{ "language": "en", "title": "Mishnah Zevachim", "versionSource": "https://www.talmud.de/tlmd/die-deutsche-mischna-uebersetzung", "versionTitle": "Mischnajot mit deutscher Übersetzung und Erklärung. Berlin 1887-1933 [de]", "priority": 0.5, "versionNotes": "Ordnung Seraïm, übers. und erklärt von Ascher Samter. 1887.
Ordnung Moed, von Eduard Baneth. 1887-1927.
Ordnung Naschim, von Marcus Petuchowski u. Simon Schlesinger. 1896-1933.
Ordnung Nesikin, von David Hoffmann. 1893-1898.
Ordnung Kodaschim, von John Cohn. 1910-1925.
Ordnung Toharot, von David Hoffmann, John Cohn und Moses Auerbach. 1910-1933.", "actualLanguage": "de", "languageFamilyName": "german", "isBaseText": false, "isSource": false, "direction": "ltr", "heTitle": "משנה זבחים", "categories": [ "Mishnah", "Seder Kodashim" ], "text": [ [ "Alle Opfer, die unter einem anderen als ihrem Namen geschlachtet worden sind1 Man hat z. B. ein Opfertier, das zum Ganzopfer bestimmt war, als Friedensopfer geschlachtet, d. h. der Schlachtende hat ausdrücklich erklärt (s. weiter Note 37), dass er das Opfer als Friedensopfer schlachte. Aus Mischna 4 ist ersichtlich, dass dasselbe, wie für das Schlachten, auch für die drei folgenden Opferhandlungen gilt, das sind: קבלה oder קבול das Auffangen, הולכה oder הלוך das Hintragen und זריקה das Sprengen des Blutes (siehe dort Note 31, 32 und 33). Diese Bestimmungsänderung seitens des die Opferhandlung Vollziehenden zieht jedoch nur dann die in der Mischna angegebene Folge nach sich, wenn sie absichtlich geschehen ist; hat nur ein Irrtum vorgelegen, so gilt sie als nicht geschehen. Nach Abschnitt IV, 6 muss der die Opferhandlung Vollziehende seine Gedanken sowohl auf das Opfer — was für ein Opfer es ist, das er schlachtet (לשם זבח) — als auch auf den Opfernden, für den das Opfer geschlachtet wird (לשם זובח), gerichtet haben. Hat er aber als die Person, für die er das Opfer darbringt, einen anderen Namen genannt als den des Eigentümers des Opfertieres, so gilt das Opfer ebenfalls — vorausgesetzt wieder, dass es absichtlich geschehen ist — als unter einem anderen Namen (שלא לשמו) dargebracht (שנוי בעלים). In diesem Falle treten die beeinträchtigenden Folgen jedoch nur dann ein, wenn entweder bei den drei ersten Opferhandlungen die ausgesprochene Absicht vorgelegen hat, das Blut für eine andere Person zu sprengen, oder das Blut tatsächlich für eine andere Person gesprengt worden ist; vgl. Raschi zu Talmud 4a. s. v. וישנו בד׳ עבודות (dagegen Maim. הלכות פסולי המוקדשין XV, 1)., sind tauglich2 Sie sind vollständig so zu behandeln, als wären sie ganz ihrer ursprünglichen Bestimmung gemäss dargebracht worden., nur werden sie den Eigentümern nicht als Pflichtopfer angerechnet3 Die Eigentümer haben deshalb das Opfer, das sie schuldeten, nochmals darzubringen., ausser dem Pesachopfer und dem Sündopfer4 Sie sind, wenn sie unter einem anderen Namen dargebracht worden sind, vollständig untauglich, das Sündopfer sogar dann, wenn es richtig als Sündopfer für die Person des Eigentümers, aber für eine andere Sünde als diejenige, für die es vom Eigentümer als Sündopfer bestimmt worden war, dargebracht worden ist. Im Talmud werden diese Ausnahmebestimmungen für das Pesach- und das Sündopfer aus betreffenden Schriftstellen begründet., dem Pesachopfer in der für es bestimmten Zeit5 Die Zeit der Darbringung des Pesachopfers ist der 14. Nissan nachmittags. Nach dem 14. Nissan gilt jedes zum Pesachopfer bestimmt gewesene Tier nach der geltenden Halacha von selbst als Friedensopfer, and treffen daher darauf nur die für Friedensopfer geltenden Bestimmungen zu. Vor dem 14. Nissan gilt nach der Ansicht Einiger ebenfalls jedes zum Pesachopfer bestimmte Tier als Friedensopfer, ohne dass es hierzu erst einer besonderen Bestimmungsänderung (עקירה) bedürfte. (כן דעת הרמב״ם לפ״ד הצל׳׳ח על פסחים ס׳ ע״ב); nach der Ansicht Anderer bedarf es hiezu vor dem 14. Nissan erst einer besonderen Bestimmungsänderung (תוספות שם ד״ה בשאר ימות השנה). Über den Vormittag des 14. Nissan siehe die Controverse in Mischna 3. und dem Sündopfer zu jeder Zeit. R. Elieser sagt: Auch ausser dem Schuldopfer, dem Pesachopfer in der für es bestimmten Zeit, und dem Sündopfer und Schuldopfer zu jeder Zeit. Es sagte nämlich R. Elieser: Das Sündopfer wird für eine Sünde dargebracht, und das Schuldopfer wird für eine Sünde dargebracht; wie das unter einem anderen Namen dargebrachte Sündopfer untauglich ist, so ist auch das unter einem anderen Namen dargebrachte Schuldopfer untauglich6 In der im Talmud (10b) angeführten Tosefta begründet R. Elieser seine Ansicht gegenüber den dagegen gemachten Einwänden zum Schluss durch die Schriftstelle Lev. 7, 7: כחטאת כאשם „wie das Sündopfer so das Schuldopfer“, durch diesen Vergleich habe die Schrift auch in dieser Beziehung das Schuldopfer dem Sündopfer gleichstellen wollen..", "Jose, Sohn Chone’s7 Der Name kommt in der Mischna nur an dieser einen Stelle vor: im Talmud 11a lautet er: יוסף בן הוני, in Pesachim 78b: יוסף בן חונאי., sagt8 Jose, Sohn Chone’s und ebenso der nachfolgende Simon, Bruder Asaria’s, wenden sich gegen den am Anfange der vorhergehenden Mischna aufgestellten allgemeinen Grundsatz.: [Andere Opfer], die unter dem Namen eines Pesachopfers9 in der für dieses bestimmten Zeit. oder unter dem Namen eines Sündopfers10 zu jeder Zeit, wie oben Mischna 1. geschlachtet worden sind, sind untauglich11 ebenso wie das Pesach- und das Sündopfer untauglich sind, wenn sie unter dem Namen eines anderen Opfers geschlachtet worden sind.. Simon, Bruder Asaria’s12 Auch dieser Tanna kommt ausser hier nur noch ein Mal in der Mischna (Tohorot 8, 7) vor. Die ungewöhnliche Bezeichnung des Simon nach dem Namen seines Bruders, anstatt wie sonst üblich nach dem Namen des Vaters, wird damit begründet, dass die beiden Brüder unter sich vereinbart hatten, Asaria solle sich den Geschäften widmen und den Bruder mit versorgen, damit dieser sich