wettig hatte Stalin bis August 1939 keine andere M\u00f6glichkeit, als mit den Westm\u00e4chten zu verhandeln, hoffte aber, ein Angebot Hitlers herbeizuf\u00fchren, von dem er sich mehr Entgegenkommen bei seinen Expansionspl\u00e4nen versprach. Stefan Creuzberger sieht bei Stalin expansive macht- statt defensive sicherheitspolitische Motive am Werk. Die Verst\u00e4ndigungsbereitschaft mit den Westm\u00e4chten stehe in einem zweifelhaften Licht, weil Molotow parallel am 11. August die Gespr\u00e4che mit Deutschland billigte. Noch vor der entscheidenden Phase der Verhandlungen mit den Westm\u00e4chten habe man in Moskau entschieden, auf die deutsche Karte zu setzen.\nInterpreten beider Richtungen stimmen \u00fcberein, dass die Stalinsche Au\u00dfenpolitik von einer feindlichen Umzingelung der Sowjetunion durch kapitalistische Staaten ausging. Dementsprechend legte Stalin obersten Wert darauf, sich aus den vermeintlich unausweichlichen kriegerischen Auseinandersetzungen im kapitalistischen Lager herauszuhalten. Bis zum \u00dcberfall auf die Sowjetunion orientierte sich Stalin an seiner schon 1925 ge\u00e4u\u00dferten Maxime, als Letzter in den Ring treten zu wollen. Nach \u00fcberwiegender Forschungsmeinung wollte er bei allem \u00e4u\u00dferem Machthunger und Expansionsgel\u00fcsten keinesfalls einen Krieg beginnen. 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Die Annahme, dass alle imperialistischen M\u00e4chte der Sowjetunion feindlich gesinnt seien, habe das Streben nach einer Allianz mit den Westm\u00e4chten wie mit Hitler gleicherma\u00dfen motiviert. Geoffrey Roberts kritisiert, dass die sowjetische Au\u00dfenpolitik lange auf der Grundlage deutscher Quellen geschrieben worden sei. Aus sowjetischer Sicht habe Deutschland um die Sowjetunion geworben und die Sowjetunion erst ab Ende Juli 1939 darauf reagiert. Historisch begr\u00fcndetes Misstrauen der Sowjets gegen\u00fcber Westm\u00e4chten sei vor allem durch die britische Verhandlungsf\u00fchrung best\u00e4rkt worden. Man habe den Sowjets nicht die Sicherheitsgarantien gegeben, die diese nicht ohne Berechtigung forderten. Roberts wundert sich, dass die sowjetischen Verhandlungen mit den Westm\u00e4chten \u00fcberhaupt so weit gediehen. 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Ihrer Ansicht nach wollte Stalin einen Krieg so sehr wie Hitler, weil er einen Abnutzungskrieg zwischen den kapitalistischen Staaten erwartete, der zu Revolutionen f\u00fchren und das Eingreifen der Roten Armee erm\u00f6glichen w\u00fcrde. Auf der anderen Seite argumentieren Historiker, dass sich die sowjetische Au\u00dfenpolitik im Zuge des \u00dcbergangs zum \u201eAufbau des Sozialismus in einem Land\u201c neu orientierte. Die Absicherung der Sowjetunion durch bilaterale Nichtangriffsvereinbarungen habe zunehmend Priorit\u00e4t bekommen. Diese Interpretation geht von einem engen Zusammenhang zwischen innerer und \u00e4u\u00dferer Entwicklung aus und setzt betr\u00e4chtlichen sowjetischen Pragmatismus voraus. Statt die Tradition eines ideologisch begr\u00fcndeten Expansionismus fortzuf\u00fchren oder von einer Wesens\u00e4hnlichkeit der Systeme geleitet zu sein, sei Stalins Au\u00dfenpolitik rational und zweckorientiert gewesen, um die Unversehrtheit der Sowjetunion zu sichern. Nach der Br\u00fcskierung durch den deutsch-polnischen Nichtangriffspakt 1934 habe die Sowjetunion eine Politik der multilateralen Absicherung verfolgt und das Bem\u00fchen um eine Verst\u00e4ndigung mit den Westm\u00e4chten erst 1939 aufgegeben. Das B\u00fcndnis mit Deutschland sei zwar ein Offensivpakt gewesen, habe aber die M\u00f6glichkeit er\u00f6ffnet, sich aus dem Kampf zwischen den \u201ekapitalistischen M\u00e4chten\u201c so lange wie m\u00f6glich herauszuhalten. So habe Stalin Polen dem deutschen Angriff ausgeliefert und selbst freie Hand f\u00fcr die Unterwerfung der baltischen Staaten, Bessarabiens und Finnlands bekommen, also f\u00fcr die Wiederherstellung der Grenzen des zarischen Imperiums und im Falle der Nordbukowina dar\u00fcber hinaus. Dass er selbst bald die Unterst\u00fctzung starker Verb\u00fcndeter gegen die nationalsozialistische Aggression brauchen werde, habe Stalin ausgeschlossen. Dabei bleibt offen, ob dies als R\u00fcckwendung zur imperialen Gro\u00dfmachtpolitik des 19. Jahrhunderts zu verstehen ist oder als ungehemmter Ausfluss schon immer avisierter ideologischer Ziele. Pietrow-Ennker begreift stalinistische Au\u00dfenpolitik als klassische Gro\u00dfmachtpolitik und die deutsch-sowjetische Zusammenarbeit ab September 1939 als ergriffene Chance zur Verschiebung der Grenzen und zum Export des Sowjetsystems. F\u00fcr Gerhard Wettig hatte Stalin bis August 1939 keine andere M\u00f6glichkeit, als mit den Westm\u00e4chten zu verhandeln, hoffte aber, ein Angebot Hitlers herbeizuf\u00fchren, von dem er sich mehr Entgegenkommen bei seinen Expansionspl\u00e4nen versprach. Stefan Creuzberger sieht bei Stalin expansive macht- statt defensive sicherheitspolitische Motive am Werk. Die Verst\u00e4ndigungsbereitschaft mit den Westm\u00e4chten stehe in einem zweifelhaften Licht, weil Molotow parallel am 11. August die Gespr\u00e4che mit Deutschland billigte. Noch vor der entscheidenden Phase der Verhandlungen mit den Westm\u00e4chten habe man in Moskau entschieden, auf die deutsche Karte zu setzen. Interpreten beider Richtungen stimmen \u00fcberein, dass die Stalinsche Au\u00dfenpolitik von einer feindlichen Umzingelung der Sowjetunion durch kapitalistische Staaten ausging. Dementsprechend legte Stalin obersten Wert darauf, sich aus den vermeintlich unausweichlichen kriegerischen Auseinandersetzungen im kapitalistischen Lager herauszuhalten. Bis zum \u00dcberfall auf die Sowjetunion orientierte sich Stalin an seiner schon 1925 ge\u00e4u\u00dferten Maxime, als Letzter in den Ring treten zu wollen. Nach \u00fcberwiegender Forschungsmeinung wollte er bei allem \u00e4u\u00dferem Machthunger und Expansionsgel\u00fcsten keinesfalls einen Krieg beginnen. Auch wenn er durch die forcierte Industrialisierung versuchte, sein Land auf den f\u00fcr unvermeidlich gehaltenen Endkampf gegen den Kapitalismus vorzubereiten suchte, wollte er diesen Kampf so lange wie m\u00f6glich hinausschieben. Auch zwang der Hitler-Stalin-Pakt Japan, die Niederlage im japanisch-sowjetischen Grenzkonflikt einzugestehen und bannte damit aus sowjetischer Sicht die Gefahr eines Zweifrontenkrieges in Ostasien und Europa. Historiker, welche die sowjetische Au\u00dfenpolitik der \u201ekollektiven Sicherheit\u201c ernstnehmen, wie Teddy J. Uldricks, verweisen dazu auf den enorme Aufwand, den sowjetische Politiker w\u00e4hrend der 1930er-Jahre zu deren Umsetzung getrieben h\u00e4tten. Uldricks sieht nur eine au\u00dfenpolitische Linie der Sowjetunion, n\u00e4mlich das Streben nach Machtbalance. Die Annahme, dass alle imperialistischen M\u00e4chte der Sowjetunion feindlich gesinnt seien, habe das Streben nach einer Allianz mit den Westm\u00e4chten wie mit Hitler gleicherma\u00dfen motiviert. Geoffrey Roberts kritisiert, dass die sowjetische Au\u00dfenpolitik lange auf der Grundlage deutscher Quellen geschrieben worden sei. Aus sowjetischer Sicht habe Deutschland um die Sowjetunion geworben und die Sowjetunion erst ab Ende Juli 1939 darauf reagiert. Historisch begr\u00fcndetes Misstrauen der Sowjets gegen\u00fcber Westm\u00e4chten sei vor allem durch die britische Verhandlungsf\u00fchrung best\u00e4rkt worden. Man habe den Sowjets nicht die Sicherheitsgarantien gegeben, die diese nicht ohne Berechtigung forderten. Roberts wundert sich, dass die sowjetischen Verhandlungen mit den Westm\u00e4chten \u00fcberhaupt so weit gediehen. Auch f\u00fcr Michael Jabara Carley waren weder Franzosen noch Briten bereit, die notwendigen Zugest\u00e4ndnisse zu machen, d. h. ein klares, wasserdichtes milit\u00e4risches B\u00fcndnis mit der Sowjetunion zu schlie\u00dfen. Stalin sei ein Zyniker gewesen, der niemandem vertraut und sich Zeit habe erkaufen wollen, aber er sei kein Ideologe gewesen. Carley identifiziert dagegen als wichtigstes Element der anglo-franz\u00f6sischen Politik den Antibolschewismus, Man habe in London und Paris das Prestige gef\u00fcrchtet, das die Sowjetunion durch eine Dreierallianz gewonnen h\u00e4tte. F\u00fcr Ingeborg Fleischhauer hatten sich die au\u00dfenpolitischen Optionen der Sowjetunion auf ein Arrangement mit Deutschland verengt, nachdem Polen einen Beistandspakt abgelehnt hatte und die Westm\u00e4chte die Berechtigung des sowjetischen strategischen Konzepts nicht anerkannt hatten. Stalins au\u00dfenpolitische Entscheidungen seien vom \u201ek\u00fchlen und beherrschten, wenig wendigen Verstand sowie dem kaltbl\u00fctigen, defensiven Pragmatismus des Realpolitikers\u201c bestimmt gewesen. Sein staatsm\u00e4nnisches Interesse sei eine Beschwichtigungspolitik gewesen, um die Sowjetunion aus einem Krieg herauszuhalten. Gabriel Gorodetsky meint, Gro\u00dfbritannien habe die fundamentalen Sicherheitsbed\u00fcrfnisse der Sowjetunion nicht erf\u00fcllt. Der Realpolitiker Stalin sei deshalb gezwungen gewesen, den Ausgleich mit Hitler zu suchen, da er gewusst habe, wie sehr dieser zum Krieg entschlossen ist. Stalin habe die Gelegenheiten, die sich ihm boten, ausgenutzt, aber nicht prim\u00e4r Expansionsideen angehangen oder sich an leninistischer Ideologie orientiert. Zara Steiner sieht keine abschlie\u00dfenden Antworten auf die Frage, ob Stalin eine Allianz gegen Hitler oder mit Hitler bevorzugte. Jedenfalls habe er Gro\u00dfbritannien und Polen misstraut. Auf der britischen Seite sieht sie nur die Bereitschaft, \u00fcber die milit\u00e4rische Abschreckung Deutschlands zu reden, nicht aber \u00fcber milit\u00e4rische Kooperation mit der Sowjetunion. Dadurch h\u00e4tten die Westm\u00e4chte Stalin nicht den Eindruck vermitteln k\u00f6nnen, dass sie zum Krieg bereit seien, sollte Deutschland angreifen. Trotz Warnungen, dass die Sowjets mit den Deutschen verhandelten, habe man angenommen, die Sowjetunion w\u00fcrde eher die Isolation w\u00e4hlen als ein B\u00fcndnis mit Deutschland. F\u00fcr Jonathan Haslam spiegelten sich die Politik Chamberlains und Stalins: Wenn Stalin glaubte, Chamberlain wolle die Deutschen nach Osten lenken, sei es f\u00fcr ihn gerechtfertigt gewesen, sie seinerseits nach Westen zu lenken. Stalin habe sich deshalb nicht nur passiv verhalten. Das belege aber noch nicht, dass er Krieg wollte, sondern m\u00f6glicherweise ein grunds\u00e4tzliches Misstrauen. Er habe alles der pers\u00f6nlichen Macht untergeordnet. Daf\u00fcr sei es aber essenziell, auch Widerspr\u00fcche hinzunehmen.", "paragraph_answer": "Deutsch-sowjetischer_Nichtangriffspakt === Bewertung der sowjetischen Au\u00dfenpolitik === Bei der Bewertung der Verhandlungen im Vorfeld des deutsch-sowjetischen Nichtangriffspakt sind Historiker geteilter Meinung. Wie ernsthaft verhandelte Stalin mit den Westm\u00e4chten? Haben die Briten ein B\u00fcndnis effektiv verhindert oder hielt Stalin eine \u00dcbereinkunft f\u00fcr unm\u00f6glich? Wollte Stalin von Anfang an eher ein B\u00fcndnis mit Deutschland? Die Beantwortung dieser Fragen st\u00f6\u00dft auf das Quellenproblem, dass Stalin sich so wenig wie m\u00f6glich \u00f6ffentlich zu au\u00dfenpolitischen Fragen \u00e4u\u00dferte. In der offiziellen sowjetischen Lesart habe sich allein die Sowjetunion mit ihrem Prinzip der kollektiven Sicherheit darum bem\u00fcht, Europa vor dem Faschismus zu sch\u00fctzen. Die westlichen Demokratien h\u00e4tten diese Politik aber schon durch das M\u00fcnchner Abkommen scheitern lassen. Zur Frage, warum und wann Stalin sich zu einem B\u00fcndnis mit Hitler entschloss, existieren seit den 1950er-Jahren im Wesentlichen zwei Meinungen. Auf der einen Seite wird die Verst\u00e4ndigung mit Deutschland als eigentliches Ziel der sowjetischen Au\u00dfenpolitik der 1930er-Jahre gesehen. Demnach h\u00e4tten beide Diktaturen \u00e4hnliche Ziele verfolgt, n\u00e4mlich maximalen territorialen Gewinn und Herrschaft \u00fcber ihre Nachbarn und die Welt. Fortdauernden au\u00dfenpolitischen Zielen und Aspekten wird in dieser Interpretation betr\u00e4chtliche Autonomie gegen\u00fcber innenpolitischen Erw\u00e4gungen zugewiesen. Unter totalitarismustheoretischen Pr\u00e4missen, die eine Wahlverwandtschaft beider Diktaturen konstatieren, wird die Verst\u00e4ndigung auf die Zeit um das Jahr 1933 datiert. Wird die Lehre der Weltrevolution als Antrieb der sowjetischen Au\u00dfenpolitik betont, erscheint die besondere Beziehung zwischen der Sowjetunion und dem nationalsozialistischen Deutschland als Erbe des internationalen Sozialismus. Die Kontakte zwischen beiden Diktaturen erreichten demnach im Nichtangriffspakt ihre eigentliche Bestimmung. Gerhard L. Weinberg argumentiert, dass Stalin stets eine Allianz mit Hitler bevorzugte. Hermann Graml glaubt, dass Stalin die zur\u00fcckhaltenden Deutschen aus der Reserve locken wollte und zugleich gegen\u00fcber den Westm\u00e4chten aus taktischen Gr\u00fcnden Forderungen erhob, von denen er wusste, dass sie diese nicht annehmen k\u00f6nnten. Stalin habe gehofft, einen Krieg zwischen Deutschland und den Westm\u00e4chten f\u00fcr imperialistische Vorst\u00f6\u00dfe auszunutzen. Die Verhandlungen mit den Westm\u00e4chten habe er gerade mit der Ernsthaftigkeit betrieben, die es brauchte, um Hitler anzulocken und dazu zu bringen, auf die sowjetischen Avancen einzugehen. Seit Mitte April h\u00e4tten die Gespr\u00e4che aber keine ernsthafte Bedeutung mehr gehabt. Auch Sergej Slutsch meint, dass Stalin ein B\u00fcndnis mit Hitler seit langem grunds\u00e4tzlich bevorzugte. F\u00fcr ihn stellt die Au\u00dfenpolitik der \u201ekollektiven Sicherheit\u201c nur \u201eeine bequeme Camouflage f\u00fcr die Generallinie der Stalinschen Strategie\u201c dar, im Sinne der marxistisch-leninistischen Lehre \u201edie Welt zu spalten und Staaten gegeneinander aufzuhetzen\u201c. Ein m\u00f6gliches Abkommen mit den Westm\u00e4chten habe Stalin als Druckmittel gegen Deutschland genutzt, ohne durch die Gespr\u00e4che mit den Westm\u00e4chten in einen Krieg \u201ehineinschlittern\u201c zu wollen. Er habe die Schw\u00e4che und Inkonsequenz der Westm\u00e4chte ausnutzen und vom ersten Tag an die Gespr\u00e4che der Milit\u00e4rmissionen in eine Sackgasse f\u00fchren wollen. Verfechter der Pr\u00e4ventivkriegsthese sehen in der Politik Stalins ein Vabanquespiel, um den Krieg auszul\u00f6sen. Viktor Suworow etwa meint, es sei Stalins Absicht gewesen, Hitler durch den Pakt in einen Krieg mit den Westm\u00e4chten zu treiben, um die ausgebluteten Staaten anschlie\u00dfend dem kommunistischen Machtbereich einzuverleiben. Solche Interpretationen werden dem Osteuropahistoriker Manfred Hildermeier zufolge von der Fachwissenschaft als nicht belegbar und spekulativ verworfen. In diese Richtung argumentieren beispielsweise Richard C. Raack und Robert C. Tucker. Ihrer Ansicht nach wollte Stalin einen Krieg so sehr wie Hitler, weil er einen Abnutzungskrieg zwischen den kapitalistischen Staaten erwartete, der zu Revolutionen f\u00fchren und das Eingreifen der Roten Armee erm\u00f6glichen w\u00fcrde. Auf der anderen Seite argumentieren Historiker, dass sich die sowjetische Au\u00dfenpolitik im Zuge des \u00dcbergangs zum \u201eAufbau des Sozialismus in einem Land\u201c neu orientierte. Die Absicherung der Sowjetunion durch bilaterale Nichtangriffsvereinbarungen habe zunehmend Priorit\u00e4t bekommen. Diese Interpretation geht von einem engen Zusammenhang zwischen innerer und \u00e4u\u00dferer Entwicklung aus und setzt betr\u00e4chtlichen sowjetischen Pragmatismus voraus. Statt die Tradition eines ideologisch begr\u00fcndeten Expansionismus fortzuf\u00fchren oder von einer Wesens\u00e4hnlichkeit der Systeme geleitet zu sein, sei Stalins Au\u00dfenpolitik rational und zweckorientiert gewesen, um die Unversehrtheit der Sowjetunion zu sichern. Nach der Br\u00fcskierung durch den deutsch-polnischen Nichtangriffspakt 1934 habe die Sowjetunion eine Politik der multilateralen Absicherung verfolgt und das Bem\u00fchen um eine Verst\u00e4ndigung mit den Westm\u00e4chten erst 1939 aufgegeben. Das B\u00fcndnis mit Deutschland sei zwar ein Offensivpakt gewesen, habe aber die M\u00f6glichkeit er\u00f6ffnet, sich aus dem Kampf zwischen den \u201ekapitalistischen M\u00e4chten\u201c so lange wie m\u00f6glich herauszuhalten. So habe Stalin Polen dem deutschen Angriff ausgeliefert und selbst freie Hand f\u00fcr die Unterwerfung der baltischen Staaten, Bessarabiens und Finnlands bekommen, also f\u00fcr die Wiederherstellung der Grenzen des zarischen Imperiums und im Falle der Nordbukowina dar\u00fcber hinaus. Dass er selbst bald die Unterst\u00fctzung starker Verb\u00fcndeter gegen die nationalsozialistische Aggression brauchen werde, habe Stalin ausgeschlossen. Dabei bleibt offen, ob dies als R\u00fcckwendung zur imperialen Gro\u00dfmachtpolitik des 19. Jahrhunderts zu verstehen ist oder als ungehemmter Ausfluss schon immer avisierter ideologischer Ziele. Pietrow-Ennker begreift stalinistische Au\u00dfenpolitik als klassische Gro\u00dfmachtpolitik und die deutsch-sowjetische Zusammenarbeit ab September 1939 als ergriffene Chance zur Verschiebung der Grenzen und zum Export des Sowjetsystems. F\u00fcr Gerhard Wettig hatte Stalin bis August 1939 keine andere M\u00f6glichkeit, als mit den Westm\u00e4chten zu verhandeln, hoffte aber, ein Angebot Hitlers herbeizuf\u00fchren, von dem er sich mehr Entgegenkommen bei seinen Expansionspl\u00e4nen versprach. Stefan Creuzberger sieht bei Stalin expansive macht- statt defensive sicherheitspolitische Motive am Werk. Die Verst\u00e4ndigungsbereitschaft mit den Westm\u00e4chten stehe in einem zweifelhaften Licht, weil Molotow parallel am 11. August die Gespr\u00e4che mit Deutschland billigte. Noch vor der entscheidenden Phase der Verhandlungen mit den Westm\u00e4chten habe man in Moskau entschieden, auf die deutsche Karte zu setzen. Interpreten beider Richtungen stimmen \u00fcberein, dass die Stalinsche Au\u00dfenpolitik von einer feindlichen Umzingelung der Sowjetunion durch kapitalistische Staaten ausging. Dementsprechend legte Stalin obersten Wert darauf, sich aus den vermeintlich unausweichlichen kriegerischen Auseinandersetzungen im kapitalistischen Lager herauszuhalten. Bis zum \u00dcberfall auf die Sowjetunion orientierte sich Stalin an seiner schon 1925 ge\u00e4u\u00dferten Maxime, als Letzter in den Ring treten zu wollen. Nach \u00fcberwiegender Forschungsmeinung wollte er bei allem \u00e4u\u00dferem Machthunger und Expansionsgel\u00fcsten keinesfalls einen Krieg beginnen. Auch wenn er durch die forcierte Industrialisierung versuchte, sein Land auf den f\u00fcr unvermeidlich gehaltenen Endkampf gegen den Kapitalismus vorzubereiten suchte, wollte er diesen Kampf so lange wie m\u00f6glich hinausschieben. Auch zwang der Hitler-Stalin-Pakt Japan, die Niederlage im japanisch-sowjetischen Grenzkonflikt einzugestehen und bannte damit aus sowjetischer Sicht die Gefahr eines Zweifrontenkrieges in Ostasien und Europa. Historiker, welche die sowjetische Au\u00dfenpolitik der \u201ekollektiven Sicherheit\u201c ernstnehmen, wie Teddy J. Uldricks, verweisen dazu auf den enorme Aufwand, den sowjetische Politiker w\u00e4hrend der 1930er-Jahre zu deren Umsetzung getrieben h\u00e4tten. Uldricks sieht nur eine au\u00dfenpolitische Linie der Sowjetunion, n\u00e4mlich das Streben nach Machtbalance. Die Annahme, dass alle imperialistischen M\u00e4chte der Sowjetunion feindlich gesinnt seien, habe das Streben nach einer Allianz mit den Westm\u00e4chten wie mit Hitler gleicherma\u00dfen motiviert. Geoffrey Roberts kritisiert, dass die sowjetische Au\u00dfenpolitik lange auf der Grundlage deutscher Quellen geschrieben worden sei. Aus sowjetischer Sicht habe Deutschland um die Sowjetunion geworben und die Sowjetunion erst ab Ende Juli 1939 darauf reagiert. Historisch begr\u00fcndetes Misstrauen der Sowjets gegen\u00fcber Westm\u00e4chten sei vor allem durch die britische Verhandlungsf\u00fchrung best\u00e4rkt worden. Man habe den Sowjets nicht die Sicherheitsgarantien gegeben, die diese nicht ohne Berechtigung forderten. Roberts wundert sich, dass die sowjetischen Verhandlungen mit den Westm\u00e4chten \u00fcberhaupt so weit gediehen. Auch f\u00fcr Michael Jabara Carley waren weder Franzosen noch Briten bereit, die notwendigen Zugest\u00e4ndnisse zu machen, d. h. ein klares, wasserdichtes milit\u00e4risches B\u00fcndnis mit der Sowjetunion zu schlie\u00dfen. Stalin sei ein Zyniker gewesen, der niemandem vertraut und sich Zeit habe erkaufen wollen, aber er sei kein Ideologe gewesen. Carley identifiziert dagegen als wichtigstes Element der anglo-franz\u00f6sischen Politik den Antibolschewismus, Man habe in London und Paris das Prestige gef\u00fcrchtet, das die Sowjetunion durch eine Dreierallianz gewonnen h\u00e4tte. F\u00fcr Ingeborg Fleischhauer hatten sich die au\u00dfenpolitischen Optionen der Sowjetunion auf ein Arrangement mit Deutschland verengt, nachdem Polen einen Beistandspakt abgelehnt hatte und die Westm\u00e4chte die Berechtigung des sowjetischen strategischen Konzepts nicht anerkannt hatten. Stalins au\u00dfenpolitische Entscheidungen seien vom \u201ek\u00fchlen und beherrschten, wenig wendigen Verstand sowie dem kaltbl\u00fctigen, defensiven Pragmatismus des Realpolitikers\u201c bestimmt gewesen. Sein staatsm\u00e4nnisches Interesse sei eine Beschwichtigungspolitik gewesen, um die Sowjetunion aus einem Krieg herauszuhalten. Gabriel Gorodetsky meint, Gro\u00dfbritannien habe die fundamentalen Sicherheitsbed\u00fcrfnisse der Sowjetunion nicht erf\u00fcllt. Der Realpolitiker Stalin sei deshalb gezwungen gewesen, den Ausgleich mit Hitler zu suchen, da er gewusst habe, wie sehr dieser zum Krieg entschlossen ist. Stalin habe die Gelegenheiten, die sich ihm boten, ausgenutzt, aber nicht prim\u00e4r Expansionsideen angehangen oder sich an leninistischer Ideologie orientiert. Zara Steiner sieht keine abschlie\u00dfenden Antworten auf die Frage, ob Stalin eine Allianz gegen Hitler oder mit Hitler bevorzugte. Jedenfalls habe er Gro\u00dfbritannien und Polen misstraut. Auf der britischen Seite sieht sie nur die Bereitschaft, \u00fcber die milit\u00e4rische Abschreckung Deutschlands zu reden, nicht aber \u00fcber milit\u00e4rische Kooperation mit der Sowjetunion. Dadurch h\u00e4tten die Westm\u00e4chte Stalin nicht den Eindruck vermitteln k\u00f6nnen, dass sie zum Krieg bereit seien, sollte Deutschland angreifen. Trotz Warnungen, dass die Sowjets mit den Deutschen verhandelten, habe man angenommen, die Sowjetunion w\u00fcrde eher die Isolation w\u00e4hlen als ein B\u00fcndnis mit Deutschland. F\u00fcr Jonathan Haslam spiegelten sich die Politik Chamberlains und Stalins: Wenn Stalin glaubte, Chamberlain wolle die Deutschen nach Osten lenken, sei es f\u00fcr ihn gerechtfertigt gewesen, sie seinerseits nach Westen zu lenken. Stalin habe sich deshalb nicht nur passiv verhalten. Das belege aber noch nicht, dass er Krieg wollte, sondern m\u00f6glicherweise ein grunds\u00e4tzliches Misstrauen. Er habe alles der pers\u00f6nlichen Macht untergeordnet. Daf\u00fcr sei es aber essenziell, auch Widerspr\u00fcche hinzunehmen.", "sentence_answer": "Zur Frage, warum und wann Stalin sich zu einem B\u00fcndnis mit Hitler entschloss, existieren seit den 1950er-Jahren im Wesentlichen zwei Meinungen.", "paragraph_id": 41685} {"question": "Was war laut Hermann Graml Stalins Ziel w\u00e4hrend eines Krieges zwischen Deutschland und den Westm\u00e4chten?", "paragraph": "Deutsch-sowjetischer_Nichtangriffspakt\n\n=== Bewertung der sowjetischen Au\u00dfenpolitik ===\nBei der Bewertung der Verhandlungen im Vorfeld des deutsch-sowjetischen Nichtangriffspakt sind Historiker geteilter Meinung. Wie ernsthaft verhandelte Stalin mit den Westm\u00e4chten? Haben die Briten ein B\u00fcndnis effektiv verhindert oder hielt Stalin eine \u00dcbereinkunft f\u00fcr unm\u00f6glich? Wollte Stalin von Anfang an eher ein B\u00fcndnis mit Deutschland? Die Beantwortung dieser Fragen st\u00f6\u00dft auf das Quellenproblem, dass Stalin sich so wenig wie m\u00f6glich \u00f6ffentlich zu au\u00dfenpolitischen Fragen \u00e4u\u00dferte. In der offiziellen sowjetischen Lesart habe sich allein die Sowjetunion mit ihrem Prinzip der kollektiven Sicherheit darum bem\u00fcht, Europa vor dem Faschismus zu sch\u00fctzen. Die westlichen Demokratien h\u00e4tten diese Politik aber schon durch das M\u00fcnchner Abkommen scheitern lassen.\nZur Frage, warum und wann Stalin sich zu einem B\u00fcndnis mit Hitler entschloss, existieren seit den 1950er-Jahren im Wesentlichen zwei Meinungen. Auf der einen Seite wird die Verst\u00e4ndigung mit Deutschland als eigentliches Ziel der sowjetischen Au\u00dfenpolitik der 1930er-Jahre gesehen. Demnach h\u00e4tten beide Diktaturen \u00e4hnliche Ziele verfolgt, n\u00e4mlich maximalen territorialen Gewinn und Herrschaft \u00fcber ihre Nachbarn und die Welt. 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Hermann Graml glaubt, dass Stalin die zur\u00fcckhaltenden Deutschen aus der Reserve locken wollte und zugleich gegen\u00fcber den Westm\u00e4chten aus taktischen Gr\u00fcnden Forderungen erhob, von denen er wusste, dass sie diese nicht annehmen k\u00f6nnten. Stalin habe gehofft, einen Krieg zwischen Deutschland und den Westm\u00e4chten f\u00fcr imperialistische Vorst\u00f6\u00dfe auszunutzen. Die Verhandlungen mit den Westm\u00e4chten habe er gerade mit der Ernsthaftigkeit betrieben, die es brauchte, um Hitler anzulocken und dazu zu bringen, auf die sowjetischen Avancen einzugehen. Seit Mitte April h\u00e4tten die Gespr\u00e4che aber keine ernsthafte Bedeutung mehr gehabt.\nAuch Sergej Slutsch meint, dass Stalin ein B\u00fcndnis mit Hitler seit langem grunds\u00e4tzlich bevorzugte. 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Viktor Suworow etwa meint, es sei Stalins Absicht gewesen, Hitler durch den Pakt in einen Krieg mit den Westm\u00e4chten zu treiben, um die ausgebluteten Staaten anschlie\u00dfend dem kommunistischen Machtbereich einzuverleiben. Solche Interpretationen werden dem Osteuropahistoriker Manfred Hildermeier zufolge von der Fachwissenschaft als nicht belegbar und spekulativ verworfen. In diese Richtung argumentieren beispielsweise Richard C. Raack und Robert C. Tucker. Ihrer Ansicht nach wollte Stalin einen Krieg so sehr wie Hitler, weil er einen Abnutzungskrieg zwischen den kapitalistischen Staaten erwartete, der zu Revolutionen f\u00fchren und das Eingreifen der Roten Armee erm\u00f6glichen w\u00fcrde.\nAuf der anderen Seite argumentieren Historiker, dass sich die sowjetische Au\u00dfenpolitik im Zuge des \u00dcbergangs zum \u201eAufbau des Sozialismus in einem Land\u201c neu orientierte. 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Das B\u00fcndnis mit Deutschland sei zwar ein Offensivpakt gewesen, habe aber die M\u00f6glichkeit er\u00f6ffnet, sich aus dem Kampf zwischen den \u201ekapitalistischen M\u00e4chten\u201c so lange wie m\u00f6glich herauszuhalten. So habe Stalin Polen dem deutschen Angriff ausgeliefert und selbst freie Hand f\u00fcr die Unterwerfung der baltischen Staaten, Bessarabiens und Finnlands bekommen, also f\u00fcr die Wiederherstellung der Grenzen des zarischen Imperiums und im Falle der Nordbukowina dar\u00fcber hinaus. Dass er selbst bald die Unterst\u00fctzung starker Verb\u00fcndeter gegen die nationalsozialistische Aggression brauchen werde, habe Stalin ausgeschlossen. Dabei bleibt offen, ob dies als R\u00fcckwendung zur imperialen Gro\u00dfmachtpolitik des 19. Jahrhunderts zu verstehen ist oder als ungehemmter Ausfluss schon immer avisierter ideologischer Ziele.\nPietrow-Ennker begreift stalinistische Au\u00dfenpolitik als klassische Gro\u00dfmachtpolitik und die deutsch-sowjetische Zusammenarbeit ab September 1939 als ergriffene Chance zur Verschiebung der Grenzen und zum Export des Sowjetsystems. F\u00fcr Gerhard Wettig hatte Stalin bis August 1939 keine andere M\u00f6glichkeit, als mit den Westm\u00e4chten zu verhandeln, hoffte aber, ein Angebot Hitlers herbeizuf\u00fchren, von dem er sich mehr Entgegenkommen bei seinen Expansionspl\u00e4nen versprach. Stefan Creuzberger sieht bei Stalin expansive macht- statt defensive sicherheitspolitische Motive am Werk. Die Verst\u00e4ndigungsbereitschaft mit den Westm\u00e4chten stehe in einem zweifelhaften Licht, weil Molotow parallel am 11. August die Gespr\u00e4che mit Deutschland billigte. Noch vor der entscheidenden Phase der Verhandlungen mit den Westm\u00e4chten habe man in Moskau entschieden, auf die deutsche Karte zu setzen.\nInterpreten beider Richtungen stimmen \u00fcberein, dass die Stalinsche Au\u00dfenpolitik von einer feindlichen Umzingelung der Sowjetunion durch kapitalistische Staaten ausging. Dementsprechend legte Stalin obersten Wert darauf, sich aus den vermeintlich unausweichlichen kriegerischen Auseinandersetzungen im kapitalistischen Lager herauszuhalten. Bis zum \u00dcberfall auf die Sowjetunion orientierte sich Stalin an seiner schon 1925 ge\u00e4u\u00dferten Maxime, als Letzter in den Ring treten zu wollen. Nach \u00fcberwiegender Forschungsmeinung wollte er bei allem \u00e4u\u00dferem Machthunger und Expansionsgel\u00fcsten keinesfalls einen Krieg beginnen. Auch wenn er durch die forcierte Industrialisierung versuchte, sein Land auf den f\u00fcr unvermeidlich gehaltenen Endkampf gegen den Kapitalismus vorzubereiten suchte, wollte er diesen Kampf so lange wie m\u00f6glich hinausschieben. Auch zwang der Hitler-Stalin-Pakt Japan, die Niederlage im japanisch-sowjetischen Grenzkonflikt einzugestehen und bannte damit aus sowjetischer Sicht die Gefahr eines Zweifrontenkrieges in Ostasien und Europa.\nHistoriker, welche die sowjetische Au\u00dfenpolitik der \u201ekollektiven Sicherheit\u201c ernstnehmen, wie Teddy J. Uldricks, verweisen dazu auf den enorme Aufwand, den sowjetische Politiker w\u00e4hrend der 1930er-Jahre zu deren Umsetzung getrieben h\u00e4tten. Uldricks sieht nur eine au\u00dfenpolitische Linie der Sowjetunion, n\u00e4mlich das Streben nach Machtbalance. Die Annahme, dass alle imperialistischen M\u00e4chte der Sowjetunion feindlich gesinnt seien, habe das Streben nach einer Allianz mit den Westm\u00e4chten wie mit Hitler gleicherma\u00dfen motiviert. Geoffrey Roberts kritisiert, dass die sowjetische Au\u00dfenpolitik lange auf der Grundlage deutscher Quellen geschrieben worden sei. Aus sowjetischer Sicht habe Deutschland um die Sowjetunion geworben und die Sowjetunion erst ab Ende Juli 1939 darauf reagiert. Historisch begr\u00fcndetes Misstrauen der Sowjets gegen\u00fcber Westm\u00e4chten sei vor allem durch die britische Verhandlungsf\u00fchrung best\u00e4rkt worden. Man habe den Sowjets nicht die Sicherheitsgarantien gegeben, die diese nicht ohne Berechtigung forderten. Roberts wundert sich, dass die sowjetischen Verhandlungen mit den Westm\u00e4chten \u00fcberhaupt so weit gediehen. Auch f\u00fcr Michael Jabara Carley waren weder Franzosen noch Briten bereit, die notwendigen Zugest\u00e4ndnisse zu machen, d.\u00a0h. ein klares, wasserdichtes milit\u00e4risches B\u00fcndnis mit der Sowjetunion zu schlie\u00dfen. Stalin sei ein Zyniker gewesen, der niemandem vertraut und sich Zeit habe erkaufen wollen, aber er sei kein Ideologe gewesen. Carley identifiziert dagegen als wichtigstes Element der anglo-franz\u00f6sischen Politik den Antibolschewismus, Man habe in London und Paris das Prestige gef\u00fcrchtet, das die Sowjetunion durch eine Dreierallianz gewonnen h\u00e4tte.\nF\u00fcr Ingeborg Fleischhauer hatten sich die au\u00dfenpolitischen Optionen der Sowjetunion auf ein Arrangement mit Deutschland verengt, nachdem Polen einen Beistandspakt abgelehnt hatte und die Westm\u00e4chte die Berechtigung des sowjetischen strategischen Konzepts nicht anerkannt hatten. Stalins au\u00dfenpolitische Entscheidungen seien vom \u201ek\u00fchlen und beherrschten, wenig wendigen Verstand sowie dem kaltbl\u00fctigen, defensiven Pragmatismus des Realpolitikers\u201c bestimmt gewesen. Sein staatsm\u00e4nnisches Interesse sei eine Beschwichtigungspolitik gewesen, um die Sowjetunion aus einem Krieg herauszuhalten. Gabriel Gorodetsky meint, Gro\u00dfbritannien habe die fundamentalen Sicherheitsbed\u00fcrfnisse der Sowjetunion nicht erf\u00fcllt. Der Realpolitiker Stalin sei deshalb gezwungen gewesen, den Ausgleich mit Hitler zu suchen, da er gewusst habe, wie sehr dieser zum Krieg entschlossen ist. Stalin habe die Gelegenheiten, die sich ihm boten, ausgenutzt, aber nicht prim\u00e4r Expansionsideen angehangen oder sich an leninistischer Ideologie orientiert.\nZara Steiner sieht keine abschlie\u00dfenden Antworten auf die Frage, ob Stalin eine Allianz gegen Hitler oder mit Hitler bevorzugte. Jedenfalls habe er Gro\u00dfbritannien und Polen misstraut. Auf der britischen Seite sieht sie nur die Bereitschaft, \u00fcber die milit\u00e4rische Abschreckung Deutschlands zu reden, nicht aber \u00fcber milit\u00e4rische Kooperation mit der Sowjetunion. Dadurch h\u00e4tten die Westm\u00e4chte Stalin nicht den Eindruck vermitteln k\u00f6nnen, dass sie zum Krieg bereit seien, sollte Deutschland angreifen. Trotz Warnungen, dass die Sowjets mit den Deutschen verhandelten, habe man angenommen, die Sowjetunion w\u00fcrde eher die Isolation w\u00e4hlen als ein B\u00fcndnis mit Deutschland. F\u00fcr Jonathan Haslam spiegelten sich die Politik Chamberlains und Stalins: Wenn Stalin glaubte, Chamberlain wolle die Deutschen nach Osten lenken, sei es f\u00fcr ihn gerechtfertigt gewesen, sie seinerseits nach Westen zu lenken. Stalin habe sich deshalb nicht nur passiv verhalten. Das belege aber noch nicht, dass er Krieg wollte, sondern m\u00f6glicherweise ein grunds\u00e4tzliches Misstrauen. Er habe alles der pers\u00f6nlichen Macht untergeordnet. Daf\u00fcr sei es aber essenziell, auch Widerspr\u00fcche hinzunehmen.", "answer": "imperialistische Vorst\u00f6\u00dfe", "sentence": "Stalin habe gehofft, einen Krieg zwischen Deutschland und den Westm\u00e4chten f\u00fcr imperialistische Vorst\u00f6\u00dfe auszunutzen.", "paragraph_sentence": "Deutsch-sowjetischer_Nichtangriffspakt === Bewertung der sowjetischen Au\u00dfenpolitik = == Bei der Bewertung der Verhandlungen im Vorfeld des deutsch-sowjetischen Nichtangriffspakt sind Historiker geteilter Meinung. Wie ernsthaft verhandelte Stalin mit den Westm\u00e4chten? Haben die Briten ein B\u00fcndnis effektiv verhindert oder hielt Stalin eine \u00dcbereinkunft f\u00fcr unm\u00f6glich? Wollte Stalin von Anfang an eher ein B\u00fcndnis mit Deutschland? Die Beantwortung dieser Fragen st\u00f6\u00dft auf das Quellenproblem, dass Stalin sich so wenig wie m\u00f6glich \u00f6ffentlich zu au\u00dfenpolitischen Fragen \u00e4u\u00dferte. In der offiziellen sowjetischen Lesart habe sich allein die Sowjetunion mit ihrem Prinzip der kollektiven Sicherheit darum bem\u00fcht, Europa vor dem Faschismus zu sch\u00fctzen. Die westlichen Demokratien h\u00e4tten diese Politik aber schon durch das M\u00fcnchner Abkommen scheitern lassen. Zur Frage, warum und wann Stalin sich zu einem B\u00fcndnis mit Hitler entschloss, existieren seit den 1950er-Jahren im Wesentlichen zwei Meinungen. Auf der einen Seite wird die Verst\u00e4ndigung mit Deutschland als eigentliches Ziel der sowjetischen Au\u00dfenpolitik der 1930er-Jahre gesehen. Demnach h\u00e4tten beide Diktaturen \u00e4hnliche Ziele verfolgt, n\u00e4mlich maximalen territorialen Gewinn und Herrschaft \u00fcber ihre Nachbarn und die Welt. Fortdauernden au\u00dfenpolitischen Zielen und Aspekten wird in dieser Interpretation betr\u00e4chtliche Autonomie gegen\u00fcber innenpolitischen Erw\u00e4gungen zugewiesen. Unter totalitarismustheoretischen Pr\u00e4missen, die eine Wahlverwandtschaft beider Diktaturen konstatieren, wird die Verst\u00e4ndigung auf die Zeit um das Jahr 1933 datiert. Wird die Lehre der Weltrevolution als Antrieb der sowjetischen Au\u00dfenpolitik betont, erscheint die besondere Beziehung zwischen der Sowjetunion und dem nationalsozialistischen Deutschland als Erbe des internationalen Sozialismus. Die Kontakte zwischen beiden Diktaturen erreichten demnach im Nichtangriffspakt ihre eigentliche Bestimmung. Gerhard L. Weinberg argumentiert, dass Stalin stets eine Allianz mit Hitler bevorzugte. Hermann Graml glaubt, dass Stalin die zur\u00fcckhaltenden Deutschen aus der Reserve locken wollte und zugleich gegen\u00fcber den Westm\u00e4chten aus taktischen Gr\u00fcnden Forderungen erhob, von denen er wusste, dass sie diese nicht annehmen k\u00f6nnten. Stalin habe gehofft, einen Krieg zwischen Deutschland und den Westm\u00e4chten f\u00fcr imperialistische Vorst\u00f6\u00dfe auszunutzen. Die Verhandlungen mit den Westm\u00e4chten habe er gerade mit der Ernsthaftigkeit betrieben, die es brauchte, um Hitler anzulocken und dazu zu bringen, auf die sowjetischen Avancen einzugehen. Seit Mitte April h\u00e4tten die Gespr\u00e4che aber keine ernsthafte Bedeutung mehr gehabt. Auch Sergej Slutsch meint, dass Stalin ein B\u00fcndnis mit Hitler seit langem grunds\u00e4tzlich bevorzugte. F\u00fcr ihn stellt die Au\u00dfenpolitik der \u201ekollektiven Sicherheit\u201c nur \u201eeine bequeme Camouflage f\u00fcr die Generallinie der Stalinschen Strategie\u201c dar, im Sinne der marxistisch-leninistischen Lehre \u201edie Welt zu spalten und Staaten gegeneinander aufzuhetzen\u201c. Ein m\u00f6gliches Abkommen mit den Westm\u00e4chten habe Stalin als Druckmittel gegen Deutschland genutzt, ohne durch die Gespr\u00e4che mit den Westm\u00e4chten in einen Krieg \u201ehineinschlittern\u201c zu wollen. Er habe die Schw\u00e4che und Inkonsequenz der Westm\u00e4chte ausnutzen und vom ersten Tag an die Gespr\u00e4che der Milit\u00e4rmissionen in eine Sackgasse f\u00fchren wollen. Verfechter der Pr\u00e4ventivkriegsthese sehen in der Politik Stalins ein Vabanquespiel, um den Krieg auszul\u00f6sen. Viktor Suworow etwa meint, es sei Stalins Absicht gewesen, Hitler durch den Pakt in einen Krieg mit den Westm\u00e4chten zu treiben, um die ausgebluteten Staaten anschlie\u00dfend dem kommunistischen Machtbereich einzuverleiben. Solche Interpretationen werden dem Osteuropahistoriker Manfred Hildermeier zufolge von der Fachwissenschaft als nicht belegbar und spekulativ verworfen. In diese Richtung argumentieren beispielsweise Richard C. Raack und Robert C. Tucker. Ihrer Ansicht nach wollte Stalin einen Krieg so sehr wie Hitler, weil er einen Abnutzungskrieg zwischen den kapitalistischen Staaten erwartete, der zu Revolutionen f\u00fchren und das Eingreifen der Roten Armee erm\u00f6glichen w\u00fcrde. Auf der anderen Seite argumentieren Historiker, dass sich die sowjetische Au\u00dfenpolitik im Zuge des \u00dcbergangs zum \u201eAufbau des Sozialismus in einem Land\u201c neu orientierte. Die Absicherung der Sowjetunion durch bilaterale Nichtangriffsvereinbarungen habe zunehmend Priorit\u00e4t bekommen. Diese Interpretation geht von einem engen Zusammenhang zwischen innerer und \u00e4u\u00dferer Entwicklung aus und setzt betr\u00e4chtlichen sowjetischen Pragmatismus voraus. Statt die Tradition eines ideologisch begr\u00fcndeten Expansionismus fortzuf\u00fchren oder von einer Wesens\u00e4hnlichkeit der Systeme geleitet zu sein, sei Stalins Au\u00dfenpolitik rational und zweckorientiert gewesen, um die Unversehrtheit der Sowjetunion zu sichern. Nach der Br\u00fcskierung durch den deutsch-polnischen Nichtangriffspakt 1934 habe die Sowjetunion eine Politik der multilateralen Absicherung verfolgt und das Bem\u00fchen um eine Verst\u00e4ndigung mit den Westm\u00e4chten erst 1939 aufgegeben. Das B\u00fcndnis mit Deutschland sei zwar ein Offensivpakt gewesen, habe aber die M\u00f6glichkeit er\u00f6ffnet, sich aus dem Kampf zwischen den \u201ekapitalistischen M\u00e4chten\u201c so lange wie m\u00f6glich herauszuhalten. So habe Stalin Polen dem deutschen Angriff ausgeliefert und selbst freie Hand f\u00fcr die Unterwerfung der baltischen Staaten, Bessarabiens und Finnlands bekommen, also f\u00fcr die Wiederherstellung der Grenzen des zarischen Imperiums und im Falle der Nordbukowina dar\u00fcber hinaus. Dass er selbst bald die Unterst\u00fctzung starker Verb\u00fcndeter gegen die nationalsozialistische Aggression brauchen werde, habe Stalin ausgeschlossen. Dabei bleibt offen, ob dies als R\u00fcckwendung zur imperialen Gro\u00dfmachtpolitik des 19. Jahrhunderts zu verstehen ist oder als ungehemmter Ausfluss schon immer avisierter ideologischer Ziele. Pietrow-Ennker begreift stalinistische Au\u00dfenpolitik als klassische Gro\u00dfmachtpolitik und die deutsch-sowjetische Zusammenarbeit ab September 1939 als ergriffene Chance zur Verschiebung der Grenzen und zum Export des Sowjetsystems. F\u00fcr Gerhard Wettig hatte Stalin bis August 1939 keine andere M\u00f6glichkeit, als mit den Westm\u00e4chten zu verhandeln, hoffte aber, ein Angebot Hitlers herbeizuf\u00fchren, von dem er sich mehr Entgegenkommen bei seinen Expansionspl\u00e4nen versprach. Stefan Creuzberger sieht bei Stalin expansive macht- statt defensive sicherheitspolitische Motive am Werk. Die Verst\u00e4ndigungsbereitschaft mit den Westm\u00e4chten stehe in einem zweifelhaften Licht, weil Molotow parallel am 11. August die Gespr\u00e4che mit Deutschland billigte. Noch vor der entscheidenden Phase der Verhandlungen mit den Westm\u00e4chten habe man in Moskau entschieden, auf die deutsche Karte zu setzen. Interpreten beider Richtungen stimmen \u00fcberein, dass die Stalinsche Au\u00dfenpolitik von einer feindlichen Umzingelung der Sowjetunion durch kapitalistische Staaten ausging. Dementsprechend legte Stalin obersten Wert darauf, sich aus den vermeintlich unausweichlichen kriegerischen Auseinandersetzungen im kapitalistischen Lager herauszuhalten. Bis zum \u00dcberfall auf die Sowjetunion orientierte sich Stalin an seiner schon 1925 ge\u00e4u\u00dferten Maxime, als Letzter in den Ring treten zu wollen. Nach \u00fcberwiegender Forschungsmeinung wollte er bei allem \u00e4u\u00dferem Machthunger und Expansionsgel\u00fcsten keinesfalls einen Krieg beginnen. Auch wenn er durch die forcierte Industrialisierung versuchte, sein Land auf den f\u00fcr unvermeidlich gehaltenen Endkampf gegen den Kapitalismus vorzubereiten suchte, wollte er diesen Kampf so lange wie m\u00f6glich hinausschieben. Auch zwang der Hitler-Stalin-Pakt Japan, die Niederlage im japanisch-sowjetischen Grenzkonflikt einzugestehen und bannte damit aus sowjetischer Sicht die Gefahr eines Zweifrontenkrieges in Ostasien und Europa. Historiker, welche die sowjetische Au\u00dfenpolitik der \u201ekollektiven Sicherheit\u201c ernstnehmen, wie Teddy J. Uldricks, verweisen dazu auf den enorme Aufwand, den sowjetische Politiker w\u00e4hrend der 1930er-Jahre zu deren Umsetzung getrieben h\u00e4tten. Uldricks sieht nur eine au\u00dfenpolitische Linie der Sowjetunion, n\u00e4mlich das Streben nach Machtbalance. Die Annahme, dass alle imperialistischen M\u00e4chte der Sowjetunion feindlich gesinnt seien, habe das Streben nach einer Allianz mit den Westm\u00e4chten wie mit Hitler gleicherma\u00dfen motiviert. Geoffrey Roberts kritisiert, dass die sowjetische Au\u00dfenpolitik lange auf der Grundlage deutscher Quellen geschrieben worden sei. Aus sowjetischer Sicht habe Deutschland um die Sowjetunion geworben und die Sowjetunion erst ab Ende Juli 1939 darauf reagiert. Historisch begr\u00fcndetes Misstrauen der Sowjets gegen\u00fcber Westm\u00e4chten sei vor allem durch die britische Verhandlungsf\u00fchrung best\u00e4rkt worden. Man habe den Sowjets nicht die Sicherheitsgarantien gegeben, die diese nicht ohne Berechtigung forderten. Roberts wundert sich, dass die sowjetischen Verhandlungen mit den Westm\u00e4chten \u00fcberhaupt so weit gediehen. Auch f\u00fcr Michael Jabara Carley waren weder Franzosen noch Briten bereit, die notwendigen Zugest\u00e4ndnisse zu machen, d. h. ein klares, wasserdichtes milit\u00e4risches B\u00fcndnis mit der Sowjetunion zu schlie\u00dfen. Stalin sei ein Zyniker gewesen, der niemandem vertraut und sich Zeit habe erkaufen wollen, aber er sei kein Ideologe gewesen. Carley identifiziert dagegen als wichtigstes Element der anglo-franz\u00f6sischen Politik den Antibolschewismus, Man habe in London und Paris das Prestige gef\u00fcrchtet, das die Sowjetunion durch eine Dreierallianz gewonnen h\u00e4tte. F\u00fcr Ingeborg Fleischhauer hatten sich die au\u00dfenpolitischen Optionen der Sowjetunion auf ein Arrangement mit Deutschland verengt, nachdem Polen einen Beistandspakt abgelehnt hatte und die Westm\u00e4chte die Berechtigung des sowjetischen strategischen Konzepts nicht anerkannt hatten. Stalins au\u00dfenpolitische Entscheidungen seien vom \u201ek\u00fchlen und beherrschten, wenig wendigen Verstand sowie dem kaltbl\u00fctigen, defensiven Pragmatismus des Realpolitikers\u201c bestimmt gewesen. Sein staatsm\u00e4nnisches Interesse sei eine Beschwichtigungspolitik gewesen, um die Sowjetunion aus einem Krieg herauszuhalten. Gabriel Gorodetsky meint, Gro\u00dfbritannien habe die fundamentalen Sicherheitsbed\u00fcrfnisse der Sowjetunion nicht erf\u00fcllt. Der Realpolitiker Stalin sei deshalb gezwungen gewesen, den Ausgleich mit Hitler zu suchen, da er gewusst habe, wie sehr dieser zum Krieg entschlossen ist. Stalin habe die Gelegenheiten, die sich ihm boten, ausgenutzt, aber nicht prim\u00e4r Expansionsideen angehangen oder sich an leninistischer Ideologie orientiert. Zara Steiner sieht keine abschlie\u00dfenden Antworten auf die Frage, ob Stalin eine Allianz gegen Hitler oder mit Hitler bevorzugte. Jedenfalls habe er Gro\u00dfbritannien und Polen misstraut. Auf der britischen Seite sieht sie nur die Bereitschaft, \u00fcber die milit\u00e4rische Abschreckung Deutschlands zu reden, nicht aber \u00fcber milit\u00e4rische Kooperation mit der Sowjetunion. Dadurch h\u00e4tten die Westm\u00e4chte Stalin nicht den Eindruck vermitteln k\u00f6nnen, dass sie zum Krieg bereit seien, sollte Deutschland angreifen. Trotz Warnungen, dass die Sowjets mit den Deutschen verhandelten, habe man angenommen, die Sowjetunion w\u00fcrde eher die Isolation w\u00e4hlen als ein B\u00fcndnis mit Deutschland. F\u00fcr Jonathan Haslam spiegelten sich die Politik Chamberlains und Stalins: Wenn Stalin glaubte, Chamberlain wolle die Deutschen nach Osten lenken, sei es f\u00fcr ihn gerechtfertigt gewesen, sie seinerseits nach Westen zu lenken. Stalin habe sich deshalb nicht nur passiv verhalten. Das belege aber noch nicht, dass er Krieg wollte, sondern m\u00f6glicherweise ein grunds\u00e4tzliches Misstrauen. Er habe alles der pers\u00f6nlichen Macht untergeordnet. Daf\u00fcr sei es aber essenziell, auch Widerspr\u00fcche hinzunehmen.", "paragraph_answer": "Deutsch-sowjetischer_Nichtangriffspakt === Bewertung der sowjetischen Au\u00dfenpolitik === Bei der Bewertung der Verhandlungen im Vorfeld des deutsch-sowjetischen Nichtangriffspakt sind Historiker geteilter Meinung. Wie ernsthaft verhandelte Stalin mit den Westm\u00e4chten? Haben die Briten ein B\u00fcndnis effektiv verhindert oder hielt Stalin eine \u00dcbereinkunft f\u00fcr unm\u00f6glich? Wollte Stalin von Anfang an eher ein B\u00fcndnis mit Deutschland? Die Beantwortung dieser Fragen st\u00f6\u00dft auf das Quellenproblem, dass Stalin sich so wenig wie m\u00f6glich \u00f6ffentlich zu au\u00dfenpolitischen Fragen \u00e4u\u00dferte. In der offiziellen sowjetischen Lesart habe sich allein die Sowjetunion mit ihrem Prinzip der kollektiven Sicherheit darum bem\u00fcht, Europa vor dem Faschismus zu sch\u00fctzen. Die westlichen Demokratien h\u00e4tten diese Politik aber schon durch das M\u00fcnchner Abkommen scheitern lassen. Zur Frage, warum und wann Stalin sich zu einem B\u00fcndnis mit Hitler entschloss, existieren seit den 1950er-Jahren im Wesentlichen zwei Meinungen. Auf der einen Seite wird die Verst\u00e4ndigung mit Deutschland als eigentliches Ziel der sowjetischen Au\u00dfenpolitik der 1930er-Jahre gesehen. Demnach h\u00e4tten beide Diktaturen \u00e4hnliche Ziele verfolgt, n\u00e4mlich maximalen territorialen Gewinn und Herrschaft \u00fcber ihre Nachbarn und die Welt. Fortdauernden au\u00dfenpolitischen Zielen und Aspekten wird in dieser Interpretation betr\u00e4chtliche Autonomie gegen\u00fcber innenpolitischen Erw\u00e4gungen zugewiesen. Unter totalitarismustheoretischen Pr\u00e4missen, die eine Wahlverwandtschaft beider Diktaturen konstatieren, wird die Verst\u00e4ndigung auf die Zeit um das Jahr 1933 datiert. Wird die Lehre der Weltrevolution als Antrieb der sowjetischen Au\u00dfenpolitik betont, erscheint die besondere Beziehung zwischen der Sowjetunion und dem nationalsozialistischen Deutschland als Erbe des internationalen Sozialismus. Die Kontakte zwischen beiden Diktaturen erreichten demnach im Nichtangriffspakt ihre eigentliche Bestimmung. Gerhard L. Weinberg argumentiert, dass Stalin stets eine Allianz mit Hitler bevorzugte. Hermann Graml glaubt, dass Stalin die zur\u00fcckhaltenden Deutschen aus der Reserve locken wollte und zugleich gegen\u00fcber den Westm\u00e4chten aus taktischen Gr\u00fcnden Forderungen erhob, von denen er wusste, dass sie diese nicht annehmen k\u00f6nnten. Stalin habe gehofft, einen Krieg zwischen Deutschland und den Westm\u00e4chten f\u00fcr imperialistische Vorst\u00f6\u00dfe auszunutzen. 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Ihrer Ansicht nach wollte Stalin einen Krieg so sehr wie Hitler, weil er einen Abnutzungskrieg zwischen den kapitalistischen Staaten erwartete, der zu Revolutionen f\u00fchren und das Eingreifen der Roten Armee erm\u00f6glichen w\u00fcrde. Auf der anderen Seite argumentieren Historiker, dass sich die sowjetische Au\u00dfenpolitik im Zuge des \u00dcbergangs zum \u201eAufbau des Sozialismus in einem Land\u201c neu orientierte. Die Absicherung der Sowjetunion durch bilaterale Nichtangriffsvereinbarungen habe zunehmend Priorit\u00e4t bekommen. Diese Interpretation geht von einem engen Zusammenhang zwischen innerer und \u00e4u\u00dferer Entwicklung aus und setzt betr\u00e4chtlichen sowjetischen Pragmatismus voraus. Statt die Tradition eines ideologisch begr\u00fcndeten Expansionismus fortzuf\u00fchren oder von einer Wesens\u00e4hnlichkeit der Systeme geleitet zu sein, sei Stalins Au\u00dfenpolitik rational und zweckorientiert gewesen, um die Unversehrtheit der Sowjetunion zu sichern. 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Dabei bleibt offen, ob dies als R\u00fcckwendung zur imperialen Gro\u00dfmachtpolitik des 19. Jahrhunderts zu verstehen ist oder als ungehemmter Ausfluss schon immer avisierter ideologischer Ziele. Pietrow-Ennker begreift stalinistische Au\u00dfenpolitik als klassische Gro\u00dfmachtpolitik und die deutsch-sowjetische Zusammenarbeit ab September 1939 als ergriffene Chance zur Verschiebung der Grenzen und zum Export des Sowjetsystems. F\u00fcr Gerhard Wettig hatte Stalin bis August 1939 keine andere M\u00f6glichkeit, als mit den Westm\u00e4chten zu verhandeln, hoffte aber, ein Angebot Hitlers herbeizuf\u00fchren, von dem er sich mehr Entgegenkommen bei seinen Expansionspl\u00e4nen versprach. Stefan Creuzberger sieht bei Stalin expansive macht- statt defensive sicherheitspolitische Motive am Werk. Die Verst\u00e4ndigungsbereitschaft mit den Westm\u00e4chten stehe in einem zweifelhaften Licht, weil Molotow parallel am 11. August die Gespr\u00e4che mit Deutschland billigte. Noch vor der entscheidenden Phase der Verhandlungen mit den Westm\u00e4chten habe man in Moskau entschieden, auf die deutsche Karte zu setzen. Interpreten beider Richtungen stimmen \u00fcberein, dass die Stalinsche Au\u00dfenpolitik von einer feindlichen Umzingelung der Sowjetunion durch kapitalistische Staaten ausging. Dementsprechend legte Stalin obersten Wert darauf, sich aus den vermeintlich unausweichlichen kriegerischen Auseinandersetzungen im kapitalistischen Lager herauszuhalten. Bis zum \u00dcberfall auf die Sowjetunion orientierte sich Stalin an seiner schon 1925 ge\u00e4u\u00dferten Maxime, als Letzter in den Ring treten zu wollen. Nach \u00fcberwiegender Forschungsmeinung wollte er bei allem \u00e4u\u00dferem Machthunger und Expansionsgel\u00fcsten keinesfalls einen Krieg beginnen. Auch wenn er durch die forcierte Industrialisierung versuchte, sein Land auf den f\u00fcr unvermeidlich gehaltenen Endkampf gegen den Kapitalismus vorzubereiten suchte, wollte er diesen Kampf so lange wie m\u00f6glich hinausschieben. Auch zwang der Hitler-Stalin-Pakt Japan, die Niederlage im japanisch-sowjetischen Grenzkonflikt einzugestehen und bannte damit aus sowjetischer Sicht die Gefahr eines Zweifrontenkrieges in Ostasien und Europa. Historiker, welche die sowjetische Au\u00dfenpolitik der \u201ekollektiven Sicherheit\u201c ernstnehmen, wie Teddy J. Uldricks, verweisen dazu auf den enorme Aufwand, den sowjetische Politiker w\u00e4hrend der 1930er-Jahre zu deren Umsetzung getrieben h\u00e4tten. Uldricks sieht nur eine au\u00dfenpolitische Linie der Sowjetunion, n\u00e4mlich das Streben nach Machtbalance. Die Annahme, dass alle imperialistischen M\u00e4chte der Sowjetunion feindlich gesinnt seien, habe das Streben nach einer Allianz mit den Westm\u00e4chten wie mit Hitler gleicherma\u00dfen motiviert. Geoffrey Roberts kritisiert, dass die sowjetische Au\u00dfenpolitik lange auf der Grundlage deutscher Quellen geschrieben worden sei. Aus sowjetischer Sicht habe Deutschland um die Sowjetunion geworben und die Sowjetunion erst ab Ende Juli 1939 darauf reagiert. Historisch begr\u00fcndetes Misstrauen der Sowjets gegen\u00fcber Westm\u00e4chten sei vor allem durch die britische Verhandlungsf\u00fchrung best\u00e4rkt worden. Man habe den Sowjets nicht die Sicherheitsgarantien gegeben, die diese nicht ohne Berechtigung forderten. Roberts wundert sich, dass die sowjetischen Verhandlungen mit den Westm\u00e4chten \u00fcberhaupt so weit gediehen. Auch f\u00fcr Michael Jabara Carley waren weder Franzosen noch Briten bereit, die notwendigen Zugest\u00e4ndnisse zu machen, d. h. ein klares, wasserdichtes milit\u00e4risches B\u00fcndnis mit der Sowjetunion zu schlie\u00dfen. Stalin sei ein Zyniker gewesen, der niemandem vertraut und sich Zeit habe erkaufen wollen, aber er sei kein Ideologe gewesen. Carley identifiziert dagegen als wichtigstes Element der anglo-franz\u00f6sischen Politik den Antibolschewismus, Man habe in London und Paris das Prestige gef\u00fcrchtet, das die Sowjetunion durch eine Dreierallianz gewonnen h\u00e4tte. F\u00fcr Ingeborg Fleischhauer hatten sich die au\u00dfenpolitischen Optionen der Sowjetunion auf ein Arrangement mit Deutschland verengt, nachdem Polen einen Beistandspakt abgelehnt hatte und die Westm\u00e4chte die Berechtigung des sowjetischen strategischen Konzepts nicht anerkannt hatten. Stalins au\u00dfenpolitische Entscheidungen seien vom \u201ek\u00fchlen und beherrschten, wenig wendigen Verstand sowie dem kaltbl\u00fctigen, defensiven Pragmatismus des Realpolitikers\u201c bestimmt gewesen. Sein staatsm\u00e4nnisches Interesse sei eine Beschwichtigungspolitik gewesen, um die Sowjetunion aus einem Krieg herauszuhalten. Gabriel Gorodetsky meint, Gro\u00dfbritannien habe die fundamentalen Sicherheitsbed\u00fcrfnisse der Sowjetunion nicht erf\u00fcllt. Der Realpolitiker Stalin sei deshalb gezwungen gewesen, den Ausgleich mit Hitler zu suchen, da er gewusst habe, wie sehr dieser zum Krieg entschlossen ist. Stalin habe die Gelegenheiten, die sich ihm boten, ausgenutzt, aber nicht prim\u00e4r Expansionsideen angehangen oder sich an leninistischer Ideologie orientiert. Zara Steiner sieht keine abschlie\u00dfenden Antworten auf die Frage, ob Stalin eine Allianz gegen Hitler oder mit Hitler bevorzugte. Jedenfalls habe er Gro\u00dfbritannien und Polen misstraut. Auf der britischen Seite sieht sie nur die Bereitschaft, \u00fcber die milit\u00e4rische Abschreckung Deutschlands zu reden, nicht aber \u00fcber milit\u00e4rische Kooperation mit der Sowjetunion. Dadurch h\u00e4tten die Westm\u00e4chte Stalin nicht den Eindruck vermitteln k\u00f6nnen, dass sie zum Krieg bereit seien, sollte Deutschland angreifen. Trotz Warnungen, dass die Sowjets mit den Deutschen verhandelten, habe man angenommen, die Sowjetunion w\u00fcrde eher die Isolation w\u00e4hlen als ein B\u00fcndnis mit Deutschland. F\u00fcr Jonathan Haslam spiegelten sich die Politik Chamberlains und Stalins: Wenn Stalin glaubte, Chamberlain wolle die Deutschen nach Osten lenken, sei es f\u00fcr ihn gerechtfertigt gewesen, sie seinerseits nach Westen zu lenken. Stalin habe sich deshalb nicht nur passiv verhalten. Das belege aber noch nicht, dass er Krieg wollte, sondern m\u00f6glicherweise ein grunds\u00e4tzliches Misstrauen. Er habe alles der pers\u00f6nlichen Macht untergeordnet. Daf\u00fcr sei es aber essenziell, auch Widerspr\u00fcche hinzunehmen.", "sentence_answer": "Stalin habe gehofft, einen Krieg zwischen Deutschland und den Westm\u00e4chten f\u00fcr imperialistische Vorst\u00f6\u00dfe auszunutzen.", "paragraph_id": 41687} {"question": "Welches Prinzip vertrat die Sowjetunion vor dem 2. Weltkrieg in der Au\u00dfenpolitik?", "paragraph": "Deutsch-sowjetischer_Nichtangriffspakt\n\n=== Bewertung der sowjetischen Au\u00dfenpolitik ===\nBei der Bewertung der Verhandlungen im Vorfeld des deutsch-sowjetischen Nichtangriffspakt sind Historiker geteilter Meinung. Wie ernsthaft verhandelte Stalin mit den Westm\u00e4chten? Haben die Briten ein B\u00fcndnis effektiv verhindert oder hielt Stalin eine \u00dcbereinkunft f\u00fcr unm\u00f6glich? Wollte Stalin von Anfang an eher ein B\u00fcndnis mit Deutschland? Die Beantwortung dieser Fragen st\u00f6\u00dft auf das Quellenproblem, dass Stalin sich so wenig wie m\u00f6glich \u00f6ffentlich zu au\u00dfenpolitischen Fragen \u00e4u\u00dferte. In der offiziellen sowjetischen Lesart habe sich allein die Sowjetunion mit ihrem Prinzip der kollektiven Sicherheit darum bem\u00fcht, Europa vor dem Faschismus zu sch\u00fctzen. Die westlichen Demokratien h\u00e4tten diese Politik aber schon durch das M\u00fcnchner Abkommen scheitern lassen.\nZur Frage, warum und wann Stalin sich zu einem B\u00fcndnis mit Hitler entschloss, existieren seit den 1950er-Jahren im Wesentlichen zwei Meinungen. Auf der einen Seite wird die Verst\u00e4ndigung mit Deutschland als eigentliches Ziel der sowjetischen Au\u00dfenpolitik der 1930er-Jahre gesehen. Demnach h\u00e4tten beide Diktaturen \u00e4hnliche Ziele verfolgt, n\u00e4mlich maximalen territorialen Gewinn und Herrschaft \u00fcber ihre Nachbarn und die Welt. Fortdauernden au\u00dfenpolitischen Zielen und Aspekten wird in dieser Interpretation betr\u00e4chtliche Autonomie gegen\u00fcber innenpolitischen Erw\u00e4gungen zugewiesen. Unter totalitarismustheoretischen Pr\u00e4missen, die eine Wahlverwandtschaft beider Diktaturen konstatieren, wird die Verst\u00e4ndigung auf die Zeit um das Jahr 1933 datiert. Wird die Lehre der Weltrevolution als Antrieb der sowjetischen Au\u00dfenpolitik betont, erscheint die besondere Beziehung zwischen der Sowjetunion und dem nationalsozialistischen Deutschland als Erbe des internationalen Sozialismus. Die Kontakte zwischen beiden Diktaturen erreichten demnach im Nichtangriffspakt ihre eigentliche Bestimmung.\nGerhard L. Weinberg argumentiert, dass Stalin stets eine Allianz mit Hitler bevorzugte. Hermann Graml glaubt, dass Stalin die zur\u00fcckhaltenden Deutschen aus der Reserve locken wollte und zugleich gegen\u00fcber den Westm\u00e4chten aus taktischen Gr\u00fcnden Forderungen erhob, von denen er wusste, dass sie diese nicht annehmen k\u00f6nnten. Stalin habe gehofft, einen Krieg zwischen Deutschland und den Westm\u00e4chten f\u00fcr imperialistische Vorst\u00f6\u00dfe auszunutzen. Die Verhandlungen mit den Westm\u00e4chten habe er gerade mit der Ernsthaftigkeit betrieben, die es brauchte, um Hitler anzulocken und dazu zu bringen, auf die sowjetischen Avancen einzugehen. Seit Mitte April h\u00e4tten die Gespr\u00e4che aber keine ernsthafte Bedeutung mehr gehabt.\nAuch Sergej Slutsch meint, dass Stalin ein B\u00fcndnis mit Hitler seit langem grunds\u00e4tzlich bevorzugte. F\u00fcr ihn stellt die Au\u00dfenpolitik der \u201ekollektiven Sicherheit\u201c nur \u201eeine bequeme Camouflage f\u00fcr die Generallinie der Stalinschen Strategie\u201c dar, im Sinne der marxistisch-leninistischen Lehre \u201edie Welt zu spalten und Staaten gegeneinander aufzuhetzen\u201c. Ein m\u00f6gliches Abkommen mit den Westm\u00e4chten habe Stalin als Druckmittel gegen Deutschland genutzt, ohne durch die Gespr\u00e4che mit den Westm\u00e4chten in einen Krieg \u201ehineinschlittern\u201c zu wollen. Er habe die Schw\u00e4che und Inkonsequenz der Westm\u00e4chte ausnutzen und vom ersten Tag an die Gespr\u00e4che der Milit\u00e4rmissionen in eine Sackgasse f\u00fchren wollen.\nVerfechter der Pr\u00e4ventivkriegsthese sehen in der Politik Stalins ein Vabanquespiel, um den Krieg auszul\u00f6sen. Viktor Suworow etwa meint, es sei Stalins Absicht gewesen, Hitler durch den Pakt in einen Krieg mit den Westm\u00e4chten zu treiben, um die ausgebluteten Staaten anschlie\u00dfend dem kommunistischen Machtbereich einzuverleiben. Solche Interpretationen werden dem Osteuropahistoriker Manfred Hildermeier zufolge von der Fachwissenschaft als nicht belegbar und spekulativ verworfen. In diese Richtung argumentieren beispielsweise Richard C. Raack und Robert C. Tucker. Ihrer Ansicht nach wollte Stalin einen Krieg so sehr wie Hitler, weil er einen Abnutzungskrieg zwischen den kapitalistischen Staaten erwartete, der zu Revolutionen f\u00fchren und das Eingreifen der Roten Armee erm\u00f6glichen w\u00fcrde.\nAuf der anderen Seite argumentieren Historiker, dass sich die sowjetische Au\u00dfenpolitik im Zuge des \u00dcbergangs zum \u201eAufbau des Sozialismus in einem Land\u201c neu orientierte. Die Absicherung der Sowjetunion durch bilaterale Nichtangriffsvereinbarungen habe zunehmend Priorit\u00e4t bekommen. Diese Interpretation geht von einem engen Zusammenhang zwischen innerer und \u00e4u\u00dferer Entwicklung aus und setzt betr\u00e4chtlichen sowjetischen Pragmatismus voraus. Statt die Tradition eines ideologisch begr\u00fcndeten Expansionismus fortzuf\u00fchren oder von einer Wesens\u00e4hnlichkeit der Systeme geleitet zu sein, sei Stalins Au\u00dfenpolitik rational und zweckorientiert gewesen, um die Unversehrtheit der Sowjetunion zu sichern. Nach der Br\u00fcskierung durch den deutsch-polnischen Nichtangriffspakt 1934 habe die Sowjetunion eine Politik der multilateralen Absicherung verfolgt und das Bem\u00fchen um eine Verst\u00e4ndigung mit den Westm\u00e4chten erst 1939 aufgegeben. Das B\u00fcndnis mit Deutschland sei zwar ein Offensivpakt gewesen, habe aber die M\u00f6glichkeit er\u00f6ffnet, sich aus dem Kampf zwischen den \u201ekapitalistischen M\u00e4chten\u201c so lange wie m\u00f6glich herauszuhalten. So habe Stalin Polen dem deutschen Angriff ausgeliefert und selbst freie Hand f\u00fcr die Unterwerfung der baltischen Staaten, Bessarabiens und Finnlands bekommen, also f\u00fcr die Wiederherstellung der Grenzen des zarischen Imperiums und im Falle der Nordbukowina dar\u00fcber hinaus. Dass er selbst bald die Unterst\u00fctzung starker Verb\u00fcndeter gegen die nationalsozialistische Aggression brauchen werde, habe Stalin ausgeschlossen. Dabei bleibt offen, ob dies als R\u00fcckwendung zur imperialen Gro\u00dfmachtpolitik des 19. Jahrhunderts zu verstehen ist oder als ungehemmter Ausfluss schon immer avisierter ideologischer Ziele.\nPietrow-Ennker begreift stalinistische Au\u00dfenpolitik als klassische Gro\u00dfmachtpolitik und die deutsch-sowjetische Zusammenarbeit ab September 1939 als ergriffene Chance zur Verschiebung der Grenzen und zum Export des Sowjetsystems. F\u00fcr Gerhard Wettig hatte Stalin bis August 1939 keine andere M\u00f6glichkeit, als mit den Westm\u00e4chten zu verhandeln, hoffte aber, ein Angebot Hitlers herbeizuf\u00fchren, von dem er sich mehr Entgegenkommen bei seinen Expansionspl\u00e4nen versprach. Stefan Creuzberger sieht bei Stalin expansive macht- statt defensive sicherheitspolitische Motive am Werk. Die Verst\u00e4ndigungsbereitschaft mit den Westm\u00e4chten stehe in einem zweifelhaften Licht, weil Molotow parallel am 11. August die Gespr\u00e4che mit Deutschland billigte. Noch vor der entscheidenden Phase der Verhandlungen mit den Westm\u00e4chten habe man in Moskau entschieden, auf die deutsche Karte zu setzen.\nInterpreten beider Richtungen stimmen \u00fcberein, dass die Stalinsche Au\u00dfenpolitik von einer feindlichen Umzingelung der Sowjetunion durch kapitalistische Staaten ausging. Dementsprechend legte Stalin obersten Wert darauf, sich aus den vermeintlich unausweichlichen kriegerischen Auseinandersetzungen im kapitalistischen Lager herauszuhalten. Bis zum \u00dcberfall auf die Sowjetunion orientierte sich Stalin an seiner schon 1925 ge\u00e4u\u00dferten Maxime, als Letzter in den Ring treten zu wollen. Nach \u00fcberwiegender Forschungsmeinung wollte er bei allem \u00e4u\u00dferem Machthunger und Expansionsgel\u00fcsten keinesfalls einen Krieg beginnen. Auch wenn er durch die forcierte Industrialisierung versuchte, sein Land auf den f\u00fcr unvermeidlich gehaltenen Endkampf gegen den Kapitalismus vorzubereiten suchte, wollte er diesen Kampf so lange wie m\u00f6glich hinausschieben. Auch zwang der Hitler-Stalin-Pakt Japan, die Niederlage im japanisch-sowjetischen Grenzkonflikt einzugestehen und bannte damit aus sowjetischer Sicht die Gefahr eines Zweifrontenkrieges in Ostasien und Europa.\nHistoriker, welche die sowjetische Au\u00dfenpolitik der \u201ekollektiven Sicherheit\u201c ernstnehmen, wie Teddy J. Uldricks, verweisen dazu auf den enorme Aufwand, den sowjetische Politiker w\u00e4hrend der 1930er-Jahre zu deren Umsetzung getrieben h\u00e4tten. Uldricks sieht nur eine au\u00dfenpolitische Linie der Sowjetunion, n\u00e4mlich das Streben nach Machtbalance. Die Annahme, dass alle imperialistischen M\u00e4chte der Sowjetunion feindlich gesinnt seien, habe das Streben nach einer Allianz mit den Westm\u00e4chten wie mit Hitler gleicherma\u00dfen motiviert. Geoffrey Roberts kritisiert, dass die sowjetische Au\u00dfenpolitik lange auf der Grundlage deutscher Quellen geschrieben worden sei. Aus sowjetischer Sicht habe Deutschland um die Sowjetunion geworben und die Sowjetunion erst ab Ende Juli 1939 darauf reagiert. Historisch begr\u00fcndetes Misstrauen der Sowjets gegen\u00fcber Westm\u00e4chten sei vor allem durch die britische Verhandlungsf\u00fchrung best\u00e4rkt worden. Man habe den Sowjets nicht die Sicherheitsgarantien gegeben, die diese nicht ohne Berechtigung forderten. Roberts wundert sich, dass die sowjetischen Verhandlungen mit den Westm\u00e4chten \u00fcberhaupt so weit gediehen. 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Stalins au\u00dfenpolitische Entscheidungen seien vom \u201ek\u00fchlen und beherrschten, wenig wendigen Verstand sowie dem kaltbl\u00fctigen, defensiven Pragmatismus des Realpolitikers\u201c bestimmt gewesen. Sein staatsm\u00e4nnisches Interesse sei eine Beschwichtigungspolitik gewesen, um die Sowjetunion aus einem Krieg herauszuhalten. Gabriel Gorodetsky meint, Gro\u00dfbritannien habe die fundamentalen Sicherheitsbed\u00fcrfnisse der Sowjetunion nicht erf\u00fcllt. Der Realpolitiker Stalin sei deshalb gezwungen gewesen, den Ausgleich mit Hitler zu suchen, da er gewusst habe, wie sehr dieser zum Krieg entschlossen ist. Stalin habe die Gelegenheiten, die sich ihm boten, ausgenutzt, aber nicht prim\u00e4r Expansionsideen angehangen oder sich an leninistischer Ideologie orientiert.\nZara Steiner sieht keine abschlie\u00dfenden Antworten auf die Frage, ob Stalin eine Allianz gegen Hitler oder mit Hitler bevorzugte. Jedenfalls habe er Gro\u00dfbritannien und Polen misstraut. Auf der britischen Seite sieht sie nur die Bereitschaft, \u00fcber die milit\u00e4rische Abschreckung Deutschlands zu reden, nicht aber \u00fcber milit\u00e4rische Kooperation mit der Sowjetunion. Dadurch h\u00e4tten die Westm\u00e4chte Stalin nicht den Eindruck vermitteln k\u00f6nnen, dass sie zum Krieg bereit seien, sollte Deutschland angreifen. Trotz Warnungen, dass die Sowjets mit den Deutschen verhandelten, habe man angenommen, die Sowjetunion w\u00fcrde eher die Isolation w\u00e4hlen als ein B\u00fcndnis mit Deutschland. F\u00fcr Jonathan Haslam spiegelten sich die Politik Chamberlains und Stalins: Wenn Stalin glaubte, Chamberlain wolle die Deutschen nach Osten lenken, sei es f\u00fcr ihn gerechtfertigt gewesen, sie seinerseits nach Westen zu lenken. Stalin habe sich deshalb nicht nur passiv verhalten. Das belege aber noch nicht, dass er Krieg wollte, sondern m\u00f6glicherweise ein grunds\u00e4tzliches Misstrauen. Er habe alles der pers\u00f6nlichen Macht untergeordnet. 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Ihrer Ansicht nach wollte Stalin einen Krieg so sehr wie Hitler, weil er einen Abnutzungskrieg zwischen den kapitalistischen Staaten erwartete, der zu Revolutionen f\u00fchren und das Eingreifen der Roten Armee erm\u00f6glichen w\u00fcrde. Auf der anderen Seite argumentieren Historiker, dass sich die sowjetische Au\u00dfenpolitik im Zuge des \u00dcbergangs zum \u201eAufbau des Sozialismus in einem Land\u201c neu orientierte. Die Absicherung der Sowjetunion durch bilaterale Nichtangriffsvereinbarungen habe zunehmend Priorit\u00e4t bekommen. Diese Interpretation geht von einem engen Zusammenhang zwischen innerer und \u00e4u\u00dferer Entwicklung aus und setzt betr\u00e4chtlichen sowjetischen Pragmatismus voraus. Statt die Tradition eines ideologisch begr\u00fcndeten Expansionismus fortzuf\u00fchren oder von einer Wesens\u00e4hnlichkeit der Systeme geleitet zu sein, sei Stalins Au\u00dfenpolitik rational und zweckorientiert gewesen, um die Unversehrtheit der Sowjetunion zu sichern. 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Noch vor der entscheidenden Phase der Verhandlungen mit den Westm\u00e4chten habe man in Moskau entschieden, auf die deutsche Karte zu setzen. Interpreten beider Richtungen stimmen \u00fcberein, dass die Stalinsche Au\u00dfenpolitik von einer feindlichen Umzingelung der Sowjetunion durch kapitalistische Staaten ausging. Dementsprechend legte Stalin obersten Wert darauf, sich aus den vermeintlich unausweichlichen kriegerischen Auseinandersetzungen im kapitalistischen Lager herauszuhalten. Bis zum \u00dcberfall auf die Sowjetunion orientierte sich Stalin an seiner schon 1925 ge\u00e4u\u00dferten Maxime, als Letzter in den Ring treten zu wollen. Nach \u00fcberwiegender Forschungsmeinung wollte er bei allem \u00e4u\u00dferem Machthunger und Expansionsgel\u00fcsten keinesfalls einen Krieg beginnen. Auch wenn er durch die forcierte Industrialisierung versuchte, sein Land auf den f\u00fcr unvermeidlich gehaltenen Endkampf gegen den Kapitalismus vorzubereiten suchte, wollte er diesen Kampf so lange wie m\u00f6glich hinausschieben. Auch zwang der Hitler-Stalin-Pakt Japan, die Niederlage im japanisch-sowjetischen Grenzkonflikt einzugestehen und bannte damit aus sowjetischer Sicht die Gefahr eines Zweifrontenkrieges in Ostasien und Europa. Historiker, welche die sowjetische Au\u00dfenpolitik der \u201ekollektiven Sicherheit\u201c ernstnehmen, wie Teddy J. Uldricks, verweisen dazu auf den enorme Aufwand, den sowjetische Politiker w\u00e4hrend der 1930er-Jahre zu deren Umsetzung getrieben h\u00e4tten. Uldricks sieht nur eine au\u00dfenpolitische Linie der Sowjetunion, n\u00e4mlich das Streben nach Machtbalance. Die Annahme, dass alle imperialistischen M\u00e4chte der Sowjetunion feindlich gesinnt seien, habe das Streben nach einer Allianz mit den Westm\u00e4chten wie mit Hitler gleicherma\u00dfen motiviert. Geoffrey Roberts kritisiert, dass die sowjetische Au\u00dfenpolitik lange auf der Grundlage deutscher Quellen geschrieben worden sei. Aus sowjetischer Sicht habe Deutschland um die Sowjetunion geworben und die Sowjetunion erst ab Ende Juli 1939 darauf reagiert. Historisch begr\u00fcndetes Misstrauen der Sowjets gegen\u00fcber Westm\u00e4chten sei vor allem durch die britische Verhandlungsf\u00fchrung best\u00e4rkt worden. Man habe den Sowjets nicht die Sicherheitsgarantien gegeben, die diese nicht ohne Berechtigung forderten. Roberts wundert sich, dass die sowjetischen Verhandlungen mit den Westm\u00e4chten \u00fcberhaupt so weit gediehen. Auch f\u00fcr Michael Jabara Carley waren weder Franzosen noch Briten bereit, die notwendigen Zugest\u00e4ndnisse zu machen, d. h. ein klares, wasserdichtes milit\u00e4risches B\u00fcndnis mit der Sowjetunion zu schlie\u00dfen. Stalin sei ein Zyniker gewesen, der niemandem vertraut und sich Zeit habe erkaufen wollen, aber er sei kein Ideologe gewesen. Carley identifiziert dagegen als wichtigstes Element der anglo-franz\u00f6sischen Politik den Antibolschewismus, Man habe in London und Paris das Prestige gef\u00fcrchtet, das die Sowjetunion durch eine Dreierallianz gewonnen h\u00e4tte. F\u00fcr Ingeborg Fleischhauer hatten sich die au\u00dfenpolitischen Optionen der Sowjetunion auf ein Arrangement mit Deutschland verengt, nachdem Polen einen Beistandspakt abgelehnt hatte und die Westm\u00e4chte die Berechtigung des sowjetischen strategischen Konzepts nicht anerkannt hatten. Stalins au\u00dfenpolitische Entscheidungen seien vom \u201ek\u00fchlen und beherrschten, wenig wendigen Verstand sowie dem kaltbl\u00fctigen, defensiven Pragmatismus des Realpolitikers\u201c bestimmt gewesen. Sein staatsm\u00e4nnisches Interesse sei eine Beschwichtigungspolitik gewesen, um die Sowjetunion aus einem Krieg herauszuhalten. Gabriel Gorodetsky meint, Gro\u00dfbritannien habe die fundamentalen Sicherheitsbed\u00fcrfnisse der Sowjetunion nicht erf\u00fcllt. Der Realpolitiker Stalin sei deshalb gezwungen gewesen, den Ausgleich mit Hitler zu suchen, da er gewusst habe, wie sehr dieser zum Krieg entschlossen ist. Stalin habe die Gelegenheiten, die sich ihm boten, ausgenutzt, aber nicht prim\u00e4r Expansionsideen angehangen oder sich an leninistischer Ideologie orientiert. Zara Steiner sieht keine abschlie\u00dfenden Antworten auf die Frage, ob Stalin eine Allianz gegen Hitler oder mit Hitler bevorzugte. Jedenfalls habe er Gro\u00dfbritannien und Polen misstraut. Auf der britischen Seite sieht sie nur die Bereitschaft, \u00fcber die milit\u00e4rische Abschreckung Deutschlands zu reden, nicht aber \u00fcber milit\u00e4rische Kooperation mit der Sowjetunion. Dadurch h\u00e4tten die Westm\u00e4chte Stalin nicht den Eindruck vermitteln k\u00f6nnen, dass sie zum Krieg bereit seien, sollte Deutschland angreifen. Trotz Warnungen, dass die Sowjets mit den Deutschen verhandelten, habe man angenommen, die Sowjetunion w\u00fcrde eher die Isolation w\u00e4hlen als ein B\u00fcndnis mit Deutschland. F\u00fcr Jonathan Haslam spiegelten sich die Politik Chamberlains und Stalins: Wenn Stalin glaubte, Chamberlain wolle die Deutschen nach Osten lenken, sei es f\u00fcr ihn gerechtfertigt gewesen, sie seinerseits nach Westen zu lenken. Stalin habe sich deshalb nicht nur passiv verhalten. Das belege aber noch nicht, dass er Krieg wollte, sondern m\u00f6glicherweise ein grunds\u00e4tzliches Misstrauen. Er habe alles der pers\u00f6nlichen Macht untergeordnet. Daf\u00fcr sei es aber essenziell, auch Widerspr\u00fcche hinzunehmen.", "paragraph_answer": "Deutsch-sowjetischer_Nichtangriffspakt === Bewertung der sowjetischen Au\u00dfenpolitik === Bei der Bewertung der Verhandlungen im Vorfeld des deutsch-sowjetischen Nichtangriffspakt sind Historiker geteilter Meinung. Wie ernsthaft verhandelte Stalin mit den Westm\u00e4chten? Haben die Briten ein B\u00fcndnis effektiv verhindert oder hielt Stalin eine \u00dcbereinkunft f\u00fcr unm\u00f6glich? Wollte Stalin von Anfang an eher ein B\u00fcndnis mit Deutschland? Die Beantwortung dieser Fragen st\u00f6\u00dft auf das Quellenproblem, dass Stalin sich so wenig wie m\u00f6glich \u00f6ffentlich zu au\u00dfenpolitischen Fragen \u00e4u\u00dferte. In der offiziellen sowjetischen Lesart habe sich allein die Sowjetunion mit ihrem Prinzip der kollektiven Sicherheit darum bem\u00fcht, Europa vor dem Faschismus zu sch\u00fctzen. Die westlichen Demokratien h\u00e4tten diese Politik aber schon durch das M\u00fcnchner Abkommen scheitern lassen. Zur Frage, warum und wann Stalin sich zu einem B\u00fcndnis mit Hitler entschloss, existieren seit den 1950er-Jahren im Wesentlichen zwei Meinungen. Auf der einen Seite wird die Verst\u00e4ndigung mit Deutschland als eigentliches Ziel der sowjetischen Au\u00dfenpolitik der 1930er-Jahre gesehen. Demnach h\u00e4tten beide Diktaturen \u00e4hnliche Ziele verfolgt, n\u00e4mlich maximalen territorialen Gewinn und Herrschaft \u00fcber ihre Nachbarn und die Welt. Fortdauernden au\u00dfenpolitischen Zielen und Aspekten wird in dieser Interpretation betr\u00e4chtliche Autonomie gegen\u00fcber innenpolitischen Erw\u00e4gungen zugewiesen. Unter totalitarismustheoretischen Pr\u00e4missen, die eine Wahlverwandtschaft beider Diktaturen konstatieren, wird die Verst\u00e4ndigung auf die Zeit um das Jahr 1933 datiert. Wird die Lehre der Weltrevolution als Antrieb der sowjetischen Au\u00dfenpolitik betont, erscheint die besondere Beziehung zwischen der Sowjetunion und dem nationalsozialistischen Deutschland als Erbe des internationalen Sozialismus. Die Kontakte zwischen beiden Diktaturen erreichten demnach im Nichtangriffspakt ihre eigentliche Bestimmung. Gerhard L. Weinberg argumentiert, dass Stalin stets eine Allianz mit Hitler bevorzugte. Hermann Graml glaubt, dass Stalin die zur\u00fcckhaltenden Deutschen aus der Reserve locken wollte und zugleich gegen\u00fcber den Westm\u00e4chten aus taktischen Gr\u00fcnden Forderungen erhob, von denen er wusste, dass sie diese nicht annehmen k\u00f6nnten. Stalin habe gehofft, einen Krieg zwischen Deutschland und den Westm\u00e4chten f\u00fcr imperialistische Vorst\u00f6\u00dfe auszunutzen. Die Verhandlungen mit den Westm\u00e4chten habe er gerade mit der Ernsthaftigkeit betrieben, die es brauchte, um Hitler anzulocken und dazu zu bringen, auf die sowjetischen Avancen einzugehen. Seit Mitte April h\u00e4tten die Gespr\u00e4che aber keine ernsthafte Bedeutung mehr gehabt. Auch Sergej Slutsch meint, dass Stalin ein B\u00fcndnis mit Hitler seit langem grunds\u00e4tzlich bevorzugte. F\u00fcr ihn stellt die Au\u00dfenpolitik der \u201ekollektiven Sicherheit\u201c nur \u201eeine bequeme Camouflage f\u00fcr die Generallinie der Stalinschen Strategie\u201c dar, im Sinne der marxistisch-leninistischen Lehre \u201edie Welt zu spalten und Staaten gegeneinander aufzuhetzen\u201c. Ein m\u00f6gliches Abkommen mit den Westm\u00e4chten habe Stalin als Druckmittel gegen Deutschland genutzt, ohne durch die Gespr\u00e4che mit den Westm\u00e4chten in einen Krieg \u201ehineinschlittern\u201c zu wollen. Er habe die Schw\u00e4che und Inkonsequenz der Westm\u00e4chte ausnutzen und vom ersten Tag an die Gespr\u00e4che der Milit\u00e4rmissionen in eine Sackgasse f\u00fchren wollen. Verfechter der Pr\u00e4ventivkriegsthese sehen in der Politik Stalins ein Vabanquespiel, um den Krieg auszul\u00f6sen. Viktor Suworow etwa meint, es sei Stalins Absicht gewesen, Hitler durch den Pakt in einen Krieg mit den Westm\u00e4chten zu treiben, um die ausgebluteten Staaten anschlie\u00dfend dem kommunistischen Machtbereich einzuverleiben. Solche Interpretationen werden dem Osteuropahistoriker Manfred Hildermeier zufolge von der Fachwissenschaft als nicht belegbar und spekulativ verworfen. In diese Richtung argumentieren beispielsweise Richard C. Raack und Robert C. Tucker. Ihrer Ansicht nach wollte Stalin einen Krieg so sehr wie Hitler, weil er einen Abnutzungskrieg zwischen den kapitalistischen Staaten erwartete, der zu Revolutionen f\u00fchren und das Eingreifen der Roten Armee erm\u00f6glichen w\u00fcrde. Auf der anderen Seite argumentieren Historiker, dass sich die sowjetische Au\u00dfenpolitik im Zuge des \u00dcbergangs zum \u201eAufbau des Sozialismus in einem Land\u201c neu orientierte. Die Absicherung der Sowjetunion durch bilaterale Nichtangriffsvereinbarungen habe zunehmend Priorit\u00e4t bekommen. Diese Interpretation geht von einem engen Zusammenhang zwischen innerer und \u00e4u\u00dferer Entwicklung aus und setzt betr\u00e4chtlichen sowjetischen Pragmatismus voraus. Statt die Tradition eines ideologisch begr\u00fcndeten Expansionismus fortzuf\u00fchren oder von einer Wesens\u00e4hnlichkeit der Systeme geleitet zu sein, sei Stalins Au\u00dfenpolitik rational und zweckorientiert gewesen, um die Unversehrtheit der Sowjetunion zu sichern. Nach der Br\u00fcskierung durch den deutsch-polnischen Nichtangriffspakt 1934 habe die Sowjetunion eine Politik der multilateralen Absicherung verfolgt und das Bem\u00fchen um eine Verst\u00e4ndigung mit den Westm\u00e4chten erst 1939 aufgegeben. Das B\u00fcndnis mit Deutschland sei zwar ein Offensivpakt gewesen, habe aber die M\u00f6glichkeit er\u00f6ffnet, sich aus dem Kampf zwischen den \u201ekapitalistischen M\u00e4chten\u201c so lange wie m\u00f6glich herauszuhalten. So habe Stalin Polen dem deutschen Angriff ausgeliefert und selbst freie Hand f\u00fcr die Unterwerfung der baltischen Staaten, Bessarabiens und Finnlands bekommen, also f\u00fcr die Wiederherstellung der Grenzen des zarischen Imperiums und im Falle der Nordbukowina dar\u00fcber hinaus. Dass er selbst bald die Unterst\u00fctzung starker Verb\u00fcndeter gegen die nationalsozialistische Aggression brauchen werde, habe Stalin ausgeschlossen. Dabei bleibt offen, ob dies als R\u00fcckwendung zur imperialen Gro\u00dfmachtpolitik des 19. Jahrhunderts zu verstehen ist oder als ungehemmter Ausfluss schon immer avisierter ideologischer Ziele. Pietrow-Ennker begreift stalinistische Au\u00dfenpolitik als klassische Gro\u00dfmachtpolitik und die deutsch-sowjetische Zusammenarbeit ab September 1939 als ergriffene Chance zur Verschiebung der Grenzen und zum Export des Sowjetsystems. F\u00fcr Gerhard Wettig hatte Stalin bis August 1939 keine andere M\u00f6glichkeit, als mit den Westm\u00e4chten zu verhandeln, hoffte aber, ein Angebot Hitlers herbeizuf\u00fchren, von dem er sich mehr Entgegenkommen bei seinen Expansionspl\u00e4nen versprach. Stefan Creuzberger sieht bei Stalin expansive macht- statt defensive sicherheitspolitische Motive am Werk. Die Verst\u00e4ndigungsbereitschaft mit den Westm\u00e4chten stehe in einem zweifelhaften Licht, weil Molotow parallel am 11. August die Gespr\u00e4che mit Deutschland billigte. Noch vor der entscheidenden Phase der Verhandlungen mit den Westm\u00e4chten habe man in Moskau entschieden, auf die deutsche Karte zu setzen. Interpreten beider Richtungen stimmen \u00fcberein, dass die Stalinsche Au\u00dfenpolitik von einer feindlichen Umzingelung der Sowjetunion durch kapitalistische Staaten ausging. Dementsprechend legte Stalin obersten Wert darauf, sich aus den vermeintlich unausweichlichen kriegerischen Auseinandersetzungen im kapitalistischen Lager herauszuhalten. Bis zum \u00dcberfall auf die Sowjetunion orientierte sich Stalin an seiner schon 1925 ge\u00e4u\u00dferten Maxime, als Letzter in den Ring treten zu wollen. Nach \u00fcberwiegender Forschungsmeinung wollte er bei allem \u00e4u\u00dferem Machthunger und Expansionsgel\u00fcsten keinesfalls einen Krieg beginnen. Auch wenn er durch die forcierte Industrialisierung versuchte, sein Land auf den f\u00fcr unvermeidlich gehaltenen Endkampf gegen den Kapitalismus vorzubereiten suchte, wollte er diesen Kampf so lange wie m\u00f6glich hinausschieben. Auch zwang der Hitler-Stalin-Pakt Japan, die Niederlage im japanisch-sowjetischen Grenzkonflikt einzugestehen und bannte damit aus sowjetischer Sicht die Gefahr eines Zweifrontenkrieges in Ostasien und Europa. Historiker, welche die sowjetische Au\u00dfenpolitik der \u201ekollektiven Sicherheit\u201c ernstnehmen, wie Teddy J. Uldricks, verweisen dazu auf den enorme Aufwand, den sowjetische Politiker w\u00e4hrend der 1930er-Jahre zu deren Umsetzung getrieben h\u00e4tten. Uldricks sieht nur eine au\u00dfenpolitische Linie der Sowjetunion, n\u00e4mlich das Streben nach Machtbalance. Die Annahme, dass alle imperialistischen M\u00e4chte der Sowjetunion feindlich gesinnt seien, habe das Streben nach einer Allianz mit den Westm\u00e4chten wie mit Hitler gleicherma\u00dfen motiviert. Geoffrey Roberts kritisiert, dass die sowjetische Au\u00dfenpolitik lange auf der Grundlage deutscher Quellen geschrieben worden sei. Aus sowjetischer Sicht habe Deutschland um die Sowjetunion geworben und die Sowjetunion erst ab Ende Juli 1939 darauf reagiert. Historisch begr\u00fcndetes Misstrauen der Sowjets gegen\u00fcber Westm\u00e4chten sei vor allem durch die britische Verhandlungsf\u00fchrung best\u00e4rkt worden. Man habe den Sowjets nicht die Sicherheitsgarantien gegeben, die diese nicht ohne Berechtigung forderten. Roberts wundert sich, dass die sowjetischen Verhandlungen mit den Westm\u00e4chten \u00fcberhaupt so weit gediehen. Auch f\u00fcr Michael Jabara Carley waren weder Franzosen noch Briten bereit, die notwendigen Zugest\u00e4ndnisse zu machen, d. h. ein klares, wasserdichtes milit\u00e4risches B\u00fcndnis mit der Sowjetunion zu schlie\u00dfen. Stalin sei ein Zyniker gewesen, der niemandem vertraut und sich Zeit habe erkaufen wollen, aber er sei kein Ideologe gewesen. Carley identifiziert dagegen als wichtigstes Element der anglo-franz\u00f6sischen Politik den Antibolschewismus, Man habe in London und Paris das Prestige gef\u00fcrchtet, das die Sowjetunion durch eine Dreierallianz gewonnen h\u00e4tte. F\u00fcr Ingeborg Fleischhauer hatten sich die au\u00dfenpolitischen Optionen der Sowjetunion auf ein Arrangement mit Deutschland verengt, nachdem Polen einen Beistandspakt abgelehnt hatte und die Westm\u00e4chte die Berechtigung des sowjetischen strategischen Konzepts nicht anerkannt hatten. Stalins au\u00dfenpolitische Entscheidungen seien vom \u201ek\u00fchlen und beherrschten, wenig wendigen Verstand sowie dem kaltbl\u00fctigen, defensiven Pragmatismus des Realpolitikers\u201c bestimmt gewesen. Sein staatsm\u00e4nnisches Interesse sei eine Beschwichtigungspolitik gewesen, um die Sowjetunion aus einem Krieg herauszuhalten. Gabriel Gorodetsky meint, Gro\u00dfbritannien habe die fundamentalen Sicherheitsbed\u00fcrfnisse der Sowjetunion nicht erf\u00fcllt. Der Realpolitiker Stalin sei deshalb gezwungen gewesen, den Ausgleich mit Hitler zu suchen, da er gewusst habe, wie sehr dieser zum Krieg entschlossen ist. Stalin habe die Gelegenheiten, die sich ihm boten, ausgenutzt, aber nicht prim\u00e4r Expansionsideen angehangen oder sich an leninistischer Ideologie orientiert. Zara Steiner sieht keine abschlie\u00dfenden Antworten auf die Frage, ob Stalin eine Allianz gegen Hitler oder mit Hitler bevorzugte. Jedenfalls habe er Gro\u00dfbritannien und Polen misstraut. Auf der britischen Seite sieht sie nur die Bereitschaft, \u00fcber die milit\u00e4rische Abschreckung Deutschlands zu reden, nicht aber \u00fcber milit\u00e4rische Kooperation mit der Sowjetunion. Dadurch h\u00e4tten die Westm\u00e4chte Stalin nicht den Eindruck vermitteln k\u00f6nnen, dass sie zum Krieg bereit seien, sollte Deutschland angreifen. Trotz Warnungen, dass die Sowjets mit den Deutschen verhandelten, habe man angenommen, die Sowjetunion w\u00fcrde eher die Isolation w\u00e4hlen als ein B\u00fcndnis mit Deutschland. F\u00fcr Jonathan Haslam spiegelten sich die Politik Chamberlains und Stalins: Wenn Stalin glaubte, Chamberlain wolle die Deutschen nach Osten lenken, sei es f\u00fcr ihn gerechtfertigt gewesen, sie seinerseits nach Westen zu lenken. Stalin habe sich deshalb nicht nur passiv verhalten. Das belege aber noch nicht, dass er Krieg wollte, sondern m\u00f6glicherweise ein grunds\u00e4tzliches Misstrauen. Er habe alles der pers\u00f6nlichen Macht untergeordnet. Daf\u00fcr sei es aber essenziell, auch Widerspr\u00fcche hinzunehmen.", "sentence_answer": "In der offiziellen sowjetischen Lesart habe sich allein die Sowjetunion mit ihrem Prinzip der kollektiven Sicherheit darum bem\u00fcht, Europa vor dem Faschismus zu sch\u00fctzen.", "paragraph_id": 41692} {"question": "Als was wollte Stalin laut Sergej Slutsch die Verhandlungen mit den Westm\u00e4chten nutzen?", "paragraph": "Deutsch-sowjetischer_Nichtangriffspakt\n\n=== Bewertung der sowjetischen Au\u00dfenpolitik ===\nBei der Bewertung der Verhandlungen im Vorfeld des deutsch-sowjetischen Nichtangriffspakt sind Historiker geteilter Meinung. Wie ernsthaft verhandelte Stalin mit den Westm\u00e4chten? Haben die Briten ein B\u00fcndnis effektiv verhindert oder hielt Stalin eine \u00dcbereinkunft f\u00fcr unm\u00f6glich? Wollte Stalin von Anfang an eher ein B\u00fcndnis mit Deutschland? Die Beantwortung dieser Fragen st\u00f6\u00dft auf das Quellenproblem, dass Stalin sich so wenig wie m\u00f6glich \u00f6ffentlich zu au\u00dfenpolitischen Fragen \u00e4u\u00dferte. In der offiziellen sowjetischen Lesart habe sich allein die Sowjetunion mit ihrem Prinzip der kollektiven Sicherheit darum bem\u00fcht, Europa vor dem Faschismus zu sch\u00fctzen. Die westlichen Demokratien h\u00e4tten diese Politik aber schon durch das M\u00fcnchner Abkommen scheitern lassen.\nZur Frage, warum und wann Stalin sich zu einem B\u00fcndnis mit Hitler entschloss, existieren seit den 1950er-Jahren im Wesentlichen zwei Meinungen. Auf der einen Seite wird die Verst\u00e4ndigung mit Deutschland als eigentliches Ziel der sowjetischen Au\u00dfenpolitik der 1930er-Jahre gesehen. Demnach h\u00e4tten beide Diktaturen \u00e4hnliche Ziele verfolgt, n\u00e4mlich maximalen territorialen Gewinn und Herrschaft \u00fcber ihre Nachbarn und die Welt. Fortdauernden au\u00dfenpolitischen Zielen und Aspekten wird in dieser Interpretation betr\u00e4chtliche Autonomie gegen\u00fcber innenpolitischen Erw\u00e4gungen zugewiesen. Unter totalitarismustheoretischen Pr\u00e4missen, die eine Wahlverwandtschaft beider Diktaturen konstatieren, wird die Verst\u00e4ndigung auf die Zeit um das Jahr 1933 datiert. Wird die Lehre der Weltrevolution als Antrieb der sowjetischen Au\u00dfenpolitik betont, erscheint die besondere Beziehung zwischen der Sowjetunion und dem nationalsozialistischen Deutschland als Erbe des internationalen Sozialismus. Die Kontakte zwischen beiden Diktaturen erreichten demnach im Nichtangriffspakt ihre eigentliche Bestimmung.\nGerhard L. Weinberg argumentiert, dass Stalin stets eine Allianz mit Hitler bevorzugte. Hermann Graml glaubt, dass Stalin die zur\u00fcckhaltenden Deutschen aus der Reserve locken wollte und zugleich gegen\u00fcber den Westm\u00e4chten aus taktischen Gr\u00fcnden Forderungen erhob, von denen er wusste, dass sie diese nicht annehmen k\u00f6nnten. Stalin habe gehofft, einen Krieg zwischen Deutschland und den Westm\u00e4chten f\u00fcr imperialistische Vorst\u00f6\u00dfe auszunutzen. Die Verhandlungen mit den Westm\u00e4chten habe er gerade mit der Ernsthaftigkeit betrieben, die es brauchte, um Hitler anzulocken und dazu zu bringen, auf die sowjetischen Avancen einzugehen. Seit Mitte April h\u00e4tten die Gespr\u00e4che aber keine ernsthafte Bedeutung mehr gehabt.\nAuch Sergej Slutsch meint, dass Stalin ein B\u00fcndnis mit Hitler seit langem grunds\u00e4tzlich bevorzugte. F\u00fcr ihn stellt die Au\u00dfenpolitik der \u201ekollektiven Sicherheit\u201c nur \u201eeine bequeme Camouflage f\u00fcr die Generallinie der Stalinschen Strategie\u201c dar, im Sinne der marxistisch-leninistischen Lehre \u201edie Welt zu spalten und Staaten gegeneinander aufzuhetzen\u201c. Ein m\u00f6gliches Abkommen mit den Westm\u00e4chten habe Stalin als Druckmittel gegen Deutschland genutzt, ohne durch die Gespr\u00e4che mit den Westm\u00e4chten in einen Krieg \u201ehineinschlittern\u201c zu wollen. Er habe die Schw\u00e4che und Inkonsequenz der Westm\u00e4chte ausnutzen und vom ersten Tag an die Gespr\u00e4che der Milit\u00e4rmissionen in eine Sackgasse f\u00fchren wollen.\nVerfechter der Pr\u00e4ventivkriegsthese sehen in der Politik Stalins ein Vabanquespiel, um den Krieg auszul\u00f6sen. Viktor Suworow etwa meint, es sei Stalins Absicht gewesen, Hitler durch den Pakt in einen Krieg mit den Westm\u00e4chten zu treiben, um die ausgebluteten Staaten anschlie\u00dfend dem kommunistischen Machtbereich einzuverleiben. Solche Interpretationen werden dem Osteuropahistoriker Manfred Hildermeier zufolge von der Fachwissenschaft als nicht belegbar und spekulativ verworfen. In diese Richtung argumentieren beispielsweise Richard C. Raack und Robert C. Tucker. Ihrer Ansicht nach wollte Stalin einen Krieg so sehr wie Hitler, weil er einen Abnutzungskrieg zwischen den kapitalistischen Staaten erwartete, der zu Revolutionen f\u00fchren und das Eingreifen der Roten Armee erm\u00f6glichen w\u00fcrde.\nAuf der anderen Seite argumentieren Historiker, dass sich die sowjetische Au\u00dfenpolitik im Zuge des \u00dcbergangs zum \u201eAufbau des Sozialismus in einem Land\u201c neu orientierte. 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Das B\u00fcndnis mit Deutschland sei zwar ein Offensivpakt gewesen, habe aber die M\u00f6glichkeit er\u00f6ffnet, sich aus dem Kampf zwischen den \u201ekapitalistischen M\u00e4chten\u201c so lange wie m\u00f6glich herauszuhalten. So habe Stalin Polen dem deutschen Angriff ausgeliefert und selbst freie Hand f\u00fcr die Unterwerfung der baltischen Staaten, Bessarabiens und Finnlands bekommen, also f\u00fcr die Wiederherstellung der Grenzen des zarischen Imperiums und im Falle der Nordbukowina dar\u00fcber hinaus. Dass er selbst bald die Unterst\u00fctzung starker Verb\u00fcndeter gegen die nationalsozialistische Aggression brauchen werde, habe Stalin ausgeschlossen. Dabei bleibt offen, ob dies als R\u00fcckwendung zur imperialen Gro\u00dfmachtpolitik des 19. Jahrhunderts zu verstehen ist oder als ungehemmter Ausfluss schon immer avisierter ideologischer Ziele.\nPietrow-Ennker begreift stalinistische Au\u00dfenpolitik als klassische Gro\u00dfmachtpolitik und die deutsch-sowjetische Zusammenarbeit ab September 1939 als ergriffene Chance zur Verschiebung der Grenzen und zum Export des Sowjetsystems. F\u00fcr Gerhard Wettig hatte Stalin bis August 1939 keine andere M\u00f6glichkeit, als mit den Westm\u00e4chten zu verhandeln, hoffte aber, ein Angebot Hitlers herbeizuf\u00fchren, von dem er sich mehr Entgegenkommen bei seinen Expansionspl\u00e4nen versprach. Stefan Creuzberger sieht bei Stalin expansive macht- statt defensive sicherheitspolitische Motive am Werk. Die Verst\u00e4ndigungsbereitschaft mit den Westm\u00e4chten stehe in einem zweifelhaften Licht, weil Molotow parallel am 11. August die Gespr\u00e4che mit Deutschland billigte. Noch vor der entscheidenden Phase der Verhandlungen mit den Westm\u00e4chten habe man in Moskau entschieden, auf die deutsche Karte zu setzen.\nInterpreten beider Richtungen stimmen \u00fcberein, dass die Stalinsche Au\u00dfenpolitik von einer feindlichen Umzingelung der Sowjetunion durch kapitalistische Staaten ausging. Dementsprechend legte Stalin obersten Wert darauf, sich aus den vermeintlich unausweichlichen kriegerischen Auseinandersetzungen im kapitalistischen Lager herauszuhalten. Bis zum \u00dcberfall auf die Sowjetunion orientierte sich Stalin an seiner schon 1925 ge\u00e4u\u00dferten Maxime, als Letzter in den Ring treten zu wollen. Nach \u00fcberwiegender Forschungsmeinung wollte er bei allem \u00e4u\u00dferem Machthunger und Expansionsgel\u00fcsten keinesfalls einen Krieg beginnen. Auch wenn er durch die forcierte Industrialisierung versuchte, sein Land auf den f\u00fcr unvermeidlich gehaltenen Endkampf gegen den Kapitalismus vorzubereiten suchte, wollte er diesen Kampf so lange wie m\u00f6glich hinausschieben. Auch zwang der Hitler-Stalin-Pakt Japan, die Niederlage im japanisch-sowjetischen Grenzkonflikt einzugestehen und bannte damit aus sowjetischer Sicht die Gefahr eines Zweifrontenkrieges in Ostasien und Europa.\nHistoriker, welche die sowjetische Au\u00dfenpolitik der \u201ekollektiven Sicherheit\u201c ernstnehmen, wie Teddy J. Uldricks, verweisen dazu auf den enorme Aufwand, den sowjetische Politiker w\u00e4hrend der 1930er-Jahre zu deren Umsetzung getrieben h\u00e4tten. Uldricks sieht nur eine au\u00dfenpolitische Linie der Sowjetunion, n\u00e4mlich das Streben nach Machtbalance. Die Annahme, dass alle imperialistischen M\u00e4chte der Sowjetunion feindlich gesinnt seien, habe das Streben nach einer Allianz mit den Westm\u00e4chten wie mit Hitler gleicherma\u00dfen motiviert. Geoffrey Roberts kritisiert, dass die sowjetische Au\u00dfenpolitik lange auf der Grundlage deutscher Quellen geschrieben worden sei. Aus sowjetischer Sicht habe Deutschland um die Sowjetunion geworben und die Sowjetunion erst ab Ende Juli 1939 darauf reagiert. Historisch begr\u00fcndetes Misstrauen der Sowjets gegen\u00fcber Westm\u00e4chten sei vor allem durch die britische Verhandlungsf\u00fchrung best\u00e4rkt worden. Man habe den Sowjets nicht die Sicherheitsgarantien gegeben, die diese nicht ohne Berechtigung forderten. Roberts wundert sich, dass die sowjetischen Verhandlungen mit den Westm\u00e4chten \u00fcberhaupt so weit gediehen. Auch f\u00fcr Michael Jabara Carley waren weder Franzosen noch Briten bereit, die notwendigen Zugest\u00e4ndnisse zu machen, d.\u00a0h. ein klares, wasserdichtes milit\u00e4risches B\u00fcndnis mit der Sowjetunion zu schlie\u00dfen. Stalin sei ein Zyniker gewesen, der niemandem vertraut und sich Zeit habe erkaufen wollen, aber er sei kein Ideologe gewesen. Carley identifiziert dagegen als wichtigstes Element der anglo-franz\u00f6sischen Politik den Antibolschewismus, Man habe in London und Paris das Prestige gef\u00fcrchtet, das die Sowjetunion durch eine Dreierallianz gewonnen h\u00e4tte.\nF\u00fcr Ingeborg Fleischhauer hatten sich die au\u00dfenpolitischen Optionen der Sowjetunion auf ein Arrangement mit Deutschland verengt, nachdem Polen einen Beistandspakt abgelehnt hatte und die Westm\u00e4chte die Berechtigung des sowjetischen strategischen Konzepts nicht anerkannt hatten. Stalins au\u00dfenpolitische Entscheidungen seien vom \u201ek\u00fchlen und beherrschten, wenig wendigen Verstand sowie dem kaltbl\u00fctigen, defensiven Pragmatismus des Realpolitikers\u201c bestimmt gewesen. Sein staatsm\u00e4nnisches Interesse sei eine Beschwichtigungspolitik gewesen, um die Sowjetunion aus einem Krieg herauszuhalten. Gabriel Gorodetsky meint, Gro\u00dfbritannien habe die fundamentalen Sicherheitsbed\u00fcrfnisse der Sowjetunion nicht erf\u00fcllt. Der Realpolitiker Stalin sei deshalb gezwungen gewesen, den Ausgleich mit Hitler zu suchen, da er gewusst habe, wie sehr dieser zum Krieg entschlossen ist. Stalin habe die Gelegenheiten, die sich ihm boten, ausgenutzt, aber nicht prim\u00e4r Expansionsideen angehangen oder sich an leninistischer Ideologie orientiert.\nZara Steiner sieht keine abschlie\u00dfenden Antworten auf die Frage, ob Stalin eine Allianz gegen Hitler oder mit Hitler bevorzugte. Jedenfalls habe er Gro\u00dfbritannien und Polen misstraut. Auf der britischen Seite sieht sie nur die Bereitschaft, \u00fcber die milit\u00e4rische Abschreckung Deutschlands zu reden, nicht aber \u00fcber milit\u00e4rische Kooperation mit der Sowjetunion. Dadurch h\u00e4tten die Westm\u00e4chte Stalin nicht den Eindruck vermitteln k\u00f6nnen, dass sie zum Krieg bereit seien, sollte Deutschland angreifen. Trotz Warnungen, dass die Sowjets mit den Deutschen verhandelten, habe man angenommen, die Sowjetunion w\u00fcrde eher die Isolation w\u00e4hlen als ein B\u00fcndnis mit Deutschland. F\u00fcr Jonathan Haslam spiegelten sich die Politik Chamberlains und Stalins: Wenn Stalin glaubte, Chamberlain wolle die Deutschen nach Osten lenken, sei es f\u00fcr ihn gerechtfertigt gewesen, sie seinerseits nach Westen zu lenken. Stalin habe sich deshalb nicht nur passiv verhalten. Das belege aber noch nicht, dass er Krieg wollte, sondern m\u00f6glicherweise ein grunds\u00e4tzliches Misstrauen. Er habe alles der pers\u00f6nlichen Macht untergeordnet. 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Die Beantwortung dieser Fragen st\u00f6\u00dft auf das Quellenproblem, dass Stalin sich so wenig wie m\u00f6glich \u00f6ffentlich zu au\u00dfenpolitischen Fragen \u00e4u\u00dferte. In der offiziellen sowjetischen Lesart habe sich allein die Sowjetunion mit ihrem Prinzip der kollektiven Sicherheit darum bem\u00fcht, Europa vor dem Faschismus zu sch\u00fctzen. Die westlichen Demokratien h\u00e4tten diese Politik aber schon durch das M\u00fcnchner Abkommen scheitern lassen. Zur Frage, warum und wann Stalin sich zu einem B\u00fcndnis mit Hitler entschloss, existieren seit den 1950er-Jahren im Wesentlichen zwei Meinungen. Auf der einen Seite wird die Verst\u00e4ndigung mit Deutschland als eigentliches Ziel der sowjetischen Au\u00dfenpolitik der 1930er-Jahre gesehen. Demnach h\u00e4tten beide Diktaturen \u00e4hnliche Ziele verfolgt, n\u00e4mlich maximalen territorialen Gewinn und Herrschaft \u00fcber ihre Nachbarn und die Welt. Fortdauernden au\u00dfenpolitischen Zielen und Aspekten wird in dieser Interpretation betr\u00e4chtliche Autonomie gegen\u00fcber innenpolitischen Erw\u00e4gungen zugewiesen. Unter totalitarismustheoretischen Pr\u00e4missen, die eine Wahlverwandtschaft beider Diktaturen konstatieren, wird die Verst\u00e4ndigung auf die Zeit um das Jahr 1933 datiert. Wird die Lehre der Weltrevolution als Antrieb der sowjetischen Au\u00dfenpolitik betont, erscheint die besondere Beziehung zwischen der Sowjetunion und dem nationalsozialistischen Deutschland als Erbe des internationalen Sozialismus. Die Kontakte zwischen beiden Diktaturen erreichten demnach im Nichtangriffspakt ihre eigentliche Bestimmung. Gerhard L. Weinberg argumentiert, dass Stalin stets eine Allianz mit Hitler bevorzugte. Hermann Graml glaubt, dass Stalin die zur\u00fcckhaltenden Deutschen aus der Reserve locken wollte und zugleich gegen\u00fcber den Westm\u00e4chten aus taktischen Gr\u00fcnden Forderungen erhob, von denen er wusste, dass sie diese nicht annehmen k\u00f6nnten. Stalin habe gehofft, einen Krieg zwischen Deutschland und den Westm\u00e4chten f\u00fcr imperialistische Vorst\u00f6\u00dfe auszunutzen. Die Verhandlungen mit den Westm\u00e4chten habe er gerade mit der Ernsthaftigkeit betrieben, die es brauchte, um Hitler anzulocken und dazu zu bringen, auf die sowjetischen Avancen einzugehen. Seit Mitte April h\u00e4tten die Gespr\u00e4che aber keine ernsthafte Bedeutung mehr gehabt. Auch Sergej Slutsch meint, dass Stalin ein B\u00fcndnis mit Hitler seit langem grunds\u00e4tzlich bevorzugte. 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Viktor Suworow etwa meint, es sei Stalins Absicht gewesen, Hitler durch den Pakt in einen Krieg mit den Westm\u00e4chten zu treiben, um die ausgebluteten Staaten anschlie\u00dfend dem kommunistischen Machtbereich einzuverleiben. Solche Interpretationen werden dem Osteuropahistoriker Manfred Hildermeier zufolge von der Fachwissenschaft als nicht belegbar und spekulativ verworfen. In diese Richtung argumentieren beispielsweise Richard C. Raack und Robert C. Tucker. Ihrer Ansicht nach wollte Stalin einen Krieg so sehr wie Hitler, weil er einen Abnutzungskrieg zwischen den kapitalistischen Staaten erwartete, der zu Revolutionen f\u00fchren und das Eingreifen der Roten Armee erm\u00f6glichen w\u00fcrde. Auf der anderen Seite argumentieren Historiker, dass sich die sowjetische Au\u00dfenpolitik im Zuge des \u00dcbergangs zum \u201eAufbau des Sozialismus in einem Land\u201c neu orientierte. Die Absicherung der Sowjetunion durch bilaterale Nichtangriffsvereinbarungen habe zunehmend Priorit\u00e4t bekommen. Diese Interpretation geht von einem engen Zusammenhang zwischen innerer und \u00e4u\u00dferer Entwicklung aus und setzt betr\u00e4chtlichen sowjetischen Pragmatismus voraus. Statt die Tradition eines ideologisch begr\u00fcndeten Expansionismus fortzuf\u00fchren oder von einer Wesens\u00e4hnlichkeit der Systeme geleitet zu sein, sei Stalins Au\u00dfenpolitik rational und zweckorientiert gewesen, um die Unversehrtheit der Sowjetunion zu sichern. Nach der Br\u00fcskierung durch den deutsch-polnischen Nichtangriffspakt 1934 habe die Sowjetunion eine Politik der multilateralen Absicherung verfolgt und das Bem\u00fchen um eine Verst\u00e4ndigung mit den Westm\u00e4chten erst 1939 aufgegeben. 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Pietrow-Ennker begreift stalinistische Au\u00dfenpolitik als klassische Gro\u00dfmachtpolitik und die deutsch-sowjetische Zusammenarbeit ab September 1939 als ergriffene Chance zur Verschiebung der Grenzen und zum Export des Sowjetsystems. F\u00fcr Gerhard Wettig hatte Stalin bis August 1939 keine andere M\u00f6glichkeit, als mit den Westm\u00e4chten zu verhandeln, hoffte aber, ein Angebot Hitlers herbeizuf\u00fchren, von dem er sich mehr Entgegenkommen bei seinen Expansionspl\u00e4nen versprach. Stefan Creuzberger sieht bei Stalin expansive macht- statt defensive sicherheitspolitische Motive am Werk. Die Verst\u00e4ndigungsbereitschaft mit den Westm\u00e4chten stehe in einem zweifelhaften Licht, weil Molotow parallel am 11. August die Gespr\u00e4che mit Deutschland billigte. Noch vor der entscheidenden Phase der Verhandlungen mit den Westm\u00e4chten habe man in Moskau entschieden, auf die deutsche Karte zu setzen. Interpreten beider Richtungen stimmen \u00fcberein, dass die Stalinsche Au\u00dfenpolitik von einer feindlichen Umzingelung der Sowjetunion durch kapitalistische Staaten ausging. Dementsprechend legte Stalin obersten Wert darauf, sich aus den vermeintlich unausweichlichen kriegerischen Auseinandersetzungen im kapitalistischen Lager herauszuhalten. Bis zum \u00dcberfall auf die Sowjetunion orientierte sich Stalin an seiner schon 1925 ge\u00e4u\u00dferten Maxime, als Letzter in den Ring treten zu wollen. Nach \u00fcberwiegender Forschungsmeinung wollte er bei allem \u00e4u\u00dferem Machthunger und Expansionsgel\u00fcsten keinesfalls einen Krieg beginnen. Auch wenn er durch die forcierte Industrialisierung versuchte, sein Land auf den f\u00fcr unvermeidlich gehaltenen Endkampf gegen den Kapitalismus vorzubereiten suchte, wollte er diesen Kampf so lange wie m\u00f6glich hinausschieben. Auch zwang der Hitler-Stalin-Pakt Japan, die Niederlage im japanisch-sowjetischen Grenzkonflikt einzugestehen und bannte damit aus sowjetischer Sicht die Gefahr eines Zweifrontenkrieges in Ostasien und Europa. Historiker, welche die sowjetische Au\u00dfenpolitik der \u201ekollektiven Sicherheit\u201c ernstnehmen, wie Teddy J. Uldricks, verweisen dazu auf den enorme Aufwand, den sowjetische Politiker w\u00e4hrend der 1930er-Jahre zu deren Umsetzung getrieben h\u00e4tten. Uldricks sieht nur eine au\u00dfenpolitische Linie der Sowjetunion, n\u00e4mlich das Streben nach Machtbalance. Die Annahme, dass alle imperialistischen M\u00e4chte der Sowjetunion feindlich gesinnt seien, habe das Streben nach einer Allianz mit den Westm\u00e4chten wie mit Hitler gleicherma\u00dfen motiviert. Geoffrey Roberts kritisiert, dass die sowjetische Au\u00dfenpolitik lange auf der Grundlage deutscher Quellen geschrieben worden sei. Aus sowjetischer Sicht habe Deutschland um die Sowjetunion geworben und die Sowjetunion erst ab Ende Juli 1939 darauf reagiert. Historisch begr\u00fcndetes Misstrauen der Sowjets gegen\u00fcber Westm\u00e4chten sei vor allem durch die britische Verhandlungsf\u00fchrung best\u00e4rkt worden. Man habe den Sowjets nicht die Sicherheitsgarantien gegeben, die diese nicht ohne Berechtigung forderten. Roberts wundert sich, dass die sowjetischen Verhandlungen mit den Westm\u00e4chten \u00fcberhaupt so weit gediehen. Auch f\u00fcr Michael Jabara Carley waren weder Franzosen noch Briten bereit, die notwendigen Zugest\u00e4ndnisse zu machen, d. h. ein klares, wasserdichtes milit\u00e4risches B\u00fcndnis mit der Sowjetunion zu schlie\u00dfen. Stalin sei ein Zyniker gewesen, der niemandem vertraut und sich Zeit habe erkaufen wollen, aber er sei kein Ideologe gewesen. Carley identifiziert dagegen als wichtigstes Element der anglo-franz\u00f6sischen Politik den Antibolschewismus, Man habe in London und Paris das Prestige gef\u00fcrchtet, das die Sowjetunion durch eine Dreierallianz gewonnen h\u00e4tte. F\u00fcr Ingeborg Fleischhauer hatten sich die au\u00dfenpolitischen Optionen der Sowjetunion auf ein Arrangement mit Deutschland verengt, nachdem Polen einen Beistandspakt abgelehnt hatte und die Westm\u00e4chte die Berechtigung des sowjetischen strategischen Konzepts nicht anerkannt hatten. Stalins au\u00dfenpolitische Entscheidungen seien vom \u201ek\u00fchlen und beherrschten, wenig wendigen Verstand sowie dem kaltbl\u00fctigen, defensiven Pragmatismus des Realpolitikers\u201c bestimmt gewesen. Sein staatsm\u00e4nnisches Interesse sei eine Beschwichtigungspolitik gewesen, um die Sowjetunion aus einem Krieg herauszuhalten. Gabriel Gorodetsky meint, Gro\u00dfbritannien habe die fundamentalen Sicherheitsbed\u00fcrfnisse der Sowjetunion nicht erf\u00fcllt. Der Realpolitiker Stalin sei deshalb gezwungen gewesen, den Ausgleich mit Hitler zu suchen, da er gewusst habe, wie sehr dieser zum Krieg entschlossen ist. Stalin habe die Gelegenheiten, die sich ihm boten, ausgenutzt, aber nicht prim\u00e4r Expansionsideen angehangen oder sich an leninistischer Ideologie orientiert. Zara Steiner sieht keine abschlie\u00dfenden Antworten auf die Frage, ob Stalin eine Allianz gegen Hitler oder mit Hitler bevorzugte. Jedenfalls habe er Gro\u00dfbritannien und Polen misstraut. Auf der britischen Seite sieht sie nur die Bereitschaft, \u00fcber die milit\u00e4rische Abschreckung Deutschlands zu reden, nicht aber \u00fcber milit\u00e4rische Kooperation mit der Sowjetunion. Dadurch h\u00e4tten die Westm\u00e4chte Stalin nicht den Eindruck vermitteln k\u00f6nnen, dass sie zum Krieg bereit seien, sollte Deutschland angreifen. Trotz Warnungen, dass die Sowjets mit den Deutschen verhandelten, habe man angenommen, die Sowjetunion w\u00fcrde eher die Isolation w\u00e4hlen als ein B\u00fcndnis mit Deutschland. F\u00fcr Jonathan Haslam spiegelten sich die Politik Chamberlains und Stalins: Wenn Stalin glaubte, Chamberlain wolle die Deutschen nach Osten lenken, sei es f\u00fcr ihn gerechtfertigt gewesen, sie seinerseits nach Westen zu lenken. Stalin habe sich deshalb nicht nur passiv verhalten. Das belege aber noch nicht, dass er Krieg wollte, sondern m\u00f6glicherweise ein grunds\u00e4tzliches Misstrauen. Er habe alles der pers\u00f6nlichen Macht untergeordnet. Daf\u00fcr sei es aber essenziell, auch Widerspr\u00fcche hinzunehmen.", "paragraph_answer": "Deutsch-sowjetischer_Nichtangriffspakt === Bewertung der sowjetischen Au\u00dfenpolitik === Bei der Bewertung der Verhandlungen im Vorfeld des deutsch-sowjetischen Nichtangriffspakt sind Historiker geteilter Meinung. Wie ernsthaft verhandelte Stalin mit den Westm\u00e4chten? Haben die Briten ein B\u00fcndnis effektiv verhindert oder hielt Stalin eine \u00dcbereinkunft f\u00fcr unm\u00f6glich? Wollte Stalin von Anfang an eher ein B\u00fcndnis mit Deutschland? Die Beantwortung dieser Fragen st\u00f6\u00dft auf das Quellenproblem, dass Stalin sich so wenig wie m\u00f6glich \u00f6ffentlich zu au\u00dfenpolitischen Fragen \u00e4u\u00dferte. In der offiziellen sowjetischen Lesart habe sich allein die Sowjetunion mit ihrem Prinzip der kollektiven Sicherheit darum bem\u00fcht, Europa vor dem Faschismus zu sch\u00fctzen. Die westlichen Demokratien h\u00e4tten diese Politik aber schon durch das M\u00fcnchner Abkommen scheitern lassen. Zur Frage, warum und wann Stalin sich zu einem B\u00fcndnis mit Hitler entschloss, existieren seit den 1950er-Jahren im Wesentlichen zwei Meinungen. Auf der einen Seite wird die Verst\u00e4ndigung mit Deutschland als eigentliches Ziel der sowjetischen Au\u00dfenpolitik der 1930er-Jahre gesehen. Demnach h\u00e4tten beide Diktaturen \u00e4hnliche Ziele verfolgt, n\u00e4mlich maximalen territorialen Gewinn und Herrschaft \u00fcber ihre Nachbarn und die Welt. Fortdauernden au\u00dfenpolitischen Zielen und Aspekten wird in dieser Interpretation betr\u00e4chtliche Autonomie gegen\u00fcber innenpolitischen Erw\u00e4gungen zugewiesen. Unter totalitarismustheoretischen Pr\u00e4missen, die eine Wahlverwandtschaft beider Diktaturen konstatieren, wird die Verst\u00e4ndigung auf die Zeit um das Jahr 1933 datiert. Wird die Lehre der Weltrevolution als Antrieb der sowjetischen Au\u00dfenpolitik betont, erscheint die besondere Beziehung zwischen der Sowjetunion und dem nationalsozialistischen Deutschland als Erbe des internationalen Sozialismus. Die Kontakte zwischen beiden Diktaturen erreichten demnach im Nichtangriffspakt ihre eigentliche Bestimmung. Gerhard L. Weinberg argumentiert, dass Stalin stets eine Allianz mit Hitler bevorzugte. Hermann Graml glaubt, dass Stalin die zur\u00fcckhaltenden Deutschen aus der Reserve locken wollte und zugleich gegen\u00fcber den Westm\u00e4chten aus taktischen Gr\u00fcnden Forderungen erhob, von denen er wusste, dass sie diese nicht annehmen k\u00f6nnten. Stalin habe gehofft, einen Krieg zwischen Deutschland und den Westm\u00e4chten f\u00fcr imperialistische Vorst\u00f6\u00dfe auszunutzen. Die Verhandlungen mit den Westm\u00e4chten habe er gerade mit der Ernsthaftigkeit betrieben, die es brauchte, um Hitler anzulocken und dazu zu bringen, auf die sowjetischen Avancen einzugehen. Seit Mitte April h\u00e4tten die Gespr\u00e4che aber keine ernsthafte Bedeutung mehr gehabt. Auch Sergej Slutsch meint, dass Stalin ein B\u00fcndnis mit Hitler seit langem grunds\u00e4tzlich bevorzugte. F\u00fcr ihn stellt die Au\u00dfenpolitik der \u201ekollektiven Sicherheit\u201c nur \u201eeine bequeme Camouflage f\u00fcr die Generallinie der Stalinschen Strategie\u201c dar, im Sinne der marxistisch-leninistischen Lehre \u201edie Welt zu spalten und Staaten gegeneinander aufzuhetzen\u201c. Ein m\u00f6gliches Abkommen mit den Westm\u00e4chten habe Stalin als Druckmittel gegen Deutschland genutzt, ohne durch die Gespr\u00e4che mit den Westm\u00e4chten in einen Krieg \u201ehineinschlittern\u201c zu wollen. Er habe die Schw\u00e4che und Inkonsequenz der Westm\u00e4chte ausnutzen und vom ersten Tag an die Gespr\u00e4che der Milit\u00e4rmissionen in eine Sackgasse f\u00fchren wollen. Verfechter der Pr\u00e4ventivkriegsthese sehen in der Politik Stalins ein Vabanquespiel, um den Krieg auszul\u00f6sen. Viktor Suworow etwa meint, es sei Stalins Absicht gewesen, Hitler durch den Pakt in einen Krieg mit den Westm\u00e4chten zu treiben, um die ausgebluteten Staaten anschlie\u00dfend dem kommunistischen Machtbereich einzuverleiben. Solche Interpretationen werden dem Osteuropahistoriker Manfred Hildermeier zufolge von der Fachwissenschaft als nicht belegbar und spekulativ verworfen. In diese Richtung argumentieren beispielsweise Richard C. Raack und Robert C. Tucker. Ihrer Ansicht nach wollte Stalin einen Krieg so sehr wie Hitler, weil er einen Abnutzungskrieg zwischen den kapitalistischen Staaten erwartete, der zu Revolutionen f\u00fchren und das Eingreifen der Roten Armee erm\u00f6glichen w\u00fcrde. Auf der anderen Seite argumentieren Historiker, dass sich die sowjetische Au\u00dfenpolitik im Zuge des \u00dcbergangs zum \u201eAufbau des Sozialismus in einem Land\u201c neu orientierte. 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Das B\u00fcndnis mit Deutschland sei zwar ein Offensivpakt gewesen, habe aber die M\u00f6glichkeit er\u00f6ffnet, sich aus dem Kampf zwischen den \u201ekapitalistischen M\u00e4chten\u201c so lange wie m\u00f6glich herauszuhalten. So habe Stalin Polen dem deutschen Angriff ausgeliefert und selbst freie Hand f\u00fcr die Unterwerfung der baltischen Staaten, Bessarabiens und Finnlands bekommen, also f\u00fcr die Wiederherstellung der Grenzen des zarischen Imperiums und im Falle der Nordbukowina dar\u00fcber hinaus. Dass er selbst bald die Unterst\u00fctzung starker Verb\u00fcndeter gegen die nationalsozialistische Aggression brauchen werde, habe Stalin ausgeschlossen. Dabei bleibt offen, ob dies als R\u00fcckwendung zur imperialen Gro\u00dfmachtpolitik des 19. Jahrhunderts zu verstehen ist oder als ungehemmter Ausfluss schon immer avisierter ideologischer Ziele. Pietrow-Ennker begreift stalinistische Au\u00dfenpolitik als klassische Gro\u00dfmachtpolitik und die deutsch-sowjetische Zusammenarbeit ab September 1939 als ergriffene Chance zur Verschiebung der Grenzen und zum Export des Sowjetsystems. F\u00fcr Gerhard Wettig hatte Stalin bis August 1939 keine andere M\u00f6glichkeit, als mit den Westm\u00e4chten zu verhandeln, hoffte aber, ein Angebot Hitlers herbeizuf\u00fchren, von dem er sich mehr Entgegenkommen bei seinen Expansionspl\u00e4nen versprach. Stefan Creuzberger sieht bei Stalin expansive macht- statt defensive sicherheitspolitische Motive am Werk. Die Verst\u00e4ndigungsbereitschaft mit den Westm\u00e4chten stehe in einem zweifelhaften Licht, weil Molotow parallel am 11. August die Gespr\u00e4che mit Deutschland billigte. Noch vor der entscheidenden Phase der Verhandlungen mit den Westm\u00e4chten habe man in Moskau entschieden, auf die deutsche Karte zu setzen. Interpreten beider Richtungen stimmen \u00fcberein, dass die Stalinsche Au\u00dfenpolitik von einer feindlichen Umzingelung der Sowjetunion durch kapitalistische Staaten ausging. Dementsprechend legte Stalin obersten Wert darauf, sich aus den vermeintlich unausweichlichen kriegerischen Auseinandersetzungen im kapitalistischen Lager herauszuhalten. Bis zum \u00dcberfall auf die Sowjetunion orientierte sich Stalin an seiner schon 1925 ge\u00e4u\u00dferten Maxime, als Letzter in den Ring treten zu wollen. Nach \u00fcberwiegender Forschungsmeinung wollte er bei allem \u00e4u\u00dferem Machthunger und Expansionsgel\u00fcsten keinesfalls einen Krieg beginnen. Auch wenn er durch die forcierte Industrialisierung versuchte, sein Land auf den f\u00fcr unvermeidlich gehaltenen Endkampf gegen den Kapitalismus vorzubereiten suchte, wollte er diesen Kampf so lange wie m\u00f6glich hinausschieben. Auch zwang der Hitler-Stalin-Pakt Japan, die Niederlage im japanisch-sowjetischen Grenzkonflikt einzugestehen und bannte damit aus sowjetischer Sicht die Gefahr eines Zweifrontenkrieges in Ostasien und Europa. Historiker, welche die sowjetische Au\u00dfenpolitik der \u201ekollektiven Sicherheit\u201c ernstnehmen, wie Teddy J. Uldricks, verweisen dazu auf den enorme Aufwand, den sowjetische Politiker w\u00e4hrend der 1930er-Jahre zu deren Umsetzung getrieben h\u00e4tten. Uldricks sieht nur eine au\u00dfenpolitische Linie der Sowjetunion, n\u00e4mlich das Streben nach Machtbalance. Die Annahme, dass alle imperialistischen M\u00e4chte der Sowjetunion feindlich gesinnt seien, habe das Streben nach einer Allianz mit den Westm\u00e4chten wie mit Hitler gleicherma\u00dfen motiviert. Geoffrey Roberts kritisiert, dass die sowjetische Au\u00dfenpolitik lange auf der Grundlage deutscher Quellen geschrieben worden sei. Aus sowjetischer Sicht habe Deutschland um die Sowjetunion geworben und die Sowjetunion erst ab Ende Juli 1939 darauf reagiert. Historisch begr\u00fcndetes Misstrauen der Sowjets gegen\u00fcber Westm\u00e4chten sei vor allem durch die britische Verhandlungsf\u00fchrung best\u00e4rkt worden. Man habe den Sowjets nicht die Sicherheitsgarantien gegeben, die diese nicht ohne Berechtigung forderten. Roberts wundert sich, dass die sowjetischen Verhandlungen mit den Westm\u00e4chten \u00fcberhaupt so weit gediehen. Auch f\u00fcr Michael Jabara Carley waren weder Franzosen noch Briten bereit, die notwendigen Zugest\u00e4ndnisse zu machen, d. h. ein klares, wasserdichtes milit\u00e4risches B\u00fcndnis mit der Sowjetunion zu schlie\u00dfen. Stalin sei ein Zyniker gewesen, der niemandem vertraut und sich Zeit habe erkaufen wollen, aber er sei kein Ideologe gewesen. Carley identifiziert dagegen als wichtigstes Element der anglo-franz\u00f6sischen Politik den Antibolschewismus, Man habe in London und Paris das Prestige gef\u00fcrchtet, das die Sowjetunion durch eine Dreierallianz gewonnen h\u00e4tte. F\u00fcr Ingeborg Fleischhauer hatten sich die au\u00dfenpolitischen Optionen der Sowjetunion auf ein Arrangement mit Deutschland verengt, nachdem Polen einen Beistandspakt abgelehnt hatte und die Westm\u00e4chte die Berechtigung des sowjetischen strategischen Konzepts nicht anerkannt hatten. Stalins au\u00dfenpolitische Entscheidungen seien vom \u201ek\u00fchlen und beherrschten, wenig wendigen Verstand sowie dem kaltbl\u00fctigen, defensiven Pragmatismus des Realpolitikers\u201c bestimmt gewesen. Sein staatsm\u00e4nnisches Interesse sei eine Beschwichtigungspolitik gewesen, um die Sowjetunion aus einem Krieg herauszuhalten. Gabriel Gorodetsky meint, Gro\u00dfbritannien habe die fundamentalen Sicherheitsbed\u00fcrfnisse der Sowjetunion nicht erf\u00fcllt. Der Realpolitiker Stalin sei deshalb gezwungen gewesen, den Ausgleich mit Hitler zu suchen, da er gewusst habe, wie sehr dieser zum Krieg entschlossen ist. Stalin habe die Gelegenheiten, die sich ihm boten, ausgenutzt, aber nicht prim\u00e4r Expansionsideen angehangen oder sich an leninistischer Ideologie orientiert. Zara Steiner sieht keine abschlie\u00dfenden Antworten auf die Frage, ob Stalin eine Allianz gegen Hitler oder mit Hitler bevorzugte. Jedenfalls habe er Gro\u00dfbritannien und Polen misstraut. Auf der britischen Seite sieht sie nur die Bereitschaft, \u00fcber die milit\u00e4rische Abschreckung Deutschlands zu reden, nicht aber \u00fcber milit\u00e4rische Kooperation mit der Sowjetunion. Dadurch h\u00e4tten die Westm\u00e4chte Stalin nicht den Eindruck vermitteln k\u00f6nnen, dass sie zum Krieg bereit seien, sollte Deutschland angreifen. Trotz Warnungen, dass die Sowjets mit den Deutschen verhandelten, habe man angenommen, die Sowjetunion w\u00fcrde eher die Isolation w\u00e4hlen als ein B\u00fcndnis mit Deutschland. F\u00fcr Jonathan Haslam spiegelten sich die Politik Chamberlains und Stalins: Wenn Stalin glaubte, Chamberlain wolle die Deutschen nach Osten lenken, sei es f\u00fcr ihn gerechtfertigt gewesen, sie seinerseits nach Westen zu lenken. Stalin habe sich deshalb nicht nur passiv verhalten. Das belege aber noch nicht, dass er Krieg wollte, sondern m\u00f6glicherweise ein grunds\u00e4tzliches Misstrauen. Er habe alles der pers\u00f6nlichen Macht untergeordnet. Daf\u00fcr sei es aber essenziell, auch Widerspr\u00fcche hinzunehmen.", "sentence_answer": "Ein m\u00f6gliches Abkommen mit den Westm\u00e4chten habe Stalin als Druckmittel gegen Deutschland genutzt, ohne durch die Gespr\u00e4che mit den Westm\u00e4chten in einen Krieg \u201ehineinschlittern\u201c zu wollen.", "paragraph_id": 41693} {"question": "Wie wird die These bezeichnet, Stalin habe absichtlich einen Krieg zwischen Deutschland und den Westm\u00e4chten provozieren wollen?", "paragraph": "Deutsch-sowjetischer_Nichtangriffspakt\n\n=== Bewertung der sowjetischen Au\u00dfenpolitik ===\nBei der Bewertung der Verhandlungen im Vorfeld des deutsch-sowjetischen Nichtangriffspakt sind Historiker geteilter Meinung. Wie ernsthaft verhandelte Stalin mit den Westm\u00e4chten? Haben die Briten ein B\u00fcndnis effektiv verhindert oder hielt Stalin eine \u00dcbereinkunft f\u00fcr unm\u00f6glich? Wollte Stalin von Anfang an eher ein B\u00fcndnis mit Deutschland? Die Beantwortung dieser Fragen st\u00f6\u00dft auf das Quellenproblem, dass Stalin sich so wenig wie m\u00f6glich \u00f6ffentlich zu au\u00dfenpolitischen Fragen \u00e4u\u00dferte. In der offiziellen sowjetischen Lesart habe sich allein die Sowjetunion mit ihrem Prinzip der kollektiven Sicherheit darum bem\u00fcht, Europa vor dem Faschismus zu sch\u00fctzen. Die westlichen Demokratien h\u00e4tten diese Politik aber schon durch das M\u00fcnchner Abkommen scheitern lassen.\nZur Frage, warum und wann Stalin sich zu einem B\u00fcndnis mit Hitler entschloss, existieren seit den 1950er-Jahren im Wesentlichen zwei Meinungen. Auf der einen Seite wird die Verst\u00e4ndigung mit Deutschland als eigentliches Ziel der sowjetischen Au\u00dfenpolitik der 1930er-Jahre gesehen. Demnach h\u00e4tten beide Diktaturen \u00e4hnliche Ziele verfolgt, n\u00e4mlich maximalen territorialen Gewinn und Herrschaft \u00fcber ihre Nachbarn und die Welt. Fortdauernden au\u00dfenpolitischen Zielen und Aspekten wird in dieser Interpretation betr\u00e4chtliche Autonomie gegen\u00fcber innenpolitischen Erw\u00e4gungen zugewiesen. Unter totalitarismustheoretischen Pr\u00e4missen, die eine Wahlverwandtschaft beider Diktaturen konstatieren, wird die Verst\u00e4ndigung auf die Zeit um das Jahr 1933 datiert. Wird die Lehre der Weltrevolution als Antrieb der sowjetischen Au\u00dfenpolitik betont, erscheint die besondere Beziehung zwischen der Sowjetunion und dem nationalsozialistischen Deutschland als Erbe des internationalen Sozialismus. Die Kontakte zwischen beiden Diktaturen erreichten demnach im Nichtangriffspakt ihre eigentliche Bestimmung.\nGerhard L. Weinberg argumentiert, dass Stalin stets eine Allianz mit Hitler bevorzugte. 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Viktor Suworow etwa meint, es sei Stalins Absicht gewesen, Hitler durch den Pakt in einen Krieg mit den Westm\u00e4chten zu treiben, um die ausgebluteten Staaten anschlie\u00dfend dem kommunistischen Machtbereich einzuverleiben. Solche Interpretationen werden dem Osteuropahistoriker Manfred Hildermeier zufolge von der Fachwissenschaft als nicht belegbar und spekulativ verworfen. In diese Richtung argumentieren beispielsweise Richard C. Raack und Robert C. Tucker. Ihrer Ansicht nach wollte Stalin einen Krieg so sehr wie Hitler, weil er einen Abnutzungskrieg zwischen den kapitalistischen Staaten erwartete, der zu Revolutionen f\u00fchren und das Eingreifen der Roten Armee erm\u00f6glichen w\u00fcrde.\nAuf der anderen Seite argumentieren Historiker, dass sich die sowjetische Au\u00dfenpolitik im Zuge des \u00dcbergangs zum \u201eAufbau des Sozialismus in einem Land\u201c neu orientierte. Die Absicherung der Sowjetunion durch bilaterale Nichtangriffsvereinbarungen habe zunehmend Priorit\u00e4t bekommen. Diese Interpretation geht von einem engen Zusammenhang zwischen innerer und \u00e4u\u00dferer Entwicklung aus und setzt betr\u00e4chtlichen sowjetischen Pragmatismus voraus. Statt die Tradition eines ideologisch begr\u00fcndeten Expansionismus fortzuf\u00fchren oder von einer Wesens\u00e4hnlichkeit der Systeme geleitet zu sein, sei Stalins Au\u00dfenpolitik rational und zweckorientiert gewesen, um die Unversehrtheit der Sowjetunion zu sichern. Nach der Br\u00fcskierung durch den deutsch-polnischen Nichtangriffspakt 1934 habe die Sowjetunion eine Politik der multilateralen Absicherung verfolgt und das Bem\u00fchen um eine Verst\u00e4ndigung mit den Westm\u00e4chten erst 1939 aufgegeben. Das B\u00fcndnis mit Deutschland sei zwar ein Offensivpakt gewesen, habe aber die M\u00f6glichkeit er\u00f6ffnet, sich aus dem Kampf zwischen den \u201ekapitalistischen M\u00e4chten\u201c so lange wie m\u00f6glich herauszuhalten. So habe Stalin Polen dem deutschen Angriff ausgeliefert und selbst freie Hand f\u00fcr die Unterwerfung der baltischen Staaten, Bessarabiens und Finnlands bekommen, also f\u00fcr die Wiederherstellung der Grenzen des zarischen Imperiums und im Falle der Nordbukowina dar\u00fcber hinaus. Dass er selbst bald die Unterst\u00fctzung starker Verb\u00fcndeter gegen die nationalsozialistische Aggression brauchen werde, habe Stalin ausgeschlossen. Dabei bleibt offen, ob dies als R\u00fcckwendung zur imperialen Gro\u00dfmachtpolitik des 19. Jahrhunderts zu verstehen ist oder als ungehemmter Ausfluss schon immer avisierter ideologischer Ziele.\nPietrow-Ennker begreift stalinistische Au\u00dfenpolitik als klassische Gro\u00dfmachtpolitik und die deutsch-sowjetische Zusammenarbeit ab September 1939 als ergriffene Chance zur Verschiebung der Grenzen und zum Export des Sowjetsystems. F\u00fcr Gerhard Wettig hatte Stalin bis August 1939 keine andere M\u00f6glichkeit, als mit den Westm\u00e4chten zu verhandeln, hoffte aber, ein Angebot Hitlers herbeizuf\u00fchren, von dem er sich mehr Entgegenkommen bei seinen Expansionspl\u00e4nen versprach. Stefan Creuzberger sieht bei Stalin expansive macht- statt defensive sicherheitspolitische Motive am Werk. Die Verst\u00e4ndigungsbereitschaft mit den Westm\u00e4chten stehe in einem zweifelhaften Licht, weil Molotow parallel am 11. August die Gespr\u00e4che mit Deutschland billigte. Noch vor der entscheidenden Phase der Verhandlungen mit den Westm\u00e4chten habe man in Moskau entschieden, auf die deutsche Karte zu setzen.\nInterpreten beider Richtungen stimmen \u00fcberein, dass die Stalinsche Au\u00dfenpolitik von einer feindlichen Umzingelung der Sowjetunion durch kapitalistische Staaten ausging. Dementsprechend legte Stalin obersten Wert darauf, sich aus den vermeintlich unausweichlichen kriegerischen Auseinandersetzungen im kapitalistischen Lager herauszuhalten. Bis zum \u00dcberfall auf die Sowjetunion orientierte sich Stalin an seiner schon 1925 ge\u00e4u\u00dferten Maxime, als Letzter in den Ring treten zu wollen. Nach \u00fcberwiegender Forschungsmeinung wollte er bei allem \u00e4u\u00dferem Machthunger und Expansionsgel\u00fcsten keinesfalls einen Krieg beginnen. Auch wenn er durch die forcierte Industrialisierung versuchte, sein Land auf den f\u00fcr unvermeidlich gehaltenen Endkampf gegen den Kapitalismus vorzubereiten suchte, wollte er diesen Kampf so lange wie m\u00f6glich hinausschieben. Auch zwang der Hitler-Stalin-Pakt Japan, die Niederlage im japanisch-sowjetischen Grenzkonflikt einzugestehen und bannte damit aus sowjetischer Sicht die Gefahr eines Zweifrontenkrieges in Ostasien und Europa.\nHistoriker, welche die sowjetische Au\u00dfenpolitik der \u201ekollektiven Sicherheit\u201c ernstnehmen, wie Teddy J. Uldricks, verweisen dazu auf den enorme Aufwand, den sowjetische Politiker w\u00e4hrend der 1930er-Jahre zu deren Umsetzung getrieben h\u00e4tten. Uldricks sieht nur eine au\u00dfenpolitische Linie der Sowjetunion, n\u00e4mlich das Streben nach Machtbalance. 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Stalins au\u00dfenpolitische Entscheidungen seien vom \u201ek\u00fchlen und beherrschten, wenig wendigen Verstand sowie dem kaltbl\u00fctigen, defensiven Pragmatismus des Realpolitikers\u201c bestimmt gewesen. Sein staatsm\u00e4nnisches Interesse sei eine Beschwichtigungspolitik gewesen, um die Sowjetunion aus einem Krieg herauszuhalten. Gabriel Gorodetsky meint, Gro\u00dfbritannien habe die fundamentalen Sicherheitsbed\u00fcrfnisse der Sowjetunion nicht erf\u00fcllt. Der Realpolitiker Stalin sei deshalb gezwungen gewesen, den Ausgleich mit Hitler zu suchen, da er gewusst habe, wie sehr dieser zum Krieg entschlossen ist. Stalin habe die Gelegenheiten, die sich ihm boten, ausgenutzt, aber nicht prim\u00e4r Expansionsideen angehangen oder sich an leninistischer Ideologie orientiert.\nZara Steiner sieht keine abschlie\u00dfenden Antworten auf die Frage, ob Stalin eine Allianz gegen Hitler oder mit Hitler bevorzugte. Jedenfalls habe er Gro\u00dfbritannien und Polen misstraut. 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Noch vor der entscheidenden Phase der Verhandlungen mit den Westm\u00e4chten habe man in Moskau entschieden, auf die deutsche Karte zu setzen. Interpreten beider Richtungen stimmen \u00fcberein, dass die Stalinsche Au\u00dfenpolitik von einer feindlichen Umzingelung der Sowjetunion durch kapitalistische Staaten ausging. Dementsprechend legte Stalin obersten Wert darauf, sich aus den vermeintlich unausweichlichen kriegerischen Auseinandersetzungen im kapitalistischen Lager herauszuhalten. Bis zum \u00dcberfall auf die Sowjetunion orientierte sich Stalin an seiner schon 1925 ge\u00e4u\u00dferten Maxime, als Letzter in den Ring treten zu wollen. Nach \u00fcberwiegender Forschungsmeinung wollte er bei allem \u00e4u\u00dferem Machthunger und Expansionsgel\u00fcsten keinesfalls einen Krieg beginnen. Auch wenn er durch die forcierte Industrialisierung versuchte, sein Land auf den f\u00fcr unvermeidlich gehaltenen Endkampf gegen den Kapitalismus vorzubereiten suchte, wollte er diesen Kampf so lange wie m\u00f6glich hinausschieben. Auch zwang der Hitler-Stalin-Pakt Japan, die Niederlage im japanisch-sowjetischen Grenzkonflikt einzugestehen und bannte damit aus sowjetischer Sicht die Gefahr eines Zweifrontenkrieges in Ostasien und Europa. Historiker, welche die sowjetische Au\u00dfenpolitik der \u201ekollektiven Sicherheit\u201c ernstnehmen, wie Teddy J. Uldricks, verweisen dazu auf den enorme Aufwand, den sowjetische Politiker w\u00e4hrend der 1930er-Jahre zu deren Umsetzung getrieben h\u00e4tten. Uldricks sieht nur eine au\u00dfenpolitische Linie der Sowjetunion, n\u00e4mlich das Streben nach Machtbalance. 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Auch f\u00fcr Michael Jabara Carley waren weder Franzosen noch Briten bereit, die notwendigen Zugest\u00e4ndnisse zu machen, d. h. ein klares, wasserdichtes milit\u00e4risches B\u00fcndnis mit der Sowjetunion zu schlie\u00dfen. Stalin sei ein Zyniker gewesen, der niemandem vertraut und sich Zeit habe erkaufen wollen, aber er sei kein Ideologe gewesen. Carley identifiziert dagegen als wichtigstes Element der anglo-franz\u00f6sischen Politik den Antibolschewismus, Man habe in London und Paris das Prestige gef\u00fcrchtet, das die Sowjetunion durch eine Dreierallianz gewonnen h\u00e4tte. F\u00fcr Ingeborg Fleischhauer hatten sich die au\u00dfenpolitischen Optionen der Sowjetunion auf ein Arrangement mit Deutschland verengt, nachdem Polen einen Beistandspakt abgelehnt hatte und die Westm\u00e4chte die Berechtigung des sowjetischen strategischen Konzepts nicht anerkannt hatten. 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Auf der britischen Seite sieht sie nur die Bereitschaft, \u00fcber die milit\u00e4rische Abschreckung Deutschlands zu reden, nicht aber \u00fcber milit\u00e4rische Kooperation mit der Sowjetunion. Dadurch h\u00e4tten die Westm\u00e4chte Stalin nicht den Eindruck vermitteln k\u00f6nnen, dass sie zum Krieg bereit seien, sollte Deutschland angreifen. Trotz Warnungen, dass die Sowjets mit den Deutschen verhandelten, habe man angenommen, die Sowjetunion w\u00fcrde eher die Isolation w\u00e4hlen als ein B\u00fcndnis mit Deutschland. F\u00fcr Jonathan Haslam spiegelten sich die Politik Chamberlains und Stalins: Wenn Stalin glaubte, Chamberlain wolle die Deutschen nach Osten lenken, sei es f\u00fcr ihn gerechtfertigt gewesen, sie seinerseits nach Westen zu lenken. Stalin habe sich deshalb nicht nur passiv verhalten. Das belege aber noch nicht, dass er Krieg wollte, sondern m\u00f6glicherweise ein grunds\u00e4tzliches Misstrauen. Er habe alles der pers\u00f6nlichen Macht untergeordnet. Daf\u00fcr sei es aber essenziell, auch Widerspr\u00fcche hinzunehmen.", "paragraph_answer": "Deutsch-sowjetischer_Nichtangriffspakt === Bewertung der sowjetischen Au\u00dfenpolitik === Bei der Bewertung der Verhandlungen im Vorfeld des deutsch-sowjetischen Nichtangriffspakt sind Historiker geteilter Meinung. Wie ernsthaft verhandelte Stalin mit den Westm\u00e4chten? Haben die Briten ein B\u00fcndnis effektiv verhindert oder hielt Stalin eine \u00dcbereinkunft f\u00fcr unm\u00f6glich? Wollte Stalin von Anfang an eher ein B\u00fcndnis mit Deutschland? Die Beantwortung dieser Fragen st\u00f6\u00dft auf das Quellenproblem, dass Stalin sich so wenig wie m\u00f6glich \u00f6ffentlich zu au\u00dfenpolitischen Fragen \u00e4u\u00dferte. In der offiziellen sowjetischen Lesart habe sich allein die Sowjetunion mit ihrem Prinzip der kollektiven Sicherheit darum bem\u00fcht, Europa vor dem Faschismus zu sch\u00fctzen. Die westlichen Demokratien h\u00e4tten diese Politik aber schon durch das M\u00fcnchner Abkommen scheitern lassen. Zur Frage, warum und wann Stalin sich zu einem B\u00fcndnis mit Hitler entschloss, existieren seit den 1950er-Jahren im Wesentlichen zwei Meinungen. Auf der einen Seite wird die Verst\u00e4ndigung mit Deutschland als eigentliches Ziel der sowjetischen Au\u00dfenpolitik der 1930er-Jahre gesehen. Demnach h\u00e4tten beide Diktaturen \u00e4hnliche Ziele verfolgt, n\u00e4mlich maximalen territorialen Gewinn und Herrschaft \u00fcber ihre Nachbarn und die Welt. Fortdauernden au\u00dfenpolitischen Zielen und Aspekten wird in dieser Interpretation betr\u00e4chtliche Autonomie gegen\u00fcber innenpolitischen Erw\u00e4gungen zugewiesen. Unter totalitarismustheoretischen Pr\u00e4missen, die eine Wahlverwandtschaft beider Diktaturen konstatieren, wird die Verst\u00e4ndigung auf die Zeit um das Jahr 1933 datiert. Wird die Lehre der Weltrevolution als Antrieb der sowjetischen Au\u00dfenpolitik betont, erscheint die besondere Beziehung zwischen der Sowjetunion und dem nationalsozialistischen Deutschland als Erbe des internationalen Sozialismus. Die Kontakte zwischen beiden Diktaturen erreichten demnach im Nichtangriffspakt ihre eigentliche Bestimmung. Gerhard L. Weinberg argumentiert, dass Stalin stets eine Allianz mit Hitler bevorzugte. Hermann Graml glaubt, dass Stalin die zur\u00fcckhaltenden Deutschen aus der Reserve locken wollte und zugleich gegen\u00fcber den Westm\u00e4chten aus taktischen Gr\u00fcnden Forderungen erhob, von denen er wusste, dass sie diese nicht annehmen k\u00f6nnten. Stalin habe gehofft, einen Krieg zwischen Deutschland und den Westm\u00e4chten f\u00fcr imperialistische Vorst\u00f6\u00dfe auszunutzen. Die Verhandlungen mit den Westm\u00e4chten habe er gerade mit der Ernsthaftigkeit betrieben, die es brauchte, um Hitler anzulocken und dazu zu bringen, auf die sowjetischen Avancen einzugehen. Seit Mitte April h\u00e4tten die Gespr\u00e4che aber keine ernsthafte Bedeutung mehr gehabt. Auch Sergej Slutsch meint, dass Stalin ein B\u00fcndnis mit Hitler seit langem grunds\u00e4tzlich bevorzugte. F\u00fcr ihn stellt die Au\u00dfenpolitik der \u201ekollektiven Sicherheit\u201c nur \u201eeine bequeme Camouflage f\u00fcr die Generallinie der Stalinschen Strategie\u201c dar, im Sinne der marxistisch-leninistischen Lehre \u201edie Welt zu spalten und Staaten gegeneinander aufzuhetzen\u201c. Ein m\u00f6gliches Abkommen mit den Westm\u00e4chten habe Stalin als Druckmittel gegen Deutschland genutzt, ohne durch die Gespr\u00e4che mit den Westm\u00e4chten in einen Krieg \u201ehineinschlittern\u201c zu wollen. Er habe die Schw\u00e4che und Inkonsequenz der Westm\u00e4chte ausnutzen und vom ersten Tag an die Gespr\u00e4che der Milit\u00e4rmissionen in eine Sackgasse f\u00fchren wollen. Verfechter der Pr\u00e4ventivkriegsthese sehen in der Politik Stalins ein Vabanquespiel, um den Krieg auszul\u00f6sen. Viktor Suworow etwa meint, es sei Stalins Absicht gewesen, Hitler durch den Pakt in einen Krieg mit den Westm\u00e4chten zu treiben, um die ausgebluteten Staaten anschlie\u00dfend dem kommunistischen Machtbereich einzuverleiben. Solche Interpretationen werden dem Osteuropahistoriker Manfred Hildermeier zufolge von der Fachwissenschaft als nicht belegbar und spekulativ verworfen. In diese Richtung argumentieren beispielsweise Richard C. Raack und Robert C. Tucker. Ihrer Ansicht nach wollte Stalin einen Krieg so sehr wie Hitler, weil er einen Abnutzungskrieg zwischen den kapitalistischen Staaten erwartete, der zu Revolutionen f\u00fchren und das Eingreifen der Roten Armee erm\u00f6glichen w\u00fcrde. Auf der anderen Seite argumentieren Historiker, dass sich die sowjetische Au\u00dfenpolitik im Zuge des \u00dcbergangs zum \u201eAufbau des Sozialismus in einem Land\u201c neu orientierte. Die Absicherung der Sowjetunion durch bilaterale Nichtangriffsvereinbarungen habe zunehmend Priorit\u00e4t bekommen. Diese Interpretation geht von einem engen Zusammenhang zwischen innerer und \u00e4u\u00dferer Entwicklung aus und setzt betr\u00e4chtlichen sowjetischen Pragmatismus voraus. Statt die Tradition eines ideologisch begr\u00fcndeten Expansionismus fortzuf\u00fchren oder von einer Wesens\u00e4hnlichkeit der Systeme geleitet zu sein, sei Stalins Au\u00dfenpolitik rational und zweckorientiert gewesen, um die Unversehrtheit der Sowjetunion zu sichern. Nach der Br\u00fcskierung durch den deutsch-polnischen Nichtangriffspakt 1934 habe die Sowjetunion eine Politik der multilateralen Absicherung verfolgt und das Bem\u00fchen um eine Verst\u00e4ndigung mit den Westm\u00e4chten erst 1939 aufgegeben. Das B\u00fcndnis mit Deutschland sei zwar ein Offensivpakt gewesen, habe aber die M\u00f6glichkeit er\u00f6ffnet, sich aus dem Kampf zwischen den \u201ekapitalistischen M\u00e4chten\u201c so lange wie m\u00f6glich herauszuhalten. So habe Stalin Polen dem deutschen Angriff ausgeliefert und selbst freie Hand f\u00fcr die Unterwerfung der baltischen Staaten, Bessarabiens und Finnlands bekommen, also f\u00fcr die Wiederherstellung der Grenzen des zarischen Imperiums und im Falle der Nordbukowina dar\u00fcber hinaus. Dass er selbst bald die Unterst\u00fctzung starker Verb\u00fcndeter gegen die nationalsozialistische Aggression brauchen werde, habe Stalin ausgeschlossen. Dabei bleibt offen, ob dies als R\u00fcckwendung zur imperialen Gro\u00dfmachtpolitik des 19. Jahrhunderts zu verstehen ist oder als ungehemmter Ausfluss schon immer avisierter ideologischer Ziele. Pietrow-Ennker begreift stalinistische Au\u00dfenpolitik als klassische Gro\u00dfmachtpolitik und die deutsch-sowjetische Zusammenarbeit ab September 1939 als ergriffene Chance zur Verschiebung der Grenzen und zum Export des Sowjetsystems. F\u00fcr Gerhard Wettig hatte Stalin bis August 1939 keine andere M\u00f6glichkeit, als mit den Westm\u00e4chten zu verhandeln, hoffte aber, ein Angebot Hitlers herbeizuf\u00fchren, von dem er sich mehr Entgegenkommen bei seinen Expansionspl\u00e4nen versprach. Stefan Creuzberger sieht bei Stalin expansive macht- statt defensive sicherheitspolitische Motive am Werk. Die Verst\u00e4ndigungsbereitschaft mit den Westm\u00e4chten stehe in einem zweifelhaften Licht, weil Molotow parallel am 11. August die Gespr\u00e4che mit Deutschland billigte. Noch vor der entscheidenden Phase der Verhandlungen mit den Westm\u00e4chten habe man in Moskau entschieden, auf die deutsche Karte zu setzen. Interpreten beider Richtungen stimmen \u00fcberein, dass die Stalinsche Au\u00dfenpolitik von einer feindlichen Umzingelung der Sowjetunion durch kapitalistische Staaten ausging. Dementsprechend legte Stalin obersten Wert darauf, sich aus den vermeintlich unausweichlichen kriegerischen Auseinandersetzungen im kapitalistischen Lager herauszuhalten. Bis zum \u00dcberfall auf die Sowjetunion orientierte sich Stalin an seiner schon 1925 ge\u00e4u\u00dferten Maxime, als Letzter in den Ring treten zu wollen. Nach \u00fcberwiegender Forschungsmeinung wollte er bei allem \u00e4u\u00dferem Machthunger und Expansionsgel\u00fcsten keinesfalls einen Krieg beginnen. Auch wenn er durch die forcierte Industrialisierung versuchte, sein Land auf den f\u00fcr unvermeidlich gehaltenen Endkampf gegen den Kapitalismus vorzubereiten suchte, wollte er diesen Kampf so lange wie m\u00f6glich hinausschieben. Auch zwang der Hitler-Stalin-Pakt Japan, die Niederlage im japanisch-sowjetischen Grenzkonflikt einzugestehen und bannte damit aus sowjetischer Sicht die Gefahr eines Zweifrontenkrieges in Ostasien und Europa. Historiker, welche die sowjetische Au\u00dfenpolitik der \u201ekollektiven Sicherheit\u201c ernstnehmen, wie Teddy J. Uldricks, verweisen dazu auf den enorme Aufwand, den sowjetische Politiker w\u00e4hrend der 1930er-Jahre zu deren Umsetzung getrieben h\u00e4tten. Uldricks sieht nur eine au\u00dfenpolitische Linie der Sowjetunion, n\u00e4mlich das Streben nach Machtbalance. Die Annahme, dass alle imperialistischen M\u00e4chte der Sowjetunion feindlich gesinnt seien, habe das Streben nach einer Allianz mit den Westm\u00e4chten wie mit Hitler gleicherma\u00dfen motiviert. Geoffrey Roberts kritisiert, dass die sowjetische Au\u00dfenpolitik lange auf der Grundlage deutscher Quellen geschrieben worden sei. Aus sowjetischer Sicht habe Deutschland um die Sowjetunion geworben und die Sowjetunion erst ab Ende Juli 1939 darauf reagiert. Historisch begr\u00fcndetes Misstrauen der Sowjets gegen\u00fcber Westm\u00e4chten sei vor allem durch die britische Verhandlungsf\u00fchrung best\u00e4rkt worden. Man habe den Sowjets nicht die Sicherheitsgarantien gegeben, die diese nicht ohne Berechtigung forderten. Roberts wundert sich, dass die sowjetischen Verhandlungen mit den Westm\u00e4chten \u00fcberhaupt so weit gediehen. Auch f\u00fcr Michael Jabara Carley waren weder Franzosen noch Briten bereit, die notwendigen Zugest\u00e4ndnisse zu machen, d. h. ein klares, wasserdichtes milit\u00e4risches B\u00fcndnis mit der Sowjetunion zu schlie\u00dfen. Stalin sei ein Zyniker gewesen, der niemandem vertraut und sich Zeit habe erkaufen wollen, aber er sei kein Ideologe gewesen. Carley identifiziert dagegen als wichtigstes Element der anglo-franz\u00f6sischen Politik den Antibolschewismus, Man habe in London und Paris das Prestige gef\u00fcrchtet, das die Sowjetunion durch eine Dreierallianz gewonnen h\u00e4tte. F\u00fcr Ingeborg Fleischhauer hatten sich die au\u00dfenpolitischen Optionen der Sowjetunion auf ein Arrangement mit Deutschland verengt, nachdem Polen einen Beistandspakt abgelehnt hatte und die Westm\u00e4chte die Berechtigung des sowjetischen strategischen Konzepts nicht anerkannt hatten. Stalins au\u00dfenpolitische Entscheidungen seien vom \u201ek\u00fchlen und beherrschten, wenig wendigen Verstand sowie dem kaltbl\u00fctigen, defensiven Pragmatismus des Realpolitikers\u201c bestimmt gewesen. Sein staatsm\u00e4nnisches Interesse sei eine Beschwichtigungspolitik gewesen, um die Sowjetunion aus einem Krieg herauszuhalten. Gabriel Gorodetsky meint, Gro\u00dfbritannien habe die fundamentalen Sicherheitsbed\u00fcrfnisse der Sowjetunion nicht erf\u00fcllt. Der Realpolitiker Stalin sei deshalb gezwungen gewesen, den Ausgleich mit Hitler zu suchen, da er gewusst habe, wie sehr dieser zum Krieg entschlossen ist. Stalin habe die Gelegenheiten, die sich ihm boten, ausgenutzt, aber nicht prim\u00e4r Expansionsideen angehangen oder sich an leninistischer Ideologie orientiert. Zara Steiner sieht keine abschlie\u00dfenden Antworten auf die Frage, ob Stalin eine Allianz gegen Hitler oder mit Hitler bevorzugte. Jedenfalls habe er Gro\u00dfbritannien und Polen misstraut. Auf der britischen Seite sieht sie nur die Bereitschaft, \u00fcber die milit\u00e4rische Abschreckung Deutschlands zu reden, nicht aber \u00fcber milit\u00e4rische Kooperation mit der Sowjetunion. Dadurch h\u00e4tten die Westm\u00e4chte Stalin nicht den Eindruck vermitteln k\u00f6nnen, dass sie zum Krieg bereit seien, sollte Deutschland angreifen. Trotz Warnungen, dass die Sowjets mit den Deutschen verhandelten, habe man angenommen, die Sowjetunion w\u00fcrde eher die Isolation w\u00e4hlen als ein B\u00fcndnis mit Deutschland. F\u00fcr Jonathan Haslam spiegelten sich die Politik Chamberlains und Stalins: Wenn Stalin glaubte, Chamberlain wolle die Deutschen nach Osten lenken, sei es f\u00fcr ihn gerechtfertigt gewesen, sie seinerseits nach Westen zu lenken. Stalin habe sich deshalb nicht nur passiv verhalten. Das belege aber noch nicht, dass er Krieg wollte, sondern m\u00f6glicherweise ein grunds\u00e4tzliches Misstrauen. Er habe alles der pers\u00f6nlichen Macht untergeordnet. Daf\u00fcr sei es aber essenziell, auch Widerspr\u00fcche hinzunehmen.", "sentence_answer": "der Pr\u00e4ventivkriegsthese sehen in der Politik Stalins ein Vabanquespiel, um den Krieg auszul\u00f6sen.", "paragraph_id": 41696} {"question": "Wieso wollte Stalin laut Tucker und Raack, dass es zum Krieg kam?", "paragraph": "Deutsch-sowjetischer_Nichtangriffspakt\n\n=== Bewertung der sowjetischen Au\u00dfenpolitik ===\nBei der Bewertung der Verhandlungen im Vorfeld des deutsch-sowjetischen Nichtangriffspakt sind Historiker geteilter Meinung. Wie ernsthaft verhandelte Stalin mit den Westm\u00e4chten? Haben die Briten ein B\u00fcndnis effektiv verhindert oder hielt Stalin eine \u00dcbereinkunft f\u00fcr unm\u00f6glich? Wollte Stalin von Anfang an eher ein B\u00fcndnis mit Deutschland? Die Beantwortung dieser Fragen st\u00f6\u00dft auf das Quellenproblem, dass Stalin sich so wenig wie m\u00f6glich \u00f6ffentlich zu au\u00dfenpolitischen Fragen \u00e4u\u00dferte. In der offiziellen sowjetischen Lesart habe sich allein die Sowjetunion mit ihrem Prinzip der kollektiven Sicherheit darum bem\u00fcht, Europa vor dem Faschismus zu sch\u00fctzen. Die westlichen Demokratien h\u00e4tten diese Politik aber schon durch das M\u00fcnchner Abkommen scheitern lassen.\nZur Frage, warum und wann Stalin sich zu einem B\u00fcndnis mit Hitler entschloss, existieren seit den 1950er-Jahren im Wesentlichen zwei Meinungen. Auf der einen Seite wird die Verst\u00e4ndigung mit Deutschland als eigentliches Ziel der sowjetischen Au\u00dfenpolitik der 1930er-Jahre gesehen. Demnach h\u00e4tten beide Diktaturen \u00e4hnliche Ziele verfolgt, n\u00e4mlich maximalen territorialen Gewinn und Herrschaft \u00fcber ihre Nachbarn und die Welt. Fortdauernden au\u00dfenpolitischen Zielen und Aspekten wird in dieser Interpretation betr\u00e4chtliche Autonomie gegen\u00fcber innenpolitischen Erw\u00e4gungen zugewiesen. Unter totalitarismustheoretischen Pr\u00e4missen, die eine Wahlverwandtschaft beider Diktaturen konstatieren, wird die Verst\u00e4ndigung auf die Zeit um das Jahr 1933 datiert. Wird die Lehre der Weltrevolution als Antrieb der sowjetischen Au\u00dfenpolitik betont, erscheint die besondere Beziehung zwischen der Sowjetunion und dem nationalsozialistischen Deutschland als Erbe des internationalen Sozialismus. Die Kontakte zwischen beiden Diktaturen erreichten demnach im Nichtangriffspakt ihre eigentliche Bestimmung.\nGerhard L. Weinberg argumentiert, dass Stalin stets eine Allianz mit Hitler bevorzugte. Hermann Graml glaubt, dass Stalin die zur\u00fcckhaltenden Deutschen aus der Reserve locken wollte und zugleich gegen\u00fcber den Westm\u00e4chten aus taktischen Gr\u00fcnden Forderungen erhob, von denen er wusste, dass sie diese nicht annehmen k\u00f6nnten. Stalin habe gehofft, einen Krieg zwischen Deutschland und den Westm\u00e4chten f\u00fcr imperialistische Vorst\u00f6\u00dfe auszunutzen. Die Verhandlungen mit den Westm\u00e4chten habe er gerade mit der Ernsthaftigkeit betrieben, die es brauchte, um Hitler anzulocken und dazu zu bringen, auf die sowjetischen Avancen einzugehen. Seit Mitte April h\u00e4tten die Gespr\u00e4che aber keine ernsthafte Bedeutung mehr gehabt.\nAuch Sergej Slutsch meint, dass Stalin ein B\u00fcndnis mit Hitler seit langem grunds\u00e4tzlich bevorzugte. F\u00fcr ihn stellt die Au\u00dfenpolitik der \u201ekollektiven Sicherheit\u201c nur \u201eeine bequeme Camouflage f\u00fcr die Generallinie der Stalinschen Strategie\u201c dar, im Sinne der marxistisch-leninistischen Lehre \u201edie Welt zu spalten und Staaten gegeneinander aufzuhetzen\u201c. Ein m\u00f6gliches Abkommen mit den Westm\u00e4chten habe Stalin als Druckmittel gegen Deutschland genutzt, ohne durch die Gespr\u00e4che mit den Westm\u00e4chten in einen Krieg \u201ehineinschlittern\u201c zu wollen. Er habe die Schw\u00e4che und Inkonsequenz der Westm\u00e4chte ausnutzen und vom ersten Tag an die Gespr\u00e4che der Milit\u00e4rmissionen in eine Sackgasse f\u00fchren wollen.\nVerfechter der Pr\u00e4ventivkriegsthese sehen in der Politik Stalins ein Vabanquespiel, um den Krieg auszul\u00f6sen. Viktor Suworow etwa meint, es sei Stalins Absicht gewesen, Hitler durch den Pakt in einen Krieg mit den Westm\u00e4chten zu treiben, um die ausgebluteten Staaten anschlie\u00dfend dem kommunistischen Machtbereich einzuverleiben. Solche Interpretationen werden dem Osteuropahistoriker Manfred Hildermeier zufolge von der Fachwissenschaft als nicht belegbar und spekulativ verworfen. In diese Richtung argumentieren beispielsweise Richard C. Raack und Robert C. Tucker. Ihrer Ansicht nach wollte Stalin einen Krieg so sehr wie Hitler, weil er einen Abnutzungskrieg zwischen den kapitalistischen Staaten erwartete, der zu Revolutionen f\u00fchren und das Eingreifen der Roten Armee erm\u00f6glichen w\u00fcrde.\nAuf der anderen Seite argumentieren Historiker, dass sich die sowjetische Au\u00dfenpolitik im Zuge des \u00dcbergangs zum \u201eAufbau des Sozialismus in einem Land\u201c neu orientierte. Die Absicherung der Sowjetunion durch bilaterale Nichtangriffsvereinbarungen habe zunehmend Priorit\u00e4t bekommen. Diese Interpretation geht von einem engen Zusammenhang zwischen innerer und \u00e4u\u00dferer Entwicklung aus und setzt betr\u00e4chtlichen sowjetischen Pragmatismus voraus. Statt die Tradition eines ideologisch begr\u00fcndeten Expansionismus fortzuf\u00fchren oder von einer Wesens\u00e4hnlichkeit der Systeme geleitet zu sein, sei Stalins Au\u00dfenpolitik rational und zweckorientiert gewesen, um die Unversehrtheit der Sowjetunion zu sichern. Nach der Br\u00fcskierung durch den deutsch-polnischen Nichtangriffspakt 1934 habe die Sowjetunion eine Politik der multilateralen Absicherung verfolgt und das Bem\u00fchen um eine Verst\u00e4ndigung mit den Westm\u00e4chten erst 1939 aufgegeben. Das B\u00fcndnis mit Deutschland sei zwar ein Offensivpakt gewesen, habe aber die M\u00f6glichkeit er\u00f6ffnet, sich aus dem Kampf zwischen den \u201ekapitalistischen M\u00e4chten\u201c so lange wie m\u00f6glich herauszuhalten. So habe Stalin Polen dem deutschen Angriff ausgeliefert und selbst freie Hand f\u00fcr die Unterwerfung der baltischen Staaten, Bessarabiens und Finnlands bekommen, also f\u00fcr die Wiederherstellung der Grenzen des zarischen Imperiums und im Falle der Nordbukowina dar\u00fcber hinaus. Dass er selbst bald die Unterst\u00fctzung starker Verb\u00fcndeter gegen die nationalsozialistische Aggression brauchen werde, habe Stalin ausgeschlossen. Dabei bleibt offen, ob dies als R\u00fcckwendung zur imperialen Gro\u00dfmachtpolitik des 19. Jahrhunderts zu verstehen ist oder als ungehemmter Ausfluss schon immer avisierter ideologischer Ziele.\nPietrow-Ennker begreift stalinistische Au\u00dfenpolitik als klassische Gro\u00dfmachtpolitik und die deutsch-sowjetische Zusammenarbeit ab September 1939 als ergriffene Chance zur Verschiebung der Grenzen und zum Export des Sowjetsystems. F\u00fcr Gerhard Wettig hatte Stalin bis August 1939 keine andere M\u00f6glichkeit, als mit den Westm\u00e4chten zu verhandeln, hoffte aber, ein Angebot Hitlers herbeizuf\u00fchren, von dem er sich mehr Entgegenkommen bei seinen Expansionspl\u00e4nen versprach. Stefan Creuzberger sieht bei Stalin expansive macht- statt defensive sicherheitspolitische Motive am Werk. Die Verst\u00e4ndigungsbereitschaft mit den Westm\u00e4chten stehe in einem zweifelhaften Licht, weil Molotow parallel am 11. August die Gespr\u00e4che mit Deutschland billigte. Noch vor der entscheidenden Phase der Verhandlungen mit den Westm\u00e4chten habe man in Moskau entschieden, auf die deutsche Karte zu setzen.\nInterpreten beider Richtungen stimmen \u00fcberein, dass die Stalinsche Au\u00dfenpolitik von einer feindlichen Umzingelung der Sowjetunion durch kapitalistische Staaten ausging. Dementsprechend legte Stalin obersten Wert darauf, sich aus den vermeintlich unausweichlichen kriegerischen Auseinandersetzungen im kapitalistischen Lager herauszuhalten. Bis zum \u00dcberfall auf die Sowjetunion orientierte sich Stalin an seiner schon 1925 ge\u00e4u\u00dferten Maxime, als Letzter in den Ring treten zu wollen. Nach \u00fcberwiegender Forschungsmeinung wollte er bei allem \u00e4u\u00dferem Machthunger und Expansionsgel\u00fcsten keinesfalls einen Krieg beginnen. Auch wenn er durch die forcierte Industrialisierung versuchte, sein Land auf den f\u00fcr unvermeidlich gehaltenen Endkampf gegen den Kapitalismus vorzubereiten suchte, wollte er diesen Kampf so lange wie m\u00f6glich hinausschieben. Auch zwang der Hitler-Stalin-Pakt Japan, die Niederlage im japanisch-sowjetischen Grenzkonflikt einzugestehen und bannte damit aus sowjetischer Sicht die Gefahr eines Zweifrontenkrieges in Ostasien und Europa.\nHistoriker, welche die sowjetische Au\u00dfenpolitik der \u201ekollektiven Sicherheit\u201c ernstnehmen, wie Teddy J. Uldricks, verweisen dazu auf den enorme Aufwand, den sowjetische Politiker w\u00e4hrend der 1930er-Jahre zu deren Umsetzung getrieben h\u00e4tten. Uldricks sieht nur eine au\u00dfenpolitische Linie der Sowjetunion, n\u00e4mlich das Streben nach Machtbalance. Die Annahme, dass alle imperialistischen M\u00e4chte der Sowjetunion feindlich gesinnt seien, habe das Streben nach einer Allianz mit den Westm\u00e4chten wie mit Hitler gleicherma\u00dfen motiviert. Geoffrey Roberts kritisiert, dass die sowjetische Au\u00dfenpolitik lange auf der Grundlage deutscher Quellen geschrieben worden sei. Aus sowjetischer Sicht habe Deutschland um die Sowjetunion geworben und die Sowjetunion erst ab Ende Juli 1939 darauf reagiert. Historisch begr\u00fcndetes Misstrauen der Sowjets gegen\u00fcber Westm\u00e4chten sei vor allem durch die britische Verhandlungsf\u00fchrung best\u00e4rkt worden. Man habe den Sowjets nicht die Sicherheitsgarantien gegeben, die diese nicht ohne Berechtigung forderten. Roberts wundert sich, dass die sowjetischen Verhandlungen mit den Westm\u00e4chten \u00fcberhaupt so weit gediehen. 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Stalins au\u00dfenpolitische Entscheidungen seien vom \u201ek\u00fchlen und beherrschten, wenig wendigen Verstand sowie dem kaltbl\u00fctigen, defensiven Pragmatismus des Realpolitikers\u201c bestimmt gewesen. Sein staatsm\u00e4nnisches Interesse sei eine Beschwichtigungspolitik gewesen, um die Sowjetunion aus einem Krieg herauszuhalten. Gabriel Gorodetsky meint, Gro\u00dfbritannien habe die fundamentalen Sicherheitsbed\u00fcrfnisse der Sowjetunion nicht erf\u00fcllt. Der Realpolitiker Stalin sei deshalb gezwungen gewesen, den Ausgleich mit Hitler zu suchen, da er gewusst habe, wie sehr dieser zum Krieg entschlossen ist. Stalin habe die Gelegenheiten, die sich ihm boten, ausgenutzt, aber nicht prim\u00e4r Expansionsideen angehangen oder sich an leninistischer Ideologie orientiert.\nZara Steiner sieht keine abschlie\u00dfenden Antworten auf die Frage, ob Stalin eine Allianz gegen Hitler oder mit Hitler bevorzugte. Jedenfalls habe er Gro\u00dfbritannien und Polen misstraut. Auf der britischen Seite sieht sie nur die Bereitschaft, \u00fcber die milit\u00e4rische Abschreckung Deutschlands zu reden, nicht aber \u00fcber milit\u00e4rische Kooperation mit der Sowjetunion. Dadurch h\u00e4tten die Westm\u00e4chte Stalin nicht den Eindruck vermitteln k\u00f6nnen, dass sie zum Krieg bereit seien, sollte Deutschland angreifen. Trotz Warnungen, dass die Sowjets mit den Deutschen verhandelten, habe man angenommen, die Sowjetunion w\u00fcrde eher die Isolation w\u00e4hlen als ein B\u00fcndnis mit Deutschland. F\u00fcr Jonathan Haslam spiegelten sich die Politik Chamberlains und Stalins: Wenn Stalin glaubte, Chamberlain wolle die Deutschen nach Osten lenken, sei es f\u00fcr ihn gerechtfertigt gewesen, sie seinerseits nach Westen zu lenken. Stalin habe sich deshalb nicht nur passiv verhalten. Das belege aber noch nicht, dass er Krieg wollte, sondern m\u00f6glicherweise ein grunds\u00e4tzliches Misstrauen. Er habe alles der pers\u00f6nlichen Macht untergeordnet. Daf\u00fcr sei es aber essenziell, auch Widerspr\u00fcche hinzunehmen.", "answer": "weil er einen Abnutzungskrieg zwischen den kapitalistischen Staaten erwartete, der zu Revolutionen f\u00fchren und das Eingreifen der Roten Armee erm\u00f6glichen w\u00fcrde", "sentence": "Ihrer Ansicht nach wollte Stalin einen Krieg so sehr wie Hitler, weil er einen Abnutzungskrieg zwischen den kapitalistischen Staaten erwartete, der zu Revolutionen f\u00fchren und das Eingreifen der Roten Armee erm\u00f6glichen w\u00fcrde .", "paragraph_sentence": "Deutsch-sowjetischer_Nichtangriffspakt === Bewertung der sowjetischen Au\u00dfenpolitik = == Bei der Bewertung der Verhandlungen im Vorfeld des deutsch-sowjetischen Nichtangriffspakt sind Historiker geteilter Meinung. Wie ernsthaft verhandelte Stalin mit den Westm\u00e4chten? Haben die Briten ein B\u00fcndnis effektiv verhindert oder hielt Stalin eine \u00dcbereinkunft f\u00fcr unm\u00f6glich? Wollte Stalin von Anfang an eher ein B\u00fcndnis mit Deutschland? Die Beantwortung dieser Fragen st\u00f6\u00dft auf das Quellenproblem, dass Stalin sich so wenig wie m\u00f6glich \u00f6ffentlich zu au\u00dfenpolitischen Fragen \u00e4u\u00dferte. In der offiziellen sowjetischen Lesart habe sich allein die Sowjetunion mit ihrem Prinzip der kollektiven Sicherheit darum bem\u00fcht, Europa vor dem Faschismus zu sch\u00fctzen. Die westlichen Demokratien h\u00e4tten diese Politik aber schon durch das M\u00fcnchner Abkommen scheitern lassen. Zur Frage, warum und wann Stalin sich zu einem B\u00fcndnis mit Hitler entschloss, existieren seit den 1950er-Jahren im Wesentlichen zwei Meinungen. Auf der einen Seite wird die Verst\u00e4ndigung mit Deutschland als eigentliches Ziel der sowjetischen Au\u00dfenpolitik der 1930er-Jahre gesehen. Demnach h\u00e4tten beide Diktaturen \u00e4hnliche Ziele verfolgt, n\u00e4mlich maximalen territorialen Gewinn und Herrschaft \u00fcber ihre Nachbarn und die Welt. Fortdauernden au\u00dfenpolitischen Zielen und Aspekten wird in dieser Interpretation betr\u00e4chtliche Autonomie gegen\u00fcber innenpolitischen Erw\u00e4gungen zugewiesen. Unter totalitarismustheoretischen Pr\u00e4missen, die eine Wahlverwandtschaft beider Diktaturen konstatieren, wird die Verst\u00e4ndigung auf die Zeit um das Jahr 1933 datiert. Wird die Lehre der Weltrevolution als Antrieb der sowjetischen Au\u00dfenpolitik betont, erscheint die besondere Beziehung zwischen der Sowjetunion und dem nationalsozialistischen Deutschland als Erbe des internationalen Sozialismus. Die Kontakte zwischen beiden Diktaturen erreichten demnach im Nichtangriffspakt ihre eigentliche Bestimmung. Gerhard L. Weinberg argumentiert, dass Stalin stets eine Allianz mit Hitler bevorzugte. Hermann Graml glaubt, dass Stalin die zur\u00fcckhaltenden Deutschen aus der Reserve locken wollte und zugleich gegen\u00fcber den Westm\u00e4chten aus taktischen Gr\u00fcnden Forderungen erhob, von denen er wusste, dass sie diese nicht annehmen k\u00f6nnten. Stalin habe gehofft, einen Krieg zwischen Deutschland und den Westm\u00e4chten f\u00fcr imperialistische Vorst\u00f6\u00dfe auszunutzen. Die Verhandlungen mit den Westm\u00e4chten habe er gerade mit der Ernsthaftigkeit betrieben, die es brauchte, um Hitler anzulocken und dazu zu bringen, auf die sowjetischen Avancen einzugehen. Seit Mitte April h\u00e4tten die Gespr\u00e4che aber keine ernsthafte Bedeutung mehr gehabt. Auch Sergej Slutsch meint, dass Stalin ein B\u00fcndnis mit Hitler seit langem grunds\u00e4tzlich bevorzugte. F\u00fcr ihn stellt die Au\u00dfenpolitik der \u201ekollektiven Sicherheit\u201c nur \u201eeine bequeme Camouflage f\u00fcr die Generallinie der Stalinschen Strategie\u201c dar, im Sinne der marxistisch-leninistischen Lehre \u201edie Welt zu spalten und Staaten gegeneinander aufzuhetzen\u201c. Ein m\u00f6gliches Abkommen mit den Westm\u00e4chten habe Stalin als Druckmittel gegen Deutschland genutzt, ohne durch die Gespr\u00e4che mit den Westm\u00e4chten in einen Krieg \u201ehineinschlittern\u201c zu wollen. Er habe die Schw\u00e4che und Inkonsequenz der Westm\u00e4chte ausnutzen und vom ersten Tag an die Gespr\u00e4che der Milit\u00e4rmissionen in eine Sackgasse f\u00fchren wollen. Verfechter der Pr\u00e4ventivkriegsthese sehen in der Politik Stalins ein Vabanquespiel, um den Krieg auszul\u00f6sen. Viktor Suworow etwa meint, es sei Stalins Absicht gewesen, Hitler durch den Pakt in einen Krieg mit den Westm\u00e4chten zu treiben, um die ausgebluteten Staaten anschlie\u00dfend dem kommunistischen Machtbereich einzuverleiben. Solche Interpretationen werden dem Osteuropahistoriker Manfred Hildermeier zufolge von der Fachwissenschaft als nicht belegbar und spekulativ verworfen. In diese Richtung argumentieren beispielsweise Richard C. Raack und Robert C. Tucker. Ihrer Ansicht nach wollte Stalin einen Krieg so sehr wie Hitler, weil er einen Abnutzungskrieg zwischen den kapitalistischen Staaten erwartete, der zu Revolutionen f\u00fchren und das Eingreifen der Roten Armee erm\u00f6glichen w\u00fcrde . Auf der anderen Seite argumentieren Historiker, dass sich die sowjetische Au\u00dfenpolitik im Zuge des \u00dcbergangs zum \u201eAufbau des Sozialismus in einem Land\u201c neu orientierte. Die Absicherung der Sowjetunion durch bilaterale Nichtangriffsvereinbarungen habe zunehmend Priorit\u00e4t bekommen. Diese Interpretation geht von einem engen Zusammenhang zwischen innerer und \u00e4u\u00dferer Entwicklung aus und setzt betr\u00e4chtlichen sowjetischen Pragmatismus voraus. Statt die Tradition eines ideologisch begr\u00fcndeten Expansionismus fortzuf\u00fchren oder von einer Wesens\u00e4hnlichkeit der Systeme geleitet zu sein, sei Stalins Au\u00dfenpolitik rational und zweckorientiert gewesen, um die Unversehrtheit der Sowjetunion zu sichern. Nach der Br\u00fcskierung durch den deutsch-polnischen Nichtangriffspakt 1934 habe die Sowjetunion eine Politik der multilateralen Absicherung verfolgt und das Bem\u00fchen um eine Verst\u00e4ndigung mit den Westm\u00e4chten erst 1939 aufgegeben. Das B\u00fcndnis mit Deutschland sei zwar ein Offensivpakt gewesen, habe aber die M\u00f6glichkeit er\u00f6ffnet, sich aus dem Kampf zwischen den \u201ekapitalistischen M\u00e4chten\u201c so lange wie m\u00f6glich herauszuhalten. So habe Stalin Polen dem deutschen Angriff ausgeliefert und selbst freie Hand f\u00fcr die Unterwerfung der baltischen Staaten, Bessarabiens und Finnlands bekommen, also f\u00fcr die Wiederherstellung der Grenzen des zarischen Imperiums und im Falle der Nordbukowina dar\u00fcber hinaus. Dass er selbst bald die Unterst\u00fctzung starker Verb\u00fcndeter gegen die nationalsozialistische Aggression brauchen werde, habe Stalin ausgeschlossen. Dabei bleibt offen, ob dies als R\u00fcckwendung zur imperialen Gro\u00dfmachtpolitik des 19. Jahrhunderts zu verstehen ist oder als ungehemmter Ausfluss schon immer avisierter ideologischer Ziele. Pietrow-Ennker begreift stalinistische Au\u00dfenpolitik als klassische Gro\u00dfmachtpolitik und die deutsch-sowjetische Zusammenarbeit ab September 1939 als ergriffene Chance zur Verschiebung der Grenzen und zum Export des Sowjetsystems. F\u00fcr Gerhard Wettig hatte Stalin bis August 1939 keine andere M\u00f6glichkeit, als mit den Westm\u00e4chten zu verhandeln, hoffte aber, ein Angebot Hitlers herbeizuf\u00fchren, von dem er sich mehr Entgegenkommen bei seinen Expansionspl\u00e4nen versprach. Stefan Creuzberger sieht bei Stalin expansive macht- statt defensive sicherheitspolitische Motive am Werk. Die Verst\u00e4ndigungsbereitschaft mit den Westm\u00e4chten stehe in einem zweifelhaften Licht, weil Molotow parallel am 11. August die Gespr\u00e4che mit Deutschland billigte. Noch vor der entscheidenden Phase der Verhandlungen mit den Westm\u00e4chten habe man in Moskau entschieden, auf die deutsche Karte zu setzen. Interpreten beider Richtungen stimmen \u00fcberein, dass die Stalinsche Au\u00dfenpolitik von einer feindlichen Umzingelung der Sowjetunion durch kapitalistische Staaten ausging. Dementsprechend legte Stalin obersten Wert darauf, sich aus den vermeintlich unausweichlichen kriegerischen Auseinandersetzungen im kapitalistischen Lager herauszuhalten. Bis zum \u00dcberfall auf die Sowjetunion orientierte sich Stalin an seiner schon 1925 ge\u00e4u\u00dferten Maxime, als Letzter in den Ring treten zu wollen. Nach \u00fcberwiegender Forschungsmeinung wollte er bei allem \u00e4u\u00dferem Machthunger und Expansionsgel\u00fcsten keinesfalls einen Krieg beginnen. Auch wenn er durch die forcierte Industrialisierung versuchte, sein Land auf den f\u00fcr unvermeidlich gehaltenen Endkampf gegen den Kapitalismus vorzubereiten suchte, wollte er diesen Kampf so lange wie m\u00f6glich hinausschieben. Auch zwang der Hitler-Stalin-Pakt Japan, die Niederlage im japanisch-sowjetischen Grenzkonflikt einzugestehen und bannte damit aus sowjetischer Sicht die Gefahr eines Zweifrontenkrieges in Ostasien und Europa. Historiker, welche die sowjetische Au\u00dfenpolitik der \u201ekollektiven Sicherheit\u201c ernstnehmen, wie Teddy J. Uldricks, verweisen dazu auf den enorme Aufwand, den sowjetische Politiker w\u00e4hrend der 1930er-Jahre zu deren Umsetzung getrieben h\u00e4tten. Uldricks sieht nur eine au\u00dfenpolitische Linie der Sowjetunion, n\u00e4mlich das Streben nach Machtbalance. Die Annahme, dass alle imperialistischen M\u00e4chte der Sowjetunion feindlich gesinnt seien, habe das Streben nach einer Allianz mit den Westm\u00e4chten wie mit Hitler gleicherma\u00dfen motiviert. Geoffrey Roberts kritisiert, dass die sowjetische Au\u00dfenpolitik lange auf der Grundlage deutscher Quellen geschrieben worden sei. Aus sowjetischer Sicht habe Deutschland um die Sowjetunion geworben und die Sowjetunion erst ab Ende Juli 1939 darauf reagiert. Historisch begr\u00fcndetes Misstrauen der Sowjets gegen\u00fcber Westm\u00e4chten sei vor allem durch die britische Verhandlungsf\u00fchrung best\u00e4rkt worden. Man habe den Sowjets nicht die Sicherheitsgarantien gegeben, die diese nicht ohne Berechtigung forderten. Roberts wundert sich, dass die sowjetischen Verhandlungen mit den Westm\u00e4chten \u00fcberhaupt so weit gediehen. Auch f\u00fcr Michael Jabara Carley waren weder Franzosen noch Briten bereit, die notwendigen Zugest\u00e4ndnisse zu machen, d. h. ein klares, wasserdichtes milit\u00e4risches B\u00fcndnis mit der Sowjetunion zu schlie\u00dfen. Stalin sei ein Zyniker gewesen, der niemandem vertraut und sich Zeit habe erkaufen wollen, aber er sei kein Ideologe gewesen. Carley identifiziert dagegen als wichtigstes Element der anglo-franz\u00f6sischen Politik den Antibolschewismus, Man habe in London und Paris das Prestige gef\u00fcrchtet, das die Sowjetunion durch eine Dreierallianz gewonnen h\u00e4tte. F\u00fcr Ingeborg Fleischhauer hatten sich die au\u00dfenpolitischen Optionen der Sowjetunion auf ein Arrangement mit Deutschland verengt, nachdem Polen einen Beistandspakt abgelehnt hatte und die Westm\u00e4chte die Berechtigung des sowjetischen strategischen Konzepts nicht anerkannt hatten. Stalins au\u00dfenpolitische Entscheidungen seien vom \u201ek\u00fchlen und beherrschten, wenig wendigen Verstand sowie dem kaltbl\u00fctigen, defensiven Pragmatismus des Realpolitikers\u201c bestimmt gewesen. Sein staatsm\u00e4nnisches Interesse sei eine Beschwichtigungspolitik gewesen, um die Sowjetunion aus einem Krieg herauszuhalten. Gabriel Gorodetsky meint, Gro\u00dfbritannien habe die fundamentalen Sicherheitsbed\u00fcrfnisse der Sowjetunion nicht erf\u00fcllt. Der Realpolitiker Stalin sei deshalb gezwungen gewesen, den Ausgleich mit Hitler zu suchen, da er gewusst habe, wie sehr dieser zum Krieg entschlossen ist. Stalin habe die Gelegenheiten, die sich ihm boten, ausgenutzt, aber nicht prim\u00e4r Expansionsideen angehangen oder sich an leninistischer Ideologie orientiert. Zara Steiner sieht keine abschlie\u00dfenden Antworten auf die Frage, ob Stalin eine Allianz gegen Hitler oder mit Hitler bevorzugte. Jedenfalls habe er Gro\u00dfbritannien und Polen misstraut. Auf der britischen Seite sieht sie nur die Bereitschaft, \u00fcber die milit\u00e4rische Abschreckung Deutschlands zu reden, nicht aber \u00fcber milit\u00e4rische Kooperation mit der Sowjetunion. Dadurch h\u00e4tten die Westm\u00e4chte Stalin nicht den Eindruck vermitteln k\u00f6nnen, dass sie zum Krieg bereit seien, sollte Deutschland angreifen. Trotz Warnungen, dass die Sowjets mit den Deutschen verhandelten, habe man angenommen, die Sowjetunion w\u00fcrde eher die Isolation w\u00e4hlen als ein B\u00fcndnis mit Deutschland. F\u00fcr Jonathan Haslam spiegelten sich die Politik Chamberlains und Stalins: Wenn Stalin glaubte, Chamberlain wolle die Deutschen nach Osten lenken, sei es f\u00fcr ihn gerechtfertigt gewesen, sie seinerseits nach Westen zu lenken. Stalin habe sich deshalb nicht nur passiv verhalten. Das belege aber noch nicht, dass er Krieg wollte, sondern m\u00f6glicherweise ein grunds\u00e4tzliches Misstrauen. Er habe alles der pers\u00f6nlichen Macht untergeordnet. Daf\u00fcr sei es aber essenziell, auch Widerspr\u00fcche hinzunehmen.", "paragraph_answer": "Deutsch-sowjetischer_Nichtangriffspakt === Bewertung der sowjetischen Au\u00dfenpolitik === Bei der Bewertung der Verhandlungen im Vorfeld des deutsch-sowjetischen Nichtangriffspakt sind Historiker geteilter Meinung. Wie ernsthaft verhandelte Stalin mit den Westm\u00e4chten? Haben die Briten ein B\u00fcndnis effektiv verhindert oder hielt Stalin eine \u00dcbereinkunft f\u00fcr unm\u00f6glich? Wollte Stalin von Anfang an eher ein B\u00fcndnis mit Deutschland? Die Beantwortung dieser Fragen st\u00f6\u00dft auf das Quellenproblem, dass Stalin sich so wenig wie m\u00f6glich \u00f6ffentlich zu au\u00dfenpolitischen Fragen \u00e4u\u00dferte. In der offiziellen sowjetischen Lesart habe sich allein die Sowjetunion mit ihrem Prinzip der kollektiven Sicherheit darum bem\u00fcht, Europa vor dem Faschismus zu sch\u00fctzen. Die westlichen Demokratien h\u00e4tten diese Politik aber schon durch das M\u00fcnchner Abkommen scheitern lassen. Zur Frage, warum und wann Stalin sich zu einem B\u00fcndnis mit Hitler entschloss, existieren seit den 1950er-Jahren im Wesentlichen zwei Meinungen. Auf der einen Seite wird die Verst\u00e4ndigung mit Deutschland als eigentliches Ziel der sowjetischen Au\u00dfenpolitik der 1930er-Jahre gesehen. Demnach h\u00e4tten beide Diktaturen \u00e4hnliche Ziele verfolgt, n\u00e4mlich maximalen territorialen Gewinn und Herrschaft \u00fcber ihre Nachbarn und die Welt. Fortdauernden au\u00dfenpolitischen Zielen und Aspekten wird in dieser Interpretation betr\u00e4chtliche Autonomie gegen\u00fcber innenpolitischen Erw\u00e4gungen zugewiesen. Unter totalitarismustheoretischen Pr\u00e4missen, die eine Wahlverwandtschaft beider Diktaturen konstatieren, wird die Verst\u00e4ndigung auf die Zeit um das Jahr 1933 datiert. Wird die Lehre der Weltrevolution als Antrieb der sowjetischen Au\u00dfenpolitik betont, erscheint die besondere Beziehung zwischen der Sowjetunion und dem nationalsozialistischen Deutschland als Erbe des internationalen Sozialismus. Die Kontakte zwischen beiden Diktaturen erreichten demnach im Nichtangriffspakt ihre eigentliche Bestimmung. Gerhard L. Weinberg argumentiert, dass Stalin stets eine Allianz mit Hitler bevorzugte. Hermann Graml glaubt, dass Stalin die zur\u00fcckhaltenden Deutschen aus der Reserve locken wollte und zugleich gegen\u00fcber den Westm\u00e4chten aus taktischen Gr\u00fcnden Forderungen erhob, von denen er wusste, dass sie diese nicht annehmen k\u00f6nnten. Stalin habe gehofft, einen Krieg zwischen Deutschland und den Westm\u00e4chten f\u00fcr imperialistische Vorst\u00f6\u00dfe auszunutzen. Die Verhandlungen mit den Westm\u00e4chten habe er gerade mit der Ernsthaftigkeit betrieben, die es brauchte, um Hitler anzulocken und dazu zu bringen, auf die sowjetischen Avancen einzugehen. Seit Mitte April h\u00e4tten die Gespr\u00e4che aber keine ernsthafte Bedeutung mehr gehabt. Auch Sergej Slutsch meint, dass Stalin ein B\u00fcndnis mit Hitler seit langem grunds\u00e4tzlich bevorzugte. F\u00fcr ihn stellt die Au\u00dfenpolitik der \u201ekollektiven Sicherheit\u201c nur \u201eeine bequeme Camouflage f\u00fcr die Generallinie der Stalinschen Strategie\u201c dar, im Sinne der marxistisch-leninistischen Lehre \u201edie Welt zu spalten und Staaten gegeneinander aufzuhetzen\u201c. Ein m\u00f6gliches Abkommen mit den Westm\u00e4chten habe Stalin als Druckmittel gegen Deutschland genutzt, ohne durch die Gespr\u00e4che mit den Westm\u00e4chten in einen Krieg \u201ehineinschlittern\u201c zu wollen. Er habe die Schw\u00e4che und Inkonsequenz der Westm\u00e4chte ausnutzen und vom ersten Tag an die Gespr\u00e4che der Milit\u00e4rmissionen in eine Sackgasse f\u00fchren wollen. Verfechter der Pr\u00e4ventivkriegsthese sehen in der Politik Stalins ein Vabanquespiel, um den Krieg auszul\u00f6sen. Viktor Suworow etwa meint, es sei Stalins Absicht gewesen, Hitler durch den Pakt in einen Krieg mit den Westm\u00e4chten zu treiben, um die ausgebluteten Staaten anschlie\u00dfend dem kommunistischen Machtbereich einzuverleiben. Solche Interpretationen werden dem Osteuropahistoriker Manfred Hildermeier zufolge von der Fachwissenschaft als nicht belegbar und spekulativ verworfen. In diese Richtung argumentieren beispielsweise Richard C. Raack und Robert C. Tucker. Ihrer Ansicht nach wollte Stalin einen Krieg so sehr wie Hitler, weil er einen Abnutzungskrieg zwischen den kapitalistischen Staaten erwartete, der zu Revolutionen f\u00fchren und das Eingreifen der Roten Armee erm\u00f6glichen w\u00fcrde . Auf der anderen Seite argumentieren Historiker, dass sich die sowjetische Au\u00dfenpolitik im Zuge des \u00dcbergangs zum \u201eAufbau des Sozialismus in einem Land\u201c neu orientierte. Die Absicherung der Sowjetunion durch bilaterale Nichtangriffsvereinbarungen habe zunehmend Priorit\u00e4t bekommen. Diese Interpretation geht von einem engen Zusammenhang zwischen innerer und \u00e4u\u00dferer Entwicklung aus und setzt betr\u00e4chtlichen sowjetischen Pragmatismus voraus. Statt die Tradition eines ideologisch begr\u00fcndeten Expansionismus fortzuf\u00fchren oder von einer Wesens\u00e4hnlichkeit der Systeme geleitet zu sein, sei Stalins Au\u00dfenpolitik rational und zweckorientiert gewesen, um die Unversehrtheit der Sowjetunion zu sichern. Nach der Br\u00fcskierung durch den deutsch-polnischen Nichtangriffspakt 1934 habe die Sowjetunion eine Politik der multilateralen Absicherung verfolgt und das Bem\u00fchen um eine Verst\u00e4ndigung mit den Westm\u00e4chten erst 1939 aufgegeben. Das B\u00fcndnis mit Deutschland sei zwar ein Offensivpakt gewesen, habe aber die M\u00f6glichkeit er\u00f6ffnet, sich aus dem Kampf zwischen den \u201ekapitalistischen M\u00e4chten\u201c so lange wie m\u00f6glich herauszuhalten. So habe Stalin Polen dem deutschen Angriff ausgeliefert und selbst freie Hand f\u00fcr die Unterwerfung der baltischen Staaten, Bessarabiens und Finnlands bekommen, also f\u00fcr die Wiederherstellung der Grenzen des zarischen Imperiums und im Falle der Nordbukowina dar\u00fcber hinaus. Dass er selbst bald die Unterst\u00fctzung starker Verb\u00fcndeter gegen die nationalsozialistische Aggression brauchen werde, habe Stalin ausgeschlossen. Dabei bleibt offen, ob dies als R\u00fcckwendung zur imperialen Gro\u00dfmachtpolitik des 19. Jahrhunderts zu verstehen ist oder als ungehemmter Ausfluss schon immer avisierter ideologischer Ziele. Pietrow-Ennker begreift stalinistische Au\u00dfenpolitik als klassische Gro\u00dfmachtpolitik und die deutsch-sowjetische Zusammenarbeit ab September 1939 als ergriffene Chance zur Verschiebung der Grenzen und zum Export des Sowjetsystems. F\u00fcr Gerhard Wettig hatte Stalin bis August 1939 keine andere M\u00f6glichkeit, als mit den Westm\u00e4chten zu verhandeln, hoffte aber, ein Angebot Hitlers herbeizuf\u00fchren, von dem er sich mehr Entgegenkommen bei seinen Expansionspl\u00e4nen versprach. Stefan Creuzberger sieht bei Stalin expansive macht- statt defensive sicherheitspolitische Motive am Werk. Die Verst\u00e4ndigungsbereitschaft mit den Westm\u00e4chten stehe in einem zweifelhaften Licht, weil Molotow parallel am 11. August die Gespr\u00e4che mit Deutschland billigte. Noch vor der entscheidenden Phase der Verhandlungen mit den Westm\u00e4chten habe man in Moskau entschieden, auf die deutsche Karte zu setzen. Interpreten beider Richtungen stimmen \u00fcberein, dass die Stalinsche Au\u00dfenpolitik von einer feindlichen Umzingelung der Sowjetunion durch kapitalistische Staaten ausging. Dementsprechend legte Stalin obersten Wert darauf, sich aus den vermeintlich unausweichlichen kriegerischen Auseinandersetzungen im kapitalistischen Lager herauszuhalten. Bis zum \u00dcberfall auf die Sowjetunion orientierte sich Stalin an seiner schon 1925 ge\u00e4u\u00dferten Maxime, als Letzter in den Ring treten zu wollen. Nach \u00fcberwiegender Forschungsmeinung wollte er bei allem \u00e4u\u00dferem Machthunger und Expansionsgel\u00fcsten keinesfalls einen Krieg beginnen. Auch wenn er durch die forcierte Industrialisierung versuchte, sein Land auf den f\u00fcr unvermeidlich gehaltenen Endkampf gegen den Kapitalismus vorzubereiten suchte, wollte er diesen Kampf so lange wie m\u00f6glich hinausschieben. 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Aus sowjetischer Sicht habe Deutschland um die Sowjetunion geworben und die Sowjetunion erst ab Ende Juli 1939 darauf reagiert. Historisch begr\u00fcndetes Misstrauen der Sowjets gegen\u00fcber Westm\u00e4chten sei vor allem durch die britische Verhandlungsf\u00fchrung best\u00e4rkt worden. Man habe den Sowjets nicht die Sicherheitsgarantien gegeben, die diese nicht ohne Berechtigung forderten. Roberts wundert sich, dass die sowjetischen Verhandlungen mit den Westm\u00e4chten \u00fcberhaupt so weit gediehen. Auch f\u00fcr Michael Jabara Carley waren weder Franzosen noch Briten bereit, die notwendigen Zugest\u00e4ndnisse zu machen, d. h. ein klares, wasserdichtes milit\u00e4risches B\u00fcndnis mit der Sowjetunion zu schlie\u00dfen. Stalin sei ein Zyniker gewesen, der niemandem vertraut und sich Zeit habe erkaufen wollen, aber er sei kein Ideologe gewesen. Carley identifiziert dagegen als wichtigstes Element der anglo-franz\u00f6sischen Politik den Antibolschewismus, Man habe in London und Paris das Prestige gef\u00fcrchtet, das die Sowjetunion durch eine Dreierallianz gewonnen h\u00e4tte. F\u00fcr Ingeborg Fleischhauer hatten sich die au\u00dfenpolitischen Optionen der Sowjetunion auf ein Arrangement mit Deutschland verengt, nachdem Polen einen Beistandspakt abgelehnt hatte und die Westm\u00e4chte die Berechtigung des sowjetischen strategischen Konzepts nicht anerkannt hatten. Stalins au\u00dfenpolitische Entscheidungen seien vom \u201ek\u00fchlen und beherrschten, wenig wendigen Verstand sowie dem kaltbl\u00fctigen, defensiven Pragmatismus des Realpolitikers\u201c bestimmt gewesen. Sein staatsm\u00e4nnisches Interesse sei eine Beschwichtigungspolitik gewesen, um die Sowjetunion aus einem Krieg herauszuhalten. 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Trotz Warnungen, dass die Sowjets mit den Deutschen verhandelten, habe man angenommen, die Sowjetunion w\u00fcrde eher die Isolation w\u00e4hlen als ein B\u00fcndnis mit Deutschland. F\u00fcr Jonathan Haslam spiegelten sich die Politik Chamberlains und Stalins: Wenn Stalin glaubte, Chamberlain wolle die Deutschen nach Osten lenken, sei es f\u00fcr ihn gerechtfertigt gewesen, sie seinerseits nach Westen zu lenken. Stalin habe sich deshalb nicht nur passiv verhalten. Das belege aber noch nicht, dass er Krieg wollte, sondern m\u00f6glicherweise ein grunds\u00e4tzliches Misstrauen. Er habe alles der pers\u00f6nlichen Macht untergeordnet. 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Die Beantwortung dieser Fragen st\u00f6\u00dft auf das Quellenproblem, dass Stalin sich so wenig wie m\u00f6glich \u00f6ffentlich zu au\u00dfenpolitischen Fragen \u00e4u\u00dferte. In der offiziellen sowjetischen Lesart habe sich allein die Sowjetunion mit ihrem Prinzip der kollektiven Sicherheit darum bem\u00fcht, Europa vor dem Faschismus zu sch\u00fctzen. Die westlichen Demokratien h\u00e4tten diese Politik aber schon durch das M\u00fcnchner Abkommen scheitern lassen.\nZur Frage, warum und wann Stalin sich zu einem B\u00fcndnis mit Hitler entschloss, existieren seit den 1950er-Jahren im Wesentlichen zwei Meinungen. Auf der einen Seite wird die Verst\u00e4ndigung mit Deutschland als eigentliches Ziel der sowjetischen Au\u00dfenpolitik der 1930er-Jahre gesehen. Demnach h\u00e4tten beide Diktaturen \u00e4hnliche Ziele verfolgt, n\u00e4mlich maximalen territorialen Gewinn und Herrschaft \u00fcber ihre Nachbarn und die Welt. Fortdauernden au\u00dfenpolitischen Zielen und Aspekten wird in dieser Interpretation betr\u00e4chtliche Autonomie gegen\u00fcber innenpolitischen Erw\u00e4gungen zugewiesen. Unter totalitarismustheoretischen Pr\u00e4missen, die eine Wahlverwandtschaft beider Diktaturen konstatieren, wird die Verst\u00e4ndigung auf die Zeit um das Jahr 1933 datiert. Wird die Lehre der Weltrevolution als Antrieb der sowjetischen Au\u00dfenpolitik betont, erscheint die besondere Beziehung zwischen der Sowjetunion und dem nationalsozialistischen Deutschland als Erbe des internationalen Sozialismus. Die Kontakte zwischen beiden Diktaturen erreichten demnach im Nichtangriffspakt ihre eigentliche Bestimmung.\nGerhard L. Weinberg argumentiert, dass Stalin stets eine Allianz mit Hitler bevorzugte. Hermann Graml glaubt, dass Stalin die zur\u00fcckhaltenden Deutschen aus der Reserve locken wollte und zugleich gegen\u00fcber den Westm\u00e4chten aus taktischen Gr\u00fcnden Forderungen erhob, von denen er wusste, dass sie diese nicht annehmen k\u00f6nnten. Stalin habe gehofft, einen Krieg zwischen Deutschland und den Westm\u00e4chten f\u00fcr imperialistische Vorst\u00f6\u00dfe auszunutzen. Die Verhandlungen mit den Westm\u00e4chten habe er gerade mit der Ernsthaftigkeit betrieben, die es brauchte, um Hitler anzulocken und dazu zu bringen, auf die sowjetischen Avancen einzugehen. Seit Mitte April h\u00e4tten die Gespr\u00e4che aber keine ernsthafte Bedeutung mehr gehabt.\nAuch Sergej Slutsch meint, dass Stalin ein B\u00fcndnis mit Hitler seit langem grunds\u00e4tzlich bevorzugte. F\u00fcr ihn stellt die Au\u00dfenpolitik der \u201ekollektiven Sicherheit\u201c nur \u201eeine bequeme Camouflage f\u00fcr die Generallinie der Stalinschen Strategie\u201c dar, im Sinne der marxistisch-leninistischen Lehre \u201edie Welt zu spalten und Staaten gegeneinander aufzuhetzen\u201c. Ein m\u00f6gliches Abkommen mit den Westm\u00e4chten habe Stalin als Druckmittel gegen Deutschland genutzt, ohne durch die Gespr\u00e4che mit den Westm\u00e4chten in einen Krieg \u201ehineinschlittern\u201c zu wollen. Er habe die Schw\u00e4che und Inkonsequenz der Westm\u00e4chte ausnutzen und vom ersten Tag an die Gespr\u00e4che der Milit\u00e4rmissionen in eine Sackgasse f\u00fchren wollen.\nVerfechter der Pr\u00e4ventivkriegsthese sehen in der Politik Stalins ein Vabanquespiel, um den Krieg auszul\u00f6sen. Viktor Suworow etwa meint, es sei Stalins Absicht gewesen, Hitler durch den Pakt in einen Krieg mit den Westm\u00e4chten zu treiben, um die ausgebluteten Staaten anschlie\u00dfend dem kommunistischen Machtbereich einzuverleiben. Solche Interpretationen werden dem Osteuropahistoriker Manfred Hildermeier zufolge von der Fachwissenschaft als nicht belegbar und spekulativ verworfen. In diese Richtung argumentieren beispielsweise Richard C. Raack und Robert C. Tucker. Ihrer Ansicht nach wollte Stalin einen Krieg so sehr wie Hitler, weil er einen Abnutzungskrieg zwischen den kapitalistischen Staaten erwartete, der zu Revolutionen f\u00fchren und das Eingreifen der Roten Armee erm\u00f6glichen w\u00fcrde.\nAuf der anderen Seite argumentieren Historiker, dass sich die sowjetische Au\u00dfenpolitik im Zuge des \u00dcbergangs zum \u201eAufbau des Sozialismus in einem Land\u201c neu orientierte. Die Absicherung der Sowjetunion durch bilaterale Nichtangriffsvereinbarungen habe zunehmend Priorit\u00e4t bekommen. Diese Interpretation geht von einem engen Zusammenhang zwischen innerer und \u00e4u\u00dferer Entwicklung aus und setzt betr\u00e4chtlichen sowjetischen Pragmatismus voraus. Statt die Tradition eines ideologisch begr\u00fcndeten Expansionismus fortzuf\u00fchren oder von einer Wesens\u00e4hnlichkeit der Systeme geleitet zu sein, sei Stalins Au\u00dfenpolitik rational und zweckorientiert gewesen, um die Unversehrtheit der Sowjetunion zu sichern. Nach der Br\u00fcskierung durch den deutsch-polnischen Nichtangriffspakt 1934 habe die Sowjetunion eine Politik der multilateralen Absicherung verfolgt und das Bem\u00fchen um eine Verst\u00e4ndigung mit den Westm\u00e4chten erst 1939 aufgegeben. Das B\u00fcndnis mit Deutschland sei zwar ein Offensivpakt gewesen, habe aber die M\u00f6glichkeit er\u00f6ffnet, sich aus dem Kampf zwischen den \u201ekapitalistischen M\u00e4chten\u201c so lange wie m\u00f6glich herauszuhalten. So habe Stalin Polen dem deutschen Angriff ausgeliefert und selbst freie Hand f\u00fcr die Unterwerfung der baltischen Staaten, Bessarabiens und Finnlands bekommen, also f\u00fcr die Wiederherstellung der Grenzen des zarischen Imperiums und im Falle der Nordbukowina dar\u00fcber hinaus. Dass er selbst bald die Unterst\u00fctzung starker Verb\u00fcndeter gegen die nationalsozialistische Aggression brauchen werde, habe Stalin ausgeschlossen. Dabei bleibt offen, ob dies als R\u00fcckwendung zur imperialen Gro\u00dfmachtpolitik des 19. Jahrhunderts zu verstehen ist oder als ungehemmter Ausfluss schon immer avisierter ideologischer Ziele.\nPietrow-Ennker begreift stalinistische Au\u00dfenpolitik als klassische Gro\u00dfmachtpolitik und die deutsch-sowjetische Zusammenarbeit ab September 1939 als ergriffene Chance zur Verschiebung der Grenzen und zum Export des Sowjetsystems. F\u00fcr Gerhard Wettig hatte Stalin bis August 1939 keine andere M\u00f6glichkeit, als mit den Westm\u00e4chten zu verhandeln, hoffte aber, ein Angebot Hitlers herbeizuf\u00fchren, von dem er sich mehr Entgegenkommen bei seinen Expansionspl\u00e4nen versprach. Stefan Creuzberger sieht bei Stalin expansive macht- statt defensive sicherheitspolitische Motive am Werk. Die Verst\u00e4ndigungsbereitschaft mit den Westm\u00e4chten stehe in einem zweifelhaften Licht, weil Molotow parallel am 11. August die Gespr\u00e4che mit Deutschland billigte. Noch vor der entscheidenden Phase der Verhandlungen mit den Westm\u00e4chten habe man in Moskau entschieden, auf die deutsche Karte zu setzen.\nInterpreten beider Richtungen stimmen \u00fcberein, dass die Stalinsche Au\u00dfenpolitik von einer feindlichen Umzingelung der Sowjetunion durch kapitalistische Staaten ausging. Dementsprechend legte Stalin obersten Wert darauf, sich aus den vermeintlich unausweichlichen kriegerischen Auseinandersetzungen im kapitalistischen Lager herauszuhalten. Bis zum \u00dcberfall auf die Sowjetunion orientierte sich Stalin an seiner schon 1925 ge\u00e4u\u00dferten Maxime, als Letzter in den Ring treten zu wollen. Nach \u00fcberwiegender Forschungsmeinung wollte er bei allem \u00e4u\u00dferem Machthunger und Expansionsgel\u00fcsten keinesfalls einen Krieg beginnen. Auch wenn er durch die forcierte Industrialisierung versuchte, sein Land auf den f\u00fcr unvermeidlich gehaltenen Endkampf gegen den Kapitalismus vorzubereiten suchte, wollte er diesen Kampf so lange wie m\u00f6glich hinausschieben. Auch zwang der Hitler-Stalin-Pakt Japan, die Niederlage im japanisch-sowjetischen Grenzkonflikt einzugestehen und bannte damit aus sowjetischer Sicht die Gefahr eines Zweifrontenkrieges in Ostasien und Europa.\nHistoriker, welche die sowjetische Au\u00dfenpolitik der \u201ekollektiven Sicherheit\u201c ernstnehmen, wie Teddy J. Uldricks, verweisen dazu auf den enorme Aufwand, den sowjetische Politiker w\u00e4hrend der 1930er-Jahre zu deren Umsetzung getrieben h\u00e4tten. Uldricks sieht nur eine au\u00dfenpolitische Linie der Sowjetunion, n\u00e4mlich das Streben nach Machtbalance. Die Annahme, dass alle imperialistischen M\u00e4chte der Sowjetunion feindlich gesinnt seien, habe das Streben nach einer Allianz mit den Westm\u00e4chten wie mit Hitler gleicherma\u00dfen motiviert. Geoffrey Roberts kritisiert, dass die sowjetische Au\u00dfenpolitik lange auf der Grundlage deutscher Quellen geschrieben worden sei. Aus sowjetischer Sicht habe Deutschland um die Sowjetunion geworben und die Sowjetunion erst ab Ende Juli 1939 darauf reagiert. Historisch begr\u00fcndetes Misstrauen der Sowjets gegen\u00fcber Westm\u00e4chten sei vor allem durch die britische Verhandlungsf\u00fchrung best\u00e4rkt worden. Man habe den Sowjets nicht die Sicherheitsgarantien gegeben, die diese nicht ohne Berechtigung forderten. Roberts wundert sich, dass die sowjetischen Verhandlungen mit den Westm\u00e4chten \u00fcberhaupt so weit gediehen. Auch f\u00fcr Michael Jabara Carley waren weder Franzosen noch Briten bereit, die notwendigen Zugest\u00e4ndnisse zu machen, d.\u00a0h. ein klares, wasserdichtes milit\u00e4risches B\u00fcndnis mit der Sowjetunion zu schlie\u00dfen. Stalin sei ein Zyniker gewesen, der niemandem vertraut und sich Zeit habe erkaufen wollen, aber er sei kein Ideologe gewesen. Carley identifiziert dagegen als wichtigstes Element der anglo-franz\u00f6sischen Politik den Antibolschewismus, Man habe in London und Paris das Prestige gef\u00fcrchtet, das die Sowjetunion durch eine Dreierallianz gewonnen h\u00e4tte.\nF\u00fcr Ingeborg Fleischhauer hatten sich die au\u00dfenpolitischen Optionen der Sowjetunion auf ein Arrangement mit Deutschland verengt, nachdem Polen einen Beistandspakt abgelehnt hatte und die Westm\u00e4chte die Berechtigung des sowjetischen strategischen Konzepts nicht anerkannt hatten. Stalins au\u00dfenpolitische Entscheidungen seien vom \u201ek\u00fchlen und beherrschten, wenig wendigen Verstand sowie dem kaltbl\u00fctigen, defensiven Pragmatismus des Realpolitikers\u201c bestimmt gewesen. Sein staatsm\u00e4nnisches Interesse sei eine Beschwichtigungspolitik gewesen, um die Sowjetunion aus einem Krieg herauszuhalten. Gabriel Gorodetsky meint, Gro\u00dfbritannien habe die fundamentalen Sicherheitsbed\u00fcrfnisse der Sowjetunion nicht erf\u00fcllt. Der Realpolitiker Stalin sei deshalb gezwungen gewesen, den Ausgleich mit Hitler zu suchen, da er gewusst habe, wie sehr dieser zum Krieg entschlossen ist. Stalin habe die Gelegenheiten, die sich ihm boten, ausgenutzt, aber nicht prim\u00e4r Expansionsideen angehangen oder sich an leninistischer Ideologie orientiert.\nZara Steiner sieht keine abschlie\u00dfenden Antworten auf die Frage, ob Stalin eine Allianz gegen Hitler oder mit Hitler bevorzugte. Jedenfalls habe er Gro\u00dfbritannien und Polen misstraut. Auf der britischen Seite sieht sie nur die Bereitschaft, \u00fcber die milit\u00e4rische Abschreckung Deutschlands zu reden, nicht aber \u00fcber milit\u00e4rische Kooperation mit der Sowjetunion. Dadurch h\u00e4tten die Westm\u00e4chte Stalin nicht den Eindruck vermitteln k\u00f6nnen, dass sie zum Krieg bereit seien, sollte Deutschland angreifen. Trotz Warnungen, dass die Sowjets mit den Deutschen verhandelten, habe man angenommen, die Sowjetunion w\u00fcrde eher die Isolation w\u00e4hlen als ein B\u00fcndnis mit Deutschland. F\u00fcr Jonathan Haslam spiegelten sich die Politik Chamberlains und Stalins: Wenn Stalin glaubte, Chamberlain wolle die Deutschen nach Osten lenken, sei es f\u00fcr ihn gerechtfertigt gewesen, sie seinerseits nach Westen zu lenken. Stalin habe sich deshalb nicht nur passiv verhalten. Das belege aber noch nicht, dass er Krieg wollte, sondern m\u00f6glicherweise ein grunds\u00e4tzliches Misstrauen. Er habe alles der pers\u00f6nlichen Macht untergeordnet. 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Die Beantwortung dieser Fragen st\u00f6\u00dft auf das Quellenproblem, dass Stalin sich so wenig wie m\u00f6glich \u00f6ffentlich zu au\u00dfenpolitischen Fragen \u00e4u\u00dferte. In der offiziellen sowjetischen Lesart habe sich allein die Sowjetunion mit ihrem Prinzip der kollektiven Sicherheit darum bem\u00fcht, Europa vor dem Faschismus zu sch\u00fctzen. Die westlichen Demokratien h\u00e4tten diese Politik aber schon durch das M\u00fcnchner Abkommen scheitern lassen. Zur Frage, warum und wann Stalin sich zu einem B\u00fcndnis mit Hitler entschloss, existieren seit den 1950er-Jahren im Wesentlichen zwei Meinungen. Auf der einen Seite wird die Verst\u00e4ndigung mit Deutschland als eigentliches Ziel der sowjetischen Au\u00dfenpolitik der 1930er-Jahre gesehen. Demnach h\u00e4tten beide Diktaturen \u00e4hnliche Ziele verfolgt, n\u00e4mlich maximalen territorialen Gewinn und Herrschaft \u00fcber ihre Nachbarn und die Welt. Fortdauernden au\u00dfenpolitischen Zielen und Aspekten wird in dieser Interpretation betr\u00e4chtliche Autonomie gegen\u00fcber innenpolitischen Erw\u00e4gungen zugewiesen. Unter totalitarismustheoretischen Pr\u00e4missen, die eine Wahlverwandtschaft beider Diktaturen konstatieren, wird die Verst\u00e4ndigung auf die Zeit um das Jahr 1933 datiert. Wird die Lehre der Weltrevolution als Antrieb der sowjetischen Au\u00dfenpolitik betont, erscheint die besondere Beziehung zwischen der Sowjetunion und dem nationalsozialistischen Deutschland als Erbe des internationalen Sozialismus. Die Kontakte zwischen beiden Diktaturen erreichten demnach im Nichtangriffspakt ihre eigentliche Bestimmung. Gerhard L. Weinberg argumentiert, dass Stalin stets eine Allianz mit Hitler bevorzugte. Hermann Graml glaubt, dass Stalin die zur\u00fcckhaltenden Deutschen aus der Reserve locken wollte und zugleich gegen\u00fcber den Westm\u00e4chten aus taktischen Gr\u00fcnden Forderungen erhob, von denen er wusste, dass sie diese nicht annehmen k\u00f6nnten. Stalin habe gehofft, einen Krieg zwischen Deutschland und den Westm\u00e4chten f\u00fcr imperialistische Vorst\u00f6\u00dfe auszunutzen. Die Verhandlungen mit den Westm\u00e4chten habe er gerade mit der Ernsthaftigkeit betrieben, die es brauchte, um Hitler anzulocken und dazu zu bringen, auf die sowjetischen Avancen einzugehen. Seit Mitte April h\u00e4tten die Gespr\u00e4che aber keine ernsthafte Bedeutung mehr gehabt. Auch Sergej Slutsch meint, dass Stalin ein B\u00fcndnis mit Hitler seit langem grunds\u00e4tzlich bevorzugte. 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Viktor Suworow etwa meint, es sei Stalins Absicht gewesen, Hitler durch den Pakt in einen Krieg mit den Westm\u00e4chten zu treiben, um die ausgebluteten Staaten anschlie\u00dfend dem kommunistischen Machtbereich einzuverleiben. Solche Interpretationen werden dem Osteuropahistoriker Manfred Hildermeier zufolge von der Fachwissenschaft als nicht belegbar und spekulativ verworfen. In diese Richtung argumentieren beispielsweise Richard C. Raack und Robert C. Tucker. Ihrer Ansicht nach wollte Stalin einen Krieg so sehr wie Hitler, weil er einen Abnutzungskrieg zwischen den kapitalistischen Staaten erwartete, der zu Revolutionen f\u00fchren und das Eingreifen der Roten Armee erm\u00f6glichen w\u00fcrde. Auf der anderen Seite argumentieren Historiker, dass sich die sowjetische Au\u00dfenpolitik im Zuge des \u00dcbergangs zum \u201eAufbau des Sozialismus in einem Land\u201c neu orientierte. Die Absicherung der Sowjetunion durch bilaterale Nichtangriffsvereinbarungen habe zunehmend Priorit\u00e4t bekommen. Diese Interpretation geht von einem engen Zusammenhang zwischen innerer und \u00e4u\u00dferer Entwicklung aus und setzt betr\u00e4chtlichen sowjetischen Pragmatismus voraus. Statt die Tradition eines ideologisch begr\u00fcndeten Expansionismus fortzuf\u00fchren oder von einer Wesens\u00e4hnlichkeit der Systeme geleitet zu sein, sei Stalins Au\u00dfenpolitik rational und zweckorientiert gewesen, um die Unversehrtheit der Sowjetunion zu sichern. Nach der Br\u00fcskierung durch den deutsch-polnischen Nichtangriffspakt 1934 habe die Sowjetunion eine Politik der multilateralen Absicherung verfolgt und das Bem\u00fchen um eine Verst\u00e4ndigung mit den Westm\u00e4chten erst 1939 aufgegeben. 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Pietrow-Ennker begreift stalinistische Au\u00dfenpolitik als klassische Gro\u00dfmachtpolitik und die deutsch-sowjetische Zusammenarbeit ab September 1939 als ergriffene Chance zur Verschiebung der Grenzen und zum Export des Sowjetsystems. F\u00fcr Gerhard Wettig hatte Stalin bis August 1939 keine andere M\u00f6glichkeit, als mit den Westm\u00e4chten zu verhandeln, hoffte aber, ein Angebot Hitlers herbeizuf\u00fchren, von dem er sich mehr Entgegenkommen bei seinen Expansionspl\u00e4nen versprach. Stefan Creuzberger sieht bei Stalin expansive macht- statt defensive sicherheitspolitische Motive am Werk. Die Verst\u00e4ndigungsbereitschaft mit den Westm\u00e4chten stehe in einem zweifelhaften Licht, weil Molotow parallel am 11. August die Gespr\u00e4che mit Deutschland billigte. Noch vor der entscheidenden Phase der Verhandlungen mit den Westm\u00e4chten habe man in Moskau entschieden, auf die deutsche Karte zu setzen. Interpreten beider Richtungen stimmen \u00fcberein, dass die Stalinsche Au\u00dfenpolitik von einer feindlichen Umzingelung der Sowjetunion durch kapitalistische Staaten ausging. Dementsprechend legte Stalin obersten Wert darauf, sich aus den vermeintlich unausweichlichen kriegerischen Auseinandersetzungen im kapitalistischen Lager herauszuhalten. Bis zum \u00dcberfall auf die Sowjetunion orientierte sich Stalin an seiner schon 1925 ge\u00e4u\u00dferten Maxime, als Letzter in den Ring treten zu wollen. Nach \u00fcberwiegender Forschungsmeinung wollte er bei allem \u00e4u\u00dferem Machthunger und Expansionsgel\u00fcsten keinesfalls einen Krieg beginnen. Auch wenn er durch die forcierte Industrialisierung versuchte, sein Land auf den f\u00fcr unvermeidlich gehaltenen Endkampf gegen den Kapitalismus vorzubereiten suchte, wollte er diesen Kampf so lange wie m\u00f6glich hinausschieben. Auch zwang der Hitler-Stalin-Pakt Japan, die Niederlage im japanisch-sowjetischen Grenzkonflikt einzugestehen und bannte damit aus sowjetischer Sicht die Gefahr eines Zweifrontenkrieges in Ostasien und Europa. Historiker, welche die sowjetische Au\u00dfenpolitik der \u201ekollektiven Sicherheit\u201c ernstnehmen, wie Teddy J. Uldricks, verweisen dazu auf den enorme Aufwand, den sowjetische Politiker w\u00e4hrend der 1930er-Jahre zu deren Umsetzung getrieben h\u00e4tten. Uldricks sieht nur eine au\u00dfenpolitische Linie der Sowjetunion, n\u00e4mlich das Streben nach Machtbalance. Die Annahme, dass alle imperialistischen M\u00e4chte der Sowjetunion feindlich gesinnt seien, habe das Streben nach einer Allianz mit den Westm\u00e4chten wie mit Hitler gleicherma\u00dfen motiviert. Geoffrey Roberts kritisiert, dass die sowjetische Au\u00dfenpolitik lange auf der Grundlage deutscher Quellen geschrieben worden sei. Aus sowjetischer Sicht habe Deutschland um die Sowjetunion geworben und die Sowjetunion erst ab Ende Juli 1939 darauf reagiert. Historisch begr\u00fcndetes Misstrauen der Sowjets gegen\u00fcber Westm\u00e4chten sei vor allem durch die britische Verhandlungsf\u00fchrung best\u00e4rkt worden. Man habe den Sowjets nicht die Sicherheitsgarantien gegeben, die diese nicht ohne Berechtigung forderten. Roberts wundert sich, dass die sowjetischen Verhandlungen mit den Westm\u00e4chten \u00fcberhaupt so weit gediehen. Auch f\u00fcr Michael Jabara Carley waren weder Franzosen noch Briten bereit, die notwendigen Zugest\u00e4ndnisse zu machen, d. h. ein klares, wasserdichtes milit\u00e4risches B\u00fcndnis mit der Sowjetunion zu schlie\u00dfen. Stalin sei ein Zyniker gewesen, der niemandem vertraut und sich Zeit habe erkaufen wollen, aber er sei kein Ideologe gewesen. Carley identifiziert dagegen als wichtigstes Element der anglo-franz\u00f6sischen Politik den Antibolschewismus, Man habe in London und Paris das Prestige gef\u00fcrchtet, das die Sowjetunion durch eine Dreierallianz gewonnen h\u00e4tte. F\u00fcr Ingeborg Fleischhauer hatten sich die au\u00dfenpolitischen Optionen der Sowjetunion auf ein Arrangement mit Deutschland verengt, nachdem Polen einen Beistandspakt abgelehnt hatte und die Westm\u00e4chte die Berechtigung des sowjetischen strategischen Konzepts nicht anerkannt hatten. Stalins au\u00dfenpolitische Entscheidungen seien vom \u201ek\u00fchlen und beherrschten, wenig wendigen Verstand sowie dem kaltbl\u00fctigen, defensiven Pragmatismus des Realpolitikers\u201c bestimmt gewesen. Sein staatsm\u00e4nnisches Interesse sei eine Beschwichtigungspolitik gewesen, um die Sowjetunion aus einem Krieg herauszuhalten. 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Trotz Warnungen, dass die Sowjets mit den Deutschen verhandelten, habe man angenommen, die Sowjetunion w\u00fcrde eher die Isolation w\u00e4hlen als ein B\u00fcndnis mit Deutschland. F\u00fcr Jonathan Haslam spiegelten sich die Politik Chamberlains und Stalins: Wenn Stalin glaubte, Chamberlain wolle die Deutschen nach Osten lenken, sei es f\u00fcr ihn gerechtfertigt gewesen, sie seinerseits nach Westen zu lenken. Stalin habe sich deshalb nicht nur passiv verhalten. Das belege aber noch nicht, dass er Krieg wollte, sondern m\u00f6glicherweise ein grunds\u00e4tzliches Misstrauen. Er habe alles der pers\u00f6nlichen Macht untergeordnet. Daf\u00fcr sei es aber essenziell, auch Widerspr\u00fcche hinzunehmen.", "paragraph_answer": "Deutsch-sowjetischer_Nichtangriffspakt === Bewertung der sowjetischen Au\u00dfenpolitik === Bei der Bewertung der Verhandlungen im Vorfeld des deutsch-sowjetischen Nichtangriffspakt sind Historiker geteilter Meinung. Wie ernsthaft verhandelte Stalin mit den Westm\u00e4chten? Haben die Briten ein B\u00fcndnis effektiv verhindert oder hielt Stalin eine \u00dcbereinkunft f\u00fcr unm\u00f6glich? Wollte Stalin von Anfang an eher ein B\u00fcndnis mit Deutschland? Die Beantwortung dieser Fragen st\u00f6\u00dft auf das Quellenproblem, dass Stalin sich so wenig wie m\u00f6glich \u00f6ffentlich zu au\u00dfenpolitischen Fragen \u00e4u\u00dferte. In der offiziellen sowjetischen Lesart habe sich allein die Sowjetunion mit ihrem Prinzip der kollektiven Sicherheit darum bem\u00fcht, Europa vor dem Faschismus zu sch\u00fctzen. Die westlichen Demokratien h\u00e4tten diese Politik aber schon durch das M\u00fcnchner Abkommen scheitern lassen. Zur Frage, warum und wann Stalin sich zu einem B\u00fcndnis mit Hitler entschloss, existieren seit den 1950er-Jahren im Wesentlichen zwei Meinungen. Auf der einen Seite wird die Verst\u00e4ndigung mit Deutschland als eigentliches Ziel der sowjetischen Au\u00dfenpolitik der 1930er-Jahre gesehen. Demnach h\u00e4tten beide Diktaturen \u00e4hnliche Ziele verfolgt, n\u00e4mlich maximalen territorialen Gewinn und Herrschaft \u00fcber ihre Nachbarn und die Welt. Fortdauernden au\u00dfenpolitischen Zielen und Aspekten wird in dieser Interpretation betr\u00e4chtliche Autonomie gegen\u00fcber innenpolitischen Erw\u00e4gungen zugewiesen. Unter totalitarismustheoretischen Pr\u00e4missen, die eine Wahlverwandtschaft beider Diktaturen konstatieren, wird die Verst\u00e4ndigung auf die Zeit um das Jahr 1933 datiert. Wird die Lehre der Weltrevolution als Antrieb der sowjetischen Au\u00dfenpolitik betont, erscheint die besondere Beziehung zwischen der Sowjetunion und dem nationalsozialistischen Deutschland als Erbe des internationalen Sozialismus. Die Kontakte zwischen beiden Diktaturen erreichten demnach im Nichtangriffspakt ihre eigentliche Bestimmung. Gerhard L. Weinberg argumentiert, dass Stalin stets eine Allianz mit Hitler bevorzugte. Hermann Graml glaubt, dass Stalin die zur\u00fcckhaltenden Deutschen aus der Reserve locken wollte und zugleich gegen\u00fcber den Westm\u00e4chten aus taktischen Gr\u00fcnden Forderungen erhob, von denen er wusste, dass sie diese nicht annehmen k\u00f6nnten. Stalin habe gehofft, einen Krieg zwischen Deutschland und den Westm\u00e4chten f\u00fcr imperialistische Vorst\u00f6\u00dfe auszunutzen. Die Verhandlungen mit den Westm\u00e4chten habe er gerade mit der Ernsthaftigkeit betrieben, die es brauchte, um Hitler anzulocken und dazu zu bringen, auf die sowjetischen Avancen einzugehen. Seit Mitte April h\u00e4tten die Gespr\u00e4che aber keine ernsthafte Bedeutung mehr gehabt. Auch Sergej Slutsch meint, dass Stalin ein B\u00fcndnis mit Hitler seit langem grunds\u00e4tzlich bevorzugte. F\u00fcr ihn stellt die Au\u00dfenpolitik der \u201ekollektiven Sicherheit\u201c nur \u201eeine bequeme Camouflage f\u00fcr die Generallinie der Stalinschen Strategie\u201c dar, im Sinne der marxistisch-leninistischen Lehre \u201edie Welt zu spalten und Staaten gegeneinander aufzuhetzen\u201c. Ein m\u00f6gliches Abkommen mit den Westm\u00e4chten habe Stalin als Druckmittel gegen Deutschland genutzt, ohne durch die Gespr\u00e4che mit den Westm\u00e4chten in einen Krieg \u201ehineinschlittern\u201c zu wollen. Er habe die Schw\u00e4che und Inkonsequenz der Westm\u00e4chte ausnutzen und vom ersten Tag an die Gespr\u00e4che der Milit\u00e4rmissionen in eine Sackgasse f\u00fchren wollen. Verfechter der Pr\u00e4ventivkriegsthese sehen in der Politik Stalins ein Vabanquespiel, um den Krieg auszul\u00f6sen. Viktor Suworow etwa meint, es sei Stalins Absicht gewesen, Hitler durch den Pakt in einen Krieg mit den Westm\u00e4chten zu treiben, um die ausgebluteten Staaten anschlie\u00dfend dem kommunistischen Machtbereich einzuverleiben. Solche Interpretationen werden dem Osteuropahistoriker Manfred Hildermeier zufolge von der Fachwissenschaft als nicht belegbar und spekulativ verworfen. In diese Richtung argumentieren beispielsweise Richard C. Raack und Robert C. Tucker. Ihrer Ansicht nach wollte Stalin einen Krieg so sehr wie Hitler, weil er einen Abnutzungskrieg zwischen den kapitalistischen Staaten erwartete, der zu Revolutionen f\u00fchren und das Eingreifen der Roten Armee erm\u00f6glichen w\u00fcrde. Auf der anderen Seite argumentieren Historiker, dass sich die sowjetische Au\u00dfenpolitik im Zuge des \u00dcbergangs zum \u201eAufbau des Sozialismus in einem Land\u201c neu orientierte. Die Absicherung der Sowjetunion durch bilaterale Nichtangriffsvereinbarungen habe zunehmend Priorit\u00e4t bekommen. Diese Interpretation geht von einem engen Zusammenhang zwischen innerer und \u00e4u\u00dferer Entwicklung aus und setzt betr\u00e4chtlichen sowjetischen Pragmatismus voraus. Statt die Tradition eines ideologisch begr\u00fcndeten Expansionismus fortzuf\u00fchren oder von einer Wesens\u00e4hnlichkeit der Systeme geleitet zu sein, sei Stalins Au\u00dfenpolitik rational und zweckorientiert gewesen, um die Unversehrtheit der Sowjetunion zu sichern. Nach der Br\u00fcskierung durch den deutsch-polnischen Nichtangriffspakt 1934 habe die Sowjetunion eine Politik der multilateralen Absicherung verfolgt und das Bem\u00fchen um eine Verst\u00e4ndigung mit den Westm\u00e4chten erst 1939 aufgegeben. Das B\u00fcndnis mit Deutschland sei zwar ein Offensivpakt gewesen, habe aber die M\u00f6glichkeit er\u00f6ffnet, sich aus dem Kampf zwischen den \u201ekapitalistischen M\u00e4chten\u201c so lange wie m\u00f6glich herauszuhalten. So habe Stalin Polen dem deutschen Angriff ausgeliefert und selbst freie Hand f\u00fcr die Unterwerfung der baltischen Staaten, Bessarabiens und Finnlands bekommen, also f\u00fcr die Wiederherstellung der Grenzen des zarischen Imperiums und im Falle der Nordbukowina dar\u00fcber hinaus. Dass er selbst bald die Unterst\u00fctzung starker Verb\u00fcndeter gegen die nationalsozialistische Aggression brauchen werde, habe Stalin ausgeschlossen. Dabei bleibt offen, ob dies als R\u00fcckwendung zur imperialen Gro\u00dfmachtpolitik des 19. Jahrhunderts zu verstehen ist oder als ungehemmter Ausfluss schon immer avisierter ideologischer Ziele. Pietrow-Ennker begreift stalinistische Au\u00dfenpolitik als klassische Gro\u00dfmachtpolitik und die deutsch-sowjetische Zusammenarbeit ab September 1939 als ergriffene Chance zur Verschiebung der Grenzen und zum Export des Sowjetsystems. F\u00fcr Gerhard Wettig hatte Stalin bis August 1939 keine andere M\u00f6glichkeit, als mit den Westm\u00e4chten zu verhandeln, hoffte aber, ein Angebot Hitlers herbeizuf\u00fchren, von dem er sich mehr Entgegenkommen bei seinen Expansionspl\u00e4nen versprach. Stefan Creuzberger sieht bei Stalin expansive macht- statt defensive sicherheitspolitische Motive am Werk. Die Verst\u00e4ndigungsbereitschaft mit den Westm\u00e4chten stehe in einem zweifelhaften Licht, weil Molotow parallel am 11. August die Gespr\u00e4che mit Deutschland billigte. Noch vor der entscheidenden Phase der Verhandlungen mit den Westm\u00e4chten habe man in Moskau entschieden, auf die deutsche Karte zu setzen. Interpreten beider Richtungen stimmen \u00fcberein, dass die Stalinsche Au\u00dfenpolitik von einer feindlichen Umzingelung der Sowjetunion durch kapitalistische Staaten ausging. Dementsprechend legte Stalin obersten Wert darauf, sich aus den vermeintlich unausweichlichen kriegerischen Auseinandersetzungen im kapitalistischen Lager herauszuhalten. Bis zum \u00dcberfall auf die Sowjetunion orientierte sich Stalin an seiner schon 1925 ge\u00e4u\u00dferten Maxime, als Letzter in den Ring treten zu wollen. Nach \u00fcberwiegender Forschungsmeinung wollte er bei allem \u00e4u\u00dferem Machthunger und Expansionsgel\u00fcsten keinesfalls einen Krieg beginnen. Auch wenn er durch die forcierte Industrialisierung versuchte, sein Land auf den f\u00fcr unvermeidlich gehaltenen Endkampf gegen den Kapitalismus vorzubereiten suchte, wollte er diesen Kampf so lange wie m\u00f6glich hinausschieben. Auch zwang der Hitler-Stalin-Pakt Japan, die Niederlage im japanisch-sowjetischen Grenzkonflikt einzugestehen und bannte damit aus sowjetischer Sicht die Gefahr eines Zweifrontenkrieges in Ostasien und Europa. Historiker, welche die sowjetische Au\u00dfenpolitik der \u201ekollektiven Sicherheit\u201c ernstnehmen, wie Teddy J. Uldricks, verweisen dazu auf den enorme Aufwand, den sowjetische Politiker w\u00e4hrend der 1930er-Jahre zu deren Umsetzung getrieben h\u00e4tten. Uldricks sieht nur eine au\u00dfenpolitische Linie der Sowjetunion, n\u00e4mlich das Streben nach Machtbalance. Die Annahme, dass alle imperialistischen M\u00e4chte der Sowjetunion feindlich gesinnt seien, habe das Streben nach einer Allianz mit den Westm\u00e4chten wie mit Hitler gleicherma\u00dfen motiviert. Geoffrey Roberts kritisiert, dass die sowjetische Au\u00dfenpolitik lange auf der Grundlage deutscher Quellen geschrieben worden sei. Aus sowjetischer Sicht habe Deutschland um die Sowjetunion geworben und die Sowjetunion erst ab Ende Juli 1939 darauf reagiert. Historisch begr\u00fcndetes Misstrauen der Sowjets gegen\u00fcber Westm\u00e4chten sei vor allem durch die britische Verhandlungsf\u00fchrung best\u00e4rkt worden. Man habe den Sowjets nicht die Sicherheitsgarantien gegeben, die diese nicht ohne Berechtigung forderten. Roberts wundert sich, dass die sowjetischen Verhandlungen mit den Westm\u00e4chten \u00fcberhaupt so weit gediehen. Auch f\u00fcr Michael Jabara Carley waren weder Franzosen noch Briten bereit, die notwendigen Zugest\u00e4ndnisse zu machen, d. h. ein klares, wasserdichtes milit\u00e4risches B\u00fcndnis mit der Sowjetunion zu schlie\u00dfen. Stalin sei ein Zyniker gewesen, der niemandem vertraut und sich Zeit habe erkaufen wollen, aber er sei kein Ideologe gewesen. Carley identifiziert dagegen als wichtigstes Element der anglo-franz\u00f6sischen Politik den Antibolschewismus, Man habe in London und Paris das Prestige gef\u00fcrchtet, das die Sowjetunion durch eine Dreierallianz gewonnen h\u00e4tte. F\u00fcr Ingeborg Fleischhauer hatten sich die au\u00dfenpolitischen Optionen der Sowjetunion auf ein Arrangement mit Deutschland verengt, nachdem Polen einen Beistandspakt abgelehnt hatte und die Westm\u00e4chte die Berechtigung des sowjetischen strategischen Konzepts nicht anerkannt hatten. Stalins au\u00dfenpolitische Entscheidungen seien vom \u201ek\u00fchlen und beherrschten, wenig wendigen Verstand sowie dem kaltbl\u00fctigen, defensiven Pragmatismus des Realpolitikers\u201c bestimmt gewesen. Sein staatsm\u00e4nnisches Interesse sei eine Beschwichtigungspolitik gewesen, um die Sowjetunion aus einem Krieg herauszuhalten. Gabriel Gorodetsky meint, Gro\u00dfbritannien habe die fundamentalen Sicherheitsbed\u00fcrfnisse der Sowjetunion nicht erf\u00fcllt. Der Realpolitiker Stalin sei deshalb gezwungen gewesen, den Ausgleich mit Hitler zu suchen, da er gewusst habe, wie sehr dieser zum Krieg entschlossen ist. Stalin habe die Gelegenheiten, die sich ihm boten, ausgenutzt, aber nicht prim\u00e4r Expansionsideen angehangen oder sich an leninistischer Ideologie orientiert. Zara Steiner sieht keine abschlie\u00dfenden Antworten auf die Frage, ob Stalin eine Allianz gegen Hitler oder mit Hitler bevorzugte. Jedenfalls habe er Gro\u00dfbritannien und Polen misstraut. Auf der britischen Seite sieht sie nur die Bereitschaft, \u00fcber die milit\u00e4rische Abschreckung Deutschlands zu reden, nicht aber \u00fcber milit\u00e4rische Kooperation mit der Sowjetunion. Dadurch h\u00e4tten die Westm\u00e4chte Stalin nicht den Eindruck vermitteln k\u00f6nnen, dass sie zum Krieg bereit seien, sollte Deutschland angreifen. Trotz Warnungen, dass die Sowjets mit den Deutschen verhandelten, habe man angenommen, die Sowjetunion w\u00fcrde eher die Isolation w\u00e4hlen als ein B\u00fcndnis mit Deutschland. F\u00fcr Jonathan Haslam spiegelten sich die Politik Chamberlains und Stalins: Wenn Stalin glaubte, Chamberlain wolle die Deutschen nach Osten lenken, sei es f\u00fcr ihn gerechtfertigt gewesen, sie seinerseits nach Westen zu lenken. Stalin habe sich deshalb nicht nur passiv verhalten. Das belege aber noch nicht, dass er Krieg wollte, sondern m\u00f6glicherweise ein grunds\u00e4tzliches Misstrauen. Er habe alles der pers\u00f6nlichen Macht untergeordnet. 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Die Beantwortung dieser Fragen st\u00f6\u00dft auf das Quellenproblem, dass Stalin sich so wenig wie m\u00f6glich \u00f6ffentlich zu au\u00dfenpolitischen Fragen \u00e4u\u00dferte. In der offiziellen sowjetischen Lesart habe sich allein die Sowjetunion mit ihrem Prinzip der kollektiven Sicherheit darum bem\u00fcht, Europa vor dem Faschismus zu sch\u00fctzen. Die westlichen Demokratien h\u00e4tten diese Politik aber schon durch das M\u00fcnchner Abkommen scheitern lassen.\nZur Frage, warum und wann Stalin sich zu einem B\u00fcndnis mit Hitler entschloss, existieren seit den 1950er-Jahren im Wesentlichen zwei Meinungen. Auf der einen Seite wird die Verst\u00e4ndigung mit Deutschland als eigentliches Ziel der sowjetischen Au\u00dfenpolitik der 1930er-Jahre gesehen. Demnach h\u00e4tten beide Diktaturen \u00e4hnliche Ziele verfolgt, n\u00e4mlich maximalen territorialen Gewinn und Herrschaft \u00fcber ihre Nachbarn und die Welt. Fortdauernden au\u00dfenpolitischen Zielen und Aspekten wird in dieser Interpretation betr\u00e4chtliche Autonomie gegen\u00fcber innenpolitischen Erw\u00e4gungen zugewiesen. Unter totalitarismustheoretischen Pr\u00e4missen, die eine Wahlverwandtschaft beider Diktaturen konstatieren, wird die Verst\u00e4ndigung auf die Zeit um das Jahr 1933 datiert. Wird die Lehre der Weltrevolution als Antrieb der sowjetischen Au\u00dfenpolitik betont, erscheint die besondere Beziehung zwischen der Sowjetunion und dem nationalsozialistischen Deutschland als Erbe des internationalen Sozialismus. Die Kontakte zwischen beiden Diktaturen erreichten demnach im Nichtangriffspakt ihre eigentliche Bestimmung.\nGerhard L. Weinberg argumentiert, dass Stalin stets eine Allianz mit Hitler bevorzugte. Hermann Graml glaubt, dass Stalin die zur\u00fcckhaltenden Deutschen aus der Reserve locken wollte und zugleich gegen\u00fcber den Westm\u00e4chten aus taktischen Gr\u00fcnden Forderungen erhob, von denen er wusste, dass sie diese nicht annehmen k\u00f6nnten. Stalin habe gehofft, einen Krieg zwischen Deutschland und den Westm\u00e4chten f\u00fcr imperialistische Vorst\u00f6\u00dfe auszunutzen. Die Verhandlungen mit den Westm\u00e4chten habe er gerade mit der Ernsthaftigkeit betrieben, die es brauchte, um Hitler anzulocken und dazu zu bringen, auf die sowjetischen Avancen einzugehen. Seit Mitte April h\u00e4tten die Gespr\u00e4che aber keine ernsthafte Bedeutung mehr gehabt.\nAuch Sergej Slutsch meint, dass Stalin ein B\u00fcndnis mit Hitler seit langem grunds\u00e4tzlich bevorzugte. F\u00fcr ihn stellt die Au\u00dfenpolitik der \u201ekollektiven Sicherheit\u201c nur \u201eeine bequeme Camouflage f\u00fcr die Generallinie der Stalinschen Strategie\u201c dar, im Sinne der marxistisch-leninistischen Lehre \u201edie Welt zu spalten und Staaten gegeneinander aufzuhetzen\u201c. Ein m\u00f6gliches Abkommen mit den Westm\u00e4chten habe Stalin als Druckmittel gegen Deutschland genutzt, ohne durch die Gespr\u00e4che mit den Westm\u00e4chten in einen Krieg \u201ehineinschlittern\u201c zu wollen. Er habe die Schw\u00e4che und Inkonsequenz der Westm\u00e4chte ausnutzen und vom ersten Tag an die Gespr\u00e4che der Milit\u00e4rmissionen in eine Sackgasse f\u00fchren wollen.\nVerfechter der Pr\u00e4ventivkriegsthese sehen in der Politik Stalins ein Vabanquespiel, um den Krieg auszul\u00f6sen. Viktor Suworow etwa meint, es sei Stalins Absicht gewesen, Hitler durch den Pakt in einen Krieg mit den Westm\u00e4chten zu treiben, um die ausgebluteten Staaten anschlie\u00dfend dem kommunistischen Machtbereich einzuverleiben. Solche Interpretationen werden dem Osteuropahistoriker Manfred Hildermeier zufolge von der Fachwissenschaft als nicht belegbar und spekulativ verworfen. In diese Richtung argumentieren beispielsweise Richard C. Raack und Robert C. Tucker. Ihrer Ansicht nach wollte Stalin einen Krieg so sehr wie Hitler, weil er einen Abnutzungskrieg zwischen den kapitalistischen Staaten erwartete, der zu Revolutionen f\u00fchren und das Eingreifen der Roten Armee erm\u00f6glichen w\u00fcrde.\nAuf der anderen Seite argumentieren Historiker, dass sich die sowjetische Au\u00dfenpolitik im Zuge des \u00dcbergangs zum \u201eAufbau des Sozialismus in einem Land\u201c neu orientierte. Die Absicherung der Sowjetunion durch bilaterale Nichtangriffsvereinbarungen habe zunehmend Priorit\u00e4t bekommen. Diese Interpretation geht von einem engen Zusammenhang zwischen innerer und \u00e4u\u00dferer Entwicklung aus und setzt betr\u00e4chtlichen sowjetischen Pragmatismus voraus. Statt die Tradition eines ideologisch begr\u00fcndeten Expansionismus fortzuf\u00fchren oder von einer Wesens\u00e4hnlichkeit der Systeme geleitet zu sein, sei Stalins Au\u00dfenpolitik rational und zweckorientiert gewesen, um die Unversehrtheit der Sowjetunion zu sichern. Nach der Br\u00fcskierung durch den deutsch-polnischen Nichtangriffspakt 1934 habe die Sowjetunion eine Politik der multilateralen Absicherung verfolgt und das Bem\u00fchen um eine Verst\u00e4ndigung mit den Westm\u00e4chten erst 1939 aufgegeben. Das B\u00fcndnis mit Deutschland sei zwar ein Offensivpakt gewesen, habe aber die M\u00f6glichkeit er\u00f6ffnet, sich aus dem Kampf zwischen den \u201ekapitalistischen M\u00e4chten\u201c so lange wie m\u00f6glich herauszuhalten. So habe Stalin Polen dem deutschen Angriff ausgeliefert und selbst freie Hand f\u00fcr die Unterwerfung der baltischen Staaten, Bessarabiens und Finnlands bekommen, also f\u00fcr die Wiederherstellung der Grenzen des zarischen Imperiums und im Falle der Nordbukowina dar\u00fcber hinaus. Dass er selbst bald die Unterst\u00fctzung starker Verb\u00fcndeter gegen die nationalsozialistische Aggression brauchen werde, habe Stalin ausgeschlossen. Dabei bleibt offen, ob dies als R\u00fcckwendung zur imperialen Gro\u00dfmachtpolitik des 19. Jahrhunderts zu verstehen ist oder als ungehemmter Ausfluss schon immer avisierter ideologischer Ziele.\nPietrow-Ennker begreift stalinistische Au\u00dfenpolitik als klassische Gro\u00dfmachtpolitik und die deutsch-sowjetische Zusammenarbeit ab September 1939 als ergriffene Chance zur Verschiebung der Grenzen und zum Export des Sowjetsystems. F\u00fcr Gerhard Wettig hatte Stalin bis August 1939 keine andere M\u00f6glichkeit, als mit den Westm\u00e4chten zu verhandeln, hoffte aber, ein Angebot Hitlers herbeizuf\u00fchren, von dem er sich mehr Entgegenkommen bei seinen Expansionspl\u00e4nen versprach. Stefan Creuzberger sieht bei Stalin expansive macht- statt defensive sicherheitspolitische Motive am Werk. Die Verst\u00e4ndigungsbereitschaft mit den Westm\u00e4chten stehe in einem zweifelhaften Licht, weil Molotow parallel am 11. August die Gespr\u00e4che mit Deutschland billigte. Noch vor der entscheidenden Phase der Verhandlungen mit den Westm\u00e4chten habe man in Moskau entschieden, auf die deutsche Karte zu setzen.\nInterpreten beider Richtungen stimmen \u00fcberein, dass die Stalinsche Au\u00dfenpolitik von einer feindlichen Umzingelung der Sowjetunion durch kapitalistische Staaten ausging. Dementsprechend legte Stalin obersten Wert darauf, sich aus den vermeintlich unausweichlichen kriegerischen Auseinandersetzungen im kapitalistischen Lager herauszuhalten. Bis zum \u00dcberfall auf die Sowjetunion orientierte sich Stalin an seiner schon 1925 ge\u00e4u\u00dferten Maxime, als Letzter in den Ring treten zu wollen. Nach \u00fcberwiegender Forschungsmeinung wollte er bei allem \u00e4u\u00dferem Machthunger und Expansionsgel\u00fcsten keinesfalls einen Krieg beginnen. Auch wenn er durch die forcierte Industrialisierung versuchte, sein Land auf den f\u00fcr unvermeidlich gehaltenen Endkampf gegen den Kapitalismus vorzubereiten suchte, wollte er diesen Kampf so lange wie m\u00f6glich hinausschieben. Auch zwang der Hitler-Stalin-Pakt Japan, die Niederlage im japanisch-sowjetischen Grenzkonflikt einzugestehen und bannte damit aus sowjetischer Sicht die Gefahr eines Zweifrontenkrieges in Ostasien und Europa.\nHistoriker, welche die sowjetische Au\u00dfenpolitik der \u201ekollektiven Sicherheit\u201c ernstnehmen, wie Teddy J. Uldricks, verweisen dazu auf den enorme Aufwand, den sowjetische Politiker w\u00e4hrend der 1930er-Jahre zu deren Umsetzung getrieben h\u00e4tten. Uldricks sieht nur eine au\u00dfenpolitische Linie der Sowjetunion, n\u00e4mlich das Streben nach Machtbalance. Die Annahme, dass alle imperialistischen M\u00e4chte der Sowjetunion feindlich gesinnt seien, habe das Streben nach einer Allianz mit den Westm\u00e4chten wie mit Hitler gleicherma\u00dfen motiviert. Geoffrey Roberts kritisiert, dass die sowjetische Au\u00dfenpolitik lange auf der Grundlage deutscher Quellen geschrieben worden sei. Aus sowjetischer Sicht habe Deutschland um die Sowjetunion geworben und die Sowjetunion erst ab Ende Juli 1939 darauf reagiert. Historisch begr\u00fcndetes Misstrauen der Sowjets gegen\u00fcber Westm\u00e4chten sei vor allem durch die britische Verhandlungsf\u00fchrung best\u00e4rkt worden. Man habe den Sowjets nicht die Sicherheitsgarantien gegeben, die diese nicht ohne Berechtigung forderten. Roberts wundert sich, dass die sowjetischen Verhandlungen mit den Westm\u00e4chten \u00fcberhaupt so weit gediehen. 