ungestört ganz dem Torastudium widmen könne; so hatte Asaria mit Anteil an den Ergebnissen dieses Studiums seines Bruders Simon, und darum werde sein Name neben dem des Bruders genannt (Sota 21a). sagt: Hat man sie13 alle übrigen Opfer ausser dem Pesach- und dem Sündopfer. unter dem Namen eines [an Heiligkeit] höher als sie stehenden [Opfers] geschlachtet, so sind sie tauglich, unter dem Namen eines niedriger stehenden, sind sieuntauglich; z. B. Hochheiliges, das man unter dem Namen von einfach Heiligem14 Als hochheilig, קדש קדשים wörtlich = „heilig unter dem Heiligen“, galten von den Tieropfern: das Ganzopfer, das Sündopfer, das Schuldopfer und die Friedensopfer der Gemeinde am Wochenfeste; alle übrigen Opfer wurden קדשים קלים „Heiliges leichteren Grades“ genannt. geschlachtet hat, ist untauglich, einfach Heiliges, das man unter dem Namen von Hochheiligem geschlachtet hat, ist tauglich15 Da hier der Zusatz „nur werden sie dem Eigentümer nicht als Pflichtopfer angerechnet“ fehlt, wird im Talmud (11b) die Frage aufgeworfen und unentschieden gelassen, ob dieser Zusatz hier als nicht controvers stillschweigend zu ergänzen ist, oder ob auch in diesem Falle Simon’s Ansicht von der des letzten Tanna abweicht, und „tauglich“ hier unbeschränkt tauglich bedeutet.. Das Erstgeborene16 Die männliche Erstgeburt von Rindern, Schafen und Ziegen (Num. 18, 17). und das Zehnte17 Der Viehzehnt, der von dem jährlichen Zuwachs der Herde abgesondert wurde (Lev. 27, 32). Die Erstgeburt und der Viehzehnt gehören wie die Friedensopfer zu den קדשים קלים, sie stehen aber an Heiligkeit diesen nach. Sie wurden zwar als Opfer dargebracht und von ihrem Blute wurde an den Altar gesprengt, aber im Gegensatz zu den Friedensopfern wurde mit ihrem Blute nur eine Sprengung gemacht und fehlen bei ihnen eine Anzahl von Bestimmungen, die für die Darbringung des Friedensopfers vorgeschrieben sind., die man unter dem Namen von Friedensopfern geschlachtet hat, sind tauglich, Friedensopfer, die man unter dem Namen von Erstgeborenen oder unter dem Namen von Zehntem geschlachtet hat, sind untauglich.", "Das Pesachopfer, das man am Vormittag des vierzehnten [Nissan] unter einem anderen Namen geschlachtet hat, erklärt R. Josua für tauglich18 weil nur der Nachmittag des vierzehnten die für die Darbringung des Pesachopfers bestimmte Zeit ist., so, als wäre es am dreizehnten geschlachtet worden; Ben Bethera erklärt es für untauglich19 Auch nach Ben Bethera ist nur der Nachmittag des vierzehnten die für das Pesachopfer bestimmte Zeit; hat man das Pesachopfer vormittags לשמו geschlachtet, so ist es untauglich. Aber auch, wenn man es vormittags שלא לשמו geschlachtet hat, ist es untauglich, weil es doch immerhin an dem für das Pesachopfer bestimmten Tage geschlachtet worden ist, הואיל ומקצתו ראוי (Talmud)., so, als wäre es am Nachmittag geschlachtet worden. Simon ben Assai sagte: Ich bin im Besitze einer Tradition aus dem Munde der 7220 S. Sanhedrin I Note 56. Ältesten21 Die Einzahl זקן steht hier statt der Mehrzahl זקנים, um die Einmütigkeit zu kennzeichnen, mit welcher die Halachot in jener Versammlung festgestellt worden sind. von dem Tage, an welchem man R. Eleasar, Sohn Asaria’s, zum Vorsitzenden der Lehrversammlung eingesetzt hat22 An jenem Tage ist eine grosse Anzahl von Halachot im Lehrhause festgestellt worden, insbesondere alle die im Traktat Edujot aufgeführten (Berachot 28a). Wo in der Mischna der Ausdruck בו ביום vorkommt, ist stets dieser Tag gemeint (vgl. Jadajim IV, 2)., dass alle Opfer, die gegessen werden23 deren Fleisch von den Priestern oder den Eigentümern verzehrt wird., die unter einem anderen Namen geschlachtet worden sind, tauglich sind, nur dass sie den Eigentümern nicht als Pflichtopfer angerechnet werden, ausser dem Pesachopfer und dem Sündopfer; Ben Assai hat [damit] nur das Ganzopfer24 von dem auch das Fleisch auf dem Altar verbrannt wurde. noch hinzugefügt, die anderen Weisen haben ihm aber nicht zugestimmt.", "Das Pesachopfer25 zu seiner Zeit wie in Mischna 1. oder das Sündopfer, die man unter einem anderen Namen geschlachtet hat, oder deren Blut man unter einem anderen Namen aufgefangen, hingetragen oder gesprengt hat26 wenn eine dieser Opferhandlungen שלא לשמו ausgeführt worden ist, wenn auch die übrigen richtig לשמן ausgeführt wurden. Die Form הלך ist von הלוך (mit dem Blut zum Altar hingehen) gebildet (s. Pesachim V. Note 4)., oder unter ihrem und unter einem anderen Namen, oder unter einem anderen und unter ihrem Namen27 Nach der Gemara (Pesachim 60a) bezieht sich auch dieses או לשמן ושלא לשמן und או שלא לשמן ולשמן auf jede der vier Opferhandlungen, und es sind folgende zwei Fälle möglich: entweder man hat z. B. beim Schlachten gesagt „ich schlachte dieses Opfer als Pesachopfer“ (לשמו) und dann „ich schlachte es als Friedensopfer“ (שלא לשמו) und ebenso umgekehrt, oder man hat beim Schlachten gesagt „ich schlachte es als Pesachopfer (לשמו), um dann das Blut als das von einem Friedensopfer (שלא לשמו) zu sprengen“, wenn man nachher diese Absicht auch nicht ausgeführt, sondern tatsächlich das Blut לשמו gesprengt hat, und dem entsprechend bei jeder der 4 Opferhandlungen., sind untauglich. Wie ist unter ihrem und unter einem anderen Namen? Als Pesachopfer und als Friedensopfer28 שלמים ist hier natürlich nur als Beispiel für שלא לשמן gesetzt. Obwohl jedes Pesachopfer, wie Note 5 ausgeführt worden ist, nach dem 14. Nissan von selbst als שלמים gilt, ist doch das Pesachopfer, welches am 14. Nissan (בזמנו) als שלמים dargebracht wird, als שלא לשמו dargebracht zu betrachten.; …. unter einem anderen und unter ihrem Namen? Als Friedensopfer und als Pesachopfer29 Die spätere Erklärung „als Pesachopfer“ hebt die vorausgegangene Erklärung „als Friedensopfer“ selbst bei einer und derselben Opferhandlung nicht auf.. Denn bei vier Handlungen wird das Opfer untauglich30 wenn bei einer dieser 4 Handlungen der Opfernde eine das Opfer untauglich machende Absicht ausgesprochen hat.: beim Schlachten31 Das Schlachten gehört nicht zu den nur durch Priester zu vollziehenden Opferhandlungen, es ist keine עבודה, sondern darf auch durch Nichtpriester ausgeführt werden. Es heisst Lev. 1, 5: „und er (oder man) schlachte das junge Rind vor dem Ewigen“ und dann „und die Söhne Ahrons, die Priester, sollen das Blut hinbringen u. s. w.“, der Dienst der Priester beginnt also erst nach dem Schlachten. Das Schlachten ist aber die notwendige Vorbereitung zu den anderen Opferhandlungen, deshalb darf auch derjenige, der das Opfer schlachtet, sei es ein Priester oder ein Nichtpriester, keine das Opfer untauglich machende Absicht dabei ausgesprochen haben., Auffangen32 Das Auffangen des Blutes in einem dazu bestimmten Gefäss, dem מזרק = Sprenggefäss, musste durch einen Priester geschehen. Der Sifra deutet das והקריבו in dem angeführten Schriftverse: „die Priester sollen das Blut hinbringen“ auf das Auffangen des Blutes (והקריבו זו קבלת דם), da ja das Blut zum Hinbringen zum Altar aufgefangen wurde., Hintragen33 Das Hintragen des Blutes ist eine Opferhandlung, die man umgehen kann, indem man gleich neben dem Altar, an den das Blut gesprengt werden soll, schlachtet. Da aber das Hintragen eine nur durch einen Priester zu vollziehende Opferhandlung (עבודה) ist, so macht nach der Ansicht der Weisen auch eine dabei ausgesprochene Bestimmungsänderung das Opfer untauglich. und Sprengen; R. Simon erklärt: beim Hintragen bleibt es tauglich. Denn es sagte R. Simon: Ohne Schlachten, ohne Auffangen und ohne Sprengen geht es nicht, aber ohne Hintragen geht es, indem man an der Seite des Altars34 unmittelbar neben dem Altar, so dass man das Blut, ohne erst damit gehen zu müssen, von der Stelle, wo man es aufgefangen hat, an den Altar sprengen kann. Nach Maimon. (הלכות פסולי המוקדשין I, 23) muss auch in diesem Falle der Priester die עבודה des Hintragens erfüllen; hat er, ohne sich von seiner Stelle zu bewegen, das Blut an den Altar gesprengt, so wird dadurch das Opfer untauglich. Nach seiner Ansicht gibt das אבל אפשר שלא בחלוך in der Mischna nur die Ansicht des R. Simon wieder, während nach der Ansicht der anderen Weisen auch die עבודה des Hintragens des Blutes unter allen Umständen ausgeführt werden muss. schlachtet und sprengt. R. Elieser35 Einige lesen statt R. Elieser: R. Eleasar; nach Raschi zu Talmud 15b wäre damit der Sohn des vorgenannten R. Simon: R. Eleasar ben Simon gemeint, nach תוספות חדשים: R. Eleasar ben Samua. sagt: Ist der Gang, welchen der Hintragende es trägt, ein notwendiger36 Die Stelle, wo das Opfer geschlachtet worden ist, ist von dem Altar entfernt, so dass man erst den Weg dorthin machen muss, um das Blut zu sprengen, oder der Priester hat das Blut, anstatt es zum Altar hinzutragen, nach der entgegengesetzten Richtung getragen und trägt es jetzt wieder zurück., so macht die Absicht37 die er ausgesprochen hat, dass er die Handlung שלא לשמו ausführt. Überall, wo bei den Opfern der Ausdruck מחשבה „Absicht“ gebraucht wird, ist nach der Erklärung Raschi zu Pesachim 63a v. והכא nur die ausgesprochene Absicht darunter zu verstehen (כל מחשבה דקדשים מוציא בפיו הוא). [das Opfer] untauglich, ist er ein unnötiger38 indem er das Blut nur noch weiter vom Altar fortträgt., so macht die Absicht nicht untauglich39 R. Elieser wendet sich zunächst gegen die Ansicht des R. Simon, der aus der Tatsache, dass man die עבודה des Hintragens ganz umgehen kann, die Folgerung zieht, dass eine Bestimmungsänderung beim Hintragen auf die Tauglichkeit des Opfers überhaupt keinen Einfluss ausübt. Dem gegenüber vertritt er die Ansicht, dass auch beim Hintragen das Opfer untauglich werden kann, jedoch nur in dem Falle, wenn durch das Hintragen das Blut dem Altar näher gebracht wird; ist das Entgegengesetzte der Fall, so bleibt die Tauglichkeit des Opfers davon unberührt. Ob diese Unterscheidung nur die Ansicht R. Elieser’s ist und dieser also auch gegen die zuerst angeführte Ansicht in der Mischna sich wendet, oder ob auch die anderen Weisen ihm hierin zustimmen, ist unbestimmt; Maimon. (הלכות פסולי המוקדשין XIII, 9) nimmt Ersteres an und entscheidet gegen R. Elieser.." ], [ "Alle Opfer sind untauglich, wenn ein Nichtpriester das Blut aufgefangen hat, oder ein Leidtragender1 אונן (von אנן = wehklagen) heisst derjenige, dem einer von den 7 nächsten Verwandten (Vater, Mutter, Sohn, Tochter, Bruder, Schwester und Gattin) gestorben ist, am Sterbetage bis zum Abend, auch nachdem der Tote schon begraben ist. Nach rabbinischer Verordnung ist er אונן auch in der auf den Sterbetag folgenden Nacht, und falls die Bestattung erst später stattfindet, bis zu dem auf den Begräbnistag folgenden Abend. Nur der Hohepriester durfte auch als אונן Priesterdienste verrichten (vgl. Horajot III, 5)., ein am selben Tage Untergetauchter2 טבול יום heisst der Unreine, nachdem er am Tage das Reinigungsbad genommen hat, bis zum Anbruch der Nacht. Erst mit Eintritt der Nacht wird er vollständig rein (Lev. 22, 7), ein nicht mit allen Priestergewändern Bekleideter3 Die Priester durften nur in der für sie vorgeschriebenen priesterlichen Kleidung den Dienst versehen; fehlte etwas an dieser Kleidung, so wurde dadurch das Opfer untauglich — ebenso übrigens auch, wenn, was hier in der Mischna nicht erwähnt ist, sie mit mehr als den vorgeschriebenen Gewändern bekleidet waren (מיותר בגדים)., ein noch nicht durch das Sühnopfer Gesühnter4 Solche Unreine, welche, nach vollzogener Reinigung noch ein Sühnopfer zu bringen haben, wie Flüssige, Aussätzige und Wöchnerinnen werden auch mit Ablauf des Tages, an dem sie das Reinigungsbad genommen haben, noch nicht vollständig rein, sondern erst, nachdem sie am folgenden Tage ihre Opfer gebracht haben; bis dahin heissen sie מחוסרי כפורים. Sinngemässer wäre die Reihenfolge: טבול יום מחוסר כפורים und dann erst מחוסר בגדים, wie sie die Mischna in den Talmudausgaben tatsächlich hat., Einer, der Hände und Füsse nicht gewaschen hat5 Jeder Priester musste täglich, bevor er zum Opferdienst herantrat, sich die Hände und Füsse aus dem im Heiligtume stehenden Becken oder einem anderen heiligen Geräte waschen (Exod. 30, 19. 