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Daf\u00fcr sei es aber essenziell, auch Widerspr\u00fcche hinzunehmen.", "answer": "als klassische Gro\u00dfmachtpolitik", "sentence": "Pietrow-Ennker begreift stalinistische Au\u00dfenpolitik als klassische Gro\u00dfmachtpolitik und die deutsch-sowjetische Zusammenarbeit ab September 1939 als ergriffene Chance zur Verschiebung der Grenzen und zum Export des Sowjetsystems.", "paragraph_sentence": "Deutsch-sowjetischer_Nichtangriffspakt === Bewertung der sowjetischen Au\u00dfenpolitik = == Bei der Bewertung der Verhandlungen im Vorfeld des deutsch-sowjetischen Nichtangriffspakt sind Historiker geteilter Meinung. Wie ernsthaft verhandelte Stalin mit den Westm\u00e4chten? Haben die Briten ein B\u00fcndnis effektiv verhindert oder hielt Stalin eine \u00dcbereinkunft f\u00fcr unm\u00f6glich? Wollte Stalin von Anfang an eher ein B\u00fcndnis mit Deutschland? Die Beantwortung dieser Fragen st\u00f6\u00dft auf das Quellenproblem, dass Stalin sich so wenig wie m\u00f6glich \u00f6ffentlich zu au\u00dfenpolitischen Fragen \u00e4u\u00dferte. In der offiziellen sowjetischen Lesart habe sich allein die Sowjetunion mit ihrem Prinzip der kollektiven Sicherheit darum bem\u00fcht, Europa vor dem Faschismus zu sch\u00fctzen. Die westlichen Demokratien h\u00e4tten diese Politik aber schon durch das M\u00fcnchner Abkommen scheitern lassen. Zur Frage, warum und wann Stalin sich zu einem B\u00fcndnis mit Hitler entschloss, existieren seit den 1950er-Jahren im Wesentlichen zwei Meinungen. Auf der einen Seite wird die Verst\u00e4ndigung mit Deutschland als eigentliches Ziel der sowjetischen Au\u00dfenpolitik der 1930er-Jahre gesehen. Demnach h\u00e4tten beide Diktaturen \u00e4hnliche Ziele verfolgt, n\u00e4mlich maximalen territorialen Gewinn und Herrschaft \u00fcber ihre Nachbarn und die Welt. Fortdauernden au\u00dfenpolitischen Zielen und Aspekten wird in dieser Interpretation betr\u00e4chtliche Autonomie gegen\u00fcber innenpolitischen Erw\u00e4gungen zugewiesen. Unter totalitarismustheoretischen Pr\u00e4missen, die eine Wahlverwandtschaft beider Diktaturen konstatieren, wird die Verst\u00e4ndigung auf die Zeit um das Jahr 1933 datiert. Wird die Lehre der Weltrevolution als Antrieb der sowjetischen Au\u00dfenpolitik betont, erscheint die besondere Beziehung zwischen der Sowjetunion und dem nationalsozialistischen Deutschland als Erbe des internationalen Sozialismus. Die Kontakte zwischen beiden Diktaturen erreichten demnach im Nichtangriffspakt ihre eigentliche Bestimmung. Gerhard L. Weinberg argumentiert, dass Stalin stets eine Allianz mit Hitler bevorzugte. Hermann Graml glaubt, dass Stalin die zur\u00fcckhaltenden Deutschen aus der Reserve locken wollte und zugleich gegen\u00fcber den Westm\u00e4chten aus taktischen Gr\u00fcnden Forderungen erhob, von denen er wusste, dass sie diese nicht annehmen k\u00f6nnten. Stalin habe gehofft, einen Krieg zwischen Deutschland und den Westm\u00e4chten f\u00fcr imperialistische Vorst\u00f6\u00dfe auszunutzen. Die Verhandlungen mit den Westm\u00e4chten habe er gerade mit der Ernsthaftigkeit betrieben, die es brauchte, um Hitler anzulocken und dazu zu bringen, auf die sowjetischen Avancen einzugehen. Seit Mitte April h\u00e4tten die Gespr\u00e4che aber keine ernsthafte Bedeutung mehr gehabt. Auch Sergej Slutsch meint, dass Stalin ein B\u00fcndnis mit Hitler seit langem grunds\u00e4tzlich bevorzugte. F\u00fcr ihn stellt die Au\u00dfenpolitik der \u201ekollektiven Sicherheit\u201c nur \u201eeine bequeme Camouflage f\u00fcr die Generallinie der Stalinschen Strategie\u201c dar, im Sinne der marxistisch-leninistischen Lehre \u201edie Welt zu spalten und Staaten gegeneinander aufzuhetzen\u201c. Ein m\u00f6gliches Abkommen mit den Westm\u00e4chten habe Stalin als Druckmittel gegen Deutschland genutzt, ohne durch die Gespr\u00e4che mit den Westm\u00e4chten in einen Krieg \u201ehineinschlittern\u201c zu wollen. Er habe die Schw\u00e4che und Inkonsequenz der Westm\u00e4chte ausnutzen und vom ersten Tag an die Gespr\u00e4che der Milit\u00e4rmissionen in eine Sackgasse f\u00fchren wollen. Verfechter der Pr\u00e4ventivkriegsthese sehen in der Politik Stalins ein Vabanquespiel, um den Krieg auszul\u00f6sen. Viktor Suworow etwa meint, es sei Stalins Absicht gewesen, Hitler durch den Pakt in einen Krieg mit den Westm\u00e4chten zu treiben, um die ausgebluteten Staaten anschlie\u00dfend dem kommunistischen Machtbereich einzuverleiben. Solche Interpretationen werden dem Osteuropahistoriker Manfred Hildermeier zufolge von der Fachwissenschaft als nicht belegbar und spekulativ verworfen. In diese Richtung argumentieren beispielsweise Richard C. Raack und Robert C. Tucker. Ihrer Ansicht nach wollte Stalin einen Krieg so sehr wie Hitler, weil er einen Abnutzungskrieg zwischen den kapitalistischen Staaten erwartete, der zu Revolutionen f\u00fchren und das Eingreifen der Roten Armee erm\u00f6glichen w\u00fcrde. Auf der anderen Seite argumentieren Historiker, dass sich die sowjetische Au\u00dfenpolitik im Zuge des \u00dcbergangs zum \u201eAufbau des Sozialismus in einem Land\u201c neu orientierte. Die Absicherung der Sowjetunion durch bilaterale Nichtangriffsvereinbarungen habe zunehmend Priorit\u00e4t bekommen. Diese Interpretation geht von einem engen Zusammenhang zwischen innerer und \u00e4u\u00dferer Entwicklung aus und setzt betr\u00e4chtlichen sowjetischen Pragmatismus voraus. Statt die Tradition eines ideologisch begr\u00fcndeten Expansionismus fortzuf\u00fchren oder von einer Wesens\u00e4hnlichkeit der Systeme geleitet zu sein, sei Stalins Au\u00dfenpolitik rational und zweckorientiert gewesen, um die Unversehrtheit der Sowjetunion zu sichern. Nach der Br\u00fcskierung durch den deutsch-polnischen Nichtangriffspakt 1934 habe die Sowjetunion eine Politik der multilateralen Absicherung verfolgt und das Bem\u00fchen um eine Verst\u00e4ndigung mit den Westm\u00e4chten erst 1939 aufgegeben. Das B\u00fcndnis mit Deutschland sei zwar ein Offensivpakt gewesen, habe aber die M\u00f6glichkeit er\u00f6ffnet, sich aus dem Kampf zwischen den \u201ekapitalistischen M\u00e4chten\u201c so lange wie m\u00f6glich herauszuhalten. So habe Stalin Polen dem deutschen Angriff ausgeliefert und selbst freie Hand f\u00fcr die Unterwerfung der baltischen Staaten, Bessarabiens und Finnlands bekommen, also f\u00fcr die Wiederherstellung der Grenzen des zarischen Imperiums und im Falle der Nordbukowina dar\u00fcber hinaus. Dass er selbst bald die Unterst\u00fctzung starker Verb\u00fcndeter gegen die nationalsozialistische Aggression brauchen werde, habe Stalin ausgeschlossen. Dabei bleibt offen, ob dies als R\u00fcckwendung zur imperialen Gro\u00dfmachtpolitik des 19. Jahrhunderts zu verstehen ist oder als ungehemmter Ausfluss schon immer avisierter ideologischer Ziele. Pietrow-Ennker begreift stalinistische Au\u00dfenpolitik als klassische Gro\u00dfmachtpolitik und die deutsch-sowjetische Zusammenarbeit ab September 1939 als ergriffene Chance zur Verschiebung der Grenzen und zum Export des Sowjetsystems. F\u00fcr Gerhard Wettig hatte Stalin bis August 1939 keine andere M\u00f6glichkeit, als mit den Westm\u00e4chten zu verhandeln, hoffte aber, ein Angebot Hitlers herbeizuf\u00fchren, von dem er sich mehr Entgegenkommen bei seinen Expansionspl\u00e4nen versprach. Stefan Creuzberger sieht bei Stalin expansive macht- statt defensive sicherheitspolitische Motive am Werk. Die Verst\u00e4ndigungsbereitschaft mit den Westm\u00e4chten stehe in einem zweifelhaften Licht, weil Molotow parallel am 11. August die Gespr\u00e4che mit Deutschland billigte. Noch vor der entscheidenden Phase der Verhandlungen mit den Westm\u00e4chten habe man in Moskau entschieden, auf die deutsche Karte zu setzen. Interpreten beider Richtungen stimmen \u00fcberein, dass die Stalinsche Au\u00dfenpolitik von einer feindlichen Umzingelung der Sowjetunion durch kapitalistische Staaten ausging. Dementsprechend legte Stalin obersten Wert darauf, sich aus den vermeintlich unausweichlichen kriegerischen Auseinandersetzungen im kapitalistischen Lager herauszuhalten. Bis zum \u00dcberfall auf die Sowjetunion orientierte sich Stalin an seiner schon 1925 ge\u00e4u\u00dferten Maxime, als Letzter in den Ring treten zu wollen. Nach \u00fcberwiegender Forschungsmeinung wollte er bei allem \u00e4u\u00dferem Machthunger und Expansionsgel\u00fcsten keinesfalls einen Krieg beginnen. Auch wenn er durch die forcierte Industrialisierung versuchte, sein Land auf den f\u00fcr unvermeidlich gehaltenen Endkampf gegen den Kapitalismus vorzubereiten suchte, wollte er diesen Kampf so lange wie m\u00f6glich hinausschieben. Auch zwang der Hitler-Stalin-Pakt Japan, die Niederlage im japanisch-sowjetischen Grenzkonflikt einzugestehen und bannte damit aus sowjetischer Sicht die Gefahr eines Zweifrontenkrieges in Ostasien und Europa. Historiker, welche die sowjetische Au\u00dfenpolitik der \u201ekollektiven Sicherheit\u201c ernstnehmen, wie Teddy J. Uldricks, verweisen dazu auf den enorme Aufwand, den sowjetische Politiker w\u00e4hrend der 1930er-Jahre zu deren Umsetzung getrieben h\u00e4tten. Uldricks sieht nur eine au\u00dfenpolitische Linie der Sowjetunion, n\u00e4mlich das Streben nach Machtbalance. Die Annahme, dass alle imperialistischen M\u00e4chte der Sowjetunion feindlich gesinnt seien, habe das Streben nach einer Allianz mit den Westm\u00e4chten wie mit Hitler gleicherma\u00dfen motiviert. Geoffrey Roberts kritisiert, dass die sowjetische Au\u00dfenpolitik lange auf der Grundlage deutscher Quellen geschrieben worden sei. Aus sowjetischer Sicht habe Deutschland um die Sowjetunion geworben und die Sowjetunion erst ab Ende Juli 1939 darauf reagiert. Historisch begr\u00fcndetes Misstrauen der Sowjets gegen\u00fcber Westm\u00e4chten sei vor allem durch die britische Verhandlungsf\u00fchrung best\u00e4rkt worden. Man habe den Sowjets nicht die Sicherheitsgarantien gegeben, die diese nicht ohne Berechtigung forderten. Roberts wundert sich, dass die sowjetischen Verhandlungen mit den Westm\u00e4chten \u00fcberhaupt so weit gediehen. Auch f\u00fcr Michael Jabara Carley waren weder Franzosen noch Briten bereit, die notwendigen Zugest\u00e4ndnisse zu machen, d. h. ein klares, wasserdichtes milit\u00e4risches B\u00fcndnis mit der Sowjetunion zu schlie\u00dfen. Stalin sei ein Zyniker gewesen, der niemandem vertraut und sich Zeit habe erkaufen wollen, aber er sei kein Ideologe gewesen. Carley identifiziert dagegen als wichtigstes Element der anglo-franz\u00f6sischen Politik den Antibolschewismus, Man habe in London und Paris das Prestige gef\u00fcrchtet, das die Sowjetunion durch eine Dreierallianz gewonnen h\u00e4tte. F\u00fcr Ingeborg Fleischhauer hatten sich die au\u00dfenpolitischen Optionen der Sowjetunion auf ein Arrangement mit Deutschland verengt, nachdem Polen einen Beistandspakt abgelehnt hatte und die Westm\u00e4chte die Berechtigung des sowjetischen strategischen Konzepts nicht anerkannt hatten. Stalins au\u00dfenpolitische Entscheidungen seien vom \u201ek\u00fchlen und beherrschten, wenig wendigen Verstand sowie dem kaltbl\u00fctigen, defensiven Pragmatismus des Realpolitikers\u201c bestimmt gewesen. Sein staatsm\u00e4nnisches Interesse sei eine Beschwichtigungspolitik gewesen, um die Sowjetunion aus einem Krieg herauszuhalten. Gabriel Gorodetsky meint, Gro\u00dfbritannien habe die fundamentalen Sicherheitsbed\u00fcrfnisse der Sowjetunion nicht erf\u00fcllt. Der Realpolitiker Stalin sei deshalb gezwungen gewesen, den Ausgleich mit Hitler zu suchen, da er gewusst habe, wie sehr dieser zum Krieg entschlossen ist. Stalin habe die Gelegenheiten, die sich ihm boten, ausgenutzt, aber nicht prim\u00e4r Expansionsideen angehangen oder sich an leninistischer Ideologie orientiert. Zara Steiner sieht keine abschlie\u00dfenden Antworten auf die Frage, ob Stalin eine Allianz gegen Hitler oder mit Hitler bevorzugte. Jedenfalls habe er Gro\u00dfbritannien und Polen misstraut. Auf der britischen Seite sieht sie nur die Bereitschaft, \u00fcber die milit\u00e4rische Abschreckung Deutschlands zu reden, nicht aber \u00fcber milit\u00e4rische Kooperation mit der Sowjetunion. Dadurch h\u00e4tten die Westm\u00e4chte Stalin nicht den Eindruck vermitteln k\u00f6nnen, dass sie zum Krieg bereit seien, sollte Deutschland angreifen. Trotz Warnungen, dass die Sowjets mit den Deutschen verhandelten, habe man angenommen, die Sowjetunion w\u00fcrde eher die Isolation w\u00e4hlen als ein B\u00fcndnis mit Deutschland. F\u00fcr Jonathan Haslam spiegelten sich die Politik Chamberlains und Stalins: Wenn Stalin glaubte, Chamberlain wolle die Deutschen nach Osten lenken, sei es f\u00fcr ihn gerechtfertigt gewesen, sie seinerseits nach Westen zu lenken. Stalin habe sich deshalb nicht nur passiv verhalten. Das belege aber noch nicht, dass er Krieg wollte, sondern m\u00f6glicherweise ein grunds\u00e4tzliches Misstrauen. Er habe alles der pers\u00f6nlichen Macht untergeordnet. Daf\u00fcr sei es aber essenziell, auch Widerspr\u00fcche hinzunehmen.", "paragraph_answer": "Deutsch-sowjetischer_Nichtangriffspakt === Bewertung der sowjetischen Au\u00dfenpolitik === Bei der Bewertung der Verhandlungen im Vorfeld des deutsch-sowjetischen Nichtangriffspakt sind Historiker geteilter Meinung. Wie ernsthaft verhandelte Stalin mit den Westm\u00e4chten? Haben die Briten ein B\u00fcndnis effektiv verhindert oder hielt Stalin eine \u00dcbereinkunft f\u00fcr unm\u00f6glich? Wollte Stalin von Anfang an eher ein B\u00fcndnis mit Deutschland? Die Beantwortung dieser Fragen st\u00f6\u00dft auf das Quellenproblem, dass Stalin sich so wenig wie m\u00f6glich \u00f6ffentlich zu au\u00dfenpolitischen Fragen \u00e4u\u00dferte. In der offiziellen sowjetischen Lesart habe sich allein die Sowjetunion mit ihrem Prinzip der kollektiven Sicherheit darum bem\u00fcht, Europa vor dem Faschismus zu sch\u00fctzen. Die westlichen Demokratien h\u00e4tten diese Politik aber schon durch das M\u00fcnchner Abkommen scheitern lassen. Zur Frage, warum und wann Stalin sich zu einem B\u00fcndnis mit Hitler entschloss, existieren seit den 1950er-Jahren im Wesentlichen zwei Meinungen. Auf der einen Seite wird die Verst\u00e4ndigung mit Deutschland als eigentliches Ziel der sowjetischen Au\u00dfenpolitik der 1930er-Jahre gesehen. Demnach h\u00e4tten beide Diktaturen \u00e4hnliche Ziele verfolgt, n\u00e4mlich maximalen territorialen Gewinn und Herrschaft \u00fcber ihre Nachbarn und die Welt. Fortdauernden au\u00dfenpolitischen Zielen und Aspekten wird in dieser Interpretation betr\u00e4chtliche Autonomie gegen\u00fcber innenpolitischen Erw\u00e4gungen zugewiesen. Unter totalitarismustheoretischen Pr\u00e4missen, die eine Wahlverwandtschaft beider Diktaturen konstatieren, wird die Verst\u00e4ndigung auf die Zeit um das Jahr 1933 datiert. Wird die Lehre der Weltrevolution als Antrieb der sowjetischen Au\u00dfenpolitik betont, erscheint die besondere Beziehung zwischen der Sowjetunion und dem nationalsozialistischen Deutschland als Erbe des internationalen Sozialismus. Die Kontakte zwischen beiden Diktaturen erreichten demnach im Nichtangriffspakt ihre eigentliche Bestimmung. Gerhard L. Weinberg argumentiert, dass Stalin stets eine Allianz mit Hitler bevorzugte. Hermann Graml glaubt, dass Stalin die zur\u00fcckhaltenden Deutschen aus der Reserve locken wollte und zugleich gegen\u00fcber den Westm\u00e4chten aus taktischen Gr\u00fcnden Forderungen erhob, von denen er wusste, dass sie diese nicht annehmen k\u00f6nnten. Stalin habe gehofft, einen Krieg zwischen Deutschland und den Westm\u00e4chten f\u00fcr imperialistische Vorst\u00f6\u00dfe auszunutzen. Die Verhandlungen mit den Westm\u00e4chten habe er gerade mit der Ernsthaftigkeit betrieben, die es brauchte, um Hitler anzulocken und dazu zu bringen, auf die sowjetischen Avancen einzugehen. Seit Mitte April h\u00e4tten die Gespr\u00e4che aber keine ernsthafte Bedeutung mehr gehabt. Auch Sergej Slutsch meint, dass Stalin ein B\u00fcndnis mit Hitler seit langem grunds\u00e4tzlich bevorzugte. F\u00fcr ihn stellt die Au\u00dfenpolitik der \u201ekollektiven Sicherheit\u201c nur \u201eeine bequeme Camouflage f\u00fcr die Generallinie der Stalinschen Strategie\u201c dar, im Sinne der marxistisch-leninistischen Lehre \u201edie Welt zu spalten und Staaten gegeneinander aufzuhetzen\u201c. Ein m\u00f6gliches Abkommen mit den Westm\u00e4chten habe Stalin als Druckmittel gegen Deutschland genutzt, ohne durch die Gespr\u00e4che mit den Westm\u00e4chten in einen Krieg \u201ehineinschlittern\u201c zu wollen. Er habe die Schw\u00e4che und Inkonsequenz der Westm\u00e4chte ausnutzen und vom ersten Tag an die Gespr\u00e4che der Milit\u00e4rmissionen in eine Sackgasse f\u00fchren wollen. Verfechter der Pr\u00e4ventivkriegsthese sehen in der Politik Stalins ein Vabanquespiel, um den Krieg auszul\u00f6sen. Viktor Suworow etwa meint, es sei Stalins Absicht gewesen, Hitler durch den Pakt in einen Krieg mit den Westm\u00e4chten zu treiben, um die ausgebluteten Staaten anschlie\u00dfend dem kommunistischen Machtbereich einzuverleiben. Solche Interpretationen werden dem Osteuropahistoriker Manfred Hildermeier zufolge von der Fachwissenschaft als nicht belegbar und spekulativ verworfen. In diese Richtung argumentieren beispielsweise Richard C. Raack und Robert C. Tucker. Ihrer Ansicht nach wollte Stalin einen Krieg so sehr wie Hitler, weil er einen Abnutzungskrieg zwischen den kapitalistischen Staaten erwartete, der zu Revolutionen f\u00fchren und das Eingreifen der Roten Armee erm\u00f6glichen w\u00fcrde. Auf der anderen Seite argumentieren Historiker, dass sich die sowjetische Au\u00dfenpolitik im Zuge des \u00dcbergangs zum \u201eAufbau des Sozialismus in einem Land\u201c neu orientierte. Die Absicherung der Sowjetunion durch bilaterale Nichtangriffsvereinbarungen habe zunehmend Priorit\u00e4t bekommen. Diese Interpretation geht von einem engen Zusammenhang zwischen innerer und \u00e4u\u00dferer Entwicklung aus und setzt betr\u00e4chtlichen sowjetischen Pragmatismus voraus. Statt die Tradition eines ideologisch begr\u00fcndeten Expansionismus fortzuf\u00fchren oder von einer Wesens\u00e4hnlichkeit der Systeme geleitet zu sein, sei Stalins Au\u00dfenpolitik rational und zweckorientiert gewesen, um die Unversehrtheit der Sowjetunion zu sichern. Nach der Br\u00fcskierung durch den deutsch-polnischen Nichtangriffspakt 1934 habe die Sowjetunion eine Politik der multilateralen Absicherung verfolgt und das Bem\u00fchen um eine Verst\u00e4ndigung mit den Westm\u00e4chten erst 1939 aufgegeben. Das B\u00fcndnis mit Deutschland sei zwar ein Offensivpakt gewesen, habe aber die M\u00f6glichkeit er\u00f6ffnet, sich aus dem Kampf zwischen den \u201ekapitalistischen M\u00e4chten\u201c so lange wie m\u00f6glich herauszuhalten. So habe Stalin Polen dem deutschen Angriff ausgeliefert und selbst freie Hand f\u00fcr die Unterwerfung der baltischen Staaten, Bessarabiens und Finnlands bekommen, also f\u00fcr die Wiederherstellung der Grenzen des zarischen Imperiums und im Falle der Nordbukowina dar\u00fcber hinaus. Dass er selbst bald die Unterst\u00fctzung starker Verb\u00fcndeter gegen die nationalsozialistische Aggression brauchen werde, habe Stalin ausgeschlossen. Dabei bleibt offen, ob dies als R\u00fcckwendung zur imperialen Gro\u00dfmachtpolitik des 19. Jahrhunderts zu verstehen ist oder als ungehemmter Ausfluss schon immer avisierter ideologischer Ziele. Pietrow-Ennker begreift stalinistische Au\u00dfenpolitik als klassische Gro\u00dfmachtpolitik und die deutsch-sowjetische Zusammenarbeit ab September 1939 als ergriffene Chance zur Verschiebung der Grenzen und zum Export des Sowjetsystems. F\u00fcr Gerhard Wettig hatte Stalin bis August 1939 keine andere M\u00f6glichkeit, als mit den Westm\u00e4chten zu verhandeln, hoffte aber, ein Angebot Hitlers herbeizuf\u00fchren, von dem er sich mehr Entgegenkommen bei seinen Expansionspl\u00e4nen versprach. Stefan Creuzberger sieht bei Stalin expansive macht- statt defensive sicherheitspolitische Motive am Werk. Die Verst\u00e4ndigungsbereitschaft mit den Westm\u00e4chten stehe in einem zweifelhaften Licht, weil Molotow parallel am 11. August die Gespr\u00e4che mit Deutschland billigte. Noch vor der entscheidenden Phase der Verhandlungen mit den Westm\u00e4chten habe man in Moskau entschieden, auf die deutsche Karte zu setzen. Interpreten beider Richtungen stimmen \u00fcberein, dass die Stalinsche Au\u00dfenpolitik von einer feindlichen Umzingelung der Sowjetunion durch kapitalistische Staaten ausging. Dementsprechend legte Stalin obersten Wert darauf, sich aus den vermeintlich unausweichlichen kriegerischen Auseinandersetzungen im kapitalistischen Lager herauszuhalten. Bis zum \u00dcberfall auf die Sowjetunion orientierte sich Stalin an seiner schon 1925 ge\u00e4u\u00dferten Maxime, als Letzter in den Ring treten zu wollen. Nach \u00fcberwiegender Forschungsmeinung wollte er bei allem \u00e4u\u00dferem Machthunger und Expansionsgel\u00fcsten keinesfalls einen Krieg beginnen. Auch wenn er durch die forcierte Industrialisierung versuchte, sein Land auf den f\u00fcr unvermeidlich gehaltenen Endkampf gegen den Kapitalismus vorzubereiten suchte, wollte er diesen Kampf so lange wie m\u00f6glich hinausschieben. Auch zwang der Hitler-Stalin-Pakt Japan, die Niederlage im japanisch-sowjetischen Grenzkonflikt einzugestehen und bannte damit aus sowjetischer Sicht die Gefahr eines Zweifrontenkrieges in Ostasien und Europa. Historiker, welche die sowjetische Au\u00dfenpolitik der \u201ekollektiven Sicherheit\u201c ernstnehmen, wie Teddy J. Uldricks, verweisen dazu auf den enorme Aufwand, den sowjetische Politiker w\u00e4hrend der 1930er-Jahre zu deren Umsetzung getrieben h\u00e4tten. Uldricks sieht nur eine au\u00dfenpolitische Linie der Sowjetunion, n\u00e4mlich das Streben nach Machtbalance. Die Annahme, dass alle imperialistischen M\u00e4chte der Sowjetunion feindlich gesinnt seien, habe das Streben nach einer Allianz mit den Westm\u00e4chten wie mit Hitler gleicherma\u00dfen motiviert. Geoffrey Roberts kritisiert, dass die sowjetische Au\u00dfenpolitik lange auf der Grundlage deutscher Quellen geschrieben worden sei. Aus sowjetischer Sicht habe Deutschland um die Sowjetunion geworben und die Sowjetunion erst ab Ende Juli 1939 darauf reagiert. Historisch begr\u00fcndetes Misstrauen der Sowjets gegen\u00fcber Westm\u00e4chten sei vor allem durch die britische Verhandlungsf\u00fchrung best\u00e4rkt worden. Man habe den Sowjets nicht die Sicherheitsgarantien gegeben, die diese nicht ohne Berechtigung forderten. Roberts wundert sich, dass die sowjetischen Verhandlungen mit den Westm\u00e4chten \u00fcberhaupt so weit gediehen. Auch f\u00fcr Michael Jabara Carley waren weder Franzosen noch Briten bereit, die notwendigen Zugest\u00e4ndnisse zu machen, d. h. ein klares, wasserdichtes milit\u00e4risches B\u00fcndnis mit der Sowjetunion zu schlie\u00dfen. Stalin sei ein Zyniker gewesen, der niemandem vertraut und sich Zeit habe erkaufen wollen, aber er sei kein Ideologe gewesen. Carley identifiziert dagegen als wichtigstes Element der anglo-franz\u00f6sischen Politik den Antibolschewismus, Man habe in London und Paris das Prestige gef\u00fcrchtet, das die Sowjetunion durch eine Dreierallianz gewonnen h\u00e4tte. F\u00fcr Ingeborg Fleischhauer hatten sich die au\u00dfenpolitischen Optionen der Sowjetunion auf ein Arrangement mit Deutschland verengt, nachdem Polen einen Beistandspakt abgelehnt hatte und die Westm\u00e4chte die Berechtigung des sowjetischen strategischen Konzepts nicht anerkannt hatten. Stalins au\u00dfenpolitische Entscheidungen seien vom \u201ek\u00fchlen und beherrschten, wenig wendigen Verstand sowie dem kaltbl\u00fctigen, defensiven Pragmatismus des Realpolitikers\u201c bestimmt gewesen. Sein staatsm\u00e4nnisches Interesse sei eine Beschwichtigungspolitik gewesen, um die Sowjetunion aus einem Krieg herauszuhalten. Gabriel Gorodetsky meint, Gro\u00dfbritannien habe die fundamentalen Sicherheitsbed\u00fcrfnisse der Sowjetunion nicht erf\u00fcllt. Der Realpolitiker Stalin sei deshalb gezwungen gewesen, den Ausgleich mit Hitler zu suchen, da er gewusst habe, wie sehr dieser zum Krieg entschlossen ist. Stalin habe die Gelegenheiten, die sich ihm boten, ausgenutzt, aber nicht prim\u00e4r Expansionsideen angehangen oder sich an leninistischer Ideologie orientiert. Zara Steiner sieht keine abschlie\u00dfenden Antworten auf die Frage, ob Stalin eine Allianz gegen Hitler oder mit Hitler bevorzugte. Jedenfalls habe er Gro\u00dfbritannien und Polen misstraut. Auf der britischen Seite sieht sie nur die Bereitschaft, \u00fcber die milit\u00e4rische Abschreckung Deutschlands zu reden, nicht aber \u00fcber milit\u00e4rische Kooperation mit der Sowjetunion. Dadurch h\u00e4tten die Westm\u00e4chte Stalin nicht den Eindruck vermitteln k\u00f6nnen, dass sie zum Krieg bereit seien, sollte Deutschland angreifen. Trotz Warnungen, dass die Sowjets mit den Deutschen verhandelten, habe man angenommen, die Sowjetunion w\u00fcrde eher die Isolation w\u00e4hlen als ein B\u00fcndnis mit Deutschland. F\u00fcr Jonathan Haslam spiegelten sich die Politik Chamberlains und Stalins: Wenn Stalin glaubte, Chamberlain wolle die Deutschen nach Osten lenken, sei es f\u00fcr ihn gerechtfertigt gewesen, sie seinerseits nach Westen zu lenken. Stalin habe sich deshalb nicht nur passiv verhalten. Das belege aber noch nicht, dass er Krieg wollte, sondern m\u00f6glicherweise ein grunds\u00e4tzliches Misstrauen. Er habe alles der pers\u00f6nlichen Macht untergeordnet. Daf\u00fcr sei es aber essenziell, auch Widerspr\u00fcche hinzunehmen.", "sentence_answer": "Pietrow-Ennker begreift stalinistische Au\u00dfenpolitik als klassische Gro\u00dfmachtpolitik und die deutsch-sowjetische Zusammenarbeit ab September 1939 als ergriffene Chance zur Verschiebung der Grenzen und zum Export des Sowjetsystems.", "paragraph_id": 41712} {"question": "Durch was sah Stalin laut Historikern die Sowjetunion vor dem 2. Weltkrieg umgeben?", "paragraph": "Deutsch-sowjetischer_Nichtangriffspakt\n\n=== Bewertung der sowjetischen Au\u00dfenpolitik ===\nBei der Bewertung der Verhandlungen im Vorfeld des deutsch-sowjetischen Nichtangriffspakt sind Historiker geteilter Meinung. Wie ernsthaft verhandelte Stalin mit den Westm\u00e4chten? Haben die Briten ein B\u00fcndnis effektiv verhindert oder hielt Stalin eine \u00dcbereinkunft f\u00fcr unm\u00f6glich? Wollte Stalin von Anfang an eher ein B\u00fcndnis mit Deutschland? Die Beantwortung dieser Fragen st\u00f6\u00dft auf das Quellenproblem, dass Stalin sich so wenig wie m\u00f6glich \u00f6ffentlich zu au\u00dfenpolitischen Fragen \u00e4u\u00dferte. In der offiziellen sowjetischen Lesart habe sich allein die Sowjetunion mit ihrem Prinzip der kollektiven Sicherheit darum bem\u00fcht, Europa vor dem Faschismus zu sch\u00fctzen. Die westlichen Demokratien h\u00e4tten diese Politik aber schon durch das M\u00fcnchner Abkommen scheitern lassen.\nZur Frage, warum und wann Stalin sich zu einem B\u00fcndnis mit Hitler entschloss, existieren seit den 1950er-Jahren im Wesentlichen zwei Meinungen. Auf der einen Seite wird die Verst\u00e4ndigung mit Deutschland als eigentliches Ziel der sowjetischen Au\u00dfenpolitik der 1930er-Jahre gesehen. Demnach h\u00e4tten beide Diktaturen \u00e4hnliche Ziele verfolgt, n\u00e4mlich maximalen territorialen Gewinn und Herrschaft \u00fcber ihre Nachbarn und die Welt. Fortdauernden au\u00dfenpolitischen Zielen und Aspekten wird in dieser Interpretation betr\u00e4chtliche Autonomie gegen\u00fcber innenpolitischen Erw\u00e4gungen zugewiesen. Unter totalitarismustheoretischen Pr\u00e4missen, die eine Wahlverwandtschaft beider Diktaturen konstatieren, wird die Verst\u00e4ndigung auf die Zeit um das Jahr 1933 datiert. Wird die Lehre der Weltrevolution als Antrieb der sowjetischen Au\u00dfenpolitik betont, erscheint die besondere Beziehung zwischen der Sowjetunion und dem nationalsozialistischen Deutschland als Erbe des internationalen Sozialismus. Die Kontakte zwischen beiden Diktaturen erreichten demnach im Nichtangriffspakt ihre eigentliche Bestimmung.\nGerhard L. Weinberg argumentiert, dass Stalin stets eine Allianz mit Hitler bevorzugte. Hermann Graml glaubt, dass Stalin die zur\u00fcckhaltenden Deutschen aus der Reserve locken wollte und zugleich gegen\u00fcber den Westm\u00e4chten aus taktischen Gr\u00fcnden Forderungen erhob, von denen er wusste, dass sie diese nicht annehmen k\u00f6nnten. Stalin habe gehofft, einen Krieg zwischen Deutschland und den Westm\u00e4chten f\u00fcr imperialistische Vorst\u00f6\u00dfe auszunutzen. Die Verhandlungen mit den Westm\u00e4chten habe er gerade mit der Ernsthaftigkeit betrieben, die es brauchte, um Hitler anzulocken und dazu zu bringen, auf die sowjetischen Avancen einzugehen. Seit Mitte April h\u00e4tten die Gespr\u00e4che aber keine ernsthafte Bedeutung mehr gehabt.\nAuch Sergej Slutsch meint, dass Stalin ein B\u00fcndnis mit Hitler seit langem grunds\u00e4tzlich bevorzugte. F\u00fcr ihn stellt die Au\u00dfenpolitik der \u201ekollektiven Sicherheit\u201c nur \u201eeine bequeme Camouflage f\u00fcr die Generallinie der Stalinschen Strategie\u201c dar, im Sinne der marxistisch-leninistischen Lehre \u201edie Welt zu spalten und Staaten gegeneinander aufzuhetzen\u201c. Ein m\u00f6gliches Abkommen mit den Westm\u00e4chten habe Stalin als Druckmittel gegen Deutschland genutzt, ohne durch die Gespr\u00e4che mit den Westm\u00e4chten in einen Krieg \u201ehineinschlittern\u201c zu wollen. Er habe die Schw\u00e4che und Inkonsequenz der Westm\u00e4chte ausnutzen und vom ersten Tag an die Gespr\u00e4che der Milit\u00e4rmissionen in eine Sackgasse f\u00fchren wollen.\nVerfechter der Pr\u00e4ventivkriegsthese sehen in der Politik Stalins ein Vabanquespiel, um den Krieg auszul\u00f6sen. Viktor Suworow etwa meint, es sei Stalins Absicht gewesen, Hitler durch den Pakt in einen Krieg mit den Westm\u00e4chten zu treiben, um die ausgebluteten Staaten anschlie\u00dfend dem kommunistischen Machtbereich einzuverleiben. Solche Interpretationen werden dem Osteuropahistoriker Manfred Hildermeier zufolge von der Fachwissenschaft als nicht belegbar und spekulativ verworfen. In diese Richtung argumentieren beispielsweise Richard C. Raack und Robert C. Tucker. Ihrer Ansicht nach wollte Stalin einen Krieg so sehr wie Hitler, weil er einen Abnutzungskrieg zwischen den kapitalistischen Staaten erwartete, der zu Revolutionen f\u00fchren und das Eingreifen der Roten Armee erm\u00f6glichen w\u00fcrde.\nAuf der anderen Seite argumentieren Historiker, dass sich die sowjetische Au\u00dfenpolitik im Zuge des \u00dcbergangs zum \u201eAufbau des Sozialismus in einem Land\u201c neu orientierte. Die Absicherung der Sowjetunion durch bilaterale Nichtangriffsvereinbarungen habe zunehmend Priorit\u00e4t bekommen. Diese Interpretation geht von einem engen Zusammenhang zwischen innerer und \u00e4u\u00dferer Entwicklung aus und setzt betr\u00e4chtlichen sowjetischen Pragmatismus voraus. Statt die Tradition eines ideologisch begr\u00fcndeten Expansionismus fortzuf\u00fchren oder von einer Wesens\u00e4hnlichkeit der Systeme geleitet zu sein, sei Stalins Au\u00dfenpolitik rational und zweckorientiert gewesen, um die Unversehrtheit der Sowjetunion zu sichern. Nach der Br\u00fcskierung durch den deutsch-polnischen Nichtangriffspakt 1934 habe die Sowjetunion eine Politik der multilateralen Absicherung verfolgt und das Bem\u00fchen um eine Verst\u00e4ndigung mit den Westm\u00e4chten erst 1939 aufgegeben. 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Jahrhunderts zu verstehen ist oder als ungehemmter Ausfluss schon immer avisierter ideologischer Ziele.\nPietrow-Ennker begreift stalinistische Au\u00dfenpolitik als klassische Gro\u00dfmachtpolitik und die deutsch-sowjetische Zusammenarbeit ab September 1939 als ergriffene Chance zur Verschiebung der Grenzen und zum Export des Sowjetsystems. F\u00fcr Gerhard Wettig hatte Stalin bis August 1939 keine andere M\u00f6glichkeit, als mit den Westm\u00e4chten zu verhandeln, hoffte aber, ein Angebot Hitlers herbeizuf\u00fchren, von dem er sich mehr Entgegenkommen bei seinen Expansionspl\u00e4nen versprach. Stefan Creuzberger sieht bei Stalin expansive macht- statt defensive sicherheitspolitische Motive am Werk. Die Verst\u00e4ndigungsbereitschaft mit den Westm\u00e4chten stehe in einem zweifelhaften Licht, weil Molotow parallel am 11. August die Gespr\u00e4che mit Deutschland billigte. 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Die Annahme, dass alle imperialistischen M\u00e4chte der Sowjetunion feindlich gesinnt seien, habe das Streben nach einer Allianz mit den Westm\u00e4chten wie mit Hitler gleicherma\u00dfen motiviert. Geoffrey Roberts kritisiert, dass die sowjetische Au\u00dfenpolitik lange auf der Grundlage deutscher Quellen geschrieben worden sei. Aus sowjetischer Sicht habe Deutschland um die Sowjetunion geworben und die Sowjetunion erst ab Ende Juli 1939 darauf reagiert. Historisch begr\u00fcndetes Misstrauen der Sowjets gegen\u00fcber Westm\u00e4chten sei vor allem durch die britische Verhandlungsf\u00fchrung best\u00e4rkt worden. Man habe den Sowjets nicht die Sicherheitsgarantien gegeben, die diese nicht ohne Berechtigung forderten. Roberts wundert sich, dass die sowjetischen Verhandlungen mit den Westm\u00e4chten \u00fcberhaupt so weit gediehen. Auch f\u00fcr Michael Jabara Carley waren weder Franzosen noch Briten bereit, die notwendigen Zugest\u00e4ndnisse zu machen, d.\u00a0h. ein klares, wasserdichtes milit\u00e4risches B\u00fcndnis mit der Sowjetunion zu schlie\u00dfen. Stalin sei ein Zyniker gewesen, der niemandem vertraut und sich Zeit habe erkaufen wollen, aber er sei kein Ideologe gewesen. Carley identifiziert dagegen als wichtigstes Element der anglo-franz\u00f6sischen Politik den Antibolschewismus, Man habe in London und Paris das Prestige gef\u00fcrchtet, das die Sowjetunion durch eine Dreierallianz gewonnen h\u00e4tte.\nF\u00fcr Ingeborg Fleischhauer hatten sich die au\u00dfenpolitischen Optionen der Sowjetunion auf ein Arrangement mit Deutschland verengt, nachdem Polen einen Beistandspakt abgelehnt hatte und die Westm\u00e4chte die Berechtigung des sowjetischen strategischen Konzepts nicht anerkannt hatten. Stalins au\u00dfenpolitische Entscheidungen seien vom \u201ek\u00fchlen und beherrschten, wenig wendigen Verstand sowie dem kaltbl\u00fctigen, defensiven Pragmatismus des Realpolitikers\u201c bestimmt gewesen. Sein staatsm\u00e4nnisches Interesse sei eine Beschwichtigungspolitik gewesen, um die Sowjetunion aus einem Krieg herauszuhalten. Gabriel Gorodetsky meint, Gro\u00dfbritannien habe die fundamentalen Sicherheitsbed\u00fcrfnisse der Sowjetunion nicht erf\u00fcllt. Der Realpolitiker Stalin sei deshalb gezwungen gewesen, den Ausgleich mit Hitler zu suchen, da er gewusst habe, wie sehr dieser zum Krieg entschlossen ist. Stalin habe die Gelegenheiten, die sich ihm boten, ausgenutzt, aber nicht prim\u00e4r Expansionsideen angehangen oder sich an leninistischer Ideologie orientiert.\nZara Steiner sieht keine abschlie\u00dfenden Antworten auf die Frage, ob Stalin eine Allianz gegen Hitler oder mit Hitler bevorzugte. Jedenfalls habe er Gro\u00dfbritannien und Polen misstraut. Auf der britischen Seite sieht sie nur die Bereitschaft, \u00fcber die milit\u00e4rische Abschreckung Deutschlands zu reden, nicht aber \u00fcber milit\u00e4rische Kooperation mit der Sowjetunion. Dadurch h\u00e4tten die Westm\u00e4chte Stalin nicht den Eindruck vermitteln k\u00f6nnen, dass sie zum Krieg bereit seien, sollte Deutschland angreifen. Trotz Warnungen, dass die Sowjets mit den Deutschen verhandelten, habe man angenommen, die Sowjetunion w\u00fcrde eher die Isolation w\u00e4hlen als ein B\u00fcndnis mit Deutschland. F\u00fcr Jonathan Haslam spiegelten sich die Politik Chamberlains und Stalins: Wenn Stalin glaubte, Chamberlain wolle die Deutschen nach Osten lenken, sei es f\u00fcr ihn gerechtfertigt gewesen, sie seinerseits nach Westen zu lenken. Stalin habe sich deshalb nicht nur passiv verhalten. Das belege aber noch nicht, dass er Krieg wollte, sondern m\u00f6glicherweise ein grunds\u00e4tzliches Misstrauen. Er habe alles der pers\u00f6nlichen Macht untergeordnet. Daf\u00fcr sei es aber essenziell, auch Widerspr\u00fcche hinzunehmen.", "answer": "durch kapitalistische Staaten", "sentence": "\nInterpreten beider Richtungen stimmen \u00fcberein, dass die Stalinsche Au\u00dfenpolitik von einer feindlichen Umzingelung der Sowjetunion durch kapitalistische Staaten ausging.", "paragraph_sentence": "Deutsch-sowjetischer_Nichtangriffspakt === Bewertung der sowjetischen Au\u00dfenpolitik = == Bei der Bewertung der Verhandlungen im Vorfeld des deutsch-sowjetischen Nichtangriffspakt sind Historiker geteilter Meinung. Wie ernsthaft verhandelte Stalin mit den Westm\u00e4chten? Haben die Briten ein B\u00fcndnis effektiv verhindert oder hielt Stalin eine \u00dcbereinkunft f\u00fcr unm\u00f6glich? Wollte Stalin von Anfang an eher ein B\u00fcndnis mit Deutschland? Die Beantwortung dieser Fragen st\u00f6\u00dft auf das Quellenproblem, dass Stalin sich so wenig wie m\u00f6glich \u00f6ffentlich zu au\u00dfenpolitischen Fragen \u00e4u\u00dferte. 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Unter totalitarismustheoretischen Pr\u00e4missen, die eine Wahlverwandtschaft beider Diktaturen konstatieren, wird die Verst\u00e4ndigung auf die Zeit um das Jahr 1933 datiert. Wird die Lehre der Weltrevolution als Antrieb der sowjetischen Au\u00dfenpolitik betont, erscheint die besondere Beziehung zwischen der Sowjetunion und dem nationalsozialistischen Deutschland als Erbe des internationalen Sozialismus. Die Kontakte zwischen beiden Diktaturen erreichten demnach im Nichtangriffspakt ihre eigentliche Bestimmung. Gerhard L. Weinberg argumentiert, dass Stalin stets eine Allianz mit Hitler bevorzugte. Hermann Graml glaubt, dass Stalin die zur\u00fcckhaltenden Deutschen aus der Reserve locken wollte und zugleich gegen\u00fcber den Westm\u00e4chten aus taktischen Gr\u00fcnden Forderungen erhob, von denen er wusste, dass sie diese nicht annehmen k\u00f6nnten. Stalin habe gehofft, einen Krieg zwischen Deutschland und den Westm\u00e4chten f\u00fcr imperialistische Vorst\u00f6\u00dfe auszunutzen. Die Verhandlungen mit den Westm\u00e4chten habe er gerade mit der Ernsthaftigkeit betrieben, die es brauchte, um Hitler anzulocken und dazu zu bringen, auf die sowjetischen Avancen einzugehen. Seit Mitte April h\u00e4tten die Gespr\u00e4che aber keine ernsthafte Bedeutung mehr gehabt. Auch Sergej Slutsch meint, dass Stalin ein B\u00fcndnis mit Hitler seit langem grunds\u00e4tzlich bevorzugte. F\u00fcr ihn stellt die Au\u00dfenpolitik der \u201ekollektiven Sicherheit\u201c nur \u201eeine bequeme Camouflage f\u00fcr die Generallinie der Stalinschen Strategie\u201c dar, im Sinne der marxistisch-leninistischen Lehre \u201edie Welt zu spalten und Staaten gegeneinander aufzuhetzen\u201c. Ein m\u00f6gliches Abkommen mit den Westm\u00e4chten habe Stalin als Druckmittel gegen Deutschland genutzt, ohne durch die Gespr\u00e4che mit den Westm\u00e4chten in einen Krieg \u201ehineinschlittern\u201c zu wollen. Er habe die Schw\u00e4che und Inkonsequenz der Westm\u00e4chte ausnutzen und vom ersten Tag an die Gespr\u00e4che der Milit\u00e4rmissionen in eine Sackgasse f\u00fchren wollen. Verfechter der Pr\u00e4ventivkriegsthese sehen in der Politik Stalins ein Vabanquespiel, um den Krieg auszul\u00f6sen. Viktor Suworow etwa meint, es sei Stalins Absicht gewesen, Hitler durch den Pakt in einen Krieg mit den Westm\u00e4chten zu treiben, um die ausgebluteten Staaten anschlie\u00dfend dem kommunistischen Machtbereich einzuverleiben. Solche Interpretationen werden dem Osteuropahistoriker Manfred Hildermeier zufolge von der Fachwissenschaft als nicht belegbar und spekulativ verworfen. In diese Richtung argumentieren beispielsweise Richard C. Raack und Robert C. Tucker. Ihrer Ansicht nach wollte Stalin einen Krieg so sehr wie Hitler, weil er einen Abnutzungskrieg zwischen den kapitalistischen Staaten erwartete, der zu Revolutionen f\u00fchren und das Eingreifen der Roten Armee erm\u00f6glichen w\u00fcrde. Auf der anderen Seite argumentieren Historiker, dass sich die sowjetische Au\u00dfenpolitik im Zuge des \u00dcbergangs zum \u201eAufbau des Sozialismus in einem Land\u201c neu orientierte. Die Absicherung der Sowjetunion durch bilaterale Nichtangriffsvereinbarungen habe zunehmend Priorit\u00e4t bekommen. Diese Interpretation geht von einem engen Zusammenhang zwischen innerer und \u00e4u\u00dferer Entwicklung aus und setzt betr\u00e4chtlichen sowjetischen Pragmatismus voraus. Statt die Tradition eines ideologisch begr\u00fcndeten Expansionismus fortzuf\u00fchren oder von einer Wesens\u00e4hnlichkeit der Systeme geleitet zu sein, sei Stalins Au\u00dfenpolitik rational und zweckorientiert gewesen, um die Unversehrtheit der Sowjetunion zu sichern. Nach der Br\u00fcskierung durch den deutsch-polnischen Nichtangriffspakt 1934 habe die Sowjetunion eine Politik der multilateralen Absicherung verfolgt und das Bem\u00fchen um eine Verst\u00e4ndigung mit den Westm\u00e4chten erst 1939 aufgegeben. Das B\u00fcndnis mit Deutschland sei zwar ein Offensivpakt gewesen, habe aber die M\u00f6glichkeit er\u00f6ffnet, sich aus dem Kampf zwischen den \u201ekapitalistischen M\u00e4chten\u201c so lange wie m\u00f6glich herauszuhalten. So habe Stalin Polen dem deutschen Angriff ausgeliefert und selbst freie Hand f\u00fcr die Unterwerfung der baltischen Staaten, Bessarabiens und Finnlands bekommen, also f\u00fcr die Wiederherstellung der Grenzen des zarischen Imperiums und im Falle der Nordbukowina dar\u00fcber hinaus. Dass er selbst bald die Unterst\u00fctzung starker Verb\u00fcndeter gegen die nationalsozialistische Aggression brauchen werde, habe Stalin ausgeschlossen. Dabei bleibt offen, ob dies als R\u00fcckwendung zur imperialen Gro\u00dfmachtpolitik des 19. Jahrhunderts zu verstehen ist oder als ungehemmter Ausfluss schon immer avisierter ideologischer Ziele. Pietrow-Ennker begreift stalinistische Au\u00dfenpolitik als klassische Gro\u00dfmachtpolitik und die deutsch-sowjetische Zusammenarbeit ab September 1939 als ergriffene Chance zur Verschiebung der Grenzen und zum Export des Sowjetsystems. F\u00fcr Gerhard Wettig hatte Stalin bis August 1939 keine andere M\u00f6glichkeit, als mit den Westm\u00e4chten zu verhandeln, hoffte aber, ein Angebot Hitlers herbeizuf\u00fchren, von dem er sich mehr Entgegenkommen bei seinen Expansionspl\u00e4nen versprach. Stefan Creuzberger sieht bei Stalin expansive macht- statt defensive sicherheitspolitische Motive am Werk. Die Verst\u00e4ndigungsbereitschaft mit den Westm\u00e4chten stehe in einem zweifelhaften Licht, weil Molotow parallel am 11. August die Gespr\u00e4che mit Deutschland billigte. Noch vor der entscheidenden Phase der Verhandlungen mit den Westm\u00e4chten habe man in Moskau entschieden, auf die deutsche Karte zu setzen. Interpreten beider Richtungen stimmen \u00fcberein, dass die Stalinsche Au\u00dfenpolitik von einer feindlichen Umzingelung der Sowjetunion durch kapitalistische Staaten ausging. Dementsprechend legte Stalin obersten Wert darauf, sich aus den vermeintlich unausweichlichen kriegerischen Auseinandersetzungen im kapitalistischen Lager herauszuhalten. Bis zum \u00dcberfall auf die Sowjetunion orientierte sich Stalin an seiner schon 1925 ge\u00e4u\u00dferten Maxime, als Letzter in den Ring treten zu wollen. Nach \u00fcberwiegender Forschungsmeinung wollte er bei allem \u00e4u\u00dferem Machthunger und Expansionsgel\u00fcsten keinesfalls einen Krieg beginnen. Auch wenn er durch die forcierte Industrialisierung versuchte, sein Land auf den f\u00fcr unvermeidlich gehaltenen Endkampf gegen den Kapitalismus vorzubereiten suchte, wollte er diesen Kampf so lange wie m\u00f6glich hinausschieben. Auch zwang der Hitler-Stalin-Pakt Japan, die Niederlage im japanisch-sowjetischen Grenzkonflikt einzugestehen und bannte damit aus sowjetischer Sicht die Gefahr eines Zweifrontenkrieges in Ostasien und Europa. Historiker, welche die sowjetische Au\u00dfenpolitik der \u201ekollektiven Sicherheit\u201c ernstnehmen, wie Teddy J. Uldricks, verweisen dazu auf den enorme Aufwand, den sowjetische Politiker w\u00e4hrend der 1930er-Jahre zu deren Umsetzung getrieben h\u00e4tten. Uldricks sieht nur eine au\u00dfenpolitische Linie der Sowjetunion, n\u00e4mlich das Streben nach Machtbalance. 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Stalins au\u00dfenpolitische Entscheidungen seien vom \u201ek\u00fchlen und beherrschten, wenig wendigen Verstand sowie dem kaltbl\u00fctigen, defensiven Pragmatismus des Realpolitikers\u201c bestimmt gewesen. Sein staatsm\u00e4nnisches Interesse sei eine Beschwichtigungspolitik gewesen, um die Sowjetunion aus einem Krieg herauszuhalten. Gabriel Gorodetsky meint, Gro\u00dfbritannien habe die fundamentalen Sicherheitsbed\u00fcrfnisse der Sowjetunion nicht erf\u00fcllt. Der Realpolitiker Stalin sei deshalb gezwungen gewesen, den Ausgleich mit Hitler zu suchen, da er gewusst habe, wie sehr dieser zum Krieg entschlossen ist. Stalin habe die Gelegenheiten, die sich ihm boten, ausgenutzt, aber nicht prim\u00e4r Expansionsideen angehangen oder sich an leninistischer Ideologie orientiert. Zara Steiner sieht keine abschlie\u00dfenden Antworten auf die Frage, ob Stalin eine Allianz gegen Hitler oder mit Hitler bevorzugte. Jedenfalls habe er Gro\u00dfbritannien und Polen misstraut. 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Die westlichen Demokratien h\u00e4tten diese Politik aber schon durch das M\u00fcnchner Abkommen scheitern lassen. Zur Frage, warum und wann Stalin sich zu einem B\u00fcndnis mit Hitler entschloss, existieren seit den 1950er-Jahren im Wesentlichen zwei Meinungen. Auf der einen Seite wird die Verst\u00e4ndigung mit Deutschland als eigentliches Ziel der sowjetischen Au\u00dfenpolitik der 1930er-Jahre gesehen. Demnach h\u00e4tten beide Diktaturen \u00e4hnliche Ziele verfolgt, n\u00e4mlich maximalen territorialen Gewinn und Herrschaft \u00fcber ihre Nachbarn und die Welt. Fortdauernden au\u00dfenpolitischen Zielen und Aspekten wird in dieser Interpretation betr\u00e4chtliche Autonomie gegen\u00fcber innenpolitischen Erw\u00e4gungen zugewiesen. Unter totalitarismustheoretischen Pr\u00e4missen, die eine Wahlverwandtschaft beider Diktaturen konstatieren, wird die Verst\u00e4ndigung auf die Zeit um das Jahr 1933 datiert. Wird die Lehre der Weltrevolution als Antrieb der sowjetischen Au\u00dfenpolitik betont, erscheint die besondere Beziehung zwischen der Sowjetunion und dem nationalsozialistischen Deutschland als Erbe des internationalen Sozialismus. Die Kontakte zwischen beiden Diktaturen erreichten demnach im Nichtangriffspakt ihre eigentliche Bestimmung. Gerhard L. Weinberg argumentiert, dass Stalin stets eine Allianz mit Hitler bevorzugte. Hermann Graml glaubt, dass Stalin die zur\u00fcckhaltenden Deutschen aus der Reserve locken wollte und zugleich gegen\u00fcber den Westm\u00e4chten aus taktischen Gr\u00fcnden Forderungen erhob, von denen er wusste, dass sie diese nicht annehmen k\u00f6nnten. Stalin habe gehofft, einen Krieg zwischen Deutschland und den Westm\u00e4chten f\u00fcr imperialistische Vorst\u00f6\u00dfe auszunutzen. Die Verhandlungen mit den Westm\u00e4chten habe er gerade mit der Ernsthaftigkeit betrieben, die es brauchte, um Hitler anzulocken und dazu zu bringen, auf die sowjetischen Avancen einzugehen. Seit Mitte April h\u00e4tten die Gespr\u00e4che aber keine ernsthafte Bedeutung mehr gehabt. Auch Sergej Slutsch meint, dass Stalin ein B\u00fcndnis mit Hitler seit langem grunds\u00e4tzlich bevorzugte. F\u00fcr ihn stellt die Au\u00dfenpolitik der \u201ekollektiven Sicherheit\u201c nur \u201eeine bequeme Camouflage f\u00fcr die Generallinie der Stalinschen Strategie\u201c dar, im Sinne der marxistisch-leninistischen Lehre \u201edie Welt zu spalten und Staaten gegeneinander aufzuhetzen\u201c. Ein m\u00f6gliches Abkommen mit den Westm\u00e4chten habe Stalin als Druckmittel gegen Deutschland genutzt, ohne durch die Gespr\u00e4che mit den Westm\u00e4chten in einen Krieg \u201ehineinschlittern\u201c zu wollen. Er habe die Schw\u00e4che und Inkonsequenz der Westm\u00e4chte ausnutzen und vom ersten Tag an die Gespr\u00e4che der Milit\u00e4rmissionen in eine Sackgasse f\u00fchren wollen. Verfechter der Pr\u00e4ventivkriegsthese sehen in der Politik Stalins ein Vabanquespiel, um den Krieg auszul\u00f6sen. Viktor Suworow etwa meint, es sei Stalins Absicht gewesen, Hitler durch den Pakt in einen Krieg mit den Westm\u00e4chten zu treiben, um die ausgebluteten Staaten anschlie\u00dfend dem kommunistischen Machtbereich einzuverleiben. Solche Interpretationen werden dem Osteuropahistoriker Manfred Hildermeier zufolge von der Fachwissenschaft als nicht belegbar und spekulativ verworfen. In diese Richtung argumentieren beispielsweise Richard C. Raack und Robert C. Tucker. Ihrer Ansicht nach wollte Stalin einen Krieg so sehr wie Hitler, weil er einen Abnutzungskrieg zwischen den kapitalistischen Staaten erwartete, der zu Revolutionen f\u00fchren und das Eingreifen der Roten Armee erm\u00f6glichen w\u00fcrde. Auf der anderen Seite argumentieren Historiker, dass sich die sowjetische Au\u00dfenpolitik im Zuge des \u00dcbergangs zum \u201eAufbau des Sozialismus in einem Land\u201c neu orientierte. Die Absicherung der Sowjetunion durch bilaterale Nichtangriffsvereinbarungen habe zunehmend Priorit\u00e4t bekommen. Diese Interpretation geht von einem engen Zusammenhang zwischen innerer und \u00e4u\u00dferer Entwicklung aus und setzt betr\u00e4chtlichen sowjetischen Pragmatismus voraus. Statt die Tradition eines ideologisch begr\u00fcndeten Expansionismus fortzuf\u00fchren oder von einer Wesens\u00e4hnlichkeit der Systeme geleitet zu sein, sei Stalins Au\u00dfenpolitik rational und zweckorientiert gewesen, um die Unversehrtheit der Sowjetunion zu sichern. Nach der Br\u00fcskierung durch den deutsch-polnischen Nichtangriffspakt 1934 habe die Sowjetunion eine Politik der multilateralen Absicherung verfolgt und das Bem\u00fchen um eine Verst\u00e4ndigung mit den Westm\u00e4chten erst 1939 aufgegeben. Das B\u00fcndnis mit Deutschland sei zwar ein Offensivpakt gewesen, habe aber die M\u00f6glichkeit er\u00f6ffnet, sich aus dem Kampf zwischen den \u201ekapitalistischen M\u00e4chten\u201c so lange wie m\u00f6glich herauszuhalten. So habe Stalin Polen dem deutschen Angriff ausgeliefert und selbst freie Hand f\u00fcr die Unterwerfung der baltischen Staaten, Bessarabiens und Finnlands bekommen, also f\u00fcr die Wiederherstellung der Grenzen des zarischen Imperiums und im Falle der Nordbukowina dar\u00fcber hinaus. Dass er selbst bald die Unterst\u00fctzung starker Verb\u00fcndeter gegen die nationalsozialistische Aggression brauchen werde, habe Stalin ausgeschlossen. Dabei bleibt offen, ob dies als R\u00fcckwendung zur imperialen Gro\u00dfmachtpolitik des 19. Jahrhunderts zu verstehen ist oder als ungehemmter Ausfluss schon immer avisierter ideologischer Ziele. Pietrow-Ennker begreift stalinistische Au\u00dfenpolitik als klassische Gro\u00dfmachtpolitik und die deutsch-sowjetische Zusammenarbeit ab September 1939 als ergriffene Chance zur Verschiebung der Grenzen und zum Export des Sowjetsystems. F\u00fcr Gerhard Wettig hatte Stalin bis August 1939 keine andere M\u00f6glichkeit, als mit den Westm\u00e4chten zu verhandeln, hoffte aber, ein Angebot Hitlers herbeizuf\u00fchren, von dem er sich mehr Entgegenkommen bei seinen Expansionspl\u00e4nen versprach. Stefan Creuzberger sieht bei Stalin expansive macht- statt defensive sicherheitspolitische Motive am Werk. Die Verst\u00e4ndigungsbereitschaft mit den Westm\u00e4chten stehe in einem zweifelhaften Licht, weil Molotow parallel am 11. August die Gespr\u00e4che mit Deutschland billigte. Noch vor der entscheidenden Phase der Verhandlungen mit den Westm\u00e4chten habe man in Moskau entschieden, auf die deutsche Karte zu setzen. Interpreten beider Richtungen stimmen \u00fcberein, dass die Stalinsche Au\u00dfenpolitik von einer feindlichen Umzingelung der Sowjetunion durch kapitalistische Staaten ausging. Dementsprechend legte Stalin obersten Wert darauf, sich aus den vermeintlich unausweichlichen kriegerischen Auseinandersetzungen im kapitalistischen Lager herauszuhalten. Bis zum \u00dcberfall auf die Sowjetunion orientierte sich Stalin an seiner schon 1925 ge\u00e4u\u00dferten Maxime, als Letzter in den Ring treten zu wollen. Nach \u00fcberwiegender Forschungsmeinung wollte er bei allem \u00e4u\u00dferem Machthunger und Expansionsgel\u00fcsten keinesfalls einen Krieg beginnen. Auch wenn er durch die forcierte Industrialisierung versuchte, sein Land auf den f\u00fcr unvermeidlich gehaltenen Endkampf gegen den Kapitalismus vorzubereiten suchte, wollte er diesen Kampf so lange wie m\u00f6glich hinausschieben. Auch zwang der Hitler-Stalin-Pakt Japan, die Niederlage im japanisch-sowjetischen Grenzkonflikt einzugestehen und bannte damit aus sowjetischer Sicht die Gefahr eines Zweifrontenkrieges in Ostasien und Europa. Historiker, welche die sowjetische Au\u00dfenpolitik der \u201ekollektiven Sicherheit\u201c ernstnehmen, wie Teddy J. Uldricks, verweisen dazu auf den enorme Aufwand, den sowjetische Politiker w\u00e4hrend der 1930er-Jahre zu deren Umsetzung getrieben h\u00e4tten. Uldricks sieht nur eine au\u00dfenpolitische Linie der Sowjetunion, n\u00e4mlich das Streben nach Machtbalance. Die Annahme, dass alle imperialistischen M\u00e4chte der Sowjetunion feindlich gesinnt seien, habe das Streben nach einer Allianz mit den Westm\u00e4chten wie mit Hitler gleicherma\u00dfen motiviert. Geoffrey Roberts kritisiert, dass die sowjetische Au\u00dfenpolitik lange auf der Grundlage deutscher Quellen geschrieben worden sei. Aus sowjetischer Sicht habe Deutschland um die Sowjetunion geworben und die Sowjetunion erst ab Ende Juli 1939 darauf reagiert. Historisch begr\u00fcndetes Misstrauen der Sowjets gegen\u00fcber Westm\u00e4chten sei vor allem durch die britische Verhandlungsf\u00fchrung best\u00e4rkt worden. Man habe den Sowjets nicht die Sicherheitsgarantien gegeben, die diese nicht ohne Berechtigung forderten. Roberts wundert sich, dass die sowjetischen Verhandlungen mit den Westm\u00e4chten \u00fcberhaupt so weit gediehen. Auch f\u00fcr Michael Jabara Carley waren weder Franzosen noch Briten bereit, die notwendigen Zugest\u00e4ndnisse zu machen, d. h. ein klares, wasserdichtes milit\u00e4risches B\u00fcndnis mit der Sowjetunion zu schlie\u00dfen. Stalin sei ein Zyniker gewesen, der niemandem vertraut und sich Zeit habe erkaufen wollen, aber er sei kein Ideologe gewesen. Carley identifiziert dagegen als wichtigstes Element der anglo-franz\u00f6sischen Politik den Antibolschewismus, Man habe in London und Paris das Prestige gef\u00fcrchtet, das die Sowjetunion durch eine Dreierallianz gewonnen h\u00e4tte. F\u00fcr Ingeborg Fleischhauer hatten sich die au\u00dfenpolitischen Optionen der Sowjetunion auf ein Arrangement mit Deutschland verengt, nachdem Polen einen Beistandspakt abgelehnt hatte und die Westm\u00e4chte die Berechtigung des sowjetischen strategischen Konzepts nicht anerkannt hatten. Stalins au\u00dfenpolitische Entscheidungen seien vom \u201ek\u00fchlen und beherrschten, wenig wendigen Verstand sowie dem kaltbl\u00fctigen, defensiven Pragmatismus des Realpolitikers\u201c bestimmt gewesen. Sein staatsm\u00e4nnisches Interesse sei eine Beschwichtigungspolitik gewesen, um die Sowjetunion aus einem Krieg herauszuhalten. Gabriel Gorodetsky meint, Gro\u00dfbritannien habe die fundamentalen Sicherheitsbed\u00fcrfnisse der Sowjetunion nicht erf\u00fcllt. Der Realpolitiker Stalin sei deshalb gezwungen gewesen, den Ausgleich mit Hitler zu suchen, da er gewusst habe, wie sehr dieser zum Krieg entschlossen ist. Stalin habe die Gelegenheiten, die sich ihm boten, ausgenutzt, aber nicht prim\u00e4r Expansionsideen angehangen oder sich an leninistischer Ideologie orientiert. Zara Steiner sieht keine abschlie\u00dfenden Antworten auf die Frage, ob Stalin eine Allianz gegen Hitler oder mit Hitler bevorzugte. Jedenfalls habe er Gro\u00dfbritannien und Polen misstraut. Auf der britischen Seite sieht sie nur die Bereitschaft, \u00fcber die milit\u00e4rische Abschreckung Deutschlands zu reden, nicht aber \u00fcber milit\u00e4rische Kooperation mit der Sowjetunion. Dadurch h\u00e4tten die Westm\u00e4chte Stalin nicht den Eindruck vermitteln k\u00f6nnen, dass sie zum Krieg bereit seien, sollte Deutschland angreifen. Trotz Warnungen, dass die Sowjets mit den Deutschen verhandelten, habe man angenommen, die Sowjetunion w\u00fcrde eher die Isolation w\u00e4hlen als ein B\u00fcndnis mit Deutschland. F\u00fcr Jonathan Haslam spiegelten sich die Politik Chamberlains und Stalins: Wenn Stalin glaubte, Chamberlain wolle die Deutschen nach Osten lenken, sei es f\u00fcr ihn gerechtfertigt gewesen, sie seinerseits nach Westen zu lenken. Stalin habe sich deshalb nicht nur passiv verhalten. Das belege aber noch nicht, dass er Krieg wollte, sondern m\u00f6glicherweise ein grunds\u00e4tzliches Misstrauen. Er habe alles der pers\u00f6nlichen Macht untergeordnet. Daf\u00fcr sei es aber essenziell, auch Widerspr\u00fcche hinzunehmen.", "sentence_answer": " Interpreten beider Richtungen stimmen \u00fcberein, dass die Stalinsche Au\u00dfenpolitik von einer feindlichen Umzingelung der Sowjetunion durch kapitalistische Staaten ausging.", "paragraph_id": 41715} {"question": "Welchen au\u00dfenpolitischen Leitsatz folgte Stalin, den er 1925 formuliert hatte?", "paragraph": "Deutsch-sowjetischer_Nichtangriffspakt\n\n=== Bewertung der sowjetischen Au\u00dfenpolitik ===\nBei der Bewertung der Verhandlungen im Vorfeld des deutsch-sowjetischen Nichtangriffspakt sind Historiker geteilter Meinung. Wie ernsthaft verhandelte Stalin mit den Westm\u00e4chten? Haben die Briten ein B\u00fcndnis effektiv verhindert oder hielt Stalin eine \u00dcbereinkunft f\u00fcr unm\u00f6glich? Wollte Stalin von Anfang an eher ein B\u00fcndnis mit Deutschland? Die Beantwortung dieser Fragen st\u00f6\u00dft auf das Quellenproblem, dass Stalin sich so wenig wie m\u00f6glich \u00f6ffentlich zu au\u00dfenpolitischen Fragen \u00e4u\u00dferte. In der offiziellen sowjetischen Lesart habe sich allein die Sowjetunion mit ihrem Prinzip der kollektiven Sicherheit darum bem\u00fcht, Europa vor dem Faschismus zu sch\u00fctzen. Die westlichen Demokratien h\u00e4tten diese Politik aber schon durch das M\u00fcnchner Abkommen scheitern lassen.\nZur Frage, warum und wann Stalin sich zu einem B\u00fcndnis mit Hitler entschloss, existieren seit den 1950er-Jahren im Wesentlichen zwei Meinungen. Auf der einen Seite wird die Verst\u00e4ndigung mit Deutschland als eigentliches Ziel der sowjetischen Au\u00dfenpolitik der 1930er-Jahre gesehen. Demnach h\u00e4tten beide Diktaturen \u00e4hnliche Ziele verfolgt, n\u00e4mlich maximalen territorialen Gewinn und Herrschaft \u00fcber ihre Nachbarn und die Welt. Fortdauernden au\u00dfenpolitischen Zielen und Aspekten wird in dieser Interpretation betr\u00e4chtliche Autonomie gegen\u00fcber innenpolitischen Erw\u00e4gungen zugewiesen. Unter totalitarismustheoretischen Pr\u00e4missen, die eine Wahlverwandtschaft beider Diktaturen konstatieren, wird die Verst\u00e4ndigung auf die Zeit um das Jahr 1933 datiert. Wird die Lehre der Weltrevolution als Antrieb der sowjetischen Au\u00dfenpolitik betont, erscheint die besondere Beziehung zwischen der Sowjetunion und dem nationalsozialistischen Deutschland als Erbe des internationalen Sozialismus. Die Kontakte zwischen beiden Diktaturen erreichten demnach im Nichtangriffspakt ihre eigentliche Bestimmung.\nGerhard L. Weinberg argumentiert, dass Stalin stets eine Allianz mit Hitler bevorzugte. Hermann Graml glaubt, dass Stalin die zur\u00fcckhaltenden Deutschen aus der Reserve locken wollte und zugleich gegen\u00fcber den Westm\u00e4chten aus taktischen Gr\u00fcnden Forderungen erhob, von denen er wusste, dass sie diese nicht annehmen k\u00f6nnten. Stalin habe gehofft, einen Krieg zwischen Deutschland und den Westm\u00e4chten f\u00fcr imperialistische Vorst\u00f6\u00dfe auszunutzen. Die Verhandlungen mit den Westm\u00e4chten habe er gerade mit der Ernsthaftigkeit betrieben, die es brauchte, um Hitler anzulocken und dazu zu bringen, auf die sowjetischen Avancen einzugehen. Seit Mitte April h\u00e4tten die Gespr\u00e4che aber keine ernsthafte Bedeutung mehr gehabt.\nAuch Sergej Slutsch meint, dass Stalin ein B\u00fcndnis mit Hitler seit langem grunds\u00e4tzlich bevorzugte. F\u00fcr ihn stellt die Au\u00dfenpolitik der \u201ekollektiven Sicherheit\u201c nur \u201eeine bequeme Camouflage f\u00fcr die Generallinie der Stalinschen Strategie\u201c dar, im Sinne der marxistisch-leninistischen Lehre \u201edie Welt zu spalten und Staaten gegeneinander aufzuhetzen\u201c. Ein m\u00f6gliches Abkommen mit den Westm\u00e4chten habe Stalin als Druckmittel gegen Deutschland genutzt, ohne durch die Gespr\u00e4che mit den Westm\u00e4chten in einen Krieg \u201ehineinschlittern\u201c zu wollen. Er habe die Schw\u00e4che und Inkonsequenz der Westm\u00e4chte ausnutzen und vom ersten Tag an die Gespr\u00e4che der Milit\u00e4rmissionen in eine Sackgasse f\u00fchren wollen.\nVerfechter der Pr\u00e4ventivkriegsthese sehen in der Politik Stalins ein Vabanquespiel, um den Krieg auszul\u00f6sen. Viktor Suworow etwa meint, es sei Stalins Absicht gewesen, Hitler durch den Pakt in einen Krieg mit den Westm\u00e4chten zu treiben, um die ausgebluteten Staaten anschlie\u00dfend dem kommunistischen Machtbereich einzuverleiben. Solche Interpretationen werden dem Osteuropahistoriker Manfred Hildermeier zufolge von der Fachwissenschaft als nicht belegbar und spekulativ verworfen. In diese Richtung argumentieren beispielsweise Richard C. Raack und Robert C. Tucker. Ihrer Ansicht nach wollte Stalin einen Krieg so sehr wie Hitler, weil er einen Abnutzungskrieg zwischen den kapitalistischen Staaten erwartete, der zu Revolutionen f\u00fchren und das Eingreifen der Roten Armee erm\u00f6glichen w\u00fcrde.\nAuf der anderen Seite argumentieren Historiker, dass sich die sowjetische Au\u00dfenpolitik im Zuge des \u00dcbergangs zum \u201eAufbau des Sozialismus in einem Land\u201c neu orientierte. 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Das B\u00fcndnis mit Deutschland sei zwar ein Offensivpakt gewesen, habe aber die M\u00f6glichkeit er\u00f6ffnet, sich aus dem Kampf zwischen den \u201ekapitalistischen M\u00e4chten\u201c so lange wie m\u00f6glich herauszuhalten. So habe Stalin Polen dem deutschen Angriff ausgeliefert und selbst freie Hand f\u00fcr die Unterwerfung der baltischen Staaten, Bessarabiens und Finnlands bekommen, also f\u00fcr die Wiederherstellung der Grenzen des zarischen Imperiums und im Falle der Nordbukowina dar\u00fcber hinaus. Dass er selbst bald die Unterst\u00fctzung starker Verb\u00fcndeter gegen die nationalsozialistische Aggression brauchen werde, habe Stalin ausgeschlossen. Dabei bleibt offen, ob dies als R\u00fcckwendung zur imperialen Gro\u00dfmachtpolitik des 19. Jahrhunderts zu verstehen ist oder als ungehemmter Ausfluss schon immer avisierter ideologischer Ziele.\nPietrow-Ennker begreift stalinistische Au\u00dfenpolitik als klassische Gro\u00dfmachtpolitik und die deutsch-sowjetische Zusammenarbeit ab September 1939 als ergriffene Chance zur Verschiebung der Grenzen und zum Export des Sowjetsystems. F\u00fcr Gerhard Wettig hatte Stalin bis August 1939 keine andere M\u00f6glichkeit, als mit den Westm\u00e4chten zu verhandeln, hoffte aber, ein Angebot Hitlers herbeizuf\u00fchren, von dem er sich mehr Entgegenkommen bei seinen Expansionspl\u00e4nen versprach. Stefan Creuzberger sieht bei Stalin expansive macht- statt defensive sicherheitspolitische Motive am Werk. Die Verst\u00e4ndigungsbereitschaft mit den Westm\u00e4chten stehe in einem zweifelhaften Licht, weil Molotow parallel am 11. August die Gespr\u00e4che mit Deutschland billigte. Noch vor der entscheidenden Phase der Verhandlungen mit den Westm\u00e4chten habe man in Moskau entschieden, auf die deutsche Karte zu setzen.\nInterpreten beider Richtungen stimmen \u00fcberein, dass die Stalinsche Au\u00dfenpolitik von einer feindlichen Umzingelung der Sowjetunion durch kapitalistische Staaten ausging. Dementsprechend legte Stalin obersten Wert darauf, sich aus den vermeintlich unausweichlichen kriegerischen Auseinandersetzungen im kapitalistischen Lager herauszuhalten. Bis zum \u00dcberfall auf die Sowjetunion orientierte sich Stalin an seiner schon 1925 ge\u00e4u\u00dferten Maxime, als Letzter in den Ring treten zu wollen. Nach \u00fcberwiegender Forschungsmeinung wollte er bei allem \u00e4u\u00dferem Machthunger und Expansionsgel\u00fcsten keinesfalls einen Krieg beginnen. Auch wenn er durch die forcierte Industrialisierung versuchte, sein Land auf den f\u00fcr unvermeidlich gehaltenen Endkampf gegen den Kapitalismus vorzubereiten suchte, wollte er diesen Kampf so lange wie m\u00f6glich hinausschieben. Auch zwang der Hitler-Stalin-Pakt Japan, die Niederlage im japanisch-sowjetischen Grenzkonflikt einzugestehen und bannte damit aus sowjetischer Sicht die Gefahr eines Zweifrontenkrieges in Ostasien und Europa.\nHistoriker, welche die sowjetische Au\u00dfenpolitik der \u201ekollektiven Sicherheit\u201c ernstnehmen, wie Teddy J. Uldricks, verweisen dazu auf den enorme Aufwand, den sowjetische Politiker w\u00e4hrend der 1930er-Jahre zu deren Umsetzung getrieben h\u00e4tten. Uldricks sieht nur eine au\u00dfenpolitische Linie der Sowjetunion, n\u00e4mlich das Streben nach Machtbalance. Die Annahme, dass alle imperialistischen M\u00e4chte der Sowjetunion feindlich gesinnt seien, habe das Streben nach einer Allianz mit den Westm\u00e4chten wie mit Hitler gleicherma\u00dfen motiviert. Geoffrey Roberts kritisiert, dass die sowjetische Au\u00dfenpolitik lange auf der Grundlage deutscher Quellen geschrieben worden sei. Aus sowjetischer Sicht habe Deutschland um die Sowjetunion geworben und die Sowjetunion erst ab Ende Juli 1939 darauf reagiert. Historisch begr\u00fcndetes Misstrauen der Sowjets gegen\u00fcber Westm\u00e4chten sei vor allem durch die britische Verhandlungsf\u00fchrung best\u00e4rkt worden. Man habe den Sowjets nicht die Sicherheitsgarantien gegeben, die diese nicht ohne Berechtigung forderten. Roberts wundert sich, dass die sowjetischen Verhandlungen mit den Westm\u00e4chten \u00fcberhaupt so weit gediehen. 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Unter totalitarismustheoretischen Pr\u00e4missen, die eine Wahlverwandtschaft beider Diktaturen konstatieren, wird die Verst\u00e4ndigung auf die Zeit um das Jahr 1933 datiert. Wird die Lehre der Weltrevolution als Antrieb der sowjetischen Au\u00dfenpolitik betont, erscheint die besondere Beziehung zwischen der Sowjetunion und dem nationalsozialistischen Deutschland als Erbe des internationalen Sozialismus. Die Kontakte zwischen beiden Diktaturen erreichten demnach im Nichtangriffspakt ihre eigentliche Bestimmung. Gerhard L. Weinberg argumentiert, dass Stalin stets eine Allianz mit Hitler bevorzugte. Hermann Graml glaubt, dass Stalin die zur\u00fcckhaltenden Deutschen aus der Reserve locken wollte und zugleich gegen\u00fcber den Westm\u00e4chten aus taktischen Gr\u00fcnden Forderungen erhob, von denen er wusste, dass sie diese nicht annehmen k\u00f6nnten. Stalin habe gehofft, einen Krieg zwischen Deutschland und den Westm\u00e4chten f\u00fcr imperialistische Vorst\u00f6\u00dfe auszunutzen. Die Verhandlungen mit den Westm\u00e4chten habe er gerade mit der Ernsthaftigkeit betrieben, die es brauchte, um Hitler anzulocken und dazu zu bringen, auf die sowjetischen Avancen einzugehen. Seit Mitte April h\u00e4tten die Gespr\u00e4che aber keine ernsthafte Bedeutung mehr gehabt. Auch Sergej Slutsch meint, dass Stalin ein B\u00fcndnis mit Hitler seit langem grunds\u00e4tzlich bevorzugte. F\u00fcr ihn stellt die Au\u00dfenpolitik der \u201ekollektiven Sicherheit\u201c nur \u201eeine bequeme Camouflage f\u00fcr die Generallinie der Stalinschen Strategie\u201c dar, im Sinne der marxistisch-leninistischen Lehre \u201edie Welt zu spalten und Staaten gegeneinander aufzuhetzen\u201c. Ein m\u00f6gliches Abkommen mit den Westm\u00e4chten habe Stalin als Druckmittel gegen Deutschland genutzt, ohne durch die Gespr\u00e4che mit den Westm\u00e4chten in einen Krieg \u201ehineinschlittern\u201c zu wollen. Er habe die Schw\u00e4che und Inkonsequenz der Westm\u00e4chte ausnutzen und vom ersten Tag an die Gespr\u00e4che der Milit\u00e4rmissionen in eine Sackgasse f\u00fchren wollen. Verfechter der Pr\u00e4ventivkriegsthese sehen in der Politik Stalins ein Vabanquespiel, um den Krieg auszul\u00f6sen. Viktor Suworow etwa meint, es sei Stalins Absicht gewesen, Hitler durch den Pakt in einen Krieg mit den Westm\u00e4chten zu treiben, um die ausgebluteten Staaten anschlie\u00dfend dem kommunistischen Machtbereich einzuverleiben. Solche Interpretationen werden dem Osteuropahistoriker Manfred Hildermeier zufolge von der Fachwissenschaft als nicht belegbar und spekulativ verworfen. In diese Richtung argumentieren beispielsweise Richard C. Raack und Robert C. Tucker. Ihrer Ansicht nach wollte Stalin einen Krieg so sehr wie Hitler, weil er einen Abnutzungskrieg zwischen den kapitalistischen Staaten erwartete, der zu Revolutionen f\u00fchren und das Eingreifen der Roten Armee erm\u00f6glichen w\u00fcrde. Auf der anderen Seite argumentieren Historiker, dass sich die sowjetische Au\u00dfenpolitik im Zuge des \u00dcbergangs zum \u201eAufbau des Sozialismus in einem Land\u201c neu orientierte. Die Absicherung der Sowjetunion durch bilaterale Nichtangriffsvereinbarungen habe zunehmend Priorit\u00e4t bekommen. Diese Interpretation geht von einem engen Zusammenhang zwischen innerer und \u00e4u\u00dferer Entwicklung aus und setzt betr\u00e4chtlichen sowjetischen Pragmatismus voraus. Statt die Tradition eines ideologisch begr\u00fcndeten Expansionismus fortzuf\u00fchren oder von einer Wesens\u00e4hnlichkeit der Systeme geleitet zu sein, sei Stalins Au\u00dfenpolitik rational und zweckorientiert gewesen, um die Unversehrtheit der Sowjetunion zu sichern. Nach der Br\u00fcskierung durch den deutsch-polnischen Nichtangriffspakt 1934 habe die Sowjetunion eine Politik der multilateralen Absicherung verfolgt und das Bem\u00fchen um eine Verst\u00e4ndigung mit den Westm\u00e4chten erst 1939 aufgegeben. Das B\u00fcndnis mit Deutschland sei zwar ein Offensivpakt gewesen, habe aber die M\u00f6glichkeit er\u00f6ffnet, sich aus dem Kampf zwischen den \u201ekapitalistischen M\u00e4chten\u201c so lange wie m\u00f6glich herauszuhalten. So habe Stalin Polen dem deutschen Angriff ausgeliefert und selbst freie Hand f\u00fcr die Unterwerfung der baltischen Staaten, Bessarabiens und Finnlands bekommen, also f\u00fcr die Wiederherstellung der Grenzen des zarischen Imperiums und im Falle der Nordbukowina dar\u00fcber hinaus. Dass er selbst bald die Unterst\u00fctzung starker Verb\u00fcndeter gegen die nationalsozialistische Aggression brauchen werde, habe Stalin ausgeschlossen. Dabei bleibt offen, ob dies als R\u00fcckwendung zur imperialen Gro\u00dfmachtpolitik des 19. Jahrhunderts zu verstehen ist oder als ungehemmter Ausfluss schon immer avisierter ideologischer Ziele. Pietrow-Ennker begreift stalinistische Au\u00dfenpolitik als klassische Gro\u00dfmachtpolitik und die deutsch-sowjetische Zusammenarbeit ab September 1939 als ergriffene Chance zur Verschiebung der Grenzen und zum Export des Sowjetsystems. F\u00fcr Gerhard Wettig hatte Stalin bis August 1939 keine andere M\u00f6glichkeit, als mit den Westm\u00e4chten zu verhandeln, hoffte aber, ein Angebot Hitlers herbeizuf\u00fchren, von dem er sich mehr Entgegenkommen bei seinen Expansionspl\u00e4nen versprach. Stefan Creuzberger sieht bei Stalin expansive macht- statt defensive sicherheitspolitische Motive am Werk. Die Verst\u00e4ndigungsbereitschaft mit den Westm\u00e4chten stehe in einem zweifelhaften Licht, weil Molotow parallel am 11. August die Gespr\u00e4che mit Deutschland billigte. Noch vor der entscheidenden Phase der Verhandlungen mit den Westm\u00e4chten habe man in Moskau entschieden, auf die deutsche Karte zu setzen. Interpreten beider Richtungen stimmen \u00fcberein, dass die Stalinsche Au\u00dfenpolitik von einer feindlichen Umzingelung der Sowjetunion durch kapitalistische Staaten ausging. Dementsprechend legte Stalin obersten Wert darauf, sich aus den vermeintlich unausweichlichen kriegerischen Auseinandersetzungen im kapitalistischen Lager herauszuhalten. Bis zum \u00dcberfall auf die Sowjetunion orientierte sich Stalin an seiner schon 1925 ge\u00e4u\u00dferten Maxime, als Letzter in den Ring treten zu wollen . Nach \u00fcberwiegender Forschungsmeinung wollte er bei allem \u00e4u\u00dferem Machthunger und Expansionsgel\u00fcsten keinesfalls einen Krieg beginnen. Auch wenn er durch die forcierte Industrialisierung versuchte, sein Land auf den f\u00fcr unvermeidlich gehaltenen Endkampf gegen den Kapitalismus vorzubereiten suchte, wollte er diesen Kampf so lange wie m\u00f6glich hinausschieben. Auch zwang der Hitler-Stalin-Pakt Japan, die Niederlage im japanisch-sowjetischen Grenzkonflikt einzugestehen und bannte damit aus sowjetischer Sicht die Gefahr eines Zweifrontenkrieges in Ostasien und Europa. Historiker, welche die sowjetische Au\u00dfenpolitik der \u201ekollektiven Sicherheit\u201c ernstnehmen, wie Teddy J. Uldricks, verweisen dazu auf den enorme Aufwand, den sowjetische Politiker w\u00e4hrend der 1930er-Jahre zu deren Umsetzung getrieben h\u00e4tten. Uldricks sieht nur eine au\u00dfenpolitische Linie der Sowjetunion, n\u00e4mlich das Streben nach Machtbalance. Die Annahme, dass alle imperialistischen M\u00e4chte der Sowjetunion feindlich gesinnt seien, habe das Streben nach einer Allianz mit den Westm\u00e4chten wie mit Hitler gleicherma\u00dfen motiviert. Geoffrey Roberts kritisiert, dass die sowjetische Au\u00dfenpolitik lange auf der Grundlage deutscher Quellen geschrieben worden sei. Aus sowjetischer Sicht habe Deutschland um die Sowjetunion geworben und die Sowjetunion erst ab Ende Juli 1939 darauf reagiert. Historisch begr\u00fcndetes Misstrauen der Sowjets gegen\u00fcber Westm\u00e4chten sei vor allem durch die britische Verhandlungsf\u00fchrung best\u00e4rkt worden. Man habe den Sowjets nicht die Sicherheitsgarantien gegeben, die diese nicht ohne Berechtigung forderten. Roberts wundert sich, dass die sowjetischen Verhandlungen mit den Westm\u00e4chten \u00fcberhaupt so weit gediehen. Auch f\u00fcr Michael Jabara Carley waren weder Franzosen noch Briten bereit, die notwendigen Zugest\u00e4ndnisse zu machen, d. h. ein klares, wasserdichtes milit\u00e4risches B\u00fcndnis mit der Sowjetunion zu schlie\u00dfen. Stalin sei ein Zyniker gewesen, der niemandem vertraut und sich Zeit habe erkaufen wollen, aber er sei kein Ideologe gewesen. Carley identifiziert dagegen als wichtigstes Element der anglo-franz\u00f6sischen Politik den Antibolschewismus, Man habe in London und Paris das Prestige gef\u00fcrchtet, das die Sowjetunion durch eine Dreierallianz gewonnen h\u00e4tte. F\u00fcr Ingeborg Fleischhauer hatten sich die au\u00dfenpolitischen Optionen der Sowjetunion auf ein Arrangement mit Deutschland verengt, nachdem Polen einen Beistandspakt abgelehnt hatte und die Westm\u00e4chte die Berechtigung des sowjetischen strategischen Konzepts nicht anerkannt hatten. Stalins au\u00dfenpolitische Entscheidungen seien vom \u201ek\u00fchlen und beherrschten, wenig wendigen Verstand sowie dem kaltbl\u00fctigen, defensiven Pragmatismus des Realpolitikers\u201c bestimmt gewesen. Sein staatsm\u00e4nnisches Interesse sei eine Beschwichtigungspolitik gewesen, um die Sowjetunion aus einem Krieg herauszuhalten. Gabriel Gorodetsky meint, Gro\u00dfbritannien habe die fundamentalen Sicherheitsbed\u00fcrfnisse der Sowjetunion nicht erf\u00fcllt. Der Realpolitiker Stalin sei deshalb gezwungen gewesen, den Ausgleich mit Hitler zu suchen, da er gewusst habe, wie sehr dieser zum Krieg entschlossen ist. Stalin habe die Gelegenheiten, die sich ihm boten, ausgenutzt, aber nicht prim\u00e4r Expansionsideen angehangen oder sich an leninistischer Ideologie orientiert. Zara Steiner sieht keine abschlie\u00dfenden Antworten auf die Frage, ob Stalin eine Allianz gegen Hitler oder mit Hitler bevorzugte. Jedenfalls habe er Gro\u00dfbritannien und Polen misstraut. Auf der britischen Seite sieht sie nur die Bereitschaft, \u00fcber die milit\u00e4rische Abschreckung Deutschlands zu reden, nicht aber \u00fcber milit\u00e4rische Kooperation mit der Sowjetunion. Dadurch h\u00e4tten die Westm\u00e4chte Stalin nicht den Eindruck vermitteln k\u00f6nnen, dass sie zum Krieg bereit seien, sollte Deutschland angreifen. Trotz Warnungen, dass die Sowjets mit den Deutschen verhandelten, habe man angenommen, die Sowjetunion w\u00fcrde eher die Isolation w\u00e4hlen als ein B\u00fcndnis mit Deutschland. F\u00fcr Jonathan Haslam spiegelten sich die Politik Chamberlains und Stalins: Wenn Stalin glaubte, Chamberlain wolle die Deutschen nach Osten lenken, sei es f\u00fcr ihn gerechtfertigt gewesen, sie seinerseits nach Westen zu lenken. Stalin habe sich deshalb nicht nur passiv verhalten. Das belege aber noch nicht, dass er Krieg wollte, sondern m\u00f6glicherweise ein grunds\u00e4tzliches Misstrauen. Er habe alles der pers\u00f6nlichen Macht untergeordnet. Daf\u00fcr sei es aber essenziell, auch Widerspr\u00fcche hinzunehmen.", "paragraph_answer": "Deutsch-sowjetischer_Nichtangriffspakt === Bewertung der sowjetischen Au\u00dfenpolitik === Bei der Bewertung der Verhandlungen im Vorfeld des deutsch-sowjetischen Nichtangriffspakt sind Historiker geteilter Meinung. Wie ernsthaft verhandelte Stalin mit den Westm\u00e4chten? Haben die Briten ein B\u00fcndnis effektiv verhindert oder hielt Stalin eine \u00dcbereinkunft f\u00fcr unm\u00f6glich? Wollte Stalin von Anfang an eher ein B\u00fcndnis mit Deutschland? Die Beantwortung dieser Fragen st\u00f6\u00dft auf das Quellenproblem, dass Stalin sich so wenig wie m\u00f6glich \u00f6ffentlich zu au\u00dfenpolitischen Fragen \u00e4u\u00dferte. In der offiziellen sowjetischen Lesart habe sich allein die Sowjetunion mit ihrem Prinzip der kollektiven Sicherheit darum bem\u00fcht, Europa vor dem Faschismus zu sch\u00fctzen. Die westlichen Demokratien h\u00e4tten diese Politik aber schon durch das M\u00fcnchner Abkommen scheitern lassen. Zur Frage, warum und wann Stalin sich zu einem B\u00fcndnis mit Hitler entschloss, existieren seit den 1950er-Jahren im Wesentlichen zwei Meinungen. Auf der einen Seite wird die Verst\u00e4ndigung mit Deutschland als eigentliches Ziel der sowjetischen Au\u00dfenpolitik der 1930er-Jahre gesehen. Demnach h\u00e4tten beide Diktaturen \u00e4hnliche Ziele verfolgt, n\u00e4mlich maximalen territorialen Gewinn und Herrschaft \u00fcber ihre Nachbarn und die Welt. Fortdauernden au\u00dfenpolitischen Zielen und Aspekten wird in dieser Interpretation betr\u00e4chtliche Autonomie gegen\u00fcber innenpolitischen Erw\u00e4gungen zugewiesen. Unter totalitarismustheoretischen Pr\u00e4missen, die eine Wahlverwandtschaft beider Diktaturen konstatieren, wird die Verst\u00e4ndigung auf die Zeit um das Jahr 1933 datiert. Wird die Lehre der Weltrevolution als Antrieb der sowjetischen Au\u00dfenpolitik betont, erscheint die besondere Beziehung zwischen der Sowjetunion und dem nationalsozialistischen Deutschland als Erbe des internationalen Sozialismus. Die Kontakte zwischen beiden Diktaturen erreichten demnach im Nichtangriffspakt ihre eigentliche Bestimmung. Gerhard L. Weinberg argumentiert, dass Stalin stets eine Allianz mit Hitler bevorzugte. Hermann Graml glaubt, dass Stalin die zur\u00fcckhaltenden Deutschen aus der Reserve locken wollte und zugleich gegen\u00fcber den Westm\u00e4chten aus taktischen Gr\u00fcnden Forderungen erhob, von denen er wusste, dass sie diese nicht annehmen k\u00f6nnten. Stalin habe gehofft, einen Krieg zwischen Deutschland und den Westm\u00e4chten f\u00fcr imperialistische Vorst\u00f6\u00dfe auszunutzen. Die Verhandlungen mit den Westm\u00e4chten habe er gerade mit der Ernsthaftigkeit betrieben, die es brauchte, um Hitler anzulocken und dazu zu bringen, auf die sowjetischen Avancen einzugehen. Seit Mitte April h\u00e4tten die Gespr\u00e4che aber keine ernsthafte Bedeutung mehr gehabt. Auch Sergej Slutsch meint, dass Stalin ein B\u00fcndnis mit Hitler seit langem grunds\u00e4tzlich bevorzugte. F\u00fcr ihn stellt die Au\u00dfenpolitik der \u201ekollektiven Sicherheit\u201c nur \u201eeine bequeme Camouflage f\u00fcr die Generallinie der Stalinschen Strategie\u201c dar, im Sinne der marxistisch-leninistischen Lehre \u201edie Welt zu spalten und Staaten gegeneinander aufzuhetzen\u201c. Ein m\u00f6gliches Abkommen mit den Westm\u00e4chten habe Stalin als Druckmittel gegen Deutschland genutzt, ohne durch die Gespr\u00e4che mit den Westm\u00e4chten in einen Krieg \u201ehineinschlittern\u201c zu wollen. Er habe die Schw\u00e4che und Inkonsequenz der Westm\u00e4chte ausnutzen und vom ersten Tag an die Gespr\u00e4che der Milit\u00e4rmissionen in eine Sackgasse f\u00fchren wollen. Verfechter der Pr\u00e4ventivkriegsthese sehen in der Politik Stalins ein Vabanquespiel, um den Krieg auszul\u00f6sen. Viktor Suworow etwa meint, es sei Stalins Absicht gewesen, Hitler durch den Pakt in einen Krieg mit den Westm\u00e4chten zu treiben, um die ausgebluteten Staaten anschlie\u00dfend dem kommunistischen Machtbereich einzuverleiben. Solche Interpretationen werden dem Osteuropahistoriker Manfred Hildermeier zufolge von der Fachwissenschaft als nicht belegbar und spekulativ verworfen. In diese Richtung argumentieren beispielsweise Richard C. Raack und Robert C. Tucker. Ihrer Ansicht nach wollte Stalin einen Krieg so sehr wie Hitler, weil er einen Abnutzungskrieg zwischen den kapitalistischen Staaten erwartete, der zu Revolutionen f\u00fchren und das Eingreifen der Roten Armee erm\u00f6glichen w\u00fcrde. Auf der anderen Seite argumentieren Historiker, dass sich die sowjetische Au\u00dfenpolitik im Zuge des \u00dcbergangs zum \u201eAufbau des Sozialismus in einem Land\u201c neu orientierte. Die Absicherung der Sowjetunion durch bilaterale Nichtangriffsvereinbarungen habe zunehmend Priorit\u00e4t bekommen. Diese Interpretation geht von einem engen Zusammenhang zwischen innerer und \u00e4u\u00dferer Entwicklung aus und setzt betr\u00e4chtlichen sowjetischen Pragmatismus voraus. Statt die Tradition eines ideologisch begr\u00fcndeten Expansionismus fortzuf\u00fchren oder von einer Wesens\u00e4hnlichkeit der Systeme geleitet zu sein, sei Stalins Au\u00dfenpolitik rational und zweckorientiert gewesen, um die Unversehrtheit der Sowjetunion zu sichern. Nach der Br\u00fcskierung durch den deutsch-polnischen Nichtangriffspakt 1934 habe die Sowjetunion eine Politik der multilateralen Absicherung verfolgt und das Bem\u00fchen um eine Verst\u00e4ndigung mit den Westm\u00e4chten erst 1939 aufgegeben. Das B\u00fcndnis mit Deutschland sei zwar ein Offensivpakt gewesen, habe aber die M\u00f6glichkeit er\u00f6ffnet, sich aus dem Kampf zwischen den \u201ekapitalistischen M\u00e4chten\u201c so lange wie m\u00f6glich herauszuhalten. So habe Stalin Polen dem deutschen Angriff ausgeliefert und selbst freie Hand f\u00fcr die Unterwerfung der baltischen Staaten, Bessarabiens und Finnlands bekommen, also f\u00fcr die Wiederherstellung der Grenzen des zarischen Imperiums und im Falle der Nordbukowina dar\u00fcber hinaus. Dass er selbst bald die Unterst\u00fctzung starker Verb\u00fcndeter gegen die nationalsozialistische Aggression brauchen werde, habe Stalin ausgeschlossen. Dabei bleibt offen, ob dies als R\u00fcckwendung zur imperialen Gro\u00dfmachtpolitik des 19. Jahrhunderts zu verstehen ist oder als ungehemmter Ausfluss schon immer avisierter ideologischer Ziele. Pietrow-Ennker begreift stalinistische Au\u00dfenpolitik als klassische Gro\u00dfmachtpolitik und die deutsch-sowjetische Zusammenarbeit ab September 1939 als ergriffene Chance zur Verschiebung der Grenzen und zum Export des Sowjetsystems. F\u00fcr Gerhard Wettig hatte Stalin bis August 1939 keine andere M\u00f6glichkeit, als mit den Westm\u00e4chten zu verhandeln, hoffte aber, ein Angebot Hitlers herbeizuf\u00fchren, von dem er sich mehr Entgegenkommen bei seinen Expansionspl\u00e4nen versprach. Stefan Creuzberger sieht bei Stalin expansive macht- statt defensive sicherheitspolitische Motive am Werk. Die Verst\u00e4ndigungsbereitschaft mit den Westm\u00e4chten stehe in einem zweifelhaften Licht, weil Molotow parallel am 11. August die Gespr\u00e4che mit Deutschland billigte. Noch vor der entscheidenden Phase der Verhandlungen mit den Westm\u00e4chten habe man in Moskau entschieden, auf die deutsche Karte zu setzen. Interpreten beider Richtungen stimmen \u00fcberein, dass die Stalinsche Au\u00dfenpolitik von einer feindlichen Umzingelung der Sowjetunion durch kapitalistische Staaten ausging. Dementsprechend legte Stalin obersten Wert darauf, sich aus den vermeintlich unausweichlichen kriegerischen Auseinandersetzungen im kapitalistischen Lager herauszuhalten. Bis zum \u00dcberfall auf die Sowjetunion orientierte sich Stalin an seiner schon 1925 ge\u00e4u\u00dferten Maxime, als Letzter in den Ring treten zu wollen . Nach \u00fcberwiegender Forschungsmeinung wollte er bei allem \u00e4u\u00dferem Machthunger und Expansionsgel\u00fcsten keinesfalls einen Krieg beginnen. Auch wenn er durch die forcierte Industrialisierung versuchte, sein Land auf den f\u00fcr unvermeidlich gehaltenen Endkampf gegen den Kapitalismus vorzubereiten suchte, wollte er diesen Kampf so lange wie m\u00f6glich hinausschieben. Auch zwang der Hitler-Stalin-Pakt Japan, die Niederlage im japanisch-sowjetischen Grenzkonflikt einzugestehen und bannte damit aus sowjetischer Sicht die Gefahr eines Zweifrontenkrieges in Ostasien und Europa. Historiker, welche die sowjetische Au\u00dfenpolitik der \u201ekollektiven Sicherheit\u201c ernstnehmen, wie Teddy J. Uldricks, verweisen dazu auf den enorme Aufwand, den sowjetische Politiker w\u00e4hrend der 1930er-Jahre zu deren Umsetzung getrieben h\u00e4tten. Uldricks sieht nur eine au\u00dfenpolitische Linie der Sowjetunion, n\u00e4mlich das Streben nach Machtbalance. Die Annahme, dass alle imperialistischen M\u00e4chte der Sowjetunion feindlich gesinnt seien, habe das Streben nach einer Allianz mit den Westm\u00e4chten wie mit Hitler gleicherma\u00dfen motiviert. Geoffrey Roberts kritisiert, dass die sowjetische Au\u00dfenpolitik lange auf der Grundlage deutscher Quellen geschrieben worden sei. Aus sowjetischer Sicht habe Deutschland um die Sowjetunion geworben und die Sowjetunion erst ab Ende Juli 1939 darauf reagiert. Historisch begr\u00fcndetes Misstrauen der Sowjets gegen\u00fcber Westm\u00e4chten sei vor allem durch die britische Verhandlungsf\u00fchrung best\u00e4rkt worden. Man habe den Sowjets nicht die Sicherheitsgarantien gegeben, die diese nicht ohne Berechtigung forderten. Roberts wundert sich, dass die sowjetischen Verhandlungen mit den Westm\u00e4chten \u00fcberhaupt so weit gediehen. Auch f\u00fcr Michael Jabara Carley waren weder Franzosen noch Briten bereit, die notwendigen Zugest\u00e4ndnisse zu machen, d. h. ein klares, wasserdichtes milit\u00e4risches B\u00fcndnis mit der Sowjetunion zu schlie\u00dfen. Stalin sei ein Zyniker gewesen, der niemandem vertraut und sich Zeit habe erkaufen wollen, aber er sei kein Ideologe gewesen. Carley identifiziert dagegen als wichtigstes Element der anglo-franz\u00f6sischen Politik den Antibolschewismus, Man habe in London und Paris das Prestige gef\u00fcrchtet, das die Sowjetunion durch eine Dreierallianz gewonnen h\u00e4tte. F\u00fcr Ingeborg Fleischhauer hatten sich die au\u00dfenpolitischen Optionen der Sowjetunion auf ein Arrangement mit Deutschland verengt, nachdem Polen einen Beistandspakt abgelehnt hatte und die Westm\u00e4chte die Berechtigung des sowjetischen strategischen Konzepts nicht anerkannt hatten. Stalins au\u00dfenpolitische Entscheidungen seien vom \u201ek\u00fchlen und beherrschten, wenig wendigen Verstand sowie dem kaltbl\u00fctigen, defensiven Pragmatismus des Realpolitikers\u201c bestimmt gewesen. Sein staatsm\u00e4nnisches Interesse sei eine Beschwichtigungspolitik gewesen, um die Sowjetunion aus einem Krieg herauszuhalten. Gabriel Gorodetsky meint, Gro\u00dfbritannien habe die fundamentalen Sicherheitsbed\u00fcrfnisse der Sowjetunion nicht erf\u00fcllt. Der Realpolitiker Stalin sei deshalb gezwungen gewesen, den Ausgleich mit Hitler zu suchen, da er gewusst habe, wie sehr dieser zum Krieg entschlossen ist. Stalin habe die Gelegenheiten, die sich ihm boten, ausgenutzt, aber nicht prim\u00e4r Expansionsideen angehangen oder sich an leninistischer Ideologie orientiert. Zara Steiner sieht keine abschlie\u00dfenden Antworten auf die Frage, ob Stalin eine Allianz gegen Hitler oder mit Hitler bevorzugte. Jedenfalls habe er Gro\u00dfbritannien und Polen misstraut. 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Daf\u00fcr sei es aber essenziell, auch Widerspr\u00fcche hinzunehmen.", "sentence_answer": "Bis zum \u00dcberfall auf die Sowjetunion orientierte sich Stalin an seiner schon 1925 ge\u00e4u\u00dferten Maxime, als Letzter in den Ring treten zu wollen .", "paragraph_id": 41718} {"question": "Was war laut Teddy Uldricks Stalins au\u00dfenpolitisches Ziel vor dem 2. WK?", "paragraph": "Deutsch-sowjetischer_Nichtangriffspakt\n\n=== Bewertung der sowjetischen Au\u00dfenpolitik ===\nBei der Bewertung der Verhandlungen im Vorfeld des deutsch-sowjetischen Nichtangriffspakt sind Historiker geteilter Meinung. Wie ernsthaft verhandelte Stalin mit den Westm\u00e4chten? Haben die Briten ein B\u00fcndnis effektiv verhindert oder hielt Stalin eine \u00dcbereinkunft f\u00fcr unm\u00f6glich? Wollte Stalin von Anfang an eher ein B\u00fcndnis mit Deutschland? Die Beantwortung dieser Fragen st\u00f6\u00dft auf das Quellenproblem, dass Stalin sich so wenig wie m\u00f6glich \u00f6ffentlich zu au\u00dfenpolitischen Fragen \u00e4u\u00dferte. In der offiziellen sowjetischen Lesart habe sich allein die Sowjetunion mit ihrem Prinzip der kollektiven Sicherheit darum bem\u00fcht, Europa vor dem Faschismus zu sch\u00fctzen. Die westlichen Demokratien h\u00e4tten diese Politik aber schon durch das M\u00fcnchner Abkommen scheitern lassen.\nZur Frage, warum und wann Stalin sich zu einem B\u00fcndnis mit Hitler entschloss, existieren seit den 1950er-Jahren im Wesentlichen zwei Meinungen. Auf der einen Seite wird die Verst\u00e4ndigung mit Deutschland als eigentliches Ziel der sowjetischen Au\u00dfenpolitik der 1930er-Jahre gesehen. Demnach h\u00e4tten beide Diktaturen \u00e4hnliche Ziele verfolgt, n\u00e4mlich maximalen territorialen Gewinn und Herrschaft \u00fcber ihre Nachbarn und die Welt. Fortdauernden au\u00dfenpolitischen Zielen und Aspekten wird in dieser Interpretation betr\u00e4chtliche Autonomie gegen\u00fcber innenpolitischen Erw\u00e4gungen zugewiesen. Unter totalitarismustheoretischen Pr\u00e4missen, die eine Wahlverwandtschaft beider Diktaturen konstatieren, wird die Verst\u00e4ndigung auf die Zeit um das Jahr 1933 datiert. Wird die Lehre der Weltrevolution als Antrieb der sowjetischen Au\u00dfenpolitik betont, erscheint die besondere Beziehung zwischen der Sowjetunion und dem nationalsozialistischen Deutschland als Erbe des internationalen Sozialismus. Die Kontakte zwischen beiden Diktaturen erreichten demnach im Nichtangriffspakt ihre eigentliche Bestimmung.\nGerhard L. Weinberg argumentiert, dass Stalin stets eine Allianz mit Hitler bevorzugte. Hermann Graml glaubt, dass Stalin die zur\u00fcckhaltenden Deutschen aus der Reserve locken wollte und zugleich gegen\u00fcber den Westm\u00e4chten aus taktischen Gr\u00fcnden Forderungen erhob, von denen er wusste, dass sie diese nicht annehmen k\u00f6nnten. Stalin habe gehofft, einen Krieg zwischen Deutschland und den Westm\u00e4chten f\u00fcr imperialistische Vorst\u00f6\u00dfe auszunutzen. Die Verhandlungen mit den Westm\u00e4chten habe er gerade mit der Ernsthaftigkeit betrieben, die es brauchte, um Hitler anzulocken und dazu zu bringen, auf die sowjetischen Avancen einzugehen. Seit Mitte April h\u00e4tten die Gespr\u00e4che aber keine ernsthafte Bedeutung mehr gehabt.\nAuch Sergej Slutsch meint, dass Stalin ein B\u00fcndnis mit Hitler seit langem grunds\u00e4tzlich bevorzugte. F\u00fcr ihn stellt die Au\u00dfenpolitik der \u201ekollektiven Sicherheit\u201c nur \u201eeine bequeme Camouflage f\u00fcr die Generallinie der Stalinschen Strategie\u201c dar, im Sinne der marxistisch-leninistischen Lehre \u201edie Welt zu spalten und Staaten gegeneinander aufzuhetzen\u201c. Ein m\u00f6gliches Abkommen mit den Westm\u00e4chten habe Stalin als Druckmittel gegen Deutschland genutzt, ohne durch die Gespr\u00e4che mit den Westm\u00e4chten in einen Krieg \u201ehineinschlittern\u201c zu wollen. Er habe die Schw\u00e4che und Inkonsequenz der Westm\u00e4chte ausnutzen und vom ersten Tag an die Gespr\u00e4che der Milit\u00e4rmissionen in eine Sackgasse f\u00fchren wollen.\nVerfechter der Pr\u00e4ventivkriegsthese sehen in der Politik Stalins ein Vabanquespiel, um den Krieg auszul\u00f6sen. Viktor Suworow etwa meint, es sei Stalins Absicht gewesen, Hitler durch den Pakt in einen Krieg mit den Westm\u00e4chten zu treiben, um die ausgebluteten Staaten anschlie\u00dfend dem kommunistischen Machtbereich einzuverleiben. Solche Interpretationen werden dem Osteuropahistoriker Manfred Hildermeier zufolge von der Fachwissenschaft als nicht belegbar und spekulativ verworfen. In diese Richtung argumentieren beispielsweise Richard C. Raack und Robert C. Tucker. Ihrer Ansicht nach wollte Stalin einen Krieg so sehr wie Hitler, weil er einen Abnutzungskrieg zwischen den kapitalistischen Staaten erwartete, der zu Revolutionen f\u00fchren und das Eingreifen der Roten Armee erm\u00f6glichen w\u00fcrde.\nAuf der anderen Seite argumentieren Historiker, dass sich die sowjetische Au\u00dfenpolitik im Zuge des \u00dcbergangs zum \u201eAufbau des Sozialismus in einem Land\u201c neu orientierte. Die Absicherung der Sowjetunion durch bilaterale Nichtangriffsvereinbarungen habe zunehmend Priorit\u00e4t bekommen. Diese Interpretation geht von einem engen Zusammenhang zwischen innerer und \u00e4u\u00dferer Entwicklung aus und setzt betr\u00e4chtlichen sowjetischen Pragmatismus voraus. Statt die Tradition eines ideologisch begr\u00fcndeten Expansionismus fortzuf\u00fchren oder von einer Wesens\u00e4hnlichkeit der Systeme geleitet zu sein, sei Stalins Au\u00dfenpolitik rational und zweckorientiert gewesen, um die Unversehrtheit der Sowjetunion zu sichern. Nach der Br\u00fcskierung durch den deutsch-polnischen Nichtangriffspakt 1934 habe die Sowjetunion eine Politik der multilateralen Absicherung verfolgt und das Bem\u00fchen um eine Verst\u00e4ndigung mit den Westm\u00e4chten erst 1939 aufgegeben. Das B\u00fcndnis mit Deutschland sei zwar ein Offensivpakt gewesen, habe aber die M\u00f6glichkeit er\u00f6ffnet, sich aus dem Kampf zwischen den \u201ekapitalistischen M\u00e4chten\u201c so lange wie m\u00f6glich herauszuhalten. So habe Stalin Polen dem deutschen Angriff ausgeliefert und selbst freie Hand f\u00fcr die Unterwerfung der baltischen Staaten, Bessarabiens und Finnlands bekommen, also f\u00fcr die Wiederherstellung der Grenzen des zarischen Imperiums und im Falle der Nordbukowina dar\u00fcber hinaus. Dass er selbst bald die Unterst\u00fctzung starker Verb\u00fcndeter gegen die nationalsozialistische Aggression brauchen werde, habe Stalin ausgeschlossen. Dabei bleibt offen, ob dies als R\u00fcckwendung zur imperialen Gro\u00dfmachtpolitik des 19. Jahrhunderts zu verstehen ist oder als ungehemmter Ausfluss schon immer avisierter ideologischer Ziele.\nPietrow-Ennker begreift stalinistische Au\u00dfenpolitik als klassische Gro\u00dfmachtpolitik und die deutsch-sowjetische Zusammenarbeit ab September 1939 als ergriffene Chance zur Verschiebung der Grenzen und zum Export des Sowjetsystems. F\u00fcr Gerhard Wettig hatte Stalin bis August 1939 keine andere M\u00f6glichkeit, als mit den Westm\u00e4chten zu verhandeln, hoffte aber, ein Angebot Hitlers herbeizuf\u00fchren, von dem er sich mehr Entgegenkommen bei seinen Expansionspl\u00e4nen versprach. Stefan Creuzberger sieht bei Stalin expansive macht- statt defensive sicherheitspolitische Motive am Werk. Die Verst\u00e4ndigungsbereitschaft mit den Westm\u00e4chten stehe in einem zweifelhaften Licht, weil Molotow parallel am 11. August die Gespr\u00e4che mit Deutschland billigte. Noch vor der entscheidenden Phase der Verhandlungen mit den Westm\u00e4chten habe man in Moskau entschieden, auf die deutsche Karte zu setzen.\nInterpreten beider Richtungen stimmen \u00fcberein, dass die Stalinsche Au\u00dfenpolitik von einer feindlichen Umzingelung der Sowjetunion durch kapitalistische Staaten ausging. Dementsprechend legte Stalin obersten Wert darauf, sich aus den vermeintlich unausweichlichen kriegerischen Auseinandersetzungen im kapitalistischen Lager herauszuhalten. Bis zum \u00dcberfall auf die Sowjetunion orientierte sich Stalin an seiner schon 1925 ge\u00e4u\u00dferten Maxime, als Letzter in den Ring treten zu wollen. Nach \u00fcberwiegender Forschungsmeinung wollte er bei allem \u00e4u\u00dferem Machthunger und Expansionsgel\u00fcsten keinesfalls einen Krieg beginnen. Auch wenn er durch die forcierte Industrialisierung versuchte, sein Land auf den f\u00fcr unvermeidlich gehaltenen Endkampf gegen den Kapitalismus vorzubereiten suchte, wollte er diesen Kampf so lange wie m\u00f6glich hinausschieben. Auch zwang der Hitler-Stalin-Pakt Japan, die Niederlage im japanisch-sowjetischen Grenzkonflikt einzugestehen und bannte damit aus sowjetischer Sicht die Gefahr eines Zweifrontenkrieges in Ostasien und Europa.\nHistoriker, welche die sowjetische Au\u00dfenpolitik der \u201ekollektiven Sicherheit\u201c ernstnehmen, wie Teddy J. Uldricks, verweisen dazu auf den enorme Aufwand, den sowjetische Politiker w\u00e4hrend der 1930er-Jahre zu deren Umsetzung getrieben h\u00e4tten. Uldricks sieht nur eine au\u00dfenpolitische Linie der Sowjetunion, n\u00e4mlich das Streben nach Machtbalance. Die Annahme, dass alle imperialistischen M\u00e4chte der Sowjetunion feindlich gesinnt seien, habe das Streben nach einer Allianz mit den Westm\u00e4chten wie mit Hitler gleicherma\u00dfen motiviert. Geoffrey Roberts kritisiert, dass die sowjetische Au\u00dfenpolitik lange auf der Grundlage deutscher Quellen geschrieben worden sei. Aus sowjetischer Sicht habe Deutschland um die Sowjetunion geworben und die Sowjetunion erst ab Ende Juli 1939 darauf reagiert. Historisch begr\u00fcndetes Misstrauen der Sowjets gegen\u00fcber Westm\u00e4chten sei vor allem durch die britische Verhandlungsf\u00fchrung best\u00e4rkt worden. Man habe den Sowjets nicht die Sicherheitsgarantien gegeben, die diese nicht ohne Berechtigung forderten. Roberts wundert sich, dass die sowjetischen Verhandlungen mit den Westm\u00e4chten \u00fcberhaupt so weit gediehen. Auch f\u00fcr Michael Jabara Carley waren weder Franzosen noch Briten bereit, die notwendigen Zugest\u00e4ndnisse zu machen, d.\u00a0h. ein klares, wasserdichtes milit\u00e4risches B\u00fcndnis mit der Sowjetunion zu schlie\u00dfen. Stalin sei ein Zyniker gewesen, der niemandem vertraut und sich Zeit habe erkaufen wollen, aber er sei kein Ideologe gewesen. Carley identifiziert dagegen als wichtigstes Element der anglo-franz\u00f6sischen Politik den Antibolschewismus, Man habe in London und Paris das Prestige gef\u00fcrchtet, das die Sowjetunion durch eine Dreierallianz gewonnen h\u00e4tte.\nF\u00fcr Ingeborg Fleischhauer hatten sich die au\u00dfenpolitischen Optionen der Sowjetunion auf ein Arrangement mit Deutschland verengt, nachdem Polen einen Beistandspakt abgelehnt hatte und die Westm\u00e4chte die Berechtigung des sowjetischen strategischen Konzepts nicht anerkannt hatten. Stalins au\u00dfenpolitische Entscheidungen seien vom \u201ek\u00fchlen und beherrschten, wenig wendigen Verstand sowie dem kaltbl\u00fctigen, defensiven Pragmatismus des Realpolitikers\u201c bestimmt gewesen. Sein staatsm\u00e4nnisches Interesse sei eine Beschwichtigungspolitik gewesen, um die Sowjetunion aus einem Krieg herauszuhalten. Gabriel Gorodetsky meint, Gro\u00dfbritannien habe die fundamentalen Sicherheitsbed\u00fcrfnisse der Sowjetunion nicht erf\u00fcllt. Der Realpolitiker Stalin sei deshalb gezwungen gewesen, den Ausgleich mit Hitler zu suchen, da er gewusst habe, wie sehr dieser zum Krieg entschlossen ist. Stalin habe die Gelegenheiten, die sich ihm boten, ausgenutzt, aber nicht prim\u00e4r Expansionsideen angehangen oder sich an leninistischer Ideologie orientiert.\nZara Steiner sieht keine abschlie\u00dfenden Antworten auf die Frage, ob Stalin eine Allianz gegen Hitler oder mit Hitler bevorzugte. Jedenfalls habe er Gro\u00dfbritannien und Polen misstraut. Auf der britischen Seite sieht sie nur die Bereitschaft, \u00fcber die milit\u00e4rische Abschreckung Deutschlands zu reden, nicht aber \u00fcber milit\u00e4rische Kooperation mit der Sowjetunion. Dadurch h\u00e4tten die Westm\u00e4chte Stalin nicht den Eindruck vermitteln k\u00f6nnen, dass sie zum Krieg bereit seien, sollte Deutschland angreifen. Trotz Warnungen, dass die Sowjets mit den Deutschen verhandelten, habe man angenommen, die Sowjetunion w\u00fcrde eher die Isolation w\u00e4hlen als ein B\u00fcndnis mit Deutschland. F\u00fcr Jonathan Haslam spiegelten sich die Politik Chamberlains und Stalins: Wenn Stalin glaubte, Chamberlain wolle die Deutschen nach Osten lenken, sei es f\u00fcr ihn gerechtfertigt gewesen, sie seinerseits nach Westen zu lenken. Stalin habe sich deshalb nicht nur passiv verhalten. Das belege aber noch nicht, dass er Krieg wollte, sondern m\u00f6glicherweise ein grunds\u00e4tzliches Misstrauen. Er habe alles der pers\u00f6nlichen Macht untergeordnet. Daf\u00fcr sei es aber essenziell, auch Widerspr\u00fcche hinzunehmen.", "answer": "Streben nach Machtbalance", "sentence": "Uldricks sieht nur eine au\u00dfenpolitische Linie der Sowjetunion, n\u00e4mlich das Streben nach Machtbalance .", "paragraph_sentence": "Deutsch-sowjetischer_Nichtangriffspakt === Bewertung der sowjetischen Au\u00dfenpolitik = == Bei der Bewertung der Verhandlungen im Vorfeld des deutsch-sowjetischen Nichtangriffspakt sind Historiker geteilter Meinung. Wie ernsthaft verhandelte Stalin mit den Westm\u00e4chten? Haben die Briten ein B\u00fcndnis effektiv verhindert oder hielt Stalin eine \u00dcbereinkunft f\u00fcr unm\u00f6glich? Wollte Stalin von Anfang an eher ein B\u00fcndnis mit Deutschland? Die Beantwortung dieser Fragen st\u00f6\u00dft auf das Quellenproblem, dass Stalin sich so wenig wie m\u00f6glich \u00f6ffentlich zu au\u00dfenpolitischen Fragen \u00e4u\u00dferte. In der offiziellen sowjetischen Lesart habe sich allein die Sowjetunion mit ihrem Prinzip der kollektiven Sicherheit darum bem\u00fcht, Europa vor dem Faschismus zu sch\u00fctzen. Die westlichen Demokratien h\u00e4tten diese Politik aber schon durch das M\u00fcnchner Abkommen scheitern lassen. Zur Frage, warum und wann Stalin sich zu einem B\u00fcndnis mit Hitler entschloss, existieren seit den 1950er-Jahren im Wesentlichen zwei Meinungen. Auf der einen Seite wird die Verst\u00e4ndigung mit Deutschland als eigentliches Ziel der sowjetischen Au\u00dfenpolitik der 1930er-Jahre gesehen. Demnach h\u00e4tten beide Diktaturen \u00e4hnliche Ziele verfolgt, n\u00e4mlich maximalen territorialen Gewinn und Herrschaft \u00fcber ihre Nachbarn und die Welt. Fortdauernden au\u00dfenpolitischen Zielen und Aspekten wird in dieser Interpretation betr\u00e4chtliche Autonomie gegen\u00fcber innenpolitischen Erw\u00e4gungen zugewiesen. Unter totalitarismustheoretischen Pr\u00e4missen, die eine Wahlverwandtschaft beider Diktaturen konstatieren, wird die Verst\u00e4ndigung auf die Zeit um das Jahr 1933 datiert. Wird die Lehre der Weltrevolution als Antrieb der sowjetischen Au\u00dfenpolitik betont, erscheint die besondere Beziehung zwischen der Sowjetunion und dem nationalsozialistischen Deutschland als Erbe des internationalen Sozialismus. Die Kontakte zwischen beiden Diktaturen erreichten demnach im Nichtangriffspakt ihre eigentliche Bestimmung. Gerhard L. Weinberg argumentiert, dass Stalin stets eine Allianz mit Hitler bevorzugte. Hermann Graml glaubt, dass Stalin die zur\u00fcckhaltenden Deutschen aus der Reserve locken wollte und zugleich gegen\u00fcber den Westm\u00e4chten aus taktischen Gr\u00fcnden Forderungen erhob, von denen er wusste, dass sie diese nicht annehmen k\u00f6nnten. Stalin habe gehofft, einen Krieg zwischen Deutschland und den Westm\u00e4chten f\u00fcr imperialistische Vorst\u00f6\u00dfe auszunutzen. Die Verhandlungen mit den Westm\u00e4chten habe er gerade mit der Ernsthaftigkeit betrieben, die es brauchte, um Hitler anzulocken und dazu zu bringen, auf die sowjetischen Avancen einzugehen. Seit Mitte April h\u00e4tten die Gespr\u00e4che aber keine ernsthafte Bedeutung mehr gehabt. Auch Sergej Slutsch meint, dass Stalin ein B\u00fcndnis mit Hitler seit langem grunds\u00e4tzlich bevorzugte. F\u00fcr ihn stellt die Au\u00dfenpolitik der \u201ekollektiven Sicherheit\u201c nur \u201eeine bequeme Camouflage f\u00fcr die Generallinie der Stalinschen Strategie\u201c dar, im Sinne der marxistisch-leninistischen Lehre \u201edie Welt zu spalten und Staaten gegeneinander aufzuhetzen\u201c. Ein m\u00f6gliches Abkommen mit den Westm\u00e4chten habe Stalin als Druckmittel gegen Deutschland genutzt, ohne durch die Gespr\u00e4che mit den Westm\u00e4chten in einen Krieg \u201ehineinschlittern\u201c zu wollen. Er habe die Schw\u00e4che und Inkonsequenz der Westm\u00e4chte ausnutzen und vom ersten Tag an die Gespr\u00e4che der Milit\u00e4rmissionen in eine Sackgasse f\u00fchren wollen. Verfechter der Pr\u00e4ventivkriegsthese sehen in der Politik Stalins ein Vabanquespiel, um den Krieg auszul\u00f6sen. Viktor Suworow etwa meint, es sei Stalins Absicht gewesen, Hitler durch den Pakt in einen Krieg mit den Westm\u00e4chten zu treiben, um die ausgebluteten Staaten anschlie\u00dfend dem kommunistischen Machtbereich einzuverleiben. Solche Interpretationen werden dem Osteuropahistoriker Manfred Hildermeier zufolge von der Fachwissenschaft als nicht belegbar und spekulativ verworfen. In diese Richtung argumentieren beispielsweise Richard C. Raack und Robert C. Tucker. Ihrer Ansicht nach wollte Stalin einen Krieg so sehr wie Hitler, weil er einen Abnutzungskrieg zwischen den kapitalistischen Staaten erwartete, der zu Revolutionen f\u00fchren und das Eingreifen der Roten Armee erm\u00f6glichen w\u00fcrde. Auf der anderen Seite argumentieren Historiker, dass sich die sowjetische Au\u00dfenpolitik im Zuge des \u00dcbergangs zum \u201eAufbau des Sozialismus in einem Land\u201c neu orientierte. Die Absicherung der Sowjetunion durch bilaterale Nichtangriffsvereinbarungen habe zunehmend Priorit\u00e4t bekommen. Diese Interpretation geht von einem engen Zusammenhang zwischen innerer und \u00e4u\u00dferer Entwicklung aus und setzt betr\u00e4chtlichen sowjetischen Pragmatismus voraus. Statt die Tradition eines ideologisch begr\u00fcndeten Expansionismus fortzuf\u00fchren oder von einer Wesens\u00e4hnlichkeit der Systeme geleitet zu sein, sei Stalins Au\u00dfenpolitik rational und zweckorientiert gewesen, um die Unversehrtheit der Sowjetunion zu sichern. Nach der Br\u00fcskierung durch den deutsch-polnischen Nichtangriffspakt 1934 habe die Sowjetunion eine Politik der multilateralen Absicherung verfolgt und das Bem\u00fchen um eine Verst\u00e4ndigung mit den Westm\u00e4chten erst 1939 aufgegeben. Das B\u00fcndnis mit Deutschland sei zwar ein Offensivpakt gewesen, habe aber die M\u00f6glichkeit er\u00f6ffnet, sich aus dem Kampf zwischen den \u201ekapitalistischen M\u00e4chten\u201c so lange wie m\u00f6glich herauszuhalten. So habe Stalin Polen dem deutschen Angriff ausgeliefert und selbst freie Hand f\u00fcr die Unterwerfung der baltischen Staaten, Bessarabiens und Finnlands bekommen, also f\u00fcr die Wiederherstellung der Grenzen des zarischen Imperiums und im Falle der Nordbukowina dar\u00fcber hinaus. Dass er selbst bald die Unterst\u00fctzung starker Verb\u00fcndeter gegen die nationalsozialistische Aggression brauchen werde, habe Stalin ausgeschlossen. Dabei bleibt offen, ob dies als R\u00fcckwendung zur imperialen Gro\u00dfmachtpolitik des 19. Jahrhunderts zu verstehen ist oder als ungehemmter Ausfluss schon immer avisierter ideologischer Ziele. Pietrow-Ennker begreift stalinistische Au\u00dfenpolitik als klassische Gro\u00dfmachtpolitik und die deutsch-sowjetische Zusammenarbeit ab September 1939 als ergriffene Chance zur Verschiebung der Grenzen und zum Export des Sowjetsystems. F\u00fcr Gerhard Wettig hatte Stalin bis August 1939 keine andere M\u00f6glichkeit, als mit den Westm\u00e4chten zu verhandeln, hoffte aber, ein Angebot Hitlers herbeizuf\u00fchren, von dem er sich mehr Entgegenkommen bei seinen Expansionspl\u00e4nen versprach. Stefan Creuzberger sieht bei Stalin expansive macht- statt defensive sicherheitspolitische Motive am Werk. Die Verst\u00e4ndigungsbereitschaft mit den Westm\u00e4chten stehe in einem zweifelhaften Licht, weil Molotow parallel am 11. August die Gespr\u00e4che mit Deutschland billigte. Noch vor der entscheidenden Phase der Verhandlungen mit den Westm\u00e4chten habe man in Moskau entschieden, auf die deutsche Karte zu setzen. Interpreten beider Richtungen stimmen \u00fcberein, dass die Stalinsche Au\u00dfenpolitik von einer feindlichen Umzingelung der Sowjetunion durch kapitalistische Staaten ausging. Dementsprechend legte Stalin obersten Wert darauf, sich aus den vermeintlich unausweichlichen kriegerischen Auseinandersetzungen im kapitalistischen Lager herauszuhalten. Bis zum \u00dcberfall auf die Sowjetunion orientierte sich Stalin an seiner schon 1925 ge\u00e4u\u00dferten Maxime, als Letzter in den Ring treten zu wollen. Nach \u00fcberwiegender Forschungsmeinung wollte er bei allem \u00e4u\u00dferem Machthunger und Expansionsgel\u00fcsten keinesfalls einen Krieg beginnen. Auch wenn er durch die forcierte Industrialisierung versuchte, sein Land auf den f\u00fcr unvermeidlich gehaltenen Endkampf gegen den Kapitalismus vorzubereiten suchte, wollte er diesen Kampf so lange wie m\u00f6glich hinausschieben. Auch zwang der Hitler-Stalin-Pakt Japan, die Niederlage im japanisch-sowjetischen Grenzkonflikt einzugestehen und bannte damit aus sowjetischer Sicht die Gefahr eines Zweifrontenkrieges in Ostasien und Europa. Historiker, welche die sowjetische Au\u00dfenpolitik der \u201ekollektiven Sicherheit\u201c ernstnehmen, wie Teddy J. Uldricks, verweisen dazu auf den enorme Aufwand, den sowjetische Politiker w\u00e4hrend der 1930er-Jahre zu deren Umsetzung getrieben h\u00e4tten. Uldricks sieht nur eine au\u00dfenpolitische Linie der Sowjetunion, n\u00e4mlich das Streben nach Machtbalance . Die Annahme, dass alle imperialistischen M\u00e4chte der Sowjetunion feindlich gesinnt seien, habe das Streben nach einer Allianz mit den Westm\u00e4chten wie mit Hitler gleicherma\u00dfen motiviert. Geoffrey Roberts kritisiert, dass die sowjetische Au\u00dfenpolitik lange auf der Grundlage deutscher Quellen geschrieben worden sei. Aus sowjetischer Sicht habe Deutschland um die Sowjetunion geworben und die Sowjetunion erst ab Ende Juli 1939 darauf reagiert. Historisch begr\u00fcndetes Misstrauen der Sowjets gegen\u00fcber Westm\u00e4chten sei vor allem durch die britische Verhandlungsf\u00fchrung best\u00e4rkt worden. Man habe den Sowjets nicht die Sicherheitsgarantien gegeben, die diese nicht ohne Berechtigung forderten. Roberts wundert sich, dass die sowjetischen Verhandlungen mit den Westm\u00e4chten \u00fcberhaupt so weit gediehen. 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Stalins au\u00dfenpolitische Entscheidungen seien vom \u201ek\u00fchlen und beherrschten, wenig wendigen Verstand sowie dem kaltbl\u00fctigen, defensiven Pragmatismus des Realpolitikers\u201c bestimmt gewesen. Sein staatsm\u00e4nnisches Interesse sei eine Beschwichtigungspolitik gewesen, um die Sowjetunion aus einem Krieg herauszuhalten. Gabriel Gorodetsky meint, Gro\u00dfbritannien habe die fundamentalen Sicherheitsbed\u00fcrfnisse der Sowjetunion nicht erf\u00fcllt. Der Realpolitiker Stalin sei deshalb gezwungen gewesen, den Ausgleich mit Hitler zu suchen, da er gewusst habe, wie sehr dieser zum Krieg entschlossen ist. Stalin habe die Gelegenheiten, die sich ihm boten, ausgenutzt, aber nicht prim\u00e4r Expansionsideen angehangen oder sich an leninistischer Ideologie orientiert. Zara Steiner sieht keine abschlie\u00dfenden Antworten auf die Frage, ob Stalin eine Allianz gegen Hitler oder mit Hitler bevorzugte. Jedenfalls habe er Gro\u00dfbritannien und Polen misstraut. Auf der britischen Seite sieht sie nur die Bereitschaft, \u00fcber die milit\u00e4rische Abschreckung Deutschlands zu reden, nicht aber \u00fcber milit\u00e4rische Kooperation mit der Sowjetunion. Dadurch h\u00e4tten die Westm\u00e4chte Stalin nicht den Eindruck vermitteln k\u00f6nnen, dass sie zum Krieg bereit seien, sollte Deutschland angreifen. Trotz Warnungen, dass die Sowjets mit den Deutschen verhandelten, habe man angenommen, die Sowjetunion w\u00fcrde eher die Isolation w\u00e4hlen als ein B\u00fcndnis mit Deutschland. F\u00fcr Jonathan Haslam spiegelten sich die Politik Chamberlains und Stalins: Wenn Stalin glaubte, Chamberlain wolle die Deutschen nach Osten lenken, sei es f\u00fcr ihn gerechtfertigt gewesen, sie seinerseits nach Westen zu lenken. Stalin habe sich deshalb nicht nur passiv verhalten. Das belege aber noch nicht, dass er Krieg wollte, sondern m\u00f6glicherweise ein grunds\u00e4tzliches Misstrauen. Er habe alles der pers\u00f6nlichen Macht untergeordnet. Daf\u00fcr sei es aber essenziell, auch Widerspr\u00fcche hinzunehmen.", "paragraph_answer": "Deutsch-sowjetischer_Nichtangriffspakt === Bewertung der sowjetischen Au\u00dfenpolitik === Bei der Bewertung der Verhandlungen im Vorfeld des deutsch-sowjetischen Nichtangriffspakt sind Historiker geteilter Meinung. Wie ernsthaft verhandelte Stalin mit den Westm\u00e4chten? Haben die Briten ein B\u00fcndnis effektiv verhindert oder hielt Stalin eine \u00dcbereinkunft f\u00fcr unm\u00f6glich? Wollte Stalin von Anfang an eher ein B\u00fcndnis mit Deutschland? Die Beantwortung dieser Fragen st\u00f6\u00dft auf das Quellenproblem, dass Stalin sich so wenig wie m\u00f6glich \u00f6ffentlich zu au\u00dfenpolitischen Fragen \u00e4u\u00dferte. In der offiziellen sowjetischen Lesart habe sich allein die Sowjetunion mit ihrem Prinzip der kollektiven Sicherheit darum bem\u00fcht, Europa vor dem Faschismus zu sch\u00fctzen. Die westlichen Demokratien h\u00e4tten diese Politik aber schon durch das M\u00fcnchner Abkommen scheitern lassen. Zur Frage, warum und wann Stalin sich zu einem B\u00fcndnis mit Hitler entschloss, existieren seit den 1950er-Jahren im Wesentlichen zwei Meinungen. Auf der einen Seite wird die Verst\u00e4ndigung mit Deutschland als eigentliches Ziel der sowjetischen Au\u00dfenpolitik der 1930er-Jahre gesehen. Demnach h\u00e4tten beide Diktaturen \u00e4hnliche Ziele verfolgt, n\u00e4mlich maximalen territorialen Gewinn und Herrschaft \u00fcber ihre Nachbarn und die Welt. Fortdauernden au\u00dfenpolitischen Zielen und Aspekten wird in dieser Interpretation betr\u00e4chtliche Autonomie gegen\u00fcber innenpolitischen Erw\u00e4gungen zugewiesen. Unter totalitarismustheoretischen Pr\u00e4missen, die eine Wahlverwandtschaft beider Diktaturen konstatieren, wird die Verst\u00e4ndigung auf die Zeit um das Jahr 1933 datiert. Wird die Lehre der Weltrevolution als Antrieb der sowjetischen Au\u00dfenpolitik betont, erscheint die besondere Beziehung zwischen der Sowjetunion und dem nationalsozialistischen Deutschland als Erbe des internationalen Sozialismus. Die Kontakte zwischen beiden Diktaturen erreichten demnach im Nichtangriffspakt ihre eigentliche Bestimmung. Gerhard L. Weinberg argumentiert, dass Stalin stets eine Allianz mit Hitler bevorzugte. Hermann Graml glaubt, dass Stalin die zur\u00fcckhaltenden Deutschen aus der Reserve locken wollte und zugleich gegen\u00fcber den Westm\u00e4chten aus taktischen Gr\u00fcnden Forderungen erhob, von denen er wusste, dass sie diese nicht annehmen k\u00f6nnten. Stalin habe gehofft, einen Krieg zwischen Deutschland und den Westm\u00e4chten f\u00fcr imperialistische Vorst\u00f6\u00dfe auszunutzen. Die Verhandlungen mit den Westm\u00e4chten habe er gerade mit der Ernsthaftigkeit betrieben, die es brauchte, um Hitler anzulocken und dazu zu bringen, auf die sowjetischen Avancen einzugehen. Seit Mitte April h\u00e4tten die Gespr\u00e4che aber keine ernsthafte Bedeutung mehr gehabt. Auch Sergej Slutsch meint, dass Stalin ein B\u00fcndnis mit Hitler seit langem grunds\u00e4tzlich bevorzugte. F\u00fcr ihn stellt die Au\u00dfenpolitik der \u201ekollektiven Sicherheit\u201c nur \u201eeine bequeme Camouflage f\u00fcr die Generallinie der Stalinschen Strategie\u201c dar, im Sinne der marxistisch-leninistischen Lehre \u201edie Welt zu spalten und Staaten gegeneinander aufzuhetzen\u201c. Ein m\u00f6gliches Abkommen mit den Westm\u00e4chten habe Stalin als Druckmittel gegen Deutschland genutzt, ohne durch die Gespr\u00e4che mit den Westm\u00e4chten in einen Krieg \u201ehineinschlittern\u201c zu wollen. Er habe die Schw\u00e4che und Inkonsequenz der Westm\u00e4chte ausnutzen und vom ersten Tag an die Gespr\u00e4che der Milit\u00e4rmissionen in eine Sackgasse f\u00fchren wollen. Verfechter der Pr\u00e4ventivkriegsthese sehen in der Politik Stalins ein Vabanquespiel, um den Krieg auszul\u00f6sen. Viktor Suworow etwa meint, es sei Stalins Absicht gewesen, Hitler durch den Pakt in einen Krieg mit den Westm\u00e4chten zu treiben, um die ausgebluteten Staaten anschlie\u00dfend dem kommunistischen Machtbereich einzuverleiben. Solche Interpretationen werden dem Osteuropahistoriker Manfred Hildermeier zufolge von der Fachwissenschaft als nicht belegbar und spekulativ verworfen. In diese Richtung argumentieren beispielsweise Richard C. Raack und Robert C. Tucker. Ihrer Ansicht nach wollte Stalin einen Krieg so sehr wie Hitler, weil er einen Abnutzungskrieg zwischen den kapitalistischen Staaten erwartete, der zu Revolutionen f\u00fchren und das Eingreifen der Roten Armee erm\u00f6glichen w\u00fcrde. Auf der anderen Seite argumentieren Historiker, dass sich die sowjetische Au\u00dfenpolitik im Zuge des \u00dcbergangs zum \u201eAufbau des Sozialismus in einem Land\u201c neu orientierte. Die Absicherung der Sowjetunion durch bilaterale Nichtangriffsvereinbarungen habe zunehmend Priorit\u00e4t bekommen. Diese Interpretation geht von einem engen Zusammenhang zwischen innerer und \u00e4u\u00dferer Entwicklung aus und setzt betr\u00e4chtlichen sowjetischen Pragmatismus voraus. Statt die Tradition eines ideologisch begr\u00fcndeten Expansionismus fortzuf\u00fchren oder von einer Wesens\u00e4hnlichkeit der Systeme geleitet zu sein, sei Stalins Au\u00dfenpolitik rational und zweckorientiert gewesen, um die Unversehrtheit der Sowjetunion zu sichern. 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Dabei bleibt offen, ob dies als R\u00fcckwendung zur imperialen Gro\u00dfmachtpolitik des 19. Jahrhunderts zu verstehen ist oder als ungehemmter Ausfluss schon immer avisierter ideologischer Ziele. Pietrow-Ennker begreift stalinistische Au\u00dfenpolitik als klassische Gro\u00dfmachtpolitik und die deutsch-sowjetische Zusammenarbeit ab September 1939 als ergriffene Chance zur Verschiebung der Grenzen und zum Export des Sowjetsystems. F\u00fcr Gerhard Wettig hatte Stalin bis August 1939 keine andere M\u00f6glichkeit, als mit den Westm\u00e4chten zu verhandeln, hoffte aber, ein Angebot Hitlers herbeizuf\u00fchren, von dem er sich mehr Entgegenkommen bei seinen Expansionspl\u00e4nen versprach. Stefan Creuzberger sieht bei Stalin expansive macht- statt defensive sicherheitspolitische Motive am Werk. Die Verst\u00e4ndigungsbereitschaft mit den Westm\u00e4chten stehe in einem zweifelhaften Licht, weil Molotow parallel am 11. August die Gespr\u00e4che mit Deutschland billigte. 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Auch wenn er durch die forcierte Industrialisierung versuchte, sein Land auf den f\u00fcr unvermeidlich gehaltenen Endkampf gegen den Kapitalismus vorzubereiten suchte, wollte er diesen Kampf so lange wie m\u00f6glich hinausschieben. Auch zwang der Hitler-Stalin-Pakt Japan, die Niederlage im japanisch-sowjetischen Grenzkonflikt einzugestehen und bannte damit aus sowjetischer Sicht die Gefahr eines Zweifrontenkrieges in Ostasien und Europa. Historiker, welche die sowjetische Au\u00dfenpolitik der \u201ekollektiven Sicherheit\u201c ernstnehmen, wie Teddy J. Uldricks, verweisen dazu auf den enorme Aufwand, den sowjetische Politiker w\u00e4hrend der 1930er-Jahre zu deren Umsetzung getrieben h\u00e4tten. Uldricks sieht nur eine au\u00dfenpolitische Linie der Sowjetunion, n\u00e4mlich das Streben nach Machtbalance . Die Annahme, dass alle imperialistischen M\u00e4chte der Sowjetunion feindlich gesinnt seien, habe das Streben nach einer Allianz mit den Westm\u00e4chten wie mit Hitler gleicherma\u00dfen motiviert. Geoffrey Roberts kritisiert, dass die sowjetische Au\u00dfenpolitik lange auf der Grundlage deutscher Quellen geschrieben worden sei. Aus sowjetischer Sicht habe Deutschland um die Sowjetunion geworben und die Sowjetunion erst ab Ende Juli 1939 darauf reagiert. Historisch begr\u00fcndetes Misstrauen der Sowjets gegen\u00fcber Westm\u00e4chten sei vor allem durch die britische Verhandlungsf\u00fchrung best\u00e4rkt worden. Man habe den Sowjets nicht die Sicherheitsgarantien gegeben, die diese nicht ohne Berechtigung forderten. Roberts wundert sich, dass die sowjetischen Verhandlungen mit den Westm\u00e4chten \u00fcberhaupt so weit gediehen. Auch f\u00fcr Michael Jabara Carley waren weder Franzosen noch Briten bereit, die notwendigen Zugest\u00e4ndnisse zu machen, d. h. ein klares, wasserdichtes milit\u00e4risches B\u00fcndnis mit der Sowjetunion zu schlie\u00dfen. Stalin sei ein Zyniker gewesen, der niemandem vertraut und sich Zeit habe erkaufen wollen, aber er sei kein Ideologe gewesen. Carley identifiziert dagegen als wichtigstes Element der anglo-franz\u00f6sischen Politik den Antibolschewismus, Man habe in London und Paris das Prestige gef\u00fcrchtet, das die Sowjetunion durch eine Dreierallianz gewonnen h\u00e4tte. F\u00fcr Ingeborg Fleischhauer hatten sich die au\u00dfenpolitischen Optionen der Sowjetunion auf ein Arrangement mit Deutschland verengt, nachdem Polen einen Beistandspakt abgelehnt hatte und die Westm\u00e4chte die Berechtigung des sowjetischen strategischen Konzepts nicht anerkannt hatten. Stalins au\u00dfenpolitische Entscheidungen seien vom \u201ek\u00fchlen und beherrschten, wenig wendigen Verstand sowie dem kaltbl\u00fctigen, defensiven Pragmatismus des Realpolitikers\u201c bestimmt gewesen. Sein staatsm\u00e4nnisches Interesse sei eine Beschwichtigungspolitik gewesen, um die Sowjetunion aus einem Krieg herauszuhalten. Gabriel Gorodetsky meint, Gro\u00dfbritannien habe die fundamentalen Sicherheitsbed\u00fcrfnisse der Sowjetunion nicht erf\u00fcllt. Der Realpolitiker Stalin sei deshalb gezwungen gewesen, den Ausgleich mit Hitler zu suchen, da er gewusst habe, wie sehr dieser zum Krieg entschlossen ist. Stalin habe die Gelegenheiten, die sich ihm boten, ausgenutzt, aber nicht prim\u00e4r Expansionsideen angehangen oder sich an leninistischer Ideologie orientiert. Zara Steiner sieht keine abschlie\u00dfenden Antworten auf die Frage, ob Stalin eine Allianz gegen Hitler oder mit Hitler bevorzugte. Jedenfalls habe er Gro\u00dfbritannien und Polen misstraut. Auf der britischen Seite sieht sie nur die Bereitschaft, \u00fcber die milit\u00e4rische Abschreckung Deutschlands zu reden, nicht aber \u00fcber milit\u00e4rische Kooperation mit der Sowjetunion. Dadurch h\u00e4tten die Westm\u00e4chte Stalin nicht den Eindruck vermitteln k\u00f6nnen, dass sie zum Krieg bereit seien, sollte Deutschland angreifen. Trotz Warnungen, dass die Sowjets mit den Deutschen verhandelten, habe man angenommen, die Sowjetunion w\u00fcrde eher die Isolation w\u00e4hlen als ein B\u00fcndnis mit Deutschland. F\u00fcr Jonathan Haslam spiegelten sich die Politik Chamberlains und Stalins: Wenn Stalin glaubte, Chamberlain wolle die Deutschen nach Osten lenken, sei es f\u00fcr ihn gerechtfertigt gewesen, sie seinerseits nach Westen zu lenken. Stalin habe sich deshalb nicht nur passiv verhalten. Das belege aber noch nicht, dass er Krieg wollte, sondern m\u00f6glicherweise ein grunds\u00e4tzliches Misstrauen. Er habe alles der pers\u00f6nlichen Macht untergeordnet. Daf\u00fcr sei es aber essenziell, auch Widerspr\u00fcche hinzunehmen.", "sentence_answer": "Uldricks sieht nur eine au\u00dfenpolitische Linie der Sowjetunion, n\u00e4mlich das Streben nach Machtbalance .", "paragraph_id": 41719} {"question": "Was war laut MIcheal Carley der ideologische Antrieb der Politik von England und Frankreich vor dem 2. Weltkrieg?", "paragraph": "Deutsch-sowjetischer_Nichtangriffspakt\n\n=== Bewertung der sowjetischen Au\u00dfenpolitik ===\nBei der Bewertung der Verhandlungen im Vorfeld des deutsch-sowjetischen Nichtangriffspakt sind Historiker geteilter Meinung. Wie ernsthaft verhandelte Stalin mit den Westm\u00e4chten? Haben die Briten ein B\u00fcndnis effektiv verhindert oder hielt Stalin eine \u00dcbereinkunft f\u00fcr unm\u00f6glich? Wollte Stalin von Anfang an eher ein B\u00fcndnis mit Deutschland? Die Beantwortung dieser Fragen st\u00f6\u00dft auf das Quellenproblem, dass Stalin sich so wenig wie m\u00f6glich \u00f6ffentlich zu au\u00dfenpolitischen Fragen \u00e4u\u00dferte. In der offiziellen sowjetischen Lesart habe sich allein die Sowjetunion mit ihrem Prinzip der kollektiven Sicherheit darum bem\u00fcht, Europa vor dem Faschismus zu sch\u00fctzen. Die westlichen Demokratien h\u00e4tten diese Politik aber schon durch das M\u00fcnchner Abkommen scheitern lassen.\nZur Frage, warum und wann Stalin sich zu einem B\u00fcndnis mit Hitler entschloss, existieren seit den 1950er-Jahren im Wesentlichen zwei Meinungen. Auf der einen Seite wird die Verst\u00e4ndigung mit Deutschland als eigentliches Ziel der sowjetischen Au\u00dfenpolitik der 1930er-Jahre gesehen. Demnach h\u00e4tten beide Diktaturen \u00e4hnliche Ziele verfolgt, n\u00e4mlich maximalen territorialen Gewinn und Herrschaft \u00fcber ihre Nachbarn und die Welt. Fortdauernden au\u00dfenpolitischen Zielen und Aspekten wird in dieser Interpretation betr\u00e4chtliche Autonomie gegen\u00fcber innenpolitischen Erw\u00e4gungen zugewiesen. Unter totalitarismustheoretischen Pr\u00e4missen, die eine Wahlverwandtschaft beider Diktaturen konstatieren, wird die Verst\u00e4ndigung auf die Zeit um das Jahr 1933 datiert. Wird die Lehre der Weltrevolution als Antrieb der sowjetischen Au\u00dfenpolitik betont, erscheint die besondere Beziehung zwischen der Sowjetunion und dem nationalsozialistischen Deutschland als Erbe des internationalen Sozialismus. Die Kontakte zwischen beiden Diktaturen erreichten demnach im Nichtangriffspakt ihre eigentliche Bestimmung.\nGerhard L. Weinberg argumentiert, dass Stalin stets eine Allianz mit Hitler bevorzugte. Hermann Graml glaubt, dass Stalin die zur\u00fcckhaltenden Deutschen aus der Reserve locken wollte und zugleich gegen\u00fcber den Westm\u00e4chten aus taktischen Gr\u00fcnden Forderungen erhob, von denen er wusste, dass sie diese nicht annehmen k\u00f6nnten. Stalin habe gehofft, einen Krieg zwischen Deutschland und den Westm\u00e4chten f\u00fcr imperialistische Vorst\u00f6\u00dfe auszunutzen. Die Verhandlungen mit den Westm\u00e4chten habe er gerade mit der Ernsthaftigkeit betrieben, die es brauchte, um Hitler anzulocken und dazu zu bringen, auf die sowjetischen Avancen einzugehen. Seit Mitte April h\u00e4tten die Gespr\u00e4che aber keine ernsthafte Bedeutung mehr gehabt.\nAuch Sergej Slutsch meint, dass Stalin ein B\u00fcndnis mit Hitler seit langem grunds\u00e4tzlich bevorzugte. F\u00fcr ihn stellt die Au\u00dfenpolitik der \u201ekollektiven Sicherheit\u201c nur \u201eeine bequeme Camouflage f\u00fcr die Generallinie der Stalinschen Strategie\u201c dar, im Sinne der marxistisch-leninistischen Lehre \u201edie Welt zu spalten und Staaten gegeneinander aufzuhetzen\u201c. Ein m\u00f6gliches Abkommen mit den Westm\u00e4chten habe Stalin als Druckmittel gegen Deutschland genutzt, ohne durch die Gespr\u00e4che mit den Westm\u00e4chten in einen Krieg \u201ehineinschlittern\u201c zu wollen. Er habe die Schw\u00e4che und Inkonsequenz der Westm\u00e4chte ausnutzen und vom ersten Tag an die Gespr\u00e4che der Milit\u00e4rmissionen in eine Sackgasse f\u00fchren wollen.\nVerfechter der Pr\u00e4ventivkriegsthese sehen in der Politik Stalins ein Vabanquespiel, um den Krieg auszul\u00f6sen. Viktor Suworow etwa meint, es sei Stalins Absicht gewesen, Hitler durch den Pakt in einen Krieg mit den Westm\u00e4chten zu treiben, um die ausgebluteten Staaten anschlie\u00dfend dem kommunistischen Machtbereich einzuverleiben. Solche Interpretationen werden dem Osteuropahistoriker Manfred Hildermeier zufolge von der Fachwissenschaft als nicht belegbar und spekulativ verworfen. In diese Richtung argumentieren beispielsweise Richard C. Raack und Robert C. Tucker. Ihrer Ansicht nach wollte Stalin einen Krieg so sehr wie Hitler, weil er einen Abnutzungskrieg zwischen den kapitalistischen Staaten erwartete, der zu Revolutionen f\u00fchren und das Eingreifen der Roten Armee erm\u00f6glichen w\u00fcrde.\nAuf der anderen Seite argumentieren Historiker, dass sich die sowjetische Au\u00dfenpolitik im Zuge des \u00dcbergangs zum \u201eAufbau des Sozialismus in einem Land\u201c neu orientierte. 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Das B\u00fcndnis mit Deutschland sei zwar ein Offensivpakt gewesen, habe aber die M\u00f6glichkeit er\u00f6ffnet, sich aus dem Kampf zwischen den \u201ekapitalistischen M\u00e4chten\u201c so lange wie m\u00f6glich herauszuhalten. So habe Stalin Polen dem deutschen Angriff ausgeliefert und selbst freie Hand f\u00fcr die Unterwerfung der baltischen Staaten, Bessarabiens und Finnlands bekommen, also f\u00fcr die Wiederherstellung der Grenzen des zarischen Imperiums und im Falle der Nordbukowina dar\u00fcber hinaus. Dass er selbst bald die Unterst\u00fctzung starker Verb\u00fcndeter gegen die nationalsozialistische Aggression brauchen werde, habe Stalin ausgeschlossen. Dabei bleibt offen, ob dies als R\u00fcckwendung zur imperialen Gro\u00dfmachtpolitik des 19. Jahrhunderts zu verstehen ist oder als ungehemmter Ausfluss schon immer avisierter ideologischer Ziele.\nPietrow-Ennker begreift stalinistische Au\u00dfenpolitik als klassische Gro\u00dfmachtpolitik und die deutsch-sowjetische Zusammenarbeit ab September 1939 als ergriffene Chance zur Verschiebung der Grenzen und zum Export des Sowjetsystems. F\u00fcr Gerhard Wettig hatte Stalin bis August 1939 keine andere M\u00f6glichkeit, als mit den Westm\u00e4chten zu verhandeln, hoffte aber, ein Angebot Hitlers herbeizuf\u00fchren, von dem er sich mehr Entgegenkommen bei seinen Expansionspl\u00e4nen versprach. Stefan Creuzberger sieht bei Stalin expansive macht- statt defensive sicherheitspolitische Motive am Werk. Die Verst\u00e4ndigungsbereitschaft mit den Westm\u00e4chten stehe in einem zweifelhaften Licht, weil Molotow parallel am 11. August die Gespr\u00e4che mit Deutschland billigte. Noch vor der entscheidenden Phase der Verhandlungen mit den Westm\u00e4chten habe man in Moskau entschieden, auf die deutsche Karte zu setzen.\nInterpreten beider Richtungen stimmen \u00fcberein, dass die Stalinsche Au\u00dfenpolitik von einer feindlichen Umzingelung der Sowjetunion durch kapitalistische Staaten ausging. Dementsprechend legte Stalin obersten Wert darauf, sich aus den vermeintlich unausweichlichen kriegerischen Auseinandersetzungen im kapitalistischen Lager herauszuhalten. Bis zum \u00dcberfall auf die Sowjetunion orientierte sich Stalin an seiner schon 1925 ge\u00e4u\u00dferten Maxime, als Letzter in den Ring treten zu wollen. Nach \u00fcberwiegender Forschungsmeinung wollte er bei allem \u00e4u\u00dferem Machthunger und Expansionsgel\u00fcsten keinesfalls einen Krieg beginnen. Auch wenn er durch die forcierte Industrialisierung versuchte, sein Land auf den f\u00fcr unvermeidlich gehaltenen Endkampf gegen den Kapitalismus vorzubereiten suchte, wollte er diesen Kampf so lange wie m\u00f6glich hinausschieben. Auch zwang der Hitler-Stalin-Pakt Japan, die Niederlage im japanisch-sowjetischen Grenzkonflikt einzugestehen und bannte damit aus sowjetischer Sicht die Gefahr eines Zweifrontenkrieges in Ostasien und Europa.\nHistoriker, welche die sowjetische Au\u00dfenpolitik der \u201ekollektiven Sicherheit\u201c ernstnehmen, wie Teddy J. Uldricks, verweisen dazu auf den enorme Aufwand, den sowjetische Politiker w\u00e4hrend der 1930er-Jahre zu deren Umsetzung getrieben h\u00e4tten. Uldricks sieht nur eine au\u00dfenpolitische Linie der Sowjetunion, n\u00e4mlich das Streben nach Machtbalance. Die Annahme, dass alle imperialistischen M\u00e4chte der Sowjetunion feindlich gesinnt seien, habe das Streben nach einer Allianz mit den Westm\u00e4chten wie mit Hitler gleicherma\u00dfen motiviert. Geoffrey Roberts kritisiert, dass die sowjetische Au\u00dfenpolitik lange auf der Grundlage deutscher Quellen geschrieben worden sei. Aus sowjetischer Sicht habe Deutschland um die Sowjetunion geworben und die Sowjetunion erst ab Ende Juli 1939 darauf reagiert. Historisch begr\u00fcndetes Misstrauen der Sowjets gegen\u00fcber Westm\u00e4chten sei vor allem durch die britische Verhandlungsf\u00fchrung best\u00e4rkt worden. Man habe den Sowjets nicht die Sicherheitsgarantien gegeben, die diese nicht ohne Berechtigung forderten. Roberts wundert sich, dass die sowjetischen Verhandlungen mit den Westm\u00e4chten \u00fcberhaupt so weit gediehen. 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Die Beantwortung dieser Fragen st\u00f6\u00dft auf das Quellenproblem, dass Stalin sich so wenig wie m\u00f6glich \u00f6ffentlich zu au\u00dfenpolitischen Fragen \u00e4u\u00dferte. In der offiziellen sowjetischen Lesart habe sich allein die Sowjetunion mit ihrem Prinzip der kollektiven Sicherheit darum bem\u00fcht, Europa vor dem Faschismus zu sch\u00fctzen. Die westlichen Demokratien h\u00e4tten diese Politik aber schon durch das M\u00fcnchner Abkommen scheitern lassen. Zur Frage, warum und wann Stalin sich zu einem B\u00fcndnis mit Hitler entschloss, existieren seit den 1950er-Jahren im Wesentlichen zwei Meinungen. Auf der einen Seite wird die Verst\u00e4ndigung mit Deutschland als eigentliches Ziel der sowjetischen Au\u00dfenpolitik der 1930er-Jahre gesehen. Demnach h\u00e4tten beide Diktaturen \u00e4hnliche Ziele verfolgt, n\u00e4mlich maximalen territorialen Gewinn und Herrschaft \u00fcber ihre Nachbarn und die Welt. 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Hermann Graml glaubt, dass Stalin die zur\u00fcckhaltenden Deutschen aus der Reserve locken wollte und zugleich gegen\u00fcber den Westm\u00e4chten aus taktischen Gr\u00fcnden Forderungen erhob, von denen er wusste, dass sie diese nicht annehmen k\u00f6nnten. Stalin habe gehofft, einen Krieg zwischen Deutschland und den Westm\u00e4chten f\u00fcr imperialistische Vorst\u00f6\u00dfe auszunutzen. Die Verhandlungen mit den Westm\u00e4chten habe er gerade mit der Ernsthaftigkeit betrieben, die es brauchte, um Hitler anzulocken und dazu zu bringen, auf die sowjetischen Avancen einzugehen. Seit Mitte April h\u00e4tten die Gespr\u00e4che aber keine ernsthafte Bedeutung mehr gehabt. Auch Sergej Slutsch meint, dass Stalin ein B\u00fcndnis mit Hitler seit langem grunds\u00e4tzlich bevorzugte. F\u00fcr ihn stellt die Au\u00dfenpolitik der \u201ekollektiven Sicherheit\u201c nur \u201eeine bequeme Camouflage f\u00fcr die Generallinie der Stalinschen Strategie\u201c dar, im Sinne der marxistisch-leninistischen Lehre \u201edie Welt zu spalten und Staaten gegeneinander aufzuhetzen\u201c. Ein m\u00f6gliches Abkommen mit den Westm\u00e4chten habe Stalin als Druckmittel gegen Deutschland genutzt, ohne durch die Gespr\u00e4che mit den Westm\u00e4chten in einen Krieg \u201ehineinschlittern\u201c zu wollen. Er habe die Schw\u00e4che und Inkonsequenz der Westm\u00e4chte ausnutzen und vom ersten Tag an die Gespr\u00e4che der Milit\u00e4rmissionen in eine Sackgasse f\u00fchren wollen. Verfechter der Pr\u00e4ventivkriegsthese sehen in der Politik Stalins ein Vabanquespiel, um den Krieg auszul\u00f6sen. Viktor Suworow etwa meint, es sei Stalins Absicht gewesen, Hitler durch den Pakt in einen Krieg mit den Westm\u00e4chten zu treiben, um die ausgebluteten Staaten anschlie\u00dfend dem kommunistischen Machtbereich einzuverleiben. Solche Interpretationen werden dem Osteuropahistoriker Manfred Hildermeier zufolge von der Fachwissenschaft als nicht belegbar und spekulativ verworfen. In diese Richtung argumentieren beispielsweise Richard C. Raack und Robert C. Tucker. Ihrer Ansicht nach wollte Stalin einen Krieg so sehr wie Hitler, weil er einen Abnutzungskrieg zwischen den kapitalistischen Staaten erwartete, der zu Revolutionen f\u00fchren und das Eingreifen der Roten Armee erm\u00f6glichen w\u00fcrde. Auf der anderen Seite argumentieren Historiker, dass sich die sowjetische Au\u00dfenpolitik im Zuge des \u00dcbergangs zum \u201eAufbau des Sozialismus in einem Land\u201c neu orientierte. Die Absicherung der Sowjetunion durch bilaterale Nichtangriffsvereinbarungen habe zunehmend Priorit\u00e4t bekommen. Diese Interpretation geht von einem engen Zusammenhang zwischen innerer und \u00e4u\u00dferer Entwicklung aus und setzt betr\u00e4chtlichen sowjetischen Pragmatismus voraus. Statt die Tradition eines ideologisch begr\u00fcndeten Expansionismus fortzuf\u00fchren oder von einer Wesens\u00e4hnlichkeit der Systeme geleitet zu sein, sei Stalins Au\u00dfenpolitik rational und zweckorientiert gewesen, um die Unversehrtheit der Sowjetunion zu sichern. Nach der Br\u00fcskierung durch den deutsch-polnischen Nichtangriffspakt 1934 habe die Sowjetunion eine Politik der multilateralen Absicherung verfolgt und das Bem\u00fchen um eine Verst\u00e4ndigung mit den Westm\u00e4chten erst 1939 aufgegeben. Das B\u00fcndnis mit Deutschland sei zwar ein Offensivpakt gewesen, habe aber die M\u00f6glichkeit er\u00f6ffnet, sich aus dem Kampf zwischen den \u201ekapitalistischen M\u00e4chten\u201c so lange wie m\u00f6glich herauszuhalten. So habe Stalin Polen dem deutschen Angriff ausgeliefert und selbst freie Hand f\u00fcr die Unterwerfung der baltischen Staaten, Bessarabiens und Finnlands bekommen, also f\u00fcr die Wiederherstellung der Grenzen des zarischen Imperiums und im Falle der Nordbukowina dar\u00fcber hinaus. Dass er selbst bald die Unterst\u00fctzung starker Verb\u00fcndeter gegen die nationalsozialistische Aggression brauchen werde, habe Stalin ausgeschlossen. Dabei bleibt offen, ob dies als R\u00fcckwendung zur imperialen Gro\u00dfmachtpolitik des 19. Jahrhunderts zu verstehen ist oder als ungehemmter Ausfluss schon immer avisierter ideologischer Ziele. Pietrow-Ennker begreift stalinistische Au\u00dfenpolitik als klassische Gro\u00dfmachtpolitik und die deutsch-sowjetische Zusammenarbeit ab September 1939 als ergriffene Chance zur Verschiebung der Grenzen und zum Export des Sowjetsystems. F\u00fcr Gerhard Wettig hatte Stalin bis August 1939 keine andere M\u00f6glichkeit, als mit den Westm\u00e4chten zu verhandeln, hoffte aber, ein Angebot Hitlers herbeizuf\u00fchren, von dem er sich mehr Entgegenkommen bei seinen Expansionspl\u00e4nen versprach. Stefan Creuzberger sieht bei Stalin expansive macht- statt defensive sicherheitspolitische Motive am Werk. Die Verst\u00e4ndigungsbereitschaft mit den Westm\u00e4chten stehe in einem zweifelhaften Licht, weil Molotow parallel am 11. August die Gespr\u00e4che mit Deutschland billigte. Noch vor der entscheidenden Phase der Verhandlungen mit den Westm\u00e4chten habe man in Moskau entschieden, auf die deutsche Karte zu setzen. Interpreten beider Richtungen stimmen \u00fcberein, dass die Stalinsche Au\u00dfenpolitik von einer feindlichen Umzingelung der Sowjetunion durch kapitalistische Staaten ausging. Dementsprechend legte Stalin obersten Wert darauf, sich aus den vermeintlich unausweichlichen kriegerischen Auseinandersetzungen im kapitalistischen Lager herauszuhalten. Bis zum \u00dcberfall auf die Sowjetunion orientierte sich Stalin an seiner schon 1925 ge\u00e4u\u00dferten Maxime, als Letzter in den Ring treten zu wollen. Nach \u00fcberwiegender Forschungsmeinung wollte er bei allem \u00e4u\u00dferem Machthunger und Expansionsgel\u00fcsten keinesfalls einen Krieg beginnen. Auch wenn er durch die forcierte Industrialisierung versuchte, sein Land auf den f\u00fcr unvermeidlich gehaltenen Endkampf gegen den Kapitalismus vorzubereiten suchte, wollte er diesen Kampf so lange wie m\u00f6glich hinausschieben. Auch zwang der Hitler-Stalin-Pakt Japan, die Niederlage im japanisch-sowjetischen Grenzkonflikt einzugestehen und bannte damit aus sowjetischer Sicht die Gefahr eines Zweifrontenkrieges in Ostasien und Europa. Historiker, welche die sowjetische Au\u00dfenpolitik der \u201ekollektiven Sicherheit\u201c ernstnehmen, wie Teddy J. Uldricks, verweisen dazu auf den enorme Aufwand, den sowjetische Politiker w\u00e4hrend der 1930er-Jahre zu deren Umsetzung getrieben h\u00e4tten. Uldricks sieht nur eine au\u00dfenpolitische Linie der Sowjetunion, n\u00e4mlich das Streben nach Machtbalance. Die Annahme, dass alle imperialistischen M\u00e4chte der Sowjetunion feindlich gesinnt seien, habe das Streben nach einer Allianz mit den Westm\u00e4chten wie mit Hitler gleicherma\u00dfen motiviert. Geoffrey Roberts kritisiert, dass die sowjetische Au\u00dfenpolitik lange auf der Grundlage deutscher Quellen geschrieben worden sei. Aus sowjetischer Sicht habe Deutschland um die Sowjetunion geworben und die Sowjetunion erst ab Ende Juli 1939 darauf reagiert. Historisch begr\u00fcndetes Misstrauen der Sowjets gegen\u00fcber Westm\u00e4chten sei vor allem durch die britische Verhandlungsf\u00fchrung best\u00e4rkt worden. Man habe den Sowjets nicht die Sicherheitsgarantien gegeben, die diese nicht ohne Berechtigung forderten. Roberts wundert sich, dass die sowjetischen Verhandlungen mit den Westm\u00e4chten \u00fcberhaupt so weit gediehen. Auch f\u00fcr Michael Jabara Carley waren weder Franzosen noch Briten bereit, die notwendigen Zugest\u00e4ndnisse zu machen, d. h. ein klares, wasserdichtes milit\u00e4risches B\u00fcndnis mit der Sowjetunion zu schlie\u00dfen. Stalin sei ein Zyniker gewesen, der niemandem vertraut und sich Zeit habe erkaufen wollen, aber er sei kein Ideologe gewesen. Carley identifiziert dagegen als wichtigstes Element der anglo-franz\u00f6sischen Politik den Antibolschewismus , Man habe in London und Paris das Prestige gef\u00fcrchtet, das die Sowjetunion durch eine Dreierallianz gewonnen h\u00e4tte. F\u00fcr Ingeborg Fleischhauer hatten sich die au\u00dfenpolitischen Optionen der Sowjetunion auf ein Arrangement mit Deutschland verengt, nachdem Polen einen Beistandspakt abgelehnt hatte und die Westm\u00e4chte die Berechtigung des sowjetischen strategischen Konzepts nicht anerkannt hatten. Stalins au\u00dfenpolitische Entscheidungen seien vom \u201ek\u00fchlen und beherrschten, wenig wendigen Verstand sowie dem kaltbl\u00fctigen, defensiven Pragmatismus des Realpolitikers\u201c bestimmt gewesen. Sein staatsm\u00e4nnisches Interesse sei eine Beschwichtigungspolitik gewesen, um die Sowjetunion aus einem Krieg herauszuhalten. Gabriel Gorodetsky meint, Gro\u00dfbritannien habe die fundamentalen Sicherheitsbed\u00fcrfnisse der Sowjetunion nicht erf\u00fcllt. Der Realpolitiker Stalin sei deshalb gezwungen gewesen, den Ausgleich mit Hitler zu suchen, da er gewusst habe, wie sehr dieser zum Krieg entschlossen ist. Stalin habe die Gelegenheiten, die sich ihm boten, ausgenutzt, aber nicht prim\u00e4r Expansionsideen angehangen oder sich an leninistischer Ideologie orientiert. Zara Steiner sieht keine abschlie\u00dfenden Antworten auf die Frage, ob Stalin eine Allianz gegen Hitler oder mit Hitler bevorzugte. Jedenfalls habe er Gro\u00dfbritannien und Polen misstraut. Auf der britischen Seite sieht sie nur die Bereitschaft, \u00fcber die milit\u00e4rische Abschreckung Deutschlands zu reden, nicht aber \u00fcber milit\u00e4rische Kooperation mit der Sowjetunion. Dadurch h\u00e4tten die Westm\u00e4chte Stalin nicht den Eindruck vermitteln k\u00f6nnen, dass sie zum Krieg bereit seien, sollte Deutschland angreifen. Trotz Warnungen, dass die Sowjets mit den Deutschen verhandelten, habe man angenommen, die Sowjetunion w\u00fcrde eher die Isolation w\u00e4hlen als ein B\u00fcndnis mit Deutschland. F\u00fcr Jonathan Haslam spiegelten sich die Politik Chamberlains und Stalins: Wenn Stalin glaubte, Chamberlain wolle die Deutschen nach Osten lenken, sei es f\u00fcr ihn gerechtfertigt gewesen, sie seinerseits nach Westen zu lenken. Stalin habe sich deshalb nicht nur passiv verhalten. Das belege aber noch nicht, dass er Krieg wollte, sondern m\u00f6glicherweise ein grunds\u00e4tzliches Misstrauen. Er habe alles der pers\u00f6nlichen Macht untergeordnet. Daf\u00fcr sei es aber essenziell, auch Widerspr\u00fcche hinzunehmen.", "paragraph_answer": "Deutsch-sowjetischer_Nichtangriffspakt === Bewertung der sowjetischen Au\u00dfenpolitik === Bei der Bewertung der Verhandlungen im Vorfeld des deutsch-sowjetischen Nichtangriffspakt sind Historiker geteilter Meinung. Wie ernsthaft verhandelte Stalin mit den Westm\u00e4chten? Haben die Briten ein B\u00fcndnis effektiv verhindert oder hielt Stalin eine \u00dcbereinkunft f\u00fcr unm\u00f6glich? Wollte Stalin von Anfang an eher ein B\u00fcndnis mit Deutschland? Die Beantwortung dieser Fragen st\u00f6\u00dft auf das Quellenproblem, dass Stalin sich so wenig wie m\u00f6glich \u00f6ffentlich zu au\u00dfenpolitischen Fragen \u00e4u\u00dferte. In der offiziellen sowjetischen Lesart habe sich allein die Sowjetunion mit ihrem Prinzip der kollektiven Sicherheit darum bem\u00fcht, Europa vor dem Faschismus zu sch\u00fctzen. Die westlichen Demokratien h\u00e4tten diese Politik aber schon durch das M\u00fcnchner Abkommen scheitern lassen. Zur Frage, warum und wann Stalin sich zu einem B\u00fcndnis mit Hitler entschloss, existieren seit den 1950er-Jahren im Wesentlichen zwei Meinungen. Auf der einen Seite wird die Verst\u00e4ndigung mit Deutschland als eigentliches Ziel der sowjetischen Au\u00dfenpolitik der 1930er-Jahre gesehen. Demnach h\u00e4tten beide Diktaturen \u00e4hnliche Ziele verfolgt, n\u00e4mlich maximalen territorialen Gewinn und Herrschaft \u00fcber ihre Nachbarn und die Welt. Fortdauernden au\u00dfenpolitischen Zielen und Aspekten wird in dieser Interpretation betr\u00e4chtliche Autonomie gegen\u00fcber innenpolitischen Erw\u00e4gungen zugewiesen. Unter totalitarismustheoretischen Pr\u00e4missen, die eine Wahlverwandtschaft beider Diktaturen konstatieren, wird die Verst\u00e4ndigung auf die Zeit um das Jahr 1933 datiert. Wird die Lehre der Weltrevolution als Antrieb der sowjetischen Au\u00dfenpolitik betont, erscheint die besondere Beziehung zwischen der Sowjetunion und dem nationalsozialistischen Deutschland als Erbe des internationalen Sozialismus. Die Kontakte zwischen beiden Diktaturen erreichten demnach im Nichtangriffspakt ihre eigentliche Bestimmung. Gerhard L. Weinberg argumentiert, dass Stalin stets eine Allianz mit Hitler bevorzugte. Hermann Graml glaubt, dass Stalin die zur\u00fcckhaltenden Deutschen aus der Reserve locken wollte und zugleich gegen\u00fcber den Westm\u00e4chten aus taktischen Gr\u00fcnden Forderungen erhob, von denen er wusste, dass sie diese nicht annehmen k\u00f6nnten. Stalin habe gehofft, einen Krieg zwischen Deutschland und den Westm\u00e4chten f\u00fcr imperialistische Vorst\u00f6\u00dfe auszunutzen. Die Verhandlungen mit den Westm\u00e4chten habe er gerade mit der Ernsthaftigkeit betrieben, die es brauchte, um Hitler anzulocken und dazu zu bringen, auf die sowjetischen Avancen einzugehen. Seit Mitte April h\u00e4tten die Gespr\u00e4che aber keine ernsthafte Bedeutung mehr gehabt. Auch Sergej Slutsch meint, dass Stalin ein B\u00fcndnis mit Hitler seit langem grunds\u00e4tzlich bevorzugte. F\u00fcr ihn stellt die Au\u00dfenpolitik der \u201ekollektiven Sicherheit\u201c nur \u201eeine bequeme Camouflage f\u00fcr die Generallinie der Stalinschen Strategie\u201c dar, im Sinne der marxistisch-leninistischen Lehre \u201edie Welt zu spalten und Staaten gegeneinander aufzuhetzen\u201c. Ein m\u00f6gliches Abkommen mit den Westm\u00e4chten habe Stalin als Druckmittel gegen Deutschland genutzt, ohne durch die Gespr\u00e4che mit den Westm\u00e4chten in einen Krieg \u201ehineinschlittern\u201c zu wollen. Er habe die Schw\u00e4che und Inkonsequenz der Westm\u00e4chte ausnutzen und vom ersten Tag an die Gespr\u00e4che der Milit\u00e4rmissionen in eine Sackgasse f\u00fchren wollen. Verfechter der Pr\u00e4ventivkriegsthese sehen in der Politik Stalins ein Vabanquespiel, um den Krieg auszul\u00f6sen. Viktor Suworow etwa meint, es sei Stalins Absicht gewesen, Hitler durch den Pakt in einen Krieg mit den Westm\u00e4chten zu treiben, um die ausgebluteten Staaten anschlie\u00dfend dem kommunistischen Machtbereich einzuverleiben. Solche Interpretationen werden dem Osteuropahistoriker Manfred Hildermeier zufolge von der Fachwissenschaft als nicht belegbar und spekulativ verworfen. In diese Richtung argumentieren beispielsweise Richard C. Raack und Robert C. Tucker. Ihrer Ansicht nach wollte Stalin einen Krieg so sehr wie Hitler, weil er einen Abnutzungskrieg zwischen den kapitalistischen Staaten erwartete, der zu Revolutionen f\u00fchren und das Eingreifen der Roten Armee erm\u00f6glichen w\u00fcrde. Auf der anderen Seite argumentieren Historiker, dass sich die sowjetische Au\u00dfenpolitik im Zuge des \u00dcbergangs zum \u201eAufbau des Sozialismus in einem Land\u201c neu orientierte. Die Absicherung der Sowjetunion durch bilaterale Nichtangriffsvereinbarungen habe zunehmend Priorit\u00e4t bekommen. Diese Interpretation geht von einem engen Zusammenhang zwischen innerer und \u00e4u\u00dferer Entwicklung aus und setzt betr\u00e4chtlichen sowjetischen Pragmatismus voraus. Statt die Tradition eines ideologisch begr\u00fcndeten Expansionismus fortzuf\u00fchren oder von einer Wesens\u00e4hnlichkeit der Systeme geleitet zu sein, sei Stalins Au\u00dfenpolitik rational und zweckorientiert gewesen, um die Unversehrtheit der Sowjetunion zu sichern. Nach der Br\u00fcskierung durch den deutsch-polnischen Nichtangriffspakt 1934 habe die Sowjetunion eine Politik der multilateralen Absicherung verfolgt und das Bem\u00fchen um eine Verst\u00e4ndigung mit den Westm\u00e4chten erst 1939 aufgegeben. Das B\u00fcndnis mit Deutschland sei zwar ein Offensivpakt gewesen, habe aber die M\u00f6glichkeit er\u00f6ffnet, sich aus dem Kampf zwischen den \u201ekapitalistischen M\u00e4chten\u201c so lange wie m\u00f6glich herauszuhalten. So habe Stalin Polen dem deutschen Angriff ausgeliefert und selbst freie Hand f\u00fcr die Unterwerfung der baltischen Staaten, Bessarabiens und Finnlands bekommen, also f\u00fcr die Wiederherstellung der Grenzen des zarischen Imperiums und im Falle der Nordbukowina dar\u00fcber hinaus. Dass er selbst bald die Unterst\u00fctzung starker Verb\u00fcndeter gegen die nationalsozialistische Aggression brauchen werde, habe Stalin ausgeschlossen. Dabei bleibt offen, ob dies als R\u00fcckwendung zur imperialen Gro\u00dfmachtpolitik des 19. Jahrhunderts zu verstehen ist oder als ungehemmter Ausfluss schon immer avisierter ideologischer Ziele. Pietrow-Ennker begreift stalinistische Au\u00dfenpolitik als klassische Gro\u00dfmachtpolitik und die deutsch-sowjetische Zusammenarbeit ab September 1939 als ergriffene Chance zur Verschiebung der Grenzen und zum Export des Sowjetsystems. F\u00fcr Gerhard Wettig hatte Stalin bis August 1939 keine andere M\u00f6glichkeit, als mit den Westm\u00e4chten zu verhandeln, hoffte aber, ein Angebot Hitlers herbeizuf\u00fchren, von dem er sich mehr Entgegenkommen bei seinen Expansionspl\u00e4nen versprach. Stefan Creuzberger sieht bei Stalin expansive macht- statt defensive sicherheitspolitische Motive am Werk. Die Verst\u00e4ndigungsbereitschaft mit den Westm\u00e4chten stehe in einem zweifelhaften Licht, weil Molotow parallel am 11. August die Gespr\u00e4che mit Deutschland billigte. Noch vor der entscheidenden Phase der Verhandlungen mit den Westm\u00e4chten habe man in Moskau entschieden, auf die deutsche Karte zu setzen. Interpreten beider Richtungen stimmen \u00fcberein, dass die Stalinsche Au\u00dfenpolitik von einer feindlichen Umzingelung der Sowjetunion durch kapitalistische Staaten ausging. Dementsprechend legte Stalin obersten Wert darauf, sich aus den vermeintlich unausweichlichen kriegerischen Auseinandersetzungen im kapitalistischen Lager herauszuhalten. Bis zum \u00dcberfall auf die Sowjetunion orientierte sich Stalin an seiner schon 1925 ge\u00e4u\u00dferten Maxime, als Letzter in den Ring treten zu wollen. Nach \u00fcberwiegender Forschungsmeinung wollte er bei allem \u00e4u\u00dferem Machthunger und Expansionsgel\u00fcsten keinesfalls einen Krieg beginnen. Auch wenn er durch die forcierte Industrialisierung versuchte, sein Land auf den f\u00fcr unvermeidlich gehaltenen Endkampf gegen den Kapitalismus vorzubereiten suchte, wollte er diesen Kampf so lange wie m\u00f6glich hinausschieben. Auch zwang der Hitler-Stalin-Pakt Japan, die Niederlage im japanisch-sowjetischen Grenzkonflikt einzugestehen und bannte damit aus sowjetischer Sicht die Gefahr eines Zweifrontenkrieges in Ostasien und Europa. Historiker, welche die sowjetische Au\u00dfenpolitik der \u201ekollektiven Sicherheit\u201c ernstnehmen, wie Teddy J. Uldricks, verweisen dazu auf den enorme Aufwand, den sowjetische Politiker w\u00e4hrend der 1930er-Jahre zu deren Umsetzung getrieben h\u00e4tten. Uldricks sieht nur eine au\u00dfenpolitische Linie der Sowjetunion, n\u00e4mlich das Streben nach Machtbalance. Die Annahme, dass alle imperialistischen M\u00e4chte der Sowjetunion feindlich gesinnt seien, habe das Streben nach einer Allianz mit den Westm\u00e4chten wie mit Hitler gleicherma\u00dfen motiviert. Geoffrey Roberts kritisiert, dass die sowjetische Au\u00dfenpolitik lange auf der Grundlage deutscher Quellen geschrieben worden sei. Aus sowjetischer Sicht habe Deutschland um die Sowjetunion geworben und die Sowjetunion erst ab Ende Juli 1939 darauf reagiert. Historisch begr\u00fcndetes Misstrauen der Sowjets gegen\u00fcber Westm\u00e4chten sei vor allem durch die britische Verhandlungsf\u00fchrung best\u00e4rkt worden. Man habe den Sowjets nicht die Sicherheitsgarantien gegeben, die diese nicht ohne Berechtigung forderten. Roberts wundert sich, dass die sowjetischen Verhandlungen mit den Westm\u00e4chten \u00fcberhaupt so weit gediehen. Auch f\u00fcr Michael Jabara Carley waren weder Franzosen noch Briten bereit, die notwendigen Zugest\u00e4ndnisse zu machen, d. h. ein klares, wasserdichtes milit\u00e4risches B\u00fcndnis mit der Sowjetunion zu schlie\u00dfen. Stalin sei ein Zyniker gewesen, der niemandem vertraut und sich Zeit habe erkaufen wollen, aber er sei kein Ideologe gewesen. Carley identifiziert dagegen als wichtigstes Element der anglo-franz\u00f6sischen Politik den Antibolschewismus , Man habe in London und Paris das Prestige gef\u00fcrchtet, das die Sowjetunion durch eine Dreierallianz gewonnen h\u00e4tte. F\u00fcr Ingeborg Fleischhauer hatten sich die au\u00dfenpolitischen Optionen der Sowjetunion auf ein Arrangement mit Deutschland verengt, nachdem Polen einen Beistandspakt abgelehnt hatte und die Westm\u00e4chte die Berechtigung des sowjetischen strategischen Konzepts nicht anerkannt hatten. Stalins au\u00dfenpolitische Entscheidungen seien vom \u201ek\u00fchlen und beherrschten, wenig wendigen Verstand sowie dem kaltbl\u00fctigen, defensiven Pragmatismus des Realpolitikers\u201c bestimmt gewesen. Sein staatsm\u00e4nnisches Interesse sei eine Beschwichtigungspolitik gewesen, um die Sowjetunion aus einem Krieg herauszuhalten. 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Musik jenseits der Zeit wird indes von Musikern oft angesteuert und bildet damit einen eigenen theoretischen Horizont.", "answer": "durch das Metrum", "sentence": "Als Musik ist Zeit nicht nur durch das Metrum , zum Beispiel Tempus, zu verstehen, sondern durch die Schwingung selbst und jede denkbare praktische Involvierung.", "paragraph_sentence": "Zeit == Musik als Medium in der Zeit = = Als Musik ist Zeit nicht nur durch das Metrum , zum Beispiel Tempus, zu verstehen, sondern durch die Schwingung selbst und jede denkbare praktische Involvierung. Derart tritt Zeit als elementare Voraussetzung der Musik auf. Musik ist von den K\u00fcnsten der Zeit am n\u00e4chsten, was durch entsprechende Stellungnahmen, Musik sei besonders fl\u00fcchtig und ein \u201eMedium in der Zeit\u201c, betont wird. Musik jenseits der Zeit wird indes von Musikern oft angesteuert und bildet damit einen eigenen theoretischen Horizont.", "paragraph_answer": "Zeit == Musik als Medium in der Zeit == Als Musik ist Zeit nicht nur durch das Metrum , zum Beispiel Tempus, zu verstehen, sondern durch die Schwingung selbst und jede denkbare praktische Involvierung. Derart tritt Zeit als elementare Voraussetzung der Musik auf. Musik ist von den K\u00fcnsten der Zeit am n\u00e4chsten, was durch entsprechende Stellungnahmen, Musik sei besonders fl\u00fcchtig und ein \u201eMedium in der Zeit\u201c, betont wird. Musik jenseits der Zeit wird indes von Musikern oft angesteuert und bildet damit einen eigenen theoretischen Horizont.", "sentence_answer": "Als Musik ist Zeit nicht nur durch das Metrum , zum Beispiel Tempus, zu verstehen, sondern durch die Schwingung selbst und jede denkbare praktische Involvierung.", "paragraph_id": 41731} {"question": "In welcher Beziehung steht Zeit zur Musik?", "paragraph": "Zeit\n\n== Musik als Medium in der Zeit ==\nAls Musik ist Zeit nicht nur durch das Metrum, zum Beispiel Tempus, zu verstehen, sondern durch die Schwingung selbst und jede denkbare praktische Involvierung. Derart tritt Zeit als elementare Voraussetzung der Musik auf. Musik ist von den K\u00fcnsten der Zeit am n\u00e4chsten, was durch entsprechende Stellungnahmen, Musik sei besonders fl\u00fcchtig und ein \u201eMedium in der Zeit\u201c, betont wird. 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Musik jenseits der Zeit wird indes von Musikern oft angesteuert und bildet damit einen eigenen theoretischen Horizont.", "answer": "besonders fl\u00fcchtig", "sentence": "Musik ist von den K\u00fcnsten der Zeit am n\u00e4chsten, was durch entsprechende Stellungnahmen, Musik sei besonders fl\u00fcchtig und ein \u201eMedium in der Zeit\u201c, betont wird.", "paragraph_sentence": "Zeit == Musik als Medium in der Zeit = = Als Musik ist Zeit nicht nur durch das Metrum, zum Beispiel Tempus, zu verstehen, sondern durch die Schwingung selbst und jede denkbare praktische Involvierung. Derart tritt Zeit als elementare Voraussetzung der Musik auf. Musik ist von den K\u00fcnsten der Zeit am n\u00e4chsten, was durch entsprechende Stellungnahmen, Musik sei besonders fl\u00fcchtig und ein \u201eMedium in der Zeit\u201c, betont wird. Musik jenseits der Zeit wird indes von Musikern oft angesteuert und bildet damit einen eigenen theoretischen Horizont.", "paragraph_answer": "Zeit == Musik als Medium in der Zeit == Als Musik ist Zeit nicht nur durch das Metrum, zum Beispiel Tempus, zu verstehen, sondern durch die Schwingung selbst und jede denkbare praktische Involvierung. Derart tritt Zeit als elementare Voraussetzung der Musik auf. Musik ist von den K\u00fcnsten der Zeit am n\u00e4chsten, was durch entsprechende Stellungnahmen, Musik sei besonders fl\u00fcchtig und ein \u201eMedium in der Zeit\u201c, betont wird. Musik jenseits der Zeit wird indes von Musikern oft angesteuert und bildet damit einen eigenen theoretischen Horizont.", "sentence_answer": "Musik ist von den K\u00fcnsten der Zeit am n\u00e4chsten, was durch entsprechende Stellungnahmen, Musik sei besonders fl\u00fcchtig und ein \u201eMedium in der Zeit\u201c, betont wird.", "paragraph_id": 41733} {"question": "Wann entstand der A-cappella-Stil?", "paragraph": "A_cappella\n\n== Urspr\u00fcngliche Bedeutung ==\nDer A-cappella-Stil taucht erstmals zur Zeit des Komponisten Josquin des Prez Ende des 15. Jahrhunderts auf und erreicht Ende des 16. Jahrhunderts mit Palestrina, der diesen in seiner Chormusik f\u00fcr die Sixtinische Kapelle einsetzt, eine Vorrangstellung.\nDie Bezeichnung \u201ea cappella\u201c lehnt sich an das italienische ''alla cappella'' an und bedeutet urspr\u00fcnglich Musik \u201enach Art der Kapelle\u201c (kirchlicher S\u00e4ngerchor). Zun\u00e4chst verstand man darunter mehrstimmige Vokalmusik, bei welcher der Chor durch Musikinstrumente begleitet wird und die Instrumente genau das spielen (Colla parte), was die Stimmen singen.\nDas bedeutet eine Auff\u00fchrungspraxis von Vokalmusik, die variabel dargestellt werden konnte. Nach M\u00f6glichkeit zog der Kapellmeister vorhandenes Instrumentarium bei der Auff\u00fchrung hinzu. Die Instrumente konnten die Singstimmen verdoppeln oder auch ersetzen. Im 17. Jahrhundert fand A-cappella-Musik Eingang in die Kantaten.\nDie Auff\u00fchrungspraxis der Sixtinischen Kapelle stellte schon im 18. Jahrhundert einen Sonderfall dar:", "answer": "Ende des 15. Jahrhunderts", "sentence": "Der A-cappella-Stil taucht erstmals zur Zeit des Komponisten Josquin des Prez Ende des 15. Jahrhunderts auf und erreicht Ende des 16. Jahrhunderts mit Palestrina, der diesen in seiner Chormusik f\u00fcr die Sixtinische Kapelle einsetzt, eine Vorrangstellung.", "paragraph_sentence": "A_cappella == Urspr\u00fcngliche Bedeutung = = Der A-cappella-Stil taucht erstmals zur Zeit des Komponisten Josquin des Prez Ende des 15. Jahrhunderts auf und erreicht Ende des 16. Jahrhunderts mit Palestrina, der diesen in seiner Chormusik f\u00fcr die Sixtinische Kapelle einsetzt, eine Vorrangstellung. Die Bezeichnung \u201ea cappella\u201c lehnt sich an das italienische ''alla cappella'' an und bedeutet urspr\u00fcnglich Musik \u201enach Art der Kapelle\u201c (kirchlicher S\u00e4ngerchor). Zun\u00e4chst verstand man darunter mehrstimmige Vokalmusik, bei welcher der Chor durch Musikinstrumente begleitet wird und die Instrumente genau das spielen (Colla parte), was die Stimmen singen. Das bedeutet eine Auff\u00fchrungspraxis von Vokalmusik, die variabel dargestellt werden konnte. Nach M\u00f6glichkeit zog der Kapellmeister vorhandenes Instrumentarium bei der Auff\u00fchrung hinzu. Die Instrumente konnten die Singstimmen verdoppeln oder auch ersetzen. Im 17. Jahrhundert fand A-cappella-Musik Eingang in die Kantaten. Die Auff\u00fchrungspraxis der Sixtinischen Kapelle stellte schon im 18. Jahrhundert einen Sonderfall dar:", "paragraph_answer": "A_cappella == Urspr\u00fcngliche Bedeutung == Der A-cappella-Stil taucht erstmals zur Zeit des Komponisten Josquin des Prez Ende des 15. Jahrhunderts auf und erreicht Ende des 16. Jahrhunderts mit Palestrina, der diesen in seiner Chormusik f\u00fcr die Sixtinische Kapelle einsetzt, eine Vorrangstellung. Die Bezeichnung \u201ea cappella\u201c lehnt sich an das italienische ''alla cappella'' an und bedeutet urspr\u00fcnglich Musik \u201enach Art der Kapelle\u201c (kirchlicher S\u00e4ngerchor). Zun\u00e4chst verstand man darunter mehrstimmige Vokalmusik, bei welcher der Chor durch Musikinstrumente begleitet wird und die Instrumente genau das spielen (Colla parte), was die Stimmen singen. Das bedeutet eine Auff\u00fchrungspraxis von Vokalmusik, die variabel dargestellt werden konnte. Nach M\u00f6glichkeit zog der Kapellmeister vorhandenes Instrumentarium bei der Auff\u00fchrung hinzu. Die Instrumente konnten die Singstimmen verdoppeln oder auch ersetzen. Im 17. Jahrhundert fand A-cappella-Musik Eingang in die Kantaten. Die Auff\u00fchrungspraxis der Sixtinischen Kapelle stellte schon im 18. Jahrhundert einen Sonderfall dar:", "sentence_answer": "Der A-cappella-Stil taucht erstmals zur Zeit des Komponisten Josquin des Prez Ende des 15. Jahrhunderts auf und erreicht Ende des 16. Jahrhunderts mit Palestrina, der diesen in seiner Chormusik f\u00fcr die Sixtinische Kapelle einsetzt, eine Vorrangstellung.", "paragraph_id": 42123} {"question": "Was ist die urspr\u00fcngliche Bedeutung von \u201ea cappella\u201c ?", "paragraph": "A_cappella\n\n== Urspr\u00fcngliche Bedeutung ==\nDer A-cappella-Stil taucht erstmals zur Zeit des Komponisten Josquin des Prez Ende des 15. Jahrhunderts auf und erreicht Ende des 16. Jahrhunderts mit Palestrina, der diesen in seiner Chormusik f\u00fcr die Sixtinische Kapelle einsetzt, eine Vorrangstellung.\nDie Bezeichnung \u201ea cappella\u201c lehnt sich an das italienische ''alla cappella'' an und bedeutet urspr\u00fcnglich Musik \u201enach Art der Kapelle\u201c (kirchlicher S\u00e4ngerchor). Zun\u00e4chst verstand man darunter mehrstimmige Vokalmusik, bei welcher der Chor durch Musikinstrumente begleitet wird und die Instrumente genau das spielen (Colla parte), was die Stimmen singen.\nDas bedeutet eine Auff\u00fchrungspraxis von Vokalmusik, die variabel dargestellt werden konnte. Nach M\u00f6glichkeit zog der Kapellmeister vorhandenes Instrumentarium bei der Auff\u00fchrung hinzu. Die Instrumente konnten die Singstimmen verdoppeln oder auch ersetzen. Im 17. Jahrhundert fand A-cappella-Musik Eingang in die Kantaten.\nDie Auff\u00fchrungspraxis der Sixtinischen Kapelle stellte schon im 18. Jahrhundert einen Sonderfall dar:", "answer": "Musik \u201enach Art der Kapelle\u201c (kirchlicher S\u00e4ngerchor)", "sentence": "Die Bezeichnung \u201ea cappella\u201c lehnt sich an das italienische ''alla cappella'' an und bedeutet urspr\u00fcnglich Musik \u201enach Art der Kapelle\u201c (kirchlicher S\u00e4ngerchor) .", "paragraph_sentence": "A_cappella == Urspr\u00fcngliche Bedeutung = = Der A-cappella-Stil taucht erstmals zur Zeit des Komponisten Josquin des Prez Ende des 15. Jahrhunderts auf und erreicht Ende des 16. Jahrhunderts mit Palestrina, der diesen in seiner Chormusik f\u00fcr die Sixtinische Kapelle einsetzt, eine Vorrangstellung. Die Bezeichnung \u201ea cappella\u201c lehnt sich an das italienische ''alla cappella'' an und bedeutet urspr\u00fcnglich Musik \u201enach Art der Kapelle\u201c (kirchlicher S\u00e4ngerchor) . Zun\u00e4chst verstand man darunter mehrstimmige Vokalmusik, bei welcher der Chor durch Musikinstrumente begleitet wird und die Instrumente genau das spielen (Colla parte), was die Stimmen singen. Das bedeutet eine Auff\u00fchrungspraxis von Vokalmusik, die variabel dargestellt werden konnte. Nach M\u00f6glichkeit zog der Kapellmeister vorhandenes Instrumentarium bei der Auff\u00fchrung hinzu. Die Instrumente konnten die Singstimmen verdoppeln oder auch ersetzen. Im 17. Jahrhundert fand A-cappella-Musik Eingang in die Kantaten. Die Auff\u00fchrungspraxis der Sixtinischen Kapelle stellte schon im 18. Jahrhundert einen Sonderfall dar:", "paragraph_answer": "A_cappella == Urspr\u00fcngliche Bedeutung == Der A-cappella-Stil taucht erstmals zur Zeit des Komponisten Josquin des Prez Ende des 15. Jahrhunderts auf und erreicht Ende des 16. Jahrhunderts mit Palestrina, der diesen in seiner Chormusik f\u00fcr die Sixtinische Kapelle einsetzt, eine Vorrangstellung. Die Bezeichnung \u201ea cappella\u201c lehnt sich an das italienische ''alla cappella'' an und bedeutet urspr\u00fcnglich Musik \u201enach Art der Kapelle\u201c (kirchlicher S\u00e4ngerchor) . Zun\u00e4chst verstand man darunter mehrstimmige Vokalmusik, bei welcher der Chor durch Musikinstrumente begleitet wird und die Instrumente genau das spielen (Colla parte), was die Stimmen singen. Das bedeutet eine Auff\u00fchrungspraxis von Vokalmusik, die variabel dargestellt werden konnte. Nach M\u00f6glichkeit zog der Kapellmeister vorhandenes Instrumentarium bei der Auff\u00fchrung hinzu. Die Instrumente konnten die Singstimmen verdoppeln oder auch ersetzen. Im 17. Jahrhundert fand A-cappella-Musik Eingang in die Kantaten. Die Auff\u00fchrungspraxis der Sixtinischen Kapelle stellte schon im 18. Jahrhundert einen Sonderfall dar:", "sentence_answer": "Die Bezeichnung \u201ea cappella\u201c lehnt sich an das italienische ''alla cappella'' an und bedeutet urspr\u00fcnglich Musik \u201enach Art der Kapelle\u201c (kirchlicher S\u00e4ngerchor) .", "paragraph_id": 42124} {"question": "Wie hie\u00df das Geb\u00e4ude, das vor dem Buckingham Palace an dessen Standort stand?", "paragraph": "Buckingham_Palace\n\n=== Fr\u00fchere Geschichte ===\nDas erste Haus am Standort des heutigen Buckingham Palace, \u00fcber das Aufzeichnungen vorliegen, wurde ''Goring House'' genannt. Es wurde etwa 1633 von George Goring, 1. Earl of Norwich, errichtet. Das Haus, das heute das Zentrum des gegenw\u00e4rtigen Palastes bildet, wurde jedoch erst 1703 von John Sheffield, 1. Duke of Buckingham and Normanby, erbaut. John Sheffield lie\u00df das Haus von Architekt William Winde errichten. Dieser schuf ein gro\u00dfes zweigeschossiges Haus mit Mezzanin im Zentrum und mit zwei kleineren Dienstfl\u00fcgeln an den Flanken. Buckinghams Haus wurde im Jahr 1761 von seinem Nachfolger, Sir Charles Sheffield, an K\u00f6nig Georg\u00a0III. verkauft. Es sollte zun\u00e4chst lediglich als privater R\u00fcckzugsort f\u00fcr die k\u00f6nigliche Familie dienen, besonders f\u00fcr K\u00f6nigin Charlotte, und nicht als offizielle k\u00f6nigliche Residenz. 14 der 15\u00a0Kinder von Georg\u00a0III. und Charlotte wurden im Buckingham House geboren, das zu dieser Zeit auch als \u201eQueen\u2019s House\u201c bezeichnet wurde", "answer": "Goring House", "sentence": "Das erste Haus am Standort des heutigen Buckingham Palace, \u00fcber das Aufzeichnungen vorliegen, wurde '' Goring House '' genannt.", "paragraph_sentence": "Buckingham_Palace === Fr\u00fchere Geschichte = = = Das erste Haus am Standort des heutigen Buckingham Palace, \u00fcber das Aufzeichnungen vorliegen, wurde '' Goring House '' genannt. Es wurde etwa 1633 von George Goring, 1. Earl of Norwich, errichtet. Das Haus, das heute das Zentrum des gegenw\u00e4rtigen Palastes bildet, wurde jedoch erst 1703 von John Sheffield, 1. Duke of Buckingham and Normanby, erbaut. John Sheffield lie\u00df das Haus von Architekt William Winde errichten. Dieser schuf ein gro\u00dfes zweigeschossiges Haus mit Mezzanin im Zentrum und mit zwei kleineren Dienstfl\u00fcgeln an den Flanken. Buckinghams Haus wurde im Jahr 1761 von seinem Nachfolger, Sir Charles Sheffield, an K\u00f6nig Georg III. verkauft. Es sollte zun\u00e4chst lediglich als privater R\u00fcckzugsort f\u00fcr die k\u00f6nigliche Familie dienen, besonders f\u00fcr K\u00f6nigin Charlotte, und nicht als offizielle k\u00f6nigliche Residenz. 14 der 15 Kinder von Georg III. und Charlotte wurden im Buckingham House geboren, das zu dieser Zeit auch als \u201eQueen\u2019s House\u201c bezeichnet wurde", "paragraph_answer": "Buckingham_Palace === Fr\u00fchere Geschichte === Das erste Haus am Standort des heutigen Buckingham Palace, \u00fcber das Aufzeichnungen vorliegen, wurde '' Goring House '' genannt. Es wurde etwa 1633 von George Goring, 1. Earl of Norwich, errichtet. Das Haus, das heute das Zentrum des gegenw\u00e4rtigen Palastes bildet, wurde jedoch erst 1703 von John Sheffield, 1. Duke of Buckingham and Normanby, erbaut. John Sheffield lie\u00df das Haus von Architekt William Winde errichten. Dieser schuf ein gro\u00dfes zweigeschossiges Haus mit Mezzanin im Zentrum und mit zwei kleineren Dienstfl\u00fcgeln an den Flanken. Buckinghams Haus wurde im Jahr 1761 von seinem Nachfolger, Sir Charles Sheffield, an K\u00f6nig Georg III. verkauft. Es sollte zun\u00e4chst lediglich als privater R\u00fcckzugsort f\u00fcr die k\u00f6nigliche Familie dienen, besonders f\u00fcr K\u00f6nigin Charlotte, und nicht als offizielle k\u00f6nigliche Residenz. 14 der 15 Kinder von Georg III. und Charlotte wurden im Buckingham House geboren, das zu dieser Zeit auch als \u201eQueen\u2019s House\u201c bezeichnet wurde", "sentence_answer": "Das erste Haus am Standort des heutigen Buckingham Palace, \u00fcber das Aufzeichnungen vorliegen, wurde '' Goring House '' genannt.", "paragraph_id": 41267} {"question": "Wann wurde das Goring House gebaut?", "paragraph": "Buckingham_Palace\n\n=== Fr\u00fchere Geschichte ===\nDas erste Haus am Standort des heutigen Buckingham Palace, \u00fcber das Aufzeichnungen vorliegen, wurde ''Goring House'' genannt. Es wurde etwa 1633 von George Goring, 1. Earl of Norwich, errichtet. Das Haus, das heute das Zentrum des gegenw\u00e4rtigen Palastes bildet, wurde jedoch erst 1703 von John Sheffield, 1. Duke of Buckingham and Normanby, erbaut. John Sheffield lie\u00df das Haus von Architekt William Winde errichten. Dieser schuf ein gro\u00dfes zweigeschossiges Haus mit Mezzanin im Zentrum und mit zwei kleineren Dienstfl\u00fcgeln an den Flanken. Buckinghams Haus wurde im Jahr 1761 von seinem Nachfolger, Sir Charles Sheffield, an K\u00f6nig Georg\u00a0III. verkauft. Es sollte zun\u00e4chst lediglich als privater R\u00fcckzugsort f\u00fcr die k\u00f6nigliche Familie dienen, besonders f\u00fcr K\u00f6nigin Charlotte, und nicht als offizielle k\u00f6nigliche Residenz. 14 der 15\u00a0Kinder von Georg\u00a0III. und Charlotte wurden im Buckingham House geboren, das zu dieser Zeit auch als \u201eQueen\u2019s House\u201c bezeichnet wurde", "answer": "etwa 1633", "sentence": "Es wurde etwa 1633 von George Goring, 1. Earl of Norwich, errichtet.", "paragraph_sentence": "Buckingham_Palace === Fr\u00fchere Geschichte = = = Das erste Haus am Standort des heutigen Buckingham Palace, \u00fcber das Aufzeichnungen vorliegen, wurde '' Goring House'' genannt. Es wurde etwa 1633 von George Goring, 1. Earl of Norwich, errichtet. Das Haus, das heute das Zentrum des gegenw\u00e4rtigen Palastes bildet, wurde jedoch erst 1703 von John Sheffield, 1. Duke of Buckingham and Normanby, erbaut. John Sheffield lie\u00df das Haus von Architekt William Winde errichten. Dieser schuf ein gro\u00dfes zweigeschossiges Haus mit Mezzanin im Zentrum und mit zwei kleineren Dienstfl\u00fcgeln an den Flanken. Buckinghams Haus wurde im Jahr 1761 von seinem Nachfolger, Sir Charles Sheffield, an K\u00f6nig Georg III. verkauft. Es sollte zun\u00e4chst lediglich als privater R\u00fcckzugsort f\u00fcr die k\u00f6nigliche Familie dienen, besonders f\u00fcr K\u00f6nigin Charlotte, und nicht als offizielle k\u00f6nigliche Residenz. 14 der 15 Kinder von Georg III. und Charlotte wurden im Buckingham House geboren, das zu dieser Zeit auch als \u201eQueen\u2019s House\u201c bezeichnet wurde", "paragraph_answer": "Buckingham_Palace === Fr\u00fchere Geschichte === Das erste Haus am Standort des heutigen Buckingham Palace, \u00fcber das Aufzeichnungen vorliegen, wurde ''Goring House'' genannt. Es wurde etwa 1633 von George Goring, 1. Earl of Norwich, errichtet. Das Haus, das heute das Zentrum des gegenw\u00e4rtigen Palastes bildet, wurde jedoch erst 1703 von John Sheffield, 1. Duke of Buckingham and Normanby, erbaut. John Sheffield lie\u00df das Haus von Architekt William Winde errichten. Dieser schuf ein gro\u00dfes zweigeschossiges Haus mit Mezzanin im Zentrum und mit zwei kleineren Dienstfl\u00fcgeln an den Flanken. Buckinghams Haus wurde im Jahr 1761 von seinem Nachfolger, Sir Charles Sheffield, an K\u00f6nig Georg III. verkauft. Es sollte zun\u00e4chst lediglich als privater R\u00fcckzugsort f\u00fcr die k\u00f6nigliche Familie dienen, besonders f\u00fcr K\u00f6nigin Charlotte, und nicht als offizielle k\u00f6nigliche Residenz. 14 der 15 Kinder von Georg III. und Charlotte wurden im Buckingham House geboren, das zu dieser Zeit auch als \u201eQueen\u2019s House\u201c bezeichnet wurde", "sentence_answer": "Es wurde etwa 1633 von George Goring, 1. Earl of Norwich, errichtet.", "paragraph_id": 41268} {"question": "Wer lie\u00df das Goring House erbauen?", "paragraph": "Buckingham_Palace\n\n=== Fr\u00fchere Geschichte ===\nDas erste Haus am Standort des heutigen Buckingham Palace, \u00fcber das Aufzeichnungen vorliegen, wurde ''Goring House'' genannt. Es wurde etwa 1633 von George Goring, 1. Earl of Norwich, errichtet. Das Haus, das heute das Zentrum des gegenw\u00e4rtigen Palastes bildet, wurde jedoch erst 1703 von John Sheffield, 1. Duke of Buckingham and Normanby, erbaut. John Sheffield lie\u00df das Haus von Architekt William Winde errichten. Dieser schuf ein gro\u00dfes zweigeschossiges Haus mit Mezzanin im Zentrum und mit zwei kleineren Dienstfl\u00fcgeln an den Flanken. Buckinghams Haus wurde im Jahr 1761 von seinem Nachfolger, Sir Charles Sheffield, an K\u00f6nig Georg\u00a0III. verkauft. Es sollte zun\u00e4chst lediglich als privater R\u00fcckzugsort f\u00fcr die k\u00f6nigliche Familie dienen, besonders f\u00fcr K\u00f6nigin Charlotte, und nicht als offizielle k\u00f6nigliche Residenz. 14 der 15\u00a0Kinder von Georg\u00a0III. und Charlotte wurden im Buckingham House geboren, das zu dieser Zeit auch als \u201eQueen\u2019s House\u201c bezeichnet wurde", "answer": "George Goring, 1. Earl of Norwich", "sentence": "Es wurde etwa 1633 von George Goring, 1. Earl of Norwich , errichtet.", "paragraph_sentence": "Buckingham_Palace === Fr\u00fchere Geschichte = = = Das erste Haus am Standort des heutigen Buckingham Palace, \u00fcber das Aufzeichnungen vorliegen, wurde '' Goring House'' genannt. Es wurde etwa 1633 von George Goring, 1. Earl of Norwich , errichtet. Das Haus, das heute das Zentrum des gegenw\u00e4rtigen Palastes bildet, wurde jedoch erst 1703 von John Sheffield, 1. Duke of Buckingham and Normanby, erbaut. John Sheffield lie\u00df das Haus von Architekt William Winde errichten. Dieser schuf ein gro\u00dfes zweigeschossiges Haus mit Mezzanin im Zentrum und mit zwei kleineren Dienstfl\u00fcgeln an den Flanken. Buckinghams Haus wurde im Jahr 1761 von seinem Nachfolger, Sir Charles Sheffield, an K\u00f6nig Georg III. verkauft. Es sollte zun\u00e4chst lediglich als privater R\u00fcckzugsort f\u00fcr die k\u00f6nigliche Familie dienen, besonders f\u00fcr K\u00f6nigin Charlotte, und nicht als offizielle k\u00f6nigliche Residenz. 14 der 15 Kinder von Georg III. und Charlotte wurden im Buckingham House geboren, das zu dieser Zeit auch als \u201eQueen\u2019s House\u201c bezeichnet wurde", "paragraph_answer": "Buckingham_Palace === Fr\u00fchere Geschichte === Das erste Haus am Standort des heutigen Buckingham Palace, \u00fcber das Aufzeichnungen vorliegen, wurde ''Goring House'' genannt. Es wurde etwa 1633 von George Goring, 1. Earl of Norwich , errichtet. Das Haus, das heute das Zentrum des gegenw\u00e4rtigen Palastes bildet, wurde jedoch erst 1703 von John Sheffield, 1. Duke of Buckingham and Normanby, erbaut. John Sheffield lie\u00df das Haus von Architekt William Winde errichten. Dieser schuf ein gro\u00dfes zweigeschossiges Haus mit Mezzanin im Zentrum und mit zwei kleineren Dienstfl\u00fcgeln an den Flanken. Buckinghams Haus wurde im Jahr 1761 von seinem Nachfolger, Sir Charles Sheffield, an K\u00f6nig Georg III. verkauft. Es sollte zun\u00e4chst lediglich als privater R\u00fcckzugsort f\u00fcr die k\u00f6nigliche Familie dienen, besonders f\u00fcr K\u00f6nigin Charlotte, und nicht als offizielle k\u00f6nigliche Residenz. 14 der 15 Kinder von Georg III. und Charlotte wurden im Buckingham House geboren, das zu dieser Zeit auch als \u201eQueen\u2019s House\u201c bezeichnet wurde", "sentence_answer": "Es wurde etwa 1633 von George Goring, 1. Earl of Norwich , errichtet.", "paragraph_id": 41269} {"question": "Wann wurde das erste Geb\u00e4ude des Buckingham Palace errichtet?", "paragraph": "Buckingham_Palace\n\n=== Fr\u00fchere Geschichte ===\nDas erste Haus am Standort des heutigen Buckingham Palace, \u00fcber das Aufzeichnungen vorliegen, wurde ''Goring House'' genannt. Es wurde etwa 1633 von George Goring, 1. Earl of Norwich, errichtet. Das Haus, das heute das Zentrum des gegenw\u00e4rtigen Palastes bildet, wurde jedoch erst 1703 von John Sheffield, 1. Duke of Buckingham and Normanby, erbaut. John Sheffield lie\u00df das Haus von Architekt William Winde errichten. Dieser schuf ein gro\u00dfes zweigeschossiges Haus mit Mezzanin im Zentrum und mit zwei kleineren Dienstfl\u00fcgeln an den Flanken. Buckinghams Haus wurde im Jahr 1761 von seinem Nachfolger, Sir Charles Sheffield, an K\u00f6nig Georg\u00a0III. verkauft. Es sollte zun\u00e4chst lediglich als privater R\u00fcckzugsort f\u00fcr die k\u00f6nigliche Familie dienen, besonders f\u00fcr K\u00f6nigin Charlotte, und nicht als offizielle k\u00f6nigliche Residenz. 14 der 15\u00a0Kinder von Georg\u00a0III. und Charlotte wurden im Buckingham House geboren, das zu dieser Zeit auch als \u201eQueen\u2019s House\u201c bezeichnet wurde", "answer": "1703", "sentence": "Das Haus, das heute das Zentrum des gegenw\u00e4rtigen Palastes bildet, wurde jedoch erst 1703 von John Sheffield, 1. Duke of Buckingham and Normanby, erbaut.", "paragraph_sentence": "Buckingham_Palace === Fr\u00fchere Geschichte = = = Das erste Haus am Standort des heutigen Buckingham Palace, \u00fcber das Aufzeichnungen vorliegen, wurde '' Goring House'' genannt. Es wurde etwa 1633 von George Goring, 1. Earl of Norwich, errichtet. Das Haus, das heute das Zentrum des gegenw\u00e4rtigen Palastes bildet, wurde jedoch erst 1703 von John Sheffield, 1. Duke of Buckingham and Normanby, erbaut. John Sheffield lie\u00df das Haus von Architekt William Winde errichten. Dieser schuf ein gro\u00dfes zweigeschossiges Haus mit Mezzanin im Zentrum und mit zwei kleineren Dienstfl\u00fcgeln an den Flanken. Buckinghams Haus wurde im Jahr 1761 von seinem Nachfolger, Sir Charles Sheffield, an K\u00f6nig Georg III. verkauft. Es sollte zun\u00e4chst lediglich als privater R\u00fcckzugsort f\u00fcr die k\u00f6nigliche Familie dienen, besonders f\u00fcr K\u00f6nigin Charlotte, und nicht als offizielle k\u00f6nigliche Residenz. 14 der 15 Kinder von Georg III. und Charlotte wurden im Buckingham House geboren, das zu dieser Zeit auch als \u201eQueen\u2019s House\u201c bezeichnet wurde", "paragraph_answer": "Buckingham_Palace === Fr\u00fchere Geschichte === Das erste Haus am Standort des heutigen Buckingham Palace, \u00fcber das Aufzeichnungen vorliegen, wurde ''Goring House'' genannt. Es wurde etwa 1633 von George Goring, 1. Earl of Norwich, errichtet. Das Haus, das heute das Zentrum des gegenw\u00e4rtigen Palastes bildet, wurde jedoch erst 1703 von John Sheffield, 1. Duke of Buckingham and Normanby, erbaut. John Sheffield lie\u00df das Haus von Architekt William Winde errichten. Dieser schuf ein gro\u00dfes zweigeschossiges Haus mit Mezzanin im Zentrum und mit zwei kleineren Dienstfl\u00fcgeln an den Flanken. Buckinghams Haus wurde im Jahr 1761 von seinem Nachfolger, Sir Charles Sheffield, an K\u00f6nig Georg III. verkauft. Es sollte zun\u00e4chst lediglich als privater R\u00fcckzugsort f\u00fcr die k\u00f6nigliche Familie dienen, besonders f\u00fcr K\u00f6nigin Charlotte, und nicht als offizielle k\u00f6nigliche Residenz. 14 der 15 Kinder von Georg III. und Charlotte wurden im Buckingham House geboren, das zu dieser Zeit auch als \u201eQueen\u2019s House\u201c bezeichnet wurde", "sentence_answer": "Das Haus, das heute das Zentrum des gegenw\u00e4rtigen Palastes bildet, wurde jedoch erst 1703 von John Sheffield, 1. Duke of Buckingham and Normanby, erbaut.", "paragraph_id": 41271} {"question": "Wer entwarf das erste Geb\u00e4ude des Buckingham Palace?", "paragraph": "Buckingham_Palace\n\n=== Fr\u00fchere Geschichte ===\nDas erste Haus am Standort des heutigen Buckingham Palace, \u00fcber das Aufzeichnungen vorliegen, wurde ''Goring House'' genannt. Es wurde etwa 1633 von George Goring, 1. Earl of Norwich, errichtet. Das Haus, das heute das Zentrum des gegenw\u00e4rtigen Palastes bildet, wurde jedoch erst 1703 von John Sheffield, 1. Duke of Buckingham and Normanby, erbaut. John Sheffield lie\u00df das Haus von Architekt William Winde errichten. Dieser schuf ein gro\u00dfes zweigeschossiges Haus mit Mezzanin im Zentrum und mit zwei kleineren Dienstfl\u00fcgeln an den Flanken. Buckinghams Haus wurde im Jahr 1761 von seinem Nachfolger, Sir Charles Sheffield, an K\u00f6nig Georg\u00a0III. verkauft. Es sollte zun\u00e4chst lediglich als privater R\u00fcckzugsort f\u00fcr die k\u00f6nigliche Familie dienen, besonders f\u00fcr K\u00f6nigin Charlotte, und nicht als offizielle k\u00f6nigliche Residenz. 14 der 15\u00a0Kinder von Georg\u00a0III. und Charlotte wurden im Buckingham House geboren, das zu dieser Zeit auch als \u201eQueen\u2019s House\u201c bezeichnet wurde", "answer": "William Winde", "sentence": "John Sheffield lie\u00df das Haus von Architekt William Winde errichten.", "paragraph_sentence": "Buckingham_Palace === Fr\u00fchere Geschichte = = = Das erste Haus am Standort des heutigen Buckingham Palace, \u00fcber das Aufzeichnungen vorliegen, wurde '' Goring House'' genannt. Es wurde etwa 1633 von George Goring, 1. Earl of Norwich, errichtet. Das Haus, das heute das Zentrum des gegenw\u00e4rtigen Palastes bildet, wurde jedoch erst 1703 von John Sheffield, 1. Duke of Buckingham and Normanby, erbaut. John Sheffield lie\u00df das Haus von Architekt William Winde errichten. Dieser schuf ein gro\u00dfes zweigeschossiges Haus mit Mezzanin im Zentrum und mit zwei kleineren Dienstfl\u00fcgeln an den Flanken. Buckinghams Haus wurde im Jahr 1761 von seinem Nachfolger, Sir Charles Sheffield, an K\u00f6nig Georg III. verkauft. Es sollte zun\u00e4chst lediglich als privater R\u00fcckzugsort f\u00fcr die k\u00f6nigliche Familie dienen, besonders f\u00fcr K\u00f6nigin Charlotte, und nicht als offizielle k\u00f6nigliche Residenz. 14 der 15 Kinder von Georg III. und Charlotte wurden im Buckingham House geboren, das zu dieser Zeit auch als \u201eQueen\u2019s House\u201c bezeichnet wurde", "paragraph_answer": "Buckingham_Palace === Fr\u00fchere Geschichte === Das erste Haus am Standort des heutigen Buckingham Palace, \u00fcber das Aufzeichnungen vorliegen, wurde ''Goring House'' genannt. Es wurde etwa 1633 von George Goring, 1. Earl of Norwich, errichtet. Das Haus, das heute das Zentrum des gegenw\u00e4rtigen Palastes bildet, wurde jedoch erst 1703 von John Sheffield, 1. Duke of Buckingham and Normanby, erbaut. John Sheffield lie\u00df das Haus von Architekt William Winde errichten. Dieser schuf ein gro\u00dfes zweigeschossiges Haus mit Mezzanin im Zentrum und mit zwei kleineren Dienstfl\u00fcgeln an den Flanken. Buckinghams Haus wurde im Jahr 1761 von seinem Nachfolger, Sir Charles Sheffield, an K\u00f6nig Georg III. verkauft. Es sollte zun\u00e4chst lediglich als privater R\u00fcckzugsort f\u00fcr die k\u00f6nigliche Familie dienen, besonders f\u00fcr K\u00f6nigin Charlotte, und nicht als offizielle k\u00f6nigliche Residenz. 14 der 15 Kinder von Georg III. und Charlotte wurden im Buckingham House geboren, das zu dieser Zeit auch als \u201eQueen\u2019s House\u201c bezeichnet wurde", "sentence_answer": "John Sheffield lie\u00df das Haus von Architekt William Winde errichten.", "paragraph_id": 41272} {"question": "Welcher Herrscher veranlasste den Neubau am Standort des Goring House?", "paragraph": "Buckingham_Palace\n\n=== Fr\u00fchere Geschichte ===\nDas erste Haus am Standort des heutigen Buckingham Palace, \u00fcber das Aufzeichnungen vorliegen, wurde ''Goring House'' genannt. Es wurde etwa 1633 von George Goring, 1. Earl of Norwich, errichtet. Das Haus, das heute das Zentrum des gegenw\u00e4rtigen Palastes bildet, wurde jedoch erst 1703 von John Sheffield, 1. Duke of Buckingham and Normanby, erbaut. John Sheffield lie\u00df das Haus von Architekt William Winde errichten. Dieser schuf ein gro\u00dfes zweigeschossiges Haus mit Mezzanin im Zentrum und mit zwei kleineren Dienstfl\u00fcgeln an den Flanken. Buckinghams Haus wurde im Jahr 1761 von seinem Nachfolger, Sir Charles Sheffield, an K\u00f6nig Georg\u00a0III. verkauft. Es sollte zun\u00e4chst lediglich als privater R\u00fcckzugsort f\u00fcr die k\u00f6nigliche Familie dienen, besonders f\u00fcr K\u00f6nigin Charlotte, und nicht als offizielle k\u00f6nigliche Residenz. 14 der 15\u00a0Kinder von Georg\u00a0III. und Charlotte wurden im Buckingham House geboren, das zu dieser Zeit auch als \u201eQueen\u2019s House\u201c bezeichnet wurde", "answer": "John Sheffield, 1. Duke of Buckingham and Normanby", "sentence": "Das Haus, das heute das Zentrum des gegenw\u00e4rtigen Palastes bildet, wurde jedoch erst 1703 von John Sheffield, 1. Duke of Buckingham and Normanby , erbaut.", "paragraph_sentence": "Buckingham_Palace === Fr\u00fchere Geschichte = = = Das erste Haus am Standort des heutigen Buckingham Palace, \u00fcber das Aufzeichnungen vorliegen, wurde '' Goring House'' genannt. Es wurde etwa 1633 von George Goring, 1. Earl of Norwich, errichtet. Das Haus, das heute das Zentrum des gegenw\u00e4rtigen Palastes bildet, wurde jedoch erst 1703 von John Sheffield, 1. Duke of Buckingham and Normanby , erbaut. John Sheffield lie\u00df das Haus von Architekt William Winde errichten. Dieser schuf ein gro\u00dfes zweigeschossiges Haus mit Mezzanin im Zentrum und mit zwei kleineren Dienstfl\u00fcgeln an den Flanken. Buckinghams Haus wurde im Jahr 1761 von seinem Nachfolger, Sir Charles Sheffield, an K\u00f6nig Georg III. verkauft. Es sollte zun\u00e4chst lediglich als privater R\u00fcckzugsort f\u00fcr die k\u00f6nigliche Familie dienen, besonders f\u00fcr K\u00f6nigin Charlotte, und nicht als offizielle k\u00f6nigliche Residenz. 14 der 15 Kinder von Georg III. und Charlotte wurden im Buckingham House geboren, das zu dieser Zeit auch als \u201eQueen\u2019s House\u201c bezeichnet wurde", "paragraph_answer": "Buckingham_Palace === Fr\u00fchere Geschichte === Das erste Haus am Standort des heutigen Buckingham Palace, \u00fcber das Aufzeichnungen vorliegen, wurde ''Goring House'' genannt. Es wurde etwa 1633 von George Goring, 1. Earl of Norwich, errichtet. Das Haus, das heute das Zentrum des gegenw\u00e4rtigen Palastes bildet, wurde jedoch erst 1703 von John Sheffield, 1. Duke of Buckingham and Normanby , erbaut. John Sheffield lie\u00df das Haus von Architekt William Winde errichten. Dieser schuf ein gro\u00dfes zweigeschossiges Haus mit Mezzanin im Zentrum und mit zwei kleineren Dienstfl\u00fcgeln an den Flanken. Buckinghams Haus wurde im Jahr 1761 von seinem Nachfolger, Sir Charles Sheffield, an K\u00f6nig Georg III. verkauft. Es sollte zun\u00e4chst lediglich als privater R\u00fcckzugsort f\u00fcr die k\u00f6nigliche Familie dienen, besonders f\u00fcr K\u00f6nigin Charlotte, und nicht als offizielle k\u00f6nigliche Residenz. 14 der 15 Kinder von Georg III. und Charlotte wurden im Buckingham House geboren, das zu dieser Zeit auch als \u201eQueen\u2019s House\u201c bezeichnet wurde", "sentence_answer": "Das Haus, das heute das Zentrum des gegenw\u00e4rtigen Palastes bildet, wurde jedoch erst 1703 von John Sheffield, 1. Duke of Buckingham and Normanby , erbaut.", "paragraph_id": 41273} {"question": "Welche Form hatte das urspr\u00fcngliche Buckingham House?", "paragraph": "Buckingham_Palace\n\n=== Fr\u00fchere Geschichte ===\nDas erste Haus am Standort des heutigen Buckingham Palace, \u00fcber das Aufzeichnungen vorliegen, wurde ''Goring House'' genannt. Es wurde etwa 1633 von George Goring, 1. Earl of Norwich, errichtet. Das Haus, das heute das Zentrum des gegenw\u00e4rtigen Palastes bildet, wurde jedoch erst 1703 von John Sheffield, 1. Duke of Buckingham and Normanby, erbaut. John Sheffield lie\u00df das Haus von Architekt William Winde errichten. Dieser schuf ein gro\u00dfes zweigeschossiges Haus mit Mezzanin im Zentrum und mit zwei kleineren Dienstfl\u00fcgeln an den Flanken. Buckinghams Haus wurde im Jahr 1761 von seinem Nachfolger, Sir Charles Sheffield, an K\u00f6nig Georg\u00a0III. verkauft. Es sollte zun\u00e4chst lediglich als privater R\u00fcckzugsort f\u00fcr die k\u00f6nigliche Familie dienen, besonders f\u00fcr K\u00f6nigin Charlotte, und nicht als offizielle k\u00f6nigliche Residenz. 14 der 15\u00a0Kinder von Georg\u00a0III. und Charlotte wurden im Buckingham House geboren, das zu dieser Zeit auch als \u201eQueen\u2019s House\u201c bezeichnet wurde", "answer": "ein gro\u00dfes zweigeschossiges Haus mit Mezzanin im Zentrum und mit zwei kleineren Dienstfl\u00fcgeln an den Flanken", "sentence": "Dieser schuf ein gro\u00dfes zweigeschossiges Haus mit Mezzanin im Zentrum und mit zwei kleineren Dienstfl\u00fcgeln an den Flanken .", "paragraph_sentence": "Buckingham_Palace === Fr\u00fchere Geschichte = = = Das erste Haus am Standort des heutigen Buckingham Palace, \u00fcber das Aufzeichnungen vorliegen, wurde '' Goring House'' genannt. Es wurde etwa 1633 von George Goring, 1. Earl of Norwich, errichtet. Das Haus, das heute das Zentrum des gegenw\u00e4rtigen Palastes bildet, wurde jedoch erst 1703 von John Sheffield, 1. Duke of Buckingham and Normanby, erbaut. John Sheffield lie\u00df das Haus von Architekt William Winde errichten. Dieser schuf ein gro\u00dfes zweigeschossiges Haus mit Mezzanin im Zentrum und mit zwei kleineren Dienstfl\u00fcgeln an den Flanken . Buckinghams Haus wurde im Jahr 1761 von seinem Nachfolger, Sir Charles Sheffield, an K\u00f6nig Georg III. verkauft. Es sollte zun\u00e4chst lediglich als privater R\u00fcckzugsort f\u00fcr die k\u00f6nigliche Familie dienen, besonders f\u00fcr K\u00f6nigin Charlotte, und nicht als offizielle k\u00f6nigliche Residenz. 14 der 15 Kinder von Georg III. und Charlotte wurden im Buckingham House geboren, das zu dieser Zeit auch als \u201eQueen\u2019s House\u201c bezeichnet wurde", "paragraph_answer": "Buckingham_Palace === Fr\u00fchere Geschichte === Das erste Haus am Standort des heutigen Buckingham Palace, \u00fcber das Aufzeichnungen vorliegen, wurde ''Goring House'' genannt. Es wurde etwa 1633 von George Goring, 1. Earl of Norwich, errichtet. Das Haus, das heute das Zentrum des gegenw\u00e4rtigen Palastes bildet, wurde jedoch erst 1703 von John Sheffield, 1. Duke of Buckingham and Normanby, erbaut. John Sheffield lie\u00df das Haus von Architekt William Winde errichten. Dieser schuf ein gro\u00dfes zweigeschossiges Haus mit Mezzanin im Zentrum und mit zwei kleineren Dienstfl\u00fcgeln an den Flanken . Buckinghams Haus wurde im Jahr 1761 von seinem Nachfolger, Sir Charles Sheffield, an K\u00f6nig Georg III. verkauft. Es sollte zun\u00e4chst lediglich als privater R\u00fcckzugsort f\u00fcr die k\u00f6nigliche Familie dienen, besonders f\u00fcr K\u00f6nigin Charlotte, und nicht als offizielle k\u00f6nigliche Residenz. 14 der 15 Kinder von Georg III. und Charlotte wurden im Buckingham House geboren, das zu dieser Zeit auch als \u201eQueen\u2019s House\u201c bezeichnet wurde", "sentence_answer": "Dieser schuf ein gro\u00dfes zweigeschossiges Haus mit Mezzanin im Zentrum und mit zwei kleineren Dienstfl\u00fcgeln an den Flanken .", "paragraph_id": 41274} {"question": "Welcher K\u00f6nig erwarb den Buckingham Palace 1761?", "paragraph": "Buckingham_Palace\n\n=== Fr\u00fchere Geschichte ===\nDas erste Haus am Standort des heutigen Buckingham Palace, \u00fcber das Aufzeichnungen vorliegen, wurde ''Goring House'' genannt. Es wurde etwa 1633 von George Goring, 1. Earl of Norwich, errichtet. Das Haus, das heute das Zentrum des gegenw\u00e4rtigen Palastes bildet, wurde jedoch erst 1703 von John Sheffield, 1. Duke of Buckingham and Normanby, erbaut. John Sheffield lie\u00df das Haus von Architekt William Winde errichten. Dieser schuf ein gro\u00dfes zweigeschossiges Haus mit Mezzanin im Zentrum und mit zwei kleineren Dienstfl\u00fcgeln an den Flanken. Buckinghams Haus wurde im Jahr 1761 von seinem Nachfolger, Sir Charles Sheffield, an K\u00f6nig Georg\u00a0III. verkauft. Es sollte zun\u00e4chst lediglich als privater R\u00fcckzugsort f\u00fcr die k\u00f6nigliche Familie dienen, besonders f\u00fcr K\u00f6nigin Charlotte, und nicht als offizielle k\u00f6nigliche Residenz. 14 der 15\u00a0Kinder von Georg\u00a0III. und Charlotte wurden im Buckingham House geboren, das zu dieser Zeit auch als \u201eQueen\u2019s House\u201c bezeichnet wurde", "answer": "K\u00f6nig Georg\u00a0III.", "sentence": "Buckinghams Haus wurde im Jahr 1761 von seinem Nachfolger, Sir Charles Sheffield, an K\u00f6nig Georg\u00a0III. verkauft.", "paragraph_sentence": "Buckingham_Palace === Fr\u00fchere Geschichte = = = Das erste Haus am Standort des heutigen Buckingham Palace, \u00fcber das Aufzeichnungen vorliegen, wurde '' Goring House'' genannt. Es wurde etwa 1633 von George Goring, 1. Earl of Norwich, errichtet. Das Haus, das heute das Zentrum des gegenw\u00e4rtigen Palastes bildet, wurde jedoch erst 1703 von John Sheffield, 1. Duke of Buckingham and Normanby, erbaut. John Sheffield lie\u00df das Haus von Architekt William Winde errichten. Dieser schuf ein gro\u00dfes zweigeschossiges Haus mit Mezzanin im Zentrum und mit zwei kleineren Dienstfl\u00fcgeln an den Flanken. Buckinghams Haus wurde im Jahr 1761 von seinem Nachfolger, Sir Charles Sheffield, an K\u00f6nig Georg III. verkauft. Es sollte zun\u00e4chst lediglich als privater R\u00fcckzugsort f\u00fcr die k\u00f6nigliche Familie dienen, besonders f\u00fcr K\u00f6nigin Charlotte, und nicht als offizielle k\u00f6nigliche Residenz. 14 der 15 Kinder von Georg III. und Charlotte wurden im Buckingham House geboren, das zu dieser Zeit auch als \u201eQueen\u2019s House\u201c bezeichnet wurde", "paragraph_answer": "Buckingham_Palace === Fr\u00fchere Geschichte === Das erste Haus am Standort des heutigen Buckingham Palace, \u00fcber das Aufzeichnungen vorliegen, wurde ''Goring House'' genannt. Es wurde etwa 1633 von George Goring, 1. Earl of Norwich, errichtet. Das Haus, das heute das Zentrum des gegenw\u00e4rtigen Palastes bildet, wurde jedoch erst 1703 von John Sheffield, 1. Duke of Buckingham and Normanby, erbaut. John Sheffield lie\u00df das Haus von Architekt William Winde errichten. Dieser schuf ein gro\u00dfes zweigeschossiges Haus mit Mezzanin im Zentrum und mit zwei kleineren Dienstfl\u00fcgeln an den Flanken. Buckinghams Haus wurde im Jahr 1761 von seinem Nachfolger, Sir Charles Sheffield, an K\u00f6nig Georg III. verkauft. Es sollte zun\u00e4chst lediglich als privater R\u00fcckzugsort f\u00fcr die k\u00f6nigliche Familie dienen, besonders f\u00fcr K\u00f6nigin Charlotte, und nicht als offizielle k\u00f6nigliche Residenz. 14 der 15 Kinder von Georg III. und Charlotte wurden im Buckingham House geboren, das zu dieser Zeit auch als \u201eQueen\u2019s House\u201c bezeichnet wurde", "sentence_answer": "Buckinghams Haus wurde im Jahr 1761 von seinem Nachfolger, Sir Charles Sheffield, an K\u00f6nig Georg III. verkauft.", "paragraph_id": 41275} {"question": "Wann kaufte K\u00f6nig Georg III. die Residenz von Buckingham?", "paragraph": "Buckingham_Palace\n\n=== Fr\u00fchere Geschichte ===\nDas erste Haus am Standort des heutigen Buckingham Palace, \u00fcber das Aufzeichnungen vorliegen, wurde ''Goring House'' genannt. Es wurde etwa 1633 von George Goring, 1. Earl of Norwich, errichtet. Das Haus, das heute das Zentrum des gegenw\u00e4rtigen Palastes bildet, wurde jedoch erst 1703 von John Sheffield, 1. Duke of Buckingham and Normanby, erbaut. John Sheffield lie\u00df das Haus von Architekt William Winde errichten. Dieser schuf ein gro\u00dfes zweigeschossiges Haus mit Mezzanin im Zentrum und mit zwei kleineren Dienstfl\u00fcgeln an den Flanken. Buckinghams Haus wurde im Jahr 1761 von seinem Nachfolger, Sir Charles Sheffield, an K\u00f6nig Georg\u00a0III. verkauft. Es sollte zun\u00e4chst lediglich als privater R\u00fcckzugsort f\u00fcr die k\u00f6nigliche Familie dienen, besonders f\u00fcr K\u00f6nigin Charlotte, und nicht als offizielle k\u00f6nigliche Residenz. 14 der 15\u00a0Kinder von Georg\u00a0III. und Charlotte wurden im Buckingham House geboren, das zu dieser Zeit auch als \u201eQueen\u2019s House\u201c bezeichnet wurde", "answer": "1761", "sentence": "Buckinghams Haus wurde im Jahr 1761 von seinem Nachfolger, Sir Charles Sheffield, an K\u00f6nig Georg\u00a0III. verkauft.", "paragraph_sentence": "Buckingham_Palace === Fr\u00fchere Geschichte = = = Das erste Haus am Standort des heutigen Buckingham Palace, \u00fcber das Aufzeichnungen vorliegen, wurde '' Goring House'' genannt. Es wurde etwa 1633 von George Goring, 1. Earl of Norwich, errichtet. Das Haus, das heute das Zentrum des gegenw\u00e4rtigen Palastes bildet, wurde jedoch erst 1703 von John Sheffield, 1. Duke of Buckingham and Normanby, erbaut. John Sheffield lie\u00df das Haus von Architekt William Winde errichten. Dieser schuf ein gro\u00dfes zweigeschossiges Haus mit Mezzanin im Zentrum und mit zwei kleineren Dienstfl\u00fcgeln an den Flanken. Buckinghams Haus wurde im Jahr 1761 von seinem Nachfolger, Sir Charles Sheffield, an K\u00f6nig Georg III. verkauft. Es sollte zun\u00e4chst lediglich als privater R\u00fcckzugsort f\u00fcr die k\u00f6nigliche Familie dienen, besonders f\u00fcr K\u00f6nigin Charlotte, und nicht als offizielle k\u00f6nigliche Residenz. 14 der 15 Kinder von Georg III. und Charlotte wurden im Buckingham House geboren, das zu dieser Zeit auch als \u201eQueen\u2019s House\u201c bezeichnet wurde", "paragraph_answer": "Buckingham_Palace === Fr\u00fchere Geschichte === Das erste Haus am Standort des heutigen Buckingham Palace, \u00fcber das Aufzeichnungen vorliegen, wurde ''Goring House'' genannt. Es wurde etwa 1633 von George Goring, 1. Earl of Norwich, errichtet. Das Haus, das heute das Zentrum des gegenw\u00e4rtigen Palastes bildet, wurde jedoch erst 1703 von John Sheffield, 1. Duke of Buckingham and Normanby, erbaut. John Sheffield lie\u00df das Haus von Architekt William Winde errichten. Dieser schuf ein gro\u00dfes zweigeschossiges Haus mit Mezzanin im Zentrum und mit zwei kleineren Dienstfl\u00fcgeln an den Flanken. Buckinghams Haus wurde im Jahr 1761 von seinem Nachfolger, Sir Charles Sheffield, an K\u00f6nig Georg III. verkauft. Es sollte zun\u00e4chst lediglich als privater R\u00fcckzugsort f\u00fcr die k\u00f6nigliche Familie dienen, besonders f\u00fcr K\u00f6nigin Charlotte, und nicht als offizielle k\u00f6nigliche Residenz. 14 der 15 Kinder von Georg III. und Charlotte wurden im Buckingham House geboren, das zu dieser Zeit auch als \u201eQueen\u2019s House\u201c bezeichnet wurde", "sentence_answer": "Buckinghams Haus wurde im Jahr 1761 von seinem Nachfolger, Sir Charles Sheffield, an K\u00f6nig Georg III. verkauft.", "paragraph_id": 41276} {"question": "Was war das BIP von Montana 2016?", "paragraph": "Montana\n\n== Wirtschaft und Infrastruktur ==\nDas reale Bruttoinlandsprodukt pro Kopf (engl. per capita GDP) \u2013 der wichtigste Wohlstandsindikator \u2013 lag im Jahre 2016 bei USD 44.118 (nationaler Durchschnitt der 50 US-Bundesstaaten: USD 57.118; nationaler Rangplatz: 43). Die Arbeitslosenrate lag im November 2017 bei 4,0 % (Landesdurchschnitt: 4,1 %).\nMontana ist reich an Bodensch\u00e4tzen und anderen nat\u00fcrlichen Ressourcen. Zu den wichtigsten Rohstoffvorkommen z\u00e4hlen Kupfer, Gold, Silber, Edelsteine, Vermiculit, Talkum, Tonerden, Antimon, Kalkstein, Phosphat, Gips, Steine, Sand und Kies. Allerdings sind viele Minen heute ersch\u00f6pft. Die Kupfermine von Butte wurde 1983 geschlossen und zog eines der gr\u00f6\u00dften Projekte zur Beseitigung von Bergsch\u00e4den in den USA nach sich. Die Kupferh\u00fctte in Anaconda stellte 1980 den Betrieb ein. Viele Arbeitskr\u00e4fte in Bergbau und Industrie verloren dadurch ihre Arbeitspl\u00e4tze, Montana wurde tendenziell zur Niedriglohnregion.\nVon gro\u00dfer Bedeutung sind heute die Vorkommen an Erd\u00f6l, Erdgas und Kohle. So basiert der Gro\u00dfteil der Industrieproduktion auf der Verarbeitung der gef\u00f6rderten Rohstoffe (Erd\u00f6l- und Kohleprodukte, Erzverh\u00fcttung, chemische Erzeugnisse, Metallprodukte). Die Landwirtschaft ist jedoch der wichtigste Erwerbszweig. Im Nordosten und im Zentrum von Montana werden Weizen, Mais und Gerste angebaut, w\u00e4hrend im S\u00fcden Rinder- und Viehzucht betrieben wird. Auch Wein wird angebaut. Es existieren zahlreiche Kleinbrauereien. Die Forstwirtschaft floriert vor allem im Nordwesten des Landes, wenn sich auch gro\u00dfe Teile der Nutzw\u00e4lder in staatlicher Hand befinden.\nViele Farmen wurden in den letzten Jahrzehnten aufgeteilt und als Ferienimmobilien oder Zweitwohnsitze verkauft. Der Tourismus (mit Golfpl\u00e4tzen, Wintersportm\u00f6glichkeiten, Jagd und Fischfang) spielt seit den 1980er Jahren eine wachsende Rolle.", "answer": "USD 44.118", "sentence": "Das reale Bruttoinlandsprodukt pro Kopf (engl. per capita GDP) \u2013 der wichtigste Wohlstandsindikator \u2013 lag im Jahre 2016 bei USD 44.118 (nationaler Durchschnitt der 50 US-Bundesstaaten: USD 57.118; nationaler Rangplatz: 43).", "paragraph_sentence": "Montana == Wirtschaft und Infrastruktur = = Das reale Bruttoinlandsprodukt pro Kopf (engl. per capita GDP) \u2013 der wichtigste Wohlstandsindikator \u2013 lag im Jahre 2016 bei USD 44.118 (nationaler Durchschnitt der 50 US-Bundesstaaten: USD 57.118; nationaler Rangplatz: 43). Die Arbeitslosenrate lag im November 2017 bei 4,0 % (Landesdurchschnitt: 4,1 %). Montana ist reich an Bodensch\u00e4tzen und anderen nat\u00fcrlichen Ressourcen. Zu den wichtigsten Rohstoffvorkommen z\u00e4hlen Kupfer, Gold, Silber, Edelsteine, Vermiculit, Talkum, Tonerden, Antimon, Kalkstein, Phosphat, Gips, Steine, Sand und Kies. Allerdings sind viele Minen heute ersch\u00f6pft. Die Kupfermine von Butte wurde 1983 geschlossen und zog eines der gr\u00f6\u00dften Projekte zur Beseitigung von Bergsch\u00e4den in den USA nach sich. Die Kupferh\u00fctte in Anaconda stellte 1980 den Betrieb ein. Viele Arbeitskr\u00e4fte in Bergbau und Industrie verloren dadurch ihre Arbeitspl\u00e4tze, Montana wurde tendenziell zur Niedriglohnregion. Von gro\u00dfer Bedeutung sind heute die Vorkommen an Erd\u00f6l, Erdgas und Kohle. So basiert der Gro\u00dfteil der Industrieproduktion auf der Verarbeitung der gef\u00f6rderten Rohstoffe (Erd\u00f6l- und Kohleprodukte, Erzverh\u00fcttung, chemische Erzeugnisse, Metallprodukte). Die Landwirtschaft ist jedoch der wichtigste Erwerbszweig. Im Nordosten und im Zentrum von Montana werden Weizen, Mais und Gerste angebaut, w\u00e4hrend im S\u00fcden Rinder- und Viehzucht betrieben wird. Auch Wein wird angebaut. Es existieren zahlreiche Kleinbrauereien. Die Forstwirtschaft floriert vor allem im Nordwesten des Landes, wenn sich auch gro\u00dfe Teile der Nutzw\u00e4lder in staatlicher Hand befinden. Viele Farmen wurden in den letzten Jahrzehnten aufgeteilt und als Ferienimmobilien oder Zweitwohnsitze verkauft. Der Tourismus (mit Golfpl\u00e4tzen, Wintersportm\u00f6glichkeiten, Jagd und Fischfang) spielt seit den 1980er Jahren eine wachsende Rolle.", "paragraph_answer": "Montana == Wirtschaft und Infrastruktur == Das reale Bruttoinlandsprodukt pro Kopf (engl. per capita GDP) \u2013 der wichtigste Wohlstandsindikator \u2013 lag im Jahre 2016 bei USD 44.118 (nationaler Durchschnitt der 50 US-Bundesstaaten: USD 57.118; nationaler Rangplatz: 43). Die Arbeitslosenrate lag im November 2017 bei 4,0 % (Landesdurchschnitt: 4,1 %). Montana ist reich an Bodensch\u00e4tzen und anderen nat\u00fcrlichen Ressourcen. Zu den wichtigsten Rohstoffvorkommen z\u00e4hlen Kupfer, Gold, Silber, Edelsteine, Vermiculit, Talkum, Tonerden, Antimon, Kalkstein, Phosphat, Gips, Steine, Sand und Kies. Allerdings sind viele Minen heute ersch\u00f6pft. Die Kupfermine von Butte wurde 1983 geschlossen und zog eines der gr\u00f6\u00dften Projekte zur Beseitigung von Bergsch\u00e4den in den USA nach sich. Die Kupferh\u00fctte in Anaconda stellte 1980 den Betrieb ein. Viele Arbeitskr\u00e4fte in Bergbau und Industrie verloren dadurch ihre Arbeitspl\u00e4tze, Montana wurde tendenziell zur Niedriglohnregion. Von gro\u00dfer Bedeutung sind heute die Vorkommen an Erd\u00f6l, Erdgas und Kohle. So basiert der Gro\u00dfteil der Industrieproduktion auf der Verarbeitung der gef\u00f6rderten Rohstoffe (Erd\u00f6l- und Kohleprodukte, Erzverh\u00fcttung, chemische Erzeugnisse, Metallprodukte). Die Landwirtschaft ist jedoch der wichtigste Erwerbszweig. Im Nordosten und im Zentrum von Montana werden Weizen, Mais und Gerste angebaut, w\u00e4hrend im S\u00fcden Rinder- und Viehzucht betrieben wird. Auch Wein wird angebaut. Es existieren zahlreiche Kleinbrauereien. Die Forstwirtschaft floriert vor allem im Nordwesten des Landes, wenn sich auch gro\u00dfe Teile der Nutzw\u00e4lder in staatlicher Hand befinden. Viele Farmen wurden in den letzten Jahrzehnten aufgeteilt und als Ferienimmobilien oder Zweitwohnsitze verkauft. Der Tourismus (mit Golfpl\u00e4tzen, Wintersportm\u00f6glichkeiten, Jagd und Fischfang) spielt seit den 1980er Jahren eine wachsende Rolle.", "sentence_answer": "Das reale Bruttoinlandsprodukt pro Kopf (engl. per capita GDP) \u2013 der wichtigste Wohlstandsindikator \u2013 lag im Jahre 2016 bei USD 44.118 (nationaler Durchschnitt der 50 US-Bundesstaaten: USD 57.118; nationaler Rangplatz: 43).", "paragraph_id": 41304} {"question": "Welche Bodensch\u00e4tze gibt es in Montana?", "paragraph": "Montana\n\n== Wirtschaft und Infrastruktur ==\nDas reale Bruttoinlandsprodukt pro Kopf (engl. per capita GDP) \u2013 der wichtigste Wohlstandsindikator \u2013 lag im Jahre 2016 bei USD 44.118 (nationaler Durchschnitt der 50 US-Bundesstaaten: USD 57.118; nationaler Rangplatz: 43). Die Arbeitslosenrate lag im November 2017 bei 4,0 % (Landesdurchschnitt: 4,1 %).\nMontana ist reich an Bodensch\u00e4tzen und anderen nat\u00fcrlichen Ressourcen. Zu den wichtigsten Rohstoffvorkommen z\u00e4hlen Kupfer, Gold, Silber, Edelsteine, Vermiculit, Talkum, Tonerden, Antimon, Kalkstein, Phosphat, Gips, Steine, Sand und Kies. Allerdings sind viele Minen heute ersch\u00f6pft. Die Kupfermine von Butte wurde 1983 geschlossen und zog eines der gr\u00f6\u00dften Projekte zur Beseitigung von Bergsch\u00e4den in den USA nach sich. Die Kupferh\u00fctte in Anaconda stellte 1980 den Betrieb ein. Viele Arbeitskr\u00e4fte in Bergbau und Industrie verloren dadurch ihre Arbeitspl\u00e4tze, Montana wurde tendenziell zur Niedriglohnregion.\nVon gro\u00dfer Bedeutung sind heute die Vorkommen an Erd\u00f6l, Erdgas und Kohle. So basiert der Gro\u00dfteil der Industrieproduktion auf der Verarbeitung der gef\u00f6rderten Rohstoffe (Erd\u00f6l- und Kohleprodukte, Erzverh\u00fcttung, chemische Erzeugnisse, Metallprodukte). Die Landwirtschaft ist jedoch der wichtigste Erwerbszweig. Im Nordosten und im Zentrum von Montana werden Weizen, Mais und Gerste angebaut, w\u00e4hrend im S\u00fcden Rinder- und Viehzucht betrieben wird. Auch Wein wird angebaut. Es existieren zahlreiche Kleinbrauereien. Die Forstwirtschaft floriert vor allem im Nordwesten des Landes, wenn sich auch gro\u00dfe Teile der Nutzw\u00e4lder in staatlicher Hand befinden.\nViele Farmen wurden in den letzten Jahrzehnten aufgeteilt und als Ferienimmobilien oder Zweitwohnsitze verkauft. Der Tourismus (mit Golfpl\u00e4tzen, Wintersportm\u00f6glichkeiten, Jagd und Fischfang) spielt seit den 1980er Jahren eine wachsende Rolle.", "answer": "Kupfer, Gold, Silber, Edelsteine, Vermiculit, Talkum, Tonerden, Antimon, Kalkstein, Phosphat, Gips, Steine, Sand und Kies", "sentence": "Zu den wichtigsten Rohstoffvorkommen z\u00e4hlen Kupfer, Gold, Silber, Edelsteine, Vermiculit, Talkum, Tonerden, Antimon, Kalkstein, Phosphat, Gips, Steine, Sand und Kies .", "paragraph_sentence": "Montana == Wirtschaft und Infrastruktur = = Das reale Bruttoinlandsprodukt pro Kopf (engl. per capita GDP) \u2013 der wichtigste Wohlstandsindikator \u2013 lag im Jahre 2016 bei USD 44.118 (nationaler Durchschnitt der 50 US-Bundesstaaten: USD 57.118; nationaler Rangplatz: 43). Die Arbeitslosenrate lag im November 2017 bei 4,0 % (Landesdurchschnitt: 4,1 %). Montana ist reich an Bodensch\u00e4tzen und anderen nat\u00fcrlichen Ressourcen. Zu den wichtigsten Rohstoffvorkommen z\u00e4hlen Kupfer, Gold, Silber, Edelsteine, Vermiculit, Talkum, Tonerden, Antimon, Kalkstein, Phosphat, Gips, Steine, Sand und Kies . Allerdings sind viele Minen heute ersch\u00f6pft. Die Kupfermine von Butte wurde 1983 geschlossen und zog eines der gr\u00f6\u00dften Projekte zur Beseitigung von Bergsch\u00e4den in den USA nach sich. Die Kupferh\u00fctte in Anaconda stellte 1980 den Betrieb ein. Viele Arbeitskr\u00e4fte in Bergbau und Industrie verloren dadurch ihre Arbeitspl\u00e4tze, Montana wurde tendenziell zur Niedriglohnregion. Von gro\u00dfer Bedeutung sind heute die Vorkommen an Erd\u00f6l, Erdgas und Kohle. So basiert der Gro\u00dfteil der Industrieproduktion auf der Verarbeitung der gef\u00f6rderten Rohstoffe (Erd\u00f6l- und Kohleprodukte, Erzverh\u00fcttung, chemische Erzeugnisse, Metallprodukte). Die Landwirtschaft ist jedoch der wichtigste Erwerbszweig. Im Nordosten und im Zentrum von Montana werden Weizen, Mais und Gerste angebaut, w\u00e4hrend im S\u00fcden Rinder- und Viehzucht betrieben wird. Auch Wein wird angebaut. Es existieren zahlreiche Kleinbrauereien. Die Forstwirtschaft floriert vor allem im Nordwesten des Landes, wenn sich auch gro\u00dfe Teile der Nutzw\u00e4lder in staatlicher Hand befinden. Viele Farmen wurden in den letzten Jahrzehnten aufgeteilt und als Ferienimmobilien oder Zweitwohnsitze verkauft. Der Tourismus (mit Golfpl\u00e4tzen, Wintersportm\u00f6glichkeiten, Jagd und Fischfang) spielt seit den 1980er Jahren eine wachsende Rolle.", "paragraph_answer": "Montana == Wirtschaft und Infrastruktur == Das reale Bruttoinlandsprodukt pro Kopf (engl. per capita GDP) \u2013 der wichtigste Wohlstandsindikator \u2013 lag im Jahre 2016 bei USD 44.118 (nationaler Durchschnitt der 50 US-Bundesstaaten: USD 57.118; nationaler Rangplatz: 43). Die Arbeitslosenrate lag im November 2017 bei 4,0 % (Landesdurchschnitt: 4,1 %). Montana ist reich an Bodensch\u00e4tzen und anderen nat\u00fcrlichen Ressourcen. Zu den wichtigsten Rohstoffvorkommen z\u00e4hlen Kupfer, Gold, Silber, Edelsteine, Vermiculit, Talkum, Tonerden, Antimon, Kalkstein, Phosphat, Gips, Steine, Sand und Kies . Allerdings sind viele Minen heute ersch\u00f6pft. Die Kupfermine von Butte wurde 1983 geschlossen und zog eines der gr\u00f6\u00dften Projekte zur Beseitigung von Bergsch\u00e4den in den USA nach sich. Die Kupferh\u00fctte in Anaconda stellte 1980 den Betrieb ein. Viele Arbeitskr\u00e4fte in Bergbau und Industrie verloren dadurch ihre Arbeitspl\u00e4tze, Montana wurde tendenziell zur Niedriglohnregion. Von gro\u00dfer Bedeutung sind heute die Vorkommen an Erd\u00f6l, Erdgas und Kohle. So basiert der Gro\u00dfteil der Industrieproduktion auf der Verarbeitung der gef\u00f6rderten Rohstoffe (Erd\u00f6l- und Kohleprodukte, Erzverh\u00fcttung, chemische Erzeugnisse, Metallprodukte). Die Landwirtschaft ist jedoch der wichtigste Erwerbszweig. Im Nordosten und im Zentrum von Montana werden Weizen, Mais und Gerste angebaut, w\u00e4hrend im S\u00fcden Rinder- und Viehzucht betrieben wird. Auch Wein wird angebaut. Es existieren zahlreiche Kleinbrauereien. Die Forstwirtschaft floriert vor allem im Nordwesten des Landes, wenn sich auch gro\u00dfe Teile der Nutzw\u00e4lder in staatlicher Hand befinden. Viele Farmen wurden in den letzten Jahrzehnten aufgeteilt und als Ferienimmobilien oder Zweitwohnsitze verkauft. Der Tourismus (mit Golfpl\u00e4tzen, Wintersportm\u00f6glichkeiten, Jagd und Fischfang) spielt seit den 1980er Jahren eine wachsende Rolle.", "sentence_answer": "Zu den wichtigsten Rohstoffvorkommen z\u00e4hlen Kupfer, Gold, Silber, Edelsteine, Vermiculit, Talkum, Tonerden, Antimon, Kalkstein, Phosphat, Gips, Steine, Sand und Kies .", "paragraph_id": 41305} {"question": "Wann wurde die Kupferproduktion in Anaconda geschlossen?", "paragraph": "Montana\n\n== Wirtschaft und Infrastruktur ==\nDas reale Bruttoinlandsprodukt pro Kopf (engl. per capita GDP) \u2013 der wichtigste Wohlstandsindikator \u2013 lag im Jahre 2016 bei USD 44.118 (nationaler Durchschnitt der 50 US-Bundesstaaten: USD 57.118; nationaler Rangplatz: 43). Die Arbeitslosenrate lag im November 2017 bei 4,0 % (Landesdurchschnitt: 4,1 %).\nMontana ist reich an Bodensch\u00e4tzen und anderen nat\u00fcrlichen Ressourcen. Zu den wichtigsten Rohstoffvorkommen z\u00e4hlen Kupfer, Gold, Silber, Edelsteine, Vermiculit, Talkum, Tonerden, Antimon, Kalkstein, Phosphat, Gips, Steine, Sand und Kies. Allerdings sind viele Minen heute ersch\u00f6pft. Die Kupfermine von Butte wurde 1983 geschlossen und zog eines der gr\u00f6\u00dften Projekte zur Beseitigung von Bergsch\u00e4den in den USA nach sich. Die Kupferh\u00fctte in Anaconda stellte 1980 den Betrieb ein. Viele Arbeitskr\u00e4fte in Bergbau und Industrie verloren dadurch ihre Arbeitspl\u00e4tze, Montana wurde tendenziell zur Niedriglohnregion.\nVon gro\u00dfer Bedeutung sind heute die Vorkommen an Erd\u00f6l, Erdgas und Kohle. So basiert der Gro\u00dfteil der Industrieproduktion auf der Verarbeitung der gef\u00f6rderten Rohstoffe (Erd\u00f6l- und Kohleprodukte, Erzverh\u00fcttung, chemische Erzeugnisse, Metallprodukte). Die Landwirtschaft ist jedoch der wichtigste Erwerbszweig. Im Nordosten und im Zentrum von Montana werden Weizen, Mais und Gerste angebaut, w\u00e4hrend im S\u00fcden Rinder- und Viehzucht betrieben wird. Auch Wein wird angebaut. Es existieren zahlreiche Kleinbrauereien. Die Forstwirtschaft floriert vor allem im Nordwesten des Landes, wenn sich auch gro\u00dfe Teile der Nutzw\u00e4lder in staatlicher Hand befinden.\nViele Farmen wurden in den letzten Jahrzehnten aufgeteilt und als Ferienimmobilien oder Zweitwohnsitze verkauft. Der Tourismus (mit Golfpl\u00e4tzen, Wintersportm\u00f6glichkeiten, Jagd und Fischfang) spielt seit den 1980er Jahren eine wachsende Rolle.", "answer": "1980", "sentence": "Die Kupferh\u00fctte in Anaconda stellte 1980 den Betrieb ein.", "paragraph_sentence": "Montana == Wirtschaft und Infrastruktur = = Das reale Bruttoinlandsprodukt pro Kopf (engl. per capita GDP) \u2013 der wichtigste Wohlstandsindikator \u2013 lag im Jahre 2016 bei USD 44.118 (nationaler Durchschnitt der 50 US-Bundesstaaten: USD 57.118; nationaler Rangplatz: 43). Die Arbeitslosenrate lag im November 2017 bei 4,0 % (Landesdurchschnitt: 4,1 %). Montana ist reich an Bodensch\u00e4tzen und anderen nat\u00fcrlichen Ressourcen. Zu den wichtigsten Rohstoffvorkommen z\u00e4hlen Kupfer, Gold, Silber, Edelsteine, Vermiculit, Talkum, Tonerden, Antimon, Kalkstein, Phosphat, Gips, Steine, Sand und Kies. Allerdings sind viele Minen heute ersch\u00f6pft. Die Kupfermine von Butte wurde 1983 geschlossen und zog eines der gr\u00f6\u00dften Projekte zur Beseitigung von Bergsch\u00e4den in den USA nach sich. Die Kupferh\u00fctte in Anaconda stellte 1980 den Betrieb ein. Viele Arbeitskr\u00e4fte in Bergbau und Industrie verloren dadurch ihre Arbeitspl\u00e4tze, Montana wurde tendenziell zur Niedriglohnregion. Von gro\u00dfer Bedeutung sind heute die Vorkommen an Erd\u00f6l, Erdgas und Kohle. So basiert der Gro\u00dfteil der Industrieproduktion auf der Verarbeitung der gef\u00f6rderten Rohstoffe (Erd\u00f6l- und Kohleprodukte, Erzverh\u00fcttung, chemische Erzeugnisse, Metallprodukte). Die Landwirtschaft ist jedoch der wichtigste Erwerbszweig. Im Nordosten und im Zentrum von Montana werden Weizen, Mais und Gerste angebaut, w\u00e4hrend im S\u00fcden Rinder- und Viehzucht betrieben wird. Auch Wein wird angebaut. Es existieren zahlreiche Kleinbrauereien. 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Zu den wichtigsten Rohstoffvorkommen z\u00e4hlen Kupfer, Gold, Silber, Edelsteine, Vermiculit, Talkum, Tonerden, Antimon, Kalkstein, Phosphat, Gips, Steine, Sand und Kies. Allerdings sind viele Minen heute ersch\u00f6pft. Die Kupfermine von Butte wurde 1983 geschlossen und zog eines der gr\u00f6\u00dften Projekte zur Beseitigung von Bergsch\u00e4den in den USA nach sich. Die Kupferh\u00fctte in Anaconda stellte 1980 den Betrieb ein. Viele Arbeitskr\u00e4fte in Bergbau und Industrie verloren dadurch ihre Arbeitspl\u00e4tze, Montana wurde tendenziell zur Niedriglohnregion. Von gro\u00dfer Bedeutung sind heute die Vorkommen an Erd\u00f6l, Erdgas und Kohle. So basiert der Gro\u00dfteil der Industrieproduktion auf der Verarbeitung der gef\u00f6rderten Rohstoffe (Erd\u00f6l- und Kohleprodukte, Erzverh\u00fcttung, chemische Erzeugnisse, Metallprodukte). Die Landwirtschaft ist jedoch der wichtigste Erwerbszweig. Im Nordosten und im Zentrum von Montana werden Weizen, Mais und Gerste angebaut, w\u00e4hrend im S\u00fcden Rinder- und Viehzucht betrieben wird. Auch Wein wird angebaut. Es existieren zahlreiche Kleinbrauereien. Die Forstwirtschaft floriert vor allem im Nordwesten des Landes, wenn sich auch gro\u00dfe Teile der Nutzw\u00e4lder in staatlicher Hand befinden. Viele Farmen wurden in den letzten Jahrzehnten aufgeteilt und als Ferienimmobilien oder Zweitwohnsitze verkauft. Der Tourismus (mit Golfpl\u00e4tzen, Wintersportm\u00f6glichkeiten, Jagd und Fischfang) spielt seit den 1980er Jahren eine wachsende Rolle.", "sentence_answer": "Die Kupferh\u00fctte in Anaconda stellte 1980 den Betrieb ein.", "paragraph_id": 41306} {"question": "Wo in Montana wird vor allem Viehwirtschaft betrieben?", "paragraph": "Montana\n\n== Wirtschaft und Infrastruktur ==\nDas reale Bruttoinlandsprodukt pro Kopf (engl. per capita GDP) \u2013 der wichtigste Wohlstandsindikator \u2013 lag im Jahre 2016 bei USD 44.118 (nationaler Durchschnitt der 50 US-Bundesstaaten: USD 57.118; nationaler Rangplatz: 43). Die Arbeitslosenrate lag im November 2017 bei 4,0 % (Landesdurchschnitt: 4,1 %).\nMontana ist reich an Bodensch\u00e4tzen und anderen nat\u00fcrlichen Ressourcen. Zu den wichtigsten Rohstoffvorkommen z\u00e4hlen Kupfer, Gold, Silber, Edelsteine, Vermiculit, Talkum, Tonerden, Antimon, Kalkstein, Phosphat, Gips, Steine, Sand und Kies. Allerdings sind viele Minen heute ersch\u00f6pft. Die Kupfermine von Butte wurde 1983 geschlossen und zog eines der gr\u00f6\u00dften Projekte zur Beseitigung von Bergsch\u00e4den in den USA nach sich. Die Kupferh\u00fctte in Anaconda stellte 1980 den Betrieb ein. Viele Arbeitskr\u00e4fte in Bergbau und Industrie verloren dadurch ihre Arbeitspl\u00e4tze, Montana wurde tendenziell zur Niedriglohnregion.\nVon gro\u00dfer Bedeutung sind heute die Vorkommen an Erd\u00f6l, Erdgas und Kohle. So basiert der Gro\u00dfteil der Industrieproduktion auf der Verarbeitung der gef\u00f6rderten Rohstoffe (Erd\u00f6l- und Kohleprodukte, Erzverh\u00fcttung, chemische Erzeugnisse, Metallprodukte). Die Landwirtschaft ist jedoch der wichtigste Erwerbszweig. Im Nordosten und im Zentrum von Montana werden Weizen, Mais und Gerste angebaut, w\u00e4hrend im S\u00fcden Rinder- und Viehzucht betrieben wird. Auch Wein wird angebaut. Es existieren zahlreiche Kleinbrauereien. Die Forstwirtschaft floriert vor allem im Nordwesten des Landes, wenn sich auch gro\u00dfe Teile der Nutzw\u00e4lder in staatlicher Hand befinden.\nViele Farmen wurden in den letzten Jahrzehnten aufgeteilt und als Ferienimmobilien oder Zweitwohnsitze verkauft. Der Tourismus (mit Golfpl\u00e4tzen, Wintersportm\u00f6glichkeiten, Jagd und Fischfang) spielt seit den 1980er Jahren eine wachsende Rolle.", "answer": "im S\u00fcden", "sentence": "w\u00e4hrend im S\u00fcden Rinder- und Viehzucht betrieben wird.", "paragraph_sentence": "Montana == Wirtschaft und Infrastruktur = = Das reale Bruttoinlandsprodukt pro Kopf (engl. per capita GDP) \u2013 der wichtigste Wohlstandsindikator \u2013 lag im Jahre 2016 bei USD 44.118 (nationaler Durchschnitt der 50 US-Bundesstaaten: USD 57.118; nationaler Rangplatz: 43). Die Arbeitslosenrate lag im November 2017 bei 4,0 % (Landesdurchschnitt: 4,1 %). Montana ist reich an Bodensch\u00e4tzen und anderen nat\u00fcrlichen Ressourcen. Zu den wichtigsten Rohstoffvorkommen z\u00e4hlen Kupfer, Gold, Silber, Edelsteine, Vermiculit, Talkum, Tonerden, Antimon, Kalkstein, Phosphat, Gips, Steine, Sand und Kies. Allerdings sind viele Minen heute ersch\u00f6pft. Die Kupfermine von Butte wurde 1983 geschlossen und zog eines der gr\u00f6\u00dften Projekte zur Beseitigung von Bergsch\u00e4den in den USA nach sich. Die Kupferh\u00fctte in Anaconda stellte 1980 den Betrieb ein. Viele Arbeitskr\u00e4fte in Bergbau und Industrie verloren dadurch ihre Arbeitspl\u00e4tze, Montana wurde tendenziell zur Niedriglohnregion. Von gro\u00dfer Bedeutung sind heute die Vorkommen an Erd\u00f6l, Erdgas und Kohle. So basiert der Gro\u00dfteil der Industrieproduktion auf der Verarbeitung der gef\u00f6rderten Rohstoffe (Erd\u00f6l- und Kohleprodukte, Erzverh\u00fcttung, chemische Erzeugnisse, Metallprodukte). Die Landwirtschaft ist jedoch der wichtigste Erwerbszweig. Im Nordosten und im Zentrum von Montana werden Weizen, Mais und Gerste angebaut, w\u00e4hrend im S\u00fcden Rinder- und Viehzucht betrieben wird. Auch Wein wird angebaut. Es existieren zahlreiche Kleinbrauereien. Die Forstwirtschaft floriert vor allem im Nordwesten des Landes, wenn sich auch gro\u00dfe Teile der Nutzw\u00e4lder in staatlicher Hand befinden. Viele Farmen wurden in den letzten Jahrzehnten aufgeteilt und als Ferienimmobilien oder Zweitwohnsitze verkauft. Der Tourismus (mit Golfpl\u00e4tzen, Wintersportm\u00f6glichkeiten, Jagd und Fischfang) spielt seit den 1980er Jahren eine wachsende Rolle.", "paragraph_answer": "Montana == Wirtschaft und Infrastruktur == Das reale Bruttoinlandsprodukt pro Kopf (engl. per capita GDP) \u2013 der wichtigste Wohlstandsindikator \u2013 lag im Jahre 2016 bei USD 44.118 (nationaler Durchschnitt der 50 US-Bundesstaaten: USD 57.118; nationaler Rangplatz: 43). Die Arbeitslosenrate lag im November 2017 bei 4,0 % (Landesdurchschnitt: 4,1 %). Montana ist reich an Bodensch\u00e4tzen und anderen nat\u00fcrlichen Ressourcen. Zu den wichtigsten Rohstoffvorkommen z\u00e4hlen Kupfer, Gold, Silber, Edelsteine, Vermiculit, Talkum, Tonerden, Antimon, Kalkstein, Phosphat, Gips, Steine, Sand und Kies. Allerdings sind viele Minen heute ersch\u00f6pft. Die Kupfermine von Butte wurde 1983 geschlossen und zog eines der gr\u00f6\u00dften Projekte zur Beseitigung von Bergsch\u00e4den in den USA nach sich. Die Kupferh\u00fctte in Anaconda stellte 1980 den Betrieb ein. Viele Arbeitskr\u00e4fte in Bergbau und Industrie verloren dadurch ihre Arbeitspl\u00e4tze, Montana wurde tendenziell zur Niedriglohnregion. Von gro\u00dfer Bedeutung sind heute die Vorkommen an Erd\u00f6l, Erdgas und Kohle. So basiert der Gro\u00dfteil der Industrieproduktion auf der Verarbeitung der gef\u00f6rderten Rohstoffe (Erd\u00f6l- und Kohleprodukte, Erzverh\u00fcttung, chemische Erzeugnisse, Metallprodukte). Die Landwirtschaft ist jedoch der wichtigste Erwerbszweig. Im Nordosten und im Zentrum von Montana werden Weizen, Mais und Gerste angebaut, w\u00e4hrend im S\u00fcden Rinder- und Viehzucht betrieben wird. Auch Wein wird angebaut. Es existieren zahlreiche Kleinbrauereien. Die Forstwirtschaft floriert vor allem im Nordwesten des Landes, wenn sich auch gro\u00dfe Teile der Nutzw\u00e4lder in staatlicher Hand befinden. Viele Farmen wurden in den letzten Jahrzehnten aufgeteilt und als Ferienimmobilien oder Zweitwohnsitze verkauft. 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Bei der letzten Volksz\u00e4hlung wurden etwa bewohnte Siedlungen in Liberia ermittelt.\nDie sechs gr\u00f6\u00dften St\u00e4dte waren 2008:", "answer": "2,1 %", "sentence": "=\n2017 waren 2,1 % der Bev\u00f6lkerung im Ausland geboren;", "paragraph_sentence": "Liberia === Migration und Urbanisierung = = = 2017 waren 2,1 % der Bev\u00f6lkerung im Ausland geboren; dazu kommt starke interne Migration. Der Prozess der Migration und Urbanisierung h\u00e4lt in der Metropolregion Monrovia an; das Siedlungsgebiet reicht bis zu 30 Kilometer in das Hinterland und f\u00fchrt zu einem Anstieg sozialer Spannungen. Ein Gro\u00dfteil der l\u00e4ndlichen Bev\u00f6lkerung lebt in der n\u00f6rdlichen Grenzregion zu Guinea. Bei der letzten Volksz\u00e4hlung wurden etwa bewohnte Siedlungen in Liberia ermittelt. Die sechs gr\u00f6\u00dften St\u00e4dte waren 2008:", "paragraph_answer": "Liberia === Migration und Urbanisierung === 2017 waren 2,1 % der Bev\u00f6lkerung im Ausland geboren; dazu kommt starke interne Migration. Der Prozess der Migration und Urbanisierung h\u00e4lt in der Metropolregion Monrovia an; das Siedlungsgebiet reicht bis zu 30 Kilometer in das Hinterland und f\u00fchrt zu einem Anstieg sozialer Spannungen. Ein Gro\u00dfteil der l\u00e4ndlichen Bev\u00f6lkerung lebt in der n\u00f6rdlichen Grenzregion zu Guinea. Bei der letzten Volksz\u00e4hlung wurden etwa bewohnte Siedlungen in Liberia ermittelt. Die sechs gr\u00f6\u00dften St\u00e4dte waren 2008:", "sentence_answer": "= 2017 waren 2,1 % der Bev\u00f6lkerung im Ausland geboren;", "paragraph_id": 41339} {"question": "Welches Land grenzt im Norden an Liberia?", "paragraph": "Liberia\n\n=== Migration und Urbanisierung ===\n2017 waren 2,1 % der Bev\u00f6lkerung im Ausland geboren; dazu kommt starke interne Migration.\nDer Prozess der Migration und Urbanisierung h\u00e4lt in der Metropolregion Monrovia an; das Siedlungsgebiet reicht bis zu 30 Kilometer in das Hinterland und f\u00fchrt zu einem Anstieg sozialer Spannungen. Ein Gro\u00dfteil der l\u00e4ndlichen Bev\u00f6lkerung lebt in der n\u00f6rdlichen Grenzregion zu Guinea. Bei der letzten Volksz\u00e4hlung wurden etwa bewohnte Siedlungen in Liberia ermittelt.\nDie sechs gr\u00f6\u00dften St\u00e4dte waren 2008:", "answer": "Guinea", "sentence": "Ein Gro\u00dfteil der l\u00e4ndlichen Bev\u00f6lkerung lebt in der n\u00f6rdlichen Grenzregion zu Guinea .", "paragraph_sentence": "Liberia === Migration und Urbanisierung = = = 2017 waren 2,1 % der Bev\u00f6lkerung im Ausland geboren; dazu kommt starke interne Migration. Der Prozess der Migration und Urbanisierung h\u00e4lt in der Metropolregion Monrovia an; das Siedlungsgebiet reicht bis zu 30 Kilometer in das Hinterland und f\u00fchrt zu einem Anstieg sozialer Spannungen. Ein Gro\u00dfteil der l\u00e4ndlichen Bev\u00f6lkerung lebt in der n\u00f6rdlichen Grenzregion zu Guinea . Bei der letzten Volksz\u00e4hlung wurden etwa bewohnte Siedlungen in Liberia ermittelt. Die sechs gr\u00f6\u00dften St\u00e4dte waren 2008:", "paragraph_answer": "Liberia === Migration und Urbanisierung === 2017 waren 2,1 % der Bev\u00f6lkerung im Ausland geboren; dazu kommt starke interne Migration. Der Prozess der Migration und Urbanisierung h\u00e4lt in der Metropolregion Monrovia an; das Siedlungsgebiet reicht bis zu 30 Kilometer in das Hinterland und f\u00fchrt zu einem Anstieg sozialer Spannungen. Ein Gro\u00dfteil der l\u00e4ndlichen Bev\u00f6lkerung lebt in der n\u00f6rdlichen Grenzregion zu Guinea . Bei der letzten Volksz\u00e4hlung wurden etwa bewohnte Siedlungen in Liberia ermittelt. Die sechs gr\u00f6\u00dften St\u00e4dte waren 2008:", "sentence_answer": "Ein Gro\u00dfteil der l\u00e4ndlichen Bev\u00f6lkerung lebt in der n\u00f6rdlichen Grenzregion zu Guinea .", "paragraph_id": 41340} {"question": "Wo in Liberia lebt die Landbev\u00f6lkerung vor allem?", "paragraph": "Liberia\n\n=== Migration und Urbanisierung ===\n2017 waren 2,1 % der Bev\u00f6lkerung im Ausland geboren; dazu kommt starke interne Migration.\nDer Prozess der Migration und Urbanisierung h\u00e4lt in der Metropolregion Monrovia an; das Siedlungsgebiet reicht bis zu 30 Kilometer in das Hinterland und f\u00fchrt zu einem Anstieg sozialer Spannungen. Ein Gro\u00dfteil der l\u00e4ndlichen Bev\u00f6lkerung lebt in der n\u00f6rdlichen Grenzregion zu Guinea. Bei der letzten Volksz\u00e4hlung wurden etwa bewohnte Siedlungen in Liberia ermittelt.\nDie sechs gr\u00f6\u00dften St\u00e4dte waren 2008:", "answer": " in der n\u00f6rdlichen Grenzregion zu Guinea", "sentence": "Ein Gro\u00dfteil der l\u00e4ndlichen Bev\u00f6lkerung lebt in der n\u00f6rdlichen Grenzregion zu Guinea .", "paragraph_sentence": "Liberia === Migration und Urbanisierung = = = 2017 waren 2,1 % der Bev\u00f6lkerung im Ausland geboren; dazu kommt starke interne Migration. Der Prozess der Migration und Urbanisierung h\u00e4lt in der Metropolregion Monrovia an; das Siedlungsgebiet reicht bis zu 30 Kilometer in das Hinterland und f\u00fchrt zu einem Anstieg sozialer Spannungen. Ein Gro\u00dfteil der l\u00e4ndlichen Bev\u00f6lkerung lebt in der n\u00f6rdlichen Grenzregion zu Guinea . Bei der letzten Volksz\u00e4hlung wurden etwa bewohnte Siedlungen in Liberia ermittelt. Die sechs gr\u00f6\u00dften St\u00e4dte waren 2008:", "paragraph_answer": "Liberia === Migration und Urbanisierung === 2017 waren 2,1 % der Bev\u00f6lkerung im Ausland geboren; dazu kommt starke interne Migration. Der Prozess der Migration und Urbanisierung h\u00e4lt in der Metropolregion Monrovia an; das Siedlungsgebiet reicht bis zu 30 Kilometer in das Hinterland und f\u00fchrt zu einem Anstieg sozialer Spannungen. Ein Gro\u00dfteil der l\u00e4ndlichen Bev\u00f6lkerung lebt in der n\u00f6rdlichen Grenzregion zu Guinea . Bei der letzten Volksz\u00e4hlung wurden etwa bewohnte Siedlungen in Liberia ermittelt. Die sechs gr\u00f6\u00dften St\u00e4dte waren 2008:", "sentence_answer": "Ein Gro\u00dfteil der l\u00e4ndlichen Bev\u00f6lkerung lebt in der n\u00f6rdlichen Grenzregion zu Guinea .", "paragraph_id": 41341} {"question": "Welcher Epoche ist das Konzept Adoleszenz zuzuordnen?", "paragraph": "Adoleszenz\n\n== Die Entstehung des Adoleszenzbegriffs ==\nAdoleszenz ist ein Produkt der Moderne, das man historisch aus der Geschichte des 20. Jahrhunderts betrachten muss, da hier die Unbestimmtheit individueller Lebensl\u00e4ufe sichtbar wurde. Die soziale Herkunft tritt in den Hintergrund und der bevorstehende Lebensabschnitt ist durch Entscheidungen gepr\u00e4gt, wie der \u201eWahl\u201c des Bildungsweges. Diese Entscheidungen gehen einher mit den sich vollziehenden und schwerwiegenden Ver\u00e4nderungen, wie die Trennungs- und Neuorientierungsprozesse in Bezug auf die Elterngeneration sowie auf die Gleichaltrigengruppe (Wischmann, 2010. S. 33 f.).", "answer": "der Moderne", "sentence": "Die Entstehung des Adoleszenzbegriffs ==\nAdoleszenz ist ein Produkt der Moderne ,", "paragraph_sentence": "Adoleszenz == Die Entstehung des Adoleszenzbegriffs == Adoleszenz ist ein Produkt der Moderne , das man historisch aus der Geschichte des 20. Jahrhunderts betrachten muss, da hier die Unbestimmtheit individueller Lebensl\u00e4ufe sichtbar wurde. Die soziale Herkunft tritt in den Hintergrund und der bevorstehende Lebensabschnitt ist durch Entscheidungen gepr\u00e4gt, wie der \u201eWahl\u201c des Bildungsweges. Diese Entscheidungen gehen einher mit den sich vollziehenden und schwerwiegenden Ver\u00e4nderungen, wie die Trennungs- und Neuorientierungsprozesse in Bezug auf die Elterngeneration sowie auf die Gleichaltrigengruppe (Wischmann, 2010. S. 33 f.).", "paragraph_answer": "Adoleszenz == Die Entstehung des Adoleszenzbegriffs == Adoleszenz ist ein Produkt der Moderne , das man historisch aus der Geschichte des 20. Jahrhunderts betrachten muss, da hier die Unbestimmtheit individueller Lebensl\u00e4ufe sichtbar wurde. Die soziale Herkunft tritt in den Hintergrund und der bevorstehende Lebensabschnitt ist durch Entscheidungen gepr\u00e4gt, wie der \u201eWahl\u201c des Bildungsweges. Diese Entscheidungen gehen einher mit den sich vollziehenden und schwerwiegenden Ver\u00e4nderungen, wie die Trennungs- und Neuorientierungsprozesse in Bezug auf die Elterngeneration sowie auf die Gleichaltrigengruppe (Wischmann, 2010. S. 33 f.).", "sentence_answer": "Die Entstehung des Adoleszenzbegriffs == Adoleszenz ist ein Produkt der Moderne ,", "paragraph_id": 41445} {"question": "Nach was benannte Spielberg seine Produktionsfirma Anfang der 1980er?", "paragraph": "Steven_Spielberg\n\n== Produktionsfirma ==\nSeine eigene Filmproduktionsfirma Amblin Entertainment, die er nach seinem Kurzfilm ''Amblin'' benannte, entstand 1982 noch auf dem Gel\u00e4nde der ''Universal Studios''. 1994 gr\u00fcndete er mit seinen Freunden Jeffrey Katzenberg und David Geffen das unabh\u00e4ngige Filmstudio DreamWorks SKG, das allerdings 2005 wegen finanzieller Probleme an Paramount Pictures verkauft wurde. Am 16. Dezember 2015 wurde von ihm zusammen mit Jeff Skoll von Participant Media, Anil Ambani von Reliance Anil Dhirubhai Ambani Group und Darren Throop von Entertainment One Amblin Partners gegr\u00fcndet.", "answer": "nach seinem Kurzfilm ''Amblin''", "sentence": "Seine eigene Filmproduktionsfirma Amblin Entertainment, die er nach seinem Kurzfilm ''Amblin'' benannte, entstand 1982 noch auf dem Gel\u00e4nde der ''Universal Studios''.", "paragraph_sentence": "Steven_Spielberg = = Produktionsfirma == Seine eigene Filmproduktionsfirma Amblin Entertainment, die er nach seinem Kurzfilm ''Amblin'' benannte, entstand 1982 noch auf dem Gel\u00e4nde der ''Universal Studios''. 1994 gr\u00fcndete er mit seinen Freunden Jeffrey Katzenberg und David Geffen das unabh\u00e4ngige Filmstudio DreamWorks SKG, das allerdings 2005 wegen finanzieller Probleme an Paramount Pictures verkauft wurde. Am 16. Dezember 2015 wurde von ihm zusammen mit Jeff Skoll von Participant Media, Anil Ambani von Reliance Anil Dhirubhai Ambani Group und Darren Throop von Entertainment One Amblin Partners gegr\u00fcndet.", "paragraph_answer": "Steven_Spielberg == Produktionsfirma == Seine eigene Filmproduktionsfirma Amblin Entertainment, die er nach seinem Kurzfilm ''Amblin'' benannte, entstand 1982 noch auf dem Gel\u00e4nde der ''Universal Studios''. 1994 gr\u00fcndete er mit seinen Freunden Jeffrey Katzenberg und David Geffen das unabh\u00e4ngige Filmstudio DreamWorks SKG, das allerdings 2005 wegen finanzieller Probleme an Paramount Pictures verkauft wurde. Am 16. Dezember 2015 wurde von ihm zusammen mit Jeff Skoll von Participant Media, Anil Ambani von Reliance Anil Dhirubhai Ambani Group und Darren Throop von Entertainment One Amblin Partners gegr\u00fcndet.", "sentence_answer": "Seine eigene Filmproduktionsfirma Amblin Entertainment, die er nach seinem Kurzfilm ''Amblin'' benannte, entstand 1982 noch auf dem Gel\u00e4nde der ''Universal Studios''.", "paragraph_id": 41314} {"question": "Mit wem gr\u00fcndete Spielberg Dreamworks?", "paragraph": "Steven_Spielberg\n\n== Produktionsfirma ==\nSeine eigene Filmproduktionsfirma Amblin Entertainment, die er nach seinem Kurzfilm ''Amblin'' benannte, entstand 1982 noch auf dem Gel\u00e4nde der ''Universal Studios''. 1994 gr\u00fcndete er mit seinen Freunden Jeffrey Katzenberg und David Geffen das unabh\u00e4ngige Filmstudio DreamWorks SKG, das allerdings 2005 wegen finanzieller Probleme an Paramount Pictures verkauft wurde. Am 16. Dezember 2015 wurde von ihm zusammen mit Jeff Skoll von Participant Media, Anil Ambani von Reliance Anil Dhirubhai Ambani Group und Darren Throop von Entertainment One Amblin Partners gegr\u00fcndet.", "answer": "Jeffrey Katzenberg und David Geffen", "sentence": "1994 gr\u00fcndete er mit seinen Freunden Jeffrey Katzenberg und David Geffen das unabh\u00e4ngige Filmstudio DreamWorks SKG, das allerdings 2005 wegen finanzieller Probleme an Paramount Pictures verkauft wurde.", "paragraph_sentence": "Steven_Spielberg = = Produktionsfirma == Seine eigene Filmproduktionsfirma Amblin Entertainment, die er nach seinem Kurzfilm ''Amblin'' benannte, entstand 1982 noch auf dem Gel\u00e4nde der ''Universal Studios''. 1994 gr\u00fcndete er mit seinen Freunden Jeffrey Katzenberg und David Geffen das unabh\u00e4ngige Filmstudio DreamWorks SKG, das allerdings 2005 wegen finanzieller Probleme an Paramount Pictures verkauft wurde. Am 16. Dezember 2015 wurde von ihm zusammen mit Jeff Skoll von Participant Media, Anil Ambani von Reliance Anil Dhirubhai Ambani Group und Darren Throop von Entertainment One Amblin Partners gegr\u00fcndet.", "paragraph_answer": "Steven_Spielberg == Produktionsfirma == Seine eigene Filmproduktionsfirma Amblin Entertainment, die er nach seinem Kurzfilm ''Amblin'' benannte, entstand 1982 noch auf dem Gel\u00e4nde der ''Universal Studios''. 1994 gr\u00fcndete er mit seinen Freunden Jeffrey Katzenberg und David Geffen das unabh\u00e4ngige Filmstudio DreamWorks SKG, das allerdings 2005 wegen finanzieller Probleme an Paramount Pictures verkauft wurde. Am 16. Dezember 2015 wurde von ihm zusammen mit Jeff Skoll von Participant Media, Anil Ambani von Reliance Anil Dhirubhai Ambani Group und Darren Throop von Entertainment One Amblin Partners gegr\u00fcndet.", "sentence_answer": "1994 gr\u00fcndete er mit seinen Freunden Jeffrey Katzenberg und David Geffen das unabh\u00e4ngige Filmstudio DreamWorks SKG, das allerdings 2005 wegen finanzieller Probleme an Paramount Pictures verkauft wurde.", "paragraph_id": 41315} {"question": "Wann wurde DreamWorks verkauft?", "paragraph": "Steven_Spielberg\n\n== Produktionsfirma ==\nSeine eigene Filmproduktionsfirma Amblin Entertainment, die er nach seinem Kurzfilm ''Amblin'' benannte, entstand 1982 noch auf dem Gel\u00e4nde der ''Universal Studios''. 1994 gr\u00fcndete er mit seinen Freunden Jeffrey Katzenberg und David Geffen das unabh\u00e4ngige Filmstudio DreamWorks SKG, das allerdings 2005 wegen finanzieller Probleme an Paramount Pictures verkauft wurde. Am 16. Dezember 2015 wurde von ihm zusammen mit Jeff Skoll von Participant Media, Anil Ambani von Reliance Anil Dhirubhai Ambani Group und Darren Throop von Entertainment One Amblin Partners gegr\u00fcndet.", "answer": "2005", "sentence": "1994 gr\u00fcndete er mit seinen Freunden Jeffrey Katzenberg und David Geffen das unabh\u00e4ngige Filmstudio DreamWorks SKG, das allerdings 2005 wegen finanzieller Probleme an Paramount Pictures verkauft wurde.", "paragraph_sentence": "Steven_Spielberg = = Produktionsfirma == Seine eigene Filmproduktionsfirma Amblin Entertainment, die er nach seinem Kurzfilm ''Amblin'' benannte, entstand 1982 noch auf dem Gel\u00e4nde der ''Universal Studios''. 1994 gr\u00fcndete er mit seinen Freunden Jeffrey Katzenberg und David Geffen das unabh\u00e4ngige Filmstudio DreamWorks SKG, das allerdings 2005 wegen finanzieller Probleme an Paramount Pictures verkauft wurde. Am 16. Dezember 2015 wurde von ihm zusammen mit Jeff Skoll von Participant Media, Anil Ambani von Reliance Anil Dhirubhai Ambani Group und Darren Throop von Entertainment One Amblin Partners gegr\u00fcndet.", "paragraph_answer": "Steven_Spielberg == Produktionsfirma == Seine eigene Filmproduktionsfirma Amblin Entertainment, die er nach seinem Kurzfilm ''Amblin'' benannte, entstand 1982 noch auf dem Gel\u00e4nde der ''Universal Studios''. 1994 gr\u00fcndete er mit seinen Freunden Jeffrey Katzenberg und David Geffen das unabh\u00e4ngige Filmstudio DreamWorks SKG, das allerdings 2005 wegen finanzieller Probleme an Paramount Pictures verkauft wurde. Am 16. Dezember 2015 wurde von ihm zusammen mit Jeff Skoll von Participant Media, Anil Ambani von Reliance Anil Dhirubhai Ambani Group und Darren Throop von Entertainment One Amblin Partners gegr\u00fcndet.", "sentence_answer": "1994 gr\u00fcndete er mit seinen Freunden Jeffrey Katzenberg und David Geffen das unabh\u00e4ngige Filmstudio DreamWorks SKG, das allerdings 2005 wegen finanzieller Probleme an Paramount Pictures verkauft wurde.", "paragraph_id": 41316} {"question": "Wieso verkaufte Spielberg DreamWorks?", "paragraph": "Steven_Spielberg\n\n== Produktionsfirma ==\nSeine eigene Filmproduktionsfirma Amblin Entertainment, die er nach seinem Kurzfilm ''Amblin'' benannte, entstand 1982 noch auf dem Gel\u00e4nde der ''Universal Studios''. 1994 gr\u00fcndete er mit seinen Freunden Jeffrey Katzenberg und David Geffen das unabh\u00e4ngige Filmstudio DreamWorks SKG, das allerdings 2005 wegen finanzieller Probleme an Paramount Pictures verkauft wurde. Am 16. Dezember 2015 wurde von ihm zusammen mit Jeff Skoll von Participant Media, Anil Ambani von Reliance Anil Dhirubhai Ambani Group und Darren Throop von Entertainment One Amblin Partners gegr\u00fcndet.", "answer": "wegen finanzieller Probleme", "sentence": "1994 gr\u00fcndete er mit seinen Freunden Jeffrey Katzenberg und David Geffen das unabh\u00e4ngige Filmstudio DreamWorks SKG, das allerdings 2005 wegen finanzieller Probleme an Paramount Pictures verkauft wurde.", "paragraph_sentence": "Steven_Spielberg = = Produktionsfirma == Seine eigene Filmproduktionsfirma Amblin Entertainment, die er nach seinem Kurzfilm ''Amblin'' benannte, entstand 1982 noch auf dem Gel\u00e4nde der ''Universal Studios''. 1994 gr\u00fcndete er mit seinen Freunden Jeffrey Katzenberg und David Geffen das unabh\u00e4ngige Filmstudio DreamWorks SKG, das allerdings 2005 wegen finanzieller Probleme an Paramount Pictures verkauft wurde. Am 16. Dezember 2015 wurde von ihm zusammen mit Jeff Skoll von Participant Media, Anil Ambani von Reliance Anil Dhirubhai Ambani Group und Darren Throop von Entertainment One Amblin Partners gegr\u00fcndet.", "paragraph_answer": "Steven_Spielberg == Produktionsfirma == Seine eigene Filmproduktionsfirma Amblin Entertainment, die er nach seinem Kurzfilm ''Amblin'' benannte, entstand 1982 noch auf dem Gel\u00e4nde der ''Universal Studios''. 1994 gr\u00fcndete er mit seinen Freunden Jeffrey Katzenberg und David Geffen das unabh\u00e4ngige Filmstudio DreamWorks SKG, das allerdings 2005 wegen finanzieller Probleme an Paramount Pictures verkauft wurde. Am 16. Dezember 2015 wurde von ihm zusammen mit Jeff Skoll von Participant Media, Anil Ambani von Reliance Anil Dhirubhai Ambani Group und Darren Throop von Entertainment One Amblin Partners gegr\u00fcndet.", "sentence_answer": "1994 gr\u00fcndete er mit seinen Freunden Jeffrey Katzenberg und David Geffen das unabh\u00e4ngige Filmstudio DreamWorks SKG, das allerdings 2005 wegen finanzieller Probleme an Paramount Pictures verkauft wurde.", "paragraph_id": 41317} {"question": "Welches Studio kaufte DreamWorks?", "paragraph": "Steven_Spielberg\n\n== Produktionsfirma ==\nSeine eigene Filmproduktionsfirma Amblin Entertainment, die er nach seinem Kurzfilm ''Amblin'' benannte, entstand 1982 noch auf dem Gel\u00e4nde der ''Universal Studios''. 