20)., ein Unbeschnittener6 selbst wenn die Beschneidung an ihm deshalb nicht vollzogen worden ist, weil zwei ältere Brüder nach einander an den Folgen derselben gestorben sind, in welchem Falle am dritten Kinde, um das Leben desselben nicht zu gefährden, die Beschneidung zunächst nicht vorgenommen wird., ein Unreiner7 Ist diesem jedoch erst nach geschehener Opferhandlung zum Bewusstsein gekommen, dass er im Zustande der Unreinheit gewesen, und war er durch eine sogenannte טומאת התהום (s. Pesachim VIII, Note 44) unrein geworden, so gilt das Opfer als tauglich (siehe dort und Maimon. הלכות ביאת מקדש IV, 6)., ein Sitzender8 Sitzend durfte keine עבודה verrichtet werden, weil es Deut. 18, 5 heisst: „denn ihn (den Priester) hat der Ewige dein Gott aus allen deinen Stämmen auserwählt, zu stehen zu dienen im Namen Gottes“., ein auf Geräten oder auf einem Stück Vieh oder auf den Füssen eines Anderen Stehender9 Der Priester musste unmittellbar auf dem Fussboden stehen, es durfte nichts Trennendes, keine חציצה, zwischen seinen Füssen und dem Fussboden sein. In den 3 Beispielen בהמה ,כלים und רגלי חבירו ist eine Steigerung enthalten: nicht nur ganz Fremdartiges, sondern auch teilweise oder ganz Gleichartiges gelten als חציצה (Talmud).. Hat man es mit der linken Hand aufgefangen, so ist es10 das Opfer. untauglich11 Nach der Tradition ist bei den Opfervorschriften unter „Hand“ und „Finger“ stets die rechte Hand und der Finger der rechten Hand zu verstehen. Beim Sündopfer heisst es nun (Lev. 4, 25): „und es nehme der Priester vom Blute des Sündopfers mit seinem Finger und gebe es an die Hörner des Ganzopferaltars“, wo das „es nehme“ sich auf das Auffangen des Blutes und das „und gebe es“ auf das Sprengen bezieht. Daraus wird die allgemeine Vorschrift hergeleitet, dass beide Opferhandlungen stets nur mit der rechten Hand vollzogen werden dürfen.; R. Simon erklärt es für tauglich12 Während die übrigen Weisen das Wort באצבעו „mit seinem Finger“ in dem angeführten Schriftverse sowohl auf das vorhergehende „ולקח“ wie auf das folgende „ונתן“ beziehen (מקרא נדרש לפניו ולאחריו), bezieht es sich nach Ansicht R. Simon’s nur auf das Folgende, das Auffangen des Blutes braucht deshalb nicht mit der rechten Hand zu geschehen.. Ist es auf den Boden vergossen13 bevor es der Priester in dem Gefässe aufgefangen hat; ist es erst aus dem Gefässe vergossen und wieder aufgesammelt worden, so bleibt das Opfer tauglich (s. weiter III M. 2.). רצפה: der mit Marmorsteinen ausgelegte Fussboden der עזרה. und wieder aufgesammelt worden, so ist es10 das Opfer. untauglich14 weil Lev. 4, 5 vorgeschrieben wird, der Priester nehme מדם הפר, was nicht bedeuten kann „von dem Blute des Stieres,“ da ebendort Vers 7 geboten wird, dass er את כל דם חפר „das ganze Blut des Stieres“ an den Grund giessen soll; vielmehr sei מדם הפר hier gleichbedeutend mit דם מחפר, und es wird damit also geboten, dass der Priester das Blut unmittelbar, wie es vom Opfertiere herausfliesst, auffangen muss, nicht aber, nachdem es erst auf den Boden vergossen worden ist. Über die grammatikalische Berechtigung dieser Auslegung siehe Hoffmann, das Buch Leviticus z. St.. Hat man es auf die Rampe15 auf die Steigung, die auf der Südseite des Altars zu diesem hinaufführte, anstatt es an den Altar selbst zu sprengen. gesprengt oder nicht auf die Seite des Grundes16 יסוד Grund, Fundament, hiess der eine Elle hohe unterste Teil des Altars, der auf der nördlichen und westlichen Seite um eine Elle breiter war als der sich auf ihm erhebende zweite Absatz des Altars. Auf der Ostseite erstreckte sich dieser Vorsprung nur in der Länge von einer Elle von der nordöstlichen Ecke an gerechnet, und ebenso auf der Südseite in der Länge von einer Elle von der südwestlichen Ecke aus; auf dem übrigen Teil der Ost- und Südseite fehlte dieser Vorsprung. Jedes Opfer, von dessen Blut nur an den äusseren Altar gesprengt wird, einerlei wie viele Sprengungen eigentlich vorgeschrieben sind, ist tauglich, wenn auch nur eine Sprengung ausgeführt worden ist (s. IV, 1 u. 2), nur muss das Blut an eine Stelle des Altars gesprengt worden sein, unterhalb welcher dieser Vorsprung sich hinzieht. Ist aber das Blut nur an eine Stelle gesprengt worden, unterhalb welcher kein יסוד ist, so ist das Opfer untauglich., hat man das nach unten zu Sprengende nach oben oder das nach oben zu Sprengende nach unten17 Der im Ganzen 10 Ellen hohe Altar war durch einen ringsherum gehenden roten Streifen, חוט הסיקרא, in eine untere und eine obere Hälfte von je 5 Ellen Höhe geteilt. Das Blut des Vieh-Sündopfers und des Vogel-Ganzopfers wurde auf den oberen Teil, למעלה מחוט הסיקרא, gesprengt, das Blut von allen übrigen Opfern auf den unteren Teil, למטת מחוט הסיקרא., das drinnen18 im Allerheiligsten oder an den im Heiligtum, dem היכל, stehenden goldenen Altar (siehe weiter V, 2 u. 3). zu Sprengende draussen19 an den im Aussenraume, der עזרה, stehenden Ganzopferaltar, an den das Blut der meisten Opfer gesprengt wurde. oder das draussen zu Sprengende drinnen gesprengt, so ist es10 das Opfer. untauglich20 die Opferstücke dürfen nicht auf den Altar gebracht und das Fleisch darf nicht gegessen werden. Was jedoch die Sühne der Eigentümer anbetrifft, die von der Sprengung des Blutes an den Altar abhängt, so gilt hierfür der Grundsatz „ כיון שהגיע דם למזבח נתכפרו בעלים “ d. h. sobald von dem Blut nur überhaupt an den Altar gekommen ist, einerlei auf welche Stelle, sind die Eigentümer gesühnt. Jedoch gilt auch dieser Grundsatz doch nicht für alle Fälle (vgl. Talmud 26a und Tosafot z. St., Maim. הלכות פסולי המוקדשין II, 10 u. 14)., aber die Ausrottungsstrafe tritt hierbei nicht ein21 wenn man von dem Fleisch eines auf diese Weise untauglich gewordenen Opfers isst. Im Talmud wird der Einwand erhoben, dass dieser Zusatz eigentlich ganz überflüssig sei, da für das Essen von dem Fleisch eines untauglich gewordenen Opfers die Ausrottungsstrafe überhaupt nur in dem Falle eintritt, wenn das Opfer dadurch untauglich geworden ist, dass man beim Schlachten, oder einer der anderen עבודות bis zur זריקה, die Absicht ausgesprochen hat, etwas davon ausserhalb der vorgeschriebenen Zeit (חוץ לזמנו) zu sprengen, zu opfern oder zu essen — wie ja auch auf das Essen von Opferfleisch nach der dafür vorgeschriebenen Zeit (נותר) die Ausrottungsstrafe steht (Lev. 7, 18 u. 19, 8). Das ואין בו כרת wird deshalb dahin erklärt, dass in den von der Mischna angeführten Fällen die Ausrottungsstrafe selbst dann nicht eintritt, wenn der Opfernde dabei eine solche מחשבת חוץ לזמנו ausgesprochen hat, weil das Sprengen des Blutes hier ja nicht eine vollgültige עבודה ist, da durch dasselbe das Fleisch nicht zum Genuss erlaubt geworden ist (זריקה דלא שריא בשר באכילה לא מייתי לידי פגול)..", "Wenn man das Opfer schlachtet22 Die Mischna spricht hier wie I, 1 nur vom Schlachten, weil es die erste עבודה ist, dasselbe gilt aber auch, wie die nächste Mischna ausdrücklich sagt, vom Auffangen, Hintragen und Sprengen; vgl. zu dem Folgenden die ausführliche Auseinandersetzung in Note 36., [mit der Absicht] das Blut oder etwas von dem Blut ausserhalb23 der עזרה. zu sprengen24 bevor von dem Blute an den Altar gesprengt worden ist; denn nachdem auch nur eine Sprengung an den Altar innerhalb der vorgeschriebenen Zeit ausgeführt worden ist, wird ja das Opfer nicht mehr untauglich, wenn man selbst das übrige Blut חוץ לזמנו oder חוץ למקומו gesprengt hätte (vgl. weiter IV, 1)., die Opferstücke25 אמורים werden die Teile des Opfers genannt, welche auf dem Altar verbrannt wurden. Die Ableitung des Wortes ist zweifelhaft. oder etwas26 Der Ausdruck scheint hier nicht ganz richtig gewählt, denn, wie es als feststehender Grundsatz gilt: אין אכילה פחות מכזית dass, wo etwas zu essen geboten oder verboten wird (אכילת אדם ), stets zunächst nur etwas von wenigstens Olivengrösse damit gemeint ist, so gilt auch von dem Verbrennen der Opferstücke, das auch ein Verzehren oder Verzehrtwerden durch den Altar genannt wird, (אכילת מזבח), der gleiche Grundsatz: אין הקטרה פחות מכזית, dass, wenn man etwas, das weniger gross als eine Olive ist, auf dem Altar verbrennt, dies gar nicht als eine הקטרה gilt. Man hätte deshalb auch hier anstatt des מקצת vielmehr כזית erwartet. Die Tosefta hat in der tat die Lesart: או כזית מאימורין. von den Opferstücken ausserhalb zu opfern27 הקטיר „in Rauch aufgehen lassen“ ist der Ausdruck, mit welchem die Schrift stets das Verbrennen der Opferstücke auf dem Altar bezeichnet. Es soll eben kein blosses Verbrennen zum Zwecke der Vernichtung sein, das wird mit dem Ausdruck שרף bezeichnet, sondern ein Verbrennen zu dem Zwecke, dass, wie bei dem קטרת, dem Räucherwerk, der Rauch לריח ניחוח לה׳ aufsteige., das Fleisch oder ein olivengrosses Stück von dem Fleisch ausserhalb28 ausserhalb des Ortes, wo es verzehrt werden muss. S. weiter V, 3 u. fg. zu essen, oder ein olivengrosses Stück von der Haut des Fettschwanzes29 Die Schafe im Orient hatten einen auffallend schweren Fettschwanz (vgl. Sabb. V, 4). Nach Lev. 3, 9 wurde, wenn das Opfer ein Schaf war, dieser Fettschwanz neben den anderen Fettstücken auf dem Altar geopfert. Hier ist von der Haut des Fettschwanzes die Rede; von dieser, insbesondere von der Haut an der unteren Seite des Fettschwanzes (עור שתחת האליה) die besonders weich ist, heisst es (Chullin IX, 2), dass sie mit zum Fleisch gerechnet wird. In Übereinstimmung mit dem in der nächsten Mischna aufgestellten Grundsatz, dass das Opfer nur dann untauglich wird, wenn man die Absicht gehabt hat, etwas zum Essen Bestimmtes davon בחוץ zu essen oder etwas zum Verbrennen auf dem Altar Bestimmtes בחוץ davon zu verbrennen, aber nicht etwas zum Verbrennen auf dem Altar Bestimmtes davon בחוץ zu essen oder umgekehrt, will dieser Zusatz in der Mischna entweder lehren, dass die Haut des Fettschwanzes, wenn sie auch zum Fleisch gerechnet wird, dennoch nicht mit dem Fettschwanz selbst auf dem Altar geopfert wird, sondern in dieser Beziehung die Haut des Fettschwanzes nicht dem Fettschwanz gleich ist ( עור האליה לאו כאליה דמי); so erklärt R. Huna in Talmud (28a) unsere Mischna, und er belegt diese Ansicht aus dem Schriftvers Lev. 3, 9. Oder unsere Mischna spricht garnicht von dem Fettschwanz eines Schafes, sondern von dem Fettschwanz einer Ziege — denn nur bei dem Schaf gehört der Fettschwanz zu den Teilen, die auf dem Altar verbrannt werden — und der Zusatz in der Mischna will nur lehren, dass die Haut des Fettschwanzes selbst hierin dem Fleisch gleichgeachtet wird, dass, wenn man die Absicht hatte, nur von ihr ein כזית בחוץ zu essen, das Opfer dadurch schon untauglich wird; so erklärt ebendort R. Chisda unsere Mischna. ausserhalb zu essen, so ist es untauglich, aber die Ausrottungsstrafe tritt hierbei nicht ein30 wenn man von dem Fleisch eines auf diese Weise untauglich gewordenen Opfers, und sei es selbst בחוץ, isst.; … das Blut oder etwas vom Blute am folgenden Tage31 Das Blut musste am selben Tage gesprengt werden, an dem das Opfer geschlachtet worden; mit Sonnenuntergang wurde das Blut unbrauchbar (Talm. 66a). zu sprengen, die Opferstücke oder etwas von den Opferstücken am folgenden Tage32 Die Opferstücke mussten ebenfalls möglichst bald nach dem Schlachten auf den Altar gebracht werden, jedoch wurden sie nicht schon mit Sonnenuntergang unbrauchbar, sondern durften, wie aus Lev. 6, 2 geschlossen wird, die ganze Nacht bis zum Anbruch des nächsten Morgens auf dem Altar verbrannt werden; nur um zu verhüten, dass sie nicht noch länger liegen bleiben und dadurch Heiliges unbrauchbar gemacht wird, haben nach Maimon. (הלבות