1994 gr\u00fcndete er mit seinen Freunden Jeffrey Katzenberg und David Geffen das unabh\u00e4ngige Filmstudio DreamWorks SKG, das allerdings 2005 wegen finanzieller Probleme an Paramount Pictures verkauft wurde. Am 16. Dezember 2015 wurde von ihm zusammen mit Jeff Skoll von Participant Media, Anil Ambani von Reliance Anil Dhirubhai Ambani Group und Darren Throop von Entertainment One Amblin Partners gegr\u00fcndet.", "answer": "Paramount Pictures", "sentence": "1994 gr\u00fcndete er mit seinen Freunden Jeffrey Katzenberg und David Geffen das unabh\u00e4ngige Filmstudio DreamWorks SKG, das allerdings 2005 wegen finanzieller Probleme an Paramount Pictures verkauft wurde.", "paragraph_sentence": "Steven_Spielberg = = Produktionsfirma == Seine eigene Filmproduktionsfirma Amblin Entertainment, die er nach seinem Kurzfilm ''Amblin'' benannte, entstand 1982 noch auf dem Gel\u00e4nde der ''Universal Studios''. 1994 gr\u00fcndete er mit seinen Freunden Jeffrey Katzenberg und David Geffen das unabh\u00e4ngige Filmstudio DreamWorks SKG, das allerdings 2005 wegen finanzieller Probleme an Paramount Pictures verkauft wurde. Am 16. Dezember 2015 wurde von ihm zusammen mit Jeff Skoll von Participant Media, Anil Ambani von Reliance Anil Dhirubhai Ambani Group und Darren Throop von Entertainment One Amblin Partners gegr\u00fcndet.", "paragraph_answer": "Steven_Spielberg == Produktionsfirma == Seine eigene Filmproduktionsfirma Amblin Entertainment, die er nach seinem Kurzfilm ''Amblin'' benannte, entstand 1982 noch auf dem Gel\u00e4nde der ''Universal Studios''. 1994 gr\u00fcndete er mit seinen Freunden Jeffrey Katzenberg und David Geffen das unabh\u00e4ngige Filmstudio DreamWorks SKG, das allerdings 2005 wegen finanzieller Probleme an Paramount Pictures verkauft wurde. Am 16. Dezember 2015 wurde von ihm zusammen mit Jeff Skoll von Participant Media, Anil Ambani von Reliance Anil Dhirubhai Ambani Group und Darren Throop von Entertainment One Amblin Partners gegr\u00fcndet.", "sentence_answer": "1994 gr\u00fcndete er mit seinen Freunden Jeffrey Katzenberg und David Geffen das unabh\u00e4ngige Filmstudio DreamWorks SKG, das allerdings 2005 wegen finanzieller Probleme an Paramount Pictures verkauft wurde.", "paragraph_id": 41319} {"question": "Wie hei\u00dft Spielbergs eigene Produktionsstudio?", "paragraph": "Steven_Spielberg\n\n== Produktionsfirma ==\nSeine eigene Filmproduktionsfirma Amblin Entertainment, die er nach seinem Kurzfilm ''Amblin'' benannte, entstand 1982 noch auf dem Gel\u00e4nde der ''Universal Studios''. 1994 gr\u00fcndete er mit seinen Freunden Jeffrey Katzenberg und David Geffen das unabh\u00e4ngige Filmstudio DreamWorks SKG, das allerdings 2005 wegen finanzieller Probleme an Paramount Pictures verkauft wurde. Am 16. Dezember 2015 wurde von ihm zusammen mit Jeff Skoll von Participant Media, Anil Ambani von Reliance Anil Dhirubhai Ambani Group und Darren Throop von Entertainment One Amblin Partners gegr\u00fcndet.", "answer": "Amblin Entertainment", "sentence": "Seine eigene Filmproduktionsfirma Amblin Entertainment ,", "paragraph_sentence": "Steven_Spielberg = = Produktionsfirma == Seine eigene Filmproduktionsfirma Amblin Entertainment , die er nach seinem Kurzfilm ''Amblin'' benannte , entstand 1982 noch auf dem Gel\u00e4nde der ''Universal Studios''. 1994 gr\u00fcndete er mit seinen Freunden Jeffrey Katzenberg und David Geffen das unabh\u00e4ngige Filmstudio DreamWorks SKG, das allerdings 2005 wegen finanzieller Probleme an Paramount Pictures verkauft wurde. Am 16. Dezember 2015 wurde von ihm zusammen mit Jeff Skoll von Participant Media, Anil Ambani von Reliance Anil Dhirubhai Ambani Group und Darren Throop von Entertainment One Amblin Partners gegr\u00fcndet.", "paragraph_answer": "Steven_Spielberg == Produktionsfirma == Seine eigene Filmproduktionsfirma Amblin Entertainment , die er nach seinem Kurzfilm ''Amblin'' benannte, entstand 1982 noch auf dem Gel\u00e4nde der ''Universal Studios''. 1994 gr\u00fcndete er mit seinen Freunden Jeffrey Katzenberg und David Geffen das unabh\u00e4ngige Filmstudio DreamWorks SKG, das allerdings 2005 wegen finanzieller Probleme an Paramount Pictures verkauft wurde. Am 16. Dezember 2015 wurde von ihm zusammen mit Jeff Skoll von Participant Media, Anil Ambani von Reliance Anil Dhirubhai Ambani Group und Darren Throop von Entertainment One Amblin Partners gegr\u00fcndet.", "sentence_answer": "Seine eigene Filmproduktionsfirma Amblin Entertainment ,", "paragraph_id": 41318} {"question": "Wann wurde Amblin Partners gegr\u00fcndet?", "paragraph": "Steven_Spielberg\n\n== Produktionsfirma ==\nSeine eigene Filmproduktionsfirma Amblin Entertainment, die er nach seinem Kurzfilm ''Amblin'' benannte, entstand 1982 noch auf dem Gel\u00e4nde der ''Universal Studios''. 1994 gr\u00fcndete er mit seinen Freunden Jeffrey Katzenberg und David Geffen das unabh\u00e4ngige Filmstudio DreamWorks SKG, das allerdings 2005 wegen finanzieller Probleme an Paramount Pictures verkauft wurde. Am 16. Dezember 2015 wurde von ihm zusammen mit Jeff Skoll von Participant Media, Anil Ambani von Reliance Anil Dhirubhai Ambani Group und Darren Throop von Entertainment One Amblin Partners gegr\u00fcndet.", "answer": "16. Dezember 2015", "sentence": "Am 16. Dezember 2015 wurde von ihm zusammen mit Jeff Skoll von Participant Media, Anil Ambani von Reliance Anil Dhirubhai Ambani Group und Darren Throop von Entertainment One Amblin Partners gegr\u00fcndet.", "paragraph_sentence": "Steven_Spielberg = = Produktionsfirma == Seine eigene Filmproduktionsfirma Amblin Entertainment, die er nach seinem Kurzfilm ''Amblin'' benannte, entstand 1982 noch auf dem Gel\u00e4nde der ''Universal Studios''. 1994 gr\u00fcndete er mit seinen Freunden Jeffrey Katzenberg und David Geffen das unabh\u00e4ngige Filmstudio DreamWorks SKG, das allerdings 2005 wegen finanzieller Probleme an Paramount Pictures verkauft wurde. Am 16. Dezember 2015 wurde von ihm zusammen mit Jeff Skoll von Participant Media, Anil Ambani von Reliance Anil Dhirubhai Ambani Group und Darren Throop von Entertainment One Amblin Partners gegr\u00fcndet. ", "paragraph_answer": "Steven_Spielberg == Produktionsfirma == Seine eigene Filmproduktionsfirma Amblin Entertainment, die er nach seinem Kurzfilm ''Amblin'' benannte, entstand 1982 noch auf dem Gel\u00e4nde der ''Universal Studios''. 1994 gr\u00fcndete er mit seinen Freunden Jeffrey Katzenberg und David Geffen das unabh\u00e4ngige Filmstudio DreamWorks SKG, das allerdings 2005 wegen finanzieller Probleme an Paramount Pictures verkauft wurde. Am 16. Dezember 2015 wurde von ihm zusammen mit Jeff Skoll von Participant Media, Anil Ambani von Reliance Anil Dhirubhai Ambani Group und Darren Throop von Entertainment One Amblin Partners gegr\u00fcndet.", "sentence_answer": "Am 16. Dezember 2015 wurde von ihm zusammen mit Jeff Skoll von Participant Media, Anil Ambani von Reliance Anil Dhirubhai Ambani Group und Darren Throop von Entertainment One Amblin Partners gegr\u00fcndet.", "paragraph_id": 41320} {"question": "Zu welcher Firma geh\u00f6rte Jeff Skoll, als er mit Spielberg Amblin Partners gr\u00fcndete?", "paragraph": "Steven_Spielberg\n\n== Produktionsfirma ==\nSeine eigene Filmproduktionsfirma Amblin Entertainment, die er nach seinem Kurzfilm ''Amblin'' benannte, entstand 1982 noch auf dem Gel\u00e4nde der ''Universal Studios''. 1994 gr\u00fcndete er mit seinen Freunden Jeffrey Katzenberg und David Geffen das unabh\u00e4ngige Filmstudio DreamWorks SKG, das allerdings 2005 wegen finanzieller Probleme an Paramount Pictures verkauft wurde. Am 16. Dezember 2015 wurde von ihm zusammen mit Jeff Skoll von Participant Media, Anil Ambani von Reliance Anil Dhirubhai Ambani Group und Darren Throop von Entertainment One Amblin Partners gegr\u00fcndet.", "answer": "Participant Media", "sentence": "Am 16. Dezember 2015 wurde von ihm zusammen mit Jeff Skoll von Participant Media ,", "paragraph_sentence": "Steven_Spielberg = = Produktionsfirma == Seine eigene Filmproduktionsfirma Amblin Entertainment, die er nach seinem Kurzfilm ''Amblin'' benannte, entstand 1982 noch auf dem Gel\u00e4nde der ''Universal Studios''. 1994 gr\u00fcndete er mit seinen Freunden Jeffrey Katzenberg und David Geffen das unabh\u00e4ngige Filmstudio DreamWorks SKG, das allerdings 2005 wegen finanzieller Probleme an Paramount Pictures verkauft wurde. Am 16. Dezember 2015 wurde von ihm zusammen mit Jeff Skoll von Participant Media , Anil Ambani von Reliance Anil Dhirubhai Ambani Group und Darren Throop von Entertainment One Amblin Partners gegr\u00fcndet.", "paragraph_answer": "Steven_Spielberg == Produktionsfirma == Seine eigene Filmproduktionsfirma Amblin Entertainment, die er nach seinem Kurzfilm ''Amblin'' benannte, entstand 1982 noch auf dem Gel\u00e4nde der ''Universal Studios''. 1994 gr\u00fcndete er mit seinen Freunden Jeffrey Katzenberg und David Geffen das unabh\u00e4ngige Filmstudio DreamWorks SKG, das allerdings 2005 wegen finanzieller Probleme an Paramount Pictures verkauft wurde. Am 16. Dezember 2015 wurde von ihm zusammen mit Jeff Skoll von Participant Media , Anil Ambani von Reliance Anil Dhirubhai Ambani Group und Darren Throop von Entertainment One Amblin Partners gegr\u00fcndet.", "sentence_answer": "Am 16. Dezember 2015 wurde von ihm zusammen mit Jeff Skoll von Participant Media ,", "paragraph_id": 41321} {"question": "Wer hat das Logo von Windows 8 entworfen?", "paragraph": "Microsoft_Windows_8\n\n=== Logo ===\nDas Logo von Windows\u00a08 lehnt sich gestalterisch an die Bedienoberfl\u00e4che an. In Kooperation mit dem Designstudio ''Pentagram'' wurde aus dem vorherigen Windows-Logo eine geometrische Form entwickelt, die gleichzeitig modern und klassisch wirken soll. Im Logo ist das f\u00fcr Windows typische Fenster mit einer Kachel aus der neu eingef\u00fchrten Oberfl\u00e4che verbunden. Wie beim Vorg\u00e4nger ist die Wortmarke in Segoe\u00a0UI gesetzt. Au\u00dferdem hat es sehr gro\u00dfe \u00c4hnlichkeit mit dem Logo von ''Windows 1.0''.", "answer": "Designstudio ''Pentagram'' ", "sentence": "In Kooperation mit dem Designstudio ''Pentagram'' wurde aus dem vorherigen Windows-Logo eine geometrische Form entwickelt, die gleichzeitig modern und klassisch wirken soll.", "paragraph_sentence": "Microsoft_Windows_8 === Logo === Das Logo von Windows 8 lehnt sich gestalterisch an die Bedienoberfl\u00e4che an. In Kooperation mit dem Designstudio ''Pentagram'' wurde aus dem vorherigen Windows-Logo eine geometrische Form entwickelt, die gleichzeitig modern und klassisch wirken soll. Im Logo ist das f\u00fcr Windows typische Fenster mit einer Kachel aus der neu eingef\u00fchrten Oberfl\u00e4che verbunden. Wie beim Vorg\u00e4nger ist die Wortmarke in Segoe UI gesetzt. Au\u00dferdem hat es sehr gro\u00dfe \u00c4hnlichkeit mit dem Logo von ''Windows 1.0''.", "paragraph_answer": "Microsoft_Windows_8 === Logo === Das Logo von Windows 8 lehnt sich gestalterisch an die Bedienoberfl\u00e4che an. In Kooperation mit dem Designstudio ''Pentagram'' wurde aus dem vorherigen Windows-Logo eine geometrische Form entwickelt, die gleichzeitig modern und klassisch wirken soll. Im Logo ist das f\u00fcr Windows typische Fenster mit einer Kachel aus der neu eingef\u00fchrten Oberfl\u00e4che verbunden. Wie beim Vorg\u00e4nger ist die Wortmarke in Segoe UI gesetzt. Au\u00dferdem hat es sehr gro\u00dfe \u00c4hnlichkeit mit dem Logo von ''Windows 1.0''.", "sentence_answer": "In Kooperation mit dem Designstudio ''Pentagram'' wurde aus dem vorherigen Windows-Logo eine geometrische Form entwickelt, die gleichzeitig modern und klassisch wirken soll.", "paragraph_id": 41451} {"question": "In welcher Schriftart ist das Windows 8-Logo gestaltet?", "paragraph": "Microsoft_Windows_8\n\n=== Logo ===\nDas Logo von Windows\u00a08 lehnt sich gestalterisch an die Bedienoberfl\u00e4che an. In Kooperation mit dem Designstudio ''Pentagram'' wurde aus dem vorherigen Windows-Logo eine geometrische Form entwickelt, die gleichzeitig modern und klassisch wirken soll. Im Logo ist das f\u00fcr Windows typische Fenster mit einer Kachel aus der neu eingef\u00fchrten Oberfl\u00e4che verbunden. Wie beim Vorg\u00e4nger ist die Wortmarke in Segoe\u00a0UI gesetzt. Au\u00dferdem hat es sehr gro\u00dfe \u00c4hnlichkeit mit dem Logo von ''Windows 1.0''.", "answer": "Segoe\u00a0UI", "sentence": "Wie beim Vorg\u00e4nger ist die Wortmarke in Segoe\u00a0UI gesetzt.", "paragraph_sentence": "Microsoft_Windows_8 === Logo === Das Logo von Windows 8 lehnt sich gestalterisch an die Bedienoberfl\u00e4che an. In Kooperation mit dem Designstudio ''Pentagram'' wurde aus dem vorherigen Windows-Logo eine geometrische Form entwickelt, die gleichzeitig modern und klassisch wirken soll. Im Logo ist das f\u00fcr Windows typische Fenster mit einer Kachel aus der neu eingef\u00fchrten Oberfl\u00e4che verbunden. Wie beim Vorg\u00e4nger ist die Wortmarke in Segoe UI gesetzt. Au\u00dferdem hat es sehr gro\u00dfe \u00c4hnlichkeit mit dem Logo von ''Windows 1.0''.", "paragraph_answer": "Microsoft_Windows_8 === Logo === Das Logo von Windows 8 lehnt sich gestalterisch an die Bedienoberfl\u00e4che an. In Kooperation mit dem Designstudio ''Pentagram'' wurde aus dem vorherigen Windows-Logo eine geometrische Form entwickelt, die gleichzeitig modern und klassisch wirken soll. Im Logo ist das f\u00fcr Windows typische Fenster mit einer Kachel aus der neu eingef\u00fchrten Oberfl\u00e4che verbunden. Wie beim Vorg\u00e4nger ist die Wortmarke in Segoe UI gesetzt. Au\u00dferdem hat es sehr gro\u00dfe \u00c4hnlichkeit mit dem Logo von ''Windows 1.0''.", "sentence_answer": "Wie beim Vorg\u00e4nger ist die Wortmarke in Segoe UI gesetzt.", "paragraph_id": 41453} {"question": "Seit wann ist in Illinois die Todesstrafe ausgesetzt?", "paragraph": "Todesstrafe_in_den_Vereinigten_Staaten\n\n=== Illinois ===\nSeit der Wiedereinf\u00fchrung der Todesstrafe konnte im Bundesstaat Illinois bei mehreren zum Tode Verurteilten die Unschuld bewiesen werden. Der scheidende Gouverneur George Ryan wandelte daraufhin im Jahre 2003 die Strafe aller 167 Todeskandidaten in Illinois in lebenslange Haft um. Zudem galt in Illinois seit Januar 2000 ein Vollstreckungsmoratorium. Diesem ging unter anderem ein Bericht der ''Chicago Tribune'' voraus, in dem von falschen Beweisen, skrupellosen Prozessabsprachen und juristischer Inkompetenz die Rede war. Im Fall des Todeskandidaten Anthony Porter konnten Studenten des Journalistik-Professors David Protess ein Fehlurteil nachweisen. Porter wurde daraufhin im M\u00e4rz 1999 aus der Todeszelle entlassen.\n2011 schaffte Illinois als 16. Staat die Todesstrafe ab. Anfang des Jahres 2011 verabschiedeten Repr\u00e4sentantenhaus und Senat des Bundesstaates ein Gesetz zur endg\u00fcltigen Abschaffung der Todesstrafe in Illinois. Es trat am 1. Juli 2011 in Kraft. Mit der Unterzeichnung des Gesetzes am 9. M\u00e4rz 2011 durch Gouverneur Pat Quinn wurden die 15 noch ausstehenden Todesurteile in lebenslange Haftstrafen umgewandelt.\nAnzahl der Hinrichtungen pro Jahr:", "answer": "Januar 2000", "sentence": "Zudem galt in Illinois seit Januar 2000 ein Vollstreckungsmoratorium.", "paragraph_sentence": "Todesstrafe_in_den_Vereinigten_Staaten == = Illinois === Seit der Wiedereinf\u00fchrung der Todesstrafe konnte im Bundesstaat Illinois bei mehreren zum Tode Verurteilten die Unschuld bewiesen werden. Der scheidende Gouverneur George Ryan wandelte daraufhin im Jahre 2003 die Strafe aller 167 Todeskandidaten in Illinois in lebenslange Haft um. Zudem galt in Illinois seit Januar 2000 ein Vollstreckungsmoratorium. Diesem ging unter anderem ein Bericht der ''Chicago Tribune'' voraus, in dem von falschen Beweisen, skrupellosen Prozessabsprachen und juristischer Inkompetenz die Rede war. Im Fall des Todeskandidaten Anthony Porter konnten Studenten des Journalistik-Professors David Protess ein Fehlurteil nachweisen. Porter wurde daraufhin im M\u00e4rz 1999 aus der Todeszelle entlassen. 2011 schaffte Illinois als 16. Staat die Todesstrafe ab. Anfang des Jahres 2011 verabschiedeten Repr\u00e4sentantenhaus und Senat des Bundesstaates ein Gesetz zur endg\u00fcltigen Abschaffung der Todesstrafe in Illinois. Es trat am 1. Juli 2011 in Kraft. Mit der Unterzeichnung des Gesetzes am 9. M\u00e4rz 2011 durch Gouverneur Pat Quinn wurden die 15 noch ausstehenden Todesurteile in lebenslange Haftstrafen umgewandelt. Anzahl der Hinrichtungen pro Jahr:", "paragraph_answer": "Todesstrafe_in_den_Vereinigten_Staaten === Illinois === Seit der Wiedereinf\u00fchrung der Todesstrafe konnte im Bundesstaat Illinois bei mehreren zum Tode Verurteilten die Unschuld bewiesen werden. Der scheidende Gouverneur George Ryan wandelte daraufhin im Jahre 2003 die Strafe aller 167 Todeskandidaten in Illinois in lebenslange Haft um. Zudem galt in Illinois seit Januar 2000 ein Vollstreckungsmoratorium. Diesem ging unter anderem ein Bericht der ''Chicago Tribune'' voraus, in dem von falschen Beweisen, skrupellosen Prozessabsprachen und juristischer Inkompetenz die Rede war. Im Fall des Todeskandidaten Anthony Porter konnten Studenten des Journalistik-Professors David Protess ein Fehlurteil nachweisen. Porter wurde daraufhin im M\u00e4rz 1999 aus der Todeszelle entlassen. 2011 schaffte Illinois als 16. Staat die Todesstrafe ab. Anfang des Jahres 2011 verabschiedeten Repr\u00e4sentantenhaus und Senat des Bundesstaates ein Gesetz zur endg\u00fcltigen Abschaffung der Todesstrafe in Illinois. Es trat am 1. Juli 2011 in Kraft. Mit der Unterzeichnung des Gesetzes am 9. M\u00e4rz 2011 durch Gouverneur Pat Quinn wurden die 15 noch ausstehenden Todesurteile in lebenslange Haftstrafen umgewandelt. Anzahl der Hinrichtungen pro Jahr:", "sentence_answer": "Zudem galt in Illinois seit Januar 2000 ein Vollstreckungsmoratorium.", "paragraph_id": 41496} {"question": "Die Todesstrafen von wie vielen Menschen wurden von Gouverneur George Ryan 2003 zu lebenslanger Haft umgewandelt?", "paragraph": "Todesstrafe_in_den_Vereinigten_Staaten\n\n=== Illinois ===\nSeit der Wiedereinf\u00fchrung der Todesstrafe konnte im Bundesstaat Illinois bei mehreren zum Tode Verurteilten die Unschuld bewiesen werden. Der scheidende Gouverneur George Ryan wandelte daraufhin im Jahre 2003 die Strafe aller 167 Todeskandidaten in Illinois in lebenslange Haft um. Zudem galt in Illinois seit Januar 2000 ein Vollstreckungsmoratorium. Diesem ging unter anderem ein Bericht der ''Chicago Tribune'' voraus, in dem von falschen Beweisen, skrupellosen Prozessabsprachen und juristischer Inkompetenz die Rede war. Im Fall des Todeskandidaten Anthony Porter konnten Studenten des Journalistik-Professors David Protess ein Fehlurteil nachweisen. Porter wurde daraufhin im M\u00e4rz 1999 aus der Todeszelle entlassen.\n2011 schaffte Illinois als 16. Staat die Todesstrafe ab. Anfang des Jahres 2011 verabschiedeten Repr\u00e4sentantenhaus und Senat des Bundesstaates ein Gesetz zur endg\u00fcltigen Abschaffung der Todesstrafe in Illinois. Es trat am 1. Juli 2011 in Kraft. Mit der Unterzeichnung des Gesetzes am 9. M\u00e4rz 2011 durch Gouverneur Pat Quinn wurden die 15 noch ausstehenden Todesurteile in lebenslange Haftstrafen umgewandelt.\nAnzahl der Hinrichtungen pro Jahr:", "answer": "167", "sentence": "Der scheidende Gouverneur George Ryan wandelte daraufhin im Jahre 2003 die Strafe aller 167 Todeskandidaten in Illinois in lebenslange Haft um.", "paragraph_sentence": "Todesstrafe_in_den_Vereinigten_Staaten == = Illinois === Seit der Wiedereinf\u00fchrung der Todesstrafe konnte im Bundesstaat Illinois bei mehreren zum Tode Verurteilten die Unschuld bewiesen werden. Der scheidende Gouverneur George Ryan wandelte daraufhin im Jahre 2003 die Strafe aller 167 Todeskandidaten in Illinois in lebenslange Haft um. Zudem galt in Illinois seit Januar 2000 ein Vollstreckungsmoratorium. Diesem ging unter anderem ein Bericht der ''Chicago Tribune'' voraus, in dem von falschen Beweisen, skrupellosen Prozessabsprachen und juristischer Inkompetenz die Rede war. Im Fall des Todeskandidaten Anthony Porter konnten Studenten des Journalistik-Professors David Protess ein Fehlurteil nachweisen. Porter wurde daraufhin im M\u00e4rz 1999 aus der Todeszelle entlassen. 2011 schaffte Illinois als 16. Staat die Todesstrafe ab. Anfang des Jahres 2011 verabschiedeten Repr\u00e4sentantenhaus und Senat des Bundesstaates ein Gesetz zur endg\u00fcltigen Abschaffung der Todesstrafe in Illinois. Es trat am 1. Juli 2011 in Kraft. Mit der Unterzeichnung des Gesetzes am 9. M\u00e4rz 2011 durch Gouverneur Pat Quinn wurden die 15 noch ausstehenden Todesurteile in lebenslange Haftstrafen umgewandelt. Anzahl der Hinrichtungen pro Jahr:", "paragraph_answer": "Todesstrafe_in_den_Vereinigten_Staaten === Illinois === Seit der Wiedereinf\u00fchrung der Todesstrafe konnte im Bundesstaat Illinois bei mehreren zum Tode Verurteilten die Unschuld bewiesen werden. Der scheidende Gouverneur George Ryan wandelte daraufhin im Jahre 2003 die Strafe aller 167 Todeskandidaten in Illinois in lebenslange Haft um. Zudem galt in Illinois seit Januar 2000 ein Vollstreckungsmoratorium. Diesem ging unter anderem ein Bericht der ''Chicago Tribune'' voraus, in dem von falschen Beweisen, skrupellosen Prozessabsprachen und juristischer Inkompetenz die Rede war. Im Fall des Todeskandidaten Anthony Porter konnten Studenten des Journalistik-Professors David Protess ein Fehlurteil nachweisen. Porter wurde daraufhin im M\u00e4rz 1999 aus der Todeszelle entlassen. 2011 schaffte Illinois als 16. Staat die Todesstrafe ab. Anfang des Jahres 2011 verabschiedeten Repr\u00e4sentantenhaus und Senat des Bundesstaates ein Gesetz zur endg\u00fcltigen Abschaffung der Todesstrafe in Illinois. Es trat am 1. Juli 2011 in Kraft. Mit der Unterzeichnung des Gesetzes am 9. M\u00e4rz 2011 durch Gouverneur Pat Quinn wurden die 15 noch ausstehenden Todesurteile in lebenslange Haftstrafen umgewandelt. Anzahl der Hinrichtungen pro Jahr:", "sentence_answer": "Der scheidende Gouverneur George Ryan wandelte daraufhin im Jahre 2003 die Strafe aller 167 Todeskandidaten in Illinois in lebenslange Haft um.", "paragraph_id": 41498} {"question": "Welche Strafe erhielten 167 Menschen in Illinois 2003 anstatt der Todesstrafe?", "paragraph": "Todesstrafe_in_den_Vereinigten_Staaten\n\n=== Illinois ===\nSeit der Wiedereinf\u00fchrung der Todesstrafe konnte im Bundesstaat Illinois bei mehreren zum Tode Verurteilten die Unschuld bewiesen werden. Der scheidende Gouverneur George Ryan wandelte daraufhin im Jahre 2003 die Strafe aller 167 Todeskandidaten in Illinois in lebenslange Haft um. Zudem galt in Illinois seit Januar 2000 ein Vollstreckungsmoratorium. Diesem ging unter anderem ein Bericht der ''Chicago Tribune'' voraus, in dem von falschen Beweisen, skrupellosen Prozessabsprachen und juristischer Inkompetenz die Rede war. Im Fall des Todeskandidaten Anthony Porter konnten Studenten des Journalistik-Professors David Protess ein Fehlurteil nachweisen. Porter wurde daraufhin im M\u00e4rz 1999 aus der Todeszelle entlassen.\n2011 schaffte Illinois als 16. Staat die Todesstrafe ab. Anfang des Jahres 2011 verabschiedeten Repr\u00e4sentantenhaus und Senat des Bundesstaates ein Gesetz zur endg\u00fcltigen Abschaffung der Todesstrafe in Illinois. Es trat am 1. Juli 2011 in Kraft. Mit der Unterzeichnung des Gesetzes am 9. M\u00e4rz 2011 durch Gouverneur Pat Quinn wurden die 15 noch ausstehenden Todesurteile in lebenslange Haftstrafen umgewandelt.\nAnzahl der Hinrichtungen pro Jahr:", "answer": "lebenslange Haft", "sentence": "Der scheidende Gouverneur George Ryan wandelte daraufhin im Jahre 2003 die Strafe aller 167 Todeskandidaten in Illinois in lebenslange Haft um.", "paragraph_sentence": "Todesstrafe_in_den_Vereinigten_Staaten == = Illinois === Seit der Wiedereinf\u00fchrung der Todesstrafe konnte im Bundesstaat Illinois bei mehreren zum Tode Verurteilten die Unschuld bewiesen werden. Der scheidende Gouverneur George Ryan wandelte daraufhin im Jahre 2003 die Strafe aller 167 Todeskandidaten in Illinois in lebenslange Haft um. Zudem galt in Illinois seit Januar 2000 ein Vollstreckungsmoratorium. Diesem ging unter anderem ein Bericht der ''Chicago Tribune'' voraus, in dem von falschen Beweisen, skrupellosen Prozessabsprachen und juristischer Inkompetenz die Rede war. Im Fall des Todeskandidaten Anthony Porter konnten Studenten des Journalistik-Professors David Protess ein Fehlurteil nachweisen. Porter wurde daraufhin im M\u00e4rz 1999 aus der Todeszelle entlassen. 2011 schaffte Illinois als 16. Staat die Todesstrafe ab. Anfang des Jahres 2011 verabschiedeten Repr\u00e4sentantenhaus und Senat des Bundesstaates ein Gesetz zur endg\u00fcltigen Abschaffung der Todesstrafe in Illinois. Es trat am 1. Juli 2011 in Kraft. Mit der Unterzeichnung des Gesetzes am 9. M\u00e4rz 2011 durch Gouverneur Pat Quinn wurden die 15 noch ausstehenden Todesurteile in lebenslange Haftstrafen umgewandelt. Anzahl der Hinrichtungen pro Jahr:", "paragraph_answer": "Todesstrafe_in_den_Vereinigten_Staaten === Illinois === Seit der Wiedereinf\u00fchrung der Todesstrafe konnte im Bundesstaat Illinois bei mehreren zum Tode Verurteilten die Unschuld bewiesen werden. Der scheidende Gouverneur George Ryan wandelte daraufhin im Jahre 2003 die Strafe aller 167 Todeskandidaten in Illinois in lebenslange Haft um. Zudem galt in Illinois seit Januar 2000 ein Vollstreckungsmoratorium. Diesem ging unter anderem ein Bericht der ''Chicago Tribune'' voraus, in dem von falschen Beweisen, skrupellosen Prozessabsprachen und juristischer Inkompetenz die Rede war. Im Fall des Todeskandidaten Anthony Porter konnten Studenten des Journalistik-Professors David Protess ein Fehlurteil nachweisen. Porter wurde daraufhin im M\u00e4rz 1999 aus der Todeszelle entlassen. 2011 schaffte Illinois als 16. Staat die Todesstrafe ab. Anfang des Jahres 2011 verabschiedeten Repr\u00e4sentantenhaus und Senat des Bundesstaates ein Gesetz zur endg\u00fcltigen Abschaffung der Todesstrafe in Illinois. Es trat am 1. Juli 2011 in Kraft. Mit der Unterzeichnung des Gesetzes am 9. M\u00e4rz 2011 durch Gouverneur Pat Quinn wurden die 15 noch ausstehenden Todesurteile in lebenslange Haftstrafen umgewandelt. Anzahl der Hinrichtungen pro Jahr:", "sentence_answer": "Der scheidende Gouverneur George Ryan wandelte daraufhin im Jahre 2003 die Strafe aller 167 Todeskandidaten in Illinois in lebenslange Haft um.", "paragraph_id": 41499} {"question": "Welche Zeitung schrieb im Vorfeld des Moratoriums der Todesstrafe in Illinois \u00fcber Probleme in der Justiz?", "paragraph": "Todesstrafe_in_den_Vereinigten_Staaten\n\n=== Illinois ===\nSeit der Wiedereinf\u00fchrung der Todesstrafe konnte im Bundesstaat Illinois bei mehreren zum Tode Verurteilten die Unschuld bewiesen werden. Der scheidende Gouverneur George Ryan wandelte daraufhin im Jahre 2003 die Strafe aller 167 Todeskandidaten in Illinois in lebenslange Haft um. Zudem galt in Illinois seit Januar 2000 ein Vollstreckungsmoratorium. Diesem ging unter anderem ein Bericht der ''Chicago Tribune'' voraus, in dem von falschen Beweisen, skrupellosen Prozessabsprachen und juristischer Inkompetenz die Rede war. Im Fall des Todeskandidaten Anthony Porter konnten Studenten des Journalistik-Professors David Protess ein Fehlurteil nachweisen. Porter wurde daraufhin im M\u00e4rz 1999 aus der Todeszelle entlassen.\n2011 schaffte Illinois als 16. Staat die Todesstrafe ab. Anfang des Jahres 2011 verabschiedeten Repr\u00e4sentantenhaus und Senat des Bundesstaates ein Gesetz zur endg\u00fcltigen Abschaffung der Todesstrafe in Illinois. Es trat am 1. Juli 2011 in Kraft. Mit der Unterzeichnung des Gesetzes am 9. M\u00e4rz 2011 durch Gouverneur Pat Quinn wurden die 15 noch ausstehenden Todesurteile in lebenslange Haftstrafen umgewandelt.\nAnzahl der Hinrichtungen pro Jahr:", "answer": "Chicago Tribune", "sentence": "Diesem ging unter anderem ein Bericht der '' Chicago Tribune ''", "paragraph_sentence": "Todesstrafe_in_den_Vereinigten_Staaten == = Illinois === Seit der Wiedereinf\u00fchrung der Todesstrafe konnte im Bundesstaat Illinois bei mehreren zum Tode Verurteilten die Unschuld bewiesen werden. Der scheidende Gouverneur George Ryan wandelte daraufhin im Jahre 2003 die Strafe aller 167 Todeskandidaten in Illinois in lebenslange Haft um. Zudem galt in Illinois seit Januar 2000 ein Vollstreckungsmoratorium. Diesem ging unter anderem ein Bericht der '' Chicago Tribune '' voraus, in dem von falschen Beweisen, skrupellosen Prozessabsprachen und juristischer Inkompetenz die Rede war. Im Fall des Todeskandidaten Anthony Porter konnten Studenten des Journalistik-Professors David Protess ein Fehlurteil nachweisen. Porter wurde daraufhin im M\u00e4rz 1999 aus der Todeszelle entlassen. 2011 schaffte Illinois als 16. Staat die Todesstrafe ab. Anfang des Jahres 2011 verabschiedeten Repr\u00e4sentantenhaus und Senat des Bundesstaates ein Gesetz zur endg\u00fcltigen Abschaffung der Todesstrafe in Illinois. Es trat am 1. Juli 2011 in Kraft. Mit der Unterzeichnung des Gesetzes am 9. M\u00e4rz 2011 durch Gouverneur Pat Quinn wurden die 15 noch ausstehenden Todesurteile in lebenslange Haftstrafen umgewandelt. Anzahl der Hinrichtungen pro Jahr:", "paragraph_answer": "Todesstrafe_in_den_Vereinigten_Staaten === Illinois === Seit der Wiedereinf\u00fchrung der Todesstrafe konnte im Bundesstaat Illinois bei mehreren zum Tode Verurteilten die Unschuld bewiesen werden. Der scheidende Gouverneur George Ryan wandelte daraufhin im Jahre 2003 die Strafe aller 167 Todeskandidaten in Illinois in lebenslange Haft um. Zudem galt in Illinois seit Januar 2000 ein Vollstreckungsmoratorium. Diesem ging unter anderem ein Bericht der '' Chicago Tribune '' voraus, in dem von falschen Beweisen, skrupellosen Prozessabsprachen und juristischer Inkompetenz die Rede war. Im Fall des Todeskandidaten Anthony Porter konnten Studenten des Journalistik-Professors David Protess ein Fehlurteil nachweisen. Porter wurde daraufhin im M\u00e4rz 1999 aus der Todeszelle entlassen. 2011 schaffte Illinois als 16. Staat die Todesstrafe ab. Anfang des Jahres 2011 verabschiedeten Repr\u00e4sentantenhaus und Senat des Bundesstaates ein Gesetz zur endg\u00fcltigen Abschaffung der Todesstrafe in Illinois. Es trat am 1. Juli 2011 in Kraft. Mit der Unterzeichnung des Gesetzes am 9. M\u00e4rz 2011 durch Gouverneur Pat Quinn wurden die 15 noch ausstehenden Todesurteile in lebenslange Haftstrafen umgewandelt. Anzahl der Hinrichtungen pro Jahr:", "sentence_answer": "Diesem ging unter anderem ein Bericht der '' Chicago Tribune ''", "paragraph_id": 41501} {"question": "Welche Probleme des Justizsystems in Illinois wurde in einem Artikel des Chicago Tribune vor dem Todesstrafenmoratorium bem\u00e4ngelt?", "paragraph": "Todesstrafe_in_den_Vereinigten_Staaten\n\n=== Illinois ===\nSeit der Wiedereinf\u00fchrung der Todesstrafe konnte im Bundesstaat Illinois bei mehreren zum Tode Verurteilten die Unschuld bewiesen werden. Der scheidende Gouverneur George Ryan wandelte daraufhin im Jahre 2003 die Strafe aller 167 Todeskandidaten in Illinois in lebenslange Haft um. Zudem galt in Illinois seit Januar 2000 ein Vollstreckungsmoratorium. Diesem ging unter anderem ein Bericht der ''Chicago Tribune'' voraus, in dem von falschen Beweisen, skrupellosen Prozessabsprachen und juristischer Inkompetenz die Rede war. Im Fall des Todeskandidaten Anthony Porter konnten Studenten des Journalistik-Professors David Protess ein Fehlurteil nachweisen. Porter wurde daraufhin im M\u00e4rz 1999 aus der Todeszelle entlassen.\n2011 schaffte Illinois als 16. Staat die Todesstrafe ab. Anfang des Jahres 2011 verabschiedeten Repr\u00e4sentantenhaus und Senat des Bundesstaates ein Gesetz zur endg\u00fcltigen Abschaffung der Todesstrafe in Illinois. Es trat am 1. Juli 2011 in Kraft. Mit der Unterzeichnung des Gesetzes am 9. M\u00e4rz 2011 durch Gouverneur Pat Quinn wurden die 15 noch ausstehenden Todesurteile in lebenslange Haftstrafen umgewandelt.\nAnzahl der Hinrichtungen pro Jahr:", "answer": "von falschen Beweisen, skrupellosen Prozessabsprachen und juristischer Inkompetenz", "sentence": "Diesem ging unter anderem ein Bericht der ''Chicago Tribune'' voraus, in dem von falschen Beweisen, skrupellosen Prozessabsprachen und juristischer Inkompetenz die Rede war.", "paragraph_sentence": "Todesstrafe_in_den_Vereinigten_Staaten == = Illinois === Seit der Wiedereinf\u00fchrung der Todesstrafe konnte im Bundesstaat Illinois bei mehreren zum Tode Verurteilten die Unschuld bewiesen werden. Der scheidende Gouverneur George Ryan wandelte daraufhin im Jahre 2003 die Strafe aller 167 Todeskandidaten in Illinois in lebenslange Haft um. Zudem galt in Illinois seit Januar 2000 ein Vollstreckungsmoratorium. Diesem ging unter anderem ein Bericht der ''Chicago Tribune'' voraus, in dem von falschen Beweisen, skrupellosen Prozessabsprachen und juristischer Inkompetenz die Rede war. Im Fall des Todeskandidaten Anthony Porter konnten Studenten des Journalistik-Professors David Protess ein Fehlurteil nachweisen. Porter wurde daraufhin im M\u00e4rz 1999 aus der Todeszelle entlassen. 2011 schaffte Illinois als 16. Staat die Todesstrafe ab. Anfang des Jahres 2011 verabschiedeten Repr\u00e4sentantenhaus und Senat des Bundesstaates ein Gesetz zur endg\u00fcltigen Abschaffung der Todesstrafe in Illinois. Es trat am 1. Juli 2011 in Kraft. Mit der Unterzeichnung des Gesetzes am 9. M\u00e4rz 2011 durch Gouverneur Pat Quinn wurden die 15 noch ausstehenden Todesurteile in lebenslange Haftstrafen umgewandelt. Anzahl der Hinrichtungen pro Jahr:", "paragraph_answer": "Todesstrafe_in_den_Vereinigten_Staaten === Illinois === Seit der Wiedereinf\u00fchrung der Todesstrafe konnte im Bundesstaat Illinois bei mehreren zum Tode Verurteilten die Unschuld bewiesen werden. Der scheidende Gouverneur George Ryan wandelte daraufhin im Jahre 2003 die Strafe aller 167 Todeskandidaten in Illinois in lebenslange Haft um. Zudem galt in Illinois seit Januar 2000 ein Vollstreckungsmoratorium. Diesem ging unter anderem ein Bericht der ''Chicago Tribune'' voraus, in dem von falschen Beweisen, skrupellosen Prozessabsprachen und juristischer Inkompetenz die Rede war. Im Fall des Todeskandidaten Anthony Porter konnten Studenten des Journalistik-Professors David Protess ein Fehlurteil nachweisen. Porter wurde daraufhin im M\u00e4rz 1999 aus der Todeszelle entlassen. 2011 schaffte Illinois als 16. Staat die Todesstrafe ab. Anfang des Jahres 2011 verabschiedeten Repr\u00e4sentantenhaus und Senat des Bundesstaates ein Gesetz zur endg\u00fcltigen Abschaffung der Todesstrafe in Illinois. Es trat am 1. Juli 2011 in Kraft. Mit der Unterzeichnung des Gesetzes am 9. M\u00e4rz 2011 durch Gouverneur Pat Quinn wurden die 15 noch ausstehenden Todesurteile in lebenslange Haftstrafen umgewandelt. Anzahl der Hinrichtungen pro Jahr:", "sentence_answer": "Diesem ging unter anderem ein Bericht der ''Chicago Tribune'' voraus, in dem von falschen Beweisen, skrupellosen Prozessabsprachen und juristischer Inkompetenz die Rede war.", "paragraph_id": 41502} {"question": "Welcher Verurteilte wurde nach Recherchen von Studierenden in Illinois 1999 aus dem Todestrakt entlassen?", "paragraph": "Todesstrafe_in_den_Vereinigten_Staaten\n\n=== Illinois ===\nSeit der Wiedereinf\u00fchrung der Todesstrafe konnte im Bundesstaat Illinois bei mehreren zum Tode Verurteilten die Unschuld bewiesen werden. Der scheidende Gouverneur George Ryan wandelte daraufhin im Jahre 2003 die Strafe aller 167 Todeskandidaten in Illinois in lebenslange Haft um. Zudem galt in Illinois seit Januar 2000 ein Vollstreckungsmoratorium. Diesem ging unter anderem ein Bericht der ''Chicago Tribune'' voraus, in dem von falschen Beweisen, skrupellosen Prozessabsprachen und juristischer Inkompetenz die Rede war. Im Fall des Todeskandidaten Anthony Porter konnten Studenten des Journalistik-Professors David Protess ein Fehlurteil nachweisen. Porter wurde daraufhin im M\u00e4rz 1999 aus der Todeszelle entlassen.\n2011 schaffte Illinois als 16. Staat die Todesstrafe ab. Anfang des Jahres 2011 verabschiedeten Repr\u00e4sentantenhaus und Senat des Bundesstaates ein Gesetz zur endg\u00fcltigen Abschaffung der Todesstrafe in Illinois. Es trat am 1. Juli 2011 in Kraft. Mit der Unterzeichnung des Gesetzes am 9. M\u00e4rz 2011 durch Gouverneur Pat Quinn wurden die 15 noch ausstehenden Todesurteile in lebenslange Haftstrafen umgewandelt.\nAnzahl der Hinrichtungen pro Jahr:", "answer": "Anthony Porter", "sentence": "Im Fall des Todeskandidaten Anthony Porter konnten Studenten des Journalistik-Professors David Protess ein Fehlurteil nachweisen.", "paragraph_sentence": "Todesstrafe_in_den_Vereinigten_Staaten == = Illinois === Seit der Wiedereinf\u00fchrung der Todesstrafe konnte im Bundesstaat Illinois bei mehreren zum Tode Verurteilten die Unschuld bewiesen werden. Der scheidende Gouverneur George Ryan wandelte daraufhin im Jahre 2003 die Strafe aller 167 Todeskandidaten in Illinois in lebenslange Haft um. Zudem galt in Illinois seit Januar 2000 ein Vollstreckungsmoratorium. Diesem ging unter anderem ein Bericht der ''Chicago Tribune'' voraus, in dem von falschen Beweisen, skrupellosen Prozessabsprachen und juristischer Inkompetenz die Rede war. Im Fall des Todeskandidaten Anthony Porter konnten Studenten des Journalistik-Professors David Protess ein Fehlurteil nachweisen. Porter wurde daraufhin im M\u00e4rz 1999 aus der Todeszelle entlassen. 2011 schaffte Illinois als 16. Staat die Todesstrafe ab. Anfang des Jahres 2011 verabschiedeten Repr\u00e4sentantenhaus und Senat des Bundesstaates ein Gesetz zur endg\u00fcltigen Abschaffung der Todesstrafe in Illinois. Es trat am 1. Juli 2011 in Kraft. Mit der Unterzeichnung des Gesetzes am 9. M\u00e4rz 2011 durch Gouverneur Pat Quinn wurden die 15 noch ausstehenden Todesurteile in lebenslange Haftstrafen umgewandelt. Anzahl der Hinrichtungen pro Jahr:", "paragraph_answer": "Todesstrafe_in_den_Vereinigten_Staaten === Illinois === Seit der Wiedereinf\u00fchrung der Todesstrafe konnte im Bundesstaat Illinois bei mehreren zum Tode Verurteilten die Unschuld bewiesen werden. Der scheidende Gouverneur George Ryan wandelte daraufhin im Jahre 2003 die Strafe aller 167 Todeskandidaten in Illinois in lebenslange Haft um. Zudem galt in Illinois seit Januar 2000 ein Vollstreckungsmoratorium. Diesem ging unter anderem ein Bericht der ''Chicago Tribune'' voraus, in dem von falschen Beweisen, skrupellosen Prozessabsprachen und juristischer Inkompetenz die Rede war. Im Fall des Todeskandidaten Anthony Porter konnten Studenten des Journalistik-Professors David Protess ein Fehlurteil nachweisen. Porter wurde daraufhin im M\u00e4rz 1999 aus der Todeszelle entlassen. 2011 schaffte Illinois als 16. Staat die Todesstrafe ab. Anfang des Jahres 2011 verabschiedeten Repr\u00e4sentantenhaus und Senat des Bundesstaates ein Gesetz zur endg\u00fcltigen Abschaffung der Todesstrafe in Illinois. Es trat am 1. Juli 2011 in Kraft. Mit der Unterzeichnung des Gesetzes am 9. 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Diesem ging unter anderem ein Bericht der ''Chicago Tribune'' voraus, in dem von falschen Beweisen, skrupellosen Prozessabsprachen und juristischer Inkompetenz die Rede war. Im Fall des Todeskandidaten Anthony Porter konnten Studenten des Journalistik-Professors David Protess ein Fehlurteil nachweisen. Porter wurde daraufhin im M\u00e4rz 1999 aus der Todeszelle entlassen.\n2011 schaffte Illinois als 16. Staat die Todesstrafe ab. Anfang des Jahres 2011 verabschiedeten Repr\u00e4sentantenhaus und Senat des Bundesstaates ein Gesetz zur endg\u00fcltigen Abschaffung der Todesstrafe in Illinois. Es trat am 1. Juli 2011 in Kraft. Mit der Unterzeichnung des Gesetzes am 9. M\u00e4rz 2011 durch Gouverneur Pat Quinn wurden die 15 noch ausstehenden Todesurteile in lebenslange Haftstrafen umgewandelt.\nAnzahl der Hinrichtungen pro Jahr:", "answer": "1. Juli 2011", "sentence": "Es trat am 1. 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Zudem galt in Illinois seit Januar 2000 ein Vollstreckungsmoratorium. Diesem ging unter anderem ein Bericht der ''Chicago Tribune'' voraus, in dem von falschen Beweisen, skrupellosen Prozessabsprachen und juristischer Inkompetenz die Rede war. Im Fall des Todeskandidaten Anthony Porter konnten Studenten des Journalistik-Professors David Protess ein Fehlurteil nachweisen. Porter wurde daraufhin im M\u00e4rz 1999 aus der Todeszelle entlassen. 2011 schaffte Illinois als 16. Staat die Todesstrafe ab. Anfang des Jahres 2011 verabschiedeten Repr\u00e4sentantenhaus und Senat des Bundesstaates ein Gesetz zur endg\u00fcltigen Abschaffung der Todesstrafe in Illinois. Es trat am 1. Juli 2011 in Kraft. Mit der Unterzeichnung des Gesetzes am 9. M\u00e4rz 2011 durch Gouverneur Pat Quinn wurden die 15 noch ausstehenden Todesurteile in lebenslange Haftstrafen umgewandelt. 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Heian-Periode wird eine Epoche (794\u20131185, auch 794\u20131192) der japanischen Geschichte bezeichnet.\nDer Grundstein der ''\u201egoldenen\u201c Heian-Zeit'' wurde im Jahre 794 gelegt, in dem der Kaiserhof in den Heian-Palast (Daidairi) nach Heian-ky\u014d, dem heutigen Ky\u014dto, verlegt wurde. Mit dem Umzug nahmen die Beziehungen zum Kaiserreich China ab, dem korrespondierte eine st\u00e4rkere Konzentration nach innen.\nAm Hof von Heian wurden die japanische Kultur, Kunst und Sitten zu au\u00dferordentlicher Verfeinerung gef\u00fchrt. Die Heian-Zeit gilt als die klassische Periode der japanischen Literatur, die besonders von Hofdamen gepflegt wurde. Zur sogenannten Hofdamenliteratur z\u00e4hlen z.\u00a0B. das ''Genji Monogatari'' der Hofdame Murasaki Shikibu und das ''Kopfkissenbuch'' der Hofdame Sei Sh\u014dnagon. Daneben entwickelten sich die Tagebucherz\u00e4hlungen (''nikki''); auf kaiserlichen Befehl wurden Gedichtanthologien (''Chokusenwakash\u016b'') zusammengestellt. Zwei wichtige Beispiele dazu sind das ''Kokin-wakash\u016b'' und das ''Many\u014dsh\u016b''. In jener Zeit entstand mit dem Sakumon Daitai eine japanische Poetik.\nDa die chinesische Schrift damals noch die einzige M\u00f6glichkeit war, etwas niederzuschreiben, und man das Erlernen derselben als unziemlich f\u00fcr Frauen hielt, f\u00fchrte die Hofdamenliteratur der Heian-Zeit auch zur Entwicklung einer neuen Silbenschrift, die zun\u00e4chst ''onna-de'' (Frauenhand) genannt wurde und sp\u00e4ter als Hiragana kanonisiert wurde.\nW\u00e4hrend die h\u00f6fische Kultur bl\u00fchte, nahm die Macht des Kaisers immer mehr ab und floss der Familie Fujiwara zu, die sich durch ihre geschickte Heiratspolitik Einfluss verschafften. Sie verheirateten ihre T\u00f6chter mit den Kaisern und regierten dann stellvertretend f\u00fcr deren minderj\u00e4hrige Abk\u00f6mmlinge. Ein besonders m\u00e4chtiges Mitglied der Fujiwara-Familie war Fujiwara no Michinaga, der vier seiner T\u00f6chter an Kaiser verheiratete (Siehe auch Ehe und Partnerschaft in der Heian-Zeit).\nCharakteristisch f\u00fcr die Heian-Zeit ist das Vorhandensein mehrerer politischer Machtzentren, denn die Existenz verschiedener Kaiserh\u00f6fe mit jeweils eigenem Gefolge war nicht un\u00fcblich. Es gab sehr viele verschiedene \u00c4mter und Rangabstufungen, die nach chinesischem Vorbild geschaffen worden waren, jedoch selten mit wirklicher Macht verbunden waren. Die wichtigsten davon waren der Regent f\u00fcr einen minderj\u00e4hrigen Kaiser (''Sessh\u014d'') und der Gro\u00dfkanzler (''Kampaku''). 1086 wurde das Amt des Exkaisers (''insei'', dt. ''Regierung aus dem Kloster'') eingef\u00fchrt.\nAllm\u00e4hlich musste die ''Taih\u014d-Methode'' der Land\u00fcberwachung einer Art privaten Grundbesitzes, der ''Sh\u014den'', weichen. 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Als beim ''Heiji no Ran'' die Minamoto unter der F\u00fchrung von Minamoto no Yoshitomo den Tenno entf\u00fchrten, um die politische Macht zu ergreifen, wurden sie von den Taira unter Taira no Kiyomori vernichtend geschlagen. Jahre sp\u00e4ter, als die Taira ihre Macht durch Einheirat in die kaiserliche Familie etabliert hatten, erhoben sich die Genji wieder und der ''Gempei-Krieg'' entbrannte. Unter Minamoto no Yoritomo, der wegen seiner Jugend von Kiyomori verschont worden war, schlug sein Halbbruder Minamoto no Yoshitsune zahlreiche Schlachten gegen die Taira. Mit der Seeschlacht von Dan-no-ura endete die Herrschaft der Taira: der Kindkaiser Antoku starb, und der Klan der Taira wurde ausgel\u00f6scht. Yoritomo lie\u00df Yoshitsune umbringen und wurde 1192 zum sei-i-tai-shogun (''Oberster Kommandant des Heeres zur Vertreibung der Barbaren'') ernannt. 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Yoritomo lie\u00df Yoshitsune umbringen und wurde 1192 zum sei-i-tai-shogun (''Oberster Kommandant des Heeres zur Vertreibung der Barbaren'') ernannt. Er errichtete eine Milit\u00e4rverwaltung, die ihr Zentrum in Kamakura hatte und ''Bakufu'' genannt wurde.", "sentence_answer": "Als Heian-Zeit (, ''Heian-jidai'') bzw. Heian-Periode wird eine Epoche ( 794 \u2013", "paragraph_id": 41556} {"question": "Wo war der Sitz des japanischen Kaisers in der Heian-Zeit?", "paragraph": "Heian-Zeit\nAls Heian-Zeit (, ''Heian-jidai'') bzw. Heian-Periode wird eine Epoche (794\u20131185, auch 794\u20131192) der japanischen Geschichte bezeichnet.\nDer Grundstein der ''\u201egoldenen\u201c Heian-Zeit'' wurde im Jahre 794 gelegt, in dem der Kaiserhof in den Heian-Palast (Daidairi) nach Heian-ky\u014d, dem heutigen Ky\u014dto, verlegt wurde. 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Ein besonders m\u00e4chtiges Mitglied der Fujiwara-Familie war Fujiwara no Michinaga, der vier seiner T\u00f6chter an Kaiser verheiratete (Siehe auch Ehe und Partnerschaft in der Heian-Zeit).\nCharakteristisch f\u00fcr die Heian-Zeit ist das Vorhandensein mehrerer politischer Machtzentren, denn die Existenz verschiedener Kaiserh\u00f6fe mit jeweils eigenem Gefolge war nicht un\u00fcblich. Es gab sehr viele verschiedene \u00c4mter und Rangabstufungen, die nach chinesischem Vorbild geschaffen worden waren, jedoch selten mit wirklicher Macht verbunden waren. Die wichtigsten davon waren der Regent f\u00fcr einen minderj\u00e4hrigen Kaiser (''Sessh\u014d'') und der Gro\u00dfkanzler (''Kampaku''). 1086 wurde das Amt des Exkaisers (''insei'', dt. ''Regierung aus dem Kloster'') eingef\u00fchrt.\nAllm\u00e4hlich musste die ''Taih\u014d-Methode'' der Land\u00fcberwachung einer Art privaten Grundbesitzes, der ''Sh\u014den'', weichen. 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Als beim ''Heiji no Ran'' die Minamoto unter der F\u00fchrung von Minamoto no Yoshitomo den Tenno entf\u00fchrten, um die politische Macht zu ergreifen, wurden sie von den Taira unter Taira no Kiyomori vernichtend geschlagen. Jahre sp\u00e4ter, als die Taira ihre Macht durch Einheirat in die kaiserliche Familie etabliert hatten, erhoben sich die Genji wieder und der ''Gempei-Krieg'' entbrannte. Unter Minamoto no Yoritomo, der wegen seiner Jugend von Kiyomori verschont worden war, schlug sein Halbbruder Minamoto no Yoshitsune zahlreiche Schlachten gegen die Taira. Mit der Seeschlacht von Dan-no-ura endete die Herrschaft der Taira: der Kindkaiser Antoku starb, und der Klan der Taira wurde ausgel\u00f6scht. Yoritomo lie\u00df Yoshitsune umbringen und wurde 1192 zum sei-i-tai-shogun (''Oberster Kommandant des Heeres zur Vertreibung der Barbaren'') ernannt. Er errichtete eine Milit\u00e4rverwaltung, die ihr Zentrum in Kamakura hatte und ''Bakufu'' genannt wurde.", "answer": "Heian-ky\u014d, dem heutigen Ky\u014dto", "sentence": "Der Grundstein der ''\u201egoldenen\u201c Heian-Zeit'' wurde im Jahre 794 gelegt, in dem der Kaiserhof in den Heian-Palast (Daidairi) nach Heian-ky\u014d, dem heutigen Ky\u014dto , verlegt wurde.", "paragraph_sentence": "Heian-Zeit Als Heian-Zeit (, ''Heian-jidai'') bzw. Heian-Periode wird eine Epoche (794\u20131185, auch 794\u20131192) der japanischen Geschichte bezeichnet. Der Grundstein der ''\u201egoldenen\u201c Heian-Zeit'' wurde im Jahre 794 gelegt, in dem der Kaiserhof in den Heian-Palast (Daidairi) nach Heian-ky\u014d, dem heutigen Ky\u014dto , verlegt wurde. Mit dem Umzug nahmen die Beziehungen zum Kaiserreich China ab, dem korrespondierte eine st\u00e4rkere Konzentration nach innen. Am Hof von Heian wurden die japanische Kultur, Kunst und Sitten zu au\u00dferordentlicher Verfeinerung gef\u00fchrt. Die Heian-Zeit gilt als die klassische Periode der japanischen Literatur, die besonders von Hofdamen gepflegt wurde. Zur sogenannten Hofdamenliteratur z\u00e4hlen z. B. das ''Genji Monogatari'' der Hofdame Murasaki Shikibu und das ''Kopfkissenbuch'' der Hofdame Sei Sh\u014dnagon. Daneben entwickelten sich die Tagebucherz\u00e4hlungen (''nikki''); auf kaiserlichen Befehl wurden Gedichtanthologien (''Chokusenwakash\u016b'') zusammengestellt. Zwei wichtige Beispiele dazu sind das ''Kokin-wakash\u016b'' und das ''Many\u014dsh\u016b''. In jener Zeit entstand mit dem Sakumon Daitai eine japanische Poetik. Da die chinesische Schrift damals noch die einzige M\u00f6glichkeit war, etwas niederzuschreiben, und man das Erlernen derselben als unziemlich f\u00fcr Frauen hielt, f\u00fchrte die Hofdamenliteratur der Heian-Zeit auch zur Entwicklung einer neuen Silbenschrift, die zun\u00e4chst ''onna-de'' (Frauenhand) genannt wurde und sp\u00e4ter als Hiragana kanonisiert wurde. 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Die wichtigsten davon waren der Regent f\u00fcr einen minderj\u00e4hrigen Kaiser (''Sessh\u014d'') und der Gro\u00dfkanzler (''Kampaku''). 1086 wurde das Amt des Exkaisers (''insei'', dt. '' Regierung aus dem Kloster'') eingef\u00fchrt. Allm\u00e4hlich musste die ''Taih\u014d-Methode'' der Land\u00fcberwachung einer Art privaten Grundbesitzes, der ''Sh\u014den'', weichen. Durch Vererbungen, Schenkungen und Erschlie\u00dfung neuen Ackerlandes wuchs der private Landbesitz immer mehr. Der Kaiserhof verlor die Kontrolle \u00fcber das Land und somit auch die Kontrolle \u00fcber das Geld (Reis war damals das Zahlungsmittel). Zum lokalen Schutz bauten die sho\u00ean-Besitzer Privatheere auf. Dies f\u00fchrte zum schnellen Aufstieg der Kriegerklasse. Mitte des 12. Jahrhunderts nahmen die Machtk\u00e4mpfe zwischen den rivalisierenden Adligen immer mehr zu und auch durch die buddhistischen Tempel, die Forderungen stellten, h\u00e4uften sich die Probleme. Konflikte zu l\u00f6sen wurde nun auch auf milit\u00e4rische Weise versucht. Die bedeutendsten Kriegerklans waren dabei die ''Genji'' (''Minamoto'') und die ''Heike'' (''Taira''), die ihre Herkunft vom Kaiserhaus ableiten konnten. Als beim ''Heiji no Ran'' die Minamoto unter der F\u00fchrung von Minamoto no Yoshitomo den Tenno entf\u00fchrten, um die politische Macht zu ergreifen, wurden sie von den Taira unter Taira no Kiyomori vernichtend geschlagen. Jahre sp\u00e4ter, als die Taira ihre Macht durch Einheirat in die kaiserliche Familie etabliert hatten, erhoben sich die Genji wieder und der ''Gempei-Krieg'' entbrannte. Unter Minamoto no Yoritomo, der wegen seiner Jugend von Kiyomori verschont worden war, schlug sein Halbbruder Minamoto no Yoshitsune zahlreiche Schlachten gegen die Taira. Mit der Seeschlacht von Dan-no-ura endete die Herrschaft der Taira: der Kindkaiser Antoku starb, und der Klan der Taira wurde ausgel\u00f6scht. Yoritomo lie\u00df Yoshitsune umbringen und wurde 1192 zum sei-i-tai-shogun (''Oberster Kommandant des Heeres zur Vertreibung der Barbaren'') ernannt. Er errichtete eine Milit\u00e4rverwaltung, die ihr Zentrum in Kamakura hatte und ''Bakufu'' genannt wurde.", "paragraph_answer": "Heian-Zeit Als Heian-Zeit (, ''Heian-jidai'') bzw. Heian-Periode wird eine Epoche (794\u20131185, auch 794\u20131192) der japanischen Geschichte bezeichnet. Der Grundstein der ''\u201egoldenen\u201c Heian-Zeit'' wurde im Jahre 794 gelegt, in dem der Kaiserhof in den Heian-Palast (Daidairi) nach Heian-ky\u014d, dem heutigen Ky\u014dto , verlegt wurde. Mit dem Umzug nahmen die Beziehungen zum Kaiserreich China ab, dem korrespondierte eine st\u00e4rkere Konzentration nach innen. Am Hof von Heian wurden die japanische Kultur, Kunst und Sitten zu au\u00dferordentlicher Verfeinerung gef\u00fchrt. Die Heian-Zeit gilt als die klassische Periode der japanischen Literatur, die besonders von Hofdamen gepflegt wurde. Zur sogenannten Hofdamenliteratur z\u00e4hlen z. B. das ''Genji Monogatari'' der Hofdame Murasaki Shikibu und das ''Kopfkissenbuch'' der Hofdame Sei Sh\u014dnagon. Daneben entwickelten sich die Tagebucherz\u00e4hlungen (''nikki''); auf kaiserlichen Befehl wurden Gedichtanthologien (''Chokusenwakash\u016b'') zusammengestellt. Zwei wichtige Beispiele dazu sind das ''Kokin-wakash\u016b'' und das ''Many\u014dsh\u016b''. In jener Zeit entstand mit dem Sakumon Daitai eine japanische Poetik. Da die chinesische Schrift damals noch die einzige M\u00f6glichkeit war, etwas niederzuschreiben, und man das Erlernen derselben als unziemlich f\u00fcr Frauen hielt, f\u00fchrte die Hofdamenliteratur der Heian-Zeit auch zur Entwicklung einer neuen Silbenschrift, die zun\u00e4chst ''onna-de'' (Frauenhand) genannt wurde und sp\u00e4ter als Hiragana kanonisiert wurde. W\u00e4hrend die h\u00f6fische Kultur bl\u00fchte, nahm die Macht des Kaisers immer mehr ab und floss der Familie Fujiwara zu, die sich durch ihre geschickte Heiratspolitik Einfluss verschafften. Sie verheirateten ihre T\u00f6chter mit den Kaisern und regierten dann stellvertretend f\u00fcr deren minderj\u00e4hrige Abk\u00f6mmlinge. Ein besonders m\u00e4chtiges Mitglied der Fujiwara-Familie war Fujiwara no Michinaga, der vier seiner T\u00f6chter an Kaiser verheiratete (Siehe auch Ehe und Partnerschaft in der Heian-Zeit). Charakteristisch f\u00fcr die Heian-Zeit ist das Vorhandensein mehrerer politischer Machtzentren, denn die Existenz verschiedener Kaiserh\u00f6fe mit jeweils eigenem Gefolge war nicht un\u00fcblich. Es gab sehr viele verschiedene \u00c4mter und Rangabstufungen, die nach chinesischem Vorbild geschaffen worden waren, jedoch selten mit wirklicher Macht verbunden waren. Die wichtigsten davon waren der Regent f\u00fcr einen minderj\u00e4hrigen Kaiser (''Sessh\u014d'') und der Gro\u00dfkanzler (''Kampaku''). 1086 wurde das Amt des Exkaisers (''insei'', dt. ''Regierung aus dem Kloster'') eingef\u00fchrt. Allm\u00e4hlich musste die ''Taih\u014d-Methode'' der Land\u00fcberwachung einer Art privaten Grundbesitzes, der ''Sh\u014den'', weichen. Durch Vererbungen, Schenkungen und Erschlie\u00dfung neuen Ackerlandes wuchs der private Landbesitz immer mehr. Der Kaiserhof verlor die Kontrolle \u00fcber das Land und somit auch die Kontrolle \u00fcber das Geld (Reis war damals das Zahlungsmittel). Zum lokalen Schutz bauten die sho\u00ean-Besitzer Privatheere auf. Dies f\u00fchrte zum schnellen Aufstieg der Kriegerklasse. Mitte des 12. Jahrhunderts nahmen die Machtk\u00e4mpfe zwischen den rivalisierenden Adligen immer mehr zu und auch durch die buddhistischen Tempel, die Forderungen stellten, h\u00e4uften sich die Probleme. Konflikte zu l\u00f6sen wurde nun auch auf milit\u00e4rische Weise versucht. Die bedeutendsten Kriegerklans waren dabei die ''Genji'' (''Minamoto'') und die ''Heike'' (''Taira''), die ihre Herkunft vom Kaiserhaus ableiten konnten. Als beim ''Heiji no Ran'' die Minamoto unter der F\u00fchrung von Minamoto no Yoshitomo den Tenno entf\u00fchrten, um die politische Macht zu ergreifen, wurden sie von den Taira unter Taira no Kiyomori vernichtend geschlagen. Jahre sp\u00e4ter, als die Taira ihre Macht durch Einheirat in die kaiserliche Familie etabliert hatten, erhoben sich die Genji wieder und der ''Gempei-Krieg'' entbrannte. Unter Minamoto no Yoritomo, der wegen seiner Jugend von Kiyomori verschont worden war, schlug sein Halbbruder Minamoto no Yoshitsune zahlreiche Schlachten gegen die Taira. Mit der Seeschlacht von Dan-no-ura endete die Herrschaft der Taira: der Kindkaiser Antoku starb, und der Klan der Taira wurde ausgel\u00f6scht. Yoritomo lie\u00df Yoshitsune umbringen und wurde 1192 zum sei-i-tai-shogun (''Oberster Kommandant des Heeres zur Vertreibung der Barbaren'') ernannt. Er errichtete eine Milit\u00e4rverwaltung, die ihr Zentrum in Kamakura hatte und ''Bakufu'' genannt wurde.", "sentence_answer": "Der Grundstein der ''\u201egoldenen\u201c Heian-Zeit'' wurde im Jahre 794 gelegt, in dem der Kaiserhof in den Heian-Palast (Daidairi) nach Heian-ky\u014d, dem heutigen Ky\u014dto , verlegt wurde.", "paragraph_id": 41557} {"question": "Durch welches Ereignis wird der Beginn der Heian-Zeit markiert?", "paragraph": "Heian-Zeit\nAls Heian-Zeit (, ''Heian-jidai'') bzw. Heian-Periode wird eine Epoche (794\u20131185, auch 794\u20131192) der japanischen Geschichte bezeichnet.\nDer Grundstein der ''\u201egoldenen\u201c Heian-Zeit'' wurde im Jahre 794 gelegt, in dem der Kaiserhof in den Heian-Palast (Daidairi) nach Heian-ky\u014d, dem heutigen Ky\u014dto, verlegt wurde. Mit dem Umzug nahmen die Beziehungen zum Kaiserreich China ab, dem korrespondierte eine st\u00e4rkere Konzentration nach innen.\nAm Hof von Heian wurden die japanische Kultur, Kunst und Sitten zu au\u00dferordentlicher Verfeinerung gef\u00fchrt. Die Heian-Zeit gilt als die klassische Periode der japanischen Literatur, die besonders von Hofdamen gepflegt wurde. Zur sogenannten Hofdamenliteratur z\u00e4hlen z.\u00a0B. das ''Genji Monogatari'' der Hofdame Murasaki Shikibu und das ''Kopfkissenbuch'' der Hofdame Sei Sh\u014dnagon. Daneben entwickelten sich die Tagebucherz\u00e4hlungen (''nikki''); auf kaiserlichen Befehl wurden Gedichtanthologien (''Chokusenwakash\u016b'') zusammengestellt. Zwei wichtige Beispiele dazu sind das ''Kokin-wakash\u016b'' und das ''Many\u014dsh\u016b''. In jener Zeit entstand mit dem Sakumon Daitai eine japanische Poetik.\nDa die chinesische Schrift damals noch die einzige M\u00f6glichkeit war, etwas niederzuschreiben, und man das Erlernen derselben als unziemlich f\u00fcr Frauen hielt, f\u00fchrte die Hofdamenliteratur der Heian-Zeit auch zur Entwicklung einer neuen Silbenschrift, die zun\u00e4chst ''onna-de'' (Frauenhand) genannt wurde und sp\u00e4ter als Hiragana kanonisiert wurde.\nW\u00e4hrend die h\u00f6fische Kultur bl\u00fchte, nahm die Macht des Kaisers immer mehr ab und floss der Familie Fujiwara zu, die sich durch ihre geschickte Heiratspolitik Einfluss verschafften. Sie verheirateten ihre T\u00f6chter mit den Kaisern und regierten dann stellvertretend f\u00fcr deren minderj\u00e4hrige Abk\u00f6mmlinge. Ein besonders m\u00e4chtiges Mitglied der Fujiwara-Familie war Fujiwara no Michinaga, der vier seiner T\u00f6chter an Kaiser verheiratete (Siehe auch Ehe und Partnerschaft in der Heian-Zeit).\nCharakteristisch f\u00fcr die Heian-Zeit ist das Vorhandensein mehrerer politischer Machtzentren, denn die Existenz verschiedener Kaiserh\u00f6fe mit jeweils eigenem Gefolge war nicht un\u00fcblich. Es gab sehr viele verschiedene \u00c4mter und Rangabstufungen, die nach chinesischem Vorbild geschaffen worden waren, jedoch selten mit wirklicher Macht verbunden waren. Die wichtigsten davon waren der Regent f\u00fcr einen minderj\u00e4hrigen Kaiser (''Sessh\u014d'') und der Gro\u00dfkanzler (''Kampaku''). 1086 wurde das Amt des Exkaisers (''insei'', dt. ''Regierung aus dem Kloster'') eingef\u00fchrt.\nAllm\u00e4hlich musste die ''Taih\u014d-Methode'' der Land\u00fcberwachung einer Art privaten Grundbesitzes, der ''Sh\u014den'', weichen. Durch Vererbungen, Schenkungen und Erschlie\u00dfung neuen Ackerlandes wuchs der private Landbesitz immer mehr. Der Kaiserhof verlor die Kontrolle \u00fcber das Land und somit auch die Kontrolle \u00fcber das Geld (Reis war damals das Zahlungsmittel). Zum lokalen Schutz bauten die sho\u00ean-Besitzer Privatheere auf. Dies f\u00fchrte zum schnellen Aufstieg der Kriegerklasse.\nMitte des 12. Jahrhunderts nahmen die Machtk\u00e4mpfe zwischen den rivalisierenden Adligen immer mehr zu und auch durch die buddhistischen Tempel, die Forderungen stellten, h\u00e4uften sich die Probleme. Konflikte zu l\u00f6sen wurde nun auch auf milit\u00e4rische Weise versucht. Die bedeutendsten Kriegerklans waren dabei die ''Genji'' (''Minamoto'') und die ''Heike'' (''Taira''), die ihre Herkunft vom Kaiserhaus ableiten konnten. Als beim ''Heiji no Ran'' die Minamoto unter der F\u00fchrung von Minamoto no Yoshitomo den Tenno entf\u00fchrten, um die politische Macht zu ergreifen, wurden sie von den Taira unter Taira no Kiyomori vernichtend geschlagen. Jahre sp\u00e4ter, als die Taira ihre Macht durch Einheirat in die kaiserliche Familie etabliert hatten, erhoben sich die Genji wieder und der ''Gempei-Krieg'' entbrannte. Unter Minamoto no Yoritomo, der wegen seiner Jugend von Kiyomori verschont worden war, schlug sein Halbbruder Minamoto no Yoshitsune zahlreiche Schlachten gegen die Taira. Mit der Seeschlacht von Dan-no-ura endete die Herrschaft der Taira: der Kindkaiser Antoku starb, und der Klan der Taira wurde ausgel\u00f6scht. Yoritomo lie\u00df Yoshitsune umbringen und wurde 1192 zum sei-i-tai-shogun (''Oberster Kommandant des Heeres zur Vertreibung der Barbaren'') ernannt. Er errichtete eine Milit\u00e4rverwaltung, die ihr Zentrum in Kamakura hatte und ''Bakufu'' genannt wurde.", "answer": "der Kaiserhof in den Heian-Palast (Daidairi) nach Heian-ky\u014d, dem heutigen Ky\u014dto, verlegt wurde", "sentence": "Der Grundstein der ''\u201egoldenen\u201c Heian-Zeit'' wurde im Jahre 794 gelegt, in dem der Kaiserhof in den Heian-Palast (Daidairi) nach Heian-ky\u014d, dem heutigen Ky\u014dto, verlegt wurde .", "paragraph_sentence": "Heian-Zeit Als Heian-Zeit (, ''Heian-jidai'') bzw. Heian-Periode wird eine Epoche (794\u20131185, auch 794\u20131192) der japanischen Geschichte bezeichnet. Der Grundstein der ''\u201egoldenen\u201c Heian-Zeit'' wurde im Jahre 794 gelegt, in dem der Kaiserhof in den Heian-Palast (Daidairi) nach Heian-ky\u014d, dem heutigen Ky\u014dto, verlegt wurde . Mit dem Umzug nahmen die Beziehungen zum Kaiserreich China ab, dem korrespondierte eine st\u00e4rkere Konzentration nach innen. Am Hof von Heian wurden die japanische Kultur, Kunst und Sitten zu au\u00dferordentlicher Verfeinerung gef\u00fchrt. Die Heian-Zeit gilt als die klassische Periode der japanischen Literatur, die besonders von Hofdamen gepflegt wurde. Zur sogenannten Hofdamenliteratur z\u00e4hlen z. B. das ''Genji Monogatari'' der Hofdame Murasaki Shikibu und das ''Kopfkissenbuch'' der Hofdame Sei Sh\u014dnagon. Daneben entwickelten sich die Tagebucherz\u00e4hlungen (''nikki''); auf kaiserlichen Befehl wurden Gedichtanthologien (''Chokusenwakash\u016b'') zusammengestellt. Zwei wichtige Beispiele dazu sind das ''Kokin-wakash\u016b'' und das ''Many\u014dsh\u016b''. In jener Zeit entstand mit dem Sakumon Daitai eine japanische Poetik. 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Charakteristisch f\u00fcr die Heian-Zeit ist das Vorhandensein mehrerer politischer Machtzentren, denn die Existenz verschiedener Kaiserh\u00f6fe mit jeweils eigenem Gefolge war nicht un\u00fcblich. Es gab sehr viele verschiedene \u00c4mter und Rangabstufungen, die nach chinesischem Vorbild geschaffen worden waren, jedoch selten mit wirklicher Macht verbunden waren. Die wichtigsten davon waren der Regent f\u00fcr einen minderj\u00e4hrigen Kaiser (''Sessh\u014d'') und der Gro\u00dfkanzler (''Kampaku''). 1086 wurde das Amt des Exkaisers (''insei'', dt. '' Regierung aus dem Kloster'') eingef\u00fchrt. Allm\u00e4hlich musste die ''Taih\u014d-Methode'' der Land\u00fcberwachung einer Art privaten Grundbesitzes, der ''Sh\u014den'', weichen. Durch Vererbungen, Schenkungen und Erschlie\u00dfung neuen Ackerlandes wuchs der private Landbesitz immer mehr. Der Kaiserhof verlor die Kontrolle \u00fcber das Land und somit auch die Kontrolle \u00fcber das Geld (Reis war damals das Zahlungsmittel). Zum lokalen Schutz bauten die sho\u00ean-Besitzer Privatheere auf. Dies f\u00fchrte zum schnellen Aufstieg der Kriegerklasse. Mitte des 12. Jahrhunderts nahmen die Machtk\u00e4mpfe zwischen den rivalisierenden Adligen immer mehr zu und auch durch die buddhistischen Tempel, die Forderungen stellten, h\u00e4uften sich die Probleme. Konflikte zu l\u00f6sen wurde nun auch auf milit\u00e4rische Weise versucht. Die bedeutendsten Kriegerklans waren dabei die ''Genji'' (''Minamoto'') und die ''Heike'' (''Taira''), die ihre Herkunft vom Kaiserhaus ableiten konnten. Als beim ''Heiji no Ran'' die Minamoto unter der F\u00fchrung von Minamoto no Yoshitomo den Tenno entf\u00fchrten, um die politische Macht zu ergreifen, wurden sie von den Taira unter Taira no Kiyomori vernichtend geschlagen. Jahre sp\u00e4ter, als die Taira ihre Macht durch Einheirat in die kaiserliche Familie etabliert hatten, erhoben sich die Genji wieder und der ''Gempei-Krieg'' entbrannte. Unter Minamoto no Yoritomo, der wegen seiner Jugend von Kiyomori verschont worden war, schlug sein Halbbruder Minamoto no Yoshitsune zahlreiche Schlachten gegen die Taira. Mit der Seeschlacht von Dan-no-ura endete die Herrschaft der Taira: der Kindkaiser Antoku starb, und der Klan der Taira wurde ausgel\u00f6scht. Yoritomo lie\u00df Yoshitsune umbringen und wurde 1192 zum sei-i-tai-shogun (''Oberster Kommandant des Heeres zur Vertreibung der Barbaren'') ernannt. Er errichtete eine Milit\u00e4rverwaltung, die ihr Zentrum in Kamakura hatte und ''Bakufu'' genannt wurde.", "paragraph_answer": "Heian-Zeit Als Heian-Zeit (, ''Heian-jidai'') bzw. Heian-Periode wird eine Epoche (794\u20131185, auch 794\u20131192) der japanischen Geschichte bezeichnet. Der Grundstein der ''\u201egoldenen\u201c Heian-Zeit'' wurde im Jahre 794 gelegt, in dem der Kaiserhof in den Heian-Palast (Daidairi) nach Heian-ky\u014d, dem heutigen Ky\u014dto, verlegt wurde . Mit dem Umzug nahmen die Beziehungen zum Kaiserreich China ab, dem korrespondierte eine st\u00e4rkere Konzentration nach innen. Am Hof von Heian wurden die japanische Kultur, Kunst und Sitten zu au\u00dferordentlicher Verfeinerung gef\u00fchrt. Die Heian-Zeit gilt als die klassische Periode der japanischen Literatur, die besonders von Hofdamen gepflegt wurde. Zur sogenannten Hofdamenliteratur z\u00e4hlen z. B. das ''Genji Monogatari'' der Hofdame Murasaki Shikibu und das ''Kopfkissenbuch'' der Hofdame Sei Sh\u014dnagon. Daneben entwickelten sich die Tagebucherz\u00e4hlungen (''nikki''); auf kaiserlichen Befehl wurden Gedichtanthologien (''Chokusenwakash\u016b'') zusammengestellt. Zwei wichtige Beispiele dazu sind das ''Kokin-wakash\u016b'' und das ''Many\u014dsh\u016b''. In jener Zeit entstand mit dem Sakumon Daitai eine japanische Poetik. Da die chinesische Schrift damals noch die einzige M\u00f6glichkeit war, etwas niederzuschreiben, und man das Erlernen derselben als unziemlich f\u00fcr Frauen hielt, f\u00fchrte die Hofdamenliteratur der Heian-Zeit auch zur Entwicklung einer neuen Silbenschrift, die zun\u00e4chst ''onna-de'' (Frauenhand) genannt wurde und sp\u00e4ter als Hiragana kanonisiert wurde. W\u00e4hrend die h\u00f6fische Kultur bl\u00fchte, nahm die Macht des Kaisers immer mehr ab und floss der Familie Fujiwara zu, die sich durch ihre geschickte Heiratspolitik Einfluss verschafften. Sie verheirateten ihre T\u00f6chter mit den Kaisern und regierten dann stellvertretend f\u00fcr deren minderj\u00e4hrige Abk\u00f6mmlinge. Ein besonders m\u00e4chtiges Mitglied der Fujiwara-Familie war Fujiwara no Michinaga, der vier seiner T\u00f6chter an Kaiser verheiratete (Siehe auch Ehe und Partnerschaft in der Heian-Zeit). Charakteristisch f\u00fcr die Heian-Zeit ist das Vorhandensein mehrerer politischer Machtzentren, denn die Existenz verschiedener Kaiserh\u00f6fe mit jeweils eigenem Gefolge war nicht un\u00fcblich. Es gab sehr viele verschiedene \u00c4mter und Rangabstufungen, die nach chinesischem Vorbild geschaffen worden waren, jedoch selten mit wirklicher Macht verbunden waren. Die wichtigsten davon waren der Regent f\u00fcr einen minderj\u00e4hrigen Kaiser (''Sessh\u014d'') und der Gro\u00dfkanzler (''Kampaku''). 1086 wurde das Amt des Exkaisers (''insei'', dt. ''Regierung aus dem Kloster'') eingef\u00fchrt. Allm\u00e4hlich musste die ''Taih\u014d-Methode'' der Land\u00fcberwachung einer Art privaten Grundbesitzes, der ''Sh\u014den'', weichen. Durch Vererbungen, Schenkungen und Erschlie\u00dfung neuen Ackerlandes wuchs der private Landbesitz immer mehr. Der Kaiserhof verlor die Kontrolle \u00fcber das Land und somit auch die Kontrolle \u00fcber das Geld (Reis war damals das Zahlungsmittel). Zum lokalen Schutz bauten die sho\u00ean-Besitzer Privatheere auf. Dies f\u00fchrte zum schnellen Aufstieg der Kriegerklasse. Mitte des 12. Jahrhunderts nahmen die Machtk\u00e4mpfe zwischen den rivalisierenden Adligen immer mehr zu und auch durch die buddhistischen Tempel, die Forderungen stellten, h\u00e4uften sich die Probleme. Konflikte zu l\u00f6sen wurde nun auch auf milit\u00e4rische Weise versucht. Die bedeutendsten Kriegerklans waren dabei die ''Genji'' (''Minamoto'') und die ''Heike'' (''Taira''), die ihre Herkunft vom Kaiserhaus ableiten konnten. Als beim ''Heiji no Ran'' die Minamoto unter der F\u00fchrung von Minamoto no Yoshitomo den Tenno entf\u00fchrten, um die politische Macht zu ergreifen, wurden sie von den Taira unter Taira no Kiyomori vernichtend geschlagen. Jahre sp\u00e4ter, als die Taira ihre Macht durch Einheirat in die kaiserliche Familie etabliert hatten, erhoben sich die Genji wieder und der ''Gempei-Krieg'' entbrannte. Unter Minamoto no Yoritomo, der wegen seiner Jugend von Kiyomori verschont worden war, schlug sein Halbbruder Minamoto no Yoshitsune zahlreiche Schlachten gegen die Taira. Mit der Seeschlacht von Dan-no-ura endete die Herrschaft der Taira: der Kindkaiser Antoku starb, und der Klan der Taira wurde ausgel\u00f6scht. Yoritomo lie\u00df Yoshitsune umbringen und wurde 1192 zum sei-i-tai-shogun (''Oberster Kommandant des Heeres zur Vertreibung der Barbaren'') ernannt. Er errichtete eine Milit\u00e4rverwaltung, die ihr Zentrum in Kamakura hatte und ''Bakufu'' genannt wurde.", "sentence_answer": "Der Grundstein der ''\u201egoldenen\u201c Heian-Zeit'' wurde im Jahre 794 gelegt, in dem der Kaiserhof in den Heian-Palast (Daidairi) nach Heian-ky\u014d, dem heutigen Ky\u014dto, verlegt wurde .", "paragraph_id": 41558} {"question": "Welche Bedeutung hat die Heian-Zeit f\u00fcr die japanische Kultur?", "paragraph": "Heian-Zeit\nAls Heian-Zeit (, ''Heian-jidai'') bzw. 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Zwei wichtige Beispiele dazu sind das ''Kokin-wakash\u016b'' und das ''Many\u014dsh\u016b''. In jener Zeit entstand mit dem Sakumon Daitai eine japanische Poetik.\nDa die chinesische Schrift damals noch die einzige M\u00f6glichkeit war, etwas niederzuschreiben, und man das Erlernen derselben als unziemlich f\u00fcr Frauen hielt, f\u00fchrte die Hofdamenliteratur der Heian-Zeit auch zur Entwicklung einer neuen Silbenschrift, die zun\u00e4chst ''onna-de'' (Frauenhand) genannt wurde und sp\u00e4ter als Hiragana kanonisiert wurde.\nW\u00e4hrend die h\u00f6fische Kultur bl\u00fchte, nahm die Macht des Kaisers immer mehr ab und floss der Familie Fujiwara zu, die sich durch ihre geschickte Heiratspolitik Einfluss verschafften. Sie verheirateten ihre T\u00f6chter mit den Kaisern und regierten dann stellvertretend f\u00fcr deren minderj\u00e4hrige Abk\u00f6mmlinge. Ein besonders m\u00e4chtiges Mitglied der Fujiwara-Familie war Fujiwara no Michinaga, der vier seiner T\u00f6chter an Kaiser verheiratete (Siehe auch Ehe und Partnerschaft in der Heian-Zeit).\nCharakteristisch f\u00fcr die Heian-Zeit ist das Vorhandensein mehrerer politischer Machtzentren, denn die Existenz verschiedener Kaiserh\u00f6fe mit jeweils eigenem Gefolge war nicht un\u00fcblich. Es gab sehr viele verschiedene \u00c4mter und Rangabstufungen, die nach chinesischem Vorbild geschaffen worden waren, jedoch selten mit wirklicher Macht verbunden waren. Die wichtigsten davon waren der Regent f\u00fcr einen minderj\u00e4hrigen Kaiser (''Sessh\u014d'') und der Gro\u00dfkanzler (''Kampaku''). 1086 wurde das Amt des Exkaisers (''insei'', dt. ''Regierung aus dem Kloster'') eingef\u00fchrt.\nAllm\u00e4hlich musste die ''Taih\u014d-Methode'' der Land\u00fcberwachung einer Art privaten Grundbesitzes, der ''Sh\u014den'', weichen. 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Zur sogenannten Hofdamenliteratur z\u00e4hlen z. B. das ''Genji Monogatari'' der Hofdame Murasaki Shikibu und das ''Kopfkissenbuch'' der Hofdame Sei Sh\u014dnagon. Daneben entwickelten sich die Tagebucherz\u00e4hlungen (''nikki''); auf kaiserlichen Befehl wurden Gedichtanthologien (''Chokusenwakash\u016b'') zusammengestellt. Zwei wichtige Beispiele dazu sind das ''Kokin-wakash\u016b'' und das ''Many\u014dsh\u016b''. In jener Zeit entstand mit dem Sakumon Daitai eine japanische Poetik. Da die chinesische Schrift damals noch die einzige M\u00f6glichkeit war, etwas niederzuschreiben, und man das Erlernen derselben als unziemlich f\u00fcr Frauen hielt, f\u00fchrte die Hofdamenliteratur der Heian-Zeit auch zur Entwicklung einer neuen Silbenschrift, die zun\u00e4chst ''onna-de'' (Frauenhand) genannt wurde und sp\u00e4ter als Hiragana kanonisiert wurde. 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Die wichtigsten davon waren der Regent f\u00fcr einen minderj\u00e4hrigen Kaiser (''Sessh\u014d'') und der Gro\u00dfkanzler (''Kampaku''). 1086 wurde das Amt des Exkaisers (''insei'', dt. '' Regierung aus dem Kloster'') eingef\u00fchrt. Allm\u00e4hlich musste die ''Taih\u014d-Methode'' der Land\u00fcberwachung einer Art privaten Grundbesitzes, der ''Sh\u014den'', weichen. Durch Vererbungen, Schenkungen und Erschlie\u00dfung neuen Ackerlandes wuchs der private Landbesitz immer mehr. Der Kaiserhof verlor die Kontrolle \u00fcber das Land und somit auch die Kontrolle \u00fcber das Geld (Reis war damals das Zahlungsmittel). Zum lokalen Schutz bauten die sho\u00ean-Besitzer Privatheere auf. Dies f\u00fchrte zum schnellen Aufstieg der Kriegerklasse. Mitte des 12. Jahrhunderts nahmen die Machtk\u00e4mpfe zwischen den rivalisierenden Adligen immer mehr zu und auch durch die buddhistischen Tempel, die Forderungen stellten, h\u00e4uften sich die Probleme. Konflikte zu l\u00f6sen wurde nun auch auf milit\u00e4rische Weise versucht. Die bedeutendsten Kriegerklans waren dabei die ''Genji'' (''Minamoto'') und die ''Heike'' (''Taira''), die ihre Herkunft vom Kaiserhaus ableiten konnten. Als beim ''Heiji no Ran'' die Minamoto unter der F\u00fchrung von Minamoto no Yoshitomo den Tenno entf\u00fchrten, um die politische Macht zu ergreifen, wurden sie von den Taira unter Taira no Kiyomori vernichtend geschlagen. Jahre sp\u00e4ter, als die Taira ihre Macht durch Einheirat in die kaiserliche Familie etabliert hatten, erhoben sich die Genji wieder und der ''Gempei-Krieg'' entbrannte. Unter Minamoto no Yoritomo, der wegen seiner Jugend von Kiyomori verschont worden war, schlug sein Halbbruder Minamoto no Yoshitsune zahlreiche Schlachten gegen die Taira. Mit der Seeschlacht von Dan-no-ura endete die Herrschaft der Taira: der Kindkaiser Antoku starb, und der Klan der Taira wurde ausgel\u00f6scht. Yoritomo lie\u00df Yoshitsune umbringen und wurde 1192 zum sei-i-tai-shogun (''Oberster Kommandant des Heeres zur Vertreibung der Barbaren'') ernannt. Er errichtete eine Milit\u00e4rverwaltung, die ihr Zentrum in Kamakura hatte und ''Bakufu'' genannt wurde.", "paragraph_answer": "Heian-Zeit Als Heian-Zeit (, ''Heian-jidai'') bzw. Heian-Periode wird eine Epoche (794\u20131185, auch 794\u20131192) der japanischen Geschichte bezeichnet. Der Grundstein der ''\u201egoldenen\u201c Heian-Zeit'' wurde im Jahre 794 gelegt, in dem der Kaiserhof in den Heian-Palast (Daidairi) nach Heian-ky\u014d, dem heutigen Ky\u014dto, verlegt wurde. Mit dem Umzug nahmen die Beziehungen zum Kaiserreich China ab, dem korrespondierte eine st\u00e4rkere Konzentration nach innen. Am Hof von Heian wurden die japanische Kultur, Kunst und Sitten zu au\u00dferordentlicher Verfeinerung gef\u00fchrt. Die Heian-Zeit gilt als die klassische Periode der japanischen Literatur , die besonders von Hofdamen gepflegt wurde. Zur sogenannten Hofdamenliteratur z\u00e4hlen z. B. das ''Genji Monogatari'' der Hofdame Murasaki Shikibu und das ''Kopfkissenbuch'' der Hofdame Sei Sh\u014dnagon. Daneben entwickelten sich die Tagebucherz\u00e4hlungen (''nikki''); auf kaiserlichen Befehl wurden Gedichtanthologien (''Chokusenwakash\u016b'') zusammengestellt. Zwei wichtige Beispiele dazu sind das ''Kokin-wakash\u016b'' und das ''Many\u014dsh\u016b''. In jener Zeit entstand mit dem Sakumon Daitai eine japanische Poetik. Da die chinesische Schrift damals noch die einzige M\u00f6glichkeit war, etwas niederzuschreiben, und man das Erlernen derselben als unziemlich f\u00fcr Frauen hielt, f\u00fchrte die Hofdamenliteratur der Heian-Zeit auch zur Entwicklung einer neuen Silbenschrift, die zun\u00e4chst ''onna-de'' (Frauenhand) genannt wurde und sp\u00e4ter als Hiragana kanonisiert wurde. 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Die wichtigsten davon waren der Regent f\u00fcr einen minderj\u00e4hrigen Kaiser (''Sessh\u014d'') und der Gro\u00dfkanzler (''Kampaku''). 1086 wurde das Amt des Exkaisers (''insei'', dt. ''Regierung aus dem Kloster'') eingef\u00fchrt. Allm\u00e4hlich musste die ''Taih\u014d-Methode'' der Land\u00fcberwachung einer Art privaten Grundbesitzes, der ''Sh\u014den'', weichen. Durch Vererbungen, Schenkungen und Erschlie\u00dfung neuen Ackerlandes wuchs der private Landbesitz immer mehr. Der Kaiserhof verlor die Kontrolle \u00fcber das Land und somit auch die Kontrolle \u00fcber das Geld (Reis war damals das Zahlungsmittel). Zum lokalen Schutz bauten die sho\u00ean-Besitzer Privatheere auf. Dies f\u00fchrte zum schnellen Aufstieg der Kriegerklasse. Mitte des 12. Jahrhunderts nahmen die Machtk\u00e4mpfe zwischen den rivalisierenden Adligen immer mehr zu und auch durch die buddhistischen Tempel, die Forderungen stellten, h\u00e4uften sich die Probleme. Konflikte zu l\u00f6sen wurde nun auch auf milit\u00e4rische Weise versucht. Die bedeutendsten Kriegerklans waren dabei die ''Genji'' (''Minamoto'') und die ''Heike'' (''Taira''), die ihre Herkunft vom Kaiserhaus ableiten konnten. Als beim ''Heiji no Ran'' die Minamoto unter der F\u00fchrung von Minamoto no Yoshitomo den Tenno entf\u00fchrten, um die politische Macht zu ergreifen, wurden sie von den Taira unter Taira no Kiyomori vernichtend geschlagen. Jahre sp\u00e4ter, als die Taira ihre Macht durch Einheirat in die kaiserliche Familie etabliert hatten, erhoben sich die Genji wieder und der ''Gempei-Krieg'' entbrannte. Unter Minamoto no Yoritomo, der wegen seiner Jugend von Kiyomori verschont worden war, schlug sein Halbbruder Minamoto no Yoshitsune zahlreiche Schlachten gegen die Taira. Mit der Seeschlacht von Dan-no-ura endete die Herrschaft der Taira: der Kindkaiser Antoku starb, und der Klan der Taira wurde ausgel\u00f6scht. Yoritomo lie\u00df Yoshitsune umbringen und wurde 1192 zum sei-i-tai-shogun (''Oberster Kommandant des Heeres zur Vertreibung der Barbaren'') ernannt. Er errichtete eine Milit\u00e4rverwaltung, die ihr Zentrum in Kamakura hatte und ''Bakufu'' genannt wurde.", "sentence_answer": "Die Heian-Zeit gilt als die klassische Periode der japanischen Literatur ,", "paragraph_id": 41560} {"question": "Was sind ber\u00fchmte Werke der japanischen Hofdamenliteratur aus der Heian-Zeit?", "paragraph": "Heian-Zeit\nAls Heian-Zeit (, ''Heian-jidai'') bzw. Heian-Periode wird eine Epoche (794\u20131185, auch 794\u20131192) der japanischen Geschichte bezeichnet.\nDer Grundstein der ''\u201egoldenen\u201c Heian-Zeit'' wurde im Jahre 794 gelegt, in dem der Kaiserhof in den Heian-Palast (Daidairi) nach Heian-ky\u014d, dem heutigen Ky\u014dto, verlegt wurde. Mit dem Umzug nahmen die Beziehungen zum Kaiserreich China ab, dem korrespondierte eine st\u00e4rkere Konzentration nach innen.\nAm Hof von Heian wurden die japanische Kultur, Kunst und Sitten zu au\u00dferordentlicher Verfeinerung gef\u00fchrt. Die Heian-Zeit gilt als die klassische Periode der japanischen Literatur, die besonders von Hofdamen gepflegt wurde. Zur sogenannten Hofdamenliteratur z\u00e4hlen z.\u00a0B. das ''Genji Monogatari'' der Hofdame Murasaki Shikibu und das ''Kopfkissenbuch'' der Hofdame Sei Sh\u014dnagon. Daneben entwickelten sich die Tagebucherz\u00e4hlungen (''nikki''); auf kaiserlichen Befehl wurden Gedichtanthologien (''Chokusenwakash\u016b'') zusammengestellt. Zwei wichtige Beispiele dazu sind das ''Kokin-wakash\u016b'' und das ''Many\u014dsh\u016b''. In jener Zeit entstand mit dem Sakumon Daitai eine japanische Poetik.\nDa die chinesische Schrift damals noch die einzige M\u00f6glichkeit war, etwas niederzuschreiben, und man das Erlernen derselben als unziemlich f\u00fcr Frauen hielt, f\u00fchrte die Hofdamenliteratur der Heian-Zeit auch zur Entwicklung einer neuen Silbenschrift, die zun\u00e4chst ''onna-de'' (Frauenhand) genannt wurde und sp\u00e4ter als Hiragana kanonisiert wurde.\nW\u00e4hrend die h\u00f6fische Kultur bl\u00fchte, nahm die Macht des Kaisers immer mehr ab und floss der Familie Fujiwara zu, die sich durch ihre geschickte Heiratspolitik Einfluss verschafften. Sie verheirateten ihre T\u00f6chter mit den Kaisern und regierten dann stellvertretend f\u00fcr deren minderj\u00e4hrige Abk\u00f6mmlinge. Ein besonders m\u00e4chtiges Mitglied der Fujiwara-Familie war Fujiwara no Michinaga, der vier seiner T\u00f6chter an Kaiser verheiratete (Siehe auch Ehe und Partnerschaft in der Heian-Zeit).\nCharakteristisch f\u00fcr die Heian-Zeit ist das Vorhandensein mehrerer politischer Machtzentren, denn die Existenz verschiedener Kaiserh\u00f6fe mit jeweils eigenem Gefolge war nicht un\u00fcblich. Es gab sehr viele verschiedene \u00c4mter und Rangabstufungen, die nach chinesischem Vorbild geschaffen worden waren, jedoch selten mit wirklicher Macht verbunden waren. Die wichtigsten davon waren der Regent f\u00fcr einen minderj\u00e4hrigen Kaiser (''Sessh\u014d'') und der Gro\u00dfkanzler (''Kampaku''). 1086 wurde das Amt des Exkaisers (''insei'', dt. ''Regierung aus dem Kloster'') eingef\u00fchrt.\nAllm\u00e4hlich musste die ''Taih\u014d-Methode'' der Land\u00fcberwachung einer Art privaten Grundbesitzes, der ''Sh\u014den'', weichen. Durch Vererbungen, Schenkungen und Erschlie\u00dfung neuen Ackerlandes wuchs der private Landbesitz immer mehr. Der Kaiserhof verlor die Kontrolle \u00fcber das Land und somit auch die Kontrolle \u00fcber das Geld (Reis war damals das Zahlungsmittel). Zum lokalen Schutz bauten die sho\u00ean-Besitzer Privatheere auf. Dies f\u00fchrte zum schnellen Aufstieg der Kriegerklasse.\nMitte des 12. Jahrhunderts nahmen die Machtk\u00e4mpfe zwischen den rivalisierenden Adligen immer mehr zu und auch durch die buddhistischen Tempel, die Forderungen stellten, h\u00e4uften sich die Probleme. Konflikte zu l\u00f6sen wurde nun auch auf milit\u00e4rische Weise versucht. Die bedeutendsten Kriegerklans waren dabei die ''Genji'' (''Minamoto'') und die ''Heike'' (''Taira''), die ihre Herkunft vom Kaiserhaus ableiten konnten. Als beim ''Heiji no Ran'' die Minamoto unter der F\u00fchrung von Minamoto no Yoshitomo den Tenno entf\u00fchrten, um die politische Macht zu ergreifen, wurden sie von den Taira unter Taira no Kiyomori vernichtend geschlagen. Jahre sp\u00e4ter, als die Taira ihre Macht durch Einheirat in die kaiserliche Familie etabliert hatten, erhoben sich die Genji wieder und der ''Gempei-Krieg'' entbrannte. Unter Minamoto no Yoritomo, der wegen seiner Jugend von Kiyomori verschont worden war, schlug sein Halbbruder Minamoto no Yoshitsune zahlreiche Schlachten gegen die Taira. Mit der Seeschlacht von Dan-no-ura endete die Herrschaft der Taira: der Kindkaiser Antoku starb, und der Klan der Taira wurde ausgel\u00f6scht. Yoritomo lie\u00df Yoshitsune umbringen und wurde 1192 zum sei-i-tai-shogun (''Oberster Kommandant des Heeres zur Vertreibung der Barbaren'') ernannt. Er errichtete eine Milit\u00e4rverwaltung, die ihr Zentrum in Kamakura hatte und ''Bakufu'' genannt wurde.", "answer": "das ''Genji Monogatari'' der Hofdame Murasaki Shikibu und das ''Kopfkissenbuch'' der Hofdame Sei Sh\u014dnagon", "sentence": "das ''Genji Monogatari'' der Hofdame Murasaki Shikibu und das ''Kopfkissenbuch'' der Hofdame Sei Sh\u014dnagon .", "paragraph_sentence": "Heian-Zeit Als Heian-Zeit (, ''Heian-jidai'') bzw. Heian-Periode wird eine Epoche (794\u20131185, auch 794\u20131192) der japanischen Geschichte bezeichnet. Der Grundstein der ''\u201egoldenen\u201c Heian-Zeit'' wurde im Jahre 794 gelegt, in dem der Kaiserhof in den Heian-Palast (Daidairi) nach Heian-ky\u014d, dem heutigen Ky\u014dto, verlegt wurde. Mit dem Umzug nahmen die Beziehungen zum Kaiserreich China ab, dem korrespondierte eine st\u00e4rkere Konzentration nach innen. Am Hof von Heian wurden die japanische Kultur, Kunst und Sitten zu au\u00dferordentlicher Verfeinerung gef\u00fchrt. Die Heian-Zeit gilt als die klassische Periode der japanischen Literatur, die besonders von Hofdamen gepflegt wurde. Zur sogenannten Hofdamenliteratur z\u00e4hlen z. B. das ''Genji Monogatari'' der Hofdame Murasaki Shikibu und das ''Kopfkissenbuch'' der Hofdame Sei Sh\u014dnagon . Daneben entwickelten sich die Tagebucherz\u00e4hlungen (''nikki''); auf kaiserlichen Befehl wurden Gedichtanthologien (''Chokusenwakash\u016b'') zusammengestellt. Zwei wichtige Beispiele dazu sind das ''Kokin-wakash\u016b'' und das ''Many\u014dsh\u016b''. In jener Zeit entstand mit dem Sakumon Daitai eine japanische Poetik. Da die chinesische Schrift damals noch die einzige M\u00f6glichkeit war, etwas niederzuschreiben, und man das Erlernen derselben als unziemlich f\u00fcr Frauen hielt, f\u00fchrte die Hofdamenliteratur der Heian-Zeit auch zur Entwicklung einer neuen Silbenschrift, die zun\u00e4chst ''onna-de'' (Frauenhand) genannt wurde und sp\u00e4ter als Hiragana kanonisiert wurde. 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Die wichtigsten davon waren der Regent f\u00fcr einen minderj\u00e4hrigen Kaiser (''Sessh\u014d'') und der Gro\u00dfkanzler (''Kampaku''). 1086 wurde das Amt des Exkaisers (''insei'', dt. '' Regierung aus dem Kloster'') eingef\u00fchrt. Allm\u00e4hlich musste die ''Taih\u014d-Methode'' der Land\u00fcberwachung einer Art privaten Grundbesitzes, der ''Sh\u014den'', weichen. Durch Vererbungen, Schenkungen und Erschlie\u00dfung neuen Ackerlandes wuchs der private Landbesitz immer mehr. Der Kaiserhof verlor die Kontrolle \u00fcber das Land und somit auch die Kontrolle \u00fcber das Geld (Reis war damals das Zahlungsmittel). Zum lokalen Schutz bauten die sho\u00ean-Besitzer Privatheere auf. Dies f\u00fchrte zum schnellen Aufstieg der Kriegerklasse. Mitte des 12. Jahrhunderts nahmen die Machtk\u00e4mpfe zwischen den rivalisierenden Adligen immer mehr zu und auch durch die buddhistischen Tempel, die Forderungen stellten, h\u00e4uften sich die Probleme. Konflikte zu l\u00f6sen wurde nun auch auf milit\u00e4rische Weise versucht. Die bedeutendsten Kriegerklans waren dabei die ''Genji'' (''Minamoto'') und die ''Heike'' (''Taira''), die ihre Herkunft vom Kaiserhaus ableiten konnten. Als beim ''Heiji no Ran'' die Minamoto unter der F\u00fchrung von Minamoto no Yoshitomo den Tenno entf\u00fchrten, um die politische Macht zu ergreifen, wurden sie von den Taira unter Taira no Kiyomori vernichtend geschlagen. Jahre sp\u00e4ter, als die Taira ihre Macht durch Einheirat in die kaiserliche Familie etabliert hatten, erhoben sich die Genji wieder und der ''Gempei-Krieg'' entbrannte. Unter Minamoto no Yoritomo, der wegen seiner Jugend von Kiyomori verschont worden war, schlug sein Halbbruder Minamoto no Yoshitsune zahlreiche Schlachten gegen die Taira. Mit der Seeschlacht von Dan-no-ura endete die Herrschaft der Taira: der Kindkaiser Antoku starb, und der Klan der Taira wurde ausgel\u00f6scht. Yoritomo lie\u00df Yoshitsune umbringen und wurde 1192 zum sei-i-tai-shogun (''Oberster Kommandant des Heeres zur Vertreibung der Barbaren'') ernannt. Er errichtete eine Milit\u00e4rverwaltung, die ihr Zentrum in Kamakura hatte und ''Bakufu'' genannt wurde.", "paragraph_answer": "Heian-Zeit Als Heian-Zeit (, ''Heian-jidai'') bzw. Heian-Periode wird eine Epoche (794\u20131185, auch 794\u20131192) der japanischen Geschichte bezeichnet. Der Grundstein der ''\u201egoldenen\u201c Heian-Zeit'' wurde im Jahre 794 gelegt, in dem der Kaiserhof in den Heian-Palast (Daidairi) nach Heian-ky\u014d, dem heutigen Ky\u014dto, verlegt wurde. Mit dem Umzug nahmen die Beziehungen zum Kaiserreich China ab, dem korrespondierte eine st\u00e4rkere Konzentration nach innen. Am Hof von Heian wurden die japanische Kultur, Kunst und Sitten zu au\u00dferordentlicher Verfeinerung gef\u00fchrt. Die Heian-Zeit gilt als die klassische Periode der japanischen Literatur, die besonders von Hofdamen gepflegt wurde. Zur sogenannten Hofdamenliteratur z\u00e4hlen z. B. das ''Genji Monogatari'' der Hofdame Murasaki Shikibu und das ''Kopfkissenbuch'' der Hofdame Sei Sh\u014dnagon . Daneben entwickelten sich die Tagebucherz\u00e4hlungen (''nikki''); auf kaiserlichen Befehl wurden Gedichtanthologien (''Chokusenwakash\u016b'') zusammengestellt. Zwei wichtige Beispiele dazu sind das ''Kokin-wakash\u016b'' und das ''Many\u014dsh\u016b''. In jener Zeit entstand mit dem Sakumon Daitai eine japanische Poetik. Da die chinesische Schrift damals noch die einzige M\u00f6glichkeit war, etwas niederzuschreiben, und man das Erlernen derselben als unziemlich f\u00fcr Frauen hielt, f\u00fchrte die Hofdamenliteratur der Heian-Zeit auch zur Entwicklung einer neuen Silbenschrift, die zun\u00e4chst ''onna-de'' (Frauenhand) genannt wurde und sp\u00e4ter als Hiragana kanonisiert wurde. W\u00e4hrend die h\u00f6fische Kultur bl\u00fchte, nahm die Macht des Kaisers immer mehr ab und floss der Familie Fujiwara zu, die sich durch ihre geschickte Heiratspolitik Einfluss verschafften. Sie verheirateten ihre T\u00f6chter mit den Kaisern und regierten dann stellvertretend f\u00fcr deren minderj\u00e4hrige Abk\u00f6mmlinge. Ein besonders m\u00e4chtiges Mitglied der Fujiwara-Familie war Fujiwara no Michinaga, der vier seiner T\u00f6chter an Kaiser verheiratete (Siehe auch Ehe und Partnerschaft in der Heian-Zeit). Charakteristisch f\u00fcr die Heian-Zeit ist das Vorhandensein mehrerer politischer Machtzentren, denn die Existenz verschiedener Kaiserh\u00f6fe mit jeweils eigenem Gefolge war nicht un\u00fcblich. Es gab sehr viele verschiedene \u00c4mter und Rangabstufungen, die nach chinesischem Vorbild geschaffen worden waren, jedoch selten mit wirklicher Macht verbunden waren. Die wichtigsten davon waren der Regent f\u00fcr einen minderj\u00e4hrigen Kaiser (''Sessh\u014d'') und der Gro\u00dfkanzler (''Kampaku''). 1086 wurde das Amt des Exkaisers (''insei'', dt. ''Regierung aus dem Kloster'') eingef\u00fchrt. Allm\u00e4hlich musste die ''Taih\u014d-Methode'' der Land\u00fcberwachung einer Art privaten Grundbesitzes, der ''Sh\u014den'', weichen. Durch Vererbungen, Schenkungen und Erschlie\u00dfung neuen Ackerlandes wuchs der private Landbesitz immer mehr. Der Kaiserhof verlor die Kontrolle \u00fcber das Land und somit auch die Kontrolle \u00fcber das Geld (Reis war damals das Zahlungsmittel). Zum lokalen Schutz bauten die sho\u00ean-Besitzer Privatheere auf. Dies f\u00fchrte zum schnellen Aufstieg der Kriegerklasse. Mitte des 12. Jahrhunderts nahmen die Machtk\u00e4mpfe zwischen den rivalisierenden Adligen immer mehr zu und auch durch die buddhistischen Tempel, die Forderungen stellten, h\u00e4uften sich die Probleme. Konflikte zu l\u00f6sen wurde nun auch auf milit\u00e4rische Weise versucht. Die bedeutendsten Kriegerklans waren dabei die ''Genji'' (''Minamoto'') und die ''Heike'' (''Taira''), die ihre Herkunft vom Kaiserhaus ableiten konnten. Als beim ''Heiji no Ran'' die Minamoto unter der F\u00fchrung von Minamoto no Yoshitomo den Tenno entf\u00fchrten, um die politische Macht zu ergreifen, wurden sie von den Taira unter Taira no Kiyomori vernichtend geschlagen. Jahre sp\u00e4ter, als die Taira ihre Macht durch Einheirat in die kaiserliche Familie etabliert hatten, erhoben sich die Genji wieder und der ''Gempei-Krieg'' entbrannte. Unter Minamoto no Yoritomo, der wegen seiner Jugend von Kiyomori verschont worden war, schlug sein Halbbruder Minamoto no Yoshitsune zahlreiche Schlachten gegen die Taira. Mit der Seeschlacht von Dan-no-ura endete die Herrschaft der Taira: der Kindkaiser Antoku starb, und der Klan der Taira wurde ausgel\u00f6scht. Yoritomo lie\u00df Yoshitsune umbringen und wurde 1192 zum sei-i-tai-shogun (''Oberster Kommandant des Heeres zur Vertreibung der Barbaren'') ernannt. Er errichtete eine Milit\u00e4rverwaltung, die ihr Zentrum in Kamakura hatte und ''Bakufu'' genannt wurde.", "sentence_answer": " das ''Genji Monogatari'' der Hofdame Murasaki Shikibu und das ''Kopfkissenbuch'' der Hofdame Sei Sh\u014dnagon .", "paragraph_id": 41561} {"question": "Welche japanische Schrift hat ihren Ursprung in der Heian-Zeit?", "paragraph": "Heian-Zeit\nAls Heian-Zeit (, ''Heian-jidai'') bzw. Heian-Periode wird eine Epoche (794\u20131185, auch 794\u20131192) der japanischen Geschichte bezeichnet.\nDer Grundstein der ''\u201egoldenen\u201c Heian-Zeit'' wurde im Jahre 794 gelegt, in dem der Kaiserhof in den Heian-Palast (Daidairi) nach Heian-ky\u014d, dem heutigen Ky\u014dto, verlegt wurde. Mit dem Umzug nahmen die Beziehungen zum Kaiserreich China ab, dem korrespondierte eine st\u00e4rkere Konzentration nach innen.\nAm Hof von Heian wurden die japanische Kultur, Kunst und Sitten zu au\u00dferordentlicher Verfeinerung gef\u00fchrt. Die Heian-Zeit gilt als die klassische Periode der japanischen Literatur, die besonders von Hofdamen gepflegt wurde. Zur sogenannten Hofdamenliteratur z\u00e4hlen z.\u00a0B. das ''Genji Monogatari'' der Hofdame Murasaki Shikibu und das ''Kopfkissenbuch'' der Hofdame Sei Sh\u014dnagon. Daneben entwickelten sich die Tagebucherz\u00e4hlungen (''nikki''); auf kaiserlichen Befehl wurden Gedichtanthologien (''Chokusenwakash\u016b'') zusammengestellt. Zwei wichtige Beispiele dazu sind das ''Kokin-wakash\u016b'' und das ''Many\u014dsh\u016b''. In jener Zeit entstand mit dem Sakumon Daitai eine japanische Poetik.\nDa die chinesische Schrift damals noch die einzige M\u00f6glichkeit war, etwas niederzuschreiben, und man das Erlernen derselben als unziemlich f\u00fcr Frauen hielt, f\u00fchrte die Hofdamenliteratur der Heian-Zeit auch zur Entwicklung einer neuen Silbenschrift, die zun\u00e4chst ''onna-de'' (Frauenhand) genannt wurde und sp\u00e4ter als Hiragana kanonisiert wurde.\nW\u00e4hrend die h\u00f6fische Kultur bl\u00fchte, nahm die Macht des Kaisers immer mehr ab und floss der Familie Fujiwara zu, die sich durch ihre geschickte Heiratspolitik Einfluss verschafften. Sie verheirateten ihre T\u00f6chter mit den Kaisern und regierten dann stellvertretend f\u00fcr deren minderj\u00e4hrige Abk\u00f6mmlinge. Ein besonders m\u00e4chtiges Mitglied der Fujiwara-Familie war Fujiwara no Michinaga, der vier seiner T\u00f6chter an Kaiser verheiratete (Siehe auch Ehe und Partnerschaft in der Heian-Zeit).\nCharakteristisch f\u00fcr die Heian-Zeit ist das Vorhandensein mehrerer politischer Machtzentren, denn die Existenz verschiedener Kaiserh\u00f6fe mit jeweils eigenem Gefolge war nicht un\u00fcblich. Es gab sehr viele verschiedene \u00c4mter und Rangabstufungen, die nach chinesischem Vorbild geschaffen worden waren, jedoch selten mit wirklicher Macht verbunden waren. Die wichtigsten davon waren der Regent f\u00fcr einen minderj\u00e4hrigen Kaiser (''Sessh\u014d'') und der Gro\u00dfkanzler (''Kampaku''). 1086 wurde das Amt des Exkaisers (''insei'', dt. ''Regierung aus dem Kloster'') eingef\u00fchrt.\nAllm\u00e4hlich musste die ''Taih\u014d-Methode'' der Land\u00fcberwachung einer Art privaten Grundbesitzes, der ''Sh\u014den'', weichen. Durch Vererbungen, Schenkungen und Erschlie\u00dfung neuen Ackerlandes wuchs der private Landbesitz immer mehr. Der Kaiserhof verlor die Kontrolle \u00fcber das Land und somit auch die Kontrolle \u00fcber das Geld (Reis war damals das Zahlungsmittel). Zum lokalen Schutz bauten die sho\u00ean-Besitzer Privatheere auf. Dies f\u00fchrte zum schnellen Aufstieg der Kriegerklasse.\nMitte des 12. Jahrhunderts nahmen die Machtk\u00e4mpfe zwischen den rivalisierenden Adligen immer mehr zu und auch durch die buddhistischen Tempel, die Forderungen stellten, h\u00e4uften sich die Probleme. Konflikte zu l\u00f6sen wurde nun auch auf milit\u00e4rische Weise versucht. Die bedeutendsten Kriegerklans waren dabei die ''Genji'' (''Minamoto'') und die ''Heike'' (''Taira''), die ihre Herkunft vom Kaiserhaus ableiten konnten. Als beim ''Heiji no Ran'' die Minamoto unter der F\u00fchrung von Minamoto no Yoshitomo den Tenno entf\u00fchrten, um die politische Macht zu ergreifen, wurden sie von den Taira unter Taira no Kiyomori vernichtend geschlagen. Jahre sp\u00e4ter, als die Taira ihre Macht durch Einheirat in die kaiserliche Familie etabliert hatten, erhoben sich die Genji wieder und der ''Gempei-Krieg'' entbrannte. Unter Minamoto no Yoritomo, der wegen seiner Jugend von Kiyomori verschont worden war, schlug sein Halbbruder Minamoto no Yoshitsune zahlreiche Schlachten gegen die Taira. Mit der Seeschlacht von Dan-no-ura endete die Herrschaft der Taira: der Kindkaiser Antoku starb, und der Klan der Taira wurde ausgel\u00f6scht. Yoritomo lie\u00df Yoshitsune umbringen und wurde 1192 zum sei-i-tai-shogun (''Oberster Kommandant des Heeres zur Vertreibung der Barbaren'') ernannt. Er errichtete eine Milit\u00e4rverwaltung, die ihr Zentrum in Kamakura hatte und ''Bakufu'' genannt wurde.", "answer": "Hiragana", "sentence": "Da die chinesische Schrift damals noch die einzige M\u00f6glichkeit war, etwas niederzuschreiben, und man das Erlernen derselben als unziemlich f\u00fcr Frauen hielt, f\u00fchrte die Hofdamenliteratur der Heian-Zeit auch zur Entwicklung einer neuen Silbenschrift, die zun\u00e4chst ''onna-de'' (Frauenhand) genannt wurde und sp\u00e4ter als Hiragana kanonisiert wurde.", "paragraph_sentence": "Heian-Zeit Als Heian-Zeit (, ''Heian-jidai'') bzw. Heian-Periode wird eine Epoche (794\u20131185, auch 794\u20131192) der japanischen Geschichte bezeichnet. Der Grundstein der ''\u201egoldenen\u201c Heian-Zeit'' wurde im Jahre 794 gelegt, in dem der Kaiserhof in den Heian-Palast (Daidairi) nach Heian-ky\u014d, dem heutigen Ky\u014dto, verlegt wurde. Mit dem Umzug nahmen die Beziehungen zum Kaiserreich China ab, dem korrespondierte eine st\u00e4rkere Konzentration nach innen. Am Hof von Heian wurden die japanische Kultur, Kunst und Sitten zu au\u00dferordentlicher Verfeinerung gef\u00fchrt. Die Heian-Zeit gilt als die klassische Periode der japanischen Literatur, die besonders von Hofdamen gepflegt wurde. Zur sogenannten Hofdamenliteratur z\u00e4hlen z. B. das ''Genji Monogatari'' der Hofdame Murasaki Shikibu und das ''Kopfkissenbuch'' der Hofdame Sei Sh\u014dnagon. Daneben entwickelten sich die Tagebucherz\u00e4hlungen (''nikki''); auf kaiserlichen Befehl wurden Gedichtanthologien (''Chokusenwakash\u016b'') zusammengestellt. Zwei wichtige Beispiele dazu sind das ''Kokin-wakash\u016b'' und das ''Many\u014dsh\u016b''. In jener Zeit entstand mit dem Sakumon Daitai eine japanische Poetik. Da die chinesische Schrift damals noch die einzige M\u00f6glichkeit war, etwas niederzuschreiben, und man das Erlernen derselben als unziemlich f\u00fcr Frauen hielt, f\u00fchrte die Hofdamenliteratur der Heian-Zeit auch zur Entwicklung einer neuen Silbenschrift, die zun\u00e4chst ''onna-de'' (Frauenhand) genannt wurde und sp\u00e4ter als Hiragana kanonisiert wurde. W\u00e4hrend die h\u00f6fische Kultur bl\u00fchte, nahm die Macht des Kaisers immer mehr ab und floss der Familie Fujiwara zu, die sich durch ihre geschickte Heiratspolitik Einfluss verschafften. Sie verheirateten ihre T\u00f6chter mit den Kaisern und regierten dann stellvertretend f\u00fcr deren minderj\u00e4hrige Abk\u00f6mmlinge. Ein besonders m\u00e4chtiges Mitglied der Fujiwara-Familie war Fujiwara no Michinaga, der vier seiner T\u00f6chter an Kaiser verheiratete (Siehe auch Ehe und Partnerschaft in der Heian-Zeit). Charakteristisch f\u00fcr die Heian-Zeit ist das Vorhandensein mehrerer politischer Machtzentren, denn die Existenz verschiedener Kaiserh\u00f6fe mit jeweils eigenem Gefolge war nicht un\u00fcblich. Es gab sehr viele verschiedene \u00c4mter und Rangabstufungen, die nach chinesischem Vorbild geschaffen worden waren, jedoch selten mit wirklicher Macht verbunden waren. Die wichtigsten davon waren der Regent f\u00fcr einen minderj\u00e4hrigen Kaiser (''Sessh\u014d'') und der Gro\u00dfkanzler (''Kampaku''). 1086 wurde das Amt des Exkaisers (''insei'', dt. '' Regierung aus dem Kloster'') eingef\u00fchrt. Allm\u00e4hlich musste die ''Taih\u014d-Methode'' der Land\u00fcberwachung einer Art privaten Grundbesitzes, der ''Sh\u014den'', weichen. Durch Vererbungen, Schenkungen und Erschlie\u00dfung neuen Ackerlandes wuchs der private Landbesitz immer mehr. Der Kaiserhof verlor die Kontrolle \u00fcber das Land und somit auch die Kontrolle \u00fcber das Geld (Reis war damals das Zahlungsmittel). Zum lokalen Schutz bauten die sho\u00ean-Besitzer Privatheere auf. Dies f\u00fchrte zum schnellen Aufstieg der Kriegerklasse. Mitte des 12. Jahrhunderts nahmen die Machtk\u00e4mpfe zwischen den rivalisierenden Adligen immer mehr zu und auch durch die buddhistischen Tempel, die Forderungen stellten, h\u00e4uften sich die Probleme. Konflikte zu l\u00f6sen wurde nun auch auf milit\u00e4rische Weise versucht. Die bedeutendsten Kriegerklans waren dabei die ''Genji'' (''Minamoto'') und die ''Heike'' (''Taira''), die ihre Herkunft vom Kaiserhaus ableiten konnten. Als beim ''Heiji no Ran'' die Minamoto unter der F\u00fchrung von Minamoto no Yoshitomo den Tenno entf\u00fchrten, um die politische Macht zu ergreifen, wurden sie von den Taira unter Taira no Kiyomori vernichtend geschlagen. Jahre sp\u00e4ter, als die Taira ihre Macht durch Einheirat in die kaiserliche Familie etabliert hatten, erhoben sich die Genji wieder und der ''Gempei-Krieg'' entbrannte. Unter Minamoto no Yoritomo, der wegen seiner Jugend von Kiyomori verschont worden war, schlug sein Halbbruder Minamoto no Yoshitsune zahlreiche Schlachten gegen die Taira. Mit der Seeschlacht von Dan-no-ura endete die Herrschaft der Taira: der Kindkaiser Antoku starb, und der Klan der Taira wurde ausgel\u00f6scht. Yoritomo lie\u00df Yoshitsune umbringen und wurde 1192 zum sei-i-tai-shogun (''Oberster Kommandant des Heeres zur Vertreibung der Barbaren'') ernannt. Er errichtete eine Milit\u00e4rverwaltung, die ihr Zentrum in Kamakura hatte und ''Bakufu'' genannt wurde.", "paragraph_answer": "Heian-Zeit Als Heian-Zeit (, ''Heian-jidai'') bzw. Heian-Periode wird eine Epoche (794\u20131185, auch 794\u20131192) der japanischen Geschichte bezeichnet. Der Grundstein der ''\u201egoldenen\u201c Heian-Zeit'' wurde im Jahre 794 gelegt, in dem der Kaiserhof in den Heian-Palast (Daidairi) nach Heian-ky\u014d, dem heutigen Ky\u014dto, verlegt wurde. Mit dem Umzug nahmen die Beziehungen zum Kaiserreich China ab, dem korrespondierte eine st\u00e4rkere Konzentration nach innen. Am Hof von Heian wurden die japanische Kultur, Kunst und Sitten zu au\u00dferordentlicher Verfeinerung gef\u00fchrt. Die Heian-Zeit gilt als die klassische Periode der japanischen Literatur, die besonders von Hofdamen gepflegt wurde. Zur sogenannten Hofdamenliteratur z\u00e4hlen z. B. das ''Genji Monogatari'' der Hofdame Murasaki Shikibu und das ''Kopfkissenbuch'' der Hofdame Sei Sh\u014dnagon. Daneben entwickelten sich die Tagebucherz\u00e4hlungen (''nikki''); auf kaiserlichen Befehl wurden Gedichtanthologien (''Chokusenwakash\u016b'') zusammengestellt. Zwei wichtige Beispiele dazu sind das ''Kokin-wakash\u016b'' und das ''Many\u014dsh\u016b''. In jener Zeit entstand mit dem Sakumon Daitai eine japanische Poetik. Da die chinesische Schrift damals noch die einzige M\u00f6glichkeit war, etwas niederzuschreiben, und man das Erlernen derselben als unziemlich f\u00fcr Frauen hielt, f\u00fchrte die Hofdamenliteratur der Heian-Zeit auch zur Entwicklung einer neuen Silbenschrift, die zun\u00e4chst ''onna-de'' (Frauenhand) genannt wurde und sp\u00e4ter als Hiragana kanonisiert wurde. W\u00e4hrend die h\u00f6fische Kultur bl\u00fchte, nahm die Macht des Kaisers immer mehr ab und floss der Familie Fujiwara zu, die sich durch ihre geschickte Heiratspolitik Einfluss verschafften. Sie verheirateten ihre T\u00f6chter mit den Kaisern und regierten dann stellvertretend f\u00fcr deren minderj\u00e4hrige Abk\u00f6mmlinge. Ein besonders m\u00e4chtiges Mitglied der Fujiwara-Familie war Fujiwara no Michinaga, der vier seiner T\u00f6chter an Kaiser verheiratete (Siehe auch Ehe und Partnerschaft in der Heian-Zeit). Charakteristisch f\u00fcr die Heian-Zeit ist das Vorhandensein mehrerer politischer Machtzentren, denn die Existenz verschiedener Kaiserh\u00f6fe mit jeweils eigenem Gefolge war nicht un\u00fcblich. Es gab sehr viele verschiedene \u00c4mter und Rangabstufungen, die nach chinesischem Vorbild geschaffen worden waren, jedoch selten mit wirklicher Macht verbunden waren. Die wichtigsten davon waren der Regent f\u00fcr einen minderj\u00e4hrigen Kaiser (''Sessh\u014d'') und der Gro\u00dfkanzler (''Kampaku''). 1086 wurde das Amt des Exkaisers (''insei'', dt. ''Regierung aus dem Kloster'') eingef\u00fchrt. Allm\u00e4hlich musste die ''Taih\u014d-Methode'' der Land\u00fcberwachung einer Art privaten Grundbesitzes, der ''Sh\u014den'', weichen. Durch Vererbungen, Schenkungen und Erschlie\u00dfung neuen Ackerlandes wuchs der private Landbesitz immer mehr. Der Kaiserhof verlor die Kontrolle \u00fcber das Land und somit auch die Kontrolle \u00fcber das Geld (Reis war damals das Zahlungsmittel). Zum lokalen Schutz bauten die sho\u00ean-Besitzer Privatheere auf. Dies f\u00fchrte zum schnellen Aufstieg der Kriegerklasse. Mitte des 12. Jahrhunderts nahmen die Machtk\u00e4mpfe zwischen den rivalisierenden Adligen immer mehr zu und auch durch die buddhistischen Tempel, die Forderungen stellten, h\u00e4uften sich die Probleme. Konflikte zu l\u00f6sen wurde nun auch auf milit\u00e4rische Weise versucht. Die bedeutendsten Kriegerklans waren dabei die ''Genji'' (''Minamoto'') und die ''Heike'' (''Taira''), die ihre Herkunft vom Kaiserhaus ableiten konnten. Als beim ''Heiji no Ran'' die Minamoto unter der F\u00fchrung von Minamoto no Yoshitomo den Tenno entf\u00fchrten, um die politische Macht zu ergreifen, wurden sie von den Taira unter Taira no Kiyomori vernichtend geschlagen. Jahre sp\u00e4ter, als die Taira ihre Macht durch Einheirat in die kaiserliche Familie etabliert hatten, erhoben sich die Genji wieder und der ''Gempei-Krieg'' entbrannte. Unter Minamoto no Yoritomo, der wegen seiner Jugend von Kiyomori verschont worden war, schlug sein Halbbruder Minamoto no Yoshitsune zahlreiche Schlachten gegen die Taira. Mit der Seeschlacht von Dan-no-ura endete die Herrschaft der Taira: der Kindkaiser Antoku starb, und der Klan der Taira wurde ausgel\u00f6scht. Yoritomo lie\u00df Yoshitsune umbringen und wurde 1192 zum sei-i-tai-shogun (''Oberster Kommandant des Heeres zur Vertreibung der Barbaren'') ernannt. Er errichtete eine Milit\u00e4rverwaltung, die ihr Zentrum in Kamakura hatte und ''Bakufu'' genannt wurde.", "sentence_answer": "Da die chinesische Schrift damals noch die einzige M\u00f6glichkeit war, etwas niederzuschreiben, und man das Erlernen derselben als unziemlich f\u00fcr Frauen hielt, f\u00fchrte die Hofdamenliteratur der Heian-Zeit auch zur Entwicklung einer neuen Silbenschrift, die zun\u00e4chst ''onna-de'' (Frauenhand) genannt wurde und sp\u00e4ter als Hiragana kanonisiert wurde.", "paragraph_id": 41562} {"question": "Wieso schufen Frauen in der Heian-Zeit eine neue Schrift?", "paragraph": "Heian-Zeit\nAls Heian-Zeit (, ''Heian-jidai'') bzw. Heian-Periode wird eine Epoche (794\u20131185, auch 794\u20131192) der japanischen Geschichte bezeichnet.\nDer Grundstein der ''\u201egoldenen\u201c Heian-Zeit'' wurde im Jahre 794 gelegt, in dem der Kaiserhof in den Heian-Palast (Daidairi) nach Heian-ky\u014d, dem heutigen Ky\u014dto, verlegt wurde. Mit dem Umzug nahmen die Beziehungen zum Kaiserreich China ab, dem korrespondierte eine st\u00e4rkere Konzentration nach innen.\nAm Hof von Heian wurden die japanische Kultur, Kunst und Sitten zu au\u00dferordentlicher Verfeinerung gef\u00fchrt. Die Heian-Zeit gilt als die klassische Periode der japanischen Literatur, die besonders von Hofdamen gepflegt wurde. Zur sogenannten Hofdamenliteratur z\u00e4hlen z.\u00a0B. das ''Genji Monogatari'' der Hofdame Murasaki Shikibu und das ''Kopfkissenbuch'' der Hofdame Sei Sh\u014dnagon. Daneben entwickelten sich die Tagebucherz\u00e4hlungen (''nikki''); auf kaiserlichen Befehl wurden Gedichtanthologien (''Chokusenwakash\u016b'') zusammengestellt. Zwei wichtige Beispiele dazu sind das ''Kokin-wakash\u016b'' und das ''Many\u014dsh\u016b''. In jener Zeit entstand mit dem Sakumon Daitai eine japanische Poetik.\nDa die chinesische Schrift damals noch die einzige M\u00f6glichkeit war, etwas niederzuschreiben, und man das Erlernen derselben als unziemlich f\u00fcr Frauen hielt, f\u00fchrte die Hofdamenliteratur der Heian-Zeit auch zur Entwicklung einer neuen Silbenschrift, die zun\u00e4chst ''onna-de'' (Frauenhand) genannt wurde und sp\u00e4ter als Hiragana kanonisiert wurde.\nW\u00e4hrend die h\u00f6fische Kultur bl\u00fchte, nahm die Macht des Kaisers immer mehr ab und floss der Familie Fujiwara zu, die sich durch ihre geschickte Heiratspolitik Einfluss verschafften. Sie verheirateten ihre T\u00f6chter mit den Kaisern und regierten dann stellvertretend f\u00fcr deren minderj\u00e4hrige Abk\u00f6mmlinge. Ein besonders m\u00e4chtiges Mitglied der Fujiwara-Familie war Fujiwara no Michinaga, der vier seiner T\u00f6chter an Kaiser verheiratete (Siehe auch Ehe und Partnerschaft in der Heian-Zeit).\nCharakteristisch f\u00fcr die Heian-Zeit ist das Vorhandensein mehrerer politischer Machtzentren, denn die Existenz verschiedener Kaiserh\u00f6fe mit jeweils eigenem Gefolge war nicht un\u00fcblich. Es gab sehr viele verschiedene \u00c4mter und Rangabstufungen, die nach chinesischem Vorbild geschaffen worden waren, jedoch selten mit wirklicher Macht verbunden waren. Die wichtigsten davon waren der Regent f\u00fcr einen minderj\u00e4hrigen Kaiser (''Sessh\u014d'') und der Gro\u00dfkanzler (''Kampaku''). 1086 wurde das Amt des Exkaisers (''insei'', dt. ''Regierung aus dem Kloster'') eingef\u00fchrt.\nAllm\u00e4hlich musste die ''Taih\u014d-Methode'' der Land\u00fcberwachung einer Art privaten Grundbesitzes, der ''Sh\u014den'', weichen. Durch Vererbungen, Schenkungen und Erschlie\u00dfung neuen Ackerlandes wuchs der private Landbesitz immer mehr. Der Kaiserhof verlor die Kontrolle \u00fcber das Land und somit auch die Kontrolle \u00fcber das Geld (Reis war damals das Zahlungsmittel). Zum lokalen Schutz bauten die sho\u00ean-Besitzer Privatheere auf. Dies f\u00fchrte zum schnellen Aufstieg der Kriegerklasse.\nMitte des 12. Jahrhunderts nahmen die Machtk\u00e4mpfe zwischen den rivalisierenden Adligen immer mehr zu und auch durch die buddhistischen Tempel, die Forderungen stellten, h\u00e4uften sich die Probleme. Konflikte zu l\u00f6sen wurde nun auch auf milit\u00e4rische Weise versucht. Die bedeutendsten Kriegerklans waren dabei die ''Genji'' (''Minamoto'') und die ''Heike'' (''Taira''), die ihre Herkunft vom Kaiserhaus ableiten konnten. Als beim ''Heiji no Ran'' die Minamoto unter der F\u00fchrung von Minamoto no Yoshitomo den Tenno entf\u00fchrten, um die politische Macht zu ergreifen, wurden sie von den Taira unter Taira no Kiyomori vernichtend geschlagen. Jahre sp\u00e4ter, als die Taira ihre Macht durch Einheirat in die kaiserliche Familie etabliert hatten, erhoben sich die Genji wieder und der ''Gempei-Krieg'' entbrannte. Unter Minamoto no Yoritomo, der wegen seiner Jugend von Kiyomori verschont worden war, schlug sein Halbbruder Minamoto no Yoshitsune zahlreiche Schlachten gegen die Taira. Mit der Seeschlacht von Dan-no-ura endete die Herrschaft der Taira: der Kindkaiser Antoku starb, und der Klan der Taira wurde ausgel\u00f6scht. Yoritomo lie\u00df Yoshitsune umbringen und wurde 1192 zum sei-i-tai-shogun (''Oberster Kommandant des Heeres zur Vertreibung der Barbaren'') ernannt. Er errichtete eine Milit\u00e4rverwaltung, die ihr Zentrum in Kamakura hatte und ''Bakufu'' genannt wurde.", "answer": "Da die chinesische Schrift damals noch die einzige M\u00f6glichkeit war, etwas niederzuschreiben, und man das Erlernen derselben als unziemlich f\u00fcr Frauen hielt", "sentence": "\n Da die chinesische Schrift damals noch die einzige M\u00f6glichkeit war, etwas niederzuschreiben, und man das Erlernen derselben als unziemlich f\u00fcr Frauen hielt , f\u00fchrte die Hofdamenliteratur der Heian-Zeit auch zur Entwicklung einer neuen Silbenschrift, die zun\u00e4chst ''onna-de'' (Frauenhand) genannt wurde und sp\u00e4ter als Hiragana kanonisiert wurde.", "paragraph_sentence": "Heian-Zeit Als Heian-Zeit (, ''Heian-jidai'') bzw. Heian-Periode wird eine Epoche (794\u20131185, auch 794\u20131192) der japanischen Geschichte bezeichnet. Der Grundstein der ''\u201egoldenen\u201c Heian-Zeit'' wurde im Jahre 794 gelegt, in dem der Kaiserhof in den Heian-Palast (Daidairi) nach Heian-ky\u014d, dem heutigen Ky\u014dto, verlegt wurde. Mit dem Umzug nahmen die Beziehungen zum Kaiserreich China ab, dem korrespondierte eine st\u00e4rkere Konzentration nach innen. Am Hof von Heian wurden die japanische Kultur, Kunst und Sitten zu au\u00dferordentlicher Verfeinerung gef\u00fchrt. Die Heian-Zeit gilt als die klassische Periode der japanischen Literatur, die besonders von Hofdamen gepflegt wurde. Zur sogenannten Hofdamenliteratur z\u00e4hlen z. B. das ''Genji Monogatari'' der Hofdame Murasaki Shikibu und das ''Kopfkissenbuch'' der Hofdame Sei Sh\u014dnagon. Daneben entwickelten sich die Tagebucherz\u00e4hlungen (''nikki''); auf kaiserlichen Befehl wurden Gedichtanthologien (''Chokusenwakash\u016b'') zusammengestellt. Zwei wichtige Beispiele dazu sind das ''Kokin-wakash\u016b'' und das ''Many\u014dsh\u016b''. In jener Zeit entstand mit dem Sakumon Daitai eine japanische Poetik. Da die chinesische Schrift damals noch die einzige M\u00f6glichkeit war, etwas niederzuschreiben, und man das Erlernen derselben als unziemlich f\u00fcr Frauen hielt , f\u00fchrte die Hofdamenliteratur der Heian-Zeit auch zur Entwicklung einer neuen Silbenschrift, die zun\u00e4chst ''onna-de'' (Frauenhand) genannt wurde und sp\u00e4ter als Hiragana kanonisiert wurde. W\u00e4hrend die h\u00f6fische Kultur bl\u00fchte, nahm die Macht des Kaisers immer mehr ab und floss der Familie Fujiwara zu, die sich durch ihre geschickte Heiratspolitik Einfluss verschafften. Sie verheirateten ihre T\u00f6chter mit den Kaisern und regierten dann stellvertretend f\u00fcr deren minderj\u00e4hrige Abk\u00f6mmlinge. Ein besonders m\u00e4chtiges Mitglied der Fujiwara-Familie war Fujiwara no Michinaga, der vier seiner T\u00f6chter an Kaiser verheiratete (Siehe auch Ehe und Partnerschaft in der Heian-Zeit). Charakteristisch f\u00fcr die Heian-Zeit ist das Vorhandensein mehrerer politischer Machtzentren, denn die Existenz verschiedener Kaiserh\u00f6fe mit jeweils eigenem Gefolge war nicht un\u00fcblich. Es gab sehr viele verschiedene \u00c4mter und Rangabstufungen, die nach chinesischem Vorbild geschaffen worden waren, jedoch selten mit wirklicher Macht verbunden waren. Die wichtigsten davon waren der Regent f\u00fcr einen minderj\u00e4hrigen Kaiser (''Sessh\u014d'') und der Gro\u00dfkanzler (''Kampaku''). 1086 wurde das Amt des Exkaisers (''insei'', dt. '' Regierung aus dem Kloster'') eingef\u00fchrt. Allm\u00e4hlich musste die ''Taih\u014d-Methode'' der Land\u00fcberwachung einer Art privaten Grundbesitzes, der ''Sh\u014den'', weichen. Durch Vererbungen, Schenkungen und Erschlie\u00dfung neuen Ackerlandes wuchs der private Landbesitz immer mehr. Der Kaiserhof verlor die Kontrolle \u00fcber das Land und somit auch die Kontrolle \u00fcber das Geld (Reis war damals das Zahlungsmittel). 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Mit dem Umzug nahmen die Beziehungen zum Kaiserreich China ab, dem korrespondierte eine st\u00e4rkere Konzentration nach innen. Am Hof von Heian wurden die japanische Kultur, Kunst und Sitten zu au\u00dferordentlicher Verfeinerung gef\u00fchrt. Die Heian-Zeit gilt als die klassische Periode der japanischen Literatur, die besonders von Hofdamen gepflegt wurde. Zur sogenannten Hofdamenliteratur z\u00e4hlen z. B. das ''Genji Monogatari'' der Hofdame Murasaki Shikibu und das ''Kopfkissenbuch'' der Hofdame Sei Sh\u014dnagon. Daneben entwickelten sich die Tagebucherz\u00e4hlungen (''nikki''); auf kaiserlichen Befehl wurden Gedichtanthologien (''Chokusenwakash\u016b'') zusammengestellt. Zwei wichtige Beispiele dazu sind das ''Kokin-wakash\u016b'' und das ''Many\u014dsh\u016b''. In jener Zeit entstand mit dem Sakumon Daitai eine japanische Poetik. Da die chinesische Schrift damals noch die einzige M\u00f6glichkeit war, etwas niederzuschreiben, und man das Erlernen derselben als unziemlich f\u00fcr Frauen hielt , f\u00fchrte die Hofdamenliteratur der Heian-Zeit auch zur Entwicklung einer neuen Silbenschrift, die zun\u00e4chst ''onna-de'' (Frauenhand) genannt wurde und sp\u00e4ter als Hiragana kanonisiert wurde. W\u00e4hrend die h\u00f6fische Kultur bl\u00fchte, nahm die Macht des Kaisers immer mehr ab und floss der Familie Fujiwara zu, die sich durch ihre geschickte Heiratspolitik Einfluss verschafften. Sie verheirateten ihre T\u00f6chter mit den Kaisern und regierten dann stellvertretend f\u00fcr deren minderj\u00e4hrige Abk\u00f6mmlinge. Ein besonders m\u00e4chtiges Mitglied der Fujiwara-Familie war Fujiwara no Michinaga, der vier seiner T\u00f6chter an Kaiser verheiratete (Siehe auch Ehe und Partnerschaft in der Heian-Zeit). Charakteristisch f\u00fcr die Heian-Zeit ist das Vorhandensein mehrerer politischer Machtzentren, denn die Existenz verschiedener Kaiserh\u00f6fe mit jeweils eigenem Gefolge war nicht un\u00fcblich. Es gab sehr viele verschiedene \u00c4mter und Rangabstufungen, die nach chinesischem Vorbild geschaffen worden waren, jedoch selten mit wirklicher Macht verbunden waren. Die wichtigsten davon waren der Regent f\u00fcr einen minderj\u00e4hrigen Kaiser (''Sessh\u014d'') und der Gro\u00dfkanzler (''Kampaku''). 1086 wurde das Amt des Exkaisers (''insei'', dt. ''Regierung aus dem Kloster'') eingef\u00fchrt. Allm\u00e4hlich musste die ''Taih\u014d-Methode'' der Land\u00fcberwachung einer Art privaten Grundbesitzes, der ''Sh\u014den'', weichen. Durch Vererbungen, Schenkungen und Erschlie\u00dfung neuen Ackerlandes wuchs der private Landbesitz immer mehr. Der Kaiserhof verlor die Kontrolle \u00fcber das Land und somit auch die Kontrolle \u00fcber das Geld (Reis war damals das Zahlungsmittel). Zum lokalen Schutz bauten die sho\u00ean-Besitzer Privatheere auf. Dies f\u00fchrte zum schnellen Aufstieg der Kriegerklasse. Mitte des 12. Jahrhunderts nahmen die Machtk\u00e4mpfe zwischen den rivalisierenden Adligen immer mehr zu und auch durch die buddhistischen Tempel, die Forderungen stellten, h\u00e4uften sich die Probleme. Konflikte zu l\u00f6sen wurde nun auch auf milit\u00e4rische Weise versucht. Die bedeutendsten Kriegerklans waren dabei die ''Genji'' (''Minamoto'') und die ''Heike'' (''Taira''), die ihre Herkunft vom Kaiserhaus ableiten konnten. Als beim ''Heiji no Ran'' die Minamoto unter der F\u00fchrung von Minamoto no Yoshitomo den Tenno entf\u00fchrten, um die politische Macht zu ergreifen, wurden sie von den Taira unter Taira no Kiyomori vernichtend geschlagen. Jahre sp\u00e4ter, als die Taira ihre Macht durch Einheirat in die kaiserliche Familie etabliert hatten, erhoben sich die Genji wieder und der ''Gempei-Krieg'' entbrannte. Unter Minamoto no Yoritomo, der wegen seiner Jugend von Kiyomori verschont worden war, schlug sein Halbbruder Minamoto no Yoshitsune zahlreiche Schlachten gegen die Taira. Mit der Seeschlacht von Dan-no-ura endete die Herrschaft der Taira: der Kindkaiser Antoku starb, und der Klan der Taira wurde ausgel\u00f6scht. Yoritomo lie\u00df Yoshitsune umbringen und wurde 1192 zum sei-i-tai-shogun (''Oberster Kommandant des Heeres zur Vertreibung der Barbaren'') ernannt. Er errichtete eine Milit\u00e4rverwaltung, die ihr Zentrum in Kamakura hatte und ''Bakufu'' genannt wurde.", "sentence_answer": " Da die chinesische Schrift damals noch die einzige M\u00f6glichkeit war, etwas niederzuschreiben, und man das Erlernen derselben als unziemlich f\u00fcr Frauen hielt , f\u00fchrte die Hofdamenliteratur der Heian-Zeit auch zur Entwicklung einer neuen Silbenschrift, die zun\u00e4chst ''onna-de'' (Frauenhand) genannt wurde und sp\u00e4ter als Hiragana kanonisiert wurde.", "paragraph_id": 41563} {"question": "Welche Familie erlangte in der Heian-Zeit in Japan gro\u00dfe Macht?", "paragraph": "Heian-Zeit\nAls Heian-Zeit (, ''Heian-jidai'') bzw. Heian-Periode wird eine Epoche (794\u20131185, auch 794\u20131192) der japanischen Geschichte bezeichnet.\nDer Grundstein der ''\u201egoldenen\u201c Heian-Zeit'' wurde im Jahre 794 gelegt, in dem der Kaiserhof in den Heian-Palast (Daidairi) nach Heian-ky\u014d, dem heutigen Ky\u014dto, verlegt wurde. Mit dem Umzug nahmen die Beziehungen zum Kaiserreich China ab, dem korrespondierte eine st\u00e4rkere Konzentration nach innen.\nAm Hof von Heian wurden die japanische Kultur, Kunst und Sitten zu au\u00dferordentlicher Verfeinerung gef\u00fchrt. Die Heian-Zeit gilt als die klassische Periode der japanischen Literatur, die besonders von Hofdamen gepflegt wurde. Zur sogenannten Hofdamenliteratur z\u00e4hlen z.\u00a0B. das ''Genji Monogatari'' der Hofdame Murasaki Shikibu und das ''Kopfkissenbuch'' der Hofdame Sei Sh\u014dnagon. Daneben entwickelten sich die Tagebucherz\u00e4hlungen (''nikki''); auf kaiserlichen Befehl wurden Gedichtanthologien (''Chokusenwakash\u016b'') zusammengestellt. Zwei wichtige Beispiele dazu sind das ''Kokin-wakash\u016b'' und das ''Many\u014dsh\u016b''. In jener Zeit entstand mit dem Sakumon Daitai eine japanische Poetik.\nDa die chinesische Schrift damals noch die einzige M\u00f6glichkeit war, etwas niederzuschreiben, und man das Erlernen derselben als unziemlich f\u00fcr Frauen hielt, f\u00fchrte die Hofdamenliteratur der Heian-Zeit auch zur Entwicklung einer neuen Silbenschrift, die zun\u00e4chst ''onna-de'' (Frauenhand) genannt wurde und sp\u00e4ter als Hiragana kanonisiert wurde.\nW\u00e4hrend die h\u00f6fische Kultur bl\u00fchte, nahm die Macht des Kaisers immer mehr ab und floss der Familie Fujiwara zu, die sich durch ihre geschickte Heiratspolitik Einfluss verschafften. Sie verheirateten ihre T\u00f6chter mit den Kaisern und regierten dann stellvertretend f\u00fcr deren minderj\u00e4hrige Abk\u00f6mmlinge. 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Durch Vererbungen, Schenkungen und Erschlie\u00dfung neuen Ackerlandes wuchs der private Landbesitz immer mehr. Der Kaiserhof verlor die Kontrolle \u00fcber das Land und somit auch die Kontrolle \u00fcber das Geld (Reis war damals das Zahlungsmittel). Zum lokalen Schutz bauten die sho\u00ean-Besitzer Privatheere auf. Dies f\u00fchrte zum schnellen Aufstieg der Kriegerklasse.\nMitte des 12. Jahrhunderts nahmen die Machtk\u00e4mpfe zwischen den rivalisierenden Adligen immer mehr zu und auch durch die buddhistischen Tempel, die Forderungen stellten, h\u00e4uften sich die Probleme. Konflikte zu l\u00f6sen wurde nun auch auf milit\u00e4rische Weise versucht. Die bedeutendsten Kriegerklans waren dabei die ''Genji'' (''Minamoto'') und die ''Heike'' (''Taira''), die ihre Herkunft vom Kaiserhaus ableiten konnten. Als beim ''Heiji no Ran'' die Minamoto unter der F\u00fchrung von Minamoto no Yoshitomo den Tenno entf\u00fchrten, um die politische Macht zu ergreifen, wurden sie von den Taira unter Taira no Kiyomori vernichtend geschlagen. Jahre sp\u00e4ter, als die Taira ihre Macht durch Einheirat in die kaiserliche Familie etabliert hatten, erhoben sich die Genji wieder und der ''Gempei-Krieg'' entbrannte. Unter Minamoto no Yoritomo, der wegen seiner Jugend von Kiyomori verschont worden war, schlug sein Halbbruder Minamoto no Yoshitsune zahlreiche Schlachten gegen die Taira. Mit der Seeschlacht von Dan-no-ura endete die Herrschaft der Taira: der Kindkaiser Antoku starb, und der Klan der Taira wurde ausgel\u00f6scht. Yoritomo lie\u00df Yoshitsune umbringen und wurde 1192 zum sei-i-tai-shogun (''Oberster Kommandant des Heeres zur Vertreibung der Barbaren'') ernannt. Er errichtete eine Milit\u00e4rverwaltung, die ihr Zentrum in Kamakura hatte und ''Bakufu'' genannt wurde.", "answer": "Familie Fujiwara", "sentence": "der Familie Fujiwara ", "paragraph_sentence": "Heian-Zeit Als Heian-Zeit (, ''Heian-jidai'') bzw. Heian-Periode wird eine Epoche (794\u20131185, auch 794\u20131192) der japanischen Geschichte bezeichnet. Der Grundstein der ''\u201egoldenen\u201c Heian-Zeit'' wurde im Jahre 794 gelegt, in dem der Kaiserhof in den Heian-Palast (Daidairi) nach Heian-ky\u014d, dem heutigen Ky\u014dto, verlegt wurde. Mit dem Umzug nahmen die Beziehungen zum Kaiserreich China ab, dem korrespondierte eine st\u00e4rkere Konzentration nach innen. Am Hof von Heian wurden die japanische Kultur, Kunst und Sitten zu au\u00dferordentlicher Verfeinerung gef\u00fchrt. Die Heian-Zeit gilt als die klassische Periode der japanischen Literatur, die besonders von Hofdamen gepflegt wurde. Zur sogenannten Hofdamenliteratur z\u00e4hlen z. B. das ''Genji Monogatari'' der Hofdame Murasaki Shikibu und das ''Kopfkissenbuch'' der Hofdame Sei Sh\u014dnagon. Daneben entwickelten sich die Tagebucherz\u00e4hlungen (''nikki''); auf kaiserlichen Befehl wurden Gedichtanthologien (''Chokusenwakash\u016b'') zusammengestellt. Zwei wichtige Beispiele dazu sind das ''Kokin-wakash\u016b'' und das ''Many\u014dsh\u016b''. In jener Zeit entstand mit dem Sakumon Daitai eine japanische Poetik. Da die chinesische Schrift damals noch die einzige M\u00f6glichkeit war, etwas niederzuschreiben, und man das Erlernen derselben als unziemlich f\u00fcr Frauen hielt, f\u00fchrte die Hofdamenliteratur der Heian-Zeit auch zur Entwicklung einer neuen Silbenschrift, die zun\u00e4chst ''onna-de'' (Frauenhand) genannt wurde und sp\u00e4ter als Hiragana kanonisiert wurde. 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Die wichtigsten davon waren der Regent f\u00fcr einen minderj\u00e4hrigen Kaiser (''Sessh\u014d'') und der Gro\u00dfkanzler (''Kampaku''). 1086 wurde das Amt des Exkaisers (''insei'', dt. '' Regierung aus dem Kloster'') eingef\u00fchrt. Allm\u00e4hlich musste die ''Taih\u014d-Methode'' der Land\u00fcberwachung einer Art privaten Grundbesitzes, der ''Sh\u014den'', weichen. Durch Vererbungen, Schenkungen und Erschlie\u00dfung neuen Ackerlandes wuchs der private Landbesitz immer mehr. Der Kaiserhof verlor die Kontrolle \u00fcber das Land und somit auch die Kontrolle \u00fcber das Geld (Reis war damals das Zahlungsmittel). Zum lokalen Schutz bauten die sho\u00ean-Besitzer Privatheere auf. Dies f\u00fchrte zum schnellen Aufstieg der Kriegerklasse. Mitte des 12. Jahrhunderts nahmen die Machtk\u00e4mpfe zwischen den rivalisierenden Adligen immer mehr zu und auch durch die buddhistischen Tempel, die Forderungen stellten, h\u00e4uften sich die Probleme. Konflikte zu l\u00f6sen wurde nun auch auf milit\u00e4rische Weise versucht. Die bedeutendsten Kriegerklans waren dabei die ''Genji'' (''Minamoto'') und die ''Heike'' (''Taira''), die ihre Herkunft vom Kaiserhaus ableiten konnten. Als beim ''Heiji no Ran'' die Minamoto unter der F\u00fchrung von Minamoto no Yoshitomo den Tenno entf\u00fchrten, um die politische Macht zu ergreifen, wurden sie von den Taira unter Taira no Kiyomori vernichtend geschlagen. Jahre sp\u00e4ter, als die Taira ihre Macht durch Einheirat in die kaiserliche Familie etabliert hatten, erhoben sich die Genji wieder und der ''Gempei-Krieg'' entbrannte. Unter Minamoto no Yoritomo, der wegen seiner Jugend von Kiyomori verschont worden war, schlug sein Halbbruder Minamoto no Yoshitsune zahlreiche Schlachten gegen die Taira. Mit der Seeschlacht von Dan-no-ura endete die Herrschaft der Taira: der Kindkaiser Antoku starb, und der Klan der Taira wurde ausgel\u00f6scht. Yoritomo lie\u00df Yoshitsune umbringen und wurde 1192 zum sei-i-tai-shogun (''Oberster Kommandant des Heeres zur Vertreibung der Barbaren'') ernannt. Er errichtete eine Milit\u00e4rverwaltung, die ihr Zentrum in Kamakura hatte und ''Bakufu'' genannt wurde.", "paragraph_answer": "Heian-Zeit Als Heian-Zeit (, ''Heian-jidai'') bzw. Heian-Periode wird eine Epoche (794\u20131185, auch 794\u20131192) der japanischen Geschichte bezeichnet. Der Grundstein der ''\u201egoldenen\u201c Heian-Zeit'' wurde im Jahre 794 gelegt, in dem der Kaiserhof in den Heian-Palast (Daidairi) nach Heian-ky\u014d, dem heutigen Ky\u014dto, verlegt wurde. Mit dem Umzug nahmen die Beziehungen zum Kaiserreich China ab, dem korrespondierte eine st\u00e4rkere Konzentration nach innen. Am Hof von Heian wurden die japanische Kultur, Kunst und Sitten zu au\u00dferordentlicher Verfeinerung gef\u00fchrt. Die Heian-Zeit gilt als die klassische Periode der japanischen Literatur, die besonders von Hofdamen gepflegt wurde. Zur sogenannten Hofdamenliteratur z\u00e4hlen z. B. das ''Genji Monogatari'' der Hofdame Murasaki Shikibu und das ''Kopfkissenbuch'' der Hofdame Sei Sh\u014dnagon. Daneben entwickelten sich die Tagebucherz\u00e4hlungen (''nikki''); auf kaiserlichen Befehl wurden Gedichtanthologien (''Chokusenwakash\u016b'') zusammengestellt. Zwei wichtige Beispiele dazu sind das ''Kokin-wakash\u016b'' und das ''Many\u014dsh\u016b''. In jener Zeit entstand mit dem Sakumon Daitai eine japanische Poetik. Da die chinesische Schrift damals noch die einzige M\u00f6glichkeit war, etwas niederzuschreiben, und man das Erlernen derselben als unziemlich f\u00fcr Frauen hielt, f\u00fchrte die Hofdamenliteratur der Heian-Zeit auch zur Entwicklung einer neuen Silbenschrift, die zun\u00e4chst ''onna-de'' (Frauenhand) genannt wurde und sp\u00e4ter als Hiragana kanonisiert wurde. 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Die wichtigsten davon waren der Regent f\u00fcr einen minderj\u00e4hrigen Kaiser (''Sessh\u014d'') und der Gro\u00dfkanzler (''Kampaku''). 1086 wurde das Amt des Exkaisers (''insei'', dt. ''Regierung aus dem Kloster'') eingef\u00fchrt. Allm\u00e4hlich musste die ''Taih\u014d-Methode'' der Land\u00fcberwachung einer Art privaten Grundbesitzes, der ''Sh\u014den'', weichen. Durch Vererbungen, Schenkungen und Erschlie\u00dfung neuen Ackerlandes wuchs der private Landbesitz immer mehr. Der Kaiserhof verlor die Kontrolle \u00fcber das Land und somit auch die Kontrolle \u00fcber das Geld (Reis war damals das Zahlungsmittel). Zum lokalen Schutz bauten die sho\u00ean-Besitzer Privatheere auf. Dies f\u00fchrte zum schnellen Aufstieg der Kriegerklasse. Mitte des 12. Jahrhunderts nahmen die Machtk\u00e4mpfe zwischen den rivalisierenden Adligen immer mehr zu und auch durch die buddhistischen Tempel, die Forderungen stellten, h\u00e4uften sich die Probleme. Konflikte zu l\u00f6sen wurde nun auch auf milit\u00e4rische Weise versucht. Die bedeutendsten Kriegerklans waren dabei die ''Genji'' (''Minamoto'') und die ''Heike'' (''Taira''), die ihre Herkunft vom Kaiserhaus ableiten konnten. Als beim ''Heiji no Ran'' die Minamoto unter der F\u00fchrung von Minamoto no Yoshitomo den Tenno entf\u00fchrten, um die politische Macht zu ergreifen, wurden sie von den Taira unter Taira no Kiyomori vernichtend geschlagen. Jahre sp\u00e4ter, als die Taira ihre Macht durch Einheirat in die kaiserliche Familie etabliert hatten, erhoben sich die Genji wieder und der ''Gempei-Krieg'' entbrannte. Unter Minamoto no Yoritomo, der wegen seiner Jugend von Kiyomori verschont worden war, schlug sein Halbbruder Minamoto no Yoshitsune zahlreiche Schlachten gegen die Taira. Mit der Seeschlacht von Dan-no-ura endete die Herrschaft der Taira: der Kindkaiser Antoku starb, und der Klan der Taira wurde ausgel\u00f6scht. Yoritomo lie\u00df Yoshitsune umbringen und wurde 1192 zum sei-i-tai-shogun (''Oberster Kommandant des Heeres zur Vertreibung der Barbaren'') ernannt. Er errichtete eine Milit\u00e4rverwaltung, die ihr Zentrum in Kamakura hatte und ''Bakufu'' genannt wurde.", "sentence_answer": "der Familie Fujiwara ", "paragraph_id": 41564} {"question": "Wodurch konnte die Familie Fujiwara in Japan in der Heian-Zeit besonders ihre Macht vergr\u00f6\u00dfern?", "paragraph": "Heian-Zeit\nAls Heian-Zeit (, ''Heian-jidai'') bzw. Heian-Periode wird eine Epoche (794\u20131185, auch 794\u20131192) der japanischen Geschichte bezeichnet.\nDer Grundstein der ''\u201egoldenen\u201c Heian-Zeit'' wurde im Jahre 794 gelegt, in dem der Kaiserhof in den Heian-Palast (Daidairi) nach Heian-ky\u014d, dem heutigen Ky\u014dto, verlegt wurde. Mit dem Umzug nahmen die Beziehungen zum Kaiserreich China ab, dem korrespondierte eine st\u00e4rkere Konzentration nach innen.\nAm Hof von Heian wurden die japanische Kultur, Kunst und Sitten zu au\u00dferordentlicher Verfeinerung gef\u00fchrt. Die Heian-Zeit gilt als die klassische Periode der japanischen Literatur, die besonders von Hofdamen gepflegt wurde. Zur sogenannten Hofdamenliteratur z\u00e4hlen z.\u00a0B. das ''Genji Monogatari'' der Hofdame Murasaki Shikibu und das ''Kopfkissenbuch'' der Hofdame Sei Sh\u014dnagon. Daneben entwickelten sich die Tagebucherz\u00e4hlungen (''nikki''); auf kaiserlichen Befehl wurden Gedichtanthologien (''Chokusenwakash\u016b'') zusammengestellt. Zwei wichtige Beispiele dazu sind das ''Kokin-wakash\u016b'' und das ''Many\u014dsh\u016b''. In jener Zeit entstand mit dem Sakumon Daitai eine japanische Poetik.\nDa die chinesische Schrift damals noch die einzige M\u00f6glichkeit war, etwas niederzuschreiben, und man das Erlernen derselben als unziemlich f\u00fcr Frauen hielt, f\u00fchrte die Hofdamenliteratur der Heian-Zeit auch zur Entwicklung einer neuen Silbenschrift, die zun\u00e4chst ''onna-de'' (Frauenhand) genannt wurde und sp\u00e4ter als Hiragana kanonisiert wurde.\nW\u00e4hrend die h\u00f6fische Kultur bl\u00fchte, nahm die Macht des Kaisers immer mehr ab und floss der Familie Fujiwara zu, die sich durch ihre geschickte Heiratspolitik Einfluss verschafften. Sie verheirateten ihre T\u00f6chter mit den Kaisern und regierten dann stellvertretend f\u00fcr deren minderj\u00e4hrige Abk\u00f6mmlinge. Ein besonders m\u00e4chtiges Mitglied der Fujiwara-Familie war Fujiwara no Michinaga, der vier seiner T\u00f6chter an Kaiser verheiratete (Siehe auch Ehe und Partnerschaft in der Heian-Zeit).\nCharakteristisch f\u00fcr die Heian-Zeit ist das Vorhandensein mehrerer politischer Machtzentren, denn die Existenz verschiedener Kaiserh\u00f6fe mit jeweils eigenem Gefolge war nicht un\u00fcblich. Es gab sehr viele verschiedene \u00c4mter und Rangabstufungen, die nach chinesischem Vorbild geschaffen worden waren, jedoch selten mit wirklicher Macht verbunden waren. Die wichtigsten davon waren der Regent f\u00fcr einen minderj\u00e4hrigen Kaiser (''Sessh\u014d'') und der Gro\u00dfkanzler (''Kampaku''). 1086 wurde das Amt des Exkaisers (''insei'', dt. ''Regierung aus dem Kloster'') eingef\u00fchrt.\nAllm\u00e4hlich musste die ''Taih\u014d-Methode'' der Land\u00fcberwachung einer Art privaten Grundbesitzes, der ''Sh\u014den'', weichen. 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Die Heian-Zeit gilt als die klassische Periode der japanischen Literatur, die besonders von Hofdamen gepflegt wurde. Zur sogenannten Hofdamenliteratur z\u00e4hlen z. B. das ''Genji Monogatari'' der Hofdame Murasaki Shikibu und das ''Kopfkissenbuch'' der Hofdame Sei Sh\u014dnagon. Daneben entwickelten sich die Tagebucherz\u00e4hlungen (''nikki''); auf kaiserlichen Befehl wurden Gedichtanthologien (''Chokusenwakash\u016b'') zusammengestellt. Zwei wichtige Beispiele dazu sind das ''Kokin-wakash\u016b'' und das ''Many\u014dsh\u016b''. In jener Zeit entstand mit dem Sakumon Daitai eine japanische Poetik. Da die chinesische Schrift damals noch die einzige M\u00f6glichkeit war, etwas niederzuschreiben, und man das Erlernen derselben als unziemlich f\u00fcr Frauen hielt, f\u00fchrte die Hofdamenliteratur der Heian-Zeit auch zur Entwicklung einer neuen Silbenschrift, die zun\u00e4chst ''onna-de'' (Frauenhand) genannt wurde und sp\u00e4ter als Hiragana kanonisiert wurde. 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Die wichtigsten davon waren der Regent f\u00fcr einen minderj\u00e4hrigen Kaiser (''Sessh\u014d'') und der Gro\u00dfkanzler (''Kampaku''). 1086 wurde das Amt des Exkaisers (''insei'', dt. '' Regierung aus dem Kloster'') eingef\u00fchrt. Allm\u00e4hlich musste die ''Taih\u014d-Methode'' der Land\u00fcberwachung einer Art privaten Grundbesitzes, der ''Sh\u014den'', weichen. Durch Vererbungen, Schenkungen und Erschlie\u00dfung neuen Ackerlandes wuchs der private Landbesitz immer mehr. Der Kaiserhof verlor die Kontrolle \u00fcber das Land und somit auch die Kontrolle \u00fcber das Geld (Reis war damals das Zahlungsmittel). Zum lokalen Schutz bauten die sho\u00ean-Besitzer Privatheere auf. Dies f\u00fchrte zum schnellen Aufstieg der Kriegerklasse. Mitte des 12. Jahrhunderts nahmen die Machtk\u00e4mpfe zwischen den rivalisierenden Adligen immer mehr zu und auch durch die buddhistischen Tempel, die Forderungen stellten, h\u00e4uften sich die Probleme. Konflikte zu l\u00f6sen wurde nun auch auf milit\u00e4rische Weise versucht. Die bedeutendsten Kriegerklans waren dabei die ''Genji'' (''Minamoto'') und die ''Heike'' (''Taira''), die ihre Herkunft vom Kaiserhaus ableiten konnten. Als beim ''Heiji no Ran'' die Minamoto unter der F\u00fchrung von Minamoto no Yoshitomo den Tenno entf\u00fchrten, um die politische Macht zu ergreifen, wurden sie von den Taira unter Taira no Kiyomori vernichtend geschlagen. Jahre sp\u00e4ter, als die Taira ihre Macht durch Einheirat in die kaiserliche Familie etabliert hatten, erhoben sich die Genji wieder und der ''Gempei-Krieg'' entbrannte. Unter Minamoto no Yoritomo, der wegen seiner Jugend von Kiyomori verschont worden war, schlug sein Halbbruder Minamoto no Yoshitsune zahlreiche Schlachten gegen die Taira. Mit der Seeschlacht von Dan-no-ura endete die Herrschaft der Taira: der Kindkaiser Antoku starb, und der Klan der Taira wurde ausgel\u00f6scht. Yoritomo lie\u00df Yoshitsune umbringen und wurde 1192 zum sei-i-tai-shogun (''Oberster Kommandant des Heeres zur Vertreibung der Barbaren'') ernannt. Er errichtete eine Milit\u00e4rverwaltung, die ihr Zentrum in Kamakura hatte und ''Bakufu'' genannt wurde.", "paragraph_answer": "Heian-Zeit Als Heian-Zeit (, ''Heian-jidai'') bzw. Heian-Periode wird eine Epoche (794\u20131185, auch 794\u20131192) der japanischen Geschichte bezeichnet. Der Grundstein der ''\u201egoldenen\u201c Heian-Zeit'' wurde im Jahre 794 gelegt, in dem der Kaiserhof in den Heian-Palast (Daidairi) nach Heian-ky\u014d, dem heutigen Ky\u014dto, verlegt wurde. Mit dem Umzug nahmen die Beziehungen zum Kaiserreich China ab, dem korrespondierte eine st\u00e4rkere Konzentration nach innen. Am Hof von Heian wurden die japanische Kultur, Kunst und Sitten zu au\u00dferordentlicher Verfeinerung gef\u00fchrt. Die Heian-Zeit gilt als die klassische Periode der japanischen Literatur, die besonders von Hofdamen gepflegt wurde. Zur sogenannten Hofdamenliteratur z\u00e4hlen z. B. das ''Genji Monogatari'' der Hofdame Murasaki Shikibu und das ''Kopfkissenbuch'' der Hofdame Sei Sh\u014dnagon. Daneben entwickelten sich die Tagebucherz\u00e4hlungen (''nikki''); auf kaiserlichen Befehl wurden Gedichtanthologien (''Chokusenwakash\u016b'') zusammengestellt. Zwei wichtige Beispiele dazu sind das ''Kokin-wakash\u016b'' und das ''Many\u014dsh\u016b''. In jener Zeit entstand mit dem Sakumon Daitai eine japanische Poetik. Da die chinesische Schrift damals noch die einzige M\u00f6glichkeit war, etwas niederzuschreiben, und man das Erlernen derselben als unziemlich f\u00fcr Frauen hielt, f\u00fchrte die Hofdamenliteratur der Heian-Zeit auch zur Entwicklung einer neuen Silbenschrift, die zun\u00e4chst ''onna-de'' (Frauenhand) genannt wurde und sp\u00e4ter als Hiragana kanonisiert wurde. W\u00e4hrend die h\u00f6fische Kultur bl\u00fchte, nahm die Macht des Kaisers immer mehr ab und floss der Familie Fujiwara zu, die sich durch ihre geschickte Heiratspolitik Einfluss verschafften. Sie verheirateten ihre T\u00f6chter mit den Kaisern und regierten dann stellvertretend f\u00fcr deren minderj\u00e4hrige Abk\u00f6mmlinge. Ein besonders m\u00e4chtiges Mitglied der Fujiwara-Familie war Fujiwara no Michinaga, der vier seiner T\u00f6chter an Kaiser verheiratete (Siehe auch Ehe und Partnerschaft in der Heian-Zeit). Charakteristisch f\u00fcr die Heian-Zeit ist das Vorhandensein mehrerer politischer Machtzentren, denn die Existenz verschiedener Kaiserh\u00f6fe mit jeweils eigenem Gefolge war nicht un\u00fcblich. Es gab sehr viele verschiedene \u00c4mter und Rangabstufungen, die nach chinesischem Vorbild geschaffen worden waren, jedoch selten mit wirklicher Macht verbunden waren. Die wichtigsten davon waren der Regent f\u00fcr einen minderj\u00e4hrigen Kaiser (''Sessh\u014d'') und der Gro\u00dfkanzler (''Kampaku''). 1086 wurde das Amt des Exkaisers (''insei'', dt. ''Regierung aus dem Kloster'') eingef\u00fchrt. Allm\u00e4hlich musste die ''Taih\u014d-Methode'' der Land\u00fcberwachung einer Art privaten Grundbesitzes, der ''Sh\u014den'', weichen. Durch Vererbungen, Schenkungen und Erschlie\u00dfung neuen Ackerlandes wuchs der private Landbesitz immer mehr. Der Kaiserhof verlor die Kontrolle \u00fcber das Land und somit auch die Kontrolle \u00fcber das Geld (Reis war damals das Zahlungsmittel). Zum lokalen Schutz bauten die sho\u00ean-Besitzer Privatheere auf. Dies f\u00fchrte zum schnellen Aufstieg der Kriegerklasse. Mitte des 12. Jahrhunderts nahmen die Machtk\u00e4mpfe zwischen den rivalisierenden Adligen immer mehr zu und auch durch die buddhistischen Tempel, die Forderungen stellten, h\u00e4uften sich die Probleme. Konflikte zu l\u00f6sen wurde nun auch auf milit\u00e4rische Weise versucht. Die bedeutendsten Kriegerklans waren dabei die ''Genji'' (''Minamoto'') und die ''Heike'' (''Taira''), die ihre Herkunft vom Kaiserhaus ableiten konnten. Als beim ''Heiji no Ran'' die Minamoto unter der F\u00fchrung von Minamoto no Yoshitomo den Tenno entf\u00fchrten, um die politische Macht zu ergreifen, wurden sie von den Taira unter Taira no Kiyomori vernichtend geschlagen. Jahre sp\u00e4ter, als die Taira ihre Macht durch Einheirat in die kaiserliche Familie etabliert hatten, erhoben sich die Genji wieder und der ''Gempei-Krieg'' entbrannte. Unter Minamoto no Yoritomo, der wegen seiner Jugend von Kiyomori verschont worden war, schlug sein Halbbruder Minamoto no Yoshitsune zahlreiche Schlachten gegen die Taira. Mit der Seeschlacht von Dan-no-ura endete die Herrschaft der Taira: der Kindkaiser Antoku starb, und der Klan der Taira wurde ausgel\u00f6scht. Yoritomo lie\u00df Yoshitsune umbringen und wurde 1192 zum sei-i-tai-shogun (''Oberster Kommandant des Heeres zur Vertreibung der Barbaren'') ernannt. Er errichtete eine Milit\u00e4rverwaltung, die ihr Zentrum in Kamakura hatte und ''Bakufu'' genannt wurde.", "sentence_answer": "W\u00e4hrend die h\u00f6fische Kultur bl\u00fchte, nahm die Macht des Kaisers immer mehr ab und floss der Familie Fujiwara zu, die sich durch ihre geschickte Heiratspolitik Einfluss verschafften.", "paragraph_id": 41565} {"question": "Was ist ein Sessho im japanischen Kaiserreich?", "paragraph": "Heian-Zeit\nAls Heian-Zeit (, ''Heian-jidai'') bzw. Heian-Periode wird eine Epoche (794\u20131185, auch 794\u20131192) der japanischen Geschichte bezeichnet.\nDer Grundstein der ''\u201egoldenen\u201c Heian-Zeit'' wurde im Jahre 794 gelegt, in dem der Kaiserhof in den Heian-Palast (Daidairi) nach Heian-ky\u014d, dem heutigen Ky\u014dto, verlegt wurde. Mit dem Umzug nahmen die Beziehungen zum Kaiserreich China ab, dem korrespondierte eine st\u00e4rkere Konzentration nach innen.\nAm Hof von Heian wurden die japanische Kultur, Kunst und Sitten zu au\u00dferordentlicher Verfeinerung gef\u00fchrt. Die Heian-Zeit gilt als die klassische Periode der japanischen Literatur, die besonders von Hofdamen gepflegt wurde. Zur sogenannten Hofdamenliteratur z\u00e4hlen z.\u00a0B. das ''Genji Monogatari'' der Hofdame Murasaki Shikibu und das ''Kopfkissenbuch'' der Hofdame Sei Sh\u014dnagon. Daneben entwickelten sich die Tagebucherz\u00e4hlungen (''nikki''); auf kaiserlichen Befehl wurden Gedichtanthologien (''Chokusenwakash\u016b'') zusammengestellt. Zwei wichtige Beispiele dazu sind das ''Kokin-wakash\u016b'' und das ''Many\u014dsh\u016b''. In jener Zeit entstand mit dem Sakumon Daitai eine japanische Poetik.\nDa die chinesische Schrift damals noch die einzige M\u00f6glichkeit war, etwas niederzuschreiben, und man das Erlernen derselben als unziemlich f\u00fcr Frauen hielt, f\u00fchrte die Hofdamenliteratur der Heian-Zeit auch zur Entwicklung einer neuen Silbenschrift, die zun\u00e4chst ''onna-de'' (Frauenhand) genannt wurde und sp\u00e4ter als Hiragana kanonisiert wurde.\nW\u00e4hrend die h\u00f6fische Kultur bl\u00fchte, nahm die Macht des Kaisers immer mehr ab und floss der Familie Fujiwara zu, die sich durch ihre geschickte Heiratspolitik Einfluss verschafften. Sie verheirateten ihre T\u00f6chter mit den Kaisern und regierten dann stellvertretend f\u00fcr deren minderj\u00e4hrige Abk\u00f6mmlinge. Ein besonders m\u00e4chtiges Mitglied der Fujiwara-Familie war Fujiwara no Michinaga, der vier seiner T\u00f6chter an Kaiser verheiratete (Siehe auch Ehe und Partnerschaft in der Heian-Zeit).\nCharakteristisch f\u00fcr die Heian-Zeit ist das Vorhandensein mehrerer politischer Machtzentren, denn die Existenz verschiedener Kaiserh\u00f6fe mit jeweils eigenem Gefolge war nicht un\u00fcblich. Es gab sehr viele verschiedene \u00c4mter und Rangabstufungen, die nach chinesischem Vorbild geschaffen worden waren, jedoch selten mit wirklicher Macht verbunden waren. Die wichtigsten davon waren der Regent f\u00fcr einen minderj\u00e4hrigen Kaiser (''Sessh\u014d'') und der Gro\u00dfkanzler (''Kampaku''). 1086 wurde das Amt des Exkaisers (''insei'', dt. ''Regierung aus dem Kloster'') eingef\u00fchrt.\nAllm\u00e4hlich musste die ''Taih\u014d-Methode'' der Land\u00fcberwachung einer Art privaten Grundbesitzes, der ''Sh\u014den'', weichen. 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Die Heian-Zeit gilt als die klassische Periode der japanischen Literatur, die besonders von Hofdamen gepflegt wurde. Zur sogenannten Hofdamenliteratur z\u00e4hlen z. B. das ''Genji Monogatari'' der Hofdame Murasaki Shikibu und das ''Kopfkissenbuch'' der Hofdame Sei Sh\u014dnagon. Daneben entwickelten sich die Tagebucherz\u00e4hlungen (''nikki''); auf kaiserlichen Befehl wurden Gedichtanthologien (''Chokusenwakash\u016b'') zusammengestellt. Zwei wichtige Beispiele dazu sind das ''Kokin-wakash\u016b'' und das ''Many\u014dsh\u016b''. In jener Zeit entstand mit dem Sakumon Daitai eine japanische Poetik. Da die chinesische Schrift damals noch die einzige M\u00f6glichkeit war, etwas niederzuschreiben, und man das Erlernen derselben als unziemlich f\u00fcr Frauen hielt, f\u00fchrte die Hofdamenliteratur der Heian-Zeit auch zur Entwicklung einer neuen Silbenschrift, die zun\u00e4chst ''onna-de'' (Frauenhand) genannt wurde und sp\u00e4ter als Hiragana kanonisiert wurde. 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Die wichtigsten davon waren der Regent f\u00fcr einen minderj\u00e4hrigen Kaiser (''Sessh\u014d'') und der Gro\u00dfkanzler (''Kampaku''). 1086 wurde das Amt des Exkaisers (''insei'', dt. '' Regierung aus dem Kloster'') eingef\u00fchrt. Allm\u00e4hlich musste die ''Taih\u014d-Methode'' der Land\u00fcberwachung einer Art privaten Grundbesitzes, der ''Sh\u014den'', weichen. Durch Vererbungen, Schenkungen und Erschlie\u00dfung neuen Ackerlandes wuchs der private Landbesitz immer mehr. Der Kaiserhof verlor die Kontrolle \u00fcber das Land und somit auch die Kontrolle \u00fcber das Geld (Reis war damals das Zahlungsmittel). Zum lokalen Schutz bauten die sho\u00ean-Besitzer Privatheere auf. Dies f\u00fchrte zum schnellen Aufstieg der Kriegerklasse. Mitte des 12. Jahrhunderts nahmen die Machtk\u00e4mpfe zwischen den rivalisierenden Adligen immer mehr zu und auch durch die buddhistischen Tempel, die Forderungen stellten, h\u00e4uften sich die Probleme. Konflikte zu l\u00f6sen wurde nun auch auf milit\u00e4rische Weise versucht. Die bedeutendsten Kriegerklans waren dabei die ''Genji'' (''Minamoto'') und die ''Heike'' (''Taira''), die ihre Herkunft vom Kaiserhaus ableiten konnten. Als beim ''Heiji no Ran'' die Minamoto unter der F\u00fchrung von Minamoto no Yoshitomo den Tenno entf\u00fchrten, um die politische Macht zu ergreifen, wurden sie von den Taira unter Taira no Kiyomori vernichtend geschlagen. Jahre sp\u00e4ter, als die Taira ihre Macht durch Einheirat in die kaiserliche Familie etabliert hatten, erhoben sich die Genji wieder und der ''Gempei-Krieg'' entbrannte. Unter Minamoto no Yoritomo, der wegen seiner Jugend von Kiyomori verschont worden war, schlug sein Halbbruder Minamoto no Yoshitsune zahlreiche Schlachten gegen die Taira. Mit der Seeschlacht von Dan-no-ura endete die Herrschaft der Taira: der Kindkaiser Antoku starb, und der Klan der Taira wurde ausgel\u00f6scht. Yoritomo lie\u00df Yoshitsune umbringen und wurde 1192 zum sei-i-tai-shogun (''Oberster Kommandant des Heeres zur Vertreibung der Barbaren'') ernannt. Er errichtete eine Milit\u00e4rverwaltung, die ihr Zentrum in Kamakura hatte und ''Bakufu'' genannt wurde.", "paragraph_answer": "Heian-Zeit Als Heian-Zeit (, ''Heian-jidai'') bzw. Heian-Periode wird eine Epoche (794\u20131185, auch 794\u20131192) der japanischen Geschichte bezeichnet. Der Grundstein der ''\u201egoldenen\u201c Heian-Zeit'' wurde im Jahre 794 gelegt, in dem der Kaiserhof in den Heian-Palast (Daidairi) nach Heian-ky\u014d, dem heutigen Ky\u014dto, verlegt wurde. Mit dem Umzug nahmen die Beziehungen zum Kaiserreich China ab, dem korrespondierte eine st\u00e4rkere Konzentration nach innen. Am Hof von Heian wurden die japanische Kultur, Kunst und Sitten zu au\u00dferordentlicher Verfeinerung gef\u00fchrt. Die Heian-Zeit gilt als die klassische Periode der japanischen Literatur, die besonders von Hofdamen gepflegt wurde. Zur sogenannten Hofdamenliteratur z\u00e4hlen z. B. das ''Genji Monogatari'' der Hofdame Murasaki Shikibu und das ''Kopfkissenbuch'' der Hofdame Sei Sh\u014dnagon. Daneben entwickelten sich die Tagebucherz\u00e4hlungen (''nikki''); auf kaiserlichen Befehl wurden Gedichtanthologien (''Chokusenwakash\u016b'') zusammengestellt. Zwei wichtige Beispiele dazu sind das ''Kokin-wakash\u016b'' und das ''Many\u014dsh\u016b''. In jener Zeit entstand mit dem Sakumon Daitai eine japanische Poetik. Da die chinesische Schrift damals noch die einzige M\u00f6glichkeit war, etwas niederzuschreiben, und man das Erlernen derselben als unziemlich f\u00fcr Frauen hielt, f\u00fchrte die Hofdamenliteratur der Heian-Zeit auch zur Entwicklung einer neuen Silbenschrift, die zun\u00e4chst ''onna-de'' (Frauenhand) genannt wurde und sp\u00e4ter als Hiragana kanonisiert wurde. W\u00e4hrend die h\u00f6fische Kultur bl\u00fchte, nahm die Macht des Kaisers immer mehr ab und floss der Familie Fujiwara zu, die sich durch ihre geschickte Heiratspolitik Einfluss verschafften. Sie verheirateten ihre T\u00f6chter mit den Kaisern und regierten dann stellvertretend f\u00fcr deren minderj\u00e4hrige Abk\u00f6mmlinge. Ein besonders m\u00e4chtiges Mitglied der Fujiwara-Familie war Fujiwara no Michinaga, der vier seiner T\u00f6chter an Kaiser verheiratete (Siehe auch Ehe und Partnerschaft in der Heian-Zeit). Charakteristisch f\u00fcr die Heian-Zeit ist das Vorhandensein mehrerer politischer Machtzentren, denn die Existenz verschiedener Kaiserh\u00f6fe mit jeweils eigenem Gefolge war nicht un\u00fcblich. Es gab sehr viele verschiedene \u00c4mter und Rangabstufungen, die nach chinesischem Vorbild geschaffen worden waren, jedoch selten mit wirklicher Macht verbunden waren. Die wichtigsten davon waren der Regent f\u00fcr einen minderj\u00e4hrigen Kaiser (''Sessh\u014d'') und der Gro\u00dfkanzler (''Kampaku''). 1086 wurde das Amt des Exkaisers (''insei'', dt. ''Regierung aus dem Kloster'') eingef\u00fchrt. Allm\u00e4hlich musste die ''Taih\u014d-Methode'' der Land\u00fcberwachung einer Art privaten Grundbesitzes, der ''Sh\u014den'', weichen. Durch Vererbungen, Schenkungen und Erschlie\u00dfung neuen Ackerlandes wuchs der private Landbesitz immer mehr. Der Kaiserhof verlor die Kontrolle \u00fcber das Land und somit auch die Kontrolle \u00fcber das Geld (Reis war damals das Zahlungsmittel). Zum lokalen Schutz bauten die sho\u00ean-Besitzer Privatheere auf. Dies f\u00fchrte zum schnellen Aufstieg der Kriegerklasse. Mitte des 12. Jahrhunderts nahmen die Machtk\u00e4mpfe zwischen den rivalisierenden Adligen immer mehr zu und auch durch die buddhistischen Tempel, die Forderungen stellten, h\u00e4uften sich die Probleme. Konflikte zu l\u00f6sen wurde nun auch auf milit\u00e4rische Weise versucht. Die bedeutendsten Kriegerklans waren dabei die ''Genji'' (''Minamoto'') und die ''Heike'' (''Taira''), die ihre Herkunft vom Kaiserhaus ableiten konnten. Als beim ''Heiji no Ran'' die Minamoto unter der F\u00fchrung von Minamoto no Yoshitomo den Tenno entf\u00fchrten, um die politische Macht zu ergreifen, wurden sie von den Taira unter Taira no Kiyomori vernichtend geschlagen. Jahre sp\u00e4ter, als die Taira ihre Macht durch Einheirat in die kaiserliche Familie etabliert hatten, erhoben sich die Genji wieder und der ''Gempei-Krieg'' entbrannte. Unter Minamoto no Yoritomo, der wegen seiner Jugend von Kiyomori verschont worden war, schlug sein Halbbruder Minamoto no Yoshitsune zahlreiche Schlachten gegen die Taira. Mit der Seeschlacht von Dan-no-ura endete die Herrschaft der Taira: der Kindkaiser Antoku starb, und der Klan der Taira wurde ausgel\u00f6scht. Yoritomo lie\u00df Yoshitsune umbringen und wurde 1192 zum sei-i-tai-shogun (''Oberster Kommandant des Heeres zur Vertreibung der Barbaren'') ernannt. Er errichtete eine Milit\u00e4rverwaltung, die ihr Zentrum in Kamakura hatte und ''Bakufu'' genannt wurde.", "sentence_answer": "der Regent f\u00fcr einen minderj\u00e4hrigen Kaiser (''Sessh\u014d'') und der Gro\u00dfkanzler (''Kampaku'').", "paragraph_id": 41566} {"question": "Welches Amt wurde in Japan 1086 f\u00fcr ehemalige Monarchen eingef\u00fchrt?", "paragraph": "Heian-Zeit\nAls Heian-Zeit (, ''Heian-jidai'') bzw. Heian-Periode wird eine Epoche (794\u20131185, auch 794\u20131192) der japanischen Geschichte bezeichnet.\nDer Grundstein der ''\u201egoldenen\u201c Heian-Zeit'' wurde im Jahre 794 gelegt, in dem der Kaiserhof in den Heian-Palast (Daidairi) nach Heian-ky\u014d, dem heutigen Ky\u014dto, verlegt wurde. Mit dem Umzug nahmen die Beziehungen zum Kaiserreich China ab, dem korrespondierte eine st\u00e4rkere Konzentration nach innen.\nAm Hof von Heian wurden die japanische Kultur, Kunst und Sitten zu au\u00dferordentlicher Verfeinerung gef\u00fchrt. Die Heian-Zeit gilt als die klassische Periode der japanischen Literatur, die besonders von Hofdamen gepflegt wurde. Zur sogenannten Hofdamenliteratur z\u00e4hlen z.\u00a0B. das ''Genji Monogatari'' der Hofdame Murasaki Shikibu und das ''Kopfkissenbuch'' der Hofdame Sei Sh\u014dnagon. Daneben entwickelten sich die Tagebucherz\u00e4hlungen (''nikki''); auf kaiserlichen Befehl wurden Gedichtanthologien (''Chokusenwakash\u016b'') zusammengestellt. Zwei wichtige Beispiele dazu sind das ''Kokin-wakash\u016b'' und das ''Many\u014dsh\u016b''. In jener Zeit entstand mit dem Sakumon Daitai eine japanische Poetik.\nDa die chinesische Schrift damals noch die einzige M\u00f6glichkeit war, etwas niederzuschreiben, und man das Erlernen derselben als unziemlich f\u00fcr Frauen hielt, f\u00fchrte die Hofdamenliteratur der Heian-Zeit auch zur Entwicklung einer neuen Silbenschrift, die zun\u00e4chst ''onna-de'' (Frauenhand) genannt wurde und sp\u00e4ter als Hiragana kanonisiert wurde.\nW\u00e4hrend die h\u00f6fische Kultur bl\u00fchte, nahm die Macht des Kaisers immer mehr ab und floss der Familie Fujiwara zu, die sich durch ihre geschickte Heiratspolitik Einfluss verschafften. Sie verheirateten ihre T\u00f6chter mit den Kaisern und regierten dann stellvertretend f\u00fcr deren minderj\u00e4hrige Abk\u00f6mmlinge. Ein besonders m\u00e4chtiges Mitglied der Fujiwara-Familie war Fujiwara no Michinaga, der vier seiner T\u00f6chter an Kaiser verheiratete (Siehe auch Ehe und Partnerschaft in der Heian-Zeit).\nCharakteristisch f\u00fcr die Heian-Zeit ist das Vorhandensein mehrerer politischer Machtzentren, denn die Existenz verschiedener Kaiserh\u00f6fe mit jeweils eigenem Gefolge war nicht un\u00fcblich. Es gab sehr viele verschiedene \u00c4mter und Rangabstufungen, die nach chinesischem Vorbild geschaffen worden waren, jedoch selten mit wirklicher Macht verbunden waren. Die wichtigsten davon waren der Regent f\u00fcr einen minderj\u00e4hrigen Kaiser (''Sessh\u014d'') und der Gro\u00dfkanzler (''Kampaku''). 1086 wurde das Amt des Exkaisers (''insei'', dt. ''Regierung aus dem Kloster'') eingef\u00fchrt.\nAllm\u00e4hlich musste die ''Taih\u014d-Methode'' der Land\u00fcberwachung einer Art privaten Grundbesitzes, der ''Sh\u014den'', weichen. Durch Vererbungen, Schenkungen und Erschlie\u00dfung neuen Ackerlandes wuchs der private Landbesitz immer mehr. Der Kaiserhof verlor die Kontrolle \u00fcber das Land und somit auch die Kontrolle \u00fcber das Geld (Reis war damals das Zahlungsmittel). Zum lokalen Schutz bauten die sho\u00ean-Besitzer Privatheere auf. Dies f\u00fchrte zum schnellen Aufstieg der Kriegerklasse.\nMitte des 12. Jahrhunderts nahmen die Machtk\u00e4mpfe zwischen den rivalisierenden Adligen immer mehr zu und auch durch die buddhistischen Tempel, die Forderungen stellten, h\u00e4uften sich die Probleme. Konflikte zu l\u00f6sen wurde nun auch auf milit\u00e4rische Weise versucht. Die bedeutendsten Kriegerklans waren dabei die ''Genji'' (''Minamoto'') und die ''Heike'' (''Taira''), die ihre Herkunft vom Kaiserhaus ableiten konnten. Als beim ''Heiji no Ran'' die Minamoto unter der F\u00fchrung von Minamoto no Yoshitomo den Tenno entf\u00fchrten, um die politische Macht zu ergreifen, wurden sie von den Taira unter Taira no Kiyomori vernichtend geschlagen. Jahre sp\u00e4ter, als die Taira ihre Macht durch Einheirat in die kaiserliche Familie etabliert hatten, erhoben sich die Genji wieder und der ''Gempei-Krieg'' entbrannte. Unter Minamoto no Yoritomo, der wegen seiner Jugend von Kiyomori verschont worden war, schlug sein Halbbruder Minamoto no Yoshitsune zahlreiche Schlachten gegen die Taira. Mit der Seeschlacht von Dan-no-ura endete die Herrschaft der Taira: der Kindkaiser Antoku starb, und der Klan der Taira wurde ausgel\u00f6scht. Yoritomo lie\u00df Yoshitsune umbringen und wurde 1192 zum sei-i-tai-shogun (''Oberster Kommandant des Heeres zur Vertreibung der Barbaren'') ernannt. Er errichtete eine Milit\u00e4rverwaltung, die ihr Zentrum in Kamakura hatte und ''Bakufu'' genannt wurde.", "answer": "Amt des Exkaisers", "sentence": "1086 wurde das Amt des Exkaisers (''insei'', dt. ''", "paragraph_sentence": "Heian-Zeit Als Heian-Zeit (, ''Heian-jidai'') bzw. Heian-Periode wird eine Epoche (794\u20131185, auch 794\u20131192) der japanischen Geschichte bezeichnet. Der Grundstein der ''\u201egoldenen\u201c Heian-Zeit'' wurde im Jahre 794 gelegt, in dem der Kaiserhof in den Heian-Palast (Daidairi) nach Heian-ky\u014d, dem heutigen Ky\u014dto, verlegt wurde. Mit dem Umzug nahmen die Beziehungen zum Kaiserreich China ab, dem korrespondierte eine st\u00e4rkere Konzentration nach innen. Am Hof von Heian wurden die japanische Kultur, Kunst und Sitten zu au\u00dferordentlicher Verfeinerung gef\u00fchrt. Die Heian-Zeit gilt als die klassische Periode der japanischen Literatur, die besonders von Hofdamen gepflegt wurde. Zur sogenannten Hofdamenliteratur z\u00e4hlen z. B. das ''Genji Monogatari'' der Hofdame Murasaki Shikibu und das ''Kopfkissenbuch'' der Hofdame Sei Sh\u014dnagon. Daneben entwickelten sich die Tagebucherz\u00e4hlungen (''nikki''); auf kaiserlichen Befehl wurden Gedichtanthologien (''Chokusenwakash\u016b'') zusammengestellt. Zwei wichtige Beispiele dazu sind das ''Kokin-wakash\u016b'' und das ''Many\u014dsh\u016b''. In jener Zeit entstand mit dem Sakumon Daitai eine japanische Poetik. Da die chinesische Schrift damals noch die einzige M\u00f6glichkeit war, etwas niederzuschreiben, und man das Erlernen derselben als unziemlich f\u00fcr Frauen hielt, f\u00fchrte die Hofdamenliteratur der Heian-Zeit auch zur Entwicklung einer neuen Silbenschrift, die zun\u00e4chst ''onna-de'' (Frauenhand) genannt wurde und sp\u00e4ter als Hiragana kanonisiert wurde. W\u00e4hrend die h\u00f6fische Kultur bl\u00fchte, nahm die Macht des Kaisers immer mehr ab und floss der Familie Fujiwara zu, die sich durch ihre geschickte Heiratspolitik Einfluss verschafften. Sie verheirateten ihre T\u00f6chter mit den Kaisern und regierten dann stellvertretend f\u00fcr deren minderj\u00e4hrige Abk\u00f6mmlinge. Ein besonders m\u00e4chtiges Mitglied der Fujiwara-Familie war Fujiwara no Michinaga, der vier seiner T\u00f6chter an Kaiser verheiratete (Siehe auch Ehe und Partnerschaft in der Heian-Zeit). Charakteristisch f\u00fcr die Heian-Zeit ist das Vorhandensein mehrerer politischer Machtzentren, denn die Existenz verschiedener Kaiserh\u00f6fe mit jeweils eigenem Gefolge war nicht un\u00fcblich. Es gab sehr viele verschiedene \u00c4mter und Rangabstufungen, die nach chinesischem Vorbild geschaffen worden waren, jedoch selten mit wirklicher Macht verbunden waren. Die wichtigsten davon waren der Regent f\u00fcr einen minderj\u00e4hrigen Kaiser (''Sessh\u014d'') und der Gro\u00dfkanzler (''Kampaku''). 1086 wurde das Amt des Exkaisers (''insei'', dt. '' Regierung aus dem Kloster'') eingef\u00fchrt. Allm\u00e4hlich musste die ''Taih\u014d-Methode'' der Land\u00fcberwachung einer Art privaten Grundbesitzes, der ''Sh\u014den'', weichen. Durch Vererbungen, Schenkungen und Erschlie\u00dfung neuen Ackerlandes wuchs der private Landbesitz immer mehr. Der Kaiserhof verlor die Kontrolle \u00fcber das Land und somit auch die Kontrolle \u00fcber das Geld (Reis war damals das Zahlungsmittel). Zum lokalen Schutz bauten die sho\u00ean-Besitzer Privatheere auf. Dies f\u00fchrte zum schnellen Aufstieg der Kriegerklasse. Mitte des 12. Jahrhunderts nahmen die Machtk\u00e4mpfe zwischen den rivalisierenden Adligen immer mehr zu und auch durch die buddhistischen Tempel, die Forderungen stellten, h\u00e4uften sich die Probleme. Konflikte zu l\u00f6sen wurde nun auch auf milit\u00e4rische Weise versucht. Die bedeutendsten Kriegerklans waren dabei die ''Genji'' (''Minamoto'') und die ''Heike'' (''Taira''), die ihre Herkunft vom Kaiserhaus ableiten konnten. Als beim ''Heiji no Ran'' die Minamoto unter der F\u00fchrung von Minamoto no Yoshitomo den Tenno entf\u00fchrten, um die politische Macht zu ergreifen, wurden sie von den Taira unter Taira no Kiyomori vernichtend geschlagen. Jahre sp\u00e4ter, als die Taira ihre Macht durch Einheirat in die kaiserliche Familie etabliert hatten, erhoben sich die Genji wieder und der ''Gempei-Krieg'' entbrannte. Unter Minamoto no Yoritomo, der wegen seiner Jugend von Kiyomori verschont worden war, schlug sein Halbbruder Minamoto no Yoshitsune zahlreiche Schlachten gegen die Taira. Mit der Seeschlacht von Dan-no-ura endete die Herrschaft der Taira: der Kindkaiser Antoku starb, und der Klan der Taira wurde ausgel\u00f6scht. Yoritomo lie\u00df Yoshitsune umbringen und wurde 1192 zum sei-i-tai-shogun (''Oberster Kommandant des Heeres zur Vertreibung der Barbaren'') ernannt. Er errichtete eine Milit\u00e4rverwaltung, die ihr Zentrum in Kamakura hatte und ''Bakufu'' genannt wurde.", "paragraph_answer": "Heian-Zeit Als Heian-Zeit (, ''Heian-jidai'') bzw. Heian-Periode wird eine Epoche (794\u20131185, auch 794\u20131192) der japanischen Geschichte bezeichnet. Der Grundstein der ''\u201egoldenen\u201c Heian-Zeit'' wurde im Jahre 794 gelegt, in dem der Kaiserhof in den Heian-Palast (Daidairi) nach Heian-ky\u014d, dem heutigen Ky\u014dto, verlegt wurde. Mit dem Umzug nahmen die Beziehungen zum Kaiserreich China ab, dem korrespondierte eine st\u00e4rkere Konzentration nach innen. Am Hof von Heian wurden die japanische Kultur, Kunst und Sitten zu au\u00dferordentlicher Verfeinerung gef\u00fchrt. Die Heian-Zeit gilt als die klassische Periode der japanischen Literatur, die besonders von Hofdamen gepflegt wurde. Zur sogenannten Hofdamenliteratur z\u00e4hlen z. B. das ''Genji Monogatari'' der Hofdame Murasaki Shikibu und das ''Kopfkissenbuch'' der Hofdame Sei Sh\u014dnagon. Daneben entwickelten sich die Tagebucherz\u00e4hlungen (''nikki''); auf kaiserlichen Befehl wurden Gedichtanthologien (''Chokusenwakash\u016b'') zusammengestellt. Zwei wichtige Beispiele dazu sind das ''Kokin-wakash\u016b'' und das ''Many\u014dsh\u016b''. In jener Zeit entstand mit dem Sakumon Daitai eine japanische Poetik. Da die chinesische Schrift damals noch die einzige M\u00f6glichkeit war, etwas niederzuschreiben, und man das Erlernen derselben als unziemlich f\u00fcr Frauen hielt, f\u00fchrte die Hofdamenliteratur der Heian-Zeit auch zur Entwicklung einer neuen Silbenschrift, die zun\u00e4chst ''onna-de'' (Frauenhand) genannt wurde und sp\u00e4ter als Hiragana kanonisiert wurde. W\u00e4hrend die h\u00f6fische Kultur bl\u00fchte, nahm die Macht des Kaisers immer mehr ab und floss der Familie Fujiwara zu, die sich durch ihre geschickte Heiratspolitik Einfluss verschafften. Sie verheirateten ihre T\u00f6chter mit den Kaisern und regierten dann stellvertretend f\u00fcr deren minderj\u00e4hrige Abk\u00f6mmlinge. Ein besonders m\u00e4chtiges Mitglied der Fujiwara-Familie war Fujiwara no Michinaga, der vier seiner T\u00f6chter an Kaiser verheiratete (Siehe auch Ehe und Partnerschaft in der Heian-Zeit). Charakteristisch f\u00fcr die Heian-Zeit ist das Vorhandensein mehrerer politischer Machtzentren, denn die Existenz verschiedener Kaiserh\u00f6fe mit jeweils eigenem Gefolge war nicht un\u00fcblich. Es gab sehr viele verschiedene \u00c4mter und Rangabstufungen, die nach chinesischem Vorbild geschaffen worden waren, jedoch selten mit wirklicher Macht verbunden waren. Die wichtigsten davon waren der Regent f\u00fcr einen minderj\u00e4hrigen Kaiser (''Sessh\u014d'') und der Gro\u00dfkanzler (''Kampaku''). 1086 wurde das Amt des Exkaisers (''insei'', dt. ''Regierung aus dem Kloster'') eingef\u00fchrt. Allm\u00e4hlich musste die ''Taih\u014d-Methode'' der Land\u00fcberwachung einer Art privaten Grundbesitzes, der ''Sh\u014den'', weichen. Durch Vererbungen, Schenkungen und Erschlie\u00dfung neuen Ackerlandes wuchs der private Landbesitz immer mehr. Der Kaiserhof verlor die Kontrolle \u00fcber das Land und somit auch die Kontrolle \u00fcber das Geld (Reis war damals das Zahlungsmittel). Zum lokalen Schutz bauten die sho\u00ean-Besitzer Privatheere auf. Dies f\u00fchrte zum schnellen Aufstieg der Kriegerklasse. Mitte des 12. Jahrhunderts nahmen die Machtk\u00e4mpfe zwischen den rivalisierenden Adligen immer mehr zu und auch durch die buddhistischen Tempel, die Forderungen stellten, h\u00e4uften sich die Probleme. Konflikte zu l\u00f6sen wurde nun auch auf milit\u00e4rische Weise versucht. Die bedeutendsten Kriegerklans waren dabei die ''Genji'' (''Minamoto'') und die ''Heike'' (''Taira''), die ihre Herkunft vom Kaiserhaus ableiten konnten. Als beim ''Heiji no Ran'' die Minamoto unter der F\u00fchrung von Minamoto no Yoshitomo den Tenno entf\u00fchrten, um die politische Macht zu ergreifen, wurden sie von den Taira unter Taira no Kiyomori vernichtend geschlagen. Jahre sp\u00e4ter, als die Taira ihre Macht durch Einheirat in die kaiserliche Familie etabliert hatten, erhoben sich die Genji wieder und der ''Gempei-Krieg'' entbrannte. Unter Minamoto no Yoritomo, der wegen seiner Jugend von Kiyomori verschont worden war, schlug sein Halbbruder Minamoto no Yoshitsune zahlreiche Schlachten gegen die Taira. Mit der Seeschlacht von Dan-no-ura endete die Herrschaft der Taira: der Kindkaiser Antoku starb, und der Klan der Taira wurde ausgel\u00f6scht. Yoritomo lie\u00df Yoshitsune umbringen und wurde 1192 zum sei-i-tai-shogun (''Oberster Kommandant des Heeres zur Vertreibung der Barbaren'') ernannt. Er errichtete eine Milit\u00e4rverwaltung, die ihr Zentrum in Kamakura hatte und ''Bakufu'' genannt wurde.", "sentence_answer": "1086 wurde das Amt des Exkaisers (''insei'', dt. ''", "paragraph_id": 41567} {"question": "Was wurde in Japan in der Heian-Zeit als Zahlungsmittel verwendet?", "paragraph": "Heian-Zeit\nAls Heian-Zeit (, ''Heian-jidai'') bzw. Heian-Periode wird eine Epoche (794\u20131185, auch 794\u20131192) der japanischen Geschichte bezeichnet.\nDer Grundstein der ''\u201egoldenen\u201c Heian-Zeit'' wurde im Jahre 794 gelegt, in dem der Kaiserhof in den Heian-Palast (Daidairi) nach Heian-ky\u014d, dem heutigen Ky\u014dto, verlegt wurde. Mit dem Umzug nahmen die Beziehungen zum Kaiserreich China ab, dem korrespondierte eine st\u00e4rkere Konzentration nach innen.\nAm Hof von Heian wurden die japanische Kultur, Kunst und Sitten zu au\u00dferordentlicher Verfeinerung gef\u00fchrt. Die Heian-Zeit gilt als die klassische Periode der japanischen Literatur, die besonders von Hofdamen gepflegt wurde. Zur sogenannten Hofdamenliteratur z\u00e4hlen z.\u00a0B. das ''Genji Monogatari'' der Hofdame Murasaki Shikibu und das ''Kopfkissenbuch'' der Hofdame Sei Sh\u014dnagon. Daneben entwickelten sich die Tagebucherz\u00e4hlungen (''nikki''); auf kaiserlichen Befehl wurden Gedichtanthologien (''Chokusenwakash\u016b'') zusammengestellt. Zwei wichtige Beispiele dazu sind das ''Kokin-wakash\u016b'' und das ''Many\u014dsh\u016b''. In jener Zeit entstand mit dem Sakumon Daitai eine japanische Poetik.\nDa die chinesische Schrift damals noch die einzige M\u00f6glichkeit war, etwas niederzuschreiben, und man das Erlernen derselben als unziemlich f\u00fcr Frauen hielt, f\u00fchrte die Hofdamenliteratur der Heian-Zeit auch zur Entwicklung einer neuen Silbenschrift, die zun\u00e4chst ''onna-de'' (Frauenhand) genannt wurde und sp\u00e4ter als Hiragana kanonisiert wurde.\nW\u00e4hrend die h\u00f6fische Kultur bl\u00fchte, nahm die Macht des Kaisers immer mehr ab und floss der Familie Fujiwara zu, die sich durch ihre geschickte Heiratspolitik Einfluss verschafften. Sie verheirateten ihre T\u00f6chter mit den Kaisern und regierten dann stellvertretend f\u00fcr deren minderj\u00e4hrige Abk\u00f6mmlinge. Ein besonders m\u00e4chtiges Mitglied der Fujiwara-Familie war Fujiwara no Michinaga, der vier seiner T\u00f6chter an Kaiser verheiratete (Siehe auch Ehe und Partnerschaft in der Heian-Zeit).\nCharakteristisch f\u00fcr die Heian-Zeit ist das Vorhandensein mehrerer politischer Machtzentren, denn die Existenz verschiedener Kaiserh\u00f6fe mit jeweils eigenem Gefolge war nicht un\u00fcblich. Es gab sehr viele verschiedene \u00c4mter und Rangabstufungen, die nach chinesischem Vorbild geschaffen worden waren, jedoch selten mit wirklicher Macht verbunden waren. Die wichtigsten davon waren der Regent f\u00fcr einen minderj\u00e4hrigen Kaiser (''Sessh\u014d'') und der Gro\u00dfkanzler (''Kampaku''). 1086 wurde das Amt des Exkaisers (''insei'', dt. ''Regierung aus dem Kloster'') eingef\u00fchrt.\nAllm\u00e4hlich musste die ''Taih\u014d-Methode'' der Land\u00fcberwachung einer Art privaten Grundbesitzes, der ''Sh\u014den'', weichen. Durch Vererbungen, Schenkungen und Erschlie\u00dfung neuen Ackerlandes wuchs der private Landbesitz immer mehr. Der Kaiserhof verlor die Kontrolle \u00fcber das Land und somit auch die Kontrolle \u00fcber das Geld (Reis war damals das Zahlungsmittel). Zum lokalen Schutz bauten die sho\u00ean-Besitzer Privatheere auf. Dies f\u00fchrte zum schnellen Aufstieg der Kriegerklasse.\nMitte des 12. Jahrhunderts nahmen die Machtk\u00e4mpfe zwischen den rivalisierenden Adligen immer mehr zu und auch durch die buddhistischen Tempel, die Forderungen stellten, h\u00e4uften sich die Probleme. Konflikte zu l\u00f6sen wurde nun auch auf milit\u00e4rische Weise versucht. Die bedeutendsten Kriegerklans waren dabei die ''Genji'' (''Minamoto'') und die ''Heike'' (''Taira''), die ihre Herkunft vom Kaiserhaus ableiten konnten. Als beim ''Heiji no Ran'' die Minamoto unter der F\u00fchrung von Minamoto no Yoshitomo den Tenno entf\u00fchrten, um die politische Macht zu ergreifen, wurden sie von den Taira unter Taira no Kiyomori vernichtend geschlagen. Jahre sp\u00e4ter, als die Taira ihre Macht durch Einheirat in die kaiserliche Familie etabliert hatten, erhoben sich die Genji wieder und der ''Gempei-Krieg'' entbrannte. Unter Minamoto no Yoritomo, der wegen seiner Jugend von Kiyomori verschont worden war, schlug sein Halbbruder Minamoto no Yoshitsune zahlreiche Schlachten gegen die Taira. Mit der Seeschlacht von Dan-no-ura endete die Herrschaft der Taira: der Kindkaiser Antoku starb, und der Klan der Taira wurde ausgel\u00f6scht. Yoritomo lie\u00df Yoshitsune umbringen und wurde 1192 zum sei-i-tai-shogun (''Oberster Kommandant des Heeres zur Vertreibung der Barbaren'') ernannt. Er errichtete eine Milit\u00e4rverwaltung, die ihr Zentrum in Kamakura hatte und ''Bakufu'' genannt wurde.", "answer": "Reis", "sentence": "Der Kaiserhof verlor die Kontrolle \u00fcber das Land und somit auch die Kontrolle \u00fcber das Geld ( Reis war damals das Zahlungsmittel).", "paragraph_sentence": "Heian-Zeit Als Heian-Zeit (, ''Heian-jidai'') bzw. Heian-Periode wird eine Epoche (794\u20131185, auch 794\u20131192) der japanischen Geschichte bezeichnet. Der Grundstein der ''\u201egoldenen\u201c Heian-Zeit'' wurde im Jahre 794 gelegt, in dem der Kaiserhof in den Heian-Palast (Daidairi) nach Heian-ky\u014d, dem heutigen Ky\u014dto, verlegt wurde. Mit dem Umzug nahmen die Beziehungen zum Kaiserreich China ab, dem korrespondierte eine st\u00e4rkere Konzentration nach innen. Am Hof von Heian wurden die japanische Kultur, Kunst und Sitten zu au\u00dferordentlicher Verfeinerung gef\u00fchrt. Die Heian-Zeit gilt als die klassische Periode der japanischen Literatur, die besonders von Hofdamen gepflegt wurde. Zur sogenannten Hofdamenliteratur z\u00e4hlen z. B. das ''Genji Monogatari'' der Hofdame Murasaki Shikibu und das ''Kopfkissenbuch'' der Hofdame Sei Sh\u014dnagon. Daneben entwickelten sich die Tagebucherz\u00e4hlungen (''nikki''); auf kaiserlichen Befehl wurden Gedichtanthologien (''Chokusenwakash\u016b'') zusammengestellt. Zwei wichtige Beispiele dazu sind das ''Kokin-wakash\u016b'' und das ''Many\u014dsh\u016b''. In jener Zeit entstand mit dem Sakumon Daitai eine japanische Poetik. Da die chinesische Schrift damals noch die einzige M\u00f6glichkeit war, etwas niederzuschreiben, und man das Erlernen derselben als unziemlich f\u00fcr Frauen hielt, f\u00fchrte die Hofdamenliteratur der Heian-Zeit auch zur Entwicklung einer neuen Silbenschrift, die zun\u00e4chst ''onna-de'' (Frauenhand) genannt wurde und sp\u00e4ter als Hiragana kanonisiert wurde. W\u00e4hrend die h\u00f6fische Kultur bl\u00fchte, nahm die Macht des Kaisers immer mehr ab und floss der Familie Fujiwara zu, die sich durch ihre geschickte Heiratspolitik Einfluss verschafften. Sie verheirateten ihre T\u00f6chter mit den Kaisern und regierten dann stellvertretend f\u00fcr deren minderj\u00e4hrige Abk\u00f6mmlinge. Ein besonders m\u00e4chtiges Mitglied der Fujiwara-Familie war Fujiwara no Michinaga, der vier seiner T\u00f6chter an Kaiser verheiratete (Siehe auch Ehe und Partnerschaft in der Heian-Zeit). Charakteristisch f\u00fcr die Heian-Zeit ist das Vorhandensein mehrerer politischer Machtzentren, denn die Existenz verschiedener Kaiserh\u00f6fe mit jeweils eigenem Gefolge war nicht un\u00fcblich. Es gab sehr viele verschiedene \u00c4mter und Rangabstufungen, die nach chinesischem Vorbild geschaffen worden waren, jedoch selten mit wirklicher Macht verbunden waren. Die wichtigsten davon waren der Regent f\u00fcr einen minderj\u00e4hrigen Kaiser (''Sessh\u014d'') und der Gro\u00dfkanzler (''Kampaku''). 1086 wurde das Amt des Exkaisers (''insei'', dt. '' Regierung aus dem Kloster'') eingef\u00fchrt. Allm\u00e4hlich musste die ''Taih\u014d-Methode'' der Land\u00fcberwachung einer Art privaten Grundbesitzes, der ''Sh\u014den'', weichen. Durch Vererbungen, Schenkungen und Erschlie\u00dfung neuen Ackerlandes wuchs der private Landbesitz immer mehr. Der Kaiserhof verlor die Kontrolle \u00fcber das Land und somit auch die Kontrolle \u00fcber das Geld ( Reis war damals das Zahlungsmittel). Zum lokalen Schutz bauten die sho\u00ean-Besitzer Privatheere auf. Dies f\u00fchrte zum schnellen Aufstieg der Kriegerklasse. Mitte des 12. Jahrhunderts nahmen die Machtk\u00e4mpfe zwischen den rivalisierenden Adligen immer mehr zu und auch durch die buddhistischen Tempel, die Forderungen stellten, h\u00e4uften sich die Probleme. Konflikte zu l\u00f6sen wurde nun auch auf milit\u00e4rische Weise versucht. Die bedeutendsten Kriegerklans waren dabei die ''Genji'' (''Minamoto'') und die ''Heike'' (''Taira''), die ihre Herkunft vom Kaiserhaus ableiten konnten. Als beim ''Heiji no Ran'' die Minamoto unter der F\u00fchrung von Minamoto no Yoshitomo den Tenno entf\u00fchrten, um die politische Macht zu ergreifen, wurden sie von den Taira unter Taira no Kiyomori vernichtend geschlagen. Jahre sp\u00e4ter, als die Taira ihre Macht durch Einheirat in die kaiserliche Familie etabliert hatten, erhoben sich die Genji wieder und der ''Gempei-Krieg'' entbrannte. Unter Minamoto no Yoritomo, der wegen seiner Jugend von Kiyomori verschont worden war, schlug sein Halbbruder Minamoto no Yoshitsune zahlreiche Schlachten gegen die Taira. Mit der Seeschlacht von Dan-no-ura endete die Herrschaft der Taira: der Kindkaiser Antoku starb, und der Klan der Taira wurde ausgel\u00f6scht. Yoritomo lie\u00df Yoshitsune umbringen und wurde 1192 zum sei-i-tai-shogun (''Oberster Kommandant des Heeres zur Vertreibung der Barbaren'') ernannt. Er errichtete eine Milit\u00e4rverwaltung, die ihr Zentrum in Kamakura hatte und ''Bakufu'' genannt wurde.", "paragraph_answer": "Heian-Zeit Als Heian-Zeit (, ''Heian-jidai'') bzw. Heian-Periode wird eine Epoche (794\u20131185, auch 794\u20131192) der japanischen Geschichte bezeichnet. Der Grundstein der ''\u201egoldenen\u201c Heian-Zeit'' wurde im Jahre 794 gelegt, in dem der Kaiserhof in den Heian-Palast (Daidairi) nach Heian-ky\u014d, dem heutigen Ky\u014dto, verlegt wurde. Mit dem Umzug nahmen die Beziehungen zum Kaiserreich China ab, dem korrespondierte eine st\u00e4rkere Konzentration nach innen. Am Hof von Heian wurden die japanische Kultur, Kunst und Sitten zu au\u00dferordentlicher Verfeinerung gef\u00fchrt. Die Heian-Zeit gilt als die klassische Periode der japanischen Literatur, die besonders von Hofdamen gepflegt wurde. Zur sogenannten Hofdamenliteratur z\u00e4hlen z. B. das ''Genji Monogatari'' der Hofdame Murasaki Shikibu und das ''Kopfkissenbuch'' der Hofdame Sei Sh\u014dnagon. Daneben entwickelten sich die Tagebucherz\u00e4hlungen (''nikki''); auf kaiserlichen Befehl wurden Gedichtanthologien (''Chokusenwakash\u016b'') zusammengestellt. Zwei wichtige Beispiele dazu sind das ''Kokin-wakash\u016b'' und das ''Many\u014dsh\u016b''. In jener Zeit entstand mit dem Sakumon Daitai eine japanische Poetik. Da die chinesische Schrift damals noch die einzige M\u00f6glichkeit war, etwas niederzuschreiben, und man das Erlernen derselben als unziemlich f\u00fcr Frauen hielt, f\u00fchrte die Hofdamenliteratur der Heian-Zeit auch zur Entwicklung einer neuen Silbenschrift, die zun\u00e4chst ''onna-de'' (Frauenhand) genannt wurde und sp\u00e4ter als Hiragana kanonisiert wurde. 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Die wichtigsten davon waren der Regent f\u00fcr einen minderj\u00e4hrigen Kaiser (''Sessh\u014d'') und der Gro\u00dfkanzler (''Kampaku''). 1086 wurde das Amt des Exkaisers (''insei'', dt. ''Regierung aus dem Kloster'') eingef\u00fchrt. Allm\u00e4hlich musste die ''Taih\u014d-Methode'' der Land\u00fcberwachung einer Art privaten Grundbesitzes, der ''Sh\u014den'', weichen. Durch Vererbungen, Schenkungen und Erschlie\u00dfung neuen Ackerlandes wuchs der private Landbesitz immer mehr. Der Kaiserhof verlor die Kontrolle \u00fcber das Land und somit auch die Kontrolle \u00fcber das Geld ( Reis war damals das Zahlungsmittel). Zum lokalen Schutz bauten die sho\u00ean-Besitzer Privatheere auf. Dies f\u00fchrte zum schnellen Aufstieg der Kriegerklasse. Mitte des 12. Jahrhunderts nahmen die Machtk\u00e4mpfe zwischen den rivalisierenden Adligen immer mehr zu und auch durch die buddhistischen Tempel, die Forderungen stellten, h\u00e4uften sich die Probleme. Konflikte zu l\u00f6sen wurde nun auch auf milit\u00e4rische Weise versucht. Die bedeutendsten Kriegerklans waren dabei die ''Genji'' (''Minamoto'') und die ''Heike'' (''Taira''), die ihre Herkunft vom Kaiserhaus ableiten konnten. Als beim ''Heiji no Ran'' die Minamoto unter der F\u00fchrung von Minamoto no Yoshitomo den Tenno entf\u00fchrten, um die politische Macht zu ergreifen, wurden sie von den Taira unter Taira no Kiyomori vernichtend geschlagen. Jahre sp\u00e4ter, als die Taira ihre Macht durch Einheirat in die kaiserliche Familie etabliert hatten, erhoben sich die Genji wieder und der ''Gempei-Krieg'' entbrannte. Unter Minamoto no Yoritomo, der wegen seiner Jugend von Kiyomori verschont worden war, schlug sein Halbbruder Minamoto no Yoshitsune zahlreiche Schlachten gegen die Taira. Mit der Seeschlacht von Dan-no-ura endete die Herrschaft der Taira: der Kindkaiser Antoku starb, und der Klan der Taira wurde ausgel\u00f6scht. Yoritomo lie\u00df Yoshitsune umbringen und wurde 1192 zum sei-i-tai-shogun (''Oberster Kommandant des Heeres zur Vertreibung der Barbaren'') ernannt. Er errichtete eine Milit\u00e4rverwaltung, die ihr Zentrum in Kamakura hatte und ''Bakufu'' genannt wurde.", "sentence_answer": "Der Kaiserhof verlor die Kontrolle \u00fcber das Land und somit auch die Kontrolle \u00fcber das Geld ( Reis war damals das Zahlungsmittel).", "paragraph_id": 41568} {"question": "Welche Klans k\u00e4mpften in Gempei-Krieg?", "paragraph": "Heian-Zeit\nAls Heian-Zeit (, ''Heian-jidai'') bzw. Heian-Periode wird eine Epoche (794\u20131185, auch 794\u20131192) der japanischen Geschichte bezeichnet.\nDer Grundstein der ''\u201egoldenen\u201c Heian-Zeit'' wurde im Jahre 794 gelegt, in dem der Kaiserhof in den Heian-Palast (Daidairi) nach Heian-ky\u014d, dem heutigen Ky\u014dto, verlegt wurde. Mit dem Umzug nahmen die Beziehungen zum Kaiserreich China ab, dem korrespondierte eine st\u00e4rkere Konzentration nach innen.\nAm Hof von Heian wurden die japanische Kultur, Kunst und Sitten zu au\u00dferordentlicher Verfeinerung gef\u00fchrt. Die Heian-Zeit gilt als die klassische Periode der japanischen Literatur, die besonders von Hofdamen gepflegt wurde. Zur sogenannten Hofdamenliteratur z\u00e4hlen z.\u00a0B. das ''Genji Monogatari'' der Hofdame Murasaki Shikibu und das ''Kopfkissenbuch'' der Hofdame Sei Sh\u014dnagon. Daneben entwickelten sich die Tagebucherz\u00e4hlungen (''nikki''); auf kaiserlichen Befehl wurden Gedichtanthologien (''Chokusenwakash\u016b'') zusammengestellt. Zwei wichtige Beispiele dazu sind das ''Kokin-wakash\u016b'' und das ''Many\u014dsh\u016b''. In jener Zeit entstand mit dem Sakumon Daitai eine japanische Poetik.\nDa die chinesische Schrift damals noch die einzige M\u00f6glichkeit war, etwas niederzuschreiben, und man das Erlernen derselben als unziemlich f\u00fcr Frauen hielt, f\u00fchrte die Hofdamenliteratur der Heian-Zeit auch zur Entwicklung einer neuen Silbenschrift, die zun\u00e4chst ''onna-de'' (Frauenhand) genannt wurde und sp\u00e4ter als Hiragana kanonisiert wurde.\nW\u00e4hrend die h\u00f6fische Kultur bl\u00fchte, nahm die Macht des Kaisers immer mehr ab und floss der Familie Fujiwara zu, die sich durch ihre geschickte Heiratspolitik Einfluss verschafften. Sie verheirateten ihre T\u00f6chter mit den Kaisern und regierten dann stellvertretend f\u00fcr deren minderj\u00e4hrige Abk\u00f6mmlinge. Ein besonders m\u00e4chtiges Mitglied der Fujiwara-Familie war Fujiwara no Michinaga, der vier seiner T\u00f6chter an Kaiser verheiratete (Siehe auch Ehe und Partnerschaft in der Heian-Zeit).\nCharakteristisch f\u00fcr die Heian-Zeit ist das Vorhandensein mehrerer politischer Machtzentren, denn die Existenz verschiedener Kaiserh\u00f6fe mit jeweils eigenem Gefolge war nicht un\u00fcblich. Es gab sehr viele verschiedene \u00c4mter und Rangabstufungen, die nach chinesischem Vorbild geschaffen worden waren, jedoch selten mit wirklicher Macht verbunden waren. Die wichtigsten davon waren der Regent f\u00fcr einen minderj\u00e4hrigen Kaiser (''Sessh\u014d'') und der Gro\u00dfkanzler (''Kampaku''). 1086 wurde das Amt des Exkaisers (''insei'', dt. ''Regierung aus dem Kloster'') eingef\u00fchrt.\nAllm\u00e4hlich musste die ''Taih\u014d-Methode'' der Land\u00fcberwachung einer Art privaten Grundbesitzes, der ''Sh\u014den'', weichen. Durch Vererbungen, Schenkungen und Erschlie\u00dfung neuen Ackerlandes wuchs der private Landbesitz immer mehr. Der Kaiserhof verlor die Kontrolle \u00fcber das Land und somit auch die Kontrolle \u00fcber das Geld (Reis war damals das Zahlungsmittel). Zum lokalen Schutz bauten die sho\u00ean-Besitzer Privatheere auf. Dies f\u00fchrte zum schnellen Aufstieg der Kriegerklasse.\nMitte des 12. Jahrhunderts nahmen die Machtk\u00e4mpfe zwischen den rivalisierenden Adligen immer mehr zu und auch durch die buddhistischen Tempel, die Forderungen stellten, h\u00e4uften sich die Probleme. Konflikte zu l\u00f6sen wurde nun auch auf milit\u00e4rische Weise versucht. Die bedeutendsten Kriegerklans waren dabei die ''Genji'' (''Minamoto'') und die ''Heike'' (''Taira''), die ihre Herkunft vom Kaiserhaus ableiten konnten. Als beim ''Heiji no Ran'' die Minamoto unter der F\u00fchrung von Minamoto no Yoshitomo den Tenno entf\u00fchrten, um die politische Macht zu ergreifen, wurden sie von den Taira unter Taira no Kiyomori vernichtend geschlagen. Jahre sp\u00e4ter, als die Taira ihre Macht durch Einheirat in die kaiserliche Familie etabliert hatten, erhoben sich die Genji wieder und der ''Gempei-Krieg'' entbrannte. Unter Minamoto no Yoritomo, der wegen seiner Jugend von Kiyomori verschont worden war, schlug sein Halbbruder Minamoto no Yoshitsune zahlreiche Schlachten gegen die Taira. Mit der Seeschlacht von Dan-no-ura endete die Herrschaft der Taira: der Kindkaiser Antoku starb, und der Klan der Taira wurde ausgel\u00f6scht. Yoritomo lie\u00df Yoshitsune umbringen und wurde 1192 zum sei-i-tai-shogun (''Oberster Kommandant des Heeres zur Vertreibung der Barbaren'') ernannt. Er errichtete eine Milit\u00e4rverwaltung, die ihr Zentrum in Kamakura hatte und ''Bakufu'' genannt wurde.", "answer": "die ''Genji'' (''Minamoto'') und die ''Heike'' (''Taira'')", "sentence": "Die bedeutendsten Kriegerklans waren dabei die ''Genji'' (''Minamoto'') und die ''Heike'' (''Taira'') ,", "paragraph_sentence": "Heian-Zeit Als Heian-Zeit (, ''Heian-jidai'') bzw. Heian-Periode wird eine Epoche (794\u20131185, auch 794\u20131192) der japanischen Geschichte bezeichnet. Der Grundstein der ''\u201egoldenen\u201c Heian-Zeit'' wurde im Jahre 794 gelegt, in dem der Kaiserhof in den Heian-Palast (Daidairi) nach Heian-ky\u014d, dem heutigen Ky\u014dto, verlegt wurde. Mit dem Umzug nahmen die Beziehungen zum Kaiserreich China ab, dem korrespondierte eine st\u00e4rkere Konzentration nach innen. Am Hof von Heian wurden die japanische Kultur, Kunst und Sitten zu au\u00dferordentlicher Verfeinerung gef\u00fchrt. Die Heian-Zeit gilt als die klassische Periode der japanischen Literatur, die besonders von Hofdamen gepflegt wurde. Zur sogenannten Hofdamenliteratur z\u00e4hlen z. B. das ''Genji Monogatari'' der Hofdame Murasaki Shikibu und das ''Kopfkissenbuch'' der Hofdame Sei Sh\u014dnagon. Daneben entwickelten sich die Tagebucherz\u00e4hlungen (''nikki''); auf kaiserlichen Befehl wurden Gedichtanthologien (''Chokusenwakash\u016b'') zusammengestellt. Zwei wichtige Beispiele dazu sind das ''Kokin-wakash\u016b'' und das ''Many\u014dsh\u016b''. In jener Zeit entstand mit dem Sakumon Daitai eine japanische Poetik. Da die chinesische Schrift damals noch die einzige M\u00f6glichkeit war, etwas niederzuschreiben, und man das Erlernen derselben als unziemlich f\u00fcr Frauen hielt, f\u00fchrte die Hofdamenliteratur der Heian-Zeit auch zur Entwicklung einer neuen Silbenschrift, die zun\u00e4chst ''onna-de'' (Frauenhand) genannt wurde und sp\u00e4ter als Hiragana kanonisiert wurde. W\u00e4hrend die h\u00f6fische Kultur bl\u00fchte, nahm die Macht des Kaisers immer mehr ab und floss der Familie Fujiwara zu, die sich durch ihre geschickte Heiratspolitik Einfluss verschafften. Sie verheirateten ihre T\u00f6chter mit den Kaisern und regierten dann stellvertretend f\u00fcr deren minderj\u00e4hrige Abk\u00f6mmlinge. Ein besonders m\u00e4chtiges Mitglied der Fujiwara-Familie war Fujiwara no Michinaga, der vier seiner T\u00f6chter an Kaiser verheiratete (Siehe auch Ehe und Partnerschaft in der Heian-Zeit). Charakteristisch f\u00fcr die Heian-Zeit ist das Vorhandensein mehrerer politischer Machtzentren, denn die Existenz verschiedener Kaiserh\u00f6fe mit jeweils eigenem Gefolge war nicht un\u00fcblich. Es gab sehr viele verschiedene \u00c4mter und Rangabstufungen, die nach chinesischem Vorbild geschaffen worden waren, jedoch selten mit wirklicher Macht verbunden waren. Die wichtigsten davon waren der Regent f\u00fcr einen minderj\u00e4hrigen Kaiser (''Sessh\u014d'') und der Gro\u00dfkanzler (''Kampaku''). 1086 wurde das Amt des Exkaisers (''insei'', dt. '' Regierung aus dem Kloster'') eingef\u00fchrt. Allm\u00e4hlich musste die ''Taih\u014d-Methode'' der Land\u00fcberwachung einer Art privaten Grundbesitzes, der ''Sh\u014den'', weichen. Durch Vererbungen, Schenkungen und Erschlie\u00dfung neuen Ackerlandes wuchs der private Landbesitz immer mehr. Der Kaiserhof verlor die Kontrolle \u00fcber das Land und somit auch die Kontrolle \u00fcber das Geld (Reis war damals das Zahlungsmittel). Zum lokalen Schutz bauten die sho\u00ean-Besitzer Privatheere auf. Dies f\u00fchrte zum schnellen Aufstieg der Kriegerklasse. Mitte des 12. Jahrhunderts nahmen die Machtk\u00e4mpfe zwischen den rivalisierenden Adligen immer mehr zu und auch durch die buddhistischen Tempel, die Forderungen stellten, h\u00e4uften sich die Probleme. Konflikte zu l\u00f6sen wurde nun auch auf milit\u00e4rische Weise versucht. Die bedeutendsten Kriegerklans waren dabei die ''Genji'' (''Minamoto'') und die ''Heike'' (''Taira'') , die ihre Herkunft vom Kaiserhaus ableiten konnten. Als beim ''Heiji no Ran'' die Minamoto unter der F\u00fchrung von Minamoto no Yoshitomo den Tenno entf\u00fchrten, um die politische Macht zu ergreifen, wurden sie von den Taira unter Taira no Kiyomori vernichtend geschlagen. Jahre sp\u00e4ter, als die Taira ihre Macht durch Einheirat in die kaiserliche Familie etabliert hatten, erhoben sich die Genji wieder und der ''Gempei-Krieg'' entbrannte. Unter Minamoto no Yoritomo, der wegen seiner Jugend von Kiyomori verschont worden war, schlug sein Halbbruder Minamoto no Yoshitsune zahlreiche Schlachten gegen die Taira. Mit der Seeschlacht von Dan-no-ura endete die Herrschaft der Taira: der Kindkaiser Antoku starb, und der Klan der Taira wurde ausgel\u00f6scht. Yoritomo lie\u00df Yoshitsune umbringen und wurde 1192 zum sei-i-tai-shogun (''Oberster Kommandant des Heeres zur Vertreibung der Barbaren'') ernannt. Er errichtete eine Milit\u00e4rverwaltung, die ihr Zentrum in Kamakura hatte und ''Bakufu'' genannt wurde.", "paragraph_answer": "Heian-Zeit Als Heian-Zeit (, ''Heian-jidai'') bzw. Heian-Periode wird eine Epoche (794\u20131185, auch 794\u20131192) der japanischen Geschichte bezeichnet. Der Grundstein der ''\u201egoldenen\u201c Heian-Zeit'' wurde im Jahre 794 gelegt, in dem der Kaiserhof in den Heian-Palast (Daidairi) nach Heian-ky\u014d, dem heutigen Ky\u014dto, verlegt wurde. Mit dem Umzug nahmen die Beziehungen zum Kaiserreich China ab, dem korrespondierte eine st\u00e4rkere Konzentration nach innen. Am Hof von Heian wurden die japanische Kultur, Kunst und Sitten zu au\u00dferordentlicher Verfeinerung gef\u00fchrt. Die Heian-Zeit gilt als die klassische Periode der japanischen Literatur, die besonders von Hofdamen gepflegt wurde. Zur sogenannten Hofdamenliteratur z\u00e4hlen z. B. das ''Genji Monogatari'' der Hofdame Murasaki Shikibu und das ''Kopfkissenbuch'' der Hofdame Sei Sh\u014dnagon. Daneben entwickelten sich die Tagebucherz\u00e4hlungen (''nikki''); auf kaiserlichen Befehl wurden Gedichtanthologien (''Chokusenwakash\u016b'') zusammengestellt. Zwei wichtige Beispiele dazu sind das ''Kokin-wakash\u016b'' und das ''Many\u014dsh\u016b''. In jener Zeit entstand mit dem Sakumon Daitai eine japanische Poetik. Da die chinesische Schrift damals noch die einzige M\u00f6glichkeit war, etwas niederzuschreiben, und man das Erlernen derselben als unziemlich f\u00fcr Frauen hielt, f\u00fchrte die Hofdamenliteratur der Heian-Zeit auch zur Entwicklung einer neuen Silbenschrift, die zun\u00e4chst ''onna-de'' (Frauenhand) genannt wurde und sp\u00e4ter als Hiragana kanonisiert wurde. 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Die wichtigsten davon waren der Regent f\u00fcr einen minderj\u00e4hrigen Kaiser (''Sessh\u014d'') und der Gro\u00dfkanzler (''Kampaku''). 1086 wurde das Amt des Exkaisers (''insei'', dt. ''Regierung aus dem Kloster'') eingef\u00fchrt. Allm\u00e4hlich musste die ''Taih\u014d-Methode'' der Land\u00fcberwachung einer Art privaten Grundbesitzes, der ''Sh\u014den'', weichen. Durch Vererbungen, Schenkungen und Erschlie\u00dfung neuen Ackerlandes wuchs der private Landbesitz immer mehr. Der Kaiserhof verlor die Kontrolle \u00fcber das Land und somit auch die Kontrolle \u00fcber das Geld (Reis war damals das Zahlungsmittel). Zum lokalen Schutz bauten die sho\u00ean-Besitzer Privatheere auf. Dies f\u00fchrte zum schnellen Aufstieg der Kriegerklasse. Mitte des 12. Jahrhunderts nahmen die Machtk\u00e4mpfe zwischen den rivalisierenden Adligen immer mehr zu und auch durch die buddhistischen Tempel, die Forderungen stellten, h\u00e4uften sich die Probleme. Konflikte zu l\u00f6sen wurde nun auch auf milit\u00e4rische Weise versucht. Die bedeutendsten Kriegerklans waren dabei die ''Genji'' (''Minamoto'') und die ''Heike'' (''Taira'') , die ihre Herkunft vom Kaiserhaus ableiten konnten. Als beim ''Heiji no Ran'' die Minamoto unter der F\u00fchrung von Minamoto no Yoshitomo den Tenno entf\u00fchrten, um die politische Macht zu ergreifen, wurden sie von den Taira unter Taira no Kiyomori vernichtend geschlagen. Jahre sp\u00e4ter, als die Taira ihre Macht durch Einheirat in die kaiserliche Familie etabliert hatten, erhoben sich die Genji wieder und der ''Gempei-Krieg'' entbrannte. Unter Minamoto no Yoritomo, der wegen seiner Jugend von Kiyomori verschont worden war, schlug sein Halbbruder Minamoto no Yoshitsune zahlreiche Schlachten gegen die Taira. Mit der Seeschlacht von Dan-no-ura endete die Herrschaft der Taira: der Kindkaiser Antoku starb, und der Klan der Taira wurde ausgel\u00f6scht. Yoritomo lie\u00df Yoshitsune umbringen und wurde 1192 zum sei-i-tai-shogun (''Oberster Kommandant des Heeres zur Vertreibung der Barbaren'') ernannt. Er errichtete eine Milit\u00e4rverwaltung, die ihr Zentrum in Kamakura hatte und ''Bakufu'' genannt wurde.", "sentence_answer": "Die bedeutendsten Kriegerklans waren dabei die ''Genji'' (''Minamoto'') und die ''Heike'' (''Taira'') ,", "paragraph_id": 41569} {"question": "Welcher Klan verlor den Gempei-Krieg?", "paragraph": "Heian-Zeit\nAls Heian-Zeit (, ''Heian-jidai'') bzw. Heian-Periode wird eine Epoche (794\u20131185, auch 794\u20131192) der japanischen Geschichte bezeichnet.\nDer Grundstein der ''\u201egoldenen\u201c Heian-Zeit'' wurde im Jahre 794 gelegt, in dem der Kaiserhof in den Heian-Palast (Daidairi) nach Heian-ky\u014d, dem heutigen Ky\u014dto, verlegt wurde. Mit dem Umzug nahmen die Beziehungen zum Kaiserreich China ab, dem korrespondierte eine st\u00e4rkere Konzentration nach innen.\nAm Hof von Heian wurden die japanische Kultur, Kunst und Sitten zu au\u00dferordentlicher Verfeinerung gef\u00fchrt. Die Heian-Zeit gilt als die klassische Periode der japanischen Literatur, die besonders von Hofdamen gepflegt wurde. Zur sogenannten Hofdamenliteratur z\u00e4hlen z.\u00a0B. das ''Genji Monogatari'' der Hofdame Murasaki Shikibu und das ''Kopfkissenbuch'' der Hofdame Sei Sh\u014dnagon. Daneben entwickelten sich die Tagebucherz\u00e4hlungen (''nikki''); auf kaiserlichen Befehl wurden Gedichtanthologien (''Chokusenwakash\u016b'') zusammengestellt. Zwei wichtige Beispiele dazu sind das ''Kokin-wakash\u016b'' und das ''Many\u014dsh\u016b''. In jener Zeit entstand mit dem Sakumon Daitai eine japanische Poetik.\nDa die chinesische Schrift damals noch die einzige M\u00f6glichkeit war, etwas niederzuschreiben, und man das Erlernen derselben als unziemlich f\u00fcr Frauen hielt, f\u00fchrte die Hofdamenliteratur der Heian-Zeit auch zur Entwicklung einer neuen Silbenschrift, die zun\u00e4chst ''onna-de'' (Frauenhand) genannt wurde und sp\u00e4ter als Hiragana kanonisiert wurde.\nW\u00e4hrend die h\u00f6fische Kultur bl\u00fchte, nahm die Macht des Kaisers immer mehr ab und floss der Familie Fujiwara zu, die sich durch ihre geschickte Heiratspolitik Einfluss verschafften. Sie verheirateten ihre T\u00f6chter mit den Kaisern und regierten dann stellvertretend f\u00fcr deren minderj\u00e4hrige Abk\u00f6mmlinge. Ein besonders m\u00e4chtiges Mitglied der Fujiwara-Familie war Fujiwara no Michinaga, der vier seiner T\u00f6chter an Kaiser verheiratete (Siehe auch Ehe und Partnerschaft in der Heian-Zeit).\nCharakteristisch f\u00fcr die Heian-Zeit ist das Vorhandensein mehrerer politischer Machtzentren, denn die Existenz verschiedener Kaiserh\u00f6fe mit jeweils eigenem Gefolge war nicht un\u00fcblich. Es gab sehr viele verschiedene \u00c4mter und Rangabstufungen, die nach chinesischem Vorbild geschaffen worden waren, jedoch selten mit wirklicher Macht verbunden waren. Die wichtigsten davon waren der Regent f\u00fcr einen minderj\u00e4hrigen Kaiser (''Sessh\u014d'') und der Gro\u00dfkanzler (''Kampaku''). 1086 wurde das Amt des Exkaisers (''insei'', dt. ''Regierung aus dem Kloster'') eingef\u00fchrt.\nAllm\u00e4hlich musste die ''Taih\u014d-Methode'' der Land\u00fcberwachung einer Art privaten Grundbesitzes, der ''Sh\u014den'', weichen. Durch Vererbungen, Schenkungen und Erschlie\u00dfung neuen Ackerlandes wuchs der private Landbesitz immer mehr. Der Kaiserhof verlor die Kontrolle \u00fcber das Land und somit auch die Kontrolle \u00fcber das Geld (Reis war damals das Zahlungsmittel). Zum lokalen Schutz bauten die sho\u00ean-Besitzer Privatheere auf. Dies f\u00fchrte zum schnellen Aufstieg der Kriegerklasse.\nMitte des 12. Jahrhunderts nahmen die Machtk\u00e4mpfe zwischen den rivalisierenden Adligen immer mehr zu und auch durch die buddhistischen Tempel, die Forderungen stellten, h\u00e4uften sich die Probleme. Konflikte zu l\u00f6sen wurde nun auch auf milit\u00e4rische Weise versucht. Die bedeutendsten Kriegerklans waren dabei die ''Genji'' (''Minamoto'') und die ''Heike'' (''Taira''), die ihre Herkunft vom Kaiserhaus ableiten konnten. Als beim ''Heiji no Ran'' die Minamoto unter der F\u00fchrung von Minamoto no Yoshitomo den Tenno entf\u00fchrten, um die politische Macht zu ergreifen, wurden sie von den Taira unter Taira no Kiyomori vernichtend geschlagen. Jahre sp\u00e4ter, als die Taira ihre Macht durch Einheirat in die kaiserliche Familie etabliert hatten, erhoben sich die Genji wieder und der ''Gempei-Krieg'' entbrannte. Unter Minamoto no Yoritomo, der wegen seiner Jugend von Kiyomori verschont worden war, schlug sein Halbbruder Minamoto no Yoshitsune zahlreiche Schlachten gegen die Taira. Mit der Seeschlacht von Dan-no-ura endete die Herrschaft der Taira: der Kindkaiser Antoku starb, und der Klan der Taira wurde ausgel\u00f6scht. Yoritomo lie\u00df Yoshitsune umbringen und wurde 1192 zum sei-i-tai-shogun (''Oberster Kommandant des Heeres zur Vertreibung der Barbaren'') ernannt. Er errichtete eine Milit\u00e4rverwaltung, die ihr Zentrum in Kamakura hatte und ''Bakufu'' genannt wurde.", "answer": "Klan der Taira", "sentence": "der Klan der Taira wurde ausgel\u00f6scht.", "paragraph_sentence": "Heian-Zeit Als Heian-Zeit (, ''Heian-jidai'') bzw. Heian-Periode wird eine Epoche (794\u20131185, auch 794\u20131192) der japanischen Geschichte bezeichnet. Der Grundstein der ''\u201egoldenen\u201c Heian-Zeit'' wurde im Jahre 794 gelegt, in dem der Kaiserhof in den Heian-Palast (Daidairi) nach Heian-ky\u014d, dem heutigen Ky\u014dto, verlegt wurde. Mit dem Umzug nahmen die Beziehungen zum Kaiserreich China ab, dem korrespondierte eine st\u00e4rkere Konzentration nach innen. Am Hof von Heian wurden die japanische Kultur, Kunst und Sitten zu au\u00dferordentlicher Verfeinerung gef\u00fchrt. Die Heian-Zeit gilt als die klassische Periode der japanischen Literatur, die besonders von Hofdamen gepflegt wurde. Zur sogenannten Hofdamenliteratur z\u00e4hlen z. B. das ''Genji Monogatari'' der Hofdame Murasaki Shikibu und das ''Kopfkissenbuch'' der Hofdame Sei Sh\u014dnagon. Daneben entwickelten sich die Tagebucherz\u00e4hlungen (''nikki''); auf kaiserlichen Befehl wurden Gedichtanthologien (''Chokusenwakash\u016b'') zusammengestellt. Zwei wichtige Beispiele dazu sind das ''Kokin-wakash\u016b'' und das ''Many\u014dsh\u016b''. In jener Zeit entstand mit dem Sakumon Daitai eine japanische Poetik. Da die chinesische Schrift damals noch die einzige M\u00f6glichkeit war, etwas niederzuschreiben, und man das Erlernen derselben als unziemlich f\u00fcr Frauen hielt, f\u00fchrte die Hofdamenliteratur der Heian-Zeit auch zur Entwicklung einer neuen Silbenschrift, die zun\u00e4chst ''onna-de'' (Frauenhand) genannt wurde und sp\u00e4ter als Hiragana kanonisiert wurde. W\u00e4hrend die h\u00f6fische Kultur bl\u00fchte, nahm die Macht des Kaisers immer mehr ab und floss der Familie Fujiwara zu, die sich durch ihre geschickte Heiratspolitik Einfluss verschafften. Sie verheirateten ihre T\u00f6chter mit den Kaisern und regierten dann stellvertretend f\u00fcr deren minderj\u00e4hrige Abk\u00f6mmlinge. Ein besonders m\u00e4chtiges Mitglied der Fujiwara-Familie war Fujiwara no Michinaga, der vier seiner T\u00f6chter an Kaiser verheiratete (Siehe auch Ehe und Partnerschaft in der Heian-Zeit). Charakteristisch f\u00fcr die Heian-Zeit ist das Vorhandensein mehrerer politischer Machtzentren, denn die Existenz verschiedener Kaiserh\u00f6fe mit jeweils eigenem Gefolge war nicht un\u00fcblich. Es gab sehr viele verschiedene \u00c4mter und Rangabstufungen, die nach chinesischem Vorbild geschaffen worden waren, jedoch selten mit wirklicher Macht verbunden waren. Die wichtigsten davon waren der Regent f\u00fcr einen minderj\u00e4hrigen Kaiser (''Sessh\u014d'') und der Gro\u00dfkanzler (''Kampaku''). 1086 wurde das Amt des Exkaisers (''insei'', dt. '' Regierung aus dem Kloster'') eingef\u00fchrt. Allm\u00e4hlich musste die ''Taih\u014d-Methode'' der Land\u00fcberwachung einer Art privaten Grundbesitzes, der ''Sh\u014den'', weichen. Durch Vererbungen, Schenkungen und Erschlie\u00dfung neuen Ackerlandes wuchs der private Landbesitz immer mehr. Der Kaiserhof verlor die Kontrolle \u00fcber das Land und somit auch die Kontrolle \u00fcber das Geld (Reis war damals das Zahlungsmittel). Zum lokalen Schutz bauten die sho\u00ean-Besitzer Privatheere auf. Dies f\u00fchrte zum schnellen Aufstieg der Kriegerklasse. Mitte des 12. Jahrhunderts nahmen die Machtk\u00e4mpfe zwischen den rivalisierenden Adligen immer mehr zu und auch durch die buddhistischen Tempel, die Forderungen stellten, h\u00e4uften sich die Probleme. Konflikte zu l\u00f6sen wurde nun auch auf milit\u00e4rische Weise versucht. Die bedeutendsten Kriegerklans waren dabei die ''Genji'' (''Minamoto'') und die ''Heike'' (''Taira''), die ihre Herkunft vom Kaiserhaus ableiten konnten. Als beim ''Heiji no Ran'' die Minamoto unter der F\u00fchrung von Minamoto no Yoshitomo den Tenno entf\u00fchrten, um die politische Macht zu ergreifen, wurden sie von den Taira unter Taira no Kiyomori vernichtend geschlagen. Jahre sp\u00e4ter, als die Taira ihre Macht durch Einheirat in die kaiserliche Familie etabliert hatten, erhoben sich die Genji wieder und der ''Gempei-Krieg'' entbrannte. Unter Minamoto no Yoritomo, der wegen seiner Jugend von Kiyomori verschont worden war, schlug sein Halbbruder Minamoto no Yoshitsune zahlreiche Schlachten gegen die Taira. Mit der Seeschlacht von Dan-no-ura endete die Herrschaft der Taira: der Kindkaiser Antoku starb, und der Klan der Taira wurde ausgel\u00f6scht. Yoritomo lie\u00df Yoshitsune umbringen und wurde 1192 zum sei-i-tai-shogun (''Oberster Kommandant des Heeres zur Vertreibung der Barbaren'') ernannt. Er errichtete eine Milit\u00e4rverwaltung, die ihr Zentrum in Kamakura hatte und ''Bakufu'' genannt wurde.", "paragraph_answer": "Heian-Zeit Als Heian-Zeit (, ''Heian-jidai'') bzw. Heian-Periode wird eine Epoche (794\u20131185, auch 794\u20131192) der japanischen Geschichte bezeichnet. Der Grundstein der ''\u201egoldenen\u201c Heian-Zeit'' wurde im Jahre 794 gelegt, in dem der Kaiserhof in den Heian-Palast (Daidairi) nach Heian-ky\u014d, dem heutigen Ky\u014dto, verlegt wurde. Mit dem Umzug nahmen die Beziehungen zum Kaiserreich China ab, dem korrespondierte eine st\u00e4rkere Konzentration nach innen. Am Hof von Heian wurden die japanische Kultur, Kunst und Sitten zu au\u00dferordentlicher Verfeinerung gef\u00fchrt. Die Heian-Zeit gilt als die klassische Periode der japanischen Literatur, die besonders von Hofdamen gepflegt wurde. Zur sogenannten Hofdamenliteratur z\u00e4hlen z. B. das ''Genji Monogatari'' der Hofdame Murasaki Shikibu und das ''Kopfkissenbuch'' der Hofdame Sei Sh\u014dnagon. Daneben entwickelten sich die Tagebucherz\u00e4hlungen (''nikki''); auf kaiserlichen Befehl wurden Gedichtanthologien (''Chokusenwakash\u016b'') zusammengestellt. Zwei wichtige Beispiele dazu sind das ''Kokin-wakash\u016b'' und das ''Many\u014dsh\u016b''. In jener Zeit entstand mit dem Sakumon Daitai eine japanische Poetik. Da die chinesische Schrift damals noch die einzige M\u00f6glichkeit war, etwas niederzuschreiben, und man das Erlernen derselben als unziemlich f\u00fcr Frauen hielt, f\u00fchrte die Hofdamenliteratur der Heian-Zeit auch zur Entwicklung einer neuen Silbenschrift, die zun\u00e4chst ''onna-de'' (Frauenhand) genannt wurde und sp\u00e4ter als Hiragana kanonisiert wurde. W\u00e4hrend die h\u00f6fische Kultur bl\u00fchte, nahm die Macht des Kaisers immer mehr ab und floss der Familie Fujiwara zu, die sich durch ihre geschickte Heiratspolitik Einfluss verschafften. Sie verheirateten ihre T\u00f6chter mit den Kaisern und regierten dann stellvertretend f\u00fcr deren minderj\u00e4hrige Abk\u00f6mmlinge. Ein besonders m\u00e4chtiges Mitglied der Fujiwara-Familie war Fujiwara no Michinaga, der vier seiner T\u00f6chter an Kaiser verheiratete (Siehe auch Ehe und Partnerschaft in der Heian-Zeit). Charakteristisch f\u00fcr die Heian-Zeit ist das Vorhandensein mehrerer politischer Machtzentren, denn die Existenz verschiedener Kaiserh\u00f6fe mit jeweils eigenem Gefolge war nicht un\u00fcblich. Es gab sehr viele verschiedene \u00c4mter und Rangabstufungen, die nach chinesischem Vorbild geschaffen worden waren, jedoch selten mit wirklicher Macht verbunden waren. Die wichtigsten davon waren der Regent f\u00fcr einen minderj\u00e4hrigen Kaiser (''Sessh\u014d'') und der Gro\u00dfkanzler (''Kampaku''). 1086 wurde das Amt des Exkaisers (''insei'', dt. ''Regierung aus dem Kloster'') eingef\u00fchrt. Allm\u00e4hlich musste die ''Taih\u014d-Methode'' der Land\u00fcberwachung einer Art privaten Grundbesitzes, der ''Sh\u014den'', weichen. Durch Vererbungen, Schenkungen und Erschlie\u00dfung neuen Ackerlandes wuchs der private Landbesitz immer mehr. Der Kaiserhof verlor die Kontrolle \u00fcber das Land und somit auch die Kontrolle \u00fcber das Geld (Reis war damals das Zahlungsmittel). Zum lokalen Schutz bauten die sho\u00ean-Besitzer Privatheere auf. Dies f\u00fchrte zum schnellen Aufstieg der Kriegerklasse. Mitte des 12. Jahrhunderts nahmen die Machtk\u00e4mpfe zwischen den rivalisierenden Adligen immer mehr zu und auch durch die buddhistischen Tempel, die Forderungen stellten, h\u00e4uften sich die Probleme. Konflikte zu l\u00f6sen wurde nun auch auf milit\u00e4rische Weise versucht. Die bedeutendsten Kriegerklans waren dabei die ''Genji'' (''Minamoto'') und die ''Heike'' (''Taira''), die ihre Herkunft vom Kaiserhaus ableiten konnten. Als beim ''Heiji no Ran'' die Minamoto unter der F\u00fchrung von Minamoto no Yoshitomo den Tenno entf\u00fchrten, um die politische Macht zu ergreifen, wurden sie von den Taira unter Taira no Kiyomori vernichtend geschlagen. Jahre sp\u00e4ter, als die Taira ihre Macht durch Einheirat in die kaiserliche Familie etabliert hatten, erhoben sich die Genji wieder und der ''Gempei-Krieg'' entbrannte. Unter Minamoto no Yoritomo, der wegen seiner Jugend von Kiyomori verschont worden war, schlug sein Halbbruder Minamoto no Yoshitsune zahlreiche Schlachten gegen die Taira. Mit der Seeschlacht von Dan-no-ura endete die Herrschaft der Taira: der Kindkaiser Antoku starb, und der Klan der Taira wurde ausgel\u00f6scht. Yoritomo lie\u00df Yoshitsune umbringen und wurde 1192 zum sei-i-tai-shogun (''Oberster Kommandant des Heeres zur Vertreibung der Barbaren'') ernannt. Er errichtete eine Milit\u00e4rverwaltung, die ihr Zentrum in Kamakura hatte und ''Bakufu'' genannt wurde.", "sentence_answer": "der Klan der Taira wurde ausgel\u00f6scht.", "paragraph_id": 41570} {"question": "Welches Gebiet wollte \u00d6sterreich an Frankreich \u00fcbergeben f\u00fcr die Unterst\u00fctzung im Siebenj\u00e4hrigen Krieg?", "paragraph": "Siebenj\u00e4hriger_Krieg\n\n== Territoriale Kriegsziele ==\nAnders als in der \u201epatriotischen\u201c preu\u00dfischen bzw. \u00f6sterreichischen Geschichtsschreibung dargestellt, verfolgten Preu\u00dfen und \u00d6sterreich \u00fcber eine blo\u00dfe Behauptung bzw. R\u00fcckgewinnung Schlesiens hinausgehende Gebietsver\u00e4nderungen. F\u00fcr Preu\u00dfen spielte dabei die Besetzung Sachsens eine Schl\u00fcsselrolle \u2013 einerseits als Ziel einer m\u00f6glichen Abrundung, andererseits als Faustpfand f\u00fcr Verhandlungen \u00fcber andere Gebietsver\u00e4nderungen. F\u00fcr franz\u00f6sische Hilfe bei der R\u00fcckgewinnung Schlesiens war Wien bereit, die \u00d6sterreichischen Niederlande Frankreich zu \u00fcberlassen.", "answer": "die \u00d6sterreichischen Niederlande", "sentence": "F\u00fcr franz\u00f6sische Hilfe bei der R\u00fcckgewinnung Schlesiens war Wien bereit, die \u00d6sterreichischen Niederlande Frankreich zu \u00fcberlassen.", "paragraph_sentence": "Siebenj\u00e4hriger_Krieg = = Territoriale Kriegsziele = = Anders als in der \u201epatriotischen\u201c preu\u00dfischen bzw. \u00f6sterreichischen Geschichtsschreibung dargestellt, verfolgten Preu\u00dfen und \u00d6sterreich \u00fcber eine blo\u00dfe Behauptung bzw. R\u00fcckgewinnung Schlesiens hinausgehende Gebietsver\u00e4nderungen. F\u00fcr Preu\u00dfen spielte dabei die Besetzung Sachsens eine Schl\u00fcsselrolle \u2013 einerseits als Ziel einer m\u00f6glichen Abrundung, andererseits als Faustpfand f\u00fcr Verhandlungen \u00fcber andere Gebietsver\u00e4nderungen. F\u00fcr franz\u00f6sische Hilfe bei der R\u00fcckgewinnung Schlesiens war Wien bereit, die \u00d6sterreichischen Niederlande Frankreich zu \u00fcberlassen. ", "paragraph_answer": "Siebenj\u00e4hriger_Krieg == Territoriale Kriegsziele == Anders als in der \u201epatriotischen\u201c preu\u00dfischen bzw. \u00f6sterreichischen Geschichtsschreibung dargestellt, verfolgten Preu\u00dfen und \u00d6sterreich \u00fcber eine blo\u00dfe Behauptung bzw. R\u00fcckgewinnung Schlesiens hinausgehende Gebietsver\u00e4nderungen. F\u00fcr Preu\u00dfen spielte dabei die Besetzung Sachsens eine Schl\u00fcsselrolle \u2013 einerseits als Ziel einer m\u00f6glichen Abrundung, andererseits als Faustpfand f\u00fcr Verhandlungen \u00fcber andere Gebietsver\u00e4nderungen. F\u00fcr franz\u00f6sische Hilfe bei der R\u00fcckgewinnung Schlesiens war Wien bereit, die \u00d6sterreichischen Niederlande Frankreich zu \u00fcberlassen.", "sentence_answer": "F\u00fcr franz\u00f6sische Hilfe bei der R\u00fcckgewinnung Schlesiens war Wien bereit, die \u00d6sterreichischen Niederlande Frankreich zu \u00fcberlassen.", "paragraph_id": 44016} {"question": "Welches war das umk\u00e4mpfte Gebiet zwischen Preu\u00dfen und \u00d6sterreich im Siebenj\u00e4hrigen Krieg?", "paragraph": "Siebenj\u00e4hriger_Krieg\n\n== Territoriale Kriegsziele ==\nAnders als in der \u201epatriotischen\u201c preu\u00dfischen bzw. \u00f6sterreichischen Geschichtsschreibung dargestellt, verfolgten Preu\u00dfen und \u00d6sterreich \u00fcber eine blo\u00dfe Behauptung bzw. R\u00fcckgewinnung Schlesiens hinausgehende Gebietsver\u00e4nderungen. 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R\u00fcckgewinnung Schlesiens hinausgehende Gebietsver\u00e4nderungen.", "paragraph_sentence": "Siebenj\u00e4hriger_Krieg = = Territoriale Kriegsziele = = Anders als in der \u201epatriotischen\u201c preu\u00dfischen bzw. \u00f6sterreichischen Geschichtsschreibung dargestellt, verfolgten Preu\u00dfen und \u00d6sterreich \u00fcber eine blo\u00dfe Behauptung bzw. R\u00fcckgewinnung Schlesiens hinausgehende Gebietsver\u00e4nderungen. F\u00fcr Preu\u00dfen spielte dabei die Besetzung Sachsens eine Schl\u00fcsselrolle \u2013 einerseits als Ziel einer m\u00f6glichen Abrundung, andererseits als Faustpfand f\u00fcr Verhandlungen \u00fcber andere Gebietsver\u00e4nderungen. 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F\u00fcr Preu\u00dfen spielte dabei die Besetzung Sachsens eine Schl\u00fcsselrolle \u2013 einerseits als Ziel einer m\u00f6glichen Abrundung, andererseits als Faustpfand f\u00fcr Verhandlungen \u00fcber andere Gebietsver\u00e4nderungen. F\u00fcr franz\u00f6sische Hilfe bei der R\u00fcckgewinnung Schlesiens war Wien bereit, die \u00d6sterreichischen Niederlande Frankreich zu \u00fcberlassen.", "answer": "einerseits als Ziel einer m\u00f6glichen Abrundung, andererseits als Faustpfand f\u00fcr Verhandlungen \u00fcber andere Gebietsver\u00e4nderungen", "sentence": "F\u00fcr Preu\u00dfen spielte dabei die Besetzung Sachsens eine Schl\u00fcsselrolle \u2013 einerseits als Ziel einer m\u00f6glichen Abrundung, andererseits als Faustpfand f\u00fcr Verhandlungen \u00fcber andere Gebietsver\u00e4nderungen .", "paragraph_sentence": "Siebenj\u00e4hriger_Krieg = = Territoriale Kriegsziele = = Anders als in der \u201epatriotischen\u201c preu\u00dfischen bzw. \u00f6sterreichischen Geschichtsschreibung dargestellt, verfolgten Preu\u00dfen und \u00d6sterreich \u00fcber eine blo\u00dfe Behauptung bzw. R\u00fcckgewinnung Schlesiens hinausgehende Gebietsver\u00e4nderungen. F\u00fcr Preu\u00dfen spielte dabei die Besetzung Sachsens eine Schl\u00fcsselrolle \u2013 einerseits als Ziel einer m\u00f6glichen Abrundung, andererseits als Faustpfand f\u00fcr Verhandlungen \u00fcber andere Gebietsver\u00e4nderungen . F\u00fcr franz\u00f6sische Hilfe bei der R\u00fcckgewinnung Schlesiens war Wien bereit, die \u00d6sterreichischen Niederlande Frankreich zu \u00fcberlassen.", "paragraph_answer": "Siebenj\u00e4hriger_Krieg == Territoriale Kriegsziele == Anders als in der \u201epatriotischen\u201c preu\u00dfischen bzw. \u00f6sterreichischen Geschichtsschreibung dargestellt, verfolgten Preu\u00dfen und \u00d6sterreich \u00fcber eine blo\u00dfe Behauptung bzw. R\u00fcckgewinnung Schlesiens hinausgehende Gebietsver\u00e4nderungen. F\u00fcr Preu\u00dfen spielte dabei die Besetzung Sachsens eine Schl\u00fcsselrolle \u2013 einerseits als Ziel einer m\u00f6glichen Abrundung, andererseits als Faustpfand f\u00fcr Verhandlungen \u00fcber andere Gebietsver\u00e4nderungen . F\u00fcr franz\u00f6sische Hilfe bei der R\u00fcckgewinnung Schlesiens war Wien bereit, die \u00d6sterreichischen Niederlande Frankreich zu \u00fcberlassen.", "sentence_answer": "F\u00fcr Preu\u00dfen spielte dabei die Besetzung Sachsens eine Schl\u00fcsselrolle \u2013 einerseits als Ziel einer m\u00f6glichen Abrundung, andererseits als Faustpfand f\u00fcr Verhandlungen \u00fcber andere Gebietsver\u00e4nderungen .", "paragraph_id": 44018} {"question": "Als was wurde ein Single im Canadian Football fr\u00fcher bezeichnet?", "paragraph": "Canadian_Football\n\n=== Punkte ===\nIm Canadian Football gibt es mit dem ''Single'' (veraltet auch ''Rouge'' genannt) die M\u00f6glichkeit, nach einem Kick in die gegnerische Endzone einen einzelnen Punkt zu erzielen. Ansonsten werden Punkte im Canadian Football genauso erzielt, wie im American Football. Ein Touchdown wird gegeben, wenn der Ball \u00fcber die gegnerische Goalline getragen oder dahinter gefangen wird und ist seit 1956 sechs Punkte wert, zuvor f\u00fcnf und vor 1904 nur vier. Diese Umstellung wurde im American Football bereits 44 Jahre fr\u00fcher vorgenommen. Nach einem Touchdown bekommt das Team, dass die Punkte erzielte, einen zus\u00e4tzlichen Versuch (''Conversions'') von der gegnerischen 5-Yard-Linie. Wird bei diesem ein Field Goal erzielt (Point after Touchdown; PAT), gibt es einen Punkt, wird der Ball \u00fcber die Goalline getragen oder in der Endzone gefangen gibt es zwei Punkte (Two Point Conversion). Bei der ersten Einf\u00fchrung eines festen Punktesystems 1883 war der PAT noch vier Punkte wert, 1889 auf zwei gesenkt und 1904 auf einen reduziert.\nWird ein Spieler in der eigenen Endzone getackelt oder verliert den Ball (Fumble) und der Ball springt in der Endzone ins Aus, so erh\u00e4lt die Verteidigung eine Safety Touch und damit zwei Punkte. Wird der Ball \u00fcber die waagerechte Stange des Tores und zwischen den beiden senkrechten Toren gescho\u00dfen (Field Goal), so werden der kickenden Mannschaft drei Punkte angerechnet. Bis 1906 war das Field Goal noch f\u00fcnf Punkte und bis 1908 vier Punkte wert. 1883 war das Field Goal noch sechs Punkte wert und 1887 auf f\u00fcnf Punkte reduziert. Nachdem es 1903 auf zwei Punkte gesenkt wurde, wurde der Wert 1905 auf die heutigen drei erh\u00f6ht.\nTouchdowns, Field Goals und erfolgreiche Conversions werden durch das Ausstrecken beider Arme \u00fcber den Kopf signalisiert, Safety Touches durch das zusammenhalten beider H\u00e4nde \u00fcber dem Kopf und ein Rouge wird durch das Ausstrecken eines Arms \u00fcber dem Kopf mit einem nach oben zeigenden Finger signalisiert.", "answer": "Rouge", "sentence": "Im Canadian Football gibt es mit dem ''Single'' (veraltet auch '' Rouge '' genannt)", "paragraph_sentence": "Canadian_Football = = = Punkte = == Im Canadian Football gibt es mit dem ''Single'' (veraltet auch '' Rouge '' genannt) die M\u00f6glichkeit, nach einem Kick in die gegnerische Endzone einen einzelnen Punkt zu erzielen. Ansonsten werden Punkte im Canadian Football genauso erzielt, wie im American Football. Ein Touchdown wird gegeben, wenn der Ball \u00fcber die gegnerische Goalline getragen oder dahinter gefangen wird und ist seit 1956 sechs Punkte wert, zuvor f\u00fcnf und vor 1904 nur vier. Diese Umstellung wurde im American Football bereits 44 Jahre fr\u00fcher vorgenommen. Nach einem Touchdown bekommt das Team, dass die Punkte erzielte, einen zus\u00e4tzlichen Versuch (''Conversions'') von der gegnerischen 5-Yard-Linie. Wird bei diesem ein Field Goal erzielt (Point after Touchdown; PAT), gibt es einen Punkt, wird der Ball \u00fcber die Goalline getragen oder in der Endzone gefangen gibt es zwei Punkte (Two Point Conversion). Bei der ersten Einf\u00fchrung eines festen Punktesystems 1883 war der PAT noch vier Punkte wert, 1889 auf zwei gesenkt und 1904 auf einen reduziert. Wird ein Spieler in der eigenen Endzone getackelt oder verliert den Ball (Fumble) und der Ball springt in der Endzone ins Aus, so erh\u00e4lt die Verteidigung eine Safety Touch und damit zwei Punkte. Wird der Ball \u00fcber die waagerechte Stange des Tores und zwischen den beiden senkrechten Toren gescho\u00dfen (Field Goal), so werden der kickenden Mannschaft drei Punkte angerechnet. Bis 1906 war das Field Goal noch f\u00fcnf Punkte und bis 1908 vier Punkte wert. 1883 war das Field Goal noch sechs Punkte wert und 1887 auf f\u00fcnf Punkte reduziert. Nachdem es 1903 auf zwei Punkte gesenkt wurde, wurde der Wert 1905 auf die heutigen drei erh\u00f6ht. Touchdowns, Field Goals und erfolgreiche Conversions werden durch das Ausstrecken beider Arme \u00fcber den Kopf signalisiert, Safety Touches durch das zusammenhalten beider H\u00e4nde \u00fcber dem Kopf und ein Rouge wird durch das Ausstrecken eines Arms \u00fcber dem Kopf mit einem nach oben zeigenden Finger signalisiert.", "paragraph_answer": "Canadian_Football === Punkte === Im Canadian Football gibt es mit dem ''Single'' (veraltet auch '' Rouge '' genannt) die M\u00f6glichkeit, nach einem Kick in die gegnerische Endzone einen einzelnen Punkt zu erzielen. Ansonsten werden Punkte im Canadian Football genauso erzielt, wie im American Football. Ein Touchdown wird gegeben, wenn der Ball \u00fcber die gegnerische Goalline getragen oder dahinter gefangen wird und ist seit 1956 sechs Punkte wert, zuvor f\u00fcnf und vor 1904 nur vier. Diese Umstellung wurde im American Football bereits 44 Jahre fr\u00fcher vorgenommen. Nach einem Touchdown bekommt das Team, dass die Punkte erzielte, einen zus\u00e4tzlichen Versuch (''Conversions'') von der gegnerischen 5-Yard-Linie. Wird bei diesem ein Field Goal erzielt (Point after Touchdown; PAT), gibt es einen Punkt, wird der Ball \u00fcber die Goalline getragen oder in der Endzone gefangen gibt es zwei Punkte (Two Point Conversion). Bei der ersten Einf\u00fchrung eines festen Punktesystems 1883 war der PAT noch vier Punkte wert, 1889 auf zwei gesenkt und 1904 auf einen reduziert. Wird ein Spieler in der eigenen Endzone getackelt oder verliert den Ball (Fumble) und der Ball springt in der Endzone ins Aus, so erh\u00e4lt die Verteidigung eine Safety Touch und damit zwei Punkte. Wird der Ball \u00fcber die waagerechte Stange des Tores und zwischen den beiden senkrechten Toren gescho\u00dfen (Field Goal), so werden der kickenden Mannschaft drei Punkte angerechnet. Bis 1906 war das Field Goal noch f\u00fcnf Punkte und bis 1908 vier Punkte wert. 1883 war das Field Goal noch sechs Punkte wert und 1887 auf f\u00fcnf Punkte reduziert. Nachdem es 1903 auf zwei Punkte gesenkt wurde, wurde der Wert 1905 auf die heutigen drei erh\u00f6ht. Touchdowns, Field Goals und erfolgreiche Conversions werden durch das Ausstrecken beider Arme \u00fcber den Kopf signalisiert, Safety Touches durch das zusammenhalten beider H\u00e4nde \u00fcber dem Kopf und ein Rouge wird durch das Ausstrecken eines Arms \u00fcber dem Kopf mit einem nach oben zeigenden Finger signalisiert.", "sentence_answer": "Im Canadian Football gibt es mit dem ''Single'' (veraltet auch '' Rouge '' genannt)", "paragraph_id": 41322} {"question": "Was ist ein Single im Canadian Football?", "paragraph": "Canadian_Football\n\n=== Punkte ===\nIm Canadian Football gibt es mit dem ''Single'' (veraltet auch ''Rouge'' genannt) die M\u00f6glichkeit, nach einem Kick in die gegnerische Endzone einen einzelnen Punkt zu erzielen. Ansonsten werden Punkte im Canadian Football genauso erzielt, wie im American Football. Ein Touchdown wird gegeben, wenn der Ball \u00fcber die gegnerische Goalline getragen oder dahinter gefangen wird und ist seit 1956 sechs Punkte wert, zuvor f\u00fcnf und vor 1904 nur vier. Diese Umstellung wurde im American Football bereits 44 Jahre fr\u00fcher vorgenommen. Nach einem Touchdown bekommt das Team, dass die Punkte erzielte, einen zus\u00e4tzlichen Versuch (''Conversions'') von der gegnerischen 5-Yard-Linie. Wird bei diesem ein Field Goal erzielt (Point after Touchdown; PAT), gibt es einen Punkt, wird der Ball \u00fcber die Goalline getragen oder in der Endzone gefangen gibt es zwei Punkte (Two Point Conversion). Bei der ersten Einf\u00fchrung eines festen Punktesystems 1883 war der PAT noch vier Punkte wert, 1889 auf zwei gesenkt und 1904 auf einen reduziert.\nWird ein Spieler in der eigenen Endzone getackelt oder verliert den Ball (Fumble) und der Ball springt in der Endzone ins Aus, so erh\u00e4lt die Verteidigung eine Safety Touch und damit zwei Punkte. Wird der Ball \u00fcber die waagerechte Stange des Tores und zwischen den beiden senkrechten Toren gescho\u00dfen (Field Goal), so werden der kickenden Mannschaft drei Punkte angerechnet. Bis 1906 war das Field Goal noch f\u00fcnf Punkte und bis 1908 vier Punkte wert. 1883 war das Field Goal noch sechs Punkte wert und 1887 auf f\u00fcnf Punkte reduziert. 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Ansonsten werden Punkte im Canadian Football genauso erzielt, wie im American Football. Ein Touchdown wird gegeben, wenn der Ball \u00fcber die gegnerische Goalline getragen oder dahinter gefangen wird und ist seit 1956 sechs Punkte wert, zuvor f\u00fcnf und vor 1904 nur vier. Diese Umstellung wurde im American Football bereits 44 Jahre fr\u00fcher vorgenommen. Nach einem Touchdown bekommt das Team, dass die Punkte erzielte, einen zus\u00e4tzlichen Versuch (''Conversions'') von der gegnerischen 5-Yard-Linie. Wird bei diesem ein Field Goal erzielt (Point after Touchdown; PAT), gibt es einen Punkt, wird der Ball \u00fcber die Goalline getragen oder in der Endzone gefangen gibt es zwei Punkte (Two Point Conversion). Bei der ersten Einf\u00fchrung eines festen Punktesystems 1883 war der PAT noch vier Punkte wert, 1889 auf zwei gesenkt und 1904 auf einen reduziert. Wird ein Spieler in der eigenen Endzone getackelt oder verliert den Ball (Fumble) und der Ball springt in der Endzone ins Aus, so erh\u00e4lt die Verteidigung eine Safety Touch und damit zwei Punkte. Wird der Ball \u00fcber die waagerechte Stange des Tores und zwischen den beiden senkrechten Toren gescho\u00dfen (Field Goal), so werden der kickenden Mannschaft drei Punkte angerechnet. Bis 1906 war das Field Goal noch f\u00fcnf Punkte und bis 1908 vier Punkte wert. 1883 war das Field Goal noch sechs Punkte wert und 1887 auf f\u00fcnf Punkte reduziert. Nachdem es 1903 auf zwei Punkte gesenkt wurde, wurde der Wert 1905 auf die heutigen drei erh\u00f6ht. 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Nach einem Touchdown bekommt das Team, dass die Punkte erzielte, einen zus\u00e4tzlichen Versuch (''Conversions'') von der gegnerischen 5-Yard-Linie. Wird bei diesem ein Field Goal erzielt (Point after Touchdown; PAT), gibt es einen Punkt, wird der Ball \u00fcber die Goalline getragen oder in der Endzone gefangen gibt es zwei Punkte (Two Point Conversion). Bei der ersten Einf\u00fchrung eines festen Punktesystems 1883 war der PAT noch vier Punkte wert, 1889 auf zwei gesenkt und 1904 auf einen reduziert. Wird ein Spieler in der eigenen Endzone getackelt oder verliert den Ball (Fumble) und der Ball springt in der Endzone ins Aus, so erh\u00e4lt die Verteidigung eine Safety Touch und damit zwei Punkte. Wird der Ball \u00fcber die waagerechte Stange des Tores und zwischen den beiden senkrechten Toren gescho\u00dfen (Field Goal), so werden der kickenden Mannschaft drei Punkte angerechnet. Bis 1906 war das Field Goal noch f\u00fcnf Punkte und bis 1908 vier Punkte wert. 1883 war das Field Goal noch sechs Punkte wert und 1887 auf f\u00fcnf Punkte reduziert. Nachdem es 1903 auf zwei Punkte gesenkt wurde, wurde der Wert 1905 auf die heutigen drei erh\u00f6ht. 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Ein Touchdown wird gegeben, wenn der Ball \u00fcber die gegnerische Goalline getragen oder dahinter gefangen wird und ist seit 1956 sechs Punkte wert, zuvor f\u00fcnf und vor 1904 nur vier. Diese Umstellung wurde im American Football bereits 44 Jahre fr\u00fcher vorgenommen. Nach einem Touchdown bekommt das Team, dass die Punkte erzielte, einen zus\u00e4tzlichen Versuch (''Conversions'') von der gegnerischen 5-Yard-Linie. Wird bei diesem ein Field Goal erzielt (Point after Touchdown; PAT), gibt es einen Punkt, wird der Ball \u00fcber die Goalline getragen oder in der Endzone gefangen gibt es zwei Punkte (Two Point Conversion). Bei der ersten Einf\u00fchrung eines festen Punktesystems 1883 war der PAT noch vier Punkte wert, 1889 auf zwei gesenkt und 1904 auf einen reduziert.\nWird ein Spieler in der eigenen Endzone getackelt oder verliert den Ball (Fumble) und der Ball springt in der Endzone ins Aus, so erh\u00e4lt die Verteidigung eine Safety Touch und damit zwei Punkte. 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Nach einem Touchdown bekommt das Team, dass die Punkte erzielte, einen zus\u00e4tzlichen Versuch (''Conversions'') von der gegnerischen 5-Yard-Linie. Wird bei diesem ein Field Goal erzielt (Point after Touchdown; PAT), gibt es einen Punkt, wird der Ball \u00fcber die Goalline getragen oder in der Endzone gefangen gibt es zwei Punkte (Two Point Conversion). Bei der ersten Einf\u00fchrung eines festen Punktesystems 1883 war der PAT noch vier Punkte wert, 1889 auf zwei gesenkt und 1904 auf einen reduziert. Wird ein Spieler in der eigenen Endzone getackelt oder verliert den Ball (Fumble) und der Ball springt in der Endzone ins Aus, so erh\u00e4lt die Verteidigung eine Safety Touch und damit zwei Punkte. Wird der Ball \u00fcber die waagerechte Stange des Tores und zwischen den beiden senkrechten Toren gescho\u00dfen (Field Goal), so werden der kickenden Mannschaft drei Punkte angerechnet. Bis 1906 war das Field Goal noch f\u00fcnf Punkte und bis 1908 vier Punkte wert. 1883 war das Field Goal noch sechs Punkte wert und 1887 auf f\u00fcnf Punkte reduziert. Nachdem es 1903 auf zwei Punkte gesenkt wurde, wurde der Wert 1905 auf die heutigen drei erh\u00f6ht. Touchdowns, Field Goals und erfolgreiche Conversions werden durch das Ausstrecken beider Arme \u00fcber den Kopf signalisiert, Safety Touches durch das zusammenhalten beider H\u00e4nde \u00fcber dem Kopf und ein Rouge wird durch das Ausstrecken eines Arms \u00fcber dem Kopf mit einem nach oben zeigenden Finger signalisiert.", "sentence_answer": "Ein Touchdown wird gegeben, wenn der Ball \u00fcber die gegnerische Goalline getragen oder dahinter gefangen wird und ist seit 1956 sechs Punkte wert, zuvor f\u00fcnf und vor 1904 nur vier.", "paragraph_id": 41324} {"question": "Wie viele Punkte gibt ein Touchdown im Football?", "paragraph": "Canadian_Football\n\n=== Punkte ===\nIm Canadian Football gibt es mit dem ''Single'' (veraltet auch ''Rouge'' genannt) die M\u00f6glichkeit, nach einem Kick in die gegnerische Endzone einen einzelnen Punkt zu erzielen. Ansonsten werden Punkte im Canadian Football genauso erzielt, wie im American Football. Ein Touchdown wird gegeben, wenn der Ball \u00fcber die gegnerische Goalline getragen oder dahinter gefangen wird und ist seit 1956 sechs Punkte wert, zuvor f\u00fcnf und vor 1904 nur vier. Diese Umstellung wurde im American Football bereits 44 Jahre fr\u00fcher vorgenommen. Nach einem Touchdown bekommt das Team, dass die Punkte erzielte, einen zus\u00e4tzlichen Versuch (''Conversions'') von der gegnerischen 5-Yard-Linie. Wird bei diesem ein Field Goal erzielt (Point after Touchdown; PAT), gibt es einen Punkt, wird der Ball \u00fcber die Goalline getragen oder in der Endzone gefangen gibt es zwei Punkte (Two Point Conversion). Bei der ersten Einf\u00fchrung eines festen Punktesystems 1883 war der PAT noch vier Punkte wert, 1889 auf zwei gesenkt und 1904 auf einen reduziert.\nWird ein Spieler in der eigenen Endzone getackelt oder verliert den Ball (Fumble) und der Ball springt in der Endzone ins Aus, so erh\u00e4lt die Verteidigung eine Safety Touch und damit zwei Punkte. 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Ein Touchdown wird gegeben, wenn der Ball \u00fcber die gegnerische Goalline getragen oder dahinter gefangen wird und ist seit 1956 sechs Punkte wert, zuvor f\u00fcnf und vor 1904 nur vier. Diese Umstellung wurde im American Football bereits 44 Jahre fr\u00fcher vorgenommen. Nach einem Touchdown bekommt das Team, dass die Punkte erzielte, einen zus\u00e4tzlichen Versuch (''Conversions'') von der gegnerischen 5-Yard-Linie. Wird bei diesem ein Field Goal erzielt (Point after Touchdown; PAT), gibt es einen Punkt, wird der Ball \u00fcber die Goalline getragen oder in der Endzone gefangen gibt es zwei Punkte (Two Point Conversion). Bei der ersten Einf\u00fchrung eines festen Punktesystems 1883 war der PAT noch vier Punkte wert, 1889 auf zwei gesenkt und 1904 auf einen reduziert. Wird ein Spieler in der eigenen Endzone getackelt oder verliert den Ball (Fumble) und der Ball springt in der Endzone ins Aus, so erh\u00e4lt die Verteidigung eine Safety Touch und damit zwei Punkte. 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Touchdowns, Field Goals und erfolgreiche Conversions werden durch das Ausstrecken beider Arme \u00fcber den Kopf signalisiert, Safety Touches durch das zusammenhalten beider H\u00e4nde \u00fcber dem Kopf und ein Rouge wird durch das Ausstrecken eines Arms \u00fcber dem Kopf mit einem nach oben zeigenden Finger signalisiert.", "paragraph_answer": "Canadian_Football === Punkte === Im Canadian Football gibt es mit dem ''Single'' (veraltet auch ''Rouge'' genannt) die M\u00f6glichkeit, nach einem Kick in die gegnerische Endzone einen einzelnen Punkt zu erzielen. Ansonsten werden Punkte im Canadian Football genauso erzielt, wie im American Football. Ein Touchdown wird gegeben, wenn der Ball \u00fcber die gegnerische Goalline getragen oder dahinter gefangen wird und ist seit 1956 sechs Punkte wert, zuvor f\u00fcnf und vor 1904 nur vier. Diese Umstellung wurde im American Football bereits 44 Jahre fr\u00fcher vorgenommen. Nach einem Touchdown bekommt das Team, dass die Punkte erzielte, einen zus\u00e4tzlichen Versuch (''Conversions'') von der gegnerischen 5-Yard-Linie. Wird bei diesem ein Field Goal erzielt (Point after Touchdown; PAT), gibt es einen Punkt, wird der Ball \u00fcber die Goalline getragen oder in der Endzone gefangen gibt es zwei Punkte (Two Point Conversion). Bei der ersten Einf\u00fchrung eines festen Punktesystems 1883 war der PAT noch vier Punkte wert, 1889 auf zwei gesenkt und 1904 auf einen reduziert. Wird ein Spieler in der eigenen Endzone getackelt oder verliert den Ball (Fumble) und der Ball springt in der Endzone ins Aus, so erh\u00e4lt die Verteidigung eine Safety Touch und damit zwei Punkte. Wird der Ball \u00fcber die waagerechte Stange des Tores und zwischen den beiden senkrechten Toren gescho\u00dfen (Field Goal), so werden der kickenden Mannschaft drei Punkte angerechnet. Bis 1906 war das Field Goal noch f\u00fcnf Punkte und bis 1908 vier Punkte wert. 1883 war das Field Goal noch sechs Punkte wert und 1887 auf f\u00fcnf Punkte reduziert. Nachdem es 1903 auf zwei Punkte gesenkt wurde, wurde der Wert 1905 auf die heutigen drei erh\u00f6ht. 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Ein Touchdown wird gegeben, wenn der Ball \u00fcber die gegnerische Goalline getragen oder dahinter gefangen wird und ist seit 1956 sechs Punkte wert, zuvor f\u00fcnf und vor 1904 nur vier. Diese Umstellung wurde im American Football bereits 44 Jahre fr\u00fcher vorgenommen. Nach einem Touchdown bekommt das Team, dass die Punkte erzielte, einen zus\u00e4tzlichen Versuch (''Conversions'') von der gegnerischen 5-Yard-Linie. Wird bei diesem ein Field Goal erzielt (Point after Touchdown; PAT), gibt es einen Punkt, wird der Ball \u00fcber die Goalline getragen oder in der Endzone gefangen gibt es zwei Punkte (Two Point Conversion). Bei der ersten Einf\u00fchrung eines festen Punktesystems 1883 war der PAT noch vier Punkte wert, 1889 auf zwei gesenkt und 1904 auf einen reduziert.