מעשה הקרבנות IV ,2) die Weisen angeordnet, dass das Verbrennen der Opferstücke vor Mitternacht geschehen soll (vgl. Berachot I, 1). zu opfern, das Fleisch oder ein olivengrosses Stück von dem Fleisch am folgenden Tage33 Hier ist der Ausdruck „am folgenden Tage“ nicht wörtlich zu nehmen, sondern es ist gemeint, nach Ablauf der Zeit, in der das Fleisch gegessen werden darf, da es auch Opfer gibt, deren Fleisch man noch am folgenden Tage essen darf (S. weiter V, 7 u. 8). zu essen, oder ein olivengrosses Stück von der Haut des Fettschwanzes am folgenden Tage zu essen, so ist es verworfen34 פגול wird in der Schrift (Lev. 7, 18 und 19, 7) solches Opferfleisch genannt, das zu einer Zeit, wo es für den Genuss verboten ist, gegessen werden sollte, d. h. bei welchem die Absicht vorgelegen hat, es zu einer solchen Zeit, wo es für den Genuss nicht mehr erlaubt ist, zu essen (so übersetzt und erklärt schon S. R. Hirsch das האכל יאכל in diesen beiden Schriftversen, vgl. Note 36). Deshalb wird hier und überall im Talmud jedes durch eine Absicht auf חוץ לזמנו untauglich gewordene Opfer פגול genannt, im Gegensatz zu dem durch eine Absicht auf חוץ למקומו oder anderweitig untauglich gewordenen, das nur als פסול bezeichnet wird. Das seiner Ableitung nach zweifelhafte Wort פגול bedeutet jedenfalls etwas unheilig Gewordenes und darum Verworfenes. und hierbei wird man auch der Ausrottungsstrafe schuldig.35 selbst wenn man die Absicht nicht ausgeführt, sondern das Fleisch noch in der Zeit, wo es zum Genuss erlaubt war, gegessen hat.", "Dies ist die Regel36 Die hier folgende Regel wird im Talmud aus den beiden Schriftstellen Lev. 7, 18 und 19, 7. 8 begründet. Lev. 7, 18 heisst es: „Wenn von dem Fleisch des Friedensopfers am dritten Tage gegessen werden sollte, so wird es nicht wohlgefällig aufgenommen, wer es darbringt, dem wird es nicht angerechnet, Verworfenes ist es, und die Person, welche davon isst, wird ihre Sünde tragen.“ Das אם האכל יאכל kann hier nicht bedeuten, „wenn gegessen wird,“ denn wie sollte das Opfer, nachdem durch das vorschriftsmässige Sprengen des Blutes die Sühne bereits vollzogen ist, dadurch, dass nachher Jemand von dem Fleisch ausserhalb der dafür festgesetzten Zeit etwas isst, rückwirkend wieder als nicht wohlgefällig aufgenommen, als verworfen gelten! Vielmehr kann hier nur von einem solchen Falle die Rede sein, dass bereits vorher die Absicht vorgelegen hat, von dem Fleisch ausserhalb der dafür festgesetzten Zeit zu essen (מחשבת חוץ לזמנו), durch eine solche Absicht wird das Opfer verworfen, dem Darbringer wird es nicht angerechnet, und die Person, die selbst innerhalb der vorgeschriebenen Zeit davon isst, wird ihre Sünde tragen. Was unter dem עונה תשא zu verstehen ist, geht aus Lev. 19, 8 hervor, wo derselbe Ausdruck gebraucht wird und derselbe näher bestimmt wird durch den Zusatz: ונכרתה הנפש ההיא מעמיה. Dieser Schriftvers wird allerdings im Talmud auf das in V. 6 erwähnte wirklich Übriggebliebene bezogen, aber da hier das עונו ישא durch die Strafe der Ausrottung näher bestimmt wird, so wird daraus geschlossen, dass auch unter dem 7, 18 ausgesprochenen עונה תשא die Ausrottungsstrafe gemeint ist. Lev. 19, 7 wird nun das Lev. 7, 18 Gesagte nochmals wiederholt, dort heisst es: „Wenn es aber am dritten Tage gegessen werden sollte, so ist es Verworfenes, es wird nicht wohlgefällig aufgenommen.“ Nach der Regel תנהו עניןאם אינו עבין wenn wir in der Schrift eine Stelle finden, die für den Fall, auf den sie sich bezieht, überflüssig erscheint, so ist sie dennoch nicht überflüssig, sondern auf einen anderen ähnlichen Fall zu beziehen, wird im Sifra und im Talmud dieser Schriftvers auf den Fall bezogen, dass man bei einer der 4 עבודות die Absicht gehabt hat, von dem Fleische ausserhalb des dafür vorgeschriebenen Ortes zu essen (מחשבת חוץ למקומו), dass auch in diesem Falle das Opfer nicht wohlgefällig aufgenommen, sondern untauglich wird. Die Ausrottungsstrafe trifft aber denjenigen, der von dem Fleische eines solchen Opfers isst, nicht, weil ja auch auf das Essen von Opferfleisch ausserhalb des dafür vorgeschriebenen Ortes nicht wie auf das Essen von Opferfleisch ausserhalb der dafür vorgeschriebenen Zeit die Ausrottungsstrafe steht. Aus der doppelten Setzung des Wortes אכל in האכל יאכל wird geschlossen, dass von zweierlei Essen oder Verzehren die Rede ist, von dem Verzehren des Opferfleisches durch Menschen (אכילת אדם) sowohl wie von dem Verzehrtwerden auf dem Altar (אכילת מזבח ), d. h. derjenigen Teile des Opfers, welche auf den Altar gebracht wurden, das sind sowohl die Opferteile wie das Blut. Darum wird sowohl durch die Absicht, etwas von dem Fleisch ausser der Zeit zu essen, wie von den Opferteilen etwas ausser der Zeit auf dem Altar zu opfern, wie von dem Blut etwas ausser der Zeit zu sprengen, das Opfer פגול, durch die Absicht, von dem Fleisch etwas ausserhalb des dafür vorgeschriebenen Ortes zu essen, von den Opferteilen etwas ausserhalb zu opfern oder von dem Blut etwas ausserhalb zu sprengen, das Opfer פסול.: In allen Fällen, wo man schlachtet, oder auffängt oder hinträgt oder sprengt, [mit der Absicht] etwas, das zum Essen bestimmt37 שדרכו לאכול heisst wörtlich: bei dem es der [gewöhnliche] Weg ist, dass man es isst; es ist damit sowohl dasjenige ausgeschlossen, was nicht gegessen, sondern auf dem Altar geopfert wird, wie auch dasjenige, was nicht gegessen zu werden pflegt, weil es überhaupt nicht zum Essen geeignet ist. ist, ausserhalb seines Ortes zu essen, oder etwas, das zum Opfern bestimmt ist, ausserhalb seines Ortes zu opfern, ist es untauglich38 Dasselbe gilt, wie aus der vorhergehenden Mischna ersichtlich ist, natürlich auch für den Fall, dass man das Opfer geschlachtet oder das Blut aufgefangen oder hingetragen hat mit der Absicht, das Blut ausserhalb zu sprengen. Dieser dritte Fall wird hier wohl nur deshalb nicht erwähnt, weil hier der Gegensatz zwischen