\nWird ein Spieler in der eigenen Endzone getackelt oder verliert den Ball (Fumble) und der Ball springt in der Endzone ins Aus, so erh\u00e4lt die Verteidigung eine Safety Touch und damit zwei Punkte. Wird der Ball \u00fcber die waagerechte Stange des Tores und zwischen den beiden senkrechten Toren gescho\u00dfen (Field Goal), so werden der kickenden Mannschaft drei Punkte angerechnet. Bis 1906 war das Field Goal noch f\u00fcnf Punkte und bis 1908 vier Punkte wert. 1883 war das Field Goal noch sechs Punkte wert und 1887 auf f\u00fcnf Punkte reduziert. Nachdem es 1903 auf zwei Punkte gesenkt wurde, wurde der Wert 1905 auf die heutigen drei erh\u00f6ht.\nTouchdowns, Field Goals und erfolgreiche Conversions werden durch das Ausstrecken beider Arme \u00fcber den Kopf signalisiert, Safety Touches durch das zusammenhalten beider H\u00e4nde \u00fcber dem Kopf und ein Rouge wird durch das Ausstrecken eines Arms \u00fcber dem Kopf mit einem nach oben zeigenden Finger signalisiert.", "answer": "vier", "sentence": "Ein Touchdown wird gegeben, wenn der Ball \u00fcber die gegnerische Goalline getragen oder dahinter gefangen wird und ist seit 1956 sechs Punkte wert, zuvor f\u00fcnf und vor 1904 nur vier .", "paragraph_sentence": "Canadian_Football = = = Punkte = == Im Canadian Football gibt es mit dem ''Single'' (veraltet auch ''Rouge'' genannt) die M\u00f6glichkeit, nach einem Kick in die gegnerische Endzone einen einzelnen Punkt zu erzielen. Ansonsten werden Punkte im Canadian Football genauso erzielt, wie im American Football. Ein Touchdown wird gegeben, wenn der Ball \u00fcber die gegnerische Goalline getragen oder dahinter gefangen wird und ist seit 1956 sechs Punkte wert, zuvor f\u00fcnf und vor 1904 nur vier . Diese Umstellung wurde im American Football bereits 44 Jahre fr\u00fcher vorgenommen. Nach einem Touchdown bekommt das Team, dass die Punkte erzielte, einen zus\u00e4tzlichen Versuch (''Conversions'') von der gegnerischen 5-Yard-Linie. Wird bei diesem ein Field Goal erzielt (Point after Touchdown; PAT), gibt es einen Punkt, wird der Ball \u00fcber die Goalline getragen oder in der Endzone gefangen gibt es zwei Punkte (Two Point Conversion). Bei der ersten Einf\u00fchrung eines festen Punktesystems 1883 war der PAT noch vier Punkte wert, 1889 auf zwei gesenkt und 1904 auf einen reduziert. Wird ein Spieler in der eigenen Endzone getackelt oder verliert den Ball (Fumble) und der Ball springt in der Endzone ins Aus, so erh\u00e4lt die Verteidigung eine Safety Touch und damit zwei Punkte. Wird der Ball \u00fcber die waagerechte Stange des Tores und zwischen den beiden senkrechten Toren gescho\u00dfen (Field Goal), so werden der kickenden Mannschaft drei Punkte angerechnet. Bis 1906 war das Field Goal noch f\u00fcnf Punkte und bis 1908 vier Punkte wert. 1883 war das Field Goal noch sechs Punkte wert und 1887 auf f\u00fcnf Punkte reduziert. Nachdem es 1903 auf zwei Punkte gesenkt wurde, wurde der Wert 1905 auf die heutigen drei erh\u00f6ht. Touchdowns, Field Goals und erfolgreiche Conversions werden durch das Ausstrecken beider Arme \u00fcber den Kopf signalisiert, Safety Touches durch das zusammenhalten beider H\u00e4nde \u00fcber dem Kopf und ein Rouge wird durch das Ausstrecken eines Arms \u00fcber dem Kopf mit einem nach oben zeigenden Finger signalisiert.", "paragraph_answer": "Canadian_Football === Punkte === Im Canadian Football gibt es mit dem ''Single'' (veraltet auch ''Rouge'' genannt) die M\u00f6glichkeit, nach einem Kick in die gegnerische Endzone einen einzelnen Punkt zu erzielen. Ansonsten werden Punkte im Canadian Football genauso erzielt, wie im American Football. Ein Touchdown wird gegeben, wenn der Ball \u00fcber die gegnerische Goalline getragen oder dahinter gefangen wird und ist seit 1956 sechs Punkte wert, zuvor f\u00fcnf und vor 1904 nur vier . Diese Umstellung wurde im American Football bereits 44 Jahre fr\u00fcher vorgenommen. Nach einem Touchdown bekommt das Team, dass die Punkte erzielte, einen zus\u00e4tzlichen Versuch (''Conversions'') von der gegnerischen 5-Yard-Linie. Wird bei diesem ein Field Goal erzielt (Point after Touchdown; PAT), gibt es einen Punkt, wird der Ball \u00fcber die Goalline getragen oder in der Endzone gefangen gibt es zwei Punkte (Two Point Conversion). Bei der ersten Einf\u00fchrung eines festen Punktesystems 1883 war der PAT noch vier Punkte wert, 1889 auf zwei gesenkt und 1904 auf einen reduziert. Wird ein Spieler in der eigenen Endzone getackelt oder verliert den Ball (Fumble) und der Ball springt in der Endzone ins Aus, so erh\u00e4lt die Verteidigung eine Safety Touch und damit zwei Punkte. Wird der Ball \u00fcber die waagerechte Stange des Tores und zwischen den beiden senkrechten Toren gescho\u00dfen (Field Goal), so werden der kickenden Mannschaft drei Punkte angerechnet. Bis 1906 war das Field Goal noch f\u00fcnf Punkte und bis 1908 vier Punkte wert. 1883 war das Field Goal noch sechs Punkte wert und 1887 auf f\u00fcnf Punkte reduziert. Nachdem es 1903 auf zwei Punkte gesenkt wurde, wurde der Wert 1905 auf die heutigen drei erh\u00f6ht. Touchdowns, Field Goals und erfolgreiche Conversions werden durch das Ausstrecken beider Arme \u00fcber den Kopf signalisiert, Safety Touches durch das zusammenhalten beider H\u00e4nde \u00fcber dem Kopf und ein Rouge wird durch das Ausstrecken eines Arms \u00fcber dem Kopf mit einem nach oben zeigenden Finger signalisiert.", "sentence_answer": "Ein Touchdown wird gegeben, wenn der Ball \u00fcber die gegnerische Goalline getragen oder dahinter gefangen wird und ist seit 1956 sechs Punkte wert, zuvor f\u00fcnf und vor 1904 nur vier .", "paragraph_id": 41326} {"question": "Wie hei\u00dft der Wurf, den ein Team beim Canadian Football nach erfolgreichem Touchdown erh\u00e4lt?", "paragraph": "Canadian_Football\n\n=== Punkte ===\nIm Canadian Football gibt es mit dem ''Single'' (veraltet auch ''Rouge'' genannt) die M\u00f6glichkeit, nach einem Kick in die gegnerische Endzone einen einzelnen Punkt zu erzielen. Ansonsten werden Punkte im Canadian Football genauso erzielt, wie im American Football. Ein Touchdown wird gegeben, wenn der Ball \u00fcber die gegnerische Goalline getragen oder dahinter gefangen wird und ist seit 1956 sechs Punkte wert, zuvor f\u00fcnf und vor 1904 nur vier. Diese Umstellung wurde im American Football bereits 44 Jahre fr\u00fcher vorgenommen. Nach einem Touchdown bekommt das Team, dass die Punkte erzielte, einen zus\u00e4tzlichen Versuch (''Conversions'') von der gegnerischen 5-Yard-Linie. Wird bei diesem ein Field Goal erzielt (Point after Touchdown; PAT), gibt es einen Punkt, wird der Ball \u00fcber die Goalline getragen oder in der Endzone gefangen gibt es zwei Punkte (Two Point Conversion). Bei der ersten Einf\u00fchrung eines festen Punktesystems 1883 war der PAT noch vier Punkte wert, 1889 auf zwei gesenkt und 1904 auf einen reduziert.\nWird ein Spieler in der eigenen Endzone getackelt oder verliert den Ball (Fumble) und der Ball springt in der Endzone ins Aus, so erh\u00e4lt die Verteidigung eine Safety Touch und damit zwei Punkte. Wird der Ball \u00fcber die waagerechte Stange des Tores und zwischen den beiden senkrechten Toren gescho\u00dfen (Field Goal), so werden der kickenden Mannschaft drei Punkte angerechnet. Bis 1906 war das Field Goal noch f\u00fcnf Punkte und bis 1908 vier Punkte wert. 1883 war das Field Goal noch sechs Punkte wert und 1887 auf f\u00fcnf Punkte reduziert. Nachdem es 1903 auf zwei Punkte gesenkt wurde, wurde der Wert 1905 auf die heutigen drei erh\u00f6ht.\nTouchdowns, Field Goals und erfolgreiche Conversions werden durch das Ausstrecken beider Arme \u00fcber den Kopf signalisiert, Safety Touches durch das zusammenhalten beider H\u00e4nde \u00fcber dem Kopf und ein Rouge wird durch das Ausstrecken eines Arms \u00fcber dem Kopf mit einem nach oben zeigenden Finger signalisiert.", "answer": "Conversions", "sentence": "Nach einem Touchdown bekommt das Team, dass die Punkte erzielte, einen zus\u00e4tzlichen Versuch ('' Conversions ''", "paragraph_sentence": "Canadian_Football = = = Punkte = == Im Canadian Football gibt es mit dem ''Single'' (veraltet auch ''Rouge'' genannt) die M\u00f6glichkeit, nach einem Kick in die gegnerische Endzone einen einzelnen Punkt zu erzielen. Ansonsten werden Punkte im Canadian Football genauso erzielt, wie im American Football. Ein Touchdown wird gegeben, wenn der Ball \u00fcber die gegnerische Goalline getragen oder dahinter gefangen wird und ist seit 1956 sechs Punkte wert, zuvor f\u00fcnf und vor 1904 nur vier. Diese Umstellung wurde im American Football bereits 44 Jahre fr\u00fcher vorgenommen. Nach einem Touchdown bekommt das Team, dass die Punkte erzielte, einen zus\u00e4tzlichen Versuch ('' Conversions '' ) von der gegnerischen 5-Yard-Linie . Wird bei diesem ein Field Goal erzielt (Point after Touchdown; PAT), gibt es einen Punkt, wird der Ball \u00fcber die Goalline getragen oder in der Endzone gefangen gibt es zwei Punkte (Two Point Conversion). Bei der ersten Einf\u00fchrung eines festen Punktesystems 1883 war der PAT noch vier Punkte wert, 1889 auf zwei gesenkt und 1904 auf einen reduziert. Wird ein Spieler in der eigenen Endzone getackelt oder verliert den Ball (Fumble) und der Ball springt in der Endzone ins Aus, so erh\u00e4lt die Verteidigung eine Safety Touch und damit zwei Punkte. Wird der Ball \u00fcber die waagerechte Stange des Tores und zwischen den beiden senkrechten Toren gescho\u00dfen (Field Goal), so werden der kickenden Mannschaft drei Punkte angerechnet. Bis 1906 war das Field Goal noch f\u00fcnf Punkte und bis 1908 vier Punkte wert. 1883 war das Field Goal noch sechs Punkte wert und 1887 auf f\u00fcnf Punkte reduziert. Nachdem es 1903 auf zwei Punkte gesenkt wurde, wurde der Wert 1905 auf die heutigen drei erh\u00f6ht. Touchdowns, Field Goals und erfolgreiche Conversions werden durch das Ausstrecken beider Arme \u00fcber den Kopf signalisiert, Safety Touches durch das zusammenhalten beider H\u00e4nde \u00fcber dem Kopf und ein Rouge wird durch das Ausstrecken eines Arms \u00fcber dem Kopf mit einem nach oben zeigenden Finger signalisiert.", "paragraph_answer": "Canadian_Football === Punkte === Im Canadian Football gibt es mit dem ''Single'' (veraltet auch ''Rouge'' genannt) die M\u00f6glichkeit, nach einem Kick in die gegnerische Endzone einen einzelnen Punkt zu erzielen. Ansonsten werden Punkte im Canadian Football genauso erzielt, wie im American Football. Ein Touchdown wird gegeben, wenn der Ball \u00fcber die gegnerische Goalline getragen oder dahinter gefangen wird und ist seit 1956 sechs Punkte wert, zuvor f\u00fcnf und vor 1904 nur vier. Diese Umstellung wurde im American Football bereits 44 Jahre fr\u00fcher vorgenommen. Nach einem Touchdown bekommt das Team, dass die Punkte erzielte, einen zus\u00e4tzlichen Versuch ('' Conversions '') von der gegnerischen 5-Yard-Linie. Wird bei diesem ein Field Goal erzielt (Point after Touchdown; PAT), gibt es einen Punkt, wird der Ball \u00fcber die Goalline getragen oder in der Endzone gefangen gibt es zwei Punkte (Two Point Conversion). Bei der ersten Einf\u00fchrung eines festen Punktesystems 1883 war der PAT noch vier Punkte wert, 1889 auf zwei gesenkt und 1904 auf einen reduziert. Wird ein Spieler in der eigenen Endzone getackelt oder verliert den Ball (Fumble) und der Ball springt in der Endzone ins Aus, so erh\u00e4lt die Verteidigung eine Safety Touch und damit zwei Punkte. Wird der Ball \u00fcber die waagerechte Stange des Tores und zwischen den beiden senkrechten Toren gescho\u00dfen (Field Goal), so werden der kickenden Mannschaft drei Punkte angerechnet. Bis 1906 war das Field Goal noch f\u00fcnf Punkte und bis 1908 vier Punkte wert. 1883 war das Field Goal noch sechs Punkte wert und 1887 auf f\u00fcnf Punkte reduziert. Nachdem es 1903 auf zwei Punkte gesenkt wurde, wurde der Wert 1905 auf die heutigen drei erh\u00f6ht. Touchdowns, Field Goals und erfolgreiche Conversions werden durch das Ausstrecken beider Arme \u00fcber den Kopf signalisiert, Safety Touches durch das zusammenhalten beider H\u00e4nde \u00fcber dem Kopf und ein Rouge wird durch das Ausstrecken eines Arms \u00fcber dem Kopf mit einem nach oben zeigenden Finger signalisiert.", "sentence_answer": "Nach einem Touchdown bekommt das Team, dass die Punkte erzielte, einen zus\u00e4tzlichen Versuch ('' Conversions ''", "paragraph_id": 41327} {"question": "Von wo wird bei erfolgreichem Touchdown beim Canadian football geworfen?", "paragraph": "Canadian_Football\n\n=== Punkte ===\nIm Canadian Football gibt es mit dem ''Single'' (veraltet auch ''Rouge'' genannt) die M\u00f6glichkeit, nach einem Kick in die gegnerische Endzone einen einzelnen Punkt zu erzielen. Ansonsten werden Punkte im Canadian Football genauso erzielt, wie im American Football. Ein Touchdown wird gegeben, wenn der Ball \u00fcber die gegnerische Goalline getragen oder dahinter gefangen wird und ist seit 1956 sechs Punkte wert, zuvor f\u00fcnf und vor 1904 nur vier. Diese Umstellung wurde im American Football bereits 44 Jahre fr\u00fcher vorgenommen. Nach einem Touchdown bekommt das Team, dass die Punkte erzielte, einen zus\u00e4tzlichen Versuch (''Conversions'') von der gegnerischen 5-Yard-Linie. Wird bei diesem ein Field Goal erzielt (Point after Touchdown; PAT), gibt es einen Punkt, wird der Ball \u00fcber die Goalline getragen oder in der Endzone gefangen gibt es zwei Punkte (Two Point Conversion). Bei der ersten Einf\u00fchrung eines festen Punktesystems 1883 war der PAT noch vier Punkte wert, 1889 auf zwei gesenkt und 1904 auf einen reduziert.\nWird ein Spieler in der eigenen Endzone getackelt oder verliert den Ball (Fumble) und der Ball springt in der Endzone ins Aus, so erh\u00e4lt die Verteidigung eine Safety Touch und damit zwei Punkte. Wird der Ball \u00fcber die waagerechte Stange des Tores und zwischen den beiden senkrechten Toren gescho\u00dfen (Field Goal), so werden der kickenden Mannschaft drei Punkte angerechnet. Bis 1906 war das Field Goal noch f\u00fcnf Punkte und bis 1908 vier Punkte wert. 1883 war das Field Goal noch sechs Punkte wert und 1887 auf f\u00fcnf Punkte reduziert. Nachdem es 1903 auf zwei Punkte gesenkt wurde, wurde der Wert 1905 auf die heutigen drei erh\u00f6ht.\nTouchdowns, Field Goals und erfolgreiche Conversions werden durch das Ausstrecken beider Arme \u00fcber den Kopf signalisiert, Safety Touches durch das zusammenhalten beider H\u00e4nde \u00fcber dem Kopf und ein Rouge wird durch das Ausstrecken eines Arms \u00fcber dem Kopf mit einem nach oben zeigenden Finger signalisiert.", "answer": "von der gegnerischen 5-Yard-Linie", "sentence": "Nach einem Touchdown bekommt das Team, dass die Punkte erzielte, einen zus\u00e4tzlichen Versuch (''Conversions'') von der gegnerischen 5-Yard-Linie .", "paragraph_sentence": "Canadian_Football = = = Punkte = == Im Canadian Football gibt es mit dem ''Single'' (veraltet auch ''Rouge'' genannt) die M\u00f6glichkeit, nach einem Kick in die gegnerische Endzone einen einzelnen Punkt zu erzielen. Ansonsten werden Punkte im Canadian Football genauso erzielt, wie im American Football. Ein Touchdown wird gegeben, wenn der Ball \u00fcber die gegnerische Goalline getragen oder dahinter gefangen wird und ist seit 1956 sechs Punkte wert, zuvor f\u00fcnf und vor 1904 nur vier. Diese Umstellung wurde im American Football bereits 44 Jahre fr\u00fcher vorgenommen. Nach einem Touchdown bekommt das Team, dass die Punkte erzielte, einen zus\u00e4tzlichen Versuch (''Conversions'') von der gegnerischen 5-Yard-Linie . Wird bei diesem ein Field Goal erzielt (Point after Touchdown; PAT), gibt es einen Punkt, wird der Ball \u00fcber die Goalline getragen oder in der Endzone gefangen gibt es zwei Punkte (Two Point Conversion). Bei der ersten Einf\u00fchrung eines festen Punktesystems 1883 war der PAT noch vier Punkte wert, 1889 auf zwei gesenkt und 1904 auf einen reduziert. Wird ein Spieler in der eigenen Endzone getackelt oder verliert den Ball (Fumble) und der Ball springt in der Endzone ins Aus, so erh\u00e4lt die Verteidigung eine Safety Touch und damit zwei Punkte. Wird der Ball \u00fcber die waagerechte Stange des Tores und zwischen den beiden senkrechten Toren gescho\u00dfen (Field Goal), so werden der kickenden Mannschaft drei Punkte angerechnet. Bis 1906 war das Field Goal noch f\u00fcnf Punkte und bis 1908 vier Punkte wert. 1883 war das Field Goal noch sechs Punkte wert und 1887 auf f\u00fcnf Punkte reduziert. Nachdem es 1903 auf zwei Punkte gesenkt wurde, wurde der Wert 1905 auf die heutigen drei erh\u00f6ht. Touchdowns, Field Goals und erfolgreiche Conversions werden durch das Ausstrecken beider Arme \u00fcber den Kopf signalisiert, Safety Touches durch das zusammenhalten beider H\u00e4nde \u00fcber dem Kopf und ein Rouge wird durch das Ausstrecken eines Arms \u00fcber dem Kopf mit einem nach oben zeigenden Finger signalisiert.", "paragraph_answer": "Canadian_Football === Punkte === Im Canadian Football gibt es mit dem ''Single'' (veraltet auch ''Rouge'' genannt) die M\u00f6glichkeit, nach einem Kick in die gegnerische Endzone einen einzelnen Punkt zu erzielen. Ansonsten werden Punkte im Canadian Football genauso erzielt, wie im American Football. Ein Touchdown wird gegeben, wenn der Ball \u00fcber die gegnerische Goalline getragen oder dahinter gefangen wird und ist seit 1956 sechs Punkte wert, zuvor f\u00fcnf und vor 1904 nur vier. Diese Umstellung wurde im American Football bereits 44 Jahre fr\u00fcher vorgenommen. Nach einem Touchdown bekommt das Team, dass die Punkte erzielte, einen zus\u00e4tzlichen Versuch (''Conversions'') von der gegnerischen 5-Yard-Linie . Wird bei diesem ein Field Goal erzielt (Point after Touchdown; PAT), gibt es einen Punkt, wird der Ball \u00fcber die Goalline getragen oder in der Endzone gefangen gibt es zwei Punkte (Two Point Conversion). Bei der ersten Einf\u00fchrung eines festen Punktesystems 1883 war der PAT noch vier Punkte wert, 1889 auf zwei gesenkt und 1904 auf einen reduziert. Wird ein Spieler in der eigenen Endzone getackelt oder verliert den Ball (Fumble) und der Ball springt in der Endzone ins Aus, so erh\u00e4lt die Verteidigung eine Safety Touch und damit zwei Punkte. Wird der Ball \u00fcber die waagerechte Stange des Tores und zwischen den beiden senkrechten Toren gescho\u00dfen (Field Goal), so werden der kickenden Mannschaft drei Punkte angerechnet. Bis 1906 war das Field Goal noch f\u00fcnf Punkte und bis 1908 vier Punkte wert. 1883 war das Field Goal noch sechs Punkte wert und 1887 auf f\u00fcnf Punkte reduziert. Nachdem es 1903 auf zwei Punkte gesenkt wurde, wurde der Wert 1905 auf die heutigen drei erh\u00f6ht. Touchdowns, Field Goals und erfolgreiche Conversions werden durch das Ausstrecken beider Arme \u00fcber den Kopf signalisiert, Safety Touches durch das zusammenhalten beider H\u00e4nde \u00fcber dem Kopf und ein Rouge wird durch das Ausstrecken eines Arms \u00fcber dem Kopf mit einem nach oben zeigenden Finger signalisiert.", "sentence_answer": "Nach einem Touchdown bekommt das Team, dass die Punkte erzielte, einen zus\u00e4tzlichen Versuch (''Conversions'') von der gegnerischen 5-Yard-Linie .", "paragraph_id": 41329} {"question": "Wie hei\u00dft der Punkt nach dem Touchdown beim Canadian Football?", "paragraph": "Canadian_Football\n\n=== Punkte ===\nIm Canadian Football gibt es mit dem ''Single'' (veraltet auch ''Rouge'' genannt) die M\u00f6glichkeit, nach einem Kick in die gegnerische Endzone einen einzelnen Punkt zu erzielen. Ansonsten werden Punkte im Canadian Football genauso erzielt, wie im American Football. Ein Touchdown wird gegeben, wenn der Ball \u00fcber die gegnerische Goalline getragen oder dahinter gefangen wird und ist seit 1956 sechs Punkte wert, zuvor f\u00fcnf und vor 1904 nur vier. Diese Umstellung wurde im American Football bereits 44 Jahre fr\u00fcher vorgenommen. Nach einem Touchdown bekommt das Team, dass die Punkte erzielte, einen zus\u00e4tzlichen Versuch (''Conversions'') von der gegnerischen 5-Yard-Linie. Wird bei diesem ein Field Goal erzielt (Point after Touchdown; PAT), gibt es einen Punkt, wird der Ball \u00fcber die Goalline getragen oder in der Endzone gefangen gibt es zwei Punkte (Two Point Conversion). Bei der ersten Einf\u00fchrung eines festen Punktesystems 1883 war der PAT noch vier Punkte wert, 1889 auf zwei gesenkt und 1904 auf einen reduziert.\nWird ein Spieler in der eigenen Endzone getackelt oder verliert den Ball (Fumble) und der Ball springt in der Endzone ins Aus, so erh\u00e4lt die Verteidigung eine Safety Touch und damit zwei Punkte. Wird der Ball \u00fcber die waagerechte Stange des Tores und zwischen den beiden senkrechten Toren gescho\u00dfen (Field Goal), so werden der kickenden Mannschaft drei Punkte angerechnet. Bis 1906 war das Field Goal noch f\u00fcnf Punkte und bis 1908 vier Punkte wert. 1883 war das Field Goal noch sechs Punkte wert und 1887 auf f\u00fcnf Punkte reduziert. Nachdem es 1903 auf zwei Punkte gesenkt wurde, wurde der Wert 1905 auf die heutigen drei erh\u00f6ht.\nTouchdowns, Field Goals und erfolgreiche Conversions werden durch das Ausstrecken beider Arme \u00fcber den Kopf signalisiert, Safety Touches durch das zusammenhalten beider H\u00e4nde \u00fcber dem Kopf und ein Rouge wird durch das Ausstrecken eines Arms \u00fcber dem Kopf mit einem nach oben zeigenden Finger signalisiert.", "answer": "Point after Touchdown", "sentence": "Wird bei diesem ein Field Goal erzielt ( Point after Touchdown ;", "paragraph_sentence": "Canadian_Football = = = Punkte = == Im Canadian Football gibt es mit dem ''Single'' (veraltet auch ''Rouge'' genannt) die M\u00f6glichkeit, nach einem Kick in die gegnerische Endzone einen einzelnen Punkt zu erzielen. Ansonsten werden Punkte im Canadian Football genauso erzielt, wie im American Football. Ein Touchdown wird gegeben, wenn der Ball \u00fcber die gegnerische Goalline getragen oder dahinter gefangen wird und ist seit 1956 sechs Punkte wert, zuvor f\u00fcnf und vor 1904 nur vier. Diese Umstellung wurde im American Football bereits 44 Jahre fr\u00fcher vorgenommen. Nach einem Touchdown bekommt das Team, dass die Punkte erzielte, einen zus\u00e4tzlichen Versuch (''Conversions'') von der gegnerischen 5-Yard-Linie. Wird bei diesem ein Field Goal erzielt ( Point after Touchdown ; PAT) , gibt es einen Punkt, wird der Ball \u00fcber die Goalline getragen oder in der Endzone gefangen gibt es zwei Punkte (Two Point Conversion). Bei der ersten Einf\u00fchrung eines festen Punktesystems 1883 war der PAT noch vier Punkte wert, 1889 auf zwei gesenkt und 1904 auf einen reduziert. Wird ein Spieler in der eigenen Endzone getackelt oder verliert den Ball (Fumble) und der Ball springt in der Endzone ins Aus, so erh\u00e4lt die Verteidigung eine Safety Touch und damit zwei Punkte. Wird der Ball \u00fcber die waagerechte Stange des Tores und zwischen den beiden senkrechten Toren gescho\u00dfen (Field Goal), so werden der kickenden Mannschaft drei Punkte angerechnet. Bis 1906 war das Field Goal noch f\u00fcnf Punkte und bis 1908 vier Punkte wert. 1883 war das Field Goal noch sechs Punkte wert und 1887 auf f\u00fcnf Punkte reduziert. Nachdem es 1903 auf zwei Punkte gesenkt wurde, wurde der Wert 1905 auf die heutigen drei erh\u00f6ht. Touchdowns, Field Goals und erfolgreiche Conversions werden durch das Ausstrecken beider Arme \u00fcber den Kopf signalisiert, Safety Touches durch das zusammenhalten beider H\u00e4nde \u00fcber dem Kopf und ein Rouge wird durch das Ausstrecken eines Arms \u00fcber dem Kopf mit einem nach oben zeigenden Finger signalisiert.", "paragraph_answer": "Canadian_Football === Punkte === Im Canadian Football gibt es mit dem ''Single'' (veraltet auch ''Rouge'' genannt) die M\u00f6glichkeit, nach einem Kick in die gegnerische Endzone einen einzelnen Punkt zu erzielen. Ansonsten werden Punkte im Canadian Football genauso erzielt, wie im American Football. Ein Touchdown wird gegeben, wenn der Ball \u00fcber die gegnerische Goalline getragen oder dahinter gefangen wird und ist seit 1956 sechs Punkte wert, zuvor f\u00fcnf und vor 1904 nur vier. Diese Umstellung wurde im American Football bereits 44 Jahre fr\u00fcher vorgenommen. Nach einem Touchdown bekommt das Team, dass die Punkte erzielte, einen zus\u00e4tzlichen Versuch (''Conversions'') von der gegnerischen 5-Yard-Linie. Wird bei diesem ein Field Goal erzielt ( Point after Touchdown ; PAT), gibt es einen Punkt, wird der Ball \u00fcber die Goalline getragen oder in der Endzone gefangen gibt es zwei Punkte (Two Point Conversion). Bei der ersten Einf\u00fchrung eines festen Punktesystems 1883 war der PAT noch vier Punkte wert, 1889 auf zwei gesenkt und 1904 auf einen reduziert. Wird ein Spieler in der eigenen Endzone getackelt oder verliert den Ball (Fumble) und der Ball springt in der Endzone ins Aus, so erh\u00e4lt die Verteidigung eine Safety Touch und damit zwei Punkte. Wird der Ball \u00fcber die waagerechte Stange des Tores und zwischen den beiden senkrechten Toren gescho\u00dfen (Field Goal), so werden der kickenden Mannschaft drei Punkte angerechnet. Bis 1906 war das Field Goal noch f\u00fcnf Punkte und bis 1908 vier Punkte wert. 1883 war das Field Goal noch sechs Punkte wert und 1887 auf f\u00fcnf Punkte reduziert. Nachdem es 1903 auf zwei Punkte gesenkt wurde, wurde der Wert 1905 auf die heutigen drei erh\u00f6ht. Touchdowns, Field Goals und erfolgreiche Conversions werden durch das Ausstrecken beider Arme \u00fcber den Kopf signalisiert, Safety Touches durch das zusammenhalten beider H\u00e4nde \u00fcber dem Kopf und ein Rouge wird durch das Ausstrecken eines Arms \u00fcber dem Kopf mit einem nach oben zeigenden Finger signalisiert.", "sentence_answer": "Wird bei diesem ein Field Goal erzielt ( Point after Touchdown ;", "paragraph_id": 41330} {"question": "Wann wurde im Canadian Football eine feste Punktez\u00e4hlung eingef\u00fchrt?", "paragraph": "Canadian_Football\n\n=== Punkte ===\nIm Canadian Football gibt es mit dem ''Single'' (veraltet auch ''Rouge'' genannt) die M\u00f6glichkeit, nach einem Kick in die gegnerische Endzone einen einzelnen Punkt zu erzielen. Ansonsten werden Punkte im Canadian Football genauso erzielt, wie im American Football. Ein Touchdown wird gegeben, wenn der Ball \u00fcber die gegnerische Goalline getragen oder dahinter gefangen wird und ist seit 1956 sechs Punkte wert, zuvor f\u00fcnf und vor 1904 nur vier. Diese Umstellung wurde im American Football bereits 44 Jahre fr\u00fcher vorgenommen. Nach einem Touchdown bekommt das Team, dass die Punkte erzielte, einen zus\u00e4tzlichen Versuch (''Conversions'') von der gegnerischen 5-Yard-Linie. Wird bei diesem ein Field Goal erzielt (Point after Touchdown; PAT), gibt es einen Punkt, wird der Ball \u00fcber die Goalline getragen oder in der Endzone gefangen gibt es zwei Punkte (Two Point Conversion). Bei der ersten Einf\u00fchrung eines festen Punktesystems 1883 war der PAT noch vier Punkte wert, 1889 auf zwei gesenkt und 1904 auf einen reduziert.\nWird ein Spieler in der eigenen Endzone getackelt oder verliert den Ball (Fumble) und der Ball springt in der Endzone ins Aus, so erh\u00e4lt die Verteidigung eine Safety Touch und damit zwei Punkte. Wird der Ball \u00fcber die waagerechte Stange des Tores und zwischen den beiden senkrechten Toren gescho\u00dfen (Field Goal), so werden der kickenden Mannschaft drei Punkte angerechnet. Bis 1906 war das Field Goal noch f\u00fcnf Punkte und bis 1908 vier Punkte wert. 1883 war das Field Goal noch sechs Punkte wert und 1887 auf f\u00fcnf Punkte reduziert. Nachdem es 1903 auf zwei Punkte gesenkt wurde, wurde der Wert 1905 auf die heutigen drei erh\u00f6ht.\nTouchdowns, Field Goals und erfolgreiche Conversions werden durch das Ausstrecken beider Arme \u00fcber den Kopf signalisiert, Safety Touches durch das zusammenhalten beider H\u00e4nde \u00fcber dem Kopf und ein Rouge wird durch das Ausstrecken eines Arms \u00fcber dem Kopf mit einem nach oben zeigenden Finger signalisiert.", "answer": "1883", "sentence": "Bei der ersten Einf\u00fchrung eines festen Punktesystems 1883 war der PAT noch vier Punkte wert, 1889 auf zwei gesenkt und 1904 auf einen reduziert.", "paragraph_sentence": "Canadian_Football = = = Punkte = == Im Canadian Football gibt es mit dem ''Single'' (veraltet auch ''Rouge'' genannt) die M\u00f6glichkeit, nach einem Kick in die gegnerische Endzone einen einzelnen Punkt zu erzielen. Ansonsten werden Punkte im Canadian Football genauso erzielt, wie im American Football. 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Nach einem Touchdown bekommt das Team, dass die Punkte erzielte, einen zus\u00e4tzlichen Versuch (''Conversions'') von der gegnerischen 5-Yard-Linie. Wird bei diesem ein Field Goal erzielt (Point after Touchdown; PAT), gibt es einen Punkt, wird der Ball \u00fcber die Goalline getragen oder in der Endzone gefangen gibt es zwei Punkte (Two Point Conversion). Bei der ersten Einf\u00fchrung eines festen Punktesystems 1883 war der PAT noch vier Punkte wert, 1889 auf zwei gesenkt und 1904 auf einen reduziert. Wird ein Spieler in der eigenen Endzone getackelt oder verliert den Ball (Fumble) und der Ball springt in der Endzone ins Aus, so erh\u00e4lt die Verteidigung eine Safety Touch und damit zwei Punkte. Wird der Ball \u00fcber die waagerechte Stange des Tores und zwischen den beiden senkrechten Toren gescho\u00dfen (Field Goal), so werden der kickenden Mannschaft drei Punkte angerechnet. Bis 1906 war das Field Goal noch f\u00fcnf Punkte und bis 1908 vier Punkte wert. 1883 war das Field Goal noch sechs Punkte wert und 1887 auf f\u00fcnf Punkte reduziert. Nachdem es 1903 auf zwei Punkte gesenkt wurde, wurde der Wert 1905 auf die heutigen drei erh\u00f6ht. Touchdowns, Field Goals und erfolgreiche Conversions werden durch das Ausstrecken beider Arme \u00fcber den Kopf signalisiert, Safety Touches durch das zusammenhalten beider H\u00e4nde \u00fcber dem Kopf und ein Rouge wird durch das Ausstrecken eines Arms \u00fcber dem Kopf mit einem nach oben zeigenden Finger signalisiert.", "sentence_answer": "Bei der ersten Einf\u00fchrung eines festen Punktesystems 1883 war der PAT noch vier Punkte wert, 1889 auf zwei gesenkt und 1904 auf einen reduziert.", "paragraph_id": 41331} {"question": "In welcher Liga spielt Racing Stra\u00dfburg?", "paragraph": "Stra\u00dfburg\n\n== Sport ==\n* Der Fu\u00dfballverein Racing Stra\u00dfburg spielt nach zeitweiligem Absturz in die Drittklassigkeit seit der Saison 2017/18 wieder in der Ligue 1. Mit der ASPTT Strasbourg besitzt die Stadt auch einen Frauenfu\u00dfballverein, der bis Mitte der 1990er Jahre erstklassig antrat und dessen Badmintonabteilung zudem im 21.\u00a0Jahrhundert zu den st\u00e4rksten in Frankreich z\u00e4hlt (unter anderem Europapokalteilnehmer 2013).\n* Strasbourg Illkirch Graffenstaden Basket hat 2004/05 die franz\u00f6sische Meisterschaft im Basketball gewonnen. Zwischen 2013 und 2017 wurde der Verein f\u00fcnfmal hintereinander Vizemeister.\n* Der \u00c9toile noire ist einer der bekanntesten franz\u00f6sischen Eishockeyklubs.\n* Das WTA-Damentennisturnier Internationaux de Strasbourg gilt allj\u00e4hrlich als wichtiges sportliches Ereignis. Zu den ehemaligen Gewinnerinnen z\u00e4hlen u.\u00a0a. Steffi Graf, Jennifer Capriati und Lindsay Davenport.", "answer": "Ligue 1", "sentence": "der Ligue 1 .", "paragraph_sentence": "Stra\u00dfburg == Sport == * Der Fu\u00dfballverein Racing Stra\u00dfburg spielt nach zeitweiligem Absturz in die Drittklassigkeit seit der Saison 2017/18 wieder in der Ligue 1 . Mit der ASPTT Strasbourg besitzt die Stadt auch einen Frauenfu\u00dfballverein, der bis Mitte der 1990er Jahre erstklassig antrat und dessen Badmintonabteilung zudem im 21. Jahrhundert zu den st\u00e4rksten in Frankreich z\u00e4hlt (unter anderem Europapokalteilnehmer 2013). * Strasbourg Illkirch Graffenstaden Basket hat 2004/05 die franz\u00f6sische Meisterschaft im Basketball gewonnen. Zwischen 2013 und 2017 wurde der Verein f\u00fcnfmal hintereinander Vizemeister. * Der \u00c9toile noire ist einer der bekanntesten franz\u00f6sischen Eishockeyklubs. * Das WTA-Damentennisturnier Internationaux de Strasbourg gilt allj\u00e4hrlich als wichtiges sportliches Ereignis. Zu den ehemaligen Gewinnerinnen z\u00e4hlen u. a. Steffi Graf, Jennifer Capriati und Lindsay Davenport.", "paragraph_answer": "Stra\u00dfburg == Sport == * Der Fu\u00dfballverein Racing Stra\u00dfburg spielt nach zeitweiligem Absturz in die Drittklassigkeit seit der Saison 2017/18 wieder in der Ligue 1 . Mit der ASPTT Strasbourg besitzt die Stadt auch einen Frauenfu\u00dfballverein, der bis Mitte der 1990er Jahre erstklassig antrat und dessen Badmintonabteilung zudem im 21. Jahrhundert zu den st\u00e4rksten in Frankreich z\u00e4hlt (unter anderem Europapokalteilnehmer 2013). * Strasbourg Illkirch Graffenstaden Basket hat 2004/05 die franz\u00f6sische Meisterschaft im Basketball gewonnen. Zwischen 2013 und 2017 wurde der Verein f\u00fcnfmal hintereinander Vizemeister. * Der \u00c9toile noire ist einer der bekanntesten franz\u00f6sischen Eishockeyklubs. * Das WTA-Damentennisturnier Internationaux de Strasbourg gilt allj\u00e4hrlich als wichtiges sportliches Ereignis. Zu den ehemaligen Gewinnerinnen z\u00e4hlen u. a. Steffi Graf, Jennifer Capriati und Lindsay Davenport.", "sentence_answer": "der Ligue 1 .", "paragraph_id": 41442} {"question": "Wie hei\u00dft der Frauenfu\u00dfballverein von Stra\u00dfburg?", "paragraph": "Stra\u00dfburg\n\n== Sport ==\n* Der Fu\u00dfballverein Racing Stra\u00dfburg spielt nach zeitweiligem Absturz in die Drittklassigkeit seit der Saison 2017/18 wieder in der Ligue 1. Mit der ASPTT Strasbourg besitzt die Stadt auch einen Frauenfu\u00dfballverein, der bis Mitte der 1990er Jahre erstklassig antrat und dessen Badmintonabteilung zudem im 21.\u00a0Jahrhundert zu den st\u00e4rksten in Frankreich z\u00e4hlt (unter anderem Europapokalteilnehmer 2013).\n* Strasbourg Illkirch Graffenstaden Basket hat 2004/05 die franz\u00f6sische Meisterschaft im Basketball gewonnen. Zwischen 2013 und 2017 wurde der Verein f\u00fcnfmal hintereinander Vizemeister.\n* Der \u00c9toile noire ist einer der bekanntesten franz\u00f6sischen Eishockeyklubs.\n* Das WTA-Damentennisturnier Internationaux de Strasbourg gilt allj\u00e4hrlich als wichtiges sportliches Ereignis. Zu den ehemaligen Gewinnerinnen z\u00e4hlen u.\u00a0a. Steffi Graf, Jennifer Capriati und Lindsay Davenport.", "answer": "ASPTT Strasbourg", "sentence": "Mit der ASPTT Strasbourg besitzt die Stadt auch einen Frauenfu\u00dfballverein, der bis Mitte der 1990er Jahre erstklassig antrat und dessen Badmintonabteilung zudem im 21.\u00a0Jahrhundert zu den st\u00e4rksten in Frankreich z\u00e4hlt (unter anderem Europapokalteilnehmer 2013).", "paragraph_sentence": "Stra\u00dfburg == Sport == * Der Fu\u00dfballverein Racing Stra\u00dfburg spielt nach zeitweiligem Absturz in die Drittklassigkeit seit der Saison 2017/18 wieder in der Ligue 1. Mit der ASPTT Strasbourg besitzt die Stadt auch einen Frauenfu\u00dfballverein, der bis Mitte der 1990er Jahre erstklassig antrat und dessen Badmintonabteilung zudem im 21. Jahrhundert zu den st\u00e4rksten in Frankreich z\u00e4hlt (unter anderem Europapokalteilnehmer 2013). * Strasbourg Illkirch Graffenstaden Basket hat 2004/05 die franz\u00f6sische Meisterschaft im Basketball gewonnen. Zwischen 2013 und 2017 wurde der Verein f\u00fcnfmal hintereinander Vizemeister. * Der \u00c9toile noire ist einer der bekanntesten franz\u00f6sischen Eishockeyklubs. * Das WTA-Damentennisturnier Internationaux de Strasbourg gilt allj\u00e4hrlich als wichtiges sportliches Ereignis. Zu den ehemaligen Gewinnerinnen z\u00e4hlen u. a. Steffi Graf, Jennifer Capriati und Lindsay Davenport.", "paragraph_answer": "Stra\u00dfburg == Sport == * Der Fu\u00dfballverein Racing Stra\u00dfburg spielt nach zeitweiligem Absturz in die Drittklassigkeit seit der Saison 2017/18 wieder in der Ligue 1. 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Jahrhundert zu den st\u00e4rksten in Frankreich z\u00e4hlt (unter anderem Europapokalteilnehmer 2013).", "paragraph_id": 41443} {"question": "Wann hat der Basketballverein aus Stra\u00dfburg die Meisterschaft gewonnen?", "paragraph": "Stra\u00dfburg\n\n== Sport ==\n* Der Fu\u00dfballverein Racing Stra\u00dfburg spielt nach zeitweiligem Absturz in die Drittklassigkeit seit der Saison 2017/18 wieder in der Ligue 1. Mit der ASPTT Strasbourg besitzt die Stadt auch einen Frauenfu\u00dfballverein, der bis Mitte der 1990er Jahre erstklassig antrat und dessen Badmintonabteilung zudem im 21.\u00a0Jahrhundert zu den st\u00e4rksten in Frankreich z\u00e4hlt (unter anderem Europapokalteilnehmer 2013).\n* Strasbourg Illkirch Graffenstaden Basket hat 2004/05 die franz\u00f6sische Meisterschaft im Basketball gewonnen. 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Juli 1865 besteht eine Kooperation zwischen dem United States Secret Service, dem Federal Reserve System und dem Bureau of Engraving and Printing, um Ma\u00dfnahmen zu entwickeln, die ein Auftreten von F\u00e4lschungen so gering wie m\u00f6glich halten soll. 1966 begann die Regierung, Sicherheitsmerkmale auf den Banknoten aufzudrucken. Um die Sicherheit der W\u00e4hrung weiterhin zu gew\u00e4hrleisten, wird das Design der Scheine alle sieben bis zehn Jahre ver\u00e4ndert (au\u00dfer 1 und 2 Dollar):\n* ''Sicherheitsfaden'': Der Sicherheitsfaden ist ein d\u00fcnner Streifen, der sich durch die Banknote zieht. Dieser ist durch Drucken nicht reproduzierbar. Alle nach 1990 gedruckten Serien (au\u00dfer die 1- und 2-Dollar-Noten) enthalten dieses Merkmal. Auf diesen Streifen wird der Nennwert der Note gedruckt.\n* Mikroschriften: Diese Aufdrucke erscheinen bei normaler Betrachtung als Linie, durch Zuhilfenahme eines Vergr\u00f6\u00dferungsglases wird jedoch der jeweilige Nennwert der Note sichtbar. Die Aufl\u00f6sung der meisten Kopierer ist nicht hoch genug, um diese Schriften zu erkennen.\nSeit 1996 werden zus\u00e4tzlich die folgenden Sicherheitsmerkmale verwendet.\n* Wasserzeichen: Dieses Zeichen entsteht durch verschiedene Dichtegrade des Papieres. Wird die Banknote gegen das Licht gehalten, wird das Portr\u00e4t der auf der Banknote abgebildeten Person sichtbar.\n* Optisch ver\u00e4nderliche Tinte: Bei unterschiedlichem Betrachtungswinkel ver\u00e4ndert sich die Farbe der Aufschrift.\n* Feine Linienstrukturen: Linienmuster werden auf der Vorderseite hinter dem Portr\u00e4t und auf der R\u00fcckseite um das historische Geb\u00e4ude herum aufgedruckt. Diese Linien sind f\u00fcr das Auge sichtbar, werden aber nur schwer von Scannern und Druckern erkannt.\n* Vergr\u00f6\u00dferte, versetzte Portr\u00e4ts: Die gr\u00f6\u00dferen Bilder sind detaillierter und erschweren somit die F\u00e4lschung der Banknote. Die jeweiligen Portr\u00e4ts wurden leicht seitlich versetzt, um Raum f\u00fcr das Wasserzeichen und den Sicherheitsfaden zu schaffen. Durch die vergr\u00f6\u00dferten Bilder wird die Identifikation des Notenwertes f\u00fcr sehbeeintr\u00e4chtigte Menschen erleichtert.\nVorderseite der erneuerten 100-Dollar-Note\nIm Februar 2011 sollte eine mit zus\u00e4tzlichen Sicherheitsmerkmalen ausgestattete Variante des 100-Dollar-Scheins in Umlauf gebracht werden, um der hohen F\u00e4lschungsrate entgegenzuwirken. Ein 3D-Sicherheitsband, ein zus\u00e4tzliches Wasserzeichen, eine goldfarben gedruckte \u201e100\u201c sowie ein 3D-Bild, das je nach Blickwinkel zwischen einer Glocke und der \u201e100\u201c wechselt, sollen die Scheine sicherheitstechnisch auf den neusten Stand bringen und eine F\u00e4lschung erschweren. Am 1. Oktober 2010 wurde bekannt gegeben, dass sich die Auslieferung der neuen Scheine jedoch verz\u00f6gern wird, da die geplanten Mengen wegen Problemen im Herstellungsprozess nicht rechtzeitig produziert werden k\u00f6nnten. Nach Presseberichten sind bis zu 30 % der produzierten Noten fehlerhaft, so dass die Produktion vorerst eingestellt wurde und f\u00fcr den laufenden Bedarf weiter \u201ealte\u201c Noten gedruckt werden. Der neue 100-Dollar-Schein wurde am 8. Oktober 2013 ausgegeben.", "answer": "8. Oktober 2013", "sentence": "Der neue 100-Dollar-Schein wurde am 8. Oktober 2013 ausgegeben.", "paragraph_sentence": "US-Dollar == = = Sicherheitsmerkmale ==== Seit dem 5. Juli 1865 besteht eine Kooperation zwischen dem United States Secret Service, dem Federal Reserve System und dem Bureau of Engraving and Printing, um Ma\u00dfnahmen zu entwickeln, die ein Auftreten von F\u00e4lschungen so gering wie m\u00f6glich halten soll. 1966 begann die Regierung, Sicherheitsmerkmale auf den Banknoten aufzudrucken. Um die Sicherheit der W\u00e4hrung weiterhin zu gew\u00e4hrleisten, wird das Design der Scheine alle sieben bis zehn Jahre ver\u00e4ndert (au\u00dfer 1 und 2 Dollar): * ''Sicherheitsfaden'': Der Sicherheitsfaden ist ein d\u00fcnner Streifen, der sich durch die Banknote zieht. Dieser ist durch Drucken nicht reproduzierbar. Alle nach 1990 gedruckten Serien (au\u00dfer die 1- und 2-Dollar-Noten) enthalten dieses Merkmal. Auf diesen Streifen wird der Nennwert der Note gedruckt. * Mikroschriften: Diese Aufdrucke erscheinen bei normaler Betrachtung als Linie, durch Zuhilfenahme eines Vergr\u00f6\u00dferungsglases wird jedoch der jeweilige Nennwert der Note sichtbar. Die Aufl\u00f6sung der meisten Kopierer ist nicht hoch genug, um diese Schriften zu erkennen. Seit 1996 werden zus\u00e4tzlich die folgenden Sicherheitsmerkmale verwendet. * Wasserzeichen: Dieses Zeichen entsteht durch verschiedene Dichtegrade des Papieres. Wird die Banknote gegen das Licht gehalten, wird das Portr\u00e4t der auf der Banknote abgebildeten Person sichtbar. * Optisch ver\u00e4nderliche Tinte: Bei unterschiedlichem Betrachtungswinkel ver\u00e4ndert sich die Farbe der Aufschrift. * Feine Linienstrukturen: Linienmuster werden auf der Vorderseite hinter dem Portr\u00e4t und auf der R\u00fcckseite um das historische Geb\u00e4ude herum aufgedruckt. Diese Linien sind f\u00fcr das Auge sichtbar, werden aber nur schwer von Scannern und Druckern erkannt. * Vergr\u00f6\u00dferte, versetzte Portr\u00e4ts: Die gr\u00f6\u00dferen Bilder sind detaillierter und erschweren somit die F\u00e4lschung der Banknote. Die jeweiligen Portr\u00e4ts wurden leicht seitlich versetzt, um Raum f\u00fcr das Wasserzeichen und den Sicherheitsfaden zu schaffen. Durch die vergr\u00f6\u00dferten Bilder wird die Identifikation des Notenwertes f\u00fcr sehbeeintr\u00e4chtigte Menschen erleichtert. Vorderseite der erneuerten 100-Dollar-Note Im Februar 2011 sollte eine mit zus\u00e4tzlichen Sicherheitsmerkmalen ausgestattete Variante des 100-Dollar-Scheins in Umlauf gebracht werden, um der hohen F\u00e4lschungsrate entgegenzuwirken. Ein 3D-Sicherheitsband, ein zus\u00e4tzliches Wasserzeichen, eine goldfarben gedruckte \u201e100\u201c sowie ein 3D-Bild, das je nach Blickwinkel zwischen einer Glocke und der \u201e100\u201c wechselt, sollen die Scheine sicherheitstechnisch auf den neusten Stand bringen und eine F\u00e4lschung erschweren. Am 1. Oktober 2010 wurde bekannt gegeben, dass sich die Auslieferung der neuen Scheine jedoch verz\u00f6gern wird, da die geplanten Mengen wegen Problemen im Herstellungsprozess nicht rechtzeitig produziert werden k\u00f6nnten. Nach Presseberichten sind bis zu 30 % der produzierten Noten fehlerhaft, so dass die Produktion vorerst eingestellt wurde und f\u00fcr den laufenden Bedarf weiter \u201ealte\u201c Noten gedruckt werden. Der neue 100-Dollar-Schein wurde am 8. Oktober 2013 ausgegeben. ", "paragraph_answer": "US-Dollar ==== Sicherheitsmerkmale ==== Seit dem 5. Juli 1865 besteht eine Kooperation zwischen dem United States Secret Service, dem Federal Reserve System und dem Bureau of Engraving and Printing, um Ma\u00dfnahmen zu entwickeln, die ein Auftreten von F\u00e4lschungen so gering wie m\u00f6glich halten soll. 1966 begann die Regierung, Sicherheitsmerkmale auf den Banknoten aufzudrucken. Um die Sicherheit der W\u00e4hrung weiterhin zu gew\u00e4hrleisten, wird das Design der Scheine alle sieben bis zehn Jahre ver\u00e4ndert (au\u00dfer 1 und 2 Dollar): * ''Sicherheitsfaden'': Der Sicherheitsfaden ist ein d\u00fcnner Streifen, der sich durch die Banknote zieht. Dieser ist durch Drucken nicht reproduzierbar. Alle nach 1990 gedruckten Serien (au\u00dfer die 1- und 2-Dollar-Noten) enthalten dieses Merkmal. Auf diesen Streifen wird der Nennwert der Note gedruckt. * Mikroschriften: Diese Aufdrucke erscheinen bei normaler Betrachtung als Linie, durch Zuhilfenahme eines Vergr\u00f6\u00dferungsglases wird jedoch der jeweilige Nennwert der Note sichtbar. Die Aufl\u00f6sung der meisten Kopierer ist nicht hoch genug, um diese Schriften zu erkennen. Seit 1996 werden zus\u00e4tzlich die folgenden Sicherheitsmerkmale verwendet. * Wasserzeichen: Dieses Zeichen entsteht durch verschiedene Dichtegrade des Papieres. Wird die Banknote gegen das Licht gehalten, wird das Portr\u00e4t der auf der Banknote abgebildeten Person sichtbar. * Optisch ver\u00e4nderliche Tinte: Bei unterschiedlichem Betrachtungswinkel ver\u00e4ndert sich die Farbe der Aufschrift. * Feine Linienstrukturen: Linienmuster werden auf der Vorderseite hinter dem Portr\u00e4t und auf der R\u00fcckseite um das historische Geb\u00e4ude herum aufgedruckt. Diese Linien sind f\u00fcr das Auge sichtbar, werden aber nur schwer von Scannern und Druckern erkannt. * Vergr\u00f6\u00dferte, versetzte Portr\u00e4ts: Die gr\u00f6\u00dferen Bilder sind detaillierter und erschweren somit die F\u00e4lschung der Banknote. Die jeweiligen Portr\u00e4ts wurden leicht seitlich versetzt, um Raum f\u00fcr das Wasserzeichen und den Sicherheitsfaden zu schaffen. Durch die vergr\u00f6\u00dferten Bilder wird die Identifikation des Notenwertes f\u00fcr sehbeeintr\u00e4chtigte Menschen erleichtert. Vorderseite der erneuerten 100-Dollar-Note Im Februar 2011 sollte eine mit zus\u00e4tzlichen Sicherheitsmerkmalen ausgestattete Variante des 100-Dollar-Scheins in Umlauf gebracht werden, um der hohen F\u00e4lschungsrate entgegenzuwirken. Ein 3D-Sicherheitsband, ein zus\u00e4tzliches Wasserzeichen, eine goldfarben gedruckte \u201e100\u201c sowie ein 3D-Bild, das je nach Blickwinkel zwischen einer Glocke und der \u201e100\u201c wechselt, sollen die Scheine sicherheitstechnisch auf den neusten Stand bringen und eine F\u00e4lschung erschweren. Am 1. Oktober 2010 wurde bekannt gegeben, dass sich die Auslieferung der neuen Scheine jedoch verz\u00f6gern wird, da die geplanten Mengen wegen Problemen im Herstellungsprozess nicht rechtzeitig produziert werden k\u00f6nnten. Nach Presseberichten sind bis zu 30 % der produzierten Noten fehlerhaft, so dass die Produktion vorerst eingestellt wurde und f\u00fcr den laufenden Bedarf weiter \u201ealte\u201c Noten gedruckt werden. Der neue 100-Dollar-Schein wurde am 8. Oktober 2013 ausgegeben.", "sentence_answer": "Der neue 100-Dollar-Schein wurde am 8. 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Auf diesen Streifen wird der Nennwert der Note gedruckt.\n* Mikroschriften: Diese Aufdrucke erscheinen bei normaler Betrachtung als Linie, durch Zuhilfenahme eines Vergr\u00f6\u00dferungsglases wird jedoch der jeweilige Nennwert der Note sichtbar. Die Aufl\u00f6sung der meisten Kopierer ist nicht hoch genug, um diese Schriften zu erkennen.\nSeit 1996 werden zus\u00e4tzlich die folgenden Sicherheitsmerkmale verwendet.\n* Wasserzeichen: Dieses Zeichen entsteht durch verschiedene Dichtegrade des Papieres. Wird die Banknote gegen das Licht gehalten, wird das Portr\u00e4t der auf der Banknote abgebildeten Person sichtbar.\n* Optisch ver\u00e4nderliche Tinte: Bei unterschiedlichem Betrachtungswinkel ver\u00e4ndert sich die Farbe der Aufschrift.\n* Feine Linienstrukturen: Linienmuster werden auf der Vorderseite hinter dem Portr\u00e4t und auf der R\u00fcckseite um das historische Geb\u00e4ude herum aufgedruckt. Diese Linien sind f\u00fcr das Auge sichtbar, werden aber nur schwer von Scannern und Druckern erkannt.\n* Vergr\u00f6\u00dferte, versetzte Portr\u00e4ts: Die gr\u00f6\u00dferen Bilder sind detaillierter und erschweren somit die F\u00e4lschung der Banknote. Die jeweiligen Portr\u00e4ts wurden leicht seitlich versetzt, um Raum f\u00fcr das Wasserzeichen und den Sicherheitsfaden zu schaffen. Durch die vergr\u00f6\u00dferten Bilder wird die Identifikation des Notenwertes f\u00fcr sehbeeintr\u00e4chtigte Menschen erleichtert.\nVorderseite der erneuerten 100-Dollar-Note\nIm Februar 2011 sollte eine mit zus\u00e4tzlichen Sicherheitsmerkmalen ausgestattete Variante des 100-Dollar-Scheins in Umlauf gebracht werden, um der hohen F\u00e4lschungsrate entgegenzuwirken. 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Auf diesen Streifen wird der Nennwert der Note gedruckt. * Mikroschriften: Diese Aufdrucke erscheinen bei normaler Betrachtung als Linie, durch Zuhilfenahme eines Vergr\u00f6\u00dferungsglases wird jedoch der jeweilige Nennwert der Note sichtbar. Die Aufl\u00f6sung der meisten Kopierer ist nicht hoch genug, um diese Schriften zu erkennen. Seit 1996 werden zus\u00e4tzlich die folgenden Sicherheitsmerkmale verwendet. * Wasserzeichen: Dieses Zeichen entsteht durch verschiedene Dichtegrade des Papieres. Wird die Banknote gegen das Licht gehalten, wird das Portr\u00e4t der auf der Banknote abgebildeten Person sichtbar. * Optisch ver\u00e4nderliche Tinte: Bei unterschiedlichem Betrachtungswinkel ver\u00e4ndert sich die Farbe der Aufschrift. * Feine Linienstrukturen: Linienmuster werden auf der Vorderseite hinter dem Portr\u00e4t und auf der R\u00fcckseite um das historische Geb\u00e4ude herum aufgedruckt. Diese Linien sind f\u00fcr das Auge sichtbar, werden aber nur schwer von Scannern und Druckern erkannt. * Vergr\u00f6\u00dferte, versetzte Portr\u00e4ts: Die gr\u00f6\u00dferen Bilder sind detaillierter und erschweren somit die F\u00e4lschung der Banknote. Die jeweiligen Portr\u00e4ts wurden leicht seitlich versetzt, um Raum f\u00fcr das Wasserzeichen und den Sicherheitsfaden zu schaffen. Durch die vergr\u00f6\u00dferten Bilder wird die Identifikation des Notenwertes f\u00fcr sehbeeintr\u00e4chtigte Menschen erleichtert. Vorderseite der erneuerten 100-Dollar-Note Im Februar 2011 sollte eine mit zus\u00e4tzlichen Sicherheitsmerkmalen ausgestattete Variante des 100-Dollar-Scheins in Umlauf gebracht werden, um der hohen F\u00e4lschungsrate entgegenzuwirken. Ein 3D-Sicherheitsband, ein zus\u00e4tzliches Wasserzeichen, eine goldfarben gedruckte \u201e100\u201c sowie ein 3D-Bild, das je nach Blickwinkel zwischen einer Glocke und der \u201e100\u201c wechselt, sollen die Scheine sicherheitstechnisch auf den neusten Stand bringen und eine F\u00e4lschung erschweren. Am 1. Oktober 2010 wurde bekannt gegeben, dass sich die Auslieferung der neuen Scheine jedoch verz\u00f6gern wird, da die geplanten Mengen wegen Problemen im Herstellungsprozess nicht rechtzeitig produziert werden k\u00f6nnten. Nach Presseberichten sind bis zu 30 % der produzierten Noten fehlerhaft, so dass die Produktion vorerst eingestellt wurde und f\u00fcr den laufenden Bedarf weiter \u201ealte\u201c Noten gedruckt werden. Der neue 100-Dollar-Schein wurde am 8. Oktober 2013 ausgegeben.", "paragraph_answer": "US-Dollar ==== Sicherheitsmerkmale ==== Seit dem 5. Juli 1865 besteht eine Kooperation zwischen dem United States Secret Service, dem Federal Reserve System und dem Bureau of Engraving and Printing, um Ma\u00dfnahmen zu entwickeln, die ein Auftreten von F\u00e4lschungen so gering wie m\u00f6glich halten soll. 1966 begann die Regierung, Sicherheitsmerkmale auf den Banknoten aufzudrucken. Um die Sicherheit der W\u00e4hrung weiterhin zu gew\u00e4hrleisten, wird das Design der Scheine alle sieben bis zehn Jahre ver\u00e4ndert (au\u00dfer 1 und 2 Dollar): * ''Sicherheitsfaden'': Der Sicherheitsfaden ist ein d\u00fcnner Streifen, der sich durch die Banknote zieht. Dieser ist durch Drucken nicht reproduzierbar. Alle nach 1990 gedruckten Serien (au\u00dfer die 1- und 2-Dollar-Noten) enthalten dieses Merkmal. Auf diesen Streifen wird der Nennwert der Note gedruckt. * Mikroschriften: Diese Aufdrucke erscheinen bei normaler Betrachtung als Linie, durch Zuhilfenahme eines Vergr\u00f6\u00dferungsglases wird jedoch der jeweilige Nennwert der Note sichtbar. Die Aufl\u00f6sung der meisten Kopierer ist nicht hoch genug, um diese Schriften zu erkennen. Seit 1996 werden zus\u00e4tzlich die folgenden Sicherheitsmerkmale verwendet. * Wasserzeichen: Dieses Zeichen entsteht durch verschiedene Dichtegrade des Papieres. Wird die Banknote gegen das Licht gehalten, wird das Portr\u00e4t der auf der Banknote abgebildeten Person sichtbar. * Optisch ver\u00e4nderliche Tinte: Bei unterschiedlichem Betrachtungswinkel ver\u00e4ndert sich die Farbe der Aufschrift. * Feine Linienstrukturen: Linienmuster werden auf der Vorderseite hinter dem Portr\u00e4t und auf der R\u00fcckseite um das historische Geb\u00e4ude herum aufgedruckt. Diese Linien sind f\u00fcr das Auge sichtbar, werden aber nur schwer von Scannern und Druckern erkannt. * Vergr\u00f6\u00dferte, versetzte Portr\u00e4ts: Die gr\u00f6\u00dferen Bilder sind detaillierter und erschweren somit die F\u00e4lschung der Banknote. Die jeweiligen Portr\u00e4ts wurden leicht seitlich versetzt, um Raum f\u00fcr das Wasserzeichen und den Sicherheitsfaden zu schaffen. Durch die vergr\u00f6\u00dferten Bilder wird die Identifikation des Notenwertes f\u00fcr sehbeeintr\u00e4chtigte Menschen erleichtert. Vorderseite der erneuerten 100-Dollar-Note Im Februar 2011 sollte eine mit zus\u00e4tzlichen Sicherheitsmerkmalen ausgestattete Variante des 100-Dollar-Scheins in Umlauf gebracht werden, um der hohen F\u00e4lschungsrate entgegenzuwirken. Ein 3D-Sicherheitsband, ein zus\u00e4tzliches Wasserzeichen, eine goldfarben gedruckte \u201e100\u201c sowie ein 3D-Bild, das je nach Blickwinkel zwischen einer Glocke und der \u201e100\u201c wechselt, sollen die Scheine sicherheitstechnisch auf den neusten Stand bringen und eine F\u00e4lschung erschweren. Am 1. Oktober 2010 wurde bekannt gegeben, dass sich die Auslieferung der neuen Scheine jedoch verz\u00f6gern wird, da die geplanten Mengen wegen Problemen im Herstellungsprozess nicht rechtzeitig produziert werden k\u00f6nnten. Nach Presseberichten sind bis zu 30 % der produzierten Noten fehlerhaft, so dass die Produktion vorerst eingestellt wurde und f\u00fcr den laufenden Bedarf weiter \u201ealte\u201c Noten gedruckt werden. Der neue 100-Dollar-Schein wurde am 8. 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Dieser ist durch Drucken nicht reproduzierbar. Alle nach 1990 gedruckten Serien (au\u00dfer die 1- und 2-Dollar-Noten) enthalten dieses Merkmal. Auf diesen Streifen wird der Nennwert der Note gedruckt.\n* Mikroschriften: Diese Aufdrucke erscheinen bei normaler Betrachtung als Linie, durch Zuhilfenahme eines Vergr\u00f6\u00dferungsglases wird jedoch der jeweilige Nennwert der Note sichtbar. Die Aufl\u00f6sung der meisten Kopierer ist nicht hoch genug, um diese Schriften zu erkennen.\nSeit 1996 werden zus\u00e4tzlich die folgenden Sicherheitsmerkmale verwendet.\n* Wasserzeichen: Dieses Zeichen entsteht durch verschiedene Dichtegrade des Papieres. 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Durch die vergr\u00f6\u00dferten Bilder wird die Identifikation des Notenwertes f\u00fcr sehbeeintr\u00e4chtigte Menschen erleichtert.\nVorderseite der erneuerten 100-Dollar-Note\nIm Februar 2011 sollte eine mit zus\u00e4tzlichen Sicherheitsmerkmalen ausgestattete Variante des 100-Dollar-Scheins in Umlauf gebracht werden, um der hohen F\u00e4lschungsrate entgegenzuwirken. Ein 3D-Sicherheitsband, ein zus\u00e4tzliches Wasserzeichen, eine goldfarben gedruckte \u201e100\u201c sowie ein 3D-Bild, das je nach Blickwinkel zwischen einer Glocke und der \u201e100\u201c wechselt, sollen die Scheine sicherheitstechnisch auf den neusten Stand bringen und eine F\u00e4lschung erschweren. Am 1. Oktober 2010 wurde bekannt gegeben, dass sich die Auslieferung der neuen Scheine jedoch verz\u00f6gern wird, da die geplanten Mengen wegen Problemen im Herstellungsprozess nicht rechtzeitig produziert werden k\u00f6nnten. Nach Presseberichten sind bis zu 30 % der produzierten Noten fehlerhaft, so dass die Produktion vorerst eingestellt wurde und f\u00fcr den laufenden Bedarf weiter \u201ealte\u201c Noten gedruckt werden. Der neue 100-Dollar-Schein wurde am 8. Oktober 2013 ausgegeben.", "answer": "alle sieben bis zehn Jahre", "sentence": "Um die Sicherheit der W\u00e4hrung weiterhin zu gew\u00e4hrleisten, wird das Design der Scheine alle sieben bis zehn Jahre ver\u00e4ndert (au\u00dfer 1 und 2 Dollar):\n* ''Sicherheitsfaden'':", "paragraph_sentence": "US-Dollar == = = Sicherheitsmerkmale ==== Seit dem 5. Juli 1865 besteht eine Kooperation zwischen dem United States Secret Service, dem Federal Reserve System und dem Bureau of Engraving and Printing, um Ma\u00dfnahmen zu entwickeln, die ein Auftreten von F\u00e4lschungen so gering wie m\u00f6glich halten soll. 1966 begann die Regierung, Sicherheitsmerkmale auf den Banknoten aufzudrucken. Um die Sicherheit der W\u00e4hrung weiterhin zu gew\u00e4hrleisten, wird das Design der Scheine alle sieben bis zehn Jahre ver\u00e4ndert (au\u00dfer 1 und 2 Dollar): * ''Sicherheitsfaden'': Der Sicherheitsfaden ist ein d\u00fcnner Streifen, der sich durch die Banknote zieht. Dieser ist durch Drucken nicht reproduzierbar. Alle nach 1990 gedruckten Serien (au\u00dfer die 1- und 2-Dollar-Noten) enthalten dieses Merkmal. Auf diesen Streifen wird der Nennwert der Note gedruckt. * Mikroschriften: Diese Aufdrucke erscheinen bei normaler Betrachtung als Linie, durch Zuhilfenahme eines Vergr\u00f6\u00dferungsglases wird jedoch der jeweilige Nennwert der Note sichtbar. Die Aufl\u00f6sung der meisten Kopierer ist nicht hoch genug, um diese Schriften zu erkennen. Seit 1996 werden zus\u00e4tzlich die folgenden Sicherheitsmerkmale verwendet. * Wasserzeichen: Dieses Zeichen entsteht durch verschiedene Dichtegrade des Papieres. Wird die Banknote gegen das Licht gehalten, wird das Portr\u00e4t der auf der Banknote abgebildeten Person sichtbar. * Optisch ver\u00e4nderliche Tinte: Bei unterschiedlichem Betrachtungswinkel ver\u00e4ndert sich die Farbe der Aufschrift. * Feine Linienstrukturen: Linienmuster werden auf der Vorderseite hinter dem Portr\u00e4t und auf der R\u00fcckseite um das historische Geb\u00e4ude herum aufgedruckt. Diese Linien sind f\u00fcr das Auge sichtbar, werden aber nur schwer von Scannern und Druckern erkannt. * Vergr\u00f6\u00dferte, versetzte Portr\u00e4ts: Die gr\u00f6\u00dferen Bilder sind detaillierter und erschweren somit die F\u00e4lschung der Banknote. Die jeweiligen Portr\u00e4ts wurden leicht seitlich versetzt, um Raum f\u00fcr das Wasserzeichen und den Sicherheitsfaden zu schaffen. Durch die vergr\u00f6\u00dferten Bilder wird die Identifikation des Notenwertes f\u00fcr sehbeeintr\u00e4chtigte Menschen erleichtert. Vorderseite der erneuerten 100-Dollar-Note Im Februar 2011 sollte eine mit zus\u00e4tzlichen Sicherheitsmerkmalen ausgestattete Variante des 100-Dollar-Scheins in Umlauf gebracht werden, um der hohen F\u00e4lschungsrate entgegenzuwirken. Ein 3D-Sicherheitsband, ein zus\u00e4tzliches Wasserzeichen, eine goldfarben gedruckte \u201e100\u201c sowie ein 3D-Bild, das je nach Blickwinkel zwischen einer Glocke und der \u201e100\u201c wechselt, sollen die Scheine sicherheitstechnisch auf den neusten Stand bringen und eine F\u00e4lschung erschweren. Am 1. Oktober 2010 wurde bekannt gegeben, dass sich die Auslieferung der neuen Scheine jedoch verz\u00f6gern wird, da die geplanten Mengen wegen Problemen im Herstellungsprozess nicht rechtzeitig produziert werden k\u00f6nnten. Nach Presseberichten sind bis zu 30 % der produzierten Noten fehlerhaft, so dass die Produktion vorerst eingestellt wurde und f\u00fcr den laufenden Bedarf weiter \u201ealte\u201c Noten gedruckt werden. Der neue 100-Dollar-Schein wurde am 8. Oktober 2013 ausgegeben.", "paragraph_answer": "US-Dollar ==== Sicherheitsmerkmale ==== Seit dem 5. Juli 1865 besteht eine Kooperation zwischen dem United States Secret Service, dem Federal Reserve System und dem Bureau of Engraving and Printing, um Ma\u00dfnahmen zu entwickeln, die ein Auftreten von F\u00e4lschungen so gering wie m\u00f6glich halten soll. 1966 begann die Regierung, Sicherheitsmerkmale auf den Banknoten aufzudrucken. Um die Sicherheit der W\u00e4hrung weiterhin zu gew\u00e4hrleisten, wird das Design der Scheine alle sieben bis zehn Jahre ver\u00e4ndert (au\u00dfer 1 und 2 Dollar): * ''Sicherheitsfaden'': Der Sicherheitsfaden ist ein d\u00fcnner Streifen, der sich durch die Banknote zieht. Dieser ist durch Drucken nicht reproduzierbar. Alle nach 1990 gedruckten Serien (au\u00dfer die 1- und 2-Dollar-Noten) enthalten dieses Merkmal. Auf diesen Streifen wird der Nennwert der Note gedruckt. * Mikroschriften: Diese Aufdrucke erscheinen bei normaler Betrachtung als Linie, durch Zuhilfenahme eines Vergr\u00f6\u00dferungsglases wird jedoch der jeweilige Nennwert der Note sichtbar. Die Aufl\u00f6sung der meisten Kopierer ist nicht hoch genug, um diese Schriften zu erkennen. Seit 1996 werden zus\u00e4tzlich die folgenden Sicherheitsmerkmale verwendet. * Wasserzeichen: Dieses Zeichen entsteht durch verschiedene Dichtegrade des Papieres. Wird die Banknote gegen das Licht gehalten, wird das Portr\u00e4t der auf der Banknote abgebildeten Person sichtbar. * Optisch ver\u00e4nderliche Tinte: Bei unterschiedlichem Betrachtungswinkel ver\u00e4ndert sich die Farbe der Aufschrift. * Feine Linienstrukturen: Linienmuster werden auf der Vorderseite hinter dem Portr\u00e4t und auf der R\u00fcckseite um das historische Geb\u00e4ude herum aufgedruckt. Diese Linien sind f\u00fcr das Auge sichtbar, werden aber nur schwer von Scannern und Druckern erkannt. * Vergr\u00f6\u00dferte, versetzte Portr\u00e4ts: Die gr\u00f6\u00dferen Bilder sind detaillierter und erschweren somit die F\u00e4lschung der Banknote. Die jeweiligen Portr\u00e4ts wurden leicht seitlich versetzt, um Raum f\u00fcr das Wasserzeichen und den Sicherheitsfaden zu schaffen. Durch die vergr\u00f6\u00dferten Bilder wird die Identifikation des Notenwertes f\u00fcr sehbeeintr\u00e4chtigte Menschen erleichtert. Vorderseite der erneuerten 100-Dollar-Note Im Februar 2011 sollte eine mit zus\u00e4tzlichen Sicherheitsmerkmalen ausgestattete Variante des 100-Dollar-Scheins in Umlauf gebracht werden, um der hohen F\u00e4lschungsrate entgegenzuwirken. Ein 3D-Sicherheitsband, ein zus\u00e4tzliches Wasserzeichen, eine goldfarben gedruckte \u201e100\u201c sowie ein 3D-Bild, das je nach Blickwinkel zwischen einer Glocke und der \u201e100\u201c wechselt, sollen die Scheine sicherheitstechnisch auf den neusten Stand bringen und eine F\u00e4lschung erschweren. Am 1. Oktober 2010 wurde bekannt gegeben, dass sich die Auslieferung der neuen Scheine jedoch verz\u00f6gern wird, da die geplanten Mengen wegen Problemen im Herstellungsprozess nicht rechtzeitig produziert werden k\u00f6nnten. Nach Presseberichten sind bis zu 30 % der produzierten Noten fehlerhaft, so dass die Produktion vorerst eingestellt wurde und f\u00fcr den laufenden Bedarf weiter \u201ealte\u201c Noten gedruckt werden. Der neue 100-Dollar-Schein wurde am 8. Oktober 2013 ausgegeben.", "sentence_answer": "Um die Sicherheit der W\u00e4hrung weiterhin zu gew\u00e4hrleisten, wird das Design der Scheine alle sieben bis zehn Jahre ver\u00e4ndert (au\u00dfer 1 und 2 Dollar): * ''Sicherheitsfaden'':", "paragraph_id": 41455} {"question": "Wieso ist der Sicherheitsfaden bei Banknoten f\u00e4lschungssicher?", "paragraph": "US-Dollar\n\n==== Sicherheitsmerkmale ====\nSeit dem 5. Juli 1865 besteht eine Kooperation zwischen dem United States Secret Service, dem Federal Reserve System und dem Bureau of Engraving and Printing, um Ma\u00dfnahmen zu entwickeln, die ein Auftreten von F\u00e4lschungen so gering wie m\u00f6glich halten soll. 1966 begann die Regierung, Sicherheitsmerkmale auf den Banknoten aufzudrucken. Um die Sicherheit der W\u00e4hrung weiterhin zu gew\u00e4hrleisten, wird das Design der Scheine alle sieben bis zehn Jahre ver\u00e4ndert (au\u00dfer 1 und 2 Dollar):\n* ''Sicherheitsfaden'': Der Sicherheitsfaden ist ein d\u00fcnner Streifen, der sich durch die Banknote zieht. Dieser ist durch Drucken nicht reproduzierbar. Alle nach 1990 gedruckten Serien (au\u00dfer die 1- und 2-Dollar-Noten) enthalten dieses Merkmal. Auf diesen Streifen wird der Nennwert der Note gedruckt.\n* Mikroschriften: Diese Aufdrucke erscheinen bei normaler Betrachtung als Linie, durch Zuhilfenahme eines Vergr\u00f6\u00dferungsglases wird jedoch der jeweilige Nennwert der Note sichtbar. Die Aufl\u00f6sung der meisten Kopierer ist nicht hoch genug, um diese Schriften zu erkennen.\nSeit 1996 werden zus\u00e4tzlich die folgenden Sicherheitsmerkmale verwendet.\n* Wasserzeichen: Dieses Zeichen entsteht durch verschiedene Dichtegrade des Papieres. Wird die Banknote gegen das Licht gehalten, wird das Portr\u00e4t der auf der Banknote abgebildeten Person sichtbar.\n* Optisch ver\u00e4nderliche Tinte: Bei unterschiedlichem Betrachtungswinkel ver\u00e4ndert sich die Farbe der Aufschrift.\n* Feine Linienstrukturen: Linienmuster werden auf der Vorderseite hinter dem Portr\u00e4t und auf der R\u00fcckseite um das historische Geb\u00e4ude herum aufgedruckt. Diese Linien sind f\u00fcr das Auge sichtbar, werden aber nur schwer von Scannern und Druckern erkannt.\n* Vergr\u00f6\u00dferte, versetzte Portr\u00e4ts: Die gr\u00f6\u00dferen Bilder sind detaillierter und erschweren somit die F\u00e4lschung der Banknote. Die jeweiligen Portr\u00e4ts wurden leicht seitlich versetzt, um Raum f\u00fcr das Wasserzeichen und den Sicherheitsfaden zu schaffen. Durch die vergr\u00f6\u00dferten Bilder wird die Identifikation des Notenwertes f\u00fcr sehbeeintr\u00e4chtigte Menschen erleichtert.\nVorderseite der erneuerten 100-Dollar-Note\nIm Februar 2011 sollte eine mit zus\u00e4tzlichen Sicherheitsmerkmalen ausgestattete Variante des 100-Dollar-Scheins in Umlauf gebracht werden, um der hohen F\u00e4lschungsrate entgegenzuwirken. Ein 3D-Sicherheitsband, ein zus\u00e4tzliches Wasserzeichen, eine goldfarben gedruckte \u201e100\u201c sowie ein 3D-Bild, das je nach Blickwinkel zwischen einer Glocke und der \u201e100\u201c wechselt, sollen die Scheine sicherheitstechnisch auf den neusten Stand bringen und eine F\u00e4lschung erschweren. Am 1. Oktober 2010 wurde bekannt gegeben, dass sich die Auslieferung der neuen Scheine jedoch verz\u00f6gern wird, da die geplanten Mengen wegen Problemen im Herstellungsprozess nicht rechtzeitig produziert werden k\u00f6nnten. Nach Presseberichten sind bis zu 30 % der produzierten Noten fehlerhaft, so dass die Produktion vorerst eingestellt wurde und f\u00fcr den laufenden Bedarf weiter \u201ealte\u201c Noten gedruckt werden. Der neue 100-Dollar-Schein wurde am 8. Oktober 2013 ausgegeben.", "answer": "durch Drucken nicht reproduzierbar", "sentence": "Dieser ist durch Drucken nicht reproduzierbar .", "paragraph_sentence": "US-Dollar == = = Sicherheitsmerkmale ==== Seit dem 5. Juli 1865 besteht eine Kooperation zwischen dem United States Secret Service, dem Federal Reserve System und dem Bureau of Engraving and Printing, um Ma\u00dfnahmen zu entwickeln, die ein Auftreten von F\u00e4lschungen so gering wie m\u00f6glich halten soll. 1966 begann die Regierung, Sicherheitsmerkmale auf den Banknoten aufzudrucken. Um die Sicherheit der W\u00e4hrung weiterhin zu gew\u00e4hrleisten, wird das Design der Scheine alle sieben bis zehn Jahre ver\u00e4ndert (au\u00dfer 1 und 2 Dollar): * ''Sicherheitsfaden'': Der Sicherheitsfaden ist ein d\u00fcnner Streifen, der sich durch die Banknote zieht. Dieser ist durch Drucken nicht reproduzierbar . Alle nach 1990 gedruckten Serien (au\u00dfer die 1- und 2-Dollar-Noten) enthalten dieses Merkmal. Auf diesen Streifen wird der Nennwert der Note gedruckt. * Mikroschriften: Diese Aufdrucke erscheinen bei normaler Betrachtung als Linie, durch Zuhilfenahme eines Vergr\u00f6\u00dferungsglases wird jedoch der jeweilige Nennwert der Note sichtbar. Die Aufl\u00f6sung der meisten Kopierer ist nicht hoch genug, um diese Schriften zu erkennen. Seit 1996 werden zus\u00e4tzlich die folgenden Sicherheitsmerkmale verwendet. * Wasserzeichen: Dieses Zeichen entsteht durch verschiedene Dichtegrade des Papieres. Wird die Banknote gegen das Licht gehalten, wird das Portr\u00e4t der auf der Banknote abgebildeten Person sichtbar. * Optisch ver\u00e4nderliche Tinte: Bei unterschiedlichem Betrachtungswinkel ver\u00e4ndert sich die Farbe der Aufschrift. * Feine Linienstrukturen: Linienmuster werden auf der Vorderseite hinter dem Portr\u00e4t und auf der R\u00fcckseite um das historische Geb\u00e4ude herum aufgedruckt. Diese Linien sind f\u00fcr das Auge sichtbar, werden aber nur schwer von Scannern und Druckern erkannt. * Vergr\u00f6\u00dferte, versetzte Portr\u00e4ts: Die gr\u00f6\u00dferen Bilder sind detaillierter und erschweren somit die F\u00e4lschung der Banknote. Die jeweiligen Portr\u00e4ts wurden leicht seitlich versetzt, um Raum f\u00fcr das Wasserzeichen und den Sicherheitsfaden zu schaffen. Durch die vergr\u00f6\u00dferten Bilder wird die Identifikation des Notenwertes f\u00fcr sehbeeintr\u00e4chtigte Menschen erleichtert. Vorderseite der erneuerten 100-Dollar-Note Im Februar 2011 sollte eine mit zus\u00e4tzlichen Sicherheitsmerkmalen ausgestattete Variante des 100-Dollar-Scheins in Umlauf gebracht werden, um der hohen F\u00e4lschungsrate entgegenzuwirken. Ein 3D-Sicherheitsband, ein zus\u00e4tzliches Wasserzeichen, eine goldfarben gedruckte \u201e100\u201c sowie ein 3D-Bild, das je nach Blickwinkel zwischen einer Glocke und der \u201e100\u201c wechselt, sollen die Scheine sicherheitstechnisch auf den neusten Stand bringen und eine F\u00e4lschung erschweren. Am 1. Oktober 2010 wurde bekannt gegeben, dass sich die Auslieferung der neuen Scheine jedoch verz\u00f6gern wird, da die geplanten Mengen wegen Problemen im Herstellungsprozess nicht rechtzeitig produziert werden k\u00f6nnten. Nach Presseberichten sind bis zu 30 % der produzierten Noten fehlerhaft, so dass die Produktion vorerst eingestellt wurde und f\u00fcr den laufenden Bedarf weiter \u201ealte\u201c Noten gedruckt werden. Der neue 100-Dollar-Schein wurde am 8. Oktober 2013 ausgegeben.", "paragraph_answer": "US-Dollar ==== Sicherheitsmerkmale ==== Seit dem 5. Juli 1865 besteht eine Kooperation zwischen dem United States Secret Service, dem Federal Reserve System und dem Bureau of Engraving and Printing, um Ma\u00dfnahmen zu entwickeln, die ein Auftreten von F\u00e4lschungen so gering wie m\u00f6glich halten soll. 1966 begann die Regierung, Sicherheitsmerkmale auf den Banknoten aufzudrucken. Um die Sicherheit der W\u00e4hrung weiterhin zu gew\u00e4hrleisten, wird das Design der Scheine alle sieben bis zehn Jahre ver\u00e4ndert (au\u00dfer 1 und 2 Dollar): * ''Sicherheitsfaden'': Der Sicherheitsfaden ist ein d\u00fcnner Streifen, der sich durch die Banknote zieht. Dieser ist durch Drucken nicht reproduzierbar . Alle nach 1990 gedruckten Serien (au\u00dfer die 1- und 2-Dollar-Noten) enthalten dieses Merkmal. Auf diesen Streifen wird der Nennwert der Note gedruckt. * Mikroschriften: Diese Aufdrucke erscheinen bei normaler Betrachtung als Linie, durch Zuhilfenahme eines Vergr\u00f6\u00dferungsglases wird jedoch der jeweilige Nennwert der Note sichtbar. Die Aufl\u00f6sung der meisten Kopierer ist nicht hoch genug, um diese Schriften zu erkennen. Seit 1996 werden zus\u00e4tzlich die folgenden Sicherheitsmerkmale verwendet. * Wasserzeichen: Dieses Zeichen entsteht durch verschiedene Dichtegrade des Papieres. Wird die Banknote gegen das Licht gehalten, wird das Portr\u00e4t der auf der Banknote abgebildeten Person sichtbar. * Optisch ver\u00e4nderliche Tinte: Bei unterschiedlichem Betrachtungswinkel ver\u00e4ndert sich die Farbe der Aufschrift. * Feine Linienstrukturen: Linienmuster werden auf der Vorderseite hinter dem Portr\u00e4t und auf der R\u00fcckseite um das historische Geb\u00e4ude herum aufgedruckt. Diese Linien sind f\u00fcr das Auge sichtbar, werden aber nur schwer von Scannern und Druckern erkannt. * Vergr\u00f6\u00dferte, versetzte Portr\u00e4ts: Die gr\u00f6\u00dferen Bilder sind detaillierter und erschweren somit die F\u00e4lschung der Banknote. Die jeweiligen Portr\u00e4ts wurden leicht seitlich versetzt, um Raum f\u00fcr das Wasserzeichen und den Sicherheitsfaden zu schaffen. Durch die vergr\u00f6\u00dferten Bilder wird die Identifikation des Notenwertes f\u00fcr sehbeeintr\u00e4chtigte Menschen erleichtert. Vorderseite der erneuerten 100-Dollar-Note Im Februar 2011 sollte eine mit zus\u00e4tzlichen Sicherheitsmerkmalen ausgestattete Variante des 100-Dollar-Scheins in Umlauf gebracht werden, um der hohen F\u00e4lschungsrate entgegenzuwirken. Ein 3D-Sicherheitsband, ein zus\u00e4tzliches Wasserzeichen, eine goldfarben gedruckte \u201e100\u201c sowie ein 3D-Bild, das je nach Blickwinkel zwischen einer Glocke und der \u201e100\u201c wechselt, sollen die Scheine sicherheitstechnisch auf den neusten Stand bringen und eine F\u00e4lschung erschweren. Am 1. Oktober 2010 wurde bekannt gegeben, dass sich die Auslieferung der neuen Scheine jedoch verz\u00f6gern wird, da die geplanten Mengen wegen Problemen im Herstellungsprozess nicht rechtzeitig produziert werden k\u00f6nnten. Nach Presseberichten sind bis zu 30 % der produzierten Noten fehlerhaft, so dass die Produktion vorerst eingestellt wurde und f\u00fcr den laufenden Bedarf weiter \u201ealte\u201c Noten gedruckt werden. Der neue 100-Dollar-Schein wurde am 8. Oktober 2013 ausgegeben.", "sentence_answer": "Dieser ist durch Drucken nicht reproduzierbar .", "paragraph_id": 41460} {"question": "Welche US-Dollarscheine enthalten einen Sicherheitsfaden?", "paragraph": "US-Dollar\n\n==== Sicherheitsmerkmale ====\nSeit dem 5. Juli 1865 besteht eine Kooperation zwischen dem United States Secret Service, dem Federal Reserve System und dem Bureau of Engraving and Printing, um Ma\u00dfnahmen zu entwickeln, die ein Auftreten von F\u00e4lschungen so gering wie m\u00f6glich halten soll. 1966 begann die Regierung, Sicherheitsmerkmale auf den Banknoten aufzudrucken. Um die Sicherheit der W\u00e4hrung weiterhin zu gew\u00e4hrleisten, wird das Design der Scheine alle sieben bis zehn Jahre ver\u00e4ndert (au\u00dfer 1 und 2 Dollar):\n* ''Sicherheitsfaden'': Der Sicherheitsfaden ist ein d\u00fcnner Streifen, der sich durch die Banknote zieht. Dieser ist durch Drucken nicht reproduzierbar. Alle nach 1990 gedruckten Serien (au\u00dfer die 1- und 2-Dollar-Noten) enthalten dieses Merkmal. Auf diesen Streifen wird der Nennwert der Note gedruckt.\n* Mikroschriften: Diese Aufdrucke erscheinen bei normaler Betrachtung als Linie, durch Zuhilfenahme eines Vergr\u00f6\u00dferungsglases wird jedoch der jeweilige Nennwert der Note sichtbar. Die Aufl\u00f6sung der meisten Kopierer ist nicht hoch genug, um diese Schriften zu erkennen.\nSeit 1996 werden zus\u00e4tzlich die folgenden Sicherheitsmerkmale verwendet.\n* Wasserzeichen: Dieses Zeichen entsteht durch verschiedene Dichtegrade des Papieres. Wird die Banknote gegen das Licht gehalten, wird das Portr\u00e4t der auf der Banknote abgebildeten Person sichtbar.\n* Optisch ver\u00e4nderliche Tinte: Bei unterschiedlichem Betrachtungswinkel ver\u00e4ndert sich die Farbe der Aufschrift.\n* Feine Linienstrukturen: Linienmuster werden auf der Vorderseite hinter dem Portr\u00e4t und auf der R\u00fcckseite um das historische Geb\u00e4ude herum aufgedruckt. Diese Linien sind f\u00fcr das Auge sichtbar, werden aber nur schwer von Scannern und Druckern erkannt.\n* Vergr\u00f6\u00dferte, versetzte Portr\u00e4ts: Die gr\u00f6\u00dferen Bilder sind detaillierter und erschweren somit die F\u00e4lschung der Banknote. Die jeweiligen Portr\u00e4ts wurden leicht seitlich versetzt, um Raum f\u00fcr das Wasserzeichen und den Sicherheitsfaden zu schaffen. Durch die vergr\u00f6\u00dferten Bilder wird die Identifikation des Notenwertes f\u00fcr sehbeeintr\u00e4chtigte Menschen erleichtert.\nVorderseite der erneuerten 100-Dollar-Note\nIm Februar 2011 sollte eine mit zus\u00e4tzlichen Sicherheitsmerkmalen ausgestattete Variante des 100-Dollar-Scheins in Umlauf gebracht werden, um der hohen F\u00e4lschungsrate entgegenzuwirken. Ein 3D-Sicherheitsband, ein zus\u00e4tzliches Wasserzeichen, eine goldfarben gedruckte \u201e100\u201c sowie ein 3D-Bild, das je nach Blickwinkel zwischen einer Glocke und der \u201e100\u201c wechselt, sollen die Scheine sicherheitstechnisch auf den neusten Stand bringen und eine F\u00e4lschung erschweren. Am 1. Oktober 2010 wurde bekannt gegeben, dass sich die Auslieferung der neuen Scheine jedoch verz\u00f6gern wird, da die geplanten Mengen wegen Problemen im Herstellungsprozess nicht rechtzeitig produziert werden k\u00f6nnten. 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Um die Sicherheit der W\u00e4hrung weiterhin zu gew\u00e4hrleisten, wird das Design der Scheine alle sieben bis zehn Jahre ver\u00e4ndert (au\u00dfer 1 und 2 Dollar): * ''Sicherheitsfaden'': Der Sicherheitsfaden ist ein d\u00fcnner Streifen, der sich durch die Banknote zieht. Dieser ist durch Drucken nicht reproduzierbar. Alle nach 1990 gedruckten Serien (au\u00dfer die 1- und 2-Dollar-Noten) enthalten dieses Merkmal. Auf diesen Streifen wird der Nennwert der Note gedruckt. * Mikroschriften: Diese Aufdrucke erscheinen bei normaler Betrachtung als Linie, durch Zuhilfenahme eines Vergr\u00f6\u00dferungsglases wird jedoch der jeweilige Nennwert der Note sichtbar. Die Aufl\u00f6sung der meisten Kopierer ist nicht hoch genug, um diese Schriften zu erkennen. Seit 1996 werden zus\u00e4tzlich die folgenden Sicherheitsmerkmale verwendet. * Wasserzeichen: Dieses Zeichen entsteht durch verschiedene Dichtegrade des Papieres. Wird die Banknote gegen das Licht gehalten, wird das Portr\u00e4t der auf der Banknote abgebildeten Person sichtbar. * Optisch ver\u00e4nderliche Tinte: Bei unterschiedlichem Betrachtungswinkel ver\u00e4ndert sich die Farbe der Aufschrift. * Feine Linienstrukturen: Linienmuster werden auf der Vorderseite hinter dem Portr\u00e4t und auf der R\u00fcckseite um das historische Geb\u00e4ude herum aufgedruckt. Diese Linien sind f\u00fcr das Auge sichtbar, werden aber nur schwer von Scannern und Druckern erkannt. * Vergr\u00f6\u00dferte, versetzte Portr\u00e4ts: Die gr\u00f6\u00dferen Bilder sind detaillierter und erschweren somit die F\u00e4lschung der Banknote. Die jeweiligen Portr\u00e4ts wurden leicht seitlich versetzt, um Raum f\u00fcr das Wasserzeichen und den Sicherheitsfaden zu schaffen. Durch die vergr\u00f6\u00dferten Bilder wird die Identifikation des Notenwertes f\u00fcr sehbeeintr\u00e4chtigte Menschen erleichtert. 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Der neue 100-Dollar-Schein wurde am 8. Oktober 2013 ausgegeben.", "paragraph_answer": "US-Dollar ==== Sicherheitsmerkmale ==== Seit dem 5. Juli 1865 besteht eine Kooperation zwischen dem United States Secret Service, dem Federal Reserve System und dem Bureau of Engraving and Printing, um Ma\u00dfnahmen zu entwickeln, die ein Auftreten von F\u00e4lschungen so gering wie m\u00f6glich halten soll. 1966 begann die Regierung, Sicherheitsmerkmale auf den Banknoten aufzudrucken. Um die Sicherheit der W\u00e4hrung weiterhin zu gew\u00e4hrleisten, wird das Design der Scheine alle sieben bis zehn Jahre ver\u00e4ndert (au\u00dfer 1 und 2 Dollar): * ''Sicherheitsfaden'': Der Sicherheitsfaden ist ein d\u00fcnner Streifen, der sich durch die Banknote zieht. Dieser ist durch Drucken nicht reproduzierbar. Alle nach 1990 gedruckten Serien (au\u00dfer die 1- und 2-Dollar-Noten) enthalten dieses Merkmal. Auf diesen Streifen wird der Nennwert der Note gedruckt. * Mikroschriften: Diese Aufdrucke erscheinen bei normaler Betrachtung als Linie, durch Zuhilfenahme eines Vergr\u00f6\u00dferungsglases wird jedoch der jeweilige Nennwert der Note sichtbar. Die Aufl\u00f6sung der meisten Kopierer ist nicht hoch genug, um diese Schriften zu erkennen. Seit 1996 werden zus\u00e4tzlich die folgenden Sicherheitsmerkmale verwendet. * Wasserzeichen: Dieses Zeichen entsteht durch verschiedene Dichtegrade des Papieres. Wird die Banknote gegen das Licht gehalten, wird das Portr\u00e4t der auf der Banknote abgebildeten Person sichtbar. * Optisch ver\u00e4nderliche Tinte: Bei unterschiedlichem Betrachtungswinkel ver\u00e4ndert sich die Farbe der Aufschrift. * Feine Linienstrukturen: Linienmuster werden auf der Vorderseite hinter dem Portr\u00e4t und auf der R\u00fcckseite um das historische Geb\u00e4ude herum aufgedruckt. 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Ein 3D-Sicherheitsband, ein zus\u00e4tzliches Wasserzeichen, eine goldfarben gedruckte \u201e100\u201c sowie ein 3D-Bild, das je nach Blickwinkel zwischen einer Glocke und der \u201e100\u201c wechselt, sollen die Scheine sicherheitstechnisch auf den neusten Stand bringen und eine F\u00e4lschung erschweren. Am 1. Oktober 2010 wurde bekannt gegeben, dass sich die Auslieferung der neuen Scheine jedoch verz\u00f6gern wird, da die geplanten Mengen wegen Problemen im Herstellungsprozess nicht rechtzeitig produziert werden k\u00f6nnten. Nach Presseberichten sind bis zu 30 % der produzierten Noten fehlerhaft, so dass die Produktion vorerst eingestellt wurde und f\u00fcr den laufenden Bedarf weiter \u201ealte\u201c Noten gedruckt werden. Der neue 100-Dollar-Schein wurde am 8. 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Alle nach 1990 gedruckten Serien (au\u00dfer die 1- und 2-Dollar-Noten) enthalten dieses Merkmal. Auf diesen Streifen wird der Nennwert der Note gedruckt.\n* Mikroschriften: Diese Aufdrucke erscheinen bei normaler Betrachtung als Linie, durch Zuhilfenahme eines Vergr\u00f6\u00dferungsglases wird jedoch der jeweilige Nennwert der Note sichtbar. Die Aufl\u00f6sung der meisten Kopierer ist nicht hoch genug, um diese Schriften zu erkennen.\nSeit 1996 werden zus\u00e4tzlich die folgenden Sicherheitsmerkmale verwendet.\n* Wasserzeichen: Dieses Zeichen entsteht durch verschiedene Dichtegrade des Papieres. 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Durch die vergr\u00f6\u00dferten Bilder wird die Identifikation des Notenwertes f\u00fcr sehbeeintr\u00e4chtigte Menschen erleichtert.\nVorderseite der erneuerten 100-Dollar-Note\nIm Februar 2011 sollte eine mit zus\u00e4tzlichen Sicherheitsmerkmalen ausgestattete Variante des 100-Dollar-Scheins in Umlauf gebracht werden, um der hohen F\u00e4lschungsrate entgegenzuwirken. Ein 3D-Sicherheitsband, ein zus\u00e4tzliches Wasserzeichen, eine goldfarben gedruckte \u201e100\u201c sowie ein 3D-Bild, das je nach Blickwinkel zwischen einer Glocke und der \u201e100\u201c wechselt, sollen die Scheine sicherheitstechnisch auf den neusten Stand bringen und eine F\u00e4lschung erschweren. Am 1. Oktober 2010 wurde bekannt gegeben, dass sich die Auslieferung der neuen Scheine jedoch verz\u00f6gern wird, da die geplanten Mengen wegen Problemen im Herstellungsprozess nicht rechtzeitig produziert werden k\u00f6nnten. Nach Presseberichten sind bis zu 30 % der produzierten Noten fehlerhaft, so dass die Produktion vorerst eingestellt wurde und f\u00fcr den laufenden Bedarf weiter \u201ealte\u201c Noten gedruckt werden. Der neue 100-Dollar-Schein wurde am 8. Oktober 2013 ausgegeben.", "answer": "erscheinen bei normaler Betrachtung als Linie", "sentence": "\n* Mikroschriften: Diese Aufdrucke erscheinen bei normaler Betrachtung als Linie , durch Zuhilfenahme eines Vergr\u00f6\u00dferungsglases wird jedoch der jeweilige Nennwert der Note sichtbar.", "paragraph_sentence": "US-Dollar == = = Sicherheitsmerkmale ==== Seit dem 5. Juli 1865 besteht eine Kooperation zwischen dem United States Secret Service, dem Federal Reserve System und dem Bureau of Engraving and Printing, um Ma\u00dfnahmen zu entwickeln, die ein Auftreten von F\u00e4lschungen so gering wie m\u00f6glich halten soll. 1966 begann die Regierung, Sicherheitsmerkmale auf den Banknoten aufzudrucken. Um die Sicherheit der W\u00e4hrung weiterhin zu gew\u00e4hrleisten, wird das Design der Scheine alle sieben bis zehn Jahre ver\u00e4ndert (au\u00dfer 1 und 2 Dollar): * ''Sicherheitsfaden'': Der Sicherheitsfaden ist ein d\u00fcnner Streifen, der sich durch die Banknote zieht. Dieser ist durch Drucken nicht reproduzierbar. Alle nach 1990 gedruckten Serien (au\u00dfer die 1- und 2-Dollar-Noten) enthalten dieses Merkmal. Auf diesen Streifen wird der Nennwert der Note gedruckt. * Mikroschriften: Diese Aufdrucke erscheinen bei normaler Betrachtung als Linie , durch Zuhilfenahme eines Vergr\u00f6\u00dferungsglases wird jedoch der jeweilige Nennwert der Note sichtbar. Die Aufl\u00f6sung der meisten Kopierer ist nicht hoch genug, um diese Schriften zu erkennen. Seit 1996 werden zus\u00e4tzlich die folgenden Sicherheitsmerkmale verwendet. * Wasserzeichen: Dieses Zeichen entsteht durch verschiedene Dichtegrade des Papieres. Wird die Banknote gegen das Licht gehalten, wird das Portr\u00e4t der auf der Banknote abgebildeten Person sichtbar. * Optisch ver\u00e4nderliche Tinte: Bei unterschiedlichem Betrachtungswinkel ver\u00e4ndert sich die Farbe der Aufschrift. * Feine Linienstrukturen: Linienmuster werden auf der Vorderseite hinter dem Portr\u00e4t und auf der R\u00fcckseite um das historische Geb\u00e4ude herum aufgedruckt. Diese Linien sind f\u00fcr das Auge sichtbar, werden aber nur schwer von Scannern und Druckern erkannt. * Vergr\u00f6\u00dferte, versetzte Portr\u00e4ts: Die gr\u00f6\u00dferen Bilder sind detaillierter und erschweren somit die F\u00e4lschung der Banknote. Die jeweiligen Portr\u00e4ts wurden leicht seitlich versetzt, um Raum f\u00fcr das Wasserzeichen und den Sicherheitsfaden zu schaffen. Durch die vergr\u00f6\u00dferten Bilder wird die Identifikation des Notenwertes f\u00fcr sehbeeintr\u00e4chtigte Menschen erleichtert. Vorderseite der erneuerten 100-Dollar-Note Im Februar 2011 sollte eine mit zus\u00e4tzlichen Sicherheitsmerkmalen ausgestattete Variante des 100-Dollar-Scheins in Umlauf gebracht werden, um der hohen F\u00e4lschungsrate entgegenzuwirken. Ein 3D-Sicherheitsband, ein zus\u00e4tzliches Wasserzeichen, eine goldfarben gedruckte \u201e100\u201c sowie ein 3D-Bild, das je nach Blickwinkel zwischen einer Glocke und der \u201e100\u201c wechselt, sollen die Scheine sicherheitstechnisch auf den neusten Stand bringen und eine F\u00e4lschung erschweren. Am 1. Oktober 2010 wurde bekannt gegeben, dass sich die Auslieferung der neuen Scheine jedoch verz\u00f6gern wird, da die geplanten Mengen wegen Problemen im Herstellungsprozess nicht rechtzeitig produziert werden k\u00f6nnten. Nach Presseberichten sind bis zu 30 % der produzierten Noten fehlerhaft, so dass die Produktion vorerst eingestellt wurde und f\u00fcr den laufenden Bedarf weiter \u201ealte\u201c Noten gedruckt werden. Der neue 100-Dollar-Schein wurde am 8. Oktober 2013 ausgegeben.", "paragraph_answer": "US-Dollar ==== Sicherheitsmerkmale ==== Seit dem 5. Juli 1865 besteht eine Kooperation zwischen dem United States Secret Service, dem Federal Reserve System und dem Bureau of Engraving and Printing, um Ma\u00dfnahmen zu entwickeln, die ein Auftreten von F\u00e4lschungen so gering wie m\u00f6glich halten soll. 1966 begann die Regierung, Sicherheitsmerkmale auf den Banknoten aufzudrucken. Um die Sicherheit der W\u00e4hrung weiterhin zu gew\u00e4hrleisten, wird das Design der Scheine alle sieben bis zehn Jahre ver\u00e4ndert (au\u00dfer 1 und 2 Dollar): * ''Sicherheitsfaden'': Der Sicherheitsfaden ist ein d\u00fcnner Streifen, der sich durch die Banknote zieht. Dieser ist durch Drucken nicht reproduzierbar. Alle nach 1990 gedruckten Serien (au\u00dfer die 1- und 2-Dollar-Noten) enthalten dieses Merkmal. Auf diesen Streifen wird der Nennwert der Note gedruckt. * Mikroschriften: Diese Aufdrucke erscheinen bei normaler Betrachtung als Linie , durch Zuhilfenahme eines Vergr\u00f6\u00dferungsglases wird jedoch der jeweilige Nennwert der Note sichtbar. Die Aufl\u00f6sung der meisten Kopierer ist nicht hoch genug, um diese Schriften zu erkennen. Seit 1996 werden zus\u00e4tzlich die folgenden Sicherheitsmerkmale verwendet. * Wasserzeichen: Dieses Zeichen entsteht durch verschiedene Dichtegrade des Papieres. Wird die Banknote gegen das Licht gehalten, wird das Portr\u00e4t der auf der Banknote abgebildeten Person sichtbar. * Optisch ver\u00e4nderliche Tinte: Bei unterschiedlichem Betrachtungswinkel ver\u00e4ndert sich die Farbe der Aufschrift. * Feine Linienstrukturen: Linienmuster werden auf der Vorderseite hinter dem Portr\u00e4t und auf der R\u00fcckseite um das historische Geb\u00e4ude herum aufgedruckt. Diese Linien sind f\u00fcr das Auge sichtbar, werden aber nur schwer von Scannern und Druckern erkannt. * Vergr\u00f6\u00dferte, versetzte Portr\u00e4ts: Die gr\u00f6\u00dferen Bilder sind detaillierter und erschweren somit die F\u00e4lschung der Banknote. Die jeweiligen Portr\u00e4ts wurden leicht seitlich versetzt, um Raum f\u00fcr das Wasserzeichen und den Sicherheitsfaden zu schaffen. Durch die vergr\u00f6\u00dferten Bilder wird die Identifikation des Notenwertes f\u00fcr sehbeeintr\u00e4chtigte Menschen erleichtert. Vorderseite der erneuerten 100-Dollar-Note Im Februar 2011 sollte eine mit zus\u00e4tzlichen Sicherheitsmerkmalen ausgestattete Variante des 100-Dollar-Scheins in Umlauf gebracht werden, um der hohen F\u00e4lschungsrate entgegenzuwirken. Ein 3D-Sicherheitsband, ein zus\u00e4tzliches Wasserzeichen, eine goldfarben gedruckte \u201e100\u201c sowie ein 3D-Bild, das je nach Blickwinkel zwischen einer Glocke und der \u201e100\u201c wechselt, sollen die Scheine sicherheitstechnisch auf den neusten Stand bringen und eine F\u00e4lschung erschweren. Am 1. Oktober 2010 wurde bekannt gegeben, dass sich die Auslieferung der neuen Scheine jedoch verz\u00f6gern wird, da die geplanten Mengen wegen Problemen im Herstellungsprozess nicht rechtzeitig produziert werden k\u00f6nnten. Nach Presseberichten sind bis zu 30 % der produzierten Noten fehlerhaft, so dass die Produktion vorerst eingestellt wurde und f\u00fcr den laufenden Bedarf weiter \u201ealte\u201c Noten gedruckt werden. Der neue 100-Dollar-Schein wurde am 8. Oktober 2013 ausgegeben.", "sentence_answer": " * Mikroschriften: Diese Aufdrucke erscheinen bei normaler Betrachtung als Linie , durch Zuhilfenahme eines Vergr\u00f6\u00dferungsglases wird jedoch der jeweilige Nennwert der Note sichtbar.", "paragraph_id": 41462} {"question": "Wieso sind Mikroschriften ein wirksames Mittel gegen Geldf\u00e4lschungen?", "paragraph": "US-Dollar\n\n==== Sicherheitsmerkmale ====\nSeit dem 5. Juli 1865 besteht eine Kooperation zwischen dem United States Secret Service, dem Federal Reserve System und dem Bureau of Engraving and Printing, um Ma\u00dfnahmen zu entwickeln, die ein Auftreten von F\u00e4lschungen so gering wie m\u00f6glich halten soll. 1966 begann die Regierung, Sicherheitsmerkmale auf den Banknoten aufzudrucken. Um die Sicherheit der W\u00e4hrung weiterhin zu gew\u00e4hrleisten, wird das Design der Scheine alle sieben bis zehn Jahre ver\u00e4ndert (au\u00dfer 1 und 2 Dollar):\n* ''Sicherheitsfaden'': Der Sicherheitsfaden ist ein d\u00fcnner Streifen, der sich durch die Banknote zieht. Dieser ist durch Drucken nicht reproduzierbar. Alle nach 1990 gedruckten Serien (au\u00dfer die 1- und 2-Dollar-Noten) enthalten dieses Merkmal. Auf diesen Streifen wird der Nennwert der Note gedruckt.\n* Mikroschriften: Diese Aufdrucke erscheinen bei normaler Betrachtung als Linie, durch Zuhilfenahme eines Vergr\u00f6\u00dferungsglases wird jedoch der jeweilige Nennwert der Note sichtbar. Die Aufl\u00f6sung der meisten Kopierer ist nicht hoch genug, um diese Schriften zu erkennen.\nSeit 1996 werden zus\u00e4tzlich die folgenden Sicherheitsmerkmale verwendet.\n* Wasserzeichen: Dieses Zeichen entsteht durch verschiedene Dichtegrade des Papieres. Wird die Banknote gegen das Licht gehalten, wird das Portr\u00e4t der auf der Banknote abgebildeten Person sichtbar.\n* Optisch ver\u00e4nderliche Tinte: Bei unterschiedlichem Betrachtungswinkel ver\u00e4ndert sich die Farbe der Aufschrift.\n* Feine Linienstrukturen: Linienmuster werden auf der Vorderseite hinter dem Portr\u00e4t und auf der R\u00fcckseite um das historische Geb\u00e4ude herum aufgedruckt. Diese Linien sind f\u00fcr das Auge sichtbar, werden aber nur schwer von Scannern und Druckern erkannt.\n* Vergr\u00f6\u00dferte, versetzte Portr\u00e4ts: Die gr\u00f6\u00dferen Bilder sind detaillierter und erschweren somit die F\u00e4lschung der Banknote. Die jeweiligen Portr\u00e4ts wurden leicht seitlich versetzt, um Raum f\u00fcr das Wasserzeichen und den Sicherheitsfaden zu schaffen. Durch die vergr\u00f6\u00dferten Bilder wird die Identifikation des Notenwertes f\u00fcr sehbeeintr\u00e4chtigte Menschen erleichtert.\nVorderseite der erneuerten 100-Dollar-Note\nIm Februar 2011 sollte eine mit zus\u00e4tzlichen Sicherheitsmerkmalen ausgestattete Variante des 100-Dollar-Scheins in Umlauf gebracht werden, um der hohen F\u00e4lschungsrate entgegenzuwirken. Ein 3D-Sicherheitsband, ein zus\u00e4tzliches Wasserzeichen, eine goldfarben gedruckte \u201e100\u201c sowie ein 3D-Bild, das je nach Blickwinkel zwischen einer Glocke und der \u201e100\u201c wechselt, sollen die Scheine sicherheitstechnisch auf den neusten Stand bringen und eine F\u00e4lschung erschweren. Am 1. Oktober 2010 wurde bekannt gegeben, dass sich die Auslieferung der neuen Scheine jedoch verz\u00f6gern wird, da die geplanten Mengen wegen Problemen im Herstellungsprozess nicht rechtzeitig produziert werden k\u00f6nnten. Nach Presseberichten sind bis zu 30 % der produzierten Noten fehlerhaft, so dass die Produktion vorerst eingestellt wurde und f\u00fcr den laufenden Bedarf weiter \u201ealte\u201c Noten gedruckt werden. Der neue 100-Dollar-Schein wurde am 8. Oktober 2013 ausgegeben.", "answer": "Die Aufl\u00f6sung der meisten Kopierer ist nicht hoch genug, um diese Schriften zu erkennen", "sentence": "Die Aufl\u00f6sung der meisten Kopierer ist nicht hoch genug, um diese Schriften zu erkennen .", "paragraph_sentence": "US-Dollar == = = Sicherheitsmerkmale ==== Seit dem 5. Juli 1865 besteht eine Kooperation zwischen dem United States Secret Service, dem Federal Reserve System und dem Bureau of Engraving and Printing, um Ma\u00dfnahmen zu entwickeln, die ein Auftreten von F\u00e4lschungen so gering wie m\u00f6glich halten soll. 1966 begann die Regierung, Sicherheitsmerkmale auf den Banknoten aufzudrucken. Um die Sicherheit der W\u00e4hrung weiterhin zu gew\u00e4hrleisten, wird das Design der Scheine alle sieben bis zehn Jahre ver\u00e4ndert (au\u00dfer 1 und 2 Dollar): * ''Sicherheitsfaden'': Der Sicherheitsfaden ist ein d\u00fcnner Streifen, der sich durch die Banknote zieht. Dieser ist durch Drucken nicht reproduzierbar. Alle nach 1990 gedruckten Serien (au\u00dfer die 1- und 2-Dollar-Noten) enthalten dieses Merkmal. Auf diesen Streifen wird der Nennwert der Note gedruckt. * Mikroschriften: Diese Aufdrucke erscheinen bei normaler Betrachtung als Linie, durch Zuhilfenahme eines Vergr\u00f6\u00dferungsglases wird jedoch der jeweilige Nennwert der Note sichtbar. Die Aufl\u00f6sung der meisten Kopierer ist nicht hoch genug, um diese Schriften zu erkennen . Seit 1996 werden zus\u00e4tzlich die folgenden Sicherheitsmerkmale verwendet. * Wasserzeichen: Dieses Zeichen entsteht durch verschiedene Dichtegrade des Papieres. Wird die Banknote gegen das Licht gehalten, wird das Portr\u00e4t der auf der Banknote abgebildeten Person sichtbar. * Optisch ver\u00e4nderliche Tinte: Bei unterschiedlichem Betrachtungswinkel ver\u00e4ndert sich die Farbe der Aufschrift. * Feine Linienstrukturen: Linienmuster werden auf der Vorderseite hinter dem Portr\u00e4t und auf der R\u00fcckseite um das historische Geb\u00e4ude herum aufgedruckt. Diese Linien sind f\u00fcr das Auge sichtbar, werden aber nur schwer von Scannern und Druckern erkannt. * Vergr\u00f6\u00dferte, versetzte Portr\u00e4ts: Die gr\u00f6\u00dferen Bilder sind detaillierter und erschweren somit die F\u00e4lschung der Banknote. Die jeweiligen Portr\u00e4ts wurden leicht seitlich versetzt, um Raum f\u00fcr das Wasserzeichen und den Sicherheitsfaden zu schaffen. Durch die vergr\u00f6\u00dferten Bilder wird die Identifikation des Notenwertes f\u00fcr sehbeeintr\u00e4chtigte Menschen erleichtert. Vorderseite der erneuerten 100-Dollar-Note Im Februar 2011 sollte eine mit zus\u00e4tzlichen Sicherheitsmerkmalen ausgestattete Variante des 100-Dollar-Scheins in Umlauf gebracht werden, um der hohen F\u00e4lschungsrate entgegenzuwirken. Ein 3D-Sicherheitsband, ein zus\u00e4tzliches Wasserzeichen, eine goldfarben gedruckte \u201e100\u201c sowie ein 3D-Bild, das je nach Blickwinkel zwischen einer Glocke und der \u201e100\u201c wechselt, sollen die Scheine sicherheitstechnisch auf den neusten Stand bringen und eine F\u00e4lschung erschweren. Am 1. Oktober 2010 wurde bekannt gegeben, dass sich die Auslieferung der neuen Scheine jedoch verz\u00f6gern wird, da die geplanten Mengen wegen Problemen im Herstellungsprozess nicht rechtzeitig produziert werden k\u00f6nnten. Nach Presseberichten sind bis zu 30 % der produzierten Noten fehlerhaft, so dass die Produktion vorerst eingestellt wurde und f\u00fcr den laufenden Bedarf weiter \u201ealte\u201c Noten gedruckt werden. Der neue 100-Dollar-Schein wurde am 8. Oktober 2013 ausgegeben.", "paragraph_answer": "US-Dollar ==== Sicherheitsmerkmale ==== Seit dem 5. Juli 1865 besteht eine Kooperation zwischen dem United States Secret Service, dem Federal Reserve System und dem Bureau of Engraving and Printing, um Ma\u00dfnahmen zu entwickeln, die ein Auftreten von F\u00e4lschungen so gering wie m\u00f6glich halten soll. 1966 begann die Regierung, Sicherheitsmerkmale auf den Banknoten aufzudrucken. Um die Sicherheit der W\u00e4hrung weiterhin zu gew\u00e4hrleisten, wird das Design der Scheine alle sieben bis zehn Jahre ver\u00e4ndert (au\u00dfer 1 und 2 Dollar): * ''Sicherheitsfaden'': Der Sicherheitsfaden ist ein d\u00fcnner Streifen, der sich durch die Banknote zieht. Dieser ist durch Drucken nicht reproduzierbar. Alle nach 1990 gedruckten Serien (au\u00dfer die 1- und 2-Dollar-Noten) enthalten dieses Merkmal. Auf diesen Streifen wird der Nennwert der Note gedruckt. * Mikroschriften: Diese Aufdrucke erscheinen bei normaler Betrachtung als Linie, durch Zuhilfenahme eines Vergr\u00f6\u00dferungsglases wird jedoch der jeweilige Nennwert der Note sichtbar. Die Aufl\u00f6sung der meisten Kopierer ist nicht hoch genug, um diese Schriften zu erkennen . Seit 1996 werden zus\u00e4tzlich die folgenden Sicherheitsmerkmale verwendet. * Wasserzeichen: Dieses Zeichen entsteht durch verschiedene Dichtegrade des Papieres. Wird die Banknote gegen das Licht gehalten, wird das Portr\u00e4t der auf der Banknote abgebildeten Person sichtbar. * Optisch ver\u00e4nderliche Tinte: Bei unterschiedlichem Betrachtungswinkel ver\u00e4ndert sich die Farbe der Aufschrift. * Feine Linienstrukturen: Linienmuster werden auf der Vorderseite hinter dem Portr\u00e4t und auf der R\u00fcckseite um das historische Geb\u00e4ude herum aufgedruckt. Diese Linien sind f\u00fcr das Auge sichtbar, werden aber nur schwer von Scannern und Druckern erkannt. * Vergr\u00f6\u00dferte, versetzte Portr\u00e4ts: Die gr\u00f6\u00dferen Bilder sind detaillierter und erschweren somit die F\u00e4lschung der Banknote. Die jeweiligen Portr\u00e4ts wurden leicht seitlich versetzt, um Raum f\u00fcr das Wasserzeichen und den Sicherheitsfaden zu schaffen. Durch die vergr\u00f6\u00dferten Bilder wird die Identifikation des Notenwertes f\u00fcr sehbeeintr\u00e4chtigte Menschen erleichtert. Vorderseite der erneuerten 100-Dollar-Note Im Februar 2011 sollte eine mit zus\u00e4tzlichen Sicherheitsmerkmalen ausgestattete Variante des 100-Dollar-Scheins in Umlauf gebracht werden, um der hohen F\u00e4lschungsrate entgegenzuwirken. Ein 3D-Sicherheitsband, ein zus\u00e4tzliches Wasserzeichen, eine goldfarben gedruckte \u201e100\u201c sowie ein 3D-Bild, das je nach Blickwinkel zwischen einer Glocke und der \u201e100\u201c wechselt, sollen die Scheine sicherheitstechnisch auf den neusten Stand bringen und eine F\u00e4lschung erschweren. Am 1. Oktober 2010 wurde bekannt gegeben, dass sich die Auslieferung der neuen Scheine jedoch verz\u00f6gern wird, da die geplanten Mengen wegen Problemen im Herstellungsprozess nicht rechtzeitig produziert werden k\u00f6nnten. Nach Presseberichten sind bis zu 30 % der produzierten Noten fehlerhaft, so dass die Produktion vorerst eingestellt wurde und f\u00fcr den laufenden Bedarf weiter \u201ealte\u201c Noten gedruckt werden. Der neue 100-Dollar-Schein wurde am 8. Oktober 2013 ausgegeben.", "sentence_answer": " Die Aufl\u00f6sung der meisten Kopierer ist nicht hoch genug, um diese Schriften zu erkennen .", "paragraph_id": 41463} {"question": "Wie werden Wasserzeichen erzeugt?", "paragraph": "US-Dollar\n\n==== Sicherheitsmerkmale ====\nSeit dem 5. Juli 1865 besteht eine Kooperation zwischen dem United States Secret Service, dem Federal Reserve System und dem Bureau of Engraving and Printing, um Ma\u00dfnahmen zu entwickeln, die ein Auftreten von F\u00e4lschungen so gering wie m\u00f6glich halten soll. 1966 begann die Regierung, Sicherheitsmerkmale auf den Banknoten aufzudrucken. Um die Sicherheit der W\u00e4hrung weiterhin zu gew\u00e4hrleisten, wird das Design der Scheine alle sieben bis zehn Jahre ver\u00e4ndert (au\u00dfer 1 und 2 Dollar):\n* ''Sicherheitsfaden'': Der Sicherheitsfaden ist ein d\u00fcnner Streifen, der sich durch die Banknote zieht. Dieser ist durch Drucken nicht reproduzierbar. Alle nach 1990 gedruckten Serien (au\u00dfer die 1- und 2-Dollar-Noten) enthalten dieses Merkmal. Auf diesen Streifen wird der Nennwert der Note gedruckt.\n* Mikroschriften: Diese Aufdrucke erscheinen bei normaler Betrachtung als Linie, durch Zuhilfenahme eines Vergr\u00f6\u00dferungsglases wird jedoch der jeweilige Nennwert der Note sichtbar. Die Aufl\u00f6sung der meisten Kopierer ist nicht hoch genug, um diese Schriften zu erkennen.\nSeit 1996 werden zus\u00e4tzlich die folgenden Sicherheitsmerkmale verwendet.\n* Wasserzeichen: Dieses Zeichen entsteht durch verschiedene Dichtegrade des Papieres. Wird die Banknote gegen das Licht gehalten, wird das Portr\u00e4t der auf der Banknote abgebildeten Person sichtbar.\n* Optisch ver\u00e4nderliche Tinte: Bei unterschiedlichem Betrachtungswinkel ver\u00e4ndert sich die Farbe der Aufschrift.\n* Feine Linienstrukturen: Linienmuster werden auf der Vorderseite hinter dem Portr\u00e4t und auf der R\u00fcckseite um das historische Geb\u00e4ude herum aufgedruckt. Diese Linien sind f\u00fcr das Auge sichtbar, werden aber nur schwer von Scannern und Druckern erkannt.\n* Vergr\u00f6\u00dferte, versetzte Portr\u00e4ts: Die gr\u00f6\u00dferen Bilder sind detaillierter und erschweren somit die F\u00e4lschung der Banknote. Die jeweiligen Portr\u00e4ts wurden leicht seitlich versetzt, um Raum f\u00fcr das Wasserzeichen und den Sicherheitsfaden zu schaffen. 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Nach Presseberichten sind bis zu 30 % der produzierten Noten fehlerhaft, so dass die Produktion vorerst eingestellt wurde und f\u00fcr den laufenden Bedarf weiter \u201ealte\u201c Noten gedruckt werden. Der neue 100-Dollar-Schein wurde am 8. Oktober 2013 ausgegeben.", "answer": "durch verschiedene Dichtegrade des Papieres", "sentence": "Dieses Zeichen entsteht durch verschiedene Dichtegrade des Papieres .", "paragraph_sentence": "US-Dollar == = = Sicherheitsmerkmale ==== Seit dem 5. Juli 1865 besteht eine Kooperation zwischen dem United States Secret Service, dem Federal Reserve System und dem Bureau of Engraving and Printing, um Ma\u00dfnahmen zu entwickeln, die ein Auftreten von F\u00e4lschungen so gering wie m\u00f6glich halten soll. 1966 begann die Regierung, Sicherheitsmerkmale auf den Banknoten aufzudrucken. Um die Sicherheit der W\u00e4hrung weiterhin zu gew\u00e4hrleisten, wird das Design der Scheine alle sieben bis zehn Jahre ver\u00e4ndert (au\u00dfer 1 und 2 Dollar): * ''Sicherheitsfaden'': Der Sicherheitsfaden ist ein d\u00fcnner Streifen, der sich durch die Banknote zieht. Dieser ist durch Drucken nicht reproduzierbar. Alle nach 1990 gedruckten Serien (au\u00dfer die 1- und 2-Dollar-Noten) enthalten dieses Merkmal. Auf diesen Streifen wird der Nennwert der Note gedruckt. * Mikroschriften: Diese Aufdrucke erscheinen bei normaler Betrachtung als Linie, durch Zuhilfenahme eines Vergr\u00f6\u00dferungsglases wird jedoch der jeweilige Nennwert der Note sichtbar. Die Aufl\u00f6sung der meisten Kopierer ist nicht hoch genug, um diese Schriften zu erkennen. Seit 1996 werden zus\u00e4tzlich die folgenden Sicherheitsmerkmale verwendet. * Wasserzeichen: Dieses Zeichen entsteht durch verschiedene Dichtegrade des Papieres . Wird die Banknote gegen das Licht gehalten, wird das Portr\u00e4t der auf der Banknote abgebildeten Person sichtbar. * Optisch ver\u00e4nderliche Tinte: Bei unterschiedlichem Betrachtungswinkel ver\u00e4ndert sich die Farbe der Aufschrift. * Feine Linienstrukturen: Linienmuster werden auf der Vorderseite hinter dem Portr\u00e4t und auf der R\u00fcckseite um das historische Geb\u00e4ude herum aufgedruckt. Diese Linien sind f\u00fcr das Auge sichtbar, werden aber nur schwer von Scannern und Druckern erkannt. * Vergr\u00f6\u00dferte, versetzte Portr\u00e4ts: Die gr\u00f6\u00dferen Bilder sind detaillierter und erschweren somit die F\u00e4lschung der Banknote. Die jeweiligen Portr\u00e4ts wurden leicht seitlich versetzt, um Raum f\u00fcr das Wasserzeichen und den Sicherheitsfaden zu schaffen. Durch die vergr\u00f6\u00dferten Bilder wird die Identifikation des Notenwertes f\u00fcr sehbeeintr\u00e4chtigte Menschen erleichtert. Vorderseite der erneuerten 100-Dollar-Note Im Februar 2011 sollte eine mit zus\u00e4tzlichen Sicherheitsmerkmalen ausgestattete Variante des 100-Dollar-Scheins in Umlauf gebracht werden, um der hohen F\u00e4lschungsrate entgegenzuwirken. Ein 3D-Sicherheitsband, ein zus\u00e4tzliches Wasserzeichen, eine goldfarben gedruckte \u201e100\u201c sowie ein 3D-Bild, das je nach Blickwinkel zwischen einer Glocke und der \u201e100\u201c wechselt, sollen die Scheine sicherheitstechnisch auf den neusten Stand bringen und eine F\u00e4lschung erschweren. Am 1. Oktober 2010 wurde bekannt gegeben, dass sich die Auslieferung der neuen Scheine jedoch verz\u00f6gern wird, da die geplanten Mengen wegen Problemen im Herstellungsprozess nicht rechtzeitig produziert werden k\u00f6nnten. Nach Presseberichten sind bis zu 30 % der produzierten Noten fehlerhaft, so dass die Produktion vorerst eingestellt wurde und f\u00fcr den laufenden Bedarf weiter \u201ealte\u201c Noten gedruckt werden. Der neue 100-Dollar-Schein wurde am 8. Oktober 2013 ausgegeben.", "paragraph_answer": "US-Dollar ==== Sicherheitsmerkmale ==== Seit dem 5. Juli 1865 besteht eine Kooperation zwischen dem United States Secret Service, dem Federal Reserve System und dem Bureau of Engraving and Printing, um Ma\u00dfnahmen zu entwickeln, die ein Auftreten von F\u00e4lschungen so gering wie m\u00f6glich halten soll. 1966 begann die Regierung, Sicherheitsmerkmale auf den Banknoten aufzudrucken. Um die Sicherheit der W\u00e4hrung weiterhin zu gew\u00e4hrleisten, wird das Design der Scheine alle sieben bis zehn Jahre ver\u00e4ndert (au\u00dfer 1 und 2 Dollar): * ''Sicherheitsfaden'': Der Sicherheitsfaden ist ein d\u00fcnner Streifen, der sich durch die Banknote zieht. Dieser ist durch Drucken nicht reproduzierbar. Alle nach 1990 gedruckten Serien (au\u00dfer die 1- und 2-Dollar-Noten) enthalten dieses Merkmal. Auf diesen Streifen wird der Nennwert der Note gedruckt. * Mikroschriften: Diese Aufdrucke erscheinen bei normaler Betrachtung als Linie, durch Zuhilfenahme eines Vergr\u00f6\u00dferungsglases wird jedoch der jeweilige Nennwert der Note sichtbar. Die Aufl\u00f6sung der meisten Kopierer ist nicht hoch genug, um diese Schriften zu erkennen. Seit 1996 werden zus\u00e4tzlich die folgenden Sicherheitsmerkmale verwendet. * Wasserzeichen: Dieses Zeichen entsteht durch verschiedene Dichtegrade des Papieres . Wird die Banknote gegen das Licht gehalten, wird das Portr\u00e4t der auf der Banknote abgebildeten Person sichtbar. * Optisch ver\u00e4nderliche Tinte: Bei unterschiedlichem Betrachtungswinkel ver\u00e4ndert sich die Farbe der Aufschrift. * Feine Linienstrukturen: Linienmuster werden auf der Vorderseite hinter dem Portr\u00e4t und auf der R\u00fcckseite um das historische Geb\u00e4ude herum aufgedruckt. Diese Linien sind f\u00fcr das Auge sichtbar, werden aber nur schwer von Scannern und Druckern erkannt. * Vergr\u00f6\u00dferte, versetzte Portr\u00e4ts: Die gr\u00f6\u00dferen Bilder sind detaillierter und erschweren somit die F\u00e4lschung der Banknote. Die jeweiligen Portr\u00e4ts wurden leicht seitlich versetzt, um Raum f\u00fcr das Wasserzeichen und den Sicherheitsfaden zu schaffen. Durch die vergr\u00f6\u00dferten Bilder wird die Identifikation des Notenwertes f\u00fcr sehbeeintr\u00e4chtigte Menschen erleichtert. Vorderseite der erneuerten 100-Dollar-Note Im Februar 2011 sollte eine mit zus\u00e4tzlichen Sicherheitsmerkmalen ausgestattete Variante des 100-Dollar-Scheins in Umlauf gebracht werden, um der hohen F\u00e4lschungsrate entgegenzuwirken. Ein 3D-Sicherheitsband, ein zus\u00e4tzliches Wasserzeichen, eine goldfarben gedruckte \u201e100\u201c sowie ein 3D-Bild, das je nach Blickwinkel zwischen einer Glocke und der \u201e100\u201c wechselt, sollen die Scheine sicherheitstechnisch auf den neusten Stand bringen und eine F\u00e4lschung erschweren. Am 1. Oktober 2010 wurde bekannt gegeben, dass sich die Auslieferung der neuen Scheine jedoch verz\u00f6gern wird, da die geplanten Mengen wegen Problemen im Herstellungsprozess nicht rechtzeitig produziert werden k\u00f6nnten. Nach Presseberichten sind bis zu 30 % der produzierten Noten fehlerhaft, so dass die Produktion vorerst eingestellt wurde und f\u00fcr den laufenden Bedarf weiter \u201ealte\u201c Noten gedruckt werden. Der neue 100-Dollar-Schein wurde am 8. Oktober 2013 ausgegeben.", "sentence_answer": "Dieses Zeichen entsteht durch verschiedene Dichtegrade des Papieres .", "paragraph_id": 41464} {"question": "Mit welchen Sicherheitsmerkmalen sollte der 100-Dollarschein ausgestattet sein, der 2011 in Umlauf gebracht werden sollte?", "paragraph": "US-Dollar\n\n==== Sicherheitsmerkmale ====\nSeit dem 5. Juli 1865 besteht eine Kooperation zwischen dem United States Secret Service, dem Federal Reserve System und dem Bureau of Engraving and Printing, um Ma\u00dfnahmen zu entwickeln, die ein Auftreten von F\u00e4lschungen so gering wie m\u00f6glich halten soll. 1966 begann die Regierung, Sicherheitsmerkmale auf den Banknoten aufzudrucken. Um die Sicherheit der W\u00e4hrung weiterhin zu gew\u00e4hrleisten, wird das Design der Scheine alle sieben bis zehn Jahre ver\u00e4ndert (au\u00dfer 1 und 2 Dollar):\n* ''Sicherheitsfaden'': Der Sicherheitsfaden ist ein d\u00fcnner Streifen, der sich durch die Banknote zieht. Dieser ist durch Drucken nicht reproduzierbar. Alle nach 1990 gedruckten Serien (au\u00dfer die 1- und 2-Dollar-Noten) enthalten dieses Merkmal. Auf diesen Streifen wird der Nennwert der Note gedruckt.\n* Mikroschriften: Diese Aufdrucke erscheinen bei normaler Betrachtung als Linie, durch Zuhilfenahme eines Vergr\u00f6\u00dferungsglases wird jedoch der jeweilige Nennwert der Note sichtbar. Die Aufl\u00f6sung der meisten Kopierer ist nicht hoch genug, um diese Schriften zu erkennen.\nSeit 1996 werden zus\u00e4tzlich die folgenden Sicherheitsmerkmale verwendet.\n* Wasserzeichen: Dieses Zeichen entsteht durch verschiedene Dichtegrade des Papieres. Wird die Banknote gegen das Licht gehalten, wird das Portr\u00e4t der auf der Banknote abgebildeten Person sichtbar.\n* Optisch ver\u00e4nderliche Tinte: Bei unterschiedlichem Betrachtungswinkel ver\u00e4ndert sich die Farbe der Aufschrift.\n* Feine Linienstrukturen: Linienmuster werden auf der Vorderseite hinter dem Portr\u00e4t und auf der R\u00fcckseite um das historische Geb\u00e4ude herum aufgedruckt. Diese Linien sind f\u00fcr das Auge sichtbar, werden aber nur schwer von Scannern und Druckern erkannt.\n* Vergr\u00f6\u00dferte, versetzte Portr\u00e4ts: Die gr\u00f6\u00dferen Bilder sind detaillierter und erschweren somit die F\u00e4lschung der Banknote. Die jeweiligen Portr\u00e4ts wurden leicht seitlich versetzt, um Raum f\u00fcr das Wasserzeichen und den Sicherheitsfaden zu schaffen. Durch die vergr\u00f6\u00dferten Bilder wird die Identifikation des Notenwertes f\u00fcr sehbeeintr\u00e4chtigte Menschen erleichtert.\nVorderseite der erneuerten 100-Dollar-Note\nIm Februar 2011 sollte eine mit zus\u00e4tzlichen Sicherheitsmerkmalen ausgestattete Variante des 100-Dollar-Scheins in Umlauf gebracht werden, um der hohen F\u00e4lschungsrate entgegenzuwirken. Ein 3D-Sicherheitsband, ein zus\u00e4tzliches Wasserzeichen, eine goldfarben gedruckte \u201e100\u201c sowie ein 3D-Bild, das je nach Blickwinkel zwischen einer Glocke und der \u201e100\u201c wechselt, sollen die Scheine sicherheitstechnisch auf den neusten Stand bringen und eine F\u00e4lschung erschweren. Am 1. Oktober 2010 wurde bekannt gegeben, dass sich die Auslieferung der neuen Scheine jedoch verz\u00f6gern wird, da die geplanten Mengen wegen Problemen im Herstellungsprozess nicht rechtzeitig produziert werden k\u00f6nnten. Nach Presseberichten sind bis zu 30 % der produzierten Noten fehlerhaft, so dass die Produktion vorerst eingestellt wurde und f\u00fcr den laufenden Bedarf weiter \u201ealte\u201c Noten gedruckt werden. Der neue 100-Dollar-Schein wurde am 8. Oktober 2013 ausgegeben.", "answer": "Ein 3D-Sicherheitsband, ein zus\u00e4tzliches Wasserzeichen, eine goldfarben gedruckte \u201e100\u201c sowie ein 3D-Bild, das je nach Blickwinkel zwischen einer Glocke und der \u201e100\u201c wechselt", "sentence": "Ein 3D-Sicherheitsband, ein zus\u00e4tzliches Wasserzeichen, eine goldfarben gedruckte \u201e100\u201c sowie ein 3D-Bild, das je nach Blickwinkel zwischen einer Glocke und der \u201e100\u201c wechselt , sollen die Scheine sicherheitstechnisch auf den neusten Stand bringen und eine F\u00e4lschung erschweren.", "paragraph_sentence": "US-Dollar == = = Sicherheitsmerkmale ==== Seit dem 5. Juli 1865 besteht eine Kooperation zwischen dem United States Secret Service, dem Federal Reserve System und dem Bureau of Engraving and Printing, um Ma\u00dfnahmen zu entwickeln, die ein Auftreten von F\u00e4lschungen so gering wie m\u00f6glich halten soll. 1966 begann die Regierung, Sicherheitsmerkmale auf den Banknoten aufzudrucken. Um die Sicherheit der W\u00e4hrung weiterhin zu gew\u00e4hrleisten, wird das Design der Scheine alle sieben bis zehn Jahre ver\u00e4ndert (au\u00dfer 1 und 2 Dollar): * ''Sicherheitsfaden'': Der Sicherheitsfaden ist ein d\u00fcnner Streifen, der sich durch die Banknote zieht. Dieser ist durch Drucken nicht reproduzierbar. Alle nach 1990 gedruckten Serien (au\u00dfer die 1- und 2-Dollar-Noten) enthalten dieses Merkmal. Auf diesen Streifen wird der Nennwert der Note gedruckt. * Mikroschriften: Diese Aufdrucke erscheinen bei normaler Betrachtung als Linie, durch Zuhilfenahme eines Vergr\u00f6\u00dferungsglases wird jedoch der jeweilige Nennwert der Note sichtbar. Die Aufl\u00f6sung der meisten Kopierer ist nicht hoch genug, um diese Schriften zu erkennen. Seit 1996 werden zus\u00e4tzlich die folgenden Sicherheitsmerkmale verwendet. * Wasserzeichen: Dieses Zeichen entsteht durch verschiedene Dichtegrade des Papieres. Wird die Banknote gegen das Licht gehalten, wird das Portr\u00e4t der auf der Banknote abgebildeten Person sichtbar. * Optisch ver\u00e4nderliche Tinte: Bei unterschiedlichem Betrachtungswinkel ver\u00e4ndert sich die Farbe der Aufschrift. * Feine Linienstrukturen: Linienmuster werden auf der Vorderseite hinter dem Portr\u00e4t und auf der R\u00fcckseite um das historische Geb\u00e4ude herum aufgedruckt. Diese Linien sind f\u00fcr das Auge sichtbar, werden aber nur schwer von Scannern und Druckern erkannt. * Vergr\u00f6\u00dferte, versetzte Portr\u00e4ts: Die gr\u00f6\u00dferen Bilder sind detaillierter und erschweren somit die F\u00e4lschung der Banknote. Die jeweiligen Portr\u00e4ts wurden leicht seitlich versetzt, um Raum f\u00fcr das Wasserzeichen und den Sicherheitsfaden zu schaffen. Durch die vergr\u00f6\u00dferten Bilder wird die Identifikation des Notenwertes f\u00fcr sehbeeintr\u00e4chtigte Menschen erleichtert. Vorderseite der erneuerten 100-Dollar-Note Im Februar 2011 sollte eine mit zus\u00e4tzlichen Sicherheitsmerkmalen ausgestattete Variante des 100-Dollar-Scheins in Umlauf gebracht werden, um der hohen F\u00e4lschungsrate entgegenzuwirken. Ein 3D-Sicherheitsband, ein zus\u00e4tzliches Wasserzeichen, eine goldfarben gedruckte \u201e100\u201c sowie ein 3D-Bild, das je nach Blickwinkel zwischen einer Glocke und der \u201e100\u201c wechselt , sollen die Scheine sicherheitstechnisch auf den neusten Stand bringen und eine F\u00e4lschung erschweren. Am 1. Oktober 2010 wurde bekannt gegeben, dass sich die Auslieferung der neuen Scheine jedoch verz\u00f6gern wird, da die geplanten Mengen wegen Problemen im Herstellungsprozess nicht rechtzeitig produziert werden k\u00f6nnten. Nach Presseberichten sind bis zu 30 % der produzierten Noten fehlerhaft, so dass die Produktion vorerst eingestellt wurde und f\u00fcr den laufenden Bedarf weiter \u201ealte\u201c Noten gedruckt werden. Der neue 100-Dollar-Schein wurde am 8. Oktober 2013 ausgegeben.", "paragraph_answer": "US-Dollar ==== Sicherheitsmerkmale ==== Seit dem 5. Juli 1865 besteht eine Kooperation zwischen dem United States Secret Service, dem Federal Reserve System und dem Bureau of Engraving and Printing, um Ma\u00dfnahmen zu entwickeln, die ein Auftreten von F\u00e4lschungen so gering wie m\u00f6glich halten soll. 1966 begann die Regierung, Sicherheitsmerkmale auf den Banknoten aufzudrucken. Um die Sicherheit der W\u00e4hrung weiterhin zu gew\u00e4hrleisten, wird das Design der Scheine alle sieben bis zehn Jahre ver\u00e4ndert (au\u00dfer 1 und 2 Dollar): * ''Sicherheitsfaden'': Der Sicherheitsfaden ist ein d\u00fcnner Streifen, der sich durch die Banknote zieht. Dieser ist durch Drucken nicht reproduzierbar. Alle nach 1990 gedruckten Serien (au\u00dfer die 1- und 2-Dollar-Noten) enthalten dieses Merkmal. Auf diesen Streifen wird der Nennwert der Note gedruckt. * Mikroschriften: Diese Aufdrucke erscheinen bei normaler Betrachtung als Linie, durch Zuhilfenahme eines Vergr\u00f6\u00dferungsglases wird jedoch der jeweilige Nennwert der Note sichtbar. Die Aufl\u00f6sung der meisten Kopierer ist nicht hoch genug, um diese Schriften zu erkennen. Seit 1996 werden zus\u00e4tzlich die folgenden Sicherheitsmerkmale verwendet. * Wasserzeichen: Dieses Zeichen entsteht durch verschiedene Dichtegrade des Papieres. Wird die Banknote gegen das Licht gehalten, wird das Portr\u00e4t der auf der Banknote abgebildeten Person sichtbar. * Optisch ver\u00e4nderliche Tinte: Bei unterschiedlichem Betrachtungswinkel ver\u00e4ndert sich die Farbe der Aufschrift. * Feine Linienstrukturen: Linienmuster werden auf der Vorderseite hinter dem Portr\u00e4t und auf der R\u00fcckseite um das historische Geb\u00e4ude herum aufgedruckt. Diese Linien sind f\u00fcr das Auge sichtbar, werden aber nur schwer von Scannern und Druckern erkannt. * Vergr\u00f6\u00dferte, versetzte Portr\u00e4ts: Die gr\u00f6\u00dferen Bilder sind detaillierter und erschweren somit die F\u00e4lschung der Banknote. Die jeweiligen Portr\u00e4ts wurden leicht seitlich versetzt, um Raum f\u00fcr das Wasserzeichen und den Sicherheitsfaden zu schaffen. Durch die vergr\u00f6\u00dferten Bilder wird die Identifikation des Notenwertes f\u00fcr sehbeeintr\u00e4chtigte Menschen erleichtert. Vorderseite der erneuerten 100-Dollar-Note Im Februar 2011 sollte eine mit zus\u00e4tzlichen Sicherheitsmerkmalen ausgestattete Variante des 100-Dollar-Scheins in Umlauf gebracht werden, um der hohen F\u00e4lschungsrate entgegenzuwirken. Ein 3D-Sicherheitsband, ein zus\u00e4tzliches Wasserzeichen, eine goldfarben gedruckte \u201e100\u201c sowie ein 3D-Bild, das je nach Blickwinkel zwischen einer Glocke und der \u201e100\u201c wechselt , sollen die Scheine sicherheitstechnisch auf den neusten Stand bringen und eine F\u00e4lschung erschweren. Am 1. Oktober 2010 wurde bekannt gegeben, dass sich die Auslieferung der neuen Scheine jedoch verz\u00f6gern wird, da die geplanten Mengen wegen Problemen im Herstellungsprozess nicht rechtzeitig produziert werden k\u00f6nnten. Nach Presseberichten sind bis zu 30 % der produzierten Noten fehlerhaft, so dass die Produktion vorerst eingestellt wurde und f\u00fcr den laufenden Bedarf weiter \u201ealte\u201c Noten gedruckt werden. Der neue 100-Dollar-Schein wurde am 8. Oktober 2013 ausgegeben.", "sentence_answer": " Ein 3D-Sicherheitsband, ein zus\u00e4tzliches Wasserzeichen, eine goldfarben gedruckte \u201e100\u201c sowie ein 3D-Bild, das je nach Blickwinkel zwischen einer Glocke und der \u201e100\u201c wechselt , sollen die Scheine sicherheitstechnisch auf den neusten Stand bringen und eine F\u00e4lschung erschweren.", "paragraph_id": 41466} {"question": "Wieso wurde die Ausgabe der 100-Dollarnote von 2011 verschoben?", "paragraph": "US-Dollar\n\n==== Sicherheitsmerkmale ====\nSeit dem 5. Juli 1865 besteht eine Kooperation zwischen dem United States Secret Service, dem Federal Reserve System und dem Bureau of Engraving and Printing, um Ma\u00dfnahmen zu entwickeln, die ein Auftreten von F\u00e4lschungen so gering wie m\u00f6glich halten soll. 1966 begann die Regierung, Sicherheitsmerkmale auf den Banknoten aufzudrucken. Um die Sicherheit der W\u00e4hrung weiterhin zu gew\u00e4hrleisten, wird das Design der Scheine alle sieben bis zehn Jahre ver\u00e4ndert (au\u00dfer 1 und 2 Dollar):\n* ''Sicherheitsfaden'': Der Sicherheitsfaden ist ein d\u00fcnner Streifen, der sich durch die Banknote zieht. Dieser ist durch Drucken nicht reproduzierbar. Alle nach 1990 gedruckten Serien (au\u00dfer die 1- und 2-Dollar-Noten) enthalten dieses Merkmal. Auf diesen Streifen wird der Nennwert der Note gedruckt.\n* Mikroschriften: Diese Aufdrucke erscheinen bei normaler Betrachtung als Linie, durch Zuhilfenahme eines Vergr\u00f6\u00dferungsglases wird jedoch der jeweilige Nennwert der Note sichtbar. Die Aufl\u00f6sung der meisten Kopierer ist nicht hoch genug, um diese Schriften zu erkennen.\nSeit 1996 werden zus\u00e4tzlich die folgenden Sicherheitsmerkmale verwendet.\n* Wasserzeichen: Dieses Zeichen entsteht durch verschiedene Dichtegrade des Papieres. Wird die Banknote gegen das Licht gehalten, wird das Portr\u00e4t der auf der Banknote abgebildeten Person sichtbar.\n* Optisch ver\u00e4nderliche Tinte: Bei unterschiedlichem Betrachtungswinkel ver\u00e4ndert sich die Farbe der Aufschrift.\n* Feine Linienstrukturen: Linienmuster werden auf der Vorderseite hinter dem Portr\u00e4t und auf der R\u00fcckseite um das historische Geb\u00e4ude herum aufgedruckt. Diese Linien sind f\u00fcr das Auge sichtbar, werden aber nur schwer von Scannern und Druckern erkannt.\n* Vergr\u00f6\u00dferte, versetzte Portr\u00e4ts: Die gr\u00f6\u00dferen Bilder sind detaillierter und erschweren somit die F\u00e4lschung der Banknote. Die jeweiligen Portr\u00e4ts wurden leicht seitlich versetzt, um Raum f\u00fcr das Wasserzeichen und den Sicherheitsfaden zu schaffen. Durch die vergr\u00f6\u00dferten Bilder wird die Identifikation des Notenwertes f\u00fcr sehbeeintr\u00e4chtigte Menschen erleichtert.\nVorderseite der erneuerten 100-Dollar-Note\nIm Februar 2011 sollte eine mit zus\u00e4tzlichen Sicherheitsmerkmalen ausgestattete Variante des 100-Dollar-Scheins in Umlauf gebracht werden, um der hohen F\u00e4lschungsrate entgegenzuwirken. Ein 3D-Sicherheitsband, ein zus\u00e4tzliches Wasserzeichen, eine goldfarben gedruckte \u201e100\u201c sowie ein 3D-Bild, das je nach Blickwinkel zwischen einer Glocke und der \u201e100\u201c wechselt, sollen die Scheine sicherheitstechnisch auf den neusten Stand bringen und eine F\u00e4lschung erschweren. Am 1. Oktober 2010 wurde bekannt gegeben, dass sich die Auslieferung der neuen Scheine jedoch verz\u00f6gern wird, da die geplanten Mengen wegen Problemen im Herstellungsprozess nicht rechtzeitig produziert werden k\u00f6nnten. Nach Presseberichten sind bis zu 30 % der produzierten Noten fehlerhaft, so dass die Produktion vorerst eingestellt wurde und f\u00fcr den laufenden Bedarf weiter \u201ealte\u201c Noten gedruckt werden. Der neue 100-Dollar-Schein wurde am 8. Oktober 2013 ausgegeben.", "answer": "da die geplanten Mengen wegen Problemen im Herstellungsprozess nicht rechtzeitig produziert werden k\u00f6nnten", "sentence": "Am 1. Oktober 2010 wurde bekannt gegeben, dass sich die Auslieferung der neuen Scheine jedoch verz\u00f6gern wird, da die geplanten Mengen wegen Problemen im Herstellungsprozess nicht rechtzeitig produziert werden k\u00f6nnten .", "paragraph_sentence": "US-Dollar == = = Sicherheitsmerkmale ==== Seit dem 5. Juli 1865 besteht eine Kooperation zwischen dem United States Secret Service, dem Federal Reserve System und dem Bureau of Engraving and Printing, um Ma\u00dfnahmen zu entwickeln, die ein Auftreten von F\u00e4lschungen so gering wie m\u00f6glich halten soll. 1966 begann die Regierung, Sicherheitsmerkmale auf den Banknoten aufzudrucken. Um die Sicherheit der W\u00e4hrung weiterhin zu gew\u00e4hrleisten, wird das Design der Scheine alle sieben bis zehn Jahre ver\u00e4ndert (au\u00dfer 1 und 2 Dollar): * ''Sicherheitsfaden'': Der Sicherheitsfaden ist ein d\u00fcnner Streifen, der sich durch die Banknote zieht. Dieser ist durch Drucken nicht reproduzierbar. Alle nach 1990 gedruckten Serien (au\u00dfer die 1- und 2-Dollar-Noten) enthalten dieses Merkmal. Auf diesen Streifen wird der Nennwert der Note gedruckt. * Mikroschriften: Diese Aufdrucke erscheinen bei normaler Betrachtung als Linie, durch Zuhilfenahme eines Vergr\u00f6\u00dferungsglases wird jedoch der jeweilige Nennwert der Note sichtbar. Die Aufl\u00f6sung der meisten Kopierer ist nicht hoch genug, um diese Schriften zu erkennen. Seit 1996 werden zus\u00e4tzlich die folgenden Sicherheitsmerkmale verwendet. * Wasserzeichen: Dieses Zeichen entsteht durch verschiedene Dichtegrade des Papieres. Wird die Banknote gegen das Licht gehalten, wird das Portr\u00e4t der auf der Banknote abgebildeten Person sichtbar. * Optisch ver\u00e4nderliche Tinte: Bei unterschiedlichem Betrachtungswinkel ver\u00e4ndert sich die Farbe der Aufschrift. * Feine Linienstrukturen: Linienmuster werden auf der Vorderseite hinter dem Portr\u00e4t und auf der R\u00fcckseite um das historische Geb\u00e4ude herum aufgedruckt. Diese Linien sind f\u00fcr das Auge sichtbar, werden aber nur schwer von Scannern und Druckern erkannt. * Vergr\u00f6\u00dferte, versetzte Portr\u00e4ts: Die gr\u00f6\u00dferen Bilder sind detaillierter und erschweren somit die F\u00e4lschung der Banknote. Die jeweiligen Portr\u00e4ts wurden leicht seitlich versetzt, um Raum f\u00fcr das Wasserzeichen und den Sicherheitsfaden zu schaffen. Durch die vergr\u00f6\u00dferten Bilder wird die Identifikation des Notenwertes f\u00fcr sehbeeintr\u00e4chtigte Menschen erleichtert. Vorderseite der erneuerten 100-Dollar-Note Im Februar 2011 sollte eine mit zus\u00e4tzlichen Sicherheitsmerkmalen ausgestattete Variante des 100-Dollar-Scheins in Umlauf gebracht werden, um der hohen F\u00e4lschungsrate entgegenzuwirken. Ein 3D-Sicherheitsband, ein zus\u00e4tzliches Wasserzeichen, eine goldfarben gedruckte \u201e100\u201c sowie ein 3D-Bild, das je nach Blickwinkel zwischen einer Glocke und der \u201e100\u201c wechselt, sollen die Scheine sicherheitstechnisch auf den neusten Stand bringen und eine F\u00e4lschung erschweren. Am 1. Oktober 2010 wurde bekannt gegeben, dass sich die Auslieferung der neuen Scheine jedoch verz\u00f6gern wird, da die geplanten Mengen wegen Problemen im Herstellungsprozess nicht rechtzeitig produziert werden k\u00f6nnten . Nach Presseberichten sind bis zu 30 % der produzierten Noten fehlerhaft, so dass die Produktion vorerst eingestellt wurde und f\u00fcr den laufenden Bedarf weiter \u201ealte\u201c Noten gedruckt werden. Der neue 100-Dollar-Schein wurde am 8. Oktober 2013 ausgegeben.", "paragraph_answer": "US-Dollar ==== Sicherheitsmerkmale ==== Seit dem 5. Juli 1865 besteht eine Kooperation zwischen dem United States Secret Service, dem Federal Reserve System und dem Bureau of Engraving and Printing, um Ma\u00dfnahmen zu entwickeln, die ein Auftreten von F\u00e4lschungen so gering wie m\u00f6glich halten soll. 1966 begann die Regierung, Sicherheitsmerkmale auf den Banknoten aufzudrucken. Um die Sicherheit der W\u00e4hrung weiterhin zu gew\u00e4hrleisten, wird das Design der Scheine alle sieben bis zehn Jahre ver\u00e4ndert (au\u00dfer 1 und 2 Dollar): * ''Sicherheitsfaden'': Der Sicherheitsfaden ist ein d\u00fcnner Streifen, der sich durch die Banknote zieht. Dieser ist durch Drucken nicht reproduzierbar. Alle nach 1990 gedruckten Serien (au\u00dfer die 1- und 2-Dollar-Noten) enthalten dieses Merkmal. Auf diesen Streifen wird der Nennwert der Note gedruckt. * Mikroschriften: Diese Aufdrucke erscheinen bei normaler Betrachtung als Linie, durch Zuhilfenahme eines Vergr\u00f6\u00dferungsglases wird jedoch der jeweilige Nennwert der Note sichtbar. Die Aufl\u00f6sung der meisten Kopierer ist nicht hoch genug, um diese Schriften zu erkennen. Seit 1996 werden zus\u00e4tzlich die folgenden Sicherheitsmerkmale verwendet. * Wasserzeichen: Dieses Zeichen entsteht durch verschiedene Dichtegrade des Papieres. Wird die Banknote gegen das Licht gehalten, wird das Portr\u00e4t der auf der Banknote abgebildeten Person sichtbar. * Optisch ver\u00e4nderliche Tinte: Bei unterschiedlichem Betrachtungswinkel ver\u00e4ndert sich die Farbe der Aufschrift. * Feine Linienstrukturen: Linienmuster werden auf der Vorderseite hinter dem Portr\u00e4t und auf der R\u00fcckseite um das historische Geb\u00e4ude herum aufgedruckt. Diese Linien sind f\u00fcr das Auge sichtbar, werden aber nur schwer von Scannern und Druckern erkannt. * Vergr\u00f6\u00dferte, versetzte Portr\u00e4ts: Die gr\u00f6\u00dferen Bilder sind detaillierter und erschweren somit die F\u00e4lschung der Banknote. Die jeweiligen Portr\u00e4ts wurden leicht seitlich versetzt, um Raum f\u00fcr das Wasserzeichen und den Sicherheitsfaden zu schaffen. Durch die vergr\u00f6\u00dferten Bilder wird die Identifikation des Notenwertes f\u00fcr sehbeeintr\u00e4chtigte Menschen erleichtert. Vorderseite der erneuerten 100-Dollar-Note Im Februar 2011 sollte eine mit zus\u00e4tzlichen Sicherheitsmerkmalen ausgestattete Variante des 100-Dollar-Scheins in Umlauf gebracht werden, um der hohen F\u00e4lschungsrate entgegenzuwirken. Ein 3D-Sicherheitsband, ein zus\u00e4tzliches Wasserzeichen, eine goldfarben gedruckte \u201e100\u201c sowie ein 3D-Bild, das je nach Blickwinkel zwischen einer Glocke und der \u201e100\u201c wechselt, sollen die Scheine sicherheitstechnisch auf den neusten Stand bringen und eine F\u00e4lschung erschweren. Am 1. Oktober 2010 wurde bekannt gegeben, dass sich die Auslieferung der neuen Scheine jedoch verz\u00f6gern wird, da die geplanten Mengen wegen Problemen im Herstellungsprozess nicht rechtzeitig produziert werden k\u00f6nnten . Nach Presseberichten sind bis zu 30 % der produzierten Noten fehlerhaft, so dass die Produktion vorerst eingestellt wurde und f\u00fcr den laufenden Bedarf weiter \u201ealte\u201c Noten gedruckt werden. Der neue 100-Dollar-Schein wurde am 8. Oktober 2013 ausgegeben.", "sentence_answer": "Am 1. Oktober 2010 wurde bekannt gegeben, dass sich die Auslieferung der neuen Scheine jedoch verz\u00f6gern wird, da die geplanten Mengen wegen Problemen im Herstellungsprozess nicht rechtzeitig produziert werden k\u00f6nnten .", "paragraph_id": 41467} {"question": "Welche Bedeutung hatte das Jagen ab etwa 6500 v.Chr.?", "paragraph": "Jungsteinzeit\n\n== Zeitliche Einteilung der neolithischen Kulturen Vorderasiens und Europas ==\nDie Ausbreitung der Neolithischen Kulturen ausgehend vom s\u00fcd\u00f6stlichen Mittelmeerraum in den Nordosten Europas. \n* 12.000 bis 9500\u00a0v.\u00a0Chr.: ''Proto-Neolithikum'' (Kulturen: Natufien, Harifien, Sultanien und Khiamien)\n: Einige J\u00e4ger-, Sammler- und Fischerkulturen, die in der Levante und am mittleren Euphrat existierten, waren aufgrund des fruchtbaren Klimas und einem entsprechend gro\u00dfen Nahrungsangebot im Aller\u00f6d-Interstadial bereits im Epipal\u00e4olithikum weitgehend sesshaft. Ab etwa 10.700 v. Chr. kam es mit der j\u00fcngeren Dryaszeit zu einem scharfen K\u00e4lter\u00fcckfall, der immer h\u00e4ufiger zu saisonalen Nahrungsengp\u00e4ssen f\u00fchrte. Um ihre sesshafte Lebensweise nicht wieder aufgeben zu m\u00fcssen, wurde vermehrt Wildgetreide genutzt und es entstand ein erster, ungeregelter Getreideanbau. Da es nur bedingt m\u00f6glich ist, die Ernte von Wildgetreiden ''ohne'' Wiedereinsaat vom gezielten Anbau zu unterscheiden, wird das Protoneolithikum noch nicht zur Jungsteinzeit gerechnet. Die Wohnpl\u00e4tze bestanden aus Rundh\u00fctten (Mallha/Eynan). Feuersteinwerkzeuge wurden noch nicht geschliffen, sondern in die gew\u00fcnschte Form geschlagen.\n: ''Wichtige Fundorte:'' Jericho und Mureybet I A\n* 9500 bis 8200\u00a0v.\u00a0Chr.: ''Pr\u00e4keramisches Neolithikum A'' (''Pre-Pottery Neolithic A'', PPNA), \u00e4ltere Phase des Akeramikums\n: Nachweis domestizierter Getreidepflanzen. In dieser Zeit bestanden erste Siedlungen aus Rundh\u00e4usern (Trockenmauerwerk). Manche der Siedlungen liegen in der untersten Schicht sp\u00e4terer Tells. Die Kunst dieser Zeit beschr\u00e4nkte sich haupts\u00e4chlich auf Idole, kleine Steinskulpturen, die haupts\u00e4chlich Frauen, seltener M\u00e4nner oder Tiere darstellten. Getreideanbau war zu dieser Zeit wohl schon bekannt, bildete aber noch nicht die Grundlage der Ern\u00e4hrung. Die Viehzucht l\u00e4sst sich in diesem Fr\u00fchstadium osteologisch noch nicht belegen, es wurden weiter Gazellen gejagt.\n: ''Wichtige Fundorte:'' Mureybet I B, II, III, Tell es-Sultan (Jericho), G\u00f6bekli Tepe III\n* 8200 bis 6800/6500\u00a0v.\u00a0Chr.: ''Pr\u00e4keramisches Neolithikum B'' (''Pre-Pottery Neolithic B'', PPNB)\n: Die H\u00e4user waren rechteckig oder quadratisch. Die Domestikation von Tieren ist festgestellt, eine Ausbreitung nach Westen fand statt, mit Flo\u00df und Einbaum auch \u00fcbers Meer (Zypern). Meist weibliche Idole aus Stein oder Ton mit nur angedeuteten Gesichtern aber deutlich ausgepr\u00e4gten Geschlechtsteilen traten nun auf. Werkzeugherstellung durch geschliffene Steinindustrie und erste ungebrannte Keramik ist bekannt.\n: ''Wichtige Fundorte:'' Nevali Cori, G\u00f6bekli Tepe II, \u02bfAin Ghazal\n* 6500 bis 5500\u00a0v.\u00a0Chr.: ''Keramisches Neolithikum im Vorderen Orient'' (''Pottery Neolithic'', PN), ab etwa 6200\u00a0v.\u00a0Chr. auch im \u00f6stlichen Mittelmeergebiet\n: Totenbestattungen erfolgten nun au\u00dferhalb der Siedlung. Neben dem Getreideanbau waren auch Nutztiere bekannt, die Jagd war nicht mehr der Hauptfleischlieferant. Die Keramikherstellung verbreitete sich weiter. Arch\u00e4ologisch wird das Keramische Neolithikum in drei Phasen unterteilt:\n: Die Grabungen in Jericho und Mureybet wurden von Jean Cauvin, Kathleen Kenyon und John Garstang durchgef\u00fchrt. Auf sie geht die wissenschaftliche Systematik zur\u00fcck.\n* 5500 bis 2200\u00a0v.\u00a0Chr.: ''Neolithikum in Mitteleuropa''\n: Die Unterstufen Fr\u00fchneolithikum, Mittelneolithikum, Jungneolithikum, Sp\u00e4tneolithikum, Endneolithikum sind in einzelnen Regionen unterschiedlich definiert. Im s\u00fcdlichen Mitteleuropa werden die Stufen Jung-, Sp\u00e4t- und Endneolithikum synonym auch als Kupfersteinzeit (''kurz auch genannt:'' Kupferzeit) bezeichnet. In einigen Regionen (zum Beispiel M\u00e4hren, Ungarn, Italien) wird das Neolithikum enger gefasst und die Kupferzeit als \u201e\u00c4neolithikum\u201c oder \u201eChalkolithikum\u201c bezeichnet.\n: Phase b\u00e4uerlicher Kulturen: Metall spielte noch keine gro\u00dfe wirtschaftliche Rolle.\n* 5500 bis 3300\u00a0v.\u00a0Chr.: ''Kupfersteinzeit'' (auch genannt: ''Kupferzeit'', ''Chalkolithikum'' oder ''\u00c4neolithikum'') im Vorderen Orient\n: Beginn der Metallverarbeitung im Schmelzverfahren. Nun bildeten sich auch gesellschaftliche Oberschichten, Fernhandel und st\u00e4rker befestigte Siedlungen heraus.\n* 4500/4000\u20132200\u00a0v.\u00a0Chr.: ''Kupfersteinzeit in Mitteleuropa''\n: Im s\u00fcdlichen Mitteleuropa wird zwischen Jungneolithikum, Sp\u00e4tneolithikum und Endneolithikum unterschieden.\n: Fr\u00fcheste Kupferverarbeitung in Mitteleuropa (Jordansm\u00fchler Kultur, Lengyel-Kultur). Nachgewiesen ist eigener Erzabbau und Verh\u00fcttung (Mondsee-Gruppe) erst im Verlaufe mehrerer Jahrhunderte. Einfluss westlicher Megalithkultur (z.\u00a0B. 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Feuersteinwerkzeuge wurden noch nicht geschliffen, sondern in die gew\u00fcnschte Form geschlagen. : ''Wichtige Fundorte:'' Jericho und Mureybet I A * 9500 bis 8200 v. Chr.: ''Pr\u00e4keramisches Neolithikum A'' (''Pre-Pottery Neolithic A'', PPNA), \u00e4ltere Phase des Akeramikums : Nachweis domestizierter Getreidepflanzen. In dieser Zeit bestanden erste Siedlungen aus Rundh\u00e4usern (Trockenmauerwerk). Manche der Siedlungen liegen in der untersten Schicht sp\u00e4terer Tells. Die Kunst dieser Zeit beschr\u00e4nkte sich haupts\u00e4chlich auf Idole, kleine Steinskulpturen, die haupts\u00e4chlich Frauen, seltener M\u00e4nner oder Tiere darstellten. Getreideanbau war zu dieser Zeit wohl schon bekannt, bildete aber noch nicht die Grundlage der Ern\u00e4hrung. 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Chr. auch im \u00f6stlichen Mittelmeergebiet : Totenbestattungen erfolgten nun au\u00dferhalb der Siedlung. Neben dem Getreideanbau waren auch Nutztiere bekannt, die Jagd war nicht mehr der Hauptfleischlieferant . Die Keramikherstellung verbreitete sich weiter. Arch\u00e4ologisch wird das Keramische Neolithikum in drei Phasen unterteilt: : Die Grabungen in Jericho und Mureybet wurden von Jean Cauvin, Kathleen Kenyon und John Garstang durchgef\u00fchrt. Auf sie geht die wissenschaftliche Systematik zur\u00fcck. * 5500 bis 2200 v. Chr.: ''Neolithikum in Mitteleuropa'' : Die Unterstufen Fr\u00fchneolithikum, Mittelneolithikum, Jungneolithikum, Sp\u00e4tneolithikum, Endneolithikum sind in einzelnen Regionen unterschiedlich definiert. Im s\u00fcdlichen Mitteleuropa werden die Stufen Jung-, Sp\u00e4t- und Endneolithikum synonym auch als Kupfersteinzeit (''kurz auch genannt:'' Kupferzeit) bezeichnet. In einigen Regionen (zum Beispiel M\u00e4hren, Ungarn, Italien) wird das Neolithikum enger gefasst und die Kupferzeit als \u201e\u00c4neolithikum\u201c oder \u201eChalkolithikum\u201c bezeichnet. : Phase b\u00e4uerlicher Kulturen: Metall spielte noch keine gro\u00dfe wirtschaftliche Rolle. * 5500 bis 3300 v. Chr.: ''Kupfersteinzeit'' (auch genannt: ''Kupferzeit'', ''Chalkolithikum'' oder ''\u00c4neolithikum'') im Vorderen Orient : Beginn der Metallverarbeitung im Schmelzverfahren. Nun bildeten sich auch gesellschaftliche Oberschichten, Fernhandel und st\u00e4rker befestigte Siedlungen heraus. * 4500/4000\u20132200 v. Chr.: ''Kupfersteinzeit in Mitteleuropa'' : Im s\u00fcdlichen Mitteleuropa wird zwischen Jungneolithikum, Sp\u00e4tneolithikum und Endneolithikum unterschieden. : Fr\u00fcheste Kupferverarbeitung in Mitteleuropa (Jordansm\u00fchler Kultur, Lengyel-Kultur). Nachgewiesen ist eigener Erzabbau und Verh\u00fcttung (Mondsee-Gruppe) erst im Verlaufe mehrerer Jahrhunderte. 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Chr. kam es mit der j\u00fcngeren Dryaszeit zu einem scharfen K\u00e4lter\u00fcckfall, der immer h\u00e4ufiger zu saisonalen Nahrungsengp\u00e4ssen f\u00fchrte. Um ihre sesshafte Lebensweise nicht wieder aufgeben zu m\u00fcssen, wurde vermehrt Wildgetreide genutzt und es entstand ein erster, ungeregelter Getreideanbau. Da es nur bedingt m\u00f6glich ist, die Ernte von Wildgetreiden ''ohne'' Wiedereinsaat vom gezielten Anbau zu unterscheiden, wird das Protoneolithikum noch nicht zur Jungsteinzeit gerechnet. Die Wohnpl\u00e4tze bestanden aus Rundh\u00fctten (Mallha/Eynan). Feuersteinwerkzeuge wurden noch nicht geschliffen, sondern in die gew\u00fcnschte Form geschlagen.\n: ''Wichtige Fundorte:'' Jericho und Mureybet I A\n* 9500 bis 8200\u00a0v.\u00a0Chr.: ''Pr\u00e4keramisches Neolithikum A'' (''Pre-Pottery Neolithic A'', PPNA), \u00e4ltere Phase des Akeramikums\n: Nachweis domestizierter Getreidepflanzen. 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Auf sie geht die wissenschaftliche Systematik zur\u00fcck.\n* 5500 bis 2200\u00a0v.\u00a0Chr.: ''Neolithikum in Mitteleuropa''\n: Die Unterstufen Fr\u00fchneolithikum, Mittelneolithikum, Jungneolithikum, Sp\u00e4tneolithikum, Endneolithikum sind in einzelnen Regionen unterschiedlich definiert. Im s\u00fcdlichen Mitteleuropa werden die Stufen Jung-, Sp\u00e4t- und Endneolithikum synonym auch als Kupfersteinzeit (''kurz auch genannt:'' Kupferzeit) bezeichnet. In einigen Regionen (zum Beispiel M\u00e4hren, Ungarn, Italien) wird das Neolithikum enger gefasst und die Kupferzeit als \u201e\u00c4neolithikum\u201c oder \u201eChalkolithikum\u201c bezeichnet.\n: Phase b\u00e4uerlicher Kulturen: Metall spielte noch keine gro\u00dfe wirtschaftliche Rolle.\n* 5500 bis 3300\u00a0v.\u00a0Chr.: ''Kupfersteinzeit'' (auch genannt: ''Kupferzeit'', ''Chalkolithikum'' oder ''\u00c4neolithikum'') im Vorderen Orient\n: Beginn der Metallverarbeitung im Schmelzverfahren. 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Die Kunst dieser Zeit beschr\u00e4nkte sich haupts\u00e4chlich auf Idole, kleine Steinskulpturen, die haupts\u00e4chlich Frauen, seltener M\u00e4nner oder Tiere darstellten. Getreideanbau war zu dieser Zeit wohl schon bekannt, bildete aber noch nicht die Grundlage der Ern\u00e4hrung. Die Viehzucht l\u00e4sst sich in diesem Fr\u00fchstadium osteologisch noch nicht belegen, es wurden weiter Gazellen gejagt. : ''Wichtige Fundorte:'' Mureybet I B, II, III, Tell es-Sultan (Jericho), G\u00f6bekli Tepe III * 8200 bis 6800/6500 v. Chr.: ''Pr\u00e4keramisches Neolithikum B'' (''Pre-Pottery Neolithic B'', PPNB) : Die H\u00e4user waren rechteckig oder quadratisch. Die Domestikation von Tieren ist festgestellt, eine Ausbreitung nach Westen fand statt, mit Flo\u00df und Einbaum auch \u00fcbers Meer (Zypern). Meist weibliche Idole aus Stein oder Ton mit nur angedeuteten Gesichtern aber deutlich ausgepr\u00e4gten Geschlechtsteilen traten nun auf. Werkzeugherstellung durch geschliffene Steinindustrie und erste ungebrannte Keramik ist bekannt. : ''Wichtige Fundorte:'' Nevali Cori, G\u00f6bekli Tepe II, \u02bfAin Ghazal * 6500 bis 5500 v. Chr.: ''Keramisches Neolithikum im Vorderen Orient'' (''Pottery Neolithic'', PN), ab etwa 6200 v. Chr. auch im \u00f6stlichen Mittelmeergebiet : Totenbestattungen erfolgten nun au\u00dferhalb der Siedlung. Neben dem Getreideanbau waren auch Nutztiere bekannt, die Jagd war nicht mehr der Hauptfleischlieferant. Die Keramikherstellung verbreitete sich weiter. Arch\u00e4ologisch wird das Keramische Neolithikum in drei Phasen unterteilt: : Die Grabungen in Jericho und Mureybet wurden von Jean Cauvin, Kathleen Kenyon und John Garstang durchgef\u00fchrt. Auf sie geht die wissenschaftliche Systematik zur\u00fcck. * 5500 bis 2200 v. Chr.: ''Neolithikum in Mitteleuropa'' : Die Unterstufen Fr\u00fchneolithikum, Mittelneolithikum, Jungneolithikum, Sp\u00e4tneolithikum, Endneolithikum sind in einzelnen Regionen unterschiedlich definiert. Im s\u00fcdlichen Mitteleuropa werden die Stufen Jung-, Sp\u00e4t- und Endneolithikum synonym auch als Kupfersteinzeit (''kurz auch genannt:'' Kupferzeit) bezeichnet. In einigen Regionen (zum Beispiel M\u00e4hren, Ungarn, Italien) wird das Neolithikum enger gefasst und die Kupferzeit als \u201e\u00c4neolithikum\u201c oder \u201eChalkolithikum\u201c bezeichnet. : Phase b\u00e4uerlicher Kulturen: Metall spielte noch keine gro\u00dfe wirtschaftliche Rolle. * 5500 bis 3300 v. Chr.: ''Kupfersteinzeit'' (auch genannt: ''Kupferzeit'', ''Chalkolithikum'' oder ''\u00c4neolithikum'') im Vorderen Orient : Beginn der Metallverarbeitung im Schmelzverfahren. Nun bildeten sich auch gesellschaftliche Oberschichten, Fernhandel und st\u00e4rker befestigte Siedlungen heraus. * 4500/4000\u20132200 v. Chr.: ''Kupfersteinzeit in Mitteleuropa'' : Im s\u00fcdlichen Mitteleuropa wird zwischen Jungneolithikum, Sp\u00e4tneolithikum und Endneolithikum unterschieden. : Fr\u00fcheste Kupferverarbeitung in Mitteleuropa (Jordansm\u00fchler Kultur, Lengyel-Kultur). Nachgewiesen ist eigener Erzabbau und Verh\u00fcttung (Mondsee-Gruppe) erst im Verlaufe mehrerer Jahrhunderte. Einfluss westlicher Megalithkultur (z. B. Michelsberger Kultur, nordische Trichterbecherkultur).", "sentence_answer": " * 12.000 bis 9500 v. 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Ab etwa 10.700 v. Chr. kam es mit der j\u00fcngeren Dryaszeit zu einem scharfen K\u00e4lter\u00fcckfall, der immer h\u00e4ufiger zu saisonalen Nahrungsengp\u00e4ssen f\u00fchrte. Um ihre sesshafte Lebensweise nicht wieder aufgeben zu m\u00fcssen, wurde vermehrt Wildgetreide genutzt und es entstand ein erster, ungeregelter Getreideanbau. Da es nur bedingt m\u00f6glich ist, die Ernte von Wildgetreiden ''ohne'' Wiedereinsaat vom gezielten Anbau zu unterscheiden, wird das Protoneolithikum noch nicht zur Jungsteinzeit gerechnet. Die Wohnpl\u00e4tze bestanden aus Rundh\u00fctten (Mallha/Eynan). Feuersteinwerkzeuge wurden noch nicht geschliffen, sondern in die gew\u00fcnschte Form geschlagen.\n: ''Wichtige Fundorte:'' Jericho und Mureybet I A\n* 9500 bis 8200\u00a0v.\u00a0Chr.: ''Pr\u00e4keramisches Neolithikum A'' (''Pre-Pottery Neolithic A'', PPNA), \u00e4ltere Phase des Akeramikums\n: Nachweis domestizierter Getreidepflanzen. In dieser Zeit bestanden erste Siedlungen aus Rundh\u00e4usern (Trockenmauerwerk). Manche der Siedlungen liegen in der untersten Schicht sp\u00e4terer Tells. Die Kunst dieser Zeit beschr\u00e4nkte sich haupts\u00e4chlich auf Idole, kleine Steinskulpturen, die haupts\u00e4chlich Frauen, seltener M\u00e4nner oder Tiere darstellten. Getreideanbau war zu dieser Zeit wohl schon bekannt, bildete aber noch nicht die Grundlage der Ern\u00e4hrung. Die Viehzucht l\u00e4sst sich in diesem Fr\u00fchstadium osteologisch noch nicht belegen, es wurden weiter Gazellen gejagt.\n: ''Wichtige Fundorte:'' Mureybet I B, II, III, Tell es-Sultan (Jericho), G\u00f6bekli Tepe III\n* 8200 bis 6800/6500\u00a0v.\u00a0Chr.: ''Pr\u00e4keramisches Neolithikum B'' (''Pre-Pottery Neolithic B'', PPNB)\n: Die H\u00e4user waren rechteckig oder quadratisch. Die Domestikation von Tieren ist festgestellt, eine Ausbreitung nach Westen fand statt, mit Flo\u00df und Einbaum auch \u00fcbers Meer (Zypern). Meist weibliche Idole aus Stein oder Ton mit nur angedeuteten Gesichtern aber deutlich ausgepr\u00e4gten Geschlechtsteilen traten nun auf. Werkzeugherstellung durch geschliffene Steinindustrie und erste ungebrannte Keramik ist bekannt.\n: ''Wichtige Fundorte:'' Nevali Cori, G\u00f6bekli Tepe II, \u02bfAin Ghazal\n* 6500 bis 5500\u00a0v.\u00a0Chr.: ''Keramisches Neolithikum im Vorderen Orient'' (''Pottery Neolithic'', PN), ab etwa 6200\u00a0v.\u00a0Chr. auch im \u00f6stlichen Mittelmeergebiet\n: Totenbestattungen erfolgten nun au\u00dferhalb der Siedlung. Neben dem Getreideanbau waren auch Nutztiere bekannt, die Jagd war nicht mehr der Hauptfleischlieferant. Die Keramikherstellung verbreitete sich weiter. Arch\u00e4ologisch wird das Keramische Neolithikum in drei Phasen unterteilt:\n: Die Grabungen in Jericho und Mureybet wurden von Jean Cauvin, Kathleen Kenyon und John Garstang durchgef\u00fchrt. Auf sie geht die wissenschaftliche Systematik zur\u00fcck.\n* 5500 bis 2200\u00a0v.\u00a0Chr.: ''Neolithikum in Mitteleuropa''\n: Die Unterstufen Fr\u00fchneolithikum, Mittelneolithikum, Jungneolithikum, Sp\u00e4tneolithikum, Endneolithikum sind in einzelnen Regionen unterschiedlich definiert. Im s\u00fcdlichen Mitteleuropa werden die Stufen Jung-, Sp\u00e4t- und Endneolithikum synonym auch als Kupfersteinzeit (''kurz auch genannt:'' Kupferzeit) bezeichnet. In einigen Regionen (zum Beispiel M\u00e4hren, Ungarn, Italien) wird das Neolithikum enger gefasst und die Kupferzeit als \u201e\u00c4neolithikum\u201c oder \u201eChalkolithikum\u201c bezeichnet.\n: Phase b\u00e4uerlicher Kulturen: Metall spielte noch keine gro\u00dfe wirtschaftliche Rolle.\n* 5500 bis 3300\u00a0v.\u00a0Chr.: ''Kupfersteinzeit'' (auch genannt: ''Kupferzeit'', ''Chalkolithikum'' oder ''\u00c4neolithikum'') im Vorderen Orient\n: Beginn der Metallverarbeitung im Schmelzverfahren. Nun bildeten sich auch gesellschaftliche Oberschichten, Fernhandel und st\u00e4rker befestigte Siedlungen heraus.\n* 4500/4000\u20132200\u00a0v.\u00a0Chr.: ''Kupfersteinzeit in Mitteleuropa''\n: Im s\u00fcdlichen Mitteleuropa wird zwischen Jungneolithikum, Sp\u00e4tneolithikum und Endneolithikum unterschieden.\n: Fr\u00fcheste Kupferverarbeitung in Mitteleuropa (Jordansm\u00fchler Kultur, Lengyel-Kultur). Nachgewiesen ist eigener Erzabbau und Verh\u00fcttung (Mondsee-Gruppe) erst im Verlaufe mehrerer Jahrhunderte. Einfluss westlicher Megalithkultur (z.\u00a0B. Michelsberger Kultur, nordische Trichterbecherkultur).", "answer": "in die gew\u00fcnschte Form geschlagen", "sentence": "Feuersteinwerkzeuge wurden noch nicht geschliffen, sondern in die gew\u00fcnschte Form geschlagen .", "paragraph_sentence": "Jungsteinzeit == Zeitliche Einteilung der neolithischen Kulturen Vorderasiens und Europas = = Die Ausbreitung der Neolithischen Kulturen ausgehend vom s\u00fcd\u00f6stlichen Mittelmeerraum in den Nordosten Europas. * 12.000 bis 9500 v. Chr.: '' Proto-Neolithikum'' (Kulturen: Natufien, Harifien, Sultanien und Khiamien) : Einige J\u00e4ger-, Sammler- und Fischerkulturen, die in der Levante und am mittleren Euphrat existierten, waren aufgrund des fruchtbaren Klimas und einem entsprechend gro\u00dfen Nahrungsangebot im Aller\u00f6d-Interstadial bereits im Epipal\u00e4olithikum weitgehend sesshaft. Ab etwa 10.700 v. Chr. kam es mit der j\u00fcngeren Dryaszeit zu einem scharfen K\u00e4lter\u00fcckfall, der immer h\u00e4ufiger zu saisonalen Nahrungsengp\u00e4ssen f\u00fchrte. Um ihre sesshafte Lebensweise nicht wieder aufgeben zu m\u00fcssen, wurde vermehrt Wildgetreide genutzt und es entstand ein erster, ungeregelter Getreideanbau. Da es nur bedingt m\u00f6glich ist, die Ernte von Wildgetreiden ''ohne'' Wiedereinsaat vom gezielten Anbau zu unterscheiden, wird das Protoneolithikum noch nicht zur Jungsteinzeit gerechnet. Die Wohnpl\u00e4tze bestanden aus Rundh\u00fctten (Mallha/Eynan). Feuersteinwerkzeuge wurden noch nicht geschliffen, sondern in die gew\u00fcnschte Form geschlagen . : ''Wichtige Fundorte:'' Jericho und Mureybet I A * 9500 bis 8200 v. Chr.: ''Pr\u00e4keramisches Neolithikum A'' (''Pre-Pottery Neolithic A'', PPNA), \u00e4ltere Phase des Akeramikums : Nachweis domestizierter Getreidepflanzen. In dieser Zeit bestanden erste Siedlungen aus Rundh\u00e4usern (Trockenmauerwerk). Manche der Siedlungen liegen in der untersten Schicht sp\u00e4terer Tells. Die Kunst dieser Zeit beschr\u00e4nkte sich haupts\u00e4chlich auf Idole, kleine Steinskulpturen, die haupts\u00e4chlich Frauen, seltener M\u00e4nner oder Tiere darstellten. Getreideanbau war zu dieser Zeit wohl schon bekannt, bildete aber noch nicht die Grundlage der Ern\u00e4hrung. Die Viehzucht l\u00e4sst sich in diesem Fr\u00fchstadium osteologisch noch nicht belegen, es wurden weiter Gazellen gejagt. : ''Wichtige Fundorte:'' Mureybet I B, II, III, Tell es-Sultan (Jericho), G\u00f6bekli Tepe III * 8200 bis 6800/6500 v. Chr.: ''Pr\u00e4keramisches Neolithikum B'' (''Pre-Pottery Neolithic B'', PPNB) : Die H\u00e4user waren rechteckig oder quadratisch. Die Domestikation von Tieren ist festgestellt, eine Ausbreitung nach Westen fand statt, mit Flo\u00df und Einbaum auch \u00fcbers Meer (Zypern). Meist weibliche Idole aus Stein oder Ton mit nur angedeuteten Gesichtern aber deutlich ausgepr\u00e4gten Geschlechtsteilen traten nun auf. Werkzeugherstellung durch geschliffene Steinindustrie und erste ungebrannte Keramik ist bekannt. : ''Wichtige Fundorte:'' Nevali Cori, G\u00f6bekli Tepe II, \u02bfAin Ghazal * 6500 bis 5500 v. Chr.: '' Keramisches Neolithikum im Vorderen Orient'' (''Pottery Neolithic'', PN), ab etwa 6200 v. Chr. auch im \u00f6stlichen Mittelmeergebiet : Totenbestattungen erfolgten nun au\u00dferhalb der Siedlung. Neben dem Getreideanbau waren auch Nutztiere bekannt, die Jagd war nicht mehr der Hauptfleischlieferant. Die Keramikherstellung verbreitete sich weiter. Arch\u00e4ologisch wird das Keramische Neolithikum in drei Phasen unterteilt: : Die Grabungen in Jericho und Mureybet wurden von Jean Cauvin, Kathleen Kenyon und John Garstang durchgef\u00fchrt. Auf sie geht die wissenschaftliche Systematik zur\u00fcck. * 5500 bis 2200 v. Chr.: '' Neolithikum in Mitteleuropa'' : Die Unterstufen Fr\u00fchneolithikum, Mittelneolithikum, Jungneolithikum, Sp\u00e4tneolithikum, Endneolithikum sind in einzelnen Regionen unterschiedlich definiert. Im s\u00fcdlichen Mitteleuropa werden die Stufen Jung-, Sp\u00e4t- und Endneolithikum synonym auch als Kupfersteinzeit (''kurz auch genannt:'' Kupferzeit) bezeichnet. In einigen Regionen (zum Beispiel M\u00e4hren, Ungarn, Italien) wird das Neolithikum enger gefasst und die Kupferzeit als \u201e\u00c4neolithikum\u201c oder \u201eChalkolithikum\u201c bezeichnet. : Phase b\u00e4uerlicher Kulturen: Metall spielte noch keine gro\u00dfe wirtschaftliche Rolle. * 5500 bis 3300 v. Chr.: ''Kupfersteinzeit'' (auch genannt: ''Kupferzeit'', ''Chalkolithikum'' oder ''\u00c4neolithikum'') im Vorderen Orient : Beginn der Metallverarbeitung im Schmelzverfahren. Nun bildeten sich auch gesellschaftliche Oberschichten, Fernhandel und st\u00e4rker befestigte Siedlungen heraus. * 4500/4000\u20132200 v. Chr.: '' Kupfersteinzeit in Mitteleuropa'' : Im s\u00fcdlichen Mitteleuropa wird zwischen Jungneolithikum, Sp\u00e4tneolithikum und Endneolithikum unterschieden. : Fr\u00fcheste Kupferverarbeitung in Mitteleuropa (Jordansm\u00fchler Kultur, Lengyel-Kultur). Nachgewiesen ist eigener Erzabbau und Verh\u00fcttung (Mondsee-Gruppe) erst im Verlaufe mehrerer Jahrhunderte. Einfluss westlicher Megalithkultur (z. B. Michelsberger Kultur, nordische Trichterbecherkultur).", "paragraph_answer": "Jungsteinzeit == Zeitliche Einteilung der neolithischen Kulturen Vorderasiens und Europas == Die Ausbreitung der Neolithischen Kulturen ausgehend vom s\u00fcd\u00f6stlichen Mittelmeerraum in den Nordosten Europas. * 12.000 bis 9500 v. Chr.: ''Proto-Neolithikum'' (Kulturen: Natufien, Harifien, Sultanien und Khiamien) : Einige J\u00e4ger-, Sammler- und Fischerkulturen, die in der Levante und am mittleren Euphrat existierten, waren aufgrund des fruchtbaren Klimas und einem entsprechend gro\u00dfen Nahrungsangebot im Aller\u00f6d-Interstadial bereits im Epipal\u00e4olithikum weitgehend sesshaft. Ab etwa 10.700 v. Chr. kam es mit der j\u00fcngeren Dryaszeit zu einem scharfen K\u00e4lter\u00fcckfall, der immer h\u00e4ufiger zu saisonalen Nahrungsengp\u00e4ssen f\u00fchrte. Um ihre sesshafte Lebensweise nicht wieder aufgeben zu m\u00fcssen, wurde vermehrt Wildgetreide genutzt und es entstand ein erster, ungeregelter Getreideanbau. Da es nur bedingt m\u00f6glich ist, die Ernte von Wildgetreiden ''ohne'' Wiedereinsaat vom gezielten Anbau zu unterscheiden, wird das Protoneolithikum noch nicht zur Jungsteinzeit gerechnet. Die Wohnpl\u00e4tze bestanden aus Rundh\u00fctten (Mallha/Eynan). Feuersteinwerkzeuge wurden noch nicht geschliffen, sondern in die gew\u00fcnschte Form geschlagen . : ''Wichtige Fundorte:'' Jericho und Mureybet I A * 9500 bis 8200 v. Chr.: ''Pr\u00e4keramisches Neolithikum A'' (''Pre-Pottery Neolithic A'', PPNA), \u00e4ltere Phase des Akeramikums : Nachweis domestizierter Getreidepflanzen. In dieser Zeit bestanden erste Siedlungen aus Rundh\u00e4usern (Trockenmauerwerk). Manche der Siedlungen liegen in der untersten Schicht sp\u00e4terer Tells. Die Kunst dieser Zeit beschr\u00e4nkte sich haupts\u00e4chlich auf Idole, kleine Steinskulpturen, die haupts\u00e4chlich Frauen, seltener M\u00e4nner oder Tiere darstellten. Getreideanbau war zu dieser Zeit wohl schon bekannt, bildete aber noch nicht die Grundlage der Ern\u00e4hrung. Die Viehzucht l\u00e4sst sich in diesem Fr\u00fchstadium osteologisch noch nicht belegen, es wurden weiter Gazellen gejagt. : ''Wichtige Fundorte:'' Mureybet I B, II, III, Tell es-Sultan (Jericho), G\u00f6bekli Tepe III * 8200 bis 6800/6500 v. Chr.: ''Pr\u00e4keramisches Neolithikum B'' (''Pre-Pottery Neolithic B'', PPNB) : Die H\u00e4user waren rechteckig oder quadratisch. Die Domestikation von Tieren ist festgestellt, eine Ausbreitung nach Westen fand statt, mit Flo\u00df und Einbaum auch \u00fcbers Meer (Zypern). Meist weibliche Idole aus Stein oder Ton mit nur angedeuteten Gesichtern aber deutlich ausgepr\u00e4gten Geschlechtsteilen traten nun auf. Werkzeugherstellung durch geschliffene Steinindustrie und erste ungebrannte Keramik ist bekannt. : ''Wichtige Fundorte:'' Nevali Cori, G\u00f6bekli Tepe II, \u02bfAin Ghazal * 6500 bis 5500 v. Chr.: ''Keramisches Neolithikum im Vorderen Orient'' (''Pottery Neolithic'', PN), ab etwa 6200 v. Chr. auch im \u00f6stlichen Mittelmeergebiet : Totenbestattungen erfolgten nun au\u00dferhalb der Siedlung. Neben dem Getreideanbau waren auch Nutztiere bekannt, die Jagd war nicht mehr der Hauptfleischlieferant. Die Keramikherstellung verbreitete sich weiter. Arch\u00e4ologisch wird das Keramische Neolithikum in drei Phasen unterteilt: : Die Grabungen in Jericho und Mureybet wurden von Jean Cauvin, Kathleen Kenyon und John Garstang durchgef\u00fchrt. Auf sie geht die wissenschaftliche Systematik zur\u00fcck. * 5500 bis 2200 v. Chr.: ''Neolithikum in Mitteleuropa'' : Die Unterstufen Fr\u00fchneolithikum, Mittelneolithikum, Jungneolithikum, Sp\u00e4tneolithikum, Endneolithikum sind in einzelnen Regionen unterschiedlich definiert. Im s\u00fcdlichen Mitteleuropa werden die Stufen Jung-, Sp\u00e4t- und Endneolithikum synonym auch als Kupfersteinzeit (''kurz auch genannt:'' Kupferzeit) bezeichnet. In einigen Regionen (zum Beispiel M\u00e4hren, Ungarn, Italien) wird das Neolithikum enger gefasst und die Kupferzeit als \u201e\u00c4neolithikum\u201c oder \u201eChalkolithikum\u201c bezeichnet. : Phase b\u00e4uerlicher Kulturen: Metall spielte noch keine gro\u00dfe wirtschaftliche Rolle. * 5500 bis 3300 v. Chr.: ''Kupfersteinzeit'' (auch genannt: ''Kupferzeit'', ''Chalkolithikum'' oder ''\u00c4neolithikum'') im Vorderen Orient : Beginn der Metallverarbeitung im Schmelzverfahren. Nun bildeten sich auch gesellschaftliche Oberschichten, Fernhandel und st\u00e4rker befestigte Siedlungen heraus. * 4500/4000\u20132200 v. Chr.: ''Kupfersteinzeit in Mitteleuropa'' : Im s\u00fcdlichen Mitteleuropa wird zwischen Jungneolithikum, Sp\u00e4tneolithikum und Endneolithikum unterschieden. : Fr\u00fcheste Kupferverarbeitung in Mitteleuropa (Jordansm\u00fchler Kultur, Lengyel-Kultur). Nachgewiesen ist eigener Erzabbau und Verh\u00fcttung (Mondsee-Gruppe) erst im Verlaufe mehrerer Jahrhunderte. Einfluss westlicher Megalithkultur (z. B. Michelsberger Kultur, nordische Trichterbecherkultur).", "sentence_answer": "Feuersteinwerkzeuge wurden noch nicht geschliffen, sondern in die gew\u00fcnschte Form geschlagen .", "paragraph_id": 41510} {"question": "Aus welcher Epoche stammt das erste nachgewiesene kultivierte Getreide?", "paragraph": "Jungsteinzeit\n\n== Zeitliche Einteilung der neolithischen Kulturen Vorderasiens und Europas ==\nDie Ausbreitung der Neolithischen Kulturen ausgehend vom s\u00fcd\u00f6stlichen Mittelmeerraum in den Nordosten Europas. \n* 12.000 bis 9500\u00a0v.\u00a0Chr.: ''Proto-Neolithikum'' (Kulturen: Natufien, Harifien, Sultanien und Khiamien)\n: Einige J\u00e4ger-, Sammler- und Fischerkulturen, die in der Levante und am mittleren Euphrat existierten, waren aufgrund des fruchtbaren Klimas und einem entsprechend gro\u00dfen Nahrungsangebot im Aller\u00f6d-Interstadial bereits im Epipal\u00e4olithikum weitgehend sesshaft. Ab etwa 10.700 v. Chr. kam es mit der j\u00fcngeren Dryaszeit zu einem scharfen K\u00e4lter\u00fcckfall, der immer h\u00e4ufiger zu saisonalen Nahrungsengp\u00e4ssen f\u00fchrte. Um ihre sesshafte Lebensweise nicht wieder aufgeben zu m\u00fcssen, wurde vermehrt Wildgetreide genutzt und es entstand ein erster, ungeregelter Getreideanbau. Da es nur bedingt m\u00f6glich ist, die Ernte von Wildgetreiden ''ohne'' Wiedereinsaat vom gezielten Anbau zu unterscheiden, wird das Protoneolithikum noch nicht zur Jungsteinzeit gerechnet. Die Wohnpl\u00e4tze bestanden aus Rundh\u00fctten (Mallha/Eynan). Feuersteinwerkzeuge wurden noch nicht geschliffen, sondern in die gew\u00fcnschte Form geschlagen.\n: ''Wichtige Fundorte:'' Jericho und Mureybet I A\n* 9500 bis 8200\u00a0v.\u00a0Chr.: ''Pr\u00e4keramisches Neolithikum A'' (''Pre-Pottery Neolithic A'', PPNA), \u00e4ltere Phase des Akeramikums\n: Nachweis domestizierter Getreidepflanzen. In dieser Zeit bestanden erste Siedlungen aus Rundh\u00e4usern (Trockenmauerwerk). Manche der Siedlungen liegen in der untersten Schicht sp\u00e4terer Tells. Die Kunst dieser Zeit beschr\u00e4nkte sich haupts\u00e4chlich auf Idole, kleine Steinskulpturen, die haupts\u00e4chlich Frauen, seltener M\u00e4nner oder Tiere darstellten. Getreideanbau war zu dieser Zeit wohl schon bekannt, bildete aber noch nicht die Grundlage der Ern\u00e4hrung. Die Viehzucht l\u00e4sst sich in diesem Fr\u00fchstadium osteologisch noch nicht belegen, es wurden weiter Gazellen gejagt.\n: ''Wichtige Fundorte:'' Mureybet I B, II, III, Tell es-Sultan (Jericho), G\u00f6bekli Tepe III\n* 8200 bis 6800/6500\u00a0v.\u00a0Chr.: ''Pr\u00e4keramisches Neolithikum B'' (''Pre-Pottery Neolithic B'', PPNB)\n: Die H\u00e4user waren rechteckig oder quadratisch. Die Domestikation von Tieren ist festgestellt, eine Ausbreitung nach Westen fand statt, mit Flo\u00df und Einbaum auch \u00fcbers Meer (Zypern). Meist weibliche Idole aus Stein oder Ton mit nur angedeuteten Gesichtern aber deutlich ausgepr\u00e4gten Geschlechtsteilen traten nun auf. Werkzeugherstellung durch geschliffene Steinindustrie und erste ungebrannte Keramik ist bekannt.\n: ''Wichtige Fundorte:'' Nevali Cori, G\u00f6bekli Tepe II, \u02bfAin Ghazal\n* 6500 bis 5500\u00a0v.\u00a0Chr.: ''Keramisches Neolithikum im Vorderen Orient'' (''Pottery Neolithic'', PN), ab etwa 6200\u00a0v.\u00a0Chr. auch im \u00f6stlichen Mittelmeergebiet\n: Totenbestattungen erfolgten nun au\u00dferhalb der Siedlung. Neben dem Getreideanbau waren auch Nutztiere bekannt, die Jagd war nicht mehr der Hauptfleischlieferant. Die Keramikherstellung verbreitete sich weiter. Arch\u00e4ologisch wird das Keramische Neolithikum in drei Phasen unterteilt:\n: Die Grabungen in Jericho und Mureybet wurden von Jean Cauvin, Kathleen Kenyon und John Garstang durchgef\u00fchrt. Auf sie geht die wissenschaftliche Systematik zur\u00fcck.\n* 5500 bis 2200\u00a0v.\u00a0Chr.: ''Neolithikum in Mitteleuropa''\n: Die Unterstufen Fr\u00fchneolithikum, Mittelneolithikum, Jungneolithikum, Sp\u00e4tneolithikum, Endneolithikum sind in einzelnen Regionen unterschiedlich definiert. Im s\u00fcdlichen Mitteleuropa werden die Stufen Jung-, Sp\u00e4t- und Endneolithikum synonym auch als Kupfersteinzeit (''kurz auch genannt:'' Kupferzeit) bezeichnet. In einigen Regionen (zum Beispiel M\u00e4hren, Ungarn, Italien) wird das Neolithikum enger gefasst und die Kupferzeit als \u201e\u00c4neolithikum\u201c oder \u201eChalkolithikum\u201c bezeichnet.\n: Phase b\u00e4uerlicher Kulturen: Metall spielte noch keine gro\u00dfe wirtschaftliche Rolle.\n* 5500 bis 3300\u00a0v.\u00a0Chr.: ''Kupfersteinzeit'' (auch genannt: ''Kupferzeit'', ''Chalkolithikum'' oder ''\u00c4neolithikum'') im Vorderen Orient\n: Beginn der Metallverarbeitung im Schmelzverfahren. Nun bildeten sich auch gesellschaftliche Oberschichten, Fernhandel und st\u00e4rker befestigte Siedlungen heraus.\n* 4500/4000\u20132200\u00a0v.\u00a0Chr.: ''Kupfersteinzeit in Mitteleuropa''\n: Im s\u00fcdlichen Mitteleuropa wird zwischen Jungneolithikum, Sp\u00e4tneolithikum und Endneolithikum unterschieden.\n: Fr\u00fcheste Kupferverarbeitung in Mitteleuropa (Jordansm\u00fchler Kultur, Lengyel-Kultur). Nachgewiesen ist eigener Erzabbau und Verh\u00fcttung (Mondsee-Gruppe) erst im Verlaufe mehrerer Jahrhunderte. Einfluss westlicher Megalithkultur (z.\u00a0B. 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Um ihre sesshafte Lebensweise nicht wieder aufgeben zu m\u00fcssen, wurde vermehrt Wildgetreide genutzt und es entstand ein erster, ungeregelter Getreideanbau. Da es nur bedingt m\u00f6glich ist, die Ernte von Wildgetreiden ''ohne'' Wiedereinsaat vom gezielten Anbau zu unterscheiden, wird das Protoneolithikum noch nicht zur Jungsteinzeit gerechnet. Die Wohnpl\u00e4tze bestanden aus Rundh\u00fctten (Mallha/Eynan). Feuersteinwerkzeuge wurden noch nicht geschliffen, sondern in die gew\u00fcnschte Form geschlagen. : ''Wichtige Fundorte:'' Jericho und Mureybet I A * 9500 bis 8200 v. Chr.: ''Pr\u00e4keramisches Neolithikum A'' (''Pre-Pottery Neolithic A'', PPNA), \u00e4ltere Phase des Akeramikums : Nachweis domestizierter Getreidepflanzen. In dieser Zeit bestanden erste Siedlungen aus Rundh\u00e4usern (Trockenmauerwerk). Manche der Siedlungen liegen in der untersten Schicht sp\u00e4terer Tells. Die Kunst dieser Zeit beschr\u00e4nkte sich haupts\u00e4chlich auf Idole, kleine Steinskulpturen, die haupts\u00e4chlich Frauen, seltener M\u00e4nner oder Tiere darstellten. Getreideanbau war zu dieser Zeit wohl schon bekannt, bildete aber noch nicht die Grundlage der Ern\u00e4hrung. Die Viehzucht l\u00e4sst sich in diesem Fr\u00fchstadium osteologisch noch nicht belegen, es wurden weiter Gazellen gejagt. : ''Wichtige Fundorte:'' Mureybet I B, II, III, Tell es-Sultan (Jericho), G\u00f6bekli Tepe III * 8200 bis 6800/6500 v. Chr.: ''Pr\u00e4keramisches Neolithikum B'' (''Pre-Pottery Neolithic B'', PPNB) : Die H\u00e4user waren rechteckig oder quadratisch. Die Domestikation von Tieren ist festgestellt, eine Ausbreitung nach Westen fand statt, mit Flo\u00df und Einbaum auch \u00fcbers Meer (Zypern). Meist weibliche Idole aus Stein oder Ton mit nur angedeuteten Gesichtern aber deutlich ausgepr\u00e4gten Geschlechtsteilen traten nun auf. Werkzeugherstellung durch geschliffene Steinindustrie und erste ungebrannte Keramik ist bekannt. : ''Wichtige Fundorte:'' Nevali Cori, G\u00f6bekli Tepe II, \u02bfAin Ghazal * 6500 bis 5500 v. Chr.: ''Keramisches Neolithikum im Vorderen Orient'' (''Pottery Neolithic'', PN), ab etwa 6200 v. Chr. auch im \u00f6stlichen Mittelmeergebiet : Totenbestattungen erfolgten nun au\u00dferhalb der Siedlung. Neben dem Getreideanbau waren auch Nutztiere bekannt, die Jagd war nicht mehr der Hauptfleischlieferant. Die Keramikherstellung verbreitete sich weiter. Arch\u00e4ologisch wird das Keramische Neolithikum in drei Phasen unterteilt: : Die Grabungen in Jericho und Mureybet wurden von Jean Cauvin, Kathleen Kenyon und John Garstang durchgef\u00fchrt. Auf sie geht die wissenschaftliche Systematik zur\u00fcck. * 5500 bis 2200 v. Chr.: ''Neolithikum in Mitteleuropa'' : Die Unterstufen Fr\u00fchneolithikum, Mittelneolithikum, Jungneolithikum, Sp\u00e4tneolithikum, Endneolithikum sind in einzelnen Regionen unterschiedlich definiert. Im s\u00fcdlichen Mitteleuropa werden die Stufen Jung-, Sp\u00e4t- und Endneolithikum synonym auch als Kupfersteinzeit (''kurz auch genannt:'' Kupferzeit) bezeichnet. In einigen Regionen (zum Beispiel M\u00e4hren, Ungarn, Italien) wird das Neolithikum enger gefasst und die Kupferzeit als \u201e\u00c4neolithikum\u201c oder \u201eChalkolithikum\u201c bezeichnet. : Phase b\u00e4uerlicher Kulturen: Metall spielte noch keine gro\u00dfe wirtschaftliche Rolle. * 5500 bis 3300 v. Chr.: ''Kupfersteinzeit'' (auch genannt: ''Kupferzeit'', ''Chalkolithikum'' oder ''\u00c4neolithikum'') im Vorderen Orient : Beginn der Metallverarbeitung im Schmelzverfahren. Nun bildeten sich auch gesellschaftliche Oberschichten, Fernhandel und st\u00e4rker befestigte Siedlungen heraus. * 4500/4000\u20132200 v. Chr.: ''Kupfersteinzeit in Mitteleuropa'' : Im s\u00fcdlichen Mitteleuropa wird zwischen Jungneolithikum, Sp\u00e4tneolithikum und Endneolithikum unterschieden. : Fr\u00fcheste Kupferverarbeitung in Mitteleuropa (Jordansm\u00fchler Kultur, Lengyel-Kultur). Nachgewiesen ist eigener Erzabbau und Verh\u00fcttung (Mondsee-Gruppe) erst im Verlaufe mehrerer Jahrhunderte. Einfluss westlicher Megalithkultur (z. B. 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Chr.: ''Proto-Neolithikum'' (Kulturen: Natufien, Harifien, Sultanien und Khiamien) : Einige J\u00e4ger-, Sammler- und Fischerkulturen, die in der Levante und am mittleren Euphrat existierten, waren aufgrund des fruchtbaren Klimas und einem entsprechend gro\u00dfen Nahrungsangebot im Aller\u00f6d-Interstadial bereits im Epipal\u00e4olithikum weitgehend sesshaft. Ab etwa 10.700 v. Chr. kam es mit der j\u00fcngeren Dryaszeit zu einem scharfen K\u00e4lter\u00fcckfall, der immer h\u00e4ufiger zu saisonalen Nahrungsengp\u00e4ssen f\u00fchrte. Um ihre sesshafte Lebensweise nicht wieder aufgeben zu m\u00fcssen, wurde vermehrt Wildgetreide genutzt und es entstand ein erster, ungeregelter Getreideanbau. Da es nur bedingt m\u00f6glich ist, die Ernte von Wildgetreiden ''ohne'' Wiedereinsaat vom gezielten Anbau zu unterscheiden, wird das Protoneolithikum noch nicht zur Jungsteinzeit gerechnet. Die Wohnpl\u00e4tze bestanden aus Rundh\u00fctten (Mallha/Eynan). Feuersteinwerkzeuge wurden noch nicht geschliffen, sondern in die gew\u00fcnschte Form geschlagen. : ''Wichtige Fundorte:'' Jericho und Mureybet I A * 9500 bis 8200 v. Chr.: ''Pr\u00e4keramisches Neolithikum A'' (''Pre-Pottery Neolithic A'', PPNA), \u00e4ltere Phase des Akeramikums : Nachweis domestizierter Getreidepflanzen. In dieser Zeit bestanden erste Siedlungen aus Rundh\u00e4usern (Trockenmauerwerk). Manche der Siedlungen liegen in der untersten Schicht sp\u00e4terer Tells. Die Kunst dieser Zeit beschr\u00e4nkte sich haupts\u00e4chlich auf Idole, kleine Steinskulpturen, die haupts\u00e4chlich Frauen, seltener M\u00e4nner oder Tiere darstellten. Getreideanbau war zu dieser Zeit wohl schon bekannt, bildete aber noch nicht die Grundlage der Ern\u00e4hrung. 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In einigen Regionen (zum Beispiel M\u00e4hren, Ungarn, Italien) wird das Neolithikum enger gefasst und die Kupferzeit als \u201e\u00c4neolithikum\u201c oder \u201eChalkolithikum\u201c bezeichnet. : Phase b\u00e4uerlicher Kulturen: Metall spielte noch keine gro\u00dfe wirtschaftliche Rolle. * 5500 bis 3300 v. Chr.: ''Kupfersteinzeit'' (auch genannt: ''Kupferzeit'', ''Chalkolithikum'' oder ''\u00c4neolithikum'') im Vorderen Orient : Beginn der Metallverarbeitung im Schmelzverfahren. Nun bildeten sich auch gesellschaftliche Oberschichten, Fernhandel und st\u00e4rker befestigte Siedlungen heraus. * 4500/4000\u20132200 v. Chr.: ''Kupfersteinzeit in Mitteleuropa'' : Im s\u00fcdlichen Mitteleuropa wird zwischen Jungneolithikum, Sp\u00e4tneolithikum und Endneolithikum unterschieden. : Fr\u00fcheste Kupferverarbeitung in Mitteleuropa (Jordansm\u00fchler Kultur, Lengyel-Kultur). Nachgewiesen ist eigener Erzabbau und Verh\u00fcttung (Mondsee-Gruppe) erst im Verlaufe mehrerer Jahrhunderte. 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In dieser Zeit bestanden erste Siedlungen aus Rundh\u00e4usern (Trockenmauerwerk). Manche der Siedlungen liegen in der untersten Schicht sp\u00e4terer Tells. Die Kunst dieser Zeit beschr\u00e4nkte sich haupts\u00e4chlich auf Idole, kleine Steinskulpturen, die haupts\u00e4chlich Frauen, seltener M\u00e4nner oder Tiere darstellten. Getreideanbau war zu dieser Zeit wohl schon bekannt, bildete aber noch nicht die Grundlage der Ern\u00e4hrung. Die Viehzucht l\u00e4sst sich in diesem Fr\u00fchstadium osteologisch noch nicht belegen, es wurden weiter Gazellen gejagt.\n: ''Wichtige Fundorte:'' Mureybet I B, II, III, Tell es-Sultan (Jericho), G\u00f6bekli Tepe III\n* 8200 bis 6800/6500\u00a0v.\u00a0Chr.: ''Pr\u00e4keramisches Neolithikum B'' (''Pre-Pottery Neolithic B'', PPNB)\n: Die H\u00e4user waren rechteckig oder quadratisch. Die Domestikation von Tieren ist festgestellt, eine Ausbreitung nach Westen fand statt, mit Flo\u00df und Einbaum auch \u00fcbers Meer (Zypern). 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Auf sie geht die wissenschaftliche Systematik zur\u00fcck.\n* 5500 bis 2200\u00a0v.\u00a0Chr.: ''Neolithikum in Mitteleuropa''\n: Die Unterstufen Fr\u00fchneolithikum, Mittelneolithikum, Jungneolithikum, Sp\u00e4tneolithikum, Endneolithikum sind in einzelnen Regionen unterschiedlich definiert. Im s\u00fcdlichen Mitteleuropa werden die Stufen Jung-, Sp\u00e4t- und Endneolithikum synonym auch als Kupfersteinzeit (''kurz auch genannt:'' Kupferzeit) bezeichnet. In einigen Regionen (zum Beispiel M\u00e4hren, Ungarn, Italien) wird das Neolithikum enger gefasst und die Kupferzeit als \u201e\u00c4neolithikum\u201c oder \u201eChalkolithikum\u201c bezeichnet.\n: Phase b\u00e4uerlicher Kulturen: Metall spielte noch keine gro\u00dfe wirtschaftliche Rolle.\n* 5500 bis 3300\u00a0v.\u00a0Chr.: ''Kupfersteinzeit'' (auch genannt: ''Kupferzeit'', ''Chalkolithikum'' oder ''\u00c4neolithikum'') im Vorderen Orient\n: Beginn der Metallverarbeitung im Schmelzverfahren. 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Chr.: ''Proto-Neolithikum'' (Kulturen: Natufien, Harifien, Sultanien und Khiamien) : Einige J\u00e4ger-, Sammler- und Fischerkulturen, die in der Levante und am mittleren Euphrat existierten, waren aufgrund des fruchtbaren Klimas und einem entsprechend gro\u00dfen Nahrungsangebot im Aller\u00f6d-Interstadial bereits im Epipal\u00e4olithikum weitgehend sesshaft. Ab etwa 10.700 v. Chr. kam es mit der j\u00fcngeren Dryaszeit zu einem scharfen K\u00e4lter\u00fcckfall, der immer h\u00e4ufiger zu saisonalen Nahrungsengp\u00e4ssen f\u00fchrte. Um ihre sesshafte Lebensweise nicht wieder aufgeben zu m\u00fcssen, wurde vermehrt Wildgetreide genutzt und es entstand ein erster, ungeregelter Getreideanbau. Da es nur bedingt m\u00f6glich ist, die Ernte von Wildgetreiden ''ohne'' Wiedereinsaat vom gezielten Anbau zu unterscheiden, wird das Protoneolithikum noch nicht zur Jungsteinzeit gerechnet. Die Wohnpl\u00e4tze bestanden aus Rundh\u00fctten (Mallha/Eynan). Feuersteinwerkzeuge wurden noch nicht geschliffen, sondern in die gew\u00fcnschte Form geschlagen. : ''Wichtige Fundorte:'' Jericho und Mureybet I A * 9500 bis 8200 v. Chr.: ''Pr\u00e4keramisches Neolithikum A'' (''Pre-Pottery Neolithic A'', PPNA), \u00e4ltere Phase des Akeramikums : Nachweis domestizierter Getreidepflanzen. In dieser Zeit bestanden erste Siedlungen aus Rundh\u00e4usern (Trockenmauerwerk). Manche der Siedlungen liegen in der untersten Schicht sp\u00e4terer Tells. Die Kunst dieser Zeit beschr\u00e4nkte sich haupts\u00e4chlich auf Idole, kleine Steinskulpturen , die haupts\u00e4chlich Frauen, seltener M\u00e4nner oder Tiere darstellten. Getreideanbau war zu dieser Zeit wohl schon bekannt, bildete aber noch nicht die Grundlage der Ern\u00e4hrung. Die Viehzucht l\u00e4sst sich in diesem Fr\u00fchstadium osteologisch noch nicht belegen, es wurden weiter Gazellen gejagt. : ''Wichtige Fundorte:'' Mureybet I B, II, III, Tell es-Sultan (Jericho), G\u00f6bekli Tepe III * 8200 bis 6800/6500 v. Chr.: ''Pr\u00e4keramisches Neolithikum B'' (''Pre-Pottery Neolithic B'', PPNB) : Die H\u00e4user waren rechteckig oder quadratisch. Die Domestikation von Tieren ist festgestellt, eine Ausbreitung nach Westen fand statt, mit Flo\u00df und Einbaum auch \u00fcbers Meer (Zypern). Meist weibliche Idole aus Stein oder Ton mit nur angedeuteten Gesichtern aber deutlich ausgepr\u00e4gten Geschlechtsteilen traten nun auf. Werkzeugherstellung durch geschliffene Steinindustrie und erste ungebrannte Keramik ist bekannt. : ''Wichtige Fundorte:'' Nevali Cori, G\u00f6bekli Tepe II, \u02bfAin Ghazal * 6500 bis 5500 v. Chr.: ''Keramisches Neolithikum im Vorderen Orient'' (''Pottery Neolithic'', PN), ab etwa 6200 v. Chr. auch im \u00f6stlichen Mittelmeergebiet : Totenbestattungen erfolgten nun au\u00dferhalb der Siedlung. Neben dem Getreideanbau waren auch Nutztiere bekannt, die Jagd war nicht mehr der Hauptfleischlieferant. Die Keramikherstellung verbreitete sich weiter. Arch\u00e4ologisch wird das Keramische Neolithikum in drei Phasen unterteilt: : Die Grabungen in Jericho und Mureybet wurden von Jean Cauvin, Kathleen Kenyon und John Garstang durchgef\u00fchrt. Auf sie geht die wissenschaftliche Systematik zur\u00fcck. * 5500 bis 2200 v. Chr.: ''Neolithikum in Mitteleuropa'' : Die Unterstufen Fr\u00fchneolithikum, Mittelneolithikum, Jungneolithikum, Sp\u00e4tneolithikum, Endneolithikum sind in einzelnen Regionen unterschiedlich definiert. Im s\u00fcdlichen Mitteleuropa werden die Stufen Jung-, Sp\u00e4t- und Endneolithikum synonym auch als Kupfersteinzeit (''kurz auch genannt:'' Kupferzeit) bezeichnet. 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Chr. kam es mit der j\u00fcngeren Dryaszeit zu einem scharfen K\u00e4lter\u00fcckfall, der immer h\u00e4ufiger zu saisonalen Nahrungsengp\u00e4ssen f\u00fchrte. Um ihre sesshafte Lebensweise nicht wieder aufgeben zu m\u00fcssen, wurde vermehrt Wildgetreide genutzt und es entstand ein erster, ungeregelter Getreideanbau. Da es nur bedingt m\u00f6glich ist, die Ernte von Wildgetreiden ''ohne'' Wiedereinsaat vom gezielten Anbau zu unterscheiden, wird das Protoneolithikum noch nicht zur Jungsteinzeit gerechnet. Die Wohnpl\u00e4tze bestanden aus Rundh\u00fctten (Mallha/Eynan). Feuersteinwerkzeuge wurden noch nicht geschliffen, sondern in die gew\u00fcnschte Form geschlagen. : ''Wichtige Fundorte:'' Jericho und Mureybet I A * 9500 bis 8200 v. Chr.: ''Pr\u00e4keramisches Neolithikum A'' (''Pre-Pottery Neolithic A'', PPNA), \u00e4ltere Phase des Akeramikums : Nachweis domestizierter Getreidepflanzen. In dieser Zeit bestanden erste Siedlungen aus Rundh\u00e4usern (Trockenmauerwerk). 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Chr. auch im \u00f6stlichen Mittelmeergebiet : Totenbestattungen erfolgten nun au\u00dferhalb der Siedlung. Neben dem Getreideanbau waren auch Nutztiere bekannt, die Jagd war nicht mehr der Hauptfleischlieferant. Die Keramikherstellung verbreitete sich weiter. Arch\u00e4ologisch wird das Keramische Neolithikum in drei Phasen unterteilt: : Die Grabungen in Jericho und Mureybet wurden von Jean Cauvin, Kathleen Kenyon und John Garstang durchgef\u00fchrt. Auf sie geht die wissenschaftliche Systematik zur\u00fcck. * 5500 bis 2200 v. Chr.: ''Neolithikum in Mitteleuropa'' : Die Unterstufen Fr\u00fchneolithikum, Mittelneolithikum, Jungneolithikum, Sp\u00e4tneolithikum, Endneolithikum sind in einzelnen Regionen unterschiedlich definiert. Im s\u00fcdlichen Mitteleuropa werden die Stufen Jung-, Sp\u00e4t- und Endneolithikum synonym auch als Kupfersteinzeit (''kurz auch genannt:'' Kupferzeit) bezeichnet. 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Auf sie geht die wissenschaftliche Systematik zur\u00fcck.\n* 5500 bis 2200\u00a0v.\u00a0Chr.: ''Neolithikum in Mitteleuropa''\n: Die Unterstufen Fr\u00fchneolithikum, Mittelneolithikum, Jungneolithikum, Sp\u00e4tneolithikum, Endneolithikum sind in einzelnen Regionen unterschiedlich definiert. Im s\u00fcdlichen Mitteleuropa werden die Stufen Jung-, Sp\u00e4t- und Endneolithikum synonym auch als Kupfersteinzeit (''kurz auch genannt:'' Kupferzeit) bezeichnet. In einigen Regionen (zum Beispiel M\u00e4hren, Ungarn, Italien) wird das Neolithikum enger gefasst und die Kupferzeit als \u201e\u00c4neolithikum\u201c oder \u201eChalkolithikum\u201c bezeichnet.\n: Phase b\u00e4uerlicher Kulturen: Metall spielte noch keine gro\u00dfe wirtschaftliche Rolle.\n* 5500 bis 3300\u00a0v.\u00a0Chr.: ''Kupfersteinzeit'' (auch genannt: ''Kupferzeit'', ''Chalkolithikum'' oder ''\u00c4neolithikum'') im Vorderen Orient\n: Beginn der Metallverarbeitung im Schmelzverfahren. 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Chr.: ''Proto-Neolithikum'' (Kulturen: Natufien, Harifien, Sultanien und Khiamien) : Einige J\u00e4ger-, Sammler- und Fischerkulturen, die in der Levante und am mittleren Euphrat existierten, waren aufgrund des fruchtbaren Klimas und einem entsprechend gro\u00dfen Nahrungsangebot im Aller\u00f6d-Interstadial bereits im Epipal\u00e4olithikum weitgehend sesshaft. Ab etwa 10.700 v. Chr. kam es mit der j\u00fcngeren Dryaszeit zu einem scharfen K\u00e4lter\u00fcckfall, der immer h\u00e4ufiger zu saisonalen Nahrungsengp\u00e4ssen f\u00fchrte. Um ihre sesshafte Lebensweise nicht wieder aufgeben zu m\u00fcssen, wurde vermehrt Wildgetreide genutzt und es entstand ein erster, ungeregelter Getreideanbau. Da es nur bedingt m\u00f6glich ist, die Ernte von Wildgetreiden ''ohne'' Wiedereinsaat vom gezielten Anbau zu unterscheiden, wird das Protoneolithikum noch nicht zur Jungsteinzeit gerechnet. Die Wohnpl\u00e4tze bestanden aus Rundh\u00fctten (Mallha/Eynan). Feuersteinwerkzeuge wurden noch nicht geschliffen, sondern in die gew\u00fcnschte Form geschlagen. : ''Wichtige Fundorte:'' Jericho und Mureybet I A * 9500 bis 8200 v. Chr.: ''Pr\u00e4keramisches Neolithikum A'' (''Pre-Pottery Neolithic A'', PPNA), \u00e4ltere Phase des Akeramikums : Nachweis domestizierter Getreidepflanzen. In dieser Zeit bestanden erste Siedlungen aus Rundh\u00e4usern (Trockenmauerwerk). Manche der Siedlungen liegen in der untersten Schicht sp\u00e4terer Tells. Die Kunst dieser Zeit beschr\u00e4nkte sich haupts\u00e4chlich auf Idole, kleine Steinskulpturen, die haupts\u00e4chlich Frauen, seltener M\u00e4nner oder Tiere darstellten. Getreideanbau war zu dieser Zeit wohl schon bekannt, bildete aber noch nicht die Grundlage der Ern\u00e4hrung. Die Viehzucht l\u00e4sst sich in diesem Fr\u00fchstadium osteologisch noch nicht belegen, es wurden weiter Gazellen gejagt. : ''Wichtige Fundorte:'' Mureybet I B, II, III, Tell es-Sultan (Jericho), G\u00f6bekli Tepe III * 8200 bis 6800/6500 v. Chr.: ''Pr\u00e4keramisches Neolithikum B'' (''Pre-Pottery Neolithic B'', PPNB) : Die H\u00e4user waren rechteckig oder quadratisch. Die Domestikation von Tieren ist festgestellt, eine Ausbreitung nach Westen fand statt, mit Flo\u00df und Einbaum auch \u00fcbers Meer (Zypern). Meist weibliche Idole aus Stein oder Ton mit nur angedeuteten Gesichtern aber deutlich ausgepr\u00e4gten Geschlechtsteilen traten nun auf. Werkzeugherstellung durch geschliffene Steinindustrie und erste ungebrannte Keramik ist bekannt. : ''Wichtige Fundorte:'' Nevali Cori, G\u00f6bekli Tepe II, \u02bfAin Ghazal * 6500 bis 5500 v. Chr.: ''Keramisches Neolithikum im Vorderen Orient'' (''Pottery Neolithic'', PN), ab etwa 6200 v. Chr. auch im \u00f6stlichen Mittelmeergebiet : Totenbestattungen erfolgten nun au\u00dferhalb der Siedlung. Neben dem Getreideanbau waren auch Nutztiere bekannt, die Jagd war nicht mehr der Hauptfleischlieferant. Die Keramikherstellung verbreitete sich weiter. Arch\u00e4ologisch wird das Keramische Neolithikum in drei Phasen unterteilt: : Die Grabungen in Jericho und Mureybet wurden von Jean Cauvin, Kathleen Kenyon und John Garstang durchgef\u00fchrt. Auf sie geht die wissenschaftliche Systematik zur\u00fcck. * 5500 bis 2200 v. Chr.: ''Neolithikum in Mitteleuropa'' : Die Unterstufen Fr\u00fchneolithikum, Mittelneolithikum, Jungneolithikum, Sp\u00e4tneolithikum, Endneolithikum sind in einzelnen Regionen unterschiedlich definiert. Im s\u00fcdlichen Mitteleuropa werden die Stufen Jung-, Sp\u00e4t- und Endneolithikum synonym auch als Kupfersteinzeit (''kurz auch genannt:'' Kupferzeit) bezeichnet. 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Michelsberger Kultur, nordische Trichterbecherkultur).", "sentence_answer": "Im s\u00fcdlichen Mitteleuropa werden die Stufen Jung-, Sp\u00e4t- und Endneolithikum synonym auch als Kupfersteinzeit (''kurz auch genannt:'' Kupferzeit) bezeichnet.", "paragraph_id": 41520} {"question": "Welche technische Errungenschaft wurde in der Kupfersteinzeit entwickelt?", "paragraph": "Jungsteinzeit\n\n== Zeitliche Einteilung der neolithischen Kulturen Vorderasiens und Europas ==\nDie Ausbreitung der Neolithischen Kulturen ausgehend vom s\u00fcd\u00f6stlichen Mittelmeerraum in den Nordosten Europas. \n* 12.000 bis 9500\u00a0v.\u00a0Chr.: ''Proto-Neolithikum'' (Kulturen: Natufien, Harifien, Sultanien und Khiamien)\n: Einige J\u00e4ger-, Sammler- und Fischerkulturen, die in der Levante und am mittleren Euphrat existierten, waren aufgrund des fruchtbaren Klimas und einem entsprechend gro\u00dfen Nahrungsangebot im Aller\u00f6d-Interstadial bereits im Epipal\u00e4olithikum weitgehend sesshaft. Ab etwa 10.700 v. Chr. kam es mit der j\u00fcngeren Dryaszeit zu einem scharfen K\u00e4lter\u00fcckfall, der immer h\u00e4ufiger zu saisonalen Nahrungsengp\u00e4ssen f\u00fchrte. Um ihre sesshafte Lebensweise nicht wieder aufgeben zu m\u00fcssen, wurde vermehrt Wildgetreide genutzt und es entstand ein erster, ungeregelter Getreideanbau. Da es nur bedingt m\u00f6glich ist, die Ernte von Wildgetreiden ''ohne'' Wiedereinsaat vom gezielten Anbau zu unterscheiden, wird das Protoneolithikum noch nicht zur Jungsteinzeit gerechnet. Die Wohnpl\u00e4tze bestanden aus Rundh\u00fctten (Mallha/Eynan). Feuersteinwerkzeuge wurden noch nicht geschliffen, sondern in die gew\u00fcnschte Form geschlagen.\n: ''Wichtige Fundorte:'' Jericho und Mureybet I A\n* 9500 bis 8200\u00a0v.\u00a0Chr.: ''Pr\u00e4keramisches Neolithikum A'' (''Pre-Pottery Neolithic A'', PPNA), \u00e4ltere Phase des Akeramikums\n: Nachweis domestizierter Getreidepflanzen. 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Feuersteinwerkzeuge wurden noch nicht geschliffen, sondern in die gew\u00fcnschte Form geschlagen. : ''Wichtige Fundorte:'' Jericho und Mureybet I A * 9500 bis 8200 v. Chr.: ''Pr\u00e4keramisches Neolithikum A'' (''Pre-Pottery Neolithic A'', PPNA), \u00e4ltere Phase des Akeramikums : Nachweis domestizierter Getreidepflanzen. In dieser Zeit bestanden erste Siedlungen aus Rundh\u00e4usern (Trockenmauerwerk). Manche der Siedlungen liegen in der untersten Schicht sp\u00e4terer Tells. Die Kunst dieser Zeit beschr\u00e4nkte sich haupts\u00e4chlich auf Idole, kleine Steinskulpturen, die haupts\u00e4chlich Frauen, seltener M\u00e4nner oder Tiere darstellten. Getreideanbau war zu dieser Zeit wohl schon bekannt, bildete aber noch nicht die Grundlage der Ern\u00e4hrung. 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Um ihre sesshafte Lebensweise nicht wieder aufgeben zu m\u00fcssen, wurde vermehrt Wildgetreide genutzt und es entstand ein erster, ungeregelter Getreideanbau. Da es nur bedingt m\u00f6glich ist, die Ernte von Wildgetreiden ''ohne'' Wiedereinsaat vom gezielten Anbau zu unterscheiden, wird das Protoneolithikum noch nicht zur Jungsteinzeit gerechnet. Die Wohnpl\u00e4tze bestanden aus Rundh\u00fctten (Mallha/Eynan). Feuersteinwerkzeuge wurden noch nicht geschliffen, sondern in die gew\u00fcnschte Form geschlagen. : ''Wichtige Fundorte:'' Jericho und Mureybet I A * 9500 bis 8200 v. Chr.: ''Pr\u00e4keramisches Neolithikum A'' (''Pre-Pottery Neolithic A'', PPNA), \u00e4ltere Phase des Akeramikums : Nachweis domestizierter Getreidepflanzen. In dieser Zeit bestanden erste Siedlungen aus Rundh\u00e4usern (Trockenmauerwerk). Manche der Siedlungen liegen in der untersten Schicht sp\u00e4terer Tells. Die Kunst dieser Zeit beschr\u00e4nkte sich haupts\u00e4chlich auf Idole, kleine Steinskulpturen, die haupts\u00e4chlich Frauen, seltener M\u00e4nner oder Tiere darstellten. Getreideanbau war zu dieser Zeit wohl schon bekannt, bildete aber noch nicht die Grundlage der Ern\u00e4hrung. Die Viehzucht l\u00e4sst sich in diesem Fr\u00fchstadium osteologisch noch nicht belegen, es wurden weiter Gazellen gejagt. : ''Wichtige Fundorte:'' Mureybet I B, II, III, Tell es-Sultan (Jericho), G\u00f6bekli Tepe III * 8200 bis 6800/6500 v. Chr.: ''Pr\u00e4keramisches Neolithikum B'' (''Pre-Pottery Neolithic B'', PPNB) : Die H\u00e4user waren rechteckig oder quadratisch. Die Domestikation von Tieren ist festgestellt, eine Ausbreitung nach Westen fand statt, mit Flo\u00df und Einbaum auch \u00fcbers Meer (Zypern). Meist weibliche Idole aus Stein oder Ton mit nur angedeuteten Gesichtern aber deutlich ausgepr\u00e4gten Geschlechtsteilen traten nun auf. Werkzeugherstellung durch geschliffene Steinindustrie und erste ungebrannte Keramik ist bekannt. : ''Wichtige Fundorte:'' Nevali Cori, G\u00f6bekli Tepe II, \u02bfAin Ghazal * 6500 bis 5500 v. Chr.: ''Keramisches Neolithikum im Vorderen Orient'' (''Pottery Neolithic'', PN), ab etwa 6200 v. Chr. auch im \u00f6stlichen Mittelmeergebiet : Totenbestattungen erfolgten nun au\u00dferhalb der Siedlung. Neben dem Getreideanbau waren auch Nutztiere bekannt, die Jagd war nicht mehr der Hauptfleischlieferant. Die Keramikherstellung verbreitete sich weiter. Arch\u00e4ologisch wird das Keramische Neolithikum in drei Phasen unterteilt: : Die Grabungen in Jericho und Mureybet wurden von Jean Cauvin, Kathleen Kenyon und John Garstang durchgef\u00fchrt. Auf sie geht die wissenschaftliche Systematik zur\u00fcck. * 5500 bis 2200 v. Chr.: ''Neolithikum in Mitteleuropa'' : Die Unterstufen Fr\u00fchneolithikum, Mittelneolithikum, Jungneolithikum, Sp\u00e4tneolithikum, Endneolithikum sind in einzelnen Regionen unterschiedlich definiert. Im s\u00fcdlichen Mitteleuropa werden die Stufen Jung-, Sp\u00e4t- und Endneolithikum synonym auch als Kupfersteinzeit (''kurz auch genannt:'' Kupferzeit) bezeichnet. In einigen Regionen (zum Beispiel M\u00e4hren, Ungarn, Italien) wird das Neolithikum enger gefasst und die Kupferzeit als \u201e\u00c4neolithikum\u201c oder \u201eChalkolithikum\u201c bezeichnet. : Phase b\u00e4uerlicher Kulturen: Metall spielte noch keine gro\u00dfe wirtschaftliche Rolle. * 5500 bis 3300 v. Chr.: ''Kupfersteinzeit'' (auch genannt: ''Kupferzeit'', ''Chalkolithikum'' oder ''\u00c4neolithikum'') im Vorderen Orient : Beginn der Metallverarbeitung im Schmelzverfahren . Nun bildeten sich auch gesellschaftliche Oberschichten, Fernhandel und st\u00e4rker befestigte Siedlungen heraus. * 4500/4000\u20132200 v. 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Die gleiche Beziehung gilt allgemein zwischen der Energie eines Teilchens oder physikalischen Systems und der Frequenz seiner quantenmechanischen Phase.\nDie Entdeckung des Wirkungsquantums durch Max Planck in den Jahren 1899 und 1900 begr\u00fcndete die Quantenphysik. Das Wirkungsquantum verkn\u00fcpft Eigenschaften, die vorher in der klassischen Physik entweder nur Teilchen oder nur Wellen zugeschrieben wurden. Damit ist es die Basis des Welle-Teilchen-Dualismus der modernen Physik.\nPlanck betrachtete seinerzeit das Wirkungsquantum neben der Gravitationskonstante und der Lichtgeschwindigkeit als die dritte der fundamentalen Naturkonstanten der Physik. Zusammen bilden diese Konstanten die Grundlage des nat\u00fcrlichen Einheitensystems der Planck-Einheiten. Er gab der von ihm entdeckten Konstanten den Namen \u201eelementares Wirkungsquantum\u201c, weil sie bei \u201eelementaren Schwingungsvorg\u00e4ngen\u201c eine entscheidende Rolle spielt und sich gem\u00e4\u00df der Definition (s.\u00a0o.) als Quotient einer Energie und einer Frequenz ergibt, weshalb sie die gleiche Dimension wie die physikalische Gr\u00f6\u00dfe Wirkung hat.", "answer": "in den Jahren 1899 und 1900", "sentence": "Die Entdeckung des Wirkungsquantums durch Max Planck in den Jahren 1899 und 1900 begr\u00fcndete die Quantenphysik.", "paragraph_sentence": "Plancksches_Wirkungsquantum Das Plancksche Wirkungsquantum, oder die Planck-Konstante , ist das Verh\u00e4ltnis von Energie () und Frequenz () eines Photons, entsprechend der Formel . Die gleiche Beziehung gilt allgemein zwischen der Energie eines Teilchens oder physikalischen Systems und der Frequenz seiner quantenmechanischen Phase. Die Entdeckung des Wirkungsquantums durch Max Planck in den Jahren 1899 und 1900 begr\u00fcndete die Quantenphysik. Das Wirkungsquantum verkn\u00fcpft Eigenschaften, die vorher in der klassischen Physik entweder nur Teilchen oder nur Wellen zugeschrieben wurden. Damit ist es die Basis des Welle-Teilchen-Dualismus der modernen Physik. Planck betrachtete seinerzeit das Wirkungsquantum neben der Gravitationskonstante und der Lichtgeschwindigkeit als die dritte der fundamentalen Naturkonstanten der Physik. Zusammen bilden diese Konstanten die Grundlage des nat\u00fcrlichen Einheitensystems der Planck-Einheiten. Er gab der von ihm entdeckten Konstanten den Namen \u201eelementares Wirkungsquantum\u201c, weil sie bei \u201eelementaren Schwingungsvorg\u00e4ngen\u201c eine entscheidende Rolle spielt und sich gem\u00e4\u00df der Definition (s. o.) als Quotient einer Energie und einer Frequenz ergibt, weshalb sie die gleiche Dimension wie die physikalische Gr\u00f6\u00dfe Wirkung hat.", "paragraph_answer": "Plancksches_Wirkungsquantum Das Plancksche Wirkungsquantum, oder die Planck-Konstante , ist das Verh\u00e4ltnis von Energie () und Frequenz () eines Photons, entsprechend der Formel . Die gleiche Beziehung gilt allgemein zwischen der Energie eines Teilchens oder physikalischen Systems und der Frequenz seiner quantenmechanischen Phase. Die Entdeckung des Wirkungsquantums durch Max Planck in den Jahren 1899 und 1900 begr\u00fcndete die Quantenphysik. Das Wirkungsquantum verkn\u00fcpft Eigenschaften, die vorher in der klassischen Physik entweder nur Teilchen oder nur Wellen zugeschrieben wurden. Damit ist es die Basis des Welle-Teilchen-Dualismus der modernen Physik. Planck betrachtete seinerzeit das Wirkungsquantum neben der Gravitationskonstante und der Lichtgeschwindigkeit als die dritte der fundamentalen Naturkonstanten der Physik. Zusammen bilden diese Konstanten die Grundlage des nat\u00fcrlichen Einheitensystems der Planck-Einheiten. Er gab der von ihm entdeckten Konstanten den Namen \u201eelementares Wirkungsquantum\u201c, weil sie bei \u201eelementaren Schwingungsvorg\u00e4ngen\u201c eine entscheidende Rolle spielt und sich gem\u00e4\u00df der Definition (s. o.) als Quotient einer Energie und einer Frequenz ergibt, weshalb sie die gleiche Dimension wie die physikalische Gr\u00f6\u00dfe Wirkung hat.", "sentence_answer": "Die Entdeckung des Wirkungsquantums durch Max Planck in den Jahren 1899 und 1900 begr\u00fcndete die Quantenphysik.", "paragraph_id": 41594} {"question": "Was ist das Plancksche Wirkungsquantum?", "paragraph": "Plancksches_Wirkungsquantum\nDas Plancksche Wirkungsquantum, oder die Planck-Konstante , ist das Verh\u00e4ltnis von Energie () und Frequenz () eines Photons, entsprechend der Formel . Die gleiche Beziehung gilt allgemein zwischen der Energie eines Teilchens oder physikalischen Systems und der Frequenz seiner quantenmechanischen Phase.\nDie Entdeckung des Wirkungsquantums durch Max Planck in den Jahren 1899 und 1900 begr\u00fcndete die Quantenphysik. Das Wirkungsquantum verkn\u00fcpft Eigenschaften, die vorher in der klassischen Physik entweder nur Teilchen oder nur Wellen zugeschrieben wurden. Damit ist es die Basis des Welle-Teilchen-Dualismus der modernen Physik.\nPlanck betrachtete seinerzeit das Wirkungsquantum neben der Gravitationskonstante und der Lichtgeschwindigkeit als die dritte der fundamentalen Naturkonstanten der Physik. Zusammen bilden diese Konstanten die Grundlage des nat\u00fcrlichen Einheitensystems der Planck-Einheiten. Er gab der von ihm entdeckten Konstanten den Namen \u201eelementares Wirkungsquantum\u201c, weil sie bei \u201eelementaren Schwingungsvorg\u00e4ngen\u201c eine entscheidende Rolle spielt und sich gem\u00e4\u00df der Definition (s.\u00a0o.) als Quotient einer Energie und einer Frequenz ergibt, weshalb sie die gleiche Dimension wie die physikalische Gr\u00f6\u00dfe Wirkung hat.", "answer": "das Verh\u00e4ltnis von Energie () und Frequenz () eines Photons", "sentence": "Das Plancksche Wirkungsquantum, oder die Planck-Konstante , ist das Verh\u00e4ltnis von Energie () und Frequenz () eines Photons , entsprechend der Formel .", "paragraph_sentence": "Plancksches_Wirkungsquantum Das Plancksche Wirkungsquantum, oder die Planck-Konstante , ist das Verh\u00e4ltnis von Energie () und Frequenz () eines Photons , entsprechend der Formel . Die gleiche Beziehung gilt allgemein zwischen der Energie eines Teilchens oder physikalischen Systems und der Frequenz seiner quantenmechanischen Phase. Die Entdeckung des Wirkungsquantums durch Max Planck in den Jahren 1899 und 1900 begr\u00fcndete die Quantenphysik. Das Wirkungsquantum verkn\u00fcpft Eigenschaften, die vorher in der klassischen Physik entweder nur Teilchen oder nur Wellen zugeschrieben wurden. Damit ist es die Basis des Welle-Teilchen-Dualismus der modernen Physik. Planck betrachtete seinerzeit das Wirkungsquantum neben der Gravitationskonstante und der Lichtgeschwindigkeit als die dritte der fundamentalen Naturkonstanten der Physik. Zusammen bilden diese Konstanten die Grundlage des nat\u00fcrlichen Einheitensystems der Planck-Einheiten. Er gab der von ihm entdeckten Konstanten den Namen \u201eelementares Wirkungsquantum\u201c, weil sie bei \u201eelementaren Schwingungsvorg\u00e4ngen\u201c eine entscheidende Rolle spielt und sich gem\u00e4\u00df der Definition (s. o.) als Quotient einer Energie und einer Frequenz ergibt, weshalb sie die gleiche Dimension wie die physikalische Gr\u00f6\u00dfe Wirkung hat.", "paragraph_answer": "Plancksches_Wirkungsquantum Das Plancksche Wirkungsquantum, oder die Planck-Konstante , ist das Verh\u00e4ltnis von Energie () und Frequenz () eines Photons , entsprechend der Formel . Die gleiche Beziehung gilt allgemein zwischen der Energie eines Teilchens oder physikalischen Systems und der Frequenz seiner quantenmechanischen Phase. Die Entdeckung des Wirkungsquantums durch Max Planck in den Jahren 1899 und 1900 begr\u00fcndete die Quantenphysik. Das Wirkungsquantum verkn\u00fcpft Eigenschaften, die vorher in der klassischen Physik entweder nur Teilchen oder nur Wellen zugeschrieben wurden. Damit ist es die Basis des Welle-Teilchen-Dualismus der modernen Physik. Planck betrachtete seinerzeit das Wirkungsquantum neben der Gravitationskonstante und der Lichtgeschwindigkeit als die dritte der fundamentalen Naturkonstanten der Physik. Zusammen bilden diese Konstanten die Grundlage des nat\u00fcrlichen Einheitensystems der Planck-Einheiten. Er gab der von ihm entdeckten Konstanten den Namen \u201eelementares Wirkungsquantum\u201c, weil sie bei \u201eelementaren Schwingungsvorg\u00e4ngen\u201c eine entscheidende Rolle spielt und sich gem\u00e4\u00df der Definition (s. o.) als Quotient einer Energie und einer Frequenz ergibt, weshalb sie die gleiche Dimension wie die physikalische Gr\u00f6\u00dfe Wirkung hat.", "sentence_answer": "Das Plancksche Wirkungsquantum, oder die Planck-Konstante , ist das Verh\u00e4ltnis von Energie () und Frequenz () eines Photons , entsprechend der Formel .", "paragraph_id": 41592} {"question": "Welchen Zweig der Physik etablierte Planck mit der Entdeckung des Wirkungsquantums?", "paragraph": "Plancksches_Wirkungsquantum\nDas Plancksche Wirkungsquantum, oder die Planck-Konstante , ist das Verh\u00e4ltnis von Energie () und Frequenz () eines Photons, entsprechend der Formel . Die gleiche Beziehung gilt allgemein zwischen der Energie eines Teilchens oder physikalischen Systems und der Frequenz seiner quantenmechanischen Phase.\nDie Entdeckung des Wirkungsquantums durch Max Planck in den Jahren 1899 und 1900 begr\u00fcndete die Quantenphysik. Das Wirkungsquantum verkn\u00fcpft Eigenschaften, die vorher in der klassischen Physik entweder nur Teilchen oder nur Wellen zugeschrieben wurden. Damit ist es die Basis des Welle-Teilchen-Dualismus der modernen Physik.\nPlanck betrachtete seinerzeit das Wirkungsquantum neben der Gravitationskonstante und der Lichtgeschwindigkeit als die dritte der fundamentalen Naturkonstanten der Physik. Zusammen bilden diese Konstanten die Grundlage des nat\u00fcrlichen Einheitensystems der Planck-Einheiten. Er gab der von ihm entdeckten Konstanten den Namen \u201eelementares Wirkungsquantum\u201c, weil sie bei \u201eelementaren Schwingungsvorg\u00e4ngen\u201c eine entscheidende Rolle spielt und sich gem\u00e4\u00df der Definition (s.\u00a0o.) als Quotient einer Energie und einer Frequenz ergibt, weshalb sie die gleiche Dimension wie die physikalische Gr\u00f6\u00dfe Wirkung hat.", "answer": "die Quantenphysik", "sentence": "Die Entdeckung des Wirkungsquantums durch Max Planck in den Jahren 1899 und 1900 begr\u00fcndete die Quantenphysik .", "paragraph_sentence": "Plancksches_Wirkungsquantum Das Plancksche Wirkungsquantum, oder die Planck-Konstante , ist das Verh\u00e4ltnis von Energie () und Frequenz () eines Photons, entsprechend der Formel . Die gleiche Beziehung gilt allgemein zwischen der Energie eines Teilchens oder physikalischen Systems und der Frequenz seiner quantenmechanischen Phase. Die Entdeckung des Wirkungsquantums durch Max Planck in den Jahren 1899 und 1900 begr\u00fcndete die Quantenphysik . Das Wirkungsquantum verkn\u00fcpft Eigenschaften, die vorher in der klassischen Physik entweder nur Teilchen oder nur Wellen zugeschrieben wurden. Damit ist es die Basis des Welle-Teilchen-Dualismus der modernen Physik. Planck betrachtete seinerzeit das Wirkungsquantum neben der Gravitationskonstante und der Lichtgeschwindigkeit als die dritte der fundamentalen Naturkonstanten der Physik. Zusammen bilden diese Konstanten die Grundlage des nat\u00fcrlichen Einheitensystems der Planck-Einheiten. Er gab der von ihm entdeckten Konstanten den Namen \u201eelementares Wirkungsquantum\u201c, weil sie bei \u201eelementaren Schwingungsvorg\u00e4ngen\u201c eine entscheidende Rolle spielt und sich gem\u00e4\u00df der Definition (s. o.) als Quotient einer Energie und einer Frequenz ergibt, weshalb sie die gleiche Dimension wie die physikalische Gr\u00f6\u00dfe Wirkung hat.", "paragraph_answer": "Plancksches_Wirkungsquantum Das Plancksche Wirkungsquantum, oder die Planck-Konstante , ist das Verh\u00e4ltnis von Energie () und Frequenz () eines Photons, entsprechend der Formel . Die gleiche Beziehung gilt allgemein zwischen der Energie eines Teilchens oder physikalischen Systems und der Frequenz seiner quantenmechanischen Phase. Die Entdeckung des Wirkungsquantums durch Max Planck in den Jahren 1899 und 1900 begr\u00fcndete die Quantenphysik . Das Wirkungsquantum verkn\u00fcpft Eigenschaften, die vorher in der klassischen Physik entweder nur Teilchen oder nur Wellen zugeschrieben wurden. Damit ist es die Basis des Welle-Teilchen-Dualismus der modernen Physik. Planck betrachtete seinerzeit das Wirkungsquantum neben der Gravitationskonstante und der Lichtgeschwindigkeit als die dritte der fundamentalen Naturkonstanten der Physik. Zusammen bilden diese Konstanten die Grundlage des nat\u00fcrlichen Einheitensystems der Planck-Einheiten. Er gab der von ihm entdeckten Konstanten den Namen \u201eelementares Wirkungsquantum\u201c, weil sie bei \u201eelementaren Schwingungsvorg\u00e4ngen\u201c eine entscheidende Rolle spielt und sich gem\u00e4\u00df der Definition (s. o.) als Quotient einer Energie und einer Frequenz ergibt, weshalb sie die gleiche Dimension wie die physikalische Gr\u00f6\u00dfe Wirkung hat.", "sentence_answer": "Die Entdeckung des Wirkungsquantums durch Max Planck in den Jahren 1899 und 1900 begr\u00fcndete die Quantenphysik .", "paragraph_id": 41593} {"question": "Welches physikalische Prinzip begr\u00fcndet das Plancksche Wirkungsquantum?", "paragraph": "Plancksches_Wirkungsquantum\nDas Plancksche Wirkungsquantum, oder die Planck-Konstante , ist das Verh\u00e4ltnis von Energie () und Frequenz () eines Photons, entsprechend der Formel . Die gleiche Beziehung gilt allgemein zwischen der Energie eines Teilchens oder physikalischen Systems und der Frequenz seiner quantenmechanischen Phase.\nDie Entdeckung des Wirkungsquantums durch Max Planck in den Jahren 1899 und 1900 begr\u00fcndete die Quantenphysik. Das Wirkungsquantum verkn\u00fcpft Eigenschaften, die vorher in der klassischen Physik entweder nur Teilchen oder nur Wellen zugeschrieben wurden. Damit ist es die Basis des Welle-Teilchen-Dualismus der modernen Physik.\nPlanck betrachtete seinerzeit das Wirkungsquantum neben der Gravitationskonstante und der Lichtgeschwindigkeit als die dritte der fundamentalen Naturkonstanten der Physik. Zusammen bilden diese Konstanten die Grundlage des nat\u00fcrlichen Einheitensystems der Planck-Einheiten. Er gab der von ihm entdeckten Konstanten den Namen \u201eelementares Wirkungsquantum\u201c, weil sie bei \u201eelementaren Schwingungsvorg\u00e4ngen\u201c eine entscheidende Rolle spielt und sich gem\u00e4\u00df der Definition (s.\u00a0o.) als Quotient einer Energie und einer Frequenz ergibt, weshalb sie die gleiche Dimension wie die physikalische Gr\u00f6\u00dfe Wirkung hat.", "answer": "Welle-Teilchen-Dualismus", "sentence": "Damit ist es die Basis des Welle-Teilchen-Dualismus der modernen Physik.", "paragraph_sentence": "Plancksches_Wirkungsquantum Das Plancksche Wirkungsquantum, oder die Planck-Konstante , ist das Verh\u00e4ltnis von Energie () und Frequenz () eines Photons, entsprechend der Formel . Die gleiche Beziehung gilt allgemein zwischen der Energie eines Teilchens oder physikalischen Systems und der Frequenz seiner quantenmechanischen Phase. Die Entdeckung des Wirkungsquantums durch Max Planck in den Jahren 1899 und 1900 begr\u00fcndete die Quantenphysik. Das Wirkungsquantum verkn\u00fcpft Eigenschaften, die vorher in der klassischen Physik entweder nur Teilchen oder nur Wellen zugeschrieben wurden. Damit ist es die Basis des Welle-Teilchen-Dualismus der modernen Physik. Planck betrachtete seinerzeit das Wirkungsquantum neben der Gravitationskonstante und der Lichtgeschwindigkeit als die dritte der fundamentalen Naturkonstanten der Physik. Zusammen bilden diese Konstanten die Grundlage des nat\u00fcrlichen Einheitensystems der Planck-Einheiten. Er gab der von ihm entdeckten Konstanten den Namen \u201eelementares Wirkungsquantum\u201c, weil sie bei \u201eelementaren Schwingungsvorg\u00e4ngen\u201c eine entscheidende Rolle spielt und sich gem\u00e4\u00df der Definition (s. o.) als Quotient einer Energie und einer Frequenz ergibt, weshalb sie die gleiche Dimension wie die physikalische Gr\u00f6\u00dfe Wirkung hat.", "paragraph_answer": "Plancksches_Wirkungsquantum Das Plancksche Wirkungsquantum, oder die Planck-Konstante , ist das Verh\u00e4ltnis von Energie () und Frequenz () eines Photons, entsprechend der Formel . Die gleiche Beziehung gilt allgemein zwischen der Energie eines Teilchens oder physikalischen Systems und der Frequenz seiner quantenmechanischen Phase. Die Entdeckung des Wirkungsquantums durch Max Planck in den Jahren 1899 und 1900 begr\u00fcndete die Quantenphysik. Das Wirkungsquantum verkn\u00fcpft Eigenschaften, die vorher in der klassischen Physik entweder nur Teilchen oder nur Wellen zugeschrieben wurden. Damit ist es die Basis des Welle-Teilchen-Dualismus der modernen Physik. Planck betrachtete seinerzeit das Wirkungsquantum neben der Gravitationskonstante und der Lichtgeschwindigkeit als die dritte der fundamentalen Naturkonstanten der Physik. Zusammen bilden diese Konstanten die Grundlage des nat\u00fcrlichen Einheitensystems der Planck-Einheiten. 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Die gleiche Beziehung gilt allgemein zwischen der Energie eines Teilchens oder physikalischen Systems und der Frequenz seiner quantenmechanischen Phase.\nDie Entdeckung des Wirkungsquantums durch Max Planck in den Jahren 1899 und 1900 begr\u00fcndete die Quantenphysik. Das Wirkungsquantum verkn\u00fcpft Eigenschaften, die vorher in der klassischen Physik entweder nur Teilchen oder nur Wellen zugeschrieben wurden. Damit ist es die Basis des Welle-Teilchen-Dualismus der modernen Physik.\nPlanck betrachtete seinerzeit das Wirkungsquantum neben der Gravitationskonstante und der Lichtgeschwindigkeit als die dritte der fundamentalen Naturkonstanten der Physik. Zusammen bilden diese Konstanten die Grundlage des nat\u00fcrlichen Einheitensystems der Planck-Einheiten. Er gab der von ihm entdeckten Konstanten den Namen \u201eelementares Wirkungsquantum\u201c, weil sie bei \u201eelementaren Schwingungsvorg\u00e4ngen\u201c eine entscheidende Rolle spielt und sich gem\u00e4\u00df der Definition (s.\u00a0o.) als Quotient einer Energie und einer Frequenz ergibt, weshalb sie die gleiche Dimension wie die physikalische Gr\u00f6\u00dfe Wirkung hat.", "answer": "elementares Wirkungsquantum", "sentence": "Er gab der von ihm entdeckten Konstanten den Namen \u201e elementares Wirkungsquantum \u201c, weil sie bei \u201eelementaren Schwingungsvorg\u00e4ngen\u201c eine entscheidende Rolle spielt und sich gem\u00e4\u00df der Definition (s.\u00a0o.) als Quotient einer Energie und einer Frequenz ergibt, weshalb sie die gleiche Dimension wie die physikalische Gr\u00f6\u00dfe Wirkung hat.", "paragraph_sentence": "Plancksches_Wirkungsquantum Das Plancksche Wirkungsquantum, oder die Planck-Konstante , ist das Verh\u00e4ltnis von Energie () und Frequenz () eines Photons, entsprechend der Formel . Die gleiche Beziehung gilt allgemein zwischen der Energie eines Teilchens oder physikalischen Systems und der Frequenz seiner quantenmechanischen Phase. Die Entdeckung des Wirkungsquantums durch Max Planck in den Jahren 1899 und 1900 begr\u00fcndete die Quantenphysik. Das Wirkungsquantum verkn\u00fcpft Eigenschaften, die vorher in der klassischen Physik entweder nur Teilchen oder nur Wellen zugeschrieben wurden. Damit ist es die Basis des Welle-Teilchen-Dualismus der modernen Physik. Planck betrachtete seinerzeit das Wirkungsquantum neben der Gravitationskonstante und der Lichtgeschwindigkeit als die dritte der fundamentalen Naturkonstanten der Physik. Zusammen bilden diese Konstanten die Grundlage des nat\u00fcrlichen Einheitensystems der Planck-Einheiten. Er gab der von ihm entdeckten Konstanten den Namen \u201e elementares Wirkungsquantum \u201c, weil sie bei \u201eelementaren Schwingungsvorg\u00e4ngen\u201c eine entscheidende Rolle spielt und sich gem\u00e4\u00df der Definition (s. o.) als Quotient einer Energie und einer Frequenz ergibt, weshalb sie die gleiche Dimension wie die physikalische Gr\u00f6\u00dfe Wirkung hat. ", "paragraph_answer": "Plancksches_Wirkungsquantum Das Plancksche Wirkungsquantum, oder die Planck-Konstante , ist das Verh\u00e4ltnis von Energie () und Frequenz () eines Photons, entsprechend der Formel . Die gleiche Beziehung gilt allgemein zwischen der Energie eines Teilchens oder physikalischen Systems und der Frequenz seiner quantenmechanischen Phase. Die Entdeckung des Wirkungsquantums durch Max Planck in den Jahren 1899 und 1900 begr\u00fcndete die Quantenphysik. Das Wirkungsquantum verkn\u00fcpft Eigenschaften, die vorher in der klassischen Physik entweder nur Teilchen oder nur Wellen zugeschrieben wurden. Damit ist es die Basis des Welle-Teilchen-Dualismus der modernen Physik. Planck betrachtete seinerzeit das Wirkungsquantum neben der Gravitationskonstante und der Lichtgeschwindigkeit als die dritte der fundamentalen Naturkonstanten der Physik. Zusammen bilden diese Konstanten die Grundlage des nat\u00fcrlichen Einheitensystems der Planck-Einheiten. Er gab der von ihm entdeckten Konstanten den Namen \u201e elementares Wirkungsquantum \u201c, weil sie bei \u201eelementaren Schwingungsvorg\u00e4ngen\u201c eine entscheidende Rolle spielt und sich gem\u00e4\u00df der Definition (s. o.) als Quotient einer Energie und einer Frequenz ergibt, weshalb sie die gleiche Dimension wie die physikalische Gr\u00f6\u00dfe Wirkung hat.", "sentence_answer": "Er gab der von ihm entdeckten Konstanten den Namen \u201e elementares Wirkungsquantum \u201c, weil sie bei \u201eelementaren Schwingungsvorg\u00e4ngen\u201c eine entscheidende Rolle spielt und sich gem\u00e4\u00df der Definition (s. o.) als Quotient einer Energie und einer Frequenz ergibt, weshalb sie die gleiche Dimension wie die physikalische Gr\u00f6\u00dfe Wirkung hat.", "paragraph_id": 41596} {"question": "Wieso nannte Planck seine Entdeckung Wirkungsquantum?", "paragraph": "Plancksches_Wirkungsquantum\nDas Plancksche Wirkungsquantum, oder die Planck-Konstante , ist das Verh\u00e4ltnis von Energie () und Frequenz () eines Photons, entsprechend der Formel . Die gleiche Beziehung gilt allgemein zwischen der Energie eines Teilchens oder physikalischen Systems und der Frequenz seiner quantenmechanischen Phase.\nDie Entdeckung des Wirkungsquantums durch Max Planck in den Jahren 1899 und 1900 begr\u00fcndete die Quantenphysik. Das Wirkungsquantum verkn\u00fcpft Eigenschaften, die vorher in der klassischen Physik entweder nur Teilchen oder nur Wellen zugeschrieben wurden. Damit ist es die Basis des Welle-Teilchen-Dualismus der modernen Physik.\nPlanck betrachtete seinerzeit das Wirkungsquantum neben der Gravitationskonstante und der Lichtgeschwindigkeit als die dritte der fundamentalen Naturkonstanten der Physik. Zusammen bilden diese Konstanten die Grundlage des nat\u00fcrlichen Einheitensystems der Planck-Einheiten. Er gab der von ihm entdeckten Konstanten den Namen \u201eelementares Wirkungsquantum\u201c, weil sie bei \u201eelementaren Schwingungsvorg\u00e4ngen\u201c eine entscheidende Rolle spielt und sich gem\u00e4\u00df der Definition (s.\u00a0o.) als Quotient einer Energie und einer Frequenz ergibt, weshalb sie die gleiche Dimension wie die physikalische Gr\u00f6\u00dfe Wirkung hat.", "answer": "weil sie bei \u201eelementaren Schwingungsvorg\u00e4ngen\u201c eine entscheidende Rolle spielt und sich gem\u00e4\u00df der Definition (s.\u00a0o.) als Quotient einer Energie und einer Frequenz ergibt, weshalb sie die gleiche Dimension wie die physikalische Gr\u00f6\u00dfe Wirkung hat", "sentence": "Er gab der von ihm entdeckten Konstanten den Namen \u201eelementares Wirkungsquantum\u201c, weil sie bei \u201eelementaren Schwingungsvorg\u00e4ngen\u201c eine entscheidende Rolle spielt und sich gem\u00e4\u00df der Definition (s.\u00a0o.) als Quotient einer Energie und einer Frequenz ergibt, weshalb sie die gleiche Dimension wie die physikalische Gr\u00f6\u00dfe Wirkung hat .", "paragraph_sentence": "Plancksches_Wirkungsquantum Das Plancksche Wirkungsquantum, oder die Planck-Konstante , ist das Verh\u00e4ltnis von Energie () und Frequenz () eines Photons, entsprechend der Formel . Die gleiche Beziehung gilt allgemein zwischen der Energie eines Teilchens oder physikalischen Systems und der Frequenz seiner quantenmechanischen Phase. Die Entdeckung des Wirkungsquantums durch Max Planck in den Jahren 1899 und 1900 begr\u00fcndete die Quantenphysik. Das Wirkungsquantum verkn\u00fcpft Eigenschaften, die vorher in der klassischen Physik entweder nur Teilchen oder nur Wellen zugeschrieben wurden. Damit ist es die Basis des Welle-Teilchen-Dualismus der modernen Physik. Planck betrachtete seinerzeit das Wirkungsquantum neben der Gravitationskonstante und der Lichtgeschwindigkeit als die dritte der fundamentalen Naturkonstanten der Physik. Zusammen bilden diese Konstanten die Grundlage des nat\u00fcrlichen Einheitensystems der Planck-Einheiten. Er gab der von ihm entdeckten Konstanten den Namen \u201eelementares Wirkungsquantum\u201c, weil sie bei \u201eelementaren Schwingungsvorg\u00e4ngen\u201c eine entscheidende Rolle spielt und sich gem\u00e4\u00df der Definition (s. o.) als Quotient einer Energie und einer Frequenz ergibt, weshalb sie die gleiche Dimension wie die physikalische Gr\u00f6\u00dfe Wirkung hat . ", "paragraph_answer": "Plancksches_Wirkungsquantum Das Plancksche Wirkungsquantum, oder die Planck-Konstante , ist das Verh\u00e4ltnis von Energie () und Frequenz () eines Photons, entsprechend der Formel . Die gleiche Beziehung gilt allgemein zwischen der Energie eines Teilchens oder physikalischen Systems und der Frequenz seiner quantenmechanischen Phase. Die Entdeckung des Wirkungsquantums durch Max Planck in den Jahren 1899 und 1900 begr\u00fcndete die Quantenphysik. Das Wirkungsquantum verkn\u00fcpft Eigenschaften, die vorher in der klassischen Physik entweder nur Teilchen oder nur Wellen zugeschrieben wurden. Damit ist es die Basis des Welle-Teilchen-Dualismus der modernen Physik. Planck betrachtete seinerzeit das Wirkungsquantum neben der Gravitationskonstante und der Lichtgeschwindigkeit als die dritte der fundamentalen Naturkonstanten der Physik. Zusammen bilden diese Konstanten die Grundlage des nat\u00fcrlichen Einheitensystems der Planck-Einheiten. Er gab der von ihm entdeckten Konstanten den Namen \u201eelementares Wirkungsquantum\u201c, weil sie bei \u201eelementaren Schwingungsvorg\u00e4ngen\u201c eine entscheidende Rolle spielt und sich gem\u00e4\u00df der Definition (s. o.) als Quotient einer Energie und einer Frequenz ergibt, weshalb sie die gleiche Dimension wie die physikalische Gr\u00f6\u00dfe Wirkung hat .", "sentence_answer": "Er gab der von ihm entdeckten Konstanten den Namen \u201eelementares Wirkungsquantum\u201c, weil sie bei \u201eelementaren Schwingungsvorg\u00e4ngen\u201c eine entscheidende Rolle spielt und sich gem\u00e4\u00df der Definition (s. o.) als Quotient einer Energie und einer Frequenz ergibt, weshalb sie die gleiche Dimension wie die physikalische Gr\u00f6\u00dfe Wirkung hat .", "paragraph_id": 41597} {"question": "In welchem Jahr fing erstmals eine Frau an bei IBM als Fachkraft zu arbeiten?", "paragraph": "IBM\n\n== Konzernkultur ==\n* 1935 wurde die erste Frau bei der IBM als Fachkraft angestellt. Der damalige Direktor des Unternehmens Thomas J. Watson Sr. schrieb dazu: \u201eM\u00e4nner und Frauen werden f\u00fcr gleiches Geld die gleiche Arbeit verrichten. Sie werden gleich behandelt, die gleiche Verantwortung \u00fcbernehmen und die gleichen Entwicklungschancen erhalten.\u201c\n* 1953 verpflichtete sich das Unternehmen in einer Erkl\u00e4rung, dass es Fachkr\u00e4fte nur auf Grund ihrer F\u00e4higkeit anstellen w\u00fcrde, \u201eohne R\u00fccksicht auf Rasse, Hautfarbe oder Glaubensbekenntnisse\u201c. 1984 wurde die sexuelle Orientierung in diese Antidiskriminierungsregel aufgenommen.\n* Am 10. Oktober 2005 erkl\u00e4rte IBM als erster multinational operierender Konzern, sich zu verpflichten, zu keiner Personalentscheidung genetische Daten von Mitarbeitern oder Bewerbern zu verwenden.\n* Mit dem IBM Fellow vergibt IBM eine eigene h\u00f6chste technische Karrierestufe und Auszeichnung. Seit T. J. Watson das Programm 1963 einf\u00fchrte, wurden 305 Mitarbeiter zum IBM Fellow ernannt, von denen heute noch 89 bei IBM angestellt sind. Darunter befinden sich u. a. 5 Nobelpreistr\u00e4ger. (Stand: Mai 2019).", "answer": "1935", "sentence": "=\n* 1935 wurde die erste Frau bei der IBM als Fachkraft angestellt.", "paragraph_sentence": "IBM = = Konzernkultur = = * 1935 wurde die erste Frau bei der IBM als Fachkraft angestellt. Der damalige Direktor des Unternehmens Thomas J. Watson Sr. schrieb dazu: \u201eM\u00e4nner und Frauen werden f\u00fcr gleiches Geld die gleiche Arbeit verrichten. Sie werden gleich behandelt, die gleiche Verantwortung \u00fcbernehmen und die gleichen Entwicklungschancen erhalten.\u201c * 1953 verpflichtete sich das Unternehmen in einer Erkl\u00e4rung, dass es Fachkr\u00e4fte nur auf Grund ihrer F\u00e4higkeit anstellen w\u00fcrde, \u201eohne R\u00fccksicht auf Rasse, Hautfarbe oder Glaubensbekenntnisse\u201c. 1984 wurde die sexuelle Orientierung in diese Antidiskriminierungsregel aufgenommen. * Am 10. Oktober 2005 erkl\u00e4rte IBM als erster multinational operierender Konzern, sich zu verpflichten, zu keiner Personalentscheidung genetische Daten von Mitarbeitern oder Bewerbern zu verwenden. * Mit dem IBM Fellow vergibt IBM eine eigene h\u00f6chste technische Karrierestufe und Auszeichnung. Seit T. J. Watson das Programm 1963 einf\u00fchrte, wurden 305 Mitarbeiter zum IBM Fellow ernannt, von denen heute noch 89 bei IBM angestellt sind. Darunter befinden sich u. a. 5 Nobelpreistr\u00e4ger. (Stand: Mai 2019).", "paragraph_answer": "IBM == Konzernkultur == * 1935 wurde die erste Frau bei der IBM als Fachkraft angestellt. Der damalige Direktor des Unternehmens Thomas J. Watson Sr. schrieb dazu: \u201eM\u00e4nner und Frauen werden f\u00fcr gleiches Geld die gleiche Arbeit verrichten. Sie werden gleich behandelt, die gleiche Verantwortung \u00fcbernehmen und die gleichen Entwicklungschancen erhalten.\u201c * 1953 verpflichtete sich das Unternehmen in einer Erkl\u00e4rung, dass es Fachkr\u00e4fte nur auf Grund ihrer F\u00e4higkeit anstellen w\u00fcrde, \u201eohne R\u00fccksicht auf Rasse, Hautfarbe oder Glaubensbekenntnisse\u201c. 1984 wurde die sexuelle Orientierung in diese Antidiskriminierungsregel aufgenommen. * Am 10. Oktober 2005 erkl\u00e4rte IBM als erster multinational operierender Konzern, sich zu verpflichten, zu keiner Personalentscheidung genetische Daten von Mitarbeitern oder Bewerbern zu verwenden. * Mit dem IBM Fellow vergibt IBM eine eigene h\u00f6chste technische Karrierestufe und Auszeichnung. Seit T. J. Watson das Programm 1963 einf\u00fchrte, wurden 305 Mitarbeiter zum IBM Fellow ernannt, von denen heute noch 89 bei IBM angestellt sind. Darunter befinden sich u. a. 5 Nobelpreistr\u00e4ger. (Stand: Mai 2019).", "sentence_answer": "= * 1935 wurde die erste Frau bei der IBM als Fachkraft angestellt.", "paragraph_id": 44019} {"question": "wer war 1935 Direktor von IBM?", "paragraph": "IBM\n\n== Konzernkultur ==\n* 1935 wurde die erste Frau bei der IBM als Fachkraft angestellt. Der damalige Direktor des Unternehmens Thomas J. Watson Sr. schrieb dazu: \u201eM\u00e4nner und Frauen werden f\u00fcr gleiches Geld die gleiche Arbeit verrichten. Sie werden gleich behandelt, die gleiche Verantwortung \u00fcbernehmen und die gleichen Entwicklungschancen erhalten.\u201c\n* 1953 verpflichtete sich das Unternehmen in einer Erkl\u00e4rung, dass es Fachkr\u00e4fte nur auf Grund ihrer F\u00e4higkeit anstellen w\u00fcrde, \u201eohne R\u00fccksicht auf Rasse, Hautfarbe oder Glaubensbekenntnisse\u201c. 1984 wurde die sexuelle Orientierung in diese Antidiskriminierungsregel aufgenommen.\n* Am 10. Oktober 2005 erkl\u00e4rte IBM als erster multinational operierender Konzern, sich zu verpflichten, zu keiner Personalentscheidung genetische Daten von Mitarbeitern oder Bewerbern zu verwenden.\n* Mit dem IBM Fellow vergibt IBM eine eigene h\u00f6chste technische Karrierestufe und Auszeichnung. Seit T. J. Watson das Programm 1963 einf\u00fchrte, wurden 305 Mitarbeiter zum IBM Fellow ernannt, von denen heute noch 89 bei IBM angestellt sind. Darunter befinden sich u. a. 5 Nobelpreistr\u00e4ger. (Stand: Mai 2019).", "answer": "Thomas J. 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Sie werden gleich behandelt, die gleiche Verantwortung \u00fcbernehmen und die gleichen Entwicklungschancen erhalten.\u201c * 1953 verpflichtete sich das Unternehmen in einer Erkl\u00e4rung, dass es Fachkr\u00e4fte nur auf Grund ihrer F\u00e4higkeit anstellen w\u00fcrde, \u201eohne R\u00fccksicht auf Rasse, Hautfarbe oder Glaubensbekenntnisse\u201c. 1984 wurde die sexuelle Orientierung in diese Antidiskriminierungsregel aufgenommen. * Am 10. Oktober 2005 erkl\u00e4rte IBM als erster multinational operierender Konzern, sich zu verpflichten, zu keiner Personalentscheidung genetische Daten von Mitarbeitern oder Bewerbern zu verwenden. * Mit dem IBM Fellow vergibt IBM eine eigene h\u00f6chste technische Karrierestufe und Auszeichnung. Seit T. J. Watson das Programm 1963 einf\u00fchrte, wurden 305 Mitarbeiter zum IBM Fellow ernannt, von denen heute noch 89 bei IBM angestellt sind. Darunter befinden sich u. a. 5 Nobelpreistr\u00e4ger. (Stand: Mai 2019).", "sentence_answer": "Der damalige Direktor des Unternehmens Thomas J. Watson Sr. schrieb dazu: \u201eM\u00e4nner und Frauen werden f\u00fcr gleiches Geld die gleiche Arbeit verrichten.", "paragraph_id": 44020} {"question": "Wie viele Personen hatten bis 2019 die Auszeichnung IBM Fellow erhalten?", "paragraph": "IBM\n\n== Konzernkultur ==\n* 1935 wurde die erste Frau bei der IBM als Fachkraft angestellt. Der damalige Direktor des Unternehmens Thomas J. Watson Sr. schrieb dazu: \u201eM\u00e4nner und Frauen werden f\u00fcr gleiches Geld die gleiche Arbeit verrichten. Sie werden gleich behandelt, die gleiche Verantwortung \u00fcbernehmen und die gleichen Entwicklungschancen erhalten.\u201c\n* 1953 verpflichtete sich das Unternehmen in einer Erkl\u00e4rung, dass es Fachkr\u00e4fte nur auf Grund ihrer F\u00e4higkeit anstellen w\u00fcrde, \u201eohne R\u00fccksicht auf Rasse, Hautfarbe oder Glaubensbekenntnisse\u201c. 1984 wurde die sexuelle Orientierung in diese Antidiskriminierungsregel aufgenommen.\n* Am 10. Oktober 2005 erkl\u00e4rte IBM als erster multinational operierender Konzern, sich zu verpflichten, zu keiner Personalentscheidung genetische Daten von Mitarbeitern oder Bewerbern zu verwenden.\n* Mit dem IBM Fellow vergibt IBM eine eigene h\u00f6chste technische Karrierestufe und Auszeichnung. Seit T. J. Watson das Programm 1963 einf\u00fchrte, wurden 305 Mitarbeiter zum IBM Fellow ernannt, von denen heute noch 89 bei IBM angestellt sind. Darunter befinden sich u. a. 5 Nobelpreistr\u00e4ger. (Stand: Mai 2019).", "answer": "305", "sentence": "Seit T. J. Watson das Programm 1963 einf\u00fchrte, wurden 305 Mitarbeiter zum IBM Fellow ernannt, von denen heute noch 89 bei IBM angestellt sind.", "paragraph_sentence": "IBM = = Konzernkultur = = * 1935 wurde die erste Frau bei der IBM als Fachkraft angestellt. Der damalige Direktor des Unternehmens Thomas J. Watson Sr. schrieb dazu: \u201eM\u00e4nner und Frauen werden f\u00fcr gleiches Geld die gleiche Arbeit verrichten. Sie werden gleich behandelt, die gleiche Verantwortung \u00fcbernehmen und die gleichen Entwicklungschancen erhalten.\u201c * 1953 verpflichtete sich das Unternehmen in einer Erkl\u00e4rung, dass es Fachkr\u00e4fte nur auf Grund ihrer F\u00e4higkeit anstellen w\u00fcrde, \u201eohne R\u00fccksicht auf Rasse, Hautfarbe oder Glaubensbekenntnisse\u201c. 1984 wurde die sexuelle Orientierung in diese Antidiskriminierungsregel aufgenommen. * Am 10. 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Sie werden gleich behandelt, die gleiche Verantwortung \u00fcbernehmen und die gleichen Entwicklungschancen erhalten.\u201c * 1953 verpflichtete sich das Unternehmen in einer Erkl\u00e4rung, dass es Fachkr\u00e4fte nur auf Grund ihrer F\u00e4higkeit anstellen w\u00fcrde, \u201eohne R\u00fccksicht auf Rasse, Hautfarbe oder Glaubensbekenntnisse\u201c. 1984 wurde die sexuelle Orientierung in diese Antidiskriminierungsregel aufgenommen. * Am 10. Oktober 2005 erkl\u00e4rte IBM als erster multinational operierender Konzern, sich zu verpflichten, zu keiner Personalentscheidung genetische Daten von Mitarbeitern oder Bewerbern zu verwenden. * Mit dem IBM Fellow vergibt IBM eine eigene h\u00f6chste technische Karrierestufe und Auszeichnung. Seit T. J. Watson das Programm 1963 einf\u00fchrte, wurden 305 Mitarbeiter zum IBM Fellow ernannt, von denen heute noch 89 bei IBM angestellt sind. Darunter befinden sich u. a. 5 Nobelpreistr\u00e4ger. (Stand: Mai 2019).", "sentence_answer": "Seit T. J. Watson das Programm 1963 einf\u00fchrte, wurden 305 Mitarbeiter zum IBM Fellow ernannt, von denen heute noch 89 bei IBM angestellt sind.", "paragraph_id": 44021} {"question": "Wer hat das die IBM Fellow-Auszeichnung initiiert?", "paragraph": "IBM\n\n== Konzernkultur ==\n* 1935 wurde die erste Frau bei der IBM als Fachkraft angestellt. Der damalige Direktor des Unternehmens Thomas J. Watson Sr. schrieb dazu: \u201eM\u00e4nner und Frauen werden f\u00fcr gleiches Geld die gleiche Arbeit verrichten. Sie werden gleich behandelt, die gleiche Verantwortung \u00fcbernehmen und die gleichen Entwicklungschancen erhalten.\u201c\n* 1953 verpflichtete sich das Unternehmen in einer Erkl\u00e4rung, dass es Fachkr\u00e4fte nur auf Grund ihrer F\u00e4higkeit anstellen w\u00fcrde, \u201eohne R\u00fccksicht auf Rasse, Hautfarbe oder Glaubensbekenntnisse\u201c. 1984 wurde die sexuelle Orientierung in diese Antidiskriminierungsregel aufgenommen.\n* Am 10. Oktober 2005 erkl\u00e4rte IBM als erster multinational operierender Konzern, sich zu verpflichten, zu keiner Personalentscheidung genetische Daten von Mitarbeitern oder Bewerbern zu verwenden.\n* Mit dem IBM Fellow vergibt IBM eine eigene h\u00f6chste technische Karrierestufe und Auszeichnung. Seit T. J. Watson das Programm 1963 einf\u00fchrte, wurden 305 Mitarbeiter zum IBM Fellow ernannt, von denen heute noch 89 bei IBM angestellt sind. Darunter befinden sich u. a. 5 Nobelpreistr\u00e4ger. (Stand: Mai 2019).", "answer": "T. J. Watson", "sentence": "Seit T. J. Watson das Programm 1963 einf\u00fchrte, wurden 305 Mitarbeiter zum IBM Fellow ernannt, von denen heute noch 89 bei IBM angestellt sind.", "paragraph_sentence": "IBM = = Konzernkultur = = * 1935 wurde die erste Frau bei der IBM als Fachkraft angestellt. Der damalige Direktor des Unternehmens Thomas J. Watson Sr. schrieb dazu: \u201eM\u00e4nner und Frauen werden f\u00fcr gleiches Geld die gleiche Arbeit verrichten. Sie werden gleich behandelt, die gleiche Verantwortung \u00fcbernehmen und die gleichen Entwicklungschancen erhalten.\u201c * 1953 verpflichtete sich das Unternehmen in einer Erkl\u00e4rung, dass es Fachkr\u00e4fte nur auf Grund ihrer F\u00e4higkeit anstellen w\u00fcrde, \u201eohne R\u00fccksicht auf Rasse, Hautfarbe oder Glaubensbekenntnisse\u201c. 1984 wurde die sexuelle Orientierung in diese Antidiskriminierungsregel aufgenommen. * Am 10. Oktober 2005 erkl\u00e4rte IBM als erster multinational operierender Konzern, sich zu verpflichten, zu keiner Personalentscheidung genetische Daten von Mitarbeitern oder Bewerbern zu verwenden. * Mit dem IBM Fellow vergibt IBM eine eigene h\u00f6chste technische Karrierestufe und Auszeichnung. Seit T. J. Watson das Programm 1963 einf\u00fchrte, wurden 305 Mitarbeiter zum IBM Fellow ernannt, von denen heute noch 89 bei IBM angestellt sind. Darunter befinden sich u. a. 5 Nobelpreistr\u00e4ger. 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Oktober 2005 erkl\u00e4rte IBM als erster multinational operierender Konzern, sich zu verpflichten, zu keiner Personalentscheidung genetische Daten von Mitarbeitern oder Bewerbern zu verwenden. * Mit dem IBM Fellow vergibt IBM eine eigene h\u00f6chste technische Karrierestufe und Auszeichnung. Seit T. J. Watson das Programm 1963 einf\u00fchrte, wurden 305 Mitarbeiter zum IBM Fellow ernannt, von denen heute noch 89 bei IBM angestellt sind. Darunter befinden sich u. a. 5 Nobelpreistr\u00e4ger. (Stand: Mai 2019).", "sentence_answer": "Seit T. J. Watson das Programm 1963 einf\u00fchrte, wurden 305 Mitarbeiter zum IBM Fellow ernannt, von denen heute noch 89 bei IBM angestellt sind.", "paragraph_id": 44022} {"question": "Welches Merkmal hat IBM 1984 in seine Leitlinien gegen Diskriminierung aufgenommen?", "paragraph": "IBM\n\n== Konzernkultur ==\n* 1935 wurde die erste Frau bei der IBM als Fachkraft angestellt. Der damalige Direktor des Unternehmens Thomas J. Watson Sr. schrieb dazu: \u201eM\u00e4nner und Frauen werden f\u00fcr gleiches Geld die gleiche Arbeit verrichten. Sie werden gleich behandelt, die gleiche Verantwortung \u00fcbernehmen und die gleichen Entwicklungschancen erhalten.\u201c\n* 1953 verpflichtete sich das Unternehmen in einer Erkl\u00e4rung, dass es Fachkr\u00e4fte nur auf Grund ihrer F\u00e4higkeit anstellen w\u00fcrde, \u201eohne R\u00fccksicht auf Rasse, Hautfarbe oder Glaubensbekenntnisse\u201c. 1984 wurde die sexuelle Orientierung in diese Antidiskriminierungsregel aufgenommen.\n* Am 10. Oktober 2005 erkl\u00e4rte IBM als erster multinational operierender Konzern, sich zu verpflichten, zu keiner Personalentscheidung genetische Daten von Mitarbeitern oder Bewerbern zu verwenden.\n* Mit dem IBM Fellow vergibt IBM eine eigene h\u00f6chste technische Karrierestufe und Auszeichnung. Seit T. J. Watson das Programm 1963 einf\u00fchrte, wurden 305 Mitarbeiter zum IBM Fellow ernannt, von denen heute noch 89 bei IBM angestellt sind. Darunter befinden sich u. a. 5 Nobelpreistr\u00e4ger. (Stand: Mai 2019).", "answer": "sexuelle Orientierung", "sentence": "1984 wurde die sexuelle Orientierung in diese Antidiskriminierungsregel aufgenommen.", "paragraph_sentence": "IBM = = Konzernkultur = = * 1935 wurde die erste Frau bei der IBM als Fachkraft angestellt. Der damalige Direktor des Unternehmens Thomas J. Watson Sr. schrieb dazu: \u201eM\u00e4nner und Frauen werden f\u00fcr gleiches Geld die gleiche Arbeit verrichten. Sie werden gleich behandelt, die gleiche Verantwortung \u00fcbernehmen und die gleichen Entwicklungschancen erhalten.\u201c * 1953 verpflichtete sich das Unternehmen in einer Erkl\u00e4rung, dass es Fachkr\u00e4fte nur auf Grund ihrer F\u00e4higkeit anstellen w\u00fcrde, \u201eohne R\u00fccksicht auf Rasse, Hautfarbe oder Glaubensbekenntnisse\u201c. 1984 wurde die sexuelle Orientierung in diese Antidiskriminierungsregel aufgenommen. * Am 10. Oktober 2005 erkl\u00e4rte IBM als erster multinational operierender Konzern, sich zu verpflichten, zu keiner Personalentscheidung genetische Daten von Mitarbeitern oder Bewerbern zu verwenden. * Mit dem IBM Fellow vergibt IBM eine eigene h\u00f6chste technische Karrierestufe und Auszeichnung. Seit T. J. Watson das Programm 1963 einf\u00fchrte, wurden 305 Mitarbeiter zum IBM Fellow ernannt, von denen heute noch 89 bei IBM angestellt sind. Darunter befinden sich u. a. 5 Nobelpreistr\u00e4ger. (Stand: Mai 2019).", "paragraph_answer": "IBM == Konzernkultur == * 1935 wurde die erste Frau bei der IBM als Fachkraft angestellt. Der damalige Direktor des Unternehmens Thomas J. Watson Sr. schrieb dazu: \u201eM\u00e4nner und Frauen werden f\u00fcr gleiches Geld die gleiche Arbeit verrichten. Sie werden gleich behandelt, die gleiche Verantwortung \u00fcbernehmen und die gleichen Entwicklungschancen erhalten.\u201c * 1953 verpflichtete sich das Unternehmen in einer Erkl\u00e4rung, dass es Fachkr\u00e4fte nur auf Grund ihrer F\u00e4higkeit anstellen w\u00fcrde, \u201eohne R\u00fccksicht auf Rasse, Hautfarbe oder Glaubensbekenntnisse\u201c. 1984 wurde die sexuelle Orientierung in diese Antidiskriminierungsregel aufgenommen. * Am 10. Oktober 2005 erkl\u00e4rte IBM als erster multinational operierender Konzern, sich zu verpflichten, zu keiner Personalentscheidung genetische Daten von Mitarbeitern oder Bewerbern zu verwenden. * Mit dem IBM Fellow vergibt IBM eine eigene h\u00f6chste technische Karrierestufe und Auszeichnung. Seit T. J. Watson das Programm 1963 einf\u00fchrte, wurden 305 Mitarbeiter zum IBM Fellow ernannt, von denen heute noch 89 bei IBM angestellt sind. Darunter befinden sich u. a. 5 Nobelpreistr\u00e4ger. (Stand: Mai 2019).", "sentence_answer": "1984 wurde die sexuelle Orientierung in diese Antidiskriminierungsregel aufgenommen.", "paragraph_id": 44023} {"question": "Welchem Leitsatz folgt IBM seit 1953 bei der Auswahl von Mitarbeitern?", "paragraph": "IBM\n\n== Konzernkultur ==\n* 1935 wurde die erste Frau bei der IBM als Fachkraft angestellt. Der damalige Direktor des Unternehmens Thomas J. Watson Sr. schrieb dazu: \u201eM\u00e4nner und Frauen werden f\u00fcr gleiches Geld die gleiche Arbeit verrichten. Sie werden gleich behandelt, die gleiche Verantwortung \u00fcbernehmen und die gleichen Entwicklungschancen erhalten.\u201c\n* 1953 verpflichtete sich das Unternehmen in einer Erkl\u00e4rung, dass es Fachkr\u00e4fte nur auf Grund ihrer F\u00e4higkeit anstellen w\u00fcrde, \u201eohne R\u00fccksicht auf Rasse, Hautfarbe oder Glaubensbekenntnisse\u201c. 1984 wurde die sexuelle Orientierung in diese Antidiskriminierungsregel aufgenommen.\n* Am 10. Oktober 2005 erkl\u00e4rte IBM als erster multinational operierender Konzern, sich zu verpflichten, zu keiner Personalentscheidung genetische Daten von Mitarbeitern oder Bewerbern zu verwenden.\n* Mit dem IBM Fellow vergibt IBM eine eigene h\u00f6chste technische Karrierestufe und Auszeichnung. Seit T. J. Watson das Programm 1963 einf\u00fchrte, wurden 305 Mitarbeiter zum IBM Fellow ernannt, von denen heute noch 89 bei IBM angestellt sind. Darunter befinden sich u. a. 5 Nobelpreistr\u00e4ger. (Stand: Mai 2019).", "answer": " dass es Fachkr\u00e4fte nur auf Grund ihrer F\u00e4higkeit anstellen w\u00fcrde, \u201eohne R\u00fccksicht auf Rasse, Hautfarbe oder Glaubensbekenntnisse\u201c", "sentence": "\n* 1953 verpflichtete sich das Unternehmen in einer Erkl\u00e4rung, dass es Fachkr\u00e4fte nur auf Grund ihrer F\u00e4higkeit anstellen w\u00fcrde, \u201eohne R\u00fccksicht auf Rasse, Hautfarbe oder Glaubensbekenntnisse\u201c .", "paragraph_sentence": "IBM = = Konzernkultur = = * 1935 wurde die erste Frau bei der IBM als Fachkraft angestellt. Der damalige Direktor des Unternehmens Thomas J. Watson Sr. schrieb dazu: \u201eM\u00e4nner und Frauen werden f\u00fcr gleiches Geld die gleiche Arbeit verrichten. Sie werden gleich behandelt, die gleiche Verantwortung \u00fcbernehmen und die gleichen Entwicklungschancen erhalten.\u201c * 1953 verpflichtete sich das Unternehmen in einer Erkl\u00e4rung, dass es Fachkr\u00e4fte nur auf Grund ihrer F\u00e4higkeit anstellen w\u00fcrde, \u201eohne R\u00fccksicht auf Rasse, Hautfarbe oder Glaubensbekenntnisse\u201c . 1984 wurde die sexuelle Orientierung in diese Antidiskriminierungsregel aufgenommen. * Am 10. Oktober 2005 erkl\u00e4rte IBM als erster multinational operierender Konzern, sich zu verpflichten, zu keiner Personalentscheidung genetische Daten von Mitarbeitern oder Bewerbern zu verwenden. * Mit dem IBM Fellow vergibt IBM eine eigene h\u00f6chste technische Karrierestufe und Auszeichnung. Seit T. J. Watson das Programm 1963 einf\u00fchrte, wurden 305 Mitarbeiter zum IBM Fellow ernannt, von denen heute noch 89 bei IBM angestellt sind. Darunter befinden sich u. a. 5 Nobelpreistr\u00e4ger. (Stand: Mai 2019).", "paragraph_answer": "IBM == Konzernkultur == * 1935 wurde die erste Frau bei der IBM als Fachkraft angestellt. Der damalige Direktor des Unternehmens Thomas J. Watson Sr. schrieb dazu: \u201eM\u00e4nner und Frauen werden f\u00fcr gleiches Geld die gleiche Arbeit verrichten. Sie werden gleich behandelt, die gleiche Verantwortung \u00fcbernehmen und die gleichen Entwicklungschancen erhalten.\u201c * 1953 verpflichtete sich das Unternehmen in einer Erkl\u00e4rung, dass es Fachkr\u00e4fte nur auf Grund ihrer F\u00e4higkeit anstellen w\u00fcrde, \u201eohne R\u00fccksicht auf Rasse, Hautfarbe oder Glaubensbekenntnisse\u201c . 1984 wurde die sexuelle Orientierung in diese Antidiskriminierungsregel aufgenommen. * Am 10. Oktober 2005 erkl\u00e4rte IBM als erster multinational operierender Konzern, sich zu verpflichten, zu keiner Personalentscheidung genetische Daten von Mitarbeitern oder Bewerbern zu verwenden. * Mit dem IBM Fellow vergibt IBM eine eigene h\u00f6chste technische Karrierestufe und Auszeichnung. Seit T. J. Watson das Programm 1963 einf\u00fchrte, wurden 305 Mitarbeiter zum IBM Fellow ernannt, von denen heute noch 89 bei IBM angestellt sind. Darunter befinden sich u. a. 5 Nobelpreistr\u00e4ger. (Stand: Mai 2019).", "sentence_answer": " * 1953 verpflichtete sich das Unternehmen in einer Erkl\u00e4rung, dass es Fachkr\u00e4fte nur auf Grund ihrer F\u00e4higkeit anstellen w\u00fcrde, \u201eohne R\u00fccksicht auf Rasse, Hautfarbe oder Glaubensbekenntnisse\u201c .", "paragraph_id": 44024} {"question": "Was erkl\u00e4rte IBM am 10. Oktober 2005?", "paragraph": "IBM\n\n== Konzernkultur ==\n* 1935 wurde die erste Frau bei der IBM als Fachkraft angestellt. Der damalige Direktor des Unternehmens Thomas J. Watson Sr. schrieb dazu: \u201eM\u00e4nner und Frauen werden f\u00fcr gleiches Geld die gleiche Arbeit verrichten. Sie werden gleich behandelt, die gleiche Verantwortung \u00fcbernehmen und die gleichen Entwicklungschancen erhalten.\u201c\n* 1953 verpflichtete sich das Unternehmen in einer Erkl\u00e4rung, dass es Fachkr\u00e4fte nur auf Grund ihrer F\u00e4higkeit anstellen w\u00fcrde, \u201eohne R\u00fccksicht auf Rasse, Hautfarbe oder Glaubensbekenntnisse\u201c. 1984 wurde die sexuelle Orientierung in diese Antidiskriminierungsregel aufgenommen.\n* Am 10. Oktober 2005 erkl\u00e4rte IBM als erster multinational operierender Konzern, sich zu verpflichten, zu keiner Personalentscheidung genetische Daten von Mitarbeitern oder Bewerbern zu verwenden.\n* Mit dem IBM Fellow vergibt IBM eine eigene h\u00f6chste technische Karrierestufe und Auszeichnung. Seit T. J. Watson das Programm 1963 einf\u00fchrte, wurden 305 Mitarbeiter zum IBM Fellow ernannt, von denen heute noch 89 bei IBM angestellt sind. Darunter befinden sich u. a. 5 Nobelpreistr\u00e4ger. (Stand: Mai 2019).", "answer": "zu keiner Personalentscheidung genetische Daten von Mitarbeitern oder Bewerbern zu verwenden", "sentence": "Am 10. Oktober 2005 erkl\u00e4rte IBM als erster multinational operierender Konzern, sich zu verpflichten, zu keiner Personalentscheidung genetische Daten von Mitarbeitern oder Bewerbern zu verwenden .", "paragraph_sentence": "IBM = = Konzernkultur = = * 1935 wurde die erste Frau bei der IBM als Fachkraft angestellt. Der damalige Direktor des Unternehmens Thomas J. Watson Sr. schrieb dazu: \u201eM\u00e4nner und Frauen werden f\u00fcr gleiches Geld die gleiche Arbeit verrichten. Sie werden gleich behandelt, die gleiche Verantwortung \u00fcbernehmen und die gleichen Entwicklungschancen erhalten.\u201c * 1953 verpflichtete sich das Unternehmen in einer Erkl\u00e4rung, dass es Fachkr\u00e4fte nur auf Grund ihrer F\u00e4higkeit anstellen w\u00fcrde, \u201eohne R\u00fccksicht auf Rasse, Hautfarbe oder Glaubensbekenntnisse\u201c. 1984 wurde die sexuelle Orientierung in diese Antidiskriminierungsregel aufgenommen. * Am 10. Oktober 2005 erkl\u00e4rte IBM als erster multinational operierender Konzern, sich zu verpflichten, zu keiner Personalentscheidung genetische Daten von Mitarbeitern oder Bewerbern zu verwenden . * Mit dem IBM Fellow vergibt IBM eine eigene h\u00f6chste technische Karrierestufe und Auszeichnung. Seit T. J. Watson das Programm 1963 einf\u00fchrte, wurden 305 Mitarbeiter zum IBM Fellow ernannt, von denen heute noch 89 bei IBM angestellt sind. Darunter befinden sich u. a. 5 Nobelpreistr\u00e4ger. 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Jahrhunderts um die Vorherrschaft in der Reichskirche. Im Konzil von Ephesos 431 konnte Alexandria seine Positionen in der gesamten Reichskirche durchsetzen und 449 in der sogenannten R\u00e4ubersynode noch einmal bekr\u00e4ftigen.\nIm Konzil von Chalcedon 451 setzte sich aber Papst Leo der Gro\u00dfe mit seinen theologischen Positionen durch, denen sich auch die ostr\u00f6mische Regierung anschloss. Das Patriarchat von Alexandria erkannte die Beschl\u00fcsse des Konzils jedoch nicht an. Es bildete sich in der Folge eine unabh\u00e4ngige koptische Kirche im Gegensatz zur Reichskirche, welche zumeist von den Kaisern unterdr\u00fcckt wurde. Dies und ein hoher Steuerdruck war Ausgangspunkt einer starken Oppositionsbewegung gegen\u00fcber dem Ostr\u00f6mischen Reich.\nIn der Sp\u00e4tantike wurde \u00c4gypten Ausgangspunkt christlicher Mission in Nubien und \u00c4thiopien, deren Kirchen sich eng an die koptische Kirche \u00c4gyptens anlehnten. 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Im Konzil von Ephesos 431 konnte Alexandria seine Positionen in der gesamten Reichskirche durchsetzen und 449 in der sogenannten R\u00e4ubersynode noch einmal bekr\u00e4ftigen.\nIm Konzil von Chalcedon 451 setzte sich aber Papst Leo der Gro\u00dfe mit seinen theologischen Positionen durch, denen sich auch die ostr\u00f6mische Regierung anschloss. Das Patriarchat von Alexandria erkannte die Beschl\u00fcsse des Konzils jedoch nicht an. Es bildete sich in der Folge eine unabh\u00e4ngige koptische Kirche im Gegensatz zur Reichskirche, welche zumeist von den Kaisern unterdr\u00fcckt wurde. Dies und ein hoher Steuerdruck war Ausgangspunkt einer starken Oppositionsbewegung gegen\u00fcber dem Ostr\u00f6mischen Reich.\nIn der Sp\u00e4tantike wurde \u00c4gypten Ausgangspunkt christlicher Mission in Nubien und \u00c4thiopien, deren Kirchen sich eng an die koptische Kirche \u00c4gyptens anlehnten. Das Land blieb reich und \u00f6konomisch bedeutsam, so dass ab 619 zun\u00e4chst die persischen Sassaniden und dann ab 636 die muslimischen Araber versuchten, es dem Kaiser zu entrei\u00dfen.", "answer": "des Makedonischen Reiches", "sentence": "332 v. Chr. fiel das 404 wieder unabh\u00e4ngig gewordene \u00c4gypten kampflos in die H\u00e4nde Alexanders des Gro\u00dfen, der das Land als Teil des Makedonischen Reiches hellenisierte.", "paragraph_sentence": "\u00c4gypten === Vom Gro\u00dfreich zur Provinz === * assyrische Provinz ''667\u2013656 v. Chr.'' * 26. Dynastie von Sais '' 664\u2013652 v. Chr.'' * Griechisch-r\u00f6mische Zeit '' 332 v. Chr.\u2013395 n. Chr.'' * Sp\u00e4tantik-Byzantinische Zeit '' 395\u2013640 n. Chr.'' 525 v. Chr. wurde \u00c4gypten vom Perserreich erobert und erstmals langfristig Provinz eines fremden Weltreiches; in gewissen Grenzen wurde ihm die Selbstverwaltung und die Religionsfreiheit zugestanden. 332 v. 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Das Land blieb reich und \u00f6konomisch bedeutsam, so dass ab 619 zun\u00e4chst die persischen Sassaniden und dann ab 636 die muslimischen Araber versuchten, es dem Kaiser zu entrei\u00dfen.", "paragraph_answer": "\u00c4gypten === Vom Gro\u00dfreich zur Provinz === * assyrische Provinz ''667\u2013656 v. Chr.'' * 26. Dynastie von Sais ''664\u2013652 v. Chr.'' * Griechisch-r\u00f6mische Zeit ''332 v. Chr.\u2013395 n. Chr.'' * Sp\u00e4tantik-Byzantinische Zeit ''395\u2013640 n. Chr.'' 525 v. Chr. wurde \u00c4gypten vom Perserreich erobert und erstmals langfristig Provinz eines fremden Weltreiches; in gewissen Grenzen wurde ihm die Selbstverwaltung und die Religionsfreiheit zugestanden. 332 v. Chr. fiel das 404 wieder unabh\u00e4ngig gewordene \u00c4gypten kampflos in die H\u00e4nde Alexanders des Gro\u00dfen, der das Land als Teil des Makedonischen Reiches hellenisierte. Nach seinem Tod 323 v. 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Andererseits blieb \u00c4gypten wie auch Syrien von der germanischen V\u00f6lkerwanderung, die den gesamten europ\u00e4ischen Teil des Reichs in eine existentielle Krise st\u00fcrzte, unber\u00fchrt. Die in den Hauptst\u00e4dten der beiden nach wie vor reichsten Provinzen ans\u00e4ssigen Patriarchen stritten in der ersten H\u00e4lfte des 5. Jahrhunderts um die Vorherrschaft in der Reichskirche. Im Konzil von Ephesos 431 konnte Alexandria seine Positionen in der gesamten Reichskirche durchsetzen und 449 in der sogenannten R\u00e4ubersynode noch einmal bekr\u00e4ftigen. Im Konzil von Chalcedon 451 setzte sich aber Papst Leo der Gro\u00dfe mit seinen theologischen Positionen durch, denen sich auch die ostr\u00f6mische Regierung anschloss. Das Patriarchat von Alexandria erkannte die Beschl\u00fcsse des Konzils jedoch nicht an. Es bildete sich in der Folge eine unabh\u00e4ngige koptische Kirche im Gegensatz zur Reichskirche, welche zumeist von den Kaisern unterdr\u00fcckt wurde. 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Chr. fiel das 404 wieder unabh\u00e4ngig gewordene \u00c4gypten kampflos in die H\u00e4nde Alexanders des Gro\u00dfen, der das Land als Teil des Makedonischen Reiches hellenisierte. Nach seinem Tod 323 v. Chr. \u00fcbernahm sein Feldherr Ptolemaios I. die Verwaltung der \u00e4gyptischen Provinz. 305 nahm er als Ptolemaios I. den Titel eines K\u00f6nigs an und begr\u00fcndete damit das Herrscherhaus der Ptolem\u00e4er, das \u00c4gypten fast 300 Jahre lang regierte. Sie erhoben das von Alexander gegr\u00fcndete Alexandria zu ihrer Hauptstadt und orientierten sich au\u00dfenpolitisch auf den Mittelmeerraum. Nach dem Tod Kleopatras VII., der letzten Herrscherin des Ptolem\u00e4erhauses, wurde \u00c4gypten 30 v. Chr. zur r\u00f6mischen Provinz. Mit der Teilung des R\u00f6mischen Reiches 395 n. 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Im Konzil von Chalcedon 451 setzte sich aber Papst Leo der Gro\u00dfe mit seinen theologischen Positionen durch, denen sich auch die ostr\u00f6mische Regierung anschloss. Das Patriarchat von Alexandria erkannte die Beschl\u00fcsse des Konzils jedoch nicht an. Es bildete sich in der Folge eine unabh\u00e4ngige koptische Kirche im Gegensatz zur Reichskirche, welche zumeist von den Kaisern unterdr\u00fcckt wurde. Dies und ein hoher Steuerdruck war Ausgangspunkt einer starken Oppositionsbewegung gegen\u00fcber dem Ostr\u00f6mischen Reich. In der Sp\u00e4tantike wurde \u00c4gypten Ausgangspunkt christlicher Mission in Nubien und \u00c4thiopien, deren Kirchen sich eng an die koptische Kirche \u00c4gyptens anlehnten. Das Land blieb reich und \u00f6konomisch bedeutsam, so dass ab 619 zun\u00e4chst die persischen Sassaniden und dann ab 636 die muslimischen Araber versuchten, es dem Kaiser zu entrei\u00dfen.", "paragraph_answer": "\u00c4gypten === Vom Gro\u00dfreich zur Provinz === * assyrische Provinz ''667\u2013656 v. Chr.'' * 26. Dynastie von Sais ''664\u2013652 v. Chr.'' * Griechisch-r\u00f6mische Zeit ''332 v. Chr.\u2013395 n. Chr.'' * Sp\u00e4tantik-Byzantinische Zeit ''395\u2013640 n. Chr.'' 525 v. Chr. wurde \u00c4gypten vom Perserreich erobert und erstmals langfristig Provinz eines fremden Weltreiches; in gewissen Grenzen wurde ihm die Selbstverwaltung und die Religionsfreiheit zugestanden. 332 v. Chr. fiel das 404 wieder unabh\u00e4ngig gewordene \u00c4gypten kampflos in die H\u00e4nde Alexanders des Gro\u00dfen, der das Land als Teil des Makedonischen Reiches hellenisierte. Nach seinem Tod 323 v. 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Andererseits blieb \u00c4gypten wie auch Syrien von der germanischen V\u00f6lkerwanderung, die den gesamten europ\u00e4ischen Teil des Reichs in eine existentielle Krise st\u00fcrzte, unber\u00fchrt. Die in den Hauptst\u00e4dten der beiden nach wie vor reichsten Provinzen ans\u00e4ssigen Patriarchen stritten in der ersten H\u00e4lfte des 5. Jahrhunderts um die Vorherrschaft in der Reichskirche. Im Konzil von Ephesos 431 konnte Alexandria seine Positionen in der gesamten Reichskirche durchsetzen und 449 in der sogenannten R\u00e4ubersynode noch einmal bekr\u00e4ftigen. Im Konzil von Chalcedon 451 setzte sich aber Papst Leo der Gro\u00dfe mit seinen theologischen Positionen durch, denen sich auch die ostr\u00f6mische Regierung anschloss. Das Patriarchat von Alexandria erkannte die Beschl\u00fcsse des Konzils jedoch nicht an. Es bildete sich in der Folge eine unabh\u00e4ngige koptische Kirche im Gegensatz zur Reichskirche, welche zumeist von den Kaisern unterdr\u00fcckt wurde. Dies und ein hoher Steuerdruck war Ausgangspunkt einer starken Oppositionsbewegung gegen\u00fcber dem Ostr\u00f6mischen Reich. In der Sp\u00e4tantike wurde \u00c4gypten Ausgangspunkt christlicher Mission in Nubien und \u00c4thiopien, deren Kirchen sich eng an die koptische Kirche \u00c4gyptens anlehnten. Das Land blieb reich und \u00f6konomisch bedeutsam, so dass ab 619 zun\u00e4chst die persischen Sassaniden und dann ab 636 die muslimischen Araber versuchten, es dem Kaiser zu entrei\u00dfen.", "sentence_answer": "Nach seinem Tod 323 v. Chr. \u00fcbernahm sein Feldherr Ptolemaios I. die Verwaltung der \u00e4gyptischen Provinz.", "paragraph_id": 44130} {"question": "Wer wurde nach Alexander dem Gro\u00dfen K\u00f6nig von \u00c4gypten?", "paragraph": "\u00c4gypten\n\n=== Vom Gro\u00dfreich zur Provinz ===\n* assyrische Provinz ''667\u2013656 v. Chr.''\n* 26. Dynastie von Sais ''664\u2013652 v. Chr.''\n* Griechisch-r\u00f6mische Zeit ''332 v. Chr.\u2013395 n. 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Chr. zur r\u00f6mischen Provinz. Mit der Teilung des R\u00f6mischen Reiches 395 n. Chr. kam das Land unter ostr\u00f6misch-byzantinische Herrschaft und verlor durch die Verlagerung der Fernhandelswege nach Konstantinopel einen Teil seiner bisherigen wirtschaftlichen Bedeutung, blieb aber als Getreidelieferant f\u00fcr die ostr\u00f6mische Hauptstadt wichtig und wohlhabend.\nAndererseits blieb \u00c4gypten wie auch Syrien von der germanischen V\u00f6lkerwanderung, die den gesamten europ\u00e4ischen Teil des Reichs in eine existentielle Krise st\u00fcrzte, unber\u00fchrt. Die in den Hauptst\u00e4dten der beiden nach wie vor reichsten Provinzen ans\u00e4ssigen Patriarchen stritten in der ersten H\u00e4lfte des 5. Jahrhunderts um die Vorherrschaft in der Reichskirche. Im Konzil von Ephesos 431 konnte Alexandria seine Positionen in der gesamten Reichskirche durchsetzen und 449 in der sogenannten R\u00e4ubersynode noch einmal bekr\u00e4ftigen.\nIm Konzil von Chalcedon 451 setzte sich aber Papst Leo der Gro\u00dfe mit seinen theologischen Positionen durch, denen sich auch die ostr\u00f6mische Regierung anschloss. Das Patriarchat von Alexandria erkannte die Beschl\u00fcsse des Konzils jedoch nicht an. Es bildete sich in der Folge eine unabh\u00e4ngige koptische Kirche im Gegensatz zur Reichskirche, welche zumeist von den Kaisern unterdr\u00fcckt wurde. Dies und ein hoher Steuerdruck war Ausgangspunkt einer starken Oppositionsbewegung gegen\u00fcber dem Ostr\u00f6mischen Reich.\nIn der Sp\u00e4tantike wurde \u00c4gypten Ausgangspunkt christlicher Mission in Nubien und \u00c4thiopien, deren Kirchen sich eng an die koptische Kirche \u00c4gyptens anlehnten. Das Land blieb reich und \u00f6konomisch bedeutsam, so dass ab 619 zun\u00e4chst die persischen Sassaniden und dann ab 636 die muslimischen Araber versuchten, es dem Kaiser zu entrei\u00dfen.", "answer": "Ptolemaios I. ", "sentence": "Nach seinem Tod 323 v. Chr. \u00fcbernahm sein Feldherr Ptolemaios I. die Verwaltung der \u00e4gyptischen Provinz.", "paragraph_sentence": "\u00c4gypten === Vom Gro\u00dfreich zur Provinz === * assyrische Provinz ''667\u2013656 v. Chr.'' * 26. Dynastie von Sais '' 664\u2013652 v. Chr.'' * Griechisch-r\u00f6mische Zeit '' 332 v. Chr.\u2013395 n. Chr.'' * Sp\u00e4tantik-Byzantinische Zeit '' 395\u2013640 n. Chr.'' 525 v. Chr. wurde \u00c4gypten vom Perserreich erobert und erstmals langfristig Provinz eines fremden Weltreiches; in gewissen Grenzen wurde ihm die Selbstverwaltung und die Religionsfreiheit zugestanden. 332 v. 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Im Konzil von Chalcedon 451 setzte sich aber Papst Leo der Gro\u00dfe mit seinen theologischen Positionen durch, denen sich auch die ostr\u00f6mische Regierung anschloss. Das Patriarchat von Alexandria erkannte die Beschl\u00fcsse des Konzils jedoch nicht an. Es bildete sich in der Folge eine unabh\u00e4ngige koptische Kirche im Gegensatz zur Reichskirche, welche zumeist von den Kaisern unterdr\u00fcckt wurde. Dies und ein hoher Steuerdruck war Ausgangspunkt einer starken Oppositionsbewegung gegen\u00fcber dem Ostr\u00f6mischen Reich. In der Sp\u00e4tantike wurde \u00c4gypten Ausgangspunkt christlicher Mission in Nubien und \u00c4thiopien, deren Kirchen sich eng an die koptische Kirche \u00c4gyptens anlehnten. Das Land blieb reich und \u00f6konomisch bedeutsam, so dass ab 619 zun\u00e4chst die persischen Sassaniden und dann ab 636 die muslimischen Araber versuchten, es dem Kaiser zu entrei\u00dfen.", "paragraph_answer": "\u00c4gypten === Vom Gro\u00dfreich zur Provinz === * assyrische Provinz ''667\u2013656 v. Chr.'' * 26. Dynastie von Sais ''664\u2013652 v. Chr.'' * Griechisch-r\u00f6mische Zeit ''332 v. Chr.\u2013395 n. Chr.'' * Sp\u00e4tantik-Byzantinische Zeit ''395\u2013640 n. Chr.'' 525 v. Chr. wurde \u00c4gypten vom Perserreich erobert und erstmals langfristig Provinz eines fremden Weltreiches; in gewissen Grenzen wurde ihm die Selbstverwaltung und die Religionsfreiheit zugestanden. 332 v. Chr. fiel das 404 wieder unabh\u00e4ngig gewordene \u00c4gypten kampflos in die H\u00e4nde Alexanders des Gro\u00dfen, der das Land als Teil des Makedonischen Reiches hellenisierte. Nach seinem Tod 323 v. Chr. \u00fcbernahm sein Feldherr Ptolemaios I. die Verwaltung der \u00e4gyptischen Provinz. 305 nahm er als Ptolemaios I. den Titel eines K\u00f6nigs an und begr\u00fcndete damit das Herrscherhaus der Ptolem\u00e4er, das \u00c4gypten fast 300 Jahre lang regierte. Sie erhoben das von Alexander gegr\u00fcndete Alexandria zu ihrer Hauptstadt und orientierten sich au\u00dfenpolitisch auf den Mittelmeerraum. Nach dem Tod Kleopatras VII., der letzten Herrscherin des Ptolem\u00e4erhauses, wurde \u00c4gypten 30 v. Chr. zur r\u00f6mischen Provinz. Mit der Teilung des R\u00f6mischen Reiches 395 n. Chr. kam das Land unter ostr\u00f6misch-byzantinische Herrschaft und verlor durch die Verlagerung der Fernhandelswege nach Konstantinopel einen Teil seiner bisherigen wirtschaftlichen Bedeutung, blieb aber als Getreidelieferant f\u00fcr die ostr\u00f6mische Hauptstadt wichtig und wohlhabend. Andererseits blieb \u00c4gypten wie auch Syrien von der germanischen V\u00f6lkerwanderung, die den gesamten europ\u00e4ischen Teil des Reichs in eine existentielle Krise st\u00fcrzte, unber\u00fchrt. Die in den Hauptst\u00e4dten der beiden nach wie vor reichsten Provinzen ans\u00e4ssigen Patriarchen stritten in der ersten H\u00e4lfte des 5. Jahrhunderts um die Vorherrschaft in der Reichskirche. Im Konzil von Ephesos 431 konnte Alexandria seine Positionen in der gesamten Reichskirche durchsetzen und 449 in der sogenannten R\u00e4ubersynode noch einmal bekr\u00e4ftigen. Im Konzil von Chalcedon 451 setzte sich aber Papst Leo der Gro\u00dfe mit seinen theologischen Positionen durch, denen sich auch die ostr\u00f6mische Regierung anschloss. Das Patriarchat von Alexandria erkannte die Beschl\u00fcsse des Konzils jedoch nicht an. Es bildete sich in der Folge eine unabh\u00e4ngige koptische Kirche im Gegensatz zur Reichskirche, welche zumeist von den Kaisern unterdr\u00fcckt wurde. Dies und ein hoher Steuerdruck war Ausgangspunkt einer starken Oppositionsbewegung gegen\u00fcber dem Ostr\u00f6mischen Reich. In der Sp\u00e4tantike wurde \u00c4gypten Ausgangspunkt christlicher Mission in Nubien und \u00c4thiopien, deren Kirchen sich eng an die koptische Kirche \u00c4gyptens anlehnten. Das Land blieb reich und \u00f6konomisch bedeutsam, so dass ab 619 zun\u00e4chst die persischen Sassaniden und dann ab 636 die muslimischen Araber versuchten, es dem Kaiser zu entrei\u00dfen.", "sentence_answer": "Nach seinem Tod 323 v. Chr. \u00fcbernahm sein Feldherr Ptolemaios I. die Verwaltung der \u00e4gyptischen Provinz.", "paragraph_id": 44132} {"question": "Wie lange herrschten die Nachkommen von Ptolem\u00e4us I. in \u00c4gypten?", "paragraph": "\u00c4gypten\n\n=== Vom Gro\u00dfreich zur Provinz ===\n* assyrische Provinz ''667\u2013656 v. Chr.''\n* 26. Dynastie von Sais ''664\u2013652 v. Chr.''\n* Griechisch-r\u00f6mische Zeit ''332 v. Chr.\u2013395 n. Chr.''\n* Sp\u00e4tantik-Byzantinische Zeit ''395\u2013640 n. Chr.''\n525 v. Chr. wurde \u00c4gypten vom Perserreich erobert und erstmals langfristig Provinz eines fremden Weltreiches; in gewissen Grenzen wurde ihm die Selbstverwaltung und die Religionsfreiheit zugestanden. 332 v. Chr. fiel das 404 wieder unabh\u00e4ngig gewordene \u00c4gypten kampflos in die H\u00e4nde Alexanders des Gro\u00dfen, der das Land als Teil des Makedonischen Reiches hellenisierte. Nach seinem Tod 323 v. Chr. \u00fcbernahm sein Feldherr Ptolemaios I. die Verwaltung der \u00e4gyptischen Provinz. 305 nahm er als Ptolemaios I. den Titel eines K\u00f6nigs an und begr\u00fcndete damit das Herrscherhaus der Ptolem\u00e4er, das \u00c4gypten fast 300 Jahre lang regierte. Sie erhoben das von Alexander gegr\u00fcndete Alexandria zu ihrer Hauptstadt und orientierten sich au\u00dfenpolitisch auf den Mittelmeerraum.\nNach dem Tod Kleopatras VII., der letzten Herrscherin des Ptolem\u00e4erhauses, wurde \u00c4gypten 30 v. Chr. zur r\u00f6mischen Provinz. Mit der Teilung des R\u00f6mischen Reiches 395 n. Chr. kam das Land unter ostr\u00f6misch-byzantinische Herrschaft und verlor durch die Verlagerung der Fernhandelswege nach Konstantinopel einen Teil seiner bisherigen wirtschaftlichen Bedeutung, blieb aber als Getreidelieferant f\u00fcr die ostr\u00f6mische Hauptstadt wichtig und wohlhabend.\nAndererseits blieb \u00c4gypten wie auch Syrien von der germanischen V\u00f6lkerwanderung, die den gesamten europ\u00e4ischen Teil des Reichs in eine existentielle Krise st\u00fcrzte, unber\u00fchrt. Die in den Hauptst\u00e4dten der beiden nach wie vor reichsten Provinzen ans\u00e4ssigen Patriarchen stritten in der ersten H\u00e4lfte des 5. Jahrhunderts um die Vorherrschaft in der Reichskirche. Im Konzil von Ephesos 431 konnte Alexandria seine Positionen in der gesamten Reichskirche durchsetzen und 449 in der sogenannten R\u00e4ubersynode noch einmal bekr\u00e4ftigen.\nIm Konzil von Chalcedon 451 setzte sich aber Papst Leo der Gro\u00dfe mit seinen theologischen Positionen durch, denen sich auch die ostr\u00f6mische Regierung anschloss. Das Patriarchat von Alexandria erkannte die Beschl\u00fcsse des Konzils jedoch nicht an. Es bildete sich in der Folge eine unabh\u00e4ngige koptische Kirche im Gegensatz zur Reichskirche, welche zumeist von den Kaisern unterdr\u00fcckt wurde. Dies und ein hoher Steuerdruck war Ausgangspunkt einer starken Oppositionsbewegung gegen\u00fcber dem Ostr\u00f6mischen Reich.\nIn der Sp\u00e4tantike wurde \u00c4gypten Ausgangspunkt christlicher Mission in Nubien und \u00c4thiopien, deren Kirchen sich eng an die koptische Kirche \u00c4gyptens anlehnten. 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Chr. fiel das 404 wieder unabh\u00e4ngig gewordene \u00c4gypten kampflos in die H\u00e4nde Alexanders des Gro\u00dfen, der das Land als Teil des Makedonischen Reiches hellenisierte. Nach seinem Tod 323 v. Chr. \u00fcbernahm sein Feldherr Ptolemaios I. die Verwaltung der \u00e4gyptischen Provinz. 305 nahm er als Ptolemaios I. den Titel eines K\u00f6nigs an und begr\u00fcndete damit das Herrscherhaus der Ptolem\u00e4er, das \u00c4gypten fast 300 Jahre lang regierte. Sie erhoben das von Alexander gegr\u00fcndete Alexandria zu ihrer Hauptstadt und orientierten sich au\u00dfenpolitisch auf den Mittelmeerraum. Nach dem Tod Kleopatras VII., der letzten Herrscherin des Ptolem\u00e4erhauses, wurde \u00c4gypten 30 v. Chr. zur r\u00f6mischen Provinz. Mit der Teilung des R\u00f6mischen Reiches 395 n. Chr. kam das Land unter ostr\u00f6misch-byzantinische Herrschaft und verlor durch die Verlagerung der Fernhandelswege nach Konstantinopel einen Teil seiner bisherigen wirtschaftlichen Bedeutung, blieb aber als Getreidelieferant f\u00fcr die ostr\u00f6mische Hauptstadt wichtig und wohlhabend. Andererseits blieb \u00c4gypten wie auch Syrien von der germanischen V\u00f6lkerwanderung, die den gesamten europ\u00e4ischen Teil des Reichs in eine existentielle Krise st\u00fcrzte, unber\u00fchrt. Die in den Hauptst\u00e4dten der beiden nach wie vor reichsten Provinzen ans\u00e4ssigen Patriarchen stritten in der ersten H\u00e4lfte des 5. Jahrhunderts um die Vorherrschaft in der Reichskirche. Im Konzil von Ephesos 431 konnte Alexandria seine Positionen in der gesamten Reichskirche durchsetzen und 449 in der sogenannten R\u00e4ubersynode noch einmal bekr\u00e4ftigen. Im Konzil von Chalcedon 451 setzte sich aber Papst Leo der Gro\u00dfe mit seinen theologischen Positionen durch, denen sich auch die ostr\u00f6mische Regierung anschloss. Das Patriarchat von Alexandria erkannte die Beschl\u00fcsse des Konzils jedoch nicht an. Es bildete sich in der Folge eine unabh\u00e4ngige koptische Kirche im Gegensatz zur Reichskirche, welche zumeist von den Kaisern unterdr\u00fcckt wurde. Dies und ein hoher Steuerdruck war Ausgangspunkt einer starken Oppositionsbewegung gegen\u00fcber dem Ostr\u00f6mischen Reich. In der Sp\u00e4tantike wurde \u00c4gypten Ausgangspunkt christlicher Mission in Nubien und \u00c4thiopien, deren Kirchen sich eng an die koptische Kirche \u00c4gyptens anlehnten. Das Land blieb reich und \u00f6konomisch bedeutsam, so dass ab 619 zun\u00e4chst die persischen Sassaniden und dann ab 636 die muslimischen Araber versuchten, es dem Kaiser zu entrei\u00dfen.", "paragraph_answer": "\u00c4gypten === Vom Gro\u00dfreich zur Provinz === * assyrische Provinz ''667\u2013656 v. Chr.'' * 26. Dynastie von Sais ''664\u2013652 v. Chr.'' * Griechisch-r\u00f6mische Zeit ''332 v. Chr.\u2013395 n. Chr.'' * Sp\u00e4tantik-Byzantinische Zeit ''395\u2013640 n. Chr.'' 525 v. Chr. wurde \u00c4gypten vom Perserreich erobert und erstmals langfristig Provinz eines fremden Weltreiches; in gewissen Grenzen wurde ihm die Selbstverwaltung und die Religionsfreiheit zugestanden. 332 v. Chr. fiel das 404 wieder unabh\u00e4ngig gewordene \u00c4gypten kampflos in die H\u00e4nde Alexanders des Gro\u00dfen, der das Land als Teil des Makedonischen Reiches hellenisierte. Nach seinem Tod 323 v. Chr. \u00fcbernahm sein Feldherr Ptolemaios I. die Verwaltung der \u00e4gyptischen Provinz. 305 nahm er als Ptolemaios I. den Titel eines K\u00f6nigs an und begr\u00fcndete damit das Herrscherhaus der Ptolem\u00e4er, das \u00c4gypten fast 300 Jahre lang regierte. Sie erhoben das von Alexander gegr\u00fcndete Alexandria zu ihrer Hauptstadt und orientierten sich au\u00dfenpolitisch auf den Mittelmeerraum. Nach dem Tod Kleopatras VII., der letzten Herrscherin des Ptolem\u00e4erhauses, wurde \u00c4gypten 30 v. Chr. zur r\u00f6mischen Provinz. Mit der Teilung des R\u00f6mischen Reiches 395 n. Chr. kam das Land unter ostr\u00f6misch-byzantinische Herrschaft und verlor durch die Verlagerung der Fernhandelswege nach Konstantinopel einen Teil seiner bisherigen wirtschaftlichen Bedeutung, blieb aber als Getreidelieferant f\u00fcr die ostr\u00f6mische Hauptstadt wichtig und wohlhabend. Andererseits blieb \u00c4gypten wie auch Syrien von der germanischen V\u00f6lkerwanderung, die den gesamten europ\u00e4ischen Teil des Reichs in eine existentielle Krise st\u00fcrzte, unber\u00fchrt. Die in den Hauptst\u00e4dten der beiden nach wie vor reichsten Provinzen ans\u00e4ssigen Patriarchen stritten in der ersten H\u00e4lfte des 5. Jahrhunderts um die Vorherrschaft in der Reichskirche. Im Konzil von Ephesos 431 konnte Alexandria seine Positionen in der gesamten Reichskirche durchsetzen und 449 in der sogenannten R\u00e4ubersynode noch einmal bekr\u00e4ftigen. Im Konzil von Chalcedon 451 setzte sich aber Papst Leo der Gro\u00dfe mit seinen theologischen Positionen durch, denen sich auch die ostr\u00f6mische Regierung anschloss. Das Patriarchat von Alexandria erkannte die Beschl\u00fcsse des Konzils jedoch nicht an. Es bildete sich in der Folge eine unabh\u00e4ngige koptische Kirche im Gegensatz zur Reichskirche, welche zumeist von den Kaisern unterdr\u00fcckt wurde. 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Jahrhunderts um die Vorherrschaft in der Reichskirche. Im Konzil von Ephesos 431 konnte Alexandria seine Positionen in der gesamten Reichskirche durchsetzen und 449 in der sogenannten R\u00e4ubersynode noch einmal bekr\u00e4ftigen.\nIm Konzil von Chalcedon 451 setzte sich aber Papst Leo der Gro\u00dfe mit seinen theologischen Positionen durch, denen sich auch die ostr\u00f6mische Regierung anschloss. Das Patriarchat von Alexandria erkannte die Beschl\u00fcsse des Konzils jedoch nicht an. Es bildete sich in der Folge eine unabh\u00e4ngige koptische Kirche im Gegensatz zur Reichskirche, welche zumeist von den Kaisern unterdr\u00fcckt wurde. Dies und ein hoher Steuerdruck war Ausgangspunkt einer starken Oppositionsbewegung gegen\u00fcber dem Ostr\u00f6mischen Reich.\nIn der Sp\u00e4tantike wurde \u00c4gypten Ausgangspunkt christlicher Mission in Nubien und \u00c4thiopien, deren Kirchen sich eng an die koptische Kirche \u00c4gyptens anlehnten. 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Chr. fiel das 404 wieder unabh\u00e4ngig gewordene \u00c4gypten kampflos in die H\u00e4nde Alexanders des Gro\u00dfen, der das Land als Teil des Makedonischen Reiches hellenisierte. Nach seinem Tod 323 v. Chr. \u00fcbernahm sein Feldherr Ptolemaios I. die Verwaltung der \u00e4gyptischen Provinz. 305 nahm er als Ptolemaios I. den Titel eines K\u00f6nigs an und begr\u00fcndete damit das Herrscherhaus der Ptolem\u00e4er, das \u00c4gypten fast 300 Jahre lang regierte. Sie erhoben das von Alexander gegr\u00fcndete Alexandria zu ihrer Hauptstadt und orientierten sich au\u00dfenpolitisch auf den Mittelmeerraum. Nach dem Tod Kleopatras VII., der letzten Herrscherin des Ptolem\u00e4erhauses, wurde \u00c4gypten 30 v. Chr. zur r\u00f6mischen Provinz. Mit der Teilung des R\u00f6mischen Reiches 395 n. Chr. kam das Land unter ostr\u00f6misch-byzantinische Herrschaft und verlor durch die Verlagerung der Fernhandelswege nach Konstantinopel einen Teil seiner bisherigen wirtschaftlichen Bedeutung, blieb aber als Getreidelieferant f\u00fcr die ostr\u00f6mische Hauptstadt wichtig und wohlhabend. Andererseits blieb \u00c4gypten wie auch Syrien von der germanischen V\u00f6lkerwanderung, die den gesamten europ\u00e4ischen Teil des Reichs in eine existentielle Krise st\u00fcrzte, unber\u00fchrt. Die in den Hauptst\u00e4dten der beiden nach wie vor reichsten Provinzen ans\u00e4ssigen Patriarchen stritten in der ersten H\u00e4lfte des 5. Jahrhunderts um die Vorherrschaft in der Reichskirche. Im Konzil von Ephesos 431 konnte Alexandria seine Positionen in der gesamten Reichskirche durchsetzen und 449 in der sogenannten R\u00e4ubersynode noch einmal bekr\u00e4ftigen. Im Konzil von Chalcedon 451 setzte sich aber Papst Leo der Gro\u00dfe mit seinen theologischen Positionen durch, denen sich auch die ostr\u00f6mische Regierung anschloss. Das Patriarchat von Alexandria erkannte die Beschl\u00fcsse des Konzils jedoch nicht an. Es bildete sich in der Folge eine unabh\u00e4ngige koptische Kirche im Gegensatz zur Reichskirche, welche zumeist von den Kaisern unterdr\u00fcckt wurde. Dies und ein hoher Steuerdruck war Ausgangspunkt einer starken Oppositionsbewegung gegen\u00fcber dem Ostr\u00f6mischen Reich. In der Sp\u00e4tantike wurde \u00c4gypten Ausgangspunkt christlicher Mission in Nubien und \u00c4thiopien, deren Kirchen sich eng an die koptische Kirche \u00c4gyptens anlehnten. Das Land blieb reich und \u00f6konomisch bedeutsam, so dass ab 619 zun\u00e4chst die persischen Sassaniden und dann ab 636 die muslimischen Araber versuchten, es dem Kaiser zu entrei\u00dfen.", "paragraph_answer": "\u00c4gypten === Vom Gro\u00dfreich zur Provinz === * assyrische Provinz ''667\u2013656 v. Chr.'' * 26. Dynastie von Sais ''664\u2013652 v. Chr.'' * Griechisch-r\u00f6mische Zeit ''332 v. Chr.\u2013395 n. Chr.'' * Sp\u00e4tantik-Byzantinische Zeit ''395\u2013640 n. Chr.'' 525 v. Chr. wurde \u00c4gypten vom Perserreich erobert und erstmals langfristig Provinz eines fremden Weltreiches; in gewissen Grenzen wurde ihm die Selbstverwaltung und die Religionsfreiheit zugestanden. 332 v. Chr. fiel das 404 wieder unabh\u00e4ngig gewordene \u00c4gypten kampflos in die H\u00e4nde Alexanders des Gro\u00dfen, der das Land als Teil des Makedonischen Reiches hellenisierte. Nach seinem Tod 323 v. Chr. \u00fcbernahm sein Feldherr Ptolemaios I. die Verwaltung der \u00e4gyptischen Provinz. 305 nahm er als Ptolemaios I. den Titel eines K\u00f6nigs an und begr\u00fcndete damit das Herrscherhaus der Ptolem\u00e4er, das \u00c4gypten fast 300 Jahre lang regierte. Sie erhoben das von Alexander gegr\u00fcndete Alexandria zu ihrer Hauptstadt und orientierten sich au\u00dfenpolitisch auf den Mittelmeerraum. Nach dem Tod Kleopatras VII., der letzten Herrscherin des Ptolem\u00e4erhauses, wurde \u00c4gypten 30 v. Chr. zur r\u00f6mischen Provinz. Mit der Teilung des R\u00f6mischen Reiches 395 n. Chr. kam das Land unter ostr\u00f6misch-byzantinische Herrschaft und verlor durch die Verlagerung der Fernhandelswege nach Konstantinopel einen Teil seiner bisherigen wirtschaftlichen Bedeutung, blieb aber als Getreidelieferant f\u00fcr die ostr\u00f6mische Hauptstadt wichtig und wohlhabend. Andererseits blieb \u00c4gypten wie auch Syrien von der germanischen V\u00f6lkerwanderung, die den gesamten europ\u00e4ischen Teil des Reichs in eine existentielle Krise st\u00fcrzte, unber\u00fchrt. Die in den Hauptst\u00e4dten der beiden nach wie vor reichsten Provinzen ans\u00e4ssigen Patriarchen stritten in der ersten H\u00e4lfte des 5. Jahrhunderts um die Vorherrschaft in der Reichskirche. Im Konzil von Ephesos 431 konnte Alexandria seine Positionen in der gesamten Reichskirche durchsetzen und 449 in der sogenannten R\u00e4ubersynode noch einmal bekr\u00e4ftigen. Im Konzil von Chalcedon 451 setzte sich aber Papst Leo der Gro\u00dfe mit seinen theologischen Positionen durch, denen sich auch die ostr\u00f6mische Regierung anschloss. Das Patriarchat von Alexandria erkannte die Beschl\u00fcsse des Konzils jedoch nicht an. Es bildete sich in der Folge eine unabh\u00e4ngige koptische Kirche im Gegensatz zur Reichskirche, welche zumeist von den Kaisern unterdr\u00fcckt wurde. Dies und ein hoher Steuerdruck war Ausgangspunkt einer starken Oppositionsbewegung gegen\u00fcber dem Ostr\u00f6mischen Reich. In der Sp\u00e4tantike wurde \u00c4gypten Ausgangspunkt christlicher Mission in Nubien und \u00c4thiopien, deren Kirchen sich eng an die koptische Kirche \u00c4gyptens anlehnten. Das Land blieb reich und \u00f6konomisch bedeutsam, so dass ab 619 zun\u00e4chst die persischen Sassaniden und dann ab 636 die muslimischen Araber versuchten, es dem Kaiser zu entrei\u00dfen.", "sentence_answer": "Nach dem Tod Kleopatras VII., der letzten Herrscherin des Ptolem\u00e4erhauses, wurde \u00c4gypten 30 v. Chr. zur r\u00f6mischen Provinz.", "paragraph_id": 44136} {"question": "Wer war der letzte Nachfahre des ptolem\u00e4ischen Herrscherfamilie, der in \u00c4gypten regierte?", "paragraph": "\u00c4gypten\n\n=== Vom Gro\u00dfreich zur Provinz ===\n* assyrische Provinz ''667\u2013656 v. Chr.''\n* 26. Dynastie von Sais ''664\u2013652 v. 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Sie erhoben das von Alexander gegr\u00fcndete Alexandria zu ihrer Hauptstadt und orientierten sich au\u00dfenpolitisch auf den Mittelmeerraum.\nNach dem Tod Kleopatras VII., der letzten Herrscherin des Ptolem\u00e4erhauses, wurde \u00c4gypten 30 v. Chr. zur r\u00f6mischen Provinz. Mit der Teilung des R\u00f6mischen Reiches 395 n. Chr. kam das Land unter ostr\u00f6misch-byzantinische Herrschaft und verlor durch die Verlagerung der Fernhandelswege nach Konstantinopel einen Teil seiner bisherigen wirtschaftlichen Bedeutung, blieb aber als Getreidelieferant f\u00fcr die ostr\u00f6mische Hauptstadt wichtig und wohlhabend.\nAndererseits blieb \u00c4gypten wie auch Syrien von der germanischen V\u00f6lkerwanderung, die den gesamten europ\u00e4ischen Teil des Reichs in eine existentielle Krise st\u00fcrzte, unber\u00fchrt. Die in den Hauptst\u00e4dten der beiden nach wie vor reichsten Provinzen ans\u00e4ssigen Patriarchen stritten in der ersten H\u00e4lfte des 5. 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Chr. kam das Land unter ostr\u00f6misch-byzantinische Herrschaft und verlor durch die Verlagerung der Fernhandelswege nach Konstantinopel einen Teil seiner bisherigen wirtschaftlichen Bedeutung, blieb aber als Getreidelieferant f\u00fcr die ostr\u00f6mische Hauptstadt wichtig und wohlhabend. Andererseits blieb \u00c4gypten wie auch Syrien von der germanischen V\u00f6lkerwanderung, die den gesamten europ\u00e4ischen Teil des Reichs in eine existentielle Krise st\u00fcrzte, unber\u00fchrt. Die in den Hauptst\u00e4dten der beiden nach wie vor reichsten Provinzen ans\u00e4ssigen Patriarchen stritten in der ersten H\u00e4lfte des 5. Jahrhunderts um die Vorherrschaft in der Reichskirche. Im Konzil von Ephesos 431 konnte Alexandria seine Positionen in der gesamten Reichskirche durchsetzen und 449 in der sogenannten R\u00e4ubersynode noch einmal bekr\u00e4ftigen. Im Konzil von Chalcedon 451 setzte sich aber Papst Leo der Gro\u00dfe mit seinen theologischen Positionen durch, denen sich auch die ostr\u00f6mische Regierung anschloss. Das Patriarchat von Alexandria erkannte die Beschl\u00fcsse des Konzils jedoch nicht an. Es bildete sich in der Folge eine unabh\u00e4ngige koptische Kirche im Gegensatz zur Reichskirche, welche zumeist von den Kaisern unterdr\u00fcckt wurde. Dies und ein hoher Steuerdruck war Ausgangspunkt einer starken Oppositionsbewegung gegen\u00fcber dem Ostr\u00f6mischen Reich. In der Sp\u00e4tantike wurde \u00c4gypten Ausgangspunkt christlicher Mission in Nubien und \u00c4thiopien, deren Kirchen sich eng an die koptische Kirche \u00c4gyptens anlehnten. 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Andererseits blieb \u00c4gypten wie auch Syrien von der germanischen V\u00f6lkerwanderung, die den gesamten europ\u00e4ischen Teil des Reichs in eine existentielle Krise st\u00fcrzte, unber\u00fchrt. Die in den Hauptst\u00e4dten der beiden nach wie vor reichsten Provinzen ans\u00e4ssigen Patriarchen stritten in der ersten H\u00e4lfte des 5. Jahrhunderts um die Vorherrschaft in der Reichskirche. Im Konzil von Ephesos 431 konnte Alexandria seine Positionen in der gesamten Reichskirche durchsetzen und 449 in der sogenannten R\u00e4ubersynode noch einmal bekr\u00e4ftigen. Im Konzil von Chalcedon 451 setzte sich aber Papst Leo der Gro\u00dfe mit seinen theologischen Positionen durch, denen sich auch die ostr\u00f6mische Regierung anschloss. Das Patriarchat von Alexandria erkannte die Beschl\u00fcsse des Konzils jedoch nicht an. Es bildete sich in der Folge eine unabh\u00e4ngige koptische Kirche im Gegensatz zur Reichskirche, welche zumeist von den Kaisern unterdr\u00fcckt wurde. Dies und ein hoher Steuerdruck war Ausgangspunkt einer starken Oppositionsbewegung gegen\u00fcber dem Ostr\u00f6mischen Reich. In der Sp\u00e4tantike wurde \u00c4gypten Ausgangspunkt christlicher Mission in Nubien und \u00c4thiopien, deren Kirchen sich eng an die koptische Kirche \u00c4gyptens anlehnten. Das Land blieb reich und \u00f6konomisch bedeutsam, so dass ab 619 zun\u00e4chst die persischen Sassaniden und dann ab 636 die muslimischen Araber versuchten, es dem Kaiser zu entrei\u00dfen.", "sentence_answer": "Nach dem Tod Kleopatras VII. , der letzten Herrscherin des Ptolem\u00e4erhauses, wurde \u00c4gypten 30 v. Chr. zur r\u00f6mischen Provinz.", "paragraph_id": 44135} {"question": "Wann wurde das R\u00f6mische Reich geteilt?", "paragraph": "\u00c4gypten\n\n=== Vom Gro\u00dfreich zur Provinz ===\n* assyrische Provinz ''667\u2013656 v. Chr.''\n* 26. Dynastie von Sais ''664\u2013652 v. Chr.''\n* Griechisch-r\u00f6mische Zeit ''332 v. Chr.\u2013395 n. 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Im Konzil von Ephesos 431 konnte Alexandria seine Positionen in der gesamten Reichskirche durchsetzen und 449 in der sogenannten R\u00e4ubersynode noch einmal bekr\u00e4ftigen.\nIm Konzil von Chalcedon 451 setzte sich aber Papst Leo der Gro\u00dfe mit seinen theologischen Positionen durch, denen sich auch die ostr\u00f6mische Regierung anschloss. Das Patriarchat von Alexandria erkannte die Beschl\u00fcsse des Konzils jedoch nicht an. Es bildete sich in der Folge eine unabh\u00e4ngige koptische Kirche im Gegensatz zur Reichskirche, welche zumeist von den Kaisern unterdr\u00fcckt wurde. Dies und ein hoher Steuerdruck war Ausgangspunkt einer starken Oppositionsbewegung gegen\u00fcber dem Ostr\u00f6mischen Reich.\nIn der Sp\u00e4tantike wurde \u00c4gypten Ausgangspunkt christlicher Mission in Nubien und \u00c4thiopien, deren Kirchen sich eng an die koptische Kirche \u00c4gyptens anlehnten. 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Andererseits blieb \u00c4gypten wie auch Syrien von der germanischen V\u00f6lkerwanderung, die den gesamten europ\u00e4ischen Teil des Reichs in eine existentielle Krise st\u00fcrzte, unber\u00fchrt. Die in den Hauptst\u00e4dten der beiden nach wie vor reichsten Provinzen ans\u00e4ssigen Patriarchen stritten in der ersten H\u00e4lfte des 5. Jahrhunderts um die Vorherrschaft in der Reichskirche. Im Konzil von Ephesos 431 konnte Alexandria seine Positionen in der gesamten Reichskirche durchsetzen und 449 in der sogenannten R\u00e4ubersynode noch einmal bekr\u00e4ftigen. Im Konzil von Chalcedon 451 setzte sich aber Papst Leo der Gro\u00dfe mit seinen theologischen Positionen durch, denen sich auch die ostr\u00f6mische Regierung anschloss. Das Patriarchat von Alexandria erkannte die Beschl\u00fcsse des Konzils jedoch nicht an. Es bildete sich in der Folge eine unabh\u00e4ngige koptische Kirche im Gegensatz zur Reichskirche, welche zumeist von den Kaisern unterdr\u00fcckt wurde. 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Chr. wurde \u00c4gypten vom Perserreich erobert und erstmals langfristig Provinz eines fremden Weltreiches; in gewissen Grenzen wurde ihm die Selbstverwaltung und die Religionsfreiheit zugestanden. 332 v. Chr. fiel das 404 wieder unabh\u00e4ngig gewordene \u00c4gypten kampflos in die H\u00e4nde Alexanders des Gro\u00dfen, der das Land als Teil des Makedonischen Reiches hellenisierte. Nach seinem Tod 323 v. Chr. \u00fcbernahm sein Feldherr Ptolemaios I. die Verwaltung der \u00e4gyptischen Provinz. 305 nahm er als Ptolemaios I. den Titel eines K\u00f6nigs an und begr\u00fcndete damit das Herrscherhaus der Ptolem\u00e4er, das \u00c4gypten fast 300 Jahre lang regierte. Sie erhoben das von Alexander gegr\u00fcndete Alexandria zu ihrer Hauptstadt und orientierten sich au\u00dfenpolitisch auf den Mittelmeerraum. Nach dem Tod Kleopatras VII., der letzten Herrscherin des Ptolem\u00e4erhauses, wurde \u00c4gypten 30 v. Chr. zur r\u00f6mischen Provinz. Mit der Teilung des R\u00f6mischen Reiches 395 n. Chr. kam das Land unter ostr\u00f6misch-byzantinische Herrschaft und verlor durch die Verlagerung der Fernhandelswege nach Konstantinopel einen Teil seiner bisherigen wirtschaftlichen Bedeutung, blieb aber als Getreidelieferant f\u00fcr die ostr\u00f6mische Hauptstadt wichtig und wohlhabend. Andererseits blieb \u00c4gypten wie auch Syrien von der germanischen V\u00f6lkerwanderung, die den gesamten europ\u00e4ischen Teil des Reichs in eine existentielle Krise st\u00fcrzte, unber\u00fchrt. Die in den Hauptst\u00e4dten der beiden nach wie vor reichsten Provinzen ans\u00e4ssigen Patriarchen stritten in der ersten H\u00e4lfte des 5. Jahrhunderts um die Vorherrschaft in der Reichskirche. Im Konzil von Ephesos 431 konnte Alexandria seine Positionen in der gesamten Reichskirche durchsetzen und 449 in der sogenannten R\u00e4ubersynode noch einmal bekr\u00e4ftigen. Im Konzil von Chalcedon 451 setzte sich aber Papst Leo der Gro\u00dfe mit seinen theologischen Positionen durch, denen sich auch die ostr\u00f6mische Regierung anschloss. Das Patriarchat von Alexandria erkannte die Beschl\u00fcsse des Konzils jedoch nicht an. Es bildete sich in der Folge eine unabh\u00e4ngige koptische Kirche im Gegensatz zur Reichskirche, welche zumeist von den Kaisern unterdr\u00fcckt wurde. Dies und ein hoher Steuerdruck war Ausgangspunkt einer starken Oppositionsbewegung gegen\u00fcber dem Ostr\u00f6mischen Reich. In der Sp\u00e4tantike wurde \u00c4gypten Ausgangspunkt christlicher Mission in Nubien und \u00c4thiopien, deren Kirchen sich eng an die koptische Kirche \u00c4gyptens anlehnten. Das Land blieb reich und \u00f6konomisch bedeutsam, so dass ab 619 zun\u00e4chst die persischen Sassaniden und dann ab 636 die muslimischen Araber versuchten, es dem Kaiser zu entrei\u00dfen.", "sentence_answer": "332 v. Chr.\u2013 395 n. 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Im Konzil von Chalcedon 451 setzte sich aber Papst Leo der Gro\u00dfe mit seinen theologischen Positionen durch, denen sich auch die ostr\u00f6mische Regierung anschloss. Das Patriarchat von Alexandria erkannte die Beschl\u00fcsse des Konzils jedoch nicht an. Es bildete sich in der Folge eine unabh\u00e4ngige koptische Kirche im Gegensatz zur Reichskirche, welche zumeist von den Kaisern unterdr\u00fcckt wurde. Dies und ein hoher Steuerdruck war Ausgangspunkt einer starken Oppositionsbewegung gegen\u00fcber dem Ostr\u00f6mischen Reich. In der Sp\u00e4tantike wurde \u00c4gypten Ausgangspunkt christlicher Mission in Nubien und \u00c4thiopien, deren Kirchen sich eng an die koptische Kirche \u00c4gyptens anlehnten. 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Andererseits blieb \u00c4gypten wie auch Syrien von der germanischen V\u00f6lkerwanderung, die den gesamten europ\u00e4ischen Teil des Reichs in eine existentielle Krise st\u00fcrzte, unber\u00fchrt. Die in den Hauptst\u00e4dten der beiden nach wie vor reichsten Provinzen ans\u00e4ssigen Patriarchen stritten in der ersten H\u00e4lfte des 5. Jahrhunderts um die Vorherrschaft in der Reichskirche. Im Konzil von Ephesos 431 konnte Alexandria seine Positionen in der gesamten Reichskirche durchsetzen und 449 in der sogenannten R\u00e4ubersynode noch einmal bekr\u00e4ftigen. Im Konzil von Chalcedon 451 setzte sich aber Papst Leo der Gro\u00dfe mit seinen theologischen Positionen durch, denen sich auch die ostr\u00f6mische Regierung anschloss. Das Patriarchat von Alexandria erkannte die Beschl\u00fcsse des Konzils jedoch nicht an. Es bildete sich in der Folge eine unabh\u00e4ngige koptische Kirche im Gegensatz zur Reichskirche, welche zumeist von den Kaisern unterdr\u00fcckt wurde. 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Im Konzil von Chalcedon 451 setzte sich aber Papst Leo der Gro\u00dfe mit seinen theologischen Positionen durch, denen sich auch die ostr\u00f6mische Regierung anschloss. Das Patriarchat von Alexandria erkannte die Beschl\u00fcsse des Konzils jedoch nicht an. Es bildete sich in der Folge eine unabh\u00e4ngige koptische Kirche im Gegensatz zur Reichskirche, welche zumeist von den Kaisern unterdr\u00fcckt wurde. Dies und ein hoher Steuerdruck war Ausgangspunkt einer starken Oppositionsbewegung gegen\u00fcber dem Ostr\u00f6mischen Reich. In der Sp\u00e4tantike wurde \u00c4gypten Ausgangspunkt christlicher Mission in Nubien und \u00c4thiopien, deren Kirchen sich eng an die koptische Kirche \u00c4gyptens anlehnten. 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Sie erhoben das von Alexander gegr\u00fcndete Alexandria zu ihrer Hauptstadt und orientierten sich au\u00dfenpolitisch auf den Mittelmeerraum.\nNach dem Tod Kleopatras VII., der letzten Herrscherin des Ptolem\u00e4erhauses, wurde \u00c4gypten 30 v. Chr. zur r\u00f6mischen Provinz. Mit der Teilung des R\u00f6mischen Reiches 395 n. Chr. kam das Land unter ostr\u00f6misch-byzantinische Herrschaft und verlor durch die Verlagerung der Fernhandelswege nach Konstantinopel einen Teil seiner bisherigen wirtschaftlichen Bedeutung, blieb aber als Getreidelieferant f\u00fcr die ostr\u00f6mische Hauptstadt wichtig und wohlhabend.\nAndererseits blieb \u00c4gypten wie auch Syrien von der germanischen V\u00f6lkerwanderung, die den gesamten europ\u00e4ischen Teil des Reichs in eine existentielle Krise st\u00fcrzte, unber\u00fchrt. Die in den Hauptst\u00e4dten der beiden nach wie vor reichsten Provinzen ans\u00e4ssigen Patriarchen stritten in der ersten H\u00e4lfte des 5. Jahrhunderts um die Vorherrschaft in der Reichskirche. Im Konzil von Ephesos 431 konnte Alexandria seine Positionen in der gesamten Reichskirche durchsetzen und 449 in der sogenannten R\u00e4ubersynode noch einmal bekr\u00e4ftigen.\nIm Konzil von Chalcedon 451 setzte sich aber Papst Leo der Gro\u00dfe mit seinen theologischen Positionen durch, denen sich auch die ostr\u00f6mische Regierung anschloss. Das Patriarchat von Alexandria erkannte die Beschl\u00fcsse des Konzils jedoch nicht an. Es bildete sich in der Folge eine unabh\u00e4ngige koptische Kirche im Gegensatz zur Reichskirche, welche zumeist von den Kaisern unterdr\u00fcckt wurde. Dies und ein hoher Steuerdruck war Ausgangspunkt einer starken Oppositionsbewegung gegen\u00fcber dem Ostr\u00f6mischen Reich.\nIn der Sp\u00e4tantike wurde \u00c4gypten Ausgangspunkt christlicher Mission in Nubien und \u00c4thiopien, deren Kirchen sich eng an die koptische Kirche \u00c4gyptens anlehnten. Das Land blieb reich und \u00f6konomisch bedeutsam, so dass ab 619 zun\u00e4chst die persischen Sassaniden und dann ab 636 die muslimischen Araber versuchten, es dem Kaiser zu entrei\u00dfen.", "answer": "Leo der Gro\u00dfe", "sentence": "Im Konzil von Chalcedon 451 setzte sich aber Papst Leo der Gro\u00dfe mit seinen theologischen Positionen durch, denen sich auch die ostr\u00f6mische Regierung anschloss.", "paragraph_sentence": "\u00c4gypten === Vom Gro\u00dfreich zur Provinz === * assyrische Provinz ''667\u2013656 v. Chr.'' * 26. Dynastie von Sais '' 664\u2013652 v. Chr.'' * Griechisch-r\u00f6mische Zeit '' 332 v. Chr.\u2013395 n. Chr.'' * Sp\u00e4tantik-Byzantinische Zeit '' 395\u2013640 n. Chr.'' 525 v. Chr. wurde \u00c4gypten vom Perserreich erobert und erstmals langfristig Provinz eines fremden Weltreiches; in gewissen Grenzen wurde ihm die Selbstverwaltung und die Religionsfreiheit zugestanden. 332 v. Chr. fiel das 404 wieder unabh\u00e4ngig gewordene \u00c4gypten kampflos in die H\u00e4nde Alexanders des Gro\u00dfen, der das Land als Teil des Makedonischen Reiches hellenisierte. Nach seinem Tod 323 v. Chr. \u00fcbernahm sein Feldherr Ptolemaios I. die Verwaltung der \u00e4gyptischen Provinz. 305 nahm er als Ptolemaios I. den Titel eines K\u00f6nigs an und begr\u00fcndete damit das Herrscherhaus der Ptolem\u00e4er, das \u00c4gypten fast 300 Jahre lang regierte. Sie erhoben das von Alexander gegr\u00fcndete Alexandria zu ihrer Hauptstadt und orientierten sich au\u00dfenpolitisch auf den Mittelmeerraum. Nach dem Tod Kleopatras VII., der letzten Herrscherin des Ptolem\u00e4erhauses, wurde \u00c4gypten 30 v. Chr. zur r\u00f6mischen Provinz. Mit der Teilung des R\u00f6mischen Reiches 395 n. 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Im Konzil von Chalcedon 451 setzte sich aber Papst Leo der Gro\u00dfe mit seinen theologischen Positionen durch, denen sich auch die ostr\u00f6mische Regierung anschloss. Das Patriarchat von Alexandria erkannte die Beschl\u00fcsse des Konzils jedoch nicht an. Es bildete sich in der Folge eine unabh\u00e4ngige koptische Kirche im Gegensatz zur Reichskirche, welche zumeist von den Kaisern unterdr\u00fcckt wurde. Dies und ein hoher Steuerdruck war Ausgangspunkt einer starken Oppositionsbewegung gegen\u00fcber dem Ostr\u00f6mischen Reich. In der Sp\u00e4tantike wurde \u00c4gypten Ausgangspunkt christlicher Mission in Nubien und \u00c4thiopien, deren Kirchen sich eng an die koptische Kirche \u00c4gyptens anlehnten. 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Andererseits blieb \u00c4gypten wie auch Syrien von der germanischen V\u00f6lkerwanderung, die den gesamten europ\u00e4ischen Teil des Reichs in eine existentielle Krise st\u00fcrzte, unber\u00fchrt. Die in den Hauptst\u00e4dten der beiden nach wie vor reichsten Provinzen ans\u00e4ssigen Patriarchen stritten in der ersten H\u00e4lfte des 5. Jahrhunderts um die Vorherrschaft in der Reichskirche. Im Konzil von Ephesos 431 konnte Alexandria seine Positionen in der gesamten Reichskirche durchsetzen und 449 in der sogenannten R\u00e4ubersynode noch einmal bekr\u00e4ftigen. Im Konzil von Chalcedon 451 setzte sich aber Papst Leo der Gro\u00dfe mit seinen theologischen Positionen durch, denen sich auch die ostr\u00f6mische Regierung anschloss. Das Patriarchat von Alexandria erkannte die Beschl\u00fcsse des Konzils jedoch nicht an. Es bildete sich in der Folge eine unabh\u00e4ngige koptische Kirche im Gegensatz zur Reichskirche, welche zumeist von den Kaisern unterdr\u00fcckt wurde. Dies und ein hoher Steuerdruck war Ausgangspunkt einer starken Oppositionsbewegung gegen\u00fcber dem Ostr\u00f6mischen Reich. In der Sp\u00e4tantike wurde \u00c4gypten Ausgangspunkt christlicher Mission in Nubien und \u00c4thiopien, deren Kirchen sich eng an die koptische Kirche \u00c4gyptens anlehnten. Das Land blieb reich und \u00f6konomisch bedeutsam, so dass ab 619 zun\u00e4chst die persischen Sassaniden und dann ab 636 die muslimischen Araber versuchten, es dem Kaiser zu entrei\u00dfen.", "sentence_answer": "Im Konzil von Chalcedon 451 setzte sich aber Papst Leo der Gro\u00dfe mit seinen theologischen Positionen durch, denen sich auch die ostr\u00f6mische Regierung anschloss.", "paragraph_id": 44142} {"question": "Wie viele Migrationsstr\u00f6me gab es aus Griechenland?", "paragraph": "Griechen\n\n=== Die griechischen Auswanderer ===\nMigration ist ein beinahe kontinuierlicher Bestandteil der Geschichte der Griechen: Man kann vier Phasen griechischer Auswanderung aus dem Stammland definieren:\n* Die antike Kolonisation des Mittell\u00e4ndischen und Schwarzen Meeres\n* Die Ausbreitung von Griechen im Reich Alexanders des Gro\u00dfen w\u00e4hrend des Hellenismus\n* Die Verbreitung von Griechen im Territorium des Osmanischen Reiches nach 1453\n* Die Flucht von Gelehrten und H\u00e4ndlern w\u00e4hrend des Osmanischen Reichs nach Westeuropa\n* Die moderne Auswanderung seit dem 19. Jahrhundert nach Westeuropa und \u00dcbersee\nDie moderne Auswanderung beginnt etwa um die H\u00e4lfte des 19.\u00a0Jahrhunderts. Nach Angaben des griechischen Nationalen Statistischen Dienstes sind zwischen 1850 und 1940 rund 511.000\u00a0Menschen aus Griechenland ausgewandert, allein 463.000 von ihnen in die USA. Die h\u00f6chsten Auswandererzahlen finden sich hierbei in den Jahren 1906\u20131915. Nach dem Zweiten Weltkrieg setzt um die Mitte der 1950er Jahre wieder eine st\u00e4rkere Emigration aus Griechenland ein, mit j\u00e4hrlichen Zahlen bis 1975 von 12.000 bis 30.000, wobei die USA zugunsten Westeuropas immer st\u00e4rker in den Hintergrund treten. Auch eine R\u00fcckwanderung nach Griechenland findet statt, ist jedoch wesentlich geringer als die Auswanderung.\nAus den Siedlungsgebieten au\u00dferhalb des griechischen Staatsgebiets emigrierten zu Beginn des 20.\u00a0Jahrhunderts mehr Griechen nach \u00dcbersee als in den griechischen Staat selbst.\n\u00c4hnlich wie die antiken Kolonisten haben viele der modernen Auslandsgriechen den Kontakt zum Mutterland stets weiter gepflegt und Sprache, Religion und Br\u00e4uche auch in der neuen Heimat erhalten. Das Selbstbewusstsein als Griechen bzw. griechische Diaspora hat sich so bis auf den heutigen Tag unter vielen der bis zu 4\u00a0Mio. Auslandsgriechen erhalten, oft auch nach Annehmen der Nationalit\u00e4t des neuen Heimatlands.", "answer": "vier", "sentence": "Man kann vier Phasen griechischer Auswanderung aus dem Stammland definieren:", "paragraph_sentence": "Griechen === Die griechischen Auswanderer = = = Migration ist ein beinahe kontinuierlicher Bestandteil der Geschichte der Griechen: Man kann vier Phasen griechischer Auswanderung aus dem Stammland definieren: * Die antike Kolonisation des Mittell\u00e4ndischen und Schwarzen Meeres * Die Ausbreitung von Griechen im Reich Alexanders des Gro\u00dfen w\u00e4hrend des Hellenismus * Die Verbreitung von Griechen im Territorium des Osmanischen Reiches nach 1453 * Die Flucht von Gelehrten und H\u00e4ndlern w\u00e4hrend des Osmanischen Reichs nach Westeuropa * Die moderne Auswanderung seit dem 19. Jahrhundert nach Westeuropa und \u00dcbersee Die moderne Auswanderung beginnt etwa um die H\u00e4lfte des 19. Jahrhunderts. Nach Angaben des griechischen Nationalen Statistischen Dienstes sind zwischen 1850 und 1940 rund 511.000 Menschen aus Griechenland ausgewandert, allein 463.000 von ihnen in die USA. Die h\u00f6chsten Auswandererzahlen finden sich hierbei in den Jahren 1906\u20131915. Nach dem Zweiten Weltkrieg setzt um die Mitte der 1950er Jahre wieder eine st\u00e4rkere Emigration aus Griechenland ein, mit j\u00e4hrlichen Zahlen bis 1975 von 12.000 bis 30.000, wobei die USA zugunsten Westeuropas immer st\u00e4rker in den Hintergrund treten. Auch eine R\u00fcckwanderung nach Griechenland findet statt, ist jedoch wesentlich geringer als die Auswanderung. Aus den Siedlungsgebieten au\u00dferhalb des griechischen Staatsgebiets emigrierten zu Beginn des 20. Jahrhunderts mehr Griechen nach \u00dcbersee als in den griechischen Staat selbst. \u00c4hnlich wie die antiken Kolonisten haben viele der modernen Auslandsgriechen den Kontakt zum Mutterland stets weiter gepflegt und Sprache, Religion und Br\u00e4uche auch in der neuen Heimat erhalten. Das Selbstbewusstsein als Griechen bzw. griechische Diaspora hat sich so bis auf den heutigen Tag unter vielen der bis zu 4 Mio. Auslandsgriechen erhalten, oft auch nach Annehmen der Nationalit\u00e4t des neuen Heimatlands.", "paragraph_answer": "Griechen === Die griechischen Auswanderer === Migration ist ein beinahe kontinuierlicher Bestandteil der Geschichte der Griechen: Man kann vier Phasen griechischer Auswanderung aus dem Stammland definieren: * Die antike Kolonisation des Mittell\u00e4ndischen und Schwarzen Meeres * Die Ausbreitung von Griechen im Reich Alexanders des Gro\u00dfen w\u00e4hrend des Hellenismus * Die Verbreitung von Griechen im Territorium des Osmanischen Reiches nach 1453 * Die Flucht von Gelehrten und H\u00e4ndlern w\u00e4hrend des Osmanischen Reichs nach Westeuropa * Die moderne Auswanderung seit dem 19. Jahrhundert nach Westeuropa und \u00dcbersee Die moderne Auswanderung beginnt etwa um die H\u00e4lfte des 19. Jahrhunderts. Nach Angaben des griechischen Nationalen Statistischen Dienstes sind zwischen 1850 und 1940 rund 511.000 Menschen aus Griechenland ausgewandert, allein 463.000 von ihnen in die USA. Die h\u00f6chsten Auswandererzahlen finden sich hierbei in den Jahren 1906\u20131915. Nach dem Zweiten Weltkrieg setzt um die Mitte der 1950er Jahre wieder eine st\u00e4rkere Emigration aus Griechenland ein, mit j\u00e4hrlichen Zahlen bis 1975 von 12.000 bis 30.000, wobei die USA zugunsten Westeuropas immer st\u00e4rker in den Hintergrund treten. Auch eine R\u00fcckwanderung nach Griechenland findet statt, ist jedoch wesentlich geringer als die Auswanderung. Aus den Siedlungsgebieten au\u00dferhalb des griechischen Staatsgebiets emigrierten zu Beginn des 20. 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Jahrhundert nach Westeuropa und \u00dcbersee\nDie moderne Auswanderung beginnt etwa um die H\u00e4lfte des 19.\u00a0Jahrhunderts. Nach Angaben des griechischen Nationalen Statistischen Dienstes sind zwischen 1850 und 1940 rund 511.000\u00a0Menschen aus Griechenland ausgewandert, allein 463.000 von ihnen in die USA. Die h\u00f6chsten Auswandererzahlen finden sich hierbei in den Jahren 1906\u20131915. Nach dem Zweiten Weltkrieg setzt um die Mitte der 1950er Jahre wieder eine st\u00e4rkere Emigration aus Griechenland ein, mit j\u00e4hrlichen Zahlen bis 1975 von 12.000 bis 30.000, wobei die USA zugunsten Westeuropas immer st\u00e4rker in den Hintergrund treten. Auch eine R\u00fcckwanderung nach Griechenland findet statt, ist jedoch wesentlich geringer als die Auswanderung.\nAus den Siedlungsgebieten au\u00dferhalb des griechischen Staatsgebiets emigrierten zu Beginn des 20.\u00a0Jahrhunderts mehr Griechen nach \u00dcbersee als in den griechischen Staat selbst.\n\u00c4hnlich wie die antiken Kolonisten haben viele der modernen Auslandsgriechen den Kontakt zum Mutterland stets weiter gepflegt und Sprache, Religion und Br\u00e4uche auch in der neuen Heimat erhalten. Das Selbstbewusstsein als Griechen bzw. griechische Diaspora hat sich so bis auf den heutigen Tag unter vielen der bis zu 4\u00a0Mio. Auslandsgriechen erhalten, oft auch nach Annehmen der Nationalit\u00e4t des neuen Heimatlands.", "answer": "USA", "sentence": "Nach Angaben des griechischen Nationalen Statistischen Dienstes sind zwischen 1850 und 1940 rund 511.000\u00a0Menschen aus Griechenland ausgewandert, allein 463.000 von ihnen in die USA .", "paragraph_sentence": "Griechen === Die griechischen Auswanderer = = = Migration ist ein beinahe kontinuierlicher Bestandteil der Geschichte der Griechen: Man kann vier Phasen griechischer Auswanderung aus dem Stammland definieren: * Die antike Kolonisation des Mittell\u00e4ndischen und Schwarzen Meeres * Die Ausbreitung von Griechen im Reich Alexanders des Gro\u00dfen w\u00e4hrend des Hellenismus * Die Verbreitung von Griechen im Territorium des Osmanischen Reiches nach 1453 * Die Flucht von Gelehrten und H\u00e4ndlern w\u00e4hrend des Osmanischen Reichs nach Westeuropa * Die moderne Auswanderung seit dem 19. Jahrhundert nach Westeuropa und \u00dcbersee Die moderne Auswanderung beginnt etwa um die H\u00e4lfte des 19. Jahrhunderts. Nach Angaben des griechischen Nationalen Statistischen Dienstes sind zwischen 1850 und 1940 rund 511.000 Menschen aus Griechenland ausgewandert, allein 463.000 von ihnen in die USA . Die h\u00f6chsten Auswandererzahlen finden sich hierbei in den Jahren 1906\u20131915. Nach dem Zweiten Weltkrieg setzt um die Mitte der 1950er Jahre wieder eine st\u00e4rkere Emigration aus Griechenland ein, mit j\u00e4hrlichen Zahlen bis 1975 von 12.000 bis 30.000, wobei die USA zugunsten Westeuropas immer st\u00e4rker in den Hintergrund treten. Auch eine R\u00fcckwanderung nach Griechenland findet statt, ist jedoch wesentlich geringer als die Auswanderung. Aus den Siedlungsgebieten au\u00dferhalb des griechischen Staatsgebiets emigrierten zu Beginn des 20. Jahrhunderts mehr Griechen nach \u00dcbersee als in den griechischen Staat selbst. \u00c4hnlich wie die antiken Kolonisten haben viele der modernen Auslandsgriechen den Kontakt zum Mutterland stets weiter gepflegt und Sprache, Religion und Br\u00e4uche auch in der neuen Heimat erhalten. Das Selbstbewusstsein als Griechen bzw. griechische Diaspora hat sich so bis auf den heutigen Tag unter vielen der bis zu 4 Mio. Auslandsgriechen erhalten, oft auch nach Annehmen der Nationalit\u00e4t des neuen Heimatlands.", "paragraph_answer": "Griechen === Die griechischen Auswanderer === Migration ist ein beinahe kontinuierlicher Bestandteil der Geschichte der Griechen: Man kann vier Phasen griechischer Auswanderung aus dem Stammland definieren: * Die antike Kolonisation des Mittell\u00e4ndischen und Schwarzen Meeres * Die Ausbreitung von Griechen im Reich Alexanders des Gro\u00dfen w\u00e4hrend des Hellenismus * Die Verbreitung von Griechen im Territorium des Osmanischen Reiches nach 1453 * Die Flucht von Gelehrten und H\u00e4ndlern w\u00e4hrend des Osmanischen Reichs nach Westeuropa * Die moderne Auswanderung seit dem 19. Jahrhundert nach Westeuropa und \u00dcbersee Die moderne Auswanderung beginnt etwa um die H\u00e4lfte des 19. Jahrhunderts. Nach Angaben des griechischen Nationalen Statistischen Dienstes sind zwischen 1850 und 1940 rund 511.000 Menschen aus Griechenland ausgewandert, allein 463.000 von ihnen in die USA . Die h\u00f6chsten Auswandererzahlen finden sich hierbei in den Jahren 1906\u20131915. Nach dem Zweiten Weltkrieg setzt um die Mitte der 1950er Jahre wieder eine st\u00e4rkere Emigration aus Griechenland ein, mit j\u00e4hrlichen Zahlen bis 1975 von 12.000 bis 30.000, wobei die USA zugunsten Westeuropas immer st\u00e4rker in den Hintergrund treten. Auch eine R\u00fcckwanderung nach Griechenland findet statt, ist jedoch wesentlich geringer als die Auswanderung. Aus den Siedlungsgebieten au\u00dferhalb des griechischen Staatsgebiets emigrierten zu Beginn des 20. 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Auslandsgriechen erhalten, oft auch nach Annehmen der Nationalit\u00e4t des neuen Heimatlands.", "sentence_answer": "Nach Angaben des griechischen Nationalen Statistischen Dienstes sind zwischen 1850 und 1940 rund 511.000 Menschen aus Griechenland ausgewandert, allein 463.000 von ihnen in die USA .", "paragraph_id": 41469} {"question": "Wohin flohen Kaufleute und Gelehrte aus Griechenland unter osmanischer Herrschaft?", "paragraph": "Griechen\n\n=== Die griechischen Auswanderer ===\nMigration ist ein beinahe kontinuierlicher Bestandteil der Geschichte der Griechen: Man kann vier Phasen griechischer Auswanderung aus dem Stammland definieren:\n* Die antike Kolonisation des Mittell\u00e4ndischen und Schwarzen Meeres\n* Die Ausbreitung von Griechen im Reich Alexanders des Gro\u00dfen w\u00e4hrend des Hellenismus\n* Die Verbreitung von Griechen im Territorium des Osmanischen Reiches nach 1453\n* Die Flucht von Gelehrten und H\u00e4ndlern w\u00e4hrend des Osmanischen Reichs nach Westeuropa\n* Die moderne Auswanderung seit dem 19. Jahrhundert nach Westeuropa und \u00dcbersee\nDie moderne Auswanderung beginnt etwa um die H\u00e4lfte des 19.\u00a0Jahrhunderts. Nach Angaben des griechischen Nationalen Statistischen Dienstes sind zwischen 1850 und 1940 rund 511.000\u00a0Menschen aus Griechenland ausgewandert, allein 463.000 von ihnen in die USA. Die h\u00f6chsten Auswandererzahlen finden sich hierbei in den Jahren 1906\u20131915. Nach dem Zweiten Weltkrieg setzt um die Mitte der 1950er Jahre wieder eine st\u00e4rkere Emigration aus Griechenland ein, mit j\u00e4hrlichen Zahlen bis 1975 von 12.000 bis 30.000, wobei die USA zugunsten Westeuropas immer st\u00e4rker in den Hintergrund treten. 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Auslandsgriechen erhalten, oft auch nach Annehmen der Nationalit\u00e4t des neuen Heimatlands.", "answer": "nach Westeuropa", "sentence": "Die Flucht von Gelehrten und H\u00e4ndlern w\u00e4hrend des Osmanischen Reichs nach Westeuropa \n*", "paragraph_sentence": "Griechen === Die griechischen Auswanderer = = = Migration ist ein beinahe kontinuierlicher Bestandteil der Geschichte der Griechen: Man kann vier Phasen griechischer Auswanderung aus dem Stammland definieren: * Die antike Kolonisation des Mittell\u00e4ndischen und Schwarzen Meeres * Die Ausbreitung von Griechen im Reich Alexanders des Gro\u00dfen w\u00e4hrend des Hellenismus * Die Verbreitung von Griechen im Territorium des Osmanischen Reiches nach 1453 * Die Flucht von Gelehrten und H\u00e4ndlern w\u00e4hrend des Osmanischen Reichs nach Westeuropa * Die moderne Auswanderung seit dem 19. Jahrhundert nach Westeuropa und \u00dcbersee Die moderne Auswanderung beginnt etwa um die H\u00e4lfte des 19. Jahrhunderts. Nach Angaben des griechischen Nationalen Statistischen Dienstes sind zwischen 1850 und 1940 rund 511.000 Menschen aus Griechenland ausgewandert, allein 463.000 von ihnen in die USA. Die h\u00f6chsten Auswandererzahlen finden sich hierbei in den Jahren 1906\u20131915. Nach dem Zweiten Weltkrieg setzt um die Mitte der 1950er Jahre wieder eine st\u00e4rkere Emigration aus Griechenland ein, mit j\u00e4hrlichen Zahlen bis 1975 von 12.000 bis 30.000, wobei die USA zugunsten Westeuropas immer st\u00e4rker in den Hintergrund treten. Auch eine R\u00fcckwanderung nach Griechenland findet statt, ist jedoch wesentlich geringer als die Auswanderung. Aus den Siedlungsgebieten au\u00dferhalb des griechischen Staatsgebiets emigrierten zu Beginn des 20. Jahrhunderts mehr Griechen nach \u00dcbersee als in den griechischen Staat selbst. \u00c4hnlich wie die antiken Kolonisten haben viele der modernen Auslandsgriechen den Kontakt zum Mutterland stets weiter gepflegt und Sprache, Religion und Br\u00e4uche auch in der neuen Heimat erhalten. Das Selbstbewusstsein als Griechen bzw. griechische Diaspora hat sich so bis auf den heutigen Tag unter vielen der bis zu 4 Mio. Auslandsgriechen erhalten, oft auch nach Annehmen der Nationalit\u00e4t des neuen Heimatlands.", "paragraph_answer": "Griechen === Die griechischen Auswanderer === Migration ist ein beinahe kontinuierlicher Bestandteil der Geschichte der Griechen: Man kann vier Phasen griechischer Auswanderung aus dem Stammland definieren: * Die antike Kolonisation des Mittell\u00e4ndischen und Schwarzen Meeres * Die Ausbreitung von Griechen im Reich Alexanders des Gro\u00dfen w\u00e4hrend des Hellenismus * Die Verbreitung von Griechen im Territorium des Osmanischen Reiches nach 1453 * Die Flucht von Gelehrten und H\u00e4ndlern w\u00e4hrend des Osmanischen Reichs nach Westeuropa * Die moderne Auswanderung seit dem 19. Jahrhundert nach Westeuropa und \u00dcbersee Die moderne Auswanderung beginnt etwa um die H\u00e4lfte des 19. Jahrhunderts. Nach Angaben des griechischen Nationalen Statistischen Dienstes sind zwischen 1850 und 1940 rund 511.000 Menschen aus Griechenland ausgewandert, allein 463.000 von ihnen in die USA. Die h\u00f6chsten Auswandererzahlen finden sich hierbei in den Jahren 1906\u20131915. Nach dem Zweiten Weltkrieg setzt um die Mitte der 1950er Jahre wieder eine st\u00e4rkere Emigration aus Griechenland ein, mit j\u00e4hrlichen Zahlen bis 1975 von 12.000 bis 30.000, wobei die USA zugunsten Westeuropas immer st\u00e4rker in den Hintergrund treten. Auch eine R\u00fcckwanderung nach Griechenland findet statt, ist jedoch wesentlich geringer als die Auswanderung. Aus den Siedlungsgebieten au\u00dferhalb des griechischen Staatsgebiets emigrierten zu Beginn des 20. Jahrhunderts mehr Griechen nach \u00dcbersee als in den griechischen Staat selbst. \u00c4hnlich wie die antiken Kolonisten haben viele der modernen Auslandsgriechen den Kontakt zum Mutterland stets weiter gepflegt und Sprache, Religion und Br\u00e4uche auch in der neuen Heimat erhalten. Das Selbstbewusstsein als Griechen bzw. griechische Diaspora hat sich so bis auf den heutigen Tag unter vielen der bis zu 4 Mio. Auslandsgriechen erhalten, oft auch nach Annehmen der Nationalit\u00e4t des neuen Heimatlands.", "sentence_answer": "Die Flucht von Gelehrten und H\u00e4ndlern w\u00e4hrend des Osmanischen Reichs nach Westeuropa *", "paragraph_id": 41470} {"question": "Nach welchem Ereignis im 20. Jhd verst\u00e4rkte sich die Migration aus Griechenland?", "paragraph": "Griechen\n\n=== Die griechischen Auswanderer ===\nMigration ist ein beinahe kontinuierlicher Bestandteil der Geschichte der Griechen: Man kann vier Phasen griechischer Auswanderung aus dem Stammland definieren:\n* Die antike Kolonisation des Mittell\u00e4ndischen und Schwarzen Meeres\n* Die Ausbreitung von Griechen im Reich Alexanders des Gro\u00dfen w\u00e4hrend des Hellenismus\n* Die Verbreitung von Griechen im Territorium des Osmanischen Reiches nach 1453\n* Die Flucht von Gelehrten und H\u00e4ndlern w\u00e4hrend des Osmanischen Reichs nach Westeuropa\n* Die moderne Auswanderung seit dem 19. Jahrhundert nach Westeuropa und \u00dcbersee\nDie moderne Auswanderung beginnt etwa um die H\u00e4lfte des 19.\u00a0Jahrhunderts. Nach Angaben des griechischen Nationalen Statistischen Dienstes sind zwischen 1850 und 1940 rund 511.000\u00a0Menschen aus Griechenland ausgewandert, allein 463.000 von ihnen in die USA. Die h\u00f6chsten Auswandererzahlen finden sich hierbei in den Jahren 1906\u20131915. Nach dem Zweiten Weltkrieg setzt um die Mitte der 1950er Jahre wieder eine st\u00e4rkere Emigration aus Griechenland ein, mit j\u00e4hrlichen Zahlen bis 1975 von 12.000 bis 30.000, wobei die USA zugunsten Westeuropas immer st\u00e4rker in den Hintergrund treten. Auch eine R\u00fcckwanderung nach Griechenland findet statt, ist jedoch wesentlich geringer als die Auswanderung.\nAus den Siedlungsgebieten au\u00dferhalb des griechischen Staatsgebiets emigrierten zu Beginn des 20.\u00a0Jahrhunderts mehr Griechen nach \u00dcbersee als in den griechischen Staat selbst.\n\u00c4hnlich wie die antiken Kolonisten haben viele der modernen Auslandsgriechen den Kontakt zum Mutterland stets weiter gepflegt und Sprache, Religion und Br\u00e4uche auch in der neuen Heimat erhalten. Das Selbstbewusstsein als Griechen bzw. griechische Diaspora hat sich so bis auf den heutigen Tag unter vielen der bis zu 4\u00a0Mio. Auslandsgriechen erhalten, oft auch nach Annehmen der Nationalit\u00e4t des neuen Heimatlands.", "answer": "Nach dem Zweiten Weltkrieg", "sentence": "Nach dem Zweiten Weltkrieg setzt um die Mitte der 1950er Jahre wieder eine st\u00e4rkere Emigration aus Griechenland ein, mit j\u00e4hrlichen Zahlen bis 1975 von 12.000 bis 30.000, wobei die USA zugunsten Westeuropas immer st\u00e4rker in den Hintergrund treten.", "paragraph_sentence": "Griechen === Die griechischen Auswanderer = = = Migration ist ein beinahe kontinuierlicher Bestandteil der Geschichte der Griechen: Man kann vier Phasen griechischer Auswanderung aus dem Stammland definieren: * Die antike Kolonisation des Mittell\u00e4ndischen und Schwarzen Meeres * Die Ausbreitung von Griechen im Reich Alexanders des Gro\u00dfen w\u00e4hrend des Hellenismus * Die Verbreitung von Griechen im Territorium des Osmanischen Reiches nach 1453 * Die Flucht von Gelehrten und H\u00e4ndlern w\u00e4hrend des Osmanischen Reichs nach Westeuropa * Die moderne Auswanderung seit dem 19. Jahrhundert nach Westeuropa und \u00dcbersee Die moderne Auswanderung beginnt etwa um die H\u00e4lfte des 19. Jahrhunderts. Nach Angaben des griechischen Nationalen Statistischen Dienstes sind zwischen 1850 und 1940 rund 511.000 Menschen aus Griechenland ausgewandert, allein 463.000 von ihnen in die USA. Die h\u00f6chsten Auswandererzahlen finden sich hierbei in den Jahren 1906\u20131915. Nach dem Zweiten Weltkrieg setzt um die Mitte der 1950er Jahre wieder eine st\u00e4rkere Emigration aus Griechenland ein, mit j\u00e4hrlichen Zahlen bis 1975 von 12.000 bis 30.000, wobei die USA zugunsten Westeuropas immer st\u00e4rker in den Hintergrund treten. Auch eine R\u00fcckwanderung nach Griechenland findet statt, ist jedoch wesentlich geringer als die Auswanderung. Aus den Siedlungsgebieten au\u00dferhalb des griechischen Staatsgebiets emigrierten zu Beginn des 20. Jahrhunderts mehr Griechen nach \u00dcbersee als in den griechischen Staat selbst. \u00c4hnlich wie die antiken Kolonisten haben viele der modernen Auslandsgriechen den Kontakt zum Mutterland stets weiter gepflegt und Sprache, Religion und Br\u00e4uche auch in der neuen Heimat erhalten. Das Selbstbewusstsein als Griechen bzw. griechische Diaspora hat sich so bis auf den heutigen Tag unter vielen der bis zu 4 Mio. Auslandsgriechen erhalten, oft auch nach Annehmen der Nationalit\u00e4t des neuen Heimatlands.", "paragraph_answer": "Griechen === Die griechischen Auswanderer === Migration ist ein beinahe kontinuierlicher Bestandteil der Geschichte der Griechen: Man kann vier Phasen griechischer Auswanderung aus dem Stammland definieren: * Die antike Kolonisation des Mittell\u00e4ndischen und Schwarzen Meeres * Die Ausbreitung von Griechen im Reich Alexanders des Gro\u00dfen w\u00e4hrend des Hellenismus * Die Verbreitung von Griechen im Territorium des Osmanischen Reiches nach 1453 * Die Flucht von Gelehrten und H\u00e4ndlern w\u00e4hrend des Osmanischen Reichs nach Westeuropa * Die moderne Auswanderung seit dem 19. Jahrhundert nach Westeuropa und \u00dcbersee Die moderne Auswanderung beginnt etwa um die H\u00e4lfte des 19. Jahrhunderts. Nach Angaben des griechischen Nationalen Statistischen Dienstes sind zwischen 1850 und 1940 rund 511.000 Menschen aus Griechenland ausgewandert, allein 463.000 von ihnen in die USA. Die h\u00f6chsten Auswandererzahlen finden sich hierbei in den Jahren 1906\u20131915. Nach dem Zweiten Weltkrieg setzt um die Mitte der 1950er Jahre wieder eine st\u00e4rkere Emigration aus Griechenland ein, mit j\u00e4hrlichen Zahlen bis 1975 von 12.000 bis 30.000, wobei die USA zugunsten Westeuropas immer st\u00e4rker in den Hintergrund treten. Auch eine R\u00fcckwanderung nach Griechenland findet statt, ist jedoch wesentlich geringer als die Auswanderung. Aus den Siedlungsgebieten au\u00dferhalb des griechischen Staatsgebiets emigrierten zu Beginn des 20. Jahrhunderts mehr Griechen nach \u00dcbersee als in den griechischen Staat selbst. \u00c4hnlich wie die antiken Kolonisten haben viele der modernen Auslandsgriechen den Kontakt zum Mutterland stets weiter gepflegt und Sprache, Religion und Br\u00e4uche auch in der neuen Heimat erhalten. Das Selbstbewusstsein als Griechen bzw. griechische Diaspora hat sich so bis auf den heutigen Tag unter vielen der bis zu 4 Mio. Auslandsgriechen erhalten, oft auch nach Annehmen der Nationalit\u00e4t des neuen Heimatlands.", "sentence_answer": " Nach dem Zweiten Weltkrieg setzt um die Mitte der 1950er Jahre wieder eine st\u00e4rkere Emigration aus Griechenland ein, mit j\u00e4hrlichen Zahlen bis 1975 von 12.000 bis 30.000, wobei die USA zugunsten Westeuropas immer st\u00e4rker in den Hintergrund treten.", "paragraph_id": 41471} {"question": "Was war in der zweiten H\u00e4lfte des 20. Jhd Ziel der griechischen Emigranten?", "paragraph": "Griechen\n\n=== Die griechischen Auswanderer ===\nMigration ist ein beinahe kontinuierlicher Bestandteil der Geschichte der Griechen: Man kann vier Phasen griechischer Auswanderung aus dem Stammland definieren:\n* Die antike Kolonisation des Mittell\u00e4ndischen und Schwarzen Meeres\n* Die Ausbreitung von Griechen im Reich Alexanders des Gro\u00dfen w\u00e4hrend des Hellenismus\n* Die Verbreitung von Griechen im Territorium des Osmanischen Reiches nach 1453\n* Die Flucht von Gelehrten und H\u00e4ndlern w\u00e4hrend des Osmanischen Reichs nach Westeuropa\n* Die moderne Auswanderung seit dem 19. Jahrhundert nach Westeuropa und \u00dcbersee\nDie moderne Auswanderung beginnt etwa um die H\u00e4lfte des 19.\u00a0Jahrhunderts. Nach Angaben des griechischen Nationalen Statistischen Dienstes sind zwischen 1850 und 1940 rund 511.000\u00a0Menschen aus Griechenland ausgewandert, allein 463.000 von ihnen in die USA. Die h\u00f6chsten Auswandererzahlen finden sich hierbei in den Jahren 1906\u20131915. Nach dem Zweiten Weltkrieg setzt um die Mitte der 1950er Jahre wieder eine st\u00e4rkere Emigration aus Griechenland ein, mit j\u00e4hrlichen Zahlen bis 1975 von 12.000 bis 30.000, wobei die USA zugunsten Westeuropas immer st\u00e4rker in den Hintergrund treten. Auch eine R\u00fcckwanderung nach Griechenland findet statt, ist jedoch wesentlich geringer als die Auswanderung.\nAus den Siedlungsgebieten au\u00dferhalb des griechischen Staatsgebiets emigrierten zu Beginn des 20.\u00a0Jahrhunderts mehr Griechen nach \u00dcbersee als in den griechischen Staat selbst.\n\u00c4hnlich wie die antiken Kolonisten haben viele der modernen Auslandsgriechen den Kontakt zum Mutterland stets weiter gepflegt und Sprache, Religion und Br\u00e4uche auch in der neuen Heimat erhalten. Das Selbstbewusstsein als Griechen bzw. griechische Diaspora hat sich so bis auf den heutigen Tag unter vielen der bis zu 4\u00a0Mio. Auslandsgriechen erhalten, oft auch nach Annehmen der Nationalit\u00e4t des neuen Heimatlands.", "answer": "Westeuropas", "sentence": "Nach dem Zweiten Weltkrieg setzt um die Mitte der 1950er Jahre wieder eine st\u00e4rkere Emigration aus Griechenland ein, mit j\u00e4hrlichen Zahlen bis 1975 von 12.000 bis 30.000, wobei die USA zugunsten Westeuropas immer st\u00e4rker in den Hintergrund treten.", "paragraph_sentence": "Griechen === Die griechischen Auswanderer = = = Migration ist ein beinahe kontinuierlicher Bestandteil der Geschichte der Griechen: Man kann vier Phasen griechischer Auswanderung aus dem Stammland definieren: * Die antike Kolonisation des Mittell\u00e4ndischen und Schwarzen Meeres * Die Ausbreitung von Griechen im Reich Alexanders des Gro\u00dfen w\u00e4hrend des Hellenismus * Die Verbreitung von Griechen im Territorium des Osmanischen Reiches nach 1453 * Die Flucht von Gelehrten und H\u00e4ndlern w\u00e4hrend des Osmanischen Reichs nach Westeuropa * Die moderne Auswanderung seit dem 19. Jahrhundert nach Westeuropa und \u00dcbersee Die moderne Auswanderung beginnt etwa um die H\u00e4lfte des 19. Jahrhunderts. Nach Angaben des griechischen Nationalen Statistischen Dienstes sind zwischen 1850 und 1940 rund 511.000 Menschen aus Griechenland ausgewandert, allein 463.000 von ihnen in die USA. Die h\u00f6chsten Auswandererzahlen finden sich hierbei in den Jahren 1906\u20131915. Nach dem Zweiten Weltkrieg setzt um die Mitte der 1950er Jahre wieder eine st\u00e4rkere Emigration aus Griechenland ein, mit j\u00e4hrlichen Zahlen bis 1975 von 12.000 bis 30.000, wobei die USA zugunsten Westeuropas immer st\u00e4rker in den Hintergrund treten. Auch eine R\u00fcckwanderung nach Griechenland findet statt, ist jedoch wesentlich geringer als die Auswanderung. Aus den Siedlungsgebieten au\u00dferhalb des griechischen Staatsgebiets emigrierten zu Beginn des 20. Jahrhunderts mehr Griechen nach \u00dcbersee als in den griechischen Staat selbst. \u00c4hnlich wie die antiken Kolonisten haben viele der modernen Auslandsgriechen den Kontakt zum Mutterland stets weiter gepflegt und Sprache, Religion und Br\u00e4uche auch in der neuen Heimat erhalten. Das Selbstbewusstsein als Griechen bzw. griechische Diaspora hat sich so bis auf den heutigen Tag unter vielen der bis zu 4 Mio. Auslandsgriechen erhalten, oft auch nach Annehmen der Nationalit\u00e4t des neuen Heimatlands.", "paragraph_answer": "Griechen === Die griechischen Auswanderer === Migration ist ein beinahe kontinuierlicher Bestandteil der Geschichte der Griechen: Man kann vier Phasen griechischer Auswanderung aus dem Stammland definieren: * Die antike Kolonisation des Mittell\u00e4ndischen und Schwarzen Meeres * Die Ausbreitung von Griechen im Reich Alexanders des Gro\u00dfen w\u00e4hrend des Hellenismus * Die Verbreitung von Griechen im Territorium des Osmanischen Reiches nach 1453 * Die Flucht von Gelehrten und H\u00e4ndlern w\u00e4hrend des Osmanischen Reichs nach Westeuropa * Die moderne Auswanderung seit dem 19. Jahrhundert nach Westeuropa und \u00dcbersee Die moderne Auswanderung beginnt etwa um die H\u00e4lfte des 19. Jahrhunderts. Nach Angaben des griechischen Nationalen Statistischen Dienstes sind zwischen 1850 und 1940 rund 511.000 Menschen aus Griechenland ausgewandert, allein 463.000 von ihnen in die USA. Die h\u00f6chsten Auswandererzahlen finden sich hierbei in den Jahren 1906\u20131915. Nach dem Zweiten Weltkrieg setzt um die Mitte der 1950er Jahre wieder eine st\u00e4rkere Emigration aus Griechenland ein, mit j\u00e4hrlichen Zahlen bis 1975 von 12.000 bis 30.000, wobei die USA zugunsten Westeuropas immer st\u00e4rker in den Hintergrund treten. Auch eine R\u00fcckwanderung nach Griechenland findet statt, ist jedoch wesentlich geringer als die Auswanderung. Aus den Siedlungsgebieten au\u00dferhalb des griechischen Staatsgebiets emigrierten zu Beginn des 20. Jahrhunderts mehr Griechen nach \u00dcbersee als in den griechischen Staat selbst. \u00c4hnlich wie die antiken Kolonisten haben viele der modernen Auslandsgriechen den Kontakt zum Mutterland stets weiter gepflegt und Sprache, Religion und Br\u00e4uche auch in der neuen Heimat erhalten. Das Selbstbewusstsein als Griechen bzw. griechische Diaspora hat sich so bis auf den heutigen Tag unter vielen der bis zu 4 Mio. Auslandsgriechen erhalten, oft auch nach Annehmen der Nationalit\u00e4t des neuen Heimatlands.", "sentence_answer": "Nach dem Zweiten Weltkrieg setzt um die Mitte der 1950er Jahre wieder eine st\u00e4rkere Emigration aus Griechenland ein, mit j\u00e4hrlichen Zahlen bis 1975 von 12.000 bis 30.000, wobei die USA zugunsten Westeuropas immer st\u00e4rker in den Hintergrund treten.", "paragraph_id": 41472} {"question": "Als was verstehen sich viele griechisch-st\u00e4mmigen Menschen im Ausland?", "paragraph": "Griechen\n\n=== Die griechischen Auswanderer ===\nMigration ist ein beinahe kontinuierlicher Bestandteil der Geschichte der Griechen: Man kann vier Phasen griechischer Auswanderung aus dem Stammland definieren:\n* Die antike Kolonisation des Mittell\u00e4ndischen und Schwarzen Meeres\n* Die Ausbreitung von Griechen im Reich Alexanders des Gro\u00dfen w\u00e4hrend des Hellenismus\n* Die Verbreitung von Griechen im Territorium des Osmanischen Reiches nach 1453\n* Die Flucht von Gelehrten und H\u00e4ndlern w\u00e4hrend des Osmanischen Reichs nach Westeuropa\n* Die moderne Auswanderung seit dem 19. Jahrhundert nach Westeuropa und \u00dcbersee\nDie moderne Auswanderung beginnt etwa um die H\u00e4lfte des 19.\u00a0Jahrhunderts. Nach Angaben des griechischen Nationalen Statistischen Dienstes sind zwischen 1850 und 1940 rund 511.000\u00a0Menschen aus Griechenland ausgewandert, allein 463.000 von ihnen in die USA. Die h\u00f6chsten Auswandererzahlen finden sich hierbei in den Jahren 1906\u20131915. Nach dem Zweiten Weltkrieg setzt um die Mitte der 1950er Jahre wieder eine st\u00e4rkere Emigration aus Griechenland ein, mit j\u00e4hrlichen Zahlen bis 1975 von 12.000 bis 30.000, wobei die USA zugunsten Westeuropas immer st\u00e4rker in den Hintergrund treten. Auch eine R\u00fcckwanderung nach Griechenland findet statt, ist jedoch wesentlich geringer als die Auswanderung.\nAus den Siedlungsgebieten au\u00dferhalb des griechischen Staatsgebiets emigrierten zu Beginn des 20.\u00a0Jahrhunderts mehr Griechen nach \u00dcbersee als in den griechischen Staat selbst.\n\u00c4hnlich wie die antiken Kolonisten haben viele der modernen Auslandsgriechen den Kontakt zum Mutterland stets weiter gepflegt und Sprache, Religion und Br\u00e4uche auch in der neuen Heimat erhalten. Das Selbstbewusstsein als Griechen bzw. griechische Diaspora hat sich so bis auf den heutigen Tag unter vielen der bis zu 4\u00a0Mio. Auslandsgriechen erhalten, oft auch nach Annehmen der Nationalit\u00e4t des neuen Heimatlands.", "answer": "als Griechen bzw. griechische Diaspora", "sentence": "Das Selbstbewusstsein als Griechen bzw. griechische Diaspora hat sich so bis auf den heutigen Tag unter vielen der bis zu 4\u00a0Mio. Auslandsgriechen erhalten, oft auch nach Annehmen der Nationalit\u00e4t des neuen Heimatlands.", "paragraph_sentence": "Griechen === Die griechischen Auswanderer = = = Migration ist ein beinahe kontinuierlicher Bestandteil der Geschichte der Griechen: Man kann vier Phasen griechischer Auswanderung aus dem Stammland definieren: * Die antike Kolonisation des Mittell\u00e4ndischen und Schwarzen Meeres * Die Ausbreitung von Griechen im Reich Alexanders des Gro\u00dfen w\u00e4hrend des Hellenismus * Die Verbreitung von Griechen im Territorium des Osmanischen Reiches nach 1453 * Die Flucht von Gelehrten und H\u00e4ndlern w\u00e4hrend des Osmanischen Reichs nach Westeuropa * Die moderne Auswanderung seit dem 19. Jahrhundert nach Westeuropa und \u00dcbersee Die moderne Auswanderung beginnt etwa um die H\u00e4lfte des 19. Jahrhunderts. Nach Angaben des griechischen Nationalen Statistischen Dienstes sind zwischen 1850 und 1940 rund 511.000 Menschen aus Griechenland ausgewandert, allein 463.000 von ihnen in die USA. Die h\u00f6chsten Auswandererzahlen finden sich hierbei in den Jahren 1906\u20131915. Nach dem Zweiten Weltkrieg setzt um die Mitte der 1950er Jahre wieder eine st\u00e4rkere Emigration aus Griechenland ein, mit j\u00e4hrlichen Zahlen bis 1975 von 12.000 bis 30.000, wobei die USA zugunsten Westeuropas immer st\u00e4rker in den Hintergrund treten. Auch eine R\u00fcckwanderung nach Griechenland findet statt, ist jedoch wesentlich geringer als die Auswanderung. Aus den Siedlungsgebieten au\u00dferhalb des griechischen Staatsgebiets emigrierten zu Beginn des 20. Jahrhunderts mehr Griechen nach \u00dcbersee als in den griechischen Staat selbst. \u00c4hnlich wie die antiken Kolonisten haben viele der modernen Auslandsgriechen den Kontakt zum Mutterland stets weiter gepflegt und Sprache, Religion und Br\u00e4uche auch in der neuen Heimat erhalten. Das Selbstbewusstsein als Griechen bzw. griechische Diaspora hat sich so bis auf den heutigen Tag unter vielen der bis zu 4 Mio. Auslandsgriechen erhalten, oft auch nach Annehmen der Nationalit\u00e4t des neuen Heimatlands. ", "paragraph_answer": "Griechen === Die griechischen Auswanderer === Migration ist ein beinahe kontinuierlicher Bestandteil der Geschichte der Griechen: Man kann vier Phasen griechischer Auswanderung aus dem Stammland definieren: * Die antike Kolonisation des Mittell\u00e4ndischen und Schwarzen Meeres * Die Ausbreitung von Griechen im Reich Alexanders des Gro\u00dfen w\u00e4hrend des Hellenismus * Die Verbreitung von Griechen im Territorium des Osmanischen Reiches nach 1453 * Die Flucht von Gelehrten und H\u00e4ndlern w\u00e4hrend des Osmanischen Reichs nach Westeuropa * Die moderne Auswanderung seit dem 19. Jahrhundert nach Westeuropa und \u00dcbersee Die moderne Auswanderung beginnt etwa um die H\u00e4lfte des 19. Jahrhunderts. Nach Angaben des griechischen Nationalen Statistischen Dienstes sind zwischen 1850 und 1940 rund 511.000 Menschen aus Griechenland ausgewandert, allein 463.000 von ihnen in die USA. Die h\u00f6chsten Auswandererzahlen finden sich hierbei in den Jahren 1906\u20131915. Nach dem Zweiten Weltkrieg setzt um die Mitte der 1950er Jahre wieder eine st\u00e4rkere Emigration aus Griechenland ein, mit j\u00e4hrlichen Zahlen bis 1975 von 12.000 bis 30.000, wobei die USA zugunsten Westeuropas immer st\u00e4rker in den Hintergrund treten. Auch eine R\u00fcckwanderung nach Griechenland findet statt, ist jedoch wesentlich geringer als die Auswanderung. Aus den Siedlungsgebieten au\u00dferhalb des griechischen Staatsgebiets emigrierten zu Beginn des 20. Jahrhunderts mehr Griechen nach \u00dcbersee als in den griechischen Staat selbst. \u00c4hnlich wie die antiken Kolonisten haben viele der modernen Auslandsgriechen den Kontakt zum Mutterland stets weiter gepflegt und Sprache, Religion und Br\u00e4uche auch in der neuen Heimat erhalten. Das Selbstbewusstsein als Griechen bzw. griechische Diaspora hat sich so bis auf den heutigen Tag unter vielen der bis zu 4 Mio. Auslandsgriechen erhalten, oft auch nach Annehmen der Nationalit\u00e4t des neuen Heimatlands.", "sentence_answer": "Das Selbstbewusstsein als Griechen bzw. griechische Diaspora hat sich so bis auf den heutigen Tag unter vielen der bis zu 4 Mio. Auslandsgriechen erhalten, oft auch nach Annehmen der Nationalit\u00e4t des neuen Heimatlands.", "paragraph_id": 41473} {"question": "Wer war Anfang der 1980er Herausgeber von The Sun?", "paragraph": "Elisabeth_II.\n\n==== Im Fokus der Massenmedien, Kritik an Thatchers Politik ====\nIn den 1980er Jahren nahm das Interesse an den Ansichten und am Privatleben der K\u00f6nigsfamilie deutlich zu, was in der Presse zu einer Reihe aufsehenerregender Artikel f\u00fchrte, von denen einige Erfundenes enthielten. Kelvin MacKenzie, Herausgeber von ''The Sun'', befahl seinen Angestellten: \u201eGebt mir eine Sonntag-bis-Montag-Furore \u00fcber die Royals. Sorgt euch nicht, wenn es nicht wahr ist\u00a0\u2013 solange danach nicht zuviel Aufhebens darum gemacht wird.\u201c Verleger Donald Trelford schrieb am 21.\u00a0September 1986 im ''Observer'': \u201eDie k\u00f6nigliche Seifenoper hat nun ein derart gro\u00dfes \u00f6ffentliches Interesse erreicht, dass die Grenze zwischen Fakten und Fiktion nicht mehr zu erkennen ist \u2026. Es ist nicht einfach so, dass einige Zeitungen ihre Fakten nicht \u00fcberpr\u00fcfen oder Dementi akzeptieren; es ist ihnen egal, ob die Storys wahr sind oder nicht.\u201c\nDie ''Sunday Times'' vom 20.\u00a0Juli 1986 berichtete, die K\u00f6nigin sei besorgt, dass die Wirtschaftspolitik von Premierministerin Margaret Thatcher soziale Gegens\u00e4tze f\u00f6rdere; sie sei beunruhigt \u00fcber die hohe Arbeitslosigkeit, Rassenunruhen, den gewaltt\u00e4tigen Bergarbeiterstreik und Thatchers Weigerung, Sanktionen gegen das s\u00fcdafrikanische Apartheid-Regime anzuordnen. Zu den Quellen der Ger\u00fcchte geh\u00f6rten der k\u00f6nigliche Pressesekret\u00e4r Michael Shea und Shridath Ramphal, Generalsekret\u00e4r des Commonwealth. Shea behauptete, seine Aussagen seien aus dem Zusammenhang gerissen und mit Spekulationen ausgeschm\u00fcckt worden. Thatchers Biograf John Campbell bezeichnete den Artikel als \u201eein St\u00fcck journalistischer Hetze\u201c. In ihrer 1993 erschienenen Biografie bestritt Thatcher ein Zerw\u00fcrfnis und zeigte sogar Bewunderung f\u00fcr Elisabeth. Nach ihrer Abl\u00f6sung durch John Major erhielt sie von der K\u00f6nigin zwei pers\u00f6nliche Ehrungen, die Aufnahme in den Order of Merit und in den Hosenbandorden.\nDer kanadische Premierminister Brian Mulroney war der Ansicht, Elisabeth sei eine \u201eKraft hinter den Kulissen\u201c bei der Beendigung der Apartheid in S\u00fcdafrika gewesen. 1987 \u00e4u\u00dferte sie in Kanada \u00f6ffentlich ihre Unterst\u00fctzung f\u00fcr den Meech Lake Accord, was Kritik von Gegnern dieser umstrittenen Verfassungsreform hervorrief, darunter Pierre Trudeau. Im selben Jahr wurde die gew\u00e4hlte Regierung Fidschis durch einen Milit\u00e4rputsch gest\u00fcrzt. Als Monarchin von Fidschi unterst\u00fctzte Elisabeth die Bem\u00fchungen des Generalgouverneurs Penaia Ganilau, die exekutiven Rechte durchzusetzen und eine Einigung auszuhandeln. Putschanf\u00fchrer Sitiveni Rabuka enthob Ganilau des Amtes und erkl\u00e4rte Fidschi zu einer Republik.\nIn Gro\u00dfbritannien wuchs die Zustimmung f\u00fcr die Einf\u00fchrung einer Republik. Die Presse brachte Sch\u00e4tzungen \u00fcber das pers\u00f6nliche Verm\u00f6gen der K\u00f6nigin in Umlauf, die vom K\u00f6nigshaus bestritten wurden; hinzu kamen Berichte \u00fcber Liebesaff\u00e4ren und zerr\u00fcttete Ehen im erweiterten Familienkreis. Die Beteiligung ihrer Kinder Andrew, Anne und Edward an der von der BBC ausgestrahlten Wohlt\u00e4tigkeits-Spielshow ''It\u2019s a Royal Knockout'' (eine Adaption von Spiel ohne Grenzen) sorgte 1987 f\u00fcr viel Spott, und die K\u00f6nigin wurde zur Zielscheibe bei\u00dfender Satire.\nAm 17. Mai 1991, wenige Monate nach dem Ende des Zweiten Golfkriegs, war Elisabeth die erste britische Monarchin, die vor den Kongress der Vereinigten Staaten trat. In ihrer Ansprache hielt sie fest, die Geschichte habe gezeigt, dass Macht aus Gewehrl\u00e4ufen nie lange anhalte und dass erfolgreiche Gesellschaften auf gegenseitiger Verst\u00e4ndigung beruhten.", "answer": "Kelvin MacKenzie", "sentence": "Kelvin MacKenzie , Herausgeber von ''The Sun'', befahl seinen Angestellten: \u201eGebt mir eine Sonntag-bis-Montag-Furore \u00fcber die Royals.", "paragraph_sentence": "Elisabeth_II. === = Im Fokus der Massenmedien, Kritik an Thatchers Politik == = = In den 1980er Jahren nahm das Interesse an den Ansichten und am Privatleben der K\u00f6nigsfamilie deutlich zu, was in der Presse zu einer Reihe aufsehenerregender Artikel f\u00fchrte, von denen einige Erfundenes enthielten. Kelvin MacKenzie , Herausgeber von ''The Sun'', befahl seinen Angestellten: \u201eGebt mir eine Sonntag-bis-Montag-Furore \u00fcber die Royals. Sorgt euch nicht, wenn es nicht wahr ist \u2013 solange danach nicht zuviel Aufhebens darum gemacht wird.\u201c Verleger Donald Trelford schrieb am 21. September 1986 im ''Observer'': \u201eDie k\u00f6nigliche Seifenoper hat nun ein derart gro\u00dfes \u00f6ffentliches Interesse erreicht, dass die Grenze zwischen Fakten und Fiktion nicht mehr zu erkennen ist \u2026. Es ist nicht einfach so, dass einige Zeitungen ihre Fakten nicht \u00fcberpr\u00fcfen oder Dementi akzeptieren; es ist ihnen egal, ob die Storys wahr sind oder nicht.\u201c Die ''Sunday Times'' vom 20. Juli 1986 berichtete, die K\u00f6nigin sei besorgt, dass die Wirtschaftspolitik von Premierministerin Margaret Thatcher soziale Gegens\u00e4tze f\u00f6rdere; sie sei beunruhigt \u00fcber die hohe Arbeitslosigkeit, Rassenunruhen, den gewaltt\u00e4tigen Bergarbeiterstreik und Thatchers Weigerung, Sanktionen gegen das s\u00fcdafrikanische Apartheid-Regime anzuordnen. Zu den Quellen der Ger\u00fcchte geh\u00f6rten der k\u00f6nigliche Pressesekret\u00e4r Michael Shea und Shridath Ramphal, Generalsekret\u00e4r des Commonwealth. Shea behauptete, seine Aussagen seien aus dem Zusammenhang gerissen und mit Spekulationen ausgeschm\u00fcckt worden. Thatchers Biograf John Campbell bezeichnete den Artikel als \u201eein St\u00fcck journalistischer Hetze\u201c. In ihrer 1993 erschienenen Biografie bestritt Thatcher ein Zerw\u00fcrfnis und zeigte sogar Bewunderung f\u00fcr Elisabeth. Nach ihrer Abl\u00f6sung durch John Major erhielt sie von der K\u00f6nigin zwei pers\u00f6nliche Ehrungen, die Aufnahme in den Order of Merit und in den Hosenbandorden. Der kanadische Premierminister Brian Mulroney war der Ansicht, Elisabeth sei eine \u201eKraft hinter den Kulissen\u201c bei der Beendigung der Apartheid in S\u00fcdafrika gewesen. 1987 \u00e4u\u00dferte sie in Kanada \u00f6ffentlich ihre Unterst\u00fctzung f\u00fcr den Meech Lake Accord, was Kritik von Gegnern dieser umstrittenen Verfassungsreform hervorrief, darunter Pierre Trudeau. Im selben Jahr wurde die gew\u00e4hlte Regierung Fidschis durch einen Milit\u00e4rputsch gest\u00fcrzt. Als Monarchin von Fidschi unterst\u00fctzte Elisabeth die Bem\u00fchungen des Generalgouverneurs Penaia Ganilau, die exekutiven Rechte durchzusetzen und eine Einigung auszuhandeln. Putschanf\u00fchrer Sitiveni Rabuka enthob Ganilau des Amtes und erkl\u00e4rte Fidschi zu einer Republik. In Gro\u00dfbritannien wuchs die Zustimmung f\u00fcr die Einf\u00fchrung einer Republik. Die Presse brachte Sch\u00e4tzungen \u00fcber das pers\u00f6nliche Verm\u00f6gen der K\u00f6nigin in Umlauf, die vom K\u00f6nigshaus bestritten wurden; hinzu kamen Berichte \u00fcber Liebesaff\u00e4ren und zerr\u00fcttete Ehen im erweiterten Familienkreis. Die Beteiligung ihrer Kinder Andrew, Anne und Edward an der von der BBC ausgestrahlten Wohlt\u00e4tigkeits-Spielshow ''It\u2019s a Royal Knockout'' (eine Adaption von Spiel ohne Grenzen) sorgte 1987 f\u00fcr viel Spott, und die K\u00f6nigin wurde zur Zielscheibe bei\u00dfender Satire. Am 17. Mai 1991, wenige Monate nach dem Ende des Zweiten Golfkriegs, war Elisabeth die erste britische Monarchin, die vor den Kongress der Vereinigten Staaten trat. In ihrer Ansprache hielt sie fest, die Geschichte habe gezeigt, dass Macht aus Gewehrl\u00e4ufen nie lange anhalte und dass erfolgreiche Gesellschaften auf gegenseitiger Verst\u00e4ndigung beruhten.", "paragraph_answer": "Elisabeth_II. ==== Im Fokus der Massenmedien, Kritik an Thatchers Politik ==== In den 1980er Jahren nahm das Interesse an den Ansichten und am Privatleben der K\u00f6nigsfamilie deutlich zu, was in der Presse zu einer Reihe aufsehenerregender Artikel f\u00fchrte, von denen einige Erfundenes enthielten. Kelvin MacKenzie , Herausgeber von ''The Sun'', befahl seinen Angestellten: \u201eGebt mir eine Sonntag-bis-Montag-Furore \u00fcber die Royals. Sorgt euch nicht, wenn es nicht wahr ist \u2013 solange danach nicht zuviel Aufhebens darum gemacht wird.\u201c Verleger Donald Trelford schrieb am 21. September 1986 im ''Observer'': \u201eDie k\u00f6nigliche Seifenoper hat nun ein derart gro\u00dfes \u00f6ffentliches Interesse erreicht, dass die Grenze zwischen Fakten und Fiktion nicht mehr zu erkennen ist \u2026. Es ist nicht einfach so, dass einige Zeitungen ihre Fakten nicht \u00fcberpr\u00fcfen oder Dementi akzeptieren; es ist ihnen egal, ob die Storys wahr sind oder nicht.\u201c Die ''Sunday Times'' vom 20. Juli 1986 berichtete, die K\u00f6nigin sei besorgt, dass die Wirtschaftspolitik von Premierministerin Margaret Thatcher soziale Gegens\u00e4tze f\u00f6rdere; sie sei beunruhigt \u00fcber die hohe Arbeitslosigkeit, Rassenunruhen, den gewaltt\u00e4tigen Bergarbeiterstreik und Thatchers Weigerung, Sanktionen gegen das s\u00fcdafrikanische Apartheid-Regime anzuordnen. Zu den Quellen der Ger\u00fcchte geh\u00f6rten der k\u00f6nigliche Pressesekret\u00e4r Michael Shea und Shridath Ramphal, Generalsekret\u00e4r des Commonwealth. Shea behauptete, seine Aussagen seien aus dem Zusammenhang gerissen und mit Spekulationen ausgeschm\u00fcckt worden. Thatchers Biograf John Campbell bezeichnete den Artikel als \u201eein St\u00fcck journalistischer Hetze\u201c. In ihrer 1993 erschienenen Biografie bestritt Thatcher ein Zerw\u00fcrfnis und zeigte sogar Bewunderung f\u00fcr Elisabeth. Nach ihrer Abl\u00f6sung durch John Major erhielt sie von der K\u00f6nigin zwei pers\u00f6nliche Ehrungen, die Aufnahme in den Order of Merit und in den Hosenbandorden. Der kanadische Premierminister Brian Mulroney war der Ansicht, Elisabeth sei eine \u201eKraft hinter den Kulissen\u201c bei der Beendigung der Apartheid in S\u00fcdafrika gewesen. 1987 \u00e4u\u00dferte sie in Kanada \u00f6ffentlich ihre Unterst\u00fctzung f\u00fcr den Meech Lake Accord, was Kritik von Gegnern dieser umstrittenen Verfassungsreform hervorrief, darunter Pierre Trudeau. Im selben Jahr wurde die gew\u00e4hlte Regierung Fidschis durch einen Milit\u00e4rputsch gest\u00fcrzt. Als Monarchin von Fidschi unterst\u00fctzte Elisabeth die Bem\u00fchungen des Generalgouverneurs Penaia Ganilau, die exekutiven Rechte durchzusetzen und eine Einigung auszuhandeln. Putschanf\u00fchrer Sitiveni Rabuka enthob Ganilau des Amtes und erkl\u00e4rte Fidschi zu einer Republik. In Gro\u00dfbritannien wuchs die Zustimmung f\u00fcr die Einf\u00fchrung einer Republik. Die Presse brachte Sch\u00e4tzungen \u00fcber das pers\u00f6nliche Verm\u00f6gen der K\u00f6nigin in Umlauf, die vom K\u00f6nigshaus bestritten wurden; hinzu kamen Berichte \u00fcber Liebesaff\u00e4ren und zerr\u00fcttete Ehen im erweiterten Familienkreis. Die Beteiligung ihrer Kinder Andrew, Anne und Edward an der von der BBC ausgestrahlten Wohlt\u00e4tigkeits-Spielshow ''It\u2019s a Royal Knockout'' (eine Adaption von Spiel ohne Grenzen) sorgte 1987 f\u00fcr viel Spott, und die K\u00f6nigin wurde zur Zielscheibe bei\u00dfender Satire. Am 17. Mai 1991, wenige Monate nach dem Ende des Zweiten Golfkriegs, war Elisabeth die erste britische Monarchin, die vor den Kongress der Vereinigten Staaten trat. In ihrer Ansprache hielt sie fest, die Geschichte habe gezeigt, dass Macht aus Gewehrl\u00e4ufen nie lange anhalte und dass erfolgreiche Gesellschaften auf gegenseitiger Verst\u00e4ndigung beruhten.", "sentence_answer": " Kelvin MacKenzie , Herausgeber von ''The Sun'', befahl seinen Angestellten: \u201eGebt mir eine Sonntag-bis-Montag-Furore \u00fcber die Royals.", "paragraph_id": 41523} {"question": "Mit was wurde Thatcher durch die Queen geehrt?", "paragraph": "Elisabeth_II.\n\n==== Im Fokus der Massenmedien, Kritik an Thatchers Politik ====\nIn den 1980er Jahren nahm das Interesse an den Ansichten und am Privatleben der K\u00f6nigsfamilie deutlich zu, was in der Presse zu einer Reihe aufsehenerregender Artikel f\u00fchrte, von denen einige Erfundenes enthielten. Kelvin MacKenzie, Herausgeber von ''The Sun'', befahl seinen Angestellten: \u201eGebt mir eine Sonntag-bis-Montag-Furore \u00fcber die Royals. Sorgt euch nicht, wenn es nicht wahr ist\u00a0\u2013 solange danach nicht zuviel Aufhebens darum gemacht wird.\u201c Verleger Donald Trelford schrieb am 21.\u00a0September 1986 im ''Observer'': \u201eDie k\u00f6nigliche Seifenoper hat nun ein derart gro\u00dfes \u00f6ffentliches Interesse erreicht, dass die Grenze zwischen Fakten und Fiktion nicht mehr zu erkennen ist \u2026. Es ist nicht einfach so, dass einige Zeitungen ihre Fakten nicht \u00fcberpr\u00fcfen oder Dementi akzeptieren; es ist ihnen egal, ob die Storys wahr sind oder nicht.\u201c\nDie ''Sunday Times'' vom 20.\u00a0Juli 1986 berichtete, die K\u00f6nigin sei besorgt, dass die Wirtschaftspolitik von Premierministerin Margaret Thatcher soziale Gegens\u00e4tze f\u00f6rdere; sie sei beunruhigt \u00fcber die hohe Arbeitslosigkeit, Rassenunruhen, den gewaltt\u00e4tigen Bergarbeiterstreik und Thatchers Weigerung, Sanktionen gegen das s\u00fcdafrikanische Apartheid-Regime anzuordnen. Zu den Quellen der Ger\u00fcchte geh\u00f6rten der k\u00f6nigliche Pressesekret\u00e4r Michael Shea und Shridath Ramphal, Generalsekret\u00e4r des Commonwealth. Shea behauptete, seine Aussagen seien aus dem Zusammenhang gerissen und mit Spekulationen ausgeschm\u00fcckt worden. Thatchers Biograf John Campbell bezeichnete den Artikel als \u201eein St\u00fcck journalistischer Hetze\u201c. In ihrer 1993 erschienenen Biografie bestritt Thatcher ein Zerw\u00fcrfnis und zeigte sogar Bewunderung f\u00fcr Elisabeth. Nach ihrer Abl\u00f6sung durch John Major erhielt sie von der K\u00f6nigin zwei pers\u00f6nliche Ehrungen, die Aufnahme in den Order of Merit und in den Hosenbandorden.\nDer kanadische Premierminister Brian Mulroney war der Ansicht, Elisabeth sei eine \u201eKraft hinter den Kulissen\u201c bei der Beendigung der Apartheid in S\u00fcdafrika gewesen. 1987 \u00e4u\u00dferte sie in Kanada \u00f6ffentlich ihre Unterst\u00fctzung f\u00fcr den Meech Lake Accord, was Kritik von Gegnern dieser umstrittenen Verfassungsreform hervorrief, darunter Pierre Trudeau. Im selben Jahr wurde die gew\u00e4hlte Regierung Fidschis durch einen Milit\u00e4rputsch gest\u00fcrzt. Als Monarchin von Fidschi unterst\u00fctzte Elisabeth die Bem\u00fchungen des Generalgouverneurs Penaia Ganilau, die exekutiven Rechte durchzusetzen und eine Einigung auszuhandeln. Putschanf\u00fchrer Sitiveni Rabuka enthob Ganilau des Amtes und erkl\u00e4rte Fidschi zu einer Republik.\nIn Gro\u00dfbritannien wuchs die Zustimmung f\u00fcr die Einf\u00fchrung einer Republik. Die Presse brachte Sch\u00e4tzungen \u00fcber das pers\u00f6nliche Verm\u00f6gen der K\u00f6nigin in Umlauf, die vom K\u00f6nigshaus bestritten wurden; hinzu kamen Berichte \u00fcber Liebesaff\u00e4ren und zerr\u00fcttete Ehen im erweiterten Familienkreis. Die Beteiligung ihrer Kinder Andrew, Anne und Edward an der von der BBC ausgestrahlten Wohlt\u00e4tigkeits-Spielshow ''It\u2019s a Royal Knockout'' (eine Adaption von Spiel ohne Grenzen) sorgte 1987 f\u00fcr viel Spott, und die K\u00f6nigin wurde zur Zielscheibe bei\u00dfender Satire.\nAm 17. Mai 1991, wenige Monate nach dem Ende des Zweiten Golfkriegs, war Elisabeth die erste britische Monarchin, die vor den Kongress der Vereinigten Staaten trat. In ihrer Ansprache hielt sie fest, die Geschichte habe gezeigt, dass Macht aus Gewehrl\u00e4ufen nie lange anhalte und dass erfolgreiche Gesellschaften auf gegenseitiger Verst\u00e4ndigung beruhten.", "answer": "die Aufnahme in den Order of Merit und in den Hosenbandorden", "sentence": "Nach ihrer Abl\u00f6sung durch John Major erhielt sie von der K\u00f6nigin zwei pers\u00f6nliche Ehrungen, die Aufnahme in den Order of Merit und in den Hosenbandorden .", "paragraph_sentence": "Elisabeth_II. === = Im Fokus der Massenmedien, Kritik an Thatchers Politik == = = In den 1980er Jahren nahm das Interesse an den Ansichten und am Privatleben der K\u00f6nigsfamilie deutlich zu, was in der Presse zu einer Reihe aufsehenerregender Artikel f\u00fchrte, von denen einige Erfundenes enthielten. Kelvin MacKenzie, Herausgeber von ''The Sun'', befahl seinen Angestellten: \u201eGebt mir eine Sonntag-bis-Montag-Furore \u00fcber die Royals. Sorgt euch nicht, wenn es nicht wahr ist \u2013 solange danach nicht zuviel Aufhebens darum gemacht wird.\u201c Verleger Donald Trelford schrieb am 21. September 1986 im ''Observer'': \u201eDie k\u00f6nigliche Seifenoper hat nun ein derart gro\u00dfes \u00f6ffentliches Interesse erreicht, dass die Grenze zwischen Fakten und Fiktion nicht mehr zu erkennen ist \u2026. Es ist nicht einfach so, dass einige Zeitungen ihre Fakten nicht \u00fcberpr\u00fcfen oder Dementi akzeptieren; es ist ihnen egal, ob die Storys wahr sind oder nicht.\u201c Die ''Sunday Times'' vom 20. Juli 1986 berichtete, die K\u00f6nigin sei besorgt, dass die Wirtschaftspolitik von Premierministerin Margaret Thatcher soziale Gegens\u00e4tze f\u00f6rdere; sie sei beunruhigt \u00fcber die hohe Arbeitslosigkeit, Rassenunruhen, den gewaltt\u00e4tigen Bergarbeiterstreik und Thatchers Weigerung, Sanktionen gegen das s\u00fcdafrikanische Apartheid-Regime anzuordnen. Zu den Quellen der Ger\u00fcchte geh\u00f6rten der k\u00f6nigliche Pressesekret\u00e4r Michael Shea und Shridath Ramphal, Generalsekret\u00e4r des Commonwealth. Shea behauptete, seine Aussagen seien aus dem Zusammenhang gerissen und mit Spekulationen ausgeschm\u00fcckt worden. Thatchers Biograf John Campbell bezeichnete den Artikel als \u201eein St\u00fcck journalistischer Hetze\u201c. In ihrer 1993 erschienenen Biografie bestritt Thatcher ein Zerw\u00fcrfnis und zeigte sogar Bewunderung f\u00fcr Elisabeth. Nach ihrer Abl\u00f6sung durch John Major erhielt sie von der K\u00f6nigin zwei pers\u00f6nliche Ehrungen, die Aufnahme in den Order of Merit und in den Hosenbandorden . Der kanadische Premierminister Brian Mulroney war der Ansicht, Elisabeth sei eine \u201eKraft hinter den Kulissen\u201c bei der Beendigung der Apartheid in S\u00fcdafrika gewesen. 1987 \u00e4u\u00dferte sie in Kanada \u00f6ffentlich ihre Unterst\u00fctzung f\u00fcr den Meech Lake Accord, was Kritik von Gegnern dieser umstrittenen Verfassungsreform hervorrief, darunter Pierre Trudeau. Im selben Jahr wurde die gew\u00e4hlte Regierung Fidschis durch einen Milit\u00e4rputsch gest\u00fcrzt. Als Monarchin von Fidschi unterst\u00fctzte Elisabeth die Bem\u00fchungen des Generalgouverneurs Penaia Ganilau, die exekutiven Rechte durchzusetzen und eine Einigung auszuhandeln. Putschanf\u00fchrer Sitiveni Rabuka enthob Ganilau des Amtes und erkl\u00e4rte Fidschi zu einer Republik. In Gro\u00dfbritannien wuchs die Zustimmung f\u00fcr die Einf\u00fchrung einer Republik. Die Presse brachte Sch\u00e4tzungen \u00fcber das pers\u00f6nliche Verm\u00f6gen der K\u00f6nigin in Umlauf, die vom K\u00f6nigshaus bestritten wurden; hinzu kamen Berichte \u00fcber Liebesaff\u00e4ren und zerr\u00fcttete Ehen im erweiterten Familienkreis. Die Beteiligung ihrer Kinder Andrew, Anne und Edward an der von der BBC ausgestrahlten Wohlt\u00e4tigkeits-Spielshow ''It\u2019s a Royal Knockout'' (eine Adaption von Spiel ohne Grenzen) sorgte 1987 f\u00fcr viel Spott, und die K\u00f6nigin wurde zur Zielscheibe bei\u00dfender Satire. Am 17. Mai 1991, wenige Monate nach dem Ende des Zweiten Golfkriegs, war Elisabeth die erste britische Monarchin, die vor den Kongress der Vereinigten Staaten trat. In ihrer Ansprache hielt sie fest, die Geschichte habe gezeigt, dass Macht aus Gewehrl\u00e4ufen nie lange anhalte und dass erfolgreiche Gesellschaften auf gegenseitiger Verst\u00e4ndigung beruhten.", "paragraph_answer": "Elisabeth_II. ==== Im Fokus der Massenmedien, Kritik an Thatchers Politik ==== In den 1980er Jahren nahm das Interesse an den Ansichten und am Privatleben der K\u00f6nigsfamilie deutlich zu, was in der Presse zu einer Reihe aufsehenerregender Artikel f\u00fchrte, von denen einige Erfundenes enthielten. Kelvin MacKenzie, Herausgeber von ''The Sun'', befahl seinen Angestellten: \u201eGebt mir eine Sonntag-bis-Montag-Furore \u00fcber die Royals. Sorgt euch nicht, wenn es nicht wahr ist \u2013 solange danach nicht zuviel Aufhebens darum gemacht wird.\u201c Verleger Donald Trelford schrieb am 21. September 1986 im ''Observer'': \u201eDie k\u00f6nigliche Seifenoper hat nun ein derart gro\u00dfes \u00f6ffentliches Interesse erreicht, dass die Grenze zwischen Fakten und Fiktion nicht mehr zu erkennen ist \u2026. Es ist nicht einfach so, dass einige Zeitungen ihre Fakten nicht \u00fcberpr\u00fcfen oder Dementi akzeptieren; es ist ihnen egal, ob die Storys wahr sind oder nicht.\u201c Die ''Sunday Times'' vom 20. Juli 1986 berichtete, die K\u00f6nigin sei besorgt, dass die Wirtschaftspolitik von Premierministerin Margaret Thatcher soziale Gegens\u00e4tze f\u00f6rdere; sie sei beunruhigt \u00fcber die hohe Arbeitslosigkeit, Rassenunruhen, den gewaltt\u00e4tigen Bergarbeiterstreik und Thatchers Weigerung, Sanktionen gegen das s\u00fcdafrikanische Apartheid-Regime anzuordnen. Zu den Quellen der Ger\u00fcchte geh\u00f6rten der k\u00f6nigliche Pressesekret\u00e4r Michael Shea und Shridath Ramphal, Generalsekret\u00e4r des Commonwealth. Shea behauptete, seine Aussagen seien aus dem Zusammenhang gerissen und mit Spekulationen ausgeschm\u00fcckt worden. Thatchers Biograf John Campbell bezeichnete den Artikel als \u201eein St\u00fcck journalistischer Hetze\u201c. In ihrer 1993 erschienenen Biografie bestritt Thatcher ein Zerw\u00fcrfnis und zeigte sogar Bewunderung f\u00fcr Elisabeth. Nach ihrer Abl\u00f6sung durch John Major erhielt sie von der K\u00f6nigin zwei pers\u00f6nliche Ehrungen, die Aufnahme in den Order of Merit und in den Hosenbandorden . Der kanadische Premierminister Brian Mulroney war der Ansicht, Elisabeth sei eine \u201eKraft hinter den Kulissen\u201c bei der Beendigung der Apartheid in S\u00fcdafrika gewesen. 1987 \u00e4u\u00dferte sie in Kanada \u00f6ffentlich ihre Unterst\u00fctzung f\u00fcr den Meech Lake Accord, was Kritik von Gegnern dieser umstrittenen Verfassungsreform hervorrief, darunter Pierre Trudeau. Im selben Jahr wurde die gew\u00e4hlte Regierung Fidschis durch einen Milit\u00e4rputsch gest\u00fcrzt. Als Monarchin von Fidschi unterst\u00fctzte Elisabeth die Bem\u00fchungen des Generalgouverneurs Penaia Ganilau, die exekutiven Rechte durchzusetzen und eine Einigung auszuhandeln. Putschanf\u00fchrer Sitiveni Rabuka enthob Ganilau des Amtes und erkl\u00e4rte Fidschi zu einer Republik. In Gro\u00dfbritannien wuchs die Zustimmung f\u00fcr die Einf\u00fchrung einer Republik. Die Presse brachte Sch\u00e4tzungen \u00fcber das pers\u00f6nliche Verm\u00f6gen der K\u00f6nigin in Umlauf, die vom K\u00f6nigshaus bestritten wurden; hinzu kamen Berichte \u00fcber Liebesaff\u00e4ren und zerr\u00fcttete Ehen im erweiterten Familienkreis. Die Beteiligung ihrer Kinder Andrew, Anne und Edward an der von der BBC ausgestrahlten Wohlt\u00e4tigkeits-Spielshow ''It\u2019s a Royal Knockout'' (eine Adaption von Spiel ohne Grenzen) sorgte 1987 f\u00fcr viel Spott, und die K\u00f6nigin wurde zur Zielscheibe bei\u00dfender Satire. Am 17. Mai 1991, wenige Monate nach dem Ende des Zweiten Golfkriegs, war Elisabeth die erste britische Monarchin, die vor den Kongress der Vereinigten Staaten trat. In ihrer Ansprache hielt sie fest, die Geschichte habe gezeigt, dass Macht aus Gewehrl\u00e4ufen nie lange anhalte und dass erfolgreiche Gesellschaften auf gegenseitiger Verst\u00e4ndigung beruhten.", "sentence_answer": "Nach ihrer Abl\u00f6sung durch John Major erhielt sie von der K\u00f6nigin zwei pers\u00f6nliche Ehrungen, die Aufnahme in den Order of Merit und in den Hosenbandorden .", "paragraph_id": 41524} {"question": "Wof\u00fcr kritisierte die Queen Thatcher 1986 ger\u00fcchteweise?", "paragraph": "Elisabeth_II.\n\n==== Im Fokus der Massenmedien, Kritik an Thatchers Politik ====\nIn den 1980er Jahren nahm das Interesse an den Ansichten und am Privatleben der K\u00f6nigsfamilie deutlich zu, was in der Presse zu einer Reihe aufsehenerregender Artikel f\u00fchrte, von denen einige Erfundenes enthielten. Kelvin MacKenzie, Herausgeber von ''The Sun'', befahl seinen Angestellten: \u201eGebt mir eine Sonntag-bis-Montag-Furore \u00fcber die Royals. Sorgt euch nicht, wenn es nicht wahr ist\u00a0\u2013 solange danach nicht zuviel Aufhebens darum gemacht wird.\u201c Verleger Donald Trelford schrieb am 21.\u00a0September 1986 im ''Observer'': \u201eDie k\u00f6nigliche Seifenoper hat nun ein derart gro\u00dfes \u00f6ffentliches Interesse erreicht, dass die Grenze zwischen Fakten und Fiktion nicht mehr zu erkennen ist \u2026. Es ist nicht einfach so, dass einige Zeitungen ihre Fakten nicht \u00fcberpr\u00fcfen oder Dementi akzeptieren; es ist ihnen egal, ob die Storys wahr sind oder nicht.\u201c\nDie ''Sunday Times'' vom 20.\u00a0Juli 1986 berichtete, die K\u00f6nigin sei besorgt, dass die Wirtschaftspolitik von Premierministerin Margaret Thatcher soziale Gegens\u00e4tze f\u00f6rdere; sie sei beunruhigt \u00fcber die hohe Arbeitslosigkeit, Rassenunruhen, den gewaltt\u00e4tigen Bergarbeiterstreik und Thatchers Weigerung, Sanktionen gegen das s\u00fcdafrikanische Apartheid-Regime anzuordnen. Zu den Quellen der Ger\u00fcchte geh\u00f6rten der k\u00f6nigliche Pressesekret\u00e4r Michael Shea und Shridath Ramphal, Generalsekret\u00e4r des Commonwealth. Shea behauptete, seine Aussagen seien aus dem Zusammenhang gerissen und mit Spekulationen ausgeschm\u00fcckt worden. Thatchers Biograf John Campbell bezeichnete den Artikel als \u201eein St\u00fcck journalistischer Hetze\u201c. In ihrer 1993 erschienenen Biografie bestritt Thatcher ein Zerw\u00fcrfnis und zeigte sogar Bewunderung f\u00fcr Elisabeth. Nach ihrer Abl\u00f6sung durch John Major erhielt sie von der K\u00f6nigin zwei pers\u00f6nliche Ehrungen, die Aufnahme in den Order of Merit und in den Hosenbandorden.\nDer kanadische Premierminister Brian Mulroney war der Ansicht, Elisabeth sei eine \u201eKraft hinter den Kulissen\u201c bei der Beendigung der Apartheid in S\u00fcdafrika gewesen. 1987 \u00e4u\u00dferte sie in Kanada \u00f6ffentlich ihre Unterst\u00fctzung f\u00fcr den Meech Lake Accord, was Kritik von Gegnern dieser umstrittenen Verfassungsreform hervorrief, darunter Pierre Trudeau. Im selben Jahr wurde die gew\u00e4hlte Regierung Fidschis durch einen Milit\u00e4rputsch gest\u00fcrzt. Als Monarchin von Fidschi unterst\u00fctzte Elisabeth die Bem\u00fchungen des Generalgouverneurs Penaia Ganilau, die exekutiven Rechte durchzusetzen und eine Einigung auszuhandeln. Putschanf\u00fchrer Sitiveni Rabuka enthob Ganilau des Amtes und erkl\u00e4rte Fidschi zu einer Republik.\nIn Gro\u00dfbritannien wuchs die Zustimmung f\u00fcr die Einf\u00fchrung einer Republik. Die Presse brachte Sch\u00e4tzungen \u00fcber das pers\u00f6nliche Verm\u00f6gen der K\u00f6nigin in Umlauf, die vom K\u00f6nigshaus bestritten wurden; hinzu kamen Berichte \u00fcber Liebesaff\u00e4ren und zerr\u00fcttete Ehen im erweiterten Familienkreis. Die Beteiligung ihrer Kinder Andrew, Anne und Edward an der von der BBC ausgestrahlten Wohlt\u00e4tigkeits-Spielshow ''It\u2019s a Royal Knockout'' (eine Adaption von Spiel ohne Grenzen) sorgte 1987 f\u00fcr viel Spott, und die K\u00f6nigin wurde zur Zielscheibe bei\u00dfender Satire.\nAm 17. Mai 1991, wenige Monate nach dem Ende des Zweiten Golfkriegs, war Elisabeth die erste britische Monarchin, die vor den Kongress der Vereinigten Staaten trat. In ihrer Ansprache hielt sie fest, die Geschichte habe gezeigt, dass Macht aus Gewehrl\u00e4ufen nie lange anhalte und dass erfolgreiche Gesellschaften auf gegenseitiger Verst\u00e4ndigung beruhten.", "answer": "die Wirtschaftspolitik", "sentence": "dass die Wirtschaftspolitik von Premierministerin Margaret Thatcher soziale Gegens\u00e4tze f\u00f6rdere;", "paragraph_sentence": "Elisabeth_II. === = Im Fokus der Massenmedien, Kritik an Thatchers Politik == = = In den 1980er Jahren nahm das Interesse an den Ansichten und am Privatleben der K\u00f6nigsfamilie deutlich zu, was in der Presse zu einer Reihe aufsehenerregender Artikel f\u00fchrte, von denen einige Erfundenes enthielten. Kelvin MacKenzie, Herausgeber von ''The Sun'', befahl seinen Angestellten: \u201eGebt mir eine Sonntag-bis-Montag-Furore \u00fcber die Royals. Sorgt euch nicht, wenn es nicht wahr ist \u2013 solange danach nicht zuviel Aufhebens darum gemacht wird.\u201c Verleger Donald Trelford schrieb am 21. September 1986 im ''Observer'': \u201eDie k\u00f6nigliche Seifenoper hat nun ein derart gro\u00dfes \u00f6ffentliches Interesse erreicht, dass die Grenze zwischen Fakten und Fiktion nicht mehr zu erkennen ist \u2026. Es ist nicht einfach so, dass einige Zeitungen ihre Fakten nicht \u00fcberpr\u00fcfen oder Dementi akzeptieren; es ist ihnen egal, ob die Storys wahr sind oder nicht.\u201c Die ''Sunday Times'' vom 20. Juli 1986 berichtete, die K\u00f6nigin sei besorgt, dass die Wirtschaftspolitik von Premierministerin Margaret Thatcher soziale Gegens\u00e4tze f\u00f6rdere; sie sei beunruhigt \u00fcber die hohe Arbeitslosigkeit, Rassenunruhen, den gewaltt\u00e4tigen Bergarbeiterstreik und Thatchers Weigerung, Sanktionen gegen das s\u00fcdafrikanische Apartheid-Regime anzuordnen. Zu den Quellen der Ger\u00fcchte geh\u00f6rten der k\u00f6nigliche Pressesekret\u00e4r Michael Shea und Shridath Ramphal, Generalsekret\u00e4r des Commonwealth. Shea behauptete, seine Aussagen seien aus dem Zusammenhang gerissen und mit Spekulationen ausgeschm\u00fcckt worden. Thatchers Biograf John Campbell bezeichnete den Artikel als \u201eein St\u00fcck journalistischer Hetze\u201c. In ihrer 1993 erschienenen Biografie bestritt Thatcher ein Zerw\u00fcrfnis und zeigte sogar Bewunderung f\u00fcr Elisabeth. Nach ihrer Abl\u00f6sung durch John Major erhielt sie von der K\u00f6nigin zwei pers\u00f6nliche Ehrungen, die Aufnahme in den Order of Merit und in den Hosenbandorden. Der kanadische Premierminister Brian Mulroney war der Ansicht, Elisabeth sei eine \u201eKraft hinter den Kulissen\u201c bei der Beendigung der Apartheid in S\u00fcdafrika gewesen. 1987 \u00e4u\u00dferte sie in Kanada \u00f6ffentlich ihre Unterst\u00fctzung f\u00fcr den Meech Lake Accord, was Kritik von Gegnern dieser umstrittenen Verfassungsreform hervorrief, darunter Pierre Trudeau. Im selben Jahr wurde die gew\u00e4hlte Regierung Fidschis durch einen Milit\u00e4rputsch gest\u00fcrzt. Als Monarchin von Fidschi unterst\u00fctzte Elisabeth die Bem\u00fchungen des Generalgouverneurs Penaia Ganilau, die exekutiven Rechte durchzusetzen und eine Einigung auszuhandeln. Putschanf\u00fchrer Sitiveni Rabuka enthob Ganilau des Amtes und erkl\u00e4rte Fidschi zu einer Republik. In Gro\u00dfbritannien wuchs die Zustimmung f\u00fcr die Einf\u00fchrung einer Republik. Die Presse brachte Sch\u00e4tzungen \u00fcber das pers\u00f6nliche Verm\u00f6gen der K\u00f6nigin in Umlauf, die vom K\u00f6nigshaus bestritten wurden; hinzu kamen Berichte \u00fcber Liebesaff\u00e4ren und zerr\u00fcttete Ehen im erweiterten Familienkreis. Die Beteiligung ihrer Kinder Andrew, Anne und Edward an der von der BBC ausgestrahlten Wohlt\u00e4tigkeits-Spielshow ''It\u2019s a Royal Knockout'' (eine Adaption von Spiel ohne Grenzen) sorgte 1987 f\u00fcr viel Spott, und die K\u00f6nigin wurde zur Zielscheibe bei\u00dfender Satire. Am 17. Mai 1991, wenige Monate nach dem Ende des Zweiten Golfkriegs, war Elisabeth die erste britische Monarchin, die vor den Kongress der Vereinigten Staaten trat. In ihrer Ansprache hielt sie fest, die Geschichte habe gezeigt, dass Macht aus Gewehrl\u00e4ufen nie lange anhalte und dass erfolgreiche Gesellschaften auf gegenseitiger Verst\u00e4ndigung beruhten.", "paragraph_answer": "Elisabeth_II. ==== Im Fokus der Massenmedien, Kritik an Thatchers Politik ==== In den 1980er Jahren nahm das Interesse an den Ansichten und am Privatleben der K\u00f6nigsfamilie deutlich zu, was in der Presse zu einer Reihe aufsehenerregender Artikel f\u00fchrte, von denen einige Erfundenes enthielten. Kelvin MacKenzie, Herausgeber von ''The Sun'', befahl seinen Angestellten: \u201eGebt mir eine Sonntag-bis-Montag-Furore \u00fcber die Royals. Sorgt euch nicht, wenn es nicht wahr ist \u2013 solange danach nicht zuviel Aufhebens darum gemacht wird.\u201c Verleger Donald Trelford schrieb am 21. September 1986 im ''Observer'': \u201eDie k\u00f6nigliche Seifenoper hat nun ein derart gro\u00dfes \u00f6ffentliches Interesse erreicht, dass die Grenze zwischen Fakten und Fiktion nicht mehr zu erkennen ist \u2026. Es ist nicht einfach so, dass einige Zeitungen ihre Fakten nicht \u00fcberpr\u00fcfen oder Dementi akzeptieren; es ist ihnen egal, ob die Storys wahr sind oder nicht.\u201c Die ''Sunday Times'' vom 20. Juli 1986 berichtete, die K\u00f6nigin sei besorgt, dass die Wirtschaftspolitik von Premierministerin Margaret Thatcher soziale Gegens\u00e4tze f\u00f6rdere; sie sei beunruhigt \u00fcber die hohe Arbeitslosigkeit, Rassenunruhen, den gewaltt\u00e4tigen Bergarbeiterstreik und Thatchers Weigerung, Sanktionen gegen das s\u00fcdafrikanische Apartheid-Regime anzuordnen. Zu den Quellen der Ger\u00fcchte geh\u00f6rten der k\u00f6nigliche Pressesekret\u00e4r Michael Shea und Shridath Ramphal, Generalsekret\u00e4r des Commonwealth. Shea behauptete, seine Aussagen seien aus dem Zusammenhang gerissen und mit Spekulationen ausgeschm\u00fcckt worden. Thatchers Biograf John Campbell bezeichnete den Artikel als \u201eein St\u00fcck journalistischer Hetze\u201c. In ihrer 1993 erschienenen Biografie bestritt Thatcher ein Zerw\u00fcrfnis und zeigte sogar Bewunderung f\u00fcr Elisabeth. Nach ihrer Abl\u00f6sung durch John Major erhielt sie von der K\u00f6nigin zwei pers\u00f6nliche Ehrungen, die Aufnahme in den Order of Merit und in den Hosenbandorden. Der kanadische Premierminister Brian Mulroney war der Ansicht, Elisabeth sei eine \u201eKraft hinter den Kulissen\u201c bei der Beendigung der Apartheid in S\u00fcdafrika gewesen. 1987 \u00e4u\u00dferte sie in Kanada \u00f6ffentlich ihre Unterst\u00fctzung f\u00fcr den Meech Lake Accord, was Kritik von Gegnern dieser umstrittenen Verfassungsreform hervorrief, darunter Pierre Trudeau. Im selben Jahr wurde die gew\u00e4hlte Regierung Fidschis durch einen Milit\u00e4rputsch gest\u00fcrzt. Als Monarchin von Fidschi unterst\u00fctzte Elisabeth die Bem\u00fchungen des Generalgouverneurs Penaia Ganilau, die exekutiven Rechte durchzusetzen und eine Einigung auszuhandeln. Putschanf\u00fchrer Sitiveni Rabuka enthob Ganilau des Amtes und erkl\u00e4rte Fidschi zu einer Republik. In Gro\u00dfbritannien wuchs die Zustimmung f\u00fcr die Einf\u00fchrung einer Republik. Die Presse brachte Sch\u00e4tzungen \u00fcber das pers\u00f6nliche Verm\u00f6gen der K\u00f6nigin in Umlauf, die vom K\u00f6nigshaus bestritten wurden; hinzu kamen Berichte \u00fcber Liebesaff\u00e4ren und zerr\u00fcttete Ehen im erweiterten Familienkreis. Die Beteiligung ihrer Kinder Andrew, Anne und Edward an der von der BBC ausgestrahlten Wohlt\u00e4tigkeits-Spielshow ''It\u2019s a Royal Knockout'' (eine Adaption von Spiel ohne Grenzen) sorgte 1987 f\u00fcr viel Spott, und die K\u00f6nigin wurde zur Zielscheibe bei\u00dfender Satire. Am 17. Mai 1991, wenige Monate nach dem Ende des Zweiten Golfkriegs, war Elisabeth die erste britische Monarchin, die vor den Kongress der Vereinigten Staaten trat. 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Sorgt euch nicht, wenn es nicht wahr ist\u00a0\u2013 solange danach nicht zuviel Aufhebens darum gemacht wird.\u201c Verleger Donald Trelford schrieb am 21.\u00a0September 1986 im ''Observer'': \u201eDie k\u00f6nigliche Seifenoper hat nun ein derart gro\u00dfes \u00f6ffentliches Interesse erreicht, dass die Grenze zwischen Fakten und Fiktion nicht mehr zu erkennen ist \u2026. Es ist nicht einfach so, dass einige Zeitungen ihre Fakten nicht \u00fcberpr\u00fcfen oder Dementi akzeptieren; es ist ihnen egal, ob die Storys wahr sind oder nicht.\u201c\nDie ''Sunday Times'' vom 20.\u00a0Juli 1986 berichtete, die K\u00f6nigin sei besorgt, dass die Wirtschaftspolitik von Premierministerin Margaret Thatcher soziale Gegens\u00e4tze f\u00f6rdere; sie sei beunruhigt \u00fcber die hohe Arbeitslosigkeit, Rassenunruhen, den gewaltt\u00e4tigen Bergarbeiterstreik und Thatchers Weigerung, Sanktionen gegen das s\u00fcdafrikanische Apartheid-Regime anzuordnen. Zu den Quellen der Ger\u00fcchte geh\u00f6rten der k\u00f6nigliche Pressesekret\u00e4r Michael Shea und Shridath Ramphal, Generalsekret\u00e4r des Commonwealth. Shea behauptete, seine Aussagen seien aus dem Zusammenhang gerissen und mit Spekulationen ausgeschm\u00fcckt worden. Thatchers Biograf John Campbell bezeichnete den Artikel als \u201eein St\u00fcck journalistischer Hetze\u201c. In ihrer 1993 erschienenen Biografie bestritt Thatcher ein Zerw\u00fcrfnis und zeigte sogar Bewunderung f\u00fcr Elisabeth. Nach ihrer Abl\u00f6sung durch John Major erhielt sie von der K\u00f6nigin zwei pers\u00f6nliche Ehrungen, die Aufnahme in den Order of Merit und in den Hosenbandorden.\nDer kanadische Premierminister Brian Mulroney war der Ansicht, Elisabeth sei eine \u201eKraft hinter den Kulissen\u201c bei der Beendigung der Apartheid in S\u00fcdafrika gewesen. 1987 \u00e4u\u00dferte sie in Kanada \u00f6ffentlich ihre Unterst\u00fctzung f\u00fcr den Meech Lake Accord, was Kritik von Gegnern dieser umstrittenen Verfassungsreform hervorrief, darunter Pierre Trudeau. Im selben Jahr wurde die gew\u00e4hlte Regierung Fidschis durch einen Milit\u00e4rputsch gest\u00fcrzt. Als Monarchin von Fidschi unterst\u00fctzte Elisabeth die Bem\u00fchungen des Generalgouverneurs Penaia Ganilau, die exekutiven Rechte durchzusetzen und eine Einigung auszuhandeln. Putschanf\u00fchrer Sitiveni Rabuka enthob Ganilau des Amtes und erkl\u00e4rte Fidschi zu einer Republik.\nIn Gro\u00dfbritannien wuchs die Zustimmung f\u00fcr die Einf\u00fchrung einer Republik. Die Presse brachte Sch\u00e4tzungen \u00fcber das pers\u00f6nliche Verm\u00f6gen der K\u00f6nigin in Umlauf, die vom K\u00f6nigshaus bestritten wurden; hinzu kamen Berichte \u00fcber Liebesaff\u00e4ren und zerr\u00fcttete Ehen im erweiterten Familienkreis. Die Beteiligung ihrer Kinder Andrew, Anne und Edward an der von der BBC ausgestrahlten Wohlt\u00e4tigkeits-Spielshow ''It\u2019s a Royal Knockout'' (eine Adaption von Spiel ohne Grenzen) sorgte 1987 f\u00fcr viel Spott, und die K\u00f6nigin wurde zur Zielscheibe bei\u00dfender Satire.\nAm 17. Mai 1991, wenige Monate nach dem Ende des Zweiten Golfkriegs, war Elisabeth die erste britische Monarchin, die vor den Kongress der Vereinigten Staaten trat. 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Sorgt euch nicht, wenn es nicht wahr ist \u2013 solange danach nicht zuviel Aufhebens darum gemacht wird.\u201c Verleger Donald Trelford schrieb am 21. September 1986 im ''Observer'': \u201eDie k\u00f6nigliche Seifenoper hat nun ein derart gro\u00dfes \u00f6ffentliches Interesse erreicht, dass die Grenze zwischen Fakten und Fiktion nicht mehr zu erkennen ist \u2026. Es ist nicht einfach so, dass einige Zeitungen ihre Fakten nicht \u00fcberpr\u00fcfen oder Dementi akzeptieren; es ist ihnen egal, ob die Storys wahr sind oder nicht.\u201c Die ''Sunday Times'' vom 20. Juli 1986 berichtete, die K\u00f6nigin sei besorgt, dass die Wirtschaftspolitik von Premierministerin Margaret Thatcher soziale Gegens\u00e4tze f\u00f6rdere; sie sei beunruhigt \u00fcber die hohe Arbeitslosigkeit, Rassenunruhen, den gewaltt\u00e4tigen Bergarbeiterstreik und Thatchers Weigerung, Sanktionen gegen das s\u00fcdafrikanische Apartheid-Regime anzuordnen. Zu den Quellen der Ger\u00fcchte geh\u00f6rten der k\u00f6nigliche Pressesekret\u00e4r Michael Shea und Shridath Ramphal, Generalsekret\u00e4r des Commonwealth. Shea behauptete, seine Aussagen seien aus dem Zusammenhang gerissen und mit Spekulationen ausgeschm\u00fcckt worden. Thatchers Biograf John Campbell bezeichnete den Artikel als \u201eein St\u00fcck journalistischer Hetze\u201c. In ihrer 1993 erschienenen Biografie bestritt Thatcher ein Zerw\u00fcrfnis und zeigte sogar Bewunderung f\u00fcr Elisabeth. Nach ihrer Abl\u00f6sung durch John Major erhielt sie von der K\u00f6nigin zwei pers\u00f6nliche Ehrungen, die Aufnahme in den Order of Merit und in den Hosenbandorden. Der kanadische Premierminister Brian Mulroney war der Ansicht, Elisabeth sei eine \u201eKraft hinter den Kulissen\u201c bei der Beendigung der Apartheid in S\u00fcdafrika gewesen. 1987 \u00e4u\u00dferte sie in Kanada \u00f6ffentlich ihre Unterst\u00fctzung f\u00fcr den Meech Lake Accord, was Kritik von Gegnern dieser umstrittenen Verfassungsreform hervorrief, darunter Pierre Trudeau. Im selben Jahr wurde die gew\u00e4hlte Regierung Fidschis durch einen Milit\u00e4rputsch gest\u00fcrzt. Als Monarchin von Fidschi unterst\u00fctzte Elisabeth die Bem\u00fchungen des Generalgouverneurs Penaia Ganilau, die exekutiven Rechte durchzusetzen und eine Einigung auszuhandeln. Putschanf\u00fchrer Sitiveni Rabuka enthob Ganilau des Amtes und erkl\u00e4rte Fidschi zu einer Republik. In Gro\u00dfbritannien wuchs die Zustimmung f\u00fcr die Einf\u00fchrung einer Republik. Die Presse brachte Sch\u00e4tzungen \u00fcber das pers\u00f6nliche Verm\u00f6gen der K\u00f6nigin in Umlauf, die vom K\u00f6nigshaus bestritten wurden; hinzu kamen Berichte \u00fcber Liebesaff\u00e4ren und zerr\u00fcttete Ehen im erweiterten Familienkreis. Die Beteiligung ihrer Kinder Andrew, Anne und Edward an der von der BBC ausgestrahlten Wohlt\u00e4tigkeits-Spielshow ''It\u2019s a Royal Knockout'' (eine Adaption von Spiel ohne Grenzen) sorgte 1987 f\u00fcr viel Spott, und die K\u00f6nigin wurde zur Zielscheibe bei\u00dfender Satire. Am 17. Mai 1991, wenige Monate nach dem Ende des Zweiten Golfkriegs, war Elisabeth die erste britische Monarchin, die vor den Kongress der Vereinigten Staaten trat. In ihrer Ansprache hielt sie fest, die Geschichte habe gezeigt, dass Macht aus Gewehrl\u00e4ufen nie lange anhalte und dass erfolgreiche Gesellschaften auf gegenseitiger Verst\u00e4ndigung beruhten.", "paragraph_answer": "Elisabeth_II. ==== Im Fokus der Massenmedien, Kritik an Thatchers Politik ==== In den 1980er Jahren nahm das Interesse an den Ansichten und am Privatleben der K\u00f6nigsfamilie deutlich zu, was in der Presse zu einer Reihe aufsehenerregender Artikel f\u00fchrte, von denen einige Erfundenes enthielten. Kelvin MacKenzie, Herausgeber von ''The Sun'', befahl seinen Angestellten: \u201eGebt mir eine Sonntag-bis-Montag-Furore \u00fcber die Royals. Sorgt euch nicht, wenn es nicht wahr ist \u2013 solange danach nicht zuviel Aufhebens darum gemacht wird.\u201c Verleger Donald Trelford schrieb am 21. September 1986 im ''Observer'': \u201eDie k\u00f6nigliche Seifenoper hat nun ein derart gro\u00dfes \u00f6ffentliches Interesse erreicht, dass die Grenze zwischen Fakten und Fiktion nicht mehr zu erkennen ist \u2026. Es ist nicht einfach so, dass einige Zeitungen ihre Fakten nicht \u00fcberpr\u00fcfen oder Dementi akzeptieren; es ist ihnen egal, ob die Storys wahr sind oder nicht.\u201c Die ''Sunday Times'' vom 20. Juli 1986 berichtete, die K\u00f6nigin sei besorgt, dass die Wirtschaftspolitik von Premierministerin Margaret Thatcher soziale Gegens\u00e4tze f\u00f6rdere; sie sei beunruhigt \u00fcber die hohe Arbeitslosigkeit, Rassenunruhen, den gewaltt\u00e4tigen Bergarbeiterstreik und Thatchers Weigerung, Sanktionen gegen das s\u00fcdafrikanische Apartheid-Regime anzuordnen. Zu den Quellen der Ger\u00fcchte geh\u00f6rten der k\u00f6nigliche Pressesekret\u00e4r Michael Shea und Shridath Ramphal, Generalsekret\u00e4r des Commonwealth. Shea behauptete, seine Aussagen seien aus dem Zusammenhang gerissen und mit Spekulationen ausgeschm\u00fcckt worden. Thatchers Biograf John Campbell bezeichnete den Artikel als \u201eein St\u00fcck journalistischer Hetze\u201c. In ihrer 1993 erschienenen Biografie bestritt Thatcher ein Zerw\u00fcrfnis und zeigte sogar Bewunderung f\u00fcr Elisabeth. Nach ihrer Abl\u00f6sung durch John Major erhielt sie von der K\u00f6nigin zwei pers\u00f6nliche Ehrungen, die Aufnahme in den Order of Merit und in den Hosenbandorden. Der kanadische Premierminister Brian Mulroney war der Ansicht, Elisabeth sei eine \u201eKraft hinter den Kulissen\u201c bei der Beendigung der Apartheid in S\u00fcdafrika gewesen. 1987 \u00e4u\u00dferte sie in Kanada \u00f6ffentlich ihre Unterst\u00fctzung f\u00fcr den Meech Lake Accord, was Kritik von Gegnern dieser umstrittenen Verfassungsreform hervorrief, darunter Pierre Trudeau. Im selben Jahr wurde die gew\u00e4hlte Regierung Fidschis durch einen Milit\u00e4rputsch gest\u00fcrzt. Als Monarchin von Fidschi unterst\u00fctzte Elisabeth die Bem\u00fchungen des Generalgouverneurs Penaia Ganilau, die exekutiven Rechte durchzusetzen und eine Einigung auszuhandeln. Putschanf\u00fchrer Sitiveni Rabuka enthob Ganilau des Amtes und erkl\u00e4rte Fidschi zu einer Republik. In Gro\u00dfbritannien wuchs die Zustimmung f\u00fcr die Einf\u00fchrung einer Republik. Die Presse brachte Sch\u00e4tzungen \u00fcber das pers\u00f6nliche Verm\u00f6gen der K\u00f6nigin in Umlauf, die vom K\u00f6nigshaus bestritten wurden; hinzu kamen Berichte \u00fcber Liebesaff\u00e4ren und zerr\u00fcttete Ehen im erweiterten Familienkreis. Die Beteiligung ihrer Kinder Andrew, Anne und Edward an der von der BBC ausgestrahlten Wohlt\u00e4tigkeits-Spielshow ''It\u2019s a Royal Knockout'' (eine Adaption von Spiel ohne Grenzen) sorgte 1987 f\u00fcr viel Spott, und die K\u00f6nigin wurde zur Zielscheibe bei\u00dfender Satire. Am 17. Mai 1991, wenige Monate nach dem Ende des Zweiten Golfkriegs, war Elisabeth die erste britische Monarchin, die vor den Kongress der Vereinigten Staaten trat. In ihrer Ansprache hielt sie fest, die Geschichte habe gezeigt, dass Macht aus Gewehrl\u00e4ufen nie lange anhalte und dass erfolgreiche Gesellschaften auf gegenseitiger Verst\u00e4ndigung beruhten.", "sentence_answer": " Der kanadische Premierminister Brian Mulroney war der Ansicht, Elisabeth sei eine \u201eKraft hinter den Kulissen\u201c bei der Beendigung der Apartheid in S\u00fcdafrika gewesen.", "paragraph_id": 41544} {"question": "Wof\u00fcr wurde Queen Elisabeth II. 1987 in Kanada kritisiert?", "paragraph": "Elisabeth_II.\n\n==== Im Fokus der Massenmedien, Kritik an Thatchers Politik ====\nIn den 1980er Jahren nahm das Interesse an den Ansichten und am Privatleben der K\u00f6nigsfamilie deutlich zu, was in der Presse zu einer Reihe aufsehenerregender Artikel f\u00fchrte, von denen einige Erfundenes enthielten. Kelvin MacKenzie, Herausgeber von ''The Sun'', befahl seinen Angestellten: \u201eGebt mir eine Sonntag-bis-Montag-Furore \u00fcber die Royals. Sorgt euch nicht, wenn es nicht wahr ist\u00a0\u2013 solange danach nicht zuviel Aufhebens darum gemacht wird.\u201c Verleger Donald Trelford schrieb am 21.\u00a0September 1986 im ''Observer'': \u201eDie k\u00f6nigliche Seifenoper hat nun ein derart gro\u00dfes \u00f6ffentliches Interesse erreicht, dass die Grenze zwischen Fakten und Fiktion nicht mehr zu erkennen ist \u2026. Es ist nicht einfach so, dass einige Zeitungen ihre Fakten nicht \u00fcberpr\u00fcfen oder Dementi akzeptieren; es ist ihnen egal, ob die Storys wahr sind oder nicht.\u201c\nDie ''Sunday Times'' vom 20.\u00a0Juli 1986 berichtete, die K\u00f6nigin sei besorgt, dass die Wirtschaftspolitik von Premierministerin Margaret Thatcher soziale Gegens\u00e4tze f\u00f6rdere; sie sei beunruhigt \u00fcber die hohe Arbeitslosigkeit, Rassenunruhen, den gewaltt\u00e4tigen Bergarbeiterstreik und Thatchers Weigerung, Sanktionen gegen das s\u00fcdafrikanische Apartheid-Regime anzuordnen. Zu den Quellen der Ger\u00fcchte geh\u00f6rten der k\u00f6nigliche Pressesekret\u00e4r Michael Shea und Shridath Ramphal, Generalsekret\u00e4r des Commonwealth. Shea behauptete, seine Aussagen seien aus dem Zusammenhang gerissen und mit Spekulationen ausgeschm\u00fcckt worden. Thatchers Biograf John Campbell bezeichnete den Artikel als \u201eein St\u00fcck journalistischer Hetze\u201c. In ihrer 1993 erschienenen Biografie bestritt Thatcher ein Zerw\u00fcrfnis und zeigte sogar Bewunderung f\u00fcr Elisabeth. Nach ihrer Abl\u00f6sung durch John Major erhielt sie von der K\u00f6nigin zwei pers\u00f6nliche Ehrungen, die Aufnahme in den Order of Merit und in den Hosenbandorden.\nDer kanadische Premierminister Brian Mulroney war der Ansicht, Elisabeth sei eine \u201eKraft hinter den Kulissen\u201c bei der Beendigung der Apartheid in S\u00fcdafrika gewesen. 1987 \u00e4u\u00dferte sie in Kanada \u00f6ffentlich ihre Unterst\u00fctzung f\u00fcr den Meech Lake Accord, was Kritik von Gegnern dieser umstrittenen Verfassungsreform hervorrief, darunter Pierre Trudeau. Im selben Jahr wurde die gew\u00e4hlte Regierung Fidschis durch einen Milit\u00e4rputsch gest\u00fcrzt. Als Monarchin von Fidschi unterst\u00fctzte Elisabeth die Bem\u00fchungen des Generalgouverneurs Penaia Ganilau, die exekutiven Rechte durchzusetzen und eine Einigung auszuhandeln. Putschanf\u00fchrer Sitiveni Rabuka enthob Ganilau des Amtes und erkl\u00e4rte Fidschi zu einer Republik.\nIn Gro\u00dfbritannien wuchs die Zustimmung f\u00fcr die Einf\u00fchrung einer Republik. Die Presse brachte Sch\u00e4tzungen \u00fcber das pers\u00f6nliche Verm\u00f6gen der K\u00f6nigin in Umlauf, die vom K\u00f6nigshaus bestritten wurden; hinzu kamen Berichte \u00fcber Liebesaff\u00e4ren und zerr\u00fcttete Ehen im erweiterten Familienkreis. Die Beteiligung ihrer Kinder Andrew, Anne und Edward an der von der BBC ausgestrahlten Wohlt\u00e4tigkeits-Spielshow ''It\u2019s a Royal Knockout'' (eine Adaption von Spiel ohne Grenzen) sorgte 1987 f\u00fcr viel Spott, und die K\u00f6nigin wurde zur Zielscheibe bei\u00dfender Satire.\nAm 17. Mai 1991, wenige Monate nach dem Ende des Zweiten Golfkriegs, war Elisabeth die erste britische Monarchin, die vor den Kongress der Vereinigten Staaten trat. In ihrer Ansprache hielt sie fest, die Geschichte habe gezeigt, dass Macht aus Gewehrl\u00e4ufen nie lange anhalte und dass erfolgreiche Gesellschaften auf gegenseitiger Verst\u00e4ndigung beruhten.", "answer": "ihre Unterst\u00fctzung f\u00fcr den Meech Lake Accord", "sentence": "1987 \u00e4u\u00dferte sie in Kanada \u00f6ffentlich ihre Unterst\u00fctzung f\u00fcr den Meech Lake Accord ,", "paragraph_sentence": "Elisabeth_II. === = Im Fokus der Massenmedien, Kritik an Thatchers Politik == = = In den 1980er Jahren nahm das Interesse an den Ansichten und am Privatleben der K\u00f6nigsfamilie deutlich zu, was in der Presse zu einer Reihe aufsehenerregender Artikel f\u00fchrte, von denen einige Erfundenes enthielten. Kelvin MacKenzie, Herausgeber von ''The Sun'', befahl seinen Angestellten: \u201eGebt mir eine Sonntag-bis-Montag-Furore \u00fcber die Royals. Sorgt euch nicht, wenn es nicht wahr ist \u2013 solange danach nicht zuviel Aufhebens darum gemacht wird.\u201c Verleger Donald Trelford schrieb am 21. September 1986 im ''Observer'': \u201eDie k\u00f6nigliche Seifenoper hat nun ein derart gro\u00dfes \u00f6ffentliches Interesse erreicht, dass die Grenze zwischen Fakten und Fiktion nicht mehr zu erkennen ist \u2026. Es ist nicht einfach so, dass einige Zeitungen ihre Fakten nicht \u00fcberpr\u00fcfen oder Dementi akzeptieren; es ist ihnen egal, ob die Storys wahr sind oder nicht.\u201c Die ''Sunday Times'' vom 20. Juli 1986 berichtete, die K\u00f6nigin sei besorgt, dass die Wirtschaftspolitik von Premierministerin Margaret Thatcher soziale Gegens\u00e4tze f\u00f6rdere; sie sei beunruhigt \u00fcber die hohe Arbeitslosigkeit, Rassenunruhen, den gewaltt\u00e4tigen Bergarbeiterstreik und Thatchers Weigerung, Sanktionen gegen das s\u00fcdafrikanische Apartheid-Regime anzuordnen. Zu den Quellen der Ger\u00fcchte geh\u00f6rten der k\u00f6nigliche Pressesekret\u00e4r Michael Shea und Shridath Ramphal, Generalsekret\u00e4r des Commonwealth. Shea behauptete, seine Aussagen seien aus dem Zusammenhang gerissen und mit Spekulationen ausgeschm\u00fcckt worden. Thatchers Biograf John Campbell bezeichnete den Artikel als \u201eein St\u00fcck journalistischer Hetze\u201c. In ihrer 1993 erschienenen Biografie bestritt Thatcher ein Zerw\u00fcrfnis und zeigte sogar Bewunderung f\u00fcr Elisabeth. Nach ihrer Abl\u00f6sung durch John Major erhielt sie von der K\u00f6nigin zwei pers\u00f6nliche Ehrungen, die Aufnahme in den Order of Merit und in den Hosenbandorden. Der kanadische Premierminister Brian Mulroney war der Ansicht, Elisabeth sei eine \u201eKraft hinter den Kulissen\u201c bei der Beendigung der Apartheid in S\u00fcdafrika gewesen. 1987 \u00e4u\u00dferte sie in Kanada \u00f6ffentlich ihre Unterst\u00fctzung f\u00fcr den Meech Lake Accord , was Kritik von Gegnern dieser umstrittenen Verfassungsreform hervorrief, darunter Pierre Trudeau. Im selben Jahr wurde die gew\u00e4hlte Regierung Fidschis durch einen Milit\u00e4rputsch gest\u00fcrzt. Als Monarchin von Fidschi unterst\u00fctzte Elisabeth die Bem\u00fchungen des Generalgouverneurs Penaia Ganilau, die exekutiven Rechte durchzusetzen und eine Einigung auszuhandeln. Putschanf\u00fchrer Sitiveni Rabuka enthob Ganilau des Amtes und erkl\u00e4rte Fidschi zu einer Republik. In Gro\u00dfbritannien wuchs die Zustimmung f\u00fcr die Einf\u00fchrung einer Republik. Die Presse brachte Sch\u00e4tzungen \u00fcber das pers\u00f6nliche Verm\u00f6gen der K\u00f6nigin in Umlauf, die vom K\u00f6nigshaus bestritten wurden; hinzu kamen Berichte \u00fcber Liebesaff\u00e4ren und zerr\u00fcttete Ehen im erweiterten Familienkreis. Die Beteiligung ihrer Kinder Andrew, Anne und Edward an der von der BBC ausgestrahlten Wohlt\u00e4tigkeits-Spielshow ''It\u2019s a Royal Knockout'' (eine Adaption von Spiel ohne Grenzen) sorgte 1987 f\u00fcr viel Spott, und die K\u00f6nigin wurde zur Zielscheibe bei\u00dfender Satire. Am 17. Mai 1991, wenige Monate nach dem Ende des Zweiten Golfkriegs, war Elisabeth die erste britische Monarchin, die vor den Kongress der Vereinigten Staaten trat. In ihrer Ansprache hielt sie fest, die Geschichte habe gezeigt, dass Macht aus Gewehrl\u00e4ufen nie lange anhalte und dass erfolgreiche Gesellschaften auf gegenseitiger Verst\u00e4ndigung beruhten.", "paragraph_answer": "Elisabeth_II. ==== Im Fokus der Massenmedien, Kritik an Thatchers Politik ==== In den 1980er Jahren nahm das Interesse an den Ansichten und am Privatleben der K\u00f6nigsfamilie deutlich zu, was in der Presse zu einer Reihe aufsehenerregender Artikel f\u00fchrte, von denen einige Erfundenes enthielten. Kelvin MacKenzie, Herausgeber von ''The Sun'', befahl seinen Angestellten: \u201eGebt mir eine Sonntag-bis-Montag-Furore \u00fcber die Royals. Sorgt euch nicht, wenn es nicht wahr ist \u2013 solange danach nicht zuviel Aufhebens darum gemacht wird.\u201c Verleger Donald Trelford schrieb am 21. September 1986 im ''Observer'': \u201eDie k\u00f6nigliche Seifenoper hat nun ein derart gro\u00dfes \u00f6ffentliches Interesse erreicht, dass die Grenze zwischen Fakten und Fiktion nicht mehr zu erkennen ist \u2026. Es ist nicht einfach so, dass einige Zeitungen ihre Fakten nicht \u00fcberpr\u00fcfen oder Dementi akzeptieren; es ist ihnen egal, ob die Storys wahr sind oder nicht.\u201c Die ''Sunday Times'' vom 20. Juli 1986 berichtete, die K\u00f6nigin sei besorgt, dass die Wirtschaftspolitik von Premierministerin Margaret Thatcher soziale Gegens\u00e4tze f\u00f6rdere; sie sei beunruhigt \u00fcber die hohe Arbeitslosigkeit, Rassenunruhen, den gewaltt\u00e4tigen Bergarbeiterstreik und Thatchers Weigerung, Sanktionen gegen das s\u00fcdafrikanische Apartheid-Regime anzuordnen. Zu den Quellen der Ger\u00fcchte geh\u00f6rten der k\u00f6nigliche Pressesekret\u00e4r Michael Shea und Shridath Ramphal, Generalsekret\u00e4r des Commonwealth. Shea behauptete, seine Aussagen seien aus dem Zusammenhang gerissen und mit Spekulationen ausgeschm\u00fcckt worden. Thatchers Biograf John Campbell bezeichnete den Artikel als \u201eein St\u00fcck journalistischer Hetze\u201c. In ihrer 1993 erschienenen Biografie bestritt Thatcher ein Zerw\u00fcrfnis und zeigte sogar Bewunderung f\u00fcr Elisabeth. Nach ihrer Abl\u00f6sung durch John Major erhielt sie von der K\u00f6nigin zwei pers\u00f6nliche Ehrungen, die Aufnahme in den Order of Merit und in den Hosenbandorden. Der kanadische Premierminister Brian Mulroney war der Ansicht, Elisabeth sei eine \u201eKraft hinter den Kulissen\u201c bei der Beendigung der Apartheid in S\u00fcdafrika gewesen. 1987 \u00e4u\u00dferte sie in Kanada \u00f6ffentlich ihre Unterst\u00fctzung f\u00fcr den Meech Lake Accord , was Kritik von Gegnern dieser umstrittenen Verfassungsreform hervorrief, darunter Pierre Trudeau. Im selben Jahr wurde die gew\u00e4hlte Regierung Fidschis durch einen Milit\u00e4rputsch gest\u00fcrzt. Als Monarchin von Fidschi unterst\u00fctzte Elisabeth die Bem\u00fchungen des Generalgouverneurs Penaia Ganilau, die exekutiven Rechte durchzusetzen und eine Einigung auszuhandeln. Putschanf\u00fchrer Sitiveni Rabuka enthob Ganilau des Amtes und erkl\u00e4rte Fidschi zu einer Republik. In Gro\u00dfbritannien wuchs die Zustimmung f\u00fcr die Einf\u00fchrung einer Republik. Die Presse brachte Sch\u00e4tzungen \u00fcber das pers\u00f6nliche Verm\u00f6gen der K\u00f6nigin in Umlauf, die vom K\u00f6nigshaus bestritten wurden; hinzu kamen Berichte \u00fcber Liebesaff\u00e4ren und zerr\u00fcttete Ehen im erweiterten Familienkreis. Die Beteiligung ihrer Kinder Andrew, Anne und Edward an der von der BBC ausgestrahlten Wohlt\u00e4tigkeits-Spielshow ''It\u2019s a Royal Knockout'' (eine Adaption von Spiel ohne Grenzen) sorgte 1987 f\u00fcr viel Spott, und die K\u00f6nigin wurde zur Zielscheibe bei\u00dfender Satire. Am 17. Mai 1991, wenige Monate nach dem Ende des Zweiten Golfkriegs, war Elisabeth die erste britische Monarchin, die vor den Kongress der Vereinigten Staaten trat. 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Sorgt euch nicht, wenn es nicht wahr ist\u00a0\u2013 solange danach nicht zuviel Aufhebens darum gemacht wird.\u201c Verleger Donald Trelford schrieb am 21.\u00a0September 1986 im ''Observer'': \u201eDie k\u00f6nigliche Seifenoper hat nun ein derart gro\u00dfes \u00f6ffentliches Interesse erreicht, dass die Grenze zwischen Fakten und Fiktion nicht mehr zu erkennen ist \u2026. Es ist nicht einfach so, dass einige Zeitungen ihre Fakten nicht \u00fcberpr\u00fcfen oder Dementi akzeptieren; es ist ihnen egal, ob die Storys wahr sind oder nicht.\u201c\nDie ''Sunday Times'' vom 20.\u00a0Juli 1986 berichtete, die K\u00f6nigin sei besorgt, dass die Wirtschaftspolitik von Premierministerin Margaret Thatcher soziale Gegens\u00e4tze f\u00f6rdere; sie sei beunruhigt \u00fcber die hohe Arbeitslosigkeit, Rassenunruhen, den gewaltt\u00e4tigen Bergarbeiterstreik und Thatchers Weigerung, Sanktionen gegen das s\u00fcdafrikanische Apartheid-Regime anzuordnen. Zu den Quellen der Ger\u00fcchte geh\u00f6rten der k\u00f6nigliche Pressesekret\u00e4r Michael Shea und Shridath Ramphal, Generalsekret\u00e4r des Commonwealth. Shea behauptete, seine Aussagen seien aus dem Zusammenhang gerissen und mit Spekulationen ausgeschm\u00fcckt worden. Thatchers Biograf John Campbell bezeichnete den Artikel als \u201eein St\u00fcck journalistischer Hetze\u201c. In ihrer 1993 erschienenen Biografie bestritt Thatcher ein Zerw\u00fcrfnis und zeigte sogar Bewunderung f\u00fcr Elisabeth. Nach ihrer Abl\u00f6sung durch John Major erhielt sie von der K\u00f6nigin zwei pers\u00f6nliche Ehrungen, die Aufnahme in den Order of Merit und in den Hosenbandorden.\nDer kanadische Premierminister Brian Mulroney war der Ansicht, Elisabeth sei eine \u201eKraft hinter den Kulissen\u201c bei der Beendigung der Apartheid in S\u00fcdafrika gewesen. 1987 \u00e4u\u00dferte sie in Kanada \u00f6ffentlich ihre Unterst\u00fctzung f\u00fcr den Meech Lake Accord, was Kritik von Gegnern dieser umstrittenen Verfassungsreform hervorrief, darunter Pierre Trudeau. Im selben Jahr wurde die gew\u00e4hlte Regierung Fidschis durch einen Milit\u00e4rputsch gest\u00fcrzt. Als Monarchin von Fidschi unterst\u00fctzte Elisabeth die Bem\u00fchungen des Generalgouverneurs Penaia Ganilau, die exekutiven Rechte durchzusetzen und eine Einigung auszuhandeln. Putschanf\u00fchrer Sitiveni Rabuka enthob Ganilau des Amtes und erkl\u00e4rte Fidschi zu einer Republik.\nIn Gro\u00dfbritannien wuchs die Zustimmung f\u00fcr die Einf\u00fchrung einer Republik. Die Presse brachte Sch\u00e4tzungen \u00fcber das pers\u00f6nliche Verm\u00f6gen der K\u00f6nigin in Umlauf, die vom K\u00f6nigshaus bestritten wurden; hinzu kamen Berichte \u00fcber Liebesaff\u00e4ren und zerr\u00fcttete Ehen im erweiterten Familienkreis. Die Beteiligung ihrer Kinder Andrew, Anne und Edward an der von der BBC ausgestrahlten Wohlt\u00e4tigkeits-Spielshow ''It\u2019s a Royal Knockout'' (eine Adaption von Spiel ohne Grenzen) sorgte 1987 f\u00fcr viel Spott, und die K\u00f6nigin wurde zur Zielscheibe bei\u00dfender Satire.\nAm 17. Mai 1991, wenige Monate nach dem Ende des Zweiten Golfkriegs, war Elisabeth die erste britische Monarchin, die vor den Kongress der Vereinigten Staaten trat. In ihrer Ansprache hielt sie fest, die Geschichte habe gezeigt, dass Macht aus Gewehrl\u00e4ufen nie lange anhalte und dass erfolgreiche Gesellschaften auf gegenseitiger Verst\u00e4ndigung beruhten.", "answer": "Verfassungsreform", "sentence": "1987 \u00e4u\u00dferte sie in Kanada \u00f6ffentlich ihre Unterst\u00fctzung f\u00fcr den Meech Lake Accord, was Kritik von Gegnern dieser umstrittenen Verfassungsreform hervorrief, darunter Pierre Trudeau.", "paragraph_sentence": "Elisabeth_II. === = Im Fokus der Massenmedien, Kritik an Thatchers Politik == = = In den 1980er Jahren nahm das Interesse an den Ansichten und am Privatleben der K\u00f6nigsfamilie deutlich zu, was in der Presse zu einer Reihe aufsehenerregender Artikel f\u00fchrte, von denen einige Erfundenes enthielten. Kelvin MacKenzie, Herausgeber von ''The Sun'', befahl seinen Angestellten: \u201eGebt mir eine Sonntag-bis-Montag-Furore \u00fcber die Royals. Sorgt euch nicht, wenn es nicht wahr ist \u2013 solange danach nicht zuviel Aufhebens darum gemacht wird.\u201c Verleger Donald Trelford schrieb am 21. September 1986 im ''Observer'': \u201eDie k\u00f6nigliche Seifenoper hat nun ein derart gro\u00dfes \u00f6ffentliches Interesse erreicht, dass die Grenze zwischen Fakten und Fiktion nicht mehr zu erkennen ist \u2026. Es ist nicht einfach so, dass einige Zeitungen ihre Fakten nicht \u00fcberpr\u00fcfen oder Dementi akzeptieren; es ist ihnen egal, ob die Storys wahr sind oder nicht.\u201c Die ''Sunday Times'' vom 20. Juli 1986 berichtete, die K\u00f6nigin sei besorgt, dass die Wirtschaftspolitik von Premierministerin Margaret Thatcher soziale Gegens\u00e4tze f\u00f6rdere; sie sei beunruhigt \u00fcber die hohe Arbeitslosigkeit, Rassenunruhen, den gewaltt\u00e4tigen Bergarbeiterstreik und Thatchers Weigerung, Sanktionen gegen das s\u00fcdafrikanische Apartheid-Regime anzuordnen. Zu den Quellen der Ger\u00fcchte geh\u00f6rten der k\u00f6nigliche Pressesekret\u00e4r Michael Shea und Shridath Ramphal, Generalsekret\u00e4r des Commonwealth. Shea behauptete, seine Aussagen seien aus dem Zusammenhang gerissen und mit Spekulationen ausgeschm\u00fcckt worden. Thatchers Biograf John Campbell bezeichnete den Artikel als \u201eein St\u00fcck journalistischer Hetze\u201c. In ihrer 1993 erschienenen Biografie bestritt Thatcher ein Zerw\u00fcrfnis und zeigte sogar Bewunderung f\u00fcr Elisabeth. Nach ihrer Abl\u00f6sung durch John Major erhielt sie von der K\u00f6nigin zwei pers\u00f6nliche Ehrungen, die Aufnahme in den Order of Merit und in den Hosenbandorden. Der kanadische Premierminister Brian Mulroney war der Ansicht, Elisabeth sei eine \u201eKraft hinter den Kulissen\u201c bei der Beendigung der Apartheid in S\u00fcdafrika gewesen. 1987 \u00e4u\u00dferte sie in Kanada \u00f6ffentlich ihre Unterst\u00fctzung f\u00fcr den Meech Lake Accord, was Kritik von Gegnern dieser umstrittenen Verfassungsreform hervorrief, darunter Pierre Trudeau. Im selben Jahr wurde die gew\u00e4hlte Regierung Fidschis durch einen Milit\u00e4rputsch gest\u00fcrzt. Als Monarchin von Fidschi unterst\u00fctzte Elisabeth die Bem\u00fchungen des Generalgouverneurs Penaia Ganilau, die exekutiven Rechte durchzusetzen und eine Einigung auszuhandeln. Putschanf\u00fchrer Sitiveni Rabuka enthob Ganilau des Amtes und erkl\u00e4rte Fidschi zu einer Republik. In Gro\u00dfbritannien wuchs die Zustimmung f\u00fcr die Einf\u00fchrung einer Republik. Die Presse brachte Sch\u00e4tzungen \u00fcber das pers\u00f6nliche Verm\u00f6gen der K\u00f6nigin in Umlauf, die vom K\u00f6nigshaus bestritten wurden; hinzu kamen Berichte \u00fcber Liebesaff\u00e4ren und zerr\u00fcttete Ehen im erweiterten Familienkreis. Die Beteiligung ihrer Kinder Andrew, Anne und Edward an der von der BBC ausgestrahlten Wohlt\u00e4tigkeits-Spielshow ''It\u2019s a Royal Knockout'' (eine Adaption von Spiel ohne Grenzen) sorgte 1987 f\u00fcr viel Spott, und die K\u00f6nigin wurde zur Zielscheibe bei\u00dfender Satire. Am 17. Mai 1991, wenige Monate nach dem Ende des Zweiten Golfkriegs, war Elisabeth die erste britische Monarchin, die vor den Kongress der Vereinigten Staaten trat. In ihrer Ansprache hielt sie fest, die Geschichte habe gezeigt, dass Macht aus Gewehrl\u00e4ufen nie lange anhalte und dass erfolgreiche Gesellschaften auf gegenseitiger Verst\u00e4ndigung beruhten.", "paragraph_answer": "Elisabeth_II. ==== Im Fokus der Massenmedien, Kritik an Thatchers Politik ==== In den 1980er Jahren nahm das Interesse an den Ansichten und am Privatleben der K\u00f6nigsfamilie deutlich zu, was in der Presse zu einer Reihe aufsehenerregender Artikel f\u00fchrte, von denen einige Erfundenes enthielten. Kelvin MacKenzie, Herausgeber von ''The Sun'', befahl seinen Angestellten: \u201eGebt mir eine Sonntag-bis-Montag-Furore \u00fcber die Royals. Sorgt euch nicht, wenn es nicht wahr ist \u2013 solange danach nicht zuviel Aufhebens darum gemacht wird.\u201c Verleger Donald Trelford schrieb am 21. September 1986 im ''Observer'': \u201eDie k\u00f6nigliche Seifenoper hat nun ein derart gro\u00dfes \u00f6ffentliches Interesse erreicht, dass die Grenze zwischen Fakten und Fiktion nicht mehr zu erkennen ist \u2026. Es ist nicht einfach so, dass einige Zeitungen ihre Fakten nicht \u00fcberpr\u00fcfen oder Dementi akzeptieren; es ist ihnen egal, ob die Storys wahr sind oder nicht.\u201c Die ''Sunday Times'' vom 20. Juli 1986 berichtete, die K\u00f6nigin sei besorgt, dass die Wirtschaftspolitik von Premierministerin Margaret Thatcher soziale Gegens\u00e4tze f\u00f6rdere; sie sei beunruhigt \u00fcber die hohe Arbeitslosigkeit, Rassenunruhen, den gewaltt\u00e4tigen Bergarbeiterstreik und Thatchers Weigerung, Sanktionen gegen das s\u00fcdafrikanische Apartheid-Regime anzuordnen. Zu den Quellen der Ger\u00fcchte geh\u00f6rten der k\u00f6nigliche Pressesekret\u00e4r Michael Shea und Shridath Ramphal, Generalsekret\u00e4r des Commonwealth. 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Im selben Jahr wurde die gew\u00e4hlte Regierung Fidschis durch einen Milit\u00e4rputsch gest\u00fcrzt. Als Monarchin von Fidschi unterst\u00fctzte Elisabeth die Bem\u00fchungen des Generalgouverneurs Penaia Ganilau, die exekutiven Rechte durchzusetzen und eine Einigung auszuhandeln. Putschanf\u00fchrer Sitiveni Rabuka enthob Ganilau des Amtes und erkl\u00e4rte Fidschi zu einer Republik. In Gro\u00dfbritannien wuchs die Zustimmung f\u00fcr die Einf\u00fchrung einer Republik. Die Presse brachte Sch\u00e4tzungen \u00fcber das pers\u00f6nliche Verm\u00f6gen der K\u00f6nigin in Umlauf, die vom K\u00f6nigshaus bestritten wurden; hinzu kamen Berichte \u00fcber Liebesaff\u00e4ren und zerr\u00fcttete Ehen im erweiterten Familienkreis. Die Beteiligung ihrer Kinder Andrew, Anne und Edward an der von der BBC ausgestrahlten Wohlt\u00e4tigkeits-Spielshow ''It\u2019s a Royal Knockout'' (eine Adaption von Spiel ohne Grenzen) sorgte 1987 f\u00fcr viel Spott, und die K\u00f6nigin wurde zur Zielscheibe bei\u00dfender Satire. Am 17. Mai 1991, wenige Monate nach dem Ende des Zweiten Golfkriegs, war Elisabeth die erste britische Monarchin, die vor den Kongress der Vereinigten Staaten trat. In ihrer Ansprache hielt sie fest, die Geschichte habe gezeigt, dass Macht aus Gewehrl\u00e4ufen nie lange anhalte und dass erfolgreiche Gesellschaften auf gegenseitiger Verst\u00e4ndigung beruhten.", "sentence_answer": "1987 \u00e4u\u00dferte sie in Kanada \u00f6ffentlich ihre Unterst\u00fctzung f\u00fcr den Meech Lake Accord, was Kritik von Gegnern dieser umstrittenen Verfassungsreform hervorrief, darunter Pierre Trudeau.", "paragraph_id": 41546} {"question": "In welchem Jahr kam es zu einem Putsch auf Fidschi?", "paragraph": "Elisabeth_II.\n\n==== Im Fokus der Massenmedien, Kritik an Thatchers Politik ====\nIn den 1980er Jahren nahm das Interesse an den Ansichten und am Privatleben der K\u00f6nigsfamilie deutlich zu, was in der Presse zu einer Reihe aufsehenerregender Artikel f\u00fchrte, von denen einige Erfundenes enthielten. Kelvin MacKenzie, Herausgeber von ''The Sun'', befahl seinen Angestellten: \u201eGebt mir eine Sonntag-bis-Montag-Furore \u00fcber die Royals. Sorgt euch nicht, wenn es nicht wahr ist\u00a0\u2013 solange danach nicht zuviel Aufhebens darum gemacht wird.\u201c Verleger Donald Trelford schrieb am 21.\u00a0September 1986 im ''Observer'': \u201eDie k\u00f6nigliche Seifenoper hat nun ein derart gro\u00dfes \u00f6ffentliches Interesse erreicht, dass die Grenze zwischen Fakten und Fiktion nicht mehr zu erkennen ist \u2026. Es ist nicht einfach so, dass einige Zeitungen ihre Fakten nicht \u00fcberpr\u00fcfen oder Dementi akzeptieren; es ist ihnen egal, ob die Storys wahr sind oder nicht.\u201c\nDie ''Sunday Times'' vom 20.\u00a0Juli 1986 berichtete, die K\u00f6nigin sei besorgt, dass die Wirtschaftspolitik von Premierministerin Margaret Thatcher soziale Gegens\u00e4tze f\u00f6rdere; sie sei beunruhigt \u00fcber die hohe Arbeitslosigkeit, Rassenunruhen, den gewaltt\u00e4tigen Bergarbeiterstreik und Thatchers Weigerung, Sanktionen gegen das s\u00fcdafrikanische Apartheid-Regime anzuordnen. Zu den Quellen der Ger\u00fcchte geh\u00f6rten der k\u00f6nigliche Pressesekret\u00e4r Michael Shea und Shridath Ramphal, Generalsekret\u00e4r des Commonwealth. Shea behauptete, seine Aussagen seien aus dem Zusammenhang gerissen und mit Spekulationen ausgeschm\u00fcckt worden. Thatchers Biograf John Campbell bezeichnete den Artikel als \u201eein St\u00fcck journalistischer Hetze\u201c. In ihrer 1993 erschienenen Biografie bestritt Thatcher ein Zerw\u00fcrfnis und zeigte sogar Bewunderung f\u00fcr Elisabeth. Nach ihrer Abl\u00f6sung durch John Major erhielt sie von der K\u00f6nigin zwei pers\u00f6nliche Ehrungen, die Aufnahme in den Order of Merit und in den Hosenbandorden.\nDer kanadische Premierminister Brian Mulroney war der Ansicht, Elisabeth sei eine \u201eKraft hinter den Kulissen\u201c bei der Beendigung der Apartheid in S\u00fcdafrika gewesen. 1987 \u00e4u\u00dferte sie in Kanada \u00f6ffentlich ihre Unterst\u00fctzung f\u00fcr den Meech Lake Accord, was Kritik von Gegnern dieser umstrittenen Verfassungsreform hervorrief, darunter Pierre Trudeau. Im selben Jahr wurde die gew\u00e4hlte Regierung Fidschis durch einen Milit\u00e4rputsch gest\u00fcrzt. Als Monarchin von Fidschi unterst\u00fctzte Elisabeth die Bem\u00fchungen des Generalgouverneurs Penaia Ganilau, die exekutiven Rechte durchzusetzen und eine Einigung auszuhandeln. Putschanf\u00fchrer Sitiveni Rabuka enthob Ganilau des Amtes und erkl\u00e4rte Fidschi zu einer Republik.\nIn Gro\u00dfbritannien wuchs die Zustimmung f\u00fcr die Einf\u00fchrung einer Republik. Die Presse brachte Sch\u00e4tzungen \u00fcber das pers\u00f6nliche Verm\u00f6gen der K\u00f6nigin in Umlauf, die vom K\u00f6nigshaus bestritten wurden; hinzu kamen Berichte \u00fcber Liebesaff\u00e4ren und zerr\u00fcttete Ehen im erweiterten Familienkreis. Die Beteiligung ihrer Kinder Andrew, Anne und Edward an der von der BBC ausgestrahlten Wohlt\u00e4tigkeits-Spielshow ''It\u2019s a Royal Knockout'' (eine Adaption von Spiel ohne Grenzen) sorgte 1987 f\u00fcr viel Spott, und die K\u00f6nigin wurde zur Zielscheibe bei\u00dfender Satire.\nAm 17. Mai 1991, wenige Monate nach dem Ende des Zweiten Golfkriegs, war Elisabeth die erste britische Monarchin, die vor den Kongress der Vereinigten Staaten trat. In ihrer Ansprache hielt sie fest, die Geschichte habe gezeigt, dass Macht aus Gewehrl\u00e4ufen nie lange anhalte und dass erfolgreiche Gesellschaften auf gegenseitiger Verst\u00e4ndigung beruhten.", "answer": "1987", "sentence": "1987 \u00e4u\u00dferte sie in Kanada \u00f6ffentlich ihre Unterst\u00fctzung f\u00fcr den Meech Lake Accord, was Kritik von Gegnern dieser umstrittenen Verfassungsreform hervorrief, darunter Pierre Trudeau.", "paragraph_sentence": "Elisabeth_II. === = Im Fokus der Massenmedien, Kritik an Thatchers Politik == = = In den 1980er Jahren nahm das Interesse an den Ansichten und am Privatleben der K\u00f6nigsfamilie deutlich zu, was in der Presse zu einer Reihe aufsehenerregender Artikel f\u00fchrte, von denen einige Erfundenes enthielten. Kelvin MacKenzie, Herausgeber von ''The Sun'', befahl seinen Angestellten: \u201eGebt mir eine Sonntag-bis-Montag-Furore \u00fcber die Royals. Sorgt euch nicht, wenn es nicht wahr ist \u2013 solange danach nicht zuviel Aufhebens darum gemacht wird.\u201c Verleger Donald Trelford schrieb am 21. September 1986 im ''Observer'': \u201eDie k\u00f6nigliche Seifenoper hat nun ein derart gro\u00dfes \u00f6ffentliches Interesse erreicht, dass die Grenze zwischen Fakten und Fiktion nicht mehr zu erkennen ist \u2026. Es ist nicht einfach so, dass einige Zeitungen ihre Fakten nicht \u00fcberpr\u00fcfen oder Dementi akzeptieren; es ist ihnen egal, ob die Storys wahr sind oder nicht.\u201c Die ''Sunday Times'' vom 20. Juli 1986 berichtete, die K\u00f6nigin sei besorgt, dass die Wirtschaftspolitik von Premierministerin Margaret Thatcher soziale Gegens\u00e4tze f\u00f6rdere; sie sei beunruhigt \u00fcber die hohe Arbeitslosigkeit, Rassenunruhen, den gewaltt\u00e4tigen Bergarbeiterstreik und Thatchers Weigerung, Sanktionen gegen das s\u00fcdafrikanische Apartheid-Regime anzuordnen. Zu den Quellen der Ger\u00fcchte geh\u00f6rten der k\u00f6nigliche Pressesekret\u00e4r Michael Shea und Shridath Ramphal, Generalsekret\u00e4r des Commonwealth. Shea behauptete, seine Aussagen seien aus dem Zusammenhang gerissen und mit Spekulationen ausgeschm\u00fcckt worden. Thatchers Biograf John Campbell bezeichnete den Artikel als \u201eein St\u00fcck journalistischer Hetze\u201c. In ihrer 1993 erschienenen Biografie bestritt Thatcher ein Zerw\u00fcrfnis und zeigte sogar Bewunderung f\u00fcr Elisabeth. Nach ihrer Abl\u00f6sung durch John Major erhielt sie von der K\u00f6nigin zwei pers\u00f6nliche Ehrungen, die Aufnahme in den Order of Merit und in den Hosenbandorden. Der kanadische Premierminister Brian Mulroney war der Ansicht, Elisabeth sei eine \u201eKraft hinter den Kulissen\u201c bei der Beendigung der Apartheid in S\u00fcdafrika gewesen. 1987 \u00e4u\u00dferte sie in Kanada \u00f6ffentlich ihre Unterst\u00fctzung f\u00fcr den Meech Lake Accord, was Kritik von Gegnern dieser umstrittenen Verfassungsreform hervorrief, darunter Pierre Trudeau. Im selben Jahr wurde die gew\u00e4hlte Regierung Fidschis durch einen Milit\u00e4rputsch gest\u00fcrzt. Als Monarchin von Fidschi unterst\u00fctzte Elisabeth die Bem\u00fchungen des Generalgouverneurs Penaia Ganilau, die exekutiven Rechte durchzusetzen und eine Einigung auszuhandeln. Putschanf\u00fchrer Sitiveni Rabuka enthob Ganilau des Amtes und erkl\u00e4rte Fidschi zu einer Republik. In Gro\u00dfbritannien wuchs die Zustimmung f\u00fcr die Einf\u00fchrung einer Republik. Die Presse brachte Sch\u00e4tzungen \u00fcber das pers\u00f6nliche Verm\u00f6gen der K\u00f6nigin in Umlauf, die vom K\u00f6nigshaus bestritten wurden; hinzu kamen Berichte \u00fcber Liebesaff\u00e4ren und zerr\u00fcttete Ehen im erweiterten Familienkreis. Die Beteiligung ihrer Kinder Andrew, Anne und Edward an der von der BBC ausgestrahlten Wohlt\u00e4tigkeits-Spielshow ''It\u2019s a Royal Knockout'' (eine Adaption von Spiel ohne Grenzen) sorgte 1987 f\u00fcr viel Spott, und die K\u00f6nigin wurde zur Zielscheibe bei\u00dfender Satire. Am 17. Mai 1991, wenige Monate nach dem Ende des Zweiten Golfkriegs, war Elisabeth die erste britische Monarchin, die vor den Kongress der Vereinigten Staaten trat. In ihrer Ansprache hielt sie fest, die Geschichte habe gezeigt, dass Macht aus Gewehrl\u00e4ufen nie lange anhalte und dass erfolgreiche Gesellschaften auf gegenseitiger Verst\u00e4ndigung beruhten.", "paragraph_answer": "Elisabeth_II. ==== Im Fokus der Massenmedien, Kritik an Thatchers Politik ==== In den 1980er Jahren nahm das Interesse an den Ansichten und am Privatleben der K\u00f6nigsfamilie deutlich zu, was in der Presse zu einer Reihe aufsehenerregender Artikel f\u00fchrte, von denen einige Erfundenes enthielten. Kelvin MacKenzie, Herausgeber von ''The Sun'', befahl seinen Angestellten: \u201eGebt mir eine Sonntag-bis-Montag-Furore \u00fcber die Royals. Sorgt euch nicht, wenn es nicht wahr ist \u2013 solange danach nicht zuviel Aufhebens darum gemacht wird.\u201c Verleger Donald Trelford schrieb am 21. September 1986 im ''Observer'': \u201eDie k\u00f6nigliche Seifenoper hat nun ein derart gro\u00dfes \u00f6ffentliches Interesse erreicht, dass die Grenze zwischen Fakten und Fiktion nicht mehr zu erkennen ist \u2026. Es ist nicht einfach so, dass einige Zeitungen ihre Fakten nicht \u00fcberpr\u00fcfen oder Dementi akzeptieren; es ist ihnen egal, ob die Storys wahr sind oder nicht.\u201c Die ''Sunday Times'' vom 20. Juli 1986 berichtete, die K\u00f6nigin sei besorgt, dass die Wirtschaftspolitik von Premierministerin Margaret Thatcher soziale Gegens\u00e4tze f\u00f6rdere; sie sei beunruhigt \u00fcber die hohe Arbeitslosigkeit, Rassenunruhen, den gewaltt\u00e4tigen Bergarbeiterstreik und Thatchers Weigerung, Sanktionen gegen das s\u00fcdafrikanische Apartheid-Regime anzuordnen. Zu den Quellen der Ger\u00fcchte geh\u00f6rten der k\u00f6nigliche Pressesekret\u00e4r Michael Shea und Shridath Ramphal, Generalsekret\u00e4r des Commonwealth. Shea behauptete, seine Aussagen seien aus dem Zusammenhang gerissen und mit Spekulationen ausgeschm\u00fcckt worden. Thatchers Biograf John Campbell bezeichnete den Artikel als \u201eein St\u00fcck journalistischer Hetze\u201c. In ihrer 1993 erschienenen Biografie bestritt Thatcher ein Zerw\u00fcrfnis und zeigte sogar Bewunderung f\u00fcr Elisabeth. Nach ihrer Abl\u00f6sung durch John Major erhielt sie von der K\u00f6nigin zwei pers\u00f6nliche Ehrungen, die Aufnahme in den Order of Merit und in den Hosenbandorden. Der kanadische Premierminister Brian Mulroney war der Ansicht, Elisabeth sei eine \u201eKraft hinter den Kulissen\u201c bei der Beendigung der Apartheid in S\u00fcdafrika gewesen. 1987 \u00e4u\u00dferte sie in Kanada \u00f6ffentlich ihre Unterst\u00fctzung f\u00fcr den Meech Lake Accord, was Kritik von Gegnern dieser umstrittenen Verfassungsreform hervorrief, darunter Pierre Trudeau. Im selben Jahr wurde die gew\u00e4hlte Regierung Fidschis durch einen Milit\u00e4rputsch gest\u00fcrzt. Als Monarchin von Fidschi unterst\u00fctzte Elisabeth die Bem\u00fchungen des Generalgouverneurs Penaia Ganilau, die exekutiven Rechte durchzusetzen und eine Einigung auszuhandeln. Putschanf\u00fchrer Sitiveni Rabuka enthob Ganilau des Amtes und erkl\u00e4rte Fidschi zu einer Republik. In Gro\u00dfbritannien wuchs die Zustimmung f\u00fcr die Einf\u00fchrung einer Republik. Die Presse brachte Sch\u00e4tzungen \u00fcber das pers\u00f6nliche Verm\u00f6gen der K\u00f6nigin in Umlauf, die vom K\u00f6nigshaus bestritten wurden; hinzu kamen Berichte \u00fcber Liebesaff\u00e4ren und zerr\u00fcttete Ehen im erweiterten Familienkreis. Die Beteiligung ihrer Kinder Andrew, Anne und Edward an der von der BBC ausgestrahlten Wohlt\u00e4tigkeits-Spielshow ''It\u2019s a Royal Knockout'' (eine Adaption von Spiel ohne Grenzen) sorgte 1987 f\u00fcr viel Spott, und die K\u00f6nigin wurde zur Zielscheibe bei\u00dfender Satire. Am 17. Mai 1991, wenige Monate nach dem Ende des Zweiten Golfkriegs, war Elisabeth die erste britische Monarchin, die vor den Kongress der Vereinigten Staaten trat. In ihrer Ansprache hielt sie fest, die Geschichte habe gezeigt, dass Macht aus Gewehrl\u00e4ufen nie lange anhalte und dass erfolgreiche Gesellschaften auf gegenseitiger Verst\u00e4ndigung beruhten.", "sentence_answer": " 1987 \u00e4u\u00dferte sie in Kanada \u00f6ffentlich ihre Unterst\u00fctzung f\u00fcr den Meech Lake Accord, was Kritik von Gegnern dieser umstrittenen Verfassungsreform hervorrief, darunter Pierre Trudeau.", "paragraph_id": 41547} {"question": "Welches Amt hatte Queen Elisabeth II vor dem Milit\u00e4rputsch von Fidschi 1987 dort?", "paragraph": "Elisabeth_II.\n\n==== Im Fokus der Massenmedien, Kritik an Thatchers Politik ====\nIn den 1980er Jahren nahm das Interesse an den Ansichten und am Privatleben der K\u00f6nigsfamilie deutlich zu, was in der Presse zu einer Reihe aufsehenerregender Artikel f\u00fchrte, von denen einige Erfundenes enthielten. Kelvin MacKenzie, Herausgeber von ''The Sun'', befahl seinen Angestellten: \u201eGebt mir eine Sonntag-bis-Montag-Furore \u00fcber die Royals. Sorgt euch nicht, wenn es nicht wahr ist\u00a0\u2013 solange danach nicht zuviel Aufhebens darum gemacht wird.\u201c Verleger Donald Trelford schrieb am 21.\u00a0September 1986 im ''Observer'': \u201eDie k\u00f6nigliche Seifenoper hat nun ein derart gro\u00dfes \u00f6ffentliches Interesse erreicht, dass die Grenze zwischen Fakten und Fiktion nicht mehr zu erkennen ist \u2026. Es ist nicht einfach so, dass einige Zeitungen ihre Fakten nicht \u00fcberpr\u00fcfen oder Dementi akzeptieren; es ist ihnen egal, ob die Storys wahr sind oder nicht.\u201c\nDie ''Sunday Times'' vom 20.\u00a0Juli 1986 berichtete, die K\u00f6nigin sei besorgt, dass die Wirtschaftspolitik von Premierministerin Margaret Thatcher soziale Gegens\u00e4tze f\u00f6rdere; sie sei beunruhigt \u00fcber die hohe Arbeitslosigkeit, Rassenunruhen, den gewaltt\u00e4tigen Bergarbeiterstreik und Thatchers Weigerung, Sanktionen gegen das s\u00fcdafrikanische Apartheid-Regime anzuordnen. Zu den Quellen der Ger\u00fcchte geh\u00f6rten der k\u00f6nigliche Pressesekret\u00e4r Michael Shea und Shridath Ramphal, Generalsekret\u00e4r des Commonwealth. Shea behauptete, seine Aussagen seien aus dem Zusammenhang gerissen und mit Spekulationen ausgeschm\u00fcckt worden. Thatchers Biograf John Campbell bezeichnete den Artikel als \u201eein St\u00fcck journalistischer Hetze\u201c. In ihrer 1993 erschienenen Biografie bestritt Thatcher ein Zerw\u00fcrfnis und zeigte sogar Bewunderung f\u00fcr Elisabeth. Nach ihrer Abl\u00f6sung durch John Major erhielt sie von der K\u00f6nigin zwei pers\u00f6nliche Ehrungen, die Aufnahme in den Order of Merit und in den Hosenbandorden.\nDer kanadische Premierminister Brian Mulroney war der Ansicht, Elisabeth sei eine \u201eKraft hinter den Kulissen\u201c bei der Beendigung der Apartheid in S\u00fcdafrika gewesen. 1987 \u00e4u\u00dferte sie in Kanada \u00f6ffentlich ihre Unterst\u00fctzung f\u00fcr den Meech Lake Accord, was Kritik von Gegnern dieser umstrittenen Verfassungsreform hervorrief, darunter Pierre Trudeau. Im selben Jahr wurde die gew\u00e4hlte Regierung Fidschis durch einen Milit\u00e4rputsch gest\u00fcrzt. Als Monarchin von Fidschi unterst\u00fctzte Elisabeth die Bem\u00fchungen des Generalgouverneurs Penaia Ganilau, die exekutiven Rechte durchzusetzen und eine Einigung auszuhandeln. 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Sorgt euch nicht, wenn es nicht wahr ist \u2013 solange danach nicht zuviel Aufhebens darum gemacht wird.\u201c Verleger Donald Trelford schrieb am 21. September 1986 im ''Observer'': \u201eDie k\u00f6nigliche Seifenoper hat nun ein derart gro\u00dfes \u00f6ffentliches Interesse erreicht, dass die Grenze zwischen Fakten und Fiktion nicht mehr zu erkennen ist \u2026. Es ist nicht einfach so, dass einige Zeitungen ihre Fakten nicht \u00fcberpr\u00fcfen oder Dementi akzeptieren; es ist ihnen egal, ob die Storys wahr sind oder nicht.\u201c Die ''Sunday Times'' vom 20. Juli 1986 berichtete, die K\u00f6nigin sei besorgt, dass die Wirtschaftspolitik von Premierministerin Margaret Thatcher soziale Gegens\u00e4tze f\u00f6rdere; sie sei beunruhigt \u00fcber die hohe Arbeitslosigkeit, Rassenunruhen, den gewaltt\u00e4tigen Bergarbeiterstreik und Thatchers Weigerung, Sanktionen gegen das s\u00fcdafrikanische Apartheid-Regime anzuordnen. Zu den Quellen der Ger\u00fcchte geh\u00f6rten der k\u00f6nigliche Pressesekret\u00e4r Michael Shea und Shridath Ramphal, Generalsekret\u00e4r des Commonwealth. Shea behauptete, seine Aussagen seien aus dem Zusammenhang gerissen und mit Spekulationen ausgeschm\u00fcckt worden. Thatchers Biograf John Campbell bezeichnete den Artikel als \u201eein St\u00fcck journalistischer Hetze\u201c. In ihrer 1993 erschienenen Biografie bestritt Thatcher ein Zerw\u00fcrfnis und zeigte sogar Bewunderung f\u00fcr Elisabeth. Nach ihrer Abl\u00f6sung durch John Major erhielt sie von der K\u00f6nigin zwei pers\u00f6nliche Ehrungen, die Aufnahme in den Order of Merit und in den Hosenbandorden. Der kanadische Premierminister Brian Mulroney war der Ansicht, Elisabeth sei eine \u201eKraft hinter den Kulissen\u201c bei der Beendigung der Apartheid in S\u00fcdafrika gewesen. 1987 \u00e4u\u00dferte sie in Kanada \u00f6ffentlich ihre Unterst\u00fctzung f\u00fcr den Meech Lake Accord, was Kritik von Gegnern dieser umstrittenen Verfassungsreform hervorrief, darunter Pierre Trudeau. Im selben Jahr wurde die gew\u00e4hlte Regierung Fidschis durch einen Milit\u00e4rputsch gest\u00fcrzt. Als Monarchin von Fidschi unterst\u00fctzte Elisabeth die Bem\u00fchungen des Generalgouverneurs Penaia Ganilau, die exekutiven Rechte durchzusetzen und eine Einigung auszuhandeln. Putschanf\u00fchrer Sitiveni Rabuka enthob Ganilau des Amtes und erkl\u00e4rte Fidschi zu einer Republik. In Gro\u00dfbritannien wuchs die Zustimmung f\u00fcr die Einf\u00fchrung einer Republik. Die Presse brachte Sch\u00e4tzungen \u00fcber das pers\u00f6nliche Verm\u00f6gen der K\u00f6nigin in Umlauf, die vom K\u00f6nigshaus bestritten wurden; hinzu kamen Berichte \u00fcber Liebesaff\u00e4ren und zerr\u00fcttete Ehen im erweiterten Familienkreis. Die Beteiligung ihrer Kinder Andrew, Anne und Edward an der von der BBC ausgestrahlten Wohlt\u00e4tigkeits-Spielshow ''It\u2019s a Royal Knockout'' (eine Adaption von Spiel ohne Grenzen) sorgte 1987 f\u00fcr viel Spott, und die K\u00f6nigin wurde zur Zielscheibe bei\u00dfender Satire. Am 17. Mai 1991, wenige Monate nach dem Ende des Zweiten Golfkriegs, war Elisabeth die erste britische Monarchin, die vor den Kongress der Vereinigten Staaten trat. In ihrer Ansprache hielt sie fest, die Geschichte habe gezeigt, dass Macht aus Gewehrl\u00e4ufen nie lange anhalte und dass erfolgreiche Gesellschaften auf gegenseitiger Verst\u00e4ndigung beruhten.", "paragraph_answer": "Elisabeth_II. ==== Im Fokus der Massenmedien, Kritik an Thatchers Politik ==== In den 1980er Jahren nahm das Interesse an den Ansichten und am Privatleben der K\u00f6nigsfamilie deutlich zu, was in der Presse zu einer Reihe aufsehenerregender Artikel f\u00fchrte, von denen einige Erfundenes enthielten. Kelvin MacKenzie, Herausgeber von ''The Sun'', befahl seinen Angestellten: \u201eGebt mir eine Sonntag-bis-Montag-Furore \u00fcber die Royals. Sorgt euch nicht, wenn es nicht wahr ist \u2013 solange danach nicht zuviel Aufhebens darum gemacht wird.\u201c Verleger Donald Trelford schrieb am 21. September 1986 im ''Observer'': \u201eDie k\u00f6nigliche Seifenoper hat nun ein derart gro\u00dfes \u00f6ffentliches Interesse erreicht, dass die Grenze zwischen Fakten und Fiktion nicht mehr zu erkennen ist \u2026. Es ist nicht einfach so, dass einige Zeitungen ihre Fakten nicht \u00fcberpr\u00fcfen oder Dementi akzeptieren; es ist ihnen egal, ob die Storys wahr sind oder nicht.\u201c Die ''Sunday Times'' vom 20. Juli 1986 berichtete, die K\u00f6nigin sei besorgt, dass die Wirtschaftspolitik von Premierministerin Margaret Thatcher soziale Gegens\u00e4tze f\u00f6rdere; sie sei beunruhigt \u00fcber die hohe Arbeitslosigkeit, Rassenunruhen, den gewaltt\u00e4tigen Bergarbeiterstreik und Thatchers Weigerung, Sanktionen gegen das s\u00fcdafrikanische Apartheid-Regime anzuordnen. Zu den Quellen der Ger\u00fcchte geh\u00f6rten der k\u00f6nigliche Pressesekret\u00e4r Michael Shea und Shridath Ramphal, Generalsekret\u00e4r des Commonwealth. 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Im selben Jahr wurde die gew\u00e4hlte Regierung Fidschis durch einen Milit\u00e4rputsch gest\u00fcrzt. Als Monarchin von Fidschi unterst\u00fctzte Elisabeth die Bem\u00fchungen des Generalgouverneurs Penaia Ganilau, die exekutiven Rechte durchzusetzen und eine Einigung auszuhandeln. Putschanf\u00fchrer Sitiveni Rabuka enthob Ganilau des Amtes und erkl\u00e4rte Fidschi zu einer Republik. In Gro\u00dfbritannien wuchs die Zustimmung f\u00fcr die Einf\u00fchrung einer Republik. Die Presse brachte Sch\u00e4tzungen \u00fcber das pers\u00f6nliche Verm\u00f6gen der K\u00f6nigin in Umlauf, die vom K\u00f6nigshaus bestritten wurden; hinzu kamen Berichte \u00fcber Liebesaff\u00e4ren und zerr\u00fcttete Ehen im erweiterten Familienkreis. Die Beteiligung ihrer Kinder Andrew, Anne und Edward an der von der BBC ausgestrahlten Wohlt\u00e4tigkeits-Spielshow ''It\u2019s a Royal Knockout'' (eine Adaption von Spiel ohne Grenzen) sorgte 1987 f\u00fcr viel Spott, und die K\u00f6nigin wurde zur Zielscheibe bei\u00dfender Satire. Am 17. Mai 1991, wenige Monate nach dem Ende des Zweiten Golfkriegs, war Elisabeth die erste britische Monarchin, die vor den Kongress der Vereinigten Staaten trat. In ihrer Ansprache hielt sie fest, die Geschichte habe gezeigt, dass Macht aus Gewehrl\u00e4ufen nie lange anhalte und dass erfolgreiche Gesellschaften auf gegenseitiger Verst\u00e4ndigung beruhten.", "sentence_answer": "Als Monarchin von Fidschi unterst\u00fctzte Elisabeth die Bem\u00fchungen des Generalgouverneurs Penaia Ganilau, die exekutiven Rechte durchzusetzen und eine Einigung auszuhandeln.", "paragraph_id": 41548} {"question": "F\u00fcr welchen TV-Auftritt erfuhren die Queen und ihre Familie 1987 H\u00e4me?", "paragraph": "Elisabeth_II.\n\n==== Im Fokus der Massenmedien, Kritik an Thatchers Politik ====\nIn den 1980er Jahren nahm das Interesse an den Ansichten und am Privatleben der K\u00f6nigsfamilie deutlich zu, was in der Presse zu einer Reihe aufsehenerregender Artikel f\u00fchrte, von denen einige Erfundenes enthielten. Kelvin MacKenzie, Herausgeber von ''The Sun'', befahl seinen Angestellten: \u201eGebt mir eine Sonntag-bis-Montag-Furore \u00fcber die Royals. Sorgt euch nicht, wenn es nicht wahr ist\u00a0\u2013 solange danach nicht zuviel Aufhebens darum gemacht wird.\u201c Verleger Donald Trelford schrieb am 21.\u00a0September 1986 im ''Observer'': \u201eDie k\u00f6nigliche Seifenoper hat nun ein derart gro\u00dfes \u00f6ffentliches Interesse erreicht, dass die Grenze zwischen Fakten und Fiktion nicht mehr zu erkennen ist \u2026. Es ist nicht einfach so, dass einige Zeitungen ihre Fakten nicht \u00fcberpr\u00fcfen oder Dementi akzeptieren; es ist ihnen egal, ob die Storys wahr sind oder nicht.\u201c\nDie ''Sunday Times'' vom 20.\u00a0Juli 1986 berichtete, die K\u00f6nigin sei besorgt, dass die Wirtschaftspolitik von Premierministerin Margaret Thatcher soziale Gegens\u00e4tze f\u00f6rdere; sie sei beunruhigt \u00fcber die hohe Arbeitslosigkeit, Rassenunruhen, den gewaltt\u00e4tigen Bergarbeiterstreik und Thatchers Weigerung, Sanktionen gegen das s\u00fcdafrikanische Apartheid-Regime anzuordnen. Zu den Quellen der Ger\u00fcchte geh\u00f6rten der k\u00f6nigliche Pressesekret\u00e4r Michael Shea und Shridath Ramphal, Generalsekret\u00e4r des Commonwealth. Shea behauptete, seine Aussagen seien aus dem Zusammenhang gerissen und mit Spekulationen ausgeschm\u00fcckt worden. Thatchers Biograf John Campbell bezeichnete den Artikel als \u201eein St\u00fcck journalistischer Hetze\u201c. In ihrer 1993 erschienenen Biografie bestritt Thatcher ein Zerw\u00fcrfnis und zeigte sogar Bewunderung f\u00fcr Elisabeth. Nach ihrer Abl\u00f6sung durch John Major erhielt sie von der K\u00f6nigin zwei pers\u00f6nliche Ehrungen, die Aufnahme in den Order of Merit und in den Hosenbandorden.\nDer kanadische Premierminister Brian Mulroney war der Ansicht, Elisabeth sei eine \u201eKraft hinter den Kulissen\u201c bei der Beendigung der Apartheid in S\u00fcdafrika gewesen. 1987 \u00e4u\u00dferte sie in Kanada \u00f6ffentlich ihre Unterst\u00fctzung f\u00fcr den Meech Lake Accord, was Kritik von Gegnern dieser umstrittenen Verfassungsreform hervorrief, darunter Pierre Trudeau. Im selben Jahr wurde die gew\u00e4hlte Regierung Fidschis durch einen Milit\u00e4rputsch gest\u00fcrzt. Als Monarchin von Fidschi unterst\u00fctzte Elisabeth die Bem\u00fchungen des Generalgouverneurs Penaia Ganilau, die exekutiven Rechte durchzusetzen und eine Einigung auszuhandeln. Putschanf\u00fchrer Sitiveni Rabuka enthob Ganilau des Amtes und erkl\u00e4rte Fidschi zu einer Republik.\nIn Gro\u00dfbritannien wuchs die Zustimmung f\u00fcr die Einf\u00fchrung einer Republik. Die Presse brachte Sch\u00e4tzungen \u00fcber das pers\u00f6nliche Verm\u00f6gen der K\u00f6nigin in Umlauf, die vom K\u00f6nigshaus bestritten wurden; hinzu kamen Berichte \u00fcber Liebesaff\u00e4ren und zerr\u00fcttete Ehen im erweiterten Familienkreis. Die Beteiligung ihrer Kinder Andrew, Anne und Edward an der von der BBC ausgestrahlten Wohlt\u00e4tigkeits-Spielshow ''It\u2019s a Royal Knockout'' (eine Adaption von Spiel ohne Grenzen) sorgte 1987 f\u00fcr viel Spott, und die K\u00f6nigin wurde zur Zielscheibe bei\u00dfender Satire.\nAm 17. Mai 1991, wenige Monate nach dem Ende des Zweiten Golfkriegs, war Elisabeth die erste britische Monarchin, die vor den Kongress der Vereinigten Staaten trat. 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Kelvin MacKenzie, Herausgeber von ''The Sun'', befahl seinen Angestellten: \u201eGebt mir eine Sonntag-bis-Montag-Furore \u00fcber die Royals. Sorgt euch nicht, wenn es nicht wahr ist \u2013 solange danach nicht zuviel Aufhebens darum gemacht wird.\u201c Verleger Donald Trelford schrieb am 21. September 1986 im ''Observer'': \u201eDie k\u00f6nigliche Seifenoper hat nun ein derart gro\u00dfes \u00f6ffentliches Interesse erreicht, dass die Grenze zwischen Fakten und Fiktion nicht mehr zu erkennen ist \u2026. Es ist nicht einfach so, dass einige Zeitungen ihre Fakten nicht \u00fcberpr\u00fcfen oder Dementi akzeptieren; es ist ihnen egal, ob die Storys wahr sind oder nicht.\u201c Die ''Sunday Times'' vom 20. Juli 1986 berichtete, die K\u00f6nigin sei besorgt, dass die Wirtschaftspolitik von Premierministerin Margaret Thatcher soziale Gegens\u00e4tze f\u00f6rdere; sie sei beunruhigt \u00fcber die hohe Arbeitslosigkeit, Rassenunruhen, den gewaltt\u00e4tigen Bergarbeiterstreik und Thatchers Weigerung, Sanktionen gegen das s\u00fcdafrikanische Apartheid-Regime anzuordnen. Zu den Quellen der Ger\u00fcchte geh\u00f6rten der k\u00f6nigliche Pressesekret\u00e4r Michael Shea und Shridath Ramphal, Generalsekret\u00e4r des Commonwealth. Shea behauptete, seine Aussagen seien aus dem Zusammenhang gerissen und mit Spekulationen ausgeschm\u00fcckt worden. Thatchers Biograf John Campbell bezeichnete den Artikel als \u201eein St\u00fcck journalistischer Hetze\u201c. In ihrer 1993 erschienenen Biografie bestritt Thatcher ein Zerw\u00fcrfnis und zeigte sogar Bewunderung f\u00fcr Elisabeth. Nach ihrer Abl\u00f6sung durch John Major erhielt sie von der K\u00f6nigin zwei pers\u00f6nliche Ehrungen, die Aufnahme in den Order of Merit und in den Hosenbandorden. Der kanadische Premierminister Brian Mulroney war der Ansicht, Elisabeth sei eine \u201eKraft hinter den Kulissen\u201c bei der Beendigung der Apartheid in S\u00fcdafrika gewesen. 1987 \u00e4u\u00dferte sie in Kanada \u00f6ffentlich ihre Unterst\u00fctzung f\u00fcr den Meech Lake Accord, was Kritik von Gegnern dieser umstrittenen Verfassungsreform hervorrief, darunter Pierre Trudeau. Im selben Jahr wurde die gew\u00e4hlte Regierung Fidschis durch einen Milit\u00e4rputsch gest\u00fcrzt. Als Monarchin von Fidschi unterst\u00fctzte Elisabeth die Bem\u00fchungen des Generalgouverneurs Penaia Ganilau, die exekutiven Rechte durchzusetzen und eine Einigung auszuhandeln. Putschanf\u00fchrer Sitiveni Rabuka enthob Ganilau des Amtes und erkl\u00e4rte Fidschi zu einer Republik. In Gro\u00dfbritannien wuchs die Zustimmung f\u00fcr die Einf\u00fchrung einer Republik. Die Presse brachte Sch\u00e4tzungen \u00fcber das pers\u00f6nliche Verm\u00f6gen der K\u00f6nigin in Umlauf, die vom K\u00f6nigshaus bestritten wurden; hinzu kamen Berichte \u00fcber Liebesaff\u00e4ren und zerr\u00fcttete Ehen im erweiterten Familienkreis. Die Beteiligung ihrer Kinder Andrew, Anne und Edward an der von der BBC ausgestrahlten Wohlt\u00e4tigkeits-Spielshow ''It\u2019s a Royal Knockout'' (eine Adaption von Spiel ohne Grenzen) sorgte 1987 f\u00fcr viel Spott, und die K\u00f6nigin wurde zur Zielscheibe bei\u00dfender Satire. Am 17. Mai 1991, wenige Monate nach dem Ende des Zweiten Golfkriegs, war Elisabeth die erste britische Monarchin, die vor den Kongress der Vereinigten Staaten trat. In ihrer Ansprache hielt sie fest, die Geschichte habe gezeigt, dass Macht aus Gewehrl\u00e4ufen nie lange anhalte und dass erfolgreiche Gesellschaften auf gegenseitiger Verst\u00e4ndigung beruhten.", "paragraph_answer": "Elisabeth_II. ==== Im Fokus der Massenmedien, Kritik an Thatchers Politik ==== In den 1980er Jahren nahm das Interesse an den Ansichten und am Privatleben der K\u00f6nigsfamilie deutlich zu, was in der Presse zu einer Reihe aufsehenerregender Artikel f\u00fchrte, von denen einige Erfundenes enthielten. Kelvin MacKenzie, Herausgeber von ''The Sun'', befahl seinen Angestellten: \u201eGebt mir eine Sonntag-bis-Montag-Furore \u00fcber die Royals. Sorgt euch nicht, wenn es nicht wahr ist \u2013 solange danach nicht zuviel Aufhebens darum gemacht wird.\u201c Verleger Donald Trelford schrieb am 21. September 1986 im ''Observer'': \u201eDie k\u00f6nigliche Seifenoper hat nun ein derart gro\u00dfes \u00f6ffentliches Interesse erreicht, dass die Grenze zwischen Fakten und Fiktion nicht mehr zu erkennen ist \u2026. Es ist nicht einfach so, dass einige Zeitungen ihre Fakten nicht \u00fcberpr\u00fcfen oder Dementi akzeptieren; es ist ihnen egal, ob die Storys wahr sind oder nicht.\u201c Die ''Sunday Times'' vom 20. Juli 1986 berichtete, die K\u00f6nigin sei besorgt, dass die Wirtschaftspolitik von Premierministerin Margaret Thatcher soziale Gegens\u00e4tze f\u00f6rdere; sie sei beunruhigt \u00fcber die hohe Arbeitslosigkeit, Rassenunruhen, den gewaltt\u00e4tigen Bergarbeiterstreik und Thatchers Weigerung, Sanktionen gegen das s\u00fcdafrikanische Apartheid-Regime anzuordnen. Zu den Quellen der Ger\u00fcchte geh\u00f6rten der k\u00f6nigliche Pressesekret\u00e4r Michael Shea und Shridath Ramphal, Generalsekret\u00e4r des Commonwealth. Shea behauptete, seine Aussagen seien aus dem Zusammenhang gerissen und mit Spekulationen ausgeschm\u00fcckt worden. Thatchers Biograf John Campbell bezeichnete den Artikel als \u201eein St\u00fcck journalistischer Hetze\u201c. In ihrer 1993 erschienenen Biografie bestritt Thatcher ein Zerw\u00fcrfnis und zeigte sogar Bewunderung f\u00fcr Elisabeth. Nach ihrer Abl\u00f6sung durch John Major erhielt sie von der K\u00f6nigin zwei pers\u00f6nliche Ehrungen, die Aufnahme in den Order of Merit und in den Hosenbandorden. Der kanadische Premierminister Brian Mulroney war der Ansicht, Elisabeth sei eine \u201eKraft hinter den Kulissen\u201c bei der Beendigung der Apartheid in S\u00fcdafrika gewesen. 1987 \u00e4u\u00dferte sie in Kanada \u00f6ffentlich ihre Unterst\u00fctzung f\u00fcr den Meech Lake Accord, was Kritik von Gegnern dieser umstrittenen Verfassungsreform hervorrief, darunter Pierre Trudeau. Im selben Jahr wurde die gew\u00e4hlte Regierung Fidschis durch einen Milit\u00e4rputsch gest\u00fcrzt. Als Monarchin von Fidschi unterst\u00fctzte Elisabeth die Bem\u00fchungen des Generalgouverneurs Penaia Ganilau, die exekutiven Rechte durchzusetzen und eine Einigung auszuhandeln. Putschanf\u00fchrer Sitiveni Rabuka enthob Ganilau des Amtes und erkl\u00e4rte Fidschi zu einer Republik. In Gro\u00dfbritannien wuchs die Zustimmung f\u00fcr die Einf\u00fchrung einer Republik. Die Presse brachte Sch\u00e4tzungen \u00fcber das pers\u00f6nliche Verm\u00f6gen der K\u00f6nigin in Umlauf, die vom K\u00f6nigshaus bestritten wurden; hinzu kamen Berichte \u00fcber Liebesaff\u00e4ren und zerr\u00fcttete Ehen im erweiterten Familienkreis. Die Beteiligung ihrer Kinder Andrew, Anne und Edward an der von der BBC ausgestrahlten Wohlt\u00e4tigkeits-Spielshow ''It\u2019s a Royal Knockout'' (eine Adaption von Spiel ohne Grenzen) sorgte 1987 f\u00fcr viel Spott, und die K\u00f6nigin wurde zur Zielscheibe bei\u00dfender Satire. Am 17. Mai 1991, wenige Monate nach dem Ende des Zweiten Golfkriegs, war Elisabeth die erste britische Monarchin, die vor den Kongress der Vereinigten Staaten trat. In ihrer Ansprache hielt sie fest, die Geschichte habe gezeigt, dass Macht aus Gewehrl\u00e4ufen nie lange anhalte und dass erfolgreiche Gesellschaften auf gegenseitiger Verst\u00e4ndigung beruhten.", "sentence_answer": " Die Beteiligung ihrer Kinder Andrew, Anne und Edward an der von der BBC ausgestrahlten Wohlt\u00e4tigkeits-Spielshow ''It\u2019s a Royal Knockout'' (eine Adaption von Spiel ohne Grenzen) sorgte 1987 f\u00fcr viel Spott, und die K\u00f6nigin wurde zur Zielscheibe bei\u00dfender Satire.", "paragraph_id": 41549} {"question": "Wann hielt Queen Elisabeth die erste Rede vor dem amerikanischen Kongress?", "paragraph": "Elisabeth_II.\n\n==== Im Fokus der Massenmedien, Kritik an Thatchers Politik ====\nIn den 1980er Jahren nahm das Interesse an den Ansichten und am Privatleben der K\u00f6nigsfamilie deutlich zu, was in der Presse zu einer Reihe aufsehenerregender Artikel f\u00fchrte, von denen einige Erfundenes enthielten. Kelvin MacKenzie, Herausgeber von ''The Sun'', befahl seinen Angestellten: \u201eGebt mir eine Sonntag-bis-Montag-Furore \u00fcber die Royals. Sorgt euch nicht, wenn es nicht wahr ist\u00a0\u2013 solange danach nicht zuviel Aufhebens darum gemacht wird.\u201c Verleger Donald Trelford schrieb am 21.\u00a0September 1986 im ''Observer'': \u201eDie k\u00f6nigliche Seifenoper hat nun ein derart gro\u00dfes \u00f6ffentliches Interesse erreicht, dass die Grenze zwischen Fakten und Fiktion nicht mehr zu erkennen ist \u2026. Es ist nicht einfach so, dass einige Zeitungen ihre Fakten nicht \u00fcberpr\u00fcfen oder Dementi akzeptieren; es ist ihnen egal, ob die Storys wahr sind oder nicht.\u201c\nDie ''Sunday Times'' vom 20.\u00a0Juli 1986 berichtete, die K\u00f6nigin sei besorgt, dass die Wirtschaftspolitik von Premierministerin Margaret Thatcher soziale Gegens\u00e4tze f\u00f6rdere; sie sei beunruhigt \u00fcber die hohe Arbeitslosigkeit, Rassenunruhen, den gewaltt\u00e4tigen Bergarbeiterstreik und Thatchers Weigerung, Sanktionen gegen das s\u00fcdafrikanische Apartheid-Regime anzuordnen. Zu den Quellen der Ger\u00fcchte geh\u00f6rten der k\u00f6nigliche Pressesekret\u00e4r Michael Shea und Shridath Ramphal, Generalsekret\u00e4r des Commonwealth. Shea behauptete, seine Aussagen seien aus dem Zusammenhang gerissen und mit Spekulationen ausgeschm\u00fcckt worden. Thatchers Biograf John Campbell bezeichnete den Artikel als \u201eein St\u00fcck journalistischer Hetze\u201c. In ihrer 1993 erschienenen Biografie bestritt Thatcher ein Zerw\u00fcrfnis und zeigte sogar Bewunderung f\u00fcr Elisabeth. Nach ihrer Abl\u00f6sung durch John Major erhielt sie von der K\u00f6nigin zwei pers\u00f6nliche Ehrungen, die Aufnahme in den Order of Merit und in den Hosenbandorden.\nDer kanadische Premierminister Brian Mulroney war der Ansicht, Elisabeth sei eine \u201eKraft hinter den Kulissen\u201c bei der Beendigung der Apartheid in S\u00fcdafrika gewesen. 1987 \u00e4u\u00dferte sie in Kanada \u00f6ffentlich ihre Unterst\u00fctzung f\u00fcr den Meech Lake Accord, was Kritik von Gegnern dieser umstrittenen Verfassungsreform hervorrief, darunter Pierre Trudeau. Im selben Jahr wurde die gew\u00e4hlte Regierung Fidschis durch einen Milit\u00e4rputsch gest\u00fcrzt. Als Monarchin von Fidschi unterst\u00fctzte Elisabeth die Bem\u00fchungen des Generalgouverneurs Penaia Ganilau, die exekutiven Rechte durchzusetzen und eine Einigung auszuhandeln. Putschanf\u00fchrer Sitiveni Rabuka enthob Ganilau des Amtes und erkl\u00e4rte Fidschi zu einer Republik.\nIn Gro\u00dfbritannien wuchs die Zustimmung f\u00fcr die Einf\u00fchrung einer Republik. Die Presse brachte Sch\u00e4tzungen \u00fcber das pers\u00f6nliche Verm\u00f6gen der K\u00f6nigin in Umlauf, die vom K\u00f6nigshaus bestritten wurden; hinzu kamen Berichte \u00fcber Liebesaff\u00e4ren und zerr\u00fcttete Ehen im erweiterten Familienkreis. Die Beteiligung ihrer Kinder Andrew, Anne und Edward an der von der BBC ausgestrahlten Wohlt\u00e4tigkeits-Spielshow ''It\u2019s a Royal Knockout'' (eine Adaption von Spiel ohne Grenzen) sorgte 1987 f\u00fcr viel Spott, und die K\u00f6nigin wurde zur Zielscheibe bei\u00dfender Satire.\nAm 17. Mai 1991, wenige Monate nach dem Ende des Zweiten Golfkriegs, war Elisabeth die erste britische Monarchin, die vor den Kongress der Vereinigten Staaten trat. 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Sorgt euch nicht, wenn es nicht wahr ist \u2013 solange danach nicht zuviel Aufhebens darum gemacht wird.\u201c Verleger Donald Trelford schrieb am 21. September 1986 im ''Observer'': \u201eDie k\u00f6nigliche Seifenoper hat nun ein derart gro\u00dfes \u00f6ffentliches Interesse erreicht, dass die Grenze zwischen Fakten und Fiktion nicht mehr zu erkennen ist \u2026. Es ist nicht einfach so, dass einige Zeitungen ihre Fakten nicht \u00fcberpr\u00fcfen oder Dementi akzeptieren; es ist ihnen egal, ob die Storys wahr sind oder nicht.\u201c Die ''Sunday Times'' vom 20. Juli 1986 berichtete, die K\u00f6nigin sei besorgt, dass die Wirtschaftspolitik von Premierministerin Margaret Thatcher soziale Gegens\u00e4tze f\u00f6rdere; sie sei beunruhigt \u00fcber die hohe Arbeitslosigkeit, Rassenunruhen, den gewaltt\u00e4tigen Bergarbeiterstreik und Thatchers Weigerung, Sanktionen gegen das s\u00fcdafrikanische Apartheid-Regime anzuordnen. Zu den Quellen der Ger\u00fcchte geh\u00f6rten der k\u00f6nigliche Pressesekret\u00e4r Michael Shea und Shridath Ramphal, Generalsekret\u00e4r des Commonwealth. Shea behauptete, seine Aussagen seien aus dem Zusammenhang gerissen und mit Spekulationen ausgeschm\u00fcckt worden. Thatchers Biograf John Campbell bezeichnete den Artikel als \u201eein St\u00fcck journalistischer Hetze\u201c. In ihrer 1993 erschienenen Biografie bestritt Thatcher ein Zerw\u00fcrfnis und zeigte sogar Bewunderung f\u00fcr Elisabeth. Nach ihrer Abl\u00f6sung durch John Major erhielt sie von der K\u00f6nigin zwei pers\u00f6nliche Ehrungen, die Aufnahme in den Order of Merit und in den Hosenbandorden. Der kanadische Premierminister Brian Mulroney war der Ansicht, Elisabeth sei eine \u201eKraft hinter den Kulissen\u201c bei der Beendigung der Apartheid in S\u00fcdafrika gewesen. 1987 \u00e4u\u00dferte sie in Kanada \u00f6ffentlich ihre Unterst\u00fctzung f\u00fcr den Meech Lake Accord, was Kritik von Gegnern dieser umstrittenen Verfassungsreform hervorrief, darunter Pierre Trudeau. Im selben Jahr wurde die gew\u00e4hlte Regierung Fidschis durch einen Milit\u00e4rputsch gest\u00fcrzt. Als Monarchin von Fidschi unterst\u00fctzte Elisabeth die Bem\u00fchungen des Generalgouverneurs Penaia Ganilau, die exekutiven Rechte durchzusetzen und eine Einigung auszuhandeln. Putschanf\u00fchrer Sitiveni Rabuka enthob Ganilau des Amtes und erkl\u00e4rte Fidschi zu einer Republik. In Gro\u00dfbritannien wuchs die Zustimmung f\u00fcr die Einf\u00fchrung einer Republik. Die Presse brachte Sch\u00e4tzungen \u00fcber das pers\u00f6nliche Verm\u00f6gen der K\u00f6nigin in Umlauf, die vom K\u00f6nigshaus bestritten wurden; hinzu kamen Berichte \u00fcber Liebesaff\u00e4ren und zerr\u00fcttete Ehen im erweiterten Familienkreis. Die Beteiligung ihrer Kinder Andrew, Anne und Edward an der von der BBC ausgestrahlten Wohlt\u00e4tigkeits-Spielshow ''It\u2019s a Royal Knockout'' (eine Adaption von Spiel ohne Grenzen) sorgte 1987 f\u00fcr viel Spott, und die K\u00f6nigin wurde zur Zielscheibe bei\u00dfender Satire. Am 17. Mai 1991 , wenige Monate nach dem Ende des Zweiten Golfkriegs, war Elisabeth die erste britische Monarchin, die vor den Kongress der Vereinigten Staaten trat. In ihrer Ansprache hielt sie fest, die Geschichte habe gezeigt, dass Macht aus Gewehrl\u00e4ufen nie lange anhalte und dass erfolgreiche Gesellschaften auf gegenseitiger Verst\u00e4ndigung beruhten.", "paragraph_answer": "Elisabeth_II. ==== Im Fokus der Massenmedien, Kritik an Thatchers Politik ==== In den 1980er Jahren nahm das Interesse an den Ansichten und am Privatleben der K\u00f6nigsfamilie deutlich zu, was in der Presse zu einer Reihe aufsehenerregender Artikel f\u00fchrte, von denen einige Erfundenes enthielten. Kelvin MacKenzie, Herausgeber von ''The Sun'', befahl seinen Angestellten: \u201eGebt mir eine Sonntag-bis-Montag-Furore \u00fcber die Royals. Sorgt euch nicht, wenn es nicht wahr ist \u2013 solange danach nicht zuviel Aufhebens darum gemacht wird.\u201c Verleger Donald Trelford schrieb am 21. September 1986 im ''Observer'': \u201eDie k\u00f6nigliche Seifenoper hat nun ein derart gro\u00dfes \u00f6ffentliches Interesse erreicht, dass die Grenze zwischen Fakten und Fiktion nicht mehr zu erkennen ist \u2026. Es ist nicht einfach so, dass einige Zeitungen ihre Fakten nicht \u00fcberpr\u00fcfen oder Dementi akzeptieren; es ist ihnen egal, ob die Storys wahr sind oder nicht.\u201c Die ''Sunday Times'' vom 20. Juli 1986 berichtete, die K\u00f6nigin sei besorgt, dass die Wirtschaftspolitik von Premierministerin Margaret Thatcher soziale Gegens\u00e4tze f\u00f6rdere; sie sei beunruhigt \u00fcber die hohe Arbeitslosigkeit, Rassenunruhen, den gewaltt\u00e4tigen Bergarbeiterstreik und Thatchers Weigerung, Sanktionen gegen das s\u00fcdafrikanische Apartheid-Regime anzuordnen. Zu den Quellen der Ger\u00fcchte geh\u00f6rten der k\u00f6nigliche Pressesekret\u00e4r Michael Shea und Shridath Ramphal, Generalsekret\u00e4r des Commonwealth. Shea behauptete, seine Aussagen seien aus dem Zusammenhang gerissen und mit Spekulationen ausgeschm\u00fcckt worden. Thatchers Biograf John Campbell bezeichnete den Artikel als \u201eein St\u00fcck journalistischer Hetze\u201c. In ihrer 1993 erschienenen Biografie bestritt Thatcher ein Zerw\u00fcrfnis und zeigte sogar Bewunderung f\u00fcr Elisabeth. Nach ihrer Abl\u00f6sung durch John Major erhielt sie von der K\u00f6nigin zwei pers\u00f6nliche Ehrungen, die Aufnahme in den Order of Merit und in den Hosenbandorden. Der kanadische Premierminister Brian Mulroney war der Ansicht, Elisabeth sei eine \u201eKraft hinter den Kulissen\u201c bei der Beendigung der Apartheid in S\u00fcdafrika gewesen. 1987 \u00e4u\u00dferte sie in Kanada \u00f6ffentlich ihre Unterst\u00fctzung f\u00fcr den Meech Lake Accord, was Kritik von Gegnern dieser umstrittenen Verfassungsreform hervorrief, darunter Pierre Trudeau. Im selben Jahr wurde die gew\u00e4hlte Regierung Fidschis durch einen Milit\u00e4rputsch gest\u00fcrzt. Als Monarchin von Fidschi unterst\u00fctzte Elisabeth die Bem\u00fchungen des Generalgouverneurs Penaia Ganilau, die exekutiven Rechte durchzusetzen und eine Einigung auszuhandeln. Putschanf\u00fchrer Sitiveni Rabuka enthob Ganilau des Amtes und erkl\u00e4rte Fidschi zu einer Republik. In Gro\u00dfbritannien wuchs die Zustimmung f\u00fcr die Einf\u00fchrung einer Republik. Die Presse brachte Sch\u00e4tzungen \u00fcber das pers\u00f6nliche Verm\u00f6gen der K\u00f6nigin in Umlauf, die vom K\u00f6nigshaus bestritten wurden; hinzu kamen Berichte \u00fcber Liebesaff\u00e4ren und zerr\u00fcttete Ehen im erweiterten Familienkreis. Die Beteiligung ihrer Kinder Andrew, Anne und Edward an der von der BBC ausgestrahlten Wohlt\u00e4tigkeits-Spielshow ''It\u2019s a Royal Knockout'' (eine Adaption von Spiel ohne Grenzen) sorgte 1987 f\u00fcr viel Spott, und die K\u00f6nigin wurde zur Zielscheibe bei\u00dfender Satire. Am 17. Mai 1991 , wenige Monate nach dem Ende des Zweiten Golfkriegs, war Elisabeth die erste britische Monarchin, die vor den Kongress der Vereinigten Staaten trat. In ihrer Ansprache hielt sie fest, die Geschichte habe gezeigt, dass Macht aus Gewehrl\u00e4ufen nie lange anhalte und dass erfolgreiche Gesellschaften auf gegenseitiger Verst\u00e4ndigung beruhten.", "sentence_answer": "Am 17. 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Ein Jahr sp\u00e4ter ver\u00f6ffentlichten Frank Macfarlane Burnet und Frank Fenner ihre Hypothese der immunologischen Toleranz, die wenige Jahre sp\u00e4ter von Jacques Miller mit der Entdeckung der Elimination autoreaktiver T-Zellklone im Thymus bewiesen wurde. 1957 beschrieb Frank Macfarlane Burnet die Klon-Selektionstheorie als das zentrale Prinzip der adaptiven Immunit\u00e4t. \nDer Brite Alick Isaacs und der Schweizer Jean Lindenmann entdeckten 1957 bei der Untersuchung der Auswirkungen von Virusinfektionen auf Zellkulturen, dass die Zellen f\u00fcr die Dauer einer Virusinfektion weitestgehend resistent gegen\u00fcber einer zweiten Infektion durch ein anderes Virus waren. Sie isolierten aus den infizierten Zellkulturen ein Protein, das sie Interferon (IFN) nannten. Zum Ende der 1960er und zum Beginn der 1970er Jahre entdeckten dann John David und Barry Bloom unabh\u00e4ngig voneinander den Makrophagen migrationsinhibierenden Faktor (''Macrophage migration inhibitory factor'', MIF) und eine Reihe weiterer Substanzen, die von Lymphozyten abgegeben werden. Dudley Dumonde pr\u00e4gte f\u00fcr diese Substanzen den Begriff \u201eLymphokine\u201c. Stanley Cohen, der 1986 f\u00fcr seine Entdeckung der Wachstumsfaktoren NGF und EGF den Nobelpreis f\u00fcr Physiologie oder Medizin bekam, begann in den fr\u00fchen 1970er Jahren zusammen mit Takeshi Yoshida, die Funktionen der als Lymphokine bezeichneten Faktoren zu untersuchen. Sie erkannten dabei, dass diese Substanzen zu einer Gruppe von hormon-\u00e4hnlichen Botenstoffen geh\u00f6ren, die von vielen verschiedenen Zellen des Immunsystems gebildet werden. Stanley Cohen schlug deshalb 1974 den Begriff \u201eZytokine\u201c vor, der sich mit der Entdeckung weiterer dieser Stoffe schnell durchsetzte. Mittlerweile sind neben den genannten Faktoren \u00fcber 100 weitere Zytokine bekannt und in ihrer Struktur und Funktion detailliert untersucht.\nDie Zeit um 1960 wird allgemein als Beginn der modernen Immunologie angesehen. Rodney Porter gelang es zwischen 1959 und 1961, die Struktur von Antik\u00f6rpern aufzukl\u00e4ren. Zur gleichen Zeit entdeckte Jean Dausset den Haupthistokompatibilit\u00e4tskomplex des Menschen, den so genannten \u201eHuman Leukocyte Antigen\u201c-Komplex (HLA-Komplex). Ab etwa 1960 wurden von einer Reihe von Wissenschaftlern auch die Grundlagen der zellul\u00e4ren Immunologie aufgekl\u00e4rt, was unter anderem zur Differenzierung und Beschreibung der B- und T-Lymphozyten und der Entdeckung ihrer jeweiligen Funktionen durch Jacques Miller f\u00fchrte. Damit setzte sich die Einteilung der Immunabwehr in einen humoralen und einen zellul\u00e4ren Bereich durch. In den folgenden Jahrzehnten wurden unter anderem die verschiedenen Antik\u00f6rper-Subtypen entdeckt und hinsichtlich ihrer Funktion untersucht. 1975 beschrieben Georges K\u00f6hler und C\u00e9sar Milstein die Gewinnung monoklonaler Antik\u00f6rper. Aufgrund der weitreichenden Folgen dieser Entdeckung f\u00fcr die Grundlagenforschung sowie die Diagnostik und Therapie von Erkrankungen erhielten sie 1984 den Nobelpreis f\u00fcr Physiologie oder Medizin. Weitere wichtige Erkenntnisse betrafen die genetischen Grundlagen der Immunologie wie die Beschreibung der MHC-Restriktion durch Rolf Zinkernagel im Jahr 1974, die Identifizierung von Immunglobulin-Genen 1985 durch Susumu Tonegawa und von T-Zell-Rezeptor-Genen durch Leroy Hood ebenfalls ab etwa 1985.\nSeit 2002 besteht die European Autoimmunity Standardisation Initiative. In Deutschland gab es im Jahr 2019 in Deutschland nur sechs Fach\u00e4rzte f\u00fcr Immunologie.", "answer": "Haupthistokompatibilit\u00e4tskomplex des Menschen", "sentence": "Zur gleichen Zeit entdeckte Jean Dausset den Haupthistokompatibilit\u00e4tskomplex des Menschen ,", "paragraph_sentence": "Immunologie === Entwicklung der modernen Immunologie == = Peter Alfred Gorer entdeckte in den 1930er Jahren bei Studien mit M\u00e4usen zur Absto\u00dfung von transplantierten Tumoren die H-2-Antigene der Maus und damit den ersten Haupthistokompatibilit\u00e4tskomplex (MHC). Ebenfalls durch Untersuchungen zur Transplantatabsto\u00dfung konnten Peter Medawar und Thomas Gibson wichtige Funktionen von Immunzellen aufkl\u00e4ren. Damit begann die endg\u00fcltige Anerkennung der zellul\u00e4ren Immunologie. Im Jahr 1948 fand Astrid Fagraeus heraus, dass Antik\u00f6rper durch die B-Zellen im Plasma produziert werden. Ein Jahr sp\u00e4ter ver\u00f6ffentlichten Frank Macfarlane Burnet und Frank Fenner ihre Hypothese der immunologischen Toleranz, die wenige Jahre sp\u00e4ter von Jacques Miller mit der Entdeckung der Elimination autoreaktiver T-Zellklone im Thymus bewiesen wurde. 1957 beschrieb Frank Macfarlane Burnet die Klon-Selektionstheorie als das zentrale Prinzip der adaptiven Immunit\u00e4t. Der Brite Alick Isaacs und der Schweizer Jean Lindenmann entdeckten 1957 bei der Untersuchung der Auswirkungen von Virusinfektionen auf Zellkulturen, dass die Zellen f\u00fcr die Dauer einer Virusinfektion weitestgehend resistent gegen\u00fcber einer zweiten Infektion durch ein anderes Virus waren. Sie isolierten aus den infizierten Zellkulturen ein Protein, das sie Interferon (IFN) nannten. 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Ein Jahr sp\u00e4ter ver\u00f6ffentlichten Frank Macfarlane Burnet und Frank Fenner ihre Hypothese der immunologischen Toleranz, die wenige Jahre sp\u00e4ter von Jacques Miller mit der Entdeckung der Elimination autoreaktiver T-Zellklone im Thymus bewiesen wurde. 1957 beschrieb Frank Macfarlane Burnet die Klon-Selektionstheorie als das zentrale Prinzip der adaptiven Immunit\u00e4t. Der Brite Alick Isaacs und der Schweizer Jean Lindenmann entdeckten 1957 bei der Untersuchung der Auswirkungen von Virusinfektionen auf Zellkulturen, dass die Zellen f\u00fcr die Dauer einer Virusinfektion weitestgehend resistent gegen\u00fcber einer zweiten Infektion durch ein anderes Virus waren. Sie isolierten aus den infizierten Zellkulturen ein Protein, das sie Interferon (IFN) nannten. 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In Deutschland gab es im Jahr 2019 in Deutschland nur sechs Fach\u00e4rzte f\u00fcr Immunologie.", "paragraph_answer": "Immunologie === Entwicklung der modernen Immunologie === Peter Alfred Gorer entdeckte in den 1930er Jahren bei Studien mit M\u00e4usen zur Absto\u00dfung von transplantierten Tumoren die H-2-Antigene der Maus und damit den ersten Haupthistokompatibilit\u00e4tskomplex (MHC). Ebenfalls durch Untersuchungen zur Transplantatabsto\u00dfung konnten Peter Medawar und Thomas Gibson wichtige Funktionen von Immunzellen aufkl\u00e4ren. Damit begann die endg\u00fcltige Anerkennung der zellul\u00e4ren Immunologie. Im Jahr 1948 fand Astrid Fagraeus heraus, dass Antik\u00f6rper durch die B-Zellen im Plasma produziert werden . Ein Jahr sp\u00e4ter ver\u00f6ffentlichten Frank Macfarlane Burnet und Frank Fenner ihre Hypothese der immunologischen Toleranz, die wenige Jahre sp\u00e4ter von Jacques Miller mit der Entdeckung der Elimination autoreaktiver T-Zellklone im Thymus bewiesen wurde. 1957 beschrieb Frank Macfarlane Burnet die Klon-Selektionstheorie als das zentrale Prinzip der adaptiven Immunit\u00e4t. Der Brite Alick Isaacs und der Schweizer Jean Lindenmann entdeckten 1957 bei der Untersuchung der Auswirkungen von Virusinfektionen auf Zellkulturen, dass die Zellen f\u00fcr die Dauer einer Virusinfektion weitestgehend resistent gegen\u00fcber einer zweiten Infektion durch ein anderes Virus waren. Sie isolierten aus den infizierten Zellkulturen ein Protein, das sie Interferon (IFN) nannten. Zum Ende der 1960er und zum Beginn der 1970er Jahre entdeckten dann John David und Barry Bloom unabh\u00e4ngig voneinander den Makrophagen migrationsinhibierenden Faktor (''Macrophage migration inhibitory factor'', MIF) und eine Reihe weiterer Substanzen, die von Lymphozyten abgegeben werden. Dudley Dumonde pr\u00e4gte f\u00fcr diese Substanzen den Begriff \u201eLymphokine\u201c. Stanley Cohen, der 1986 f\u00fcr seine Entdeckung der Wachstumsfaktoren NGF und EGF den Nobelpreis f\u00fcr Physiologie oder Medizin bekam, begann in den fr\u00fchen 1970er Jahren zusammen mit Takeshi Yoshida, die Funktionen der als Lymphokine bezeichneten Faktoren zu untersuchen. Sie erkannten dabei, dass diese Substanzen zu einer Gruppe von hormon-\u00e4hnlichen Botenstoffen geh\u00f6ren, die von vielen verschiedenen Zellen des Immunsystems gebildet werden. Stanley Cohen schlug deshalb 1974 den Begriff \u201eZytokine\u201c vor, der sich mit der Entdeckung weiterer dieser Stoffe schnell durchsetzte. 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In den folgenden Jahrzehnten wurden unter anderem die verschiedenen Antik\u00f6rper-Subtypen entdeckt und hinsichtlich ihrer Funktion untersucht. 1975 beschrieben Georges K\u00f6hler und C\u00e9sar Milstein die Gewinnung monoklonaler Antik\u00f6rper. Aufgrund der weitreichenden Folgen dieser Entdeckung f\u00fcr die Grundlagenforschung sowie die Diagnostik und Therapie von Erkrankungen erhielten sie 1984 den Nobelpreis f\u00fcr Physiologie oder Medizin. Weitere wichtige Erkenntnisse betrafen die genetischen Grundlagen der Immunologie wie die Beschreibung der MHC-Restriktion durch Rolf Zinkernagel im Jahr 1974, die Identifizierung von Immunglobulin-Genen 1985 durch Susumu Tonegawa und von T-Zell-Rezeptor-Genen durch Leroy Hood ebenfalls ab etwa 1985. Seit 2002 besteht die European Autoimmunity Standardisation Initiative. In Deutschland gab es im Jahr 2019 in Deutschland nur sechs Fach\u00e4rzte f\u00fcr Immunologie.", "sentence_answer": "Im Jahr 1948 fand Astrid Fagraeus heraus, dass Antik\u00f6rper durch die B-Zellen im Plasma produziert werden .", "paragraph_id": 41571} {"question": "Wer entdeckte in den 1930ern H-2-Antigene?", "paragraph": "Immunologie\n\n=== Entwicklung der modernen Immunologie ===\nPeter Alfred Gorer entdeckte in den 1930er Jahren bei Studien mit M\u00e4usen zur Absto\u00dfung von transplantierten Tumoren die H-2-Antigene der Maus und damit den ersten Haupthistokompatibilit\u00e4tskomplex (MHC). Ebenfalls durch Untersuchungen zur Transplantatabsto\u00dfung konnten Peter Medawar und Thomas Gibson wichtige Funktionen von Immunzellen aufkl\u00e4ren. Damit begann die endg\u00fcltige Anerkennung der zellul\u00e4ren Immunologie. Im Jahr 1948 fand Astrid Fagraeus heraus, dass Antik\u00f6rper durch die B-Zellen im Plasma produziert werden. Ein Jahr sp\u00e4ter ver\u00f6ffentlichten Frank Macfarlane Burnet und Frank Fenner ihre Hypothese der immunologischen Toleranz, die wenige Jahre sp\u00e4ter von Jacques Miller mit der Entdeckung der Elimination autoreaktiver T-Zellklone im Thymus bewiesen wurde. 1957 beschrieb Frank Macfarlane Burnet die Klon-Selektionstheorie als das zentrale Prinzip der adaptiven Immunit\u00e4t. \nDer Brite Alick Isaacs und der Schweizer Jean Lindenmann entdeckten 1957 bei der Untersuchung der Auswirkungen von Virusinfektionen auf Zellkulturen, dass die Zellen f\u00fcr die Dauer einer Virusinfektion weitestgehend resistent gegen\u00fcber einer zweiten Infektion durch ein anderes Virus waren. Sie isolierten aus den infizierten Zellkulturen ein Protein, das sie Interferon (IFN) nannten. Zum Ende der 1960er und zum Beginn der 1970er Jahre entdeckten dann John David und Barry Bloom unabh\u00e4ngig voneinander den Makrophagen migrationsinhibierenden Faktor (''Macrophage migration inhibitory factor'', MIF) und eine Reihe weiterer Substanzen, die von Lymphozyten abgegeben werden. Dudley Dumonde pr\u00e4gte f\u00fcr diese Substanzen den Begriff \u201eLymphokine\u201c. Stanley Cohen, der 1986 f\u00fcr seine Entdeckung der Wachstumsfaktoren NGF und EGF den Nobelpreis f\u00fcr Physiologie oder Medizin bekam, begann in den fr\u00fchen 1970er Jahren zusammen mit Takeshi Yoshida, die Funktionen der als Lymphokine bezeichneten Faktoren zu untersuchen. Sie erkannten dabei, dass diese Substanzen zu einer Gruppe von hormon-\u00e4hnlichen Botenstoffen geh\u00f6ren, die von vielen verschiedenen Zellen des Immunsystems gebildet werden. Stanley Cohen schlug deshalb 1974 den Begriff \u201eZytokine\u201c vor, der sich mit der Entdeckung weiterer dieser Stoffe schnell durchsetzte. Mittlerweile sind neben den genannten Faktoren \u00fcber 100 weitere Zytokine bekannt und in ihrer Struktur und Funktion detailliert untersucht.\nDie Zeit um 1960 wird allgemein als Beginn der modernen Immunologie angesehen. Rodney Porter gelang es zwischen 1959 und 1961, die Struktur von Antik\u00f6rpern aufzukl\u00e4ren. Zur gleichen Zeit entdeckte Jean Dausset den Haupthistokompatibilit\u00e4tskomplex des Menschen, den so genannten \u201eHuman Leukocyte Antigen\u201c-Komplex (HLA-Komplex). Ab etwa 1960 wurden von einer Reihe von Wissenschaftlern auch die Grundlagen der zellul\u00e4ren Immunologie aufgekl\u00e4rt, was unter anderem zur Differenzierung und Beschreibung der B- und T-Lymphozyten und der Entdeckung ihrer jeweiligen Funktionen durch Jacques Miller f\u00fchrte. Damit setzte sich die Einteilung der Immunabwehr in einen humoralen und einen zellul\u00e4ren Bereich durch. 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Im Jahr 1948 fand Astrid Fagraeus heraus, dass Antik\u00f6rper durch die B-Zellen im Plasma produziert werden. Ein Jahr sp\u00e4ter ver\u00f6ffentlichten Frank Macfarlane Burnet und Frank Fenner ihre Hypothese der immunologischen Toleranz, die wenige Jahre sp\u00e4ter von Jacques Miller mit der Entdeckung der Elimination autoreaktiver T-Zellklone im Thymus bewiesen wurde. 1957 beschrieb Frank Macfarlane Burnet die Klon-Selektionstheorie als das zentrale Prinzip der adaptiven Immunit\u00e4t. Der Brite Alick Isaacs und der Schweizer Jean Lindenmann entdeckten 1957 bei der Untersuchung der Auswirkungen von Virusinfektionen auf Zellkulturen, dass die Zellen f\u00fcr die Dauer einer Virusinfektion weitestgehend resistent gegen\u00fcber einer zweiten Infektion durch ein anderes Virus waren. Sie isolierten aus den infizierten Zellkulturen ein Protein, das sie Interferon (IFN) nannten. 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Mittlerweile sind neben den genannten Faktoren \u00fcber 100 weitere Zytokine bekannt und in ihrer Struktur und Funktion detailliert untersucht. Die Zeit um 1960 wird allgemein als Beginn der modernen Immunologie angesehen. Rodney Porter gelang es zwischen 1959 und 1961, die Struktur von Antik\u00f6rpern aufzukl\u00e4ren. Zur gleichen Zeit entdeckte Jean Dausset den Haupthistokompatibilit\u00e4tskomplex des Menschen, den so genannten \u201eHuman Leukocyte Antigen\u201c-Komplex (HLA-Komplex). Ab etwa 1960 wurden von einer Reihe von Wissenschaftlern auch die Grundlagen der zellul\u00e4ren Immunologie aufgekl\u00e4rt, was unter anderem zur Differenzierung und Beschreibung der B- und T-Lymphozyten und der Entdeckung ihrer jeweiligen Funktionen durch Jacques Miller f\u00fchrte. Damit setzte sich die Einteilung der Immunabwehr in einen humoralen und einen zellul\u00e4ren Bereich durch. In den folgenden Jahrzehnten wurden unter anderem die verschiedenen Antik\u00f6rper-Subtypen entdeckt und hinsichtlich ihrer Funktion untersucht. 1975 beschrieben Georges K\u00f6hler und C\u00e9sar Milstein die Gewinnung monoklonaler Antik\u00f6rper. Aufgrund der weitreichenden Folgen dieser Entdeckung f\u00fcr die Grundlagenforschung sowie die Diagnostik und Therapie von Erkrankungen erhielten sie 1984 den Nobelpreis f\u00fcr Physiologie oder Medizin. Weitere wichtige Erkenntnisse betrafen die genetischen Grundlagen der Immunologie wie die Beschreibung der MHC-Restriktion durch Rolf Zinkernagel im Jahr 1974, die Identifizierung von Immunglobulin-Genen 1985 durch Susumu Tonegawa und von T-Zell-Rezeptor-Genen durch Leroy Hood ebenfalls ab etwa 1985. Seit 2002 besteht die European Autoimmunity Standardisation Initiative. In Deutschland gab es im Jahr 2019 in Deutschland nur sechs Fach\u00e4rzte f\u00fcr Immunologie.", "paragraph_answer": "Immunologie === Entwicklung der modernen Immunologie === Peter Alfred Gorer entdeckte in den 1930er Jahren bei Studien mit M\u00e4usen zur Absto\u00dfung von transplantierten Tumoren die H-2-Antigene der Maus und damit den ersten Haupthistokompatibilit\u00e4tskomplex (MHC). Ebenfalls durch Untersuchungen zur Transplantatabsto\u00dfung konnten Peter Medawar und Thomas Gibson wichtige Funktionen von Immunzellen aufkl\u00e4ren. Damit begann die endg\u00fcltige Anerkennung der zellul\u00e4ren Immunologie. Im Jahr 1948 fand Astrid Fagraeus heraus, dass Antik\u00f6rper durch die B-Zellen im Plasma produziert werden. Ein Jahr sp\u00e4ter ver\u00f6ffentlichten Frank Macfarlane Burnet und Frank Fenner ihre Hypothese der immunologischen Toleranz, die wenige Jahre sp\u00e4ter von Jacques Miller mit der Entdeckung der Elimination autoreaktiver T-Zellklone im Thymus bewiesen wurde. 1957 beschrieb Frank Macfarlane Burnet die Klon-Selektionstheorie als das zentrale Prinzip der adaptiven Immunit\u00e4t. Der Brite Alick Isaacs und der Schweizer Jean Lindenmann entdeckten 1957 bei der Untersuchung der Auswirkungen von Virusinfektionen auf Zellkulturen, dass die Zellen f\u00fcr die Dauer einer Virusinfektion weitestgehend resistent gegen\u00fcber einer zweiten Infektion durch ein anderes Virus waren. Sie isolierten aus den infizierten Zellkulturen ein Protein, das sie Interferon (IFN) nannten. Zum Ende der 1960er und zum Beginn der 1970er Jahre entdeckten dann John David und Barry Bloom unabh\u00e4ngig voneinander den Makrophagen migrationsinhibierenden Faktor (''Macrophage migration inhibitory factor'', MIF) und eine Reihe weiterer Substanzen, die von Lymphozyten abgegeben werden. Dudley Dumonde pr\u00e4gte f\u00fcr diese Substanzen den Begriff \u201eLymphokine\u201c. Stanley Cohen, der 1986 f\u00fcr seine Entdeckung der Wachstumsfaktoren NGF und EGF den Nobelpreis f\u00fcr Physiologie oder Medizin bekam, begann in den fr\u00fchen 1970er Jahren zusammen mit Takeshi Yoshida, die Funktionen der als Lymphokine bezeichneten Faktoren zu untersuchen. Sie erkannten dabei, dass diese Substanzen zu einer Gruppe von hormon-\u00e4hnlichen Botenstoffen geh\u00f6ren, die von vielen verschiedenen Zellen des Immunsystems gebildet werden. Stanley Cohen schlug deshalb 1974 den Begriff \u201eZytokine\u201c vor, der sich mit der Entdeckung weiterer dieser Stoffe schnell durchsetzte. Mittlerweile sind neben den genannten Faktoren \u00fcber 100 weitere Zytokine bekannt und in ihrer Struktur und Funktion detailliert untersucht. Die Zeit um 1960 wird allgemein als Beginn der modernen Immunologie angesehen. Rodney Porter gelang es zwischen 1959 und 1961, die Struktur von Antik\u00f6rpern aufzukl\u00e4ren. Zur gleichen Zeit entdeckte Jean Dausset den Haupthistokompatibilit\u00e4tskomplex des Menschen, den so genannten \u201eHuman Leukocyte Antigen\u201c-Komplex (HLA-Komplex). Ab etwa 1960 wurden von einer Reihe von Wissenschaftlern auch die Grundlagen der zellul\u00e4ren Immunologie aufgekl\u00e4rt, was unter anderem zur Differenzierung und Beschreibung der B- und T-Lymphozyten und der Entdeckung ihrer jeweiligen Funktionen durch Jacques Miller f\u00fchrte. Damit setzte sich die Einteilung der Immunabwehr in einen humoralen und einen zellul\u00e4ren Bereich durch. In den folgenden Jahrzehnten wurden unter anderem die verschiedenen Antik\u00f6rper-Subtypen entdeckt und hinsichtlich ihrer Funktion untersucht. 1975 beschrieben Georges K\u00f6hler und C\u00e9sar Milstein die Gewinnung monoklonaler Antik\u00f6rper. Aufgrund der weitreichenden Folgen dieser Entdeckung f\u00fcr die Grundlagenforschung sowie die Diagnostik und Therapie von Erkrankungen erhielten sie 1984 den Nobelpreis f\u00fcr Physiologie oder Medizin. Weitere wichtige Erkenntnisse betrafen die genetischen Grundlagen der Immunologie wie die Beschreibung der MHC-Restriktion durch Rolf Zinkernagel im Jahr 1974, die Identifizierung von Immunglobulin-Genen 1985 durch Susumu Tonegawa und von T-Zell-Rezeptor-Genen durch Leroy Hood ebenfalls ab etwa 1985. Seit 2002 besteht die European Autoimmunity Standardisation Initiative. In Deutschland gab es im Jahr 2019 in Deutschland nur sechs Fach\u00e4rzte f\u00fcr Immunologie.", "sentence_answer": "= Peter Alfred Gorer entdeckte in den 1930er Jahren bei Studien mit M\u00e4usen zur Absto\u00dfung von transplantierten Tumoren die H-2-Antigene der Maus und damit den ersten Haupthistokompatibilit\u00e4tskomplex (MHC).", "paragraph_id": 41572} {"question": "An welchen Tieren forschte Gorer in den 1930ern?", "paragraph": "Immunologie\n\n=== Entwicklung der modernen Immunologie ===\nPeter Alfred Gorer entdeckte in den 1930er Jahren bei Studien mit M\u00e4usen zur Absto\u00dfung von transplantierten Tumoren die H-2-Antigene der Maus und damit den ersten Haupthistokompatibilit\u00e4tskomplex (MHC). Ebenfalls durch Untersuchungen zur Transplantatabsto\u00dfung konnten Peter Medawar und Thomas Gibson wichtige Funktionen von Immunzellen aufkl\u00e4ren. Damit begann die endg\u00fcltige Anerkennung der zellul\u00e4ren Immunologie. Im Jahr 1948 fand Astrid Fagraeus heraus, dass Antik\u00f6rper durch die B-Zellen im Plasma produziert werden. Ein Jahr sp\u00e4ter ver\u00f6ffentlichten Frank Macfarlane Burnet und Frank Fenner ihre Hypothese der immunologischen Toleranz, die wenige Jahre sp\u00e4ter von Jacques Miller mit der Entdeckung der Elimination autoreaktiver T-Zellklone im Thymus bewiesen wurde. 1957 beschrieb Frank Macfarlane Burnet die Klon-Selektionstheorie als das zentrale Prinzip der adaptiven Immunit\u00e4t. \nDer Brite Alick Isaacs und der Schweizer Jean Lindenmann entdeckten 1957 bei der Untersuchung der Auswirkungen von Virusinfektionen auf Zellkulturen, dass die Zellen f\u00fcr die Dauer einer Virusinfektion weitestgehend resistent gegen\u00fcber einer zweiten Infektion durch ein anderes Virus waren. Sie isolierten aus den infizierten Zellkulturen ein Protein, das sie Interferon (IFN) nannten. Zum Ende der 1960er und zum Beginn der 1970er Jahre entdeckten dann John David und Barry Bloom unabh\u00e4ngig voneinander den Makrophagen migrationsinhibierenden Faktor (''Macrophage migration inhibitory factor'', MIF) und eine Reihe weiterer Substanzen, die von Lymphozyten abgegeben werden. Dudley Dumonde pr\u00e4gte f\u00fcr diese Substanzen den Begriff \u201eLymphokine\u201c. Stanley Cohen, der 1986 f\u00fcr seine Entdeckung der Wachstumsfaktoren NGF und EGF den Nobelpreis f\u00fcr Physiologie oder Medizin bekam, begann in den fr\u00fchen 1970er Jahren zusammen mit Takeshi Yoshida, die Funktionen der als Lymphokine bezeichneten Faktoren zu untersuchen. Sie erkannten dabei, dass diese Substanzen zu einer Gruppe von hormon-\u00e4hnlichen Botenstoffen geh\u00f6ren, die von vielen verschiedenen Zellen des Immunsystems gebildet werden. Stanley Cohen schlug deshalb 1974 den Begriff \u201eZytokine\u201c vor, der sich mit der Entdeckung weiterer dieser Stoffe schnell durchsetzte. Mittlerweile sind neben den genannten Faktoren \u00fcber 100 weitere Zytokine bekannt und in ihrer Struktur und Funktion detailliert untersucht.\nDie Zeit um 1960 wird allgemein als Beginn der modernen Immunologie angesehen. Rodney Porter gelang es zwischen 1959 und 1961, die Struktur von Antik\u00f6rpern aufzukl\u00e4ren. Zur gleichen Zeit entdeckte Jean Dausset den Haupthistokompatibilit\u00e4tskomplex des Menschen, den so genannten \u201eHuman Leukocyte Antigen\u201c-Komplex (HLA-Komplex). Ab etwa 1960 wurden von einer Reihe von Wissenschaftlern auch die Grundlagen der zellul\u00e4ren Immunologie aufgekl\u00e4rt, was unter anderem zur Differenzierung und Beschreibung der B- und T-Lymphozyten und der Entdeckung ihrer jeweiligen Funktionen durch Jacques Miller f\u00fchrte. Damit setzte sich die Einteilung der Immunabwehr in einen humoralen und einen zellul\u00e4ren Bereich durch. In den folgenden Jahrzehnten wurden unter anderem die verschiedenen Antik\u00f6rper-Subtypen entdeckt und hinsichtlich ihrer Funktion untersucht. 1975 beschrieben Georges K\u00f6hler und C\u00e9sar Milstein die Gewinnung monoklonaler Antik\u00f6rper. Aufgrund der weitreichenden Folgen dieser Entdeckung f\u00fcr die Grundlagenforschung sowie die Diagnostik und Therapie von Erkrankungen erhielten sie 1984 den Nobelpreis f\u00fcr Physiologie oder Medizin. Weitere wichtige Erkenntnisse betrafen die genetischen Grundlagen der Immunologie wie die Beschreibung der MHC-Restriktion durch Rolf Zinkernagel im Jahr 1974, die Identifizierung von Immunglobulin-Genen 1985 durch Susumu Tonegawa und von T-Zell-Rezeptor-Genen durch Leroy Hood ebenfalls ab etwa 1985.\nSeit 2002 besteht die European Autoimmunity Standardisation Initiative. In Deutschland gab es im Jahr 2019 in Deutschland nur sechs Fach\u00e4rzte f\u00fcr Immunologie.", "answer": "M\u00e4usen", "sentence": "Peter Alfred Gorer entdeckte in den 1930er Jahren bei Studien mit M\u00e4usen zur Absto\u00dfung von transplantierten Tumoren die H-2-Antigene der Maus und damit den ersten Haupthistokompatibilit\u00e4tskomplex (MHC).", "paragraph_sentence": "Immunologie === Entwicklung der modernen Immunologie == = Peter Alfred Gorer entdeckte in den 1930er Jahren bei Studien mit M\u00e4usen zur Absto\u00dfung von transplantierten Tumoren die H-2-Antigene der Maus und damit den ersten Haupthistokompatibilit\u00e4tskomplex (MHC). Ebenfalls durch Untersuchungen zur Transplantatabsto\u00dfung konnten Peter Medawar und Thomas Gibson wichtige Funktionen von Immunzellen aufkl\u00e4ren. Damit begann die endg\u00fcltige Anerkennung der zellul\u00e4ren Immunologie. Im Jahr 1948 fand Astrid Fagraeus heraus, dass Antik\u00f6rper durch die B-Zellen im Plasma produziert werden. Ein Jahr sp\u00e4ter ver\u00f6ffentlichten Frank Macfarlane Burnet und Frank Fenner ihre Hypothese der immunologischen Toleranz, die wenige Jahre sp\u00e4ter von Jacques Miller mit der Entdeckung der Elimination autoreaktiver T-Zellklone im Thymus bewiesen wurde. 1957 beschrieb Frank Macfarlane Burnet die Klon-Selektionstheorie als das zentrale Prinzip der adaptiven Immunit\u00e4t. Der Brite Alick Isaacs und der Schweizer Jean Lindenmann entdeckten 1957 bei der Untersuchung der Auswirkungen von Virusinfektionen auf Zellkulturen, dass die Zellen f\u00fcr die Dauer einer Virusinfektion weitestgehend resistent gegen\u00fcber einer zweiten Infektion durch ein anderes Virus waren. Sie isolierten aus den infizierten Zellkulturen ein Protein, das sie Interferon (IFN) nannten. Zum Ende der 1960er und zum Beginn der 1970er Jahre entdeckten dann John David und Barry Bloom unabh\u00e4ngig voneinander den Makrophagen migrationsinhibierenden Faktor (''Macrophage migration inhibitory factor'', MIF) und eine Reihe weiterer Substanzen, die von Lymphozyten abgegeben werden. Dudley Dumonde pr\u00e4gte f\u00fcr diese Substanzen den Begriff \u201eLymphokine\u201c. Stanley Cohen, der 1986 f\u00fcr seine Entdeckung der Wachstumsfaktoren NGF und EGF den Nobelpreis f\u00fcr Physiologie oder Medizin bekam, begann in den fr\u00fchen 1970er Jahren zusammen mit Takeshi Yoshida, die Funktionen der als Lymphokine bezeichneten Faktoren zu untersuchen. Sie erkannten dabei, dass diese Substanzen zu einer Gruppe von hormon-\u00e4hnlichen Botenstoffen geh\u00f6ren, die von vielen verschiedenen Zellen des Immunsystems gebildet werden. Stanley Cohen schlug deshalb 1974 den Begriff \u201eZytokine\u201c vor, der sich mit der Entdeckung weiterer dieser Stoffe schnell durchsetzte. Mittlerweile sind neben den genannten Faktoren \u00fcber 100 weitere Zytokine bekannt und in ihrer Struktur und Funktion detailliert untersucht. Die Zeit um 1960 wird allgemein als Beginn der modernen Immunologie angesehen. Rodney Porter gelang es zwischen 1959 und 1961, die Struktur von Antik\u00f6rpern aufzukl\u00e4ren. Zur gleichen Zeit entdeckte Jean Dausset den Haupthistokompatibilit\u00e4tskomplex des Menschen, den so genannten \u201eHuman Leukocyte Antigen\u201c-Komplex (HLA-Komplex). Ab etwa 1960 wurden von einer Reihe von Wissenschaftlern auch die Grundlagen der zellul\u00e4ren Immunologie aufgekl\u00e4rt, was unter anderem zur Differenzierung und Beschreibung der B- und T-Lymphozyten und der Entdeckung ihrer jeweiligen Funktionen durch Jacques Miller f\u00fchrte. Damit setzte sich die Einteilung der Immunabwehr in einen humoralen und einen zellul\u00e4ren Bereich durch. In den folgenden Jahrzehnten wurden unter anderem die verschiedenen Antik\u00f6rper-Subtypen entdeckt und hinsichtlich ihrer Funktion untersucht. 