dem שדרכו לאכול und dem שדרכו להקטיר, den Opferteilen, die gegessen werden und denen, die auf dem Altar geopfert werden, hervorgehoben wird; das Blut dagegen ist überhaupt nur zum Sprengen bestimmt., aber die Ausrottungsstrafe tritt hierbei nicht ein39 S. Note 30.; ausser der Zeit …, ist es verworfen, und man macht sich dabei der Ausrottungsstrafe schuldig40 S. Note 35., jedoch nur dann, wenn das, was es verwendbar macht41 das Fleisch zum Essen und die Opferteile zum Verbrennen auf dem Altar. המתיר wörtlich: „das etwas Anderes erlaubt Machende“ wird bei den Opfern dasjenige genannt, durch dessen Darbringung andere Teile des Opfers für das, wofür sie bestimmt sind, verwendbar werden. Hier ist das Blut gemeint. Das Sprengen des Blutes muss dem Opfern der Opferteile auf dem Altar und dem Essen des Opferfieisches vorausgegangen sein, erst durch das Sprengen des Blutes werden die Opferteile für den Altar und das Fleisch für das Verzehrtwerden verwendbar., [im Übrigen] nach Vorschrift42 d. h. wenn beim Sprengen und bis zum Sprengen des Blutes bei den Opferhandlungen nichts vorgefallen ist, wodurch das Opfer ohnedies untauglich geworden ist; im anderen Falle ist das Opfer zwar untauglich und das Fleisch darf nicht gegessen werden, es steht darauf aber nicht die Ausrottungsstrafe. Es wird dies damit begründet, dass es bei פגול (Lev. 7, 18) heisst: לא ירצה es wird nicht wohlgefällig aufgenommen werden; da, wo die auf חוץ לזמנו gerichtete Absicht die Ursache ist, weshalb das Opfer nicht wohlgefällig aufgenommen wird, da ist es פגול und steht auf das Essen des Fleisches die Ausrottungsstrafe, nicht aber da, wo das Opfer ohnedies nicht wohlgefällig aufgenommen sein würde. dargebracht wird43 Das Intransitivum (יקרב) steht für das Passivum des Transitivs, wie sehr häufig in der Mischna (s. Pesachim III Note 1, Jebamot XV Note 32)..", "Was heisst: das, was es verwendbar macht, wird nach Vorschrift dargebracht44 es ist bei den Opferhandlungen ausser der מחשבת חוץ לזמנו sonst nichts Vorschriftswidriges vorgefallen, was das Opfer ohnedies untauglich macht. Als Beispiele hierfür werden 3 Fälle angeführt. ? Hat man stillschweigend45 ohne eine vorschriftswidrige Absicht dabei auszusprechen. Bei stillschweigender Ausführung einer Opferhandlung wird angenommen, dass man dabei keine vorschriftswidrige Absicht gehabt hat, es ist ebenso, als wenn man ausdrücklich dabei ausgesprochen hätte, dass man die vorschriftsmässige Absicht hat, selbst wenn man bei einer oder mehreren der vorhergehenden oder nachfolgenden Opferhandlungen eine vorschriftswidrige Absicht ausdrücklich ausgesprochen hätte; diese gilt dann doch nur für die Handlungen, bei deren Ausführung sie ausgesprochen worden ist. geschlachtet, aber aufgefangen und hingetragen und gesprengt [mit der Absicht auf] ausser der Zeit46 Dies ist der erste Fall: eine Opferhandlung, gleichgültig welche — das שחט steht hier wieder nur beispielsweise — ist ohne vorschriftswidrige Absicht ausgeführt worden, die nachfolgenden aber, alle oder mehrere oder auch nur eine, mit der Absicht auf חוץ לזמנו. Dasselbe gilt natürlich auch von שחט וקבל בשתיקה הלך וזרק חוץ לזמנו, oder שחט וקבל והלך בשתיקה וזרק חוץ לזמנו , es sind mit diesem Beispiel überhaupt alle die Fälle gemeint, wo den Opferhandlungen mit vorschriftswidriger Absicht solche ohne diese vorausgegangen sind:, oder hat man [mit der Absicht auf] ausser der Zeit geschlachtet, aber stillschweigend aufgefangen und hingetragen und gesprengt47 Der zweite Fall: eine mit der Absicht auf חוץ לזמנו ausgeführte Opferhandlung ist vorausgegangen, und die nachfolgenden oder eine oder mehrere von ihnen sind ohne vorschriftswidrige Absicht ausgeführt worden., oder hat man [mit der Absicht auf] ausser der Zeit geschlachtet und aufgefangen und hingetragen und gesprengt48 Der dritte Fall: es sind sämtliche 4 Opferhandlungen mit der Absicht auf חוץ לזמנו ausgeführt worden., das heisst: das, was es verwendbar macht, wird nach Vorschrift dargebracht49 In allen diesen Fällen ist das Opfer פגול und steht auf das Verzehren des Fleisches כרת, weil, wenn nicht die auf חוץ לזמנו gerichtete Absicht Vorgelegen hätte, durch das Sprengen des Blutes die Opferteile und das Fleisch für ihre Bestimmung verwendbar geworden wären.. Was heisst: das, was es verwendbar macht, wird nicht nach Vorschrift dargebracht50 es ist bei den Opferhandlungen ausser der מחשבת חוץ לזמנו auch noch etwas Anderes hinzugekommen, was das Opfer untauglich macht; auch dies wird an den entsprechenden 3 Fällen ausgeführt. ? Hat man [mit der Absicht auf] ausserhalb des Ortes geschlachtet, aber aufgefangen und hingetragen und gesprengt [mit der Absicht auf] ausser der Zeit51 die das Opfer nur פסול machende Absicht ist der es zu פגול machenden vorausgegangen., oder hat man [mit der Absicht auf] ausser der Zeit geschlachtet, aber aufgefangen und hingetragen und gesprengt [mit der Absicht auf] ausserhalb des Ortes52 die das Opfer zu פגול machende Absicht ist der es nur zu פסול machenden vorausgegangen., oder hat man geschlachtet, aufgefangen und hingetragen und gesprengt [mit der Absicht auf] ausserhalb des Ortes53 man hat bei sämtlichen 4 Opferhandlungen oder auch nur bei einer von ihnen neben der Absicht auf חוץ לזמנו auch noch die Absicht auf חוץ למקומו gehabt. Zu dem חוץ למקומו ist hier וחוץ לזמנו aus dem Vorhergehenden zu ergänzen; die Mischna in den Talmudausgaben hat in der tat die Lesart חוץ למקומו ולזמנו., das Pesach- oder das Sündopfer54 bei denen anders, als bei allen übrigen Opfern, auch eine שלא לשמן ausgeführte Opferhandlung schon das Opfer untauglich macht (s. I, 1)., die man unter einem anderen Namen geschlachtet hat, aufgefangen und hingetragen und gesprengt aber hat man [mit der Absicht auf] ausser der Zeit, oder die man [mit der Absicht auf] ausser der Zeit geschlachtet hat, aufgefangen und hingetragen und gesprengt aber hat man unter einem anderen Namen, oder die