1975 beschrieben Georges K\u00f6hler und C\u00e9sar Milstein die Gewinnung monoklonaler Antik\u00f6rper. Aufgrund der weitreichenden Folgen dieser Entdeckung f\u00fcr die Grundlagenforschung sowie die Diagnostik und Therapie von Erkrankungen erhielten sie 1984 den Nobelpreis f\u00fcr Physiologie oder Medizin. Weitere wichtige Erkenntnisse betrafen die genetischen Grundlagen der Immunologie wie die Beschreibung der MHC-Restriktion durch Rolf Zinkernagel im Jahr 1974, die Identifizierung von Immunglobulin-Genen 1985 durch Susumu Tonegawa und von T-Zell-Rezeptor-Genen durch Leroy Hood ebenfalls ab etwa 1985. Seit 2002 besteht die European Autoimmunity Standardisation Initiative. In Deutschland gab es im Jahr 2019 in Deutschland nur sechs Fach\u00e4rzte f\u00fcr Immunologie.", "paragraph_answer": "Immunologie === Entwicklung der modernen Immunologie === Peter Alfred Gorer entdeckte in den 1930er Jahren bei Studien mit M\u00e4usen zur Absto\u00dfung von transplantierten Tumoren die H-2-Antigene der Maus und damit den ersten Haupthistokompatibilit\u00e4tskomplex (MHC). Ebenfalls durch Untersuchungen zur Transplantatabsto\u00dfung konnten Peter Medawar und Thomas Gibson wichtige Funktionen von Immunzellen aufkl\u00e4ren. Damit begann die endg\u00fcltige Anerkennung der zellul\u00e4ren Immunologie. Im Jahr 1948 fand Astrid Fagraeus heraus, dass Antik\u00f6rper durch die B-Zellen im Plasma produziert werden. Ein Jahr sp\u00e4ter ver\u00f6ffentlichten Frank Macfarlane Burnet und Frank Fenner ihre Hypothese der immunologischen Toleranz, die wenige Jahre sp\u00e4ter von Jacques Miller mit der Entdeckung der Elimination autoreaktiver T-Zellklone im Thymus bewiesen wurde. 1957 beschrieb Frank Macfarlane Burnet die Klon-Selektionstheorie als das zentrale Prinzip der adaptiven Immunit\u00e4t. Der Brite Alick Isaacs und der Schweizer Jean Lindenmann entdeckten 1957 bei der Untersuchung der Auswirkungen von Virusinfektionen auf Zellkulturen, dass die Zellen f\u00fcr die Dauer einer Virusinfektion weitestgehend resistent gegen\u00fcber einer zweiten Infektion durch ein anderes Virus waren. Sie isolierten aus den infizierten Zellkulturen ein Protein, das sie Interferon (IFN) nannten. Zum Ende der 1960er und zum Beginn der 1970er Jahre entdeckten dann John David und Barry Bloom unabh\u00e4ngig voneinander den Makrophagen migrationsinhibierenden Faktor (''Macrophage migration inhibitory factor'', MIF) und eine Reihe weiterer Substanzen, die von Lymphozyten abgegeben werden. Dudley Dumonde pr\u00e4gte f\u00fcr diese Substanzen den Begriff \u201eLymphokine\u201c. Stanley Cohen, der 1986 f\u00fcr seine Entdeckung der Wachstumsfaktoren NGF und EGF den Nobelpreis f\u00fcr Physiologie oder Medizin bekam, begann in den fr\u00fchen 1970er Jahren zusammen mit Takeshi Yoshida, die Funktionen der als Lymphokine bezeichneten Faktoren zu untersuchen. Sie erkannten dabei, dass diese Substanzen zu einer Gruppe von hormon-\u00e4hnlichen Botenstoffen geh\u00f6ren, die von vielen verschiedenen Zellen des Immunsystems gebildet werden. Stanley Cohen schlug deshalb 1974 den Begriff \u201eZytokine\u201c vor, der sich mit der Entdeckung weiterer dieser Stoffe schnell durchsetzte. Mittlerweile sind neben den genannten Faktoren \u00fcber 100 weitere Zytokine bekannt und in ihrer Struktur und Funktion detailliert untersucht. Die Zeit um 1960 wird allgemein als Beginn der modernen Immunologie angesehen. Rodney Porter gelang es zwischen 1959 und 1961, die Struktur von Antik\u00f6rpern aufzukl\u00e4ren. Zur gleichen Zeit entdeckte Jean Dausset den Haupthistokompatibilit\u00e4tskomplex des Menschen, den so genannten \u201eHuman Leukocyte Antigen\u201c-Komplex (HLA-Komplex). Ab etwa 1960 wurden von einer Reihe von Wissenschaftlern auch die Grundlagen der zellul\u00e4ren Immunologie aufgekl\u00e4rt, was unter anderem zur Differenzierung und Beschreibung der B- und T-Lymphozyten und der Entdeckung ihrer jeweiligen Funktionen durch Jacques Miller f\u00fchrte. Damit setzte sich die Einteilung der Immunabwehr in einen humoralen und einen zellul\u00e4ren Bereich durch. In den folgenden Jahrzehnten wurden unter anderem die verschiedenen Antik\u00f6rper-Subtypen entdeckt und hinsichtlich ihrer Funktion untersucht. 1975 beschrieben Georges K\u00f6hler und C\u00e9sar Milstein die Gewinnung monoklonaler Antik\u00f6rper. Aufgrund der weitreichenden Folgen dieser Entdeckung f\u00fcr die Grundlagenforschung sowie die Diagnostik und Therapie von Erkrankungen erhielten sie 1984 den Nobelpreis f\u00fcr Physiologie oder Medizin. Weitere wichtige Erkenntnisse betrafen die genetischen Grundlagen der Immunologie wie die Beschreibung der MHC-Restriktion durch Rolf Zinkernagel im Jahr 1974, die Identifizierung von Immunglobulin-Genen 1985 durch Susumu Tonegawa und von T-Zell-Rezeptor-Genen durch Leroy Hood ebenfalls ab etwa 1985. Seit 2002 besteht die European Autoimmunity Standardisation Initiative. In Deutschland gab es im Jahr 2019 in Deutschland nur sechs Fach\u00e4rzte f\u00fcr Immunologie.", "sentence_answer": "Peter Alfred Gorer entdeckte in den 1930er Jahren bei Studien mit M\u00e4usen zur Absto\u00dfung von transplantierten Tumoren die H-2-Antigene der Maus und damit den ersten Haupthistokompatibilit\u00e4tskomplex (MHC).", "paragraph_id": 41573} {"question": "Was erforschte Gorer in den 1930ern?", "paragraph": "Immunologie\n\n=== Entwicklung der modernen Immunologie ===\nPeter Alfred Gorer entdeckte in den 1930er Jahren bei Studien mit M\u00e4usen zur Absto\u00dfung von transplantierten Tumoren die H-2-Antigene der Maus und damit den ersten Haupthistokompatibilit\u00e4tskomplex (MHC). Ebenfalls durch Untersuchungen zur Transplantatabsto\u00dfung konnten Peter Medawar und Thomas Gibson wichtige Funktionen von Immunzellen aufkl\u00e4ren. Damit begann die endg\u00fcltige Anerkennung der zellul\u00e4ren Immunologie. Im Jahr 1948 fand Astrid Fagraeus heraus, dass Antik\u00f6rper durch die B-Zellen im Plasma produziert werden. Ein Jahr sp\u00e4ter ver\u00f6ffentlichten Frank Macfarlane Burnet und Frank Fenner ihre Hypothese der immunologischen Toleranz, die wenige Jahre sp\u00e4ter von Jacques Miller mit der Entdeckung der Elimination autoreaktiver T-Zellklone im Thymus bewiesen wurde. 1957 beschrieb Frank Macfarlane Burnet die Klon-Selektionstheorie als das zentrale Prinzip der adaptiven Immunit\u00e4t. \nDer Brite Alick Isaacs und der Schweizer Jean Lindenmann entdeckten 1957 bei der Untersuchung der Auswirkungen von Virusinfektionen auf Zellkulturen, dass die Zellen f\u00fcr die Dauer einer Virusinfektion weitestgehend resistent gegen\u00fcber einer zweiten Infektion durch ein anderes Virus waren. Sie isolierten aus den infizierten Zellkulturen ein Protein, das sie Interferon (IFN) nannten. Zum Ende der 1960er und zum Beginn der 1970er Jahre entdeckten dann John David und Barry Bloom unabh\u00e4ngig voneinander den Makrophagen migrationsinhibierenden Faktor (''Macrophage migration inhibitory factor'', MIF) und eine Reihe weiterer Substanzen, die von Lymphozyten abgegeben werden. Dudley Dumonde pr\u00e4gte f\u00fcr diese Substanzen den Begriff \u201eLymphokine\u201c. Stanley Cohen, der 1986 f\u00fcr seine Entdeckung der Wachstumsfaktoren NGF und EGF den Nobelpreis f\u00fcr Physiologie oder Medizin bekam, begann in den fr\u00fchen 1970er Jahren zusammen mit Takeshi Yoshida, die Funktionen der als Lymphokine bezeichneten Faktoren zu untersuchen. Sie erkannten dabei, dass diese Substanzen zu einer Gruppe von hormon-\u00e4hnlichen Botenstoffen geh\u00f6ren, die von vielen verschiedenen Zellen des Immunsystems gebildet werden. Stanley Cohen schlug deshalb 1974 den Begriff \u201eZytokine\u201c vor, der sich mit der Entdeckung weiterer dieser Stoffe schnell durchsetzte. Mittlerweile sind neben den genannten Faktoren \u00fcber 100 weitere Zytokine bekannt und in ihrer Struktur und Funktion detailliert untersucht.\nDie Zeit um 1960 wird allgemein als Beginn der modernen Immunologie angesehen. Rodney Porter gelang es zwischen 1959 und 1961, die Struktur von Antik\u00f6rpern aufzukl\u00e4ren. Zur gleichen Zeit entdeckte Jean Dausset den Haupthistokompatibilit\u00e4tskomplex des Menschen, den so genannten \u201eHuman Leukocyte Antigen\u201c-Komplex (HLA-Komplex). Ab etwa 1960 wurden von einer Reihe von Wissenschaftlern auch die Grundlagen der zellul\u00e4ren Immunologie aufgekl\u00e4rt, was unter anderem zur Differenzierung und Beschreibung der B- und T-Lymphozyten und der Entdeckung ihrer jeweiligen Funktionen durch Jacques Miller f\u00fchrte. Damit setzte sich die Einteilung der Immunabwehr in einen humoralen und einen zellul\u00e4ren Bereich durch. In den folgenden Jahrzehnten wurden unter anderem die verschiedenen Antik\u00f6rper-Subtypen entdeckt und hinsichtlich ihrer Funktion untersucht. 1975 beschrieben Georges K\u00f6hler und C\u00e9sar Milstein die Gewinnung monoklonaler Antik\u00f6rper. Aufgrund der weitreichenden Folgen dieser Entdeckung f\u00fcr die Grundlagenforschung sowie die Diagnostik und Therapie von Erkrankungen erhielten sie 1984 den Nobelpreis f\u00fcr Physiologie oder Medizin. Weitere wichtige Erkenntnisse betrafen die genetischen Grundlagen der Immunologie wie die Beschreibung der MHC-Restriktion durch Rolf Zinkernagel im Jahr 1974, die Identifizierung von Immunglobulin-Genen 1985 durch Susumu Tonegawa und von T-Zell-Rezeptor-Genen durch Leroy Hood ebenfalls ab etwa 1985.\nSeit 2002 besteht die European Autoimmunity Standardisation Initiative. In Deutschland gab es im Jahr 2019 in Deutschland nur sechs Fach\u00e4rzte f\u00fcr Immunologie.", "answer": "Absto\u00dfung von transplantierten Tumoren", "sentence": "Peter Alfred Gorer entdeckte in den 1930er Jahren bei Studien mit M\u00e4usen zur Absto\u00dfung von transplantierten Tumoren die H-2-Antigene der Maus und damit den ersten Haupthistokompatibilit\u00e4tskomplex (MHC).", "paragraph_sentence": "Immunologie === Entwicklung der modernen Immunologie == = Peter Alfred Gorer entdeckte in den 1930er Jahren bei Studien mit M\u00e4usen zur Absto\u00dfung von transplantierten Tumoren die H-2-Antigene der Maus und damit den ersten Haupthistokompatibilit\u00e4tskomplex (MHC). Ebenfalls durch Untersuchungen zur Transplantatabsto\u00dfung konnten Peter Medawar und Thomas Gibson wichtige Funktionen von Immunzellen aufkl\u00e4ren. Damit begann die endg\u00fcltige Anerkennung der zellul\u00e4ren Immunologie. Im Jahr 1948 fand Astrid Fagraeus heraus, dass Antik\u00f6rper durch die B-Zellen im Plasma produziert werden. Ein Jahr sp\u00e4ter ver\u00f6ffentlichten Frank Macfarlane Burnet und Frank Fenner ihre Hypothese der immunologischen Toleranz, die wenige Jahre sp\u00e4ter von Jacques Miller mit der Entdeckung der Elimination autoreaktiver T-Zellklone im Thymus bewiesen wurde. 1957 beschrieb Frank Macfarlane Burnet die Klon-Selektionstheorie als das zentrale Prinzip der adaptiven Immunit\u00e4t. Der Brite Alick Isaacs und der Schweizer Jean Lindenmann entdeckten 1957 bei der Untersuchung der Auswirkungen von Virusinfektionen auf Zellkulturen, dass die Zellen f\u00fcr die Dauer einer Virusinfektion weitestgehend resistent gegen\u00fcber einer zweiten Infektion durch ein anderes Virus waren. Sie isolierten aus den infizierten Zellkulturen ein Protein, das sie Interferon (IFN) nannten. Zum Ende der 1960er und zum Beginn der 1970er Jahre entdeckten dann John David und Barry Bloom unabh\u00e4ngig voneinander den Makrophagen migrationsinhibierenden Faktor (''Macrophage migration inhibitory factor'', MIF) und eine Reihe weiterer Substanzen, die von Lymphozyten abgegeben werden. Dudley Dumonde pr\u00e4gte f\u00fcr diese Substanzen den Begriff \u201eLymphokine\u201c. Stanley Cohen, der 1986 f\u00fcr seine Entdeckung der Wachstumsfaktoren NGF und EGF den Nobelpreis f\u00fcr Physiologie oder Medizin bekam, begann in den fr\u00fchen 1970er Jahren zusammen mit Takeshi Yoshida, die Funktionen der als Lymphokine bezeichneten Faktoren zu untersuchen. Sie erkannten dabei, dass diese Substanzen zu einer Gruppe von hormon-\u00e4hnlichen Botenstoffen geh\u00f6ren, die von vielen verschiedenen Zellen des Immunsystems gebildet werden. Stanley Cohen schlug deshalb 1974 den Begriff \u201eZytokine\u201c vor, der sich mit der Entdeckung weiterer dieser Stoffe schnell durchsetzte. Mittlerweile sind neben den genannten Faktoren \u00fcber 100 weitere Zytokine bekannt und in ihrer Struktur und Funktion detailliert untersucht. Die Zeit um 1960 wird allgemein als Beginn der modernen Immunologie angesehen. Rodney Porter gelang es zwischen 1959 und 1961, die Struktur von Antik\u00f6rpern aufzukl\u00e4ren. Zur gleichen Zeit entdeckte Jean Dausset den Haupthistokompatibilit\u00e4tskomplex des Menschen, den so genannten \u201eHuman Leukocyte Antigen\u201c-Komplex (HLA-Komplex). Ab etwa 1960 wurden von einer Reihe von Wissenschaftlern auch die Grundlagen der zellul\u00e4ren Immunologie aufgekl\u00e4rt, was unter anderem zur Differenzierung und Beschreibung der B- und T-Lymphozyten und der Entdeckung ihrer jeweiligen Funktionen durch Jacques Miller f\u00fchrte. Damit setzte sich die Einteilung der Immunabwehr in einen humoralen und einen zellul\u00e4ren Bereich durch. In den folgenden Jahrzehnten wurden unter anderem die verschiedenen Antik\u00f6rper-Subtypen entdeckt und hinsichtlich ihrer Funktion untersucht. 1975 beschrieben Georges K\u00f6hler und C\u00e9sar Milstein die Gewinnung monoklonaler Antik\u00f6rper. Aufgrund der weitreichenden Folgen dieser Entdeckung f\u00fcr die Grundlagenforschung sowie die Diagnostik und Therapie von Erkrankungen erhielten sie 1984 den Nobelpreis f\u00fcr Physiologie oder Medizin. Weitere wichtige Erkenntnisse betrafen die genetischen Grundlagen der Immunologie wie die Beschreibung der MHC-Restriktion durch Rolf Zinkernagel im Jahr 1974, die Identifizierung von Immunglobulin-Genen 1985 durch Susumu Tonegawa und von T-Zell-Rezeptor-Genen durch Leroy Hood ebenfalls ab etwa 1985. Seit 2002 besteht die European Autoimmunity Standardisation Initiative. In Deutschland gab es im Jahr 2019 in Deutschland nur sechs Fach\u00e4rzte f\u00fcr Immunologie.", "paragraph_answer": "Immunologie === Entwicklung der modernen Immunologie === Peter Alfred Gorer entdeckte in den 1930er Jahren bei Studien mit M\u00e4usen zur Absto\u00dfung von transplantierten Tumoren die H-2-Antigene der Maus und damit den ersten Haupthistokompatibilit\u00e4tskomplex (MHC). Ebenfalls durch Untersuchungen zur Transplantatabsto\u00dfung konnten Peter Medawar und Thomas Gibson wichtige Funktionen von Immunzellen aufkl\u00e4ren. Damit begann die endg\u00fcltige Anerkennung der zellul\u00e4ren Immunologie. Im Jahr 1948 fand Astrid Fagraeus heraus, dass Antik\u00f6rper durch die B-Zellen im Plasma produziert werden. Ein Jahr sp\u00e4ter ver\u00f6ffentlichten Frank Macfarlane Burnet und Frank Fenner ihre Hypothese der immunologischen Toleranz, die wenige Jahre sp\u00e4ter von Jacques Miller mit der Entdeckung der Elimination autoreaktiver T-Zellklone im Thymus bewiesen wurde. 1957 beschrieb Frank Macfarlane Burnet die Klon-Selektionstheorie als das zentrale Prinzip der adaptiven Immunit\u00e4t. Der Brite Alick Isaacs und der Schweizer Jean Lindenmann entdeckten 1957 bei der Untersuchung der Auswirkungen von Virusinfektionen auf Zellkulturen, dass die Zellen f\u00fcr die Dauer einer Virusinfektion weitestgehend resistent gegen\u00fcber einer zweiten Infektion durch ein anderes Virus waren. Sie isolierten aus den infizierten Zellkulturen ein Protein, das sie Interferon (IFN) nannten. Zum Ende der 1960er und zum Beginn der 1970er Jahre entdeckten dann John David und Barry Bloom unabh\u00e4ngig voneinander den Makrophagen migrationsinhibierenden Faktor (''Macrophage migration inhibitory factor'', MIF) und eine Reihe weiterer Substanzen, die von Lymphozyten abgegeben werden. Dudley Dumonde pr\u00e4gte f\u00fcr diese Substanzen den Begriff \u201eLymphokine\u201c. Stanley Cohen, der 1986 f\u00fcr seine Entdeckung der Wachstumsfaktoren NGF und EGF den Nobelpreis f\u00fcr Physiologie oder Medizin bekam, begann in den fr\u00fchen 1970er Jahren zusammen mit Takeshi Yoshida, die Funktionen der als Lymphokine bezeichneten Faktoren zu untersuchen. Sie erkannten dabei, dass diese Substanzen zu einer Gruppe von hormon-\u00e4hnlichen Botenstoffen geh\u00f6ren, die von vielen verschiedenen Zellen des Immunsystems gebildet werden. Stanley Cohen schlug deshalb 1974 den Begriff \u201eZytokine\u201c vor, der sich mit der Entdeckung weiterer dieser Stoffe schnell durchsetzte. Mittlerweile sind neben den genannten Faktoren \u00fcber 100 weitere Zytokine bekannt und in ihrer Struktur und Funktion detailliert untersucht. Die Zeit um 1960 wird allgemein als Beginn der modernen Immunologie angesehen. Rodney Porter gelang es zwischen 1959 und 1961, die Struktur von Antik\u00f6rpern aufzukl\u00e4ren. Zur gleichen Zeit entdeckte Jean Dausset den Haupthistokompatibilit\u00e4tskomplex des Menschen, den so genannten \u201eHuman Leukocyte Antigen\u201c-Komplex (HLA-Komplex). Ab etwa 1960 wurden von einer Reihe von Wissenschaftlern auch die Grundlagen der zellul\u00e4ren Immunologie aufgekl\u00e4rt, was unter anderem zur Differenzierung und Beschreibung der B- und T-Lymphozyten und der Entdeckung ihrer jeweiligen Funktionen durch Jacques Miller f\u00fchrte. Damit setzte sich die Einteilung der Immunabwehr in einen humoralen und einen zellul\u00e4ren Bereich durch. In den folgenden Jahrzehnten wurden unter anderem die verschiedenen Antik\u00f6rper-Subtypen entdeckt und hinsichtlich ihrer Funktion untersucht. 1975 beschrieben Georges K\u00f6hler und C\u00e9sar Milstein die Gewinnung monoklonaler Antik\u00f6rper. Aufgrund der weitreichenden Folgen dieser Entdeckung f\u00fcr die Grundlagenforschung sowie die Diagnostik und Therapie von Erkrankungen erhielten sie 1984 den Nobelpreis f\u00fcr Physiologie oder Medizin. Weitere wichtige Erkenntnisse betrafen die genetischen Grundlagen der Immunologie wie die Beschreibung der MHC-Restriktion durch Rolf Zinkernagel im Jahr 1974, die Identifizierung von Immunglobulin-Genen 1985 durch Susumu Tonegawa und von T-Zell-Rezeptor-Genen durch Leroy Hood ebenfalls ab etwa 1985. Seit 2002 besteht die European Autoimmunity Standardisation Initiative. In Deutschland gab es im Jahr 2019 in Deutschland nur sechs Fach\u00e4rzte f\u00fcr Immunologie.", "sentence_answer": "Peter Alfred Gorer entdeckte in den 1930er Jahren bei Studien mit M\u00e4usen zur Absto\u00dfung von transplantierten Tumoren die H-2-Antigene der Maus und damit den ersten Haupthistokompatibilit\u00e4tskomplex (MHC).", "paragraph_id": 41574} {"question": "Welche Theorie formulierte Frank Macfarlane Burnet 1957 als Beitrag zur Immunologie?", "paragraph": "Immunologie\n\n=== Entwicklung der modernen Immunologie ===\nPeter Alfred Gorer entdeckte in den 1930er Jahren bei Studien mit M\u00e4usen zur Absto\u00dfung von transplantierten Tumoren die H-2-Antigene der Maus und damit den ersten Haupthistokompatibilit\u00e4tskomplex (MHC). Ebenfalls durch Untersuchungen zur Transplantatabsto\u00dfung konnten Peter Medawar und Thomas Gibson wichtige Funktionen von Immunzellen aufkl\u00e4ren. Damit begann die endg\u00fcltige Anerkennung der zellul\u00e4ren Immunologie. Im Jahr 1948 fand Astrid Fagraeus heraus, dass Antik\u00f6rper durch die B-Zellen im Plasma produziert werden. Ein Jahr sp\u00e4ter ver\u00f6ffentlichten Frank Macfarlane Burnet und Frank Fenner ihre Hypothese der immunologischen Toleranz, die wenige Jahre sp\u00e4ter von Jacques Miller mit der Entdeckung der Elimination autoreaktiver T-Zellklone im Thymus bewiesen wurde. 1957 beschrieb Frank Macfarlane Burnet die Klon-Selektionstheorie als das zentrale Prinzip der adaptiven Immunit\u00e4t. \nDer Brite Alick Isaacs und der Schweizer Jean Lindenmann entdeckten 1957 bei der Untersuchung der Auswirkungen von Virusinfektionen auf Zellkulturen, dass die Zellen f\u00fcr die Dauer einer Virusinfektion weitestgehend resistent gegen\u00fcber einer zweiten Infektion durch ein anderes Virus waren. Sie isolierten aus den infizierten Zellkulturen ein Protein, das sie Interferon (IFN) nannten. Zum Ende der 1960er und zum Beginn der 1970er Jahre entdeckten dann John David und Barry Bloom unabh\u00e4ngig voneinander den Makrophagen migrationsinhibierenden Faktor (''Macrophage migration inhibitory factor'', MIF) und eine Reihe weiterer Substanzen, die von Lymphozyten abgegeben werden. Dudley Dumonde pr\u00e4gte f\u00fcr diese Substanzen den Begriff \u201eLymphokine\u201c. Stanley Cohen, der 1986 f\u00fcr seine Entdeckung der Wachstumsfaktoren NGF und EGF den Nobelpreis f\u00fcr Physiologie oder Medizin bekam, begann in den fr\u00fchen 1970er Jahren zusammen mit Takeshi Yoshida, die Funktionen der als Lymphokine bezeichneten Faktoren zu untersuchen. Sie erkannten dabei, dass diese Substanzen zu einer Gruppe von hormon-\u00e4hnlichen Botenstoffen geh\u00f6ren, die von vielen verschiedenen Zellen des Immunsystems gebildet werden. Stanley Cohen schlug deshalb 1974 den Begriff \u201eZytokine\u201c vor, der sich mit der Entdeckung weiterer dieser Stoffe schnell durchsetzte. Mittlerweile sind neben den genannten Faktoren \u00fcber 100 weitere Zytokine bekannt und in ihrer Struktur und Funktion detailliert untersucht.\nDie Zeit um 1960 wird allgemein als Beginn der modernen Immunologie angesehen. Rodney Porter gelang es zwischen 1959 und 1961, die Struktur von Antik\u00f6rpern aufzukl\u00e4ren. Zur gleichen Zeit entdeckte Jean Dausset den Haupthistokompatibilit\u00e4tskomplex des Menschen, den so genannten \u201eHuman Leukocyte Antigen\u201c-Komplex (HLA-Komplex). Ab etwa 1960 wurden von einer Reihe von Wissenschaftlern auch die Grundlagen der zellul\u00e4ren Immunologie aufgekl\u00e4rt, was unter anderem zur Differenzierung und Beschreibung der B- und T-Lymphozyten und der Entdeckung ihrer jeweiligen Funktionen durch Jacques Miller f\u00fchrte. Damit setzte sich die Einteilung der Immunabwehr in einen humoralen und einen zellul\u00e4ren Bereich durch. In den folgenden Jahrzehnten wurden unter anderem die verschiedenen Antik\u00f6rper-Subtypen entdeckt und hinsichtlich ihrer Funktion untersucht. 1975 beschrieben Georges K\u00f6hler und C\u00e9sar Milstein die Gewinnung monoklonaler Antik\u00f6rper. Aufgrund der weitreichenden Folgen dieser Entdeckung f\u00fcr die Grundlagenforschung sowie die Diagnostik und Therapie von Erkrankungen erhielten sie 1984 den Nobelpreis f\u00fcr Physiologie oder Medizin. Weitere wichtige Erkenntnisse betrafen die genetischen Grundlagen der Immunologie wie die Beschreibung der MHC-Restriktion durch Rolf Zinkernagel im Jahr 1974, die Identifizierung von Immunglobulin-Genen 1985 durch Susumu Tonegawa und von T-Zell-Rezeptor-Genen durch Leroy Hood ebenfalls ab etwa 1985.\nSeit 2002 besteht die European Autoimmunity Standardisation Initiative. In Deutschland gab es im Jahr 2019 in Deutschland nur sechs Fach\u00e4rzte f\u00fcr Immunologie.", "answer": "die Klon-Selektionstheorie", "sentence": "1957 beschrieb Frank Macfarlane Burnet die Klon-Selektionstheorie als das zentrale Prinzip der adaptiven Immunit\u00e4t.", "paragraph_sentence": "Immunologie === Entwicklung der modernen Immunologie == = Peter Alfred Gorer entdeckte in den 1930er Jahren bei Studien mit M\u00e4usen zur Absto\u00dfung von transplantierten Tumoren die H-2-Antigene der Maus und damit den ersten Haupthistokompatibilit\u00e4tskomplex (MHC). Ebenfalls durch Untersuchungen zur Transplantatabsto\u00dfung konnten Peter Medawar und Thomas Gibson wichtige Funktionen von Immunzellen aufkl\u00e4ren. Damit begann die endg\u00fcltige Anerkennung der zellul\u00e4ren Immunologie. Im Jahr 1948 fand Astrid Fagraeus heraus, dass Antik\u00f6rper durch die B-Zellen im Plasma produziert werden. Ein Jahr sp\u00e4ter ver\u00f6ffentlichten Frank Macfarlane Burnet und Frank Fenner ihre Hypothese der immunologischen Toleranz, die wenige Jahre sp\u00e4ter von Jacques Miller mit der Entdeckung der Elimination autoreaktiver T-Zellklone im Thymus bewiesen wurde. 1957 beschrieb Frank Macfarlane Burnet die Klon-Selektionstheorie als das zentrale Prinzip der adaptiven Immunit\u00e4t. Der Brite Alick Isaacs und der Schweizer Jean Lindenmann entdeckten 1957 bei der Untersuchung der Auswirkungen von Virusinfektionen auf Zellkulturen, dass die Zellen f\u00fcr die Dauer einer Virusinfektion weitestgehend resistent gegen\u00fcber einer zweiten Infektion durch ein anderes Virus waren. Sie isolierten aus den infizierten Zellkulturen ein Protein, das sie Interferon (IFN) nannten. Zum Ende der 1960er und zum Beginn der 1970er Jahre entdeckten dann John David und Barry Bloom unabh\u00e4ngig voneinander den Makrophagen migrationsinhibierenden Faktor (''Macrophage migration inhibitory factor'', MIF) und eine Reihe weiterer Substanzen, die von Lymphozyten abgegeben werden. Dudley Dumonde pr\u00e4gte f\u00fcr diese Substanzen den Begriff \u201eLymphokine\u201c. Stanley Cohen, der 1986 f\u00fcr seine Entdeckung der Wachstumsfaktoren NGF und EGF den Nobelpreis f\u00fcr Physiologie oder Medizin bekam, begann in den fr\u00fchen 1970er Jahren zusammen mit Takeshi Yoshida, die Funktionen der als Lymphokine bezeichneten Faktoren zu untersuchen. Sie erkannten dabei, dass diese Substanzen zu einer Gruppe von hormon-\u00e4hnlichen Botenstoffen geh\u00f6ren, die von vielen verschiedenen Zellen des Immunsystems gebildet werden. Stanley Cohen schlug deshalb 1974 den Begriff \u201eZytokine\u201c vor, der sich mit der Entdeckung weiterer dieser Stoffe schnell durchsetzte. Mittlerweile sind neben den genannten Faktoren \u00fcber 100 weitere Zytokine bekannt und in ihrer Struktur und Funktion detailliert untersucht. Die Zeit um 1960 wird allgemein als Beginn der modernen Immunologie angesehen. Rodney Porter gelang es zwischen 1959 und 1961, die Struktur von Antik\u00f6rpern aufzukl\u00e4ren. Zur gleichen Zeit entdeckte Jean Dausset den Haupthistokompatibilit\u00e4tskomplex des Menschen, den so genannten \u201eHuman Leukocyte Antigen\u201c-Komplex (HLA-Komplex). Ab etwa 1960 wurden von einer Reihe von Wissenschaftlern auch die Grundlagen der zellul\u00e4ren Immunologie aufgekl\u00e4rt, was unter anderem zur Differenzierung und Beschreibung der B- und T-Lymphozyten und der Entdeckung ihrer jeweiligen Funktionen durch Jacques Miller f\u00fchrte. Damit setzte sich die Einteilung der Immunabwehr in einen humoralen und einen zellul\u00e4ren Bereich durch. In den folgenden Jahrzehnten wurden unter anderem die verschiedenen Antik\u00f6rper-Subtypen entdeckt und hinsichtlich ihrer Funktion untersucht. 1975 beschrieben Georges K\u00f6hler und C\u00e9sar Milstein die Gewinnung monoklonaler Antik\u00f6rper. Aufgrund der weitreichenden Folgen dieser Entdeckung f\u00fcr die Grundlagenforschung sowie die Diagnostik und Therapie von Erkrankungen erhielten sie 1984 den Nobelpreis f\u00fcr Physiologie oder Medizin. Weitere wichtige Erkenntnisse betrafen die genetischen Grundlagen der Immunologie wie die Beschreibung der MHC-Restriktion durch Rolf Zinkernagel im Jahr 1974, die Identifizierung von Immunglobulin-Genen 1985 durch Susumu Tonegawa und von T-Zell-Rezeptor-Genen durch Leroy Hood ebenfalls ab etwa 1985. Seit 2002 besteht die European Autoimmunity Standardisation Initiative. In Deutschland gab es im Jahr 2019 in Deutschland nur sechs Fach\u00e4rzte f\u00fcr Immunologie.", "paragraph_answer": "Immunologie === Entwicklung der modernen Immunologie === Peter Alfred Gorer entdeckte in den 1930er Jahren bei Studien mit M\u00e4usen zur Absto\u00dfung von transplantierten Tumoren die H-2-Antigene der Maus und damit den ersten Haupthistokompatibilit\u00e4tskomplex (MHC). Ebenfalls durch Untersuchungen zur Transplantatabsto\u00dfung konnten Peter Medawar und Thomas Gibson wichtige Funktionen von Immunzellen aufkl\u00e4ren. Damit begann die endg\u00fcltige Anerkennung der zellul\u00e4ren Immunologie. Im Jahr 1948 fand Astrid Fagraeus heraus, dass Antik\u00f6rper durch die B-Zellen im Plasma produziert werden. Ein Jahr sp\u00e4ter ver\u00f6ffentlichten Frank Macfarlane Burnet und Frank Fenner ihre Hypothese der immunologischen Toleranz, die wenige Jahre sp\u00e4ter von Jacques Miller mit der Entdeckung der Elimination autoreaktiver T-Zellklone im Thymus bewiesen wurde. 1957 beschrieb Frank Macfarlane Burnet die Klon-Selektionstheorie als das zentrale Prinzip der adaptiven Immunit\u00e4t. Der Brite Alick Isaacs und der Schweizer Jean Lindenmann entdeckten 1957 bei der Untersuchung der Auswirkungen von Virusinfektionen auf Zellkulturen, dass die Zellen f\u00fcr die Dauer einer Virusinfektion weitestgehend resistent gegen\u00fcber einer zweiten Infektion durch ein anderes Virus waren. Sie isolierten aus den infizierten Zellkulturen ein Protein, das sie Interferon (IFN) nannten. Zum Ende der 1960er und zum Beginn der 1970er Jahre entdeckten dann John David und Barry Bloom unabh\u00e4ngig voneinander den Makrophagen migrationsinhibierenden Faktor (''Macrophage migration inhibitory factor'', MIF) und eine Reihe weiterer Substanzen, die von Lymphozyten abgegeben werden. Dudley Dumonde pr\u00e4gte f\u00fcr diese Substanzen den Begriff \u201eLymphokine\u201c. Stanley Cohen, der 1986 f\u00fcr seine Entdeckung der Wachstumsfaktoren NGF und EGF den Nobelpreis f\u00fcr Physiologie oder Medizin bekam, begann in den fr\u00fchen 1970er Jahren zusammen mit Takeshi Yoshida, die Funktionen der als Lymphokine bezeichneten Faktoren zu untersuchen. Sie erkannten dabei, dass diese Substanzen zu einer Gruppe von hormon-\u00e4hnlichen Botenstoffen geh\u00f6ren, die von vielen verschiedenen Zellen des Immunsystems gebildet werden. Stanley Cohen schlug deshalb 1974 den Begriff \u201eZytokine\u201c vor, der sich mit der Entdeckung weiterer dieser Stoffe schnell durchsetzte. Mittlerweile sind neben den genannten Faktoren \u00fcber 100 weitere Zytokine bekannt und in ihrer Struktur und Funktion detailliert untersucht. Die Zeit um 1960 wird allgemein als Beginn der modernen Immunologie angesehen. Rodney Porter gelang es zwischen 1959 und 1961, die Struktur von Antik\u00f6rpern aufzukl\u00e4ren. Zur gleichen Zeit entdeckte Jean Dausset den Haupthistokompatibilit\u00e4tskomplex des Menschen, den so genannten \u201eHuman Leukocyte Antigen\u201c-Komplex (HLA-Komplex). Ab etwa 1960 wurden von einer Reihe von Wissenschaftlern auch die Grundlagen der zellul\u00e4ren Immunologie aufgekl\u00e4rt, was unter anderem zur Differenzierung und Beschreibung der B- und T-Lymphozyten und der Entdeckung ihrer jeweiligen Funktionen durch Jacques Miller f\u00fchrte. Damit setzte sich die Einteilung der Immunabwehr in einen humoralen und einen zellul\u00e4ren Bereich durch. In den folgenden Jahrzehnten wurden unter anderem die verschiedenen Antik\u00f6rper-Subtypen entdeckt und hinsichtlich ihrer Funktion untersucht. 1975 beschrieben Georges K\u00f6hler und C\u00e9sar Milstein die Gewinnung monoklonaler Antik\u00f6rper. Aufgrund der weitreichenden Folgen dieser Entdeckung f\u00fcr die Grundlagenforschung sowie die Diagnostik und Therapie von Erkrankungen erhielten sie 1984 den Nobelpreis f\u00fcr Physiologie oder Medizin. Weitere wichtige Erkenntnisse betrafen die genetischen Grundlagen der Immunologie wie die Beschreibung der MHC-Restriktion durch Rolf Zinkernagel im Jahr 1974, die Identifizierung von Immunglobulin-Genen 1985 durch Susumu Tonegawa und von T-Zell-Rezeptor-Genen durch Leroy Hood ebenfalls ab etwa 1985. Seit 2002 besteht die European Autoimmunity Standardisation Initiative. In Deutschland gab es im Jahr 2019 in Deutschland nur sechs Fach\u00e4rzte f\u00fcr Immunologie.", "sentence_answer": "1957 beschrieb Frank Macfarlane Burnet die Klon-Selektionstheorie als das zentrale Prinzip der adaptiven Immunit\u00e4t.", "paragraph_id": 41575} {"question": "Was entdeckten Isaacs und Lindenmann 1957 bei Forschungen zu Virusinfektionen?", "paragraph": "Immunologie\n\n=== Entwicklung der modernen Immunologie ===\nPeter Alfred Gorer entdeckte in den 1930er Jahren bei Studien mit M\u00e4usen zur Absto\u00dfung von transplantierten Tumoren die H-2-Antigene der Maus und damit den ersten Haupthistokompatibilit\u00e4tskomplex (MHC). Ebenfalls durch Untersuchungen zur Transplantatabsto\u00dfung konnten Peter Medawar und Thomas Gibson wichtige Funktionen von Immunzellen aufkl\u00e4ren. Damit begann die endg\u00fcltige Anerkennung der zellul\u00e4ren Immunologie. Im Jahr 1948 fand Astrid Fagraeus heraus, dass Antik\u00f6rper durch die B-Zellen im Plasma produziert werden. Ein Jahr sp\u00e4ter ver\u00f6ffentlichten Frank Macfarlane Burnet und Frank Fenner ihre Hypothese der immunologischen Toleranz, die wenige Jahre sp\u00e4ter von Jacques Miller mit der Entdeckung der Elimination autoreaktiver T-Zellklone im Thymus bewiesen wurde. 1957 beschrieb Frank Macfarlane Burnet die Klon-Selektionstheorie als das zentrale Prinzip der adaptiven Immunit\u00e4t. \nDer Brite Alick Isaacs und der Schweizer Jean Lindenmann entdeckten 1957 bei der Untersuchung der Auswirkungen von Virusinfektionen auf Zellkulturen, dass die Zellen f\u00fcr die Dauer einer Virusinfektion weitestgehend resistent gegen\u00fcber einer zweiten Infektion durch ein anderes Virus waren. Sie isolierten aus den infizierten Zellkulturen ein Protein, das sie Interferon (IFN) nannten. Zum Ende der 1960er und zum Beginn der 1970er Jahre entdeckten dann John David und Barry Bloom unabh\u00e4ngig voneinander den Makrophagen migrationsinhibierenden Faktor (''Macrophage migration inhibitory factor'', MIF) und eine Reihe weiterer Substanzen, die von Lymphozyten abgegeben werden. Dudley Dumonde pr\u00e4gte f\u00fcr diese Substanzen den Begriff \u201eLymphokine\u201c. Stanley Cohen, der 1986 f\u00fcr seine Entdeckung der Wachstumsfaktoren NGF und EGF den Nobelpreis f\u00fcr Physiologie oder Medizin bekam, begann in den fr\u00fchen 1970er Jahren zusammen mit Takeshi Yoshida, die Funktionen der als Lymphokine bezeichneten Faktoren zu untersuchen. Sie erkannten dabei, dass diese Substanzen zu einer Gruppe von hormon-\u00e4hnlichen Botenstoffen geh\u00f6ren, die von vielen verschiedenen Zellen des Immunsystems gebildet werden. Stanley Cohen schlug deshalb 1974 den Begriff \u201eZytokine\u201c vor, der sich mit der Entdeckung weiterer dieser Stoffe schnell durchsetzte. Mittlerweile sind neben den genannten Faktoren \u00fcber 100 weitere Zytokine bekannt und in ihrer Struktur und Funktion detailliert untersucht.\nDie Zeit um 1960 wird allgemein als Beginn der modernen Immunologie angesehen. Rodney Porter gelang es zwischen 1959 und 1961, die Struktur von Antik\u00f6rpern aufzukl\u00e4ren. Zur gleichen Zeit entdeckte Jean Dausset den Haupthistokompatibilit\u00e4tskomplex des Menschen, den so genannten \u201eHuman Leukocyte Antigen\u201c-Komplex (HLA-Komplex). Ab etwa 1960 wurden von einer Reihe von Wissenschaftlern auch die Grundlagen der zellul\u00e4ren Immunologie aufgekl\u00e4rt, was unter anderem zur Differenzierung und Beschreibung der B- und T-Lymphozyten und der Entdeckung ihrer jeweiligen Funktionen durch Jacques Miller f\u00fchrte. Damit setzte sich die Einteilung der Immunabwehr in einen humoralen und einen zellul\u00e4ren Bereich durch. In den folgenden Jahrzehnten wurden unter anderem die verschiedenen Antik\u00f6rper-Subtypen entdeckt und hinsichtlich ihrer Funktion untersucht. 1975 beschrieben Georges K\u00f6hler und C\u00e9sar Milstein die Gewinnung monoklonaler Antik\u00f6rper. Aufgrund der weitreichenden Folgen dieser Entdeckung f\u00fcr die Grundlagenforschung sowie die Diagnostik und Therapie von Erkrankungen erhielten sie 1984 den Nobelpreis f\u00fcr Physiologie oder Medizin. Weitere wichtige Erkenntnisse betrafen die genetischen Grundlagen der Immunologie wie die Beschreibung der MHC-Restriktion durch Rolf Zinkernagel im Jahr 1974, die Identifizierung von Immunglobulin-Genen 1985 durch Susumu Tonegawa und von T-Zell-Rezeptor-Genen durch Leroy Hood ebenfalls ab etwa 1985.\nSeit 2002 besteht die European Autoimmunity Standardisation Initiative. In Deutschland gab es im Jahr 2019 in Deutschland nur sechs Fach\u00e4rzte f\u00fcr Immunologie.", "answer": "dass die Zellen f\u00fcr die Dauer einer Virusinfektion weitestgehend resistent gegen\u00fcber einer zweiten Infektion durch ein anderes Virus waren", "sentence": "Der Brite Alick Isaacs und der Schweizer Jean Lindenmann entdeckten 1957 bei der Untersuchung der Auswirkungen von Virusinfektionen auf Zellkulturen, dass die Zellen f\u00fcr die Dauer einer Virusinfektion weitestgehend resistent gegen\u00fcber einer zweiten Infektion durch ein anderes Virus waren .", "paragraph_sentence": "Immunologie === Entwicklung der modernen Immunologie == = Peter Alfred Gorer entdeckte in den 1930er Jahren bei Studien mit M\u00e4usen zur Absto\u00dfung von transplantierten Tumoren die H-2-Antigene der Maus und damit den ersten Haupthistokompatibilit\u00e4tskomplex (MHC). Ebenfalls durch Untersuchungen zur Transplantatabsto\u00dfung konnten Peter Medawar und Thomas Gibson wichtige Funktionen von Immunzellen aufkl\u00e4ren. Damit begann die endg\u00fcltige Anerkennung der zellul\u00e4ren Immunologie. Im Jahr 1948 fand Astrid Fagraeus heraus, dass Antik\u00f6rper durch die B-Zellen im Plasma produziert werden. Ein Jahr sp\u00e4ter ver\u00f6ffentlichten Frank Macfarlane Burnet und Frank Fenner ihre Hypothese der immunologischen Toleranz, die wenige Jahre sp\u00e4ter von Jacques Miller mit der Entdeckung der Elimination autoreaktiver T-Zellklone im Thymus bewiesen wurde. 1957 beschrieb Frank Macfarlane Burnet die Klon-Selektionstheorie als das zentrale Prinzip der adaptiven Immunit\u00e4t. Der Brite Alick Isaacs und der Schweizer Jean Lindenmann entdeckten 1957 bei der Untersuchung der Auswirkungen von Virusinfektionen auf Zellkulturen, dass die Zellen f\u00fcr die Dauer einer Virusinfektion weitestgehend resistent gegen\u00fcber einer zweiten Infektion durch ein anderes Virus waren . Sie isolierten aus den infizierten Zellkulturen ein Protein, das sie Interferon (IFN) nannten. Zum Ende der 1960er und zum Beginn der 1970er Jahre entdeckten dann John David und Barry Bloom unabh\u00e4ngig voneinander den Makrophagen migrationsinhibierenden Faktor (''Macrophage migration inhibitory factor'', MIF) und eine Reihe weiterer Substanzen, die von Lymphozyten abgegeben werden. Dudley Dumonde pr\u00e4gte f\u00fcr diese Substanzen den Begriff \u201eLymphokine\u201c. Stanley Cohen, der 1986 f\u00fcr seine Entdeckung der Wachstumsfaktoren NGF und EGF den Nobelpreis f\u00fcr Physiologie oder Medizin bekam, begann in den fr\u00fchen 1970er Jahren zusammen mit Takeshi Yoshida, die Funktionen der als Lymphokine bezeichneten Faktoren zu untersuchen. Sie erkannten dabei, dass diese Substanzen zu einer Gruppe von hormon-\u00e4hnlichen Botenstoffen geh\u00f6ren, die von vielen verschiedenen Zellen des Immunsystems gebildet werden. Stanley Cohen schlug deshalb 1974 den Begriff \u201eZytokine\u201c vor, der sich mit der Entdeckung weiterer dieser Stoffe schnell durchsetzte. Mittlerweile sind neben den genannten Faktoren \u00fcber 100 weitere Zytokine bekannt und in ihrer Struktur und Funktion detailliert untersucht. Die Zeit um 1960 wird allgemein als Beginn der modernen Immunologie angesehen. Rodney Porter gelang es zwischen 1959 und 1961, die Struktur von Antik\u00f6rpern aufzukl\u00e4ren. Zur gleichen Zeit entdeckte Jean Dausset den Haupthistokompatibilit\u00e4tskomplex des Menschen, den so genannten \u201eHuman Leukocyte Antigen\u201c-Komplex (HLA-Komplex). Ab etwa 1960 wurden von einer Reihe von Wissenschaftlern auch die Grundlagen der zellul\u00e4ren Immunologie aufgekl\u00e4rt, was unter anderem zur Differenzierung und Beschreibung der B- und T-Lymphozyten und der Entdeckung ihrer jeweiligen Funktionen durch Jacques Miller f\u00fchrte. Damit setzte sich die Einteilung der Immunabwehr in einen humoralen und einen zellul\u00e4ren Bereich durch. In den folgenden Jahrzehnten wurden unter anderem die verschiedenen Antik\u00f6rper-Subtypen entdeckt und hinsichtlich ihrer Funktion untersucht. 1975 beschrieben Georges K\u00f6hler und C\u00e9sar Milstein die Gewinnung monoklonaler Antik\u00f6rper. Aufgrund der weitreichenden Folgen dieser Entdeckung f\u00fcr die Grundlagenforschung sowie die Diagnostik und Therapie von Erkrankungen erhielten sie 1984 den Nobelpreis f\u00fcr Physiologie oder Medizin. Weitere wichtige Erkenntnisse betrafen die genetischen Grundlagen der Immunologie wie die Beschreibung der MHC-Restriktion durch Rolf Zinkernagel im Jahr 1974, die Identifizierung von Immunglobulin-Genen 1985 durch Susumu Tonegawa und von T-Zell-Rezeptor-Genen durch Leroy Hood ebenfalls ab etwa 1985. Seit 2002 besteht die European Autoimmunity Standardisation Initiative. In Deutschland gab es im Jahr 2019 in Deutschland nur sechs Fach\u00e4rzte f\u00fcr Immunologie.", "paragraph_answer": "Immunologie === Entwicklung der modernen Immunologie === Peter Alfred Gorer entdeckte in den 1930er Jahren bei Studien mit M\u00e4usen zur Absto\u00dfung von transplantierten Tumoren die H-2-Antigene der Maus und damit den ersten Haupthistokompatibilit\u00e4tskomplex (MHC). Ebenfalls durch Untersuchungen zur Transplantatabsto\u00dfung konnten Peter Medawar und Thomas Gibson wichtige Funktionen von Immunzellen aufkl\u00e4ren. Damit begann die endg\u00fcltige Anerkennung der zellul\u00e4ren Immunologie. Im Jahr 1948 fand Astrid Fagraeus heraus, dass Antik\u00f6rper durch die B-Zellen im Plasma produziert werden. Ein Jahr sp\u00e4ter ver\u00f6ffentlichten Frank Macfarlane Burnet und Frank Fenner ihre Hypothese der immunologischen Toleranz, die wenige Jahre sp\u00e4ter von Jacques Miller mit der Entdeckung der Elimination autoreaktiver T-Zellklone im Thymus bewiesen wurde. 1957 beschrieb Frank Macfarlane Burnet die Klon-Selektionstheorie als das zentrale Prinzip der adaptiven Immunit\u00e4t. Der Brite Alick Isaacs und der Schweizer Jean Lindenmann entdeckten 1957 bei der Untersuchung der Auswirkungen von Virusinfektionen auf Zellkulturen, dass die Zellen f\u00fcr die Dauer einer Virusinfektion weitestgehend resistent gegen\u00fcber einer zweiten Infektion durch ein anderes Virus waren . Sie isolierten aus den infizierten Zellkulturen ein Protein, das sie Interferon (IFN) nannten. Zum Ende der 1960er und zum Beginn der 1970er Jahre entdeckten dann John David und Barry Bloom unabh\u00e4ngig voneinander den Makrophagen migrationsinhibierenden Faktor (''Macrophage migration inhibitory factor'', MIF) und eine Reihe weiterer Substanzen, die von Lymphozyten abgegeben werden. Dudley Dumonde pr\u00e4gte f\u00fcr diese Substanzen den Begriff \u201eLymphokine\u201c. Stanley Cohen, der 1986 f\u00fcr seine Entdeckung der Wachstumsfaktoren NGF und EGF den Nobelpreis f\u00fcr Physiologie oder Medizin bekam, begann in den fr\u00fchen 1970er Jahren zusammen mit Takeshi Yoshida, die Funktionen der als Lymphokine bezeichneten Faktoren zu untersuchen. Sie erkannten dabei, dass diese Substanzen zu einer Gruppe von hormon-\u00e4hnlichen Botenstoffen geh\u00f6ren, die von vielen verschiedenen Zellen des Immunsystems gebildet werden. Stanley Cohen schlug deshalb 1974 den Begriff \u201eZytokine\u201c vor, der sich mit der Entdeckung weiterer dieser Stoffe schnell durchsetzte. Mittlerweile sind neben den genannten Faktoren \u00fcber 100 weitere Zytokine bekannt und in ihrer Struktur und Funktion detailliert untersucht. Die Zeit um 1960 wird allgemein als Beginn der modernen Immunologie angesehen. Rodney Porter gelang es zwischen 1959 und 1961, die Struktur von Antik\u00f6rpern aufzukl\u00e4ren. Zur gleichen Zeit entdeckte Jean Dausset den Haupthistokompatibilit\u00e4tskomplex des Menschen, den so genannten \u201eHuman Leukocyte Antigen\u201c-Komplex (HLA-Komplex). Ab etwa 1960 wurden von einer Reihe von Wissenschaftlern auch die Grundlagen der zellul\u00e4ren Immunologie aufgekl\u00e4rt, was unter anderem zur Differenzierung und Beschreibung der B- und T-Lymphozyten und der Entdeckung ihrer jeweiligen Funktionen durch Jacques Miller f\u00fchrte. Damit setzte sich die Einteilung der Immunabwehr in einen humoralen und einen zellul\u00e4ren Bereich durch. In den folgenden Jahrzehnten wurden unter anderem die verschiedenen Antik\u00f6rper-Subtypen entdeckt und hinsichtlich ihrer Funktion untersucht. 1975 beschrieben Georges K\u00f6hler und C\u00e9sar Milstein die Gewinnung monoklonaler Antik\u00f6rper. Aufgrund der weitreichenden Folgen dieser Entdeckung f\u00fcr die Grundlagenforschung sowie die Diagnostik und Therapie von Erkrankungen erhielten sie 1984 den Nobelpreis f\u00fcr Physiologie oder Medizin. Weitere wichtige Erkenntnisse betrafen die genetischen Grundlagen der Immunologie wie die Beschreibung der MHC-Restriktion durch Rolf Zinkernagel im Jahr 1974, die Identifizierung von Immunglobulin-Genen 1985 durch Susumu Tonegawa und von T-Zell-Rezeptor-Genen durch Leroy Hood ebenfalls ab etwa 1985. Seit 2002 besteht die European Autoimmunity Standardisation Initiative. In Deutschland gab es im Jahr 2019 in Deutschland nur sechs Fach\u00e4rzte f\u00fcr Immunologie.", "sentence_answer": "Der Brite Alick Isaacs und der Schweizer Jean Lindenmann entdeckten 1957 bei der Untersuchung der Auswirkungen von Virusinfektionen auf Zellkulturen, dass die Zellen f\u00fcr die Dauer einer Virusinfektion weitestgehend resistent gegen\u00fcber einer zweiten Infektion durch ein anderes Virus waren .", "paragraph_id": 41576} {"question": "F\u00fcr was erhielt Stanley Cohen 1986 den Nobelpreis?", "paragraph": "Immunologie\n\n=== Entwicklung der modernen Immunologie ===\nPeter Alfred Gorer entdeckte in den 1930er Jahren bei Studien mit M\u00e4usen zur Absto\u00dfung von transplantierten Tumoren die H-2-Antigene der Maus und damit den ersten Haupthistokompatibilit\u00e4tskomplex (MHC). Ebenfalls durch Untersuchungen zur Transplantatabsto\u00dfung konnten Peter Medawar und Thomas Gibson wichtige Funktionen von Immunzellen aufkl\u00e4ren. Damit begann die endg\u00fcltige Anerkennung der zellul\u00e4ren Immunologie. Im Jahr 1948 fand Astrid Fagraeus heraus, dass Antik\u00f6rper durch die B-Zellen im Plasma produziert werden. Ein Jahr sp\u00e4ter ver\u00f6ffentlichten Frank Macfarlane Burnet und Frank Fenner ihre Hypothese der immunologischen Toleranz, die wenige Jahre sp\u00e4ter von Jacques Miller mit der Entdeckung der Elimination autoreaktiver T-Zellklone im Thymus bewiesen wurde. 1957 beschrieb Frank Macfarlane Burnet die Klon-Selektionstheorie als das zentrale Prinzip der adaptiven Immunit\u00e4t. \nDer Brite Alick Isaacs und der Schweizer Jean Lindenmann entdeckten 1957 bei der Untersuchung der Auswirkungen von Virusinfektionen auf Zellkulturen, dass die Zellen f\u00fcr die Dauer einer Virusinfektion weitestgehend resistent gegen\u00fcber einer zweiten Infektion durch ein anderes Virus waren. Sie isolierten aus den infizierten Zellkulturen ein Protein, das sie Interferon (IFN) nannten. Zum Ende der 1960er und zum Beginn der 1970er Jahre entdeckten dann John David und Barry Bloom unabh\u00e4ngig voneinander den Makrophagen migrationsinhibierenden Faktor (''Macrophage migration inhibitory factor'', MIF) und eine Reihe weiterer Substanzen, die von Lymphozyten abgegeben werden. Dudley Dumonde pr\u00e4gte f\u00fcr diese Substanzen den Begriff \u201eLymphokine\u201c. Stanley Cohen, der 1986 f\u00fcr seine Entdeckung der Wachstumsfaktoren NGF und EGF den Nobelpreis f\u00fcr Physiologie oder Medizin bekam, begann in den fr\u00fchen 1970er Jahren zusammen mit Takeshi Yoshida, die Funktionen der als Lymphokine bezeichneten Faktoren zu untersuchen. Sie erkannten dabei, dass diese Substanzen zu einer Gruppe von hormon-\u00e4hnlichen Botenstoffen geh\u00f6ren, die von vielen verschiedenen Zellen des Immunsystems gebildet werden. Stanley Cohen schlug deshalb 1974 den Begriff \u201eZytokine\u201c vor, der sich mit der Entdeckung weiterer dieser Stoffe schnell durchsetzte. Mittlerweile sind neben den genannten Faktoren \u00fcber 100 weitere Zytokine bekannt und in ihrer Struktur und Funktion detailliert untersucht.\nDie Zeit um 1960 wird allgemein als Beginn der modernen Immunologie angesehen. Rodney Porter gelang es zwischen 1959 und 1961, die Struktur von Antik\u00f6rpern aufzukl\u00e4ren. Zur gleichen Zeit entdeckte Jean Dausset den Haupthistokompatibilit\u00e4tskomplex des Menschen, den so genannten \u201eHuman Leukocyte Antigen\u201c-Komplex (HLA-Komplex). Ab etwa 1960 wurden von einer Reihe von Wissenschaftlern auch die Grundlagen der zellul\u00e4ren Immunologie aufgekl\u00e4rt, was unter anderem zur Differenzierung und Beschreibung der B- und T-Lymphozyten und der Entdeckung ihrer jeweiligen Funktionen durch Jacques Miller f\u00fchrte. Damit setzte sich die Einteilung der Immunabwehr in einen humoralen und einen zellul\u00e4ren Bereich durch. In den folgenden Jahrzehnten wurden unter anderem die verschiedenen Antik\u00f6rper-Subtypen entdeckt und hinsichtlich ihrer Funktion untersucht. 1975 beschrieben Georges K\u00f6hler und C\u00e9sar Milstein die Gewinnung monoklonaler Antik\u00f6rper. Aufgrund der weitreichenden Folgen dieser Entdeckung f\u00fcr die Grundlagenforschung sowie die Diagnostik und Therapie von Erkrankungen erhielten sie 1984 den Nobelpreis f\u00fcr Physiologie oder Medizin. Weitere wichtige Erkenntnisse betrafen die genetischen Grundlagen der Immunologie wie die Beschreibung der MHC-Restriktion durch Rolf Zinkernagel im Jahr 1974, die Identifizierung von Immunglobulin-Genen 1985 durch Susumu Tonegawa und von T-Zell-Rezeptor-Genen durch Leroy Hood ebenfalls ab etwa 1985.\nSeit 2002 besteht die European Autoimmunity Standardisation Initiative. In Deutschland gab es im Jahr 2019 in Deutschland nur sechs Fach\u00e4rzte f\u00fcr Immunologie.", "answer": "f\u00fcr seine Entdeckung der Wachstumsfaktoren NGF und EGF", "sentence": "Stanley Cohen, der 1986 f\u00fcr seine Entdeckung der Wachstumsfaktoren NGF und EGF den Nobelpreis f\u00fcr Physiologie oder Medizin bekam, begann in den fr\u00fchen 1970er Jahren zusammen mit Takeshi Yoshida, die Funktionen der als Lymphokine bezeichneten Faktoren zu untersuchen.", "paragraph_sentence": "Immunologie === Entwicklung der modernen Immunologie == = Peter Alfred Gorer entdeckte in den 1930er Jahren bei Studien mit M\u00e4usen zur Absto\u00dfung von transplantierten Tumoren die H-2-Antigene der Maus und damit den ersten Haupthistokompatibilit\u00e4tskomplex (MHC). Ebenfalls durch Untersuchungen zur Transplantatabsto\u00dfung konnten Peter Medawar und Thomas Gibson wichtige Funktionen von Immunzellen aufkl\u00e4ren. Damit begann die endg\u00fcltige Anerkennung der zellul\u00e4ren Immunologie. Im Jahr 1948 fand Astrid Fagraeus heraus, dass Antik\u00f6rper durch die B-Zellen im Plasma produziert werden. Ein Jahr sp\u00e4ter ver\u00f6ffentlichten Frank Macfarlane Burnet und Frank Fenner ihre Hypothese der immunologischen Toleranz, die wenige Jahre sp\u00e4ter von Jacques Miller mit der Entdeckung der Elimination autoreaktiver T-Zellklone im Thymus bewiesen wurde. 1957 beschrieb Frank Macfarlane Burnet die Klon-Selektionstheorie als das zentrale Prinzip der adaptiven Immunit\u00e4t. Der Brite Alick Isaacs und der Schweizer Jean Lindenmann entdeckten 1957 bei der Untersuchung der Auswirkungen von Virusinfektionen auf Zellkulturen, dass die Zellen f\u00fcr die Dauer einer Virusinfektion weitestgehend resistent gegen\u00fcber einer zweiten Infektion durch ein anderes Virus waren. Sie isolierten aus den infizierten Zellkulturen ein Protein, das sie Interferon (IFN) nannten. Zum Ende der 1960er und zum Beginn der 1970er Jahre entdeckten dann John David und Barry Bloom unabh\u00e4ngig voneinander den Makrophagen migrationsinhibierenden Faktor (''Macrophage migration inhibitory factor'', MIF) und eine Reihe weiterer Substanzen, die von Lymphozyten abgegeben werden. Dudley Dumonde pr\u00e4gte f\u00fcr diese Substanzen den Begriff \u201eLymphokine\u201c. Stanley Cohen, der 1986 f\u00fcr seine Entdeckung der Wachstumsfaktoren NGF und EGF den Nobelpreis f\u00fcr Physiologie oder Medizin bekam, begann in den fr\u00fchen 1970er Jahren zusammen mit Takeshi Yoshida, die Funktionen der als Lymphokine bezeichneten Faktoren zu untersuchen. Sie erkannten dabei, dass diese Substanzen zu einer Gruppe von hormon-\u00e4hnlichen Botenstoffen geh\u00f6ren, die von vielen verschiedenen Zellen des Immunsystems gebildet werden. Stanley Cohen schlug deshalb 1974 den Begriff \u201eZytokine\u201c vor, der sich mit der Entdeckung weiterer dieser Stoffe schnell durchsetzte. Mittlerweile sind neben den genannten Faktoren \u00fcber 100 weitere Zytokine bekannt und in ihrer Struktur und Funktion detailliert untersucht. Die Zeit um 1960 wird allgemein als Beginn der modernen Immunologie angesehen. Rodney Porter gelang es zwischen 1959 und 1961, die Struktur von Antik\u00f6rpern aufzukl\u00e4ren. Zur gleichen Zeit entdeckte Jean Dausset den Haupthistokompatibilit\u00e4tskomplex des Menschen, den so genannten \u201eHuman Leukocyte Antigen\u201c-Komplex (HLA-Komplex). Ab etwa 1960 wurden von einer Reihe von Wissenschaftlern auch die Grundlagen der zellul\u00e4ren Immunologie aufgekl\u00e4rt, was unter anderem zur Differenzierung und Beschreibung der B- und T-Lymphozyten und der Entdeckung ihrer jeweiligen Funktionen durch Jacques Miller f\u00fchrte. Damit setzte sich die Einteilung der Immunabwehr in einen humoralen und einen zellul\u00e4ren Bereich durch. In den folgenden Jahrzehnten wurden unter anderem die verschiedenen Antik\u00f6rper-Subtypen entdeckt und hinsichtlich ihrer Funktion untersucht. 1975 beschrieben Georges K\u00f6hler und C\u00e9sar Milstein die Gewinnung monoklonaler Antik\u00f6rper. Aufgrund der weitreichenden Folgen dieser Entdeckung f\u00fcr die Grundlagenforschung sowie die Diagnostik und Therapie von Erkrankungen erhielten sie 1984 den Nobelpreis f\u00fcr Physiologie oder Medizin. Weitere wichtige Erkenntnisse betrafen die genetischen Grundlagen der Immunologie wie die Beschreibung der MHC-Restriktion durch Rolf Zinkernagel im Jahr 1974, die Identifizierung von Immunglobulin-Genen 1985 durch Susumu Tonegawa und von T-Zell-Rezeptor-Genen durch Leroy Hood ebenfalls ab etwa 1985. Seit 2002 besteht die European Autoimmunity Standardisation Initiative. In Deutschland gab es im Jahr 2019 in Deutschland nur sechs Fach\u00e4rzte f\u00fcr Immunologie.", "paragraph_answer": "Immunologie === Entwicklung der modernen Immunologie === Peter Alfred Gorer entdeckte in den 1930er Jahren bei Studien mit M\u00e4usen zur Absto\u00dfung von transplantierten Tumoren die H-2-Antigene der Maus und damit den ersten Haupthistokompatibilit\u00e4tskomplex (MHC). Ebenfalls durch Untersuchungen zur Transplantatabsto\u00dfung konnten Peter Medawar und Thomas Gibson wichtige Funktionen von Immunzellen aufkl\u00e4ren. Damit begann die endg\u00fcltige Anerkennung der zellul\u00e4ren Immunologie. Im Jahr 1948 fand Astrid Fagraeus heraus, dass Antik\u00f6rper durch die B-Zellen im Plasma produziert werden. Ein Jahr sp\u00e4ter ver\u00f6ffentlichten Frank Macfarlane Burnet und Frank Fenner ihre Hypothese der immunologischen Toleranz, die wenige Jahre sp\u00e4ter von Jacques Miller mit der Entdeckung der Elimination autoreaktiver T-Zellklone im Thymus bewiesen wurde. 1957 beschrieb Frank Macfarlane Burnet die Klon-Selektionstheorie als das zentrale Prinzip der adaptiven Immunit\u00e4t. Der Brite Alick Isaacs und der Schweizer Jean Lindenmann entdeckten 1957 bei der Untersuchung der Auswirkungen von Virusinfektionen auf Zellkulturen, dass die Zellen f\u00fcr die Dauer einer Virusinfektion weitestgehend resistent gegen\u00fcber einer zweiten Infektion durch ein anderes Virus waren. Sie isolierten aus den infizierten Zellkulturen ein Protein, das sie Interferon (IFN) nannten. Zum Ende der 1960er und zum Beginn der 1970er Jahre entdeckten dann John David und Barry Bloom unabh\u00e4ngig voneinander den Makrophagen migrationsinhibierenden Faktor (''Macrophage migration inhibitory factor'', MIF) und eine Reihe weiterer Substanzen, die von Lymphozyten abgegeben werden. Dudley Dumonde pr\u00e4gte f\u00fcr diese Substanzen den Begriff \u201eLymphokine\u201c. Stanley Cohen, der 1986 f\u00fcr seine Entdeckung der Wachstumsfaktoren NGF und EGF den Nobelpreis f\u00fcr Physiologie oder Medizin bekam, begann in den fr\u00fchen 1970er Jahren zusammen mit Takeshi Yoshida, die Funktionen der als Lymphokine bezeichneten Faktoren zu untersuchen. Sie erkannten dabei, dass diese Substanzen zu einer Gruppe von hormon-\u00e4hnlichen Botenstoffen geh\u00f6ren, die von vielen verschiedenen Zellen des Immunsystems gebildet werden. Stanley Cohen schlug deshalb 1974 den Begriff \u201eZytokine\u201c vor, der sich mit der Entdeckung weiterer dieser Stoffe schnell durchsetzte. Mittlerweile sind neben den genannten Faktoren \u00fcber 100 weitere Zytokine bekannt und in ihrer Struktur und Funktion detailliert untersucht. Die Zeit um 1960 wird allgemein als Beginn der modernen Immunologie angesehen. Rodney Porter gelang es zwischen 1959 und 1961, die Struktur von Antik\u00f6rpern aufzukl\u00e4ren. Zur gleichen Zeit entdeckte Jean Dausset den Haupthistokompatibilit\u00e4tskomplex des Menschen, den so genannten \u201eHuman Leukocyte Antigen\u201c-Komplex (HLA-Komplex). Ab etwa 1960 wurden von einer Reihe von Wissenschaftlern auch die Grundlagen der zellul\u00e4ren Immunologie aufgekl\u00e4rt, was unter anderem zur Differenzierung und Beschreibung der B- und T-Lymphozyten und der Entdeckung ihrer jeweiligen Funktionen durch Jacques Miller f\u00fchrte. Damit setzte sich die Einteilung der Immunabwehr in einen humoralen und einen zellul\u00e4ren Bereich durch. In den folgenden Jahrzehnten wurden unter anderem die verschiedenen Antik\u00f6rper-Subtypen entdeckt und hinsichtlich ihrer Funktion untersucht. 1975 beschrieben Georges K\u00f6hler und C\u00e9sar Milstein die Gewinnung monoklonaler Antik\u00f6rper. Aufgrund der weitreichenden Folgen dieser Entdeckung f\u00fcr die Grundlagenforschung sowie die Diagnostik und Therapie von Erkrankungen erhielten sie 1984 den Nobelpreis f\u00fcr Physiologie oder Medizin. Weitere wichtige Erkenntnisse betrafen die genetischen Grundlagen der Immunologie wie die Beschreibung der MHC-Restriktion durch Rolf Zinkernagel im Jahr 1974, die Identifizierung von Immunglobulin-Genen 1985 durch Susumu Tonegawa und von T-Zell-Rezeptor-Genen durch Leroy Hood ebenfalls ab etwa 1985. Seit 2002 besteht die European Autoimmunity Standardisation Initiative. In Deutschland gab es im Jahr 2019 in Deutschland nur sechs Fach\u00e4rzte f\u00fcr Immunologie.", "sentence_answer": "Stanley Cohen, der 1986 f\u00fcr seine Entdeckung der Wachstumsfaktoren NGF und EGF den Nobelpreis f\u00fcr Physiologie oder Medizin bekam, begann in den fr\u00fchen 1970er Jahren zusammen mit Takeshi Yoshida, die Funktionen der als Lymphokine bezeichneten Faktoren zu untersuchen.", "paragraph_id": 41578} {"question": "Was wurde als Lymphokine bezeichnet?", "paragraph": "Immunologie\n\n=== Entwicklung der modernen Immunologie ===\nPeter Alfred Gorer entdeckte in den 1930er Jahren bei Studien mit M\u00e4usen zur Absto\u00dfung von transplantierten Tumoren die H-2-Antigene der Maus und damit den ersten Haupthistokompatibilit\u00e4tskomplex (MHC). Ebenfalls durch Untersuchungen zur Transplantatabsto\u00dfung konnten Peter Medawar und Thomas Gibson wichtige Funktionen von Immunzellen aufkl\u00e4ren. Damit begann die endg\u00fcltige Anerkennung der zellul\u00e4ren Immunologie. Im Jahr 1948 fand Astrid Fagraeus heraus, dass Antik\u00f6rper durch die B-Zellen im Plasma produziert werden. Ein Jahr sp\u00e4ter ver\u00f6ffentlichten Frank Macfarlane Burnet und Frank Fenner ihre Hypothese der immunologischen Toleranz, die wenige Jahre sp\u00e4ter von Jacques Miller mit der Entdeckung der Elimination autoreaktiver T-Zellklone im Thymus bewiesen wurde. 1957 beschrieb Frank Macfarlane Burnet die Klon-Selektionstheorie als das zentrale Prinzip der adaptiven Immunit\u00e4t. \nDer Brite Alick Isaacs und der Schweizer Jean Lindenmann entdeckten 1957 bei der Untersuchung der Auswirkungen von Virusinfektionen auf Zellkulturen, dass die Zellen f\u00fcr die Dauer einer Virusinfektion weitestgehend resistent gegen\u00fcber einer zweiten Infektion durch ein anderes Virus waren. Sie isolierten aus den infizierten Zellkulturen ein Protein, das sie Interferon (IFN) nannten. Zum Ende der 1960er und zum Beginn der 1970er Jahre entdeckten dann John David und Barry Bloom unabh\u00e4ngig voneinander den Makrophagen migrationsinhibierenden Faktor (''Macrophage migration inhibitory factor'', MIF) und eine Reihe weiterer Substanzen, die von Lymphozyten abgegeben werden. Dudley Dumonde pr\u00e4gte f\u00fcr diese Substanzen den Begriff \u201eLymphokine\u201c. Stanley Cohen, der 1986 f\u00fcr seine Entdeckung der Wachstumsfaktoren NGF und EGF den Nobelpreis f\u00fcr Physiologie oder Medizin bekam, begann in den fr\u00fchen 1970er Jahren zusammen mit Takeshi Yoshida, die Funktionen der als Lymphokine bezeichneten Faktoren zu untersuchen. Sie erkannten dabei, dass diese Substanzen zu einer Gruppe von hormon-\u00e4hnlichen Botenstoffen geh\u00f6ren, die von vielen verschiedenen Zellen des Immunsystems gebildet werden. Stanley Cohen schlug deshalb 1974 den Begriff \u201eZytokine\u201c vor, der sich mit der Entdeckung weiterer dieser Stoffe schnell durchsetzte. Mittlerweile sind neben den genannten Faktoren \u00fcber 100 weitere Zytokine bekannt und in ihrer Struktur und Funktion detailliert untersucht.\nDie Zeit um 1960 wird allgemein als Beginn der modernen Immunologie angesehen. Rodney Porter gelang es zwischen 1959 und 1961, die Struktur von Antik\u00f6rpern aufzukl\u00e4ren. Zur gleichen Zeit entdeckte Jean Dausset den Haupthistokompatibilit\u00e4tskomplex des Menschen, den so genannten \u201eHuman Leukocyte Antigen\u201c-Komplex (HLA-Komplex). Ab etwa 1960 wurden von einer Reihe von Wissenschaftlern auch die Grundlagen der zellul\u00e4ren Immunologie aufgekl\u00e4rt, was unter anderem zur Differenzierung und Beschreibung der B- und T-Lymphozyten und der Entdeckung ihrer jeweiligen Funktionen durch Jacques Miller f\u00fchrte. Damit setzte sich die Einteilung der Immunabwehr in einen humoralen und einen zellul\u00e4ren Bereich durch. In den folgenden Jahrzehnten wurden unter anderem die verschiedenen Antik\u00f6rper-Subtypen entdeckt und hinsichtlich ihrer Funktion untersucht. 1975 beschrieben Georges K\u00f6hler und C\u00e9sar Milstein die Gewinnung monoklonaler Antik\u00f6rper. Aufgrund der weitreichenden Folgen dieser Entdeckung f\u00fcr die Grundlagenforschung sowie die Diagnostik und Therapie von Erkrankungen erhielten sie 1984 den Nobelpreis f\u00fcr Physiologie oder Medizin. Weitere wichtige Erkenntnisse betrafen die genetischen Grundlagen der Immunologie wie die Beschreibung der MHC-Restriktion durch Rolf Zinkernagel im Jahr 1974, die Identifizierung von Immunglobulin-Genen 1985 durch Susumu Tonegawa und von T-Zell-Rezeptor-Genen durch Leroy Hood ebenfalls ab etwa 1985.\nSeit 2002 besteht die European Autoimmunity Standardisation Initiative. In Deutschland gab es im Jahr 2019 in Deutschland nur sechs Fach\u00e4rzte f\u00fcr Immunologie.", "answer": "Substanzen, die von Lymphozyten abgegeben werden", "sentence": "Zum Ende der 1960er und zum Beginn der 1970er Jahre entdeckten dann John David und Barry Bloom unabh\u00e4ngig voneinander den Makrophagen migrationsinhibierenden Faktor (''Macrophage migration inhibitory factor'', MIF) und eine Reihe weiterer Substanzen, die von Lymphozyten abgegeben werden .", "paragraph_sentence": "Immunologie === Entwicklung der modernen Immunologie == = Peter Alfred Gorer entdeckte in den 1930er Jahren bei Studien mit M\u00e4usen zur Absto\u00dfung von transplantierten Tumoren die H-2-Antigene der Maus und damit den ersten Haupthistokompatibilit\u00e4tskomplex (MHC). Ebenfalls durch Untersuchungen zur Transplantatabsto\u00dfung konnten Peter Medawar und Thomas Gibson wichtige Funktionen von Immunzellen aufkl\u00e4ren. Damit begann die endg\u00fcltige Anerkennung der zellul\u00e4ren Immunologie. Im Jahr 1948 fand Astrid Fagraeus heraus, dass Antik\u00f6rper durch die B-Zellen im Plasma produziert werden. Ein Jahr sp\u00e4ter ver\u00f6ffentlichten Frank Macfarlane Burnet und Frank Fenner ihre Hypothese der immunologischen Toleranz, die wenige Jahre sp\u00e4ter von Jacques Miller mit der Entdeckung der Elimination autoreaktiver T-Zellklone im Thymus bewiesen wurde. 1957 beschrieb Frank Macfarlane Burnet die Klon-Selektionstheorie als das zentrale Prinzip der adaptiven Immunit\u00e4t. Der Brite Alick Isaacs und der Schweizer Jean Lindenmann entdeckten 1957 bei der Untersuchung der Auswirkungen von Virusinfektionen auf Zellkulturen, dass die Zellen f\u00fcr die Dauer einer Virusinfektion weitestgehend resistent gegen\u00fcber einer zweiten Infektion durch ein anderes Virus waren. Sie isolierten aus den infizierten Zellkulturen ein Protein, das sie Interferon (IFN) nannten. Zum Ende der 1960er und zum Beginn der 1970er Jahre entdeckten dann John David und Barry Bloom unabh\u00e4ngig voneinander den Makrophagen migrationsinhibierenden Faktor (''Macrophage migration inhibitory factor'', MIF) und eine Reihe weiterer Substanzen, die von Lymphozyten abgegeben werden . Dudley Dumonde pr\u00e4gte f\u00fcr diese Substanzen den Begriff \u201eLymphokine\u201c. Stanley Cohen, der 1986 f\u00fcr seine Entdeckung der Wachstumsfaktoren NGF und EGF den Nobelpreis f\u00fcr Physiologie oder Medizin bekam, begann in den fr\u00fchen 1970er Jahren zusammen mit Takeshi Yoshida, die Funktionen der als Lymphokine bezeichneten Faktoren zu untersuchen. Sie erkannten dabei, dass diese Substanzen zu einer Gruppe von hormon-\u00e4hnlichen Botenstoffen geh\u00f6ren, die von vielen verschiedenen Zellen des Immunsystems gebildet werden. Stanley Cohen schlug deshalb 1974 den Begriff \u201eZytokine\u201c vor, der sich mit der Entdeckung weiterer dieser Stoffe schnell durchsetzte. Mittlerweile sind neben den genannten Faktoren \u00fcber 100 weitere Zytokine bekannt und in ihrer Struktur und Funktion detailliert untersucht. Die Zeit um 1960 wird allgemein als Beginn der modernen Immunologie angesehen. Rodney Porter gelang es zwischen 1959 und 1961, die Struktur von Antik\u00f6rpern aufzukl\u00e4ren. Zur gleichen Zeit entdeckte Jean Dausset den Haupthistokompatibilit\u00e4tskomplex des Menschen, den so genannten \u201eHuman Leukocyte Antigen\u201c-Komplex (HLA-Komplex). Ab etwa 1960 wurden von einer Reihe von Wissenschaftlern auch die Grundlagen der zellul\u00e4ren Immunologie aufgekl\u00e4rt, was unter anderem zur Differenzierung und Beschreibung der B- und T-Lymphozyten und der Entdeckung ihrer jeweiligen Funktionen durch Jacques Miller f\u00fchrte. Damit setzte sich die Einteilung der Immunabwehr in einen humoralen und einen zellul\u00e4ren Bereich durch. In den folgenden Jahrzehnten wurden unter anderem die verschiedenen Antik\u00f6rper-Subtypen entdeckt und hinsichtlich ihrer Funktion untersucht. 1975 beschrieben Georges K\u00f6hler und C\u00e9sar Milstein die Gewinnung monoklonaler Antik\u00f6rper. Aufgrund der weitreichenden Folgen dieser Entdeckung f\u00fcr die Grundlagenforschung sowie die Diagnostik und Therapie von Erkrankungen erhielten sie 1984 den Nobelpreis f\u00fcr Physiologie oder Medizin. Weitere wichtige Erkenntnisse betrafen die genetischen Grundlagen der Immunologie wie die Beschreibung der MHC-Restriktion durch Rolf Zinkernagel im Jahr 1974, die Identifizierung von Immunglobulin-Genen 1985 durch Susumu Tonegawa und von T-Zell-Rezeptor-Genen durch Leroy Hood ebenfalls ab etwa 1985. Seit 2002 besteht die European Autoimmunity Standardisation Initiative. In Deutschland gab es im Jahr 2019 in Deutschland nur sechs Fach\u00e4rzte f\u00fcr Immunologie.", "paragraph_answer": "Immunologie === Entwicklung der modernen Immunologie === Peter Alfred Gorer entdeckte in den 1930er Jahren bei Studien mit M\u00e4usen zur Absto\u00dfung von transplantierten Tumoren die H-2-Antigene der Maus und damit den ersten Haupthistokompatibilit\u00e4tskomplex (MHC). Ebenfalls durch Untersuchungen zur Transplantatabsto\u00dfung konnten Peter Medawar und Thomas Gibson wichtige Funktionen von Immunzellen aufkl\u00e4ren. Damit begann die endg\u00fcltige Anerkennung der zellul\u00e4ren Immunologie. Im Jahr 1948 fand Astrid Fagraeus heraus, dass Antik\u00f6rper durch die B-Zellen im Plasma produziert werden. Ein Jahr sp\u00e4ter ver\u00f6ffentlichten Frank Macfarlane Burnet und Frank Fenner ihre Hypothese der immunologischen Toleranz, die wenige Jahre sp\u00e4ter von Jacques Miller mit der Entdeckung der Elimination autoreaktiver T-Zellklone im Thymus bewiesen wurde. 1957 beschrieb Frank Macfarlane Burnet die Klon-Selektionstheorie als das zentrale Prinzip der adaptiven Immunit\u00e4t. Der Brite Alick Isaacs und der Schweizer Jean Lindenmann entdeckten 1957 bei der Untersuchung der Auswirkungen von Virusinfektionen auf Zellkulturen, dass die Zellen f\u00fcr die Dauer einer Virusinfektion weitestgehend resistent gegen\u00fcber einer zweiten Infektion durch ein anderes Virus waren. Sie isolierten aus den infizierten Zellkulturen ein Protein, das sie Interferon (IFN) nannten. Zum Ende der 1960er und zum Beginn der 1970er Jahre entdeckten dann John David und Barry Bloom unabh\u00e4ngig voneinander den Makrophagen migrationsinhibierenden Faktor (''Macrophage migration inhibitory factor'', MIF) und eine Reihe weiterer Substanzen, die von Lymphozyten abgegeben werden . Dudley Dumonde pr\u00e4gte f\u00fcr diese Substanzen den Begriff \u201eLymphokine\u201c. Stanley Cohen, der 1986 f\u00fcr seine Entdeckung der Wachstumsfaktoren NGF und EGF den Nobelpreis f\u00fcr Physiologie oder Medizin bekam, begann in den fr\u00fchen 1970er Jahren zusammen mit Takeshi Yoshida, die Funktionen der als Lymphokine bezeichneten Faktoren zu untersuchen. Sie erkannten dabei, dass diese Substanzen zu einer Gruppe von hormon-\u00e4hnlichen Botenstoffen geh\u00f6ren, die von vielen verschiedenen Zellen des Immunsystems gebildet werden. Stanley Cohen schlug deshalb 1974 den Begriff \u201eZytokine\u201c vor, der sich mit der Entdeckung weiterer dieser Stoffe schnell durchsetzte. Mittlerweile sind neben den genannten Faktoren \u00fcber 100 weitere Zytokine bekannt und in ihrer Struktur und Funktion detailliert untersucht. Die Zeit um 1960 wird allgemein als Beginn der modernen Immunologie angesehen. Rodney Porter gelang es zwischen 1959 und 1961, die Struktur von Antik\u00f6rpern aufzukl\u00e4ren. Zur gleichen Zeit entdeckte Jean Dausset den Haupthistokompatibilit\u00e4tskomplex des Menschen, den so genannten \u201eHuman Leukocyte Antigen\u201c-Komplex (HLA-Komplex). Ab etwa 1960 wurden von einer Reihe von Wissenschaftlern auch die Grundlagen der zellul\u00e4ren Immunologie aufgekl\u00e4rt, was unter anderem zur Differenzierung und Beschreibung der B- und T-Lymphozyten und der Entdeckung ihrer jeweiligen Funktionen durch Jacques Miller f\u00fchrte. Damit setzte sich die Einteilung der Immunabwehr in einen humoralen und einen zellul\u00e4ren Bereich durch. In den folgenden Jahrzehnten wurden unter anderem die verschiedenen Antik\u00f6rper-Subtypen entdeckt und hinsichtlich ihrer Funktion untersucht. 1975 beschrieben Georges K\u00f6hler und C\u00e9sar Milstein die Gewinnung monoklonaler Antik\u00f6rper. Aufgrund der weitreichenden Folgen dieser Entdeckung f\u00fcr die Grundlagenforschung sowie die Diagnostik und Therapie von Erkrankungen erhielten sie 1984 den Nobelpreis f\u00fcr Physiologie oder Medizin. Weitere wichtige Erkenntnisse betrafen die genetischen Grundlagen der Immunologie wie die Beschreibung der MHC-Restriktion durch Rolf Zinkernagel im Jahr 1974, die Identifizierung von Immunglobulin-Genen 1985 durch Susumu Tonegawa und von T-Zell-Rezeptor-Genen durch Leroy Hood ebenfalls ab etwa 1985. Seit 2002 besteht die European Autoimmunity Standardisation Initiative. In Deutschland gab es im Jahr 2019 in Deutschland nur sechs Fach\u00e4rzte f\u00fcr Immunologie.", "sentence_answer": "Zum Ende der 1960er und zum Beginn der 1970er Jahre entdeckten dann John David und Barry Bloom unabh\u00e4ngig voneinander den Makrophagen migrationsinhibierenden Faktor (''Macrophage migration inhibitory factor'', MIF) und eine Reihe weiterer Substanzen, die von Lymphozyten abgegeben werden .", "paragraph_id": 41580} {"question": "Welcher Begriff ersetzte \"Lymphokine\"?", "paragraph": "Immunologie\n\n=== Entwicklung der modernen Immunologie ===\nPeter Alfred Gorer entdeckte in den 1930er Jahren bei Studien mit M\u00e4usen zur Absto\u00dfung von transplantierten Tumoren die H-2-Antigene der Maus und damit den ersten Haupthistokompatibilit\u00e4tskomplex (MHC). Ebenfalls durch Untersuchungen zur Transplantatabsto\u00dfung konnten Peter Medawar und Thomas Gibson wichtige Funktionen von Immunzellen aufkl\u00e4ren. Damit begann die endg\u00fcltige Anerkennung der zellul\u00e4ren Immunologie. Im Jahr 1948 fand Astrid Fagraeus heraus, dass Antik\u00f6rper durch die B-Zellen im Plasma produziert werden. Ein Jahr sp\u00e4ter ver\u00f6ffentlichten Frank Macfarlane Burnet und Frank Fenner ihre Hypothese der immunologischen Toleranz, die wenige Jahre sp\u00e4ter von Jacques Miller mit der Entdeckung der Elimination autoreaktiver T-Zellklone im Thymus bewiesen wurde. 1957 beschrieb Frank Macfarlane Burnet die Klon-Selektionstheorie als das zentrale Prinzip der adaptiven Immunit\u00e4t. \nDer Brite Alick Isaacs und der Schweizer Jean Lindenmann entdeckten 1957 bei der Untersuchung der Auswirkungen von Virusinfektionen auf Zellkulturen, dass die Zellen f\u00fcr die Dauer einer Virusinfektion weitestgehend resistent gegen\u00fcber einer zweiten Infektion durch ein anderes Virus waren. Sie isolierten aus den infizierten Zellkulturen ein Protein, das sie Interferon (IFN) nannten. Zum Ende der 1960er und zum Beginn der 1970er Jahre entdeckten dann John David und Barry Bloom unabh\u00e4ngig voneinander den Makrophagen migrationsinhibierenden Faktor (''Macrophage migration inhibitory factor'', MIF) und eine Reihe weiterer Substanzen, die von Lymphozyten abgegeben werden. Dudley Dumonde pr\u00e4gte f\u00fcr diese Substanzen den Begriff \u201eLymphokine\u201c. Stanley Cohen, der 1986 f\u00fcr seine Entdeckung der Wachstumsfaktoren NGF und EGF den Nobelpreis f\u00fcr Physiologie oder Medizin bekam, begann in den fr\u00fchen 1970er Jahren zusammen mit Takeshi Yoshida, die Funktionen der als Lymphokine bezeichneten Faktoren zu untersuchen. Sie erkannten dabei, dass diese Substanzen zu einer Gruppe von hormon-\u00e4hnlichen Botenstoffen geh\u00f6ren, die von vielen verschiedenen Zellen des Immunsystems gebildet werden. Stanley Cohen schlug deshalb 1974 den Begriff \u201eZytokine\u201c vor, der sich mit der Entdeckung weiterer dieser Stoffe schnell durchsetzte. Mittlerweile sind neben den genannten Faktoren \u00fcber 100 weitere Zytokine bekannt und in ihrer Struktur und Funktion detailliert untersucht.\nDie Zeit um 1960 wird allgemein als Beginn der modernen Immunologie angesehen. Rodney Porter gelang es zwischen 1959 und 1961, die Struktur von Antik\u00f6rpern aufzukl\u00e4ren. Zur gleichen Zeit entdeckte Jean Dausset den Haupthistokompatibilit\u00e4tskomplex des Menschen, den so genannten \u201eHuman Leukocyte Antigen\u201c-Komplex (HLA-Komplex). Ab etwa 1960 wurden von einer Reihe von Wissenschaftlern auch die Grundlagen der zellul\u00e4ren Immunologie aufgekl\u00e4rt, was unter anderem zur Differenzierung und Beschreibung der B- und T-Lymphozyten und der Entdeckung ihrer jeweiligen Funktionen durch Jacques Miller f\u00fchrte. Damit setzte sich die Einteilung der Immunabwehr in einen humoralen und einen zellul\u00e4ren Bereich durch. In den folgenden Jahrzehnten wurden unter anderem die verschiedenen Antik\u00f6rper-Subtypen entdeckt und hinsichtlich ihrer Funktion untersucht. 1975 beschrieben Georges K\u00f6hler und C\u00e9sar Milstein die Gewinnung monoklonaler Antik\u00f6rper. Aufgrund der weitreichenden Folgen dieser Entdeckung f\u00fcr die Grundlagenforschung sowie die Diagnostik und Therapie von Erkrankungen erhielten sie 1984 den Nobelpreis f\u00fcr Physiologie oder Medizin. Weitere wichtige Erkenntnisse betrafen die genetischen Grundlagen der Immunologie wie die Beschreibung der MHC-Restriktion durch Rolf Zinkernagel im Jahr 1974, die Identifizierung von Immunglobulin-Genen 1985 durch Susumu Tonegawa und von T-Zell-Rezeptor-Genen durch Leroy Hood ebenfalls ab etwa 1985.\nSeit 2002 besteht die European Autoimmunity Standardisation Initiative. In Deutschland gab es im Jahr 2019 in Deutschland nur sechs Fach\u00e4rzte f\u00fcr Immunologie.", "answer": "Zytokine", "sentence": "Cohen schlug deshalb 1974 den Begriff \u201e Zytokine \u201c", "paragraph_sentence": "Immunologie === Entwicklung der modernen Immunologie == = Peter Alfred Gorer entdeckte in den 1930er Jahren bei Studien mit M\u00e4usen zur Absto\u00dfung von transplantierten Tumoren die H-2-Antigene der Maus und damit den ersten Haupthistokompatibilit\u00e4tskomplex (MHC). Ebenfalls durch Untersuchungen zur Transplantatabsto\u00dfung konnten Peter Medawar und Thomas Gibson wichtige Funktionen von Immunzellen aufkl\u00e4ren. Damit begann die endg\u00fcltige Anerkennung der zellul\u00e4ren Immunologie. Im Jahr 1948 fand Astrid Fagraeus heraus, dass Antik\u00f6rper durch die B-Zellen im Plasma produziert werden. Ein Jahr sp\u00e4ter ver\u00f6ffentlichten Frank Macfarlane Burnet und Frank Fenner ihre Hypothese der immunologischen Toleranz, die wenige Jahre sp\u00e4ter von Jacques Miller mit der Entdeckung der Elimination autoreaktiver T-Zellklone im Thymus bewiesen wurde. 1957 beschrieb Frank Macfarlane Burnet die Klon-Selektionstheorie als das zentrale Prinzip der adaptiven Immunit\u00e4t. Der Brite Alick Isaacs und der Schweizer Jean Lindenmann entdeckten 1957 bei der Untersuchung der Auswirkungen von Virusinfektionen auf Zellkulturen, dass die Zellen f\u00fcr die Dauer einer Virusinfektion weitestgehend resistent gegen\u00fcber einer zweiten Infektion durch ein anderes Virus waren. Sie isolierten aus den infizierten Zellkulturen ein Protein, das sie Interferon (IFN) nannten. Zum Ende der 1960er und zum Beginn der 1970er Jahre entdeckten dann John David und Barry Bloom unabh\u00e4ngig voneinander den Makrophagen migrationsinhibierenden Faktor (''Macrophage migration inhibitory factor'', MIF) und eine Reihe weiterer Substanzen, die von Lymphozyten abgegeben werden. Dudley Dumonde pr\u00e4gte f\u00fcr diese Substanzen den Begriff \u201eLymphokine\u201c. Stanley Cohen, der 1986 f\u00fcr seine Entdeckung der Wachstumsfaktoren NGF und EGF den Nobelpreis f\u00fcr Physiologie oder Medizin bekam, begann in den fr\u00fchen 1970er Jahren zusammen mit Takeshi Yoshida, die Funktionen der als Lymphokine bezeichneten Faktoren zu untersuchen. Sie erkannten dabei, dass diese Substanzen zu einer Gruppe von hormon-\u00e4hnlichen Botenstoffen geh\u00f6ren, die von vielen verschiedenen Zellen des Immunsystems gebildet werden. Stanley Cohen schlug deshalb 1974 den Begriff \u201e Zytokine \u201c vor , der sich mit der Entdeckung weiterer dieser Stoffe schnell durchsetzte. Mittlerweile sind neben den genannten Faktoren \u00fcber 100 weitere Zytokine bekannt und in ihrer Struktur und Funktion detailliert untersucht. Die Zeit um 1960 wird allgemein als Beginn der modernen Immunologie angesehen. Rodney Porter gelang es zwischen 1959 und 1961, die Struktur von Antik\u00f6rpern aufzukl\u00e4ren. Zur gleichen Zeit entdeckte Jean Dausset den Haupthistokompatibilit\u00e4tskomplex des Menschen, den so genannten \u201eHuman Leukocyte Antigen\u201c-Komplex (HLA-Komplex). Ab etwa 1960 wurden von einer Reihe von Wissenschaftlern auch die Grundlagen der zellul\u00e4ren Immunologie aufgekl\u00e4rt, was unter anderem zur Differenzierung und Beschreibung der B- und T-Lymphozyten und der Entdeckung ihrer jeweiligen Funktionen durch Jacques Miller f\u00fchrte. Damit setzte sich die Einteilung der Immunabwehr in einen humoralen und einen zellul\u00e4ren Bereich durch. In den folgenden Jahrzehnten wurden unter anderem die verschiedenen Antik\u00f6rper-Subtypen entdeckt und hinsichtlich ihrer Funktion untersucht. 1975 beschrieben Georges K\u00f6hler und C\u00e9sar Milstein die Gewinnung monoklonaler Antik\u00f6rper. Aufgrund der weitreichenden Folgen dieser Entdeckung f\u00fcr die Grundlagenforschung sowie die Diagnostik und Therapie von Erkrankungen erhielten sie 1984 den Nobelpreis f\u00fcr Physiologie oder Medizin. Weitere wichtige Erkenntnisse betrafen die genetischen Grundlagen der Immunologie wie die Beschreibung der MHC-Restriktion durch Rolf Zinkernagel im Jahr 1974, die Identifizierung von Immunglobulin-Genen 1985 durch Susumu Tonegawa und von T-Zell-Rezeptor-Genen durch Leroy Hood ebenfalls ab etwa 1985. Seit 2002 besteht die European Autoimmunity Standardisation Initiative. In Deutschland gab es im Jahr 2019 in Deutschland nur sechs Fach\u00e4rzte f\u00fcr Immunologie.", "paragraph_answer": "Immunologie === Entwicklung der modernen Immunologie === Peter Alfred Gorer entdeckte in den 1930er Jahren bei Studien mit M\u00e4usen zur Absto\u00dfung von transplantierten Tumoren die H-2-Antigene der Maus und damit den ersten Haupthistokompatibilit\u00e4tskomplex (MHC). Ebenfalls durch Untersuchungen zur Transplantatabsto\u00dfung konnten Peter Medawar und Thomas Gibson wichtige Funktionen von Immunzellen aufkl\u00e4ren. Damit begann die endg\u00fcltige Anerkennung der zellul\u00e4ren Immunologie. Im Jahr 1948 fand Astrid Fagraeus heraus, dass Antik\u00f6rper durch die B-Zellen im Plasma produziert werden. Ein Jahr sp\u00e4ter ver\u00f6ffentlichten Frank Macfarlane Burnet und Frank Fenner ihre Hypothese der immunologischen Toleranz, die wenige Jahre sp\u00e4ter von Jacques Miller mit der Entdeckung der Elimination autoreaktiver T-Zellklone im Thymus bewiesen wurde. 1957 beschrieb Frank Macfarlane Burnet die Klon-Selektionstheorie als das zentrale Prinzip der adaptiven Immunit\u00e4t. Der Brite Alick Isaacs und der Schweizer Jean Lindenmann entdeckten 1957 bei der Untersuchung der Auswirkungen von Virusinfektionen auf Zellkulturen, dass die Zellen f\u00fcr die Dauer einer Virusinfektion weitestgehend resistent gegen\u00fcber einer zweiten Infektion durch ein anderes Virus waren. Sie isolierten aus den infizierten Zellkulturen ein Protein, das sie Interferon (IFN) nannten. Zum Ende der 1960er und zum Beginn der 1970er Jahre entdeckten dann John David und Barry Bloom unabh\u00e4ngig voneinander den Makrophagen migrationsinhibierenden Faktor (''Macrophage migration inhibitory factor'', MIF) und eine Reihe weiterer Substanzen, die von Lymphozyten abgegeben werden. Dudley Dumonde pr\u00e4gte f\u00fcr diese Substanzen den Begriff \u201eLymphokine\u201c. Stanley Cohen, der 1986 f\u00fcr seine Entdeckung der Wachstumsfaktoren NGF und EGF den Nobelpreis f\u00fcr Physiologie oder Medizin bekam, begann in den fr\u00fchen 1970er Jahren zusammen mit Takeshi Yoshida, die Funktionen der als Lymphokine bezeichneten Faktoren zu untersuchen. Sie erkannten dabei, dass diese Substanzen zu einer Gruppe von hormon-\u00e4hnlichen Botenstoffen geh\u00f6ren, die von vielen verschiedenen Zellen des Immunsystems gebildet werden. Stanley Cohen schlug deshalb 1974 den Begriff \u201e Zytokine \u201c vor, der sich mit der Entdeckung weiterer dieser Stoffe schnell durchsetzte. Mittlerweile sind neben den genannten Faktoren \u00fcber 100 weitere Zytokine bekannt und in ihrer Struktur und Funktion detailliert untersucht. Die Zeit um 1960 wird allgemein als Beginn der modernen Immunologie angesehen. Rodney Porter gelang es zwischen 1959 und 1961, die Struktur von Antik\u00f6rpern aufzukl\u00e4ren. Zur gleichen Zeit entdeckte Jean Dausset den Haupthistokompatibilit\u00e4tskomplex des Menschen, den so genannten \u201eHuman Leukocyte Antigen\u201c-Komplex (HLA-Komplex). Ab etwa 1960 wurden von einer Reihe von Wissenschaftlern auch die Grundlagen der zellul\u00e4ren Immunologie aufgekl\u00e4rt, was unter anderem zur Differenzierung und Beschreibung der B- und T-Lymphozyten und der Entdeckung ihrer jeweiligen Funktionen durch Jacques Miller f\u00fchrte. Damit setzte sich die Einteilung der Immunabwehr in einen humoralen und einen zellul\u00e4ren Bereich durch. In den folgenden Jahrzehnten wurden unter anderem die verschiedenen Antik\u00f6rper-Subtypen entdeckt und hinsichtlich ihrer Funktion untersucht. 1975 beschrieben Georges K\u00f6hler und C\u00e9sar Milstein die Gewinnung monoklonaler Antik\u00f6rper. Aufgrund der weitreichenden Folgen dieser Entdeckung f\u00fcr die Grundlagenforschung sowie die Diagnostik und Therapie von Erkrankungen erhielten sie 1984 den Nobelpreis f\u00fcr Physiologie oder Medizin. Weitere wichtige Erkenntnisse betrafen die genetischen Grundlagen der Immunologie wie die Beschreibung der MHC-Restriktion durch Rolf Zinkernagel im Jahr 1974, die Identifizierung von Immunglobulin-Genen 1985 durch Susumu Tonegawa und von T-Zell-Rezeptor-Genen durch Leroy Hood ebenfalls ab etwa 1985. Seit 2002 besteht die European Autoimmunity Standardisation Initiative. In Deutschland gab es im Jahr 2019 in Deutschland nur sechs Fach\u00e4rzte f\u00fcr Immunologie.", "sentence_answer": "Cohen schlug deshalb 1974 den Begriff \u201e Zytokine \u201c", "paragraph_id": 41581} {"question": "Was gilt als Beginn der modernen Immunologie?", "paragraph": "Immunologie\n\n=== Entwicklung der modernen Immunologie ===\nPeter Alfred Gorer entdeckte in den 1930er Jahren bei Studien mit M\u00e4usen zur Absto\u00dfung von transplantierten Tumoren die H-2-Antigene der Maus und damit den ersten Haupthistokompatibilit\u00e4tskomplex (MHC). Ebenfalls durch Untersuchungen zur Transplantatabsto\u00dfung konnten Peter Medawar und Thomas Gibson wichtige Funktionen von Immunzellen aufkl\u00e4ren. Damit begann die endg\u00fcltige Anerkennung der zellul\u00e4ren Immunologie. Im Jahr 1948 fand Astrid Fagraeus heraus, dass Antik\u00f6rper durch die B-Zellen im Plasma produziert werden. Ein Jahr sp\u00e4ter ver\u00f6ffentlichten Frank Macfarlane Burnet und Frank Fenner ihre Hypothese der immunologischen Toleranz, die wenige Jahre sp\u00e4ter von Jacques Miller mit der Entdeckung der Elimination autoreaktiver T-Zellklone im Thymus bewiesen wurde. 1957 beschrieb Frank Macfarlane Burnet die Klon-Selektionstheorie als das zentrale Prinzip der adaptiven Immunit\u00e4t. \nDer Brite Alick Isaacs und der Schweizer Jean Lindenmann entdeckten 1957 bei der Untersuchung der Auswirkungen von Virusinfektionen auf Zellkulturen, dass die Zellen f\u00fcr die Dauer einer Virusinfektion weitestgehend resistent gegen\u00fcber einer zweiten Infektion durch ein anderes Virus waren. Sie isolierten aus den infizierten Zellkulturen ein Protein, das sie Interferon (IFN) nannten. Zum Ende der 1960er und zum Beginn der 1970er Jahre entdeckten dann John David und Barry Bloom unabh\u00e4ngig voneinander den Makrophagen migrationsinhibierenden Faktor (''Macrophage migration inhibitory factor'', MIF) und eine Reihe weiterer Substanzen, die von Lymphozyten abgegeben werden. Dudley Dumonde pr\u00e4gte f\u00fcr diese Substanzen den Begriff \u201eLymphokine\u201c. Stanley Cohen, der 1986 f\u00fcr seine Entdeckung der Wachstumsfaktoren NGF und EGF den Nobelpreis f\u00fcr Physiologie oder Medizin bekam, begann in den fr\u00fchen 1970er Jahren zusammen mit Takeshi Yoshida, die Funktionen der als Lymphokine bezeichneten Faktoren zu untersuchen. Sie erkannten dabei, dass diese Substanzen zu einer Gruppe von hormon-\u00e4hnlichen Botenstoffen geh\u00f6ren, die von vielen verschiedenen Zellen des Immunsystems gebildet werden. Stanley Cohen schlug deshalb 1974 den Begriff \u201eZytokine\u201c vor, der sich mit der Entdeckung weiterer dieser Stoffe schnell durchsetzte. Mittlerweile sind neben den genannten Faktoren \u00fcber 100 weitere Zytokine bekannt und in ihrer Struktur und Funktion detailliert untersucht.\nDie Zeit um 1960 wird allgemein als Beginn der modernen Immunologie angesehen. Rodney Porter gelang es zwischen 1959 und 1961, die Struktur von Antik\u00f6rpern aufzukl\u00e4ren. Zur gleichen Zeit entdeckte Jean Dausset den Haupthistokompatibilit\u00e4tskomplex des Menschen, den so genannten \u201eHuman Leukocyte Antigen\u201c-Komplex (HLA-Komplex). Ab etwa 1960 wurden von einer Reihe von Wissenschaftlern auch die Grundlagen der zellul\u00e4ren Immunologie aufgekl\u00e4rt, was unter anderem zur Differenzierung und Beschreibung der B- und T-Lymphozyten und der Entdeckung ihrer jeweiligen Funktionen durch Jacques Miller f\u00fchrte. Damit setzte sich die Einteilung der Immunabwehr in einen humoralen und einen zellul\u00e4ren Bereich durch. In den folgenden Jahrzehnten wurden unter anderem die verschiedenen Antik\u00f6rper-Subtypen entdeckt und hinsichtlich ihrer Funktion untersucht. 1975 beschrieben Georges K\u00f6hler und C\u00e9sar Milstein die Gewinnung monoklonaler Antik\u00f6rper. Aufgrund der weitreichenden Folgen dieser Entdeckung f\u00fcr die Grundlagenforschung sowie die Diagnostik und Therapie von Erkrankungen erhielten sie 1984 den Nobelpreis f\u00fcr Physiologie oder Medizin. Weitere wichtige Erkenntnisse betrafen die genetischen Grundlagen der Immunologie wie die Beschreibung der MHC-Restriktion durch Rolf Zinkernagel im Jahr 1974, die Identifizierung von Immunglobulin-Genen 1985 durch Susumu Tonegawa und von T-Zell-Rezeptor-Genen durch Leroy Hood ebenfalls ab etwa 1985.\nSeit 2002 besteht die European Autoimmunity Standardisation Initiative. In Deutschland gab es im Jahr 2019 in Deutschland nur sechs Fach\u00e4rzte f\u00fcr Immunologie.", "answer": "Die Zeit um 1960", "sentence": "\n Die Zeit um 1960 wird allgemein als Beginn der modernen Immunologie angesehen.", "paragraph_sentence": "Immunologie === Entwicklung der modernen Immunologie == = Peter Alfred Gorer entdeckte in den 1930er Jahren bei Studien mit M\u00e4usen zur Absto\u00dfung von transplantierten Tumoren die H-2-Antigene der Maus und damit den ersten Haupthistokompatibilit\u00e4tskomplex (MHC). Ebenfalls durch Untersuchungen zur Transplantatabsto\u00dfung konnten Peter Medawar und Thomas Gibson wichtige Funktionen von Immunzellen aufkl\u00e4ren. Damit begann die endg\u00fcltige Anerkennung der zellul\u00e4ren Immunologie. Im Jahr 1948 fand Astrid Fagraeus heraus, dass Antik\u00f6rper durch die B-Zellen im Plasma produziert werden. Ein Jahr sp\u00e4ter ver\u00f6ffentlichten Frank Macfarlane Burnet und Frank Fenner ihre Hypothese der immunologischen Toleranz, die wenige Jahre sp\u00e4ter von Jacques Miller mit der Entdeckung der Elimination autoreaktiver T-Zellklone im Thymus bewiesen wurde. 1957 beschrieb Frank Macfarlane Burnet die Klon-Selektionstheorie als das zentrale Prinzip der adaptiven Immunit\u00e4t. Der Brite Alick Isaacs und der Schweizer Jean Lindenmann entdeckten 1957 bei der Untersuchung der Auswirkungen von Virusinfektionen auf Zellkulturen, dass die Zellen f\u00fcr die Dauer einer Virusinfektion weitestgehend resistent gegen\u00fcber einer zweiten Infektion durch ein anderes Virus waren. Sie isolierten aus den infizierten Zellkulturen ein Protein, das sie Interferon (IFN) nannten. Zum Ende der 1960er und zum Beginn der 1970er Jahre entdeckten dann John David und Barry Bloom unabh\u00e4ngig voneinander den Makrophagen migrationsinhibierenden Faktor (''Macrophage migration inhibitory factor'', MIF) und eine Reihe weiterer Substanzen, die von Lymphozyten abgegeben werden. Dudley Dumonde pr\u00e4gte f\u00fcr diese Substanzen den Begriff \u201eLymphokine\u201c. Stanley Cohen, der 1986 f\u00fcr seine Entdeckung der Wachstumsfaktoren NGF und EGF den Nobelpreis f\u00fcr Physiologie oder Medizin bekam, begann in den fr\u00fchen 1970er Jahren zusammen mit Takeshi Yoshida, die Funktionen der als Lymphokine bezeichneten Faktoren zu untersuchen. Sie erkannten dabei, dass diese Substanzen zu einer Gruppe von hormon-\u00e4hnlichen Botenstoffen geh\u00f6ren, die von vielen verschiedenen Zellen des Immunsystems gebildet werden. Stanley Cohen schlug deshalb 1974 den Begriff \u201eZytokine\u201c vor, der sich mit der Entdeckung weiterer dieser Stoffe schnell durchsetzte. Mittlerweile sind neben den genannten Faktoren \u00fcber 100 weitere Zytokine bekannt und in ihrer Struktur und Funktion detailliert untersucht. Die Zeit um 1960 wird allgemein als Beginn der modernen Immunologie angesehen. Rodney Porter gelang es zwischen 1959 und 1961, die Struktur von Antik\u00f6rpern aufzukl\u00e4ren. Zur gleichen Zeit entdeckte Jean Dausset den Haupthistokompatibilit\u00e4tskomplex des Menschen, den so genannten \u201eHuman Leukocyte Antigen\u201c-Komplex (HLA-Komplex). Ab etwa 1960 wurden von einer Reihe von Wissenschaftlern auch die Grundlagen der zellul\u00e4ren Immunologie aufgekl\u00e4rt, was unter anderem zur Differenzierung und Beschreibung der B- und T-Lymphozyten und der Entdeckung ihrer jeweiligen Funktionen durch Jacques Miller f\u00fchrte. Damit setzte sich die Einteilung der Immunabwehr in einen humoralen und einen zellul\u00e4ren Bereich durch. In den folgenden Jahrzehnten wurden unter anderem die verschiedenen Antik\u00f6rper-Subtypen entdeckt und hinsichtlich ihrer Funktion untersucht. 1975 beschrieben Georges K\u00f6hler und C\u00e9sar Milstein die Gewinnung monoklonaler Antik\u00f6rper. Aufgrund der weitreichenden Folgen dieser Entdeckung f\u00fcr die Grundlagenforschung sowie die Diagnostik und Therapie von Erkrankungen erhielten sie 1984 den Nobelpreis f\u00fcr Physiologie oder Medizin. Weitere wichtige Erkenntnisse betrafen die genetischen Grundlagen der Immunologie wie die Beschreibung der MHC-Restriktion durch Rolf Zinkernagel im Jahr 1974, die Identifizierung von Immunglobulin-Genen 1985 durch Susumu Tonegawa und von T-Zell-Rezeptor-Genen durch Leroy Hood ebenfalls ab etwa 1985. Seit 2002 besteht die European Autoimmunity Standardisation Initiative. In Deutschland gab es im Jahr 2019 in Deutschland nur sechs Fach\u00e4rzte f\u00fcr Immunologie.", "paragraph_answer": "Immunologie === Entwicklung der modernen Immunologie === Peter Alfred Gorer entdeckte in den 1930er Jahren bei Studien mit M\u00e4usen zur Absto\u00dfung von transplantierten Tumoren die H-2-Antigene der Maus und damit den ersten Haupthistokompatibilit\u00e4tskomplex (MHC). Ebenfalls durch Untersuchungen zur Transplantatabsto\u00dfung konnten Peter Medawar und Thomas Gibson wichtige Funktionen von Immunzellen aufkl\u00e4ren. Damit begann die endg\u00fcltige Anerkennung der zellul\u00e4ren Immunologie. Im Jahr 1948 fand Astrid Fagraeus heraus, dass Antik\u00f6rper durch die B-Zellen im Plasma produziert werden. Ein Jahr sp\u00e4ter ver\u00f6ffentlichten Frank Macfarlane Burnet und Frank Fenner ihre Hypothese der immunologischen Toleranz, die wenige Jahre sp\u00e4ter von Jacques Miller mit der Entdeckung der Elimination autoreaktiver T-Zellklone im Thymus bewiesen wurde. 1957 beschrieb Frank Macfarlane Burnet die Klon-Selektionstheorie als das zentrale Prinzip der adaptiven Immunit\u00e4t. Der Brite Alick Isaacs und der Schweizer Jean Lindenmann entdeckten 1957 bei der Untersuchung der Auswirkungen von Virusinfektionen auf Zellkulturen, dass die Zellen f\u00fcr die Dauer einer Virusinfektion weitestgehend resistent gegen\u00fcber einer zweiten Infektion durch ein anderes Virus waren. Sie isolierten aus den infizierten Zellkulturen ein Protein, das sie Interferon (IFN) nannten. Zum Ende der 1960er und zum Beginn der 1970er Jahre entdeckten dann John David und Barry Bloom unabh\u00e4ngig voneinander den Makrophagen migrationsinhibierenden Faktor (''Macrophage migration inhibitory factor'', MIF) und eine Reihe weiterer Substanzen, die von Lymphozyten abgegeben werden. Dudley Dumonde pr\u00e4gte f\u00fcr diese Substanzen den Begriff \u201eLymphokine\u201c. Stanley Cohen, der 1986 f\u00fcr seine Entdeckung der Wachstumsfaktoren NGF und EGF den Nobelpreis f\u00fcr Physiologie oder Medizin bekam, begann in den fr\u00fchen 1970er Jahren zusammen mit Takeshi Yoshida, die Funktionen der als Lymphokine bezeichneten Faktoren zu untersuchen. Sie erkannten dabei, dass diese Substanzen zu einer Gruppe von hormon-\u00e4hnlichen Botenstoffen geh\u00f6ren, die von vielen verschiedenen Zellen des Immunsystems gebildet werden. Stanley Cohen schlug deshalb 1974 den Begriff \u201eZytokine\u201c vor, der sich mit der Entdeckung weiterer dieser Stoffe schnell durchsetzte. Mittlerweile sind neben den genannten Faktoren \u00fcber 100 weitere Zytokine bekannt und in ihrer Struktur und Funktion detailliert untersucht. Die Zeit um 1960 wird allgemein als Beginn der modernen Immunologie angesehen. Rodney Porter gelang es zwischen 1959 und 1961, die Struktur von Antik\u00f6rpern aufzukl\u00e4ren. Zur gleichen Zeit entdeckte Jean Dausset den Haupthistokompatibilit\u00e4tskomplex des Menschen, den so genannten \u201eHuman Leukocyte Antigen\u201c-Komplex (HLA-Komplex). Ab etwa 1960 wurden von einer Reihe von Wissenschaftlern auch die Grundlagen der zellul\u00e4ren Immunologie aufgekl\u00e4rt, was unter anderem zur Differenzierung und Beschreibung der B- und T-Lymphozyten und der Entdeckung ihrer jeweiligen Funktionen durch Jacques Miller f\u00fchrte. Damit setzte sich die Einteilung der Immunabwehr in einen humoralen und einen zellul\u00e4ren Bereich durch. In den folgenden Jahrzehnten wurden unter anderem die verschiedenen Antik\u00f6rper-Subtypen entdeckt und hinsichtlich ihrer Funktion untersucht. 1975 beschrieben Georges K\u00f6hler und C\u00e9sar Milstein die Gewinnung monoklonaler Antik\u00f6rper. Aufgrund der weitreichenden Folgen dieser Entdeckung f\u00fcr die Grundlagenforschung sowie die Diagnostik und Therapie von Erkrankungen erhielten sie 1984 den Nobelpreis f\u00fcr Physiologie oder Medizin. Weitere wichtige Erkenntnisse betrafen die genetischen Grundlagen der Immunologie wie die Beschreibung der MHC-Restriktion durch Rolf Zinkernagel im Jahr 1974, die Identifizierung von Immunglobulin-Genen 1985 durch Susumu Tonegawa und von T-Zell-Rezeptor-Genen durch Leroy Hood ebenfalls ab etwa 1985. Seit 2002 besteht die European Autoimmunity Standardisation Initiative. In Deutschland gab es im Jahr 2019 in Deutschland nur sechs Fach\u00e4rzte f\u00fcr Immunologie.", "sentence_answer": " Die Zeit um 1960 wird allgemein als Beginn der modernen Immunologie angesehen.", "paragraph_id": 41582} {"question": "Wer entschl\u00fcsselte um 1960 den Aufbau von Antik\u00f6rpern?", "paragraph": "Immunologie\n\n=== Entwicklung der modernen Immunologie ===\nPeter Alfred Gorer entdeckte in den 1930er Jahren bei Studien mit M\u00e4usen zur Absto\u00dfung von transplantierten Tumoren die H-2-Antigene der Maus und damit den ersten Haupthistokompatibilit\u00e4tskomplex (MHC). Ebenfalls durch Untersuchungen zur Transplantatabsto\u00dfung konnten Peter Medawar und Thomas Gibson wichtige Funktionen von Immunzellen aufkl\u00e4ren. Damit begann die endg\u00fcltige Anerkennung der zellul\u00e4ren Immunologie. Im Jahr 1948 fand Astrid Fagraeus heraus, dass Antik\u00f6rper durch die B-Zellen im Plasma produziert werden. Ein Jahr sp\u00e4ter ver\u00f6ffentlichten Frank Macfarlane Burnet und Frank Fenner ihre Hypothese der immunologischen Toleranz, die wenige Jahre sp\u00e4ter von Jacques Miller mit der Entdeckung der Elimination autoreaktiver T-Zellklone im Thymus bewiesen wurde. 1957 beschrieb Frank Macfarlane Burnet die Klon-Selektionstheorie als das zentrale Prinzip der adaptiven Immunit\u00e4t. \nDer Brite Alick Isaacs und der Schweizer Jean Lindenmann entdeckten 1957 bei der Untersuchung der Auswirkungen von Virusinfektionen auf Zellkulturen, dass die Zellen f\u00fcr die Dauer einer Virusinfektion weitestgehend resistent gegen\u00fcber einer zweiten Infektion durch ein anderes Virus waren. Sie isolierten aus den infizierten Zellkulturen ein Protein, das sie Interferon (IFN) nannten. Zum Ende der 1960er und zum Beginn der 1970er Jahre entdeckten dann John David und Barry Bloom unabh\u00e4ngig voneinander den Makrophagen migrationsinhibierenden Faktor (''Macrophage migration inhibitory factor'', MIF) und eine Reihe weiterer Substanzen, die von Lymphozyten abgegeben werden. Dudley Dumonde pr\u00e4gte f\u00fcr diese Substanzen den Begriff \u201eLymphokine\u201c. Stanley Cohen, der 1986 f\u00fcr seine Entdeckung der Wachstumsfaktoren NGF und EGF den Nobelpreis f\u00fcr Physiologie oder Medizin bekam, begann in den fr\u00fchen 1970er Jahren zusammen mit Takeshi Yoshida, die Funktionen der als Lymphokine bezeichneten Faktoren zu untersuchen. Sie erkannten dabei, dass diese Substanzen zu einer Gruppe von hormon-\u00e4hnlichen Botenstoffen geh\u00f6ren, die von vielen verschiedenen Zellen des Immunsystems gebildet werden. Stanley Cohen schlug deshalb 1974 den Begriff \u201eZytokine\u201c vor, der sich mit der Entdeckung weiterer dieser Stoffe schnell durchsetzte. Mittlerweile sind neben den genannten Faktoren \u00fcber 100 weitere Zytokine bekannt und in ihrer Struktur und Funktion detailliert untersucht.\nDie Zeit um 1960 wird allgemein als Beginn der modernen Immunologie angesehen. Rodney Porter gelang es zwischen 1959 und 1961, die Struktur von Antik\u00f6rpern aufzukl\u00e4ren. Zur gleichen Zeit entdeckte Jean Dausset den Haupthistokompatibilit\u00e4tskomplex des Menschen, den so genannten \u201eHuman Leukocyte Antigen\u201c-Komplex (HLA-Komplex). Ab etwa 1960 wurden von einer Reihe von Wissenschaftlern auch die Grundlagen der zellul\u00e4ren Immunologie aufgekl\u00e4rt, was unter anderem zur Differenzierung und Beschreibung der B- und T-Lymphozyten und der Entdeckung ihrer jeweiligen Funktionen durch Jacques Miller f\u00fchrte. Damit setzte sich die Einteilung der Immunabwehr in einen humoralen und einen zellul\u00e4ren Bereich durch. In den folgenden Jahrzehnten wurden unter anderem die verschiedenen Antik\u00f6rper-Subtypen entdeckt und hinsichtlich ihrer Funktion untersucht. 1975 beschrieben Georges K\u00f6hler und C\u00e9sar Milstein die Gewinnung monoklonaler Antik\u00f6rper. Aufgrund der weitreichenden Folgen dieser Entdeckung f\u00fcr die Grundlagenforschung sowie die Diagnostik und Therapie von Erkrankungen erhielten sie 1984 den Nobelpreis f\u00fcr Physiologie oder Medizin. Weitere wichtige Erkenntnisse betrafen die genetischen Grundlagen der Immunologie wie die Beschreibung der MHC-Restriktion durch Rolf Zinkernagel im Jahr 1974, die Identifizierung von Immunglobulin-Genen 1985 durch Susumu Tonegawa und von T-Zell-Rezeptor-Genen durch Leroy Hood ebenfalls ab etwa 1985.\nSeit 2002 besteht die European Autoimmunity Standardisation Initiative. In Deutschland gab es im Jahr 2019 in Deutschland nur sechs Fach\u00e4rzte f\u00fcr Immunologie.", "answer": "Rodney Porter", "sentence": "Rodney Porter gelang es zwischen 1959 und 1961, die Struktur von Antik\u00f6rpern aufzukl\u00e4ren.", "paragraph_sentence": "Immunologie === Entwicklung der modernen Immunologie == = Peter Alfred Gorer entdeckte in den 1930er Jahren bei Studien mit M\u00e4usen zur Absto\u00dfung von transplantierten Tumoren die H-2-Antigene der Maus und damit den ersten Haupthistokompatibilit\u00e4tskomplex (MHC). Ebenfalls durch Untersuchungen zur Transplantatabsto\u00dfung konnten Peter Medawar und Thomas Gibson wichtige Funktionen von Immunzellen aufkl\u00e4ren. Damit begann die endg\u00fcltige Anerkennung der zellul\u00e4ren Immunologie. Im Jahr 1948 fand Astrid Fagraeus heraus, dass Antik\u00f6rper durch die B-Zellen im Plasma produziert werden. Ein Jahr sp\u00e4ter ver\u00f6ffentlichten Frank Macfarlane Burnet und Frank Fenner ihre Hypothese der immunologischen Toleranz, die wenige Jahre sp\u00e4ter von Jacques Miller mit der Entdeckung der Elimination autoreaktiver T-Zellklone im Thymus bewiesen wurde. 1957 beschrieb Frank Macfarlane Burnet die Klon-Selektionstheorie als das zentrale Prinzip der adaptiven Immunit\u00e4t. Der Brite Alick Isaacs und der Schweizer Jean Lindenmann entdeckten 1957 bei der Untersuchung der Auswirkungen von Virusinfektionen auf Zellkulturen, dass die Zellen f\u00fcr die Dauer einer Virusinfektion weitestgehend resistent gegen\u00fcber einer zweiten Infektion durch ein anderes Virus waren. Sie isolierten aus den infizierten Zellkulturen ein Protein, das sie Interferon (IFN) nannten. Zum Ende der 1960er und zum Beginn der 1970er Jahre entdeckten dann John David und Barry Bloom unabh\u00e4ngig voneinander den Makrophagen migrationsinhibierenden Faktor (''Macrophage migration inhibitory factor'', MIF) und eine Reihe weiterer Substanzen, die von Lymphozyten abgegeben werden. Dudley Dumonde pr\u00e4gte f\u00fcr diese Substanzen den Begriff \u201eLymphokine\u201c. Stanley Cohen, der 1986 f\u00fcr seine Entdeckung der Wachstumsfaktoren NGF und EGF den Nobelpreis f\u00fcr Physiologie oder Medizin bekam, begann in den fr\u00fchen 1970er Jahren zusammen mit Takeshi Yoshida, die Funktionen der als Lymphokine bezeichneten Faktoren zu untersuchen. Sie erkannten dabei, dass diese Substanzen zu einer Gruppe von hormon-\u00e4hnlichen Botenstoffen geh\u00f6ren, die von vielen verschiedenen Zellen des Immunsystems gebildet werden. Stanley Cohen schlug deshalb 1974 den Begriff \u201eZytokine\u201c vor, der sich mit der Entdeckung weiterer dieser Stoffe schnell durchsetzte. Mittlerweile sind neben den genannten Faktoren \u00fcber 100 weitere Zytokine bekannt und in ihrer Struktur und Funktion detailliert untersucht. Die Zeit um 1960 wird allgemein als Beginn der modernen Immunologie angesehen. Rodney Porter gelang es zwischen 1959 und 1961, die Struktur von Antik\u00f6rpern aufzukl\u00e4ren. Zur gleichen Zeit entdeckte Jean Dausset den Haupthistokompatibilit\u00e4tskomplex des Menschen, den so genannten \u201eHuman Leukocyte Antigen\u201c-Komplex (HLA-Komplex). Ab etwa 1960 wurden von einer Reihe von Wissenschaftlern auch die Grundlagen der zellul\u00e4ren Immunologie aufgekl\u00e4rt, was unter anderem zur Differenzierung und Beschreibung der B- und T-Lymphozyten und der Entdeckung ihrer jeweiligen Funktionen durch Jacques Miller f\u00fchrte. Damit setzte sich die Einteilung der Immunabwehr in einen humoralen und einen zellul\u00e4ren Bereich durch. In den folgenden Jahrzehnten wurden unter anderem die verschiedenen Antik\u00f6rper-Subtypen entdeckt und hinsichtlich ihrer Funktion untersucht. 1975 beschrieben Georges K\u00f6hler und C\u00e9sar Milstein die Gewinnung monoklonaler Antik\u00f6rper. Aufgrund der weitreichenden Folgen dieser Entdeckung f\u00fcr die Grundlagenforschung sowie die Diagnostik und Therapie von Erkrankungen erhielten sie 1984 den Nobelpreis f\u00fcr Physiologie oder Medizin. Weitere wichtige Erkenntnisse betrafen die genetischen Grundlagen der Immunologie wie die Beschreibung der MHC-Restriktion durch Rolf Zinkernagel im Jahr 1974, die Identifizierung von Immunglobulin-Genen 1985 durch Susumu Tonegawa und von T-Zell-Rezeptor-Genen durch Leroy Hood ebenfalls ab etwa 1985. Seit 2002 besteht die European Autoimmunity Standardisation Initiative. In Deutschland gab es im Jahr 2019 in Deutschland nur sechs Fach\u00e4rzte f\u00fcr Immunologie.", "paragraph_answer": "Immunologie === Entwicklung der modernen Immunologie === Peter Alfred Gorer entdeckte in den 1930er Jahren bei Studien mit M\u00e4usen zur Absto\u00dfung von transplantierten Tumoren die H-2-Antigene der Maus und damit den ersten Haupthistokompatibilit\u00e4tskomplex (MHC). Ebenfalls durch Untersuchungen zur Transplantatabsto\u00dfung konnten Peter Medawar und Thomas Gibson wichtige Funktionen von Immunzellen aufkl\u00e4ren. Damit begann die endg\u00fcltige Anerkennung der zellul\u00e4ren Immunologie. Im Jahr 1948 fand Astrid Fagraeus heraus, dass Antik\u00f6rper durch die B-Zellen im Plasma produziert werden. Ein Jahr sp\u00e4ter ver\u00f6ffentlichten Frank Macfarlane Burnet und Frank Fenner ihre Hypothese der immunologischen Toleranz, die wenige Jahre sp\u00e4ter von Jacques Miller mit der Entdeckung der Elimination autoreaktiver T-Zellklone im Thymus bewiesen wurde. 1957 beschrieb Frank Macfarlane Burnet die Klon-Selektionstheorie als das zentrale Prinzip der adaptiven Immunit\u00e4t. Der Brite Alick Isaacs und der Schweizer Jean Lindenmann entdeckten 1957 bei der Untersuchung der Auswirkungen von Virusinfektionen auf Zellkulturen, dass die Zellen f\u00fcr die Dauer einer Virusinfektion weitestgehend resistent gegen\u00fcber einer zweiten Infektion durch ein anderes Virus waren. Sie isolierten aus den infizierten Zellkulturen ein Protein, das sie Interferon (IFN) nannten. Zum Ende der 1960er und zum Beginn der 1970er Jahre entdeckten dann John David und Barry Bloom unabh\u00e4ngig voneinander den Makrophagen migrationsinhibierenden Faktor (''Macrophage migration inhibitory factor'', MIF) und eine Reihe weiterer Substanzen, die von Lymphozyten abgegeben werden. Dudley Dumonde pr\u00e4gte f\u00fcr diese Substanzen den Begriff \u201eLymphokine\u201c. Stanley Cohen, der 1986 f\u00fcr seine Entdeckung der Wachstumsfaktoren NGF und EGF den Nobelpreis f\u00fcr Physiologie oder Medizin bekam, begann in den fr\u00fchen 1970er Jahren zusammen mit Takeshi Yoshida, die Funktionen der als Lymphokine bezeichneten Faktoren zu untersuchen. Sie erkannten dabei, dass diese Substanzen zu einer Gruppe von hormon-\u00e4hnlichen Botenstoffen geh\u00f6ren, die von vielen verschiedenen Zellen des Immunsystems gebildet werden. Stanley Cohen schlug deshalb 1974 den Begriff \u201eZytokine\u201c vor, der sich mit der Entdeckung weiterer dieser Stoffe schnell durchsetzte. Mittlerweile sind neben den genannten Faktoren \u00fcber 100 weitere Zytokine bekannt und in ihrer Struktur und Funktion detailliert untersucht. Die Zeit um 1960 wird allgemein als Beginn der modernen Immunologie angesehen. Rodney Porter gelang es zwischen 1959 und 1961, die Struktur von Antik\u00f6rpern aufzukl\u00e4ren. Zur gleichen Zeit entdeckte Jean Dausset den Haupthistokompatibilit\u00e4tskomplex des Menschen, den so genannten \u201eHuman Leukocyte Antigen\u201c-Komplex (HLA-Komplex). Ab etwa 1960 wurden von einer Reihe von Wissenschaftlern auch die Grundlagen der zellul\u00e4ren Immunologie aufgekl\u00e4rt, was unter anderem zur Differenzierung und Beschreibung der B- und T-Lymphozyten und der Entdeckung ihrer jeweiligen Funktionen durch Jacques Miller f\u00fchrte. Damit setzte sich die Einteilung der Immunabwehr in einen humoralen und einen zellul\u00e4ren Bereich durch. In den folgenden Jahrzehnten wurden unter anderem die verschiedenen Antik\u00f6rper-Subtypen entdeckt und hinsichtlich ihrer Funktion untersucht. 1975 beschrieben Georges K\u00f6hler und C\u00e9sar Milstein die Gewinnung monoklonaler Antik\u00f6rper. Aufgrund der weitreichenden Folgen dieser Entdeckung f\u00fcr die Grundlagenforschung sowie die Diagnostik und Therapie von Erkrankungen erhielten sie 1984 den Nobelpreis f\u00fcr Physiologie oder Medizin. Weitere wichtige Erkenntnisse betrafen die genetischen Grundlagen der Immunologie wie die Beschreibung der MHC-Restriktion durch Rolf Zinkernagel im Jahr 1974, die Identifizierung von Immunglobulin-Genen 1985 durch Susumu Tonegawa und von T-Zell-Rezeptor-Genen durch Leroy Hood ebenfalls ab etwa 1985. Seit 2002 besteht die European Autoimmunity Standardisation Initiative. In Deutschland gab es im Jahr 2019 in Deutschland nur sechs Fach\u00e4rzte f\u00fcr Immunologie.", "sentence_answer": " Rodney Porter gelang es zwischen 1959 und 1961, die Struktur von Antik\u00f6rpern aufzukl\u00e4ren.", "paragraph_id": 41583} {"question": "Welche Immunzellen klassifizierte Jacques Miller?", "paragraph": "Immunologie\n\n=== Entwicklung der modernen Immunologie ===\nPeter Alfred Gorer entdeckte in den 1930er Jahren bei Studien mit M\u00e4usen zur Absto\u00dfung von transplantierten Tumoren die H-2-Antigene der Maus und damit den ersten Haupthistokompatibilit\u00e4tskomplex (MHC). Ebenfalls durch Untersuchungen zur Transplantatabsto\u00dfung konnten Peter Medawar und Thomas Gibson wichtige Funktionen von Immunzellen aufkl\u00e4ren. Damit begann die endg\u00fcltige Anerkennung der zellul\u00e4ren Immunologie. Im Jahr 1948 fand Astrid Fagraeus heraus, dass Antik\u00f6rper durch die B-Zellen im Plasma produziert werden. Ein Jahr sp\u00e4ter ver\u00f6ffentlichten Frank Macfarlane Burnet und Frank Fenner ihre Hypothese der immunologischen Toleranz, die wenige Jahre sp\u00e4ter von Jacques Miller mit der Entdeckung der Elimination autoreaktiver T-Zellklone im Thymus bewiesen wurde. 1957 beschrieb Frank Macfarlane Burnet die Klon-Selektionstheorie als das zentrale Prinzip der adaptiven Immunit\u00e4t. \nDer Brite Alick Isaacs und der Schweizer Jean Lindenmann entdeckten 1957 bei der Untersuchung der Auswirkungen von Virusinfektionen auf Zellkulturen, dass die Zellen f\u00fcr die Dauer einer Virusinfektion weitestgehend resistent gegen\u00fcber einer zweiten Infektion durch ein anderes Virus waren. Sie isolierten aus den infizierten Zellkulturen ein Protein, das sie Interferon (IFN) nannten. Zum Ende der 1960er und zum Beginn der 1970er Jahre entdeckten dann John David und Barry Bloom unabh\u00e4ngig voneinander den Makrophagen migrationsinhibierenden Faktor (''Macrophage migration inhibitory factor'', MIF) und eine Reihe weiterer Substanzen, die von Lymphozyten abgegeben werden. Dudley Dumonde pr\u00e4gte f\u00fcr diese Substanzen den Begriff \u201eLymphokine\u201c. Stanley Cohen, der 1986 f\u00fcr seine Entdeckung der Wachstumsfaktoren NGF und EGF den Nobelpreis f\u00fcr Physiologie oder Medizin bekam, begann in den fr\u00fchen 1970er Jahren zusammen mit Takeshi Yoshida, die Funktionen der als Lymphokine bezeichneten Faktoren zu untersuchen. Sie erkannten dabei, dass diese Substanzen zu einer Gruppe von hormon-\u00e4hnlichen Botenstoffen geh\u00f6ren, die von vielen verschiedenen Zellen des Immunsystems gebildet werden. Stanley Cohen schlug deshalb 1974 den Begriff \u201eZytokine\u201c vor, der sich mit der Entdeckung weiterer dieser Stoffe schnell durchsetzte. Mittlerweile sind neben den genannten Faktoren \u00fcber 100 weitere Zytokine bekannt und in ihrer Struktur und Funktion detailliert untersucht.\nDie Zeit um 1960 wird allgemein als Beginn der modernen Immunologie angesehen. Rodney Porter gelang es zwischen 1959 und 1961, die Struktur von Antik\u00f6rpern aufzukl\u00e4ren. Zur gleichen Zeit entdeckte Jean Dausset den Haupthistokompatibilit\u00e4tskomplex des Menschen, den so genannten \u201eHuman Leukocyte Antigen\u201c-Komplex (HLA-Komplex). Ab etwa 1960 wurden von einer Reihe von Wissenschaftlern auch die Grundlagen der zellul\u00e4ren Immunologie aufgekl\u00e4rt, was unter anderem zur Differenzierung und Beschreibung der B- und T-Lymphozyten und der Entdeckung ihrer jeweiligen Funktionen durch Jacques Miller f\u00fchrte. Damit setzte sich die Einteilung der Immunabwehr in einen humoralen und einen zellul\u00e4ren Bereich durch. In den folgenden Jahrzehnten wurden unter anderem die verschiedenen Antik\u00f6rper-Subtypen entdeckt und hinsichtlich ihrer Funktion untersucht. 1975 beschrieben Georges K\u00f6hler und C\u00e9sar Milstein die Gewinnung monoklonaler Antik\u00f6rper. Aufgrund der weitreichenden Folgen dieser Entdeckung f\u00fcr die Grundlagenforschung sowie die Diagnostik und Therapie von Erkrankungen erhielten sie 1984 den Nobelpreis f\u00fcr Physiologie oder Medizin. Weitere wichtige Erkenntnisse betrafen die genetischen Grundlagen der Immunologie wie die Beschreibung der MHC-Restriktion durch Rolf Zinkernagel im Jahr 1974, die Identifizierung von Immunglobulin-Genen 1985 durch Susumu Tonegawa und von T-Zell-Rezeptor-Genen durch Leroy Hood ebenfalls ab etwa 1985.\nSeit 2002 besteht die European Autoimmunity Standardisation Initiative. In Deutschland gab es im Jahr 2019 in Deutschland nur sechs Fach\u00e4rzte f\u00fcr Immunologie.", "answer": "B- und T-Lymphozyten", "sentence": "Ab etwa 1960 wurden von einer Reihe von Wissenschaftlern auch die Grundlagen der zellul\u00e4ren Immunologie aufgekl\u00e4rt, was unter anderem zur Differenzierung und Beschreibung der B- und T-Lymphozyten und der Entdeckung ihrer jeweiligen Funktionen durch Jacques Miller f\u00fchrte.", "paragraph_sentence": "Immunologie === Entwicklung der modernen Immunologie == = Peter Alfred Gorer entdeckte in den 1930er Jahren bei Studien mit M\u00e4usen zur Absto\u00dfung von transplantierten Tumoren die H-2-Antigene der Maus und damit den ersten Haupthistokompatibilit\u00e4tskomplex (MHC). Ebenfalls durch Untersuchungen zur Transplantatabsto\u00dfung konnten Peter Medawar und Thomas Gibson wichtige Funktionen von Immunzellen aufkl\u00e4ren. Damit begann die endg\u00fcltige Anerkennung der zellul\u00e4ren Immunologie. Im Jahr 1948 fand Astrid Fagraeus heraus, dass Antik\u00f6rper durch die B-Zellen im Plasma produziert werden. Ein Jahr sp\u00e4ter ver\u00f6ffentlichten Frank Macfarlane Burnet und Frank Fenner ihre Hypothese der immunologischen Toleranz, die wenige Jahre sp\u00e4ter von Jacques Miller mit der Entdeckung der Elimination autoreaktiver T-Zellklone im Thymus bewiesen wurde. 1957 beschrieb Frank Macfarlane Burnet die Klon-Selektionstheorie als das zentrale Prinzip der adaptiven Immunit\u00e4t. Der Brite Alick Isaacs und der Schweizer Jean Lindenmann entdeckten 1957 bei der Untersuchung der Auswirkungen von Virusinfektionen auf Zellkulturen, dass die Zellen f\u00fcr die Dauer einer Virusinfektion weitestgehend resistent gegen\u00fcber einer zweiten Infektion durch ein anderes Virus waren. Sie isolierten aus den infizierten Zellkulturen ein Protein, das sie Interferon (IFN) nannten. Zum Ende der 1960er und zum Beginn der 1970er Jahre entdeckten dann John David und Barry Bloom unabh\u00e4ngig voneinander den Makrophagen migrationsinhibierenden Faktor (''Macrophage migration inhibitory factor'', MIF) und eine Reihe weiterer Substanzen, die von Lymphozyten abgegeben werden. Dudley Dumonde pr\u00e4gte f\u00fcr diese Substanzen den Begriff \u201eLymphokine\u201c. Stanley Cohen, der 1986 f\u00fcr seine Entdeckung der Wachstumsfaktoren NGF und EGF den Nobelpreis f\u00fcr Physiologie oder Medizin bekam, begann in den fr\u00fchen 1970er Jahren zusammen mit Takeshi Yoshida, die Funktionen der als Lymphokine bezeichneten Faktoren zu untersuchen. Sie erkannten dabei, dass diese Substanzen zu einer Gruppe von hormon-\u00e4hnlichen Botenstoffen geh\u00f6ren, die von vielen verschiedenen Zellen des Immunsystems gebildet werden. Stanley Cohen schlug deshalb 1974 den Begriff \u201eZytokine\u201c vor, der sich mit der Entdeckung weiterer dieser Stoffe schnell durchsetzte. Mittlerweile sind neben den genannten Faktoren \u00fcber 100 weitere Zytokine bekannt und in ihrer Struktur und Funktion detailliert untersucht. Die Zeit um 1960 wird allgemein als Beginn der modernen Immunologie angesehen. Rodney Porter gelang es zwischen 1959 und 1961, die Struktur von Antik\u00f6rpern aufzukl\u00e4ren. Zur gleichen Zeit entdeckte Jean Dausset den Haupthistokompatibilit\u00e4tskomplex des Menschen, den so genannten \u201eHuman Leukocyte Antigen\u201c-Komplex (HLA-Komplex). Ab etwa 1960 wurden von einer Reihe von Wissenschaftlern auch die Grundlagen der zellul\u00e4ren Immunologie aufgekl\u00e4rt, was unter anderem zur Differenzierung und Beschreibung der B- und T-Lymphozyten und der Entdeckung ihrer jeweiligen Funktionen durch Jacques Miller f\u00fchrte. Damit setzte sich die Einteilung der Immunabwehr in einen humoralen und einen zellul\u00e4ren Bereich durch. In den folgenden Jahrzehnten wurden unter anderem die verschiedenen Antik\u00f6rper-Subtypen entdeckt und hinsichtlich ihrer Funktion untersucht. 1975 beschrieben Georges K\u00f6hler und C\u00e9sar Milstein die Gewinnung monoklonaler Antik\u00f6rper. Aufgrund der weitreichenden Folgen dieser Entdeckung f\u00fcr die Grundlagenforschung sowie die Diagnostik und Therapie von Erkrankungen erhielten sie 1984 den Nobelpreis f\u00fcr Physiologie oder Medizin. Weitere wichtige Erkenntnisse betrafen die genetischen Grundlagen der Immunologie wie die Beschreibung der MHC-Restriktion durch Rolf Zinkernagel im Jahr 1974, die Identifizierung von Immunglobulin-Genen 1985 durch Susumu Tonegawa und von T-Zell-Rezeptor-Genen durch Leroy Hood ebenfalls ab etwa 1985. Seit 2002 besteht die European Autoimmunity Standardisation Initiative. In Deutschland gab es im Jahr 2019 in Deutschland nur sechs Fach\u00e4rzte f\u00fcr Immunologie.", "paragraph_answer": "Immunologie === Entwicklung der modernen Immunologie === Peter Alfred Gorer entdeckte in den 1930er Jahren bei Studien mit M\u00e4usen zur Absto\u00dfung von transplantierten Tumoren die H-2-Antigene der Maus und damit den ersten Haupthistokompatibilit\u00e4tskomplex (MHC). Ebenfalls durch Untersuchungen zur Transplantatabsto\u00dfung konnten Peter Medawar und Thomas Gibson wichtige Funktionen von Immunzellen aufkl\u00e4ren. Damit begann die endg\u00fcltige Anerkennung der zellul\u00e4ren Immunologie. Im Jahr 1948 fand Astrid Fagraeus heraus, dass Antik\u00f6rper durch die B-Zellen im Plasma produziert werden. Ein Jahr sp\u00e4ter ver\u00f6ffentlichten Frank Macfarlane Burnet und Frank Fenner ihre Hypothese der immunologischen Toleranz, die wenige Jahre sp\u00e4ter von Jacques Miller mit der Entdeckung der Elimination autoreaktiver T-Zellklone im Thymus bewiesen wurde. 1957 beschrieb Frank Macfarlane Burnet die Klon-Selektionstheorie als das zentrale Prinzip der adaptiven Immunit\u00e4t. Der Brite Alick Isaacs und der Schweizer Jean Lindenmann entdeckten 1957 bei der Untersuchung der Auswirkungen von Virusinfektionen auf Zellkulturen, dass die Zellen f\u00fcr die Dauer einer Virusinfektion weitestgehend resistent gegen\u00fcber einer zweiten Infektion durch ein anderes Virus waren. Sie isolierten aus den infizierten Zellkulturen ein Protein, das sie Interferon (IFN) nannten. Zum Ende der 1960er und zum Beginn der 1970er Jahre entdeckten dann John David und Barry Bloom unabh\u00e4ngig voneinander den Makrophagen migrationsinhibierenden Faktor (''Macrophage migration inhibitory factor'', MIF) und eine Reihe weiterer Substanzen, die von Lymphozyten abgegeben werden. Dudley Dumonde pr\u00e4gte f\u00fcr diese Substanzen den Begriff \u201eLymphokine\u201c. Stanley Cohen, der 1986 f\u00fcr seine Entdeckung der Wachstumsfaktoren NGF und EGF den Nobelpreis f\u00fcr Physiologie oder Medizin bekam, begann in den fr\u00fchen 1970er Jahren zusammen mit Takeshi Yoshida, die Funktionen der als Lymphokine bezeichneten Faktoren zu untersuchen. Sie erkannten dabei, dass diese Substanzen zu einer Gruppe von hormon-\u00e4hnlichen Botenstoffen geh\u00f6ren, die von vielen verschiedenen Zellen des Immunsystems gebildet werden. Stanley Cohen schlug deshalb 1974 den Begriff \u201eZytokine\u201c vor, der sich mit der Entdeckung weiterer dieser Stoffe schnell durchsetzte. Mittlerweile sind neben den genannten Faktoren \u00fcber 100 weitere Zytokine bekannt und in ihrer Struktur und Funktion detailliert untersucht. Die Zeit um 1960 wird allgemein als Beginn der modernen Immunologie angesehen. Rodney Porter gelang es zwischen 1959 und 1961, die Struktur von Antik\u00f6rpern aufzukl\u00e4ren. Zur gleichen Zeit entdeckte Jean Dausset den Haupthistokompatibilit\u00e4tskomplex des Menschen, den so genannten \u201eHuman Leukocyte Antigen\u201c-Komplex (HLA-Komplex). Ab etwa 1960 wurden von einer Reihe von Wissenschaftlern auch die Grundlagen der zellul\u00e4ren Immunologie aufgekl\u00e4rt, was unter anderem zur Differenzierung und Beschreibung der B- und T-Lymphozyten und der Entdeckung ihrer jeweiligen Funktionen durch Jacques Miller f\u00fchrte. Damit setzte sich die Einteilung der Immunabwehr in einen humoralen und einen zellul\u00e4ren Bereich durch. In den folgenden Jahrzehnten wurden unter anderem die verschiedenen Antik\u00f6rper-Subtypen entdeckt und hinsichtlich ihrer Funktion untersucht. 1975 beschrieben Georges K\u00f6hler und C\u00e9sar Milstein die Gewinnung monoklonaler Antik\u00f6rper. Aufgrund der weitreichenden Folgen dieser Entdeckung f\u00fcr die Grundlagenforschung sowie die Diagnostik und Therapie von Erkrankungen erhielten sie 1984 den Nobelpreis f\u00fcr Physiologie oder Medizin. Weitere wichtige Erkenntnisse betrafen die genetischen Grundlagen der Immunologie wie die Beschreibung der MHC-Restriktion durch Rolf Zinkernagel im Jahr 1974, die Identifizierung von Immunglobulin-Genen 1985 durch Susumu Tonegawa und von T-Zell-Rezeptor-Genen durch Leroy Hood ebenfalls ab etwa 1985. Seit 2002 besteht die European Autoimmunity Standardisation Initiative. In Deutschland gab es im Jahr 2019 in Deutschland nur sechs Fach\u00e4rzte f\u00fcr Immunologie.", "sentence_answer": "Ab etwa 1960 wurden von einer Reihe von Wissenschaftlern auch die Grundlagen der zellul\u00e4ren Immunologie aufgekl\u00e4rt, was unter anderem zur Differenzierung und Beschreibung der B- und T-Lymphozyten und der Entdeckung ihrer jeweiligen Funktionen durch Jacques Miller f\u00fchrte.", "paragraph_id": 41586} {"question": "Zu welcher Unterteilung der Immunreaktion f\u00fchrten u.a. die Ergebnisse von Jacques Miller?", "paragraph": "Immunologie\n\n=== Entwicklung der modernen Immunologie ===\nPeter Alfred Gorer entdeckte in den 1930er Jahren bei Studien mit M\u00e4usen zur Absto\u00dfung von transplantierten Tumoren die H-2-Antigene der Maus und damit den ersten Haupthistokompatibilit\u00e4tskomplex (MHC). Ebenfalls durch Untersuchungen zur Transplantatabsto\u00dfung konnten Peter Medawar und Thomas Gibson wichtige Funktionen von Immunzellen aufkl\u00e4ren. Damit begann die endg\u00fcltige Anerkennung der zellul\u00e4ren Immunologie. Im Jahr 1948 fand Astrid Fagraeus heraus, dass Antik\u00f6rper durch die B-Zellen im Plasma produziert werden. Ein Jahr sp\u00e4ter ver\u00f6ffentlichten Frank Macfarlane Burnet und Frank Fenner ihre Hypothese der immunologischen Toleranz, die wenige Jahre sp\u00e4ter von Jacques Miller mit der Entdeckung der Elimination autoreaktiver T-Zellklone im Thymus bewiesen wurde. 1957 beschrieb Frank Macfarlane Burnet die Klon-Selektionstheorie als das zentrale Prinzip der adaptiven Immunit\u00e4t. \nDer Brite Alick Isaacs und der Schweizer Jean Lindenmann entdeckten 1957 bei der Untersuchung der Auswirkungen von Virusinfektionen auf Zellkulturen, dass die Zellen f\u00fcr die Dauer einer Virusinfektion weitestgehend resistent gegen\u00fcber einer zweiten Infektion durch ein anderes Virus waren. Sie isolierten aus den infizierten Zellkulturen ein Protein, das sie Interferon (IFN) nannten. Zum Ende der 1960er und zum Beginn der 1970er Jahre entdeckten dann John David und Barry Bloom unabh\u00e4ngig voneinander den Makrophagen migrationsinhibierenden Faktor (''Macrophage migration inhibitory factor'', MIF) und eine Reihe weiterer Substanzen, die von Lymphozyten abgegeben werden. Dudley Dumonde pr\u00e4gte f\u00fcr diese Substanzen den Begriff \u201eLymphokine\u201c. Stanley Cohen, der 1986 f\u00fcr seine Entdeckung der Wachstumsfaktoren NGF und EGF den Nobelpreis f\u00fcr Physiologie oder Medizin bekam, begann in den fr\u00fchen 1970er Jahren zusammen mit Takeshi Yoshida, die Funktionen der als Lymphokine bezeichneten Faktoren zu untersuchen. Sie erkannten dabei, dass diese Substanzen zu einer Gruppe von hormon-\u00e4hnlichen Botenstoffen geh\u00f6ren, die von vielen verschiedenen Zellen des Immunsystems gebildet werden. Stanley Cohen schlug deshalb 1974 den Begriff \u201eZytokine\u201c vor, der sich mit der Entdeckung weiterer dieser Stoffe schnell durchsetzte. Mittlerweile sind neben den genannten Faktoren \u00fcber 100 weitere Zytokine bekannt und in ihrer Struktur und Funktion detailliert untersucht.\nDie Zeit um 1960 wird allgemein als Beginn der modernen Immunologie angesehen. Rodney Porter gelang es zwischen 1959 und 1961, die Struktur von Antik\u00f6rpern aufzukl\u00e4ren. Zur gleichen Zeit entdeckte Jean Dausset den Haupthistokompatibilit\u00e4tskomplex des Menschen, den so genannten \u201eHuman Leukocyte Antigen\u201c-Komplex (HLA-Komplex). Ab etwa 1960 wurden von einer Reihe von Wissenschaftlern auch die Grundlagen der zellul\u00e4ren Immunologie aufgekl\u00e4rt, was unter anderem zur Differenzierung und Beschreibung der B- und T-Lymphozyten und der Entdeckung ihrer jeweiligen Funktionen durch Jacques Miller f\u00fchrte. Damit setzte sich die Einteilung der Immunabwehr in einen humoralen und einen zellul\u00e4ren Bereich durch. In den folgenden Jahrzehnten wurden unter anderem die verschiedenen Antik\u00f6rper-Subtypen entdeckt und hinsichtlich ihrer Funktion untersucht. 1975 beschrieben Georges K\u00f6hler und C\u00e9sar Milstein die Gewinnung monoklonaler Antik\u00f6rper. Aufgrund der weitreichenden Folgen dieser Entdeckung f\u00fcr die Grundlagenforschung sowie die Diagnostik und Therapie von Erkrankungen erhielten sie 1984 den Nobelpreis f\u00fcr Physiologie oder Medizin. Weitere wichtige Erkenntnisse betrafen die genetischen Grundlagen der Immunologie wie die Beschreibung der MHC-Restriktion durch Rolf Zinkernagel im Jahr 1974, die Identifizierung von Immunglobulin-Genen 1985 durch Susumu Tonegawa und von T-Zell-Rezeptor-Genen durch Leroy Hood ebenfalls ab etwa 1985.\nSeit 2002 besteht die European Autoimmunity Standardisation Initiative. In Deutschland gab es im Jahr 2019 in Deutschland nur sechs Fach\u00e4rzte f\u00fcr Immunologie.", "answer": "die Einteilung der Immunabwehr in einen humoralen und einen zellul\u00e4ren Bereich", "sentence": "Damit setzte sich die Einteilung der Immunabwehr in einen humoralen und einen zellul\u00e4ren Bereich durch.", "paragraph_sentence": "Immunologie === Entwicklung der modernen Immunologie == = Peter Alfred Gorer entdeckte in den 1930er Jahren bei Studien mit M\u00e4usen zur Absto\u00dfung von transplantierten Tumoren die H-2-Antigene der Maus und damit den ersten Haupthistokompatibilit\u00e4tskomplex (MHC). Ebenfalls durch Untersuchungen zur Transplantatabsto\u00dfung konnten Peter Medawar und Thomas Gibson wichtige Funktionen von Immunzellen aufkl\u00e4ren. Damit begann die endg\u00fcltige Anerkennung der zellul\u00e4ren Immunologie. Im Jahr 1948 fand Astrid Fagraeus heraus, dass Antik\u00f6rper durch die B-Zellen im Plasma produziert werden. Ein Jahr sp\u00e4ter ver\u00f6ffentlichten Frank Macfarlane Burnet und Frank Fenner ihre Hypothese der immunologischen Toleranz, die wenige Jahre sp\u00e4ter von Jacques Miller mit der Entdeckung der Elimination autoreaktiver T-Zellklone im Thymus bewiesen wurde. 1957 beschrieb Frank Macfarlane Burnet die Klon-Selektionstheorie als das zentrale Prinzip der adaptiven Immunit\u00e4t. Der Brite Alick Isaacs und der Schweizer Jean Lindenmann entdeckten 1957 bei der Untersuchung der Auswirkungen von Virusinfektionen auf Zellkulturen, dass die Zellen f\u00fcr die Dauer einer Virusinfektion weitestgehend resistent gegen\u00fcber einer zweiten Infektion durch ein anderes Virus waren. Sie isolierten aus den infizierten Zellkulturen ein Protein, das sie Interferon (IFN) nannten. Zum Ende der 1960er und zum Beginn der 1970er Jahre entdeckten dann John David und Barry Bloom unabh\u00e4ngig voneinander den Makrophagen migrationsinhibierenden Faktor (''Macrophage migration inhibitory factor'', MIF) und eine Reihe weiterer Substanzen, die von Lymphozyten abgegeben werden. Dudley Dumonde pr\u00e4gte f\u00fcr diese Substanzen den Begriff \u201eLymphokine\u201c. Stanley Cohen, der 1986 f\u00fcr seine Entdeckung der Wachstumsfaktoren NGF und EGF den Nobelpreis f\u00fcr Physiologie oder Medizin bekam, begann in den fr\u00fchen 1970er Jahren zusammen mit Takeshi Yoshida, die Funktionen der als Lymphokine bezeichneten Faktoren zu untersuchen. Sie erkannten dabei, dass diese Substanzen zu einer Gruppe von hormon-\u00e4hnlichen Botenstoffen geh\u00f6ren, die von vielen verschiedenen Zellen des Immunsystems gebildet werden. Stanley Cohen schlug deshalb 1974 den Begriff \u201eZytokine\u201c vor, der sich mit der Entdeckung weiterer dieser Stoffe schnell durchsetzte. Mittlerweile sind neben den genannten Faktoren \u00fcber 100 weitere Zytokine bekannt und in ihrer Struktur und Funktion detailliert untersucht. Die Zeit um 1960 wird allgemein als Beginn der modernen Immunologie angesehen. Rodney Porter gelang es zwischen 1959 und 1961, die Struktur von Antik\u00f6rpern aufzukl\u00e4ren. Zur gleichen Zeit entdeckte Jean Dausset den Haupthistokompatibilit\u00e4tskomplex des Menschen, den so genannten \u201eHuman Leukocyte Antigen\u201c-Komplex (HLA-Komplex). Ab etwa 1960 wurden von einer Reihe von Wissenschaftlern auch die Grundlagen der zellul\u00e4ren Immunologie aufgekl\u00e4rt, was unter anderem zur Differenzierung und Beschreibung der B- und T-Lymphozyten und der Entdeckung ihrer jeweiligen Funktionen durch Jacques Miller f\u00fchrte. Damit setzte sich die Einteilung der Immunabwehr in einen humoralen und einen zellul\u00e4ren Bereich durch. In den folgenden Jahrzehnten wurden unter anderem die verschiedenen Antik\u00f6rper-Subtypen entdeckt und hinsichtlich ihrer Funktion untersucht. 1975 beschrieben Georges K\u00f6hler und C\u00e9sar Milstein die Gewinnung monoklonaler Antik\u00f6rper. Aufgrund der weitreichenden Folgen dieser Entdeckung f\u00fcr die Grundlagenforschung sowie die Diagnostik und Therapie von Erkrankungen erhielten sie 1984 den Nobelpreis f\u00fcr Physiologie oder Medizin. Weitere wichtige Erkenntnisse betrafen die genetischen Grundlagen der Immunologie wie die Beschreibung der MHC-Restriktion durch Rolf Zinkernagel im Jahr 1974, die Identifizierung von Immunglobulin-Genen 1985 durch Susumu Tonegawa und von T-Zell-Rezeptor-Genen durch Leroy Hood ebenfalls ab etwa 1985. Seit 2002 besteht die European Autoimmunity Standardisation Initiative. In Deutschland gab es im Jahr 2019 in Deutschland nur sechs Fach\u00e4rzte f\u00fcr Immunologie.", "paragraph_answer": "Immunologie === Entwicklung der modernen Immunologie === Peter Alfred Gorer entdeckte in den 1930er Jahren bei Studien mit M\u00e4usen zur Absto\u00dfung von transplantierten Tumoren die H-2-Antigene der Maus und damit den ersten Haupthistokompatibilit\u00e4tskomplex (MHC). Ebenfalls durch Untersuchungen zur Transplantatabsto\u00dfung konnten Peter Medawar und Thomas Gibson wichtige Funktionen von Immunzellen aufkl\u00e4ren. Damit begann die endg\u00fcltige Anerkennung der zellul\u00e4ren Immunologie. Im Jahr 1948 fand Astrid Fagraeus heraus, dass Antik\u00f6rper durch die B-Zellen im Plasma produziert werden. Ein Jahr sp\u00e4ter ver\u00f6ffentlichten Frank Macfarlane Burnet und Frank Fenner ihre Hypothese der immunologischen Toleranz, die wenige Jahre sp\u00e4ter von Jacques Miller mit der Entdeckung der Elimination autoreaktiver T-Zellklone im Thymus bewiesen wurde. 1957 beschrieb Frank Macfarlane Burnet die Klon-Selektionstheorie als das zentrale Prinzip der adaptiven Immunit\u00e4t. Der Brite Alick Isaacs und der Schweizer Jean Lindenmann entdeckten 1957 bei der Untersuchung der Auswirkungen von Virusinfektionen auf Zellkulturen, dass die Zellen f\u00fcr die Dauer einer Virusinfektion weitestgehend resistent gegen\u00fcber einer zweiten Infektion durch ein anderes Virus waren. Sie isolierten aus den infizierten Zellkulturen ein Protein, das sie Interferon (IFN) nannten. Zum Ende der 1960er und zum Beginn der 1970er Jahre entdeckten dann John David und Barry Bloom unabh\u00e4ngig voneinander den Makrophagen migrationsinhibierenden Faktor (''Macrophage migration inhibitory factor'', MIF) und eine Reihe weiterer Substanzen, die von Lymphozyten abgegeben werden. Dudley Dumonde pr\u00e4gte f\u00fcr diese Substanzen den Begriff \u201eLymphokine\u201c. Stanley Cohen, der 1986 f\u00fcr seine Entdeckung der Wachstumsfaktoren NGF und EGF den Nobelpreis f\u00fcr Physiologie oder Medizin bekam, begann in den fr\u00fchen 1970er Jahren zusammen mit Takeshi Yoshida, die Funktionen der als Lymphokine bezeichneten Faktoren zu untersuchen. Sie erkannten dabei, dass diese Substanzen zu einer Gruppe von hormon-\u00e4hnlichen Botenstoffen geh\u00f6ren, die von vielen verschiedenen Zellen des Immunsystems gebildet werden. Stanley Cohen schlug deshalb 1974 den Begriff \u201eZytokine\u201c vor, der sich mit der Entdeckung weiterer dieser Stoffe schnell durchsetzte. Mittlerweile sind neben den genannten Faktoren \u00fcber 100 weitere Zytokine bekannt und in ihrer Struktur und Funktion detailliert untersucht. Die Zeit um 1960 wird allgemein als Beginn der modernen Immunologie angesehen. Rodney Porter gelang es zwischen 1959 und 1961, die Struktur von Antik\u00f6rpern aufzukl\u00e4ren. Zur gleichen Zeit entdeckte Jean Dausset den Haupthistokompatibilit\u00e4tskomplex des Menschen, den so genannten \u201eHuman Leukocyte Antigen\u201c-Komplex (HLA-Komplex). Ab etwa 1960 wurden von einer Reihe von Wissenschaftlern auch die Grundlagen der zellul\u00e4ren Immunologie aufgekl\u00e4rt, was unter anderem zur Differenzierung und Beschreibung der B- und T-Lymphozyten und der Entdeckung ihrer jeweiligen Funktionen durch Jacques Miller f\u00fchrte. Damit setzte sich die Einteilung der Immunabwehr in einen humoralen und einen zellul\u00e4ren Bereich durch. In den folgenden Jahrzehnten wurden unter anderem die verschiedenen Antik\u00f6rper-Subtypen entdeckt und hinsichtlich ihrer Funktion untersucht. 1975 beschrieben Georges K\u00f6hler und C\u00e9sar Milstein die Gewinnung monoklonaler Antik\u00f6rper. Aufgrund der weitreichenden Folgen dieser Entdeckung f\u00fcr die Grundlagenforschung sowie die Diagnostik und Therapie von Erkrankungen erhielten sie 1984 den Nobelpreis f\u00fcr Physiologie oder Medizin. Weitere wichtige Erkenntnisse betrafen die genetischen Grundlagen der Immunologie wie die Beschreibung der MHC-Restriktion durch Rolf Zinkernagel im Jahr 1974, die Identifizierung von Immunglobulin-Genen 1985 durch Susumu Tonegawa und von T-Zell-Rezeptor-Genen durch Leroy Hood ebenfalls ab etwa 1985. Seit 2002 besteht die European Autoimmunity Standardisation Initiative. In Deutschland gab es im Jahr 2019 in Deutschland nur sechs Fach\u00e4rzte f\u00fcr Immunologie.", "sentence_answer": "Damit setzte sich die Einteilung der Immunabwehr in einen humoralen und einen zellul\u00e4ren Bereich durch.", "paragraph_id": 41587} {"question": "Wann erhielten K\u00f6hler und Milstein den Nobelpreis f\u00fcr Medizin?", "paragraph": "Immunologie\n\n=== Entwicklung der modernen Immunologie ===\nPeter Alfred Gorer entdeckte in den 1930er Jahren bei Studien mit M\u00e4usen zur Absto\u00dfung von transplantierten Tumoren die H-2-Antigene der Maus und damit den ersten Haupthistokompatibilit\u00e4tskomplex (MHC). Ebenfalls durch Untersuchungen zur Transplantatabsto\u00dfung konnten Peter Medawar und Thomas Gibson wichtige Funktionen von Immunzellen aufkl\u00e4ren. Damit begann die endg\u00fcltige Anerkennung der zellul\u00e4ren Immunologie. Im Jahr 1948 fand Astrid Fagraeus heraus, dass Antik\u00f6rper durch die B-Zellen im Plasma produziert werden. Ein Jahr sp\u00e4ter ver\u00f6ffentlichten Frank Macfarlane Burnet und Frank Fenner ihre Hypothese der immunologischen Toleranz, die wenige Jahre sp\u00e4ter von Jacques Miller mit der Entdeckung der Elimination autoreaktiver T-Zellklone im Thymus bewiesen wurde. 1957 beschrieb Frank Macfarlane Burnet die Klon-Selektionstheorie als das zentrale Prinzip der adaptiven Immunit\u00e4t. \nDer Brite Alick Isaacs und der Schweizer Jean Lindenmann entdeckten 1957 bei der Untersuchung der Auswirkungen von Virusinfektionen auf Zellkulturen, dass die Zellen f\u00fcr die Dauer einer Virusinfektion weitestgehend resistent gegen\u00fcber einer zweiten Infektion durch ein anderes Virus waren. Sie isolierten aus den infizierten Zellkulturen ein Protein, das sie Interferon (IFN) nannten. Zum Ende der 1960er und zum Beginn der 1970er Jahre entdeckten dann John David und Barry Bloom unabh\u00e4ngig voneinander den Makrophagen migrationsinhibierenden Faktor (''Macrophage migration inhibitory factor'', MIF) und eine Reihe weiterer Substanzen, die von Lymphozyten abgegeben werden. Dudley Dumonde pr\u00e4gte f\u00fcr diese Substanzen den Begriff \u201eLymphokine\u201c. Stanley Cohen, der 1986 f\u00fcr seine Entdeckung der Wachstumsfaktoren NGF und EGF den Nobelpreis f\u00fcr Physiologie oder Medizin bekam, begann in den fr\u00fchen 1970er Jahren zusammen mit Takeshi Yoshida, die Funktionen der als Lymphokine bezeichneten Faktoren zu untersuchen. Sie erkannten dabei, dass diese Substanzen zu einer Gruppe von hormon-\u00e4hnlichen Botenstoffen geh\u00f6ren, die von vielen verschiedenen Zellen des Immunsystems gebildet werden. Stanley Cohen schlug deshalb 1974 den Begriff \u201eZytokine\u201c vor, der sich mit der Entdeckung weiterer dieser Stoffe schnell durchsetzte. Mittlerweile sind neben den genannten Faktoren \u00fcber 100 weitere Zytokine bekannt und in ihrer Struktur und Funktion detailliert untersucht.\nDie Zeit um 1960 wird allgemein als Beginn der modernen Immunologie angesehen. Rodney Porter gelang es zwischen 1959 und 1961, die Struktur von Antik\u00f6rpern aufzukl\u00e4ren. Zur gleichen Zeit entdeckte Jean Dausset den Haupthistokompatibilit\u00e4tskomplex des Menschen, den so genannten \u201eHuman Leukocyte Antigen\u201c-Komplex (HLA-Komplex). Ab etwa 1960 wurden von einer Reihe von Wissenschaftlern auch die Grundlagen der zellul\u00e4ren Immunologie aufgekl\u00e4rt, was unter anderem zur Differenzierung und Beschreibung der B- und T-Lymphozyten und der Entdeckung ihrer jeweiligen Funktionen durch Jacques Miller f\u00fchrte. Damit setzte sich die Einteilung der Immunabwehr in einen humoralen und einen zellul\u00e4ren Bereich durch. In den folgenden Jahrzehnten wurden unter anderem die verschiedenen Antik\u00f6rper-Subtypen entdeckt und hinsichtlich ihrer Funktion untersucht. 1975 beschrieben Georges K\u00f6hler und C\u00e9sar Milstein die Gewinnung monoklonaler Antik\u00f6rper. Aufgrund der weitreichenden Folgen dieser Entdeckung f\u00fcr die Grundlagenforschung sowie die Diagnostik und Therapie von Erkrankungen erhielten sie 1984 den Nobelpreis f\u00fcr Physiologie oder Medizin. Weitere wichtige Erkenntnisse betrafen die genetischen Grundlagen der Immunologie wie die Beschreibung der MHC-Restriktion durch Rolf Zinkernagel im Jahr 1974, die Identifizierung von Immunglobulin-Genen 1985 durch Susumu Tonegawa und von T-Zell-Rezeptor-Genen durch Leroy Hood ebenfalls ab etwa 1985.\nSeit 2002 besteht die European Autoimmunity Standardisation Initiative. In Deutschland gab es im Jahr 2019 in Deutschland nur sechs Fach\u00e4rzte f\u00fcr Immunologie.", "answer": "1984", "sentence": "Aufgrund der weitreichenden Folgen dieser Entdeckung f\u00fcr die Grundlagenforschung sowie die Diagnostik und Therapie von Erkrankungen erhielten sie 1984 den Nobelpreis f\u00fcr Physiologie oder Medizin.", "paragraph_sentence": "Immunologie === Entwicklung der modernen Immunologie == = Peter Alfred Gorer entdeckte in den 1930er Jahren bei Studien mit M\u00e4usen zur Absto\u00dfung von transplantierten Tumoren die H-2-Antigene der Maus und damit den ersten Haupthistokompatibilit\u00e4tskomplex (MHC). Ebenfalls durch Untersuchungen zur Transplantatabsto\u00dfung konnten Peter Medawar und Thomas Gibson wichtige Funktionen von Immunzellen aufkl\u00e4ren. Damit begann die endg\u00fcltige Anerkennung der zellul\u00e4ren Immunologie. Im Jahr 1948 fand Astrid Fagraeus heraus, dass Antik\u00f6rper durch die B-Zellen im Plasma produziert werden. Ein Jahr sp\u00e4ter ver\u00f6ffentlichten Frank Macfarlane Burnet und Frank Fenner ihre Hypothese der immunologischen Toleranz, die wenige Jahre sp\u00e4ter von Jacques Miller mit der Entdeckung der Elimination autoreaktiver T-Zellklone im Thymus bewiesen wurde. 1957 beschrieb Frank Macfarlane Burnet die Klon-Selektionstheorie als das zentrale Prinzip der adaptiven Immunit\u00e4t. Der Brite Alick Isaacs und der Schweizer Jean Lindenmann entdeckten 1957 bei der Untersuchung der Auswirkungen von Virusinfektionen auf Zellkulturen, dass die Zellen f\u00fcr die Dauer einer Virusinfektion weitestgehend resistent gegen\u00fcber einer zweiten Infektion durch ein anderes Virus waren. Sie isolierten aus den infizierten Zellkulturen ein Protein, das sie Interferon (IFN) nannten. Zum Ende der 1960er und zum Beginn der 1970er Jahre entdeckten dann John David und Barry Bloom unabh\u00e4ngig voneinander den Makrophagen migrationsinhibierenden Faktor (''Macrophage migration inhibitory factor'', MIF) und eine Reihe weiterer Substanzen, die von Lymphozyten abgegeben werden. Dudley Dumonde pr\u00e4gte f\u00fcr diese Substanzen den Begriff \u201eLymphokine\u201c. Stanley Cohen, der 1986 f\u00fcr seine Entdeckung der Wachstumsfaktoren NGF und EGF den Nobelpreis f\u00fcr Physiologie oder Medizin bekam, begann in den fr\u00fchen 1970er Jahren zusammen mit Takeshi Yoshida, die Funktionen der als Lymphokine bezeichneten Faktoren zu untersuchen. Sie erkannten dabei, dass diese Substanzen zu einer Gruppe von hormon-\u00e4hnlichen Botenstoffen geh\u00f6ren, die von vielen verschiedenen Zellen des Immunsystems gebildet werden. Stanley Cohen schlug deshalb 1974 den Begriff \u201eZytokine\u201c vor, der sich mit der Entdeckung weiterer dieser Stoffe schnell durchsetzte. Mittlerweile sind neben den genannten Faktoren \u00fcber 100 weitere Zytokine bekannt und in ihrer Struktur und Funktion detailliert untersucht. Die Zeit um 1960 wird allgemein als Beginn der modernen Immunologie angesehen. Rodney Porter gelang es zwischen 1959 und 1961, die Struktur von Antik\u00f6rpern aufzukl\u00e4ren. Zur gleichen Zeit entdeckte Jean Dausset den Haupthistokompatibilit\u00e4tskomplex des Menschen, den so genannten \u201eHuman Leukocyte Antigen\u201c-Komplex (HLA-Komplex). Ab etwa 1960 wurden von einer Reihe von Wissenschaftlern auch die Grundlagen der zellul\u00e4ren Immunologie aufgekl\u00e4rt, was unter anderem zur Differenzierung und Beschreibung der B- und T-Lymphozyten und der Entdeckung ihrer jeweiligen Funktionen durch Jacques Miller f\u00fchrte. Damit setzte sich die Einteilung der Immunabwehr in einen humoralen und einen zellul\u00e4ren Bereich durch. In den folgenden Jahrzehnten wurden unter anderem die verschiedenen Antik\u00f6rper-Subtypen entdeckt und hinsichtlich ihrer Funktion untersucht. 1975 beschrieben Georges K\u00f6hler und C\u00e9sar Milstein die Gewinnung monoklonaler Antik\u00f6rper. Aufgrund der weitreichenden Folgen dieser Entdeckung f\u00fcr die Grundlagenforschung sowie die Diagnostik und Therapie von Erkrankungen erhielten sie 1984 den Nobelpreis f\u00fcr Physiologie oder Medizin. Weitere wichtige Erkenntnisse betrafen die genetischen Grundlagen der Immunologie wie die Beschreibung der MHC-Restriktion durch Rolf Zinkernagel im Jahr 1974, die Identifizierung von Immunglobulin-Genen 1985 durch Susumu Tonegawa und von T-Zell-Rezeptor-Genen durch Leroy Hood ebenfalls ab etwa 1985. Seit 2002 besteht die European Autoimmunity Standardisation Initiative. In Deutschland gab es im Jahr 2019 in Deutschland nur sechs Fach\u00e4rzte f\u00fcr Immunologie.", "paragraph_answer": "Immunologie === Entwicklung der modernen Immunologie === Peter Alfred Gorer entdeckte in den 1930er Jahren bei Studien mit M\u00e4usen zur Absto\u00dfung von transplantierten Tumoren die H-2-Antigene der Maus und damit den ersten Haupthistokompatibilit\u00e4tskomplex (MHC). Ebenfalls durch Untersuchungen zur Transplantatabsto\u00dfung konnten Peter Medawar und Thomas Gibson wichtige Funktionen von Immunzellen aufkl\u00e4ren. Damit begann die endg\u00fcltige Anerkennung der zellul\u00e4ren Immunologie. Im Jahr 1948 fand Astrid Fagraeus heraus, dass Antik\u00f6rper durch die B-Zellen im Plasma produziert werden. Ein Jahr sp\u00e4ter ver\u00f6ffentlichten Frank Macfarlane Burnet und Frank Fenner ihre Hypothese der immunologischen Toleranz, die wenige Jahre sp\u00e4ter von Jacques Miller mit der Entdeckung der Elimination autoreaktiver T-Zellklone im Thymus bewiesen wurde. 1957 beschrieb Frank Macfarlane Burnet die Klon-Selektionstheorie als das zentrale Prinzip der adaptiven Immunit\u00e4t. Der Brite Alick Isaacs und der Schweizer Jean Lindenmann entdeckten 1957 bei der Untersuchung der Auswirkungen von Virusinfektionen auf Zellkulturen, dass die Zellen f\u00fcr die Dauer einer Virusinfektion weitestgehend resistent gegen\u00fcber einer zweiten Infektion durch ein anderes Virus waren. Sie isolierten aus den infizierten Zellkulturen ein Protein, das sie Interferon (IFN) nannten. Zum Ende der 1960er und zum Beginn der 1970er Jahre entdeckten dann John David und Barry Bloom unabh\u00e4ngig voneinander den Makrophagen migrationsinhibierenden Faktor (''Macrophage migration inhibitory factor'', MIF) und eine Reihe weiterer Substanzen, die von Lymphozyten abgegeben werden. Dudley Dumonde pr\u00e4gte f\u00fcr diese Substanzen den Begriff \u201eLymphokine\u201c. Stanley Cohen, der 1986 f\u00fcr seine Entdeckung der Wachstumsfaktoren NGF und EGF den Nobelpreis f\u00fcr Physiologie oder Medizin bekam, begann in den fr\u00fchen 1970er Jahren zusammen mit Takeshi Yoshida, die Funktionen der als Lymphokine bezeichneten Faktoren zu untersuchen. Sie erkannten dabei, dass diese Substanzen zu einer Gruppe von hormon-\u00e4hnlichen Botenstoffen geh\u00f6ren, die von vielen verschiedenen Zellen des Immunsystems gebildet werden. Stanley Cohen schlug deshalb 1974 den Begriff \u201eZytokine\u201c vor, der sich mit der Entdeckung weiterer dieser Stoffe schnell durchsetzte. Mittlerweile sind neben den genannten Faktoren \u00fcber 100 weitere Zytokine bekannt und in ihrer Struktur und Funktion detailliert untersucht. Die Zeit um 1960 wird allgemein als Beginn der modernen Immunologie angesehen. Rodney Porter gelang es zwischen 1959 und 1961, die Struktur von Antik\u00f6rpern aufzukl\u00e4ren. Zur gleichen Zeit entdeckte Jean Dausset den Haupthistokompatibilit\u00e4tskomplex des Menschen, den so genannten \u201eHuman Leukocyte Antigen\u201c-Komplex (HLA-Komplex). Ab etwa 1960 wurden von einer Reihe von Wissenschaftlern auch die Grundlagen der zellul\u00e4ren Immunologie aufgekl\u00e4rt, was unter anderem zur Differenzierung und Beschreibung der B- und T-Lymphozyten und der Entdeckung ihrer jeweiligen Funktionen durch Jacques Miller f\u00fchrte. Damit setzte sich die Einteilung der Immunabwehr in einen humoralen und einen zellul\u00e4ren Bereich durch. In den folgenden Jahrzehnten wurden unter anderem die verschiedenen Antik\u00f6rper-Subtypen entdeckt und hinsichtlich ihrer Funktion untersucht. 1975 beschrieben Georges K\u00f6hler und C\u00e9sar Milstein die Gewinnung monoklonaler Antik\u00f6rper. Aufgrund der weitreichenden Folgen dieser Entdeckung f\u00fcr die Grundlagenforschung sowie die Diagnostik und Therapie von Erkrankungen erhielten sie 1984 den Nobelpreis f\u00fcr Physiologie oder Medizin. Weitere wichtige Erkenntnisse betrafen die genetischen Grundlagen der Immunologie wie die Beschreibung der MHC-Restriktion durch Rolf Zinkernagel im Jahr 1974, die Identifizierung von Immunglobulin-Genen 1985 durch Susumu Tonegawa und von T-Zell-Rezeptor-Genen durch Leroy Hood ebenfalls ab etwa 1985. Seit 2002 besteht die European Autoimmunity Standardisation Initiative. In Deutschland gab es im Jahr 2019 in Deutschland nur sechs Fach\u00e4rzte f\u00fcr Immunologie.", "sentence_answer": "Aufgrund der weitreichenden Folgen dieser Entdeckung f\u00fcr die Grundlagenforschung sowie die Diagnostik und Therapie von Erkrankungen erhielten sie 1984 den Nobelpreis f\u00fcr Physiologie oder Medizin.", "paragraph_id": 41588} {"question": "Welchen Preis erhielten K\u00f6hler und Milstein 1984?", "paragraph": "Immunologie\n\n=== Entwicklung der modernen Immunologie ===\nPeter Alfred Gorer entdeckte in den 1930er Jahren bei Studien mit M\u00e4usen zur Absto\u00dfung von transplantierten Tumoren die H-2-Antigene der Maus und damit den ersten Haupthistokompatibilit\u00e4tskomplex (MHC). Ebenfalls durch Untersuchungen zur Transplantatabsto\u00dfung konnten Peter Medawar und Thomas Gibson wichtige Funktionen von Immunzellen aufkl\u00e4ren. Damit begann die endg\u00fcltige Anerkennung der zellul\u00e4ren Immunologie. Im Jahr 1948 fand Astrid Fagraeus heraus, dass Antik\u00f6rper durch die B-Zellen im Plasma produziert werden. Ein Jahr sp\u00e4ter ver\u00f6ffentlichten Frank Macfarlane Burnet und Frank Fenner ihre Hypothese der immunologischen Toleranz, die wenige Jahre sp\u00e4ter von Jacques Miller mit der Entdeckung der Elimination autoreaktiver T-Zellklone im Thymus bewiesen wurde. 1957 beschrieb Frank Macfarlane Burnet die Klon-Selektionstheorie als das zentrale Prinzip der adaptiven Immunit\u00e4t. \nDer Brite Alick Isaacs und der Schweizer Jean Lindenmann entdeckten 1957 bei der Untersuchung der Auswirkungen von Virusinfektionen auf Zellkulturen, dass die Zellen f\u00fcr die Dauer einer Virusinfektion weitestgehend resistent gegen\u00fcber einer zweiten Infektion durch ein anderes Virus waren. Sie isolierten aus den infizierten Zellkulturen ein Protein, das sie Interferon (IFN) nannten. Zum Ende der 1960er und zum Beginn der 1970er Jahre entdeckten dann John David und Barry Bloom unabh\u00e4ngig voneinander den Makrophagen migrationsinhibierenden Faktor (''Macrophage migration inhibitory factor'', MIF) und eine Reihe weiterer Substanzen, die von Lymphozyten abgegeben werden. Dudley Dumonde pr\u00e4gte f\u00fcr diese Substanzen den Begriff \u201eLymphokine\u201c. Stanley Cohen, der 1986 f\u00fcr seine Entdeckung der Wachstumsfaktoren NGF und EGF den Nobelpreis f\u00fcr Physiologie oder Medizin bekam, begann in den fr\u00fchen 1970er Jahren zusammen mit Takeshi Yoshida, die Funktionen der als Lymphokine bezeichneten Faktoren zu untersuchen. Sie erkannten dabei, dass diese Substanzen zu einer Gruppe von hormon-\u00e4hnlichen Botenstoffen geh\u00f6ren, die von vielen verschiedenen Zellen des Immunsystems gebildet werden. Stanley Cohen schlug deshalb 1974 den Begriff \u201eZytokine\u201c vor, der sich mit der Entdeckung weiterer dieser Stoffe schnell durchsetzte. Mittlerweile sind neben den genannten Faktoren \u00fcber 100 weitere Zytokine bekannt und in ihrer Struktur und Funktion detailliert untersucht.\nDie Zeit um 1960 wird allgemein als Beginn der modernen Immunologie angesehen. Rodney Porter gelang es zwischen 1959 und 1961, die Struktur von Antik\u00f6rpern aufzukl\u00e4ren. Zur gleichen Zeit entdeckte Jean Dausset den Haupthistokompatibilit\u00e4tskomplex des Menschen, den so genannten \u201eHuman Leukocyte Antigen\u201c-Komplex (HLA-Komplex). Ab etwa 1960 wurden von einer Reihe von Wissenschaftlern auch die Grundlagen der zellul\u00e4ren Immunologie aufgekl\u00e4rt, was unter anderem zur Differenzierung und Beschreibung der B- und T-Lymphozyten und der Entdeckung ihrer jeweiligen Funktionen durch Jacques Miller f\u00fchrte. Damit setzte sich die Einteilung der Immunabwehr in einen humoralen und einen zellul\u00e4ren Bereich durch. In den folgenden Jahrzehnten wurden unter anderem die verschiedenen Antik\u00f6rper-Subtypen entdeckt und hinsichtlich ihrer Funktion untersucht. 1975 beschrieben Georges K\u00f6hler und C\u00e9sar Milstein die Gewinnung monoklonaler Antik\u00f6rper. Aufgrund der weitreichenden Folgen dieser Entdeckung f\u00fcr die Grundlagenforschung sowie die Diagnostik und Therapie von Erkrankungen erhielten sie 1984 den Nobelpreis f\u00fcr Physiologie oder Medizin. Weitere wichtige Erkenntnisse betrafen die genetischen Grundlagen der Immunologie wie die Beschreibung der MHC-Restriktion durch Rolf Zinkernagel im Jahr 1974, die Identifizierung von Immunglobulin-Genen 1985 durch Susumu Tonegawa und von T-Zell-Rezeptor-Genen durch Leroy Hood ebenfalls ab etwa 1985.\nSeit 2002 besteht die European Autoimmunity Standardisation Initiative. In Deutschland gab es im Jahr 2019 in Deutschland nur sechs Fach\u00e4rzte f\u00fcr Immunologie.", "answer": "den Nobelpreis f\u00fcr Physiologie oder Medizin", "sentence": "Stanley Cohen, der 1986 f\u00fcr seine Entdeckung der Wachstumsfaktoren NGF und EGF den Nobelpreis f\u00fcr Physiologie oder Medizin bekam, begann in den fr\u00fchen 1970er Jahren zusammen mit Takeshi Yoshida, die Funktionen der als Lymphokine bezeichneten Faktoren zu untersuchen.", "paragraph_sentence": "Immunologie === Entwicklung der modernen Immunologie == = Peter Alfred Gorer entdeckte in den 1930er Jahren bei Studien mit M\u00e4usen zur Absto\u00dfung von transplantierten Tumoren die H-2-Antigene der Maus und damit den ersten Haupthistokompatibilit\u00e4tskomplex (MHC). Ebenfalls durch Untersuchungen zur Transplantatabsto\u00dfung konnten Peter Medawar und Thomas Gibson wichtige Funktionen von Immunzellen aufkl\u00e4ren. Damit begann die endg\u00fcltige Anerkennung der zellul\u00e4ren Immunologie. Im Jahr 1948 fand Astrid Fagraeus heraus, dass Antik\u00f6rper durch die B-Zellen im Plasma produziert werden. Ein Jahr sp\u00e4ter ver\u00f6ffentlichten Frank Macfarlane Burnet und Frank Fenner ihre Hypothese der immunologischen Toleranz, die wenige Jahre sp\u00e4ter von Jacques Miller mit der Entdeckung der Elimination autoreaktiver T-Zellklone im Thymus bewiesen wurde. 1957 beschrieb Frank Macfarlane Burnet die Klon-Selektionstheorie als das zentrale Prinzip der adaptiven Immunit\u00e4t. Der Brite Alick Isaacs und der Schweizer Jean Lindenmann entdeckten 1957 bei der Untersuchung der Auswirkungen von Virusinfektionen auf Zellkulturen, dass die Zellen f\u00fcr die Dauer einer Virusinfektion weitestgehend resistent gegen\u00fcber einer zweiten Infektion durch ein anderes Virus waren. Sie isolierten aus den infizierten Zellkulturen ein Protein, das sie Interferon (IFN) nannten. Zum Ende der 1960er und zum Beginn der 1970er Jahre entdeckten dann John David und Barry Bloom unabh\u00e4ngig voneinander den Makrophagen migrationsinhibierenden Faktor (''Macrophage migration inhibitory factor'', MIF) und eine Reihe weiterer Substanzen, die von Lymphozyten abgegeben werden. Dudley Dumonde pr\u00e4gte f\u00fcr diese Substanzen den Begriff \u201eLymphokine\u201c. Stanley Cohen, der 1986 f\u00fcr seine Entdeckung der Wachstumsfaktoren NGF und EGF den Nobelpreis f\u00fcr Physiologie oder Medizin bekam, begann in den fr\u00fchen 1970er Jahren zusammen mit Takeshi Yoshida, die Funktionen der als Lymphokine bezeichneten Faktoren zu untersuchen. Sie erkannten dabei, dass diese Substanzen zu einer Gruppe von hormon-\u00e4hnlichen Botenstoffen geh\u00f6ren, die von vielen verschiedenen Zellen des Immunsystems gebildet werden. Stanley Cohen schlug deshalb 1974 den Begriff \u201eZytokine\u201c vor, der sich mit der Entdeckung weiterer dieser Stoffe schnell durchsetzte. Mittlerweile sind neben den genannten Faktoren \u00fcber 100 weitere Zytokine bekannt und in ihrer Struktur und Funktion detailliert untersucht. Die Zeit um 1960 wird allgemein als Beginn der modernen Immunologie angesehen. Rodney Porter gelang es zwischen 1959 und 1961, die Struktur von Antik\u00f6rpern aufzukl\u00e4ren. Zur gleichen Zeit entdeckte Jean Dausset den Haupthistokompatibilit\u00e4tskomplex des Menschen, den so genannten \u201eHuman Leukocyte Antigen\u201c-Komplex (HLA-Komplex). Ab etwa 1960 wurden von einer Reihe von Wissenschaftlern auch die Grundlagen der zellul\u00e4ren Immunologie aufgekl\u00e4rt, was unter anderem zur Differenzierung und Beschreibung der B- und T-Lymphozyten und der Entdeckung ihrer jeweiligen Funktionen durch Jacques Miller f\u00fchrte. Damit setzte sich die Einteilung der Immunabwehr in einen humoralen und einen zellul\u00e4ren Bereich durch. In den folgenden Jahrzehnten wurden unter anderem die verschiedenen Antik\u00f6rper-Subtypen entdeckt und hinsichtlich ihrer Funktion untersucht. 1975 beschrieben Georges K\u00f6hler und C\u00e9sar Milstein die Gewinnung monoklonaler Antik\u00f6rper. Aufgrund der weitreichenden Folgen dieser Entdeckung f\u00fcr die Grundlagenforschung sowie die Diagnostik und Therapie von Erkrankungen erhielten sie 1984 den Nobelpreis f\u00fcr Physiologie oder Medizin. Weitere wichtige Erkenntnisse betrafen die genetischen Grundlagen der Immunologie wie die Beschreibung der MHC-Restriktion durch Rolf Zinkernagel im Jahr 1974, die Identifizierung von Immunglobulin-Genen 1985 durch Susumu Tonegawa und von T-Zell-Rezeptor-Genen durch Leroy Hood ebenfalls ab etwa 1985. Seit 2002 besteht die European Autoimmunity Standardisation Initiative. In Deutschland gab es im Jahr 2019 in Deutschland nur sechs Fach\u00e4rzte f\u00fcr Immunologie.", "paragraph_answer": "Immunologie === Entwicklung der modernen Immunologie === Peter Alfred Gorer entdeckte in den 1930er Jahren bei Studien mit M\u00e4usen zur Absto\u00dfung von transplantierten Tumoren die H-2-Antigene der Maus und damit den ersten Haupthistokompatibilit\u00e4tskomplex (MHC). Ebenfalls durch Untersuchungen zur Transplantatabsto\u00dfung konnten Peter Medawar und Thomas Gibson wichtige Funktionen von Immunzellen aufkl\u00e4ren. Damit begann die endg\u00fcltige Anerkennung der zellul\u00e4ren Immunologie. Im Jahr 1948 fand Astrid Fagraeus heraus, dass Antik\u00f6rper durch die B-Zellen im Plasma produziert werden. Ein Jahr sp\u00e4ter ver\u00f6ffentlichten Frank Macfarlane Burnet und Frank Fenner ihre Hypothese der immunologischen Toleranz, die wenige Jahre sp\u00e4ter von Jacques Miller mit der Entdeckung der Elimination autoreaktiver T-Zellklone im Thymus bewiesen wurde. 1957 beschrieb Frank Macfarlane Burnet die Klon-Selektionstheorie als das zentrale Prinzip der adaptiven Immunit\u00e4t. Der Brite Alick Isaacs und der Schweizer Jean Lindenmann entdeckten 1957 bei der Untersuchung der Auswirkungen von Virusinfektionen auf Zellkulturen, dass die Zellen f\u00fcr die Dauer einer Virusinfektion weitestgehend resistent gegen\u00fcber einer zweiten Infektion durch ein anderes Virus waren. Sie isolierten aus den infizierten Zellkulturen ein Protein, das sie Interferon (IFN) nannten. Zum Ende der 1960er und zum Beginn der 1970er Jahre entdeckten dann John David und Barry Bloom unabh\u00e4ngig voneinander den Makrophagen migrationsinhibierenden Faktor (''Macrophage migration inhibitory factor'', MIF) und eine Reihe weiterer Substanzen, die von Lymphozyten abgegeben werden. Dudley Dumonde pr\u00e4gte f\u00fcr diese Substanzen den Begriff \u201eLymphokine\u201c. Stanley Cohen, der 1986 f\u00fcr seine Entdeckung der Wachstumsfaktoren NGF und EGF den Nobelpreis f\u00fcr Physiologie oder Medizin bekam, begann in den fr\u00fchen 1970er Jahren zusammen mit Takeshi Yoshida, die Funktionen der als Lymphokine bezeichneten Faktoren zu untersuchen. Sie erkannten dabei, dass diese Substanzen zu einer Gruppe von hormon-\u00e4hnlichen Botenstoffen geh\u00f6ren, die von vielen verschiedenen Zellen des Immunsystems gebildet werden. Stanley Cohen schlug deshalb 1974 den Begriff \u201eZytokine\u201c vor, der sich mit der Entdeckung weiterer dieser Stoffe schnell durchsetzte. Mittlerweile sind neben den genannten Faktoren \u00fcber 100 weitere Zytokine bekannt und in ihrer Struktur und Funktion detailliert untersucht. Die Zeit um 1960 wird allgemein als Beginn der modernen Immunologie angesehen. Rodney Porter gelang es zwischen 1959 und 1961, die Struktur von Antik\u00f6rpern aufzukl\u00e4ren. Zur gleichen Zeit entdeckte Jean Dausset den Haupthistokompatibilit\u00e4tskomplex des Menschen, den so genannten \u201eHuman Leukocyte Antigen\u201c-Komplex (HLA-Komplex). Ab etwa 1960 wurden von einer Reihe von Wissenschaftlern auch die Grundlagen der zellul\u00e4ren Immunologie aufgekl\u00e4rt, was unter anderem zur Differenzierung und Beschreibung der B- und T-Lymphozyten und der Entdeckung ihrer jeweiligen Funktionen durch Jacques Miller f\u00fchrte. Damit setzte sich die Einteilung der Immunabwehr in einen humoralen und einen zellul\u00e4ren Bereich durch. In den folgenden Jahrzehnten wurden unter anderem die verschiedenen Antik\u00f6rper-Subtypen entdeckt und hinsichtlich ihrer Funktion untersucht. 1975 beschrieben Georges K\u00f6hler und C\u00e9sar Milstein die Gewinnung monoklonaler Antik\u00f6rper. Aufgrund der weitreichenden Folgen dieser Entdeckung f\u00fcr die Grundlagenforschung sowie die Diagnostik und Therapie von Erkrankungen erhielten sie 1984 den Nobelpreis f\u00fcr Physiologie oder Medizin. Weitere wichtige Erkenntnisse betrafen die genetischen Grundlagen der Immunologie wie die Beschreibung der MHC-Restriktion durch Rolf Zinkernagel im Jahr 1974, die Identifizierung von Immunglobulin-Genen 1985 durch Susumu Tonegawa und von T-Zell-Rezeptor-Genen durch Leroy Hood ebenfalls ab etwa 1985. Seit 2002 besteht die European Autoimmunity Standardisation Initiative. In Deutschland gab es im Jahr 2019 in Deutschland nur sechs Fach\u00e4rzte f\u00fcr Immunologie.", "sentence_answer": "Stanley Cohen, der 1986 f\u00fcr seine Entdeckung der Wachstumsfaktoren NGF und EGF den Nobelpreis f\u00fcr Physiologie oder Medizin bekam, begann in den fr\u00fchen 1970er Jahren zusammen mit Takeshi Yoshida, die Funktionen der als Lymphokine bezeichneten Faktoren zu untersuchen.", "paragraph_id": 41589} {"question": "Wann wurde die European Autoimmunity Standardisation Initiative gegr\u00fcndet?", "paragraph": "Immunologie\n\n=== Entwicklung der modernen Immunologie ===\nPeter Alfred Gorer entdeckte in den 1930er Jahren bei Studien mit M\u00e4usen zur Absto\u00dfung von transplantierten Tumoren die H-2-Antigene der Maus und damit den ersten Haupthistokompatibilit\u00e4tskomplex (MHC). Ebenfalls durch Untersuchungen zur Transplantatabsto\u00dfung konnten Peter Medawar und Thomas Gibson wichtige Funktionen von Immunzellen aufkl\u00e4ren. Damit begann die endg\u00fcltige Anerkennung der zellul\u00e4ren Immunologie. Im Jahr 1948 fand Astrid Fagraeus heraus, dass Antik\u00f6rper durch die B-Zellen im Plasma produziert werden. Ein Jahr sp\u00e4ter ver\u00f6ffentlichten Frank Macfarlane Burnet und Frank Fenner ihre Hypothese der immunologischen Toleranz, die wenige Jahre sp\u00e4ter von Jacques Miller mit der Entdeckung der Elimination autoreaktiver T-Zellklone im Thymus bewiesen wurde. 1957 beschrieb Frank Macfarlane Burnet die Klon-Selektionstheorie als das zentrale Prinzip der adaptiven Immunit\u00e4t. \nDer Brite Alick Isaacs und der Schweizer Jean Lindenmann entdeckten 1957 bei der Untersuchung der Auswirkungen von Virusinfektionen auf Zellkulturen, dass die Zellen f\u00fcr die Dauer einer Virusinfektion weitestgehend resistent gegen\u00fcber einer zweiten Infektion durch ein anderes Virus waren. Sie isolierten aus den infizierten Zellkulturen ein Protein, das sie Interferon (IFN) nannten. Zum Ende der 1960er und zum Beginn der 1970er Jahre entdeckten dann John David und Barry Bloom unabh\u00e4ngig voneinander den Makrophagen migrationsinhibierenden Faktor (''Macrophage migration inhibitory factor'', MIF) und eine Reihe weiterer Substanzen, die von Lymphozyten abgegeben werden. Dudley Dumonde pr\u00e4gte f\u00fcr diese Substanzen den Begriff \u201eLymphokine\u201c. Stanley Cohen, der 1986 f\u00fcr seine Entdeckung der Wachstumsfaktoren NGF und EGF den Nobelpreis f\u00fcr Physiologie oder Medizin bekam, begann in den fr\u00fchen 1970er Jahren zusammen mit Takeshi Yoshida, die Funktionen der als Lymphokine bezeichneten Faktoren zu untersuchen. Sie erkannten dabei, dass diese Substanzen zu einer Gruppe von hormon-\u00e4hnlichen Botenstoffen geh\u00f6ren, die von vielen verschiedenen Zellen des Immunsystems gebildet werden. Stanley Cohen schlug deshalb 1974 den Begriff \u201eZytokine\u201c vor, der sich mit der Entdeckung weiterer dieser Stoffe schnell durchsetzte. Mittlerweile sind neben den genannten Faktoren \u00fcber 100 weitere Zytokine bekannt und in ihrer Struktur und Funktion detailliert untersucht.\nDie Zeit um 1960 wird allgemein als Beginn der modernen Immunologie angesehen. Rodney Porter gelang es zwischen 1959 und 1961, die Struktur von Antik\u00f6rpern aufzukl\u00e4ren. Zur gleichen Zeit entdeckte Jean Dausset den Haupthistokompatibilit\u00e4tskomplex des Menschen, den so genannten \u201eHuman Leukocyte Antigen\u201c-Komplex (HLA-Komplex). Ab etwa 1960 wurden von einer Reihe von Wissenschaftlern auch die Grundlagen der zellul\u00e4ren Immunologie aufgekl\u00e4rt, was unter anderem zur Differenzierung und Beschreibung der B- und T-Lymphozyten und der Entdeckung ihrer jeweiligen Funktionen durch Jacques Miller f\u00fchrte. Damit setzte sich die Einteilung der Immunabwehr in einen humoralen und einen zellul\u00e4ren Bereich durch. In den folgenden Jahrzehnten wurden unter anderem die verschiedenen Antik\u00f6rper-Subtypen entdeckt und hinsichtlich ihrer Funktion untersucht. 1975 beschrieben Georges K\u00f6hler und C\u00e9sar Milstein die Gewinnung monoklonaler Antik\u00f6rper. Aufgrund der weitreichenden Folgen dieser Entdeckung f\u00fcr die Grundlagenforschung sowie die Diagnostik und Therapie von Erkrankungen erhielten sie 1984 den Nobelpreis f\u00fcr Physiologie oder Medizin. Weitere wichtige Erkenntnisse betrafen die genetischen Grundlagen der Immunologie wie die Beschreibung der MHC-Restriktion durch Rolf Zinkernagel im Jahr 1974, die Identifizierung von Immunglobulin-Genen 1985 durch Susumu Tonegawa und von T-Zell-Rezeptor-Genen durch Leroy Hood ebenfalls ab etwa 1985.\nSeit 2002 besteht die European Autoimmunity Standardisation Initiative. In Deutschland gab es im Jahr 2019 in Deutschland nur sechs Fach\u00e4rzte f\u00fcr Immunologie.", "answer": "2002", "sentence": "Seit 2002 besteht die European Autoimmunity Standardisation Initiative.", "paragraph_sentence": "Immunologie === Entwicklung der modernen Immunologie == = Peter Alfred Gorer entdeckte in den 1930er Jahren bei Studien mit M\u00e4usen zur Absto\u00dfung von transplantierten Tumoren die H-2-Antigene der Maus und damit den ersten Haupthistokompatibilit\u00e4tskomplex (MHC). Ebenfalls durch Untersuchungen zur Transplantatabsto\u00dfung konnten Peter Medawar und Thomas Gibson wichtige Funktionen von Immunzellen aufkl\u00e4ren. Damit begann die endg\u00fcltige Anerkennung der zellul\u00e4ren Immunologie. Im Jahr 1948 fand Astrid Fagraeus heraus, dass Antik\u00f6rper durch die B-Zellen im Plasma produziert werden. Ein Jahr sp\u00e4ter ver\u00f6ffentlichten Frank Macfarlane Burnet und Frank Fenner ihre Hypothese der immunologischen Toleranz, die wenige Jahre sp\u00e4ter von Jacques Miller mit der Entdeckung der Elimination autoreaktiver T-Zellklone im Thymus bewiesen wurde. 1957 beschrieb Frank Macfarlane Burnet die Klon-Selektionstheorie als das zentrale Prinzip der adaptiven Immunit\u00e4t. Der Brite Alick Isaacs und der Schweizer Jean Lindenmann entdeckten 1957 bei der Untersuchung der Auswirkungen von Virusinfektionen auf Zellkulturen, dass die Zellen f\u00fcr die Dauer einer Virusinfektion weitestgehend resistent gegen\u00fcber einer zweiten Infektion durch ein anderes Virus waren. Sie isolierten aus den infizierten Zellkulturen ein Protein, das sie Interferon (IFN) nannten. Zum Ende der 1960er und zum Beginn der 1970er Jahre entdeckten dann John David und Barry Bloom unabh\u00e4ngig voneinander den Makrophagen migrationsinhibierenden Faktor (''Macrophage migration inhibitory factor'', MIF) und eine Reihe weiterer Substanzen, die von Lymphozyten abgegeben werden. Dudley Dumonde pr\u00e4gte f\u00fcr diese Substanzen den Begriff \u201eLymphokine\u201c. Stanley Cohen, der 1986 f\u00fcr seine Entdeckung der Wachstumsfaktoren NGF und EGF den Nobelpreis f\u00fcr Physiologie oder Medizin bekam, begann in den fr\u00fchen 1970er Jahren zusammen mit Takeshi Yoshida, die Funktionen der als Lymphokine bezeichneten Faktoren zu untersuchen. Sie erkannten dabei, dass diese Substanzen zu einer Gruppe von hormon-\u00e4hnlichen Botenstoffen geh\u00f6ren, die von vielen verschiedenen Zellen des Immunsystems gebildet werden. Stanley Cohen schlug deshalb 1974 den Begriff \u201eZytokine\u201c vor, der sich mit der Entdeckung weiterer dieser Stoffe schnell durchsetzte. Mittlerweile sind neben den genannten Faktoren \u00fcber 100 weitere Zytokine bekannt und in ihrer Struktur und Funktion detailliert untersucht. Die Zeit um 1960 wird allgemein als Beginn der modernen Immunologie angesehen. Rodney Porter gelang es zwischen 1959 und 1961, die Struktur von Antik\u00f6rpern aufzukl\u00e4ren. Zur gleichen Zeit entdeckte Jean Dausset den Haupthistokompatibilit\u00e4tskomplex des Menschen, den so genannten \u201eHuman Leukocyte Antigen\u201c-Komplex (HLA-Komplex). Ab etwa 1960 wurden von einer Reihe von Wissenschaftlern auch die Grundlagen der zellul\u00e4ren Immunologie aufgekl\u00e4rt, was unter anderem zur Differenzierung und Beschreibung der B- und T-Lymphozyten und der Entdeckung ihrer jeweiligen Funktionen durch Jacques Miller f\u00fchrte. Damit setzte sich die Einteilung der Immunabwehr in einen humoralen und einen zellul\u00e4ren Bereich durch. In den folgenden Jahrzehnten wurden unter anderem die verschiedenen Antik\u00f6rper-Subtypen entdeckt und hinsichtlich ihrer Funktion untersucht. 1975 beschrieben Georges K\u00f6hler und C\u00e9sar Milstein die Gewinnung monoklonaler Antik\u00f6rper. Aufgrund der weitreichenden Folgen dieser Entdeckung f\u00fcr die Grundlagenforschung sowie die Diagnostik und Therapie von Erkrankungen erhielten sie 1984 den Nobelpreis f\u00fcr Physiologie oder Medizin. Weitere wichtige Erkenntnisse betrafen die genetischen Grundlagen der Immunologie wie die Beschreibung der MHC-Restriktion durch Rolf Zinkernagel im Jahr 1974, die Identifizierung von Immunglobulin-Genen 1985 durch Susumu Tonegawa und von T-Zell-Rezeptor-Genen durch Leroy Hood ebenfalls ab etwa 1985. Seit 2002 besteht die European Autoimmunity Standardisation Initiative. In Deutschland gab es im Jahr 2019 in Deutschland nur sechs Fach\u00e4rzte f\u00fcr Immunologie.", "paragraph_answer": "Immunologie === Entwicklung der modernen Immunologie === Peter Alfred Gorer entdeckte in den 1930er Jahren bei Studien mit M\u00e4usen zur Absto\u00dfung von transplantierten Tumoren die H-2-Antigene der Maus und damit den ersten Haupthistokompatibilit\u00e4tskomplex (MHC). Ebenfalls durch Untersuchungen zur Transplantatabsto\u00dfung konnten Peter Medawar und Thomas Gibson wichtige Funktionen von Immunzellen aufkl\u00e4ren. Damit begann die endg\u00fcltige Anerkennung der zellul\u00e4ren Immunologie. Im Jahr 1948 fand Astrid Fagraeus heraus, dass Antik\u00f6rper durch die B-Zellen im Plasma produziert werden. Ein Jahr sp\u00e4ter ver\u00f6ffentlichten Frank Macfarlane Burnet und Frank Fenner ihre Hypothese der immunologischen Toleranz, die wenige Jahre sp\u00e4ter von Jacques Miller mit der Entdeckung der Elimination autoreaktiver T-Zellklone im Thymus bewiesen wurde. 1957 beschrieb Frank Macfarlane Burnet die Klon-Selektionstheorie als das zentrale Prinzip der adaptiven Immunit\u00e4t. Der Brite Alick Isaacs und der Schweizer Jean Lindenmann entdeckten 1957 bei der Untersuchung der Auswirkungen von Virusinfektionen auf Zellkulturen, dass die Zellen f\u00fcr die Dauer einer Virusinfektion weitestgehend resistent gegen\u00fcber einer zweiten Infektion durch ein anderes Virus waren. Sie isolierten aus den infizierten Zellkulturen ein Protein, das sie Interferon (IFN) nannten. Zum Ende der 1960er und zum Beginn der 1970er Jahre entdeckten dann John David und Barry Bloom unabh\u00e4ngig voneinander den Makrophagen migrationsinhibierenden Faktor (''Macrophage migration inhibitory factor'', MIF) und eine Reihe weiterer Substanzen, die von Lymphozyten abgegeben werden. Dudley Dumonde pr\u00e4gte f\u00fcr diese Substanzen den Begriff \u201eLymphokine\u201c. Stanley Cohen, der 1986 f\u00fcr seine Entdeckung der Wachstumsfaktoren NGF und EGF den Nobelpreis f\u00fcr Physiologie oder Medizin bekam, begann in den fr\u00fchen 1970er Jahren zusammen mit Takeshi Yoshida, die Funktionen der als Lymphokine bezeichneten Faktoren zu untersuchen. Sie erkannten dabei, dass diese Substanzen zu einer Gruppe von hormon-\u00e4hnlichen Botenstoffen geh\u00f6ren, die von vielen verschiedenen Zellen des Immunsystems gebildet werden. Stanley Cohen schlug deshalb 1974 den Begriff \u201eZytokine\u201c vor, der sich mit der Entdeckung weiterer dieser Stoffe schnell durchsetzte. Mittlerweile sind neben den genannten Faktoren \u00fcber 100 weitere Zytokine bekannt und in ihrer Struktur und Funktion detailliert untersucht. Die Zeit um 1960 wird allgemein als Beginn der modernen Immunologie angesehen. Rodney Porter gelang es zwischen 1959 und 1961, die Struktur von Antik\u00f6rpern aufzukl\u00e4ren. Zur gleichen Zeit entdeckte Jean Dausset den Haupthistokompatibilit\u00e4tskomplex des Menschen, den so genannten \u201eHuman Leukocyte Antigen\u201c-Komplex (HLA-Komplex). Ab etwa 1960 wurden von einer Reihe von Wissenschaftlern auch die Grundlagen der zellul\u00e4ren Immunologie aufgekl\u00e4rt, was unter anderem zur Differenzierung und Beschreibung der B- und T-Lymphozyten und der Entdeckung ihrer jeweiligen Funktionen durch Jacques Miller f\u00fchrte. Damit setzte sich die Einteilung der Immunabwehr in einen humoralen und einen zellul\u00e4ren Bereich durch. In den folgenden Jahrzehnten wurden unter anderem die verschiedenen Antik\u00f6rper-Subtypen entdeckt und hinsichtlich ihrer Funktion untersucht. 1975 beschrieben Georges K\u00f6hler und C\u00e9sar Milstein die Gewinnung monoklonaler Antik\u00f6rper. Aufgrund der weitreichenden Folgen dieser Entdeckung f\u00fcr die Grundlagenforschung sowie die Diagnostik und Therapie von Erkrankungen erhielten sie 1984 den Nobelpreis f\u00fcr Physiologie oder Medizin. Weitere wichtige Erkenntnisse betrafen die genetischen Grundlagen der Immunologie wie die Beschreibung der MHC-Restriktion durch Rolf Zinkernagel im Jahr 1974, die Identifizierung von Immunglobulin-Genen 1985 durch Susumu Tonegawa und von T-Zell-Rezeptor-Genen durch Leroy Hood ebenfalls ab etwa 1985. Seit 2002 besteht die European Autoimmunity Standardisation Initiative. In Deutschland gab es im Jahr 2019 in Deutschland nur sechs Fach\u00e4rzte f\u00fcr Immunologie.", "sentence_answer": "Seit 2002 besteht die European Autoimmunity Standardisation Initiative.", "paragraph_id": 41591} {"question": "Wie kann Zink nachgewiesen werden?", "paragraph": "Zink\n\n== Nachweis ==\nEin einfacher Zinknachweis beruht auf dem Erhitzen einer Probe mit wenigen Tropfen einer verd\u00fcnnten L\u00f6sung eines Cobaltsalzes auf einer Magnesiarinne im Bunsenbrenner. Ist Zink zugegen, ist nach kurzer Zeit das so genannte Rinmans Gr\u00fcn zu erkennen.\nDie quantitative Bestimmung kann mittels Komplexometrie mit einer EDTA-Ma\u00dfl\u00f6sung erfolgen. Zur Spurenbestimmung kommen die verschiedenen Methoden der Polarographie in Frage. Im Ultraspurenbereich setzt man die Graphitrohr-AAS ein. Zink ist ein relativ leicht fl\u00fcchtiges Element, weshalb Matrixmodifizierer wie Palladium- und Magnesiumnitrat von Bedeutung sind, weil sie die m\u00f6gliche Pyrolysetemperatur heraufsetzen. Alternativ bieten sich die Inversvoltammetrie oder die ICP-MS als \u00e4u\u00dferst empfindliche instrumentelle Methoden an.", "answer": "Erhitzen einer Probe mit wenigen Tropfen einer verd\u00fcnnten L\u00f6sung eines Cobaltsalzes auf einer Magnesiarinne", "sentence": "Ein einfacher Zinknachweis beruht auf dem Erhitzen einer Probe mit wenigen Tropfen einer verd\u00fcnnten L\u00f6sung eines Cobaltsalzes auf einer Magnesiarinne im Bunsenbrenner.", "paragraph_sentence": "Zink == Nachweis == Ein einfacher Zinknachweis beruht auf dem Erhitzen einer Probe mit wenigen Tropfen einer verd\u00fcnnten L\u00f6sung eines Cobaltsalzes auf einer Magnesiarinne im Bunsenbrenner. Ist Zink zugegen, ist nach kurzer Zeit das so genannte Rinmans Gr\u00fcn zu erkennen. Die quantitative Bestimmung kann mittels Komplexometrie mit einer EDTA-Ma\u00dfl\u00f6sung erfolgen. Zur Spurenbestimmung kommen die verschiedenen Methoden der Polarographie in Frage. Im Ultraspurenbereich setzt man die Graphitrohr-AAS ein. Zink ist ein relativ leicht fl\u00fcchtiges Element, weshalb Matrixmodifizierer wie Palladium- und Magnesiumnitrat von Bedeutung sind, weil sie die m\u00f6gliche Pyrolysetemperatur heraufsetzen. Alternativ bieten sich die Inversvoltammetrie oder die ICP-MS als \u00e4u\u00dferst empfindliche instrumentelle Methoden an.", "paragraph_answer": "Zink == Nachweis == Ein einfacher Zinknachweis beruht auf dem Erhitzen einer Probe mit wenigen Tropfen einer verd\u00fcnnten L\u00f6sung eines Cobaltsalzes auf einer Magnesiarinne im Bunsenbrenner. Ist Zink zugegen, ist nach kurzer Zeit das so genannte Rinmans Gr\u00fcn zu erkennen. Die quantitative Bestimmung kann mittels Komplexometrie mit einer EDTA-Ma\u00dfl\u00f6sung erfolgen. Zur Spurenbestimmung kommen die verschiedenen Methoden der Polarographie in Frage. Im Ultraspurenbereich setzt man die Graphitrohr-AAS ein. Zink ist ein relativ leicht fl\u00fcchtiges Element, weshalb Matrixmodifizierer wie Palladium- und Magnesiumnitrat von Bedeutung sind, weil sie die m\u00f6gliche Pyrolysetemperatur heraufsetzen. Alternativ bieten sich die Inversvoltammetrie oder die ICP-MS als \u00e4u\u00dferst empfindliche instrumentelle Methoden an.", "sentence_answer": "Ein einfacher Zinknachweis beruht auf dem Erhitzen einer Probe mit wenigen Tropfen einer verd\u00fcnnten L\u00f6sung eines Cobaltsalzes auf einer Magnesiarinne im Bunsenbrenner.", "paragraph_id": 44122} {"question": "Was entsteht beim Zinknachweis mit Cobaltsalzl\u00f6sung?", "paragraph": "Zink\n\n== Nachweis ==\nEin einfacher Zinknachweis beruht auf dem Erhitzen einer Probe mit wenigen Tropfen einer verd\u00fcnnten L\u00f6sung eines Cobaltsalzes auf einer Magnesiarinne im Bunsenbrenner. Ist Zink zugegen, ist nach kurzer Zeit das so genannte Rinmans Gr\u00fcn zu erkennen.\nDie quantitative Bestimmung kann mittels Komplexometrie mit einer EDTA-Ma\u00dfl\u00f6sung erfolgen. Zur Spurenbestimmung kommen die verschiedenen Methoden der Polarographie in Frage. Im Ultraspurenbereich setzt man die Graphitrohr-AAS ein. Zink ist ein relativ leicht fl\u00fcchtiges Element, weshalb Matrixmodifizierer wie Palladium- und Magnesiumnitrat von Bedeutung sind, weil sie die m\u00f6gliche Pyrolysetemperatur heraufsetzen. Alternativ bieten sich die Inversvoltammetrie oder die ICP-MS als \u00e4u\u00dferst empfindliche instrumentelle Methoden an.", "answer": "Rinmans Gr\u00fcn", "sentence": "Ist Zink zugegen, ist nach kurzer Zeit das so genannte Rinmans Gr\u00fcn zu erkennen.", "paragraph_sentence": "Zink == Nachweis == Ein einfacher Zinknachweis beruht auf dem Erhitzen einer Probe mit wenigen Tropfen einer verd\u00fcnnten L\u00f6sung eines Cobaltsalzes auf einer Magnesiarinne im Bunsenbrenner. Ist Zink zugegen, ist nach kurzer Zeit das so genannte Rinmans Gr\u00fcn zu erkennen. Die quantitative Bestimmung kann mittels Komplexometrie mit einer EDTA-Ma\u00dfl\u00f6sung erfolgen. Zur Spurenbestimmung kommen die verschiedenen Methoden der Polarographie in Frage. Im Ultraspurenbereich setzt man die Graphitrohr-AAS ein. Zink ist ein relativ leicht fl\u00fcchtiges Element, weshalb Matrixmodifizierer wie Palladium- und Magnesiumnitrat von Bedeutung sind, weil sie die m\u00f6gliche Pyrolysetemperatur heraufsetzen. Alternativ bieten sich die Inversvoltammetrie oder die ICP-MS als \u00e4u\u00dferst empfindliche instrumentelle Methoden an.", "paragraph_answer": "Zink == Nachweis == Ein einfacher Zinknachweis beruht auf dem Erhitzen einer Probe mit wenigen Tropfen einer verd\u00fcnnten L\u00f6sung eines Cobaltsalzes auf einer Magnesiarinne im Bunsenbrenner. Ist Zink zugegen, ist nach kurzer Zeit das so genannte Rinmans Gr\u00fcn zu erkennen. Die quantitative Bestimmung kann mittels Komplexometrie mit einer EDTA-Ma\u00dfl\u00f6sung erfolgen. Zur Spurenbestimmung kommen die verschiedenen Methoden der Polarographie in Frage. Im Ultraspurenbereich setzt man die Graphitrohr-AAS ein. Zink ist ein relativ leicht fl\u00fcchtiges Element, weshalb Matrixmodifizierer wie Palladium- und Magnesiumnitrat von Bedeutung sind, weil sie die m\u00f6gliche Pyrolysetemperatur heraufsetzen. Alternativ bieten sich die Inversvoltammetrie oder die ICP-MS als \u00e4u\u00dferst empfindliche instrumentelle Methoden an.", "sentence_answer": "Ist Zink zugegen, ist nach kurzer Zeit das so genannte Rinmans Gr\u00fcn zu erkennen.", "paragraph_id": 44121} {"question": "F\u00fcr den Nachweis welcher Mengen von Zink wird die Graphitrohr-AAS benutzt?", "paragraph": "Zink\n\n== Nachweis ==\nEin einfacher Zinknachweis beruht auf dem Erhitzen einer Probe mit wenigen Tropfen einer verd\u00fcnnten L\u00f6sung eines Cobaltsalzes auf einer Magnesiarinne im Bunsenbrenner. Ist Zink zugegen, ist nach kurzer Zeit das so genannte Rinmans Gr\u00fcn zu erkennen.\nDie quantitative Bestimmung kann mittels Komplexometrie mit einer EDTA-Ma\u00dfl\u00f6sung erfolgen. Zur Spurenbestimmung kommen die verschiedenen Methoden der Polarographie in Frage. Im Ultraspurenbereich setzt man die Graphitrohr-AAS ein. Zink ist ein relativ leicht fl\u00fcchtiges Element, weshalb Matrixmodifizierer wie Palladium- und Magnesiumnitrat von Bedeutung sind, weil sie die m\u00f6gliche Pyrolysetemperatur heraufsetzen. Alternativ bieten sich die Inversvoltammetrie oder die ICP-MS als \u00e4u\u00dferst empfindliche instrumentelle Methoden an.", "answer": "Im Ultraspurenbereich", "sentence": "Im Ultraspurenbereich setzt man die Graphitrohr-AAS ein.", "paragraph_sentence": "Zink == Nachweis == Ein einfacher Zinknachweis beruht auf dem Erhitzen einer Probe mit wenigen Tropfen einer verd\u00fcnnten L\u00f6sung eines Cobaltsalzes auf einer Magnesiarinne im Bunsenbrenner. Ist Zink zugegen, ist nach kurzer Zeit das so genannte Rinmans Gr\u00fcn zu erkennen. Die quantitative Bestimmung kann mittels Komplexometrie mit einer EDTA-Ma\u00dfl\u00f6sung erfolgen. Zur Spurenbestimmung kommen die verschiedenen Methoden der Polarographie in Frage. Im Ultraspurenbereich setzt man die Graphitrohr-AAS ein. Zink ist ein relativ leicht fl\u00fcchtiges Element, weshalb Matrixmodifizierer wie Palladium- und Magnesiumnitrat von Bedeutung sind, weil sie die m\u00f6gliche Pyrolysetemperatur heraufsetzen. Alternativ bieten sich die Inversvoltammetrie oder die ICP-MS als \u00e4u\u00dferst empfindliche instrumentelle Methoden an.", "paragraph_answer": "Zink == Nachweis == Ein einfacher Zinknachweis beruht auf dem Erhitzen einer Probe mit wenigen Tropfen einer verd\u00fcnnten L\u00f6sung eines Cobaltsalzes auf einer Magnesiarinne im Bunsenbrenner. Ist Zink zugegen, ist nach kurzer Zeit das so genannte Rinmans Gr\u00fcn zu erkennen. Die quantitative Bestimmung kann mittels Komplexometrie mit einer EDTA-Ma\u00dfl\u00f6sung erfolgen. Zur Spurenbestimmung kommen die verschiedenen Methoden der Polarographie in Frage. Im Ultraspurenbereich setzt man die Graphitrohr-AAS ein. Zink ist ein relativ leicht fl\u00fcchtiges Element, weshalb Matrixmodifizierer wie Palladium- und Magnesiumnitrat von Bedeutung sind, weil sie die m\u00f6gliche Pyrolysetemperatur heraufsetzen. Alternativ bieten sich die Inversvoltammetrie oder die ICP-MS als \u00e4u\u00dferst empfindliche instrumentelle Methoden an.", "sentence_answer": " Im Ultraspurenbereich setzt man die Graphitrohr-AAS ein.", "paragraph_id": 44124} {"question": "Welche Methode benutzt man, um kleine Spuren von Zink nachzuweisen?", "paragraph": "Zink\n\n== Nachweis ==\nEin einfacher Zinknachweis beruht auf dem Erhitzen einer Probe mit wenigen Tropfen einer verd\u00fcnnten L\u00f6sung eines Cobaltsalzes auf einer Magnesiarinne im Bunsenbrenner. Ist Zink zugegen, ist nach kurzer Zeit das so genannte Rinmans Gr\u00fcn zu erkennen.\nDie quantitative Bestimmung kann mittels Komplexometrie mit einer EDTA-Ma\u00dfl\u00f6sung erfolgen. Zur Spurenbestimmung kommen die verschiedenen Methoden der Polarographie in Frage. Im Ultraspurenbereich setzt man die Graphitrohr-AAS ein. Zink ist ein relativ leicht fl\u00fcchtiges Element, weshalb Matrixmodifizierer wie Palladium- und Magnesiumnitrat von Bedeutung sind, weil sie die m\u00f6gliche Pyrolysetemperatur heraufsetzen. Alternativ bieten sich die Inversvoltammetrie oder die ICP-MS als \u00e4u\u00dferst empfindliche instrumentelle Methoden an.", "answer": "Graphitrohr-AAS", "sentence": "Im Ultraspurenbereich setzt man die Graphitrohr-AAS ein.", "paragraph_sentence": "Zink == Nachweis == Ein einfacher Zinknachweis beruht auf dem Erhitzen einer Probe mit wenigen Tropfen einer verd\u00fcnnten L\u00f6sung eines Cobaltsalzes auf einer Magnesiarinne im Bunsenbrenner. Ist Zink zugegen, ist nach kurzer Zeit das so genannte Rinmans Gr\u00fcn zu erkennen. Die quantitative Bestimmung kann mittels Komplexometrie mit einer EDTA-Ma\u00dfl\u00f6sung erfolgen. Zur Spurenbestimmung kommen die verschiedenen Methoden der Polarographie in Frage. Im Ultraspurenbereich setzt man die Graphitrohr-AAS ein. Zink ist ein relativ leicht fl\u00fcchtiges Element, weshalb Matrixmodifizierer wie Palladium- und Magnesiumnitrat von Bedeutung sind, weil sie die m\u00f6gliche Pyrolysetemperatur heraufsetzen. Alternativ bieten sich die Inversvoltammetrie oder die ICP-MS als \u00e4u\u00dferst empfindliche instrumentelle Methoden an.", "paragraph_answer": "Zink == Nachweis == Ein einfacher Zinknachweis beruht auf dem Erhitzen einer Probe mit wenigen Tropfen einer verd\u00fcnnten L\u00f6sung eines Cobaltsalzes auf einer Magnesiarinne im Bunsenbrenner. Ist Zink zugegen, ist nach kurzer Zeit das so genannte Rinmans Gr\u00fcn zu erkennen. Die quantitative Bestimmung kann mittels Komplexometrie mit einer EDTA-Ma\u00dfl\u00f6sung erfolgen. Zur Spurenbestimmung kommen die verschiedenen Methoden der Polarographie in Frage. Im Ultraspurenbereich setzt man die Graphitrohr-AAS ein. Zink ist ein relativ leicht fl\u00fcchtiges Element, weshalb Matrixmodifizierer wie Palladium- und Magnesiumnitrat von Bedeutung sind, weil sie die m\u00f6gliche Pyrolysetemperatur heraufsetzen. Alternativ bieten sich die Inversvoltammetrie oder die ICP-MS als \u00e4u\u00dferst empfindliche instrumentelle Methoden an.", "sentence_answer": "Im Ultraspurenbereich setzt man die Graphitrohr-AAS ein.", "paragraph_id": 44125} {"question": "Welchen Kandidaten unterst\u00fctze Arnold Schwarzenegger bei den Pr\u00e4sidentschaftswahlen 2008?", "paragraph": "Arnold_Schwarzenegger\n\n=== In Pr\u00e4sidentschaftswahlk\u00e4mpfen ===\nIm Pr\u00e4sidentschaftswahlkampf 2008 unterst\u00fctzte Schwarzenegger den Republikaner John McCain. Zusammen mit McCain trat er wenige Tage vor der Wahl bei einer Veranstaltung in Columbus, Ohio, auf.\nAls Schwarzenegger im Herbst 2010 vom Spiegel auf die Wahl im Jahr 2012 angesprochen wurde, war er davon \u00fcberzeugt, dass der Demokrat Barack Obama, der Gewinner von 2008, wiedergew\u00e4hlt werden w\u00fcrde. Er bezweifelte, dass die Republikaner einen chancenreichen Gegenkandidaten finden w\u00fcrden. Zu deren wichtigstem Wahlkampfanliegen, dem R\u00fcckbau von Obamas Gesundheitsreform, deutete er an, dass die Partei die vielen Jahre nicht genutzt h\u00e4tte, die sie in Washington an der Macht gewesen war.\nAm 19. Oktober 2013 berichtete die New York Post, dass Schwarzenegger auf einem Promo-Termin f\u00fcr seinen Film ''Escape Plan'' erz\u00e4hlte, dass er Lobby-Arbeit betreiben w\u00fcrde, um bei den Pr\u00e4sidentschaftswahlen 2016 kandidieren zu k\u00f6nnen. Als Einwanderer erf\u00fcllte er jedoch nicht die n\u00f6tigen Voraussetzungen, um US-Pr\u00e4sident werden zu k\u00f6nnen. Die entsprechenden Bem\u00fchungen waren nicht von Erfolg gekr\u00f6nt.\nStattdessen schrieb Schwarzenegger auf Instagram nach Ver\u00f6ffentlichung der Aufnahmen mit sexistischen \u00c4u\u00dferungen des republikanischen Kandidaten Donald Trump, dass er zum ersten Mal seit seiner Einb\u00fcrgerung im Jahr 1983 nicht f\u00fcr die Republikaner stimmen w\u00fcrde. Schwarzenegger bekr\u00e4ftigte zudem, dass er kandidiert h\u00e4tte, w\u00e4re er in den USA geboren worden. Anfang November, auf einer Wohlt\u00e4tigkeitsveranstaltung unmittelbar vor der Wahl, wurde Schwarzenegger von Schauspielerkollege Robert De Niro f\u00fcr seinen Trump-Tweet angegangen, da Schwarzenegger sich nicht \u00e4u\u00dferte, f\u00fcr welchen Kandidaten er stimmen w\u00fcrde. Nach De Niros Ansicht entsprach keine Stimmabgabe einer Stimme f\u00fcr Trump. Deshalb weigerte De Niro sich, mit Schwarzenegger zusammen f\u00fcr ein Foto zu posieren.\nNachdem der Vertrag \u00fcber die Moderation der Reality-Game-Show The Apprentice zwischen dem Fernsehsender NBC und Donald Trump aufgel\u00f6st wurde, \u00fcbernahm Schwarzenegger diese Rolle in der ab 2. Januar 2017 ausgestrahlten achten Staffel The New Celebrity Apprentice, stieg danach aber aus.", "answer": "John McCain", "sentence": "den Republikaner John McCain .", "paragraph_sentence": "Arnold_Schwarzenegger === In Pr\u00e4sidentschaftswahlk\u00e4mpfen === Im Pr\u00e4sidentschaftswahlkampf 2008 unterst\u00fctzte Schwarzenegger den Republikaner John McCain . Zusammen mit McCain trat er wenige Tage vor der Wahl bei einer Veranstaltung in Columbus, Ohio, auf. Als Schwarzenegger im Herbst 2010 vom Spiegel auf die Wahl im Jahr 2012 angesprochen wurde, war er davon \u00fcberzeugt, dass der Demokrat Barack Obama, der Gewinner von 2008, wiedergew\u00e4hlt werden w\u00fcrde. Er bezweifelte, dass die Republikaner einen chancenreichen Gegenkandidaten finden w\u00fcrden. Zu deren wichtigstem Wahlkampfanliegen, dem R\u00fcckbau von Obamas Gesundheitsreform, deutete er an, dass die Partei die vielen Jahre nicht genutzt h\u00e4tte, die sie in Washington an der Macht gewesen war. Am 19. Oktober 2013 berichtete die New York Post, dass Schwarzenegger auf einem Promo-Termin f\u00fcr seinen Film ''Escape Plan'' erz\u00e4hlte, dass er Lobby-Arbeit betreiben w\u00fcrde, um bei den Pr\u00e4sidentschaftswahlen 2016 kandidieren zu k\u00f6nnen. Als Einwanderer erf\u00fcllte er jedoch nicht die n\u00f6tigen Voraussetzungen, um US-Pr\u00e4sident werden zu k\u00f6nnen. Die entsprechenden Bem\u00fchungen waren nicht von Erfolg gekr\u00f6nt. Stattdessen schrieb Schwarzenegger auf Instagram nach Ver\u00f6ffentlichung der Aufnahmen mit sexistischen \u00c4u\u00dferungen des republikanischen Kandidaten Donald Trump, dass er zum ersten Mal seit seiner Einb\u00fcrgerung im Jahr 1983 nicht f\u00fcr die Republikaner stimmen w\u00fcrde. Schwarzenegger bekr\u00e4ftigte zudem, dass er kandidiert h\u00e4tte, w\u00e4re er in den USA geboren worden. Anfang November, auf einer Wohlt\u00e4tigkeitsveranstaltung unmittelbar vor der Wahl, wurde Schwarzenegger von Schauspielerkollege Robert De Niro f\u00fcr seinen Trump-Tweet angegangen, da Schwarzenegger sich nicht \u00e4u\u00dferte, f\u00fcr welchen Kandidaten er stimmen w\u00fcrde. Nach De Niros Ansicht entsprach keine Stimmabgabe einer Stimme f\u00fcr Trump. Deshalb weigerte De Niro sich, mit Schwarzenegger zusammen f\u00fcr ein Foto zu posieren. Nachdem der Vertrag \u00fcber die Moderation der Reality-Game-Show The Apprentice zwischen dem Fernsehsender NBC und Donald Trump aufgel\u00f6st wurde, \u00fcbernahm Schwarzenegger diese Rolle in der ab 2. Januar 2017 ausgestrahlten achten Staffel The New Celebrity Apprentice, stieg danach aber aus.", "paragraph_answer": "Arnold_Schwarzenegger === In Pr\u00e4sidentschaftswahlk\u00e4mpfen === Im Pr\u00e4sidentschaftswahlkampf 2008 unterst\u00fctzte Schwarzenegger den Republikaner John McCain . Zusammen mit McCain trat er wenige Tage vor der Wahl bei einer Veranstaltung in Columbus, Ohio, auf. Als Schwarzenegger im Herbst 2010 vom Spiegel auf die Wahl im Jahr 2012 angesprochen wurde, war er davon \u00fcberzeugt, dass der Demokrat Barack Obama, der Gewinner von 2008, wiedergew\u00e4hlt werden w\u00fcrde. Er bezweifelte, dass die Republikaner einen chancenreichen Gegenkandidaten finden w\u00fcrden. Zu deren wichtigstem Wahlkampfanliegen, dem R\u00fcckbau von Obamas Gesundheitsreform, deutete er an, dass die Partei die vielen Jahre nicht genutzt h\u00e4tte, die sie in Washington an der Macht gewesen war. Am 19. Oktober 2013 berichtete die New York Post, dass Schwarzenegger auf einem Promo-Termin f\u00fcr seinen Film ''Escape Plan'' erz\u00e4hlte, dass er Lobby-Arbeit betreiben w\u00fcrde, um bei den Pr\u00e4sidentschaftswahlen 2016 kandidieren zu k\u00f6nnen. Als Einwanderer erf\u00fcllte er jedoch nicht die n\u00f6tigen Voraussetzungen, um US-Pr\u00e4sident werden zu k\u00f6nnen. Die entsprechenden Bem\u00fchungen waren nicht von Erfolg gekr\u00f6nt. Stattdessen schrieb Schwarzenegger auf Instagram nach Ver\u00f6ffentlichung der Aufnahmen mit sexistischen \u00c4u\u00dferungen des republikanischen Kandidaten Donald Trump, dass er zum ersten Mal seit seiner Einb\u00fcrgerung im Jahr 1983 nicht f\u00fcr die Republikaner stimmen w\u00fcrde. Schwarzenegger bekr\u00e4ftigte zudem, dass er kandidiert h\u00e4tte, w\u00e4re er in den USA geboren worden. Anfang November, auf einer Wohlt\u00e4tigkeitsveranstaltung unmittelbar vor der Wahl, wurde Schwarzenegger von Schauspielerkollege Robert De Niro f\u00fcr seinen Trump-Tweet angegangen, da Schwarzenegger sich nicht \u00e4u\u00dferte, f\u00fcr welchen Kandidaten er stimmen w\u00fcrde. Nach De Niros Ansicht entsprach keine Stimmabgabe einer Stimme f\u00fcr Trump. Deshalb weigerte De Niro sich, mit Schwarzenegger zusammen f\u00fcr ein Foto zu posieren. Nachdem der Vertrag \u00fcber die Moderation der Reality-Game-Show The Apprentice zwischen dem Fernsehsender NBC und Donald Trump aufgel\u00f6st wurde, \u00fcbernahm Schwarzenegger diese Rolle in der ab 2. 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Schwarzenegger bekr\u00e4ftigte zudem, dass er kandidiert h\u00e4tte, w\u00e4re er in den USA geboren worden. Anfang November, auf einer Wohlt\u00e4tigkeitsveranstaltung unmittelbar vor der Wahl, wurde Schwarzenegger von Schauspielerkollege Robert De Niro f\u00fcr seinen Trump-Tweet angegangen, da Schwarzenegger sich nicht \u00e4u\u00dferte, f\u00fcr welchen Kandidaten er stimmen w\u00fcrde. Nach De Niros Ansicht entsprach keine Stimmabgabe einer Stimme f\u00fcr Trump. Deshalb weigerte De Niro sich, mit Schwarzenegger zusammen f\u00fcr ein Foto zu posieren.\nNachdem der Vertrag \u00fcber die Moderation der Reality-Game-Show The Apprentice zwischen dem Fernsehsender NBC und Donald Trump aufgel\u00f6st wurde, \u00fcbernahm Schwarzenegger diese Rolle in der ab 2. Januar 2017 ausgestrahlten achten Staffel The New Celebrity Apprentice, stieg danach aber aus.", "answer": "Republikaner", "sentence": "den Republikaner John McCain.", "paragraph_sentence": "Arnold_Schwarzenegger === In Pr\u00e4sidentschaftswahlk\u00e4mpfen === Im Pr\u00e4sidentschaftswahlkampf 2008 unterst\u00fctzte Schwarzenegger den Republikaner John McCain. Zusammen mit McCain trat er wenige Tage vor der Wahl bei einer Veranstaltung in Columbus, Ohio, auf. Als Schwarzenegger im Herbst 2010 vom Spiegel auf die Wahl im Jahr 2012 angesprochen wurde, war er davon \u00fcberzeugt, dass der Demokrat Barack Obama, der Gewinner von 2008, wiedergew\u00e4hlt werden w\u00fcrde. Er bezweifelte, dass die Republikaner einen chancenreichen Gegenkandidaten finden w\u00fcrden. Zu deren wichtigstem Wahlkampfanliegen, dem R\u00fcckbau von Obamas Gesundheitsreform, deutete er an, dass die Partei die vielen Jahre nicht genutzt h\u00e4tte, die sie in Washington an der Macht gewesen war. Am 19. Oktober 2013 berichtete die New York Post, dass Schwarzenegger auf einem Promo-Termin f\u00fcr seinen Film ''Escape Plan'' erz\u00e4hlte, dass er Lobby-Arbeit betreiben w\u00fcrde, um bei den Pr\u00e4sidentschaftswahlen 2016 kandidieren zu k\u00f6nnen. Als Einwanderer erf\u00fcllte er jedoch nicht die n\u00f6tigen Voraussetzungen, um US-Pr\u00e4sident werden zu k\u00f6nnen. Die entsprechenden Bem\u00fchungen waren nicht von Erfolg gekr\u00f6nt. Stattdessen schrieb Schwarzenegger auf Instagram nach Ver\u00f6ffentlichung der Aufnahmen mit sexistischen \u00c4u\u00dferungen des republikanischen Kandidaten Donald Trump, dass er zum ersten Mal seit seiner Einb\u00fcrgerung im Jahr 1983 nicht f\u00fcr die Republikaner stimmen w\u00fcrde. Schwarzenegger bekr\u00e4ftigte zudem, dass er kandidiert h\u00e4tte, w\u00e4re er in den USA geboren worden. Anfang November, auf einer Wohlt\u00e4tigkeitsveranstaltung unmittelbar vor der Wahl, wurde Schwarzenegger von Schauspielerkollege Robert De Niro f\u00fcr seinen Trump-Tweet angegangen, da Schwarzenegger sich nicht \u00e4u\u00dferte, f\u00fcr welchen Kandidaten er stimmen w\u00fcrde. Nach De Niros Ansicht entsprach keine Stimmabgabe einer Stimme f\u00fcr Trump. Deshalb weigerte De Niro sich, mit Schwarzenegger zusammen f\u00fcr ein Foto zu posieren. Nachdem der Vertrag \u00fcber die Moderation der Reality-Game-Show The Apprentice zwischen dem Fernsehsender NBC und Donald Trump aufgel\u00f6st wurde, \u00fcbernahm Schwarzenegger diese Rolle in der ab 2. Januar 2017 ausgestrahlten achten Staffel The New Celebrity Apprentice, stieg danach aber aus.", "paragraph_answer": "Arnold_Schwarzenegger === In Pr\u00e4sidentschaftswahlk\u00e4mpfen === Im Pr\u00e4sidentschaftswahlkampf 2008 unterst\u00fctzte Schwarzenegger den Republikaner John McCain. Zusammen mit McCain trat er wenige Tage vor der Wahl bei einer Veranstaltung in Columbus, Ohio, auf. Als Schwarzenegger im Herbst 2010 vom Spiegel auf die Wahl im Jahr 2012 angesprochen wurde, war er davon \u00fcberzeugt, dass der Demokrat Barack Obama, der Gewinner von 2008, wiedergew\u00e4hlt werden w\u00fcrde. Er bezweifelte, dass die Republikaner einen chancenreichen Gegenkandidaten finden w\u00fcrden. Zu deren wichtigstem Wahlkampfanliegen, dem R\u00fcckbau von Obamas Gesundheitsreform, deutete er an, dass die Partei die vielen Jahre nicht genutzt h\u00e4tte, die sie in Washington an der Macht gewesen war. Am 19. Oktober 2013 berichtete die New York Post, dass Schwarzenegger auf einem Promo-Termin f\u00fcr seinen Film ''Escape Plan'' erz\u00e4hlte, dass er Lobby-Arbeit betreiben w\u00fcrde, um bei den Pr\u00e4sidentschaftswahlen 2016 kandidieren zu k\u00f6nnen. 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Zusammen mit McCain trat er wenige Tage vor der Wahl bei einer Veranstaltung in Columbus, Ohio, auf.\nAls Schwarzenegger im Herbst 2010 vom Spiegel auf die Wahl im Jahr 2012 angesprochen wurde, war er davon \u00fcberzeugt, dass der Demokrat Barack Obama, der Gewinner von 2008, wiedergew\u00e4hlt werden w\u00fcrde. Er bezweifelte, dass die Republikaner einen chancenreichen Gegenkandidaten finden w\u00fcrden. Zu deren wichtigstem Wahlkampfanliegen, dem R\u00fcckbau von Obamas Gesundheitsreform, deutete er an, dass die Partei die vielen Jahre nicht genutzt h\u00e4tte, die sie in Washington an der Macht gewesen war.\nAm 19. Oktober 2013 berichtete die New York Post, dass Schwarzenegger auf einem Promo-Termin f\u00fcr seinen Film ''Escape Plan'' erz\u00e4hlte, dass er Lobby-Arbeit betreiben w\u00fcrde, um bei den Pr\u00e4sidentschaftswahlen 2016 kandidieren zu k\u00f6nnen. 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Deshalb weigerte De Niro sich, mit Schwarzenegger zusammen f\u00fcr ein Foto zu posieren.\nNachdem der Vertrag \u00fcber die Moderation der Reality-Game-Show The Apprentice zwischen dem Fernsehsender NBC und Donald Trump aufgel\u00f6st wurde, \u00fcbernahm Schwarzenegger diese Rolle in der ab 2. Januar 2017 ausgestrahlten achten Staffel The New Celebrity Apprentice, stieg danach aber aus.", "answer": "Als Einwanderer erf\u00fcllte er jedoch nicht die n\u00f6tigen Voraussetzungen, um US-Pr\u00e4sident werden zu k\u00f6nnen.", "sentence": "Als Einwanderer erf\u00fcllte er jedoch nicht die n\u00f6tigen Voraussetzungen, um US-Pr\u00e4sident werden zu k\u00f6nnen. Die entsprechenden Bem\u00fchungen waren nicht von Erfolg gekr\u00f6nt.", "paragraph_sentence": "Arnold_Schwarzenegger === In Pr\u00e4sidentschaftswahlk\u00e4mpfen === Im Pr\u00e4sidentschaftswahlkampf 2008 unterst\u00fctzte Schwarzenegger den Republikaner John McCain. Zusammen mit McCain trat er wenige Tage vor der Wahl bei einer Veranstaltung in Columbus, Ohio, auf. Als Schwarzenegger im Herbst 2010 vom Spiegel auf die Wahl im Jahr 2012 angesprochen wurde, war er davon \u00fcberzeugt, dass der Demokrat Barack Obama, der Gewinner von 2008, wiedergew\u00e4hlt werden w\u00fcrde. Er bezweifelte, dass die Republikaner einen chancenreichen Gegenkandidaten finden w\u00fcrden. Zu deren wichtigstem Wahlkampfanliegen, dem R\u00fcckbau von Obamas Gesundheitsreform, deutete er an, dass die Partei die vielen Jahre nicht genutzt h\u00e4tte, die sie in Washington an der Macht gewesen war. Am 19. Oktober 2013 berichtete die New York Post, dass Schwarzenegger auf einem Promo-Termin f\u00fcr seinen Film ''Escape Plan'' erz\u00e4hlte, dass er Lobby-Arbeit betreiben w\u00fcrde, um bei den Pr\u00e4sidentschaftswahlen 2016 kandidieren zu k\u00f6nnen. Als Einwanderer erf\u00fcllte er jedoch nicht die n\u00f6tigen Voraussetzungen, um US-Pr\u00e4sident werden zu k\u00f6nnen. Die entsprechenden Bem\u00fchungen waren nicht von Erfolg gekr\u00f6nt. Stattdessen schrieb Schwarzenegger auf Instagram nach Ver\u00f6ffentlichung der Aufnahmen mit sexistischen \u00c4u\u00dferungen des republikanischen Kandidaten Donald Trump, dass er zum ersten Mal seit seiner Einb\u00fcrgerung im Jahr 1983 nicht f\u00fcr die Republikaner stimmen w\u00fcrde. Schwarzenegger bekr\u00e4ftigte zudem, dass er kandidiert h\u00e4tte, w\u00e4re er in den USA geboren worden. Anfang November, auf einer Wohlt\u00e4tigkeitsveranstaltung unmittelbar vor der Wahl, wurde Schwarzenegger von Schauspielerkollege Robert De Niro f\u00fcr seinen Trump-Tweet angegangen, da Schwarzenegger sich nicht \u00e4u\u00dferte, f\u00fcr welchen Kandidaten er stimmen w\u00fcrde. Nach De Niros Ansicht entsprach keine Stimmabgabe einer Stimme f\u00fcr Trump. 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Zu deren wichtigstem Wahlkampfanliegen, dem R\u00fcckbau von Obamas Gesundheitsreform, deutete er an, dass die Partei die vielen Jahre nicht genutzt h\u00e4tte, die sie in Washington an der Macht gewesen war. Am 19. Oktober 2013 berichtete die New York Post, dass Schwarzenegger auf einem Promo-Termin f\u00fcr seinen Film ''Escape Plan'' erz\u00e4hlte, dass er Lobby-Arbeit betreiben w\u00fcrde, um bei den Pr\u00e4sidentschaftswahlen 2016 kandidieren zu k\u00f6nnen. Als Einwanderer erf\u00fcllte er jedoch nicht die n\u00f6tigen Voraussetzungen, um US-Pr\u00e4sident werden zu k\u00f6nnen. Die entsprechenden Bem\u00fchungen waren nicht von Erfolg gekr\u00f6nt. Stattdessen schrieb Schwarzenegger auf Instagram nach Ver\u00f6ffentlichung der Aufnahmen mit sexistischen \u00c4u\u00dferungen des republikanischen Kandidaten Donald Trump, dass er zum ersten Mal seit seiner Einb\u00fcrgerung im Jahr 1983 nicht f\u00fcr die Republikaner stimmen w\u00fcrde. Schwarzenegger bekr\u00e4ftigte zudem, dass er kandidiert h\u00e4tte, w\u00e4re er in den USA geboren worden. Anfang November, auf einer Wohlt\u00e4tigkeitsveranstaltung unmittelbar vor der Wahl, wurde Schwarzenegger von Schauspielerkollege Robert De Niro f\u00fcr seinen Trump-Tweet angegangen, da Schwarzenegger sich nicht \u00e4u\u00dferte, f\u00fcr welchen Kandidaten er stimmen w\u00fcrde. Nach De Niros Ansicht entsprach keine Stimmabgabe einer Stimme f\u00fcr Trump. Deshalb weigerte De Niro sich, mit Schwarzenegger zusammen f\u00fcr ein Foto zu posieren. Nachdem der Vertrag \u00fcber die Moderation der Reality-Game-Show The Apprentice zwischen dem Fernsehsender NBC und Donald Trump aufgel\u00f6st wurde, \u00fcbernahm Schwarzenegger diese Rolle in der ab 2. Januar 2017 ausgestrahlten achten Staffel The New Celebrity Apprentice, stieg danach aber aus.", "sentence_answer": " Als Einwanderer erf\u00fcllte er jedoch nicht die n\u00f6tigen Voraussetzungen, um US-Pr\u00e4sident werden zu k\u00f6nnen. Die entsprechenden Bem\u00fchungen waren nicht von Erfolg gekr\u00f6nt.", "paragraph_id": 41772} {"question": "Wieso wollte Schwarzenegger 2016 nicht mehr die Republikaner w\u00e4hlen?", "paragraph": "Arnold_Schwarzenegger\n\n=== In Pr\u00e4sidentschaftswahlk\u00e4mpfen ===\nIm Pr\u00e4sidentschaftswahlkampf 2008 unterst\u00fctzte Schwarzenegger den Republikaner John McCain. Zusammen mit McCain trat er wenige Tage vor der Wahl bei einer Veranstaltung in Columbus, Ohio, auf.\nAls Schwarzenegger im Herbst 2010 vom Spiegel auf die Wahl im Jahr 2012 angesprochen wurde, war er davon \u00fcberzeugt, dass der Demokrat Barack Obama, der Gewinner von 2008, wiedergew\u00e4hlt werden w\u00fcrde. Er bezweifelte, dass die Republikaner einen chancenreichen Gegenkandidaten finden w\u00fcrden. Zu deren wichtigstem Wahlkampfanliegen, dem R\u00fcckbau von Obamas Gesundheitsreform, deutete er an, dass die Partei die vielen Jahre nicht genutzt h\u00e4tte, die sie in Washington an der Macht gewesen war.\nAm 19. Oktober 2013 berichtete die New York Post, dass Schwarzenegger auf einem Promo-Termin f\u00fcr seinen Film ''Escape Plan'' erz\u00e4hlte, dass er Lobby-Arbeit betreiben w\u00fcrde, um bei den Pr\u00e4sidentschaftswahlen 2016 kandidieren zu k\u00f6nnen. Als Einwanderer erf\u00fcllte er jedoch nicht die n\u00f6tigen Voraussetzungen, um US-Pr\u00e4sident werden zu k\u00f6nnen. Die entsprechenden Bem\u00fchungen waren nicht von Erfolg gekr\u00f6nt.\nStattdessen schrieb Schwarzenegger auf Instagram nach Ver\u00f6ffentlichung der Aufnahmen mit sexistischen \u00c4u\u00dferungen des republikanischen Kandidaten Donald Trump, dass er zum ersten Mal seit seiner Einb\u00fcrgerung im Jahr 1983 nicht f\u00fcr die Republikaner stimmen w\u00fcrde. Schwarzenegger bekr\u00e4ftigte zudem, dass er kandidiert h\u00e4tte, w\u00e4re er in den USA geboren worden. Anfang November, auf einer Wohlt\u00e4tigkeitsveranstaltung unmittelbar vor der Wahl, wurde Schwarzenegger von Schauspielerkollege Robert De Niro f\u00fcr seinen Trump-Tweet angegangen, da Schwarzenegger sich nicht \u00e4u\u00dferte, f\u00fcr welchen Kandidaten er stimmen w\u00fcrde. Nach De Niros Ansicht entsprach keine Stimmabgabe einer Stimme f\u00fcr Trump. Deshalb weigerte De Niro sich, mit Schwarzenegger zusammen f\u00fcr ein Foto zu posieren.\nNachdem der Vertrag \u00fcber die Moderation der Reality-Game-Show The Apprentice zwischen dem Fernsehsender NBC und Donald Trump aufgel\u00f6st wurde, \u00fcbernahm Schwarzenegger diese Rolle in der ab 2. Januar 2017 ausgestrahlten achten Staffel The New Celebrity Apprentice, stieg danach aber aus.", "answer": "Ver\u00f6ffentlichung der Aufnahmen mit sexistischen \u00c4u\u00dferungen des republikanischen Kandidaten Donald Trump", "sentence": "\nStattdessen schrieb Schwarzenegger auf Instagram nach Ver\u00f6ffentlichung der Aufnahmen mit sexistischen \u00c4u\u00dferungen des republikanischen Kandidaten Donald Trump ,", "paragraph_sentence": "Arnold_Schwarzenegger === In Pr\u00e4sidentschaftswahlk\u00e4mpfen === Im Pr\u00e4sidentschaftswahlkampf 2008 unterst\u00fctzte Schwarzenegger den Republikaner John McCain. Zusammen mit McCain trat er wenige Tage vor der Wahl bei einer Veranstaltung in Columbus, Ohio, auf. Als Schwarzenegger im Herbst 2010 vom Spiegel auf die Wahl im Jahr 2012 angesprochen wurde, war er davon \u00fcberzeugt, dass der Demokrat Barack Obama, der Gewinner von 2008, wiedergew\u00e4hlt werden w\u00fcrde. Er bezweifelte, dass die Republikaner einen chancenreichen Gegenkandidaten finden w\u00fcrden. Zu deren wichtigstem Wahlkampfanliegen, dem R\u00fcckbau von Obamas Gesundheitsreform, deutete er an, dass die Partei die vielen Jahre nicht genutzt h\u00e4tte, die sie in Washington an der Macht gewesen war. Am 19. Oktober 2013 berichtete die New York Post, dass Schwarzenegger auf einem Promo-Termin f\u00fcr seinen Film ''Escape Plan'' erz\u00e4hlte, dass er Lobby-Arbeit betreiben w\u00fcrde, um bei den Pr\u00e4sidentschaftswahlen 2016 kandidieren zu k\u00f6nnen. Als Einwanderer erf\u00fcllte er jedoch nicht die n\u00f6tigen Voraussetzungen, um US-Pr\u00e4sident werden zu k\u00f6nnen. Die entsprechenden Bem\u00fchungen waren nicht von Erfolg gekr\u00f6nt. Stattdessen schrieb Schwarzenegger auf Instagram nach Ver\u00f6ffentlichung der Aufnahmen mit sexistischen \u00c4u\u00dferungen des republikanischen Kandidaten Donald Trump , dass er zum ersten Mal seit seiner Einb\u00fcrgerung im Jahr 1983 nicht f\u00fcr die Republikaner stimmen w\u00fcrde. Schwarzenegger bekr\u00e4ftigte zudem, dass er kandidiert h\u00e4tte, w\u00e4re er in den USA geboren worden. Anfang November, auf einer Wohlt\u00e4tigkeitsveranstaltung unmittelbar vor der Wahl, wurde Schwarzenegger von Schauspielerkollege Robert De Niro f\u00fcr seinen Trump-Tweet angegangen, da Schwarzenegger sich nicht \u00e4u\u00dferte, f\u00fcr welchen Kandidaten er stimmen w\u00fcrde. Nach De Niros Ansicht entsprach keine Stimmabgabe einer Stimme f\u00fcr Trump. Deshalb weigerte De Niro sich, mit Schwarzenegger zusammen f\u00fcr ein Foto zu posieren. Nachdem der Vertrag \u00fcber die Moderation der Reality-Game-Show The Apprentice zwischen dem Fernsehsender NBC und Donald Trump aufgel\u00f6st wurde, \u00fcbernahm Schwarzenegger diese Rolle in der ab 2. Januar 2017 ausgestrahlten achten Staffel The New Celebrity Apprentice, stieg danach aber aus.", "paragraph_answer": "Arnold_Schwarzenegger === In Pr\u00e4sidentschaftswahlk\u00e4mpfen === Im Pr\u00e4sidentschaftswahlkampf 2008 unterst\u00fctzte Schwarzenegger den Republikaner John McCain. Zusammen mit McCain trat er wenige Tage vor der Wahl bei einer Veranstaltung in Columbus, Ohio, auf. Als Schwarzenegger im Herbst 2010 vom Spiegel auf die Wahl im Jahr 2012 angesprochen wurde, war er davon \u00fcberzeugt, dass der Demokrat Barack Obama, der Gewinner von 2008, wiedergew\u00e4hlt werden w\u00fcrde. Er bezweifelte, dass die Republikaner einen chancenreichen Gegenkandidaten finden w\u00fcrden. Zu deren wichtigstem Wahlkampfanliegen, dem R\u00fcckbau von Obamas Gesundheitsreform, deutete er an, dass die Partei die vielen Jahre nicht genutzt h\u00e4tte, die sie in Washington an der Macht gewesen war. Am 19. Oktober 2013 berichtete die New York Post, dass Schwarzenegger auf einem Promo-Termin f\u00fcr seinen Film ''Escape Plan'' erz\u00e4hlte, dass er Lobby-Arbeit betreiben w\u00fcrde, um bei den Pr\u00e4sidentschaftswahlen 2016 kandidieren zu k\u00f6nnen. Als Einwanderer erf\u00fcllte er jedoch nicht die n\u00f6tigen Voraussetzungen, um US-Pr\u00e4sident werden zu k\u00f6nnen. Die entsprechenden Bem\u00fchungen waren nicht von Erfolg gekr\u00f6nt. Stattdessen schrieb Schwarzenegger auf Instagram nach Ver\u00f6ffentlichung der Aufnahmen mit sexistischen \u00c4u\u00dferungen des republikanischen Kandidaten Donald Trump , dass er zum ersten Mal seit seiner Einb\u00fcrgerung im Jahr 1983 nicht f\u00fcr die Republikaner stimmen w\u00fcrde. Schwarzenegger bekr\u00e4ftigte zudem, dass er kandidiert h\u00e4tte, w\u00e4re er in den USA geboren worden. Anfang November, auf einer Wohlt\u00e4tigkeitsveranstaltung unmittelbar vor der Wahl, wurde Schwarzenegger von Schauspielerkollege Robert De Niro f\u00fcr seinen Trump-Tweet angegangen, da Schwarzenegger sich nicht \u00e4u\u00dferte, f\u00fcr welchen Kandidaten er stimmen w\u00fcrde. Nach De Niros Ansicht entsprach keine Stimmabgabe einer Stimme f\u00fcr Trump. Deshalb weigerte De Niro sich, mit Schwarzenegger zusammen f\u00fcr ein Foto zu posieren. Nachdem der Vertrag \u00fcber die Moderation der Reality-Game-Show The Apprentice zwischen dem Fernsehsender NBC und Donald Trump aufgel\u00f6st wurde, \u00fcbernahm Schwarzenegger diese Rolle in der ab 2. Januar 2017 ausgestrahlten achten Staffel The New Celebrity Apprentice, stieg danach aber aus.", "sentence_answer": " Stattdessen schrieb Schwarzenegger auf Instagram nach Ver\u00f6ffentlichung der Aufnahmen mit sexistischen \u00c4u\u00dferungen des republikanischen Kandidaten Donald Trump ,", "paragraph_id": 41774} {"question": "Wieso wollte sich Robert de Niro vor der Wahl 2016 nicht mit Schwarzenegger fotografieren lassen?", "paragraph": "Arnold_Schwarzenegger\n\n=== In Pr\u00e4sidentschaftswahlk\u00e4mpfen ===\nIm Pr\u00e4sidentschaftswahlkampf 2008 unterst\u00fctzte Schwarzenegger den Republikaner John McCain. Zusammen mit McCain trat er wenige Tage vor der Wahl bei einer Veranstaltung in Columbus, Ohio, auf.\nAls Schwarzenegger im Herbst 2010 vom Spiegel auf die Wahl im Jahr 2012 angesprochen wurde, war er davon \u00fcberzeugt, dass der Demokrat Barack Obama, der Gewinner von 2008, wiedergew\u00e4hlt werden w\u00fcrde. Er bezweifelte, dass die Republikaner einen chancenreichen Gegenkandidaten finden w\u00fcrden. Zu deren wichtigstem Wahlkampfanliegen, dem R\u00fcckbau von Obamas Gesundheitsreform, deutete er an, dass die Partei die vielen Jahre nicht genutzt h\u00e4tte, die sie in Washington an der Macht gewesen war.\nAm 19. Oktober 2013 berichtete die New York Post, dass Schwarzenegger auf einem Promo-Termin f\u00fcr seinen Film ''Escape Plan'' erz\u00e4hlte, dass er Lobby-Arbeit betreiben w\u00fcrde, um bei den Pr\u00e4sidentschaftswahlen 2016 kandidieren zu k\u00f6nnen. Als Einwanderer erf\u00fcllte er jedoch nicht die n\u00f6tigen Voraussetzungen, um US-Pr\u00e4sident werden zu k\u00f6nnen. Die entsprechenden Bem\u00fchungen waren nicht von Erfolg gekr\u00f6nt.\nStattdessen schrieb Schwarzenegger auf Instagram nach Ver\u00f6ffentlichung der Aufnahmen mit sexistischen \u00c4u\u00dferungen des republikanischen Kandidaten Donald Trump, dass er zum ersten Mal seit seiner Einb\u00fcrgerung im Jahr 1983 nicht f\u00fcr die Republikaner stimmen w\u00fcrde. Schwarzenegger bekr\u00e4ftigte zudem, dass er kandidiert h\u00e4tte, w\u00e4re er in den USA geboren worden. Anfang November, auf einer Wohlt\u00e4tigkeitsveranstaltung unmittelbar vor der Wahl, wurde Schwarzenegger von Schauspielerkollege Robert De Niro f\u00fcr seinen Trump-Tweet angegangen, da Schwarzenegger sich nicht \u00e4u\u00dferte, f\u00fcr welchen Kandidaten er stimmen w\u00fcrde. Nach De Niros Ansicht entsprach keine Stimmabgabe einer Stimme f\u00fcr Trump. Deshalb weigerte De Niro sich, mit Schwarzenegger zusammen f\u00fcr ein Foto zu posieren.\nNachdem der Vertrag \u00fcber die Moderation der Reality-Game-Show The Apprentice zwischen dem Fernsehsender NBC und Donald Trump aufgel\u00f6st wurde, \u00fcbernahm Schwarzenegger diese Rolle in der ab 2. Januar 2017 ausgestrahlten achten Staffel The New Celebrity Apprentice, stieg danach aber aus.", "answer": "da Schwarzenegger sich nicht \u00e4u\u00dferte, f\u00fcr welchen Kandidaten er stimmen w\u00fcrde. Nach De Niros Ansicht entsprach keine Stimmabgabe einer Stimme f\u00fcr Trump.", "sentence": "Anfang November, auf einer Wohlt\u00e4tigkeitsveranstaltung unmittelbar vor der Wahl, wurde Schwarzenegger von Schauspielerkollege Robert De Niro f\u00fcr seinen Trump-Tweet angegangen, da Schwarzenegger sich nicht \u00e4u\u00dferte, f\u00fcr welchen Kandidaten er stimmen w\u00fcrde. Nach De Niros Ansicht entsprach keine Stimmabgabe einer Stimme f\u00fcr Trump. Deshalb weigerte De Niro sich, mit Schwarzenegger zusammen f\u00fcr ein Foto zu posieren.", "paragraph_sentence": "Arnold_Schwarzenegger === In Pr\u00e4sidentschaftswahlk\u00e4mpfen === Im Pr\u00e4sidentschaftswahlkampf 2008 unterst\u00fctzte Schwarzenegger den Republikaner John McCain. Zusammen mit McCain trat er wenige Tage vor der Wahl bei einer Veranstaltung in Columbus, Ohio, auf. Als Schwarzenegger im Herbst 2010 vom Spiegel auf die Wahl im Jahr 2012 angesprochen wurde, war er davon \u00fcberzeugt, dass der Demokrat Barack Obama, der Gewinner von 2008, wiedergew\u00e4hlt werden w\u00fcrde. Er bezweifelte, dass die Republikaner einen chancenreichen Gegenkandidaten finden w\u00fcrden. Zu deren wichtigstem Wahlkampfanliegen, dem R\u00fcckbau von Obamas Gesundheitsreform, deutete er an, dass die Partei die vielen Jahre nicht genutzt h\u00e4tte, die sie in Washington an der Macht gewesen war. Am 19. Oktober 2013 berichtete die New York Post, dass Schwarzenegger auf einem Promo-Termin f\u00fcr seinen Film ''Escape Plan'' erz\u00e4hlte, dass er Lobby-Arbeit betreiben w\u00fcrde, um bei den Pr\u00e4sidentschaftswahlen 2016 kandidieren zu k\u00f6nnen. Als Einwanderer erf\u00fcllte er jedoch nicht die n\u00f6tigen Voraussetzungen, um US-Pr\u00e4sident werden zu k\u00f6nnen. Die entsprechenden Bem\u00fchungen waren nicht von Erfolg gekr\u00f6nt. Stattdessen schrieb Schwarzenegger auf Instagram nach Ver\u00f6ffentlichung der Aufnahmen mit sexistischen \u00c4u\u00dferungen des republikanischen Kandidaten Donald Trump, dass er zum ersten Mal seit seiner Einb\u00fcrgerung im Jahr 1983 nicht f\u00fcr die Republikaner stimmen w\u00fcrde. Schwarzenegger bekr\u00e4ftigte zudem, dass er kandidiert h\u00e4tte, w\u00e4re er in den USA geboren worden. Anfang November, auf einer Wohlt\u00e4tigkeitsveranstaltung unmittelbar vor der Wahl, wurde Schwarzenegger von Schauspielerkollege Robert De Niro f\u00fcr seinen Trump-Tweet angegangen, da Schwarzenegger sich nicht \u00e4u\u00dferte, f\u00fcr welchen Kandidaten er stimmen w\u00fcrde. Nach De Niros Ansicht entsprach keine Stimmabgabe einer Stimme f\u00fcr Trump. Deshalb weigerte De Niro sich, mit Schwarzenegger zusammen f\u00fcr ein Foto zu posieren. Nachdem der Vertrag \u00fcber die Moderation der Reality-Game-Show The Apprentice zwischen dem Fernsehsender NBC und Donald Trump aufgel\u00f6st wurde, \u00fcbernahm Schwarzenegger diese Rolle in der ab 2. Januar 2017 ausgestrahlten achten Staffel The New Celebrity Apprentice, stieg danach aber aus.", "paragraph_answer": "Arnold_Schwarzenegger === In Pr\u00e4sidentschaftswahlk\u00e4mpfen === Im Pr\u00e4sidentschaftswahlkampf 2008 unterst\u00fctzte Schwarzenegger den Republikaner John McCain. Zusammen mit McCain trat er wenige Tage vor der Wahl bei einer Veranstaltung in Columbus, Ohio, auf. Als Schwarzenegger im Herbst 2010 vom Spiegel auf die Wahl im Jahr 2012 angesprochen wurde, war er davon \u00fcberzeugt, dass der Demokrat Barack Obama, der Gewinner von 2008, wiedergew\u00e4hlt werden w\u00fcrde. Er bezweifelte, dass die Republikaner einen chancenreichen Gegenkandidaten finden w\u00fcrden. Zu deren wichtigstem Wahlkampfanliegen, dem R\u00fcckbau von Obamas Gesundheitsreform, deutete er an, dass die Partei die vielen Jahre nicht genutzt h\u00e4tte, die sie in Washington an der Macht gewesen war. Am 19. Oktober 2013 berichtete die New York Post, dass Schwarzenegger auf einem Promo-Termin f\u00fcr seinen Film ''Escape Plan'' erz\u00e4hlte, dass er Lobby-Arbeit betreiben w\u00fcrde, um bei den Pr\u00e4sidentschaftswahlen 2016 kandidieren zu k\u00f6nnen. Als Einwanderer erf\u00fcllte er jedoch nicht die n\u00f6tigen Voraussetzungen, um US-Pr\u00e4sident werden zu k\u00f6nnen. Die entsprechenden Bem\u00fchungen waren nicht von Erfolg gekr\u00f6nt. Stattdessen schrieb Schwarzenegger auf Instagram nach Ver\u00f6ffentlichung der Aufnahmen mit sexistischen \u00c4u\u00dferungen des republikanischen Kandidaten Donald Trump, dass er zum ersten Mal seit seiner Einb\u00fcrgerung im Jahr 1983 nicht f\u00fcr die Republikaner stimmen w\u00fcrde. Schwarzenegger bekr\u00e4ftigte zudem, dass er kandidiert h\u00e4tte, w\u00e4re er in den USA geboren worden. Anfang November, auf einer Wohlt\u00e4tigkeitsveranstaltung unmittelbar vor der Wahl, wurde Schwarzenegger von Schauspielerkollege Robert De Niro f\u00fcr seinen Trump-Tweet angegangen, da Schwarzenegger sich nicht \u00e4u\u00dferte, f\u00fcr welchen Kandidaten er stimmen w\u00fcrde. Nach De Niros Ansicht entsprach keine Stimmabgabe einer Stimme f\u00fcr Trump. Deshalb weigerte De Niro sich, mit Schwarzenegger zusammen f\u00fcr ein Foto zu posieren. Nachdem der Vertrag \u00fcber die Moderation der Reality-Game-Show The Apprentice zwischen dem Fernsehsender NBC und Donald Trump aufgel\u00f6st wurde, \u00fcbernahm Schwarzenegger diese Rolle in der ab 2. Januar 2017 ausgestrahlten achten Staffel The New Celebrity Apprentice, stieg danach aber aus.", "sentence_answer": "Anfang November, auf einer Wohlt\u00e4tigkeitsveranstaltung unmittelbar vor der Wahl, wurde Schwarzenegger von Schauspielerkollege Robert De Niro f\u00fcr seinen Trump-Tweet angegangen, da Schwarzenegger sich nicht \u00e4u\u00dferte, f\u00fcr welchen Kandidaten er stimmen w\u00fcrde. Nach De Niros Ansicht entsprach keine Stimmabgabe einer Stimme f\u00fcr Trump. Deshalb weigerte De Niro sich, mit Schwarzenegger zusammen f\u00fcr ein Foto zu posieren.", "paragraph_id": 41779} {"question": "Welche Staffel von The Apprentice moderierte Schwarzenegger?", "paragraph": "Arnold_Schwarzenegger\n\n=== In Pr\u00e4sidentschaftswahlk\u00e4mpfen ===\nIm Pr\u00e4sidentschaftswahlkampf 2008 unterst\u00fctzte Schwarzenegger den Republikaner John McCain. Zusammen mit McCain trat er wenige Tage vor der Wahl bei einer Veranstaltung in Columbus, Ohio, auf.\nAls Schwarzenegger im Herbst 2010 vom Spiegel auf die Wahl im Jahr 2012 angesprochen wurde, war er davon \u00fcberzeugt, dass der Demokrat Barack Obama, der Gewinner von 2008, wiedergew\u00e4hlt werden w\u00fcrde. Er bezweifelte, dass die Republikaner einen chancenreichen Gegenkandidaten finden w\u00fcrden. Zu deren wichtigstem Wahlkampfanliegen, dem R\u00fcckbau von Obamas Gesundheitsreform, deutete er an, dass die Partei die vielen Jahre nicht genutzt h\u00e4tte, die sie in Washington an der Macht gewesen war.\nAm 19. Oktober 2013 berichtete die New York Post, dass Schwarzenegger auf einem Promo-Termin f\u00fcr seinen Film ''Escape Plan'' erz\u00e4hlte, dass er Lobby-Arbeit betreiben w\u00fcrde, um bei den Pr\u00e4sidentschaftswahlen 2016 kandidieren zu k\u00f6nnen. Als Einwanderer erf\u00fcllte er jedoch nicht die n\u00f6tigen Voraussetzungen, um US-Pr\u00e4sident werden zu k\u00f6nnen. Die entsprechenden Bem\u00fchungen waren nicht von Erfolg gekr\u00f6nt.\nStattdessen schrieb Schwarzenegger auf Instagram nach Ver\u00f6ffentlichung der Aufnahmen mit sexistischen \u00c4u\u00dferungen des republikanischen Kandidaten Donald Trump, dass er zum ersten Mal seit seiner Einb\u00fcrgerung im Jahr 1983 nicht f\u00fcr die Republikaner stimmen w\u00fcrde. Schwarzenegger bekr\u00e4ftigte zudem, dass er kandidiert h\u00e4tte, w\u00e4re er in den USA geboren worden. Anfang November, auf einer Wohlt\u00e4tigkeitsveranstaltung unmittelbar vor der Wahl, wurde Schwarzenegger von Schauspielerkollege Robert De Niro f\u00fcr seinen Trump-Tweet angegangen, da Schwarzenegger sich nicht \u00e4u\u00dferte, f\u00fcr welchen Kandidaten er stimmen w\u00fcrde. Nach De Niros Ansicht entsprach keine Stimmabgabe einer Stimme f\u00fcr Trump. Deshalb weigerte De Niro sich, mit Schwarzenegger zusammen f\u00fcr ein Foto zu posieren.\nNachdem der Vertrag \u00fcber die Moderation der Reality-Game-Show The Apprentice zwischen dem Fernsehsender NBC und Donald Trump aufgel\u00f6st wurde, \u00fcbernahm Schwarzenegger diese Rolle in der ab 2. Januar 2017 ausgestrahlten achten Staffel The New Celebrity Apprentice, stieg danach aber aus.", "answer": "achten Staffel", "sentence": "Nachdem der Vertrag \u00fcber die Moderation der Reality-Game-Show The Apprentice zwischen dem Fernsehsender NBC und Donald Trump aufgel\u00f6st wurde, \u00fcbernahm Schwarzenegger diese Rolle in der ab 2. Januar 2017 ausgestrahlten achten Staffel The New Celebrity Apprentice, stieg danach aber aus.", "paragraph_sentence": "Arnold_Schwarzenegger === In Pr\u00e4sidentschaftswahlk\u00e4mpfen === Im Pr\u00e4sidentschaftswahlkampf 2008 unterst\u00fctzte Schwarzenegger den Republikaner John McCain. Zusammen mit McCain trat er wenige Tage vor der Wahl bei einer Veranstaltung in Columbus, Ohio, auf. Als Schwarzenegger im Herbst 2010 vom Spiegel auf die Wahl im Jahr 2012 angesprochen wurde, war er davon \u00fcberzeugt, dass der Demokrat Barack Obama, der Gewinner von 2008, wiedergew\u00e4hlt werden w\u00fcrde. Er bezweifelte, dass die Republikaner einen chancenreichen Gegenkandidaten finden w\u00fcrden. Zu deren wichtigstem Wahlkampfanliegen, dem R\u00fcckbau von Obamas Gesundheitsreform, deutete er an, dass die Partei die vielen Jahre nicht genutzt h\u00e4tte, die sie in Washington an der Macht gewesen war. Am 19. Oktober 2013 berichtete die New York Post, dass Schwarzenegger auf einem Promo-Termin f\u00fcr seinen Film ''Escape Plan'' erz\u00e4hlte, dass er Lobby-Arbeit betreiben w\u00fcrde, um bei den Pr\u00e4sidentschaftswahlen 2016 kandidieren zu k\u00f6nnen. Als Einwanderer erf\u00fcllte er jedoch nicht die n\u00f6tigen Voraussetzungen, um US-Pr\u00e4sident werden zu k\u00f6nnen. Die entsprechenden Bem\u00fchungen waren nicht von Erfolg gekr\u00f6nt. Stattdessen schrieb Schwarzenegger auf Instagram nach Ver\u00f6ffentlichung der Aufnahmen mit sexistischen \u00c4u\u00dferungen des republikanischen Kandidaten Donald Trump, dass er zum ersten Mal seit seiner Einb\u00fcrgerung im Jahr 1983 nicht f\u00fcr die Republikaner stimmen w\u00fcrde. Schwarzenegger bekr\u00e4ftigte zudem, dass er kandidiert h\u00e4tte, w\u00e4re er in den USA geboren worden. Anfang November, auf einer Wohlt\u00e4tigkeitsveranstaltung unmittelbar vor der Wahl, wurde Schwarzenegger von Schauspielerkollege Robert De Niro f\u00fcr seinen Trump-Tweet angegangen, da Schwarzenegger sich nicht \u00e4u\u00dferte, f\u00fcr welchen Kandidaten er stimmen w\u00fcrde. Nach De Niros Ansicht entsprach keine Stimmabgabe einer Stimme f\u00fcr Trump. Deshalb weigerte De Niro sich, mit Schwarzenegger zusammen f\u00fcr ein Foto zu posieren. Nachdem der Vertrag \u00fcber die Moderation der Reality-Game-Show The Apprentice zwischen dem Fernsehsender NBC und Donald Trump aufgel\u00f6st wurde, \u00fcbernahm Schwarzenegger diese Rolle in der ab 2. Januar 2017 ausgestrahlten achten Staffel The New Celebrity Apprentice, stieg danach aber aus. ", "paragraph_answer": "Arnold_Schwarzenegger === In Pr\u00e4sidentschaftswahlk\u00e4mpfen === Im Pr\u00e4sidentschaftswahlkampf 2008 unterst\u00fctzte Schwarzenegger den Republikaner John McCain. Zusammen mit McCain trat er wenige Tage vor der Wahl bei einer Veranstaltung in Columbus, Ohio, auf. Als Schwarzenegger im Herbst 2010 vom Spiegel auf die Wahl im Jahr 2012 angesprochen wurde, war er davon \u00fcberzeugt, dass der Demokrat Barack Obama, der Gewinner von 2008, wiedergew\u00e4hlt werden w\u00fcrde. Er bezweifelte, dass die Republikaner einen chancenreichen Gegenkandidaten finden w\u00fcrden. Zu deren wichtigstem Wahlkampfanliegen, dem R\u00fcckbau von Obamas Gesundheitsreform, deutete er an, dass die Partei die vielen Jahre nicht genutzt h\u00e4tte, die sie in Washington an der Macht gewesen war. Am 19. Oktober 2013 berichtete die New York Post, dass Schwarzenegger auf einem Promo-Termin f\u00fcr seinen Film ''Escape Plan'' erz\u00e4hlte, dass er Lobby-Arbeit betreiben w\u00fcrde, um bei den Pr\u00e4sidentschaftswahlen 2016 kandidieren zu k\u00f6nnen. Als Einwanderer erf\u00fcllte er jedoch nicht die n\u00f6tigen Voraussetzungen, um US-Pr\u00e4sident werden zu k\u00f6nnen. Die entsprechenden Bem\u00fchungen waren nicht von Erfolg gekr\u00f6nt. Stattdessen schrieb Schwarzenegger auf Instagram nach Ver\u00f6ffentlichung der Aufnahmen mit sexistischen \u00c4u\u00dferungen des republikanischen Kandidaten Donald Trump, dass er zum ersten Mal seit seiner Einb\u00fcrgerung im Jahr 1983 nicht f\u00fcr die Republikaner stimmen w\u00fcrde. Schwarzenegger bekr\u00e4ftigte zudem, dass er kandidiert h\u00e4tte, w\u00e4re er in den USA geboren worden. Anfang November, auf einer Wohlt\u00e4tigkeitsveranstaltung unmittelbar vor der Wahl, wurde Schwarzenegger von Schauspielerkollege Robert De Niro f\u00fcr seinen Trump-Tweet angegangen, da Schwarzenegger sich nicht \u00e4u\u00dferte, f\u00fcr welchen Kandidaten er stimmen w\u00fcrde. Nach De Niros Ansicht entsprach keine Stimmabgabe einer Stimme f\u00fcr Trump. Deshalb weigerte De Niro sich, mit Schwarzenegger zusammen f\u00fcr ein Foto zu posieren. Nachdem der Vertrag \u00fcber die Moderation der Reality-Game-Show The Apprentice zwischen dem Fernsehsender NBC und Donald Trump aufgel\u00f6st wurde, \u00fcbernahm Schwarzenegger diese Rolle in der ab 2. Januar 2017 ausgestrahlten achten Staffel The New Celebrity Apprentice, stieg danach aber aus.", "sentence_answer": "Nachdem der Vertrag \u00fcber die Moderation der Reality-Game-Show The Apprentice zwischen dem Fernsehsender NBC und Donald Trump aufgel\u00f6st wurde, \u00fcbernahm Schwarzenegger diese Rolle in der ab 2. Januar 2017 ausgestrahlten achten Staffel The New Celebrity Apprentice, stieg danach aber aus.", "paragraph_id": 41782} {"question": "Welcher Sender produziert The Apprentice?", "paragraph": "Arnold_Schwarzenegger\n\n=== In Pr\u00e4sidentschaftswahlk\u00e4mpfen ===\nIm Pr\u00e4sidentschaftswahlkampf 2008 unterst\u00fctzte Schwarzenegger den Republikaner John McCain. Zusammen mit McCain trat er wenige Tage vor der Wahl bei einer Veranstaltung in Columbus, Ohio, auf.\nAls Schwarzenegger im Herbst 2010 vom Spiegel auf die Wahl im Jahr 2012 angesprochen wurde, war er davon \u00fcberzeugt, dass der Demokrat Barack Obama, der Gewinner von 2008, wiedergew\u00e4hlt werden w\u00fcrde. Er bezweifelte, dass die Republikaner einen chancenreichen Gegenkandidaten finden w\u00fcrden. Zu deren wichtigstem Wahlkampfanliegen, dem R\u00fcckbau von Obamas Gesundheitsreform, deutete er an, dass die Partei die vielen Jahre nicht genutzt h\u00e4tte, die sie in Washington an der Macht gewesen war.\nAm 19. Oktober 2013 berichtete die New York Post, dass Schwarzenegger auf einem Promo-Termin f\u00fcr seinen Film ''Escape Plan'' erz\u00e4hlte, dass er Lobby-Arbeit betreiben w\u00fcrde, um bei den Pr\u00e4sidentschaftswahlen 2016 kandidieren zu k\u00f6nnen. Als Einwanderer erf\u00fcllte er jedoch nicht die n\u00f6tigen Voraussetzungen, um US-Pr\u00e4sident werden zu k\u00f6nnen. Die entsprechenden Bem\u00fchungen waren nicht von Erfolg gekr\u00f6nt.\nStattdessen schrieb Schwarzenegger auf Instagram nach Ver\u00f6ffentlichung der Aufnahmen mit sexistischen \u00c4u\u00dferungen des republikanischen Kandidaten Donald Trump, dass er zum ersten Mal seit seiner Einb\u00fcrgerung im Jahr 1983 nicht f\u00fcr die Republikaner stimmen w\u00fcrde. Schwarzenegger bekr\u00e4ftigte zudem, dass er kandidiert h\u00e4tte, w\u00e4re er in den USA geboren worden. Anfang November, auf einer Wohlt\u00e4tigkeitsveranstaltung unmittelbar vor der Wahl, wurde Schwarzenegger von Schauspielerkollege Robert De Niro f\u00fcr seinen Trump-Tweet angegangen, da Schwarzenegger sich nicht \u00e4u\u00dferte, f\u00fcr welchen Kandidaten er stimmen w\u00fcrde. Nach De Niros Ansicht entsprach keine Stimmabgabe einer Stimme f\u00fcr Trump. Deshalb weigerte De Niro sich, mit Schwarzenegger zusammen f\u00fcr ein Foto zu posieren.\nNachdem der Vertrag \u00fcber die Moderation der Reality-Game-Show The Apprentice zwischen dem Fernsehsender NBC und Donald Trump aufgel\u00f6st wurde, \u00fcbernahm Schwarzenegger diese Rolle in der ab 2. Januar 2017 ausgestrahlten achten Staffel The New Celebrity Apprentice, stieg danach aber aus.", "answer": "NBC", "sentence": "Nachdem der Vertrag \u00fcber die Moderation der Reality-Game-Show The Apprentice zwischen dem Fernsehsender NBC und Donald Trump aufgel\u00f6st wurde, \u00fcbernahm Schwarzenegger diese Rolle in der ab 2. Januar 2017 ausgestrahlten achten Staffel The New Celebrity Apprentice, stieg danach aber aus.", "paragraph_sentence": "Arnold_Schwarzenegger === In Pr\u00e4sidentschaftswahlk\u00e4mpfen === Im Pr\u00e4sidentschaftswahlkampf 2008 unterst\u00fctzte Schwarzenegger den Republikaner John McCain. Zusammen mit McCain trat er wenige Tage vor der Wahl bei einer Veranstaltung in Columbus, Ohio, auf. Als Schwarzenegger im Herbst 2010 vom Spiegel auf die Wahl im Jahr 2012 angesprochen wurde, war er davon \u00fcberzeugt, dass der Demokrat Barack Obama, der Gewinner von 2008, wiedergew\u00e4hlt werden w\u00fcrde. Er bezweifelte, dass die Republikaner einen chancenreichen Gegenkandidaten finden w\u00fcrden. Zu deren wichtigstem Wahlkampfanliegen, dem R\u00fcckbau von Obamas Gesundheitsreform, deutete er an, dass die Partei die vielen Jahre nicht genutzt h\u00e4tte, die sie in Washington an der Macht gewesen war. Am 19. Oktober 2013 berichtete die New York Post, dass Schwarzenegger auf einem Promo-Termin f\u00fcr seinen Film ''Escape Plan'' erz\u00e4hlte, dass er Lobby-Arbeit betreiben w\u00fcrde, um bei den Pr\u00e4sidentschaftswahlen 2016 kandidieren zu k\u00f6nnen. Als Einwanderer erf\u00fcllte er jedoch nicht die n\u00f6tigen Voraussetzungen, um US-Pr\u00e4sident werden zu k\u00f6nnen. Die entsprechenden Bem\u00fchungen waren nicht von Erfolg gekr\u00f6nt. Stattdessen schrieb Schwarzenegger auf Instagram nach Ver\u00f6ffentlichung der Aufnahmen mit sexistischen \u00c4u\u00dferungen des republikanischen Kandidaten Donald Trump, dass er zum ersten Mal seit seiner Einb\u00fcrgerung im Jahr 1983 nicht f\u00fcr die Republikaner stimmen w\u00fcrde. Schwarzenegger bekr\u00e4ftigte zudem, dass er kandidiert h\u00e4tte, w\u00e4re er in den USA geboren worden. Anfang November, auf einer Wohlt\u00e4tigkeitsveranstaltung unmittelbar vor der Wahl, wurde Schwarzenegger von Schauspielerkollege Robert De Niro f\u00fcr seinen Trump-Tweet angegangen, da Schwarzenegger sich nicht \u00e4u\u00dferte, f\u00fcr welchen Kandidaten er stimmen w\u00fcrde. Nach De Niros Ansicht entsprach keine Stimmabgabe einer Stimme f\u00fcr Trump. Deshalb weigerte De Niro sich, mit Schwarzenegger zusammen f\u00fcr ein Foto zu posieren. Nachdem der Vertrag \u00fcber die Moderation der Reality-Game-Show The Apprentice zwischen dem Fernsehsender NBC und Donald Trump aufgel\u00f6st wurde, \u00fcbernahm Schwarzenegger diese Rolle in der ab 2. Januar 2017 ausgestrahlten achten Staffel The New Celebrity Apprentice, stieg danach aber aus. ", "paragraph_answer": "Arnold_Schwarzenegger === In Pr\u00e4sidentschaftswahlk\u00e4mpfen === Im Pr\u00e4sidentschaftswahlkampf 2008 unterst\u00fctzte Schwarzenegger den Republikaner John McCain. Zusammen mit McCain trat er wenige Tage vor der Wahl bei einer Veranstaltung in Columbus, Ohio, auf. Als Schwarzenegger im Herbst 2010 vom Spiegel auf die Wahl im Jahr 2012 angesprochen wurde, war er davon \u00fcberzeugt, dass der Demokrat Barack Obama, der Gewinner von 2008, wiedergew\u00e4hlt werden w\u00fcrde. Er bezweifelte, dass die Republikaner einen chancenreichen Gegenkandidaten finden w\u00fcrden. Zu deren wichtigstem Wahlkampfanliegen, dem R\u00fcckbau von Obamas Gesundheitsreform, deutete er an, dass die Partei die vielen Jahre nicht genutzt h\u00e4tte, die sie in Washington an der Macht gewesen war. Am 19. Oktober 2013 berichtete die New York Post, dass Schwarzenegger auf einem Promo-Termin f\u00fcr seinen Film ''Escape Plan'' erz\u00e4hlte, dass er Lobby-Arbeit betreiben w\u00fcrde, um bei den Pr\u00e4sidentschaftswahlen 2016 kandidieren zu k\u00f6nnen. Als Einwanderer erf\u00fcllte er jedoch nicht die n\u00f6tigen Voraussetzungen, um US-Pr\u00e4sident werden zu k\u00f6nnen. Die entsprechenden Bem\u00fchungen waren nicht von Erfolg gekr\u00f6nt. Stattdessen schrieb Schwarzenegger auf Instagram nach Ver\u00f6ffentlichung der Aufnahmen mit sexistischen \u00c4u\u00dferungen des republikanischen Kandidaten Donald Trump, dass er zum ersten Mal seit seiner Einb\u00fcrgerung im Jahr 1983 nicht f\u00fcr die Republikaner stimmen w\u00fcrde. Schwarzenegger bekr\u00e4ftigte zudem, dass er kandidiert h\u00e4tte, w\u00e4re er in den USA geboren worden. Anfang November, auf einer Wohlt\u00e4tigkeitsveranstaltung unmittelbar vor der Wahl, wurde Schwarzenegger von Schauspielerkollege Robert De Niro f\u00fcr seinen Trump-Tweet angegangen, da Schwarzenegger sich nicht \u00e4u\u00dferte, f\u00fcr welchen Kandidaten er stimmen w\u00fcrde. Nach De Niros Ansicht entsprach keine Stimmabgabe einer Stimme f\u00fcr Trump. Deshalb weigerte De Niro sich, mit Schwarzenegger zusammen f\u00fcr ein Foto zu posieren. Nachdem der Vertrag \u00fcber die Moderation der Reality-Game-Show The Apprentice zwischen dem Fernsehsender NBC und Donald Trump aufgel\u00f6st wurde, \u00fcbernahm Schwarzenegger diese Rolle in der ab 2. Januar 2017 ausgestrahlten achten Staffel The New Celebrity Apprentice, stieg danach aber aus.", "sentence_answer": "Nachdem der Vertrag \u00fcber die Moderation der Reality-Game-Show The Apprentice zwischen dem Fernsehsender NBC und Donald Trump aufgel\u00f6st wurde, \u00fcbernahm Schwarzenegger diese Rolle in der ab 2. Januar 2017 ausgestrahlten achten Staffel The New Celebrity Apprentice, stieg danach aber aus.", "paragraph_id": 41787} {"question": "Welche Fernseh-Show moderierte Schwarzenegger 2017?", "paragraph": "Arnold_Schwarzenegger\n\n=== In Pr\u00e4sidentschaftswahlk\u00e4mpfen ===\nIm Pr\u00e4sidentschaftswahlkampf 2008 unterst\u00fctzte Schwarzenegger den Republikaner John McCain. Zusammen mit McCain trat er wenige Tage vor der Wahl bei einer Veranstaltung in Columbus, Ohio, auf.\nAls Schwarzenegger im Herbst 2010 vom Spiegel auf die Wahl im Jahr 2012 angesprochen wurde, war er davon \u00fcberzeugt, dass der Demokrat Barack Obama, der Gewinner von 2008, wiedergew\u00e4hlt werden w\u00fcrde. Er bezweifelte, dass die Republikaner einen chancenreichen Gegenkandidaten finden w\u00fcrden. Zu deren wichtigstem Wahlkampfanliegen, dem R\u00fcckbau von Obamas Gesundheitsreform, deutete er an, dass die Partei die vielen Jahre nicht genutzt h\u00e4tte, die sie in Washington an der Macht gewesen war.\nAm 19. Oktober 2013 berichtete die New York Post, dass Schwarzenegger auf einem Promo-Termin f\u00fcr seinen Film ''Escape Plan'' erz\u00e4hlte, dass er Lobby-Arbeit betreiben w\u00fcrde, um bei den Pr\u00e4sidentschaftswahlen 2016 kandidieren zu k\u00f6nnen. Als Einwanderer erf\u00fcllte er jedoch nicht die n\u00f6tigen Voraussetzungen, um US-Pr\u00e4sident werden zu k\u00f6nnen. Die entsprechenden Bem\u00fchungen waren nicht von Erfolg gekr\u00f6nt.\nStattdessen schrieb Schwarzenegger auf Instagram nach Ver\u00f6ffentlichung der Aufnahmen mit sexistischen \u00c4u\u00dferungen des republikanischen Kandidaten Donald Trump, dass er zum ersten Mal seit seiner Einb\u00fcrgerung im Jahr 1983 nicht f\u00fcr die Republikaner stimmen w\u00fcrde. Schwarzenegger bekr\u00e4ftigte zudem, dass er kandidiert h\u00e4tte, w\u00e4re er in den USA geboren worden. Anfang November, auf einer Wohlt\u00e4tigkeitsveranstaltung unmittelbar vor der Wahl, wurde Schwarzenegger von Schauspielerkollege Robert De Niro f\u00fcr seinen Trump-Tweet angegangen, da Schwarzenegger sich nicht \u00e4u\u00dferte, f\u00fcr welchen Kandidaten er stimmen w\u00fcrde. Nach De Niros Ansicht entsprach keine Stimmabgabe einer Stimme f\u00fcr Trump. Deshalb weigerte De Niro sich, mit Schwarzenegger zusammen f\u00fcr ein Foto zu posieren.\nNachdem der Vertrag \u00fcber die Moderation der Reality-Game-Show The Apprentice zwischen dem Fernsehsender NBC und Donald Trump aufgel\u00f6st wurde, \u00fcbernahm Schwarzenegger diese Rolle in der ab 2. Januar 2017 ausgestrahlten achten Staffel The New Celebrity Apprentice, stieg danach aber aus.", "answer": "The New Celebrity Apprentice", "sentence": "Nachdem der Vertrag \u00fcber die Moderation der Reality-Game-Show The Apprentice zwischen dem Fernsehsender NBC und Donald Trump aufgel\u00f6st wurde, \u00fcbernahm Schwarzenegger diese Rolle in der ab 2. Januar 2017 ausgestrahlten achten Staffel The New Celebrity Apprentice , stieg danach aber aus.", "paragraph_sentence": "Arnold_Schwarzenegger === In Pr\u00e4sidentschaftswahlk\u00e4mpfen === Im Pr\u00e4sidentschaftswahlkampf 2008 unterst\u00fctzte Schwarzenegger den Republikaner John McCain. Zusammen mit McCain trat er wenige Tage vor der Wahl bei einer Veranstaltung in Columbus, Ohio, auf. Als Schwarzenegger im Herbst 2010 vom Spiegel auf die Wahl im Jahr 2012 angesprochen wurde, war er davon \u00fcberzeugt, dass der Demokrat Barack Obama, der Gewinner von 2008, wiedergew\u00e4hlt werden w\u00fcrde. Er bezweifelte, dass die Republikaner einen chancenreichen Gegenkandidaten finden w\u00fcrden. Zu deren wichtigstem Wahlkampfanliegen, dem R\u00fcckbau von Obamas Gesundheitsreform, deutete er an, dass die Partei die vielen Jahre nicht genutzt h\u00e4tte, die sie in Washington an der Macht gewesen war. Am 19. Oktober 2013 berichtete die New York Post, dass Schwarzenegger auf einem Promo-Termin f\u00fcr seinen Film ''Escape Plan'' erz\u00e4hlte, dass er Lobby-Arbeit betreiben w\u00fcrde, um bei den Pr\u00e4sidentschaftswahlen 2016 kandidieren zu k\u00f6nnen. Als Einwanderer erf\u00fcllte er jedoch nicht die n\u00f6tigen Voraussetzungen, um US-Pr\u00e4sident werden zu k\u00f6nnen. Die entsprechenden Bem\u00fchungen waren nicht von Erfolg gekr\u00f6nt. Stattdessen schrieb Schwarzenegger auf Instagram nach Ver\u00f6ffentlichung der Aufnahmen mit sexistischen \u00c4u\u00dferungen des republikanischen Kandidaten Donald Trump, dass er zum ersten Mal seit seiner Einb\u00fcrgerung im Jahr 1983 nicht f\u00fcr die Republikaner stimmen w\u00fcrde. Schwarzenegger bekr\u00e4ftigte zudem, dass er kandidiert h\u00e4tte, w\u00e4re er in den USA geboren worden. Anfang November, auf einer Wohlt\u00e4tigkeitsveranstaltung unmittelbar vor der Wahl, wurde Schwarzenegger von Schauspielerkollege Robert De Niro f\u00fcr seinen Trump-Tweet angegangen, da Schwarzenegger sich nicht \u00e4u\u00dferte, f\u00fcr welchen Kandidaten er stimmen w\u00fcrde. Nach De Niros Ansicht entsprach keine Stimmabgabe einer Stimme f\u00fcr Trump. Deshalb weigerte De Niro sich, mit Schwarzenegger zusammen f\u00fcr ein Foto zu posieren. Nachdem der Vertrag \u00fcber die Moderation der Reality-Game-Show The Apprentice zwischen dem Fernsehsender NBC und Donald Trump aufgel\u00f6st wurde, \u00fcbernahm Schwarzenegger diese Rolle in der ab 2. Januar 2017 ausgestrahlten achten Staffel The New Celebrity Apprentice , stieg danach aber aus. ", "paragraph_answer": "Arnold_Schwarzenegger === In Pr\u00e4sidentschaftswahlk\u00e4mpfen === Im Pr\u00e4sidentschaftswahlkampf 2008 unterst\u00fctzte Schwarzenegger den Republikaner John McCain. Zusammen mit McCain trat er wenige Tage vor der Wahl bei einer Veranstaltung in Columbus, Ohio, auf. Als Schwarzenegger im Herbst 2010 vom Spiegel auf die Wahl im Jahr 2012 angesprochen wurde, war er davon \u00fcberzeugt, dass der Demokrat Barack Obama, der Gewinner von 2008, wiedergew\u00e4hlt werden w\u00fcrde. Er bezweifelte, dass die Republikaner einen chancenreichen Gegenkandidaten finden w\u00fcrden. Zu deren wichtigstem Wahlkampfanliegen, dem R\u00fcckbau von Obamas Gesundheitsreform, deutete er an, dass die Partei die vielen Jahre nicht genutzt h\u00e4tte, die sie in Washington an der Macht gewesen war. Am 19. Oktober 2013 berichtete die New York Post, dass Schwarzenegger auf einem Promo-Termin f\u00fcr seinen Film ''Escape Plan'' erz\u00e4hlte, dass er Lobby-Arbeit betreiben w\u00fcrde, um bei den Pr\u00e4sidentschaftswahlen 2016 kandidieren zu k\u00f6nnen. Als Einwanderer erf\u00fcllte er jedoch nicht die n\u00f6tigen Voraussetzungen, um US-Pr\u00e4sident werden zu k\u00f6nnen. Die entsprechenden Bem\u00fchungen waren nicht von Erfolg gekr\u00f6nt. Stattdessen schrieb Schwarzenegger auf Instagram nach Ver\u00f6ffentlichung der Aufnahmen mit sexistischen \u00c4u\u00dferungen des republikanischen Kandidaten Donald Trump, dass er zum ersten Mal seit seiner Einb\u00fcrgerung im Jahr 1983 nicht f\u00fcr die Republikaner stimmen w\u00fcrde. Schwarzenegger bekr\u00e4ftigte zudem, dass er kandidiert h\u00e4tte, w\u00e4re er in den USA geboren worden. Anfang November, auf einer Wohlt\u00e4tigkeitsveranstaltung unmittelbar vor der Wahl, wurde Schwarzenegger von Schauspielerkollege Robert De Niro f\u00fcr seinen Trump-Tweet angegangen, da Schwarzenegger sich nicht \u00e4u\u00dferte, f\u00fcr welchen Kandidaten er stimmen w\u00fcrde. Nach De Niros Ansicht entsprach keine Stimmabgabe einer Stimme f\u00fcr Trump. Deshalb weigerte De Niro sich, mit Schwarzenegger zusammen f\u00fcr ein Foto zu posieren. Nachdem der Vertrag \u00fcber die Moderation der Reality-Game-Show The Apprentice zwischen dem Fernsehsender NBC und Donald Trump aufgel\u00f6st wurde, \u00fcbernahm Schwarzenegger diese Rolle in der ab 2. Januar 2017 ausgestrahlten achten Staffel The New Celebrity Apprentice , stieg danach aber aus.", "sentence_answer": "Nachdem der Vertrag \u00fcber die Moderation der Reality-Game-Show The Apprentice zwischen dem Fernsehsender NBC und Donald Trump aufgel\u00f6st wurde, \u00fcbernahm Schwarzenegger diese Rolle in der ab 2. Januar 2017 ausgestrahlten achten Staffel The New Celebrity Apprentice , stieg danach aber aus.", "paragraph_id": 44015} {"question": "Wie wird Zucker f\u00fcr die Bierproduktion gewonnen?", "paragraph": "Bier\nBier ist ein Getr\u00e4nk, das durch G\u00e4rung aus st\u00e4rkehaltigen Stoffen gewonnen und nicht destilliert wird. Bei der Herstellung des meist kohlens\u00e4urehaltigen Getr\u00e4nks werden oft Hopfen oder andere W\u00fcrzstoffe zugesetzt, etwa Fr\u00fcchte, Kr\u00e4uter wie Grut oder andere Gew\u00fcrze.\nWein und Bier entstehen durch G\u00e4rung von Zucker. F\u00fcr Weine werden Zucker aus pflanzlichen oder tierischen Quellen (zum Beispiel Honig) vergoren, w\u00e4hrend der Ausgangsstoff f\u00fcr die Gewinnung von Zucker bei Bier immer St\u00e4rke ist. Der Zucker wird aus der St\u00e4rke von Getreide (Gerste, Weizen, Roggen, Hafer, Hirse, Reis, Mais) durch M\u00e4lzen oder andere enzymatische Verfahren gewonnen, seltener wird St\u00e4rke aus Kartoffeln oder anderem Gem\u00fcse wie Erbsen herangezogen.\nDer Alkoholgehalt der meisten Biersorten liegt in Deutschland und \u00d6sterreich zwischen 4,5 % und 6 %, je nach Sorte auch dar\u00fcber. Alkoholfreie Biere werden durch zwei verschiedene Verfahren \u2013 Abbrechen der G\u00e4rung oder Extraktion des Alkohols aus normalen Bieren \u2013 erzeugt.", "answer": "aus der St\u00e4rke von Getreide (Gerste, Weizen, Roggen, Hafer, Hirse, Reis, Mais) durch M\u00e4lzen oder andere enzymatische Verfahren ", "sentence": "Der Zucker wird aus der St\u00e4rke von Getreide (Gerste, Weizen, Roggen, Hafer, Hirse, Reis, Mais) durch M\u00e4lzen oder andere enzymatische Verfahren gewonnen, seltener wird St\u00e4rke aus Kartoffeln oder anderem Gem\u00fcse wie Erbsen herangezogen.", "paragraph_sentence": "Bier Bier ist ein Getr\u00e4nk, das durch G\u00e4rung aus st\u00e4rkehaltigen Stoffen gewonnen und nicht destilliert wird. Bei der Herstellung des meist kohlens\u00e4urehaltigen Getr\u00e4nks werden oft Hopfen oder andere W\u00fcrzstoffe zugesetzt, etwa Fr\u00fcchte, Kr\u00e4uter wie Grut oder andere Gew\u00fcrze. Wein und Bier entstehen durch G\u00e4rung von Zucker. F\u00fcr Weine werden Zucker aus pflanzlichen oder tierischen Quellen (zum Beispiel Honig) vergoren, w\u00e4hrend der Ausgangsstoff f\u00fcr die Gewinnung von Zucker bei Bier immer St\u00e4rke ist. Der Zucker wird aus der St\u00e4rke von Getreide (Gerste, Weizen, Roggen, Hafer, Hirse, Reis, Mais) durch M\u00e4lzen oder andere enzymatische Verfahren gewonnen, seltener wird St\u00e4rke aus Kartoffeln oder anderem Gem\u00fcse wie Erbsen herangezogen. Der Alkoholgehalt der meisten Biersorten liegt in Deutschland und \u00d6sterreich zwischen 4,5 % und 6 %, je nach Sorte auch dar\u00fcber. Alkoholfreie Biere werden durch zwei verschiedene Verfahren \u2013 Abbrechen der G\u00e4rung oder Extraktion des Alkohols aus normalen Bieren \u2013 erzeugt.", "paragraph_answer": "Bier Bier ist ein Getr\u00e4nk, das durch G\u00e4rung aus st\u00e4rkehaltigen Stoffen gewonnen und nicht destilliert wird. Bei der Herstellung des meist kohlens\u00e4urehaltigen Getr\u00e4nks werden oft Hopfen oder andere W\u00fcrzstoffe zugesetzt, etwa Fr\u00fcchte, Kr\u00e4uter wie Grut oder andere Gew\u00fcrze. Wein und Bier entstehen durch G\u00e4rung von Zucker. F\u00fcr Weine werden Zucker aus pflanzlichen oder tierischen Quellen (zum Beispiel Honig) vergoren, w\u00e4hrend der Ausgangsstoff f\u00fcr die Gewinnung von Zucker bei Bier immer St\u00e4rke ist. Der Zucker wird aus der St\u00e4rke von Getreide (Gerste, Weizen, Roggen, Hafer, Hirse, Reis, Mais) durch M\u00e4lzen oder andere enzymatische Verfahren gewonnen, seltener wird St\u00e4rke aus Kartoffeln oder anderem Gem\u00fcse wie Erbsen herangezogen. Der Alkoholgehalt der meisten Biersorten liegt in Deutschland und \u00d6sterreich zwischen 4,5 % und 6 %, je nach Sorte auch dar\u00fcber. Alkoholfreie Biere werden durch zwei verschiedene Verfahren \u2013 Abbrechen der G\u00e4rung oder Extraktion des Alkohols aus normalen Bieren \u2013 erzeugt.", "sentence_answer": "Der Zucker wird aus der St\u00e4rke von Getreide (Gerste, Weizen, Roggen, Hafer, Hirse, Reis, Mais) durch M\u00e4lzen oder andere enzymatische Verfahren gewonnen, seltener wird St\u00e4rke aus Kartoffeln oder anderem Gem\u00fcse wie Erbsen herangezogen.", "paragraph_id": 36611} {"question": "Wie viel Alkohol hat Bier?", "paragraph": "Bier\nBier ist ein Getr\u00e4nk, das durch G\u00e4rung aus st\u00e4rkehaltigen Stoffen gewonnen und nicht destilliert wird. Bei der Herstellung des meist kohlens\u00e4urehaltigen Getr\u00e4nks werden oft Hopfen oder andere W\u00fcrzstoffe zugesetzt, etwa Fr\u00fcchte, Kr\u00e4uter wie Grut oder andere Gew\u00fcrze.\nWein und Bier entstehen durch G\u00e4rung von Zucker. F\u00fcr Weine werden Zucker aus pflanzlichen oder tierischen Quellen (zum Beispiel Honig) vergoren, w\u00e4hrend der Ausgangsstoff f\u00fcr die Gewinnung von Zucker bei Bier immer St\u00e4rke ist. Der Zucker wird aus der St\u00e4rke von Getreide (Gerste, Weizen, Roggen, Hafer, Hirse, Reis, Mais) durch M\u00e4lzen oder andere enzymatische Verfahren gewonnen, seltener wird St\u00e4rke aus Kartoffeln oder anderem Gem\u00fcse wie Erbsen herangezogen.\nDer Alkoholgehalt der meisten Biersorten liegt in Deutschland und \u00d6sterreich zwischen 4,5 % und 6 %, je nach Sorte auch dar\u00fcber. Alkoholfreie Biere werden durch zwei verschiedene Verfahren \u2013 Abbrechen der G\u00e4rung oder Extraktion des Alkohols aus normalen Bieren \u2013 erzeugt.", "answer": "zwischen 4,5 % und 6 %, je nach Sorte auch dar\u00fcber.", "sentence": "Der Alkoholgehalt der meisten Biersorten liegt in Deutschland und \u00d6sterreich zwischen 4,5 % und 6 %, je nach Sorte auch dar\u00fcber. 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Alkoholfreie Biere werden durch zwei verschiedene Verfahren \u2013 Abbrechen der G\u00e4rung oder Extraktion des Alkohols aus normalen Bieren \u2013 erzeugt.", "paragraph_id": 36612} {"question": "Wie wird alkoholfreies Bier hergestellt?", "paragraph": "Bier\nBier ist ein Getr\u00e4nk, das durch G\u00e4rung aus st\u00e4rkehaltigen Stoffen gewonnen und nicht destilliert wird. Bei der Herstellung des meist kohlens\u00e4urehaltigen Getr\u00e4nks werden oft Hopfen oder andere W\u00fcrzstoffe zugesetzt, etwa Fr\u00fcchte, Kr\u00e4uter wie Grut oder andere Gew\u00fcrze.\nWein und Bier entstehen durch G\u00e4rung von Zucker. F\u00fcr Weine werden Zucker aus pflanzlichen oder tierischen Quellen (zum Beispiel Honig) vergoren, w\u00e4hrend der Ausgangsstoff f\u00fcr die Gewinnung von Zucker bei Bier immer St\u00e4rke ist. Der Zucker wird aus der St\u00e4rke von Getreide (Gerste, Weizen, Roggen, Hafer, Hirse, Reis, Mais) durch M\u00e4lzen oder andere enzymatische Verfahren gewonnen, seltener wird St\u00e4rke aus Kartoffeln oder anderem Gem\u00fcse wie Erbsen herangezogen.\nDer Alkoholgehalt der meisten Biersorten liegt in Deutschland und \u00d6sterreich zwischen 4,5 % und 6 %, je nach Sorte auch dar\u00fcber. Alkoholfreie Biere werden durch zwei verschiedene Verfahren \u2013 Abbrechen der G\u00e4rung oder Extraktion des Alkohols aus normalen Bieren \u2013 erzeugt.", "answer": "durch zwei verschiedene Verfahren \u2013 Abbrechen der G\u00e4rung oder Extraktion des Alkohols aus normalen Bieren \u2013 erzeugt.", "sentence": "Alkoholfreie Biere werden durch zwei verschiedene Verfahren \u2013 Abbrechen der G\u00e4rung oder Extraktion des Alkohols aus normalen Bieren \u2013 erzeugt.", "paragraph_sentence": "Bier Bier ist ein Getr\u00e4nk, das durch G\u00e4rung aus st\u00e4rkehaltigen Stoffen gewonnen und nicht destilliert wird. Bei der Herstellung des meist kohlens\u00e4urehaltigen Getr\u00e4nks werden oft Hopfen oder andere W\u00fcrzstoffe zugesetzt, etwa Fr\u00fcchte, Kr\u00e4uter wie Grut oder andere Gew\u00fcrze. Wein und Bier entstehen durch G\u00e4rung von Zucker. F\u00fcr Weine werden Zucker aus pflanzlichen oder tierischen Quellen (zum Beispiel Honig) vergoren, w\u00e4hrend der Ausgangsstoff f\u00fcr die Gewinnung von Zucker bei Bier immer St\u00e4rke ist. Der Zucker wird aus der St\u00e4rke von Getreide (Gerste, Weizen, Roggen, Hafer, Hirse, Reis, Mais) durch M\u00e4lzen oder andere enzymatische Verfahren gewonnen, seltener wird St\u00e4rke aus Kartoffeln oder anderem Gem\u00fcse wie Erbsen herangezogen. Der Alkoholgehalt der meisten Biersorten liegt in Deutschland und \u00d6sterreich zwischen 4,5 % und 6 %, je nach Sorte auch dar\u00fcber. Alkoholfreie Biere werden durch zwei verschiedene Verfahren \u2013 Abbrechen der G\u00e4rung oder Extraktion des Alkohols aus normalen Bieren \u2013 erzeugt. ", "paragraph_answer": "Bier Bier ist ein Getr\u00e4nk, das durch G\u00e4rung aus st\u00e4rkehaltigen Stoffen gewonnen und nicht destilliert wird. Bei der Herstellung des meist kohlens\u00e4urehaltigen Getr\u00e4nks werden oft Hopfen oder andere W\u00fcrzstoffe zugesetzt, etwa Fr\u00fcchte, Kr\u00e4uter wie Grut oder andere Gew\u00fcrze. Wein und Bier entstehen durch G\u00e4rung von Zucker. F\u00fcr Weine werden Zucker aus pflanzlichen oder tierischen Quellen (zum Beispiel Honig) vergoren, w\u00e4hrend der Ausgangsstoff f\u00fcr die Gewinnung von Zucker bei Bier immer St\u00e4rke ist. Der Zucker wird aus der St\u00e4rke von Getreide (Gerste, Weizen, Roggen, Hafer, Hirse, Reis, Mais) durch M\u00e4lzen oder andere enzymatische Verfahren gewonnen, seltener wird St\u00e4rke aus Kartoffeln oder anderem Gem\u00fcse wie Erbsen herangezogen. Der Alkoholgehalt der meisten Biersorten liegt in Deutschland und \u00d6sterreich zwischen 4,5 % und 6 %, je nach Sorte auch dar\u00fcber. Alkoholfreie Biere werden durch zwei verschiedene Verfahren \u2013 Abbrechen der G\u00e4rung oder Extraktion des Alkohols aus normalen Bieren \u2013 erzeugt. ", "sentence_answer": "Alkoholfreie Biere werden durch zwei verschiedene Verfahren \u2013 Abbrechen der G\u00e4rung oder Extraktion des Alkohols aus normalen Bieren \u2013 erzeugt. ", "paragraph_id": 36613} {"question": "Welche Stoffe werden bei der Herstellung von Bier zugesetzt?", "paragraph": "Bier\nBier ist ein Getr\u00e4nk, das durch G\u00e4rung aus st\u00e4rkehaltigen Stoffen gewonnen und nicht destilliert wird. Bei der Herstellung des meist kohlens\u00e4urehaltigen Getr\u00e4nks werden oft Hopfen oder andere W\u00fcrzstoffe zugesetzt, etwa Fr\u00fcchte, Kr\u00e4uter wie Grut oder andere Gew\u00fcrze.\nWein und Bier entstehen durch G\u00e4rung von Zucker. F\u00fcr Weine werden Zucker aus pflanzlichen oder tierischen Quellen (zum Beispiel Honig) vergoren, w\u00e4hrend der Ausgangsstoff f\u00fcr die Gewinnung von Zucker bei Bier immer St\u00e4rke ist. Der Zucker wird aus der St\u00e4rke von Getreide (Gerste, Weizen, Roggen, Hafer, Hirse, Reis, Mais) durch M\u00e4lzen oder andere enzymatische Verfahren gewonnen, seltener wird St\u00e4rke aus Kartoffeln oder anderem Gem\u00fcse wie Erbsen herangezogen.\nDer Alkoholgehalt der meisten Biersorten liegt in Deutschland und \u00d6sterreich zwischen 4,5 % und 6 %, je nach Sorte auch dar\u00fcber. Alkoholfreie Biere werden durch zwei verschiedene Verfahren \u2013 Abbrechen der G\u00e4rung oder Extraktion des Alkohols aus normalen Bieren \u2013 erzeugt.", "answer": "Hopfen oder andere W\u00fcrzstoffe zugesetzt, etwa Fr\u00fcchte, Kr\u00e4uter wie Grut oder andere Gew\u00fcrze.", "sentence": "Bei der Herstellung des meist kohlens\u00e4urehaltigen Getr\u00e4nks werden oft Hopfen oder andere W\u00fcrzstoffe zugesetzt, etwa Fr\u00fcchte, Kr\u00e4uter wie Grut oder andere Gew\u00fcrze. \nWein und Bier entstehen durch G\u00e4rung von Zucker.", "paragraph_sentence": "Bier Bier ist ein Getr\u00e4nk, das durch G\u00e4rung aus st\u00e4rkehaltigen Stoffen gewonnen und nicht destilliert wird. Bei der Herstellung des meist kohlens\u00e4urehaltigen Getr\u00e4nks werden oft Hopfen oder andere W\u00fcrzstoffe zugesetzt, etwa Fr\u00fcchte, Kr\u00e4uter wie Grut oder andere Gew\u00fcrze. Wein und Bier entstehen durch G\u00e4rung von Zucker. F\u00fcr Weine werden Zucker aus pflanzlichen oder tierischen Quellen (zum Beispiel Honig) vergoren, w\u00e4hrend der Ausgangsstoff f\u00fcr die Gewinnung von Zucker bei Bier immer St\u00e4rke ist. Der Zucker wird aus der St\u00e4rke von Getreide (Gerste, Weizen, Roggen, Hafer, Hirse, Reis, Mais) durch M\u00e4lzen oder andere enzymatische Verfahren gewonnen, seltener wird St\u00e4rke aus Kartoffeln oder anderem Gem\u00fcse wie Erbsen herangezogen. Der Alkoholgehalt der meisten Biersorten liegt in Deutschland und \u00d6sterreich zwischen 4,5 % und 6 %, je nach Sorte auch dar\u00fcber. Alkoholfreie Biere werden durch zwei verschiedene Verfahren \u2013 Abbrechen der G\u00e4rung oder Extraktion des Alkohols aus normalen Bieren \u2013 erzeugt.", "paragraph_answer": "Bier Bier ist ein Getr\u00e4nk, das durch G\u00e4rung aus st\u00e4rkehaltigen Stoffen gewonnen und nicht destilliert wird. Bei der Herstellung des meist kohlens\u00e4urehaltigen Getr\u00e4nks werden oft Hopfen oder andere W\u00fcrzstoffe zugesetzt, etwa Fr\u00fcchte, Kr\u00e4uter wie Grut oder andere Gew\u00fcrze. Wein und Bier entstehen durch G\u00e4rung von Zucker. F\u00fcr Weine werden Zucker aus pflanzlichen oder tierischen Quellen (zum Beispiel Honig) vergoren, w\u00e4hrend der Ausgangsstoff f\u00fcr die Gewinnung von Zucker bei Bier immer St\u00e4rke ist. Der Zucker wird aus der St\u00e4rke von Getreide (Gerste, Weizen, Roggen, Hafer, Hirse, Reis, Mais) durch M\u00e4lzen oder andere enzymatische Verfahren gewonnen, seltener wird St\u00e4rke aus Kartoffeln oder anderem Gem\u00fcse wie Erbsen herangezogen. Der Alkoholgehalt der meisten Biersorten liegt in Deutschland und \u00d6sterreich zwischen 4,5 % und 6 %, je nach Sorte auch dar\u00fcber. Alkoholfreie Biere werden durch zwei verschiedene Verfahren \u2013 Abbrechen der G\u00e4rung oder Extraktion des Alkohols aus normalen Bieren \u2013 erzeugt.", "sentence_answer": "Bei der Herstellung des meist kohlens\u00e4urehaltigen Getr\u00e4nks werden oft Hopfen oder andere W\u00fcrzstoffe zugesetzt, etwa Fr\u00fcchte, Kr\u00e4uter wie Grut oder andere Gew\u00fcrze. Wein und Bier entstehen durch G\u00e4rung von Zucker.", "paragraph_id": 36608} {"question": "Was wird bei der Herstellung von Wein und Bier geg\u00e4rt?", "paragraph": "Bier\nBier ist ein Getr\u00e4nk, das durch G\u00e4rung aus st\u00e4rkehaltigen Stoffen gewonnen und nicht destilliert wird. Bei der Herstellung des meist kohlens\u00e4urehaltigen Getr\u00e4nks werden oft Hopfen oder andere W\u00fcrzstoffe zugesetzt, etwa Fr\u00fcchte, Kr\u00e4uter wie Grut oder andere Gew\u00fcrze.\nWein und Bier entstehen durch G\u00e4rung von Zucker. F\u00fcr Weine werden Zucker aus pflanzlichen oder tierischen Quellen (zum Beispiel Honig) vergoren, w\u00e4hrend der Ausgangsstoff f\u00fcr die Gewinnung von Zucker bei Bier immer St\u00e4rke ist. Der Zucker wird aus der St\u00e4rke von Getreide (Gerste, Weizen, Roggen, Hafer, Hirse, Reis, Mais) durch M\u00e4lzen oder andere enzymatische Verfahren gewonnen, seltener wird St\u00e4rke aus Kartoffeln oder anderem Gem\u00fcse wie Erbsen herangezogen.\nDer Alkoholgehalt der meisten Biersorten liegt in Deutschland und \u00d6sterreich zwischen 4,5 % und 6 %, je nach Sorte auch dar\u00fcber. Alkoholfreie Biere werden durch zwei verschiedene Verfahren \u2013 Abbrechen der G\u00e4rung oder Extraktion des Alkohols aus normalen Bieren \u2013 erzeugt.", "answer": "Zucker", "sentence": "\nWein und Bier entstehen durch G\u00e4rung von Zucker .", "paragraph_sentence": "Bier Bier ist ein Getr\u00e4nk, das durch G\u00e4rung aus st\u00e4rkehaltigen Stoffen gewonnen und nicht destilliert wird. Bei der Herstellung des meist kohlens\u00e4urehaltigen Getr\u00e4nks werden oft Hopfen oder andere W\u00fcrzstoffe zugesetzt, etwa Fr\u00fcchte, Kr\u00e4uter wie Grut oder andere Gew\u00fcrze. Wein und Bier entstehen durch G\u00e4rung von Zucker . F\u00fcr Weine werden Zucker aus pflanzlichen oder tierischen Quellen (zum Beispiel Honig) vergoren, w\u00e4hrend der Ausgangsstoff f\u00fcr die Gewinnung von Zucker bei Bier immer St\u00e4rke ist. Der Zucker wird aus der St\u00e4rke von Getreide (Gerste, Weizen, Roggen, Hafer, Hirse, Reis, Mais) durch M\u00e4lzen oder andere enzymatische Verfahren gewonnen, seltener wird St\u00e4rke aus Kartoffeln oder anderem Gem\u00fcse wie Erbsen herangezogen. Der Alkoholgehalt der meisten Biersorten liegt in Deutschland und \u00d6sterreich zwischen 4,5 % und 6 %, je nach Sorte auch dar\u00fcber. Alkoholfreie Biere werden durch zwei verschiedene Verfahren \u2013 Abbrechen der G\u00e4rung oder Extraktion des Alkohols aus normalen Bieren \u2013 erzeugt.", "paragraph_answer": "Bier Bier ist ein Getr\u00e4nk, das durch G\u00e4rung aus st\u00e4rkehaltigen Stoffen gewonnen und nicht destilliert wird. Bei der Herstellung des meist kohlens\u00e4urehaltigen Getr\u00e4nks werden oft Hopfen oder andere W\u00fcrzstoffe zugesetzt, etwa Fr\u00fcchte, Kr\u00e4uter wie Grut oder andere Gew\u00fcrze. Wein und Bier entstehen durch G\u00e4rung von Zucker . F\u00fcr Weine werden Zucker aus pflanzlichen oder tierischen Quellen (zum Beispiel Honig) vergoren, w\u00e4hrend der Ausgangsstoff f\u00fcr die Gewinnung von Zucker bei Bier immer St\u00e4rke ist. Der Zucker wird aus der St\u00e4rke von Getreide (Gerste, Weizen, Roggen, Hafer, Hirse, Reis, Mais) durch M\u00e4lzen oder andere enzymatische Verfahren gewonnen, seltener wird St\u00e4rke aus Kartoffeln oder anderem Gem\u00fcse wie Erbsen herangezogen. Der Alkoholgehalt der meisten Biersorten liegt in Deutschland und \u00d6sterreich zwischen 4,5 % und 6 %, je nach Sorte auch dar\u00fcber. Alkoholfreie Biere werden durch zwei verschiedene Verfahren \u2013 Abbrechen der G\u00e4rung oder Extraktion des Alkohols aus normalen Bieren \u2013 erzeugt.", "sentence_answer": " Wein und Bier entstehen durch G\u00e4rung von Zucker .", "paragraph_id": 36609} {"question": "Welcher Zucker wird bei der Weinproduktion vergoren?", "paragraph": "Bier\nBier ist ein Getr\u00e4nk, das durch G\u00e4rung aus st\u00e4rkehaltigen Stoffen gewonnen und nicht destilliert wird. Bei der Herstellung des meist kohlens\u00e4urehaltigen Getr\u00e4nks werden oft Hopfen oder andere W\u00fcrzstoffe zugesetzt, etwa Fr\u00fcchte, Kr\u00e4uter wie Grut oder andere Gew\u00fcrze.\nWein und Bier entstehen durch G\u00e4rung von Zucker. F\u00fcr Weine werden Zucker aus pflanzlichen oder tierischen Quellen (zum Beispiel Honig) vergoren, w\u00e4hrend der Ausgangsstoff f\u00fcr die Gewinnung von Zucker bei Bier immer St\u00e4rke ist. Der Zucker wird aus der St\u00e4rke von Getreide (Gerste, Weizen, Roggen, Hafer, Hirse, Reis, Mais) durch M\u00e4lzen oder andere enzymatische Verfahren gewonnen, seltener wird St\u00e4rke aus Kartoffeln oder anderem Gem\u00fcse wie Erbsen herangezogen.\nDer Alkoholgehalt der meisten Biersorten liegt in Deutschland und \u00d6sterreich zwischen 4,5 % und 6 %, je nach Sorte auch dar\u00fcber. Alkoholfreie Biere werden durch zwei verschiedene Verfahren \u2013 Abbrechen der G\u00e4rung oder Extraktion des Alkohols aus normalen Bieren \u2013 erzeugt.", "answer": "Zucker aus pflanzlichen oder tierischen Quellen (zum Beispiel Honig)", "sentence": "F\u00fcr Weine werden Zucker aus pflanzlichen oder tierischen Quellen (zum Beispiel Honig) vergoren, w\u00e4hrend der Ausgangsstoff f\u00fcr die Gewinnung von Zucker bei Bier immer St\u00e4rke ist.", "paragraph_sentence": "Bier Bier ist ein Getr\u00e4nk, das durch G\u00e4rung aus st\u00e4rkehaltigen Stoffen gewonnen und nicht destilliert wird. Bei der Herstellung des meist kohlens\u00e4urehaltigen Getr\u00e4nks werden oft Hopfen oder andere W\u00fcrzstoffe zugesetzt, etwa Fr\u00fcchte, Kr\u00e4uter wie Grut oder andere Gew\u00fcrze. Wein und Bier entstehen durch G\u00e4rung von Zucker. F\u00fcr Weine werden Zucker aus pflanzlichen oder tierischen Quellen (zum Beispiel Honig) vergoren, w\u00e4hrend der Ausgangsstoff f\u00fcr die Gewinnung von Zucker bei Bier immer St\u00e4rke ist. Der Zucker wird aus der St\u00e4rke von Getreide (Gerste, Weizen, Roggen, Hafer, Hirse, Reis, Mais) durch M\u00e4lzen oder andere enzymatische Verfahren gewonnen, seltener wird St\u00e4rke aus Kartoffeln oder anderem Gem\u00fcse wie Erbsen herangezogen. Der Alkoholgehalt der meisten Biersorten liegt in Deutschland und \u00d6sterreich zwischen 4,5 % und 6 %, je nach Sorte auch dar\u00fcber. Alkoholfreie Biere werden durch zwei verschiedene Verfahren \u2013 Abbrechen der G\u00e4rung oder Extraktion des Alkohols aus normalen Bieren \u2013 erzeugt.", "paragraph_answer": "Bier Bier ist ein Getr\u00e4nk, das durch G\u00e4rung aus st\u00e4rkehaltigen Stoffen gewonnen und nicht destilliert wird. Bei der Herstellung des meist kohlens\u00e4urehaltigen Getr\u00e4nks werden oft Hopfen oder andere W\u00fcrzstoffe zugesetzt, etwa Fr\u00fcchte, Kr\u00e4uter wie Grut oder andere Gew\u00fcrze. Wein und Bier entstehen durch G\u00e4rung von Zucker. F\u00fcr Weine werden Zucker aus pflanzlichen oder tierischen Quellen (zum Beispiel Honig) vergoren, w\u00e4hrend der Ausgangsstoff f\u00fcr die Gewinnung von Zucker bei Bier immer St\u00e4rke ist. Der Zucker wird aus der St\u00e4rke von Getreide (Gerste, Weizen, Roggen, Hafer, Hirse, Reis, Mais) durch M\u00e4lzen oder andere enzymatische Verfahren gewonnen, seltener wird St\u00e4rke aus Kartoffeln oder anderem Gem\u00fcse wie Erbsen herangezogen. Der Alkoholgehalt der meisten Biersorten liegt in Deutschland und \u00d6sterreich zwischen 4,5 % und 6 %, je nach Sorte auch dar\u00fcber. Alkoholfreie Biere werden durch zwei verschiedene Verfahren \u2013 Abbrechen der G\u00e4rung oder Extraktion des Alkohols aus normalen Bieren \u2013 erzeugt.", "sentence_answer": "F\u00fcr Weine werden Zucker aus pflanzlichen oder tierischen Quellen (zum Beispiel Honig) vergoren, w\u00e4hrend der Ausgangsstoff f\u00fcr die Gewinnung von Zucker bei Bier immer St\u00e4rke ist.", "paragraph_id": 36610} {"question": "Wer war verunsichert wegen der Nachricht vom Abschluss des deutsch-sowjetischen Nichtangriffspaktes?", "paragraph": "Deutsch-sowjetischer_Nichtangriffspakt\n\n==== Westalliierte ====\nAm 24. August sandte Chamberlain eine mit dem Kabinett abgestimmte Warnung an Hitler pers\u00f6nlich und der Emergency Powers Act wurde im Parlament verabschiedet. Am 25.\u00a0August 1939 wurde der britisch-polnische Beistandspakt unterzeichnet, der die bereits am 31.\u00a0M\u00e4rz 1939 im britischen Unterhaus abgegebene Garantieerkl\u00e4rung Chamberlains bekr\u00e4ftigte. Diese eindeutige Reaktion \u00fcberraschte Hitler und er verschob den f\u00fcr den 26. August erteilten Angriff. Nach dem deutschen \u00dcberfall erkl\u00e4rten Frankreich und England dem Deutschen Reich am 3. September den Krieg. Kurz darauf folgten Australien, Neuseeland, Indien, S\u00fcdafrika und Kanada.\nDas Verh\u00e4ltnis zur Sowjetunion verschlechterte sich angesichts der sowjetischen Expansion in Osteuropa drastisch. Insbesondere das sowjetische Vorgehen gegen Finnland l\u00f6ste \u00dcberlegungen \u00fcber ein milit\u00e4risches Vorgehen gegen die Erd\u00f6lproduktion im Raum Baku aus ''(Operation Pike)''. Der erfolgreiche Widerstand der finnischen Streitkr\u00e4fte veranlasste die Vorbereitungen einer milit\u00e4rischen Unterst\u00fctzung, die f\u00fcr das Fr\u00fchjahr 1940 geplant war und die Besetzung von St\u00fctzpunkten in Norwegen einschloss. Diese teilweise sehr weit vorangeschrittenen Pl\u00e4ne l\u00f6sten mittelbar den deutschen \u00dcberfall auf D\u00e4nemark und Norwegen im April 1940 aus. Erst nach dem Fall Frankreichs im Juni 1940, als Gro\u00dfbritannien allein Deutschland gegen\u00fcberstand, wurden konkrete Schritte zu einer Verst\u00e4ndigung mit der Sowjetunion eingeleitet, die nach dem deutschen \u00dcberfall auf die Sowjetunion zu einem formellen B\u00fcndnis der beiden Staaten f\u00fchrten.\nBei vielen Kommunisten in Westeuropa (aber nicht nur bei diesen) l\u00f6ste die Nachricht vom Abschluss des Paktes und der Wende in der sowjetischen Au\u00dfenpolitik Entsetzen und Verunsicherung aus. Der Kurswechsel der ''Kommunistischen Internationale'', die nun die Kommunistischen Parteien anwies, sich gegen den \u201eimperialistischen\u201c Krieg zu stellen und alle Bindungen zu sozialistischen und anderen progressiven Parteien zu l\u00f6sen, verst\u00e4rkten das Unbehagen, f\u00fchrten zu Kritik, Protesten und zahlreichen Parteiaustritten.\nIn Frankreich bot der Pakt und der damit verbundene Kurswechsel einen willkommenen Vorwand f\u00fcr die Verfolgung der Kommunistischen Partei Frankreichs (PCF), die am 26.\u00a0September 1939 in deren Verbot gipfelten. Hatten die Kommunisten zun\u00e4chst die Kriegsanstrengungen unterst\u00fctzt und etwa am 2.\u00a0September in der Nationalversammlung f\u00fcr die Kriegskredite gestimmt, erfolgte nach einer kurzen Phase der Orientierungslosigkeit ab Mitte September die Agitation gegen den Krieg, der als \u201eimperialistischer, ungerechter Krieg, an dem die Bourgeoisie aller kriegsf\u00fchrenden Staaten gleich schuldig\u201c sei, denunziert wurde. Die PCF verurteilte auch den Schulterschluss mit Gro\u00dfbritannien und den \u201ereaktion\u00e4ren polnischen Obristen\u201c. Der Agitation dienten Flugzettel, Kettenbriefe und eine Untergrundausgabe der Parteizeitung ''L\u2019Humanit\u00e9'', die unter dem Titel \u201eLes soldats contre la guerre\u201c verbreitet wurde.\nDie tiefe politische Spaltung der franz\u00f6sischen Gesellschaft und eine tief verwurzelte pazifistische Str\u00f6mung verst\u00e4rkten die Wirkung der def\u00e4tistischen Kampagne der PCF unter dem Motto: \u201eMourir pour Dantzig?\u201c (dt.: ''Sterben f\u00fcr Danzig?'') Aus Furcht vor Unterwanderung und Sabotage wurden drastische Ma\u00dfnahmen ergriffen, die zu einer zus\u00e4tzlichen Entfremdung zwischen Regierung und Bev\u00f6lkerung f\u00fchrten. Zumal sich im weiteren Verlauf des ''Sitzkrieges'' die Arbeitsbedingungen, vor allem in der R\u00fcstungsindustrie, zunehmend verschlechterten. Vereinzelte F\u00e4lle von Sabotage dienten zur Rechtfertigung einer massiven Repression kommunistischer oder kommunistischer Sympathien verd\u00e4chtiger Arbeiterinnen und Arbeiter und zur Diskreditierung aller Versuche, eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen zu erreichen. Dem tats\u00e4chlichen Schwund der Mitgliedschaft der PCF stand ein von den Beh\u00f6rden behaupteter Anstieg von Akten kommunistischer Subversion und Sabotage gegen\u00fcber. Als im Mai 1940 der deutsche Angriff erfolgte und die alliierte Streitmacht vernichtende Niederlagen erlitt, mussten die Kommunisten auch als S\u00fcndenbock f\u00fcr die Fehler von Regierung und Milit\u00e4r herhalten.", "answer": "vielen Kommunisten in Westeuropa (aber nicht nur", "sentence": "Bei vielen Kommunisten in Westeuropa (aber nicht nur bei diesen) l\u00f6ste die Nachricht vom Abschluss des Paktes und der Wende in der sowjetischen Au\u00dfenpolitik Entsetzen und Verunsicherung aus.", "paragraph_sentence": "Deutsch-sowjetischer_Nichtangriffspakt ==== Westalliierte = = = = Am 24. August sandte Chamberlain eine mit dem Kabinett abgestimmte Warnung an Hitler pers\u00f6nlich und der Emergency Powers Act wurde im Parlament verabschiedet. Am 25. August 1939 wurde der britisch-polnische Beistandspakt unterzeichnet, der die bereits am 31. M\u00e4rz 1939 im britischen Unterhaus abgegebene Garantieerkl\u00e4rung Chamberlains bekr\u00e4ftigte. Diese eindeutige Reaktion \u00fcberraschte Hitler und er verschob den f\u00fcr den 26. August erteilten Angriff. Nach dem deutschen \u00dcberfall erkl\u00e4rten Frankreich und England dem Deutschen Reich am 3. September den Krieg. Kurz darauf folgten Australien, Neuseeland, Indien, S\u00fcdafrika und Kanada. Das Verh\u00e4ltnis zur Sowjetunion verschlechterte sich angesichts der sowjetischen Expansion in Osteuropa drastisch. Insbesondere das sowjetische Vorgehen gegen Finnland l\u00f6ste \u00dcberlegungen \u00fcber ein milit\u00e4risches Vorgehen gegen die Erd\u00f6lproduktion im Raum Baku aus ''(Operation Pike)''. Der erfolgreiche Widerstand der finnischen Streitkr\u00e4fte veranlasste die Vorbereitungen einer milit\u00e4rischen Unterst\u00fctzung, die f\u00fcr das Fr\u00fchjahr 1940 geplant war und die Besetzung von St\u00fctzpunkten in Norwegen einschloss. Diese teilweise sehr weit vorangeschrittenen Pl\u00e4ne l\u00f6sten mittelbar den deutschen \u00dcberfall auf D\u00e4nemark und Norwegen im April 1940 aus. Erst nach dem Fall Frankreichs im Juni 1940, als Gro\u00dfbritannien allein Deutschland gegen\u00fcberstand, wurden konkrete Schritte zu einer Verst\u00e4ndigung mit der Sowjetunion eingeleitet, die nach dem deutschen \u00dcberfall auf die Sowjetunion zu einem formellen B\u00fcndnis der beiden Staaten f\u00fchrten. Bei vielen Kommunisten in Westeuropa (aber nicht nur bei diesen) l\u00f6ste die Nachricht vom Abschluss des Paktes und der Wende in der sowjetischen Au\u00dfenpolitik Entsetzen und Verunsicherung aus. Der Kurswechsel der ''Kommunistischen Internationale'', die nun die Kommunistischen Parteien anwies, sich gegen den \u201eimperialistischen\u201c Krieg zu stellen und alle Bindungen zu sozialistischen und anderen progressiven Parteien zu l\u00f6sen, verst\u00e4rkten das Unbehagen, f\u00fchrten zu Kritik, Protesten und zahlreichen Parteiaustritten. In Frankreich bot der Pakt und der damit verbundene Kurswechsel einen willkommenen Vorwand f\u00fcr die Verfolgung der Kommunistischen Partei Frankreichs (PCF), die am 26. September 1939 in deren Verbot gipfelten. Hatten die Kommunisten zun\u00e4chst die Kriegsanstrengungen unterst\u00fctzt und etwa am 2. September in der Nationalversammlung f\u00fcr die Kriegskredite gestimmt, erfolgte nach einer kurzen Phase der Orientierungslosigkeit ab Mitte September die Agitation gegen den Krieg, der als \u201eimperialistischer, ungerechter Krieg, an dem die Bourgeoisie aller kriegsf\u00fchrenden Staaten gleich schuldig\u201c sei, denunziert wurde. Die PCF verurteilte auch den Schulterschluss mit Gro\u00dfbritannien und den \u201ereaktion\u00e4ren polnischen Obristen\u201c. Der Agitation dienten Flugzettel, Kettenbriefe und eine Untergrundausgabe der Parteizeitung ''L\u2019Humanit\u00e9'', die unter dem Titel \u201eLes soldats contre la guerre\u201c verbreitet wurde. Die tiefe politische Spaltung der franz\u00f6sischen Gesellschaft und eine tief verwurzelte pazifistische Str\u00f6mung verst\u00e4rkten die Wirkung der def\u00e4tistischen Kampagne der PCF unter dem Motto: \u201eMourir pour Dantzig?\u201c (dt.: ''Sterben f\u00fcr Danzig?'') Aus Furcht vor Unterwanderung und Sabotage wurden drastische Ma\u00dfnahmen ergriffen, die zu einer zus\u00e4tzlichen Entfremdung zwischen Regierung und Bev\u00f6lkerung f\u00fchrten. Zumal sich im weiteren Verlauf des ''Sitzkrieges'' die Arbeitsbedingungen, vor allem in der R\u00fcstungsindustrie, zunehmend verschlechterten. Vereinzelte F\u00e4lle von Sabotage dienten zur Rechtfertigung einer massiven Repression kommunistischer oder kommunistischer Sympathien verd\u00e4chtiger Arbeiterinnen und Arbeiter und zur Diskreditierung aller Versuche, eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen zu erreichen. Dem tats\u00e4chlichen Schwund der Mitgliedschaft der PCF stand ein von den Beh\u00f6rden behaupteter Anstieg von Akten kommunistischer Subversion und Sabotage gegen\u00fcber. Als im Mai 1940 der deutsche Angriff erfolgte und die alliierte Streitmacht vernichtende Niederlagen erlitt, mussten die Kommunisten auch als S\u00fcndenbock f\u00fcr die Fehler von Regierung und Milit\u00e4r herhalten.", "paragraph_answer": "Deutsch-sowjetischer_Nichtangriffspakt ==== Westalliierte ==== Am 24. August sandte Chamberlain eine mit dem Kabinett abgestimmte Warnung an Hitler pers\u00f6nlich und der Emergency Powers Act wurde im Parlament verabschiedet. Am 25. August 1939 wurde der britisch-polnische Beistandspakt unterzeichnet, der die bereits am 31. M\u00e4rz 1939 im britischen Unterhaus abgegebene Garantieerkl\u00e4rung Chamberlains bekr\u00e4ftigte. Diese eindeutige Reaktion \u00fcberraschte Hitler und er verschob den f\u00fcr den 26. August erteilten Angriff. Nach dem deutschen \u00dcberfall erkl\u00e4rten Frankreich und England dem Deutschen Reich am 3. September den Krieg. Kurz darauf folgten Australien, Neuseeland, Indien, S\u00fcdafrika und Kanada. Das Verh\u00e4ltnis zur Sowjetunion verschlechterte sich angesichts der sowjetischen Expansion in Osteuropa drastisch. Insbesondere das sowjetische Vorgehen gegen Finnland l\u00f6ste \u00dcberlegungen \u00fcber ein milit\u00e4risches Vorgehen gegen die Erd\u00f6lproduktion im Raum Baku aus ''(Operation Pike)''. Der erfolgreiche Widerstand der finnischen Streitkr\u00e4fte veranlasste die Vorbereitungen einer milit\u00e4rischen Unterst\u00fctzung, die f\u00fcr das Fr\u00fchjahr 1940 geplant war und die Besetzung von St\u00fctzpunkten in Norwegen einschloss. Diese teilweise sehr weit vorangeschrittenen Pl\u00e4ne l\u00f6sten mittelbar den deutschen \u00dcberfall auf D\u00e4nemark und Norwegen im April 1940 aus. Erst nach dem Fall Frankreichs im Juni 1940, als Gro\u00dfbritannien allein Deutschland gegen\u00fcberstand, wurden konkrete Schritte zu einer Verst\u00e4ndigung mit der Sowjetunion eingeleitet, die nach dem deutschen \u00dcberfall auf die Sowjetunion zu einem formellen B\u00fcndnis der beiden Staaten f\u00fchrten. Bei vielen Kommunisten in Westeuropa (aber nicht nur bei diesen) l\u00f6ste die Nachricht vom Abschluss des Paktes und der Wende in der sowjetischen Au\u00dfenpolitik Entsetzen und Verunsicherung aus. Der Kurswechsel der ''Kommunistischen Internationale'', die nun die Kommunistischen Parteien anwies, sich gegen den \u201eimperialistischen\u201c Krieg zu stellen und alle Bindungen zu sozialistischen und anderen progressiven Parteien zu l\u00f6sen, verst\u00e4rkten das Unbehagen, f\u00fchrten zu Kritik, Protesten und zahlreichen Parteiaustritten. In Frankreich bot der Pakt und der damit verbundene Kurswechsel einen willkommenen Vorwand f\u00fcr die Verfolgung der Kommunistischen Partei Frankreichs (PCF), die am 26. September 1939 in deren Verbot gipfelten. Hatten die Kommunisten zun\u00e4chst die Kriegsanstrengungen unterst\u00fctzt und etwa am 2. September in der Nationalversammlung f\u00fcr die Kriegskredite gestimmt, erfolgte nach einer kurzen Phase der Orientierungslosigkeit ab Mitte September die Agitation gegen den Krieg, der als \u201eimperialistischer, ungerechter Krieg, an dem die Bourgeoisie aller kriegsf\u00fchrenden Staaten gleich schuldig\u201c sei, denunziert wurde. Die PCF verurteilte auch den Schulterschluss mit Gro\u00dfbritannien und den \u201ereaktion\u00e4ren polnischen Obristen\u201c. Der Agitation dienten Flugzettel, Kettenbriefe und eine Untergrundausgabe der Parteizeitung ''L\u2019Humanit\u00e9'', die unter dem Titel \u201eLes soldats contre la guerre\u201c verbreitet wurde. Die tiefe politische Spaltung der franz\u00f6sischen Gesellschaft und eine tief verwurzelte pazifistische Str\u00f6mung verst\u00e4rkten die Wirkung der def\u00e4tistischen Kampagne der PCF unter dem Motto: \u201eMourir pour Dantzig?\u201c (dt.: ''Sterben f\u00fcr Danzig?'') Aus Furcht vor Unterwanderung und Sabotage wurden drastische Ma\u00dfnahmen ergriffen, die zu einer zus\u00e4tzlichen Entfremdung zwischen Regierung und Bev\u00f6lkerung f\u00fchrten. Zumal sich im weiteren Verlauf des ''Sitzkrieges'' die Arbeitsbedingungen, vor allem in der R\u00fcstungsindustrie, zunehmend verschlechterten. Vereinzelte F\u00e4lle von Sabotage dienten zur Rechtfertigung einer massiven Repression kommunistischer oder kommunistischer Sympathien verd\u00e4chtiger Arbeiterinnen und Arbeiter und zur Diskreditierung aller Versuche, eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen zu erreichen. Dem tats\u00e4chlichen Schwund der Mitgliedschaft der PCF stand ein von den Beh\u00f6rden behaupteter Anstieg von Akten kommunistischer Subversion und Sabotage gegen\u00fcber. Als im Mai 1940 der deutsche Angriff erfolgte und die alliierte Streitmacht vernichtende Niederlagen erlitt, mussten die Kommunisten auch als S\u00fcndenbock f\u00fcr die Fehler von Regierung und Milit\u00e4r herhalten.", "sentence_answer": "Bei vielen Kommunisten in Westeuropa (aber nicht nur bei diesen) l\u00f6ste die Nachricht vom Abschluss des Paktes und der Wende in der sowjetischen Au\u00dfenpolitik Entsetzen und Verunsicherung aus.", "paragraph_id": 36796} {"question": "Welche Folge hatte die Unterzeichnung des deutsch-sowjetischen Nichtangriffspaktes in Frankreich?", "paragraph": "Deutsch-sowjetischer_Nichtangriffspakt\n\n==== Westalliierte ====\nAm 24. August sandte Chamberlain eine mit dem Kabinett abgestimmte Warnung an Hitler pers\u00f6nlich und der Emergency Powers Act wurde im Parlament verabschiedet. Am 25.\u00a0August 1939 wurde der britisch-polnische Beistandspakt unterzeichnet, der die bereits am 31.\u00a0M\u00e4rz 1939 im britischen Unterhaus abgegebene Garantieerkl\u00e4rung Chamberlains bekr\u00e4ftigte. Diese eindeutige Reaktion \u00fcberraschte Hitler und er verschob den f\u00fcr den 26. August erteilten Angriff. Nach dem deutschen \u00dcberfall erkl\u00e4rten Frankreich und England dem Deutschen Reich am 3. September den Krieg. Kurz darauf folgten Australien, Neuseeland, Indien, S\u00fcdafrika und Kanada.\nDas Verh\u00e4ltnis zur Sowjetunion verschlechterte sich angesichts der sowjetischen Expansion in Osteuropa drastisch. Insbesondere das sowjetische Vorgehen gegen Finnland l\u00f6ste \u00dcberlegungen \u00fcber ein milit\u00e4risches Vorgehen gegen die Erd\u00f6lproduktion im Raum Baku aus ''(Operation Pike)''. Der erfolgreiche Widerstand der finnischen Streitkr\u00e4fte veranlasste die Vorbereitungen einer milit\u00e4rischen Unterst\u00fctzung, die f\u00fcr das Fr\u00fchjahr 1940 geplant war und die Besetzung von St\u00fctzpunkten in Norwegen einschloss. Diese teilweise sehr weit vorangeschrittenen Pl\u00e4ne l\u00f6sten mittelbar den deutschen \u00dcberfall auf D\u00e4nemark und Norwegen im April 1940 aus. Erst nach dem Fall Frankreichs im Juni 1940, als Gro\u00dfbritannien allein Deutschland gegen\u00fcberstand, wurden konkrete Schritte zu einer Verst\u00e4ndigung mit der Sowjetunion eingeleitet, die nach dem deutschen \u00dcberfall auf die Sowjetunion zu einem formellen B\u00fcndnis der beiden Staaten f\u00fchrten.\nBei vielen Kommunisten in Westeuropa (aber nicht nur bei diesen) l\u00f6ste die Nachricht vom Abschluss des Paktes und der Wende in der sowjetischen Au\u00dfenpolitik Entsetzen und Verunsicherung aus. Der Kurswechsel der ''Kommunistischen Internationale'', die nun die Kommunistischen Parteien anwies, sich gegen den \u201eimperialistischen\u201c Krieg zu stellen und alle Bindungen zu sozialistischen und anderen progressiven Parteien zu l\u00f6sen, verst\u00e4rkten das Unbehagen, f\u00fchrten zu Kritik, Protesten und zahlreichen Parteiaustritten.\nIn Frankreich bot der Pakt und der damit verbundene Kurswechsel einen willkommenen Vorwand f\u00fcr die Verfolgung der Kommunistischen Partei Frankreichs (PCF), die am 26.\u00a0September 1939 in deren Verbot gipfelten. Hatten die Kommunisten zun\u00e4chst die Kriegsanstrengungen unterst\u00fctzt und etwa am 2.\u00a0September in der Nationalversammlung f\u00fcr die Kriegskredite gestimmt, erfolgte nach einer kurzen Phase der Orientierungslosigkeit ab Mitte September die Agitation gegen den Krieg, der als \u201eimperialistischer, ungerechter Krieg, an dem die Bourgeoisie aller kriegsf\u00fchrenden Staaten gleich schuldig\u201c sei, denunziert wurde. Die PCF verurteilte auch den Schulterschluss mit Gro\u00dfbritannien und den \u201ereaktion\u00e4ren polnischen Obristen\u201c. Der Agitation dienten Flugzettel, Kettenbriefe und eine Untergrundausgabe der Parteizeitung ''L\u2019Humanit\u00e9'', die unter dem Titel \u201eLes soldats contre la guerre\u201c verbreitet wurde.\nDie tiefe politische Spaltung der franz\u00f6sischen Gesellschaft und eine tief verwurzelte pazifistische Str\u00f6mung verst\u00e4rkten die Wirkung der def\u00e4tistischen Kampagne der PCF unter dem Motto: \u201eMourir pour Dantzig?\u201c (dt.: ''Sterben f\u00fcr Danzig?'') Aus Furcht vor Unterwanderung und Sabotage wurden drastische Ma\u00dfnahmen ergriffen, die zu einer zus\u00e4tzlichen Entfremdung zwischen Regierung und Bev\u00f6lkerung f\u00fchrten. Zumal sich im weiteren Verlauf des ''Sitzkrieges'' die Arbeitsbedingungen, vor allem in der R\u00fcstungsindustrie, zunehmend verschlechterten. Vereinzelte F\u00e4lle von Sabotage dienten zur Rechtfertigung einer massiven Repression kommunistischer oder kommunistischer Sympathien verd\u00e4chtiger Arbeiterinnen und Arbeiter und zur Diskreditierung aller Versuche, eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen zu erreichen. Dem tats\u00e4chlichen Schwund der Mitgliedschaft der PCF stand ein von den Beh\u00f6rden behaupteter Anstieg von Akten kommunistischer Subversion und Sabotage gegen\u00fcber. Als im Mai 1940 der deutsche Angriff erfolgte und die alliierte Streitmacht vernichtende Niederlagen erlitt, mussten die Kommunisten auch als S\u00fcndenbock f\u00fcr die Fehler von Regierung und Milit\u00e4r herhalten.", "answer": "Verfolgung der Kommunistischen Partei Frankreichs (PCF), die am 26.\u00a0September 1939 in deren Verbot gipfelten", "sentence": "In Frankreich bot der Pakt und der damit verbundene Kurswechsel einen willkommenen Vorwand f\u00fcr die Verfolgung der Kommunistischen Partei Frankreichs (PCF), die am 26.\u00a0September 1939 in deren Verbot gipfelten .", "paragraph_sentence": "Deutsch-sowjetischer_Nichtangriffspakt ==== Westalliierte = = = = Am 24. August sandte Chamberlain eine mit dem Kabinett abgestimmte Warnung an Hitler pers\u00f6nlich und der Emergency Powers Act wurde im Parlament verabschiedet. Am 25. August 1939 wurde der britisch-polnische Beistandspakt unterzeichnet, der die bereits am 31. M\u00e4rz 1939 im britischen Unterhaus abgegebene Garantieerkl\u00e4rung Chamberlains bekr\u00e4ftigte. Diese eindeutige Reaktion \u00fcberraschte Hitler und er verschob den f\u00fcr den 26. August erteilten Angriff. Nach dem deutschen \u00dcberfall erkl\u00e4rten Frankreich und England dem Deutschen Reich am 3. September den Krieg. Kurz darauf folgten Australien, Neuseeland, Indien, S\u00fcdafrika und Kanada. Das Verh\u00e4ltnis zur Sowjetunion verschlechterte sich angesichts der sowjetischen Expansion in Osteuropa drastisch. Insbesondere das sowjetische Vorgehen gegen Finnland l\u00f6ste \u00dcberlegungen \u00fcber ein milit\u00e4risches Vorgehen gegen die Erd\u00f6lproduktion im Raum Baku aus ''(Operation Pike)''. Der erfolgreiche Widerstand der finnischen Streitkr\u00e4fte veranlasste die Vorbereitungen einer milit\u00e4rischen Unterst\u00fctzung, die f\u00fcr das Fr\u00fchjahr 1940 geplant war und die Besetzung von St\u00fctzpunkten in Norwegen einschloss. Diese teilweise sehr weit vorangeschrittenen Pl\u00e4ne l\u00f6sten mittelbar den deutschen \u00dcberfall auf D\u00e4nemark und Norwegen im April 1940 aus. Erst nach dem Fall Frankreichs im Juni 1940, als Gro\u00dfbritannien allein Deutschland gegen\u00fcberstand, wurden konkrete Schritte zu einer Verst\u00e4ndigung mit der Sowjetunion eingeleitet, die nach dem deutschen \u00dcberfall auf die Sowjetunion zu einem formellen B\u00fcndnis der beiden Staaten f\u00fchrten. Bei vielen Kommunisten in Westeuropa (aber nicht nur bei diesen) l\u00f6ste die Nachricht vom Abschluss des Paktes und der Wende in der sowjetischen Au\u00dfenpolitik Entsetzen und Verunsicherung aus. Der Kurswechsel der ''Kommunistischen Internationale'', die nun die Kommunistischen Parteien anwies, sich gegen den \u201eimperialistischen\u201c Krieg zu stellen und alle Bindungen zu sozialistischen und anderen progressiven Parteien zu l\u00f6sen, verst\u00e4rkten das Unbehagen, f\u00fchrten zu Kritik, Protesten und zahlreichen Parteiaustritten. In Frankreich bot der Pakt und der damit verbundene Kurswechsel einen willkommenen Vorwand f\u00fcr die Verfolgung der Kommunistischen Partei Frankreichs (PCF), die am 26. September 1939 in deren Verbot gipfelten . Hatten die Kommunisten zun\u00e4chst die Kriegsanstrengungen unterst\u00fctzt und etwa am 2. September in der Nationalversammlung f\u00fcr die Kriegskredite gestimmt, erfolgte nach einer kurzen Phase der Orientierungslosigkeit ab Mitte September die Agitation gegen den Krieg, der als \u201eimperialistischer, ungerechter Krieg, an dem die Bourgeoisie aller kriegsf\u00fchrenden Staaten gleich schuldig\u201c sei, denunziert wurde. Die PCF verurteilte auch den Schulterschluss mit Gro\u00dfbritannien und den \u201ereaktion\u00e4ren polnischen Obristen\u201c. Der Agitation dienten Flugzettel, Kettenbriefe und eine Untergrundausgabe der Parteizeitung ''L\u2019Humanit\u00e9'', die unter dem Titel \u201eLes soldats contre la guerre\u201c verbreitet wurde. Die tiefe politische Spaltung der franz\u00f6sischen Gesellschaft und eine tief verwurzelte pazifistische Str\u00f6mung verst\u00e4rkten die Wirkung der def\u00e4tistischen Kampagne der PCF unter dem Motto: \u201eMourir pour Dantzig?\u201c (dt.: ''Sterben f\u00fcr Danzig?'') Aus Furcht vor Unterwanderung und Sabotage wurden drastische Ma\u00dfnahmen ergriffen, die zu einer zus\u00e4tzlichen Entfremdung zwischen Regierung und Bev\u00f6lkerung f\u00fchrten. Zumal sich im weiteren Verlauf des ''Sitzkrieges'' die Arbeitsbedingungen, vor allem in der R\u00fcstungsindustrie, zunehmend verschlechterten. Vereinzelte F\u00e4lle von Sabotage dienten zur Rechtfertigung einer massiven Repression kommunistischer oder kommunistischer Sympathien verd\u00e4chtiger Arbeiterinnen und Arbeiter und zur Diskreditierung aller Versuche, eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen zu erreichen. Dem tats\u00e4chlichen Schwund der Mitgliedschaft der PCF stand ein von den Beh\u00f6rden behaupteter Anstieg von Akten kommunistischer Subversion und Sabotage gegen\u00fcber. Als im Mai 1940 der deutsche Angriff erfolgte und die alliierte Streitmacht vernichtende Niederlagen erlitt, mussten die Kommunisten auch als S\u00fcndenbock f\u00fcr die Fehler von Regierung und Milit\u00e4r herhalten.", "paragraph_answer": "Deutsch-sowjetischer_Nichtangriffspakt ==== Westalliierte ==== Am 24. August sandte Chamberlain eine mit dem Kabinett abgestimmte Warnung an Hitler pers\u00f6nlich und der Emergency Powers Act wurde im Parlament verabschiedet. Am 25. August 1939 wurde der britisch-polnische Beistandspakt unterzeichnet, der die bereits am 31. M\u00e4rz 1939 im britischen Unterhaus abgegebene Garantieerkl\u00e4rung Chamberlains bekr\u00e4ftigte. Diese eindeutige Reaktion \u00fcberraschte Hitler und er verschob den f\u00fcr den 26. August erteilten Angriff. Nach dem deutschen \u00dcberfall erkl\u00e4rten Frankreich und England dem Deutschen Reich am 3. September den Krieg. Kurz darauf folgten Australien, Neuseeland, Indien, S\u00fcdafrika und Kanada. Das Verh\u00e4ltnis zur Sowjetunion verschlechterte sich angesichts der sowjetischen Expansion in Osteuropa drastisch. Insbesondere das sowjetische Vorgehen gegen Finnland l\u00f6ste \u00dcberlegungen \u00fcber ein milit\u00e4risches Vorgehen gegen die Erd\u00f6lproduktion im Raum Baku aus ''(Operation Pike)''. Der erfolgreiche Widerstand der finnischen Streitkr\u00e4fte veranlasste die Vorbereitungen einer milit\u00e4rischen Unterst\u00fctzung, die f\u00fcr das Fr\u00fchjahr 1940 geplant war und die Besetzung von St\u00fctzpunkten in Norwegen einschloss. Diese teilweise sehr weit vorangeschrittenen Pl\u00e4ne l\u00f6sten mittelbar den deutschen \u00dcberfall auf D\u00e4nemark und Norwegen im April 1940 aus. Erst nach dem Fall Frankreichs im Juni 1940, als Gro\u00dfbritannien allein Deutschland gegen\u00fcberstand, wurden konkrete Schritte zu einer Verst\u00e4ndigung mit der Sowjetunion eingeleitet, die nach dem deutschen \u00dcberfall auf die Sowjetunion zu einem formellen B\u00fcndnis der beiden Staaten f\u00fchrten. Bei vielen Kommunisten in Westeuropa (aber nicht nur bei diesen) l\u00f6ste die Nachricht vom Abschluss des Paktes und der Wende in der sowjetischen Au\u00dfenpolitik Entsetzen und Verunsicherung aus. Der Kurswechsel der ''Kommunistischen Internationale'', die nun die Kommunistischen Parteien anwies, sich gegen den \u201eimperialistischen\u201c Krieg zu stellen und alle Bindungen zu sozialistischen und anderen progressiven Parteien zu l\u00f6sen, verst\u00e4rkten das Unbehagen, f\u00fchrten zu Kritik, Protesten und zahlreichen Parteiaustritten. In Frankreich bot der Pakt und der damit verbundene Kurswechsel einen willkommenen Vorwand f\u00fcr die Verfolgung der Kommunistischen Partei Frankreichs (PCF), die am 26. September 1939 in deren Verbot gipfelten . Hatten die Kommunisten zun\u00e4chst die Kriegsanstrengungen unterst\u00fctzt und etwa am 2. September in der Nationalversammlung f\u00fcr die Kriegskredite gestimmt, erfolgte nach einer kurzen Phase der Orientierungslosigkeit ab Mitte September die Agitation gegen den Krieg, der als \u201eimperialistischer, ungerechter Krieg, an dem die Bourgeoisie aller kriegsf\u00fchrenden Staaten gleich schuldig\u201c sei, denunziert wurde. Die PCF verurteilte auch den Schulterschluss mit Gro\u00dfbritannien und den \u201ereaktion\u00e4ren polnischen Obristen\u201c. Der Agitation dienten Flugzettel, Kettenbriefe und eine Untergrundausgabe der Parteizeitung ''L\u2019Humanit\u00e9'', die unter dem Titel \u201eLes soldats contre la guerre\u201c verbreitet wurde. Die tiefe politische Spaltung der franz\u00f6sischen Gesellschaft und eine tief verwurzelte pazifistische Str\u00f6mung verst\u00e4rkten die Wirkung der def\u00e4tistischen Kampagne der PCF unter dem Motto: \u201eMourir pour Dantzig?\u201c (dt.: ''Sterben f\u00fcr Danzig?'') Aus Furcht vor Unterwanderung und Sabotage wurden drastische Ma\u00dfnahmen ergriffen, die zu einer zus\u00e4tzlichen Entfremdung zwischen Regierung und Bev\u00f6lkerung f\u00fchrten. Zumal sich im weiteren Verlauf des ''Sitzkrieges'' die Arbeitsbedingungen, vor allem in der R\u00fcstungsindustrie, zunehmend verschlechterten. Vereinzelte F\u00e4lle von Sabotage dienten zur Rechtfertigung einer massiven Repression kommunistischer oder kommunistischer Sympathien verd\u00e4chtiger Arbeiterinnen und Arbeiter und zur Diskreditierung aller Versuche, eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen zu erreichen. Dem tats\u00e4chlichen Schwund der Mitgliedschaft der PCF stand ein von den Beh\u00f6rden behaupteter Anstieg von Akten kommunistischer Subversion und Sabotage gegen\u00fcber. Als im Mai 1940 der deutsche Angriff erfolgte und die alliierte Streitmacht vernichtende Niederlagen erlitt, mussten die Kommunisten auch als S\u00fcndenbock f\u00fcr die Fehler von Regierung und Milit\u00e4r herhalten.", "sentence_answer": "In Frankreich bot der Pakt und der damit verbundene Kurswechsel einen willkommenen Vorwand f\u00fcr die Verfolgung der Kommunistischen Partei Frankreichs (PCF), die am 26. September 1939 in deren Verbot gipfelten .", "paragraph_id": 36797} {"question": "Wann wurde der britisch-polnische Beistandspakt unterschrieben?", "paragraph": "Deutsch-sowjetischer_Nichtangriffspakt\n\n==== Westalliierte ====\nAm 24. August sandte Chamberlain eine mit dem Kabinett abgestimmte Warnung an Hitler pers\u00f6nlich und der Emergency Powers Act wurde im Parlament verabschiedet. Am 25.\u00a0August 1939 wurde der britisch-polnische Beistandspakt unterzeichnet, der die bereits am 31.\u00a0M\u00e4rz 1939 im britischen Unterhaus abgegebene Garantieerkl\u00e4rung Chamberlains bekr\u00e4ftigte. Diese eindeutige Reaktion \u00fcberraschte Hitler und er verschob den f\u00fcr den 26. August erteilten Angriff. Nach dem deutschen \u00dcberfall erkl\u00e4rten Frankreich und England dem Deutschen Reich am 3. September den Krieg. Kurz darauf folgten Australien, Neuseeland, Indien, S\u00fcdafrika und Kanada.\nDas Verh\u00e4ltnis zur Sowjetunion verschlechterte sich angesichts der sowjetischen Expansion in Osteuropa drastisch. Insbesondere das sowjetische Vorgehen gegen Finnland l\u00f6ste \u00dcberlegungen \u00fcber ein milit\u00e4risches Vorgehen gegen die Erd\u00f6lproduktion im Raum Baku aus ''(Operation Pike)''. Der erfolgreiche Widerstand der finnischen Streitkr\u00e4fte veranlasste die Vorbereitungen einer milit\u00e4rischen Unterst\u00fctzung, die f\u00fcr das Fr\u00fchjahr 1940 geplant war und die Besetzung von St\u00fctzpunkten in Norwegen einschloss. Diese teilweise sehr weit vorangeschrittenen Pl\u00e4ne l\u00f6sten mittelbar den deutschen \u00dcberfall auf D\u00e4nemark und Norwegen im April 1940 aus. Erst nach dem Fall Frankreichs im Juni 1940, als Gro\u00dfbritannien allein Deutschland gegen\u00fcberstand, wurden konkrete Schritte zu einer Verst\u00e4ndigung mit der Sowjetunion eingeleitet, die nach dem deutschen \u00dcberfall auf die Sowjetunion zu einem formellen B\u00fcndnis der beiden Staaten f\u00fchrten.\nBei vielen Kommunisten in Westeuropa (aber nicht nur bei diesen) l\u00f6ste die Nachricht vom Abschluss des Paktes und der Wende in der sowjetischen Au\u00dfenpolitik Entsetzen und Verunsicherung aus. Der Kurswechsel der ''Kommunistischen Internationale'', die nun die Kommunistischen Parteien anwies, sich gegen den \u201eimperialistischen\u201c Krieg zu stellen und alle Bindungen zu sozialistischen und anderen progressiven Parteien zu l\u00f6sen, verst\u00e4rkten das Unbehagen, f\u00fchrten zu Kritik, Protesten und zahlreichen Parteiaustritten.\nIn Frankreich bot der Pakt und der damit verbundene Kurswechsel einen willkommenen Vorwand f\u00fcr die Verfolgung der Kommunistischen Partei Frankreichs (PCF), die am 26.\u00a0September 1939 in deren Verbot gipfelten. Hatten die Kommunisten zun\u00e4chst die Kriegsanstrengungen unterst\u00fctzt und etwa am 2.\u00a0September in der Nationalversammlung f\u00fcr die Kriegskredite gestimmt, erfolgte nach einer kurzen Phase der Orientierungslosigkeit ab Mitte September die Agitation gegen den Krieg, der als \u201eimperialistischer, ungerechter Krieg, an dem die Bourgeoisie aller kriegsf\u00fchrenden Staaten gleich schuldig\u201c sei, denunziert wurde. Die PCF verurteilte auch den Schulterschluss mit Gro\u00dfbritannien und den \u201ereaktion\u00e4ren polnischen Obristen\u201c. Der Agitation dienten Flugzettel, Kettenbriefe und eine Untergrundausgabe der Parteizeitung ''L\u2019Humanit\u00e9'', die unter dem Titel \u201eLes soldats contre la guerre\u201c verbreitet wurde.\nDie tiefe politische Spaltung der franz\u00f6sischen Gesellschaft und eine tief verwurzelte pazifistische Str\u00f6mung verst\u00e4rkten die Wirkung der def\u00e4tistischen Kampagne der PCF unter dem Motto: \u201eMourir pour Dantzig?\u201c (dt.: ''Sterben f\u00fcr Danzig?'') Aus Furcht vor Unterwanderung und Sabotage wurden drastische Ma\u00dfnahmen ergriffen, die zu einer zus\u00e4tzlichen Entfremdung zwischen Regierung und Bev\u00f6lkerung f\u00fchrten. Zumal sich im weiteren Verlauf des ''Sitzkrieges'' die Arbeitsbedingungen, vor allem in der R\u00fcstungsindustrie, zunehmend verschlechterten. Vereinzelte F\u00e4lle von Sabotage dienten zur Rechtfertigung einer massiven Repression kommunistischer oder kommunistischer Sympathien verd\u00e4chtiger Arbeiterinnen und Arbeiter und zur Diskreditierung aller Versuche, eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen zu erreichen. Dem tats\u00e4chlichen Schwund der Mitgliedschaft der PCF stand ein von den Beh\u00f6rden behaupteter Anstieg von Akten kommunistischer Subversion und Sabotage gegen\u00fcber. Als im Mai 1940 der deutsche Angriff erfolgte und die alliierte Streitmacht vernichtende Niederlagen erlitt, mussten die Kommunisten auch als S\u00fcndenbock f\u00fcr die Fehler von Regierung und Milit\u00e4r herhalten.", "answer": "Am 25.\u00a0August 1939", "sentence": "Am 25.\u00a0August 1939 wurde der britisch-polnische Beistandspakt unterzeichnet, der die bereits am 31.\u00a0M\u00e4rz 1939 im britischen Unterhaus abgegebene Garantieerkl\u00e4rung Chamberlains bekr\u00e4ftigte.", "paragraph_sentence": "Deutsch-sowjetischer_Nichtangriffspakt ==== Westalliierte = = = = Am 24. August sandte Chamberlain eine mit dem Kabinett abgestimmte Warnung an Hitler pers\u00f6nlich und der Emergency Powers Act wurde im Parlament verabschiedet. Am 25. August 1939 wurde der britisch-polnische Beistandspakt unterzeichnet, der die bereits am 31. M\u00e4rz 1939 im britischen Unterhaus abgegebene Garantieerkl\u00e4rung Chamberlains bekr\u00e4ftigte. Diese eindeutige Reaktion \u00fcberraschte Hitler und er verschob den f\u00fcr den 26. August erteilten Angriff. Nach dem deutschen \u00dcberfall erkl\u00e4rten Frankreich und England dem Deutschen Reich am 3. September den Krieg. Kurz darauf folgten Australien, Neuseeland, Indien, S\u00fcdafrika und Kanada. Das Verh\u00e4ltnis zur Sowjetunion verschlechterte sich angesichts der sowjetischen Expansion in Osteuropa drastisch. Insbesondere das sowjetische Vorgehen gegen Finnland l\u00f6ste \u00dcberlegungen \u00fcber ein milit\u00e4risches Vorgehen gegen die Erd\u00f6lproduktion im Raum Baku aus ''(Operation Pike)''. Der erfolgreiche Widerstand der finnischen Streitkr\u00e4fte veranlasste die Vorbereitungen einer milit\u00e4rischen Unterst\u00fctzung, die f\u00fcr das Fr\u00fchjahr 1940 geplant war und die Besetzung von St\u00fctzpunkten in Norwegen einschloss. Diese teilweise sehr weit vorangeschrittenen Pl\u00e4ne l\u00f6sten mittelbar den deutschen \u00dcberfall auf D\u00e4nemark und Norwegen im April 1940 aus. Erst nach dem Fall Frankreichs im Juni 1940, als Gro\u00dfbritannien allein Deutschland gegen\u00fcberstand, wurden konkrete Schritte zu einer Verst\u00e4ndigung mit der Sowjetunion eingeleitet, die nach dem deutschen \u00dcberfall auf die Sowjetunion zu einem formellen B\u00fcndnis der beiden Staaten f\u00fchrten. Bei vielen Kommunisten in Westeuropa (aber nicht nur bei diesen) l\u00f6ste die Nachricht vom Abschluss des Paktes und der Wende in der sowjetischen Au\u00dfenpolitik Entsetzen und Verunsicherung aus. Der Kurswechsel der ''Kommunistischen Internationale'', die nun die Kommunistischen Parteien anwies, sich gegen den \u201eimperialistischen\u201c Krieg zu stellen und alle Bindungen zu sozialistischen und anderen progressiven Parteien zu l\u00f6sen, verst\u00e4rkten das Unbehagen, f\u00fchrten zu Kritik, Protesten und zahlreichen Parteiaustritten. In Frankreich bot der Pakt und der damit verbundene Kurswechsel einen willkommenen Vorwand f\u00fcr die Verfolgung der Kommunistischen Partei Frankreichs (PCF), die am 26. September 1939 in deren Verbot gipfelten. Hatten die Kommunisten zun\u00e4chst die Kriegsanstrengungen unterst\u00fctzt und etwa am 2. September in der Nationalversammlung f\u00fcr die Kriegskredite gestimmt, erfolgte nach einer kurzen Phase der Orientierungslosigkeit ab Mitte September die Agitation gegen den Krieg, der als \u201eimperialistischer, ungerechter Krieg, an dem die Bourgeoisie aller kriegsf\u00fchrenden Staaten gleich schuldig\u201c sei, denunziert wurde. Die PCF verurteilte auch den Schulterschluss mit Gro\u00dfbritannien und den \u201ereaktion\u00e4ren polnischen Obristen\u201c. Der Agitation dienten Flugzettel, Kettenbriefe und eine Untergrundausgabe der Parteizeitung ''L\u2019Humanit\u00e9'', die unter dem Titel \u201eLes soldats contre la guerre\u201c verbreitet wurde. Die tiefe politische Spaltung der franz\u00f6sischen Gesellschaft und eine tief verwurzelte pazifistische Str\u00f6mung verst\u00e4rkten die Wirkung der def\u00e4tistischen Kampagne der PCF unter dem Motto: \u201eMourir pour Dantzig?\u201c (dt.: ''Sterben f\u00fcr Danzig?'') Aus Furcht vor Unterwanderung und Sabotage wurden drastische Ma\u00dfnahmen ergriffen, die zu einer zus\u00e4tzlichen Entfremdung zwischen Regierung und Bev\u00f6lkerung f\u00fchrten. Zumal sich im weiteren Verlauf des ''Sitzkrieges'' die Arbeitsbedingungen, vor allem in der R\u00fcstungsindustrie, zunehmend verschlechterten. Vereinzelte F\u00e4lle von Sabotage dienten zur Rechtfertigung einer massiven Repression kommunistischer oder kommunistischer Sympathien verd\u00e4chtiger Arbeiterinnen und Arbeiter und zur Diskreditierung aller Versuche, eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen zu erreichen. Dem tats\u00e4chlichen Schwund der Mitgliedschaft der PCF stand ein von den Beh\u00f6rden behaupteter Anstieg von Akten kommunistischer Subversion und Sabotage gegen\u00fcber. Als im Mai 1940 der deutsche Angriff erfolgte und die alliierte Streitmacht vernichtende Niederlagen erlitt, mussten die Kommunisten auch als S\u00fcndenbock f\u00fcr die Fehler von Regierung und Milit\u00e4r herhalten.", "paragraph_answer": "Deutsch-sowjetischer_Nichtangriffspakt ==== Westalliierte ==== Am 24. August sandte Chamberlain eine mit dem Kabinett abgestimmte Warnung an Hitler pers\u00f6nlich und der Emergency Powers Act wurde im Parlament verabschiedet. Am 25. August 1939 wurde der britisch-polnische Beistandspakt unterzeichnet, der die bereits am 31. M\u00e4rz 1939 im britischen Unterhaus abgegebene Garantieerkl\u00e4rung Chamberlains bekr\u00e4ftigte. Diese eindeutige Reaktion \u00fcberraschte Hitler und er verschob den f\u00fcr den 26. August erteilten Angriff. Nach dem deutschen \u00dcberfall erkl\u00e4rten Frankreich und England dem Deutschen Reich am 3. September den Krieg. Kurz darauf folgten Australien, Neuseeland, Indien, S\u00fcdafrika und Kanada. Das Verh\u00e4ltnis zur Sowjetunion verschlechterte sich angesichts der sowjetischen Expansion in Osteuropa drastisch. Insbesondere das sowjetische Vorgehen gegen Finnland l\u00f6ste \u00dcberlegungen \u00fcber ein milit\u00e4risches Vorgehen gegen die Erd\u00f6lproduktion im Raum Baku aus ''(Operation Pike)''. Der erfolgreiche Widerstand der finnischen Streitkr\u00e4fte veranlasste die Vorbereitungen einer milit\u00e4rischen Unterst\u00fctzung, die f\u00fcr das Fr\u00fchjahr 1940 geplant war und die Besetzung von St\u00fctzpunkten in Norwegen einschloss. Diese teilweise sehr weit vorangeschrittenen Pl\u00e4ne l\u00f6sten mittelbar den deutschen \u00dcberfall auf D\u00e4nemark und Norwegen im April 1940 aus. Erst nach dem Fall Frankreichs im Juni 1940, als Gro\u00dfbritannien allein Deutschland gegen\u00fcberstand, wurden konkrete Schritte zu einer Verst\u00e4ndigung mit der Sowjetunion eingeleitet, die nach dem deutschen \u00dcberfall auf die Sowjetunion zu einem formellen B\u00fcndnis der beiden Staaten f\u00fchrten. Bei vielen Kommunisten in Westeuropa (aber nicht nur bei diesen) l\u00f6ste die Nachricht vom Abschluss des Paktes und der Wende in der sowjetischen Au\u00dfenpolitik Entsetzen und Verunsicherung aus. Der Kurswechsel der ''Kommunistischen Internationale'', die nun die Kommunistischen Parteien anwies, sich gegen den \u201eimperialistischen\u201c Krieg zu stellen und alle Bindungen zu sozialistischen und anderen progressiven Parteien zu l\u00f6sen, verst\u00e4rkten das Unbehagen, f\u00fchrten zu Kritik, Protesten und zahlreichen Parteiaustritten. In Frankreich bot der Pakt und der damit verbundene Kurswechsel einen willkommenen Vorwand f\u00fcr die Verfolgung der Kommunistischen Partei Frankreichs (PCF), die am 26. September 1939 in deren Verbot gipfelten. Hatten die Kommunisten zun\u00e4chst die Kriegsanstrengungen unterst\u00fctzt und etwa am 2. September in der Nationalversammlung f\u00fcr die Kriegskredite gestimmt, erfolgte nach einer kurzen Phase der Orientierungslosigkeit ab Mitte September die Agitation gegen den Krieg, der als \u201eimperialistischer, ungerechter Krieg, an dem die Bourgeoisie aller kriegsf\u00fchrenden Staaten gleich schuldig\u201c sei, denunziert wurde. Die PCF verurteilte auch den Schulterschluss mit Gro\u00dfbritannien und den \u201ereaktion\u00e4ren polnischen Obristen\u201c. Der Agitation dienten Flugzettel, Kettenbriefe und eine Untergrundausgabe der Parteizeitung ''L\u2019Humanit\u00e9'', die unter dem Titel \u201eLes soldats contre la guerre\u201c verbreitet wurde. Die tiefe politische Spaltung der franz\u00f6sischen Gesellschaft und eine tief verwurzelte pazifistische Str\u00f6mung verst\u00e4rkten die Wirkung der def\u00e4tistischen Kampagne der PCF unter dem Motto: \u201eMourir pour Dantzig?\u201c (dt.: ''Sterben f\u00fcr Danzig?'') Aus Furcht vor Unterwanderung und Sabotage wurden drastische Ma\u00dfnahmen ergriffen, die zu einer zus\u00e4tzlichen Entfremdung zwischen Regierung und Bev\u00f6lkerung f\u00fchrten. Zumal sich im weiteren Verlauf des ''Sitzkrieges'' die Arbeitsbedingungen, vor allem in der R\u00fcstungsindustrie, zunehmend verschlechterten. Vereinzelte F\u00e4lle von Sabotage dienten zur Rechtfertigung einer massiven Repression kommunistischer oder kommunistischer Sympathien verd\u00e4chtiger Arbeiterinnen und Arbeiter und zur Diskreditierung aller Versuche, eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen zu erreichen. Dem tats\u00e4chlichen Schwund der Mitgliedschaft der PCF stand ein von den Beh\u00f6rden behaupteter Anstieg von Akten kommunistischer Subversion und Sabotage gegen\u00fcber. Als im Mai 1940 der deutsche Angriff erfolgte und die alliierte Streitmacht vernichtende Niederlagen erlitt, mussten die Kommunisten auch als S\u00fcndenbock f\u00fcr die Fehler von Regierung und Milit\u00e4r herhalten.", "sentence_answer": " Am 25. August 1939 wurde der britisch-polnische Beistandspakt unterzeichnet, der die bereits am 31. M\u00e4rz 1939 im britischen Unterhaus abgegebene Garantieerkl\u00e4rung Chamberlains bekr\u00e4ftigte.", "paragraph_id": 36578} {"question": "Wann haben Frankreich und England dem Deutschen Reich den Krieg erkl\u00e4rt?", "paragraph": "Deutsch-sowjetischer_Nichtangriffspakt\n\n==== Westalliierte ====\nAm 24. August sandte Chamberlain eine mit dem Kabinett abgestimmte Warnung an Hitler pers\u00f6nlich und der Emergency Powers Act wurde im Parlament verabschiedet. Am 25.\u00a0August 1939 wurde der britisch-polnische Beistandspakt unterzeichnet, der die bereits am 31.\u00a0M\u00e4rz 1939 im britischen Unterhaus abgegebene Garantieerkl\u00e4rung Chamberlains bekr\u00e4ftigte. Diese eindeutige Reaktion \u00fcberraschte Hitler und er verschob den f\u00fcr den 26. August erteilten Angriff. Nach dem deutschen \u00dcberfall erkl\u00e4rten Frankreich und England dem Deutschen Reich am 3. September den Krieg. Kurz darauf folgten Australien, Neuseeland, Indien, S\u00fcdafrika und Kanada.\nDas Verh\u00e4ltnis zur Sowjetunion verschlechterte sich angesichts der sowjetischen Expansion in Osteuropa drastisch. Insbesondere das sowjetische Vorgehen gegen Finnland l\u00f6ste \u00dcberlegungen \u00fcber ein milit\u00e4risches Vorgehen gegen die Erd\u00f6lproduktion im Raum Baku aus ''(Operation Pike)''. Der erfolgreiche Widerstand der finnischen Streitkr\u00e4fte veranlasste die Vorbereitungen einer milit\u00e4rischen Unterst\u00fctzung, die f\u00fcr das Fr\u00fchjahr 1940 geplant war und die Besetzung von St\u00fctzpunkten in Norwegen einschloss. Diese teilweise sehr weit vorangeschrittenen Pl\u00e4ne l\u00f6sten mittelbar den deutschen \u00dcberfall auf D\u00e4nemark und Norwegen im April 1940 aus. Erst nach dem Fall Frankreichs im Juni 1940, als Gro\u00dfbritannien allein Deutschland gegen\u00fcberstand, wurden konkrete Schritte zu einer Verst\u00e4ndigung mit der Sowjetunion eingeleitet, die nach dem deutschen \u00dcberfall auf die Sowjetunion zu einem formellen B\u00fcndnis der beiden Staaten f\u00fchrten.\nBei vielen Kommunisten in Westeuropa (aber nicht nur bei diesen) l\u00f6ste die Nachricht vom Abschluss des Paktes und der Wende in der sowjetischen Au\u00dfenpolitik Entsetzen und Verunsicherung aus. Der Kurswechsel der ''Kommunistischen Internationale'', die nun die Kommunistischen Parteien anwies, sich gegen den \u201eimperialistischen\u201c Krieg zu stellen und alle Bindungen zu sozialistischen und anderen progressiven Parteien zu l\u00f6sen, verst\u00e4rkten das Unbehagen, f\u00fchrten zu Kritik, Protesten und zahlreichen Parteiaustritten.\nIn Frankreich bot der Pakt und der damit verbundene Kurswechsel einen willkommenen Vorwand f\u00fcr die Verfolgung der Kommunistischen Partei Frankreichs (PCF), die am 26.\u00a0September 1939 in deren Verbot gipfelten. Hatten die Kommunisten zun\u00e4chst die Kriegsanstrengungen unterst\u00fctzt und etwa am 2.\u00a0September in der Nationalversammlung f\u00fcr die Kriegskredite gestimmt, erfolgte nach einer kurzen Phase der Orientierungslosigkeit ab Mitte September die Agitation gegen den Krieg, der als \u201eimperialistischer, ungerechter Krieg, an dem die Bourgeoisie aller kriegsf\u00fchrenden Staaten gleich schuldig\u201c sei, denunziert wurde. Die PCF verurteilte auch den Schulterschluss mit Gro\u00dfbritannien und den \u201ereaktion\u00e4ren polnischen Obristen\u201c. Der Agitation dienten Flugzettel, Kettenbriefe und eine Untergrundausgabe der Parteizeitung ''L\u2019Humanit\u00e9'', die unter dem Titel \u201eLes soldats contre la guerre\u201c verbreitet wurde.\nDie tiefe politische Spaltung der franz\u00f6sischen Gesellschaft und eine tief verwurzelte pazifistische Str\u00f6mung verst\u00e4rkten die Wirkung der def\u00e4tistischen Kampagne der PCF unter dem Motto: \u201eMourir pour Dantzig?\u201c (dt.: ''Sterben f\u00fcr Danzig?'') Aus Furcht vor Unterwanderung und Sabotage wurden drastische Ma\u00dfnahmen ergriffen, die zu einer zus\u00e4tzlichen Entfremdung zwischen Regierung und Bev\u00f6lkerung f\u00fchrten. Zumal sich im weiteren Verlauf des ''Sitzkrieges'' die Arbeitsbedingungen, vor allem in der R\u00fcstungsindustrie, zunehmend verschlechterten. Vereinzelte F\u00e4lle von Sabotage dienten zur Rechtfertigung einer massiven Repression kommunistischer oder kommunistischer Sympathien verd\u00e4chtiger Arbeiterinnen und Arbeiter und zur Diskreditierung aller Versuche, eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen zu erreichen. Dem tats\u00e4chlichen Schwund der Mitgliedschaft der PCF stand ein von den Beh\u00f6rden behaupteter Anstieg von Akten kommunistischer Subversion und Sabotage gegen\u00fcber. Als im Mai 1940 der deutsche Angriff erfolgte und die alliierte Streitmacht vernichtende Niederlagen erlitt, mussten die Kommunisten auch als S\u00fcndenbock f\u00fcr die Fehler von Regierung und Milit\u00e4r herhalten.", "answer": "am 3. September", "sentence": "Nach dem deutschen \u00dcberfall erkl\u00e4rten Frankreich und England dem Deutschen Reich am 3. September den Krieg.", "paragraph_sentence": "Deutsch-sowjetischer_Nichtangriffspakt ==== Westalliierte = = = = Am 24. August sandte Chamberlain eine mit dem Kabinett abgestimmte Warnung an Hitler pers\u00f6nlich und der Emergency Powers Act wurde im Parlament verabschiedet. Am 25. August 1939 wurde der britisch-polnische Beistandspakt unterzeichnet, der die bereits am 31. M\u00e4rz 1939 im britischen Unterhaus abgegebene Garantieerkl\u00e4rung Chamberlains bekr\u00e4ftigte. Diese eindeutige Reaktion \u00fcberraschte Hitler und er verschob den f\u00fcr den 26. August erteilten Angriff. Nach dem deutschen \u00dcberfall erkl\u00e4rten Frankreich und England dem Deutschen Reich am 3. September den Krieg. Kurz darauf folgten Australien, Neuseeland, Indien, S\u00fcdafrika und Kanada. Das Verh\u00e4ltnis zur Sowjetunion verschlechterte sich angesichts der sowjetischen Expansion in Osteuropa drastisch. Insbesondere das sowjetische Vorgehen gegen Finnland l\u00f6ste \u00dcberlegungen \u00fcber ein milit\u00e4risches Vorgehen gegen die Erd\u00f6lproduktion im Raum Baku aus ''(Operation Pike)''. Der erfolgreiche Widerstand der finnischen Streitkr\u00e4fte veranlasste die Vorbereitungen einer milit\u00e4rischen Unterst\u00fctzung, die f\u00fcr das Fr\u00fchjahr 1940 geplant war und die Besetzung von St\u00fctzpunkten in Norwegen einschloss. Diese teilweise sehr weit vorangeschrittenen Pl\u00e4ne l\u00f6sten mittelbar den deutschen \u00dcberfall auf D\u00e4nemark und Norwegen im April 1940 aus. Erst nach dem Fall Frankreichs im Juni 1940, als Gro\u00dfbritannien allein Deutschland gegen\u00fcberstand, wurden konkrete Schritte zu einer Verst\u00e4ndigung mit der Sowjetunion eingeleitet, die nach dem deutschen \u00dcberfall auf die Sowjetunion zu einem formellen B\u00fcndnis der beiden Staaten f\u00fchrten. Bei vielen Kommunisten in Westeuropa (aber nicht nur bei diesen) l\u00f6ste die Nachricht vom Abschluss des Paktes und der Wende in der sowjetischen Au\u00dfenpolitik Entsetzen und Verunsicherung aus. Der Kurswechsel der ''Kommunistischen Internationale'', die nun die Kommunistischen Parteien anwies, sich gegen den \u201eimperialistischen\u201c Krieg zu stellen und alle Bindungen zu sozialistischen und anderen progressiven Parteien zu l\u00f6sen, verst\u00e4rkten das Unbehagen, f\u00fchrten zu Kritik, Protesten und zahlreichen Parteiaustritten. In Frankreich bot der Pakt und der damit verbundene Kurswechsel einen willkommenen Vorwand f\u00fcr die Verfolgung der Kommunistischen Partei Frankreichs (PCF), die am 26. September 1939 in deren Verbot gipfelten. Hatten die Kommunisten zun\u00e4chst die Kriegsanstrengungen unterst\u00fctzt und etwa am 2. September in der Nationalversammlung f\u00fcr die Kriegskredite gestimmt, erfolgte nach einer kurzen Phase der Orientierungslosigkeit ab Mitte September die Agitation gegen den Krieg, der als \u201eimperialistischer, ungerechter Krieg, an dem die Bourgeoisie aller kriegsf\u00fchrenden Staaten gleich schuldig\u201c sei, denunziert wurde. Die PCF verurteilte auch den Schulterschluss mit Gro\u00dfbritannien und den \u201ereaktion\u00e4ren polnischen Obristen\u201c. Der Agitation dienten Flugzettel, Kettenbriefe und eine Untergrundausgabe der Parteizeitung ''L\u2019Humanit\u00e9'', die unter dem Titel \u201eLes soldats contre la guerre\u201c verbreitet wurde. Die tiefe politische Spaltung der franz\u00f6sischen Gesellschaft und eine tief verwurzelte pazifistische Str\u00f6mung verst\u00e4rkten die Wirkung der def\u00e4tistischen Kampagne der PCF unter dem Motto: \u201eMourir pour Dantzig?\u201c (dt.: ''Sterben f\u00fcr Danzig?'') Aus Furcht vor Unterwanderung und Sabotage wurden drastische Ma\u00dfnahmen ergriffen, die zu einer zus\u00e4tzlichen Entfremdung zwischen Regierung und Bev\u00f6lkerung f\u00fchrten. Zumal sich im weiteren Verlauf des ''Sitzkrieges'' die Arbeitsbedingungen, vor allem in der R\u00fcstungsindustrie, zunehmend verschlechterten. Vereinzelte F\u00e4lle von Sabotage dienten zur Rechtfertigung einer massiven Repression kommunistischer oder kommunistischer Sympathien verd\u00e4chtiger Arbeiterinnen und Arbeiter und zur Diskreditierung aller Versuche, eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen zu erreichen. Dem tats\u00e4chlichen Schwund der Mitgliedschaft der PCF stand ein von den Beh\u00f6rden behaupteter Anstieg von Akten kommunistischer Subversion und Sabotage gegen\u00fcber. Als im Mai 1940 der deutsche Angriff erfolgte und die alliierte Streitmacht vernichtende Niederlagen erlitt, mussten die Kommunisten auch als S\u00fcndenbock f\u00fcr die Fehler von Regierung und Milit\u00e4r herhalten.", "paragraph_answer": "Deutsch-sowjetischer_Nichtangriffspakt ==== Westalliierte ==== Am 24. August sandte Chamberlain eine mit dem Kabinett abgestimmte Warnung an Hitler pers\u00f6nlich und der Emergency Powers Act wurde im Parlament verabschiedet. Am 25. August 1939 wurde der britisch-polnische Beistandspakt unterzeichnet, der die bereits am 31. M\u00e4rz 1939 im britischen Unterhaus abgegebene Garantieerkl\u00e4rung Chamberlains bekr\u00e4ftigte. Diese eindeutige Reaktion \u00fcberraschte Hitler und er verschob den f\u00fcr den 26. August erteilten Angriff. Nach dem deutschen \u00dcberfall erkl\u00e4rten Frankreich und England dem Deutschen Reich am 3. September den Krieg. Kurz darauf folgten Australien, Neuseeland, Indien, S\u00fcdafrika und Kanada. Das Verh\u00e4ltnis zur Sowjetunion verschlechterte sich angesichts der sowjetischen Expansion in Osteuropa drastisch. Insbesondere das sowjetische Vorgehen gegen Finnland l\u00f6ste \u00dcberlegungen \u00fcber ein milit\u00e4risches Vorgehen gegen die Erd\u00f6lproduktion im Raum Baku aus ''(Operation Pike)''. Der erfolgreiche Widerstand der finnischen Streitkr\u00e4fte veranlasste die Vorbereitungen einer milit\u00e4rischen Unterst\u00fctzung, die f\u00fcr das Fr\u00fchjahr 1940 geplant war und die Besetzung von St\u00fctzpunkten in Norwegen einschloss. Diese teilweise sehr weit vorangeschrittenen Pl\u00e4ne l\u00f6sten mittelbar den deutschen \u00dcberfall auf D\u00e4nemark und Norwegen im April 1940 aus. Erst nach dem Fall Frankreichs im Juni 1940, als Gro\u00dfbritannien allein Deutschland gegen\u00fcberstand, wurden konkrete Schritte zu einer Verst\u00e4ndigung mit der Sowjetunion eingeleitet, die nach dem deutschen \u00dcberfall auf die Sowjetunion zu einem formellen B\u00fcndnis der beiden Staaten f\u00fchrten. Bei vielen Kommunisten in Westeuropa (aber nicht nur bei diesen) l\u00f6ste die Nachricht vom Abschluss des Paktes und der Wende in der sowjetischen Au\u00dfenpolitik Entsetzen und Verunsicherung aus. Der Kurswechsel der ''Kommunistischen Internationale'', die nun die Kommunistischen Parteien anwies, sich gegen den \u201eimperialistischen\u201c Krieg zu stellen und alle Bindungen zu sozialistischen und anderen progressiven Parteien zu l\u00f6sen, verst\u00e4rkten das Unbehagen, f\u00fchrten zu Kritik, Protesten und zahlreichen Parteiaustritten. In Frankreich bot der Pakt und der damit verbundene Kurswechsel einen willkommenen Vorwand f\u00fcr die Verfolgung der Kommunistischen Partei Frankreichs (PCF), die am 26. September 1939 in deren Verbot gipfelten. Hatten die Kommunisten zun\u00e4chst die Kriegsanstrengungen unterst\u00fctzt und etwa am 2. September in der Nationalversammlung f\u00fcr die Kriegskredite gestimmt, erfolgte nach einer kurzen Phase der Orientierungslosigkeit ab Mitte September die Agitation gegen den Krieg, der als \u201eimperialistischer, ungerechter Krieg, an dem die Bourgeoisie aller kriegsf\u00fchrenden Staaten gleich schuldig\u201c sei, denunziert wurde. Die PCF verurteilte auch den Schulterschluss mit Gro\u00dfbritannien und den \u201ereaktion\u00e4ren polnischen Obristen\u201c. Der Agitation dienten Flugzettel, Kettenbriefe und eine Untergrundausgabe der Parteizeitung ''L\u2019Humanit\u00e9'', die unter dem Titel \u201eLes soldats contre la guerre\u201c verbreitet wurde. Die tiefe politische Spaltung der franz\u00f6sischen Gesellschaft und eine tief verwurzelte pazifistische Str\u00f6mung verst\u00e4rkten die Wirkung der def\u00e4tistischen Kampagne der PCF unter dem Motto: \u201eMourir pour Dantzig?\u201c (dt.: ''Sterben f\u00fcr Danzig?'') Aus Furcht vor Unterwanderung und Sabotage wurden drastische Ma\u00dfnahmen ergriffen, die zu einer zus\u00e4tzlichen Entfremdung zwischen Regierung und Bev\u00f6lkerung f\u00fchrten. Zumal sich im weiteren Verlauf des ''Sitzkrieges'' die Arbeitsbedingungen, vor allem in der R\u00fcstungsindustrie, zunehmend verschlechterten. 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Kurz darauf folgten Australien, Neuseeland, Indien, S\u00fcdafrika und Kanada.\nDas Verh\u00e4ltnis zur Sowjetunion verschlechterte sich angesichts der sowjetischen Expansion in Osteuropa drastisch. Insbesondere das sowjetische Vorgehen gegen Finnland l\u00f6ste \u00dcberlegungen \u00fcber ein milit\u00e4risches Vorgehen gegen die Erd\u00f6lproduktion im Raum Baku aus ''(Operation Pike)''. Der erfolgreiche Widerstand der finnischen Streitkr\u00e4fte veranlasste die Vorbereitungen einer milit\u00e4rischen Unterst\u00fctzung, die f\u00fcr das Fr\u00fchjahr 1940 geplant war und die Besetzung von St\u00fctzpunkten in Norwegen einschloss. Diese teilweise sehr weit vorangeschrittenen Pl\u00e4ne l\u00f6sten mittelbar den deutschen \u00dcberfall auf D\u00e4nemark und Norwegen im April 1940 aus. Erst nach dem Fall Frankreichs im Juni 1940, als Gro\u00dfbritannien allein Deutschland gegen\u00fcberstand, wurden konkrete Schritte zu einer Verst\u00e4ndigung mit der Sowjetunion eingeleitet, die nach dem deutschen \u00dcberfall auf die Sowjetunion zu einem formellen B\u00fcndnis der beiden Staaten f\u00fchrten.\nBei vielen Kommunisten in Westeuropa (aber nicht nur bei diesen) l\u00f6ste die Nachricht vom Abschluss des Paktes und der Wende in der sowjetischen Au\u00dfenpolitik Entsetzen und Verunsicherung aus. Der Kurswechsel der ''Kommunistischen Internationale'', die nun die Kommunistischen Parteien anwies, sich gegen den \u201eimperialistischen\u201c Krieg zu stellen und alle Bindungen zu sozialistischen und anderen progressiven Parteien zu l\u00f6sen, verst\u00e4rkten das Unbehagen, f\u00fchrten zu Kritik, Protesten und zahlreichen Parteiaustritten.\nIn Frankreich bot der Pakt und der damit verbundene Kurswechsel einen willkommenen Vorwand f\u00fcr die Verfolgung der Kommunistischen Partei Frankreichs (PCF), die am 26.\u00a0September 1939 in deren Verbot gipfelten. Hatten die Kommunisten zun\u00e4chst die Kriegsanstrengungen unterst\u00fctzt und etwa am 2.\u00a0September in der Nationalversammlung f\u00fcr die Kriegskredite gestimmt, erfolgte nach einer kurzen Phase der Orientierungslosigkeit ab Mitte September die Agitation gegen den Krieg, der als \u201eimperialistischer, ungerechter Krieg, an dem die Bourgeoisie aller kriegsf\u00fchrenden Staaten gleich schuldig\u201c sei, denunziert wurde. Die PCF verurteilte auch den Schulterschluss mit Gro\u00dfbritannien und den \u201ereaktion\u00e4ren polnischen Obristen\u201c. Der Agitation dienten Flugzettel, Kettenbriefe und eine Untergrundausgabe der Parteizeitung ''L\u2019Humanit\u00e9'', die unter dem Titel \u201eLes soldats contre la guerre\u201c verbreitet wurde.\nDie tiefe politische Spaltung der franz\u00f6sischen Gesellschaft und eine tief verwurzelte pazifistische Str\u00f6mung verst\u00e4rkten die Wirkung der def\u00e4tistischen Kampagne der PCF unter dem Motto: \u201eMourir pour Dantzig?\u201c (dt.: ''Sterben f\u00fcr Danzig?'') Aus Furcht vor Unterwanderung und Sabotage wurden drastische Ma\u00dfnahmen ergriffen, die zu einer zus\u00e4tzlichen Entfremdung zwischen Regierung und Bev\u00f6lkerung f\u00fchrten. Zumal sich im weiteren Verlauf des ''Sitzkrieges'' die Arbeitsbedingungen, vor allem in der R\u00fcstungsindustrie, zunehmend verschlechterten. Vereinzelte F\u00e4lle von Sabotage dienten zur Rechtfertigung einer massiven Repression kommunistischer oder kommunistischer Sympathien verd\u00e4chtiger Arbeiterinnen und Arbeiter und zur Diskreditierung aller Versuche, eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen zu erreichen. Dem tats\u00e4chlichen Schwund der Mitgliedschaft der PCF stand ein von den Beh\u00f6rden behaupteter Anstieg von Akten kommunistischer Subversion und Sabotage gegen\u00fcber. Als im Mai 1940 der deutsche Angriff erfolgte und die alliierte Streitmacht vernichtende Niederlagen erlitt, mussten die Kommunisten auch als S\u00fcndenbock f\u00fcr die Fehler von Regierung und Milit\u00e4r herhalten.", "answer": "angesichts der sowjetischen Expansion in Osteuropa ", "sentence": "Das Verh\u00e4ltnis zur Sowjetunion verschlechterte sich angesichts der sowjetischen Expansion in Osteuropa drastisch.", "paragraph_sentence": "Deutsch-sowjetischer_Nichtangriffspakt ==== Westalliierte = = = = Am 24. August sandte Chamberlain eine mit dem Kabinett abgestimmte Warnung an Hitler pers\u00f6nlich und der Emergency Powers Act wurde im Parlament verabschiedet. Am 25. August 1939 wurde der britisch-polnische Beistandspakt unterzeichnet, der die bereits am 31. M\u00e4rz 1939 im britischen Unterhaus abgegebene Garantieerkl\u00e4rung Chamberlains bekr\u00e4ftigte. Diese eindeutige Reaktion \u00fcberraschte Hitler und er verschob den f\u00fcr den 26. August erteilten Angriff. Nach dem deutschen \u00dcberfall erkl\u00e4rten Frankreich und England dem Deutschen Reich am 3. September den Krieg. Kurz darauf folgten Australien, Neuseeland, Indien, S\u00fcdafrika und Kanada. Das Verh\u00e4ltnis zur Sowjetunion verschlechterte sich angesichts der sowjetischen Expansion in Osteuropa drastisch. Insbesondere das sowjetische Vorgehen gegen Finnland l\u00f6ste \u00dcberlegungen \u00fcber ein milit\u00e4risches Vorgehen gegen die Erd\u00f6lproduktion im Raum Baku aus ''(Operation Pike)''. Der erfolgreiche Widerstand der finnischen Streitkr\u00e4fte veranlasste die Vorbereitungen einer milit\u00e4rischen Unterst\u00fctzung, die f\u00fcr das Fr\u00fchjahr 1940 geplant war und die Besetzung von St\u00fctzpunkten in Norwegen einschloss. Diese teilweise sehr weit vorangeschrittenen Pl\u00e4ne l\u00f6sten mittelbar den deutschen \u00dcberfall auf D\u00e4nemark und Norwegen im April 1940 aus. Erst nach dem Fall Frankreichs im Juni 1940, als Gro\u00dfbritannien allein Deutschland gegen\u00fcberstand, wurden konkrete Schritte zu einer Verst\u00e4ndigung mit der Sowjetunion eingeleitet, die nach dem deutschen \u00dcberfall auf die Sowjetunion zu einem formellen B\u00fcndnis der beiden Staaten f\u00fchrten. Bei vielen Kommunisten in Westeuropa (aber nicht nur bei diesen) l\u00f6ste die Nachricht vom Abschluss des Paktes und der Wende in der sowjetischen Au\u00dfenpolitik Entsetzen und Verunsicherung aus. Der Kurswechsel der ''Kommunistischen Internationale'', die nun die Kommunistischen Parteien anwies, sich gegen den \u201eimperialistischen\u201c Krieg zu stellen und alle Bindungen zu sozialistischen und anderen progressiven Parteien zu l\u00f6sen, verst\u00e4rkten das Unbehagen, f\u00fchrten zu Kritik, Protesten und zahlreichen Parteiaustritten. In Frankreich bot der Pakt und der damit verbundene Kurswechsel einen willkommenen Vorwand f\u00fcr die Verfolgung der Kommunistischen Partei Frankreichs (PCF), die am 26. September 1939 in deren Verbot gipfelten. Hatten die Kommunisten zun\u00e4chst die Kriegsanstrengungen unterst\u00fctzt und etwa am 2. September in der Nationalversammlung f\u00fcr die Kriegskredite gestimmt, erfolgte nach einer kurzen Phase der Orientierungslosigkeit ab Mitte September die Agitation gegen den Krieg, der als \u201eimperialistischer, ungerechter Krieg, an dem die Bourgeoisie aller kriegsf\u00fchrenden Staaten gleich schuldig\u201c sei, denunziert wurde. Die PCF verurteilte auch den Schulterschluss mit Gro\u00dfbritannien und den \u201ereaktion\u00e4ren polnischen Obristen\u201c. Der Agitation dienten Flugzettel, Kettenbriefe und eine Untergrundausgabe der Parteizeitung ''L\u2019Humanit\u00e9'', die unter dem Titel \u201eLes soldats contre la guerre\u201c verbreitet wurde. Die tiefe politische Spaltung der franz\u00f6sischen Gesellschaft und eine tief verwurzelte pazifistische Str\u00f6mung verst\u00e4rkten die Wirkung der def\u00e4tistischen Kampagne der PCF unter dem Motto: \u201eMourir pour Dantzig?\u201c (dt.: ''Sterben f\u00fcr Danzig?'') Aus Furcht vor Unterwanderung und Sabotage wurden drastische Ma\u00dfnahmen ergriffen, die zu einer zus\u00e4tzlichen Entfremdung zwischen Regierung und Bev\u00f6lkerung f\u00fchrten. Zumal sich im weiteren Verlauf des ''Sitzkrieges'' die Arbeitsbedingungen, vor allem in der R\u00fcstungsindustrie, zunehmend verschlechterten. Vereinzelte F\u00e4lle von Sabotage dienten zur Rechtfertigung einer massiven Repression kommunistischer oder kommunistischer Sympathien verd\u00e4chtiger Arbeiterinnen und Arbeiter und zur Diskreditierung aller Versuche, eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen zu erreichen. Dem tats\u00e4chlichen Schwund der Mitgliedschaft der PCF stand ein von den Beh\u00f6rden behaupteter Anstieg von Akten kommunistischer Subversion und Sabotage gegen\u00fcber. Als im Mai 1940 der deutsche Angriff erfolgte und die alliierte Streitmacht vernichtende Niederlagen erlitt, mussten die Kommunisten auch als S\u00fcndenbock f\u00fcr die Fehler von Regierung und Milit\u00e4r herhalten.", "paragraph_answer": "Deutsch-sowjetischer_Nichtangriffspakt ==== Westalliierte ==== Am 24. August sandte Chamberlain eine mit dem Kabinett abgestimmte Warnung an Hitler pers\u00f6nlich und der Emergency Powers Act wurde im Parlament verabschiedet. Am 25. August 1939 wurde der britisch-polnische Beistandspakt unterzeichnet, der die bereits am 31. M\u00e4rz 1939 im britischen Unterhaus abgegebene Garantieerkl\u00e4rung Chamberlains bekr\u00e4ftigte. Diese eindeutige Reaktion \u00fcberraschte Hitler und er verschob den f\u00fcr den 26. August erteilten Angriff. Nach dem deutschen \u00dcberfall erkl\u00e4rten Frankreich und England dem Deutschen Reich am 3. September den Krieg. Kurz darauf folgten Australien, Neuseeland, Indien, S\u00fcdafrika und Kanada. Das Verh\u00e4ltnis zur Sowjetunion verschlechterte sich angesichts der sowjetischen Expansion in Osteuropa drastisch. Insbesondere das sowjetische Vorgehen gegen Finnland l\u00f6ste \u00dcberlegungen \u00fcber ein milit\u00e4risches Vorgehen gegen die Erd\u00f6lproduktion im Raum Baku aus ''(Operation Pike)''. Der erfolgreiche Widerstand der finnischen Streitkr\u00e4fte veranlasste die Vorbereitungen einer milit\u00e4rischen Unterst\u00fctzung, die f\u00fcr das Fr\u00fchjahr 1940 geplant war und die Besetzung von St\u00fctzpunkten in Norwegen einschloss. Diese teilweise sehr weit vorangeschrittenen Pl\u00e4ne l\u00f6sten mittelbar den deutschen \u00dcberfall auf D\u00e4nemark und Norwegen im April 1940 aus. Erst nach dem Fall Frankreichs im Juni 1940, als Gro\u00dfbritannien allein Deutschland gegen\u00fcberstand, wurden konkrete Schritte zu einer Verst\u00e4ndigung mit der Sowjetunion eingeleitet, die nach dem deutschen \u00dcberfall auf die Sowjetunion zu einem formellen B\u00fcndnis der beiden Staaten f\u00fchrten. Bei vielen Kommunisten in Westeuropa (aber nicht nur bei diesen) l\u00f6ste die Nachricht vom Abschluss des Paktes und der Wende in der sowjetischen Au\u00dfenpolitik Entsetzen und Verunsicherung aus. Der Kurswechsel der ''Kommunistischen Internationale'', die nun die Kommunistischen Parteien anwies, sich gegen den \u201eimperialistischen\u201c Krieg zu stellen und alle Bindungen zu sozialistischen und anderen progressiven Parteien zu l\u00f6sen, verst\u00e4rkten das Unbehagen, f\u00fchrten zu Kritik, Protesten und zahlreichen Parteiaustritten. In Frankreich bot der Pakt und der damit verbundene Kurswechsel einen willkommenen Vorwand f\u00fcr die Verfolgung der Kommunistischen Partei Frankreichs (PCF), die am 26. September 1939 in deren Verbot gipfelten. Hatten die Kommunisten zun\u00e4chst die Kriegsanstrengungen unterst\u00fctzt und etwa am 2. September in der Nationalversammlung f\u00fcr die Kriegskredite gestimmt, erfolgte nach einer kurzen Phase der Orientierungslosigkeit ab Mitte September die Agitation gegen den Krieg, der als \u201eimperialistischer, ungerechter Krieg, an dem die Bourgeoisie aller kriegsf\u00fchrenden Staaten gleich schuldig\u201c sei, denunziert wurde. Die PCF verurteilte auch den Schulterschluss mit Gro\u00dfbritannien und den \u201ereaktion\u00e4ren polnischen Obristen\u201c. Der Agitation dienten Flugzettel, Kettenbriefe und eine Untergrundausgabe der Parteizeitung ''L\u2019Humanit\u00e9'', die unter dem Titel \u201eLes soldats contre la guerre\u201c verbreitet wurde. Die tiefe politische Spaltung der franz\u00f6sischen Gesellschaft und eine tief verwurzelte pazifistische Str\u00f6mung verst\u00e4rkten die Wirkung der def\u00e4tistischen Kampagne der PCF unter dem Motto: \u201eMourir pour Dantzig?\u201c (dt.: ''Sterben f\u00fcr Danzig?'') Aus Furcht vor Unterwanderung und Sabotage wurden drastische Ma\u00dfnahmen ergriffen, die zu einer zus\u00e4tzlichen Entfremdung zwischen Regierung und Bev\u00f6lkerung f\u00fchrten. Zumal sich im weiteren Verlauf des ''Sitzkrieges'' die Arbeitsbedingungen, vor allem in der R\u00fcstungsindustrie, zunehmend verschlechterten. Vereinzelte F\u00e4lle von Sabotage dienten zur Rechtfertigung einer massiven Repression kommunistischer oder kommunistischer Sympathien verd\u00e4chtiger Arbeiterinnen und Arbeiter und zur Diskreditierung aller Versuche, eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen zu erreichen. Dem tats\u00e4chlichen Schwund der Mitgliedschaft der PCF stand ein von den Beh\u00f6rden behaupteter Anstieg von Akten kommunistischer Subversion und Sabotage gegen\u00fcber. Als im Mai 1940 der deutsche Angriff erfolgte und die alliierte Streitmacht vernichtende Niederlagen erlitt, mussten die Kommunisten auch als S\u00fcndenbock f\u00fcr die Fehler von Regierung und Milit\u00e4r herhalten.", "sentence_answer": "Das Verh\u00e4ltnis zur Sowjetunion verschlechterte sich angesichts der sowjetischen Expansion in Osteuropa drastisch.", "paragraph_id": 36580} {"question": "Was hat die Errichtung einer zus\u00e4tzlichen Energiequelle f\u00fcr Bahnstrom in Ost\u00f6sterreich erforderlich gemacht? ", "paragraph": "Bahnstrom\n\n===== Bergern =====\nDie Abdeckung des erh\u00f6hten Strombedarfs wegen weiterer Elektrifizierungen, Verdichtung des Nahverkehrs, Geschwindigkeitserh\u00f6hungen und Komfortverbesserungen durch den Einsatz von klimatisierten Reisezugwagen machte die Errichtung einer zus\u00e4tzlichen Energiequelle f\u00fcr Bahnstrom in Ost\u00f6sterreich erforderlich. Etwa sechs Kilometer westlich von Melk wurde in den Jahren 1979 bis 1983 das Umformerwerk Bergern errichtet. Der Standort des Umformerwerkes ergab sich durch die Einspeisung des Donaukraftwerkes Melk und durch die Lage der Gemeinschaftsanlage mit der Energieversorgung Nieder\u00f6sterreich Aktiengesellschaft (EVN\u00a0AG) und mit der Verbund\u00a0AG.", "answer": "Die Abdeckung des erh\u00f6hten Strombedarfs wegen weiterer Elektrifizierungen, Verdichtung des Nahverkehrs, Geschwindigkeitserh\u00f6hungen und Komfortverbesserungen durch den Einsatz von klimatisierten Reisezugwagen", "sentence": "Bergern =====\n Die Abdeckung des erh\u00f6hten Strombedarfs wegen weiterer Elektrifizierungen, Verdichtung des Nahverkehrs, Geschwindigkeitserh\u00f6hungen und Komfortverbesserungen durch den Einsatz von klimatisierten Reisezugwagen machte die Errichtung einer zus\u00e4tzlichen Energiequelle f\u00fcr Bahnstrom in Ost\u00f6sterreich erforderlich.", "paragraph_sentence": "Bahnstrom = = = = = Bergern ===== Die Abdeckung des erh\u00f6hten Strombedarfs wegen weiterer Elektrifizierungen, Verdichtung des Nahverkehrs, Geschwindigkeitserh\u00f6hungen und Komfortverbesserungen durch den Einsatz von klimatisierten Reisezugwagen machte die Errichtung einer zus\u00e4tzlichen Energiequelle f\u00fcr Bahnstrom in Ost\u00f6sterreich erforderlich. Etwa sechs Kilometer westlich von Melk wurde in den Jahren 1979 bis 1983 das Umformerwerk Bergern errichtet. Der Standort des Umformerwerkes ergab sich durch die Einspeisung des Donaukraftwerkes Melk und durch die Lage der Gemeinschaftsanlage mit der Energieversorgung Nieder\u00f6sterreich Aktiengesellschaft (EVN AG) und mit der Verbund AG.", "paragraph_answer": "Bahnstrom ===== Bergern ===== Die Abdeckung des erh\u00f6hten Strombedarfs wegen weiterer Elektrifizierungen, Verdichtung des Nahverkehrs, Geschwindigkeitserh\u00f6hungen und Komfortverbesserungen durch den Einsatz von klimatisierten Reisezugwagen machte die Errichtung einer zus\u00e4tzlichen Energiequelle f\u00fcr Bahnstrom in Ost\u00f6sterreich erforderlich. Etwa sechs Kilometer westlich von Melk wurde in den Jahren 1979 bis 1983 das Umformerwerk Bergern errichtet. Der Standort des Umformerwerkes ergab sich durch die Einspeisung des Donaukraftwerkes Melk und durch die Lage der Gemeinschaftsanlage mit der Energieversorgung Nieder\u00f6sterreich Aktiengesellschaft (EVN AG) und mit der Verbund AG.", "sentence_answer": "Bergern ===== Die Abdeckung des erh\u00f6hten Strombedarfs wegen weiterer Elektrifizierungen, Verdichtung des Nahverkehrs, Geschwindigkeitserh\u00f6hungen und Komfortverbesserungen durch den Einsatz von klimatisierten Reisezugwagen machte die Errichtung einer zus\u00e4tzlichen Energiequelle f\u00fcr Bahnstrom in Ost\u00f6sterreich erforderlich.", "paragraph_id": 37024} {"question": "Wo befindet sich das Umformerwerk Bergern?", "paragraph": "Bahnstrom\n\n===== Bergern =====\nDie Abdeckung des erh\u00f6hten Strombedarfs wegen weiterer Elektrifizierungen, Verdichtung des Nahverkehrs, Geschwindigkeitserh\u00f6hungen und Komfortverbesserungen durch den Einsatz von klimatisierten Reisezugwagen machte die Errichtung einer zus\u00e4tzlichen Energiequelle f\u00fcr Bahnstrom in Ost\u00f6sterreich erforderlich. Etwa sechs Kilometer westlich von Melk wurde in den Jahren 1979 bis 1983 das Umformerwerk Bergern errichtet. Der Standort des Umformerwerkes ergab sich durch die Einspeisung des Donaukraftwerkes Melk und durch die Lage der Gemeinschaftsanlage mit der Energieversorgung Nieder\u00f6sterreich Aktiengesellschaft (EVN\u00a0AG) und mit der Verbund\u00a0AG.", "answer": "Etwa sechs Kilometer westlich von Melk", "sentence": "Etwa sechs Kilometer westlich von Melk wurde in den Jahren 1979 bis 1983 das Umformerwerk Bergern errichtet.", "paragraph_sentence": "Bahnstrom = = = = = Bergern ===== Die Abdeckung des erh\u00f6hten Strombedarfs wegen weiterer Elektrifizierungen, Verdichtung des Nahverkehrs, Geschwindigkeitserh\u00f6hungen und Komfortverbesserungen durch den Einsatz von klimatisierten Reisezugwagen machte die Errichtung einer zus\u00e4tzlichen Energiequelle f\u00fcr Bahnstrom in Ost\u00f6sterreich erforderlich. Etwa sechs Kilometer westlich von Melk wurde in den Jahren 1979 bis 1983 das Umformerwerk Bergern errichtet. Der Standort des Umformerwerkes ergab sich durch die Einspeisung des Donaukraftwerkes Melk und durch die Lage der Gemeinschaftsanlage mit der Energieversorgung Nieder\u00f6sterreich Aktiengesellschaft (EVN AG) und mit der Verbund AG.", "paragraph_answer": "Bahnstrom ===== Bergern ===== Die Abdeckung des erh\u00f6hten Strombedarfs wegen weiterer Elektrifizierungen, Verdichtung des Nahverkehrs, Geschwindigkeitserh\u00f6hungen und Komfortverbesserungen durch den Einsatz von klimatisierten Reisezugwagen machte die Errichtung einer zus\u00e4tzlichen Energiequelle f\u00fcr Bahnstrom in Ost\u00f6sterreich erforderlich. Etwa sechs Kilometer westlich von Melk wurde in den Jahren 1979 bis 1983 das Umformerwerk Bergern errichtet. Der Standort des Umformerwerkes ergab sich durch die Einspeisung des Donaukraftwerkes Melk und durch die Lage der Gemeinschaftsanlage mit der Energieversorgung Nieder\u00f6sterreich Aktiengesellschaft (EVN AG) und mit der Verbund AG.", "sentence_answer": " Etwa sechs Kilometer westlich von Melk wurde in den Jahren 1979 bis 1983 das Umformerwerk Bergern errichtet.", "paragraph_id": 37027} {"question": "Wie wurde der Standort des Umformerwerkes Bergern ausgew\u00e4hlt?", "paragraph": "Bahnstrom\n\n===== Bergern =====\nDie Abdeckung des erh\u00f6hten Strombedarfs wegen weiterer Elektrifizierungen, Verdichtung des Nahverkehrs, Geschwindigkeitserh\u00f6hungen und Komfortverbesserungen durch den Einsatz von klimatisierten Reisezugwagen machte die Errichtung einer zus\u00e4tzlichen Energiequelle f\u00fcr Bahnstrom in Ost\u00f6sterreich erforderlich. Etwa sechs Kilometer westlich von Melk wurde in den Jahren 1979 bis 1983 das Umformerwerk Bergern errichtet. Der Standort des Umformerwerkes ergab sich durch die Einspeisung des Donaukraftwerkes Melk und durch die Lage der Gemeinschaftsanlage mit der Energieversorgung Nieder\u00f6sterreich Aktiengesellschaft (EVN\u00a0AG) und mit der Verbund\u00a0AG.", "answer": "durch die Einspeisung des Donaukraftwerkes Melk und durch die Lage der Gemeinschaftsanlage mit der Energieversorgung Nieder\u00f6sterreich Aktiengesellschaft (EVN\u00a0AG) und mit der Verbund\u00a0AG", "sentence": "Der Standort des Umformerwerkes ergab sich durch die Einspeisung des Donaukraftwerkes Melk und durch die Lage der Gemeinschaftsanlage mit der Energieversorgung Nieder\u00f6sterreich Aktiengesellschaft (EVN\u00a0AG) und mit der Verbund\u00a0AG .", "paragraph_sentence": "Bahnstrom = = = = = Bergern ===== Die Abdeckung des erh\u00f6hten Strombedarfs wegen weiterer Elektrifizierungen, Verdichtung des Nahverkehrs, Geschwindigkeitserh\u00f6hungen und Komfortverbesserungen durch den Einsatz von klimatisierten Reisezugwagen machte die Errichtung einer zus\u00e4tzlichen Energiequelle f\u00fcr Bahnstrom in Ost\u00f6sterreich erforderlich. Etwa sechs Kilometer westlich von Melk wurde in den Jahren 1979 bis 1983 das Umformerwerk Bergern errichtet. Der Standort des Umformerwerkes ergab sich durch die Einspeisung des Donaukraftwerkes Melk und durch die Lage der Gemeinschaftsanlage mit der Energieversorgung Nieder\u00f6sterreich Aktiengesellschaft (EVN AG) und mit der Verbund AG . ", "paragraph_answer": "Bahnstrom ===== Bergern ===== Die Abdeckung des erh\u00f6hten Strombedarfs wegen weiterer Elektrifizierungen, Verdichtung des Nahverkehrs, Geschwindigkeitserh\u00f6hungen und Komfortverbesserungen durch den Einsatz von klimatisierten Reisezugwagen machte die Errichtung einer zus\u00e4tzlichen Energiequelle f\u00fcr Bahnstrom in Ost\u00f6sterreich erforderlich. Etwa sechs Kilometer westlich von Melk wurde in den Jahren 1979 bis 1983 das Umformerwerk Bergern errichtet. Der Standort des Umformerwerkes ergab sich durch die Einspeisung des Donaukraftwerkes Melk und durch die Lage der Gemeinschaftsanlage mit der Energieversorgung Nieder\u00f6sterreich Aktiengesellschaft (EVN AG) und mit der Verbund AG .", "sentence_answer": "Der Standort des Umformerwerkes ergab sich durch die Einspeisung des Donaukraftwerkes Melk und durch die Lage der Gemeinschaftsanlage mit der Energieversorgung Nieder\u00f6sterreich Aktiengesellschaft (EVN AG) und mit der Verbund AG .", "paragraph_id": 37030} {"question": "Welcher deutscher K\u00f6nig war der F\u00f6rderer verschiedener Kampfspiele und Turniere im Mittelalter?", "paragraph": "Gymnastik\n\n=== Mittelalter ===\nEin Wettlauf zwischen Siegfried und Hagen gab Gelegenheit zur Ermordung des ersten. Eine weit gl\u00e4nzendere Periode der germanischen Gymnastik beginnt in der christlich-germanischen Zeit, nachdem auf den Tr\u00fcmmern des R\u00f6merreichs neue Staaten und Gemeinwesen erstanden waren. Der deutsche K\u00f6nig Heinrich\u00a0I. war der Stifter jener ritterlichen Kampfspiele, der Turniere, die zugleich ein Erzeugnis sowie ein wirksames Darstellungsmittel ritterlicher Mannhaftigkeit und T\u00fcchtigkeit im christlichen Mittelalter waren. Sie beanspruchen zu jener Zeit eine \u00e4hnliche gesellschaftliche Stellung und Bedeutung wie die gymnastischen Spiele im hellenischen Altertum.", "answer": "K\u00f6nig Heinrich\u00a0I.", "sentence": "Der deutsche K\u00f6nig Heinrich\u00a0I. war der Stifter jener ritterlichen Kampfspiele, der Turniere, die zugleich ein Erzeugnis sowie ein wirksames Darstellungsmittel ritterlicher Mannhaftigkeit und T\u00fcchtigkeit im christlichen Mittelalter waren.", "paragraph_sentence": "Gymnastik = = = Mittelalter === Ein Wettlauf zwischen Siegfried und Hagen gab Gelegenheit zur Ermordung des ersten. Eine weit gl\u00e4nzendere Periode der germanischen Gymnastik beginnt in der christlich-germanischen Zeit, nachdem auf den Tr\u00fcmmern des R\u00f6merreichs neue Staaten und Gemeinwesen erstanden waren. Der deutsche K\u00f6nig Heinrich I. war der Stifter jener ritterlichen Kampfspiele, der Turniere, die zugleich ein Erzeugnis sowie ein wirksames Darstellungsmittel ritterlicher Mannhaftigkeit und T\u00fcchtigkeit im christlichen Mittelalter waren. Sie beanspruchen zu jener Zeit eine \u00e4hnliche gesellschaftliche Stellung und Bedeutung wie die gymnastischen Spiele im hellenischen Altertum.", "paragraph_answer": "Gymnastik === Mittelalter === Ein Wettlauf zwischen Siegfried und Hagen gab Gelegenheit zur Ermordung des ersten. Eine weit gl\u00e4nzendere Periode der germanischen Gymnastik beginnt in der christlich-germanischen Zeit, nachdem auf den Tr\u00fcmmern des R\u00f6merreichs neue Staaten und Gemeinwesen erstanden waren. Der deutsche K\u00f6nig Heinrich I. war der Stifter jener ritterlichen Kampfspiele, der Turniere, die zugleich ein Erzeugnis sowie ein wirksames Darstellungsmittel ritterlicher Mannhaftigkeit und T\u00fcchtigkeit im christlichen Mittelalter waren. Sie beanspruchen zu jener Zeit eine \u00e4hnliche gesellschaftliche Stellung und Bedeutung wie die gymnastischen Spiele im hellenischen Altertum.", "sentence_answer": "Der deutsche K\u00f6nig Heinrich I. war der Stifter jener ritterlichen Kampfspiele, der Turniere, die zugleich ein Erzeugnis sowie ein wirksames Darstellungsmittel ritterlicher Mannhaftigkeit und T\u00fcchtigkeit im christlichen Mittelalter waren.", "paragraph_id": 37099} {"question": "Wie viel Prozent der liberianischen Bev\u00f6lkerung lebt von der Landwirtschaft?", "paragraph": "Liberia\n\n=== Landwirtschaft ===\n+Anbaufrucht(Betrag in 1000 Tonnen)\nEtwas mehr als 70 Prozent der Liberianer leben von der Landwirtschaft, die zur Selbstversorgung betrieben wird. Meist arbeitet man im Brandrodungsbau, der nicht nur zur Auslaugung der B\u00f6den und zur Vernichtung wertvoller Waldbest\u00e4nde beitr\u00e4gt, sondern auch nicht geeignet ist, eine Marktproduktion zu errichten, d.\u00a0h. eine Produktion, die \u00fcber die Selbstversorgung hinausgeht. Die Hauptnahrungsmittel sind Maniok, Reis, Mais und S\u00fc\u00dfkartoffeln. Liberia ist ein wichtiges Anbaugebiet f\u00fcr Maniok, in Liberia unter dem Namen ''Cassava'' bekannt. Der Anbau wird im Familienbetrieb (Kleinbauern) betrieben und konzentriert sich auf die zentralen Provinzen Bong, Nimba und Grand Bassa.\nWeitere, traditionell f\u00fcr den Export in die USA bestimmte Anbauprodukte sind Zuckerrohr, Baumwolle, Kaffee, Kakao und \u00d6lpalmprodukte. Gro\u00dfe Fl\u00e4chen des Waldes wurden f\u00fcr malaysische und britische Investoren gerodet, um \u00d6lpalmen anzubauen. Die Vorkommen an \u00fcber 100 wertvollen Arten von Tropenh\u00f6lzern aus den zehn staatlichen Forstbezirken (Gbi, Gio, Gola, Grebo, Krahn-Bassa, Kpelle, Nimba, Sapo, South-Belle, North-Belle und Vai) sind stark zur\u00fcckgegangen. Ein Teil der Forstgebiete soll nun dauerhaft unter Naturschutz gestellt werden, k\u00fcstennahe Gebiete sollen an ausl\u00e4ndische Holzkonzerne mit strengen Auflagen konzessioniert werden.", "answer": "Etwas mehr als 70 Prozent", "sentence": "Landwirtschaft ===\n+Anbaufrucht(Betrag in 1000 Tonnen)\n Etwas mehr als 70 Prozent der Liberianer leben von der Landwirtschaft, die zur Selbstversorgung betrieben wird.", "paragraph_sentence": "Liberia === Landwirtschaft === +Anbaufrucht(Betrag in 1000 Tonnen) Etwas mehr als 70 Prozent der Liberianer leben von der Landwirtschaft, die zur Selbstversorgung betrieben wird. Meist arbeitet man im Brandrodungsbau, der nicht nur zur Auslaugung der B\u00f6den und zur Vernichtung wertvoller Waldbest\u00e4nde beitr\u00e4gt, sondern auch nicht geeignet ist, eine Marktproduktion zu errichten, d. h. eine Produktion, die \u00fcber die Selbstversorgung hinausgeht. Die Hauptnahrungsmittel sind Maniok, Reis, Mais und S\u00fc\u00dfkartoffeln. Liberia ist ein wichtiges Anbaugebiet f\u00fcr Maniok, in Liberia unter dem Namen ''Cassava'' bekannt. Der Anbau wird im Familienbetrieb (Kleinbauern) betrieben und konzentriert sich auf die zentralen Provinzen Bong, Nimba und Grand Bassa. Weitere, traditionell f\u00fcr den Export in die USA bestimmte Anbauprodukte sind Zuckerrohr, Baumwolle, Kaffee, Kakao und \u00d6lpalmprodukte. Gro\u00dfe Fl\u00e4chen des Waldes wurden f\u00fcr malaysische und britische Investoren gerodet, um \u00d6lpalmen anzubauen. Die Vorkommen an \u00fcber 100 wertvollen Arten von Tropenh\u00f6lzern aus den zehn staatlichen Forstbezirken (Gbi, Gio, Gola, Grebo, Krahn-Bassa, Kpelle, Nimba, Sapo, South-Belle, North-Belle und Vai) sind stark zur\u00fcckgegangen. Ein Teil der Forstgebiete soll nun dauerhaft unter Naturschutz gestellt werden, k\u00fcstennahe Gebiete sollen an ausl\u00e4ndische Holzkonzerne mit strengen Auflagen konzessioniert werden.", "paragraph_answer": "Liberia === Landwirtschaft === +Anbaufrucht(Betrag in 1000 Tonnen) Etwas mehr als 70 Prozent der Liberianer leben von der Landwirtschaft, die zur Selbstversorgung betrieben wird. Meist arbeitet man im Brandrodungsbau, der nicht nur zur Auslaugung der B\u00f6den und zur Vernichtung wertvoller Waldbest\u00e4nde beitr\u00e4gt, sondern auch nicht geeignet ist, eine Marktproduktion zu errichten, d. h. eine Produktion, die \u00fcber die Selbstversorgung hinausgeht. Die Hauptnahrungsmittel sind Maniok, Reis, Mais und S\u00fc\u00dfkartoffeln. Liberia ist ein wichtiges Anbaugebiet f\u00fcr Maniok, in Liberia unter dem Namen ''Cassava'' bekannt. Der Anbau wird im Familienbetrieb (Kleinbauern) betrieben und konzentriert sich auf die zentralen Provinzen Bong, Nimba und Grand Bassa. Weitere, traditionell f\u00fcr den Export in die USA bestimmte Anbauprodukte sind Zuckerrohr, Baumwolle, Kaffee, Kakao und \u00d6lpalmprodukte. Gro\u00dfe Fl\u00e4chen des Waldes wurden f\u00fcr malaysische und britische Investoren gerodet, um \u00d6lpalmen anzubauen. Die Vorkommen an \u00fcber 100 wertvollen Arten von Tropenh\u00f6lzern aus den zehn staatlichen Forstbezirken (Gbi, Gio, Gola, Grebo, Krahn-Bassa, Kpelle, Nimba, Sapo, South-Belle, North-Belle und Vai) sind stark zur\u00fcckgegangen. Ein Teil der Forstgebiete soll nun dauerhaft unter Naturschutz gestellt werden, k\u00fcstennahe Gebiete sollen an ausl\u00e4ndische Holzkonzerne mit strengen Auflagen konzessioniert werden.", "sentence_answer": "Landwirtschaft === +Anbaufrucht(Betrag in 1000 Tonnen) Etwas mehr als 70 Prozent der Liberianer leben von der Landwirtschaft, die zur Selbstversorgung betrieben wird.", "paragraph_id": 38146} {"question": "Was ist die Hauptnahrungsmittel in Liberia?", "paragraph": "Liberia\n\n=== Landwirtschaft ===\n+Anbaufrucht(Betrag in 1000 Tonnen)\nEtwas mehr als 70 Prozent der Liberianer leben von der Landwirtschaft, die zur Selbstversorgung betrieben wird. Meist arbeitet man im Brandrodungsbau, der nicht nur zur Auslaugung der B\u00f6den und zur Vernichtung wertvoller Waldbest\u00e4nde beitr\u00e4gt, sondern auch nicht geeignet ist, eine Marktproduktion zu errichten, d.\u00a0h. eine Produktion, die \u00fcber die Selbstversorgung hinausgeht. Die Hauptnahrungsmittel sind Maniok, Reis, Mais und S\u00fc\u00dfkartoffeln. Liberia ist ein wichtiges Anbaugebiet f\u00fcr Maniok, in Liberia unter dem Namen ''Cassava'' bekannt. Der Anbau wird im Familienbetrieb (Kleinbauern) betrieben und konzentriert sich auf die zentralen Provinzen Bong, Nimba und Grand Bassa.\nWeitere, traditionell f\u00fcr den Export in die USA bestimmte Anbauprodukte sind Zuckerrohr, Baumwolle, Kaffee, Kakao und \u00d6lpalmprodukte. Gro\u00dfe Fl\u00e4chen des Waldes wurden f\u00fcr malaysische und britische Investoren gerodet, um \u00d6lpalmen anzubauen. Die Vorkommen an \u00fcber 100 wertvollen Arten von Tropenh\u00f6lzern aus den zehn staatlichen Forstbezirken (Gbi, Gio, Gola, Grebo, Krahn-Bassa, Kpelle, Nimba, Sapo, South-Belle, North-Belle und Vai) sind stark zur\u00fcckgegangen. Ein Teil der Forstgebiete soll nun dauerhaft unter Naturschutz gestellt werden, k\u00fcstennahe Gebiete sollen an ausl\u00e4ndische Holzkonzerne mit strengen Auflagen konzessioniert werden.", "answer": "Maniok, Reis, Mais und S\u00fc\u00dfkartoffeln", "sentence": "Die Hauptnahrungsmittel sind Maniok, Reis, Mais und S\u00fc\u00dfkartoffeln .", "paragraph_sentence": "Liberia === Landwirtschaft === +Anbaufrucht(Betrag in 1000 Tonnen) Etwas mehr als 70 Prozent der Liberianer leben von der Landwirtschaft, die zur Selbstversorgung betrieben wird. Meist arbeitet man im Brandrodungsbau, der nicht nur zur Auslaugung der B\u00f6den und zur Vernichtung wertvoller Waldbest\u00e4nde beitr\u00e4gt, sondern auch nicht geeignet ist, eine Marktproduktion zu errichten, d. h. eine Produktion, die \u00fcber die Selbstversorgung hinausgeht. Die Hauptnahrungsmittel sind Maniok, Reis, Mais und S\u00fc\u00dfkartoffeln . Liberia ist ein wichtiges Anbaugebiet f\u00fcr Maniok, in Liberia unter dem Namen ''Cassava'' bekannt. Der Anbau wird im Familienbetrieb (Kleinbauern) betrieben und konzentriert sich auf die zentralen Provinzen Bong, Nimba und Grand Bassa. Weitere, traditionell f\u00fcr den Export in die USA bestimmte Anbauprodukte sind Zuckerrohr, Baumwolle, Kaffee, Kakao und \u00d6lpalmprodukte. Gro\u00dfe Fl\u00e4chen des Waldes wurden f\u00fcr malaysische und britische Investoren gerodet, um \u00d6lpalmen anzubauen. Die Vorkommen an \u00fcber 100 wertvollen Arten von Tropenh\u00f6lzern aus den zehn staatlichen Forstbezirken (Gbi, Gio, Gola, Grebo, Krahn-Bassa, Kpelle, Nimba, Sapo, South-Belle, North-Belle und Vai) sind stark zur\u00fcckgegangen. Ein Teil der Forstgebiete soll nun dauerhaft unter Naturschutz gestellt werden, k\u00fcstennahe Gebiete sollen an ausl\u00e4ndische Holzkonzerne mit strengen Auflagen konzessioniert werden.", "paragraph_answer": "Liberia === Landwirtschaft === +Anbaufrucht(Betrag in 1000 Tonnen) Etwas mehr als 70 Prozent der Liberianer leben von der Landwirtschaft, die zur Selbstversorgung betrieben wird. Meist arbeitet man im Brandrodungsbau, der nicht nur zur Auslaugung der B\u00f6den und zur Vernichtung wertvoller Waldbest\u00e4nde beitr\u00e4gt, sondern auch nicht geeignet ist, eine Marktproduktion zu errichten, d. h. eine Produktion, die \u00fcber die Selbstversorgung hinausgeht. Die Hauptnahrungsmittel sind Maniok, Reis, Mais und S\u00fc\u00dfkartoffeln . Liberia ist ein wichtiges Anbaugebiet f\u00fcr Maniok, in Liberia unter dem Namen ''Cassava'' bekannt. Der Anbau wird im Familienbetrieb (Kleinbauern) betrieben und konzentriert sich auf die zentralen Provinzen Bong, Nimba und Grand Bassa. Weitere, traditionell f\u00fcr den Export in die USA bestimmte Anbauprodukte sind Zuckerrohr, Baumwolle, Kaffee, Kakao und \u00d6lpalmprodukte. Gro\u00dfe Fl\u00e4chen des Waldes wurden f\u00fcr malaysische und britische Investoren gerodet, um \u00d6lpalmen anzubauen. Die Vorkommen an \u00fcber 100 wertvollen Arten von Tropenh\u00f6lzern aus den zehn staatlichen Forstbezirken (Gbi, Gio, Gola, Grebo, Krahn-Bassa, Kpelle, Nimba, Sapo, South-Belle, North-Belle und Vai) sind stark zur\u00fcckgegangen. Ein Teil der Forstgebiete soll nun dauerhaft unter Naturschutz gestellt werden, k\u00fcstennahe Gebiete sollen an ausl\u00e4ndische Holzkonzerne mit strengen Auflagen konzessioniert werden.", "sentence_answer": "Die Hauptnahrungsmittel sind Maniok, Reis, Mais und S\u00fc\u00dfkartoffeln .", "paragraph_id": 38147} {"question": "Was ist der Name f\u00fcr Maniok in Liberia?", "paragraph": "Liberia\n\n=== Landwirtschaft ===\n+Anbaufrucht(Betrag in 1000 Tonnen)\nEtwas mehr als 70 Prozent der Liberianer leben von der Landwirtschaft, die zur Selbstversorgung betrieben wird. Meist arbeitet man im Brandrodungsbau, der nicht nur zur Auslaugung der B\u00f6den und zur Vernichtung wertvoller Waldbest\u00e4nde beitr\u00e4gt, sondern auch nicht geeignet ist, eine Marktproduktion zu errichten, d.\u00a0h. eine Produktion, die \u00fcber die Selbstversorgung hinausgeht. Die Hauptnahrungsmittel sind Maniok, Reis, Mais und S\u00fc\u00dfkartoffeln. Liberia ist ein wichtiges Anbaugebiet f\u00fcr Maniok, in Liberia unter dem Namen ''Cassava'' bekannt. Der Anbau wird im Familienbetrieb (Kleinbauern) betrieben und konzentriert sich auf die zentralen Provinzen Bong, Nimba und Grand Bassa.\nWeitere, traditionell f\u00fcr den Export in die USA bestimmte Anbauprodukte sind Zuckerrohr, Baumwolle, Kaffee, Kakao und \u00d6lpalmprodukte. Gro\u00dfe Fl\u00e4chen des Waldes wurden f\u00fcr malaysische und britische Investoren gerodet, um \u00d6lpalmen anzubauen. Die Vorkommen an \u00fcber 100 wertvollen Arten von Tropenh\u00f6lzern aus den zehn staatlichen Forstbezirken (Gbi, Gio, Gola, Grebo, Krahn-Bassa, Kpelle, Nimba, Sapo, South-Belle, North-Belle und Vai) sind stark zur\u00fcckgegangen. Ein Teil der Forstgebiete soll nun dauerhaft unter Naturschutz gestellt werden, k\u00fcstennahe Gebiete sollen an ausl\u00e4ndische Holzkonzerne mit strengen Auflagen konzessioniert werden.", "answer": "''Cassava''", "sentence": "Liberia ist ein wichtiges Anbaugebiet f\u00fcr Maniok, in Liberia unter dem Namen ''Cassava'' bekannt.", "paragraph_sentence": "Liberia === Landwirtschaft === +Anbaufrucht(Betrag in 1000 Tonnen) Etwas mehr als 70 Prozent der Liberianer leben von der Landwirtschaft, die zur Selbstversorgung betrieben wird. Meist arbeitet man im Brandrodungsbau, der nicht nur zur Auslaugung der B\u00f6den und zur Vernichtung wertvoller Waldbest\u00e4nde beitr\u00e4gt, sondern auch nicht geeignet ist, eine Marktproduktion zu errichten, d. h. eine Produktion, die \u00fcber die Selbstversorgung hinausgeht. Die Hauptnahrungsmittel sind Maniok, Reis, Mais und S\u00fc\u00dfkartoffeln. Liberia ist ein wichtiges Anbaugebiet f\u00fcr Maniok, in Liberia unter dem Namen ''Cassava'' bekannt. Der Anbau wird im Familienbetrieb (Kleinbauern) betrieben und konzentriert sich auf die zentralen Provinzen Bong, Nimba und Grand Bassa. Weitere, traditionell f\u00fcr den Export in die USA bestimmte Anbauprodukte sind Zuckerrohr, Baumwolle, Kaffee, Kakao und \u00d6lpalmprodukte. Gro\u00dfe Fl\u00e4chen des Waldes wurden f\u00fcr malaysische und britische Investoren gerodet, um \u00d6lpalmen anzubauen. Die Vorkommen an \u00fcber 100 wertvollen Arten von Tropenh\u00f6lzern aus den zehn staatlichen Forstbezirken (Gbi, Gio, Gola, Grebo, Krahn-Bassa, Kpelle, Nimba, Sapo, South-Belle, North-Belle und Vai) sind stark zur\u00fcckgegangen. Ein Teil der Forstgebiete soll nun dauerhaft unter Naturschutz gestellt werden, k\u00fcstennahe Gebiete sollen an ausl\u00e4ndische Holzkonzerne mit strengen Auflagen konzessioniert werden.", "paragraph_answer": "Liberia === Landwirtschaft === +Anbaufrucht(Betrag in 1000 Tonnen) Etwas mehr als 70 Prozent der Liberianer leben von der Landwirtschaft, die zur Selbstversorgung betrieben wird. Meist arbeitet man im Brandrodungsbau, der nicht nur zur Auslaugung der B\u00f6den und zur Vernichtung wertvoller Waldbest\u00e4nde beitr\u00e4gt, sondern auch nicht geeignet ist, eine Marktproduktion zu errichten, d. h. eine Produktion, die \u00fcber die Selbstversorgung hinausgeht. Die Hauptnahrungsmittel sind Maniok, Reis, Mais und S\u00fc\u00dfkartoffeln. Liberia ist ein wichtiges Anbaugebiet f\u00fcr Maniok, in Liberia unter dem Namen ''Cassava'' bekannt. Der Anbau wird im Familienbetrieb (Kleinbauern) betrieben und konzentriert sich auf die zentralen Provinzen Bong, Nimba und Grand Bassa. Weitere, traditionell f\u00fcr den Export in die USA bestimmte Anbauprodukte sind Zuckerrohr, Baumwolle, Kaffee, Kakao und \u00d6lpalmprodukte. Gro\u00dfe Fl\u00e4chen des Waldes wurden f\u00fcr malaysische und britische Investoren gerodet, um \u00d6lpalmen anzubauen. Die Vorkommen an \u00fcber 100 wertvollen Arten von Tropenh\u00f6lzern aus den zehn staatlichen Forstbezirken (Gbi, Gio, Gola, Grebo, Krahn-Bassa, Kpelle, Nimba, Sapo, South-Belle, North-Belle und Vai) sind stark zur\u00fcckgegangen. Ein Teil der Forstgebiete soll nun dauerhaft unter Naturschutz gestellt werden, k\u00fcstennahe Gebiete sollen an ausl\u00e4ndische Holzkonzerne mit strengen Auflagen konzessioniert werden.", "sentence_answer": "Liberia ist ein wichtiges Anbaugebiet f\u00fcr Maniok, in Liberia unter dem Namen ''Cassava'' bekannt.", "paragraph_id": 38148} {"question": "An welchen Orten in Liberia wird Maniok angebaut?", "paragraph": "Liberia\n\n=== Landwirtschaft ===\n+Anbaufrucht(Betrag in 1000 Tonnen)\nEtwas mehr als 70 Prozent der Liberianer leben von der Landwirtschaft, die zur Selbstversorgung betrieben wird. Meist arbeitet man im Brandrodungsbau, der nicht nur zur Auslaugung der B\u00f6den und zur Vernichtung wertvoller Waldbest\u00e4nde beitr\u00e4gt, sondern auch nicht geeignet ist, eine Marktproduktion zu errichten, d.\u00a0h. eine Produktion, die \u00fcber die Selbstversorgung hinausgeht. Die Hauptnahrungsmittel sind Maniok, Reis, Mais und S\u00fc\u00dfkartoffeln. Liberia ist ein wichtiges Anbaugebiet f\u00fcr Maniok, in Liberia unter dem Namen ''Cassava'' bekannt. Der Anbau wird im Familienbetrieb (Kleinbauern) betrieben und konzentriert sich auf die zentralen Provinzen Bong, Nimba und Grand Bassa.\nWeitere, traditionell f\u00fcr den Export in die USA bestimmte Anbauprodukte sind Zuckerrohr, Baumwolle, Kaffee, Kakao und \u00d6lpalmprodukte. Gro\u00dfe Fl\u00e4chen des Waldes wurden f\u00fcr malaysische und britische Investoren gerodet, um \u00d6lpalmen anzubauen. Die Vorkommen an \u00fcber 100 wertvollen Arten von Tropenh\u00f6lzern aus den zehn staatlichen Forstbezirken (Gbi, Gio, Gola, Grebo, Krahn-Bassa, Kpelle, Nimba, Sapo, South-Belle, North-Belle und Vai) sind stark zur\u00fcckgegangen. Ein Teil der Forstgebiete soll nun dauerhaft unter Naturschutz gestellt werden, k\u00fcstennahe Gebiete sollen an ausl\u00e4ndische Holzkonzerne mit strengen Auflagen konzessioniert werden.", "answer": "die zentralen Provinzen Bong, Nimba und Grand Bassa", "sentence": "Der Anbau wird im Familienbetrieb (Kleinbauern) betrieben und konzentriert sich auf die zentralen Provinzen Bong, Nimba und Grand Bassa .", "paragraph_sentence": "Liberia === Landwirtschaft === +Anbaufrucht(Betrag in 1000 Tonnen) Etwas mehr als 70 Prozent der Liberianer leben von der Landwirtschaft, die zur Selbstversorgung betrieben wird. Meist arbeitet man im Brandrodungsbau, der nicht nur zur Auslaugung der B\u00f6den und zur Vernichtung wertvoller Waldbest\u00e4nde beitr\u00e4gt, sondern auch nicht geeignet ist, eine Marktproduktion zu errichten, d. h. eine Produktion, die \u00fcber die Selbstversorgung hinausgeht. Die Hauptnahrungsmittel sind Maniok, Reis, Mais und S\u00fc\u00dfkartoffeln. Liberia ist ein wichtiges Anbaugebiet f\u00fcr Maniok, in Liberia unter dem Namen ''Cassava'' bekannt. Der Anbau wird im Familienbetrieb (Kleinbauern) betrieben und konzentriert sich auf die zentralen Provinzen Bong, Nimba und Grand Bassa . Weitere, traditionell f\u00fcr den Export in die USA bestimmte Anbauprodukte sind Zuckerrohr, Baumwolle, Kaffee, Kakao und \u00d6lpalmprodukte. Gro\u00dfe Fl\u00e4chen des Waldes wurden f\u00fcr malaysische und britische Investoren gerodet, um \u00d6lpalmen anzubauen. Die Vorkommen an \u00fcber 100 wertvollen Arten von Tropenh\u00f6lzern aus den zehn staatlichen Forstbezirken (Gbi, Gio, Gola, Grebo, Krahn-Bassa, Kpelle, Nimba, Sapo, South-Belle, North-Belle und Vai) sind stark zur\u00fcckgegangen. Ein Teil der Forstgebiete soll nun dauerhaft unter Naturschutz gestellt werden, k\u00fcstennahe Gebiete sollen an ausl\u00e4ndische Holzkonzerne mit strengen Auflagen konzessioniert werden.", "paragraph_answer": "Liberia === Landwirtschaft === +Anbaufrucht(Betrag in 1000 Tonnen) Etwas mehr als 70 Prozent der Liberianer leben von der Landwirtschaft, die zur Selbstversorgung betrieben wird. Meist arbeitet man im Brandrodungsbau, der nicht nur zur Auslaugung der B\u00f6den und zur Vernichtung wertvoller Waldbest\u00e4nde beitr\u00e4gt, sondern auch nicht geeignet ist, eine Marktproduktion zu errichten, d. h. eine Produktion, die \u00fcber die Selbstversorgung hinausgeht. Die Hauptnahrungsmittel sind Maniok, Reis, Mais und S\u00fc\u00dfkartoffeln. Liberia ist ein wichtiges Anbaugebiet f\u00fcr Maniok, in Liberia unter dem Namen ''Cassava'' bekannt. Der Anbau wird im Familienbetrieb (Kleinbauern) betrieben und konzentriert sich auf die zentralen Provinzen Bong, Nimba und Grand Bassa . Weitere, traditionell f\u00fcr den Export in die USA bestimmte Anbauprodukte sind Zuckerrohr, Baumwolle, Kaffee, Kakao und \u00d6lpalmprodukte. Gro\u00dfe Fl\u00e4chen des Waldes wurden f\u00fcr malaysische und britische Investoren gerodet, um \u00d6lpalmen anzubauen. Die Vorkommen an \u00fcber 100 wertvollen Arten von Tropenh\u00f6lzern aus den zehn staatlichen Forstbezirken (Gbi, Gio, Gola, Grebo, Krahn-Bassa, Kpelle, Nimba, Sapo, South-Belle, North-Belle und Vai) sind stark zur\u00fcckgegangen. Ein Teil der Forstgebiete soll nun dauerhaft unter Naturschutz gestellt werden, k\u00fcstennahe Gebiete sollen an ausl\u00e4ndische Holzkonzerne mit strengen Auflagen konzessioniert werden.", "sentence_answer": "Der Anbau wird im Familienbetrieb (Kleinbauern) betrieben und konzentriert sich auf die zentralen Provinzen Bong, Nimba und Grand Bassa .", "paragraph_id": 38150} {"question": "Welche in Liberia angebaute Produkte werden in die USA exportiert?", "paragraph": "Liberia\n\n=== Landwirtschaft ===\n+Anbaufrucht(Betrag in 1000 Tonnen)\nEtwas mehr als 70 Prozent der Liberianer leben von der Landwirtschaft, die zur Selbstversorgung betrieben wird. Meist arbeitet man im Brandrodungsbau, der nicht nur zur Auslaugung der B\u00f6den und zur Vernichtung wertvoller Waldbest\u00e4nde beitr\u00e4gt, sondern auch nicht geeignet ist, eine Marktproduktion zu errichten, d.\u00a0h. eine Produktion, die \u00fcber die Selbstversorgung hinausgeht. Die Hauptnahrungsmittel sind Maniok, Reis, Mais und S\u00fc\u00dfkartoffeln. Liberia ist ein wichtiges Anbaugebiet f\u00fcr Maniok, in Liberia unter dem Namen ''Cassava'' bekannt. Der Anbau wird im Familienbetrieb (Kleinbauern) betrieben und konzentriert sich auf die zentralen Provinzen Bong, Nimba und Grand Bassa.\nWeitere, traditionell f\u00fcr den Export in die USA bestimmte Anbauprodukte sind Zuckerrohr, Baumwolle, Kaffee, Kakao und \u00d6lpalmprodukte. Gro\u00dfe Fl\u00e4chen des Waldes wurden f\u00fcr malaysische und britische Investoren gerodet, um \u00d6lpalmen anzubauen. Die Vorkommen an \u00fcber 100 wertvollen Arten von Tropenh\u00f6lzern aus den zehn staatlichen Forstbezirken (Gbi, Gio, Gola, Grebo, Krahn-Bassa, Kpelle, Nimba, Sapo, South-Belle, North-Belle und Vai) sind stark zur\u00fcckgegangen. Ein Teil der Forstgebiete soll nun dauerhaft unter Naturschutz gestellt werden, k\u00fcstennahe Gebiete sollen an ausl\u00e4ndische Holzkonzerne mit strengen Auflagen konzessioniert werden.", "answer": "Zuckerrohr, Baumwolle, Kaffee, Kakao und \u00d6lpalmprodukte", "sentence": "\nWeitere, traditionell f\u00fcr den Export in die USA bestimmte Anbauprodukte sind Zuckerrohr, Baumwolle, Kaffee, Kakao und \u00d6lpalmprodukte .", "paragraph_sentence": "Liberia === Landwirtschaft === +Anbaufrucht(Betrag in 1000 Tonnen) Etwas mehr als 70 Prozent der Liberianer leben von der Landwirtschaft, die zur Selbstversorgung betrieben wird. Meist arbeitet man im Brandrodungsbau, der nicht nur zur Auslaugung der B\u00f6den und zur Vernichtung wertvoller Waldbest\u00e4nde beitr\u00e4gt, sondern auch nicht geeignet ist, eine Marktproduktion zu errichten, d. h. eine Produktion, die \u00fcber die Selbstversorgung hinausgeht. Die Hauptnahrungsmittel sind Maniok, Reis, Mais und S\u00fc\u00dfkartoffeln. Liberia ist ein wichtiges Anbaugebiet f\u00fcr Maniok, in Liberia unter dem Namen ''Cassava'' bekannt. Der Anbau wird im Familienbetrieb (Kleinbauern) betrieben und konzentriert sich auf die zentralen Provinzen Bong, Nimba und Grand Bassa. Weitere, traditionell f\u00fcr den Export in die USA bestimmte Anbauprodukte sind Zuckerrohr, Baumwolle, Kaffee, Kakao und \u00d6lpalmprodukte . Gro\u00dfe Fl\u00e4chen des Waldes wurden f\u00fcr malaysische und britische Investoren gerodet, um \u00d6lpalmen anzubauen. Die Vorkommen an \u00fcber 100 wertvollen Arten von Tropenh\u00f6lzern aus den zehn staatlichen Forstbezirken (Gbi, Gio, Gola, Grebo, Krahn-Bassa, Kpelle, Nimba, Sapo, South-Belle, North-Belle und Vai) sind stark zur\u00fcckgegangen. Ein Teil der Forstgebiete soll nun dauerhaft unter Naturschutz gestellt werden, k\u00fcstennahe Gebiete sollen an ausl\u00e4ndische Holzkonzerne mit strengen Auflagen konzessioniert werden.", "paragraph_answer": "Liberia === Landwirtschaft === +Anbaufrucht(Betrag in 1000 Tonnen) Etwas mehr als 70 Prozent der Liberianer leben von der Landwirtschaft, die zur Selbstversorgung betrieben wird. Meist arbeitet man im Brandrodungsbau, der nicht nur zur Auslaugung der B\u00f6den und zur Vernichtung wertvoller Waldbest\u00e4nde beitr\u00e4gt, sondern auch nicht geeignet ist, eine Marktproduktion zu errichten, d. h. eine Produktion, die \u00fcber die Selbstversorgung hinausgeht. Die Hauptnahrungsmittel sind Maniok, Reis, Mais und S\u00fc\u00dfkartoffeln. Liberia ist ein wichtiges Anbaugebiet f\u00fcr Maniok, in Liberia unter dem Namen ''Cassava'' bekannt. Der Anbau wird im Familienbetrieb (Kleinbauern) betrieben und konzentriert sich auf die zentralen Provinzen Bong, Nimba und Grand Bassa. Weitere, traditionell f\u00fcr den Export in die USA bestimmte Anbauprodukte sind Zuckerrohr, Baumwolle, Kaffee, Kakao und \u00d6lpalmprodukte . Gro\u00dfe Fl\u00e4chen des Waldes wurden f\u00fcr malaysische und britische Investoren gerodet, um \u00d6lpalmen anzubauen. Die Vorkommen an \u00fcber 100 wertvollen Arten von Tropenh\u00f6lzern aus den zehn staatlichen Forstbezirken (Gbi, Gio, Gola, Grebo, Krahn-Bassa, Kpelle, Nimba, Sapo, South-Belle, North-Belle und Vai) sind stark zur\u00fcckgegangen. Ein Teil der Forstgebiete soll nun dauerhaft unter Naturschutz gestellt werden, k\u00fcstennahe Gebiete sollen an ausl\u00e4ndische Holzkonzerne mit strengen Auflagen konzessioniert werden.", "sentence_answer": " Weitere, traditionell f\u00fcr den Export in die USA bestimmte Anbauprodukte sind Zuckerrohr, Baumwolle, Kaffee, Kakao und \u00d6lpalmprodukte .", "paragraph_id": 38152} {"question": "Wie hei\u00dfen die zehn staatlichen Forstbezirken in Liberia?", "paragraph": "Liberia\n\n=== Landwirtschaft ===\n+Anbaufrucht(Betrag in 1000 Tonnen)\nEtwas mehr als 70 Prozent der Liberianer leben von der Landwirtschaft, die zur Selbstversorgung betrieben wird. Meist arbeitet man im Brandrodungsbau, der nicht nur zur Auslaugung der B\u00f6den und zur Vernichtung wertvoller Waldbest\u00e4nde beitr\u00e4gt, sondern auch nicht geeignet ist, eine Marktproduktion zu errichten, d.\u00a0h. eine Produktion, die \u00fcber die Selbstversorgung hinausgeht. Die Hauptnahrungsmittel sind Maniok, Reis, Mais und S\u00fc\u00dfkartoffeln. Liberia ist ein wichtiges Anbaugebiet f\u00fcr Maniok, in Liberia unter dem Namen ''Cassava'' bekannt. Der Anbau wird im Familienbetrieb (Kleinbauern) betrieben und konzentriert sich auf die zentralen Provinzen Bong, Nimba und Grand Bassa.\nWeitere, traditionell f\u00fcr den Export in die USA bestimmte Anbauprodukte sind Zuckerrohr, Baumwolle, Kaffee, Kakao und \u00d6lpalmprodukte. Gro\u00dfe Fl\u00e4chen des Waldes wurden f\u00fcr malaysische und britische Investoren gerodet, um \u00d6lpalmen anzubauen. Die Vorkommen an \u00fcber 100 wertvollen Arten von Tropenh\u00f6lzern aus den zehn staatlichen Forstbezirken (Gbi, Gio, Gola, Grebo, Krahn-Bassa, Kpelle, Nimba, Sapo, South-Belle, North-Belle und Vai) sind stark zur\u00fcckgegangen. Ein Teil der Forstgebiete soll nun dauerhaft unter Naturschutz gestellt werden, k\u00fcstennahe Gebiete sollen an ausl\u00e4ndische Holzkonzerne mit strengen Auflagen konzessioniert werden.", "answer": "Gbi, Gio, Gola, Grebo, Krahn-Bassa, Kpelle, Nimba, Sapo, South-Belle, North-Belle und Vai", "sentence": "Die Vorkommen an \u00fcber 100 wertvollen Arten von Tropenh\u00f6lzern aus den zehn staatlichen Forstbezirken ( Gbi, Gio, Gola, Grebo, Krahn-Bassa, Kpelle, Nimba, Sapo, South-Belle, North-Belle und Vai ) sind stark zur\u00fcckgegangen.", "paragraph_sentence": "Liberia === Landwirtschaft === +Anbaufrucht(Betrag in 1000 Tonnen) Etwas mehr als 70 Prozent der Liberianer leben von der Landwirtschaft, die zur Selbstversorgung betrieben wird. Meist arbeitet man im Brandrodungsbau, der nicht nur zur Auslaugung der B\u00f6den und zur Vernichtung wertvoller Waldbest\u00e4nde beitr\u00e4gt, sondern auch nicht geeignet ist, eine Marktproduktion zu errichten, d. h. eine Produktion, die \u00fcber die Selbstversorgung hinausgeht. Die Hauptnahrungsmittel sind Maniok, Reis, Mais und S\u00fc\u00dfkartoffeln. Liberia ist ein wichtiges Anbaugebiet f\u00fcr Maniok, in Liberia unter dem Namen ''Cassava'' bekannt. Der Anbau wird im Familienbetrieb (Kleinbauern) betrieben und konzentriert sich auf die zentralen Provinzen Bong, Nimba und Grand Bassa. Weitere, traditionell f\u00fcr den Export in die USA bestimmte Anbauprodukte sind Zuckerrohr, Baumwolle, Kaffee, Kakao und \u00d6lpalmprodukte. Gro\u00dfe Fl\u00e4chen des Waldes wurden f\u00fcr malaysische und britische Investoren gerodet, um \u00d6lpalmen anzubauen. Die Vorkommen an \u00fcber 100 wertvollen Arten von Tropenh\u00f6lzern aus den zehn staatlichen Forstbezirken ( Gbi, Gio, Gola, Grebo, Krahn-Bassa, Kpelle, Nimba, Sapo, South-Belle, North-Belle und Vai ) sind stark zur\u00fcckgegangen. Ein Teil der Forstgebiete soll nun dauerhaft unter Naturschutz gestellt werden, k\u00fcstennahe Gebiete sollen an ausl\u00e4ndische Holzkonzerne mit strengen Auflagen konzessioniert werden.", "paragraph_answer": "Liberia === Landwirtschaft === +Anbaufrucht(Betrag in 1000 Tonnen) Etwas mehr als 70 Prozent der Liberianer leben von der Landwirtschaft, die zur Selbstversorgung betrieben wird. Meist arbeitet man im Brandrodungsbau, der nicht nur zur Auslaugung der B\u00f6den und zur Vernichtung wertvoller Waldbest\u00e4nde beitr\u00e4gt, sondern auch nicht geeignet ist, eine Marktproduktion zu errichten, d. h. eine Produktion, die \u00fcber die Selbstversorgung hinausgeht. Die Hauptnahrungsmittel sind Maniok, Reis, Mais und S\u00fc\u00dfkartoffeln. Liberia ist ein wichtiges Anbaugebiet f\u00fcr Maniok, in Liberia unter dem Namen ''Cassava'' bekannt. Der Anbau wird im Familienbetrieb (Kleinbauern) betrieben und konzentriert sich auf die zentralen Provinzen Bong, Nimba und Grand Bassa. Weitere, traditionell f\u00fcr den Export in die USA bestimmte Anbauprodukte sind Zuckerrohr, Baumwolle, Kaffee, Kakao und \u00d6lpalmprodukte. Gro\u00dfe Fl\u00e4chen des Waldes wurden f\u00fcr malaysische und britische Investoren gerodet, um \u00d6lpalmen anzubauen. Die Vorkommen an \u00fcber 100 wertvollen Arten von Tropenh\u00f6lzern aus den zehn staatlichen Forstbezirken ( Gbi, Gio, Gola, Grebo, Krahn-Bassa, Kpelle, Nimba, Sapo, South-Belle, North-Belle und Vai ) sind stark zur\u00fcckgegangen. Ein Teil der Forstgebiete soll nun dauerhaft unter Naturschutz gestellt werden, k\u00fcstennahe Gebiete sollen an ausl\u00e4ndische Holzkonzerne mit strengen Auflagen konzessioniert werden.", "sentence_answer": "Die Vorkommen an \u00fcber 100 wertvollen Arten von Tropenh\u00f6lzern aus den zehn staatlichen Forstbezirken ( Gbi, Gio, Gola, Grebo, Krahn-Bassa, Kpelle, Nimba, Sapo, South-Belle, North-Belle und Vai ) sind stark zur\u00fcckgegangen.", "paragraph_id": 38155} {"question": "Was ist eine symptomlose Infektion?", "paragraph": "Infektion\n\n=== Symptomauff\u00e4lligkeit bzw. Abwehrkraft des Organismus ===\n* Stumme (symptomlose, asymptomatische, inapparente) Infektion: Wenn das Immunsystem gesund und der Erreger an den Menschen angepasst ist, kommt es nach der Erreger\u00fcbertragung nicht zum Ausbruch der Krankheit (klinisch nicht manifest, symptomlos). Der Mensch dient dann dem Erreger als Reservoirwirt. Es treten keine Krankheitsanzeichen auf, es findet nur eine stille Feiung statt (Immunisierung ohne Impfung und ohne Erkrankung).\n** Subklinische Infektion: Die Abwehrmechanismen \u00fcberwiegen und verhindern ein Ausbrechen der Krankheit. Durch Ausbildung einer sterilen Immunit\u00e4t oder kurzfristige Resistenzsteigerung wird der Erreger eliminiert. Die Infektion ist ''zeitlich begrenzt''.\n** Persistierende Infektion: Der Erreger lebt ''zeitlich unbegrenzt'' mit dem Wirt zusammen, die Vermehrung im Organismus ist jedoch begrenzt, Krankheitsanzeichen treten nicht auf. Es gibt mehrere M\u00f6glichkeiten: Ausbildung einer Immunit\u00e4t, Steigerung der erregerunspezifischen Immunabwehr, Bildung von Interferon oder Stimulierung der Lymphozyten. Durch negative Beeinflussung (z.\u00a0B. Stress) oder Immunsuppression (z.\u00a0B. mit Medikamenten nach Organtransplantation) kann die persistierende Infektion zu einer manifesten Infektion werden (klinische Symptome).\n*** Latente Infektion: Zwischen Erreger und Abwehr besteht ein Gleichgewicht, zeitlich unbegrenzt oder so lange, bis einer von beiden \u00fcberwiegt und entweder die Krankheit ausbricht oder der Erreger abget\u00f6tet wird.\n*** Tolerierte Infektion: Der meist intrauterin (in der Geb\u00e4rmutter) erworbene Erreger kann sich vermehren und anschlie\u00dfend w\u00e4hrend des ganzen Lebens ausgeschieden werden. Der Wirt erkrankt jedoch nicht, es sei denn, seine Immuntoleranz geht verloren.\n*** Okkulte (maskierte) Infektion: Eine Erregerinvasion hat stattgefunden, die Erreger sind jedoch weder direkt noch indirekt nachweisbar. Bei Symptomen ungekl\u00e4rter Ursache wie Schmerzen und Fieber kann eine solche versteckte Infektion vermutet werden. Ein Virus kann unter Umst\u00e4nden bei einer Zellteilung auf Tochterzellen \u00fcbertragen werden und sein Genom persistiert in der Wirtszelle, ansonsten ist es aber nicht \u00fcbertragbar (zeitweilig oder dauerhaft). So wird z.\u00a0B. eine HBV-Infektion beim Menschen mit nicht nachweisbarem Hepatitis-B-Antigen (HBsAg) als okkulte Infektion bezeichnet.\n* Abortive Infektion: Erreger\u00fcbertragung mit nur leichten Krankheitserscheinungen.\n* Manifeste (apparente, klinische) Infektion: Erreger\u00fcbertragung mit deutlichem Ausbruch der Infektionskrankheit (klinische Symptome).\n* Opportunistische Infektion: Erreger\u00fcbertragung bei schon erkrankten Menschen mit Immunschw\u00e4che, die bei gesunden Menschen mit normalem Immunsystem nicht zu einer Erkrankung f\u00fchren w\u00fcrde. Die Erreger machen sich die erworbene Abwehrschw\u00e4che des K\u00f6rpers zunutze.", "answer": "Wenn das Immunsystem gesund und der Erreger an den Menschen angepasst ist, kommt es nach der Erreger\u00fcbertragung nicht zum Ausbruch der Krankheit", "sentence": "\n* Stumme (symptomlose, asymptomatische, inapparente) Infektion: Wenn das Immunsystem gesund und der Erreger an den Menschen angepasst ist, kommt es nach der Erreger\u00fcbertragung nicht zum Ausbruch der Krankheit (klinisch nicht manifest, symptomlos).", "paragraph_sentence": "Infektion === Symptomauff\u00e4lligkeit bzw. Abwehrkraft des Organismus = = = * Stumme (symptomlose, asymptomatische, inapparente) Infektion: Wenn das Immunsystem gesund und der Erreger an den Menschen angepasst ist, kommt es nach der Erreger\u00fcbertragung nicht zum Ausbruch der Krankheit (klinisch nicht manifest, symptomlos). Der Mensch dient dann dem Erreger als Reservoirwirt. 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Ein Virus kann unter Umst\u00e4nden bei einer Zellteilung auf Tochterzellen \u00fcbertragen werden und sein Genom persistiert in der Wirtszelle, ansonsten ist es aber nicht \u00fcbertragbar (zeitweilig oder dauerhaft). So wird z. B. eine HBV-Infektion beim Menschen mit nicht nachweisbarem Hepatitis-B-Antigen (HBsAg) als okkulte Infektion bezeichnet. * Abortive Infektion: Erreger\u00fcbertragung mit nur leichten Krankheitserscheinungen. * Manifeste (apparente, klinische) Infektion: Erreger\u00fcbertragung mit deutlichem Ausbruch der Infektionskrankheit (klinische Symptome). * Opportunistische Infektion: Erreger\u00fcbertragung bei schon erkrankten Menschen mit Immunschw\u00e4che, die bei gesunden Menschen mit normalem Immunsystem nicht zu einer Erkrankung f\u00fchren w\u00fcrde. Die Erreger machen sich die erworbene Abwehrschw\u00e4che des K\u00f6rpers zunutze.", "paragraph_answer": "Infektion === Symptomauff\u00e4lligkeit bzw. 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B. eine HBV-Infektion beim Menschen mit nicht nachweisbarem Hepatitis-B-Antigen (HBsAg) als okkulte Infektion bezeichnet. * Abortive Infektion: Erreger\u00fcbertragung mit nur leichten Krankheitserscheinungen. * Manifeste (apparente, klinische) Infektion: Erreger\u00fcbertragung mit deutlichem Ausbruch der Infektionskrankheit (klinische Symptome). * Opportunistische Infektion: Erreger\u00fcbertragung bei schon erkrankten Menschen mit Immunschw\u00e4che, die bei gesunden Menschen mit normalem Immunsystem nicht zu einer Erkrankung f\u00fchren w\u00fcrde. Die Erreger machen sich die erworbene Abwehrschw\u00e4che des K\u00f6rpers zunutze.", "sentence_answer": " * Stumme (symptomlose, asymptomatische, inapparente) Infektion: Wenn das Immunsystem gesund und der Erreger an den Menschen angepasst ist, kommt es nach der Erreger\u00fcbertragung nicht zum Ausbruch der Krankheit (klinisch nicht manifest, symptomlos).", "paragraph_id": 44045} {"question": "Was bedeutet stille Feiung bei Infektionen?", "paragraph": "Infektion\n\n=== Symptomauff\u00e4lligkeit bzw. Abwehrkraft des Organismus ===\n* Stumme (symptomlose, asymptomatische, inapparente) Infektion: Wenn das Immunsystem gesund und der Erreger an den Menschen angepasst ist, kommt es nach der Erreger\u00fcbertragung nicht zum Ausbruch der Krankheit (klinisch nicht manifest, symptomlos). Der Mensch dient dann dem Erreger als Reservoirwirt. Es treten keine Krankheitsanzeichen auf, es findet nur eine stille Feiung statt (Immunisierung ohne Impfung und ohne Erkrankung).\n** Subklinische Infektion: Die Abwehrmechanismen \u00fcberwiegen und verhindern ein Ausbrechen der Krankheit. Durch Ausbildung einer sterilen Immunit\u00e4t oder kurzfristige Resistenzsteigerung wird der Erreger eliminiert. Die Infektion ist ''zeitlich begrenzt''.\n** Persistierende Infektion: Der Erreger lebt ''zeitlich unbegrenzt'' mit dem Wirt zusammen, die Vermehrung im Organismus ist jedoch begrenzt, Krankheitsanzeichen treten nicht auf. Es gibt mehrere M\u00f6glichkeiten: Ausbildung einer Immunit\u00e4t, Steigerung der erregerunspezifischen Immunabwehr, Bildung von Interferon oder Stimulierung der Lymphozyten. Durch negative Beeinflussung (z.\u00a0B. 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Ein Virus kann unter Umst\u00e4nden bei einer Zellteilung auf Tochterzellen \u00fcbertragen werden und sein Genom persistiert in der Wirtszelle, ansonsten ist es aber nicht \u00fcbertragbar (zeitweilig oder dauerhaft). So wird z.\u00a0B. eine HBV-Infektion beim Menschen mit nicht nachweisbarem Hepatitis-B-Antigen (HBsAg) als okkulte Infektion bezeichnet.\n* Abortive Infektion: Erreger\u00fcbertragung mit nur leichten Krankheitserscheinungen.\n* Manifeste (apparente, klinische) Infektion: Erreger\u00fcbertragung mit deutlichem Ausbruch der Infektionskrankheit (klinische Symptome).\n* Opportunistische Infektion: Erreger\u00fcbertragung bei schon erkrankten Menschen mit Immunschw\u00e4che, die bei gesunden Menschen mit normalem Immunsystem nicht zu einer Erkrankung f\u00fchren w\u00fcrde. 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Ein Virus kann unter Umst\u00e4nden bei einer Zellteilung auf Tochterzellen \u00fcbertragen werden und sein Genom persistiert in der Wirtszelle, ansonsten ist es aber nicht \u00fcbertragbar (zeitweilig oder dauerhaft). So wird z. B. eine HBV-Infektion beim Menschen mit nicht nachweisbarem Hepatitis-B-Antigen (HBsAg) als okkulte Infektion bezeichnet. * Abortive Infektion: Erreger\u00fcbertragung mit nur leichten Krankheitserscheinungen. * Manifeste (apparente, klinische) Infektion: Erreger\u00fcbertragung mit deutlichem Ausbruch der Infektionskrankheit (klinische Symptome). * Opportunistische Infektion: Erreger\u00fcbertragung bei schon erkrankten Menschen mit Immunschw\u00e4che, die bei gesunden Menschen mit normalem Immunsystem nicht zu einer Erkrankung f\u00fchren w\u00fcrde. Die Erreger machen sich die erworbene Abwehrschw\u00e4che des K\u00f6rpers zunutze.", "paragraph_answer": "Infektion === Symptomauff\u00e4lligkeit bzw. 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B. eine HBV-Infektion beim Menschen mit nicht nachweisbarem Hepatitis-B-Antigen (HBsAg) als okkulte Infektion bezeichnet. * Abortive Infektion: Erreger\u00fcbertragung mit nur leichten Krankheitserscheinungen. * Manifeste (apparente, klinische) Infektion: Erreger\u00fcbertragung mit deutlichem Ausbruch der Infektionskrankheit (klinische Symptome). * Opportunistische Infektion: Erreger\u00fcbertragung bei schon erkrankten Menschen mit Immunschw\u00e4che, die bei gesunden Menschen mit normalem Immunsystem nicht zu einer Erkrankung f\u00fchren w\u00fcrde. Die Erreger machen sich die erworbene Abwehrschw\u00e4che des K\u00f6rpers zunutze.", "sentence_answer": "Es treten keine Krankheitsanzeichen auf, es findet nur eine stille Feiung statt ( Immunisierung ohne Impfung und ohne Erkrankung )", "paragraph_id": 44046} {"question": "Was ist die Zeitdimension von subklinischen Infektionen?", "paragraph": "Infektion\n\n=== Symptomauff\u00e4lligkeit bzw. 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Es gibt mehrere M\u00f6glichkeiten: Ausbildung einer Immunit\u00e4t, Steigerung der erregerunspezifischen Immunabwehr, Bildung von Interferon oder Stimulierung der Lymphozyten. Durch negative Beeinflussung (z.\u00a0B. Stress) oder Immunsuppression (z.\u00a0B. mit Medikamenten nach Organtransplantation) kann die persistierende Infektion zu einer manifesten Infektion werden (klinische Symptome).\n*** Latente Infektion: Zwischen Erreger und Abwehr besteht ein Gleichgewicht, zeitlich unbegrenzt oder so lange, bis einer von beiden \u00fcberwiegt und entweder die Krankheit ausbricht oder der Erreger abget\u00f6tet wird.\n*** Tolerierte Infektion: Der meist intrauterin (in der Geb\u00e4rmutter) erworbene Erreger kann sich vermehren und anschlie\u00dfend w\u00e4hrend des ganzen Lebens ausgeschieden werden. 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So wird z.\u00a0B. eine HBV-Infektion beim Menschen mit nicht nachweisbarem Hepatitis-B-Antigen (HBsAg) als okkulte Infektion bezeichnet.\n* Abortive Infektion: Erreger\u00fcbertragung mit nur leichten Krankheitserscheinungen.\n* Manifeste (apparente, klinische) Infektion: Erreger\u00fcbertragung mit deutlichem Ausbruch der Infektionskrankheit (klinische Symptome).\n* Opportunistische Infektion: Erreger\u00fcbertragung bei schon erkrankten Menschen mit Immunschw\u00e4che, die bei gesunden Menschen mit normalem Immunsystem nicht zu einer Erkrankung f\u00fchren w\u00fcrde. Die Erreger machen sich die erworbene Abwehrschw\u00e4che des K\u00f6rpers zunutze.", "answer": "zeitlich begrenzt", "sentence": "Die Infektion ist '' zeitlich begrenzt ''", "paragraph_sentence": "Infektion === Symptomauff\u00e4lligkeit bzw. Abwehrkraft des Organismus = = = * Stumme (symptomlose, asymptomatische, inapparente) Infektion: Wenn das Immunsystem gesund und der Erreger an den Menschen angepasst ist, kommt es nach der Erreger\u00fcbertragung nicht zum Ausbruch der Krankheit (klinisch nicht manifest, symptomlos). Der Mensch dient dann dem Erreger als Reservoirwirt. Es treten keine Krankheitsanzeichen auf, es findet nur eine stille Feiung statt (Immunisierung ohne Impfung und ohne Erkrankung). ** Subklinische Infektion: Die Abwehrmechanismen \u00fcberwiegen und verhindern ein Ausbrechen der Krankheit. Durch Ausbildung einer sterilen Immunit\u00e4t oder kurzfristige Resistenzsteigerung wird der Erreger eliminiert. Die Infektion ist '' zeitlich begrenzt '' . ** Persistierende Infektion: Der Erreger lebt ''zeitlich unbegrenzt'' mit dem Wirt zusammen, die Vermehrung im Organismus ist jedoch begrenzt, Krankheitsanzeichen treten nicht auf. Es gibt mehrere M\u00f6glichkeiten: Ausbildung einer Immunit\u00e4t, Steigerung der erregerunspezifischen Immunabwehr, Bildung von Interferon oder Stimulierung der Lymphozyten. Durch negative Beeinflussung (z. B. Stress) oder Immunsuppression (z. B. mit Medikamenten nach Organtransplantation) kann die persistierende Infektion zu einer manifesten Infektion werden (klinische Symptome). ** * Latente Infektion: Zwischen Erreger und Abwehr besteht ein Gleichgewicht, zeitlich unbegrenzt oder so lange, bis einer von beiden \u00fcberwiegt und entweder die Krankheit ausbricht oder der Erreger abget\u00f6tet wird. *** Tolerierte Infektion: Der meist intrauterin (in der Geb\u00e4rmutter) erworbene Erreger kann sich vermehren und anschlie\u00dfend w\u00e4hrend des ganzen Lebens ausgeschieden werden. Der Wirt erkrankt jedoch nicht, es sei denn, seine Immuntoleranz geht verloren. *** Okkulte (maskierte) Infektion: Eine Erregerinvasion hat stattgefunden, die Erreger sind jedoch weder direkt noch indirekt nachweisbar. Bei Symptomen ungekl\u00e4rter Ursache wie Schmerzen und Fieber kann eine solche versteckte Infektion vermutet werden. Ein Virus kann unter Umst\u00e4nden bei einer Zellteilung auf Tochterzellen \u00fcbertragen werden und sein Genom persistiert in der Wirtszelle, ansonsten ist es aber nicht \u00fcbertragbar (zeitweilig oder dauerhaft). So wird z. B. eine HBV-Infektion beim Menschen mit nicht nachweisbarem Hepatitis-B-Antigen (HBsAg) als okkulte Infektion bezeichnet. * Abortive Infektion: Erreger\u00fcbertragung mit nur leichten Krankheitserscheinungen. * Manifeste (apparente, klinische) Infektion: Erreger\u00fcbertragung mit deutlichem Ausbruch der Infektionskrankheit (klinische Symptome). * Opportunistische Infektion: Erreger\u00fcbertragung bei schon erkrankten Menschen mit Immunschw\u00e4che, die bei gesunden Menschen mit normalem Immunsystem nicht zu einer Erkrankung f\u00fchren w\u00fcrde. Die Erreger machen sich die erworbene Abwehrschw\u00e4che des K\u00f6rpers zunutze.", "paragraph_answer": "Infektion === Symptomauff\u00e4lligkeit bzw. Abwehrkraft des Organismus === * Stumme (symptomlose, asymptomatische, inapparente) Infektion: Wenn das Immunsystem gesund und der Erreger an den Menschen angepasst ist, kommt es nach der Erreger\u00fcbertragung nicht zum Ausbruch der Krankheit (klinisch nicht manifest, symptomlos). Der Mensch dient dann dem Erreger als Reservoirwirt. Es treten keine Krankheitsanzeichen auf, es findet nur eine stille Feiung statt (Immunisierung ohne Impfung und ohne Erkrankung). ** Subklinische Infektion: Die Abwehrmechanismen \u00fcberwiegen und verhindern ein Ausbrechen der Krankheit. Durch Ausbildung einer sterilen Immunit\u00e4t oder kurzfristige Resistenzsteigerung wird der Erreger eliminiert. Die Infektion ist '' zeitlich begrenzt ''. ** Persistierende Infektion: Der Erreger lebt ''zeitlich unbegrenzt'' mit dem Wirt zusammen, die Vermehrung im Organismus ist jedoch begrenzt, Krankheitsanzeichen treten nicht auf. Es gibt mehrere M\u00f6glichkeiten: Ausbildung einer Immunit\u00e4t, Steigerung der erregerunspezifischen Immunabwehr, Bildung von Interferon oder Stimulierung der Lymphozyten. Durch negative Beeinflussung (z. B. Stress) oder Immunsuppression (z. B. mit Medikamenten nach Organtransplantation) kann die persistierende Infektion zu einer manifesten Infektion werden (klinische Symptome). *** Latente Infektion: Zwischen Erreger und Abwehr besteht ein Gleichgewicht, zeitlich unbegrenzt oder so lange, bis einer von beiden \u00fcberwiegt und entweder die Krankheit ausbricht oder der Erreger abget\u00f6tet wird. *** Tolerierte Infektion: Der meist intrauterin (in der Geb\u00e4rmutter) erworbene Erreger kann sich vermehren und anschlie\u00dfend w\u00e4hrend des ganzen Lebens ausgeschieden werden. Der Wirt erkrankt jedoch nicht, es sei denn, seine Immuntoleranz geht verloren. *** Okkulte (maskierte) Infektion: Eine Erregerinvasion hat stattgefunden, die Erreger sind jedoch weder direkt noch indirekt nachweisbar. Bei Symptomen ungekl\u00e4rter Ursache wie Schmerzen und Fieber kann eine solche versteckte Infektion vermutet werden. Ein Virus kann unter Umst\u00e4nden bei einer Zellteilung auf Tochterzellen \u00fcbertragen werden und sein Genom persistiert in der Wirtszelle, ansonsten ist es aber nicht \u00fcbertragbar (zeitweilig oder dauerhaft). So wird z. B. eine HBV-Infektion beim Menschen mit nicht nachweisbarem Hepatitis-B-Antigen (HBsAg) als okkulte Infektion bezeichnet. * Abortive Infektion: Erreger\u00fcbertragung mit nur leichten Krankheitserscheinungen. * Manifeste (apparente, klinische) Infektion: Erreger\u00fcbertragung mit deutlichem Ausbruch der Infektionskrankheit (klinische Symptome). * Opportunistische Infektion: Erreger\u00fcbertragung bei schon erkrankten Menschen mit Immunschw\u00e4che, die bei gesunden Menschen mit normalem Immunsystem nicht zu einer Erkrankung f\u00fchren w\u00fcrde. 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Die Infektion ist ''zeitlich begrenzt''.\n** Persistierende Infektion: Der Erreger lebt ''zeitlich unbegrenzt'' mit dem Wirt zusammen, die Vermehrung im Organismus ist jedoch begrenzt, Krankheitsanzeichen treten nicht auf. Es gibt mehrere M\u00f6glichkeiten: Ausbildung einer Immunit\u00e4t, Steigerung der erregerunspezifischen Immunabwehr, Bildung von Interferon oder Stimulierung der Lymphozyten. Durch negative Beeinflussung (z.\u00a0B. 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Ein Virus kann unter Umst\u00e4nden bei einer Zellteilung auf Tochterzellen \u00fcbertragen werden und sein Genom persistiert in der Wirtszelle, ansonsten ist es aber nicht \u00fcbertragbar (zeitweilig oder dauerhaft). So wird z.\u00a0B. eine HBV-Infektion beim Menschen mit nicht nachweisbarem Hepatitis-B-Antigen (HBsAg) als okkulte Infektion bezeichnet.\n* Abortive Infektion: Erreger\u00fcbertragung mit nur leichten Krankheitserscheinungen.\n* Manifeste (apparente, klinische) Infektion: Erreger\u00fcbertragung mit deutlichem Ausbruch der Infektionskrankheit (klinische Symptome).\n* Opportunistische Infektion: Erreger\u00fcbertragung bei schon erkrankten Menschen mit Immunschw\u00e4che, die bei gesunden Menschen mit normalem Immunsystem nicht zu einer Erkrankung f\u00fchren w\u00fcrde. 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Durch Ausbildung einer sterilen Immunit\u00e4t oder kurzfristige Resistenzsteigerung wird der Erreger eliminiert. Die Infektion ist ''zeitlich begrenzt''. ** Persistierende Infektion: Der Erreger lebt ''zeitlich unbegrenzt'' mit dem Wirt zusammen, die Vermehrung im Organismus ist jedoch begrenzt, Krankheitsanzeichen treten nicht auf. Es gibt mehrere M\u00f6glichkeiten: Ausbildung einer Immunit\u00e4t, Steigerung der erregerunspezifischen Immunabwehr, Bildung von Interferon oder Stimulierung der Lymphozyten. Durch negative Beeinflussung (z. B. Stress) oder Immunsuppression (z. 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Ein Virus kann unter Umst\u00e4nden bei einer Zellteilung auf Tochterzellen \u00fcbertragen werden und sein Genom persistiert in der Wirtszelle, ansonsten ist es aber nicht \u00fcbertragbar (zeitweilig oder dauerhaft). So wird z. B. eine HBV-Infektion beim Menschen mit nicht nachweisbarem Hepatitis-B-Antigen (HBsAg) als okkulte Infektion bezeichnet. * Abortive Infektion: Erreger\u00fcbertragung mit nur leichten Krankheitserscheinungen. * Manifeste (apparente, klinische) Infektion: Erreger\u00fcbertragung mit deutlichem Ausbruch der Infektionskrankheit (klinische Symptome). * Opportunistische Infektion: Erreger\u00fcbertragung bei schon erkrankten Menschen mit Immunschw\u00e4che, die bei gesunden Menschen mit normalem Immunsystem nicht zu einer Erkrankung f\u00fchren w\u00fcrde. Die Erreger machen sich die erworbene Abwehrschw\u00e4che des K\u00f6rpers zunutze.", "paragraph_answer": "Infektion === Symptomauff\u00e4lligkeit bzw. Abwehrkraft des Organismus === * Stumme (symptomlose, asymptomatische, inapparente) Infektion: Wenn das Immunsystem gesund und der Erreger an den Menschen angepasst ist, kommt es nach der Erreger\u00fcbertragung nicht zum Ausbruch der Krankheit (klinisch nicht manifest, symptomlos). Der Mensch dient dann dem Erreger als Reservoirwirt. Es treten keine Krankheitsanzeichen auf, es findet nur eine stille Feiung statt (Immunisierung ohne Impfung und ohne Erkrankung). ** Subklinische Infektion: Die Abwehrmechanismen \u00fcberwiegen und verhindern ein Ausbrechen der Krankheit . Durch Ausbildung einer sterilen Immunit\u00e4t oder kurzfristige Resistenzsteigerung wird der Erreger eliminiert. Die Infektion ist ''zeitlich begrenzt''. ** Persistierende Infektion: Der Erreger lebt ''zeitlich unbegrenzt'' mit dem Wirt zusammen, die Vermehrung im Organismus ist jedoch begrenzt, Krankheitsanzeichen treten nicht auf. Es gibt mehrere M\u00f6glichkeiten: Ausbildung einer Immunit\u00e4t, Steigerung der erregerunspezifischen Immunabwehr, Bildung von Interferon oder Stimulierung der Lymphozyten. Durch negative Beeinflussung (z. B. Stress) oder Immunsuppression (z. B. mit Medikamenten nach Organtransplantation) kann die persistierende Infektion zu einer manifesten Infektion werden (klinische Symptome). *** Latente Infektion: Zwischen Erreger und Abwehr besteht ein Gleichgewicht, zeitlich unbegrenzt oder so lange, bis einer von beiden \u00fcberwiegt und entweder die Krankheit ausbricht oder der Erreger abget\u00f6tet wird. *** Tolerierte Infektion: Der meist intrauterin (in der Geb\u00e4rmutter) erworbene Erreger kann sich vermehren und anschlie\u00dfend w\u00e4hrend des ganzen Lebens ausgeschieden werden. Der Wirt erkrankt jedoch nicht, es sei denn, seine Immuntoleranz geht verloren. *** Okkulte (maskierte) Infektion: Eine Erregerinvasion hat stattgefunden, die Erreger sind jedoch weder direkt noch indirekt nachweisbar. Bei Symptomen ungekl\u00e4rter Ursache wie Schmerzen und Fieber kann eine solche versteckte Infektion vermutet werden. Ein Virus kann unter Umst\u00e4nden bei einer Zellteilung auf Tochterzellen \u00fcbertragen werden und sein Genom persistiert in der Wirtszelle, ansonsten ist es aber nicht \u00fcbertragbar (zeitweilig oder dauerhaft). So wird z. B. eine HBV-Infektion beim Menschen mit nicht nachweisbarem Hepatitis-B-Antigen (HBsAg) als okkulte Infektion bezeichnet. * Abortive Infektion: Erreger\u00fcbertragung mit nur leichten Krankheitserscheinungen. * Manifeste (apparente, klinische) Infektion: Erreger\u00fcbertragung mit deutlichem Ausbruch der Infektionskrankheit (klinische Symptome). * Opportunistische Infektion: Erreger\u00fcbertragung bei schon erkrankten Menschen mit Immunschw\u00e4che, die bei gesunden Menschen mit normalem Immunsystem nicht zu einer Erkrankung f\u00fchren w\u00fcrde. Die Erreger machen sich die erworbene Abwehrschw\u00e4che des K\u00f6rpers zunutze.", "sentence_answer": "Subklinische Infektion: Die Abwehrmechanismen \u00fcberwiegen und verhindern ein Ausbrechen der Krankheit .", "paragraph_id": 44101} {"question": "Wann brechen persistierende Infektionen wieder aus?", "paragraph": "Infektion\n\n=== Symptomauff\u00e4lligkeit bzw. Abwehrkraft des Organismus ===\n* Stumme (symptomlose, asymptomatische, inapparente) Infektion: Wenn das Immunsystem gesund und der Erreger an den Menschen angepasst ist, kommt es nach der Erreger\u00fcbertragung nicht zum Ausbruch der Krankheit (klinisch nicht manifest, symptomlos). Der Mensch dient dann dem Erreger als Reservoirwirt. Es treten keine Krankheitsanzeichen auf, es findet nur eine stille Feiung statt (Immunisierung ohne Impfung und ohne Erkrankung).\n** Subklinische Infektion: Die Abwehrmechanismen \u00fcberwiegen und verhindern ein Ausbrechen der Krankheit. Durch Ausbildung einer sterilen Immunit\u00e4t oder kurzfristige Resistenzsteigerung wird der Erreger eliminiert. Die Infektion ist ''zeitlich begrenzt''.\n** Persistierende Infektion: Der Erreger lebt ''zeitlich unbegrenzt'' mit dem Wirt zusammen, die Vermehrung im Organismus ist jedoch begrenzt, Krankheitsanzeichen treten nicht auf. Es gibt mehrere M\u00f6glichkeiten: Ausbildung einer Immunit\u00e4t, Steigerung der erregerunspezifischen Immunabwehr, Bildung von Interferon oder Stimulierung der Lymphozyten. Durch negative Beeinflussung (z.\u00a0B. Stress) oder Immunsuppression (z.\u00a0B. mit Medikamenten nach Organtransplantation) kann die persistierende Infektion zu einer manifesten Infektion werden (klinische Symptome).\n*** Latente Infektion: Zwischen Erreger und Abwehr besteht ein Gleichgewicht, zeitlich unbegrenzt oder so lange, bis einer von beiden \u00fcberwiegt und entweder die Krankheit ausbricht oder der Erreger abget\u00f6tet wird.\n*** Tolerierte Infektion: Der meist intrauterin (in der Geb\u00e4rmutter) erworbene Erreger kann sich vermehren und anschlie\u00dfend w\u00e4hrend des ganzen Lebens ausgeschieden werden. Der Wirt erkrankt jedoch nicht, es sei denn, seine Immuntoleranz geht verloren.\n*** Okkulte (maskierte) Infektion: Eine Erregerinvasion hat stattgefunden, die Erreger sind jedoch weder direkt noch indirekt nachweisbar. Bei Symptomen ungekl\u00e4rter Ursache wie Schmerzen und Fieber kann eine solche versteckte Infektion vermutet werden. Ein Virus kann unter Umst\u00e4nden bei einer Zellteilung auf Tochterzellen \u00fcbertragen werden und sein Genom persistiert in der Wirtszelle, ansonsten ist es aber nicht \u00fcbertragbar (zeitweilig oder dauerhaft). So wird z.\u00a0B. eine HBV-Infektion beim Menschen mit nicht nachweisbarem Hepatitis-B-Antigen (HBsAg) als okkulte Infektion bezeichnet.\n* Abortive Infektion: Erreger\u00fcbertragung mit nur leichten Krankheitserscheinungen.\n* Manifeste (apparente, klinische) Infektion: Erreger\u00fcbertragung mit deutlichem Ausbruch der Infektionskrankheit (klinische Symptome).\n* Opportunistische Infektion: Erreger\u00fcbertragung bei schon erkrankten Menschen mit Immunschw\u00e4che, die bei gesunden Menschen mit normalem Immunsystem nicht zu einer Erkrankung f\u00fchren w\u00fcrde. Die Erreger machen sich die erworbene Abwehrschw\u00e4che des K\u00f6rpers zunutze.", "answer": "Durch negative Beeinflussung (z.\u00a0B. Stress) oder Immunsuppression", "sentence": "Durch negative Beeinflussung (z.\u00a0B. 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Die Infektion ist ''zeitlich begrenzt''. ** Persistierende Infektion: Der Erreger lebt ''zeitlich unbegrenzt'' mit dem Wirt zusammen, die Vermehrung im Organismus ist jedoch begrenzt, Krankheitsanzeichen treten nicht auf. Es gibt mehrere M\u00f6glichkeiten: Ausbildung einer Immunit\u00e4t, Steigerung der erregerunspezifischen Immunabwehr, Bildung von Interferon oder Stimulierung der Lymphozyten. Durch negative Beeinflussung (z. B. Stress) oder Immunsuppression (z. B. mit Medikamenten nach Organtransplantation) kann die persistierende Infektion zu einer manifesten Infektion werden (klinische Symptome). ** * Latente Infektion: Zwischen Erreger und Abwehr besteht ein Gleichgewicht, zeitlich unbegrenzt oder so lange, bis einer von beiden \u00fcberwiegt und entweder die Krankheit ausbricht oder der Erreger abget\u00f6tet wird. *** Tolerierte Infektion: Der meist intrauterin (in der Geb\u00e4rmutter) erworbene Erreger kann sich vermehren und anschlie\u00dfend w\u00e4hrend des ganzen Lebens ausgeschieden werden. Der Wirt erkrankt jedoch nicht, es sei denn, seine Immuntoleranz geht verloren. *** Okkulte (maskierte) Infektion: Eine Erregerinvasion hat stattgefunden, die Erreger sind jedoch weder direkt noch indirekt nachweisbar. Bei Symptomen ungekl\u00e4rter Ursache wie Schmerzen und Fieber kann eine solche versteckte Infektion vermutet werden. Ein Virus kann unter Umst\u00e4nden bei einer Zellteilung auf Tochterzellen \u00fcbertragen werden und sein Genom persistiert in der Wirtszelle, ansonsten ist es aber nicht \u00fcbertragbar (zeitweilig oder dauerhaft). So wird z. B. eine HBV-Infektion beim Menschen mit nicht nachweisbarem Hepatitis-B-Antigen (HBsAg) als okkulte Infektion bezeichnet. * Abortive Infektion: Erreger\u00fcbertragung mit nur leichten Krankheitserscheinungen. * Manifeste (apparente, klinische) Infektion: Erreger\u00fcbertragung mit deutlichem Ausbruch der Infektionskrankheit (klinische Symptome). * Opportunistische Infektion: Erreger\u00fcbertragung bei schon erkrankten Menschen mit Immunschw\u00e4che, die bei gesunden Menschen mit normalem Immunsystem nicht zu einer Erkrankung f\u00fchren w\u00fcrde. Die Erreger machen sich die erworbene Abwehrschw\u00e4che des K\u00f6rpers zunutze.", "paragraph_answer": "Infektion === Symptomauff\u00e4lligkeit bzw. 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Es gibt mehrere M\u00f6glichkeiten: Ausbildung einer Immunit\u00e4t, Steigerung der erregerunspezifischen Immunabwehr, Bildung von Interferon oder Stimulierung der Lymphozyten. Durch negative Beeinflussung (z. B. Stress) oder Immunsuppression (z. B. mit Medikamenten nach Organtransplantation) kann die persistierende Infektion zu einer manifesten Infektion werden (klinische Symptome). *** Latente Infektion: Zwischen Erreger und Abwehr besteht ein Gleichgewicht, zeitlich unbegrenzt oder so lange, bis einer von beiden \u00fcberwiegt und entweder die Krankheit ausbricht oder der Erreger abget\u00f6tet wird. *** Tolerierte Infektion: Der meist intrauterin (in der Geb\u00e4rmutter) erworbene Erreger kann sich vermehren und anschlie\u00dfend w\u00e4hrend des ganzen Lebens ausgeschieden werden. Der Wirt erkrankt jedoch nicht, es sei denn, seine Immuntoleranz geht verloren. *** Okkulte (maskierte) Infektion: Eine Erregerinvasion hat stattgefunden, die Erreger sind jedoch weder direkt noch indirekt nachweisbar. Bei Symptomen ungekl\u00e4rter Ursache wie Schmerzen und Fieber kann eine solche versteckte Infektion vermutet werden. Ein Virus kann unter Umst\u00e4nden bei einer Zellteilung auf Tochterzellen \u00fcbertragen werden und sein Genom persistiert in der Wirtszelle, ansonsten ist es aber nicht \u00fcbertragbar (zeitweilig oder dauerhaft). So wird z. B. eine HBV-Infektion beim Menschen mit nicht nachweisbarem Hepatitis-B-Antigen (HBsAg) als okkulte Infektion bezeichnet. * Abortive Infektion: Erreger\u00fcbertragung mit nur leichten Krankheitserscheinungen. * Manifeste (apparente, klinische) Infektion: Erreger\u00fcbertragung mit deutlichem Ausbruch der Infektionskrankheit (klinische Symptome). * Opportunistische Infektion: Erreger\u00fcbertragung bei schon erkrankten Menschen mit Immunschw\u00e4che, die bei gesunden Menschen mit normalem Immunsystem nicht zu einer Erkrankung f\u00fchren w\u00fcrde. Die Erreger machen sich die erworbene Abwehrschw\u00e4che des K\u00f6rpers zunutze.", "sentence_answer": " Durch negative Beeinflussung (z. B. Stress) oder Immunsuppression (z. 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Durch Ausbildung einer sterilen Immunit\u00e4t oder kurzfristige Resistenzsteigerung wird der Erreger eliminiert. Die Infektion ist ''zeitlich begrenzt''.\n** Persistierende Infektion: Der Erreger lebt ''zeitlich unbegrenzt'' mit dem Wirt zusammen, die Vermehrung im Organismus ist jedoch begrenzt, Krankheitsanzeichen treten nicht auf. Es gibt mehrere M\u00f6glichkeiten: Ausbildung einer Immunit\u00e4t, Steigerung der erregerunspezifischen Immunabwehr, Bildung von Interferon oder Stimulierung der Lymphozyten. Durch negative Beeinflussung (z.\u00a0B. Stress) oder Immunsuppression (z.\u00a0B. mit Medikamenten nach Organtransplantation) kann die persistierende Infektion zu einer manifesten Infektion werden (klinische Symptome).\n*** Latente Infektion: Zwischen Erreger und Abwehr besteht ein Gleichgewicht, zeitlich unbegrenzt oder so lange, bis einer von beiden \u00fcberwiegt und entweder die Krankheit ausbricht oder der Erreger abget\u00f6tet wird.\n*** Tolerierte Infektion: Der meist intrauterin (in der Geb\u00e4rmutter) erworbene Erreger kann sich vermehren und anschlie\u00dfend w\u00e4hrend des ganzen Lebens ausgeschieden werden. Der Wirt erkrankt jedoch nicht, es sei denn, seine Immuntoleranz geht verloren.\n*** Okkulte (maskierte) Infektion: Eine Erregerinvasion hat stattgefunden, die Erreger sind jedoch weder direkt noch indirekt nachweisbar. Bei Symptomen ungekl\u00e4rter Ursache wie Schmerzen und Fieber kann eine solche versteckte Infektion vermutet werden. Ein Virus kann unter Umst\u00e4nden bei einer Zellteilung auf Tochterzellen \u00fcbertragen werden und sein Genom persistiert in der Wirtszelle, ansonsten ist es aber nicht \u00fcbertragbar (zeitweilig oder dauerhaft). So wird z.\u00a0B. eine HBV-Infektion beim Menschen mit nicht nachweisbarem Hepatitis-B-Antigen (HBsAg) als okkulte Infektion bezeichnet.\n* Abortive Infektion: Erreger\u00fcbertragung mit nur leichten Krankheitserscheinungen.\n* Manifeste (apparente, klinische) Infektion: Erreger\u00fcbertragung mit deutlichem Ausbruch der Infektionskrankheit (klinische Symptome).\n* Opportunistische Infektion: Erreger\u00fcbertragung bei schon erkrankten Menschen mit Immunschw\u00e4che, die bei gesunden Menschen mit normalem Immunsystem nicht zu einer Erkrankung f\u00fchren w\u00fcrde. Die Erreger machen sich die erworbene Abwehrschw\u00e4che des K\u00f6rpers zunutze.", "answer": "zeitlich unbegrenzt", "sentence": "Der Erreger lebt '' zeitlich unbegrenzt ''", "paragraph_sentence": "Infektion === Symptomauff\u00e4lligkeit bzw. Abwehrkraft des Organismus = = = * Stumme (symptomlose, asymptomatische, inapparente) Infektion: Wenn das Immunsystem gesund und der Erreger an den Menschen angepasst ist, kommt es nach der Erreger\u00fcbertragung nicht zum Ausbruch der Krankheit (klinisch nicht manifest, symptomlos). Der Mensch dient dann dem Erreger als Reservoirwirt. Es treten keine Krankheitsanzeichen auf, es findet nur eine stille Feiung statt (Immunisierung ohne Impfung und ohne Erkrankung). ** Subklinische Infektion: Die Abwehrmechanismen \u00fcberwiegen und verhindern ein Ausbrechen der Krankheit. Durch Ausbildung einer sterilen Immunit\u00e4t oder kurzfristige Resistenzsteigerung wird der Erreger eliminiert. Die Infektion ist ''zeitlich begrenzt''. ** Persistierende Infektion: Der Erreger lebt '' zeitlich unbegrenzt '' mit dem Wirt zusammen, die Vermehrung im Organismus ist jedoch begrenzt, Krankheitsanzeichen treten nicht auf. Es gibt mehrere M\u00f6glichkeiten: Ausbildung einer Immunit\u00e4t, Steigerung der erregerunspezifischen Immunabwehr, Bildung von Interferon oder Stimulierung der Lymphozyten. Durch negative Beeinflussung (z. B. Stress) oder Immunsuppression (z. B. mit Medikamenten nach Organtransplantation) kann die persistierende Infektion zu einer manifesten Infektion werden (klinische Symptome). ** * Latente Infektion: Zwischen Erreger und Abwehr besteht ein Gleichgewicht, zeitlich unbegrenzt oder so lange, bis einer von beiden \u00fcberwiegt und entweder die Krankheit ausbricht oder der Erreger abget\u00f6tet wird. *** Tolerierte Infektion: Der meist intrauterin (in der Geb\u00e4rmutter) erworbene Erreger kann sich vermehren und anschlie\u00dfend w\u00e4hrend des ganzen Lebens ausgeschieden werden. Der Wirt erkrankt jedoch nicht, es sei denn, seine Immuntoleranz geht verloren. *** Okkulte (maskierte) Infektion: Eine Erregerinvasion hat stattgefunden, die Erreger sind jedoch weder direkt noch indirekt nachweisbar. Bei Symptomen ungekl\u00e4rter Ursache wie Schmerzen und Fieber kann eine solche versteckte Infektion vermutet werden. Ein Virus kann unter Umst\u00e4nden bei einer Zellteilung auf Tochterzellen \u00fcbertragen werden und sein Genom persistiert in der Wirtszelle, ansonsten ist es aber nicht \u00fcbertragbar (zeitweilig oder dauerhaft). So wird z. B. eine HBV-Infektion beim Menschen mit nicht nachweisbarem Hepatitis-B-Antigen (HBsAg) als okkulte Infektion bezeichnet. * Abortive Infektion: Erreger\u00fcbertragung mit nur leichten Krankheitserscheinungen. * Manifeste (apparente, klinische) Infektion: Erreger\u00fcbertragung mit deutlichem Ausbruch der Infektionskrankheit (klinische Symptome). * Opportunistische Infektion: Erreger\u00fcbertragung bei schon erkrankten Menschen mit Immunschw\u00e4che, die bei gesunden Menschen mit normalem Immunsystem nicht zu einer Erkrankung f\u00fchren w\u00fcrde. Die Erreger machen sich die erworbene Abwehrschw\u00e4che des K\u00f6rpers zunutze.", "paragraph_answer": "Infektion === Symptomauff\u00e4lligkeit bzw. Abwehrkraft des Organismus === * Stumme (symptomlose, asymptomatische, inapparente) Infektion: Wenn das Immunsystem gesund und der Erreger an den Menschen angepasst ist, kommt es nach der Erreger\u00fcbertragung nicht zum Ausbruch der Krankheit (klinisch nicht manifest, symptomlos). Der Mensch dient dann dem Erreger als Reservoirwirt. Es treten keine Krankheitsanzeichen auf, es findet nur eine stille Feiung statt (Immunisierung ohne Impfung und ohne Erkrankung). ** Subklinische Infektion: Die Abwehrmechanismen \u00fcberwiegen und verhindern ein Ausbrechen der Krankheit. Durch Ausbildung einer sterilen Immunit\u00e4t oder kurzfristige Resistenzsteigerung wird der Erreger eliminiert. Die Infektion ist ''zeitlich begrenzt''. ** Persistierende Infektion: Der Erreger lebt '' zeitlich unbegrenzt '' mit dem Wirt zusammen, die Vermehrung im Organismus ist jedoch begrenzt, Krankheitsanzeichen treten nicht auf. Es gibt mehrere M\u00f6glichkeiten: Ausbildung einer Immunit\u00e4t, Steigerung der erregerunspezifischen Immunabwehr, Bildung von Interferon oder Stimulierung der Lymphozyten. Durch negative Beeinflussung (z. B. Stress) oder Immunsuppression (z. B. mit Medikamenten nach Organtransplantation) kann die persistierende Infektion zu einer manifesten Infektion werden (klinische Symptome). *** Latente Infektion: Zwischen Erreger und Abwehr besteht ein Gleichgewicht, zeitlich unbegrenzt oder so lange, bis einer von beiden \u00fcberwiegt und entweder die Krankheit ausbricht oder der Erreger abget\u00f6tet wird. *** Tolerierte Infektion: Der meist intrauterin (in der Geb\u00e4rmutter) erworbene Erreger kann sich vermehren und anschlie\u00dfend w\u00e4hrend des ganzen Lebens ausgeschieden werden. Der Wirt erkrankt jedoch nicht, es sei denn, seine Immuntoleranz geht verloren. *** Okkulte (maskierte) Infektion: Eine Erregerinvasion hat stattgefunden, die Erreger sind jedoch weder direkt noch indirekt nachweisbar. Bei Symptomen ungekl\u00e4rter Ursache wie Schmerzen und Fieber kann eine solche versteckte Infektion vermutet werden. Ein Virus kann unter Umst\u00e4nden bei einer Zellteilung auf Tochterzellen \u00fcbertragen werden und sein Genom persistiert in der Wirtszelle, ansonsten ist es aber nicht \u00fcbertragbar (zeitweilig oder dauerhaft). So wird z. B. eine HBV-Infektion beim Menschen mit nicht nachweisbarem Hepatitis-B-Antigen (HBsAg) als okkulte Infektion bezeichnet. * Abortive Infektion: Erreger\u00fcbertragung mit nur leichten Krankheitserscheinungen. * Manifeste (apparente, klinische) Infektion: Erreger\u00fcbertragung mit deutlichem Ausbruch der Infektionskrankheit (klinische Symptome). * Opportunistische Infektion: Erreger\u00fcbertragung bei schon erkrankten Menschen mit Immunschw\u00e4che, die bei gesunden Menschen mit normalem Immunsystem nicht zu einer Erkrankung f\u00fchren w\u00fcrde. Die Erreger machen sich die erworbene Abwehrschw\u00e4che des K\u00f6rpers zunutze.", "sentence_answer": "Der Erreger lebt '' zeitlich unbegrenzt ''", "paragraph_id": 44105} {"question": "Bei welcher Art von Infektion befinden sich Wirt und Erreger in einem Gleichgewicht?", "paragraph": "Infektion\n\n=== Symptomauff\u00e4lligkeit bzw. Abwehrkraft des Organismus ===\n* Stumme (symptomlose, asymptomatische, inapparente) Infektion: Wenn das Immunsystem gesund und der Erreger an den Menschen angepasst ist, kommt es nach der Erreger\u00fcbertragung nicht zum Ausbruch der Krankheit (klinisch nicht manifest, symptomlos). Der Mensch dient dann dem Erreger als Reservoirwirt. Es treten keine Krankheitsanzeichen auf, es findet nur eine stille Feiung statt (Immunisierung ohne Impfung und ohne Erkrankung).\n** Subklinische Infektion: Die Abwehrmechanismen \u00fcberwiegen und verhindern ein Ausbrechen der Krankheit. Durch Ausbildung einer sterilen Immunit\u00e4t oder kurzfristige Resistenzsteigerung wird der Erreger eliminiert. Die Infektion ist ''zeitlich begrenzt''.\n** Persistierende Infektion: Der Erreger lebt ''zeitlich unbegrenzt'' mit dem Wirt zusammen, die Vermehrung im Organismus ist jedoch begrenzt, Krankheitsanzeichen treten nicht auf. Es gibt mehrere M\u00f6glichkeiten: Ausbildung einer Immunit\u00e4t, Steigerung der erregerunspezifischen Immunabwehr, Bildung von Interferon oder Stimulierung der Lymphozyten. Durch negative Beeinflussung (z.\u00a0B. Stress) oder Immunsuppression (z.\u00a0B. mit Medikamenten nach Organtransplantation) kann die persistierende Infektion zu einer manifesten Infektion werden (klinische Symptome).\n*** Latente Infektion: Zwischen Erreger und Abwehr besteht ein Gleichgewicht, zeitlich unbegrenzt oder so lange, bis einer von beiden \u00fcberwiegt und entweder die Krankheit ausbricht oder der Erreger abget\u00f6tet wird.\n*** Tolerierte Infektion: Der meist intrauterin (in der Geb\u00e4rmutter) erworbene Erreger kann sich vermehren und anschlie\u00dfend w\u00e4hrend des ganzen Lebens ausgeschieden werden. Der Wirt erkrankt jedoch nicht, es sei denn, seine Immuntoleranz geht verloren.\n*** Okkulte (maskierte) Infektion: Eine Erregerinvasion hat stattgefunden, die Erreger sind jedoch weder direkt noch indirekt nachweisbar. Bei Symptomen ungekl\u00e4rter Ursache wie Schmerzen und Fieber kann eine solche versteckte Infektion vermutet werden. Ein Virus kann unter Umst\u00e4nden bei einer Zellteilung auf Tochterzellen \u00fcbertragen werden und sein Genom persistiert in der Wirtszelle, ansonsten ist es aber nicht \u00fcbertragbar (zeitweilig oder dauerhaft). So wird z.\u00a0B. eine HBV-Infektion beim Menschen mit nicht nachweisbarem Hepatitis-B-Antigen (HBsAg) als okkulte Infektion bezeichnet.\n* Abortive Infektion: Erreger\u00fcbertragung mit nur leichten Krankheitserscheinungen.\n* Manifeste (apparente, klinische) Infektion: Erreger\u00fcbertragung mit deutlichem Ausbruch der Infektionskrankheit (klinische Symptome).\n* Opportunistische Infektion: Erreger\u00fcbertragung bei schon erkrankten Menschen mit Immunschw\u00e4che, die bei gesunden Menschen mit normalem Immunsystem nicht zu einer Erkrankung f\u00fchren w\u00fcrde. Die Erreger machen sich die erworbene Abwehrschw\u00e4che des K\u00f6rpers zunutze.", "answer": " Latente Infektion", "sentence": "* Latente Infektion : Zwischen Erreger und Abwehr besteht ein Gleichgewicht, zeitlich unbegrenzt oder so lange, bis einer von beiden \u00fcberwiegt und entweder die Krankheit ausbricht oder der Erreger abget\u00f6tet wird.", "paragraph_sentence": "Infektion === Symptomauff\u00e4lligkeit bzw. Abwehrkraft des Organismus = = = * Stumme (symptomlose, asymptomatische, inapparente) Infektion: Wenn das Immunsystem gesund und der Erreger an den Menschen angepasst ist, kommt es nach der Erreger\u00fcbertragung nicht zum Ausbruch der Krankheit (klinisch nicht manifest, symptomlos). Der Mensch dient dann dem Erreger als Reservoirwirt. Es treten keine Krankheitsanzeichen auf, es findet nur eine stille Feiung statt (Immunisierung ohne Impfung und ohne Erkrankung). ** Subklinische Infektion: Die Abwehrmechanismen \u00fcberwiegen und verhindern ein Ausbrechen der Krankheit. Durch Ausbildung einer sterilen Immunit\u00e4t oder kurzfristige Resistenzsteigerung wird der Erreger eliminiert. Die Infektion ist ''zeitlich begrenzt''. ** Persistierende Infektion: Der Erreger lebt ''zeitlich unbegrenzt'' mit dem Wirt zusammen, die Vermehrung im Organismus ist jedoch begrenzt, Krankheitsanzeichen treten nicht auf. Es gibt mehrere M\u00f6glichkeiten: Ausbildung einer Immunit\u00e4t, Steigerung der erregerunspezifischen Immunabwehr, Bildung von Interferon oder Stimulierung der Lymphozyten. Durch negative Beeinflussung (z. B. Stress) oder Immunsuppression (z. B. mit Medikamenten nach Organtransplantation) kann die persistierende Infektion zu einer manifesten Infektion werden (klinische Symptome). ** * Latente Infektion : Zwischen Erreger und Abwehr besteht ein Gleichgewicht, zeitlich unbegrenzt oder so lange, bis einer von beiden \u00fcberwiegt und entweder die Krankheit ausbricht oder der Erreger abget\u00f6tet wird. *** Tolerierte Infektion: Der meist intrauterin (in der Geb\u00e4rmutter) erworbene Erreger kann sich vermehren und anschlie\u00dfend w\u00e4hrend des ganzen Lebens ausgeschieden werden. Der Wirt erkrankt jedoch nicht, es sei denn, seine Immuntoleranz geht verloren. *** Okkulte (maskierte) Infektion: Eine Erregerinvasion hat stattgefunden, die Erreger sind jedoch weder direkt noch indirekt nachweisbar. Bei Symptomen ungekl\u00e4rter Ursache wie Schmerzen und Fieber kann eine solche versteckte Infektion vermutet werden. Ein Virus kann unter Umst\u00e4nden bei einer Zellteilung auf Tochterzellen \u00fcbertragen werden und sein Genom persistiert in der Wirtszelle, ansonsten ist es aber nicht \u00fcbertragbar (zeitweilig oder dauerhaft). So wird z. B. eine HBV-Infektion beim Menschen mit nicht nachweisbarem Hepatitis-B-Antigen (HBsAg) als okkulte Infektion bezeichnet. * Abortive Infektion: Erreger\u00fcbertragung mit nur leichten Krankheitserscheinungen. * Manifeste (apparente, klinische) Infektion: Erreger\u00fcbertragung mit deutlichem Ausbruch der Infektionskrankheit (klinische Symptome). * Opportunistische Infektion: Erreger\u00fcbertragung bei schon erkrankten Menschen mit Immunschw\u00e4che, die bei gesunden Menschen mit normalem Immunsystem nicht zu einer Erkrankung f\u00fchren w\u00fcrde. Die Erreger machen sich die erworbene Abwehrschw\u00e4che des K\u00f6rpers zunutze.", "paragraph_answer": "Infektion === Symptomauff\u00e4lligkeit bzw. Abwehrkraft des Organismus === * Stumme (symptomlose, asymptomatische, inapparente) Infektion: Wenn das Immunsystem gesund und der Erreger an den Menschen angepasst ist, kommt es nach der Erreger\u00fcbertragung nicht zum Ausbruch der Krankheit (klinisch nicht manifest, symptomlos). Der Mensch dient dann dem Erreger als Reservoirwirt. Es treten keine Krankheitsanzeichen auf, es findet nur eine stille Feiung statt (Immunisierung ohne Impfung und ohne Erkrankung). ** Subklinische Infektion: Die Abwehrmechanismen \u00fcberwiegen und verhindern ein Ausbrechen der Krankheit. Durch Ausbildung einer sterilen Immunit\u00e4t oder kurzfristige Resistenzsteigerung wird der Erreger eliminiert. Die Infektion ist ''zeitlich begrenzt''. ** Persistierende Infektion: Der Erreger lebt ''zeitlich unbegrenzt'' mit dem Wirt zusammen, die Vermehrung im Organismus ist jedoch begrenzt, Krankheitsanzeichen treten nicht auf. Es gibt mehrere M\u00f6glichkeiten: Ausbildung einer Immunit\u00e4t, Steigerung der erregerunspezifischen Immunabwehr, Bildung von Interferon oder Stimulierung der Lymphozyten. Durch negative Beeinflussung (z. B. Stress) oder Immunsuppression (z. B. mit Medikamenten nach Organtransplantation) kann die persistierende Infektion zu einer manifesten Infektion werden (klinische Symptome). *** Latente Infektion : Zwischen Erreger und Abwehr besteht ein Gleichgewicht, zeitlich unbegrenzt oder so lange, bis einer von beiden \u00fcberwiegt und entweder die Krankheit ausbricht oder der Erreger abget\u00f6tet wird. *** Tolerierte Infektion: Der meist intrauterin (in der Geb\u00e4rmutter) erworbene Erreger kann sich vermehren und anschlie\u00dfend w\u00e4hrend des ganzen Lebens ausgeschieden werden. Der Wirt erkrankt jedoch nicht, es sei denn, seine Immuntoleranz geht verloren. *** Okkulte (maskierte) Infektion: Eine Erregerinvasion hat stattgefunden, die Erreger sind jedoch weder direkt noch indirekt nachweisbar. Bei Symptomen ungekl\u00e4rter Ursache wie Schmerzen und Fieber kann eine solche versteckte Infektion vermutet werden. Ein Virus kann unter Umst\u00e4nden bei einer Zellteilung auf Tochterzellen \u00fcbertragen werden und sein Genom persistiert in der Wirtszelle, ansonsten ist es aber nicht \u00fcbertragbar (zeitweilig oder dauerhaft). So wird z. B. eine HBV-Infektion beim Menschen mit nicht nachweisbarem Hepatitis-B-Antigen (HBsAg) als okkulte Infektion bezeichnet. * Abortive Infektion: Erreger\u00fcbertragung mit nur leichten Krankheitserscheinungen. * Manifeste (apparente, klinische) Infektion: Erreger\u00fcbertragung mit deutlichem Ausbruch der Infektionskrankheit (klinische Symptome). * Opportunistische Infektion: Erreger\u00fcbertragung bei schon erkrankten Menschen mit Immunschw\u00e4che, die bei gesunden Menschen mit normalem Immunsystem nicht zu einer Erkrankung f\u00fchren w\u00fcrde. Die Erreger machen sich die erworbene Abwehrschw\u00e4che des K\u00f6rpers zunutze.", "sentence_answer": "* Latente Infektion : Zwischen Erreger und Abwehr besteht ein Gleichgewicht, zeitlich unbegrenzt oder so lange, bis einer von beiden \u00fcberwiegt und entweder die Krankheit ausbricht oder der Erreger abget\u00f6tet wird.", "paragraph_id": 44106} {"question": "Wie lange besteht eine latente Infektion?", "paragraph": "Infektion\n\n=== Symptomauff\u00e4lligkeit bzw. Abwehrkraft des Organismus ===\n* Stumme (symptomlose, asymptomatische, inapparente) Infektion: Wenn das Immunsystem gesund und der Erreger an den Menschen angepasst ist, kommt es nach der Erreger\u00fcbertragung nicht zum Ausbruch der Krankheit (klinisch nicht manifest, symptomlos). Der Mensch dient dann dem Erreger als Reservoirwirt. Es treten keine Krankheitsanzeichen auf, es findet nur eine stille Feiung statt (Immunisierung ohne Impfung und ohne Erkrankung).\n** Subklinische Infektion: Die Abwehrmechanismen \u00fcberwiegen und verhindern ein Ausbrechen der Krankheit. Durch Ausbildung einer sterilen Immunit\u00e4t oder kurzfristige Resistenzsteigerung wird der Erreger eliminiert. Die Infektion ist ''zeitlich begrenzt''.\n** Persistierende Infektion: Der Erreger lebt ''zeitlich unbegrenzt'' mit dem Wirt zusammen, die Vermehrung im Organismus ist jedoch begrenzt, Krankheitsanzeichen treten nicht auf. Es gibt mehrere M\u00f6glichkeiten: Ausbildung einer Immunit\u00e4t, Steigerung der erregerunspezifischen Immunabwehr, Bildung von Interferon oder Stimulierung der Lymphozyten. Durch negative Beeinflussung (z.\u00a0B. Stress) oder Immunsuppression (z.\u00a0B. mit Medikamenten nach Organtransplantation) kann die persistierende Infektion zu einer manifesten Infektion werden (klinische Symptome).\n*** Latente Infektion: Zwischen Erreger und Abwehr besteht ein Gleichgewicht, zeitlich unbegrenzt oder so lange, bis einer von beiden \u00fcberwiegt und entweder die Krankheit ausbricht oder der Erreger abget\u00f6tet wird.\n*** Tolerierte Infektion: Der meist intrauterin (in der Geb\u00e4rmutter) erworbene Erreger kann sich vermehren und anschlie\u00dfend w\u00e4hrend des ganzen Lebens ausgeschieden werden. Der Wirt erkrankt jedoch nicht, es sei denn, seine Immuntoleranz geht verloren.\n*** Okkulte (maskierte) Infektion: Eine Erregerinvasion hat stattgefunden, die Erreger sind jedoch weder direkt noch indirekt nachweisbar. Bei Symptomen ungekl\u00e4rter Ursache wie Schmerzen und Fieber kann eine solche versteckte Infektion vermutet werden. Ein Virus kann unter Umst\u00e4nden bei einer Zellteilung auf Tochterzellen \u00fcbertragen werden und sein Genom persistiert in der Wirtszelle, ansonsten ist es aber nicht \u00fcbertragbar (zeitweilig oder dauerhaft). So wird z.\u00a0B. eine HBV-Infektion beim Menschen mit nicht nachweisbarem Hepatitis-B-Antigen (HBsAg) als okkulte Infektion bezeichnet.\n* Abortive Infektion: Erreger\u00fcbertragung mit nur leichten Krankheitserscheinungen.\n* Manifeste (apparente, klinische) Infektion: Erreger\u00fcbertragung mit deutlichem Ausbruch der Infektionskrankheit (klinische Symptome).\n* Opportunistische Infektion: Erreger\u00fcbertragung bei schon erkrankten Menschen mit Immunschw\u00e4che, die bei gesunden Menschen mit normalem Immunsystem nicht zu einer Erkrankung f\u00fchren w\u00fcrde. Die Erreger machen sich die erworbene Abwehrschw\u00e4che des K\u00f6rpers zunutze.", "answer": "entweder die Krankheit ausbricht oder der Erreger abget\u00f6tet wird", "sentence": " Latente Infektion: Zwischen Erreger und Abwehr besteht ein Gleichgewicht, zeitlich unbegrenzt oder so lange, bis einer von beiden \u00fcberwiegt und entweder die Krankheit ausbricht oder der Erreger abget\u00f6tet wird .", "paragraph_sentence": "Infektion === Symptomauff\u00e4lligkeit bzw. Abwehrkraft des Organismus = = = * Stumme (symptomlose, asymptomatische, inapparente) Infektion: Wenn das Immunsystem gesund und der Erreger an den Menschen angepasst ist, kommt es nach der Erreger\u00fcbertragung nicht zum Ausbruch der Krankheit (klinisch nicht manifest, symptomlos). Der Mensch dient dann dem Erreger als Reservoirwirt. Es treten keine Krankheitsanzeichen auf, es findet nur eine stille Feiung statt (Immunisierung ohne Impfung und ohne Erkrankung). ** Subklinische Infektion: Die Abwehrmechanismen \u00fcberwiegen und verhindern ein Ausbrechen der Krankheit. Durch Ausbildung einer sterilen Immunit\u00e4t oder kurzfristige Resistenzsteigerung wird der Erreger eliminiert. Die Infektion ist ''zeitlich begrenzt''. ** Persistierende Infektion: Der Erreger lebt ''zeitlich unbegrenzt'' mit dem Wirt zusammen, die Vermehrung im Organismus ist jedoch begrenzt, Krankheitsanzeichen treten nicht auf. Es gibt mehrere M\u00f6glichkeiten: Ausbildung einer Immunit\u00e4t, Steigerung der erregerunspezifischen Immunabwehr, Bildung von Interferon oder Stimulierung der Lymphozyten. Durch negative Beeinflussung (z. B. Stress) oder Immunsuppression (z. B. mit Medikamenten nach Organtransplantation) kann die persistierende Infektion zu einer manifesten Infektion werden (klinische Symptome). ** * Latente Infektion: Zwischen Erreger und Abwehr besteht ein Gleichgewicht, zeitlich unbegrenzt oder so lange, bis einer von beiden \u00fcberwiegt und entweder die Krankheit ausbricht oder der Erreger abget\u00f6tet wird . *** Tolerierte Infektion: Der meist intrauterin (in der Geb\u00e4rmutter) erworbene Erreger kann sich vermehren und anschlie\u00dfend w\u00e4hrend des ganzen Lebens ausgeschieden werden. Der Wirt erkrankt jedoch nicht, es sei denn, seine Immuntoleranz geht verloren. *** Okkulte (maskierte) Infektion: Eine Erregerinvasion hat stattgefunden, die Erreger sind jedoch weder direkt noch indirekt nachweisbar. Bei Symptomen ungekl\u00e4rter Ursache wie Schmerzen und Fieber kann eine solche versteckte Infektion vermutet werden. Ein Virus kann unter Umst\u00e4nden bei einer Zellteilung auf Tochterzellen \u00fcbertragen werden und sein Genom persistiert in der Wirtszelle, ansonsten ist es aber nicht \u00fcbertragbar (zeitweilig oder dauerhaft). So wird z. B. eine HBV-Infektion beim Menschen mit nicht nachweisbarem Hepatitis-B-Antigen (HBsAg) als okkulte Infektion bezeichnet. * Abortive Infektion: Erreger\u00fcbertragung mit nur leichten Krankheitserscheinungen. * Manifeste (apparente, klinische) Infektion: Erreger\u00fcbertragung mit deutlichem Ausbruch der Infektionskrankheit (klinische Symptome). * Opportunistische Infektion: Erreger\u00fcbertragung bei schon erkrankten Menschen mit Immunschw\u00e4che, die bei gesunden Menschen mit normalem Immunsystem nicht zu einer Erkrankung f\u00fchren w\u00fcrde. Die Erreger machen sich die erworbene Abwehrschw\u00e4che des K\u00f6rpers zunutze.", "paragraph_answer": "Infektion === Symptomauff\u00e4lligkeit bzw. Abwehrkraft des Organismus === * Stumme (symptomlose, asymptomatische, inapparente) Infektion: Wenn das Immunsystem gesund und der Erreger an den Menschen angepasst ist, kommt es nach der Erreger\u00fcbertragung nicht zum Ausbruch der Krankheit (klinisch nicht manifest, symptomlos). Der Mensch dient dann dem Erreger als Reservoirwirt. Es treten keine Krankheitsanzeichen auf, es findet nur eine stille Feiung statt (Immunisierung ohne Impfung und ohne Erkrankung). ** Subklinische Infektion: Die Abwehrmechanismen \u00fcberwiegen und verhindern ein Ausbrechen der Krankheit. Durch Ausbildung einer sterilen Immunit\u00e4t oder kurzfristige Resistenzsteigerung wird der Erreger eliminiert. Die Infektion ist ''zeitlich begrenzt''. ** Persistierende Infektion: Der Erreger lebt ''zeitlich unbegrenzt'' mit dem Wirt zusammen, die Vermehrung im Organismus ist jedoch begrenzt, Krankheitsanzeichen treten nicht auf. Es gibt mehrere M\u00f6glichkeiten: Ausbildung einer Immunit\u00e4t, Steigerung der erregerunspezifischen Immunabwehr, Bildung von Interferon oder Stimulierung der Lymphozyten. Durch negative Beeinflussung (z. B. Stress) oder Immunsuppression (z. B. mit Medikamenten nach Organtransplantation) kann die persistierende Infektion zu einer manifesten Infektion werden (klinische Symptome). *** Latente Infektion: Zwischen Erreger und Abwehr besteht ein Gleichgewicht, zeitlich unbegrenzt oder so lange, bis einer von beiden \u00fcberwiegt und entweder die Krankheit ausbricht oder der Erreger abget\u00f6tet wird . *** Tolerierte Infektion: Der meist intrauterin (in der Geb\u00e4rmutter) erworbene Erreger kann sich vermehren und anschlie\u00dfend w\u00e4hrend des ganzen Lebens ausgeschieden werden. Der Wirt erkrankt jedoch nicht, es sei denn, seine Immuntoleranz geht verloren. *** Okkulte (maskierte) Infektion: Eine Erregerinvasion hat stattgefunden, die Erreger sind jedoch weder direkt noch indirekt nachweisbar. Bei Symptomen ungekl\u00e4rter Ursache wie Schmerzen und Fieber kann eine solche versteckte Infektion vermutet werden. Ein Virus kann unter Umst\u00e4nden bei einer Zellteilung auf Tochterzellen \u00fcbertragen werden und sein Genom persistiert in der Wirtszelle, ansonsten ist es aber nicht \u00fcbertragbar (zeitweilig oder dauerhaft). So wird z. B. eine HBV-Infektion beim Menschen mit nicht nachweisbarem Hepatitis-B-Antigen (HBsAg) als okkulte Infektion bezeichnet. * Abortive Infektion: Erreger\u00fcbertragung mit nur leichten Krankheitserscheinungen. * Manifeste (apparente, klinische) Infektion: Erreger\u00fcbertragung mit deutlichem Ausbruch der Infektionskrankheit (klinische Symptome). * Opportunistische Infektion: Erreger\u00fcbertragung bei schon erkrankten Menschen mit Immunschw\u00e4che, die bei gesunden Menschen mit normalem Immunsystem nicht zu einer Erkrankung f\u00fchren w\u00fcrde. Die Erreger machen sich die erworbene Abwehrschw\u00e4che des K\u00f6rpers zunutze.", "sentence_answer": " Latente Infektion: Zwischen Erreger und Abwehr besteht ein Gleichgewicht, zeitlich unbegrenzt oder so lange, bis einer von beiden \u00fcberwiegt und entweder die Krankheit ausbricht oder der Erreger abget\u00f6tet wird .", "paragraph_id": 44107} {"question": "Wie gelangen die Erreger tolerierter Infektionen h\u00e4ufig in den K\u00f6rper?", "paragraph": "Infektion\n\n=== Symptomauff\u00e4lligkeit bzw. Abwehrkraft des Organismus ===\n* Stumme (symptomlose, asymptomatische, inapparente) Infektion: Wenn das Immunsystem gesund und der Erreger an den Menschen angepasst ist, kommt es nach der Erreger\u00fcbertragung nicht zum Ausbruch der Krankheit (klinisch nicht manifest, symptomlos). Der Mensch dient dann dem Erreger als Reservoirwirt. Es treten keine Krankheitsanzeichen auf, es findet nur eine stille Feiung statt (Immunisierung ohne Impfung und ohne Erkrankung).\n** Subklinische Infektion: Die Abwehrmechanismen \u00fcberwiegen und verhindern ein Ausbrechen der Krankheit. Durch Ausbildung einer sterilen Immunit\u00e4t oder kurzfristige Resistenzsteigerung wird der Erreger eliminiert. Die Infektion ist ''zeitlich begrenzt''.\n** Persistierende Infektion: Der Erreger lebt ''zeitlich unbegrenzt'' mit dem Wirt zusammen, die Vermehrung im Organismus ist jedoch begrenzt, Krankheitsanzeichen treten nicht auf. Es gibt mehrere M\u00f6glichkeiten: Ausbildung einer Immunit\u00e4t, Steigerung der erregerunspezifischen Immunabwehr, Bildung von Interferon oder Stimulierung der Lymphozyten. Durch negative Beeinflussung (z.\u00a0B. Stress) oder Immunsuppression (z.\u00a0B. mit Medikamenten nach Organtransplantation) kann die persistierende Infektion zu einer manifesten Infektion werden (klinische Symptome).\n*** Latente Infektion: Zwischen Erreger und Abwehr besteht ein Gleichgewicht, zeitlich unbegrenzt oder so lange, bis einer von beiden \u00fcberwiegt und entweder die Krankheit ausbricht oder der Erreger abget\u00f6tet wird.\n*** Tolerierte Infektion: Der meist intrauterin (in der Geb\u00e4rmutter) erworbene Erreger kann sich vermehren und anschlie\u00dfend w\u00e4hrend des ganzen Lebens ausgeschieden werden. Der Wirt erkrankt jedoch nicht, es sei denn, seine Immuntoleranz geht verloren.\n*** Okkulte (maskierte) Infektion: Eine Erregerinvasion hat stattgefunden, die Erreger sind jedoch weder direkt noch indirekt nachweisbar. Bei Symptomen ungekl\u00e4rter Ursache wie Schmerzen und Fieber kann eine solche versteckte Infektion vermutet werden. Ein Virus kann unter Umst\u00e4nden bei einer Zellteilung auf Tochterzellen \u00fcbertragen werden und sein Genom persistiert in der Wirtszelle, ansonsten ist es aber nicht \u00fcbertragbar (zeitweilig oder dauerhaft). So wird z.\u00a0B. eine HBV-Infektion beim Menschen mit nicht nachweisbarem Hepatitis-B-Antigen (HBsAg) als okkulte Infektion bezeichnet.\n* Abortive Infektion: Erreger\u00fcbertragung mit nur leichten Krankheitserscheinungen.\n* Manifeste (apparente, klinische) Infektion: Erreger\u00fcbertragung mit deutlichem Ausbruch der Infektionskrankheit (klinische Symptome).\n* Opportunistische Infektion: Erreger\u00fcbertragung bei schon erkrankten Menschen mit Immunschw\u00e4che, die bei gesunden Menschen mit normalem Immunsystem nicht zu einer Erkrankung f\u00fchren w\u00fcrde. Die Erreger machen sich die erworbene Abwehrschw\u00e4che des K\u00f6rpers zunutze.", "answer": "intrauterin", "sentence": "Der meist intrauterin (in der Geb\u00e4rmutter) erworbene Erreger kann sich vermehren und anschlie\u00dfend w\u00e4hrend des ganzen Lebens ausgeschieden werden.", "paragraph_sentence": "Infektion === Symptomauff\u00e4lligkeit bzw. Abwehrkraft des Organismus = = = * Stumme (symptomlose, asymptomatische, inapparente) Infektion: Wenn das Immunsystem gesund und der Erreger an den Menschen angepasst ist, kommt es nach der Erreger\u00fcbertragung nicht zum Ausbruch der Krankheit (klinisch nicht manifest, symptomlos). Der Mensch dient dann dem Erreger als Reservoirwirt. Es treten keine Krankheitsanzeichen auf, es findet nur eine stille Feiung statt (Immunisierung ohne Impfung und ohne Erkrankung). ** Subklinische Infektion: Die Abwehrmechanismen \u00fcberwiegen und verhindern ein Ausbrechen der Krankheit. Durch Ausbildung einer sterilen Immunit\u00e4t oder kurzfristige Resistenzsteigerung wird der Erreger eliminiert. Die Infektion ist ''zeitlich begrenzt''. ** Persistierende Infektion: Der Erreger lebt ''zeitlich unbegrenzt'' mit dem Wirt zusammen, die Vermehrung im Organismus ist jedoch begrenzt, Krankheitsanzeichen treten nicht auf. Es gibt mehrere M\u00f6glichkeiten: Ausbildung einer Immunit\u00e4t, Steigerung der erregerunspezifischen Immunabwehr, Bildung von Interferon oder Stimulierung der Lymphozyten. Durch negative Beeinflussung (z. B. Stress) oder Immunsuppression (z. B. mit Medikamenten nach Organtransplantation) kann die persistierende Infektion zu einer manifesten Infektion werden (klinische Symptome). ** * Latente Infektion: Zwischen Erreger und Abwehr besteht ein Gleichgewicht, zeitlich unbegrenzt oder so lange, bis einer von beiden \u00fcberwiegt und entweder die Krankheit ausbricht oder der Erreger abget\u00f6tet wird. *** Tolerierte Infektion: Der meist intrauterin (in der Geb\u00e4rmutter) erworbene Erreger kann sich vermehren und anschlie\u00dfend w\u00e4hrend des ganzen Lebens ausgeschieden werden. Der Wirt erkrankt jedoch nicht, es sei denn, seine Immuntoleranz geht verloren. *** Okkulte (maskierte) Infektion: Eine Erregerinvasion hat stattgefunden, die Erreger sind jedoch weder direkt noch indirekt nachweisbar. Bei Symptomen ungekl\u00e4rter Ursache wie Schmerzen und Fieber kann eine solche versteckte Infektion vermutet werden. Ein Virus kann unter Umst\u00e4nden bei einer Zellteilung auf Tochterzellen \u00fcbertragen werden und sein Genom persistiert in der Wirtszelle, ansonsten ist es aber nicht \u00fcbertragbar (zeitweilig oder dauerhaft). So wird z. B. eine HBV-Infektion beim Menschen mit nicht nachweisbarem Hepatitis-B-Antigen (HBsAg) als okkulte Infektion bezeichnet. * Abortive Infektion: Erreger\u00fcbertragung mit nur leichten Krankheitserscheinungen. * Manifeste (apparente, klinische) Infektion: Erreger\u00fcbertragung mit deutlichem Ausbruch der Infektionskrankheit (klinische Symptome). * Opportunistische Infektion: Erreger\u00fcbertragung bei schon erkrankten Menschen mit Immunschw\u00e4che, die bei gesunden Menschen mit normalem Immunsystem nicht zu einer Erkrankung f\u00fchren w\u00fcrde. Die Erreger machen sich die erworbene Abwehrschw\u00e4che des K\u00f6rpers zunutze.", "paragraph_answer": "Infektion === Symptomauff\u00e4lligkeit bzw. Abwehrkraft des Organismus === * Stumme (symptomlose, asymptomatische, inapparente) Infektion: Wenn das Immunsystem gesund und der Erreger an den Menschen angepasst ist, kommt es nach der Erreger\u00fcbertragung nicht zum Ausbruch der Krankheit (klinisch nicht manifest, symptomlos). Der Mensch dient dann dem Erreger als Reservoirwirt. Es treten keine Krankheitsanzeichen auf, es findet nur eine stille Feiung statt (Immunisierung ohne Impfung und ohne Erkrankung). ** Subklinische Infektion: Die Abwehrmechanismen \u00fcberwiegen und verhindern ein Ausbrechen der Krankheit. Durch Ausbildung einer sterilen Immunit\u00e4t oder kurzfristige Resistenzsteigerung wird der Erreger eliminiert. Die Infektion ist ''zeitlich begrenzt''. ** Persistierende Infektion: Der Erreger lebt ''zeitlich unbegrenzt'' mit dem Wirt zusammen, die Vermehrung im Organismus ist jedoch begrenzt, Krankheitsanzeichen treten nicht auf. Es gibt mehrere M\u00f6glichkeiten: Ausbildung einer Immunit\u00e4t, Steigerung der erregerunspezifischen Immunabwehr, Bildung von Interferon oder Stimulierung der Lymphozyten. Durch negative Beeinflussung (z. B. Stress) oder Immunsuppression (z. B. mit Medikamenten nach Organtransplantation) kann die persistierende Infektion zu einer manifesten Infektion werden (klinische Symptome). *** Latente Infektion: Zwischen Erreger und Abwehr besteht ein Gleichgewicht, zeitlich unbegrenzt oder so lange, bis einer von beiden \u00fcberwiegt und entweder die Krankheit ausbricht oder der Erreger abget\u00f6tet wird. *** Tolerierte Infektion: Der meist intrauterin (in der Geb\u00e4rmutter) erworbene Erreger kann sich vermehren und anschlie\u00dfend w\u00e4hrend des ganzen Lebens ausgeschieden werden. Der Wirt erkrankt jedoch nicht, es sei denn, seine Immuntoleranz geht verloren. *** Okkulte (maskierte) Infektion: Eine Erregerinvasion hat stattgefunden, die Erreger sind jedoch weder direkt noch indirekt nachweisbar. Bei Symptomen ungekl\u00e4rter Ursache wie Schmerzen und Fieber kann eine solche versteckte Infektion vermutet werden. Ein Virus kann unter Umst\u00e4nden bei einer Zellteilung auf Tochterzellen \u00fcbertragen werden und sein Genom persistiert in der Wirtszelle, ansonsten ist es aber nicht \u00fcbertragbar (zeitweilig oder dauerhaft). So wird z. B. eine HBV-Infektion beim Menschen mit nicht nachweisbarem Hepatitis-B-Antigen (HBsAg) als okkulte Infektion bezeichnet. * Abortive Infektion: Erreger\u00fcbertragung mit nur leichten Krankheitserscheinungen. * Manifeste (apparente, klinische) Infektion: Erreger\u00fcbertragung mit deutlichem Ausbruch der Infektionskrankheit (klinische Symptome). * Opportunistische Infektion: Erreger\u00fcbertragung bei schon erkrankten Menschen mit Immunschw\u00e4che, die bei gesunden Menschen mit normalem Immunsystem nicht zu einer Erkrankung f\u00fchren w\u00fcrde. Die Erreger machen sich die erworbene Abwehrschw\u00e4che des K\u00f6rpers zunutze.", "sentence_answer": "Der meist intrauterin (in der Geb\u00e4rmutter) erworbene Erreger kann sich vermehren und anschlie\u00dfend w\u00e4hrend des ganzen Lebens ausgeschieden werden.", "paragraph_id": 44108} {"question": "Was deutet auf maskierte Infektionen hin?", "paragraph": "Infektion\n\n=== Symptomauff\u00e4lligkeit bzw. 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Es gibt mehrere M\u00f6glichkeiten: Ausbildung einer Immunit\u00e4t, Steigerung der erregerunspezifischen Immunabwehr, Bildung von Interferon oder Stimulierung der Lymphozyten. Durch negative Beeinflussung (z.\u00a0B. Stress) oder Immunsuppression (z.\u00a0B. mit Medikamenten nach Organtransplantation) kann die persistierende Infektion zu einer manifesten Infektion werden (klinische Symptome).\n*** Latente Infektion: Zwischen Erreger und Abwehr besteht ein Gleichgewicht, zeitlich unbegrenzt oder so lange, bis einer von beiden \u00fcberwiegt und entweder die Krankheit ausbricht oder der Erreger abget\u00f6tet wird.\n*** Tolerierte Infektion: Der meist intrauterin (in der Geb\u00e4rmutter) erworbene Erreger kann sich vermehren und anschlie\u00dfend w\u00e4hrend des ganzen Lebens ausgeschieden werden. Der Wirt erkrankt jedoch nicht, es sei denn, seine Immuntoleranz geht verloren.\n*** Okkulte (maskierte) Infektion: Eine Erregerinvasion hat stattgefunden, die Erreger sind jedoch weder direkt noch indirekt nachweisbar. Bei Symptomen ungekl\u00e4rter Ursache wie Schmerzen und Fieber kann eine solche versteckte Infektion vermutet werden. Ein Virus kann unter Umst\u00e4nden bei einer Zellteilung auf Tochterzellen \u00fcbertragen werden und sein Genom persistiert in der Wirtszelle, ansonsten ist es aber nicht \u00fcbertragbar (zeitweilig oder dauerhaft). So wird z.\u00a0B. eine HBV-Infektion beim Menschen mit nicht nachweisbarem Hepatitis-B-Antigen (HBsAg) als okkulte Infektion bezeichnet.\n* Abortive Infektion: Erreger\u00fcbertragung mit nur leichten Krankheitserscheinungen.\n* Manifeste (apparente, klinische) Infektion: Erreger\u00fcbertragung mit deutlichem Ausbruch der Infektionskrankheit (klinische Symptome).\n* Opportunistische Infektion: Erreger\u00fcbertragung bei schon erkrankten Menschen mit Immunschw\u00e4che, die bei gesunden Menschen mit normalem Immunsystem nicht zu einer Erkrankung f\u00fchren w\u00fcrde. Die Erreger machen sich die erworbene Abwehrschw\u00e4che des K\u00f6rpers zunutze.", "answer": "Bei Symptomen ungekl\u00e4rter Ursache wie Schmerzen und Fieber", "sentence": "Bei Symptomen ungekl\u00e4rter Ursache wie Schmerzen und Fieber kann eine solche versteckte Infektion vermutet werden.", "paragraph_sentence": "Infektion === Symptomauff\u00e4lligkeit bzw. Abwehrkraft des Organismus = = = * Stumme (symptomlose, asymptomatische, inapparente) Infektion: Wenn das Immunsystem gesund und der Erreger an den Menschen angepasst ist, kommt es nach der Erreger\u00fcbertragung nicht zum Ausbruch der Krankheit (klinisch nicht manifest, symptomlos). Der Mensch dient dann dem Erreger als Reservoirwirt. Es treten keine Krankheitsanzeichen auf, es findet nur eine stille Feiung statt (Immunisierung ohne Impfung und ohne Erkrankung). ** Subklinische Infektion: Die Abwehrmechanismen \u00fcberwiegen und verhindern ein Ausbrechen der Krankheit. Durch Ausbildung einer sterilen Immunit\u00e4t oder kurzfristige Resistenzsteigerung wird der Erreger eliminiert. Die Infektion ist ''zeitlich begrenzt''. ** Persistierende Infektion: Der Erreger lebt ''zeitlich unbegrenzt'' mit dem Wirt zusammen, die Vermehrung im Organismus ist jedoch begrenzt, Krankheitsanzeichen treten nicht auf. Es gibt mehrere M\u00f6glichkeiten: Ausbildung einer Immunit\u00e4t, Steigerung der erregerunspezifischen Immunabwehr, Bildung von Interferon oder Stimulierung der Lymphozyten. Durch negative Beeinflussung (z. B. Stress) oder Immunsuppression (z. B. mit Medikamenten nach Organtransplantation) kann die persistierende Infektion zu einer manifesten Infektion werden (klinische Symptome). ** * Latente Infektion: Zwischen Erreger und Abwehr besteht ein Gleichgewicht, zeitlich unbegrenzt oder so lange, bis einer von beiden \u00fcberwiegt und entweder die Krankheit ausbricht oder der Erreger abget\u00f6tet wird. *** Tolerierte Infektion: Der meist intrauterin (in der Geb\u00e4rmutter) erworbene Erreger kann sich vermehren und anschlie\u00dfend w\u00e4hrend des ganzen Lebens ausgeschieden werden. Der Wirt erkrankt jedoch nicht, es sei denn, seine Immuntoleranz geht verloren. *** Okkulte (maskierte) Infektion: Eine Erregerinvasion hat stattgefunden, die Erreger sind jedoch weder direkt noch indirekt nachweisbar. Bei Symptomen ungekl\u00e4rter Ursache wie Schmerzen und Fieber kann eine solche versteckte Infektion vermutet werden. Ein Virus kann unter Umst\u00e4nden bei einer Zellteilung auf Tochterzellen \u00fcbertragen werden und sein Genom persistiert in der Wirtszelle, ansonsten ist es aber nicht \u00fcbertragbar (zeitweilig oder dauerhaft). So wird z. B. eine HBV-Infektion beim Menschen mit nicht nachweisbarem Hepatitis-B-Antigen (HBsAg) als okkulte Infektion bezeichnet. * Abortive Infektion: Erreger\u00fcbertragung mit nur leichten Krankheitserscheinungen. * Manifeste (apparente, klinische) Infektion: Erreger\u00fcbertragung mit deutlichem Ausbruch der Infektionskrankheit (klinische Symptome). * Opportunistische Infektion: Erreger\u00fcbertragung bei schon erkrankten Menschen mit Immunschw\u00e4che, die bei gesunden Menschen mit normalem Immunsystem nicht zu einer Erkrankung f\u00fchren w\u00fcrde. Die Erreger machen sich die erworbene Abwehrschw\u00e4che des K\u00f6rpers zunutze.", "paragraph_answer": "Infektion === Symptomauff\u00e4lligkeit bzw. Abwehrkraft des Organismus === * Stumme (symptomlose, asymptomatische, inapparente) Infektion: Wenn das Immunsystem gesund und der Erreger an den Menschen angepasst ist, kommt es nach der Erreger\u00fcbertragung nicht zum Ausbruch der Krankheit (klinisch nicht manifest, symptomlos). Der Mensch dient dann dem Erreger als Reservoirwirt. Es treten keine Krankheitsanzeichen auf, es findet nur eine stille Feiung statt (Immunisierung ohne Impfung und ohne Erkrankung). ** Subklinische Infektion: Die Abwehrmechanismen \u00fcberwiegen und verhindern ein Ausbrechen der Krankheit. Durch Ausbildung einer sterilen Immunit\u00e4t oder kurzfristige Resistenzsteigerung wird der Erreger eliminiert. Die Infektion ist ''zeitlich begrenzt''. ** Persistierende Infektion: Der Erreger lebt ''zeitlich unbegrenzt'' mit dem Wirt zusammen, die Vermehrung im Organismus ist jedoch begrenzt, Krankheitsanzeichen treten nicht auf. Es gibt mehrere M\u00f6glichkeiten: Ausbildung einer Immunit\u00e4t, Steigerung der erregerunspezifischen Immunabwehr, Bildung von Interferon oder Stimulierung der Lymphozyten. Durch negative Beeinflussung (z. B. Stress) oder Immunsuppression (z. B. mit Medikamenten nach Organtransplantation) kann die persistierende Infektion zu einer manifesten Infektion werden (klinische Symptome). *** Latente Infektion: Zwischen Erreger und Abwehr besteht ein Gleichgewicht, zeitlich unbegrenzt oder so lange, bis einer von beiden \u00fcberwiegt und entweder die Krankheit ausbricht oder der Erreger abget\u00f6tet wird. *** Tolerierte Infektion: Der meist intrauterin (in der Geb\u00e4rmutter) erworbene Erreger kann sich vermehren und anschlie\u00dfend w\u00e4hrend des ganzen Lebens ausgeschieden werden. Der Wirt erkrankt jedoch nicht, es sei denn, seine Immuntoleranz geht verloren. *** Okkulte (maskierte) Infektion: Eine Erregerinvasion hat stattgefunden, die Erreger sind jedoch weder direkt noch indirekt nachweisbar. Bei Symptomen ungekl\u00e4rter Ursache wie Schmerzen und Fieber kann eine solche versteckte Infektion vermutet werden. Ein Virus kann unter Umst\u00e4nden bei einer Zellteilung auf Tochterzellen \u00fcbertragen werden und sein Genom persistiert in der Wirtszelle, ansonsten ist es aber nicht \u00fcbertragbar (zeitweilig oder dauerhaft). So wird z. B. eine HBV-Infektion beim Menschen mit nicht nachweisbarem Hepatitis-B-Antigen (HBsAg) als okkulte Infektion bezeichnet. * Abortive Infektion: Erreger\u00fcbertragung mit nur leichten Krankheitserscheinungen. * Manifeste (apparente, klinische) Infektion: Erreger\u00fcbertragung mit deutlichem Ausbruch der Infektionskrankheit (klinische Symptome). * Opportunistische Infektion: Erreger\u00fcbertragung bei schon erkrankten Menschen mit Immunschw\u00e4che, die bei gesunden Menschen mit normalem Immunsystem nicht zu einer Erkrankung f\u00fchren w\u00fcrde. Die Erreger machen sich die erworbene Abwehrschw\u00e4che des K\u00f6rpers zunutze.", "sentence_answer": " Bei Symptomen ungekl\u00e4rter Ursache wie Schmerzen und Fieber kann eine solche versteckte Infektion vermutet werden.", "paragraph_id": 44109} {"question": "Bei welcher Art von Infektion kann der Erreger nicht nachgewiesen werden?", "paragraph": "Infektion\n\n=== Symptomauff\u00e4lligkeit bzw. Abwehrkraft des Organismus ===\n* Stumme (symptomlose, asymptomatische, inapparente) Infektion: Wenn das Immunsystem gesund und der Erreger an den Menschen angepasst ist, kommt es nach der Erreger\u00fcbertragung nicht zum Ausbruch der Krankheit (klinisch nicht manifest, symptomlos). Der Mensch dient dann dem Erreger als Reservoirwirt. Es treten keine Krankheitsanzeichen auf, es findet nur eine stille Feiung statt (Immunisierung ohne Impfung und ohne Erkrankung).\n** Subklinische Infektion: Die Abwehrmechanismen \u00fcberwiegen und verhindern ein Ausbrechen der Krankheit. Durch Ausbildung einer sterilen Immunit\u00e4t oder kurzfristige Resistenzsteigerung wird der Erreger eliminiert. Die Infektion ist ''zeitlich begrenzt''.\n** Persistierende Infektion: Der Erreger lebt ''zeitlich unbegrenzt'' mit dem Wirt zusammen, die Vermehrung im Organismus ist jedoch begrenzt, Krankheitsanzeichen treten nicht auf. Es gibt mehrere M\u00f6glichkeiten: Ausbildung einer Immunit\u00e4t, Steigerung der erregerunspezifischen Immunabwehr, Bildung von Interferon oder Stimulierung der Lymphozyten. Durch negative Beeinflussung (z.\u00a0B. Stress) oder Immunsuppression (z.\u00a0B. mit Medikamenten nach Organtransplantation) kann die persistierende Infektion zu einer manifesten Infektion werden (klinische Symptome).\n*** Latente Infektion: Zwischen Erreger und Abwehr besteht ein Gleichgewicht, zeitlich unbegrenzt oder so lange, bis einer von beiden \u00fcberwiegt und entweder die Krankheit ausbricht oder der Erreger abget\u00f6tet wird.\n*** Tolerierte Infektion: Der meist intrauterin (in der Geb\u00e4rmutter) erworbene Erreger kann sich vermehren und anschlie\u00dfend w\u00e4hrend des ganzen Lebens ausgeschieden werden. Der Wirt erkrankt jedoch nicht, es sei denn, seine Immuntoleranz geht verloren.\n*** Okkulte (maskierte) Infektion: Eine Erregerinvasion hat stattgefunden, die Erreger sind jedoch weder direkt noch indirekt nachweisbar. Bei Symptomen ungekl\u00e4rter Ursache wie Schmerzen und Fieber kann eine solche versteckte Infektion vermutet werden. Ein Virus kann unter Umst\u00e4nden bei einer Zellteilung auf Tochterzellen \u00fcbertragen werden und sein Genom persistiert in der Wirtszelle, ansonsten ist es aber nicht \u00fcbertragbar (zeitweilig oder dauerhaft). So wird z.\u00a0B. eine HBV-Infektion beim Menschen mit nicht nachweisbarem Hepatitis-B-Antigen (HBsAg) als okkulte Infektion bezeichnet.\n* Abortive Infektion: Erreger\u00fcbertragung mit nur leichten Krankheitserscheinungen.\n* Manifeste (apparente, klinische) Infektion: Erreger\u00fcbertragung mit deutlichem Ausbruch der Infektionskrankheit (klinische Symptome).\n* Opportunistische Infektion: Erreger\u00fcbertragung bei schon erkrankten Menschen mit Immunschw\u00e4che, die bei gesunden Menschen mit normalem Immunsystem nicht zu einer Erkrankung f\u00fchren w\u00fcrde. 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Die Infektion ist ''zeitlich begrenzt''. ** Persistierende Infektion: Der Erreger lebt ''zeitlich unbegrenzt'' mit dem Wirt zusammen, die Vermehrung im Organismus ist jedoch begrenzt, Krankheitsanzeichen treten nicht auf. Es gibt mehrere M\u00f6glichkeiten: Ausbildung einer Immunit\u00e4t, Steigerung der erregerunspezifischen Immunabwehr, Bildung von Interferon oder Stimulierung der Lymphozyten. Durch negative Beeinflussung (z. B. Stress) oder Immunsuppression (z. B. mit Medikamenten nach Organtransplantation) kann die persistierende Infektion zu einer manifesten Infektion werden (klinische Symptome). ** * Latente Infektion: Zwischen Erreger und Abwehr besteht ein Gleichgewicht, zeitlich unbegrenzt oder so lange, bis einer von beiden \u00fcberwiegt und entweder die Krankheit ausbricht oder der Erreger abget\u00f6tet wird. *** Tolerierte Infektion: Der meist intrauterin (in der Geb\u00e4rmutter) erworbene Erreger kann sich vermehren und anschlie\u00dfend w\u00e4hrend des ganzen Lebens ausgeschieden werden. Der Wirt erkrankt jedoch nicht, es sei denn, seine Immuntoleranz geht verloren. ** * Okkulte (maskierte) Infektion : Eine Erregerinvasion hat stattgefunden, die Erreger sind jedoch weder direkt noch indirekt nachweisbar. Bei Symptomen ungekl\u00e4rter Ursache wie Schmerzen und Fieber kann eine solche versteckte Infektion vermutet werden. Ein Virus kann unter Umst\u00e4nden bei einer Zellteilung auf Tochterzellen \u00fcbertragen werden und sein Genom persistiert in der Wirtszelle, ansonsten ist es aber nicht \u00fcbertragbar (zeitweilig oder dauerhaft). So wird z. B. eine HBV-Infektion beim Menschen mit nicht nachweisbarem Hepatitis-B-Antigen (HBsAg) als okkulte Infektion bezeichnet. * Abortive Infektion: Erreger\u00fcbertragung mit nur leichten Krankheitserscheinungen. * Manifeste (apparente, klinische) Infektion: Erreger\u00fcbertragung mit deutlichem Ausbruch der Infektionskrankheit (klinische Symptome). * Opportunistische Infektion: Erreger\u00fcbertragung bei schon erkrankten Menschen mit Immunschw\u00e4che, die bei gesunden Menschen mit normalem Immunsystem nicht zu einer Erkrankung f\u00fchren w\u00fcrde. Die Erreger machen sich die erworbene Abwehrschw\u00e4che des K\u00f6rpers zunutze.", "paragraph_answer": "Infektion === Symptomauff\u00e4lligkeit bzw. Abwehrkraft des Organismus === * Stumme (symptomlose, asymptomatische, inapparente) Infektion: Wenn das Immunsystem gesund und der Erreger an den Menschen angepasst ist, kommt es nach der Erreger\u00fcbertragung nicht zum Ausbruch der Krankheit (klinisch nicht manifest, symptomlos). Der Mensch dient dann dem Erreger als Reservoirwirt. Es treten keine Krankheitsanzeichen auf, es findet nur eine stille Feiung statt (Immunisierung ohne Impfung und ohne Erkrankung). ** Subklinische Infektion: Die Abwehrmechanismen \u00fcberwiegen und verhindern ein Ausbrechen der Krankheit. Durch Ausbildung einer sterilen Immunit\u00e4t oder kurzfristige Resistenzsteigerung wird der Erreger eliminiert. Die Infektion ist ''zeitlich begrenzt''. ** Persistierende Infektion: Der Erreger lebt ''zeitlich unbegrenzt'' mit dem Wirt zusammen, die Vermehrung im Organismus ist jedoch begrenzt, Krankheitsanzeichen treten nicht auf. Es gibt mehrere M\u00f6glichkeiten: Ausbildung einer Immunit\u00e4t, Steigerung der erregerunspezifischen Immunabwehr, Bildung von Interferon oder Stimulierung der Lymphozyten. Durch negative Beeinflussung (z. B. Stress) oder Immunsuppression (z. B. mit Medikamenten nach Organtransplantation) kann die persistierende Infektion zu einer manifesten Infektion werden (klinische Symptome). *** Latente Infektion: Zwischen Erreger und Abwehr besteht ein Gleichgewicht, zeitlich unbegrenzt oder so lange, bis einer von beiden \u00fcberwiegt und entweder die Krankheit ausbricht oder der Erreger abget\u00f6tet wird. *** Tolerierte Infektion: Der meist intrauterin (in der Geb\u00e4rmutter) erworbene Erreger kann sich vermehren und anschlie\u00dfend w\u00e4hrend des ganzen Lebens ausgeschieden werden. Der Wirt erkrankt jedoch nicht, es sei denn, seine Immuntoleranz geht verloren. *** Okkulte (maskierte) Infektion : Eine Erregerinvasion hat stattgefunden, die Erreger sind jedoch weder direkt noch indirekt nachweisbar. Bei Symptomen ungekl\u00e4rter Ursache wie Schmerzen und Fieber kann eine solche versteckte Infektion vermutet werden. Ein Virus kann unter Umst\u00e4nden bei einer Zellteilung auf Tochterzellen \u00fcbertragen werden und sein Genom persistiert in der Wirtszelle, ansonsten ist es aber nicht \u00fcbertragbar (zeitweilig oder dauerhaft). So wird z. B. eine HBV-Infektion beim Menschen mit nicht nachweisbarem Hepatitis-B-Antigen (HBsAg) als okkulte Infektion bezeichnet. * Abortive Infektion: Erreger\u00fcbertragung mit nur leichten Krankheitserscheinungen. * Manifeste (apparente, klinische) Infektion: Erreger\u00fcbertragung mit deutlichem Ausbruch der Infektionskrankheit (klinische Symptome). * Opportunistische Infektion: Erreger\u00fcbertragung bei schon erkrankten Menschen mit Immunschw\u00e4che, die bei gesunden Menschen mit normalem Immunsystem nicht zu einer Erkrankung f\u00fchren w\u00fcrde. Die Erreger machen sich die erworbene Abwehrschw\u00e4che des K\u00f6rpers zunutze.", "sentence_answer": "* Okkulte (maskierte) Infektion :", "paragraph_id": 44112} {"question": "Welche Krankheitsanzeichen treten bei abortiven Infektionen auf?", "paragraph": "Infektion\n\n=== Symptomauff\u00e4lligkeit bzw. Abwehrkraft des Organismus ===\n* Stumme (symptomlose, asymptomatische, inapparente) Infektion: Wenn das Immunsystem gesund und der Erreger an den Menschen angepasst ist, kommt es nach der Erreger\u00fcbertragung nicht zum Ausbruch der Krankheit (klinisch nicht manifest, symptomlos). Der Mensch dient dann dem Erreger als Reservoirwirt. Es treten keine Krankheitsanzeichen auf, es findet nur eine stille Feiung statt (Immunisierung ohne Impfung und ohne Erkrankung).\n** Subklinische Infektion: Die Abwehrmechanismen \u00fcberwiegen und verhindern ein Ausbrechen der Krankheit. Durch Ausbildung einer sterilen Immunit\u00e4t oder kurzfristige Resistenzsteigerung wird der Erreger eliminiert. Die Infektion ist ''zeitlich begrenzt''.\n** Persistierende Infektion: Der Erreger lebt ''zeitlich unbegrenzt'' mit dem Wirt zusammen, die Vermehrung im Organismus ist jedoch begrenzt, Krankheitsanzeichen treten nicht auf. Es gibt mehrere M\u00f6glichkeiten: Ausbildung einer Immunit\u00e4t, Steigerung der erregerunspezifischen Immunabwehr, Bildung von Interferon oder Stimulierung der Lymphozyten. Durch negative Beeinflussung (z.\u00a0B. Stress) oder Immunsuppression (z.\u00a0B. mit Medikamenten nach Organtransplantation) kann die persistierende Infektion zu einer manifesten Infektion werden (klinische Symptome).\n*** Latente Infektion: Zwischen Erreger und Abwehr besteht ein Gleichgewicht, zeitlich unbegrenzt oder so lange, bis einer von beiden \u00fcberwiegt und entweder die Krankheit ausbricht oder der Erreger abget\u00f6tet wird.\n*** Tolerierte Infektion: Der meist intrauterin (in der Geb\u00e4rmutter) erworbene Erreger kann sich vermehren und anschlie\u00dfend w\u00e4hrend des ganzen Lebens ausgeschieden werden. Der Wirt erkrankt jedoch nicht, es sei denn, seine Immuntoleranz geht verloren.\n*** Okkulte (maskierte) Infektion: Eine Erregerinvasion hat stattgefunden, die Erreger sind jedoch weder direkt noch indirekt nachweisbar. Bei Symptomen ungekl\u00e4rter Ursache wie Schmerzen und Fieber kann eine solche versteckte Infektion vermutet werden. Ein Virus kann unter Umst\u00e4nden bei einer Zellteilung auf Tochterzellen \u00fcbertragen werden und sein Genom persistiert in der Wirtszelle, ansonsten ist es aber nicht \u00fcbertragbar (zeitweilig oder dauerhaft). So wird z.\u00a0B. eine HBV-Infektion beim Menschen mit nicht nachweisbarem Hepatitis-B-Antigen (HBsAg) als okkulte Infektion bezeichnet.\n* Abortive Infektion: Erreger\u00fcbertragung mit nur leichten Krankheitserscheinungen.\n* Manifeste (apparente, klinische) Infektion: Erreger\u00fcbertragung mit deutlichem Ausbruch der Infektionskrankheit (klinische Symptome).\n* Opportunistische Infektion: Erreger\u00fcbertragung bei schon erkrankten Menschen mit Immunschw\u00e4che, die bei gesunden Menschen mit normalem Immunsystem nicht zu einer Erkrankung f\u00fchren w\u00fcrde. Die Erreger machen sich die erworbene Abwehrschw\u00e4che des K\u00f6rpers zunutze.", "answer": "nur leichten Krankheitserscheinungen", "sentence": "* Abortive Infektion: Erreger\u00fcbertragung mit nur leichten Krankheitserscheinungen .", "paragraph_sentence": "Infektion === Symptomauff\u00e4lligkeit bzw. Abwehrkraft des Organismus = = = * Stumme (symptomlose, asymptomatische, inapparente) Infektion: Wenn das Immunsystem gesund und der Erreger an den Menschen angepasst ist, kommt es nach der Erreger\u00fcbertragung nicht zum Ausbruch der Krankheit (klinisch nicht manifest, symptomlos). Der Mensch dient dann dem Erreger als Reservoirwirt. Es treten keine Krankheitsanzeichen auf, es findet nur eine stille Feiung statt (Immunisierung ohne Impfung und ohne Erkrankung). ** Subklinische Infektion: Die Abwehrmechanismen \u00fcberwiegen und verhindern ein Ausbrechen der Krankheit. Durch Ausbildung einer sterilen Immunit\u00e4t oder kurzfristige Resistenzsteigerung wird der Erreger eliminiert. Die Infektion ist ''zeitlich begrenzt''. ** Persistierende Infektion: Der Erreger lebt ''zeitlich unbegrenzt'' mit dem Wirt zusammen, die Vermehrung im Organismus ist jedoch begrenzt, Krankheitsanzeichen treten nicht auf. 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B. eine HBV-Infektion beim Menschen mit nicht nachweisbarem Hepatitis-B-Antigen (HBsAg) als okkulte Infektion bezeichnet. * Abortive Infektion: Erreger\u00fcbertragung mit nur leichten Krankheitserscheinungen . * Manifeste (apparente, klinische) Infektion: Erreger\u00fcbertragung mit deutlichem Ausbruch der Infektionskrankheit (klinische Symptome). * Opportunistische Infektion: Erreger\u00fcbertragung bei schon erkrankten Menschen mit Immunschw\u00e4che, die bei gesunden Menschen mit normalem Immunsystem nicht zu einer Erkrankung f\u00fchren w\u00fcrde. Die Erreger machen sich die erworbene Abwehrschw\u00e4che des K\u00f6rpers zunutze.", "paragraph_answer": "Infektion === Symptomauff\u00e4lligkeit bzw. Abwehrkraft des Organismus === * Stumme (symptomlose, asymptomatische, inapparente) Infektion: Wenn das Immunsystem gesund und der Erreger an den Menschen angepasst ist, kommt es nach der Erreger\u00fcbertragung nicht zum Ausbruch der Krankheit (klinisch nicht manifest, symptomlos). 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Ein Virus kann unter Umst\u00e4nden bei einer Zellteilung auf Tochterzellen \u00fcbertragen werden und sein Genom persistiert in der Wirtszelle, ansonsten ist es aber nicht \u00fcbertragbar (zeitweilig oder dauerhaft). So wird z. B. eine HBV-Infektion beim Menschen mit nicht nachweisbarem Hepatitis-B-Antigen (HBsAg) als okkulte Infektion bezeichnet. * Abortive Infektion: Erreger\u00fcbertragung mit nur leichten Krankheitserscheinungen . * Manifeste (apparente, klinische) Infektion: Erreger\u00fcbertragung mit deutlichem Ausbruch der Infektionskrankheit (klinische Symptome). * Opportunistische Infektion: Erreger\u00fcbertragung bei schon erkrankten Menschen mit Immunschw\u00e4che, die bei gesunden Menschen mit normalem Immunsystem nicht zu einer Erkrankung f\u00fchren w\u00fcrde. 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Die Erreger machen sich die erworbene Abwehrschw\u00e4che des K\u00f6rpers zunutze.", "answer": "apparente, klinische", "sentence": "Manifeste ( apparente, klinische )", "paragraph_sentence": "Infektion === Symptomauff\u00e4lligkeit bzw. Abwehrkraft des Organismus = = = * Stumme (symptomlose, asymptomatische, inapparente) Infektion: Wenn das Immunsystem gesund und der Erreger an den Menschen angepasst ist, kommt es nach der Erreger\u00fcbertragung nicht zum Ausbruch der Krankheit (klinisch nicht manifest, symptomlos). Der Mensch dient dann dem Erreger als Reservoirwirt. Es treten keine Krankheitsanzeichen auf, es findet nur eine stille Feiung statt (Immunisierung ohne Impfung und ohne Erkrankung). ** Subklinische Infektion: Die Abwehrmechanismen \u00fcberwiegen und verhindern ein Ausbrechen der Krankheit. Durch Ausbildung einer sterilen Immunit\u00e4t oder kurzfristige Resistenzsteigerung wird der Erreger eliminiert. 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B. eine HBV-Infektion beim Menschen mit nicht nachweisbarem Hepatitis-B-Antigen (HBsAg) als okkulte Infektion bezeichnet. * Abortive Infektion: Erreger\u00fcbertragung mit nur leichten Krankheitserscheinungen. * Manifeste ( apparente, klinische ) Infektion: Erreger\u00fcbertragung mit deutlichem Ausbruch der Infektionskrankheit (klinische Symptome). * Opportunistische Infektion: Erreger\u00fcbertragung bei schon erkrankten Menschen mit Immunschw\u00e4che, die bei gesunden Menschen mit normalem Immunsystem nicht zu einer Erkrankung f\u00fchren w\u00fcrde. Die Erreger machen sich die erworbene Abwehrschw\u00e4che des K\u00f6rpers zunutze.", "sentence_answer": "Manifeste ( apparente, klinische )", "paragraph_id": 44117} {"question": "Was kennzeichnet opportunistische Infektionen?", "paragraph": "Infektion\n\n=== Symptomauff\u00e4lligkeit bzw. 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B. mit Medikamenten nach Organtransplantation) kann die persistierende Infektion zu einer manifesten Infektion werden (klinische Symptome). ** * Latente Infektion: Zwischen Erreger und Abwehr besteht ein Gleichgewicht, zeitlich unbegrenzt oder so lange, bis einer von beiden \u00fcberwiegt und entweder die Krankheit ausbricht oder der Erreger abget\u00f6tet wird. *** Tolerierte Infektion: Der meist intrauterin (in der Geb\u00e4rmutter) erworbene Erreger kann sich vermehren und anschlie\u00dfend w\u00e4hrend des ganzen Lebens ausgeschieden werden. Der Wirt erkrankt jedoch nicht, es sei denn, seine Immuntoleranz geht verloren. *** Okkulte (maskierte) Infektion: Eine Erregerinvasion hat stattgefunden, die Erreger sind jedoch weder direkt noch indirekt nachweisbar. Bei Symptomen ungekl\u00e4rter Ursache wie Schmerzen und Fieber kann eine solche versteckte Infektion vermutet werden. 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Es gibt mehrere M\u00f6glichkeiten: Ausbildung einer Immunit\u00e4t, Steigerung der erregerunspezifischen Immunabwehr, Bildung von Interferon oder Stimulierung der Lymphozyten. Durch negative Beeinflussung (z. B. Stress) oder Immunsuppression (z. B. mit Medikamenten nach Organtransplantation) kann die persistierende Infektion zu einer manifesten Infektion werden (klinische Symptome). *** Latente Infektion: Zwischen Erreger und Abwehr besteht ein Gleichgewicht, zeitlich unbegrenzt oder so lange, bis einer von beiden \u00fcberwiegt und entweder die Krankheit ausbricht oder der Erreger abget\u00f6tet wird. *** Tolerierte Infektion: Der meist intrauterin (in der Geb\u00e4rmutter) erworbene Erreger kann sich vermehren und anschlie\u00dfend w\u00e4hrend des ganzen Lebens ausgeschieden werden. 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Nach dem Kampf und mittlerweile 31\u00a0Toten wuchs der politische Druck auf US-Pr\u00e4sident Clinton so stark an, dass er das US-amerikanische Engagement in Somalia endg\u00fcltig abbrechen musste.", "answer": "zehnfache \u00dcbermacht von Clanmilizen", "sentence": "eine schlecht ausger\u00fcstete und ausgebildete zehnfache \u00dcbermacht von Clanmilizen ein blutiges Patt, bevor sie sich zur\u00fcckziehen mussten.", "paragraph_sentence": "United_States_Army = = = = Somalia-Einsatz === = In Somalia sollten die beiden Army-Spezialeinheiten Rangers und Delta Force zusammen mit der 10. US-Gebirgsj\u00e4gerdivision im Rahmen der Operation Restore Hope nach Abzug zweier Divisionen der US Marines die humanit\u00e4ren Aktionen der UNO \u00fcberwachen. In der Schlacht von Mogadischu erreichten die Soldaten gegen eine schlecht ausger\u00fcstete und ausgebildete zehnfache \u00dcbermacht von Clanmilizen ein blutiges Patt, bevor sie sich zur\u00fcckziehen mussten. Nach dem Kampf und mittlerweile 31 Toten wuchs der politische Druck auf US-Pr\u00e4sident Clinton so stark an, dass er das US-amerikanische Engagement in Somalia endg\u00fcltig abbrechen musste.", "paragraph_answer": "United_States_Army ==== Somalia-Einsatz ==== In Somalia sollten die beiden Army-Spezialeinheiten Rangers und Delta Force zusammen mit der 10. US-Gebirgsj\u00e4gerdivision im Rahmen der Operation Restore Hope nach Abzug zweier Divisionen der US Marines die humanit\u00e4ren Aktionen der UNO \u00fcberwachen. In der Schlacht von Mogadischu erreichten die Soldaten gegen eine schlecht ausger\u00fcstete und ausgebildete zehnfache \u00dcbermacht von Clanmilizen ein blutiges Patt, bevor sie sich zur\u00fcckziehen mussten. 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Nach dem Kampf und mittlerweile 31\u00a0Toten wuchs der politische Druck auf US-Pr\u00e4sident Clinton so stark an, dass er das US-amerikanische Engagement in Somalia endg\u00fcltig abbrechen musste.", "answer": "Nach dem Kampf und mittlerweile 31\u00a0Toten wuchs der politische Druck auf US-Pr\u00e4sident Clinton so stark an", "sentence": "Nach dem Kampf und mittlerweile 31\u00a0Toten wuchs der politische Druck auf US-Pr\u00e4sident Clinton so stark an ,", "paragraph_sentence": "United_States_Army = = = = Somalia-Einsatz === = In Somalia sollten die beiden Army-Spezialeinheiten Rangers und Delta Force zusammen mit der 10. US-Gebirgsj\u00e4gerdivision im Rahmen der Operation Restore Hope nach Abzug zweier Divisionen der US Marines die humanit\u00e4ren Aktionen der UNO \u00fcberwachen. 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Man erkannte jedoch schnell, dass mit dem beginnenden Kalten Krieg ein Rumpf-Spionageapparat f\u00fcr die Weltmacht USA nicht ausreichte.\nErster CIA-Direktor war Admiral Roscoe H. Hillenkoetter. Auf Hillenkoetter folgte 1950 Walter Bedell Smith, der jedoch den OSS-Veteran Allen Welsh Dulles zum Direktor einer Abteilung f\u00fcr spezielle verdeckte Aufgaben machte, die den Charakter der CIA entscheidend pr\u00e4gten. Dulles, der zwischen 1953 und 1961 als Direktor der CIA fungierte, war neben George Tenet am l\u00e4ngsten an der Spitze der amerikanischen Auslandsspionage.\nW\u00e4hrend des Koreakrieges war die CIA f\u00fcr s\u00e4mtliche nachrichtendienstlichen und auch milit\u00e4rischen Operationen hinter den feindlichen Linien zust\u00e4ndig. Die desastr\u00f6sen Ergebnisse dieser Unternehmungen f\u00fchrten nach dem Krieg im Verteidigungsministerium zu der Erkenntnis, dass das Milit\u00e4r wieder f\u00fcr milit\u00e4rische Kommandooperationen zust\u00e4ndig sein sollte und zur Aufstellung der Special Forces, einer Truppe f\u00fcr asymmetrische Kriegf\u00fchrung. Diese Einheit bildete fortan die milit\u00e4rische Schnittstelle zur CIA.\nEnde der 1950er-Jahre begann die CIA mit Spionagefl\u00fcgen in fremdem Luftraum, haupts\u00e4chlich \u00fcber der Sowjetunion und der Volksrepublik China. Aus nachrichtendienstlicher und technischer Sicht waren die Programme mit Spionageflugzeugen, wie zum Beispiel U-2 und A-12, sehr erfolgreich.\nW\u00e4hrend des Vietnamkrieges leitete die CIA zahlreiche verdeckte Operationen in Laos, Kambodscha und Nordvietnam, war aber auch auf s\u00fcdvietnamesischem Gebiet sowohl in Pazifizierungs- als auch in Liquidierungsprogramme (Operation Phoenix) eingebunden. Bis in die 1970er-Jahre operierte die CIA zudem verdeckt in Lateinamerika und unterst\u00fctzte unter anderem rechtsgerichtete Milit\u00e4rputsche gegen die demokratisch gew\u00e4hlten Regierungen Guatemalas (1954)\u00a0, Brasiliens (1964)\u00a0 und Chiles (1973)\u00a0.\nInnerhalb der Vereinigten Staaten war die CIA in den 1970ern gegen B\u00fcrgerrechts- und Friedensbewegungen aktiv, siehe Operation CHAOS. Dies f\u00fchrte ab 1975 zu Ermittlungen des Church Committee und 1978 zu einer Neuregelung der Zust\u00e4ndigkeiten und ihre Kontrolle durch st\u00e4ndige Aussch\u00fcsse des US-Kongresses im ''Foreign Intelligence Surveillance Act''.\n1988 wurde George Bush als erster ehemaliger CIA-Chef (1977 bis 1978) zum Pr\u00e4sidenten der Vereinigten Staaten gew\u00e4hlt.\nIm Jahr 1995 war das Hauptquartier der CIA das Ziel eines geplanten Attentats. Im Rahmen der Operation Bojinka sollte eine kleine mit Sprengstoff beladene Passagiermaschine gezielt in das Hauptquartier in Langley geflogen werden. Der Attent\u00e4ter Abdul Hakim Murad nahm im Vorfeld Flugunterricht in North Carolina, um diesen Anschlag durchf\u00fchren zu k\u00f6nnen. Der Plan wurde jedoch durch einen Brand im Apartment, in dem die Attent\u00e4ter wohnten, vereitelt. Als Folge davon \u00e4nderte al-Qaida ihre Pl\u00e4ne, was dann zu den Terroranschl\u00e4gen am 11. September 2001 f\u00fchrte.\nSeit dem 11. Juli 1997 war George Tenet Direktor der CIA. Er trat am 3.\u00a0Juni 2004 nach Kritik an der Arbeit des Dienstes im Zusammenhang mit dem Dritten Golfkrieg aus \u201epers\u00f6nlichen Gr\u00fcnden zur\u00fcck\u201c. Bis zur Ernennung eines neuen Direktors \u00fcbernahm sein bisheriger Stellvertreter John E. McLaughlin kommissarisch die Leitung der CIA.\nSeit etwa 2004 ist die CIA f\u00fcr viele Operationen mit Drohnen verantwortlich. Im August 2011 legte das Bureau of Investigative Journalism (BIJ) einen Bericht \u00fcber Drohnenangriffe in Pakistan vor, f\u00fcr den etwa 2000 Medienberichte ausgewertet wurden. Demnach wurden seit 2004 mindestens 291 Eins\u00e4tze durchgef\u00fchrt, bei denen zwischen 2292 und 2863 Menschen starben. 126 bewaffnete Anf\u00fchrer der Islamisten, die namentlich bekannt sind, und mehrere hundert militante Islamisten wurden get\u00f6tet. Etwa 385 bis 775 Unbeteiligte, darunter 164 Kinder, kamen bei den Angriffen ums Leben. \u00c4hnliche Angriffe fanden auch im Jemen und auf dem afrikanischen Kontinent statt.\nVom 24. September 2004 bis 6. Mai 2006 war Porter Goss CIA-Chef, bis er auf Druck der Regierung Bush sein Amt zur Verf\u00fcgung stellte. Seit dem 30.\u00a0Mai 2006 leitete Michael V. Hayden, ehemaliger Leiter der NSA, die CIA. Bis April 2005 war der Direktor der CIA jeweils auch als Director of Central Intelligence f\u00fcr die Beratung des US-Pr\u00e4sidenten in Nachrichtendienstfragen zust\u00e4ndig und hatte die F\u00fchrung der Gemeinschaft der US-Nachrichtendienste (Intelligence Community) inne. Im Zuge der Reform des US-amerikanischen Nachrichtendienstsystems nach den Terroranschl\u00e4gen vom 11. September wurde diese Funktion auf den Director of National Intelligence \u00fcbertragen, der gleichzeitig f\u00fcr die Koordinierung der Arbeit der CIA mit der anderer Nachrichtendienste und f\u00fcr die Auslandskooperation zust\u00e4ndig ist. Dadurch wurde die Rolle der CIA als f\u00fchrende Nachrichtendienstinstitution aufgehoben.\nAnfang Januar 2009 wurde Leon Panetta vom designierten Pr\u00e4sidenten Barack Obama \u00fcberraschend als neuer Direktor der CIA nominiert, obwohl er \u00fcber keine geheimdienstliche Erfahrung verf\u00fcgte. Nachdem Panetta im Juli 2011 Nachfolger des Verteidigungsministers Robert Gates wurde, wurde General David Petraeus als neuer Direktor der CIA nominiert.\nAm 8. November 2012, wenige Tage nach den Pr\u00e4sidentschaftswahlen in den USA, reichte Petraeus ein R\u00fccktrittsgesuch vom Amt ein, das US-Pr\u00e4sident Obama am 9. November 2012 annahm. Petraeus war zuvor als Kandidat f\u00fcr ein Ministeramt in der zweiten Amtszeit von Pr\u00e4sident Obama gehandelt worden. Als Grund f\u00fcr den R\u00fccktritt nannte Petraeus eine au\u00dfereheliche Aff\u00e4re. Sein Amt wurde kommissarisch von Michael Morell \u00fcbernommen, bevor John Brennan im Januar 2013 als neuer Direktor von Barack Obama nominiert wurde.\nMike Pompeo \u00fcbernahm vom 23. Januar 2017 bis 26. April 2018 das Amt des Director of the Central Intelligence Agency. 2018 wurde er vom US-Pr\u00e4sidenten zum neuen Au\u00dfenminister der Vereinigten Staaten ernannt, als Nachfolger von Rex Tillerson.\nSeit 26. April 2018 hatte Gina Haspel kommissarisch die Leitung des CIA, zuvor war sie seit Februar 2017 stellvertretende CIA-Direktorin. Ab 21. Mai 2018 betraute der US-Pr\u00e4sident sie mit dem Amt des Direktors. Ihre korrekte Anrede ist: Madam Director oder Madam.", "answer": "am 18. September 1947", "sentence": "Der Nachrichtendienst wurde am 18. September 1947 durch Verabschiedung des National Security Act gegr\u00fcndet.", "paragraph_sentence": "Central_Intelligence_Agency == Geschichte = = Im Boden eingearbeitetes CIA-Emblem in der Lobby des urspr\u00fcnglichen Hauptquartiers Der Nachrichtendienst wurde am 18. September 1947 durch Verabschiedung des National Security Act gegr\u00fcndet. Vorl\u00e4ufer der CIA war im Zweiten Weltkrieg das Office of Strategic Services (OSS), aus dem von 1945 bis 1947 die von Luftwaffengeneral Hoyt S. Vandenberg geleitete ''Central Intelligence Group, CIG'' im Au\u00dfenministerium hervorging. Man erkannte jedoch schnell, dass mit dem beginnenden Kalten Krieg ein Rumpf-Spionageapparat f\u00fcr die Weltmacht USA nicht ausreichte. Erster CIA-Direktor war Admiral Roscoe H. Hillenkoetter. Auf Hillenkoetter folgte 1950 Walter Bedell Smith, der jedoch den OSS-Veteran Allen Welsh Dulles zum Direktor einer Abteilung f\u00fcr spezielle verdeckte Aufgaben machte, die den Charakter der CIA entscheidend pr\u00e4gten. Dulles, der zwischen 1953 und 1961 als Direktor der CIA fungierte, war neben George Tenet am l\u00e4ngsten an der Spitze der amerikanischen Auslandsspionage. W\u00e4hrend des Koreakrieges war die CIA f\u00fcr s\u00e4mtliche nachrichtendienstlichen und auch milit\u00e4rischen Operationen hinter den feindlichen Linien zust\u00e4ndig. 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Bis in die 1970er-Jahre operierte die CIA zudem verdeckt in Lateinamerika und unterst\u00fctzte unter anderem rechtsgerichtete Milit\u00e4rputsche gegen die demokratisch gew\u00e4hlten Regierungen Guatemalas (1954) , Brasiliens (1964) und Chiles (1973) . Innerhalb der Vereinigten Staaten war die CIA in den 1970ern gegen B\u00fcrgerrechts- und Friedensbewegungen aktiv, siehe Operation CHAOS. Dies f\u00fchrte ab 1975 zu Ermittlungen des Church Committee und 1978 zu einer Neuregelung der Zust\u00e4ndigkeiten und ihre Kontrolle durch st\u00e4ndige Aussch\u00fcsse des US-Kongresses im ''Foreign Intelligence Surveillance Act''. 1988 wurde George Bush als erster ehemaliger CIA-Chef (1977 bis 1978) zum Pr\u00e4sidenten der Vereinigten Staaten gew\u00e4hlt. Im Jahr 1995 war das Hauptquartier der CIA das Ziel eines geplanten Attentats. Im Rahmen der Operation Bojinka sollte eine kleine mit Sprengstoff beladene Passagiermaschine gezielt in das Hauptquartier in Langley geflogen werden. Der Attent\u00e4ter Abdul Hakim Murad nahm im Vorfeld Flugunterricht in North Carolina, um diesen Anschlag durchf\u00fchren zu k\u00f6nnen. Der Plan wurde jedoch durch einen Brand im Apartment, in dem die Attent\u00e4ter wohnten, vereitelt. Als Folge davon \u00e4nderte al-Qaida ihre Pl\u00e4ne, was dann zu den Terroranschl\u00e4gen am 11. September 2001 f\u00fchrte. Seit dem 11. Juli 1997 war George Tenet Direktor der CIA. Er trat am 3. Juni 2004 nach Kritik an der Arbeit des Dienstes im Zusammenhang mit dem Dritten Golfkrieg aus \u201epers\u00f6nlichen Gr\u00fcnden zur\u00fcck\u201c. Bis zur Ernennung eines neuen Direktors \u00fcbernahm sein bisheriger Stellvertreter John E. McLaughlin kommissarisch die Leitung der CIA. Seit etwa 2004 ist die CIA f\u00fcr viele Operationen mit Drohnen verantwortlich. Im August 2011 legte das Bureau of Investigative Journalism (BIJ) einen Bericht \u00fcber Drohnenangriffe in Pakistan vor, f\u00fcr den etwa 2000 Medienberichte ausgewertet wurden. Demnach wurden seit 2004 mindestens 291 Eins\u00e4tze durchgef\u00fchrt, bei denen zwischen 2292 und 2863 Menschen starben. 126 bewaffnete Anf\u00fchrer der Islamisten, die namentlich bekannt sind, und mehrere hundert militante Islamisten wurden get\u00f6tet. Etwa 385 bis 775 Unbeteiligte, darunter 164 Kinder, kamen bei den Angriffen ums Leben. \u00c4hnliche Angriffe fanden auch im Jemen und auf dem afrikanischen Kontinent statt. Vom 24. September 2004 bis 6. Mai 2006 war Porter Goss CIA-Chef, bis er auf Druck der Regierung Bush sein Amt zur Verf\u00fcgung stellte. Seit dem 30. Mai 2006 leitete Michael V. Hayden, ehemaliger Leiter der NSA, die CIA. Bis April 2005 war der Direktor der CIA jeweils auch als Director of Central Intelligence f\u00fcr die Beratung des US-Pr\u00e4sidenten in Nachrichtendienstfragen zust\u00e4ndig und hatte die F\u00fchrung der Gemeinschaft der US-Nachrichtendienste (Intelligence Community) inne. Im Zuge der Reform des US-amerikanischen Nachrichtendienstsystems nach den Terroranschl\u00e4gen vom 11. September wurde diese Funktion auf den Director of National Intelligence \u00fcbertragen, der gleichzeitig f\u00fcr die Koordinierung der Arbeit der CIA mit der anderer Nachrichtendienste und f\u00fcr die Auslandskooperation zust\u00e4ndig ist. Dadurch wurde die Rolle der CIA als f\u00fchrende Nachrichtendienstinstitution aufgehoben. Anfang Januar 2009 wurde Leon Panetta vom designierten Pr\u00e4sidenten Barack Obama \u00fcberraschend als neuer Direktor der CIA nominiert, obwohl er \u00fcber keine geheimdienstliche Erfahrung verf\u00fcgte. Nachdem Panetta im Juli 2011 Nachfolger des Verteidigungsministers Robert Gates wurde, wurde General David Petraeus als neuer Direktor der CIA nominiert. Am 8. November 2012, wenige Tage nach den Pr\u00e4sidentschaftswahlen in den USA, reichte Petraeus ein R\u00fccktrittsgesuch vom Amt ein, das US-Pr\u00e4sident Obama am 9. November 2012 annahm. Petraeus war zuvor als Kandidat f\u00fcr ein Ministeramt in der zweiten Amtszeit von Pr\u00e4sident Obama gehandelt worden. Als Grund f\u00fcr den R\u00fccktritt nannte Petraeus eine au\u00dfereheliche Aff\u00e4re. Sein Amt wurde kommissarisch von Michael Morell \u00fcbernommen, bevor John Brennan im Januar 2013 als neuer Direktor von Barack Obama nominiert wurde. Mike Pompeo \u00fcbernahm vom 23. Januar 2017 bis 26. April 2018 das Amt des Director of the Central Intelligence Agency. 2018 wurde er vom US-Pr\u00e4sidenten zum neuen Au\u00dfenminister der Vereinigten Staaten ernannt, als Nachfolger von Rex Tillerson. Seit 26. April 2018 hatte Gina Haspel kommissarisch die Leitung des CIA, zuvor war sie seit Februar 2017 stellvertretende CIA-Direktorin. Ab 21. Mai 2018 betraute der US-Pr\u00e4sident sie mit dem Amt des Direktors. Ihre korrekte Anrede ist: Madam Director oder Madam.", "paragraph_answer": "Central_Intelligence_Agency == Geschichte == Im Boden eingearbeitetes CIA-Emblem in der Lobby des urspr\u00fcnglichen Hauptquartiers Der Nachrichtendienst wurde am 18. September 1947 durch Verabschiedung des National Security Act gegr\u00fcndet. Vorl\u00e4ufer der CIA war im Zweiten Weltkrieg das Office of Strategic Services (OSS), aus dem von 1945 bis 1947 die von Luftwaffengeneral Hoyt S. Vandenberg geleitete ''Central Intelligence Group, CIG'' im Au\u00dfenministerium hervorging. Man erkannte jedoch schnell, dass mit dem beginnenden Kalten Krieg ein Rumpf-Spionageapparat f\u00fcr die Weltmacht USA nicht ausreichte. Erster CIA-Direktor war Admiral Roscoe H. Hillenkoetter. Auf Hillenkoetter folgte 1950 Walter Bedell Smith, der jedoch den OSS-Veteran Allen Welsh Dulles zum Direktor einer Abteilung f\u00fcr spezielle verdeckte Aufgaben machte, die den Charakter der CIA entscheidend pr\u00e4gten. 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Aus nachrichtendienstlicher und technischer Sicht waren die Programme mit Spionageflugzeugen, wie zum Beispiel U-2 und A-12, sehr erfolgreich. W\u00e4hrend des Vietnamkrieges leitete die CIA zahlreiche verdeckte Operationen in Laos, Kambodscha und Nordvietnam, war aber auch auf s\u00fcdvietnamesischem Gebiet sowohl in Pazifizierungs- als auch in Liquidierungsprogramme (Operation Phoenix) eingebunden. Bis in die 1970er-Jahre operierte die CIA zudem verdeckt in Lateinamerika und unterst\u00fctzte unter anderem rechtsgerichtete Milit\u00e4rputsche gegen die demokratisch gew\u00e4hlten Regierungen Guatemalas (1954) , Brasiliens (1964) und Chiles (1973) . Innerhalb der Vereinigten Staaten war die CIA in den 1970ern gegen B\u00fcrgerrechts- und Friedensbewegungen aktiv, siehe Operation CHAOS. Dies f\u00fchrte ab 1975 zu Ermittlungen des Church Committee und 1978 zu einer Neuregelung der Zust\u00e4ndigkeiten und ihre Kontrolle durch st\u00e4ndige Aussch\u00fcsse des US-Kongresses im ''Foreign Intelligence Surveillance Act''. 1988 wurde George Bush als erster ehemaliger CIA-Chef (1977 bis 1978) zum Pr\u00e4sidenten der Vereinigten Staaten gew\u00e4hlt. Im Jahr 1995 war das Hauptquartier der CIA das Ziel eines geplanten Attentats. Im Rahmen der Operation Bojinka sollte eine kleine mit Sprengstoff beladene Passagiermaschine gezielt in das Hauptquartier in Langley geflogen werden. Der Attent\u00e4ter Abdul Hakim Murad nahm im Vorfeld Flugunterricht in North Carolina, um diesen Anschlag durchf\u00fchren zu k\u00f6nnen. Der Plan wurde jedoch durch einen Brand im Apartment, in dem die Attent\u00e4ter wohnten, vereitelt. Als Folge davon \u00e4nderte al-Qaida ihre Pl\u00e4ne, was dann zu den Terroranschl\u00e4gen am 11. September 2001 f\u00fchrte. Seit dem 11. Juli 1997 war George Tenet Direktor der CIA. Er trat am 3. Juni 2004 nach Kritik an der Arbeit des Dienstes im Zusammenhang mit dem Dritten Golfkrieg aus \u201epers\u00f6nlichen Gr\u00fcnden zur\u00fcck\u201c. Bis zur Ernennung eines neuen Direktors \u00fcbernahm sein bisheriger Stellvertreter John E. McLaughlin kommissarisch die Leitung der CIA. Seit etwa 2004 ist die CIA f\u00fcr viele Operationen mit Drohnen verantwortlich. Im August 2011 legte das Bureau of Investigative Journalism (BIJ) einen Bericht \u00fcber Drohnenangriffe in Pakistan vor, f\u00fcr den etwa 2000 Medienberichte ausgewertet wurden. Demnach wurden seit 2004 mindestens 291 Eins\u00e4tze durchgef\u00fchrt, bei denen zwischen 2292 und 2863 Menschen starben. 126 bewaffnete Anf\u00fchrer der Islamisten, die namentlich bekannt sind, und mehrere hundert militante Islamisten wurden get\u00f6tet. Etwa 385 bis 775 Unbeteiligte, darunter 164 Kinder, kamen bei den Angriffen ums Leben. \u00c4hnliche Angriffe fanden auch im Jemen und auf dem afrikanischen Kontinent statt. Vom 24. September 2004 bis 6. Mai 2006 war Porter Goss CIA-Chef, bis er auf Druck der Regierung Bush sein Amt zur Verf\u00fcgung stellte. Seit dem 30. Mai 2006 leitete Michael V. Hayden, ehemaliger Leiter der NSA, die CIA. Bis April 2005 war der Direktor der CIA jeweils auch als Director of Central Intelligence f\u00fcr die Beratung des US-Pr\u00e4sidenten in Nachrichtendienstfragen zust\u00e4ndig und hatte die F\u00fchrung der Gemeinschaft der US-Nachrichtendienste (Intelligence Community) inne. Im Zuge der Reform des US-amerikanischen Nachrichtendienstsystems nach den Terroranschl\u00e4gen vom 11. September wurde diese Funktion auf den Director of National Intelligence \u00fcbertragen, der gleichzeitig f\u00fcr die Koordinierung der Arbeit der CIA mit der anderer Nachrichtendienste und f\u00fcr die Auslandskooperation zust\u00e4ndig ist. Dadurch wurde die Rolle der CIA als f\u00fchrende Nachrichtendienstinstitution aufgehoben. Anfang Januar 2009 wurde Leon Panetta vom designierten Pr\u00e4sidenten Barack Obama \u00fcberraschend als neuer Direktor der CIA nominiert, obwohl er \u00fcber keine geheimdienstliche Erfahrung verf\u00fcgte. Nachdem Panetta im Juli 2011 Nachfolger des Verteidigungsministers Robert Gates wurde, wurde General David Petraeus als neuer Direktor der CIA nominiert. Am 8. November 2012, wenige Tage nach den Pr\u00e4sidentschaftswahlen in den USA, reichte Petraeus ein R\u00fccktrittsgesuch vom Amt ein, das US-Pr\u00e4sident Obama am 9. November 2012 annahm. Petraeus war zuvor als Kandidat f\u00fcr ein Ministeramt in der zweiten Amtszeit von Pr\u00e4sident Obama gehandelt worden. Als Grund f\u00fcr den R\u00fccktritt nannte Petraeus eine au\u00dfereheliche Aff\u00e4re. Sein Amt wurde kommissarisch von Michael Morell \u00fcbernommen, bevor John Brennan im Januar 2013 als neuer Direktor von Barack Obama nominiert wurde. Mike Pompeo \u00fcbernahm vom 23. Januar 2017 bis 26. April 2018 das Amt des Director of the Central Intelligence Agency. 2018 wurde er vom US-Pr\u00e4sidenten zum neuen Au\u00dfenminister der Vereinigten Staaten ernannt, als Nachfolger von Rex Tillerson. Seit 26. April 2018 hatte Gina Haspel kommissarisch die Leitung des CIA, zuvor war sie seit Februar 2017 stellvertretende CIA-Direktorin. Ab 21. Mai 2018 betraute der US-Pr\u00e4sident sie mit dem Amt des Direktors. Ihre korrekte Anrede ist: Madam Director oder Madam.", "sentence_answer": "Der Nachrichtendienst wurde am 18. 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Auf Hillenkoetter folgte 1950 Walter Bedell Smith, der jedoch den OSS-Veteran Allen Welsh Dulles zum Direktor einer Abteilung f\u00fcr spezielle verdeckte Aufgaben machte, die den Charakter der CIA entscheidend pr\u00e4gten. Dulles, der zwischen 1953 und 1961 als Direktor der CIA fungierte, war neben George Tenet am l\u00e4ngsten an der Spitze der amerikanischen Auslandsspionage.\nW\u00e4hrend des Koreakrieges war die CIA f\u00fcr s\u00e4mtliche nachrichtendienstlichen und auch milit\u00e4rischen Operationen hinter den feindlichen Linien zust\u00e4ndig. Die desastr\u00f6sen Ergebnisse dieser Unternehmungen f\u00fchrten nach dem Krieg im Verteidigungsministerium zu der Erkenntnis, dass das Milit\u00e4r wieder f\u00fcr milit\u00e4rische Kommandooperationen zust\u00e4ndig sein sollte und zur Aufstellung der Special Forces, einer Truppe f\u00fcr asymmetrische Kriegf\u00fchrung. Diese Einheit bildete fortan die milit\u00e4rische Schnittstelle zur CIA.\nEnde der 1950er-Jahre begann die CIA mit Spionagefl\u00fcgen in fremdem Luftraum, haupts\u00e4chlich \u00fcber der Sowjetunion und der Volksrepublik China. Aus nachrichtendienstlicher und technischer Sicht waren die Programme mit Spionageflugzeugen, wie zum Beispiel U-2 und A-12, sehr erfolgreich.\nW\u00e4hrend des Vietnamkrieges leitete die CIA zahlreiche verdeckte Operationen in Laos, Kambodscha und Nordvietnam, war aber auch auf s\u00fcdvietnamesischem Gebiet sowohl in Pazifizierungs- als auch in Liquidierungsprogramme (Operation Phoenix) eingebunden. Bis in die 1970er-Jahre operierte die CIA zudem verdeckt in Lateinamerika und unterst\u00fctzte unter anderem rechtsgerichtete Milit\u00e4rputsche gegen die demokratisch gew\u00e4hlten Regierungen Guatemalas (1954)\u00a0, Brasiliens (1964)\u00a0 und Chiles (1973)\u00a0.\nInnerhalb der Vereinigten Staaten war die CIA in den 1970ern gegen B\u00fcrgerrechts- und Friedensbewegungen aktiv, siehe Operation CHAOS. Dies f\u00fchrte ab 1975 zu Ermittlungen des Church Committee und 1978 zu einer Neuregelung der Zust\u00e4ndigkeiten und ihre Kontrolle durch st\u00e4ndige Aussch\u00fcsse des US-Kongresses im ''Foreign Intelligence Surveillance Act''.\n1988 wurde George Bush als erster ehemaliger CIA-Chef (1977 bis 1978) zum Pr\u00e4sidenten der Vereinigten Staaten gew\u00e4hlt.\nIm Jahr 1995 war das Hauptquartier der CIA das Ziel eines geplanten Attentats. 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Im August 2011 legte das Bureau of Investigative Journalism (BIJ) einen Bericht \u00fcber Drohnenangriffe in Pakistan vor, f\u00fcr den etwa 2000 Medienberichte ausgewertet wurden. Demnach wurden seit 2004 mindestens 291 Eins\u00e4tze durchgef\u00fchrt, bei denen zwischen 2292 und 2863 Menschen starben. 126 bewaffnete Anf\u00fchrer der Islamisten, die namentlich bekannt sind, und mehrere hundert militante Islamisten wurden get\u00f6tet. Etwa 385 bis 775 Unbeteiligte, darunter 164 Kinder, kamen bei den Angriffen ums Leben. \u00c4hnliche Angriffe fanden auch im Jemen und auf dem afrikanischen Kontinent statt.\nVom 24. September 2004 bis 6. Mai 2006 war Porter Goss CIA-Chef, bis er auf Druck der Regierung Bush sein Amt zur Verf\u00fcgung stellte. Seit dem 30.\u00a0Mai 2006 leitete Michael V. Hayden, ehemaliger Leiter der NSA, die CIA. 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Nachdem Panetta im Juli 2011 Nachfolger des Verteidigungsministers Robert Gates wurde, wurde General David Petraeus als neuer Direktor der CIA nominiert.\nAm 8. November 2012, wenige Tage nach den Pr\u00e4sidentschaftswahlen in den USA, reichte Petraeus ein R\u00fccktrittsgesuch vom Amt ein, das US-Pr\u00e4sident Obama am 9. November 2012 annahm. Petraeus war zuvor als Kandidat f\u00fcr ein Ministeramt in der zweiten Amtszeit von Pr\u00e4sident Obama gehandelt worden. Als Grund f\u00fcr den R\u00fccktritt nannte Petraeus eine au\u00dfereheliche Aff\u00e4re. Sein Amt wurde kommissarisch von Michael Morell \u00fcbernommen, bevor John Brennan im Januar 2013 als neuer Direktor von Barack Obama nominiert wurde.\nMike Pompeo \u00fcbernahm vom 23. Januar 2017 bis 26. April 2018 das Amt des Director of the Central Intelligence Agency. 2018 wurde er vom US-Pr\u00e4sidenten zum neuen Au\u00dfenminister der Vereinigten Staaten ernannt, als Nachfolger von Rex Tillerson.\nSeit 26. 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Vandenberg geleitete ''Central Intelligence Group, CIG'' im Au\u00dfenministerium hervorging. Man erkannte jedoch schnell, dass mit dem beginnenden Kalten Krieg ein Rumpf-Spionageapparat f\u00fcr die Weltmacht USA nicht ausreichte. Erster CIA-Direktor war Admiral Roscoe H. Hillenkoetter. Auf Hillenkoetter folgte 1950 Walter Bedell Smith, der jedoch den OSS-Veteran Allen Welsh Dulles zum Direktor einer Abteilung f\u00fcr spezielle verdeckte Aufgaben machte, die den Charakter der CIA entscheidend pr\u00e4gten. Dulles, der zwischen 1953 und 1961 als Direktor der CIA fungierte, war neben George Tenet am l\u00e4ngsten an der Spitze der amerikanischen Auslandsspionage. W\u00e4hrend des Koreakrieges war die CIA f\u00fcr s\u00e4mtliche nachrichtendienstlichen und auch milit\u00e4rischen Operationen hinter den feindlichen Linien zust\u00e4ndig. 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Bis in die 1970er-Jahre operierte die CIA zudem verdeckt in Lateinamerika und unterst\u00fctzte unter anderem rechtsgerichtete Milit\u00e4rputsche gegen die demokratisch gew\u00e4hlten Regierungen Guatemalas (1954) , Brasiliens (1964) und Chiles (1973) . Innerhalb der Vereinigten Staaten war die CIA in den 1970ern gegen B\u00fcrgerrechts- und Friedensbewegungen aktiv, siehe Operation CHAOS. Dies f\u00fchrte ab 1975 zu Ermittlungen des Church Committee und 1978 zu einer Neuregelung der Zust\u00e4ndigkeiten und ihre Kontrolle durch st\u00e4ndige Aussch\u00fcsse des US-Kongresses im ''Foreign Intelligence Surveillance Act''. 1988 wurde George Bush als erster ehemaliger CIA-Chef (1977 bis 1978) zum Pr\u00e4sidenten der Vereinigten Staaten gew\u00e4hlt. Im Jahr 1995 war das Hauptquartier der CIA das Ziel eines geplanten Attentats. Im Rahmen der Operation Bojinka sollte eine kleine mit Sprengstoff beladene Passagiermaschine gezielt in das Hauptquartier in Langley geflogen werden. Der Attent\u00e4ter Abdul Hakim Murad nahm im Vorfeld Flugunterricht in North Carolina, um diesen Anschlag durchf\u00fchren zu k\u00f6nnen. Der Plan wurde jedoch durch einen Brand im Apartment, in dem die Attent\u00e4ter wohnten, vereitelt. Als Folge davon \u00e4nderte al-Qaida ihre Pl\u00e4ne, was dann zu den Terroranschl\u00e4gen am 11. September 2001 f\u00fchrte. Seit dem 11. Juli 1997 war George Tenet Direktor der CIA. Er trat am 3. Juni 2004 nach Kritik an der Arbeit des Dienstes im Zusammenhang mit dem Dritten Golfkrieg aus \u201epers\u00f6nlichen Gr\u00fcnden zur\u00fcck\u201c. Bis zur Ernennung eines neuen Direktors \u00fcbernahm sein bisheriger Stellvertreter John E. McLaughlin kommissarisch die Leitung der CIA. Seit etwa 2004 ist die CIA f\u00fcr viele Operationen mit Drohnen verantwortlich. Im August 2011 legte das Bureau of Investigative Journalism (BIJ) einen Bericht \u00fcber Drohnenangriffe in Pakistan vor, f\u00fcr den etwa 2000 Medienberichte ausgewertet wurden. Demnach wurden seit 2004 mindestens 291 Eins\u00e4tze durchgef\u00fchrt, bei denen zwischen 2292 und 2863 Menschen starben. 126 bewaffnete Anf\u00fchrer der Islamisten, die namentlich bekannt sind, und mehrere hundert militante Islamisten wurden get\u00f6tet. Etwa 385 bis 775 Unbeteiligte, darunter 164 Kinder, kamen bei den Angriffen ums Leben. \u00c4hnliche Angriffe fanden auch im Jemen und auf dem afrikanischen Kontinent statt. Vom 24. September 2004 bis 6. Mai 2006 war Porter Goss CIA-Chef, bis er auf Druck der Regierung Bush sein Amt zur Verf\u00fcgung stellte. Seit dem 30. Mai 2006 leitete Michael V. Hayden, ehemaliger Leiter der NSA, die CIA. Bis April 2005 war der Direktor der CIA jeweils auch als Director of Central Intelligence f\u00fcr die Beratung des US-Pr\u00e4sidenten in Nachrichtendienstfragen zust\u00e4ndig und hatte die F\u00fchrung der Gemeinschaft der US-Nachrichtendienste (Intelligence Community) inne. Im Zuge der Reform des US-amerikanischen Nachrichtendienstsystems nach den Terroranschl\u00e4gen vom 11. September wurde diese Funktion auf den Director of National Intelligence \u00fcbertragen, der gleichzeitig f\u00fcr die Koordinierung der Arbeit der CIA mit der anderer Nachrichtendienste und f\u00fcr die Auslandskooperation zust\u00e4ndig ist. Dadurch wurde die Rolle der CIA als f\u00fchrende Nachrichtendienstinstitution aufgehoben. Anfang Januar 2009 wurde Leon Panetta vom designierten Pr\u00e4sidenten Barack Obama \u00fcberraschend als neuer Direktor der CIA nominiert, obwohl er \u00fcber keine geheimdienstliche Erfahrung verf\u00fcgte. Nachdem Panetta im Juli 2011 Nachfolger des Verteidigungsministers Robert Gates wurde, wurde General David Petraeus als neuer Direktor der CIA nominiert. Am 8. November 2012, wenige Tage nach den Pr\u00e4sidentschaftswahlen in den USA, reichte Petraeus ein R\u00fccktrittsgesuch vom Amt ein, das US-Pr\u00e4sident Obama am 9. November 2012 annahm. Petraeus war zuvor als Kandidat f\u00fcr ein Ministeramt in der zweiten Amtszeit von Pr\u00e4sident Obama gehandelt worden. Als Grund f\u00fcr den R\u00fccktritt nannte Petraeus eine au\u00dfereheliche Aff\u00e4re. Sein Amt wurde kommissarisch von Michael Morell \u00fcbernommen, bevor John Brennan im Januar 2013 als neuer Direktor von Barack Obama nominiert wurde. Mike Pompeo \u00fcbernahm vom 23. Januar 2017 bis 26. April 2018 das Amt des Director of the Central Intelligence Agency. 2018 wurde er vom US-Pr\u00e4sidenten zum neuen Au\u00dfenminister der Vereinigten Staaten ernannt, als Nachfolger von Rex Tillerson. Seit 26. April 2018 hatte Gina Haspel kommissarisch die Leitung des CIA, zuvor war sie seit Februar 2017 stellvertretende CIA-Direktorin. Ab 21. Mai 2018 betraute der US-Pr\u00e4sident sie mit dem Amt des Direktors. 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Aus nachrichtendienstlicher und technischer Sicht waren die Programme mit Spionageflugzeugen, wie zum Beispiel U-2 und A-12, sehr erfolgreich. W\u00e4hrend des Vietnamkrieges leitete die CIA zahlreiche verdeckte Operationen in Laos, Kambodscha und Nordvietnam, war aber auch auf s\u00fcdvietnamesischem Gebiet sowohl in Pazifizierungs- als auch in Liquidierungsprogramme (Operation Phoenix) eingebunden. Bis in die 1970er-Jahre operierte die CIA zudem verdeckt in Lateinamerika und unterst\u00fctzte unter anderem rechtsgerichtete Milit\u00e4rputsche gegen die demokratisch gew\u00e4hlten Regierungen Guatemalas (1954) , Brasiliens (1964) und Chiles (1973) . Innerhalb der Vereinigten Staaten war die CIA in den 1970ern gegen B\u00fcrgerrechts- und Friedensbewegungen aktiv, siehe Operation CHAOS. 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Juli 1997 war George Tenet Direktor der CIA. Er trat am 3. Juni 2004 nach Kritik an der Arbeit des Dienstes im Zusammenhang mit dem Dritten Golfkrieg aus \u201epers\u00f6nlichen Gr\u00fcnden zur\u00fcck\u201c. Bis zur Ernennung eines neuen Direktors \u00fcbernahm sein bisheriger Stellvertreter John E. McLaughlin kommissarisch die Leitung der CIA. Seit etwa 2004 ist die CIA f\u00fcr viele Operationen mit Drohnen verantwortlich. Im August 2011 legte das Bureau of Investigative Journalism (BIJ) einen Bericht \u00fcber Drohnenangriffe in Pakistan vor, f\u00fcr den etwa 2000 Medienberichte ausgewertet wurden. Demnach wurden seit 2004 mindestens 291 Eins\u00e4tze durchgef\u00fchrt, bei denen zwischen 2292 und 2863 Menschen starben. 126 bewaffnete Anf\u00fchrer der Islamisten, die namentlich bekannt sind, und mehrere hundert militante Islamisten wurden get\u00f6tet. 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September wurde diese Funktion auf den Director of National Intelligence \u00fcbertragen, der gleichzeitig f\u00fcr die Koordinierung der Arbeit der CIA mit der anderer Nachrichtendienste und f\u00fcr die Auslandskooperation zust\u00e4ndig ist. Dadurch wurde die Rolle der CIA als f\u00fchrende Nachrichtendienstinstitution aufgehoben. Anfang Januar 2009 wurde Leon Panetta vom designierten Pr\u00e4sidenten Barack Obama \u00fcberraschend als neuer Direktor der CIA nominiert, obwohl er \u00fcber keine geheimdienstliche Erfahrung verf\u00fcgte. Nachdem Panetta im Juli 2011 Nachfolger des Verteidigungsministers Robert Gates wurde, wurde General David Petraeus als neuer Direktor der CIA nominiert. Am 8. November 2012, wenige Tage nach den Pr\u00e4sidentschaftswahlen in den USA, reichte Petraeus ein R\u00fccktrittsgesuch vom Amt ein, das US-Pr\u00e4sident Obama am 9. November 2012 annahm. Petraeus war zuvor als Kandidat f\u00fcr ein Ministeramt in der zweiten Amtszeit von Pr\u00e4sident Obama gehandelt worden. Als Grund f\u00fcr den R\u00fccktritt nannte Petraeus eine au\u00dfereheliche Aff\u00e4re. Sein Amt wurde kommissarisch von Michael Morell \u00fcbernommen, bevor John Brennan im Januar 2013 als neuer Direktor von Barack Obama nominiert wurde. Mike Pompeo \u00fcbernahm vom 23. Januar 2017 bis 26. April 2018 das Amt des Director of the Central Intelligence Agency. 2018 wurde er vom US-Pr\u00e4sidenten zum neuen Au\u00dfenminister der Vereinigten Staaten ernannt, als Nachfolger von Rex Tillerson. Seit 26. April 2018 hatte Gina Haspel kommissarisch die Leitung des CIA, zuvor war sie seit Februar 2017 stellvertretende CIA-Direktorin. Ab 21. Mai 2018 betraute der US-Pr\u00e4sident sie mit dem Amt des Direktors. Ihre korrekte Anrede ist: Madam Director oder Madam.", "sentence_answer": "Vorl\u00e4ufer der CIA war im Zweiten Weltkrieg das Office of Strategic Services (OSS) , aus dem von 1945 bis 1947 die von Luftwaffengeneral Hoyt S. Vandenberg geleitete ''Central Intelligence Group, CIG''", "paragraph_id": 36821} {"question": "Wie wurde die CIA gegr\u00fcndet?", "paragraph": "Central_Intelligence_Agency\n\n== Geschichte ==\nIm Boden eingearbeitetes CIA-Emblem in der Lobby des urspr\u00fcnglichen Hauptquartiers\nDer Nachrichtendienst wurde am 18. September 1947 durch Verabschiedung des National Security Act gegr\u00fcndet. Vorl\u00e4ufer der CIA war im Zweiten Weltkrieg das Office of Strategic Services (OSS), aus dem von 1945 bis 1947 die von Luftwaffengeneral Hoyt S. Vandenberg geleitete ''Central Intelligence Group, CIG'' im Au\u00dfenministerium hervorging. Man erkannte jedoch schnell, dass mit dem beginnenden Kalten Krieg ein Rumpf-Spionageapparat f\u00fcr die Weltmacht USA nicht ausreichte.\nErster CIA-Direktor war Admiral Roscoe H. Hillenkoetter. Auf Hillenkoetter folgte 1950 Walter Bedell Smith, der jedoch den OSS-Veteran Allen Welsh Dulles zum Direktor einer Abteilung f\u00fcr spezielle verdeckte Aufgaben machte, die den Charakter der CIA entscheidend pr\u00e4gten. Dulles, der zwischen 1953 und 1961 als Direktor der CIA fungierte, war neben George Tenet am l\u00e4ngsten an der Spitze der amerikanischen Auslandsspionage.\nW\u00e4hrend des Koreakrieges war die CIA f\u00fcr s\u00e4mtliche nachrichtendienstlichen und auch milit\u00e4rischen Operationen hinter den feindlichen Linien zust\u00e4ndig. 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Bis in die 1970er-Jahre operierte die CIA zudem verdeckt in Lateinamerika und unterst\u00fctzte unter anderem rechtsgerichtete Milit\u00e4rputsche gegen die demokratisch gew\u00e4hlten Regierungen Guatemalas (1954)\u00a0, Brasiliens (1964)\u00a0 und Chiles (1973)\u00a0.\nInnerhalb der Vereinigten Staaten war die CIA in den 1970ern gegen B\u00fcrgerrechts- und Friedensbewegungen aktiv, siehe Operation CHAOS. Dies f\u00fchrte ab 1975 zu Ermittlungen des Church Committee und 1978 zu einer Neuregelung der Zust\u00e4ndigkeiten und ihre Kontrolle durch st\u00e4ndige Aussch\u00fcsse des US-Kongresses im ''Foreign Intelligence Surveillance Act''.\n1988 wurde George Bush als erster ehemaliger CIA-Chef (1977 bis 1978) zum Pr\u00e4sidenten der Vereinigten Staaten gew\u00e4hlt.\nIm Jahr 1995 war das Hauptquartier der CIA das Ziel eines geplanten Attentats. Im Rahmen der Operation Bojinka sollte eine kleine mit Sprengstoff beladene Passagiermaschine gezielt in das Hauptquartier in Langley geflogen werden. Der Attent\u00e4ter Abdul Hakim Murad nahm im Vorfeld Flugunterricht in North Carolina, um diesen Anschlag durchf\u00fchren zu k\u00f6nnen. Der Plan wurde jedoch durch einen Brand im Apartment, in dem die Attent\u00e4ter wohnten, vereitelt. Als Folge davon \u00e4nderte al-Qaida ihre Pl\u00e4ne, was dann zu den Terroranschl\u00e4gen am 11. September 2001 f\u00fchrte.\nSeit dem 11. Juli 1997 war George Tenet Direktor der CIA. Er trat am 3.\u00a0Juni 2004 nach Kritik an der Arbeit des Dienstes im Zusammenhang mit dem Dritten Golfkrieg aus \u201epers\u00f6nlichen Gr\u00fcnden zur\u00fcck\u201c. Bis zur Ernennung eines neuen Direktors \u00fcbernahm sein bisheriger Stellvertreter John E. McLaughlin kommissarisch die Leitung der CIA.\nSeit etwa 2004 ist die CIA f\u00fcr viele Operationen mit Drohnen verantwortlich. Im August 2011 legte das Bureau of Investigative Journalism (BIJ) einen Bericht \u00fcber Drohnenangriffe in Pakistan vor, f\u00fcr den etwa 2000 Medienberichte ausgewertet wurden. Demnach wurden seit 2004 mindestens 291 Eins\u00e4tze durchgef\u00fchrt, bei denen zwischen 2292 und 2863 Menschen starben. 126 bewaffnete Anf\u00fchrer der Islamisten, die namentlich bekannt sind, und mehrere hundert militante Islamisten wurden get\u00f6tet. Etwa 385 bis 775 Unbeteiligte, darunter 164 Kinder, kamen bei den Angriffen ums Leben. \u00c4hnliche Angriffe fanden auch im Jemen und auf dem afrikanischen Kontinent statt.\nVom 24. September 2004 bis 6. Mai 2006 war Porter Goss CIA-Chef, bis er auf Druck der Regierung Bush sein Amt zur Verf\u00fcgung stellte. Seit dem 30.\u00a0Mai 2006 leitete Michael V. Hayden, ehemaliger Leiter der NSA, die CIA. Bis April 2005 war der Direktor der CIA jeweils auch als Director of Central Intelligence f\u00fcr die Beratung des US-Pr\u00e4sidenten in Nachrichtendienstfragen zust\u00e4ndig und hatte die F\u00fchrung der Gemeinschaft der US-Nachrichtendienste (Intelligence Community) inne. Im Zuge der Reform des US-amerikanischen Nachrichtendienstsystems nach den Terroranschl\u00e4gen vom 11. September wurde diese Funktion auf den Director of National Intelligence \u00fcbertragen, der gleichzeitig f\u00fcr die Koordinierung der Arbeit der CIA mit der anderer Nachrichtendienste und f\u00fcr die Auslandskooperation zust\u00e4ndig ist. Dadurch wurde die Rolle der CIA als f\u00fchrende Nachrichtendienstinstitution aufgehoben.\nAnfang Januar 2009 wurde Leon Panetta vom designierten Pr\u00e4sidenten Barack Obama \u00fcberraschend als neuer Direktor der CIA nominiert, obwohl er \u00fcber keine geheimdienstliche Erfahrung verf\u00fcgte. 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Der Attent\u00e4ter Abdul Hakim Murad nahm im Vorfeld Flugunterricht in North Carolina, um diesen Anschlag durchf\u00fchren zu k\u00f6nnen. Der Plan wurde jedoch durch einen Brand im Apartment, in dem die Attent\u00e4ter wohnten, vereitelt. Als Folge davon \u00e4nderte al-Qaida ihre Pl\u00e4ne, was dann zu den Terroranschl\u00e4gen am 11. September 2001 f\u00fchrte. Seit dem 11. Juli 1997 war George Tenet Direktor der CIA. Er trat am 3. Juni 2004 nach Kritik an der Arbeit des Dienstes im Zusammenhang mit dem Dritten Golfkrieg aus \u201epers\u00f6nlichen Gr\u00fcnden zur\u00fcck\u201c. Bis zur Ernennung eines neuen Direktors \u00fcbernahm sein bisheriger Stellvertreter John E. McLaughlin kommissarisch die Leitung der CIA. Seit etwa 2004 ist die CIA f\u00fcr viele Operationen mit Drohnen verantwortlich. Im August 2011 legte das Bureau of Investigative Journalism (BIJ) einen Bericht \u00fcber Drohnenangriffe in Pakistan vor, f\u00fcr den etwa 2000 Medienberichte ausgewertet wurden. Demnach wurden seit 2004 mindestens 291 Eins\u00e4tze durchgef\u00fchrt, bei denen zwischen 2292 und 2863 Menschen starben. 126 bewaffnete Anf\u00fchrer der Islamisten, die namentlich bekannt sind, und mehrere hundert militante Islamisten wurden get\u00f6tet. Etwa 385 bis 775 Unbeteiligte, darunter 164 Kinder, kamen bei den Angriffen ums Leben. \u00c4hnliche Angriffe fanden auch im Jemen und auf dem afrikanischen Kontinent statt. Vom 24. September 2004 bis 6. Mai 2006 war Porter Goss CIA-Chef, bis er auf Druck der Regierung Bush sein Amt zur Verf\u00fcgung stellte. Seit dem 30. Mai 2006 leitete Michael V. Hayden, ehemaliger Leiter der NSA, die CIA. Bis April 2005 war der Direktor der CIA jeweils auch als Director of Central Intelligence f\u00fcr die Beratung des US-Pr\u00e4sidenten in Nachrichtendienstfragen zust\u00e4ndig und hatte die F\u00fchrung der Gemeinschaft der US-Nachrichtendienste (Intelligence Community) inne. Im Zuge der Reform des US-amerikanischen Nachrichtendienstsystems nach den Terroranschl\u00e4gen vom 11. September wurde diese Funktion auf den Director of National Intelligence \u00fcbertragen, der gleichzeitig f\u00fcr die Koordinierung der Arbeit der CIA mit der anderer Nachrichtendienste und f\u00fcr die Auslandskooperation zust\u00e4ndig ist. Dadurch wurde die Rolle der CIA als f\u00fchrende Nachrichtendienstinstitution aufgehoben. Anfang Januar 2009 wurde Leon Panetta vom designierten Pr\u00e4sidenten Barack Obama \u00fcberraschend als neuer Direktor der CIA nominiert, obwohl er \u00fcber keine geheimdienstliche Erfahrung verf\u00fcgte. Nachdem Panetta im Juli 2011 Nachfolger des Verteidigungsministers Robert Gates wurde, wurde General David Petraeus als neuer Direktor der CIA nominiert. Am 8. November 2012, wenige Tage nach den Pr\u00e4sidentschaftswahlen in den USA, reichte Petraeus ein R\u00fccktrittsgesuch vom Amt ein, das US-Pr\u00e4sident Obama am 9. November 2012 annahm. 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Ihre korrekte Anrede ist: Madam Director oder Madam.", "paragraph_answer": "Central_Intelligence_Agency == Geschichte == Im Boden eingearbeitetes CIA-Emblem in der Lobby des urspr\u00fcnglichen Hauptquartiers Der Nachrichtendienst wurde am 18. September 1947 durch Verabschiedung des National Security Act gegr\u00fcndet. Vorl\u00e4ufer der CIA war im Zweiten Weltkrieg das Office of Strategic Services (OSS), aus dem von 1945 bis 1947 die von Luftwaffengeneral Hoyt S. Vandenberg geleitete ''Central Intelligence Group, CIG'' im Au\u00dfenministerium hervorging. Man erkannte jedoch schnell, dass mit dem beginnenden Kalten Krieg ein Rumpf-Spionageapparat f\u00fcr die Weltmacht USA nicht ausreichte. Erster CIA-Direktor war Admiral Roscoe H. Hillenkoetter. Auf Hillenkoetter folgte 1950 Walter Bedell Smith, der jedoch den OSS-Veteran Allen Welsh Dulles zum Direktor einer Abteilung f\u00fcr spezielle verdeckte Aufgaben machte, die den Charakter der CIA entscheidend pr\u00e4gten. 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Dies f\u00fchrte ab 1975 zu Ermittlungen des Church Committee und 1978 zu einer Neuregelung der Zust\u00e4ndigkeiten und ihre Kontrolle durch st\u00e4ndige Aussch\u00fcsse des US-Kongresses im ''Foreign Intelligence Surveillance Act''. 1988 wurde George Bush als erster ehemaliger CIA-Chef (1977 bis 1978) zum Pr\u00e4sidenten der Vereinigten Staaten gew\u00e4hlt. Im Jahr 1995 war das Hauptquartier der CIA das Ziel eines geplanten Attentats. Im Rahmen der Operation Bojinka sollte eine kleine mit Sprengstoff beladene Passagiermaschine gezielt in das Hauptquartier in Langley geflogen werden. Der Attent\u00e4ter Abdul Hakim Murad nahm im Vorfeld Flugunterricht in North Carolina, um diesen Anschlag durchf\u00fchren zu k\u00f6nnen. Der Plan wurde jedoch durch einen Brand im Apartment, in dem die Attent\u00e4ter wohnten, vereitelt. Als Folge davon \u00e4nderte al-Qaida ihre Pl\u00e4ne, was dann zu den Terroranschl\u00e4gen am 11. September 2001 f\u00fchrte. Seit dem 11. Juli 1997 war George Tenet Direktor der CIA. Er trat am 3. Juni 2004 nach Kritik an der Arbeit des Dienstes im Zusammenhang mit dem Dritten Golfkrieg aus \u201epers\u00f6nlichen Gr\u00fcnden zur\u00fcck\u201c. Bis zur Ernennung eines neuen Direktors \u00fcbernahm sein bisheriger Stellvertreter John E. McLaughlin kommissarisch die Leitung der CIA. Seit etwa 2004 ist die CIA f\u00fcr viele Operationen mit Drohnen verantwortlich. Im August 2011 legte das Bureau of Investigative Journalism (BIJ) einen Bericht \u00fcber Drohnenangriffe in Pakistan vor, f\u00fcr den etwa 2000 Medienberichte ausgewertet wurden. Demnach wurden seit 2004 mindestens 291 Eins\u00e4tze durchgef\u00fchrt, bei denen zwischen 2292 und 2863 Menschen starben. 126 bewaffnete Anf\u00fchrer der Islamisten, die namentlich bekannt sind, und mehrere hundert militante Islamisten wurden get\u00f6tet. Etwa 385 bis 775 Unbeteiligte, darunter 164 Kinder, kamen bei den Angriffen ums Leben. \u00c4hnliche Angriffe fanden auch im Jemen und auf dem afrikanischen Kontinent statt. Vom 24. September 2004 bis 6. Mai 2006 war Porter Goss CIA-Chef, bis er auf Druck der Regierung Bush sein Amt zur Verf\u00fcgung stellte. Seit dem 30. Mai 2006 leitete Michael V. Hayden, ehemaliger Leiter der NSA, die CIA. Bis April 2005 war der Direktor der CIA jeweils auch als Director of Central Intelligence f\u00fcr die Beratung des US-Pr\u00e4sidenten in Nachrichtendienstfragen zust\u00e4ndig und hatte die F\u00fchrung der Gemeinschaft der US-Nachrichtendienste (Intelligence Community) inne. Im Zuge der Reform des US-amerikanischen Nachrichtendienstsystems nach den Terroranschl\u00e4gen vom 11. 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Im Rahmen der Operation Bojinka sollte eine kleine mit Sprengstoff beladene Passagiermaschine gezielt in das Hauptquartier in Langley geflogen werden. Der Attent\u00e4ter Abdul Hakim Murad nahm im Vorfeld Flugunterricht in North Carolina, um diesen Anschlag durchf\u00fchren zu k\u00f6nnen. Der Plan wurde jedoch durch einen Brand im Apartment, in dem die Attent\u00e4ter wohnten, vereitelt. Als Folge davon \u00e4nderte al-Qaida ihre Pl\u00e4ne, was dann zu den Terroranschl\u00e4gen am 11. September 2001 f\u00fchrte.\nSeit dem 11. Juli 1997 war George Tenet Direktor der CIA. Er trat am 3.\u00a0Juni 2004 nach Kritik an der Arbeit des Dienstes im Zusammenhang mit dem Dritten Golfkrieg aus \u201epers\u00f6nlichen Gr\u00fcnden zur\u00fcck\u201c. Bis zur Ernennung eines neuen Direktors \u00fcbernahm sein bisheriger Stellvertreter John E. McLaughlin kommissarisch die Leitung der CIA.\nSeit etwa 2004 ist die CIA f\u00fcr viele Operationen mit Drohnen verantwortlich. Im August 2011 legte das Bureau of Investigative Journalism (BIJ) einen Bericht \u00fcber Drohnenangriffe in Pakistan vor, f\u00fcr den etwa 2000 Medienberichte ausgewertet wurden. Demnach wurden seit 2004 mindestens 291 Eins\u00e4tze durchgef\u00fchrt, bei denen zwischen 2292 und 2863 Menschen starben. 126 bewaffnete Anf\u00fchrer der Islamisten, die namentlich bekannt sind, und mehrere hundert militante Islamisten wurden get\u00f6tet. Etwa 385 bis 775 Unbeteiligte, darunter 164 Kinder, kamen bei den Angriffen ums Leben. \u00c4hnliche Angriffe fanden auch im Jemen und auf dem afrikanischen Kontinent statt.\nVom 24. September 2004 bis 6. Mai 2006 war Porter Goss CIA-Chef, bis er auf Druck der Regierung Bush sein Amt zur Verf\u00fcgung stellte. Seit dem 30.\u00a0Mai 2006 leitete Michael V. Hayden, ehemaliger Leiter der NSA, die CIA. Bis April 2005 war der Direktor der CIA jeweils auch als Director of Central Intelligence f\u00fcr die Beratung des US-Pr\u00e4sidenten in Nachrichtendienstfragen zust\u00e4ndig und hatte die F\u00fchrung der Gemeinschaft der US-Nachrichtendienste (Intelligence Community) inne. Im Zuge der Reform des US-amerikanischen Nachrichtendienstsystems nach den Terroranschl\u00e4gen vom 11. September wurde diese Funktion auf den Director of National Intelligence \u00fcbertragen, der gleichzeitig f\u00fcr die Koordinierung der Arbeit der CIA mit der anderer Nachrichtendienste und f\u00fcr die Auslandskooperation zust\u00e4ndig ist. Dadurch wurde die Rolle der CIA als f\u00fchrende Nachrichtendienstinstitution aufgehoben.\nAnfang Januar 2009 wurde Leon Panetta vom designierten Pr\u00e4sidenten Barack Obama \u00fcberraschend als neuer Direktor der CIA nominiert, obwohl er \u00fcber keine geheimdienstliche Erfahrung verf\u00fcgte. Nachdem Panetta im Juli 2011 Nachfolger des Verteidigungsministers Robert Gates wurde, wurde General David Petraeus als neuer Direktor der CIA nominiert.\nAm 8. November 2012, wenige Tage nach den Pr\u00e4sidentschaftswahlen in den USA, reichte Petraeus ein R\u00fccktrittsgesuch vom Amt ein, das US-Pr\u00e4sident Obama am 9. November 2012 annahm. Petraeus war zuvor als Kandidat f\u00fcr ein Ministeramt in der zweiten Amtszeit von Pr\u00e4sident Obama gehandelt worden. Als Grund f\u00fcr den R\u00fccktritt nannte Petraeus eine au\u00dfereheliche Aff\u00e4re. Sein Amt wurde kommissarisch von Michael Morell \u00fcbernommen, bevor John Brennan im Januar 2013 als neuer Direktor von Barack Obama nominiert wurde.\nMike Pompeo \u00fcbernahm vom 23. Januar 2017 bis 26. April 2018 das Amt des Director of the Central Intelligence Agency. 2018 wurde er vom US-Pr\u00e4sidenten zum neuen Au\u00dfenminister der Vereinigten Staaten ernannt, als Nachfolger von Rex Tillerson.\nSeit 26. April 2018 hatte Gina Haspel kommissarisch die Leitung des CIA, zuvor war sie seit Februar 2017 stellvertretende CIA-Direktorin. Ab 21. Mai 2018 betraute der US-Pr\u00e4sident sie mit dem Amt des Direktors. Ihre korrekte Anrede ist: Madam Director oder Madam.", "answer": "Admiral Roscoe H. Hillenkoetter", "sentence": "Erster CIA-Direktor war Admiral Roscoe H. Hillenkoetter .", "paragraph_sentence": "Central_Intelligence_Agency == Geschichte = = Im Boden eingearbeitetes CIA-Emblem in der Lobby des urspr\u00fcnglichen Hauptquartiers Der Nachrichtendienst wurde am 18. September 1947 durch Verabschiedung des National Security Act gegr\u00fcndet. Vorl\u00e4ufer der CIA war im Zweiten Weltkrieg das Office of Strategic Services (OSS), aus dem von 1945 bis 1947 die von Luftwaffengeneral Hoyt S. Vandenberg geleitete ''Central Intelligence Group, CIG'' im Au\u00dfenministerium hervorging. Man erkannte jedoch schnell, dass mit dem beginnenden Kalten Krieg ein Rumpf-Spionageapparat f\u00fcr die Weltmacht USA nicht ausreichte. Erster CIA-Direktor war Admiral Roscoe H. Hillenkoetter . Auf Hillenkoetter folgte 1950 Walter Bedell Smith, der jedoch den OSS-Veteran Allen Welsh Dulles zum Direktor einer Abteilung f\u00fcr spezielle verdeckte Aufgaben machte, die den Charakter der CIA entscheidend pr\u00e4gten. Dulles, der zwischen 1953 und 1961 als Direktor der CIA fungierte, war neben George Tenet am l\u00e4ngsten an der Spitze der amerikanischen Auslandsspionage. W\u00e4hrend des Koreakrieges war die CIA f\u00fcr s\u00e4mtliche nachrichtendienstlichen und auch milit\u00e4rischen Operationen hinter den feindlichen Linien zust\u00e4ndig. Die desastr\u00f6sen Ergebnisse dieser Unternehmungen f\u00fchrten nach dem Krieg im Verteidigungsministerium zu der Erkenntnis, dass das Milit\u00e4r wieder f\u00fcr milit\u00e4rische Kommandooperationen zust\u00e4ndig sein sollte und zur Aufstellung der Special Forces, einer Truppe f\u00fcr asymmetrische Kriegf\u00fchrung. Diese Einheit bildete fortan die milit\u00e4rische Schnittstelle zur CIA. Ende der 1950er-Jahre begann die CIA mit Spionagefl\u00fcgen in fremdem Luftraum, haupts\u00e4chlich \u00fcber der Sowjetunion und der Volksrepublik China. Aus nachrichtendienstlicher und technischer Sicht waren die Programme mit Spionageflugzeugen, wie zum Beispiel U-2 und A-12, sehr erfolgreich. W\u00e4hrend des Vietnamkrieges leitete die CIA zahlreiche verdeckte Operationen in Laos, Kambodscha und Nordvietnam, war aber auch auf s\u00fcdvietnamesischem Gebiet sowohl in Pazifizierungs- als auch in Liquidierungsprogramme (Operation Phoenix) eingebunden. Bis in die 1970er-Jahre operierte die CIA zudem verdeckt in Lateinamerika und unterst\u00fctzte unter anderem rechtsgerichtete Milit\u00e4rputsche gegen die demokratisch gew\u00e4hlten Regierungen Guatemalas (1954) , Brasiliens (1964) und Chiles (1973) . Innerhalb der Vereinigten Staaten war die CIA in den 1970ern gegen B\u00fcrgerrechts- und Friedensbewegungen aktiv, siehe Operation CHAOS. Dies f\u00fchrte ab 1975 zu Ermittlungen des Church Committee und 1978 zu einer Neuregelung der Zust\u00e4ndigkeiten und ihre Kontrolle durch st\u00e4ndige Aussch\u00fcsse des US-Kongresses im ''Foreign Intelligence Surveillance Act''. 1988 wurde George Bush als erster ehemaliger CIA-Chef (1977 bis 1978) zum Pr\u00e4sidenten der Vereinigten Staaten gew\u00e4hlt. Im Jahr 1995 war das Hauptquartier der CIA das Ziel eines geplanten Attentats. Im Rahmen der Operation Bojinka sollte eine kleine mit Sprengstoff beladene Passagiermaschine gezielt in das Hauptquartier in Langley geflogen werden. Der Attent\u00e4ter Abdul Hakim Murad nahm im Vorfeld Flugunterricht in North Carolina, um diesen Anschlag durchf\u00fchren zu k\u00f6nnen. Der Plan wurde jedoch durch einen Brand im Apartment, in dem die Attent\u00e4ter wohnten, vereitelt. Als Folge davon \u00e4nderte al-Qaida ihre Pl\u00e4ne, was dann zu den Terroranschl\u00e4gen am 11. September 2001 f\u00fchrte. Seit dem 11. Juli 1997 war George Tenet Direktor der CIA. Er trat am 3. Juni 2004 nach Kritik an der Arbeit des Dienstes im Zusammenhang mit dem Dritten Golfkrieg aus \u201epers\u00f6nlichen Gr\u00fcnden zur\u00fcck\u201c. Bis zur Ernennung eines neuen Direktors \u00fcbernahm sein bisheriger Stellvertreter John E. McLaughlin kommissarisch die Leitung der CIA. Seit etwa 2004 ist die CIA f\u00fcr viele Operationen mit Drohnen verantwortlich. Im August 2011 legte das Bureau of Investigative Journalism (BIJ) einen Bericht \u00fcber Drohnenangriffe in Pakistan vor, f\u00fcr den etwa 2000 Medienberichte ausgewertet wurden. Demnach wurden seit 2004 mindestens 291 Eins\u00e4tze durchgef\u00fchrt, bei denen zwischen 2292 und 2863 Menschen starben. 126 bewaffnete Anf\u00fchrer der Islamisten, die namentlich bekannt sind, und mehrere hundert militante Islamisten wurden get\u00f6tet. Etwa 385 bis 775 Unbeteiligte, darunter 164 Kinder, kamen bei den Angriffen ums Leben. \u00c4hnliche Angriffe fanden auch im Jemen und auf dem afrikanischen Kontinent statt. Vom 24. September 2004 bis 6. Mai 2006 war Porter Goss CIA-Chef, bis er auf Druck der Regierung Bush sein Amt zur Verf\u00fcgung stellte. Seit dem 30. Mai 2006 leitete Michael V. Hayden, ehemaliger Leiter der NSA, die CIA. Bis April 2005 war der Direktor der CIA jeweils auch als Director of Central Intelligence f\u00fcr die Beratung des US-Pr\u00e4sidenten in Nachrichtendienstfragen zust\u00e4ndig und hatte die F\u00fchrung der Gemeinschaft der US-Nachrichtendienste (Intelligence Community) inne. Im Zuge der Reform des US-amerikanischen Nachrichtendienstsystems nach den Terroranschl\u00e4gen vom 11. September wurde diese Funktion auf den Director of National Intelligence \u00fcbertragen, der gleichzeitig f\u00fcr die Koordinierung der Arbeit der CIA mit der anderer Nachrichtendienste und f\u00fcr die Auslandskooperation zust\u00e4ndig ist. Dadurch wurde die Rolle der CIA als f\u00fchrende Nachrichtendienstinstitution aufgehoben. Anfang Januar 2009 wurde Leon Panetta vom designierten Pr\u00e4sidenten Barack Obama \u00fcberraschend als neuer Direktor der CIA nominiert, obwohl er \u00fcber keine geheimdienstliche Erfahrung verf\u00fcgte. Nachdem Panetta im Juli 2011 Nachfolger des Verteidigungsministers Robert Gates wurde, wurde General David Petraeus als neuer Direktor der CIA nominiert. Am 8. November 2012, wenige Tage nach den Pr\u00e4sidentschaftswahlen in den USA, reichte Petraeus ein R\u00fccktrittsgesuch vom Amt ein, das US-Pr\u00e4sident Obama am 9. November 2012 annahm. Petraeus war zuvor als Kandidat f\u00fcr ein Ministeramt in der zweiten Amtszeit von Pr\u00e4sident Obama gehandelt worden. Als Grund f\u00fcr den R\u00fccktritt nannte Petraeus eine au\u00dfereheliche Aff\u00e4re. Sein Amt wurde kommissarisch von Michael Morell \u00fcbernommen, bevor John Brennan im Januar 2013 als neuer Direktor von Barack Obama nominiert wurde. Mike Pompeo \u00fcbernahm vom 23. Januar 2017 bis 26. April 2018 das Amt des Director of the Central Intelligence Agency. 2018 wurde er vom US-Pr\u00e4sidenten zum neuen Au\u00dfenminister der Vereinigten Staaten ernannt, als Nachfolger von Rex Tillerson. Seit 26. April 2018 hatte Gina Haspel kommissarisch die Leitung des CIA, zuvor war sie seit Februar 2017 stellvertretende CIA-Direktorin. Ab 21. Mai 2018 betraute der US-Pr\u00e4sident sie mit dem Amt des Direktors. Ihre korrekte Anrede ist: Madam Director oder Madam.", "paragraph_answer": "Central_Intelligence_Agency == Geschichte == Im Boden eingearbeitetes CIA-Emblem in der Lobby des urspr\u00fcnglichen Hauptquartiers Der Nachrichtendienst wurde am 18. September 1947 durch Verabschiedung des National Security Act gegr\u00fcndet. Vorl\u00e4ufer der CIA war im Zweiten Weltkrieg das Office of Strategic Services (OSS), aus dem von 1945 bis 1947 die von Luftwaffengeneral Hoyt S. Vandenberg geleitete ''Central Intelligence Group, CIG'' im Au\u00dfenministerium hervorging. Man erkannte jedoch schnell, dass mit dem beginnenden Kalten Krieg ein Rumpf-Spionageapparat f\u00fcr die Weltmacht USA nicht ausreichte. Erster CIA-Direktor war Admiral Roscoe H. Hillenkoetter . Auf Hillenkoetter folgte 1950 Walter Bedell Smith, der jedoch den OSS-Veteran Allen Welsh Dulles zum Direktor einer Abteilung f\u00fcr spezielle verdeckte Aufgaben machte, die den Charakter der CIA entscheidend pr\u00e4gten. Dulles, der zwischen 1953 und 1961 als Direktor der CIA fungierte, war neben George Tenet am l\u00e4ngsten an der Spitze der amerikanischen Auslandsspionage. W\u00e4hrend des Koreakrieges war die CIA f\u00fcr s\u00e4mtliche nachrichtendienstlichen und auch milit\u00e4rischen Operationen hinter den feindlichen Linien zust\u00e4ndig. Die desastr\u00f6sen Ergebnisse dieser Unternehmungen f\u00fchrten nach dem Krieg im Verteidigungsministerium zu der Erkenntnis, dass das Milit\u00e4r wieder f\u00fcr milit\u00e4rische Kommandooperationen zust\u00e4ndig sein sollte und zur Aufstellung der Special Forces, einer Truppe f\u00fcr asymmetrische Kriegf\u00fchrung. Diese Einheit bildete fortan die milit\u00e4rische Schnittstelle zur CIA. Ende der 1950er-Jahre begann die CIA mit Spionagefl\u00fcgen in fremdem Luftraum, haupts\u00e4chlich \u00fcber der Sowjetunion und der Volksrepublik China. Aus nachrichtendienstlicher und technischer Sicht waren die Programme mit Spionageflugzeugen, wie zum Beispiel U-2 und A-12, sehr erfolgreich. W\u00e4hrend des Vietnamkrieges leitete die CIA zahlreiche verdeckte Operationen in Laos, Kambodscha und Nordvietnam, war aber auch auf s\u00fcdvietnamesischem Gebiet sowohl in Pazifizierungs- als auch in Liquidierungsprogramme (Operation Phoenix) eingebunden. Bis in die 1970er-Jahre operierte die CIA zudem verdeckt in Lateinamerika und unterst\u00fctzte unter anderem rechtsgerichtete Milit\u00e4rputsche gegen die demokratisch gew\u00e4hlten Regierungen Guatemalas (1954) , Brasiliens (1964) und Chiles (1973) . Innerhalb der Vereinigten Staaten war die CIA in den 1970ern gegen B\u00fcrgerrechts- und Friedensbewegungen aktiv, siehe Operation CHAOS. Dies f\u00fchrte ab 1975 zu Ermittlungen des Church Committee und 1978 zu einer Neuregelung der Zust\u00e4ndigkeiten und ihre Kontrolle durch st\u00e4ndige Aussch\u00fcsse des US-Kongresses im ''Foreign Intelligence Surveillance Act''. 1988 wurde George Bush als erster ehemaliger CIA-Chef (1977 bis 1978) zum Pr\u00e4sidenten der Vereinigten Staaten gew\u00e4hlt. Im Jahr 1995 war das Hauptquartier der CIA das Ziel eines geplanten Attentats. Im Rahmen der Operation Bojinka sollte eine kleine mit Sprengstoff beladene Passagiermaschine gezielt in das Hauptquartier in Langley geflogen werden. Der Attent\u00e4ter Abdul Hakim Murad nahm im Vorfeld Flugunterricht in North Carolina, um diesen Anschlag durchf\u00fchren zu k\u00f6nnen. Der Plan wurde jedoch durch einen Brand im Apartment, in dem die Attent\u00e4ter wohnten, vereitelt. Als Folge davon \u00e4nderte al-Qaida ihre Pl\u00e4ne, was dann zu den Terroranschl\u00e4gen am 11. September 2001 f\u00fchrte. Seit dem 11. Juli 1997 war George Tenet Direktor der CIA. Er trat am 3. Juni 2004 nach Kritik an der Arbeit des Dienstes im Zusammenhang mit dem Dritten Golfkrieg aus \u201epers\u00f6nlichen Gr\u00fcnden zur\u00fcck\u201c. Bis zur Ernennung eines neuen Direktors \u00fcbernahm sein bisheriger Stellvertreter John E. McLaughlin kommissarisch die Leitung der CIA. Seit etwa 2004 ist die CIA f\u00fcr viele Operationen mit Drohnen verantwortlich. Im August 2011 legte das Bureau of Investigative Journalism (BIJ) einen Bericht \u00fcber Drohnenangriffe in Pakistan vor, f\u00fcr den etwa 2000 Medienberichte ausgewertet wurden. Demnach wurden seit 2004 mindestens 291 Eins\u00e4tze durchgef\u00fchrt, bei denen zwischen 2292 und 2863 Menschen starben. 126 bewaffnete Anf\u00fchrer der Islamisten, die namentlich bekannt sind, und mehrere hundert militante Islamisten wurden get\u00f6tet. Etwa 385 bis 775 Unbeteiligte, darunter 164 Kinder, kamen bei den Angriffen ums Leben. \u00c4hnliche Angriffe fanden auch im Jemen und auf dem afrikanischen Kontinent statt. Vom 24. September 2004 bis 6. Mai 2006 war Porter Goss CIA-Chef, bis er auf Druck der Regierung Bush sein Amt zur Verf\u00fcgung stellte. Seit dem 30. Mai 2006 leitete Michael V. Hayden, ehemaliger Leiter der NSA, die CIA. Bis April 2005 war der Direktor der CIA jeweils auch als Director of Central Intelligence f\u00fcr die Beratung des US-Pr\u00e4sidenten in Nachrichtendienstfragen zust\u00e4ndig und hatte die F\u00fchrung der Gemeinschaft der US-Nachrichtendienste (Intelligence Community) inne. Im Zuge der Reform des US-amerikanischen Nachrichtendienstsystems nach den Terroranschl\u00e4gen vom 11. September wurde diese Funktion auf den Director of National Intelligence \u00fcbertragen, der gleichzeitig f\u00fcr die Koordinierung der Arbeit der CIA mit der anderer Nachrichtendienste und f\u00fcr die Auslandskooperation zust\u00e4ndig ist. Dadurch wurde die Rolle der CIA als f\u00fchrende Nachrichtendienstinstitution aufgehoben. Anfang Januar 2009 wurde Leon Panetta vom designierten Pr\u00e4sidenten Barack Obama \u00fcberraschend als neuer Direktor der CIA nominiert, obwohl er \u00fcber keine geheimdienstliche Erfahrung verf\u00fcgte. Nachdem Panetta im Juli 2011 Nachfolger des Verteidigungsministers Robert Gates wurde, wurde General David Petraeus als neuer Direktor der CIA nominiert. Am 8. November 2012, wenige Tage nach den Pr\u00e4sidentschaftswahlen in den USA, reichte Petraeus ein R\u00fccktrittsgesuch vom Amt ein, das US-Pr\u00e4sident Obama am 9. November 2012 annahm. Petraeus war zuvor als Kandidat f\u00fcr ein Ministeramt in der zweiten Amtszeit von Pr\u00e4sident Obama gehandelt worden. Als Grund f\u00fcr den R\u00fccktritt nannte Petraeus eine au\u00dfereheliche Aff\u00e4re. Sein Amt wurde kommissarisch von Michael Morell \u00fcbernommen, bevor John Brennan im Januar 2013 als neuer Direktor von Barack Obama nominiert wurde. Mike Pompeo \u00fcbernahm vom 23. Januar 2017 bis 26. April 2018 das Amt des Director of the Central Intelligence Agency. 2018 wurde er vom US-Pr\u00e4sidenten zum neuen Au\u00dfenminister der Vereinigten Staaten ernannt, als Nachfolger von Rex Tillerson. Seit 26. April 2018 hatte Gina Haspel kommissarisch die Leitung des CIA, zuvor war sie seit Februar 2017 stellvertretende CIA-Direktorin. Ab 21. Mai 2018 betraute der US-Pr\u00e4sident sie mit dem Amt des Direktors. Ihre korrekte Anrede ist: Madam Director oder Madam.", "sentence_answer": "Erster CIA-Direktor war Admiral Roscoe H. 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Auf Hillenkoetter folgte 1950 Walter Bedell Smith, der jedoch den OSS-Veteran Allen Welsh Dulles zum Direktor einer Abteilung f\u00fcr spezielle verdeckte Aufgaben machte, die den Charakter der CIA entscheidend pr\u00e4gten. Dulles, der zwischen 1953 und 1961 als Direktor der CIA fungierte, war neben George Tenet am l\u00e4ngsten an der Spitze der amerikanischen Auslandsspionage.\nW\u00e4hrend des Koreakrieges war die CIA f\u00fcr s\u00e4mtliche nachrichtendienstlichen und auch milit\u00e4rischen Operationen hinter den feindlichen Linien zust\u00e4ndig. Die desastr\u00f6sen Ergebnisse dieser Unternehmungen f\u00fchrten nach dem Krieg im Verteidigungsministerium zu der Erkenntnis, dass das Milit\u00e4r wieder f\u00fcr milit\u00e4rische Kommandooperationen zust\u00e4ndig sein sollte und zur Aufstellung der Special Forces, einer Truppe f\u00fcr asymmetrische Kriegf\u00fchrung. 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Im Rahmen der Operation Bojinka sollte eine kleine mit Sprengstoff beladene Passagiermaschine gezielt in das Hauptquartier in Langley geflogen werden. Der Attent\u00e4ter Abdul Hakim Murad nahm im Vorfeld Flugunterricht in North Carolina, um diesen Anschlag durchf\u00fchren zu k\u00f6nnen. Der Plan wurde jedoch durch einen Brand im Apartment, in dem die Attent\u00e4ter wohnten, vereitelt. Als Folge davon \u00e4nderte al-Qaida ihre Pl\u00e4ne, was dann zu den Terroranschl\u00e4gen am 11. September 2001 f\u00fchrte.\nSeit dem 11. Juli 1997 war George Tenet Direktor der CIA. Er trat am 3.\u00a0Juni 2004 nach Kritik an der Arbeit des Dienstes im Zusammenhang mit dem Dritten Golfkrieg aus \u201epers\u00f6nlichen Gr\u00fcnden zur\u00fcck\u201c. Bis zur Ernennung eines neuen Direktors \u00fcbernahm sein bisheriger Stellvertreter John E. McLaughlin kommissarisch die Leitung der CIA.\nSeit etwa 2004 ist die CIA f\u00fcr viele Operationen mit Drohnen verantwortlich. Im August 2011 legte das Bureau of Investigative Journalism (BIJ) einen Bericht \u00fcber Drohnenangriffe in Pakistan vor, f\u00fcr den etwa 2000 Medienberichte ausgewertet wurden. Demnach wurden seit 2004 mindestens 291 Eins\u00e4tze durchgef\u00fchrt, bei denen zwischen 2292 und 2863 Menschen starben. 126 bewaffnete Anf\u00fchrer der Islamisten, die namentlich bekannt sind, und mehrere hundert militante Islamisten wurden get\u00f6tet. Etwa 385 bis 775 Unbeteiligte, darunter 164 Kinder, kamen bei den Angriffen ums Leben. \u00c4hnliche Angriffe fanden auch im Jemen und auf dem afrikanischen Kontinent statt.\nVom 24. September 2004 bis 6. Mai 2006 war Porter Goss CIA-Chef, bis er auf Druck der Regierung Bush sein Amt zur Verf\u00fcgung stellte. Seit dem 30.\u00a0Mai 2006 leitete Michael V. Hayden, ehemaliger Leiter der NSA, die CIA. Bis April 2005 war der Direktor der CIA jeweils auch als Director of Central Intelligence f\u00fcr die Beratung des US-Pr\u00e4sidenten in Nachrichtendienstfragen zust\u00e4ndig und hatte die F\u00fchrung der Gemeinschaft der US-Nachrichtendienste (Intelligence Community) inne. Im Zuge der Reform des US-amerikanischen Nachrichtendienstsystems nach den Terroranschl\u00e4gen vom 11. September wurde diese Funktion auf den Director of National Intelligence \u00fcbertragen, der gleichzeitig f\u00fcr die Koordinierung der Arbeit der CIA mit der anderer Nachrichtendienste und f\u00fcr die Auslandskooperation zust\u00e4ndig ist. Dadurch wurde die Rolle der CIA als f\u00fchrende Nachrichtendienstinstitution aufgehoben.\nAnfang Januar 2009 wurde Leon Panetta vom designierten Pr\u00e4sidenten Barack Obama \u00fcberraschend als neuer Direktor der CIA nominiert, obwohl er \u00fcber keine geheimdienstliche Erfahrung verf\u00fcgte. Nachdem Panetta im Juli 2011 Nachfolger des Verteidigungsministers Robert Gates wurde, wurde General David Petraeus als neuer Direktor der CIA nominiert.\nAm 8. November 2012, wenige Tage nach den Pr\u00e4sidentschaftswahlen in den USA, reichte Petraeus ein R\u00fccktrittsgesuch vom Amt ein, das US-Pr\u00e4sident Obama am 9. November 2012 annahm. Petraeus war zuvor als Kandidat f\u00fcr ein Ministeramt in der zweiten Amtszeit von Pr\u00e4sident Obama gehandelt worden. Als Grund f\u00fcr den R\u00fccktritt nannte Petraeus eine au\u00dfereheliche Aff\u00e4re. Sein Amt wurde kommissarisch von Michael Morell \u00fcbernommen, bevor John Brennan im Januar 2013 als neuer Direktor von Barack Obama nominiert wurde.\nMike Pompeo \u00fcbernahm vom 23. Januar 2017 bis 26. April 2018 das Amt des Director of the Central Intelligence Agency. 2018 wurde er vom US-Pr\u00e4sidenten zum neuen Au\u00dfenminister der Vereinigten Staaten ernannt, als Nachfolger von Rex Tillerson.\nSeit 26. April 2018 hatte Gina Haspel kommissarisch die Leitung des CIA, zuvor war sie seit Februar 2017 stellvertretende CIA-Direktorin. Ab 21. Mai 2018 betraute der US-Pr\u00e4sident sie mit dem Amt des Direktors. Ihre korrekte Anrede ist: Madam Director oder Madam.", "answer": "Allen Welsh Dulles", "sentence": "Auf Hillenkoetter folgte 1950 Walter Bedell Smith, der jedoch den OSS-Veteran Allen Welsh Dulles zum Direktor einer Abteilung f\u00fcr spezielle verdeckte Aufgaben machte, die den Charakter der CIA entscheidend pr\u00e4gten.", "paragraph_sentence": "Central_Intelligence_Agency == Geschichte = = Im Boden eingearbeitetes CIA-Emblem in der Lobby des urspr\u00fcnglichen Hauptquartiers Der Nachrichtendienst wurde am 18. September 1947 durch Verabschiedung des National Security Act gegr\u00fcndet. Vorl\u00e4ufer der CIA war im Zweiten Weltkrieg das Office of Strategic Services (OSS), aus dem von 1945 bis 1947 die von Luftwaffengeneral Hoyt S. Vandenberg geleitete ''Central Intelligence Group, CIG'' im Au\u00dfenministerium hervorging. Man erkannte jedoch schnell, dass mit dem beginnenden Kalten Krieg ein Rumpf-Spionageapparat f\u00fcr die Weltmacht USA nicht ausreichte. Erster CIA-Direktor war Admiral Roscoe H. Hillenkoetter. Auf Hillenkoetter folgte 1950 Walter Bedell Smith, der jedoch den OSS-Veteran Allen Welsh Dulles zum Direktor einer Abteilung f\u00fcr spezielle verdeckte Aufgaben machte, die den Charakter der CIA entscheidend pr\u00e4gten. Dulles, der zwischen 1953 und 1961 als Direktor der CIA fungierte, war neben George Tenet am l\u00e4ngsten an der Spitze der amerikanischen Auslandsspionage. W\u00e4hrend des Koreakrieges war die CIA f\u00fcr s\u00e4mtliche nachrichtendienstlichen und auch milit\u00e4rischen Operationen hinter den feindlichen Linien zust\u00e4ndig. Die desastr\u00f6sen Ergebnisse dieser Unternehmungen f\u00fchrten nach dem Krieg im Verteidigungsministerium zu der Erkenntnis, dass das Milit\u00e4r wieder f\u00fcr milit\u00e4rische Kommandooperationen zust\u00e4ndig sein sollte und zur Aufstellung der Special Forces, einer Truppe f\u00fcr asymmetrische Kriegf\u00fchrung. Diese Einheit bildete fortan die milit\u00e4rische Schnittstelle zur CIA. Ende der 1950er-Jahre begann die CIA mit Spionagefl\u00fcgen in fremdem Luftraum, haupts\u00e4chlich \u00fcber der Sowjetunion und der Volksrepublik China. Aus nachrichtendienstlicher und technischer Sicht waren die Programme mit Spionageflugzeugen, wie zum Beispiel U-2 und A-12, sehr erfolgreich. W\u00e4hrend des Vietnamkrieges leitete die CIA zahlreiche verdeckte Operationen in Laos, Kambodscha und Nordvietnam, war aber auch auf s\u00fcdvietnamesischem Gebiet sowohl in Pazifizierungs- als auch in Liquidierungsprogramme (Operation Phoenix) eingebunden. Bis in die 1970er-Jahre operierte die CIA zudem verdeckt in Lateinamerika und unterst\u00fctzte unter anderem rechtsgerichtete Milit\u00e4rputsche gegen die demokratisch gew\u00e4hlten Regierungen Guatemalas (1954) , Brasiliens (1964) und Chiles (1973) . Innerhalb der Vereinigten Staaten war die CIA in den 1970ern gegen B\u00fcrgerrechts- und Friedensbewegungen aktiv, siehe Operation CHAOS. Dies f\u00fchrte ab 1975 zu Ermittlungen des Church Committee und 1978 zu einer Neuregelung der Zust\u00e4ndigkeiten und ihre Kontrolle durch st\u00e4ndige Aussch\u00fcsse des US-Kongresses im ''Foreign Intelligence Surveillance Act''. 1988 wurde George Bush als erster ehemaliger CIA-Chef (1977 bis 1978) zum Pr\u00e4sidenten der Vereinigten Staaten gew\u00e4hlt. Im Jahr 1995 war das Hauptquartier der CIA das Ziel eines geplanten Attentats. Im Rahmen der Operation Bojinka sollte eine kleine mit Sprengstoff beladene Passagiermaschine gezielt in das Hauptquartier in Langley geflogen werden. Der Attent\u00e4ter Abdul Hakim Murad nahm im Vorfeld Flugunterricht in North Carolina, um diesen Anschlag durchf\u00fchren zu k\u00f6nnen. Der Plan wurde jedoch durch einen Brand im Apartment, in dem die Attent\u00e4ter wohnten, vereitelt. Als Folge davon \u00e4nderte al-Qaida ihre Pl\u00e4ne, was dann zu den Terroranschl\u00e4gen am 11. September 2001 f\u00fchrte. Seit dem 11. Juli 1997 war George Tenet Direktor der CIA. Er trat am 3. Juni 2004 nach Kritik an der Arbeit des Dienstes im Zusammenhang mit dem Dritten Golfkrieg aus \u201epers\u00f6nlichen Gr\u00fcnden zur\u00fcck\u201c. Bis zur Ernennung eines neuen Direktors \u00fcbernahm sein bisheriger Stellvertreter John E. McLaughlin kommissarisch die Leitung der CIA. Seit etwa 2004 ist die CIA f\u00fcr viele Operationen mit Drohnen verantwortlich. Im August 2011 legte das Bureau of Investigative Journalism (BIJ) einen Bericht \u00fcber Drohnenangriffe in Pakistan vor, f\u00fcr den etwa 2000 Medienberichte ausgewertet wurden. Demnach wurden seit 2004 mindestens 291 Eins\u00e4tze durchgef\u00fchrt, bei denen zwischen 2292 und 2863 Menschen starben. 126 bewaffnete Anf\u00fchrer der Islamisten, die namentlich bekannt sind, und mehrere hundert militante Islamisten wurden get\u00f6tet. Etwa 385 bis 775 Unbeteiligte, darunter 164 Kinder, kamen bei den Angriffen ums Leben. \u00c4hnliche Angriffe fanden auch im Jemen und auf dem afrikanischen Kontinent statt. Vom 24. September 2004 bis 6. Mai 2006 war Porter Goss CIA-Chef, bis er auf Druck der Regierung Bush sein Amt zur Verf\u00fcgung stellte. Seit dem 30. Mai 2006 leitete Michael V. Hayden, ehemaliger Leiter der NSA, die CIA. Bis April 2005 war der Direktor der CIA jeweils auch als Director of Central Intelligence f\u00fcr die Beratung des US-Pr\u00e4sidenten in Nachrichtendienstfragen zust\u00e4ndig und hatte die F\u00fchrung der Gemeinschaft der US-Nachrichtendienste (Intelligence Community) inne. Im Zuge der Reform des US-amerikanischen Nachrichtendienstsystems nach den Terroranschl\u00e4gen vom 11. September wurde diese Funktion auf den Director of National Intelligence \u00fcbertragen, der gleichzeitig f\u00fcr die Koordinierung der Arbeit der CIA mit der anderer Nachrichtendienste und f\u00fcr die Auslandskooperation zust\u00e4ndig ist. Dadurch wurde die Rolle der CIA als f\u00fchrende Nachrichtendienstinstitution aufgehoben. Anfang Januar 2009 wurde Leon Panetta vom designierten Pr\u00e4sidenten Barack Obama \u00fcberraschend als neuer Direktor der CIA nominiert, obwohl er \u00fcber keine geheimdienstliche Erfahrung verf\u00fcgte. Nachdem Panetta im Juli 2011 Nachfolger des Verteidigungsministers Robert Gates wurde, wurde General David Petraeus als neuer Direktor der CIA nominiert. Am 8. November 2012, wenige Tage nach den Pr\u00e4sidentschaftswahlen in den USA, reichte Petraeus ein R\u00fccktrittsgesuch vom Amt ein, das US-Pr\u00e4sident Obama am 9. November 2012 annahm. Petraeus war zuvor als Kandidat f\u00fcr ein Ministeramt in der zweiten Amtszeit von Pr\u00e4sident Obama gehandelt worden. Als Grund f\u00fcr den R\u00fccktritt nannte Petraeus eine au\u00dfereheliche Aff\u00e4re. Sein Amt wurde kommissarisch von Michael Morell \u00fcbernommen, bevor John Brennan im Januar 2013 als neuer Direktor von Barack Obama nominiert wurde. Mike Pompeo \u00fcbernahm vom 23. Januar 2017 bis 26. April 2018 das Amt des Director of the Central Intelligence Agency. 2018 wurde er vom US-Pr\u00e4sidenten zum neuen Au\u00dfenminister der Vereinigten Staaten ernannt, als Nachfolger von Rex Tillerson. Seit 26. April 2018 hatte Gina Haspel kommissarisch die Leitung des CIA, zuvor war sie seit Februar 2017 stellvertretende CIA-Direktorin. Ab 21. Mai 2018 betraute der US-Pr\u00e4sident sie mit dem Amt des Direktors. Ihre korrekte Anrede ist: Madam Director oder Madam.", "paragraph_answer": "Central_Intelligence_Agency == Geschichte == Im Boden eingearbeitetes CIA-Emblem in der Lobby des urspr\u00fcnglichen Hauptquartiers Der Nachrichtendienst wurde am 18. September 1947 durch Verabschiedung des National Security Act gegr\u00fcndet. Vorl\u00e4ufer der CIA war im Zweiten Weltkrieg das Office of Strategic Services (OSS), aus dem von 1945 bis 1947 die von Luftwaffengeneral Hoyt S. Vandenberg geleitete ''Central Intelligence Group, CIG'' im Au\u00dfenministerium hervorging. Man erkannte jedoch schnell, dass mit dem beginnenden Kalten Krieg ein Rumpf-Spionageapparat f\u00fcr die Weltmacht USA nicht ausreichte. Erster CIA-Direktor war Admiral Roscoe H. Hillenkoetter. Auf Hillenkoetter folgte 1950 Walter Bedell Smith, der jedoch den OSS-Veteran Allen Welsh Dulles zum Direktor einer Abteilung f\u00fcr spezielle verdeckte Aufgaben machte, die den Charakter der CIA entscheidend pr\u00e4gten. Dulles, der zwischen 1953 und 1961 als Direktor der CIA fungierte, war neben George Tenet am l\u00e4ngsten an der Spitze der amerikanischen Auslandsspionage. W\u00e4hrend des Koreakrieges war die CIA f\u00fcr s\u00e4mtliche nachrichtendienstlichen und auch milit\u00e4rischen Operationen hinter den feindlichen Linien zust\u00e4ndig. Die desastr\u00f6sen Ergebnisse dieser Unternehmungen f\u00fchrten nach dem Krieg im Verteidigungsministerium zu der Erkenntnis, dass das Milit\u00e4r wieder f\u00fcr milit\u00e4rische Kommandooperationen zust\u00e4ndig sein sollte und zur Aufstellung der Special Forces, einer Truppe f\u00fcr asymmetrische Kriegf\u00fchrung. Diese Einheit bildete fortan die milit\u00e4rische Schnittstelle zur CIA. Ende der 1950er-Jahre begann die CIA mit Spionagefl\u00fcgen in fremdem Luftraum, haupts\u00e4chlich \u00fcber der Sowjetunion und der Volksrepublik China. Aus nachrichtendienstlicher und technischer Sicht waren die Programme mit Spionageflugzeugen, wie zum Beispiel U-2 und A-12, sehr erfolgreich. W\u00e4hrend des Vietnamkrieges leitete die CIA zahlreiche verdeckte Operationen in Laos, Kambodscha und Nordvietnam, war aber auch auf s\u00fcdvietnamesischem Gebiet sowohl in Pazifizierungs- als auch in Liquidierungsprogramme (Operation Phoenix) eingebunden. Bis in die 1970er-Jahre operierte die CIA zudem verdeckt in Lateinamerika und unterst\u00fctzte unter anderem rechtsgerichtete Milit\u00e4rputsche gegen die demokratisch gew\u00e4hlten Regierungen Guatemalas (1954) , Brasiliens (1964) und Chiles (1973) . Innerhalb der Vereinigten Staaten war die CIA in den 1970ern gegen B\u00fcrgerrechts- und Friedensbewegungen aktiv, siehe Operation CHAOS. Dies f\u00fchrte ab 1975 zu Ermittlungen des Church Committee und 1978 zu einer Neuregelung der Zust\u00e4ndigkeiten und ihre Kontrolle durch st\u00e4ndige Aussch\u00fcsse des US-Kongresses im ''Foreign Intelligence Surveillance Act''. 1988 wurde George Bush als erster ehemaliger CIA-Chef (1977 bis 1978) zum Pr\u00e4sidenten der Vereinigten Staaten gew\u00e4hlt. Im Jahr 1995 war das Hauptquartier der CIA das Ziel eines geplanten Attentats. Im Rahmen der Operation Bojinka sollte eine kleine mit Sprengstoff beladene Passagiermaschine gezielt in das Hauptquartier in Langley geflogen werden. Der Attent\u00e4ter Abdul Hakim Murad nahm im Vorfeld Flugunterricht in North Carolina, um diesen Anschlag durchf\u00fchren zu k\u00f6nnen. Der Plan wurde jedoch durch einen Brand im Apartment, in dem die Attent\u00e4ter wohnten, vereitelt. Als Folge davon \u00e4nderte al-Qaida ihre Pl\u00e4ne, was dann zu den Terroranschl\u00e4gen am 11. September 2001 f\u00fchrte. Seit dem 11. Juli 1997 war George Tenet Direktor der CIA. Er trat am 3. Juni 2004 nach Kritik an der Arbeit des Dienstes im Zusammenhang mit dem Dritten Golfkrieg aus \u201epers\u00f6nlichen Gr\u00fcnden zur\u00fcck\u201c. Bis zur Ernennung eines neuen Direktors \u00fcbernahm sein bisheriger Stellvertreter John E. McLaughlin kommissarisch die Leitung der CIA. Seit etwa 2004 ist die CIA f\u00fcr viele Operationen mit Drohnen verantwortlich. Im August 2011 legte das Bureau of Investigative Journalism (BIJ) einen Bericht \u00fcber Drohnenangriffe in Pakistan vor, f\u00fcr den etwa 2000 Medienberichte ausgewertet wurden. Demnach wurden seit 2004 mindestens 291 Eins\u00e4tze durchgef\u00fchrt, bei denen zwischen 2292 und 2863 Menschen starben. 126 bewaffnete Anf\u00fchrer der Islamisten, die namentlich bekannt sind, und mehrere hundert militante Islamisten wurden get\u00f6tet. Etwa 385 bis 775 Unbeteiligte, darunter 164 Kinder, kamen bei den Angriffen ums Leben. \u00c4hnliche Angriffe fanden auch im Jemen und auf dem afrikanischen Kontinent statt. Vom 24. September 2004 bis 6. Mai 2006 war Porter Goss CIA-Chef, bis er auf Druck der Regierung Bush sein Amt zur Verf\u00fcgung stellte. Seit dem 30. Mai 2006 leitete Michael V. Hayden, ehemaliger Leiter der NSA, die CIA. Bis April 2005 war der Direktor der CIA jeweils auch als Director of Central Intelligence f\u00fcr die Beratung des US-Pr\u00e4sidenten in Nachrichtendienstfragen zust\u00e4ndig und hatte die F\u00fchrung der Gemeinschaft der US-Nachrichtendienste (Intelligence Community) inne. Im Zuge der Reform des US-amerikanischen Nachrichtendienstsystems nach den Terroranschl\u00e4gen vom 11. September wurde diese Funktion auf den Director of National Intelligence \u00fcbertragen, der gleichzeitig f\u00fcr die Koordinierung der Arbeit der CIA mit der anderer Nachrichtendienste und f\u00fcr die Auslandskooperation zust\u00e4ndig ist. Dadurch wurde die Rolle der CIA als f\u00fchrende Nachrichtendienstinstitution aufgehoben. Anfang Januar 2009 wurde Leon Panetta vom designierten Pr\u00e4sidenten Barack Obama \u00fcberraschend als neuer Direktor der CIA nominiert, obwohl er \u00fcber keine geheimdienstliche Erfahrung verf\u00fcgte. Nachdem Panetta im Juli 2011 Nachfolger des Verteidigungsministers Robert Gates wurde, wurde General David Petraeus als neuer Direktor der CIA nominiert. Am 8. November 2012, wenige Tage nach den Pr\u00e4sidentschaftswahlen in den USA, reichte Petraeus ein R\u00fccktrittsgesuch vom Amt ein, das US-Pr\u00e4sident Obama am 9. November 2012 annahm. Petraeus war zuvor als Kandidat f\u00fcr ein Ministeramt in der zweiten Amtszeit von Pr\u00e4sident Obama gehandelt worden. Als Grund f\u00fcr den R\u00fccktritt nannte Petraeus eine au\u00dfereheliche Aff\u00e4re. Sein Amt wurde kommissarisch von Michael Morell \u00fcbernommen, bevor John Brennan im Januar 2013 als neuer Direktor von Barack Obama nominiert wurde. Mike Pompeo \u00fcbernahm vom 23. Januar 2017 bis 26. April 2018 das Amt des Director of the Central Intelligence Agency. 2018 wurde er vom US-Pr\u00e4sidenten zum neuen Au\u00dfenminister der Vereinigten Staaten ernannt, als Nachfolger von Rex Tillerson. Seit 26. April 2018 hatte Gina Haspel kommissarisch die Leitung des CIA, zuvor war sie seit Februar 2017 stellvertretende CIA-Direktorin. Ab 21. Mai 2018 betraute der US-Pr\u00e4sident sie mit dem Amt des Direktors. Ihre korrekte Anrede ist: Madam Director oder Madam.", "sentence_answer": "Auf Hillenkoetter folgte 1950 Walter Bedell Smith, der jedoch den OSS-Veteran Allen Welsh Dulles zum Direktor einer Abteilung f\u00fcr spezielle verdeckte Aufgaben machte, die den Charakter der CIA entscheidend pr\u00e4gten.", "paragraph_id": 36824} {"question": "Wof\u00fcr war die CIA w\u00e4hrend des Koreakrieges zust\u00e4ndig?", "paragraph": "Central_Intelligence_Agency\n\n== Geschichte ==\nIm Boden eingearbeitetes CIA-Emblem in der Lobby des urspr\u00fcnglichen Hauptquartiers\nDer Nachrichtendienst wurde am 18. September 1947 durch Verabschiedung des National Security Act gegr\u00fcndet. Vorl\u00e4ufer der CIA war im Zweiten Weltkrieg das Office of Strategic Services (OSS), aus dem von 1945 bis 1947 die von Luftwaffengeneral Hoyt S. Vandenberg geleitete ''Central Intelligence Group, CIG'' im Au\u00dfenministerium hervorging. Man erkannte jedoch schnell, dass mit dem beginnenden Kalten Krieg ein Rumpf-Spionageapparat f\u00fcr die Weltmacht USA nicht ausreichte.\nErster CIA-Direktor war Admiral Roscoe H. Hillenkoetter. Auf Hillenkoetter folgte 1950 Walter Bedell Smith, der jedoch den OSS-Veteran Allen Welsh Dulles zum Direktor einer Abteilung f\u00fcr spezielle verdeckte Aufgaben machte, die den Charakter der CIA entscheidend pr\u00e4gten. Dulles, der zwischen 1953 und 1961 als Direktor der CIA fungierte, war neben George Tenet am l\u00e4ngsten an der Spitze der amerikanischen Auslandsspionage.\nW\u00e4hrend des Koreakrieges war die CIA f\u00fcr s\u00e4mtliche nachrichtendienstlichen und auch milit\u00e4rischen Operationen hinter den feindlichen Linien zust\u00e4ndig. 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Bis in die 1970er-Jahre operierte die CIA zudem verdeckt in Lateinamerika und unterst\u00fctzte unter anderem rechtsgerichtete Milit\u00e4rputsche gegen die demokratisch gew\u00e4hlten Regierungen Guatemalas (1954)\u00a0, Brasiliens (1964)\u00a0 und Chiles (1973)\u00a0.\nInnerhalb der Vereinigten Staaten war die CIA in den 1970ern gegen B\u00fcrgerrechts- und Friedensbewegungen aktiv, siehe Operation CHAOS. Dies f\u00fchrte ab 1975 zu Ermittlungen des Church Committee und 1978 zu einer Neuregelung der Zust\u00e4ndigkeiten und ihre Kontrolle durch st\u00e4ndige Aussch\u00fcsse des US-Kongresses im ''Foreign Intelligence Surveillance Act''.\n1988 wurde George Bush als erster ehemaliger CIA-Chef (1977 bis 1978) zum Pr\u00e4sidenten der Vereinigten Staaten gew\u00e4hlt.\nIm Jahr 1995 war das Hauptquartier der CIA das Ziel eines geplanten Attentats. Im Rahmen der Operation Bojinka sollte eine kleine mit Sprengstoff beladene Passagiermaschine gezielt in das Hauptquartier in Langley geflogen werden. Der Attent\u00e4ter Abdul Hakim Murad nahm im Vorfeld Flugunterricht in North Carolina, um diesen Anschlag durchf\u00fchren zu k\u00f6nnen. Der Plan wurde jedoch durch einen Brand im Apartment, in dem die Attent\u00e4ter wohnten, vereitelt. Als Folge davon \u00e4nderte al-Qaida ihre Pl\u00e4ne, was dann zu den Terroranschl\u00e4gen am 11. September 2001 f\u00fchrte.\nSeit dem 11. Juli 1997 war George Tenet Direktor der CIA. Er trat am 3.\u00a0Juni 2004 nach Kritik an der Arbeit des Dienstes im Zusammenhang mit dem Dritten Golfkrieg aus \u201epers\u00f6nlichen Gr\u00fcnden zur\u00fcck\u201c. Bis zur Ernennung eines neuen Direktors \u00fcbernahm sein bisheriger Stellvertreter John E. McLaughlin kommissarisch die Leitung der CIA.\nSeit etwa 2004 ist die CIA f\u00fcr viele Operationen mit Drohnen verantwortlich. Im August 2011 legte das Bureau of Investigative Journalism (BIJ) einen Bericht \u00fcber Drohnenangriffe in Pakistan vor, f\u00fcr den etwa 2000 Medienberichte ausgewertet wurden. Demnach wurden seit 2004 mindestens 291 Eins\u00e4tze durchgef\u00fchrt, bei denen zwischen 2292 und 2863 Menschen starben. 126 bewaffnete Anf\u00fchrer der Islamisten, die namentlich bekannt sind, und mehrere hundert militante Islamisten wurden get\u00f6tet. Etwa 385 bis 775 Unbeteiligte, darunter 164 Kinder, kamen bei den Angriffen ums Leben. \u00c4hnliche Angriffe fanden auch im Jemen und auf dem afrikanischen Kontinent statt.\nVom 24. September 2004 bis 6. Mai 2006 war Porter Goss CIA-Chef, bis er auf Druck der Regierung Bush sein Amt zur Verf\u00fcgung stellte. Seit dem 30.\u00a0Mai 2006 leitete Michael V. Hayden, ehemaliger Leiter der NSA, die CIA. Bis April 2005 war der Direktor der CIA jeweils auch als Director of Central Intelligence f\u00fcr die Beratung des US-Pr\u00e4sidenten in Nachrichtendienstfragen zust\u00e4ndig und hatte die F\u00fchrung der Gemeinschaft der US-Nachrichtendienste (Intelligence Community) inne. Im Zuge der Reform des US-amerikanischen Nachrichtendienstsystems nach den Terroranschl\u00e4gen vom 11. September wurde diese Funktion auf den Director of National Intelligence \u00fcbertragen, der gleichzeitig f\u00fcr die Koordinierung der Arbeit der CIA mit der anderer Nachrichtendienste und f\u00fcr die Auslandskooperation zust\u00e4ndig ist. Dadurch wurde die Rolle der CIA als f\u00fchrende Nachrichtendienstinstitution aufgehoben.\nAnfang Januar 2009 wurde Leon Panetta vom designierten Pr\u00e4sidenten Barack Obama \u00fcberraschend als neuer Direktor der CIA nominiert, obwohl er \u00fcber keine geheimdienstliche Erfahrung verf\u00fcgte. Nachdem Panetta im Juli 2011 Nachfolger des Verteidigungsministers Robert Gates wurde, wurde General David Petraeus als neuer Direktor der CIA nominiert.\nAm 8. November 2012, wenige Tage nach den Pr\u00e4sidentschaftswahlen in den USA, reichte Petraeus ein R\u00fccktrittsgesuch vom Amt ein, das US-Pr\u00e4sident Obama am 9. November 2012 annahm. Petraeus war zuvor als Kandidat f\u00fcr ein Ministeramt in der zweiten Amtszeit von Pr\u00e4sident Obama gehandelt worden. Als Grund f\u00fcr den R\u00fccktritt nannte Petraeus eine au\u00dfereheliche Aff\u00e4re. Sein Amt wurde kommissarisch von Michael Morell \u00fcbernommen, bevor John Brennan im Januar 2013 als neuer Direktor von Barack Obama nominiert wurde.\nMike Pompeo \u00fcbernahm vom 23. Januar 2017 bis 26. April 2018 das Amt des Director of the Central Intelligence Agency. 2018 wurde er vom US-Pr\u00e4sidenten zum neuen Au\u00dfenminister der Vereinigten Staaten ernannt, als Nachfolger von Rex Tillerson.\nSeit 26. April 2018 hatte Gina Haspel kommissarisch die Leitung des CIA, zuvor war sie seit Februar 2017 stellvertretende CIA-Direktorin. Ab 21. Mai 2018 betraute der US-Pr\u00e4sident sie mit dem Amt des Direktors. Ihre korrekte Anrede ist: Madam Director oder Madam.", "answer": "f\u00fcr s\u00e4mtliche nachrichtendienstlichen und auch milit\u00e4rischen Operationen hinter den feindlichen Linien", "sentence": "W\u00e4hrend des Koreakrieges war die CIA f\u00fcr s\u00e4mtliche nachrichtendienstlichen und auch milit\u00e4rischen Operationen hinter den feindlichen Linien zust\u00e4ndig.", "paragraph_sentence": "Central_Intelligence_Agency == Geschichte = = Im Boden eingearbeitetes CIA-Emblem in der Lobby des urspr\u00fcnglichen Hauptquartiers Der Nachrichtendienst wurde am 18. September 1947 durch Verabschiedung des National Security Act gegr\u00fcndet. Vorl\u00e4ufer der CIA war im Zweiten Weltkrieg das Office of Strategic Services (OSS), aus dem von 1945 bis 1947 die von Luftwaffengeneral Hoyt S. Vandenberg geleitete ''Central Intelligence Group, CIG'' im Au\u00dfenministerium hervorging. Man erkannte jedoch schnell, dass mit dem beginnenden Kalten Krieg ein Rumpf-Spionageapparat f\u00fcr die Weltmacht USA nicht ausreichte. Erster CIA-Direktor war Admiral Roscoe H. Hillenkoetter. Auf Hillenkoetter folgte 1950 Walter Bedell Smith, der jedoch den OSS-Veteran Allen Welsh Dulles zum Direktor einer Abteilung f\u00fcr spezielle verdeckte Aufgaben machte, die den Charakter der CIA entscheidend pr\u00e4gten. Dulles, der zwischen 1953 und 1961 als Direktor der CIA fungierte, war neben George Tenet am l\u00e4ngsten an der Spitze der amerikanischen Auslandsspionage. W\u00e4hrend des Koreakrieges war die CIA f\u00fcr s\u00e4mtliche nachrichtendienstlichen und auch milit\u00e4rischen Operationen hinter den feindlichen Linien zust\u00e4ndig. Die desastr\u00f6sen Ergebnisse dieser Unternehmungen f\u00fchrten nach dem Krieg im Verteidigungsministerium zu der Erkenntnis, dass das Milit\u00e4r wieder f\u00fcr milit\u00e4rische Kommandooperationen zust\u00e4ndig sein sollte und zur Aufstellung der Special Forces, einer Truppe f\u00fcr asymmetrische Kriegf\u00fchrung. Diese Einheit bildete fortan die milit\u00e4rische Schnittstelle zur CIA. Ende der 1950er-Jahre begann die CIA mit Spionagefl\u00fcgen in fremdem Luftraum, haupts\u00e4chlich \u00fcber der Sowjetunion und der Volksrepublik China. Aus nachrichtendienstlicher und technischer Sicht waren die Programme mit Spionageflugzeugen, wie zum Beispiel U-2 und A-12, sehr erfolgreich. W\u00e4hrend des Vietnamkrieges leitete die CIA zahlreiche verdeckte Operationen in Laos, Kambodscha und Nordvietnam, war aber auch auf s\u00fcdvietnamesischem Gebiet sowohl in Pazifizierungs- als auch in Liquidierungsprogramme (Operation Phoenix) eingebunden. Bis in die 1970er-Jahre operierte die CIA zudem verdeckt in Lateinamerika und unterst\u00fctzte unter anderem rechtsgerichtete Milit\u00e4rputsche gegen die demokratisch gew\u00e4hlten Regierungen Guatemalas (1954) , Brasiliens (1964) und Chiles (1973) . Innerhalb der Vereinigten Staaten war die CIA in den 1970ern gegen B\u00fcrgerrechts- und Friedensbewegungen aktiv, siehe Operation CHAOS. Dies f\u00fchrte ab 1975 zu Ermittlungen des Church Committee und 1978 zu einer Neuregelung der Zust\u00e4ndigkeiten und ihre Kontrolle durch st\u00e4ndige Aussch\u00fcsse des US-Kongresses im ''Foreign Intelligence Surveillance Act''. 1988 wurde George Bush als erster ehemaliger CIA-Chef (1977 bis 1978) zum Pr\u00e4sidenten der Vereinigten Staaten gew\u00e4hlt. Im Jahr 1995 war das Hauptquartier der CIA das Ziel eines geplanten Attentats. Im Rahmen der Operation Bojinka sollte eine kleine mit Sprengstoff beladene Passagiermaschine gezielt in das Hauptquartier in Langley geflogen werden. Der Attent\u00e4ter Abdul Hakim Murad nahm im Vorfeld Flugunterricht in North Carolina, um diesen Anschlag durchf\u00fchren zu k\u00f6nnen. Der Plan wurde jedoch durch einen Brand im Apartment, in dem die Attent\u00e4ter wohnten, vereitelt. Als Folge davon \u00e4nderte al-Qaida ihre Pl\u00e4ne, was dann zu den Terroranschl\u00e4gen am 11. September 2001 f\u00fchrte. Seit dem 11. Juli 1997 war George Tenet Direktor der CIA. Er trat am 3. Juni 2004 nach Kritik an der Arbeit des Dienstes im Zusammenhang mit dem Dritten Golfkrieg aus \u201epers\u00f6nlichen Gr\u00fcnden zur\u00fcck\u201c. Bis zur Ernennung eines neuen Direktors \u00fcbernahm sein bisheriger Stellvertreter John E. McLaughlin kommissarisch die Leitung der CIA. Seit etwa 2004 ist die CIA f\u00fcr viele Operationen mit Drohnen verantwortlich. Im August 2011 legte das Bureau of Investigative Journalism (BIJ) einen Bericht \u00fcber Drohnenangriffe in Pakistan vor, f\u00fcr den etwa 2000 Medienberichte ausgewertet wurden. Demnach wurden seit 2004 mindestens 291 Eins\u00e4tze durchgef\u00fchrt, bei denen zwischen 2292 und 2863 Menschen starben. 126 bewaffnete Anf\u00fchrer der Islamisten, die namentlich bekannt sind, und mehrere hundert militante Islamisten wurden get\u00f6tet. Etwa 385 bis 775 Unbeteiligte, darunter 164 Kinder, kamen bei den Angriffen ums Leben. \u00c4hnliche Angriffe fanden auch im Jemen und auf dem afrikanischen Kontinent statt. Vom 24. September 2004 bis 6. Mai 2006 war Porter Goss CIA-Chef, bis er auf Druck der Regierung Bush sein Amt zur Verf\u00fcgung stellte. Seit dem 30. Mai 2006 leitete Michael V. Hayden, ehemaliger Leiter der NSA, die CIA. Bis April 2005 war der Direktor der CIA jeweils auch als Director of Central Intelligence f\u00fcr die Beratung des US-Pr\u00e4sidenten in Nachrichtendienstfragen zust\u00e4ndig und hatte die F\u00fchrung der Gemeinschaft der US-Nachrichtendienste (Intelligence Community) inne. Im Zuge der Reform des US-amerikanischen Nachrichtendienstsystems nach den Terroranschl\u00e4gen vom 11. September wurde diese Funktion auf den Director of National Intelligence \u00fcbertragen, der gleichzeitig f\u00fcr die Koordinierung der Arbeit der CIA mit der anderer Nachrichtendienste und f\u00fcr die Auslandskooperation zust\u00e4ndig ist. Dadurch wurde die Rolle der CIA als f\u00fchrende Nachrichtendienstinstitution aufgehoben. Anfang Januar 2009 wurde Leon Panetta vom designierten Pr\u00e4sidenten Barack Obama \u00fcberraschend als neuer Direktor der CIA nominiert, obwohl er \u00fcber keine geheimdienstliche Erfahrung verf\u00fcgte. Nachdem Panetta im Juli 2011 Nachfolger des Verteidigungsministers Robert Gates wurde, wurde General David Petraeus als neuer Direktor der CIA nominiert. Am 8. November 2012, wenige Tage nach den Pr\u00e4sidentschaftswahlen in den USA, reichte Petraeus ein R\u00fccktrittsgesuch vom Amt ein, das US-Pr\u00e4sident Obama am 9. November 2012 annahm. Petraeus war zuvor als Kandidat f\u00fcr ein Ministeramt in der zweiten Amtszeit von Pr\u00e4sident Obama gehandelt worden. Als Grund f\u00fcr den R\u00fccktritt nannte Petraeus eine au\u00dfereheliche Aff\u00e4re. Sein Amt wurde kommissarisch von Michael Morell \u00fcbernommen, bevor John Brennan im Januar 2013 als neuer Direktor von Barack Obama nominiert wurde. Mike Pompeo \u00fcbernahm vom 23. Januar 2017 bis 26. April 2018 das Amt des Director of the Central Intelligence Agency. 2018 wurde er vom US-Pr\u00e4sidenten zum neuen Au\u00dfenminister der Vereinigten Staaten ernannt, als Nachfolger von Rex Tillerson. Seit 26. April 2018 hatte Gina Haspel kommissarisch die Leitung des CIA, zuvor war sie seit Februar 2017 stellvertretende CIA-Direktorin. Ab 21. Mai 2018 betraute der US-Pr\u00e4sident sie mit dem Amt des Direktors. Ihre korrekte Anrede ist: Madam Director oder Madam.", "paragraph_answer": "Central_Intelligence_Agency == Geschichte == Im Boden eingearbeitetes CIA-Emblem in der Lobby des urspr\u00fcnglichen Hauptquartiers Der Nachrichtendienst wurde am 18. September 1947 durch Verabschiedung des National Security Act gegr\u00fcndet. Vorl\u00e4ufer der CIA war im Zweiten Weltkrieg das Office of Strategic Services (OSS), aus dem von 1945 bis 1947 die von Luftwaffengeneral Hoyt S. Vandenberg geleitete ''Central Intelligence Group, CIG'' im Au\u00dfenministerium hervorging. Man erkannte jedoch schnell, dass mit dem beginnenden Kalten Krieg ein Rumpf-Spionageapparat f\u00fcr die Weltmacht USA nicht ausreichte. Erster CIA-Direktor war Admiral Roscoe H. Hillenkoetter. Auf Hillenkoetter folgte 1950 Walter Bedell Smith, der jedoch den OSS-Veteran Allen Welsh Dulles zum Direktor einer Abteilung f\u00fcr spezielle verdeckte Aufgaben machte, die den Charakter der CIA entscheidend pr\u00e4gten. Dulles, der zwischen 1953 und 1961 als Direktor der CIA fungierte, war neben George Tenet am l\u00e4ngsten an der Spitze der amerikanischen Auslandsspionage. W\u00e4hrend des Koreakrieges war die CIA f\u00fcr s\u00e4mtliche nachrichtendienstlichen und auch milit\u00e4rischen Operationen hinter den feindlichen Linien zust\u00e4ndig. Die desastr\u00f6sen Ergebnisse dieser Unternehmungen f\u00fchrten nach dem Krieg im Verteidigungsministerium zu der Erkenntnis, dass das Milit\u00e4r wieder f\u00fcr milit\u00e4rische Kommandooperationen zust\u00e4ndig sein sollte und zur Aufstellung der Special Forces, einer Truppe f\u00fcr asymmetrische Kriegf\u00fchrung. Diese Einheit bildete fortan die milit\u00e4rische Schnittstelle zur CIA. Ende der 1950er-Jahre begann die CIA mit Spionagefl\u00fcgen in fremdem Luftraum, haupts\u00e4chlich \u00fcber der Sowjetunion und der Volksrepublik China. Aus nachrichtendienstlicher und technischer Sicht waren die Programme mit Spionageflugzeugen, wie zum Beispiel U-2 und A-12, sehr erfolgreich. W\u00e4hrend des Vietnamkrieges leitete die CIA zahlreiche verdeckte Operationen in Laos, Kambodscha und Nordvietnam, war aber auch auf s\u00fcdvietnamesischem Gebiet sowohl in Pazifizierungs- als auch in Liquidierungsprogramme (Operation Phoenix) eingebunden. Bis in die 1970er-Jahre operierte die CIA zudem verdeckt in Lateinamerika und unterst\u00fctzte unter anderem rechtsgerichtete Milit\u00e4rputsche gegen die demokratisch gew\u00e4hlten Regierungen Guatemalas (1954) , Brasiliens (1964) und Chiles (1973) . Innerhalb der Vereinigten Staaten war die CIA in den 1970ern gegen B\u00fcrgerrechts- und Friedensbewegungen aktiv, siehe Operation CHAOS. Dies f\u00fchrte ab 1975 zu Ermittlungen des Church Committee und 1978 zu einer Neuregelung der Zust\u00e4ndigkeiten und ihre Kontrolle durch st\u00e4ndige Aussch\u00fcsse des US-Kongresses im ''Foreign Intelligence Surveillance Act''. 1988 wurde George Bush als erster ehemaliger CIA-Chef (1977 bis 1978) zum Pr\u00e4sidenten der Vereinigten Staaten gew\u00e4hlt. Im Jahr 1995 war das Hauptquartier der CIA das Ziel eines geplanten Attentats. Im Rahmen der Operation Bojinka sollte eine kleine mit Sprengstoff beladene Passagiermaschine gezielt in das Hauptquartier in Langley geflogen werden. Der Attent\u00e4ter Abdul Hakim Murad nahm im Vorfeld Flugunterricht in North Carolina, um diesen Anschlag durchf\u00fchren zu k\u00f6nnen. Der Plan wurde jedoch durch einen Brand im Apartment, in dem die Attent\u00e4ter wohnten, vereitelt. Als Folge davon \u00e4nderte al-Qaida ihre Pl\u00e4ne, was dann zu den Terroranschl\u00e4gen am 11. September 2001 f\u00fchrte. Seit dem 11. Juli 1997 war George Tenet Direktor der CIA. Er trat am 3. Juni 2004 nach Kritik an der Arbeit des Dienstes im Zusammenhang mit dem Dritten Golfkrieg aus \u201epers\u00f6nlichen Gr\u00fcnden zur\u00fcck\u201c. Bis zur Ernennung eines neuen Direktors \u00fcbernahm sein bisheriger Stellvertreter John E. McLaughlin kommissarisch die Leitung der CIA. Seit etwa 2004 ist die CIA f\u00fcr viele Operationen mit Drohnen verantwortlich. Im August 2011 legte das Bureau of Investigative Journalism (BIJ) einen Bericht \u00fcber Drohnenangriffe in Pakistan vor, f\u00fcr den etwa 2000 Medienberichte ausgewertet wurden. Demnach wurden seit 2004 mindestens 291 Eins\u00e4tze durchgef\u00fchrt, bei denen zwischen 2292 und 2863 Menschen starben. 126 bewaffnete Anf\u00fchrer der Islamisten, die namentlich bekannt sind, und mehrere hundert militante Islamisten wurden get\u00f6tet. Etwa 385 bis 775 Unbeteiligte, darunter 164 Kinder, kamen bei den Angriffen ums Leben. \u00c4hnliche Angriffe fanden auch im Jemen und auf dem afrikanischen Kontinent statt. Vom 24. September 2004 bis 6. Mai 2006 war Porter Goss CIA-Chef, bis er auf Druck der Regierung Bush sein Amt zur Verf\u00fcgung stellte. Seit dem 30. Mai 2006 leitete Michael V. Hayden, ehemaliger Leiter der NSA, die CIA. Bis April 2005 war der Direktor der CIA jeweils auch als Director of Central Intelligence f\u00fcr die Beratung des US-Pr\u00e4sidenten in Nachrichtendienstfragen zust\u00e4ndig und hatte die F\u00fchrung der Gemeinschaft der US-Nachrichtendienste (Intelligence Community) inne. Im Zuge der Reform des US-amerikanischen Nachrichtendienstsystems nach den Terroranschl\u00e4gen vom 11. September wurde diese Funktion auf den Director of National Intelligence \u00fcbertragen, der gleichzeitig f\u00fcr die Koordinierung der Arbeit der CIA mit der anderer Nachrichtendienste und f\u00fcr die Auslandskooperation zust\u00e4ndig ist. Dadurch wurde die Rolle der CIA als f\u00fchrende Nachrichtendienstinstitution aufgehoben. Anfang Januar 2009 wurde Leon Panetta vom designierten Pr\u00e4sidenten Barack Obama \u00fcberraschend als neuer Direktor der CIA nominiert, obwohl er \u00fcber keine geheimdienstliche Erfahrung verf\u00fcgte. Nachdem Panetta im Juli 2011 Nachfolger des Verteidigungsministers Robert Gates wurde, wurde General David Petraeus als neuer Direktor der CIA nominiert. Am 8. November 2012, wenige Tage nach den Pr\u00e4sidentschaftswahlen in den USA, reichte Petraeus ein R\u00fccktrittsgesuch vom Amt ein, das US-Pr\u00e4sident Obama am 9. November 2012 annahm. Petraeus war zuvor als Kandidat f\u00fcr ein Ministeramt in der zweiten Amtszeit von Pr\u00e4sident Obama gehandelt worden. Als Grund f\u00fcr den R\u00fccktritt nannte Petraeus eine au\u00dfereheliche Aff\u00e4re. Sein Amt wurde kommissarisch von Michael Morell \u00fcbernommen, bevor John Brennan im Januar 2013 als neuer Direktor von Barack Obama nominiert wurde. Mike Pompeo \u00fcbernahm vom 23. Januar 2017 bis 26. April 2018 das Amt des Director of the Central Intelligence Agency. 2018 wurde er vom US-Pr\u00e4sidenten zum neuen Au\u00dfenminister der Vereinigten Staaten ernannt, als Nachfolger von Rex Tillerson. Seit 26. April 2018 hatte Gina Haspel kommissarisch die Leitung des CIA, zuvor war sie seit Februar 2017 stellvertretende CIA-Direktorin. Ab 21. Mai 2018 betraute der US-Pr\u00e4sident sie mit dem Amt des Direktors. Ihre korrekte Anrede ist: Madam Director oder Madam.", "sentence_answer": "W\u00e4hrend des Koreakrieges war die CIA f\u00fcr s\u00e4mtliche nachrichtendienstlichen und auch milit\u00e4rischen Operationen hinter den feindlichen Linien zust\u00e4ndig.", "paragraph_id": 36825} {"question": "Wann begann die CIA mit Spionagefl\u00fcgen im Ausland?", "paragraph": "Central_Intelligence_Agency\n\n== Geschichte ==\nIm Boden eingearbeitetes CIA-Emblem in der Lobby des urspr\u00fcnglichen Hauptquartiers\nDer Nachrichtendienst wurde am 18. September 1947 durch Verabschiedung des National Security Act gegr\u00fcndet. Vorl\u00e4ufer der CIA war im Zweiten Weltkrieg das Office of Strategic Services (OSS), aus dem von 1945 bis 1947 die von Luftwaffengeneral Hoyt S. Vandenberg geleitete ''Central Intelligence Group, CIG'' im Au\u00dfenministerium hervorging. Man erkannte jedoch schnell, dass mit dem beginnenden Kalten Krieg ein Rumpf-Spionageapparat f\u00fcr die Weltmacht USA nicht ausreichte.\nErster CIA-Direktor war Admiral Roscoe H. Hillenkoetter. Auf Hillenkoetter folgte 1950 Walter Bedell Smith, der jedoch den OSS-Veteran Allen Welsh Dulles zum Direktor einer Abteilung f\u00fcr spezielle verdeckte Aufgaben machte, die den Charakter der CIA entscheidend pr\u00e4gten. Dulles, der zwischen 1953 und 1961 als Direktor der CIA fungierte, war neben George Tenet am l\u00e4ngsten an der Spitze der amerikanischen Auslandsspionage.\nW\u00e4hrend des Koreakrieges war die CIA f\u00fcr s\u00e4mtliche nachrichtendienstlichen und auch milit\u00e4rischen Operationen hinter den feindlichen Linien zust\u00e4ndig. Die desastr\u00f6sen Ergebnisse dieser Unternehmungen f\u00fchrten nach dem Krieg im Verteidigungsministerium zu der Erkenntnis, dass das Milit\u00e4r wieder f\u00fcr milit\u00e4rische Kommandooperationen zust\u00e4ndig sein sollte und zur Aufstellung der Special Forces, einer Truppe f\u00fcr asymmetrische Kriegf\u00fchrung. Diese Einheit bildete fortan die milit\u00e4rische Schnittstelle zur CIA.\nEnde der 1950er-Jahre begann die CIA mit Spionagefl\u00fcgen in fremdem Luftraum, haupts\u00e4chlich \u00fcber der Sowjetunion und der Volksrepublik China. Aus nachrichtendienstlicher und technischer Sicht waren die Programme mit Spionageflugzeugen, wie zum Beispiel U-2 und A-12, sehr erfolgreich.\nW\u00e4hrend des Vietnamkrieges leitete die CIA zahlreiche verdeckte Operationen in Laos, Kambodscha und Nordvietnam, war aber auch auf s\u00fcdvietnamesischem Gebiet sowohl in Pazifizierungs- als auch in Liquidierungsprogramme (Operation Phoenix) eingebunden. Bis in die 1970er-Jahre operierte die CIA zudem verdeckt in Lateinamerika und unterst\u00fctzte unter anderem rechtsgerichtete Milit\u00e4rputsche gegen die demokratisch gew\u00e4hlten Regierungen Guatemalas (1954)\u00a0, Brasiliens (1964)\u00a0 und Chiles (1973)\u00a0.\nInnerhalb der Vereinigten Staaten war die CIA in den 1970ern gegen B\u00fcrgerrechts- und Friedensbewegungen aktiv, siehe Operation CHAOS. Dies f\u00fchrte ab 1975 zu Ermittlungen des Church Committee und 1978 zu einer Neuregelung der Zust\u00e4ndigkeiten und ihre Kontrolle durch st\u00e4ndige Aussch\u00fcsse des US-Kongresses im ''Foreign Intelligence Surveillance Act''.\n1988 wurde George Bush als erster ehemaliger CIA-Chef (1977 bis 1978) zum Pr\u00e4sidenten der Vereinigten Staaten gew\u00e4hlt.\nIm Jahr 1995 war das Hauptquartier der CIA das Ziel eines geplanten Attentats. Im Rahmen der Operation Bojinka sollte eine kleine mit Sprengstoff beladene Passagiermaschine gezielt in das Hauptquartier in Langley geflogen werden. Der Attent\u00e4ter Abdul Hakim Murad nahm im Vorfeld Flugunterricht in North Carolina, um diesen Anschlag durchf\u00fchren zu k\u00f6nnen. Der Plan wurde jedoch durch einen Brand im Apartment, in dem die Attent\u00e4ter wohnten, vereitelt. Als Folge davon \u00e4nderte al-Qaida ihre Pl\u00e4ne, was dann zu den Terroranschl\u00e4gen am 11. September 2001 f\u00fchrte.\nSeit dem 11. Juli 1997 war George Tenet Direktor der CIA. Er trat am 3.\u00a0Juni 2004 nach Kritik an der Arbeit des Dienstes im Zusammenhang mit dem Dritten Golfkrieg aus \u201epers\u00f6nlichen Gr\u00fcnden zur\u00fcck\u201c. Bis zur Ernennung eines neuen Direktors \u00fcbernahm sein bisheriger Stellvertreter John E. McLaughlin kommissarisch die Leitung der CIA.\nSeit etwa 2004 ist die CIA f\u00fcr viele Operationen mit Drohnen verantwortlich. Im August 2011 legte das Bureau of Investigative Journalism (BIJ) einen Bericht \u00fcber Drohnenangriffe in Pakistan vor, f\u00fcr den etwa 2000 Medienberichte ausgewertet wurden. Demnach wurden seit 2004 mindestens 291 Eins\u00e4tze durchgef\u00fchrt, bei denen zwischen 2292 und 2863 Menschen starben. 126 bewaffnete Anf\u00fchrer der Islamisten, die namentlich bekannt sind, und mehrere hundert militante Islamisten wurden get\u00f6tet. Etwa 385 bis 775 Unbeteiligte, darunter 164 Kinder, kamen bei den Angriffen ums Leben. \u00c4hnliche Angriffe fanden auch im Jemen und auf dem afrikanischen Kontinent statt.\nVom 24. September 2004 bis 6. Mai 2006 war Porter Goss CIA-Chef, bis er auf Druck der Regierung Bush sein Amt zur Verf\u00fcgung stellte. Seit dem 30.\u00a0Mai 2006 leitete Michael V. Hayden, ehemaliger Leiter der NSA, die CIA. Bis April 2005 war der Direktor der CIA jeweils auch als Director of Central Intelligence f\u00fcr die Beratung des US-Pr\u00e4sidenten in Nachrichtendienstfragen zust\u00e4ndig und hatte die F\u00fchrung der Gemeinschaft der US-Nachrichtendienste (Intelligence Community) inne. Im Zuge der Reform des US-amerikanischen Nachrichtendienstsystems nach den Terroranschl\u00e4gen vom 11. September wurde diese Funktion auf den Director of National Intelligence \u00fcbertragen, der gleichzeitig f\u00fcr die Koordinierung der Arbeit der CIA mit der anderer Nachrichtendienste und f\u00fcr die Auslandskooperation zust\u00e4ndig ist. Dadurch wurde die Rolle der CIA als f\u00fchrende Nachrichtendienstinstitution aufgehoben.\nAnfang Januar 2009 wurde Leon Panetta vom designierten Pr\u00e4sidenten Barack Obama \u00fcberraschend als neuer Direktor der CIA nominiert, obwohl er \u00fcber keine geheimdienstliche Erfahrung verf\u00fcgte. Nachdem Panetta im Juli 2011 Nachfolger des Verteidigungsministers Robert Gates wurde, wurde General David Petraeus als neuer Direktor der CIA nominiert.\nAm 8. November 2012, wenige Tage nach den Pr\u00e4sidentschaftswahlen in den USA, reichte Petraeus ein R\u00fccktrittsgesuch vom Amt ein, das US-Pr\u00e4sident Obama am 9. November 2012 annahm. Petraeus war zuvor als Kandidat f\u00fcr ein Ministeramt in der zweiten Amtszeit von Pr\u00e4sident Obama gehandelt worden. Als Grund f\u00fcr den R\u00fccktritt nannte Petraeus eine au\u00dfereheliche Aff\u00e4re. Sein Amt wurde kommissarisch von Michael Morell \u00fcbernommen, bevor John Brennan im Januar 2013 als neuer Direktor von Barack Obama nominiert wurde.\nMike Pompeo \u00fcbernahm vom 23. Januar 2017 bis 26. April 2018 das Amt des Director of the Central Intelligence Agency. 2018 wurde er vom US-Pr\u00e4sidenten zum neuen Au\u00dfenminister der Vereinigten Staaten ernannt, als Nachfolger von Rex Tillerson.\nSeit 26. 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Man erkannte jedoch schnell, dass mit dem beginnenden Kalten Krieg ein Rumpf-Spionageapparat f\u00fcr die Weltmacht USA nicht ausreichte. Erster CIA-Direktor war Admiral Roscoe H. Hillenkoetter. Auf Hillenkoetter folgte 1950 Walter Bedell Smith, der jedoch den OSS-Veteran Allen Welsh Dulles zum Direktor einer Abteilung f\u00fcr spezielle verdeckte Aufgaben machte, die den Charakter der CIA entscheidend pr\u00e4gten. Dulles, der zwischen 1953 und 1961 als Direktor der CIA fungierte, war neben George Tenet am l\u00e4ngsten an der Spitze der amerikanischen Auslandsspionage. W\u00e4hrend des Koreakrieges war die CIA f\u00fcr s\u00e4mtliche nachrichtendienstlichen und auch milit\u00e4rischen Operationen hinter den feindlichen Linien zust\u00e4ndig. 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Bis in die 1970er-Jahre operierte die CIA zudem verdeckt in Lateinamerika und unterst\u00fctzte unter anderem rechtsgerichtete Milit\u00e4rputsche gegen die demokratisch gew\u00e4hlten Regierungen Guatemalas (1954) , Brasiliens (1964) und Chiles (1973) . Innerhalb der Vereinigten Staaten war die CIA in den 1970ern gegen B\u00fcrgerrechts- und Friedensbewegungen aktiv, siehe Operation CHAOS. Dies f\u00fchrte ab 1975 zu Ermittlungen des Church Committee und 1978 zu einer Neuregelung der Zust\u00e4ndigkeiten und ihre Kontrolle durch st\u00e4ndige Aussch\u00fcsse des US-Kongresses im ''Foreign Intelligence Surveillance Act''. 1988 wurde George Bush als erster ehemaliger CIA-Chef (1977 bis 1978) zum Pr\u00e4sidenten der Vereinigten Staaten gew\u00e4hlt. Im Jahr 1995 war das Hauptquartier der CIA das Ziel eines geplanten Attentats. Im Rahmen der Operation Bojinka sollte eine kleine mit Sprengstoff beladene Passagiermaschine gezielt in das Hauptquartier in Langley geflogen werden. Der Attent\u00e4ter Abdul Hakim Murad nahm im Vorfeld Flugunterricht in North Carolina, um diesen Anschlag durchf\u00fchren zu k\u00f6nnen. Der Plan wurde jedoch durch einen Brand im Apartment, in dem die Attent\u00e4ter wohnten, vereitelt. Als Folge davon \u00e4nderte al-Qaida ihre Pl\u00e4ne, was dann zu den Terroranschl\u00e4gen am 11. September 2001 f\u00fchrte. Seit dem 11. Juli 1997 war George Tenet Direktor der CIA. Er trat am 3. Juni 2004 nach Kritik an der Arbeit des Dienstes im Zusammenhang mit dem Dritten Golfkrieg aus \u201epers\u00f6nlichen Gr\u00fcnden zur\u00fcck\u201c. Bis zur Ernennung eines neuen Direktors \u00fcbernahm sein bisheriger Stellvertreter John E. McLaughlin kommissarisch die Leitung der CIA. Seit etwa 2004 ist die CIA f\u00fcr viele Operationen mit Drohnen verantwortlich. Im August 2011 legte das Bureau of Investigative Journalism (BIJ) einen Bericht \u00fcber Drohnenangriffe in Pakistan vor, f\u00fcr den etwa 2000 Medienberichte ausgewertet wurden. Demnach wurden seit 2004 mindestens 291 Eins\u00e4tze durchgef\u00fchrt, bei denen zwischen 2292 und 2863 Menschen starben. 126 bewaffnete Anf\u00fchrer der Islamisten, die namentlich bekannt sind, und mehrere hundert militante Islamisten wurden get\u00f6tet. Etwa 385 bis 775 Unbeteiligte, darunter 164 Kinder, kamen bei den Angriffen ums Leben. \u00c4hnliche Angriffe fanden auch im Jemen und auf dem afrikanischen Kontinent statt. Vom 24. September 2004 bis 6. Mai 2006 war Porter Goss CIA-Chef, bis er auf Druck der Regierung Bush sein Amt zur Verf\u00fcgung stellte. Seit dem 30. Mai 2006 leitete Michael V. Hayden, ehemaliger Leiter der NSA, die CIA. Bis April 2005 war der Direktor der CIA jeweils auch als Director of Central Intelligence f\u00fcr die Beratung des US-Pr\u00e4sidenten in Nachrichtendienstfragen zust\u00e4ndig und hatte die F\u00fchrung der Gemeinschaft der US-Nachrichtendienste (Intelligence Community) inne. Im Zuge der Reform des US-amerikanischen Nachrichtendienstsystems nach den Terroranschl\u00e4gen vom 11. September wurde diese Funktion auf den Director of National Intelligence \u00fcbertragen, der gleichzeitig f\u00fcr die Koordinierung der Arbeit der CIA mit der anderer Nachrichtendienste und f\u00fcr die Auslandskooperation zust\u00e4ndig ist. Dadurch wurde die Rolle der CIA als f\u00fchrende Nachrichtendienstinstitution aufgehoben. Anfang Januar 2009 wurde Leon Panetta vom designierten Pr\u00e4sidenten Barack Obama \u00fcberraschend als neuer Direktor der CIA nominiert, obwohl er \u00fcber keine geheimdienstliche Erfahrung verf\u00fcgte. Nachdem Panetta im Juli 2011 Nachfolger des Verteidigungsministers Robert Gates wurde, wurde General David Petraeus als neuer Direktor der CIA nominiert. Am 8. November 2012, wenige Tage nach den Pr\u00e4sidentschaftswahlen in den USA, reichte Petraeus ein R\u00fccktrittsgesuch vom Amt ein, das US-Pr\u00e4sident Obama am 9. November 2012 annahm. 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Juli 1997 war George Tenet Direktor der CIA. Er trat am 3. Juni 2004 nach Kritik an der Arbeit des Dienstes im Zusammenhang mit dem Dritten Golfkrieg aus \u201epers\u00f6nlichen Gr\u00fcnden zur\u00fcck\u201c. Bis zur Ernennung eines neuen Direktors \u00fcbernahm sein bisheriger Stellvertreter John E. McLaughlin kommissarisch die Leitung der CIA. Seit etwa 2004 ist die CIA f\u00fcr viele Operationen mit Drohnen verantwortlich. Im August 2011 legte das Bureau of Investigative Journalism (BIJ) einen Bericht \u00fcber Drohnenangriffe in Pakistan vor, f\u00fcr den etwa 2000 Medienberichte ausgewertet wurden. Demnach wurden seit 2004 mindestens 291 Eins\u00e4tze durchgef\u00fchrt, bei denen zwischen 2292 und 2863 Menschen starben. 126 bewaffnete Anf\u00fchrer der Islamisten, die namentlich bekannt sind, und mehrere hundert militante Islamisten wurden get\u00f6tet. Etwa 385 bis 775 Unbeteiligte, darunter 164 Kinder, kamen bei den Angriffen ums Leben. \u00c4hnliche Angriffe fanden auch im Jemen und auf dem afrikanischen Kontinent statt. Vom 24. September 2004 bis 6. Mai 2006 war Porter Goss CIA-Chef, bis er auf Druck der Regierung Bush sein Amt zur Verf\u00fcgung stellte. Seit dem 30. Mai 2006 leitete Michael V. Hayden, ehemaliger Leiter der NSA, die CIA. Bis April 2005 war der Direktor der CIA jeweils auch als Director of Central Intelligence f\u00fcr die Beratung des US-Pr\u00e4sidenten in Nachrichtendienstfragen zust\u00e4ndig und hatte die F\u00fchrung der Gemeinschaft der US-Nachrichtendienste (Intelligence Community) inne. Im Zuge der Reform des US-amerikanischen Nachrichtendienstsystems nach den Terroranschl\u00e4gen vom 11. 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Man erkannte jedoch schnell, dass mit dem beginnenden Kalten Krieg ein Rumpf-Spionageapparat f\u00fcr die Weltmacht USA nicht ausreichte.\nErster CIA-Direktor war Admiral Roscoe H. Hillenkoetter. Auf Hillenkoetter folgte 1950 Walter Bedell Smith, der jedoch den OSS-Veteran Allen Welsh Dulles zum Direktor einer Abteilung f\u00fcr spezielle verdeckte Aufgaben machte, die den Charakter der CIA entscheidend pr\u00e4gten. Dulles, der zwischen 1953 und 1961 als Direktor der CIA fungierte, war neben George Tenet am l\u00e4ngsten an der Spitze der amerikanischen Auslandsspionage.\nW\u00e4hrend des Koreakrieges war die CIA f\u00fcr s\u00e4mtliche nachrichtendienstlichen und auch milit\u00e4rischen Operationen hinter den feindlichen Linien zust\u00e4ndig. 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Im Rahmen der Operation Bojinka sollte eine kleine mit Sprengstoff beladene Passagiermaschine gezielt in das Hauptquartier in Langley geflogen werden. Der Attent\u00e4ter Abdul Hakim Murad nahm im Vorfeld Flugunterricht in North Carolina, um diesen Anschlag durchf\u00fchren zu k\u00f6nnen. Der Plan wurde jedoch durch einen Brand im Apartment, in dem die Attent\u00e4ter wohnten, vereitelt. Als Folge davon \u00e4nderte al-Qaida ihre Pl\u00e4ne, was dann zu den Terroranschl\u00e4gen am 11. September 2001 f\u00fchrte.\nSeit dem 11. Juli 1997 war George Tenet Direktor der CIA. Er trat am 3.\u00a0Juni 2004 nach Kritik an der Arbeit des Dienstes im Zusammenhang mit dem Dritten Golfkrieg aus \u201epers\u00f6nlichen Gr\u00fcnden zur\u00fcck\u201c. Bis zur Ernennung eines neuen Direktors \u00fcbernahm sein bisheriger Stellvertreter John E. McLaughlin kommissarisch die Leitung der CIA.\nSeit etwa 2004 ist die CIA f\u00fcr viele Operationen mit Drohnen verantwortlich. Im August 2011 legte das Bureau of Investigative Journalism (BIJ) einen Bericht \u00fcber Drohnenangriffe in Pakistan vor, f\u00fcr den etwa 2000 Medienberichte ausgewertet wurden. Demnach wurden seit 2004 mindestens 291 Eins\u00e4tze durchgef\u00fchrt, bei denen zwischen 2292 und 2863 Menschen starben. 126 bewaffnete Anf\u00fchrer der Islamisten, die namentlich bekannt sind, und mehrere hundert militante Islamisten wurden get\u00f6tet. Etwa 385 bis 775 Unbeteiligte, darunter 164 Kinder, kamen bei den Angriffen ums Leben. \u00c4hnliche Angriffe fanden auch im Jemen und auf dem afrikanischen Kontinent statt.\nVom 24. September 2004 bis 6. Mai 2006 war Porter Goss CIA-Chef, bis er auf Druck der Regierung Bush sein Amt zur Verf\u00fcgung stellte. Seit dem 30.\u00a0Mai 2006 leitete Michael V. Hayden, ehemaliger Leiter der NSA, die CIA. Bis April 2005 war der Direktor der CIA jeweils auch als Director of Central Intelligence f\u00fcr die Beratung des US-Pr\u00e4sidenten in Nachrichtendienstfragen zust\u00e4ndig und hatte die F\u00fchrung der Gemeinschaft der US-Nachrichtendienste (Intelligence Community) inne. Im Zuge der Reform des US-amerikanischen Nachrichtendienstsystems nach den Terroranschl\u00e4gen vom 11. September wurde diese Funktion auf den Director of National Intelligence \u00fcbertragen, der gleichzeitig f\u00fcr die Koordinierung der Arbeit der CIA mit der anderer Nachrichtendienste und f\u00fcr die Auslandskooperation zust\u00e4ndig ist. Dadurch wurde die Rolle der CIA als f\u00fchrende Nachrichtendienstinstitution aufgehoben.\nAnfang Januar 2009 wurde Leon Panetta vom designierten Pr\u00e4sidenten Barack Obama \u00fcberraschend als neuer Direktor der CIA nominiert, obwohl er \u00fcber keine geheimdienstliche Erfahrung verf\u00fcgte. Nachdem Panetta im Juli 2011 Nachfolger des Verteidigungsministers Robert Gates wurde, wurde General David Petraeus als neuer Direktor der CIA nominiert.\nAm 8. November 2012, wenige Tage nach den Pr\u00e4sidentschaftswahlen in den USA, reichte Petraeus ein R\u00fccktrittsgesuch vom Amt ein, das US-Pr\u00e4sident Obama am 9. November 2012 annahm. Petraeus war zuvor als Kandidat f\u00fcr ein Ministeramt in der zweiten Amtszeit von Pr\u00e4sident Obama gehandelt worden. Als Grund f\u00fcr den R\u00fccktritt nannte Petraeus eine au\u00dfereheliche Aff\u00e4re. Sein Amt wurde kommissarisch von Michael Morell \u00fcbernommen, bevor John Brennan im Januar 2013 als neuer Direktor von Barack Obama nominiert wurde.\nMike Pompeo \u00fcbernahm vom 23. Januar 2017 bis 26. April 2018 das Amt des Director of the Central Intelligence Agency. 2018 wurde er vom US-Pr\u00e4sidenten zum neuen Au\u00dfenminister der Vereinigten Staaten ernannt, als Nachfolger von Rex Tillerson.\nSeit 26. 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W\u00e4hrend des Vietnamkrieges leitete die CIA zahlreiche verdeckte Operationen in Laos, Kambodscha und Nordvietnam, war aber auch auf s\u00fcdvietnamesischem Gebiet sowohl in Pazifizierungs- als auch in Liquidierungsprogramme (Operation Phoenix) eingebunden . Bis in die 1970er-Jahre operierte die CIA zudem verdeckt in Lateinamerika und unterst\u00fctzte unter anderem rechtsgerichtete Milit\u00e4rputsche gegen die demokratisch gew\u00e4hlten Regierungen Guatemalas (1954) , Brasiliens (1964) und Chiles (1973) . Innerhalb der Vereinigten Staaten war die CIA in den 1970ern gegen B\u00fcrgerrechts- und Friedensbewegungen aktiv, siehe Operation CHAOS. 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Juli 1997 war George Tenet Direktor der CIA. Er trat am 3. Juni 2004 nach Kritik an der Arbeit des Dienstes im Zusammenhang mit dem Dritten Golfkrieg aus \u201epers\u00f6nlichen Gr\u00fcnden zur\u00fcck\u201c. Bis zur Ernennung eines neuen Direktors \u00fcbernahm sein bisheriger Stellvertreter John E. McLaughlin kommissarisch die Leitung der CIA. Seit etwa 2004 ist die CIA f\u00fcr viele Operationen mit Drohnen verantwortlich. Im August 2011 legte das Bureau of Investigative Journalism (BIJ) einen Bericht \u00fcber Drohnenangriffe in Pakistan vor, f\u00fcr den etwa 2000 Medienberichte ausgewertet wurden. Demnach wurden seit 2004 mindestens 291 Eins\u00e4tze durchgef\u00fchrt, bei denen zwischen 2292 und 2863 Menschen starben. 126 bewaffnete Anf\u00fchrer der Islamisten, die namentlich bekannt sind, und mehrere hundert militante Islamisten wurden get\u00f6tet. Etwa 385 bis 775 Unbeteiligte, darunter 164 Kinder, kamen bei den Angriffen ums Leben. \u00c4hnliche Angriffe fanden auch im Jemen und auf dem afrikanischen Kontinent statt. Vom 24. September 2004 bis 6. Mai 2006 war Porter Goss CIA-Chef, bis er auf Druck der Regierung Bush sein Amt zur Verf\u00fcgung stellte. Seit dem 30. Mai 2006 leitete Michael V. Hayden, ehemaliger Leiter der NSA, die CIA. Bis April 2005 war der Direktor der CIA jeweils auch als Director of Central Intelligence f\u00fcr die Beratung des US-Pr\u00e4sidenten in Nachrichtendienstfragen zust\u00e4ndig und hatte die F\u00fchrung der Gemeinschaft der US-Nachrichtendienste (Intelligence Community) inne. Im Zuge der Reform des US-amerikanischen Nachrichtendienstsystems nach den Terroranschl\u00e4gen vom 11. September wurde diese Funktion auf den Director of National Intelligence \u00fcbertragen, der gleichzeitig f\u00fcr die Koordinierung der Arbeit der CIA mit der anderer Nachrichtendienste und f\u00fcr die Auslandskooperation zust\u00e4ndig ist. Dadurch wurde die Rolle der CIA als f\u00fchrende Nachrichtendienstinstitution aufgehoben. Anfang Januar 2009 wurde Leon Panetta vom designierten Pr\u00e4sidenten Barack Obama \u00fcberraschend als neuer Direktor der CIA nominiert, obwohl er \u00fcber keine geheimdienstliche Erfahrung verf\u00fcgte. Nachdem Panetta im Juli 2011 Nachfolger des Verteidigungsministers Robert Gates wurde, wurde General David Petraeus als neuer Direktor der CIA nominiert. Am 8. November 2012, wenige Tage nach den Pr\u00e4sidentschaftswahlen in den USA, reichte Petraeus ein R\u00fccktrittsgesuch vom Amt ein, das US-Pr\u00e4sident Obama am 9. November 2012 annahm. Petraeus war zuvor als Kandidat f\u00fcr ein Ministeramt in der zweiten Amtszeit von Pr\u00e4sident Obama gehandelt worden. Als Grund f\u00fcr den R\u00fccktritt nannte Petraeus eine au\u00dfereheliche Aff\u00e4re. Sein Amt wurde kommissarisch von Michael Morell \u00fcbernommen, bevor John Brennan im Januar 2013 als neuer Direktor von Barack Obama nominiert wurde. Mike Pompeo \u00fcbernahm vom 23. Januar 2017 bis 26. April 2018 das Amt des Director of the Central Intelligence Agency. 2018 wurde er vom US-Pr\u00e4sidenten zum neuen Au\u00dfenminister der Vereinigten Staaten ernannt, als Nachfolger von Rex Tillerson. Seit 26. April 2018 hatte Gina Haspel kommissarisch die Leitung des CIA, zuvor war sie seit Februar 2017 stellvertretende CIA-Direktorin. Ab 21. Mai 2018 betraute der US-Pr\u00e4sident sie mit dem Amt des Direktors. Ihre korrekte Anrede ist: Madam Director oder Madam.", "paragraph_answer": "Central_Intelligence_Agency == Geschichte == Im Boden eingearbeitetes CIA-Emblem in der Lobby des urspr\u00fcnglichen Hauptquartiers Der Nachrichtendienst wurde am 18. September 1947 durch Verabschiedung des National Security Act gegr\u00fcndet. Vorl\u00e4ufer der CIA war im Zweiten Weltkrieg das Office of Strategic Services (OSS), aus dem von 1945 bis 1947 die von Luftwaffengeneral Hoyt S. Vandenberg geleitete ''Central Intelligence Group, CIG'' im Au\u00dfenministerium hervorging. Man erkannte jedoch schnell, dass mit dem beginnenden Kalten Krieg ein Rumpf-Spionageapparat f\u00fcr die Weltmacht USA nicht ausreichte. Erster CIA-Direktor war Admiral Roscoe H. Hillenkoetter. Auf Hillenkoetter folgte 1950 Walter Bedell Smith, der jedoch den OSS-Veteran Allen Welsh Dulles zum Direktor einer Abteilung f\u00fcr spezielle verdeckte Aufgaben machte, die den Charakter der CIA entscheidend pr\u00e4gten. Dulles, der zwischen 1953 und 1961 als Direktor der CIA fungierte, war neben George Tenet am l\u00e4ngsten an der Spitze der amerikanischen Auslandsspionage. W\u00e4hrend des Koreakrieges war die CIA f\u00fcr s\u00e4mtliche nachrichtendienstlichen und auch milit\u00e4rischen Operationen hinter den feindlichen Linien zust\u00e4ndig. Die desastr\u00f6sen Ergebnisse dieser Unternehmungen f\u00fchrten nach dem Krieg im Verteidigungsministerium zu der Erkenntnis, dass das Milit\u00e4r wieder f\u00fcr milit\u00e4rische Kommandooperationen zust\u00e4ndig sein sollte und zur Aufstellung der Special Forces, einer Truppe f\u00fcr asymmetrische Kriegf\u00fchrung. Diese Einheit bildete fortan die milit\u00e4rische Schnittstelle zur CIA. Ende der 1950er-Jahre begann die CIA mit Spionagefl\u00fcgen in fremdem Luftraum, haupts\u00e4chlich \u00fcber der Sowjetunion und der Volksrepublik China. Aus nachrichtendienstlicher und technischer Sicht waren die Programme mit Spionageflugzeugen, wie zum Beispiel U-2 und A-12, sehr erfolgreich. W\u00e4hrend des Vietnamkrieges leitete die CIA zahlreiche verdeckte Operationen in Laos, Kambodscha und Nordvietnam, war aber auch auf s\u00fcdvietnamesischem Gebiet sowohl in Pazifizierungs- als auch in Liquidierungsprogramme (Operation Phoenix) eingebunden . Bis in die 1970er-Jahre operierte die CIA zudem verdeckt in Lateinamerika und unterst\u00fctzte unter anderem rechtsgerichtete Milit\u00e4rputsche gegen die demokratisch gew\u00e4hlten Regierungen Guatemalas (1954) , Brasiliens (1964) und Chiles (1973) . Innerhalb der Vereinigten Staaten war die CIA in den 1970ern gegen B\u00fcrgerrechts- und Friedensbewegungen aktiv, siehe Operation CHAOS. Dies f\u00fchrte ab 1975 zu Ermittlungen des Church Committee und 1978 zu einer Neuregelung der Zust\u00e4ndigkeiten und ihre Kontrolle durch st\u00e4ndige Aussch\u00fcsse des US-Kongresses im ''Foreign Intelligence Surveillance Act''. 1988 wurde George Bush als erster ehemaliger CIA-Chef (1977 bis 1978) zum Pr\u00e4sidenten der Vereinigten Staaten gew\u00e4hlt. Im Jahr 1995 war das Hauptquartier der CIA das Ziel eines geplanten Attentats. Im Rahmen der Operation Bojinka sollte eine kleine mit Sprengstoff beladene Passagiermaschine gezielt in das Hauptquartier in Langley geflogen werden. Der Attent\u00e4ter Abdul Hakim Murad nahm im Vorfeld Flugunterricht in North Carolina, um diesen Anschlag durchf\u00fchren zu k\u00f6nnen. Der Plan wurde jedoch durch einen Brand im Apartment, in dem die Attent\u00e4ter wohnten, vereitelt. Als Folge davon \u00e4nderte al-Qaida ihre Pl\u00e4ne, was dann zu den Terroranschl\u00e4gen am 11. September 2001 f\u00fchrte. Seit dem 11. Juli 1997 war George Tenet Direktor der CIA. Er trat am 3. Juni 2004 nach Kritik an der Arbeit des Dienstes im Zusammenhang mit dem Dritten Golfkrieg aus \u201epers\u00f6nlichen Gr\u00fcnden zur\u00fcck\u201c. Bis zur Ernennung eines neuen Direktors \u00fcbernahm sein bisheriger Stellvertreter John E. McLaughlin kommissarisch die Leitung der CIA. Seit etwa 2004 ist die CIA f\u00fcr viele Operationen mit Drohnen verantwortlich. Im August 2011 legte das Bureau of Investigative Journalism (BIJ) einen Bericht \u00fcber Drohnenangriffe in Pakistan vor, f\u00fcr den etwa 2000 Medienberichte ausgewertet wurden. Demnach wurden seit 2004 mindestens 291 Eins\u00e4tze durchgef\u00fchrt, bei denen zwischen 2292 und 2863 Menschen starben. 126 bewaffnete Anf\u00fchrer der Islamisten, die namentlich bekannt sind, und mehrere hundert militante Islamisten wurden get\u00f6tet. Etwa 385 bis 775 Unbeteiligte, darunter 164 Kinder, kamen bei den Angriffen ums Leben. \u00c4hnliche Angriffe fanden auch im Jemen und auf dem afrikanischen Kontinent statt. Vom 24. September 2004 bis 6. Mai 2006 war Porter Goss CIA-Chef, bis er auf Druck der Regierung Bush sein Amt zur Verf\u00fcgung stellte. Seit dem 30. Mai 2006 leitete Michael V. Hayden, ehemaliger Leiter der NSA, die CIA. Bis April 2005 war der Direktor der CIA jeweils auch als Director of Central Intelligence f\u00fcr die Beratung des US-Pr\u00e4sidenten in Nachrichtendienstfragen zust\u00e4ndig und hatte die F\u00fchrung der Gemeinschaft der US-Nachrichtendienste (Intelligence Community) inne. Im Zuge der Reform des US-amerikanischen Nachrichtendienstsystems nach den Terroranschl\u00e4gen vom 11. September wurde diese Funktion auf den Director of National Intelligence \u00fcbertragen, der gleichzeitig f\u00fcr die Koordinierung der Arbeit der CIA mit der anderer Nachrichtendienste und f\u00fcr die Auslandskooperation zust\u00e4ndig ist. Dadurch wurde die Rolle der CIA als f\u00fchrende Nachrichtendienstinstitution aufgehoben. Anfang Januar 2009 wurde Leon Panetta vom designierten Pr\u00e4sidenten Barack Obama \u00fcberraschend als neuer Direktor der CIA nominiert, obwohl er \u00fcber keine geheimdienstliche Erfahrung verf\u00fcgte. Nachdem Panetta im Juli 2011 Nachfolger des Verteidigungsministers Robert Gates wurde, wurde General David Petraeus als neuer Direktor der CIA nominiert. Am 8. November 2012, wenige Tage nach den Pr\u00e4sidentschaftswahlen in den USA, reichte Petraeus ein R\u00fccktrittsgesuch vom Amt ein, das US-Pr\u00e4sident Obama am 9. November 2012 annahm. Petraeus war zuvor als Kandidat f\u00fcr ein Ministeramt in der zweiten Amtszeit von Pr\u00e4sident Obama gehandelt worden. Als Grund f\u00fcr den R\u00fccktritt nannte Petraeus eine au\u00dfereheliche Aff\u00e4re. Sein Amt wurde kommissarisch von Michael Morell \u00fcbernommen, bevor John Brennan im Januar 2013 als neuer Direktor von Barack Obama nominiert wurde. Mike Pompeo \u00fcbernahm vom 23. Januar 2017 bis 26. April 2018 das Amt des Director of the Central Intelligence Agency. 2018 wurde er vom US-Pr\u00e4sidenten zum neuen Au\u00dfenminister der Vereinigten Staaten ernannt, als Nachfolger von Rex Tillerson. Seit 26. April 2018 hatte Gina Haspel kommissarisch die Leitung des CIA, zuvor war sie seit Februar 2017 stellvertretende CIA-Direktorin. Ab 21. Mai 2018 betraute der US-Pr\u00e4sident sie mit dem Amt des Direktors. Ihre korrekte Anrede ist: Madam Director oder Madam.", "sentence_answer": "W\u00e4hrend des Vietnamkrieges leitete die CIA zahlreiche verdeckte Operationen in Laos, Kambodscha und Nordvietnam, war aber auch auf s\u00fcdvietnamesischem Gebiet sowohl in Pazifizierungs- als auch in Liquidierungsprogramme (Operation Phoenix) eingebunden .", "paragraph_id": 36828} {"question": "Wer wurde als erster ehemaliger CIA-Chef zum Pr\u00e4sidenten der USA gew\u00e4hlt?", "paragraph": "Central_Intelligence_Agency\n\n== Geschichte ==\nIm Boden eingearbeitetes CIA-Emblem in der Lobby des urspr\u00fcnglichen Hauptquartiers\nDer Nachrichtendienst wurde am 18. September 1947 durch Verabschiedung des National Security Act gegr\u00fcndet. Vorl\u00e4ufer der CIA war im Zweiten Weltkrieg das Office of Strategic Services (OSS), aus dem von 1945 bis 1947 die von Luftwaffengeneral Hoyt S. Vandenberg geleitete ''Central Intelligence Group, CIG'' im Au\u00dfenministerium hervorging. Man erkannte jedoch schnell, dass mit dem beginnenden Kalten Krieg ein Rumpf-Spionageapparat f\u00fcr die Weltmacht USA nicht ausreichte.\nErster CIA-Direktor war Admiral Roscoe H. Hillenkoetter. Auf Hillenkoetter folgte 1950 Walter Bedell Smith, der jedoch den OSS-Veteran Allen Welsh Dulles zum Direktor einer Abteilung f\u00fcr spezielle verdeckte Aufgaben machte, die den Charakter der CIA entscheidend pr\u00e4gten. Dulles, der zwischen 1953 und 1961 als Direktor der CIA fungierte, war neben George Tenet am l\u00e4ngsten an der Spitze der amerikanischen Auslandsspionage.\nW\u00e4hrend des Koreakrieges war die CIA f\u00fcr s\u00e4mtliche nachrichtendienstlichen und auch milit\u00e4rischen Operationen hinter den feindlichen Linien zust\u00e4ndig. 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Bis in die 1970er-Jahre operierte die CIA zudem verdeckt in Lateinamerika und unterst\u00fctzte unter anderem rechtsgerichtete Milit\u00e4rputsche gegen die demokratisch gew\u00e4hlten Regierungen Guatemalas (1954)\u00a0, Brasiliens (1964)\u00a0 und Chiles (1973)\u00a0.\nInnerhalb der Vereinigten Staaten war die CIA in den 1970ern gegen B\u00fcrgerrechts- und Friedensbewegungen aktiv, siehe Operation CHAOS. Dies f\u00fchrte ab 1975 zu Ermittlungen des Church Committee und 1978 zu einer Neuregelung der Zust\u00e4ndigkeiten und ihre Kontrolle durch st\u00e4ndige Aussch\u00fcsse des US-Kongresses im ''Foreign Intelligence Surveillance Act''.\n1988 wurde George Bush als erster ehemaliger CIA-Chef (1977 bis 1978) zum Pr\u00e4sidenten der Vereinigten Staaten gew\u00e4hlt.\nIm Jahr 1995 war das Hauptquartier der CIA das Ziel eines geplanten Attentats. Im Rahmen der Operation Bojinka sollte eine kleine mit Sprengstoff beladene Passagiermaschine gezielt in das Hauptquartier in Langley geflogen werden. Der Attent\u00e4ter Abdul Hakim Murad nahm im Vorfeld Flugunterricht in North Carolina, um diesen Anschlag durchf\u00fchren zu k\u00f6nnen. Der Plan wurde jedoch durch einen Brand im Apartment, in dem die Attent\u00e4ter wohnten, vereitelt. Als Folge davon \u00e4nderte al-Qaida ihre Pl\u00e4ne, was dann zu den Terroranschl\u00e4gen am 11. September 2001 f\u00fchrte.\nSeit dem 11. Juli 1997 war George Tenet Direktor der CIA. Er trat am 3.\u00a0Juni 2004 nach Kritik an der Arbeit des Dienstes im Zusammenhang mit dem Dritten Golfkrieg aus \u201epers\u00f6nlichen Gr\u00fcnden zur\u00fcck\u201c. Bis zur Ernennung eines neuen Direktors \u00fcbernahm sein bisheriger Stellvertreter John E. McLaughlin kommissarisch die Leitung der CIA.\nSeit etwa 2004 ist die CIA f\u00fcr viele Operationen mit Drohnen verantwortlich. Im August 2011 legte das Bureau of Investigative Journalism (BIJ) einen Bericht \u00fcber Drohnenangriffe in Pakistan vor, f\u00fcr den etwa 2000 Medienberichte ausgewertet wurden. Demnach wurden seit 2004 mindestens 291 Eins\u00e4tze durchgef\u00fchrt, bei denen zwischen 2292 und 2863 Menschen starben. 126 bewaffnete Anf\u00fchrer der Islamisten, die namentlich bekannt sind, und mehrere hundert militante Islamisten wurden get\u00f6tet. Etwa 385 bis 775 Unbeteiligte, darunter 164 Kinder, kamen bei den Angriffen ums Leben. \u00c4hnliche Angriffe fanden auch im Jemen und auf dem afrikanischen Kontinent statt.\nVom 24. September 2004 bis 6. Mai 2006 war Porter Goss CIA-Chef, bis er auf Druck der Regierung Bush sein Amt zur Verf\u00fcgung stellte. Seit dem 30.\u00a0Mai 2006 leitete Michael V. Hayden, ehemaliger Leiter der NSA, die CIA. Bis April 2005 war der Direktor der CIA jeweils auch als Director of Central Intelligence f\u00fcr die Beratung des US-Pr\u00e4sidenten in Nachrichtendienstfragen zust\u00e4ndig und hatte die F\u00fchrung der Gemeinschaft der US-Nachrichtendienste (Intelligence Community) inne. Im Zuge der Reform des US-amerikanischen Nachrichtendienstsystems nach den Terroranschl\u00e4gen vom 11. September wurde diese Funktion auf den Director of National Intelligence \u00fcbertragen, der gleichzeitig f\u00fcr die Koordinierung der Arbeit der CIA mit der anderer Nachrichtendienste und f\u00fcr die Auslandskooperation zust\u00e4ndig ist. Dadurch wurde die Rolle der CIA als f\u00fchrende Nachrichtendienstinstitution aufgehoben.\nAnfang Januar 2009 wurde Leon Panetta vom designierten Pr\u00e4sidenten Barack Obama \u00fcberraschend als neuer Direktor der CIA nominiert, obwohl er \u00fcber keine geheimdienstliche Erfahrung verf\u00fcgte. Nachdem Panetta im Juli 2011 Nachfolger des Verteidigungsministers Robert Gates wurde, wurde General David Petraeus als neuer Direktor der CIA nominiert.\nAm 8. November 2012, wenige Tage nach den Pr\u00e4sidentschaftswahlen in den USA, reichte Petraeus ein R\u00fccktrittsgesuch vom Amt ein, das US-Pr\u00e4sident Obama am 9. November 2012 annahm. Petraeus war zuvor als Kandidat f\u00fcr ein Ministeramt in der zweiten Amtszeit von Pr\u00e4sident Obama gehandelt worden. Als Grund f\u00fcr den R\u00fccktritt nannte Petraeus eine au\u00dfereheliche Aff\u00e4re. Sein Amt wurde kommissarisch von Michael Morell \u00fcbernommen, bevor John Brennan im Januar 2013 als neuer Direktor von Barack Obama nominiert wurde.\nMike Pompeo \u00fcbernahm vom 23. Januar 2017 bis 26. April 2018 das Amt des Director of the Central Intelligence Agency. 2018 wurde er vom US-Pr\u00e4sidenten zum neuen Au\u00dfenminister der Vereinigten Staaten ernannt, als Nachfolger von Rex Tillerson.\nSeit 26. April 2018 hatte Gina Haspel kommissarisch die Leitung des CIA, zuvor war sie seit Februar 2017 stellvertretende CIA-Direktorin. Ab 21. Mai 2018 betraute der US-Pr\u00e4sident sie mit dem Amt des Direktors. Ihre korrekte Anrede ist: Madam Director oder Madam.", "answer": "George Bush", "sentence": "1988 wurde George Bush als erster ehemaliger CIA-Chef (1977 bis 1978) zum Pr\u00e4sidenten der Vereinigten Staaten gew\u00e4hlt.", "paragraph_sentence": "Central_Intelligence_Agency == Geschichte = = Im Boden eingearbeitetes CIA-Emblem in der Lobby des urspr\u00fcnglichen Hauptquartiers Der Nachrichtendienst wurde am 18. September 1947 durch Verabschiedung des National Security Act gegr\u00fcndet. Vorl\u00e4ufer der CIA war im Zweiten Weltkrieg das Office of Strategic Services (OSS), aus dem von 1945 bis 1947 die von Luftwaffengeneral Hoyt S. Vandenberg geleitete ''Central Intelligence Group, CIG'' im Au\u00dfenministerium hervorging. Man erkannte jedoch schnell, dass mit dem beginnenden Kalten Krieg ein Rumpf-Spionageapparat f\u00fcr die Weltmacht USA nicht ausreichte. Erster CIA-Direktor war Admiral Roscoe H. Hillenkoetter. Auf Hillenkoetter folgte 1950 Walter Bedell Smith, der jedoch den OSS-Veteran Allen Welsh Dulles zum Direktor einer Abteilung f\u00fcr spezielle verdeckte Aufgaben machte, die den Charakter der CIA entscheidend pr\u00e4gten. Dulles, der zwischen 1953 und 1961 als Direktor der CIA fungierte, war neben George Tenet am l\u00e4ngsten an der Spitze der amerikanischen Auslandsspionage. W\u00e4hrend des Koreakrieges war die CIA f\u00fcr s\u00e4mtliche nachrichtendienstlichen und auch milit\u00e4rischen Operationen hinter den feindlichen Linien zust\u00e4ndig. Die desastr\u00f6sen Ergebnisse dieser Unternehmungen f\u00fchrten nach dem Krieg im Verteidigungsministerium zu der Erkenntnis, dass das Milit\u00e4r wieder f\u00fcr milit\u00e4rische Kommandooperationen zust\u00e4ndig sein sollte und zur Aufstellung der Special Forces, einer Truppe f\u00fcr asymmetrische Kriegf\u00fchrung. Diese Einheit bildete fortan die milit\u00e4rische Schnittstelle zur CIA. Ende der 1950er-Jahre begann die CIA mit Spionagefl\u00fcgen in fremdem Luftraum, haupts\u00e4chlich \u00fcber der Sowjetunion und der Volksrepublik China. Aus nachrichtendienstlicher und technischer Sicht waren die Programme mit Spionageflugzeugen, wie zum Beispiel U-2 und A-12, sehr erfolgreich. W\u00e4hrend des Vietnamkrieges leitete die CIA zahlreiche verdeckte Operationen in Laos, Kambodscha und Nordvietnam, war aber auch auf s\u00fcdvietnamesischem Gebiet sowohl in Pazifizierungs- als auch in Liquidierungsprogramme (Operation Phoenix) eingebunden. Bis in die 1970er-Jahre operierte die CIA zudem verdeckt in Lateinamerika und unterst\u00fctzte unter anderem rechtsgerichtete Milit\u00e4rputsche gegen die demokratisch gew\u00e4hlten Regierungen Guatemalas (1954) , Brasiliens (1964) und Chiles (1973) . Innerhalb der Vereinigten Staaten war die CIA in den 1970ern gegen B\u00fcrgerrechts- und Friedensbewegungen aktiv, siehe Operation CHAOS. Dies f\u00fchrte ab 1975 zu Ermittlungen des Church Committee und 1978 zu einer Neuregelung der Zust\u00e4ndigkeiten und ihre Kontrolle durch st\u00e4ndige Aussch\u00fcsse des US-Kongresses im ''Foreign Intelligence Surveillance Act''. 1988 wurde George Bush als erster ehemaliger CIA-Chef (1977 bis 1978) zum Pr\u00e4sidenten der Vereinigten Staaten gew\u00e4hlt. Im Jahr 1995 war das Hauptquartier der CIA das Ziel eines geplanten Attentats. Im Rahmen der Operation Bojinka sollte eine kleine mit Sprengstoff beladene Passagiermaschine gezielt in das Hauptquartier in Langley geflogen werden. Der Attent\u00e4ter Abdul Hakim Murad nahm im Vorfeld Flugunterricht in North Carolina, um diesen Anschlag durchf\u00fchren zu k\u00f6nnen. Der Plan wurde jedoch durch einen Brand im Apartment, in dem die Attent\u00e4ter wohnten, vereitelt. Als Folge davon \u00e4nderte al-Qaida ihre Pl\u00e4ne, was dann zu den Terroranschl\u00e4gen am 11. September 2001 f\u00fchrte. Seit dem 11. Juli 1997 war George Tenet Direktor der CIA. Er trat am 3. Juni 2004 nach Kritik an der Arbeit des Dienstes im Zusammenhang mit dem Dritten Golfkrieg aus \u201epers\u00f6nlichen Gr\u00fcnden zur\u00fcck\u201c. Bis zur Ernennung eines neuen Direktors \u00fcbernahm sein bisheriger Stellvertreter John E. McLaughlin kommissarisch die Leitung der CIA. Seit etwa 2004 ist die CIA f\u00fcr viele Operationen mit Drohnen verantwortlich. Im August 2011 legte das Bureau of Investigative Journalism (BIJ) einen Bericht \u00fcber Drohnenangriffe in Pakistan vor, f\u00fcr den etwa 2000 Medienberichte ausgewertet wurden. Demnach wurden seit 2004 mindestens 291 Eins\u00e4tze durchgef\u00fchrt, bei denen zwischen 2292 und 2863 Menschen starben. 126 bewaffnete Anf\u00fchrer der Islamisten, die namentlich bekannt sind, und mehrere hundert militante Islamisten wurden get\u00f6tet. Etwa 385 bis 775 Unbeteiligte, darunter 164 Kinder, kamen bei den Angriffen ums Leben. \u00c4hnliche Angriffe fanden auch im Jemen und auf dem afrikanischen Kontinent statt. Vom 24. September 2004 bis 6. Mai 2006 war Porter Goss CIA-Chef, bis er auf Druck der Regierung Bush sein Amt zur Verf\u00fcgung stellte. Seit dem 30. Mai 2006 leitete Michael V. Hayden, ehemaliger Leiter der NSA, die CIA. Bis April 2005 war der Direktor der CIA jeweils auch als Director of Central Intelligence f\u00fcr die Beratung des US-Pr\u00e4sidenten in Nachrichtendienstfragen zust\u00e4ndig und hatte die F\u00fchrung der Gemeinschaft der US-Nachrichtendienste (Intelligence Community) inne. Im Zuge der Reform des US-amerikanischen Nachrichtendienstsystems nach den Terroranschl\u00e4gen vom 11. September wurde diese Funktion auf den Director of National Intelligence \u00fcbertragen, der gleichzeitig f\u00fcr die Koordinierung der Arbeit der CIA mit der anderer Nachrichtendienste und f\u00fcr die Auslandskooperation zust\u00e4ndig ist. Dadurch wurde die Rolle der CIA als f\u00fchrende Nachrichtendienstinstitution aufgehoben. Anfang Januar 2009 wurde Leon Panetta vom designierten Pr\u00e4sidenten Barack Obama \u00fcberraschend als neuer Direktor der CIA nominiert, obwohl er \u00fcber keine geheimdienstliche Erfahrung verf\u00fcgte. Nachdem Panetta im Juli 2011 Nachfolger des Verteidigungsministers Robert Gates wurde, wurde General David Petraeus als neuer Direktor der CIA nominiert. Am 8. November 2012, wenige Tage nach den Pr\u00e4sidentschaftswahlen in den USA, reichte Petraeus ein R\u00fccktrittsgesuch vom Amt ein, das US-Pr\u00e4sident Obama am 9. November 2012 annahm. Petraeus war zuvor als Kandidat f\u00fcr ein Ministeramt in der zweiten Amtszeit von Pr\u00e4sident Obama gehandelt worden. Als Grund f\u00fcr den R\u00fccktritt nannte Petraeus eine au\u00dfereheliche Aff\u00e4re. Sein Amt wurde kommissarisch von Michael Morell \u00fcbernommen, bevor John Brennan im Januar 2013 als neuer Direktor von Barack Obama nominiert wurde. Mike Pompeo \u00fcbernahm vom 23. Januar 2017 bis 26. April 2018 das Amt des Director of the Central Intelligence Agency. 2018 wurde er vom US-Pr\u00e4sidenten zum neuen Au\u00dfenminister der Vereinigten Staaten ernannt, als Nachfolger von Rex Tillerson. Seit 26. April 2018 hatte Gina Haspel kommissarisch die Leitung des CIA, zuvor war sie seit Februar 2017 stellvertretende CIA-Direktorin. Ab 21. Mai 2018 betraute der US-Pr\u00e4sident sie mit dem Amt des Direktors. Ihre korrekte Anrede ist: Madam Director oder Madam.", "paragraph_answer": "Central_Intelligence_Agency == Geschichte == Im Boden eingearbeitetes CIA-Emblem in der Lobby des urspr\u00fcnglichen Hauptquartiers Der Nachrichtendienst wurde am 18. September 1947 durch Verabschiedung des National Security Act gegr\u00fcndet. Vorl\u00e4ufer der CIA war im Zweiten Weltkrieg das Office of Strategic Services (OSS), aus dem von 1945 bis 1947 die von Luftwaffengeneral Hoyt S. Vandenberg geleitete ''Central Intelligence Group, CIG'' im Au\u00dfenministerium hervorging. Man erkannte jedoch schnell, dass mit dem beginnenden Kalten Krieg ein Rumpf-Spionageapparat f\u00fcr die Weltmacht USA nicht ausreichte. Erster CIA-Direktor war Admiral Roscoe H. Hillenkoetter. Auf Hillenkoetter folgte 1950 Walter Bedell Smith, der jedoch den OSS-Veteran Allen Welsh Dulles zum Direktor einer Abteilung f\u00fcr spezielle verdeckte Aufgaben machte, die den Charakter der CIA entscheidend pr\u00e4gten. Dulles, der zwischen 1953 und 1961 als Direktor der CIA fungierte, war neben George Tenet am l\u00e4ngsten an der Spitze der amerikanischen Auslandsspionage. W\u00e4hrend des Koreakrieges war die CIA f\u00fcr s\u00e4mtliche nachrichtendienstlichen und auch milit\u00e4rischen Operationen hinter den feindlichen Linien zust\u00e4ndig. Die desastr\u00f6sen Ergebnisse dieser Unternehmungen f\u00fchrten nach dem Krieg im Verteidigungsministerium zu der Erkenntnis, dass das Milit\u00e4r wieder f\u00fcr milit\u00e4rische Kommandooperationen zust\u00e4ndig sein sollte und zur Aufstellung der Special Forces, einer Truppe f\u00fcr asymmetrische Kriegf\u00fchrung. Diese Einheit bildete fortan die milit\u00e4rische Schnittstelle zur CIA. Ende der 1950er-Jahre begann die CIA mit Spionagefl\u00fcgen in fremdem Luftraum, haupts\u00e4chlich \u00fcber der Sowjetunion und der Volksrepublik China. Aus nachrichtendienstlicher und technischer Sicht waren die Programme mit Spionageflugzeugen, wie zum Beispiel U-2 und A-12, sehr erfolgreich. W\u00e4hrend des Vietnamkrieges leitete die CIA zahlreiche verdeckte Operationen in Laos, Kambodscha und Nordvietnam, war aber auch auf s\u00fcdvietnamesischem Gebiet sowohl in Pazifizierungs- als auch in Liquidierungsprogramme (Operation Phoenix) eingebunden. Bis in die 1970er-Jahre operierte die CIA zudem verdeckt in Lateinamerika und unterst\u00fctzte unter anderem rechtsgerichtete Milit\u00e4rputsche gegen die demokratisch gew\u00e4hlten Regierungen Guatemalas (1954) , Brasiliens (1964) und Chiles (1973) . Innerhalb der Vereinigten Staaten war die CIA in den 1970ern gegen B\u00fcrgerrechts- und Friedensbewegungen aktiv, siehe Operation CHAOS. Dies f\u00fchrte ab 1975 zu Ermittlungen des Church Committee und 1978 zu einer Neuregelung der Zust\u00e4ndigkeiten und ihre Kontrolle durch st\u00e4ndige Aussch\u00fcsse des US-Kongresses im ''Foreign Intelligence Surveillance Act''. 1988 wurde George Bush als erster ehemaliger CIA-Chef (1977 bis 1978) zum Pr\u00e4sidenten der Vereinigten Staaten gew\u00e4hlt. Im Jahr 1995 war das Hauptquartier der CIA das Ziel eines geplanten Attentats. Im Rahmen der Operation Bojinka sollte eine kleine mit Sprengstoff beladene Passagiermaschine gezielt in das Hauptquartier in Langley geflogen werden. Der Attent\u00e4ter Abdul Hakim Murad nahm im Vorfeld Flugunterricht in North Carolina, um diesen Anschlag durchf\u00fchren zu k\u00f6nnen. Der Plan wurde jedoch durch einen Brand im Apartment, in dem die Attent\u00e4ter wohnten, vereitelt. Als Folge davon \u00e4nderte al-Qaida ihre Pl\u00e4ne, was dann zu den Terroranschl\u00e4gen am 11. September 2001 f\u00fchrte. Seit dem 11. Juli 1997 war George Tenet Direktor der CIA. Er trat am 3. Juni 2004 nach Kritik an der Arbeit des Dienstes im Zusammenhang mit dem Dritten Golfkrieg aus \u201epers\u00f6nlichen Gr\u00fcnden zur\u00fcck\u201c. Bis zur Ernennung eines neuen Direktors \u00fcbernahm sein bisheriger Stellvertreter John E. McLaughlin kommissarisch die Leitung der CIA. Seit etwa 2004 ist die CIA f\u00fcr viele Operationen mit Drohnen verantwortlich. Im August 2011 legte das Bureau of Investigative Journalism (BIJ) einen Bericht \u00fcber Drohnenangriffe in Pakistan vor, f\u00fcr den etwa 2000 Medienberichte ausgewertet wurden. Demnach wurden seit 2004 mindestens 291 Eins\u00e4tze durchgef\u00fchrt, bei denen zwischen 2292 und 2863 Menschen starben. 126 bewaffnete Anf\u00fchrer der Islamisten, die namentlich bekannt sind, und mehrere hundert militante Islamisten wurden get\u00f6tet. Etwa 385 bis 775 Unbeteiligte, darunter 164 Kinder, kamen bei den Angriffen ums Leben. \u00c4hnliche Angriffe fanden auch im Jemen und auf dem afrikanischen Kontinent statt. Vom 24. September 2004 bis 6. Mai 2006 war Porter Goss CIA-Chef, bis er auf Druck der Regierung Bush sein Amt zur Verf\u00fcgung stellte. Seit dem 30. Mai 2006 leitete Michael V. Hayden, ehemaliger Leiter der NSA, die CIA. Bis April 2005 war der Direktor der CIA jeweils auch als Director of Central Intelligence f\u00fcr die Beratung des US-Pr\u00e4sidenten in Nachrichtendienstfragen zust\u00e4ndig und hatte die F\u00fchrung der Gemeinschaft der US-Nachrichtendienste (Intelligence Community) inne. Im Zuge der Reform des US-amerikanischen Nachrichtendienstsystems nach den Terroranschl\u00e4gen vom 11. 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Man erkannte jedoch schnell, dass mit dem beginnenden Kalten Krieg ein Rumpf-Spionageapparat f\u00fcr die Weltmacht USA nicht ausreichte.\nErster CIA-Direktor war Admiral Roscoe H. Hillenkoetter. Auf Hillenkoetter folgte 1950 Walter Bedell Smith, der jedoch den OSS-Veteran Allen Welsh Dulles zum Direktor einer Abteilung f\u00fcr spezielle verdeckte Aufgaben machte, die den Charakter der CIA entscheidend pr\u00e4gten. Dulles, der zwischen 1953 und 1961 als Direktor der CIA fungierte, war neben George Tenet am l\u00e4ngsten an der Spitze der amerikanischen Auslandsspionage.\nW\u00e4hrend des Koreakrieges war die CIA f\u00fcr s\u00e4mtliche nachrichtendienstlichen und auch milit\u00e4rischen Operationen hinter den feindlichen Linien zust\u00e4ndig. 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Im Rahmen der Operation Bojinka sollte eine kleine mit Sprengstoff beladene Passagiermaschine gezielt in das Hauptquartier in Langley geflogen werden. Der Attent\u00e4ter Abdul Hakim Murad nahm im Vorfeld Flugunterricht in North Carolina, um diesen Anschlag durchf\u00fchren zu k\u00f6nnen. Der Plan wurde jedoch durch einen Brand im Apartment, in dem die Attent\u00e4ter wohnten, vereitelt. Als Folge davon \u00e4nderte al-Qaida ihre Pl\u00e4ne, was dann zu den Terroranschl\u00e4gen am 11. September 2001 f\u00fchrte.\nSeit dem 11. Juli 1997 war George Tenet Direktor der CIA. Er trat am 3.\u00a0Juni 2004 nach Kritik an der Arbeit des Dienstes im Zusammenhang mit dem Dritten Golfkrieg aus \u201epers\u00f6nlichen Gr\u00fcnden zur\u00fcck\u201c. Bis zur Ernennung eines neuen Direktors \u00fcbernahm sein bisheriger Stellvertreter John E. McLaughlin kommissarisch die Leitung der CIA.\nSeit etwa 2004 ist die CIA f\u00fcr viele Operationen mit Drohnen verantwortlich. Im August 2011 legte das Bureau of Investigative Journalism (BIJ) einen Bericht \u00fcber Drohnenangriffe in Pakistan vor, f\u00fcr den etwa 2000 Medienberichte ausgewertet wurden. Demnach wurden seit 2004 mindestens 291 Eins\u00e4tze durchgef\u00fchrt, bei denen zwischen 2292 und 2863 Menschen starben. 126 bewaffnete Anf\u00fchrer der Islamisten, die namentlich bekannt sind, und mehrere hundert militante Islamisten wurden get\u00f6tet. Etwa 385 bis 775 Unbeteiligte, darunter 164 Kinder, kamen bei den Angriffen ums Leben. \u00c4hnliche Angriffe fanden auch im Jemen und auf dem afrikanischen Kontinent statt.\nVom 24. September 2004 bis 6. Mai 2006 war Porter Goss CIA-Chef, bis er auf Druck der Regierung Bush sein Amt zur Verf\u00fcgung stellte. Seit dem 30.\u00a0Mai 2006 leitete Michael V. Hayden, ehemaliger Leiter der NSA, die CIA. Bis April 2005 war der Direktor der CIA jeweils auch als Director of Central Intelligence f\u00fcr die Beratung des US-Pr\u00e4sidenten in Nachrichtendienstfragen zust\u00e4ndig und hatte die F\u00fchrung der Gemeinschaft der US-Nachrichtendienste (Intelligence Community) inne. Im Zuge der Reform des US-amerikanischen Nachrichtendienstsystems nach den Terroranschl\u00e4gen vom 11. September wurde diese Funktion auf den Director of National Intelligence \u00fcbertragen, der gleichzeitig f\u00fcr die Koordinierung der Arbeit der CIA mit der anderer Nachrichtendienste und f\u00fcr die Auslandskooperation zust\u00e4ndig ist. Dadurch wurde die Rolle der CIA als f\u00fchrende Nachrichtendienstinstitution aufgehoben.\nAnfang Januar 2009 wurde Leon Panetta vom designierten Pr\u00e4sidenten Barack Obama \u00fcberraschend als neuer Direktor der CIA nominiert, obwohl er \u00fcber keine geheimdienstliche Erfahrung verf\u00fcgte. Nachdem Panetta im Juli 2011 Nachfolger des Verteidigungsministers Robert Gates wurde, wurde General David Petraeus als neuer Direktor der CIA nominiert.\nAm 8. November 2012, wenige Tage nach den Pr\u00e4sidentschaftswahlen in den USA, reichte Petraeus ein R\u00fccktrittsgesuch vom Amt ein, das US-Pr\u00e4sident Obama am 9. November 2012 annahm. Petraeus war zuvor als Kandidat f\u00fcr ein Ministeramt in der zweiten Amtszeit von Pr\u00e4sident Obama gehandelt worden. Als Grund f\u00fcr den R\u00fccktritt nannte Petraeus eine au\u00dfereheliche Aff\u00e4re. Sein Amt wurde kommissarisch von Michael Morell \u00fcbernommen, bevor John Brennan im Januar 2013 als neuer Direktor von Barack Obama nominiert wurde.\nMike Pompeo \u00fcbernahm vom 23. Januar 2017 bis 26. April 2018 das Amt des Director of the Central Intelligence Agency. 2018 wurde er vom US-Pr\u00e4sidenten zum neuen Au\u00dfenminister der Vereinigten Staaten ernannt, als Nachfolger von Rex Tillerson.\nSeit 26. April 2018 hatte Gina Haspel kommissarisch die Leitung des CIA, zuvor war sie seit Februar 2017 stellvertretende CIA-Direktorin. Ab 21. Mai 2018 betraute der US-Pr\u00e4sident sie mit dem Amt des Direktors. Ihre korrekte Anrede ist: Madam Director oder Madam.", "answer": "Terroranschl\u00e4gen am 11. September 2001", "sentence": "den Terroranschl\u00e4gen am 11. September 2001 f\u00fchrte.", "paragraph_sentence": "Central_Intelligence_Agency == Geschichte = = Im Boden eingearbeitetes CIA-Emblem in der Lobby des urspr\u00fcnglichen Hauptquartiers Der Nachrichtendienst wurde am 18. September 1947 durch Verabschiedung des National Security Act gegr\u00fcndet. Vorl\u00e4ufer der CIA war im Zweiten Weltkrieg das Office of Strategic Services (OSS), aus dem von 1945 bis 1947 die von Luftwaffengeneral Hoyt S. Vandenberg geleitete ''Central Intelligence Group, CIG'' im Au\u00dfenministerium hervorging. Man erkannte jedoch schnell, dass mit dem beginnenden Kalten Krieg ein Rumpf-Spionageapparat f\u00fcr die Weltmacht USA nicht ausreichte. Erster CIA-Direktor war Admiral Roscoe H. Hillenkoetter. Auf Hillenkoetter folgte 1950 Walter Bedell Smith, der jedoch den OSS-Veteran Allen Welsh Dulles zum Direktor einer Abteilung f\u00fcr spezielle verdeckte Aufgaben machte, die den Charakter der CIA entscheidend pr\u00e4gten. Dulles, der zwischen 1953 und 1961 als Direktor der CIA fungierte, war neben George Tenet am l\u00e4ngsten an der Spitze der amerikanischen Auslandsspionage. W\u00e4hrend des Koreakrieges war die CIA f\u00fcr s\u00e4mtliche nachrichtendienstlichen und auch milit\u00e4rischen Operationen hinter den feindlichen Linien zust\u00e4ndig. Die desastr\u00f6sen Ergebnisse dieser Unternehmungen f\u00fchrten nach dem Krieg im Verteidigungsministerium zu der Erkenntnis, dass das Milit\u00e4r wieder f\u00fcr milit\u00e4rische Kommandooperationen zust\u00e4ndig sein sollte und zur Aufstellung der Special Forces, einer Truppe f\u00fcr asymmetrische Kriegf\u00fchrung. Diese Einheit bildete fortan die milit\u00e4rische Schnittstelle zur CIA. Ende der 1950er-Jahre begann die CIA mit Spionagefl\u00fcgen in fremdem Luftraum, haupts\u00e4chlich \u00fcber der Sowjetunion und der Volksrepublik China. Aus nachrichtendienstlicher und technischer Sicht waren die Programme mit Spionageflugzeugen, wie zum Beispiel U-2 und A-12, sehr erfolgreich. W\u00e4hrend des Vietnamkrieges leitete die CIA zahlreiche verdeckte Operationen in Laos, Kambodscha und Nordvietnam, war aber auch auf s\u00fcdvietnamesischem Gebiet sowohl in Pazifizierungs- als auch in Liquidierungsprogramme (Operation Phoenix) eingebunden. Bis in die 1970er-Jahre operierte die CIA zudem verdeckt in Lateinamerika und unterst\u00fctzte unter anderem rechtsgerichtete Milit\u00e4rputsche gegen die demokratisch gew\u00e4hlten Regierungen Guatemalas (1954) , Brasiliens (1964) und Chiles (1973) . Innerhalb der Vereinigten Staaten war die CIA in den 1970ern gegen B\u00fcrgerrechts- und Friedensbewegungen aktiv, siehe Operation CHAOS. Dies f\u00fchrte ab 1975 zu Ermittlungen des Church Committee und 1978 zu einer Neuregelung der Zust\u00e4ndigkeiten und ihre Kontrolle durch st\u00e4ndige Aussch\u00fcsse des US-Kongresses im ''Foreign Intelligence Surveillance Act''. 1988 wurde George Bush als erster ehemaliger CIA-Chef (1977 bis 1978) zum Pr\u00e4sidenten der Vereinigten Staaten gew\u00e4hlt. Im Jahr 1995 war das Hauptquartier der CIA das Ziel eines geplanten Attentats. Im Rahmen der Operation Bojinka sollte eine kleine mit Sprengstoff beladene Passagiermaschine gezielt in das Hauptquartier in Langley geflogen werden. Der Attent\u00e4ter Abdul Hakim Murad nahm im Vorfeld Flugunterricht in North Carolina, um diesen Anschlag durchf\u00fchren zu k\u00f6nnen. Der Plan wurde jedoch durch einen Brand im Apartment, in dem die Attent\u00e4ter wohnten, vereitelt. Als Folge davon \u00e4nderte al-Qaida ihre Pl\u00e4ne, was dann zu den Terroranschl\u00e4gen am 11. September 2001 f\u00fchrte. Seit dem 11. Juli 1997 war George Tenet Direktor der CIA. Er trat am 3. Juni 2004 nach Kritik an der Arbeit des Dienstes im Zusammenhang mit dem Dritten Golfkrieg aus \u201epers\u00f6nlichen Gr\u00fcnden zur\u00fcck\u201c. Bis zur Ernennung eines neuen Direktors \u00fcbernahm sein bisheriger Stellvertreter John E. McLaughlin kommissarisch die Leitung der CIA. Seit etwa 2004 ist die CIA f\u00fcr viele Operationen mit Drohnen verantwortlich. Im August 2011 legte das Bureau of Investigative Journalism (BIJ) einen Bericht \u00fcber Drohnenangriffe in Pakistan vor, f\u00fcr den etwa 2000 Medienberichte ausgewertet wurden. Demnach wurden seit 2004 mindestens 291 Eins\u00e4tze durchgef\u00fchrt, bei denen zwischen 2292 und 2863 Menschen starben. 126 bewaffnete Anf\u00fchrer der Islamisten, die namentlich bekannt sind, und mehrere hundert militante Islamisten wurden get\u00f6tet. Etwa 385 bis 775 Unbeteiligte, darunter 164 Kinder, kamen bei den Angriffen ums Leben. \u00c4hnliche Angriffe fanden auch im Jemen und auf dem afrikanischen Kontinent statt. Vom 24. September 2004 bis 6. Mai 2006 war Porter Goss CIA-Chef, bis er auf Druck der Regierung Bush sein Amt zur Verf\u00fcgung stellte. Seit dem 30. Mai 2006 leitete Michael V. Hayden, ehemaliger Leiter der NSA, die CIA. Bis April 2005 war der Direktor der CIA jeweils auch als Director of Central Intelligence f\u00fcr die Beratung des US-Pr\u00e4sidenten in Nachrichtendienstfragen zust\u00e4ndig und hatte die F\u00fchrung der Gemeinschaft der US-Nachrichtendienste (Intelligence Community) inne. Im Zuge der Reform des US-amerikanischen Nachrichtendienstsystems nach den Terroranschl\u00e4gen vom 11. September wurde diese Funktion auf den Director of National Intelligence \u00fcbertragen, der gleichzeitig f\u00fcr die Koordinierung der Arbeit der CIA mit der anderer Nachrichtendienste und f\u00fcr die Auslandskooperation zust\u00e4ndig ist. Dadurch wurde die Rolle der CIA als f\u00fchrende Nachrichtendienstinstitution aufgehoben. Anfang Januar 2009 wurde Leon Panetta vom designierten Pr\u00e4sidenten Barack Obama \u00fcberraschend als neuer Direktor der CIA nominiert, obwohl er \u00fcber keine geheimdienstliche Erfahrung verf\u00fcgte. Nachdem Panetta im Juli 2011 Nachfolger des Verteidigungsministers Robert Gates wurde, wurde General David Petraeus als neuer Direktor der CIA nominiert. Am 8. November 2012, wenige Tage nach den Pr\u00e4sidentschaftswahlen in den USA, reichte Petraeus ein R\u00fccktrittsgesuch vom Amt ein, das US-Pr\u00e4sident Obama am 9. November 2012 annahm. Petraeus war zuvor als Kandidat f\u00fcr ein Ministeramt in der zweiten Amtszeit von Pr\u00e4sident Obama gehandelt worden. Als Grund f\u00fcr den R\u00fccktritt nannte Petraeus eine au\u00dfereheliche Aff\u00e4re. Sein Amt wurde kommissarisch von Michael Morell \u00fcbernommen, bevor John Brennan im Januar 2013 als neuer Direktor von Barack Obama nominiert wurde. Mike Pompeo \u00fcbernahm vom 23. Januar 2017 bis 26. April 2018 das Amt des Director of the Central Intelligence Agency. 2018 wurde er vom US-Pr\u00e4sidenten zum neuen Au\u00dfenminister der Vereinigten Staaten ernannt, als Nachfolger von Rex Tillerson. Seit 26. April 2018 hatte Gina Haspel kommissarisch die Leitung des CIA, zuvor war sie seit Februar 2017 stellvertretende CIA-Direktorin. Ab 21. Mai 2018 betraute der US-Pr\u00e4sident sie mit dem Amt des Direktors. Ihre korrekte Anrede ist: Madam Director oder Madam.", "paragraph_answer": "Central_Intelligence_Agency == Geschichte == Im Boden eingearbeitetes CIA-Emblem in der Lobby des urspr\u00fcnglichen Hauptquartiers Der Nachrichtendienst wurde am 18. September 1947 durch Verabschiedung des National Security Act gegr\u00fcndet. Vorl\u00e4ufer der CIA war im Zweiten Weltkrieg das Office of Strategic Services (OSS), aus dem von 1945 bis 1947 die von Luftwaffengeneral Hoyt S. Vandenberg geleitete ''Central Intelligence Group, CIG'' im Au\u00dfenministerium hervorging. Man erkannte jedoch schnell, dass mit dem beginnenden Kalten Krieg ein Rumpf-Spionageapparat f\u00fcr die Weltmacht USA nicht ausreichte. Erster CIA-Direktor war Admiral Roscoe H. Hillenkoetter. Auf Hillenkoetter folgte 1950 Walter Bedell Smith, der jedoch den OSS-Veteran Allen Welsh Dulles zum Direktor einer Abteilung f\u00fcr spezielle verdeckte Aufgaben machte, die den Charakter der CIA entscheidend pr\u00e4gten. Dulles, der zwischen 1953 und 1961 als Direktor der CIA fungierte, war neben George Tenet am l\u00e4ngsten an der Spitze der amerikanischen Auslandsspionage. W\u00e4hrend des Koreakrieges war die CIA f\u00fcr s\u00e4mtliche nachrichtendienstlichen und auch milit\u00e4rischen Operationen hinter den feindlichen Linien zust\u00e4ndig. Die desastr\u00f6sen Ergebnisse dieser Unternehmungen f\u00fchrten nach dem Krieg im Verteidigungsministerium zu der Erkenntnis, dass das Milit\u00e4r wieder f\u00fcr milit\u00e4rische Kommandooperationen zust\u00e4ndig sein sollte und zur Aufstellung der Special Forces, einer Truppe f\u00fcr asymmetrische Kriegf\u00fchrung. Diese Einheit bildete fortan die milit\u00e4rische Schnittstelle zur CIA. Ende der 1950er-Jahre begann die CIA mit Spionagefl\u00fcgen in fremdem Luftraum, haupts\u00e4chlich \u00fcber der Sowjetunion und der Volksrepublik China. Aus nachrichtendienstlicher und technischer Sicht waren die Programme mit Spionageflugzeugen, wie zum Beispiel U-2 und A-12, sehr erfolgreich. W\u00e4hrend des Vietnamkrieges leitete die CIA zahlreiche verdeckte Operationen in Laos, Kambodscha und Nordvietnam, war aber auch auf s\u00fcdvietnamesischem Gebiet sowohl in Pazifizierungs- als auch in Liquidierungsprogramme (Operation Phoenix) eingebunden. Bis in die 1970er-Jahre operierte die CIA zudem verdeckt in Lateinamerika und unterst\u00fctzte unter anderem rechtsgerichtete Milit\u00e4rputsche gegen die demokratisch gew\u00e4hlten Regierungen Guatemalas (1954) , Brasiliens (1964) und Chiles (1973) . Innerhalb der Vereinigten Staaten war die CIA in den 1970ern gegen B\u00fcrgerrechts- und Friedensbewegungen aktiv, siehe Operation CHAOS. Dies f\u00fchrte ab 1975 zu Ermittlungen des Church Committee und 1978 zu einer Neuregelung der Zust\u00e4ndigkeiten und ihre Kontrolle durch st\u00e4ndige Aussch\u00fcsse des US-Kongresses im ''Foreign Intelligence Surveillance Act''. 1988 wurde George Bush als erster ehemaliger CIA-Chef (1977 bis 1978) zum Pr\u00e4sidenten der Vereinigten Staaten gew\u00e4hlt. Im Jahr 1995 war das Hauptquartier der CIA das Ziel eines geplanten Attentats. Im Rahmen der Operation Bojinka sollte eine kleine mit Sprengstoff beladene Passagiermaschine gezielt in das Hauptquartier in Langley geflogen werden. Der Attent\u00e4ter Abdul Hakim Murad nahm im Vorfeld Flugunterricht in North Carolina, um diesen Anschlag durchf\u00fchren zu k\u00f6nnen. Der Plan wurde jedoch durch einen Brand im Apartment, in dem die Attent\u00e4ter wohnten, vereitelt. Als Folge davon \u00e4nderte al-Qaida ihre Pl\u00e4ne, was dann zu den Terroranschl\u00e4gen am 11. September 2001 f\u00fchrte. Seit dem 11. Juli 1997 war George Tenet Direktor der CIA. Er trat am 3. Juni 2004 nach Kritik an der Arbeit des Dienstes im Zusammenhang mit dem Dritten Golfkrieg aus \u201epers\u00f6nlichen Gr\u00fcnden zur\u00fcck\u201c. Bis zur Ernennung eines neuen Direktors \u00fcbernahm sein bisheriger Stellvertreter John E. McLaughlin kommissarisch die Leitung der CIA. Seit etwa 2004 ist die CIA f\u00fcr viele Operationen mit Drohnen verantwortlich. Im August 2011 legte das Bureau of Investigative Journalism (BIJ) einen Bericht \u00fcber Drohnenangriffe in Pakistan vor, f\u00fcr den etwa 2000 Medienberichte ausgewertet wurden. Demnach wurden seit 2004 mindestens 291 Eins\u00e4tze durchgef\u00fchrt, bei denen zwischen 2292 und 2863 Menschen starben. 126 bewaffnete Anf\u00fchrer der Islamisten, die namentlich bekannt sind, und mehrere hundert militante Islamisten wurden get\u00f6tet. Etwa 385 bis 775 Unbeteiligte, darunter 164 Kinder, kamen bei den Angriffen ums Leben. \u00c4hnliche Angriffe fanden auch im Jemen und auf dem afrikanischen Kontinent statt. Vom 24. September 2004 bis 6. Mai 2006 war Porter Goss CIA-Chef, bis er auf Druck der Regierung Bush sein Amt zur Verf\u00fcgung stellte. Seit dem 30. Mai 2006 leitete Michael V. Hayden, ehemaliger Leiter der NSA, die CIA. Bis April 2005 war der Direktor der CIA jeweils auch als Director of Central Intelligence f\u00fcr die Beratung des US-Pr\u00e4sidenten in Nachrichtendienstfragen zust\u00e4ndig und hatte die F\u00fchrung der Gemeinschaft der US-Nachrichtendienste (Intelligence Community) inne. Im Zuge der Reform des US-amerikanischen Nachrichtendienstsystems nach den Terroranschl\u00e4gen vom 11. 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Auf Hillenkoetter folgte 1950 Walter Bedell Smith, der jedoch den OSS-Veteran Allen Welsh Dulles zum Direktor einer Abteilung f\u00fcr spezielle verdeckte Aufgaben machte, die den Charakter der CIA entscheidend pr\u00e4gten. Dulles, der zwischen 1953 und 1961 als Direktor der CIA fungierte, war neben George Tenet am l\u00e4ngsten an der Spitze der amerikanischen Auslandsspionage.\nW\u00e4hrend des Koreakrieges war die CIA f\u00fcr s\u00e4mtliche nachrichtendienstlichen und auch milit\u00e4rischen Operationen hinter den feindlichen Linien zust\u00e4ndig. Die desastr\u00f6sen Ergebnisse dieser Unternehmungen f\u00fchrten nach dem Krieg im Verteidigungsministerium zu der Erkenntnis, dass das Milit\u00e4r wieder f\u00fcr milit\u00e4rische Kommandooperationen zust\u00e4ndig sein sollte und zur Aufstellung der Special Forces, einer Truppe f\u00fcr asymmetrische Kriegf\u00fchrung. Diese Einheit bildete fortan die milit\u00e4rische Schnittstelle zur CIA.\nEnde der 1950er-Jahre begann die CIA mit Spionagefl\u00fcgen in fremdem Luftraum, haupts\u00e4chlich \u00fcber der Sowjetunion und der Volksrepublik China. Aus nachrichtendienstlicher und technischer Sicht waren die Programme mit Spionageflugzeugen, wie zum Beispiel U-2 und A-12, sehr erfolgreich.\nW\u00e4hrend des Vietnamkrieges leitete die CIA zahlreiche verdeckte Operationen in Laos, Kambodscha und Nordvietnam, war aber auch auf s\u00fcdvietnamesischem Gebiet sowohl in Pazifizierungs- als auch in Liquidierungsprogramme (Operation Phoenix) eingebunden. 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Im Rahmen der Operation Bojinka sollte eine kleine mit Sprengstoff beladene Passagiermaschine gezielt in das Hauptquartier in Langley geflogen werden. Der Attent\u00e4ter Abdul Hakim Murad nahm im Vorfeld Flugunterricht in North Carolina, um diesen Anschlag durchf\u00fchren zu k\u00f6nnen. Der Plan wurde jedoch durch einen Brand im Apartment, in dem die Attent\u00e4ter wohnten, vereitelt. Als Folge davon \u00e4nderte al-Qaida ihre Pl\u00e4ne, was dann zu den Terroranschl\u00e4gen am 11. September 2001 f\u00fchrte.\nSeit dem 11. Juli 1997 war George Tenet Direktor der CIA. Er trat am 3.\u00a0Juni 2004 nach Kritik an der Arbeit des Dienstes im Zusammenhang mit dem Dritten Golfkrieg aus \u201epers\u00f6nlichen Gr\u00fcnden zur\u00fcck\u201c. Bis zur Ernennung eines neuen Direktors \u00fcbernahm sein bisheriger Stellvertreter John E. McLaughlin kommissarisch die Leitung der CIA.\nSeit etwa 2004 ist die CIA f\u00fcr viele Operationen mit Drohnen verantwortlich. Im August 2011 legte das Bureau of Investigative Journalism (BIJ) einen Bericht \u00fcber Drohnenangriffe in Pakistan vor, f\u00fcr den etwa 2000 Medienberichte ausgewertet wurden. Demnach wurden seit 2004 mindestens 291 Eins\u00e4tze durchgef\u00fchrt, bei denen zwischen 2292 und 2863 Menschen starben. 126 bewaffnete Anf\u00fchrer der Islamisten, die namentlich bekannt sind, und mehrere hundert militante Islamisten wurden get\u00f6tet. Etwa 385 bis 775 Unbeteiligte, darunter 164 Kinder, kamen bei den Angriffen ums Leben. \u00c4hnliche Angriffe fanden auch im Jemen und auf dem afrikanischen Kontinent statt.\nVom 24. September 2004 bis 6. Mai 2006 war Porter Goss CIA-Chef, bis er auf Druck der Regierung Bush sein Amt zur Verf\u00fcgung stellte. Seit dem 30.\u00a0Mai 2006 leitete Michael V. Hayden, ehemaliger Leiter der NSA, die CIA. Bis April 2005 war der Direktor der CIA jeweils auch als Director of Central Intelligence f\u00fcr die Beratung des US-Pr\u00e4sidenten in Nachrichtendienstfragen zust\u00e4ndig und hatte die F\u00fchrung der Gemeinschaft der US-Nachrichtendienste (Intelligence Community) inne. Im Zuge der Reform des US-amerikanischen Nachrichtendienstsystems nach den Terroranschl\u00e4gen vom 11. September wurde diese Funktion auf den Director of National Intelligence \u00fcbertragen, der gleichzeitig f\u00fcr die Koordinierung der Arbeit der CIA mit der anderer Nachrichtendienste und f\u00fcr die Auslandskooperation zust\u00e4ndig ist. Dadurch wurde die Rolle der CIA als f\u00fchrende Nachrichtendienstinstitution aufgehoben.\nAnfang Januar 2009 wurde Leon Panetta vom designierten Pr\u00e4sidenten Barack Obama \u00fcberraschend als neuer Direktor der CIA nominiert, obwohl er \u00fcber keine geheimdienstliche Erfahrung verf\u00fcgte. Nachdem Panetta im Juli 2011 Nachfolger des Verteidigungsministers Robert Gates wurde, wurde General David Petraeus als neuer Direktor der CIA nominiert.\nAm 8. November 2012, wenige Tage nach den Pr\u00e4sidentschaftswahlen in den USA, reichte Petraeus ein R\u00fccktrittsgesuch vom Amt ein, das US-Pr\u00e4sident Obama am 9. November 2012 annahm. Petraeus war zuvor als Kandidat f\u00fcr ein Ministeramt in der zweiten Amtszeit von Pr\u00e4sident Obama gehandelt worden. Als Grund f\u00fcr den R\u00fccktritt nannte Petraeus eine au\u00dfereheliche Aff\u00e4re. Sein Amt wurde kommissarisch von Michael Morell \u00fcbernommen, bevor John Brennan im Januar 2013 als neuer Direktor von Barack Obama nominiert wurde.\nMike Pompeo \u00fcbernahm vom 23. Januar 2017 bis 26. April 2018 das Amt des Director of the Central Intelligence Agency. 2018 wurde er vom US-Pr\u00e4sidenten zum neuen Au\u00dfenminister der Vereinigten Staaten ernannt, als Nachfolger von Rex Tillerson.\nSeit 26. 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Vorl\u00e4ufer der CIA war im Zweiten Weltkrieg das Office of Strategic Services (OSS), aus dem von 1945 bis 1947 die von Luftwaffengeneral Hoyt S. Vandenberg geleitete ''Central Intelligence Group, CIG'' im Au\u00dfenministerium hervorging. Man erkannte jedoch schnell, dass mit dem beginnenden Kalten Krieg ein Rumpf-Spionageapparat f\u00fcr die Weltmacht USA nicht ausreichte. Erster CIA-Direktor war Admiral Roscoe H. Hillenkoetter. Auf Hillenkoetter folgte 1950 Walter Bedell Smith, der jedoch den OSS-Veteran Allen Welsh Dulles zum Direktor einer Abteilung f\u00fcr spezielle verdeckte Aufgaben machte, die den Charakter der CIA entscheidend pr\u00e4gten. Dulles, der zwischen 1953 und 1961 als Direktor der CIA fungierte, war neben George Tenet am l\u00e4ngsten an der Spitze der amerikanischen Auslandsspionage. W\u00e4hrend des Koreakrieges war die CIA f\u00fcr s\u00e4mtliche nachrichtendienstlichen und auch milit\u00e4rischen Operationen hinter den feindlichen Linien zust\u00e4ndig. 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Bis in die 1970er-Jahre operierte die CIA zudem verdeckt in Lateinamerika und unterst\u00fctzte unter anderem rechtsgerichtete Milit\u00e4rputsche gegen die demokratisch gew\u00e4hlten Regierungen Guatemalas (1954) , Brasiliens (1964) und Chiles (1973) . Innerhalb der Vereinigten Staaten war die CIA in den 1970ern gegen B\u00fcrgerrechts- und Friedensbewegungen aktiv, siehe Operation CHAOS. Dies f\u00fchrte ab 1975 zu Ermittlungen des Church Committee und 1978 zu einer Neuregelung der Zust\u00e4ndigkeiten und ihre Kontrolle durch st\u00e4ndige Aussch\u00fcsse des US-Kongresses im ''Foreign Intelligence Surveillance Act''. 1988 wurde George Bush als erster ehemaliger CIA-Chef (1977 bis 1978) zum Pr\u00e4sidenten der Vereinigten Staaten gew\u00e4hlt. Im Jahr 1995 war das Hauptquartier der CIA das Ziel eines geplanten Attentats. Im Rahmen der Operation Bojinka sollte eine kleine mit Sprengstoff beladene Passagiermaschine gezielt in das Hauptquartier in Langley geflogen werden. Der Attent\u00e4ter Abdul Hakim Murad nahm im Vorfeld Flugunterricht in North Carolina, um diesen Anschlag durchf\u00fchren zu k\u00f6nnen. Der Plan wurde jedoch durch einen Brand im Apartment, in dem die Attent\u00e4ter wohnten, vereitelt. Als Folge davon \u00e4nderte al-Qaida ihre Pl\u00e4ne, was dann zu den Terroranschl\u00e4gen am 11. September 2001 f\u00fchrte. Seit dem 11. Juli 1997 war George Tenet Direktor der CIA. Er trat am 3. Juni 2004 nach Kritik an der Arbeit des Dienstes im Zusammenhang mit dem Dritten Golfkrieg aus \u201epers\u00f6nlichen Gr\u00fcnden zur\u00fcck\u201c. Bis zur Ernennung eines neuen Direktors \u00fcbernahm sein bisheriger Stellvertreter John E. McLaughlin kommissarisch die Leitung der CIA. Seit etwa 2004 ist die CIA f\u00fcr viele Operationen mit Drohnen verantwortlich. Im August 2011 legte das Bureau of Investigative Journalism (BIJ) einen Bericht \u00fcber Drohnenangriffe in Pakistan vor, f\u00fcr den etwa 2000 Medienberichte ausgewertet wurden. Demnach wurden seit 2004 mindestens 291 Eins\u00e4tze durchgef\u00fchrt, bei denen zwischen 2292 und 2863 Menschen starben. 126 bewaffnete Anf\u00fchrer der Islamisten, die namentlich bekannt sind, und mehrere hundert militante Islamisten wurden get\u00f6tet. Etwa 385 bis 775 Unbeteiligte, darunter 164 Kinder, kamen bei den Angriffen ums Leben. \u00c4hnliche Angriffe fanden auch im Jemen und auf dem afrikanischen Kontinent statt. Vom 24. September 2004 bis 6. Mai 2006 war Porter Goss CIA-Chef, bis er auf Druck der Regierung Bush sein Amt zur Verf\u00fcgung stellte. Seit dem 30. Mai 2006 leitete Michael V. Hayden, ehemaliger Leiter der NSA, die CIA. Bis April 2005 war der Direktor der CIA jeweils auch als Director of Central Intelligence f\u00fcr die Beratung des US-Pr\u00e4sidenten in Nachrichtendienstfragen zust\u00e4ndig und hatte die F\u00fchrung der Gemeinschaft der US-Nachrichtendienste (Intelligence Community) inne. Im Zuge der Reform des US-amerikanischen Nachrichtendienstsystems nach den Terroranschl\u00e4gen vom 11. September wurde diese Funktion auf den Director of National Intelligence \u00fcbertragen, der gleichzeitig f\u00fcr die Koordinierung der Arbeit der CIA mit der anderer Nachrichtendienste und f\u00fcr die Auslandskooperation zust\u00e4ndig ist. Dadurch wurde die Rolle der CIA als f\u00fchrende Nachrichtendienstinstitution aufgehoben. Anfang Januar 2009 wurde Leon Panetta vom designierten Pr\u00e4sidenten Barack Obama \u00fcberraschend als neuer Direktor der CIA nominiert, obwohl er \u00fcber keine geheimdienstliche Erfahrung verf\u00fcgte. Nachdem Panetta im Juli 2011 Nachfolger des Verteidigungsministers Robert Gates wurde, wurde General David Petraeus als neuer Direktor der CIA nominiert. Am 8. November 2012, wenige Tage nach den Pr\u00e4sidentschaftswahlen in den USA, reichte Petraeus ein R\u00fccktrittsgesuch vom Amt ein, das US-Pr\u00e4sident Obama am 9. November 2012 annahm. Petraeus war zuvor als Kandidat f\u00fcr ein Ministeramt in der zweiten Amtszeit von Pr\u00e4sident Obama gehandelt worden. Als Grund f\u00fcr den R\u00fccktritt nannte Petraeus eine au\u00dfereheliche Aff\u00e4re. Sein Amt wurde kommissarisch von Michael Morell \u00fcbernommen, bevor John Brennan im Januar 2013 als neuer Direktor von Barack Obama nominiert wurde. Mike Pompeo \u00fcbernahm vom 23. Januar 2017 bis 26. April 2018 das Amt des Director of the Central Intelligence Agency. 2018 wurde er vom US-Pr\u00e4sidenten zum neuen Au\u00dfenminister der Vereinigten Staaten ernannt, als Nachfolger von Rex Tillerson. Seit 26. April 2018 hatte Gina Haspel kommissarisch die Leitung des CIA, zuvor war sie seit Februar 2017 stellvertretende CIA-Direktorin. Ab 21. Mai 2018 betraute der US-Pr\u00e4sident sie mit dem Amt des Direktors. Ihre korrekte Anrede ist: Madam Director oder Madam.", "paragraph_answer": "Central_Intelligence_Agency == Geschichte == Im Boden eingearbeitetes CIA-Emblem in der Lobby des urspr\u00fcnglichen Hauptquartiers Der Nachrichtendienst wurde am 18. September 1947 durch Verabschiedung des National Security Act gegr\u00fcndet. Vorl\u00e4ufer der CIA war im Zweiten Weltkrieg das Office of Strategic Services (OSS), aus dem von 1945 bis 1947 die von Luftwaffengeneral Hoyt S. Vandenberg geleitete ''Central Intelligence Group, CIG'' im Au\u00dfenministerium hervorging. Man erkannte jedoch schnell, dass mit dem beginnenden Kalten Krieg ein Rumpf-Spionageapparat f\u00fcr die Weltmacht USA nicht ausreichte. Erster CIA-Direktor war Admiral Roscoe H. Hillenkoetter. Auf Hillenkoetter folgte 1950 Walter Bedell Smith, der jedoch den OSS-Veteran Allen Welsh Dulles zum Direktor einer Abteilung f\u00fcr spezielle verdeckte Aufgaben machte, die den Charakter der CIA entscheidend pr\u00e4gten. 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Aus nachrichtendienstlicher und technischer Sicht waren die Programme mit Spionageflugzeugen, wie zum Beispiel U-2 und A-12, sehr erfolgreich. W\u00e4hrend des Vietnamkrieges leitete die CIA zahlreiche verdeckte Operationen in Laos, Kambodscha und Nordvietnam, war aber auch auf s\u00fcdvietnamesischem Gebiet sowohl in Pazifizierungs- als auch in Liquidierungsprogramme (Operation Phoenix) eingebunden. Bis in die 1970er-Jahre operierte die CIA zudem verdeckt in Lateinamerika und unterst\u00fctzte unter anderem rechtsgerichtete Milit\u00e4rputsche gegen die demokratisch gew\u00e4hlten Regierungen Guatemalas (1954) , Brasiliens (1964) und Chiles (1973) . Innerhalb der Vereinigten Staaten war die CIA in den 1970ern gegen B\u00fcrgerrechts- und Friedensbewegungen aktiv, siehe Operation CHAOS. 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Etwa 385 bis 775 Unbeteiligte, darunter 164 Kinder, kamen bei den Angriffen ums Leben. \u00c4hnliche Angriffe fanden auch im Jemen und auf dem afrikanischen Kontinent statt. Vom 24. September 2004 bis 6. Mai 2006 war Porter Goss CIA-Chef, bis er auf Druck der Regierung Bush sein Amt zur Verf\u00fcgung stellte. Seit dem 30. Mai 2006 leitete Michael V. Hayden, ehemaliger Leiter der NSA, die CIA. Bis April 2005 war der Direktor der CIA jeweils auch als Director of Central Intelligence f\u00fcr die Beratung des US-Pr\u00e4sidenten in Nachrichtendienstfragen zust\u00e4ndig und hatte die F\u00fchrung der Gemeinschaft der US-Nachrichtendienste (Intelligence Community) inne. Im Zuge der Reform des US-amerikanischen Nachrichtendienstsystems nach den Terroranschl\u00e4gen vom 11. September wurde diese Funktion auf den Director of National Intelligence \u00fcbertragen, der gleichzeitig f\u00fcr die Koordinierung der Arbeit der CIA mit der anderer Nachrichtendienste und f\u00fcr die Auslandskooperation zust\u00e4ndig ist. Dadurch wurde die Rolle der CIA als f\u00fchrende Nachrichtendienstinstitution aufgehoben. Anfang Januar 2009 wurde Leon Panetta vom designierten Pr\u00e4sidenten Barack Obama \u00fcberraschend als neuer Direktor der CIA nominiert, obwohl er \u00fcber keine geheimdienstliche Erfahrung verf\u00fcgte. Nachdem Panetta im Juli 2011 Nachfolger des Verteidigungsministers Robert Gates wurde, wurde General David Petraeus als neuer Direktor der CIA nominiert. Am 8. November 2012, wenige Tage nach den Pr\u00e4sidentschaftswahlen in den USA, reichte Petraeus ein R\u00fccktrittsgesuch vom Amt ein, das US-Pr\u00e4sident Obama am 9. November 2012 annahm. Petraeus war zuvor als Kandidat f\u00fcr ein Ministeramt in der zweiten Amtszeit von Pr\u00e4sident Obama gehandelt worden. Als Grund f\u00fcr den R\u00fccktritt nannte Petraeus eine au\u00dfereheliche Aff\u00e4re. Sein Amt wurde kommissarisch von Michael Morell \u00fcbernommen, bevor John Brennan im Januar 2013 als neuer Direktor von Barack Obama nominiert wurde. Mike Pompeo \u00fcbernahm vom 23. Januar 2017 bis 26. April 2018 das Amt des Director of the Central Intelligence Agency. 2018 wurde er vom US-Pr\u00e4sidenten zum neuen Au\u00dfenminister der Vereinigten Staaten ernannt, als Nachfolger von Rex Tillerson. Seit 26. April 2018 hatte Gina Haspel kommissarisch die Leitung des CIA, zuvor war sie seit Februar 2017 stellvertretende CIA-Direktorin. Ab 21. Mai 2018 betraute der US-Pr\u00e4sident sie mit dem Amt des Direktors. Ihre korrekte Anrede ist: Madam Director oder Madam.", "sentence_answer": " Der Plan wurde jedoch durch einen Brand im Apartment, in dem die Attent\u00e4ter wohnten, vereitelt. Als Folge davon \u00e4nderte al-Qaida ihre Pl\u00e4ne, was dann zu den Terroranschl\u00e4gen am 11. September 2001 f\u00fchrte.", "paragraph_id": 36831} {"question": "Warum trat der Direktor der CIA George Tenet zur\u00fcck?", "paragraph": "Central_Intelligence_Agency\n\n== Geschichte ==\nIm Boden eingearbeitetes CIA-Emblem in der Lobby des urspr\u00fcnglichen Hauptquartiers\nDer Nachrichtendienst wurde am 18. September 1947 durch Verabschiedung des National Security Act gegr\u00fcndet. Vorl\u00e4ufer der CIA war im Zweiten Weltkrieg das Office of Strategic Services (OSS), aus dem von 1945 bis 1947 die von Luftwaffengeneral Hoyt S. Vandenberg geleitete ''Central Intelligence Group, CIG'' im Au\u00dfenministerium hervorging. Man erkannte jedoch schnell, dass mit dem beginnenden Kalten Krieg ein Rumpf-Spionageapparat f\u00fcr die Weltmacht USA nicht ausreichte.\nErster CIA-Direktor war Admiral Roscoe H. Hillenkoetter. Auf Hillenkoetter folgte 1950 Walter Bedell Smith, der jedoch den OSS-Veteran Allen Welsh Dulles zum Direktor einer Abteilung f\u00fcr spezielle verdeckte Aufgaben machte, die den Charakter der CIA entscheidend pr\u00e4gten. Dulles, der zwischen 1953 und 1961 als Direktor der CIA fungierte, war neben George Tenet am l\u00e4ngsten an der Spitze der amerikanischen Auslandsspionage.\nW\u00e4hrend des Koreakrieges war die CIA f\u00fcr s\u00e4mtliche nachrichtendienstlichen und auch milit\u00e4rischen Operationen hinter den feindlichen Linien zust\u00e4ndig. Die desastr\u00f6sen Ergebnisse dieser Unternehmungen f\u00fchrten nach dem Krieg im Verteidigungsministerium zu der Erkenntnis, dass das Milit\u00e4r wieder f\u00fcr milit\u00e4rische Kommandooperationen zust\u00e4ndig sein sollte und zur Aufstellung der Special Forces, einer Truppe f\u00fcr asymmetrische Kriegf\u00fchrung. Diese Einheit bildete fortan die milit\u00e4rische Schnittstelle zur CIA.\nEnde der 1950er-Jahre begann die CIA mit Spionagefl\u00fcgen in fremdem Luftraum, haupts\u00e4chlich \u00fcber der Sowjetunion und der Volksrepublik China. Aus nachrichtendienstlicher und technischer Sicht waren die Programme mit Spionageflugzeugen, wie zum Beispiel U-2 und A-12, sehr erfolgreich.\nW\u00e4hrend des Vietnamkrieges leitete die CIA zahlreiche verdeckte Operationen in Laos, Kambodscha und Nordvietnam, war aber auch auf s\u00fcdvietnamesischem Gebiet sowohl in Pazifizierungs- als auch in Liquidierungsprogramme (Operation Phoenix) eingebunden. Bis in die 1970er-Jahre operierte die CIA zudem verdeckt in Lateinamerika und unterst\u00fctzte unter anderem rechtsgerichtete Milit\u00e4rputsche gegen die demokratisch gew\u00e4hlten Regierungen Guatemalas (1954)\u00a0, Brasiliens (1964)\u00a0 und Chiles (1973)\u00a0.\nInnerhalb der Vereinigten Staaten war die CIA in den 1970ern gegen B\u00fcrgerrechts- und Friedensbewegungen aktiv, siehe Operation CHAOS. Dies f\u00fchrte ab 1975 zu Ermittlungen des Church Committee und 1978 zu einer Neuregelung der Zust\u00e4ndigkeiten und ihre Kontrolle durch st\u00e4ndige Aussch\u00fcsse des US-Kongresses im ''Foreign Intelligence Surveillance Act''.\n1988 wurde George Bush als erster ehemaliger CIA-Chef (1977 bis 1978) zum Pr\u00e4sidenten der Vereinigten Staaten gew\u00e4hlt.\nIm Jahr 1995 war das Hauptquartier der CIA das Ziel eines geplanten Attentats. 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Im August 2011 legte das Bureau of Investigative Journalism (BIJ) einen Bericht \u00fcber Drohnenangriffe in Pakistan vor, f\u00fcr den etwa 2000 Medienberichte ausgewertet wurden. Demnach wurden seit 2004 mindestens 291 Eins\u00e4tze durchgef\u00fchrt, bei denen zwischen 2292 und 2863 Menschen starben. 126 bewaffnete Anf\u00fchrer der Islamisten, die namentlich bekannt sind, und mehrere hundert militante Islamisten wurden get\u00f6tet. Etwa 385 bis 775 Unbeteiligte, darunter 164 Kinder, kamen bei den Angriffen ums Leben. \u00c4hnliche Angriffe fanden auch im Jemen und auf dem afrikanischen Kontinent statt.\nVom 24. September 2004 bis 6. Mai 2006 war Porter Goss CIA-Chef, bis er auf Druck der Regierung Bush sein Amt zur Verf\u00fcgung stellte. Seit dem 30.\u00a0Mai 2006 leitete Michael V. Hayden, ehemaliger Leiter der NSA, die CIA. Bis April 2005 war der Direktor der CIA jeweils auch als Director of Central Intelligence f\u00fcr die Beratung des US-Pr\u00e4sidenten in Nachrichtendienstfragen zust\u00e4ndig und hatte die F\u00fchrung der Gemeinschaft der US-Nachrichtendienste (Intelligence Community) inne. Im Zuge der Reform des US-amerikanischen Nachrichtendienstsystems nach den Terroranschl\u00e4gen vom 11. September wurde diese Funktion auf den Director of National Intelligence \u00fcbertragen, der gleichzeitig f\u00fcr die Koordinierung der Arbeit der CIA mit der anderer Nachrichtendienste und f\u00fcr die Auslandskooperation zust\u00e4ndig ist. Dadurch wurde die Rolle der CIA als f\u00fchrende Nachrichtendienstinstitution aufgehoben.\nAnfang Januar 2009 wurde Leon Panetta vom designierten Pr\u00e4sidenten Barack Obama \u00fcberraschend als neuer Direktor der CIA nominiert, obwohl er \u00fcber keine geheimdienstliche Erfahrung verf\u00fcgte. Nachdem Panetta im Juli 2011 Nachfolger des Verteidigungsministers Robert Gates wurde, wurde General David Petraeus als neuer Direktor der CIA nominiert.\nAm 8. November 2012, wenige Tage nach den Pr\u00e4sidentschaftswahlen in den USA, reichte Petraeus ein R\u00fccktrittsgesuch vom Amt ein, das US-Pr\u00e4sident Obama am 9. November 2012 annahm. Petraeus war zuvor als Kandidat f\u00fcr ein Ministeramt in der zweiten Amtszeit von Pr\u00e4sident Obama gehandelt worden. Als Grund f\u00fcr den R\u00fccktritt nannte Petraeus eine au\u00dfereheliche Aff\u00e4re. Sein Amt wurde kommissarisch von Michael Morell \u00fcbernommen, bevor John Brennan im Januar 2013 als neuer Direktor von Barack Obama nominiert wurde.\nMike Pompeo \u00fcbernahm vom 23. Januar 2017 bis 26. April 2018 das Amt des Director of the Central Intelligence Agency. 2018 wurde er vom US-Pr\u00e4sidenten zum neuen Au\u00dfenminister der Vereinigten Staaten ernannt, als Nachfolger von Rex Tillerson.\nSeit 26. 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Der Attent\u00e4ter Abdul Hakim Murad nahm im Vorfeld Flugunterricht in North Carolina, um diesen Anschlag durchf\u00fchren zu k\u00f6nnen. Der Plan wurde jedoch durch einen Brand im Apartment, in dem die Attent\u00e4ter wohnten, vereitelt. Als Folge davon \u00e4nderte al-Qaida ihre Pl\u00e4ne, was dann zu den Terroranschl\u00e4gen am 11. September 2001 f\u00fchrte. Seit dem 11. Juli 1997 war George Tenet Direktor der CIA. Er trat am 3. Juni 2004 nach Kritik an der Arbeit des Dienstes im Zusammenhang mit dem Dritten Golfkrieg aus \u201epers\u00f6nlichen Gr\u00fcnden zur\u00fcck\u201c . Bis zur Ernennung eines neuen Direktors \u00fcbernahm sein bisheriger Stellvertreter John E. McLaughlin kommissarisch die Leitung der CIA. Seit etwa 2004 ist die CIA f\u00fcr viele Operationen mit Drohnen verantwortlich. Im August 2011 legte das Bureau of Investigative Journalism (BIJ) einen Bericht \u00fcber Drohnenangriffe in Pakistan vor, f\u00fcr den etwa 2000 Medienberichte ausgewertet wurden. Demnach wurden seit 2004 mindestens 291 Eins\u00e4tze durchgef\u00fchrt, bei denen zwischen 2292 und 2863 Menschen starben. 126 bewaffnete Anf\u00fchrer der Islamisten, die namentlich bekannt sind, und mehrere hundert militante Islamisten wurden get\u00f6tet. Etwa 385 bis 775 Unbeteiligte, darunter 164 Kinder, kamen bei den Angriffen ums Leben. \u00c4hnliche Angriffe fanden auch im Jemen und auf dem afrikanischen Kontinent statt. Vom 24. September 2004 bis 6. Mai 2006 war Porter Goss CIA-Chef, bis er auf Druck der Regierung Bush sein Amt zur Verf\u00fcgung stellte. Seit dem 30. Mai 2006 leitete Michael V. Hayden, ehemaliger Leiter der NSA, die CIA. Bis April 2005 war der Direktor der CIA jeweils auch als Director of Central Intelligence f\u00fcr die Beratung des US-Pr\u00e4sidenten in Nachrichtendienstfragen zust\u00e4ndig und hatte die F\u00fchrung der Gemeinschaft der US-Nachrichtendienste (Intelligence Community) inne. Im Zuge der Reform des US-amerikanischen Nachrichtendienstsystems nach den Terroranschl\u00e4gen vom 11. September wurde diese Funktion auf den Director of National Intelligence \u00fcbertragen, der gleichzeitig f\u00fcr die Koordinierung der Arbeit der CIA mit der anderer Nachrichtendienste und f\u00fcr die Auslandskooperation zust\u00e4ndig ist. Dadurch wurde die Rolle der CIA als f\u00fchrende Nachrichtendienstinstitution aufgehoben. Anfang Januar 2009 wurde Leon Panetta vom designierten Pr\u00e4sidenten Barack Obama \u00fcberraschend als neuer Direktor der CIA nominiert, obwohl er \u00fcber keine geheimdienstliche Erfahrung verf\u00fcgte. Nachdem Panetta im Juli 2011 Nachfolger des Verteidigungsministers Robert Gates wurde, wurde General David Petraeus als neuer Direktor der CIA nominiert. Am 8. November 2012, wenige Tage nach den Pr\u00e4sidentschaftswahlen in den USA, reichte Petraeus ein R\u00fccktrittsgesuch vom Amt ein, das US-Pr\u00e4sident Obama am 9. November 2012 annahm. Petraeus war zuvor als Kandidat f\u00fcr ein Ministeramt in der zweiten Amtszeit von Pr\u00e4sident Obama gehandelt worden. Als Grund f\u00fcr den R\u00fccktritt nannte Petraeus eine au\u00dfereheliche Aff\u00e4re. Sein Amt wurde kommissarisch von Michael Morell \u00fcbernommen, bevor John Brennan im Januar 2013 als neuer Direktor von Barack Obama nominiert wurde. Mike Pompeo \u00fcbernahm vom 23. Januar 2017 bis 26. April 2018 das Amt des Director of the Central Intelligence Agency. 2018 wurde er vom US-Pr\u00e4sidenten zum neuen Au\u00dfenminister der Vereinigten Staaten ernannt, als Nachfolger von Rex Tillerson. Seit 26. April 2018 hatte Gina Haspel kommissarisch die Leitung des CIA, zuvor war sie seit Februar 2017 stellvertretende CIA-Direktorin. Ab 21. Mai 2018 betraute der US-Pr\u00e4sident sie mit dem Amt des Direktors. 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Dulles, der zwischen 1953 und 1961 als Direktor der CIA fungierte, war neben George Tenet am l\u00e4ngsten an der Spitze der amerikanischen Auslandsspionage. W\u00e4hrend des Koreakrieges war die CIA f\u00fcr s\u00e4mtliche nachrichtendienstlichen und auch milit\u00e4rischen Operationen hinter den feindlichen Linien zust\u00e4ndig. Die desastr\u00f6sen Ergebnisse dieser Unternehmungen f\u00fchrten nach dem Krieg im Verteidigungsministerium zu der Erkenntnis, dass das Milit\u00e4r wieder f\u00fcr milit\u00e4rische Kommandooperationen zust\u00e4ndig sein sollte und zur Aufstellung der Special Forces, einer Truppe f\u00fcr asymmetrische Kriegf\u00fchrung. Diese Einheit bildete fortan die milit\u00e4rische Schnittstelle zur CIA. Ende der 1950er-Jahre begann die CIA mit Spionagefl\u00fcgen in fremdem Luftraum, haupts\u00e4chlich \u00fcber der Sowjetunion und der Volksrepublik China. Aus nachrichtendienstlicher und technischer Sicht waren die Programme mit Spionageflugzeugen, wie zum Beispiel U-2 und A-12, sehr erfolgreich. W\u00e4hrend des Vietnamkrieges leitete die CIA zahlreiche verdeckte Operationen in Laos, Kambodscha und Nordvietnam, war aber auch auf s\u00fcdvietnamesischem Gebiet sowohl in Pazifizierungs- als auch in Liquidierungsprogramme (Operation Phoenix) eingebunden. Bis in die 1970er-Jahre operierte die CIA zudem verdeckt in Lateinamerika und unterst\u00fctzte unter anderem rechtsgerichtete Milit\u00e4rputsche gegen die demokratisch gew\u00e4hlten Regierungen Guatemalas (1954) , Brasiliens (1964) und Chiles (1973) . Innerhalb der Vereinigten Staaten war die CIA in den 1970ern gegen B\u00fcrgerrechts- und Friedensbewegungen aktiv, siehe Operation CHAOS. Dies f\u00fchrte ab 1975 zu Ermittlungen des Church Committee und 1978 zu einer Neuregelung der Zust\u00e4ndigkeiten und ihre Kontrolle durch st\u00e4ndige Aussch\u00fcsse des US-Kongresses im ''Foreign Intelligence Surveillance Act''. 1988 wurde George Bush als erster ehemaliger CIA-Chef (1977 bis 1978) zum Pr\u00e4sidenten der Vereinigten Staaten gew\u00e4hlt. Im Jahr 1995 war das Hauptquartier der CIA das Ziel eines geplanten Attentats. Im Rahmen der Operation Bojinka sollte eine kleine mit Sprengstoff beladene Passagiermaschine gezielt in das Hauptquartier in Langley geflogen werden. Der Attent\u00e4ter Abdul Hakim Murad nahm im Vorfeld Flugunterricht in North Carolina, um diesen Anschlag durchf\u00fchren zu k\u00f6nnen. Der Plan wurde jedoch durch einen Brand im Apartment, in dem die Attent\u00e4ter wohnten, vereitelt. Als Folge davon \u00e4nderte al-Qaida ihre Pl\u00e4ne, was dann zu den Terroranschl\u00e4gen am 11. September 2001 f\u00fchrte. Seit dem 11. Juli 1997 war George Tenet Direktor der CIA. Er trat am 3. Juni 2004 nach Kritik an der Arbeit des Dienstes im Zusammenhang mit dem Dritten Golfkrieg aus \u201epers\u00f6nlichen Gr\u00fcnden zur\u00fcck\u201c. Bis zur Ernennung eines neuen Direktors \u00fcbernahm sein bisheriger Stellvertreter John E. McLaughlin kommissarisch die Leitung der CIA. Seit etwa 2004 ist die CIA f\u00fcr viele Operationen mit Drohnen verantwortlich. Im August 2011 legte das Bureau of Investigative Journalism (BIJ) einen Bericht \u00fcber Drohnenangriffe in Pakistan vor, f\u00fcr den etwa 2000 Medienberichte ausgewertet wurden. Demnach wurden seit 2004 mindestens 291 Eins\u00e4tze durchgef\u00fchrt, bei denen zwischen 2292 und 2863 Menschen starben. 126 bewaffnete Anf\u00fchrer der Islamisten, die namentlich bekannt sind, und mehrere hundert militante Islamisten wurden get\u00f6tet. 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September wurde diese Funktion auf den Director of National Intelligence \u00fcbertragen, der gleichzeitig f\u00fcr die Koordinierung der Arbeit der CIA mit der anderer Nachrichtendienste und f\u00fcr die Auslandskooperation zust\u00e4ndig ist. Dadurch wurde die Rolle der CIA als f\u00fchrende Nachrichtendienstinstitution aufgehoben. Anfang Januar 2009 wurde Leon Panetta vom designierten Pr\u00e4sidenten Barack Obama \u00fcberraschend als neuer Direktor der CIA nominiert, obwohl er \u00fcber keine geheimdienstliche Erfahrung verf\u00fcgte. Nachdem Panetta im Juli 2011 Nachfolger des Verteidigungsministers Robert Gates wurde, wurde General David Petraeus als neuer Direktor der CIA nominiert. Am 8. November 2012, wenige Tage nach den Pr\u00e4sidentschaftswahlen in den USA, reichte Petraeus ein R\u00fccktrittsgesuch vom Amt ein, das US-Pr\u00e4sident Obama am 9. November 2012 annahm. Petraeus war zuvor als Kandidat f\u00fcr ein Ministeramt in der zweiten Amtszeit von Pr\u00e4sident Obama gehandelt worden. Als Grund f\u00fcr den R\u00fccktritt nannte Petraeus eine au\u00dfereheliche Aff\u00e4re. Sein Amt wurde kommissarisch von Michael Morell \u00fcbernommen, bevor John Brennan im Januar 2013 als neuer Direktor von Barack Obama nominiert wurde. Mike Pompeo \u00fcbernahm vom 23. Januar 2017 bis 26. April 2018 das Amt des Director of the Central Intelligence Agency. 2018 wurde er vom US-Pr\u00e4sidenten zum neuen Au\u00dfenminister der Vereinigten Staaten ernannt, als Nachfolger von Rex Tillerson. Seit 26. April 2018 hatte Gina Haspel kommissarisch die Leitung des CIA, zuvor war sie seit Februar 2017 stellvertretende CIA-Direktorin. Ab 21. Mai 2018 betraute der US-Pr\u00e4sident sie mit dem Amt des Direktors. Ihre korrekte Anrede ist: Madam Director oder Madam.", "sentence_answer": "Er trat am 3. Juni 2004 nach Kritik an der Arbeit des Dienstes im Zusammenhang mit dem Dritten Golfkrieg aus \u201epers\u00f6nlichen Gr\u00fcnden zur\u00fcck\u201c", "paragraph_id": 36832} {"question": "Seit wann f\u00fchrt die CIA Operationen mit Drohnen aus?", "paragraph": "Central_Intelligence_Agency\n\n== Geschichte ==\nIm Boden eingearbeitetes CIA-Emblem in der Lobby des urspr\u00fcnglichen Hauptquartiers\nDer Nachrichtendienst wurde am 18. September 1947 durch Verabschiedung des National Security Act gegr\u00fcndet. Vorl\u00e4ufer der CIA war im Zweiten Weltkrieg das Office of Strategic Services (OSS), aus dem von 1945 bis 1947 die von Luftwaffengeneral Hoyt S. Vandenberg geleitete ''Central Intelligence Group, CIG'' im Au\u00dfenministerium hervorging. Man erkannte jedoch schnell, dass mit dem beginnenden Kalten Krieg ein Rumpf-Spionageapparat f\u00fcr die Weltmacht USA nicht ausreichte.\nErster CIA-Direktor war Admiral Roscoe H. Hillenkoetter. Auf Hillenkoetter folgte 1950 Walter Bedell Smith, der jedoch den OSS-Veteran Allen Welsh Dulles zum Direktor einer Abteilung f\u00fcr spezielle verdeckte Aufgaben machte, die den Charakter der CIA entscheidend pr\u00e4gten. Dulles, der zwischen 1953 und 1961 als Direktor der CIA fungierte, war neben George Tenet am l\u00e4ngsten an der Spitze der amerikanischen Auslandsspionage.\nW\u00e4hrend des Koreakrieges war die CIA f\u00fcr s\u00e4mtliche nachrichtendienstlichen und auch milit\u00e4rischen Operationen hinter den feindlichen Linien zust\u00e4ndig. Die desastr\u00f6sen Ergebnisse dieser Unternehmungen f\u00fchrten nach dem Krieg im Verteidigungsministerium zu der Erkenntnis, dass das Milit\u00e4r wieder f\u00fcr milit\u00e4rische Kommandooperationen zust\u00e4ndig sein sollte und zur Aufstellung der Special Forces, einer Truppe f\u00fcr asymmetrische Kriegf\u00fchrung. 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Bis in die 1970er-Jahre operierte die CIA zudem verdeckt in Lateinamerika und unterst\u00fctzte unter anderem rechtsgerichtete Milit\u00e4rputsche gegen die demokratisch gew\u00e4hlten Regierungen Guatemalas (1954)\u00a0, Brasiliens (1964)\u00a0 und Chiles (1973)\u00a0.\nInnerhalb der Vereinigten Staaten war die CIA in den 1970ern gegen B\u00fcrgerrechts- und Friedensbewegungen aktiv, siehe Operation CHAOS. Dies f\u00fchrte ab 1975 zu Ermittlungen des Church Committee und 1978 zu einer Neuregelung der Zust\u00e4ndigkeiten und ihre Kontrolle durch st\u00e4ndige Aussch\u00fcsse des US-Kongresses im ''Foreign Intelligence Surveillance Act''.\n1988 wurde George Bush als erster ehemaliger CIA-Chef (1977 bis 1978) zum Pr\u00e4sidenten der Vereinigten Staaten gew\u00e4hlt.\nIm Jahr 1995 war das Hauptquartier der CIA das Ziel eines geplanten Attentats. Im Rahmen der Operation Bojinka sollte eine kleine mit Sprengstoff beladene Passagiermaschine gezielt in das Hauptquartier in Langley geflogen werden. Der Attent\u00e4ter Abdul Hakim Murad nahm im Vorfeld Flugunterricht in North Carolina, um diesen Anschlag durchf\u00fchren zu k\u00f6nnen. Der Plan wurde jedoch durch einen Brand im Apartment, in dem die Attent\u00e4ter wohnten, vereitelt. Als Folge davon \u00e4nderte al-Qaida ihre Pl\u00e4ne, was dann zu den Terroranschl\u00e4gen am 11. September 2001 f\u00fchrte.\nSeit dem 11. Juli 1997 war George Tenet Direktor der CIA. Er trat am 3.\u00a0Juni 2004 nach Kritik an der Arbeit des Dienstes im Zusammenhang mit dem Dritten Golfkrieg aus \u201epers\u00f6nlichen Gr\u00fcnden zur\u00fcck\u201c. Bis zur Ernennung eines neuen Direktors \u00fcbernahm sein bisheriger Stellvertreter John E. McLaughlin kommissarisch die Leitung der CIA.\nSeit etwa 2004 ist die CIA f\u00fcr viele Operationen mit Drohnen verantwortlich. Im August 2011 legte das Bureau of Investigative Journalism (BIJ) einen Bericht \u00fcber Drohnenangriffe in Pakistan vor, f\u00fcr den etwa 2000 Medienberichte ausgewertet wurden. Demnach wurden seit 2004 mindestens 291 Eins\u00e4tze durchgef\u00fchrt, bei denen zwischen 2292 und 2863 Menschen starben. 126 bewaffnete Anf\u00fchrer der Islamisten, die namentlich bekannt sind, und mehrere hundert militante Islamisten wurden get\u00f6tet. Etwa 385 bis 775 Unbeteiligte, darunter 164 Kinder, kamen bei den Angriffen ums Leben. \u00c4hnliche Angriffe fanden auch im Jemen und auf dem afrikanischen Kontinent statt.\nVom 24. September 2004 bis 6. Mai 2006 war Porter Goss CIA-Chef, bis er auf Druck der Regierung Bush sein Amt zur Verf\u00fcgung stellte. Seit dem 30.\u00a0Mai 2006 leitete Michael V. Hayden, ehemaliger Leiter der NSA, die CIA. Bis April 2005 war der Direktor der CIA jeweils auch als Director of Central Intelligence f\u00fcr die Beratung des US-Pr\u00e4sidenten in Nachrichtendienstfragen zust\u00e4ndig und hatte die F\u00fchrung der Gemeinschaft der US-Nachrichtendienste (Intelligence Community) inne. Im Zuge der Reform des US-amerikanischen Nachrichtendienstsystems nach den Terroranschl\u00e4gen vom 11. September wurde diese Funktion auf den Director of National Intelligence \u00fcbertragen, der gleichzeitig f\u00fcr die Koordinierung der Arbeit der CIA mit der anderer Nachrichtendienste und f\u00fcr die Auslandskooperation zust\u00e4ndig ist. Dadurch wurde die Rolle der CIA als f\u00fchrende Nachrichtendienstinstitution aufgehoben.\nAnfang Januar 2009 wurde Leon Panetta vom designierten Pr\u00e4sidenten Barack Obama \u00fcberraschend als neuer Direktor der CIA nominiert, obwohl er \u00fcber keine geheimdienstliche Erfahrung verf\u00fcgte. 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Der Attent\u00e4ter Abdul Hakim Murad nahm im Vorfeld Flugunterricht in North Carolina, um diesen Anschlag durchf\u00fchren zu k\u00f6nnen. Der Plan wurde jedoch durch einen Brand im Apartment, in dem die Attent\u00e4ter wohnten, vereitelt. Als Folge davon \u00e4nderte al-Qaida ihre Pl\u00e4ne, was dann zu den Terroranschl\u00e4gen am 11. September 2001 f\u00fchrte. Seit dem 11. Juli 1997 war George Tenet Direktor der CIA. Er trat am 3. Juni 2004 nach Kritik an der Arbeit des Dienstes im Zusammenhang mit dem Dritten Golfkrieg aus \u201epers\u00f6nlichen Gr\u00fcnden zur\u00fcck\u201c. Bis zur Ernennung eines neuen Direktors \u00fcbernahm sein bisheriger Stellvertreter John E. McLaughlin kommissarisch die Leitung der CIA. Seit etwa 2004 ist die CIA f\u00fcr viele Operationen mit Drohnen verantwortlich. Im August 2011 legte das Bureau of Investigative Journalism (BIJ) einen Bericht \u00fcber Drohnenangriffe in Pakistan vor, f\u00fcr den etwa 2000 Medienberichte ausgewertet wurden. Demnach wurden seit 2004 mindestens 291 Eins\u00e4tze durchgef\u00fchrt, bei denen zwischen 2292 und 2863 Menschen starben. 126 bewaffnete Anf\u00fchrer der Islamisten, die namentlich bekannt sind, und mehrere hundert militante Islamisten wurden get\u00f6tet. Etwa 385 bis 775 Unbeteiligte, darunter 164 Kinder, kamen bei den Angriffen ums Leben. \u00c4hnliche Angriffe fanden auch im Jemen und auf dem afrikanischen Kontinent statt. Vom 24. September 2004 bis 6. Mai 2006 war Porter Goss CIA-Chef, bis er auf Druck der Regierung Bush sein Amt zur Verf\u00fcgung stellte. Seit dem 30. Mai 2006 leitete Michael V. Hayden, ehemaliger Leiter der NSA, die CIA. Bis April 2005 war der Direktor der CIA jeweils auch als Director of Central Intelligence f\u00fcr die Beratung des US-Pr\u00e4sidenten in Nachrichtendienstfragen zust\u00e4ndig und hatte die F\u00fchrung der Gemeinschaft der US-Nachrichtendienste (Intelligence Community) inne. Im Zuge der Reform des US-amerikanischen Nachrichtendienstsystems nach den Terroranschl\u00e4gen vom 11. September wurde diese Funktion auf den Director of National Intelligence \u00fcbertragen, der gleichzeitig f\u00fcr die Koordinierung der Arbeit der CIA mit der anderer Nachrichtendienste und f\u00fcr die Auslandskooperation zust\u00e4ndig ist. Dadurch wurde die Rolle der CIA als f\u00fchrende Nachrichtendienstinstitution aufgehoben. Anfang Januar 2009 wurde Leon Panetta vom designierten Pr\u00e4sidenten Barack Obama \u00fcberraschend als neuer Direktor der CIA nominiert, obwohl er \u00fcber keine geheimdienstliche Erfahrung verf\u00fcgte. Nachdem Panetta im Juli 2011 Nachfolger des Verteidigungsministers Robert Gates wurde, wurde General David Petraeus als neuer Direktor der CIA nominiert. Am 8. November 2012, wenige Tage nach den Pr\u00e4sidentschaftswahlen in den USA, reichte Petraeus ein R\u00fccktrittsgesuch vom Amt ein, das US-Pr\u00e4sident Obama am 9. November 2012 annahm. 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Dies f\u00fchrte ab 1975 zu Ermittlungen des Church Committee und 1978 zu einer Neuregelung der Zust\u00e4ndigkeiten und ihre Kontrolle durch st\u00e4ndige Aussch\u00fcsse des US-Kongresses im ''Foreign Intelligence Surveillance Act''. 1988 wurde George Bush als erster ehemaliger CIA-Chef (1977 bis 1978) zum Pr\u00e4sidenten der Vereinigten Staaten gew\u00e4hlt. Im Jahr 1995 war das Hauptquartier der CIA das Ziel eines geplanten Attentats. Im Rahmen der Operation Bojinka sollte eine kleine mit Sprengstoff beladene Passagiermaschine gezielt in das Hauptquartier in Langley geflogen werden. Der Attent\u00e4ter Abdul Hakim Murad nahm im Vorfeld Flugunterricht in North Carolina, um diesen Anschlag durchf\u00fchren zu k\u00f6nnen. Der Plan wurde jedoch durch einen Brand im Apartment, in dem die Attent\u00e4ter wohnten, vereitelt. Als Folge davon \u00e4nderte al-Qaida ihre Pl\u00e4ne, was dann zu den Terroranschl\u00e4gen am 11. September 2001 f\u00fchrte. Seit dem 11. Juli 1997 war George Tenet Direktor der CIA. Er trat am 3. Juni 2004 nach Kritik an der Arbeit des Dienstes im Zusammenhang mit dem Dritten Golfkrieg aus \u201epers\u00f6nlichen Gr\u00fcnden zur\u00fcck\u201c. Bis zur Ernennung eines neuen Direktors \u00fcbernahm sein bisheriger Stellvertreter John E. McLaughlin kommissarisch die Leitung der CIA. Seit etwa 2004 ist die CIA f\u00fcr viele Operationen mit Drohnen verantwortlich. Im August 2011 legte das Bureau of Investigative Journalism (BIJ) einen Bericht \u00fcber Drohnenangriffe in Pakistan vor, f\u00fcr den etwa 2000 Medienberichte ausgewertet wurden. Demnach wurden seit 2004 mindestens 291 Eins\u00e4tze durchgef\u00fchrt, bei denen zwischen 2292 und 2863 Menschen starben. 126 bewaffnete Anf\u00fchrer der Islamisten, die namentlich bekannt sind, und mehrere hundert militante Islamisten wurden get\u00f6tet. 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September wurde diese Funktion auf den Director of National Intelligence \u00fcbertragen, der gleichzeitig f\u00fcr die Koordinierung der Arbeit der CIA mit der anderer Nachrichtendienste und f\u00fcr die Auslandskooperation zust\u00e4ndig ist. Dadurch wurde die Rolle der CIA als f\u00fchrende Nachrichtendienstinstitution aufgehoben. Anfang Januar 2009 wurde Leon Panetta vom designierten Pr\u00e4sidenten Barack Obama \u00fcberraschend als neuer Direktor der CIA nominiert, obwohl er \u00fcber keine geheimdienstliche Erfahrung verf\u00fcgte. Nachdem Panetta im Juli 2011 Nachfolger des Verteidigungsministers Robert Gates wurde, wurde General David Petraeus als neuer Direktor der CIA nominiert. Am 8. November 2012, wenige Tage nach den Pr\u00e4sidentschaftswahlen in den USA, reichte Petraeus ein R\u00fccktrittsgesuch vom Amt ein, das US-Pr\u00e4sident Obama am 9. November 2012 annahm. 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Im Rahmen der Operation Bojinka sollte eine kleine mit Sprengstoff beladene Passagiermaschine gezielt in das Hauptquartier in Langley geflogen werden. Der Attent\u00e4ter Abdul Hakim Murad nahm im Vorfeld Flugunterricht in North Carolina, um diesen Anschlag durchf\u00fchren zu k\u00f6nnen. Der Plan wurde jedoch durch einen Brand im Apartment, in dem die Attent\u00e4ter wohnten, vereitelt. Als Folge davon \u00e4nderte al-Qaida ihre Pl\u00e4ne, was dann zu den Terroranschl\u00e4gen am 11. September 2001 f\u00fchrte.\nSeit dem 11. Juli 1997 war George Tenet Direktor der CIA. Er trat am 3.\u00a0Juni 2004 nach Kritik an der Arbeit des Dienstes im Zusammenhang mit dem Dritten Golfkrieg aus \u201epers\u00f6nlichen Gr\u00fcnden zur\u00fcck\u201c. Bis zur Ernennung eines neuen Direktors \u00fcbernahm sein bisheriger Stellvertreter John E. McLaughlin kommissarisch die Leitung der CIA.\nSeit etwa 2004 ist die CIA f\u00fcr viele Operationen mit Drohnen verantwortlich. Im August 2011 legte das Bureau of Investigative Journalism (BIJ) einen Bericht \u00fcber Drohnenangriffe in Pakistan vor, f\u00fcr den etwa 2000 Medienberichte ausgewertet wurden. Demnach wurden seit 2004 mindestens 291 Eins\u00e4tze durchgef\u00fchrt, bei denen zwischen 2292 und 2863 Menschen starben. 126 bewaffnete Anf\u00fchrer der Islamisten, die namentlich bekannt sind, und mehrere hundert militante Islamisten wurden get\u00f6tet. Etwa 385 bis 775 Unbeteiligte, darunter 164 Kinder, kamen bei den Angriffen ums Leben. \u00c4hnliche Angriffe fanden auch im Jemen und auf dem afrikanischen Kontinent statt.\nVom 24. September 2004 bis 6. Mai 2006 war Porter Goss CIA-Chef, bis er auf Druck der Regierung Bush sein Amt zur Verf\u00fcgung stellte. Seit dem 30.\u00a0Mai 2006 leitete Michael V. Hayden, ehemaliger Leiter der NSA, die CIA. Bis April 2005 war der Direktor der CIA jeweils auch als Director of Central Intelligence f\u00fcr die Beratung des US-Pr\u00e4sidenten in Nachrichtendienstfragen zust\u00e4ndig und hatte die F\u00fchrung der Gemeinschaft der US-Nachrichtendienste (Intelligence Community) inne. Im Zuge der Reform des US-amerikanischen Nachrichtendienstsystems nach den Terroranschl\u00e4gen vom 11. September wurde diese Funktion auf den Director of National Intelligence \u00fcbertragen, der gleichzeitig f\u00fcr die Koordinierung der Arbeit der CIA mit der anderer Nachrichtendienste und f\u00fcr die Auslandskooperation zust\u00e4ndig ist. Dadurch wurde die Rolle der CIA als f\u00fchrende Nachrichtendienstinstitution aufgehoben.\nAnfang Januar 2009 wurde Leon Panetta vom designierten Pr\u00e4sidenten Barack Obama \u00fcberraschend als neuer Direktor der CIA nominiert, obwohl er \u00fcber keine geheimdienstliche Erfahrung verf\u00fcgte. Nachdem Panetta im Juli 2011 Nachfolger des Verteidigungsministers Robert Gates wurde, wurde General David Petraeus als neuer Direktor der CIA nominiert.\nAm 8. November 2012, wenige Tage nach den Pr\u00e4sidentschaftswahlen in den USA, reichte Petraeus ein R\u00fccktrittsgesuch vom Amt ein, das US-Pr\u00e4sident Obama am 9. November 2012 annahm. Petraeus war zuvor als Kandidat f\u00fcr ein Ministeramt in der zweiten Amtszeit von Pr\u00e4sident Obama gehandelt worden. Als Grund f\u00fcr den R\u00fccktritt nannte Petraeus eine au\u00dfereheliche Aff\u00e4re. Sein Amt wurde kommissarisch von Michael Morell \u00fcbernommen, bevor John Brennan im Januar 2013 als neuer Direktor von Barack Obama nominiert wurde.\nMike Pompeo \u00fcbernahm vom 23. Januar 2017 bis 26. April 2018 das Amt des Director of the Central Intelligence Agency. 2018 wurde er vom US-Pr\u00e4sidenten zum neuen Au\u00dfenminister der Vereinigten Staaten ernannt, als Nachfolger von Rex Tillerson.\nSeit 26. April 2018 hatte Gina Haspel kommissarisch die Leitung des CIA, zuvor war sie seit Februar 2017 stellvertretende CIA-Direktorin. Ab 21. Mai 2018 betraute der US-Pr\u00e4sident sie mit dem Amt des Direktors. Ihre korrekte Anrede ist: Madam Director oder Madam.", "answer": "auf Druck der Regierung", "sentence": "Goss CIA-Chef, bis er auf Druck der Regierung Bush sein Amt zur Verf\u00fcgung stellte.", "paragraph_sentence": "Central_Intelligence_Agency == Geschichte = = Im Boden eingearbeitetes CIA-Emblem in der Lobby des urspr\u00fcnglichen Hauptquartiers Der Nachrichtendienst wurde am 18. September 1947 durch Verabschiedung des National Security Act gegr\u00fcndet. Vorl\u00e4ufer der CIA war im Zweiten Weltkrieg das Office of Strategic Services (OSS), aus dem von 1945 bis 1947 die von Luftwaffengeneral Hoyt S. Vandenberg geleitete ''Central Intelligence Group, CIG'' im Au\u00dfenministerium hervorging. Man erkannte jedoch schnell, dass mit dem beginnenden Kalten Krieg ein Rumpf-Spionageapparat f\u00fcr die Weltmacht USA nicht ausreichte. Erster CIA-Direktor war Admiral Roscoe H. Hillenkoetter. Auf Hillenkoetter folgte 1950 Walter Bedell Smith, der jedoch den OSS-Veteran Allen Welsh Dulles zum Direktor einer Abteilung f\u00fcr spezielle verdeckte Aufgaben machte, die den Charakter der CIA entscheidend pr\u00e4gten. Dulles, der zwischen 1953 und 1961 als Direktor der CIA fungierte, war neben George Tenet am l\u00e4ngsten an der Spitze der amerikanischen Auslandsspionage. W\u00e4hrend des Koreakrieges war die CIA f\u00fcr s\u00e4mtliche nachrichtendienstlichen und auch milit\u00e4rischen Operationen hinter den feindlichen Linien zust\u00e4ndig. Die desastr\u00f6sen Ergebnisse dieser Unternehmungen f\u00fchrten nach dem Krieg im Verteidigungsministerium zu der Erkenntnis, dass das Milit\u00e4r wieder f\u00fcr milit\u00e4rische Kommandooperationen zust\u00e4ndig sein sollte und zur Aufstellung der Special Forces, einer Truppe f\u00fcr asymmetrische Kriegf\u00fchrung. Diese Einheit bildete fortan die milit\u00e4rische Schnittstelle zur CIA. Ende der 1950er-Jahre begann die CIA mit Spionagefl\u00fcgen in fremdem Luftraum, haupts\u00e4chlich \u00fcber der Sowjetunion und der Volksrepublik China. Aus nachrichtendienstlicher und technischer Sicht waren die Programme mit Spionageflugzeugen, wie zum Beispiel U-2 und A-12, sehr erfolgreich. W\u00e4hrend des Vietnamkrieges leitete die CIA zahlreiche verdeckte Operationen in Laos, Kambodscha und Nordvietnam, war aber auch auf s\u00fcdvietnamesischem Gebiet sowohl in Pazifizierungs- als auch in Liquidierungsprogramme (Operation Phoenix) eingebunden. Bis in die 1970er-Jahre operierte die CIA zudem verdeckt in Lateinamerika und unterst\u00fctzte unter anderem rechtsgerichtete Milit\u00e4rputsche gegen die demokratisch gew\u00e4hlten Regierungen Guatemalas (1954) , Brasiliens (1964) und Chiles (1973) . Innerhalb der Vereinigten Staaten war die CIA in den 1970ern gegen B\u00fcrgerrechts- und Friedensbewegungen aktiv, siehe Operation CHAOS. Dies f\u00fchrte ab 1975 zu Ermittlungen des Church Committee und 1978 zu einer Neuregelung der Zust\u00e4ndigkeiten und ihre Kontrolle durch st\u00e4ndige Aussch\u00fcsse des US-Kongresses im ''Foreign Intelligence Surveillance Act''. 1988 wurde George Bush als erster ehemaliger CIA-Chef (1977 bis 1978) zum Pr\u00e4sidenten der Vereinigten Staaten gew\u00e4hlt. Im Jahr 1995 war das Hauptquartier der CIA das Ziel eines geplanten Attentats. Im Rahmen der Operation Bojinka sollte eine kleine mit Sprengstoff beladene Passagiermaschine gezielt in das Hauptquartier in Langley geflogen werden. Der Attent\u00e4ter Abdul Hakim Murad nahm im Vorfeld Flugunterricht in North Carolina, um diesen Anschlag durchf\u00fchren zu k\u00f6nnen. Der Plan wurde jedoch durch einen Brand im Apartment, in dem die Attent\u00e4ter wohnten, vereitelt. Als Folge davon \u00e4nderte al-Qaida ihre Pl\u00e4ne, was dann zu den Terroranschl\u00e4gen am 11. September 2001 f\u00fchrte. Seit dem 11. Juli 1997 war George Tenet Direktor der CIA. Er trat am 3. Juni 2004 nach Kritik an der Arbeit des Dienstes im Zusammenhang mit dem Dritten Golfkrieg aus \u201epers\u00f6nlichen Gr\u00fcnden zur\u00fcck\u201c. Bis zur Ernennung eines neuen Direktors \u00fcbernahm sein bisheriger Stellvertreter John E. McLaughlin kommissarisch die Leitung der CIA. Seit etwa 2004 ist die CIA f\u00fcr viele Operationen mit Drohnen verantwortlich. Im August 2011 legte das Bureau of Investigative Journalism (BIJ) einen Bericht \u00fcber Drohnenangriffe in Pakistan vor, f\u00fcr den etwa 2000 Medienberichte ausgewertet wurden. Demnach wurden seit 2004 mindestens 291 Eins\u00e4tze durchgef\u00fchrt, bei denen zwischen 2292 und 2863 Menschen starben. 126 bewaffnete Anf\u00fchrer der Islamisten, die namentlich bekannt sind, und mehrere hundert militante Islamisten wurden get\u00f6tet. Etwa 385 bis 775 Unbeteiligte, darunter 164 Kinder, kamen bei den Angriffen ums Leben. \u00c4hnliche Angriffe fanden auch im Jemen und auf dem afrikanischen Kontinent statt. Vom 24. September 2004 bis 6. Mai 2006 war Porter Goss CIA-Chef, bis er auf Druck der Regierung Bush sein Amt zur Verf\u00fcgung stellte. Seit dem 30. Mai 2006 leitete Michael V. Hayden, ehemaliger Leiter der NSA, die CIA. Bis April 2005 war der Direktor der CIA jeweils auch als Director of Central Intelligence f\u00fcr die Beratung des US-Pr\u00e4sidenten in Nachrichtendienstfragen zust\u00e4ndig und hatte die F\u00fchrung der Gemeinschaft der US-Nachrichtendienste (Intelligence Community) inne. Im Zuge der Reform des US-amerikanischen Nachrichtendienstsystems nach den Terroranschl\u00e4gen vom 11. September wurde diese Funktion auf den Director of National Intelligence \u00fcbertragen, der gleichzeitig f\u00fcr die Koordinierung der Arbeit der CIA mit der anderer Nachrichtendienste und f\u00fcr die Auslandskooperation zust\u00e4ndig ist. Dadurch wurde die Rolle der CIA als f\u00fchrende Nachrichtendienstinstitution aufgehoben. Anfang Januar 2009 wurde Leon Panetta vom designierten Pr\u00e4sidenten Barack Obama \u00fcberraschend als neuer Direktor der CIA nominiert, obwohl er \u00fcber keine geheimdienstliche Erfahrung verf\u00fcgte. Nachdem Panetta im Juli 2011 Nachfolger des Verteidigungsministers Robert Gates wurde, wurde General David Petraeus als neuer Direktor der CIA nominiert. Am 8. November 2012, wenige Tage nach den Pr\u00e4sidentschaftswahlen in den USA, reichte Petraeus ein R\u00fccktrittsgesuch vom Amt ein, das US-Pr\u00e4sident Obama am 9. November 2012 annahm. Petraeus war zuvor als Kandidat f\u00fcr ein Ministeramt in der zweiten Amtszeit von Pr\u00e4sident Obama gehandelt worden. Als Grund f\u00fcr den R\u00fccktritt nannte Petraeus eine au\u00dfereheliche Aff\u00e4re. Sein Amt wurde kommissarisch von Michael Morell \u00fcbernommen, bevor John Brennan im Januar 2013 als neuer Direktor von Barack Obama nominiert wurde. Mike Pompeo \u00fcbernahm vom 23. Januar 2017 bis 26. April 2018 das Amt des Director of the Central Intelligence Agency. 2018 wurde er vom US-Pr\u00e4sidenten zum neuen Au\u00dfenminister der Vereinigten Staaten ernannt, als Nachfolger von Rex Tillerson. Seit 26. April 2018 hatte Gina Haspel kommissarisch die Leitung des CIA, zuvor war sie seit Februar 2017 stellvertretende CIA-Direktorin. Ab 21. Mai 2018 betraute der US-Pr\u00e4sident sie mit dem Amt des Direktors. Ihre korrekte Anrede ist: Madam Director oder Madam.", "paragraph_answer": "Central_Intelligence_Agency == Geschichte == Im Boden eingearbeitetes CIA-Emblem in der Lobby des urspr\u00fcnglichen Hauptquartiers Der Nachrichtendienst wurde am 18. September 1947 durch Verabschiedung des National Security Act gegr\u00fcndet. Vorl\u00e4ufer der CIA war im Zweiten Weltkrieg das Office of Strategic Services (OSS), aus dem von 1945 bis 1947 die von Luftwaffengeneral Hoyt S. Vandenberg geleitete ''Central Intelligence Group, CIG'' im Au\u00dfenministerium hervorging. Man erkannte jedoch schnell, dass mit dem beginnenden Kalten Krieg ein Rumpf-Spionageapparat f\u00fcr die Weltmacht USA nicht ausreichte. Erster CIA-Direktor war Admiral Roscoe H. Hillenkoetter. Auf Hillenkoetter folgte 1950 Walter Bedell Smith, der jedoch den OSS-Veteran Allen Welsh Dulles zum Direktor einer Abteilung f\u00fcr spezielle verdeckte Aufgaben machte, die den Charakter der CIA entscheidend pr\u00e4gten. Dulles, der zwischen 1953 und 1961 als Direktor der CIA fungierte, war neben George Tenet am l\u00e4ngsten an der Spitze der amerikanischen Auslandsspionage. W\u00e4hrend des Koreakrieges war die CIA f\u00fcr s\u00e4mtliche nachrichtendienstlichen und auch milit\u00e4rischen Operationen hinter den feindlichen Linien zust\u00e4ndig. Die desastr\u00f6sen Ergebnisse dieser Unternehmungen f\u00fchrten nach dem Krieg im Verteidigungsministerium zu der Erkenntnis, dass das Milit\u00e4r wieder f\u00fcr milit\u00e4rische Kommandooperationen zust\u00e4ndig sein sollte und zur Aufstellung der Special Forces, einer Truppe f\u00fcr asymmetrische Kriegf\u00fchrung. Diese Einheit bildete fortan die milit\u00e4rische Schnittstelle zur CIA. Ende der 1950er-Jahre begann die CIA mit Spionagefl\u00fcgen in fremdem Luftraum, haupts\u00e4chlich \u00fcber der Sowjetunion und der Volksrepublik China. Aus nachrichtendienstlicher und technischer Sicht waren die Programme mit Spionageflugzeugen, wie zum Beispiel U-2 und A-12, sehr erfolgreich. W\u00e4hrend des Vietnamkrieges leitete die CIA zahlreiche verdeckte Operationen in Laos, Kambodscha und Nordvietnam, war aber auch auf s\u00fcdvietnamesischem Gebiet sowohl in Pazifizierungs- als auch in Liquidierungsprogramme (Operation Phoenix) eingebunden. Bis in die 1970er-Jahre operierte die CIA zudem verdeckt in Lateinamerika und unterst\u00fctzte unter anderem rechtsgerichtete Milit\u00e4rputsche gegen die demokratisch gew\u00e4hlten Regierungen Guatemalas (1954) , Brasiliens (1964) und Chiles (1973) . Innerhalb der Vereinigten Staaten war die CIA in den 1970ern gegen B\u00fcrgerrechts- und Friedensbewegungen aktiv, siehe Operation CHAOS. Dies f\u00fchrte ab 1975 zu Ermittlungen des Church Committee und 1978 zu einer Neuregelung der Zust\u00e4ndigkeiten und ihre Kontrolle durch st\u00e4ndige Aussch\u00fcsse des US-Kongresses im ''Foreign Intelligence Surveillance Act''. 1988 wurde George Bush als erster ehemaliger CIA-Chef (1977 bis 1978) zum Pr\u00e4sidenten der Vereinigten Staaten gew\u00e4hlt. Im Jahr 1995 war das Hauptquartier der CIA das Ziel eines geplanten Attentats. Im Rahmen der Operation Bojinka sollte eine kleine mit Sprengstoff beladene Passagiermaschine gezielt in das Hauptquartier in Langley geflogen werden. Der Attent\u00e4ter Abdul Hakim Murad nahm im Vorfeld Flugunterricht in North Carolina, um diesen Anschlag durchf\u00fchren zu k\u00f6nnen. Der Plan wurde jedoch durch einen Brand im Apartment, in dem die Attent\u00e4ter wohnten, vereitelt. Als Folge davon \u00e4nderte al-Qaida ihre Pl\u00e4ne, was dann zu den Terroranschl\u00e4gen am 11. September 2001 f\u00fchrte. Seit dem 11. Juli 1997 war George Tenet Direktor der CIA. Er trat am 3. Juni 2004 nach Kritik an der Arbeit des Dienstes im Zusammenhang mit dem Dritten Golfkrieg aus \u201epers\u00f6nlichen Gr\u00fcnden zur\u00fcck\u201c. Bis zur Ernennung eines neuen Direktors \u00fcbernahm sein bisheriger Stellvertreter John E. McLaughlin kommissarisch die Leitung der CIA. Seit etwa 2004 ist die CIA f\u00fcr viele Operationen mit Drohnen verantwortlich. Im August 2011 legte das Bureau of Investigative Journalism (BIJ) einen Bericht \u00fcber Drohnenangriffe in Pakistan vor, f\u00fcr den etwa 2000 Medienberichte ausgewertet wurden. Demnach wurden seit 2004 mindestens 291 Eins\u00e4tze durchgef\u00fchrt, bei denen zwischen 2292 und 2863 Menschen starben. 126 bewaffnete Anf\u00fchrer der Islamisten, die namentlich bekannt sind, und mehrere hundert militante Islamisten wurden get\u00f6tet. Etwa 385 bis 775 Unbeteiligte, darunter 164 Kinder, kamen bei den Angriffen ums Leben. \u00c4hnliche Angriffe fanden auch im Jemen und auf dem afrikanischen Kontinent statt. Vom 24. September 2004 bis 6. Mai 2006 war Porter Goss CIA-Chef, bis er auf Druck der Regierung Bush sein Amt zur Verf\u00fcgung stellte. Seit dem 30. Mai 2006 leitete Michael V. Hayden, ehemaliger Leiter der NSA, die CIA. Bis April 2005 war der Direktor der CIA jeweils auch als Director of Central Intelligence f\u00fcr die Beratung des US-Pr\u00e4sidenten in Nachrichtendienstfragen zust\u00e4ndig und hatte die F\u00fchrung der Gemeinschaft der US-Nachrichtendienste (Intelligence Community) inne. Im Zuge der Reform des US-amerikanischen Nachrichtendienstsystems nach den Terroranschl\u00e4gen vom 11. September wurde diese Funktion auf den Director of National Intelligence \u00fcbertragen, der gleichzeitig f\u00fcr die Koordinierung der Arbeit der CIA mit der anderer Nachrichtendienste und f\u00fcr die Auslandskooperation zust\u00e4ndig ist. Dadurch wurde die Rolle der CIA als f\u00fchrende Nachrichtendienstinstitution aufgehoben. Anfang Januar 2009 wurde Leon Panetta vom designierten Pr\u00e4sidenten Barack Obama \u00fcberraschend als neuer Direktor der CIA nominiert, obwohl er \u00fcber keine geheimdienstliche Erfahrung verf\u00fcgte. Nachdem Panetta im Juli 2011 Nachfolger des Verteidigungsministers Robert Gates wurde, wurde General David Petraeus als neuer Direktor der CIA nominiert. Am 8. November 2012, wenige Tage nach den Pr\u00e4sidentschaftswahlen in den USA, reichte Petraeus ein R\u00fccktrittsgesuch vom Amt ein, das US-Pr\u00e4sident Obama am 9. November 2012 annahm. Petraeus war zuvor als Kandidat f\u00fcr ein Ministeramt in der zweiten Amtszeit von Pr\u00e4sident Obama gehandelt worden. Als Grund f\u00fcr den R\u00fccktritt nannte Petraeus eine au\u00dfereheliche Aff\u00e4re. Sein Amt wurde kommissarisch von Michael Morell \u00fcbernommen, bevor John Brennan im Januar 2013 als neuer Direktor von Barack Obama nominiert wurde. Mike Pompeo \u00fcbernahm vom 23. Januar 2017 bis 26. April 2018 das Amt des Director of the Central Intelligence Agency. 2018 wurde er vom US-Pr\u00e4sidenten zum neuen Au\u00dfenminister der Vereinigten Staaten ernannt, als Nachfolger von Rex Tillerson. Seit 26. April 2018 hatte Gina Haspel kommissarisch die Leitung des CIA, zuvor war sie seit Februar 2017 stellvertretende CIA-Direktorin. Ab 21. Mai 2018 betraute der US-Pr\u00e4sident sie mit dem Amt des Direktors. 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