man geschlachtet, aufgefangen und hingetragen und gesprengt hat unter einem anderen Namen55 zu ergänzen ist auch hier: und mit der Absicht auf ausser der Zeit (vgl. Note 53)., das heisst: das, was es verwendbar macht, wird nicht nach Vorschrift dargebracht.", "… Eine Olivengrösse ausserhalb zu essen und eine Olivengrösse am folgenden Tage56 Vgl. Note 33., eine Olivengrösse am folgenden Tage und eine Olivengrösse ausserhalb57 Bei den in der vorhergehenden Mischna unter המתיר במצותו כיצד לא קרב angeführten Beispielen waren in den ersten beiden Fällen die beiden vorschriftswidrigen Absichten bei zwei verschiedenen Opferhandlungen, die Beispiele besagen, dass es hierbei einerlei ist, ob die מחשבת חוץ למקומו der מחשבת חוץ לזמנו vorausgegangen ist oder umgekehrt. In dem dritten der angeführten Fälle hat der Opfernde die beiden vorschriftswidrigen Absichten bei einer und derselben Opferhandlung gehabt, hier sagt uns nun die Mischna, dass es auch in diesem Falle gleichgültig ist, welche von beiden der anderen hierbei vorangegangen ist., eine halbe Olivengrösse ausserhalb und eine halbe Olivengrösse58 Wie oben (M. 2) ausgeführt ist, wird das Opfer nur dann untauglich oder verworfen, wenn man die Absicht gehabt hat, ein olivengrosses Stück von dem Fleisch vorschriftswidrig zu essen. Hier hat nur die Absicht vorgelegen, eine halbe Olivengrösse חוץ לזמנו zu essen, deshalb ist das Opfer nicht פגול. Da es aber ausserdem noch die Absicht war, eine zweite halbe Olivengrösse חוץ למקומו zu essen, so ist das Opfer immerhin פסול, da die Absicht vorgelegen hat, zwei halbe Olivengrössen, also zusammen genommen eine ganze Olivengrösse, vorschriftswidrig zu essen. Eine dritte Möglichkeit wäre noch, wenn man die Absicht gehabt hätte, eine ganze Olivengrösse ausser der Zeit, dagegen ausserhalb des Ortes nur eine halbe Olivengrösse zu essen. In diesem Falle wäre das Opfer פגול, da ja die Absicht vorgelegen hat, eine ganze Olivengrösse ausser der Zeit zu essen; die nebenhergehende Absicht, eine halbe Olivengrösse ausserhalb des Ortes zu essen, hindert nicht, dass das Opfer פגול wird, da ja hierdurch allein das Opfer nicht untauglich würde, die Bedingung שיקרב המתיר כמצותו also erfüllt ist. Übrigens gilt alles in dieser wie in der vorhergehenden Mischna Gesagte ebenso wie für den Fall, dass er die Absicht gehabt, etwas vorschriftswidrig zu essen, auch für den Fall, dass er die Absicht gehabt, etwas vorschriftswidrig (חוץ לזמנו וחוץ למקומו) auf dem Altar zu verbrennen. am folgenden Tage, eine halbe Olivengrösse am folgenden Tage und eine halbe Olivengrösse ausserhalb, so ist es untauglich, aber die Ausrottungsstrafe tritt hierbei nicht ein. Es sagt R. Jehuda: Dies ist die Regel59 Die Regel des R. Jehuda wendet sich nicht nur gegen den unmittelbar vorhergehenden Ausspruch der Mischna, sondern auch gegen die entsprechenden in der vorhergehenden Mischna.: Ging die die Zeit betreffende Absicht der den Ort betreffenden voran60 sei es bei einer und derselben Opferhandlung, sei es bei verschiedenen auf einander folgenden., so ist es verworfen, und man macht sich dabei der Ausrottungsstrafe schuldig; ging die den Ort betreffende Absicht der die Zeit betreffenden voran, so ist es untauglich, aber die Ausrottungsstrafe tritt dabei nicht ein. Die anderen Weisen dagegen sagen: In beiden Fällen ist es nur untauglich und die Ausrottungsstrafe tritt nicht dabei ein61 Dass dies die Ansicht der anderen Weisen ist, ist in dem Vorhergehenden bereits ausgesprochen. Es wird hier nochmals wiederholt, entweder um damit zu erkennen zu geben, dass die Ansicht der anderen Weisen und nicht die des R. Jehuda für die Halacha entscheidend ist (s. Tosafot zu Menachot 12a), oder damit man nicht meine, dass auch das Nachfolgende noch nur die Ansicht des R. Jehuda wiedergebe. …. Eine halbe Olivengrösse zu essen und eine halbe Olivengrösse zu opfern62 beides entweder ausser der Zeit oder ausserhalb des Ortes., so ist es tauglich, denn Essen und Opfern rechnen nicht zusammen63 jedoch nur dann nicht, wenn man beim Aussprechen der Absicht auch wirklich den Ausdruck להקטיר, zu verbrennen, gebraucht hat; hat man jedoch auch dafür den Ausdruck אכילה, durchs Feuer verzehren lassen, gebraucht, so zählen die beiden halben Olivengrössen zusammen, da man ja die Absicht ausgesprochen hat, dass beide, also eine ganze Olivengrösse, vorschriftswidrig verzehrt werden sollen (Talmud).." ], [ "Hat einer von den [zum Opferdienst] Untauglichen geschlachtet, so ist das Schlachten dennoch gültig1 Nicht nur בדיעבד, wenn es geschehen ist, ist das Opfer tauglich, sondern auch לכתחלה, von vorneherein, darf auch ein zum Opferdienst Untauglicher das Schlachten vollziehen. Die Mischna fasst ihren Ausspruch hier nur deshalb in diese Form, weil auch der Unreine erwähnt wird, ein Unreiner soll aber von vorneherein nicht schlachten, weil es schwer zu verhüten ist, dass er dabei nicht das Fleisch des Opfertieres anrührt und dadurch das Opfer untauglich wird. Dass das Schlachten nicht zu den eigentlichen עבודות gehört, die nur durch einen Priester vollzogen werden dürfen, wird aus Lev. 1, 5 geschlossen. Es heisst dort: und er — der Eigentümer und Darbringer des Opfers, von dem in den vorhergehenden Schriftversen die Rede ist, oder man, irgend Einer von dem Darbringer damit beauftragter — „schlachte das junge Rind vor dem Ewigen, und es sollen darbringen die Söhne Ahrons, die Priester, das Blut u. s. w.“, daraus geht hervor, dass מקבלה ואילך מצות כהונה, erst von dem Auffangen des Blutes an die Priester in Funktion zu treten haben. Nach Tosafot Kidduschin 66b und Ketubot 24b hat man trotzdem in der Regel weder Frauen noch Sklaven, sondern nur mit keinem Leibesfehler und keinem Familienmakel behaftete Männer (כשרים ומיוחסים) schlachten lassen., denn das Schlachten durch Nichtpriester, Frauen2 während die anderen Opferhandlungen selbst durch Frauen aus dem Priesterstamme nicht verrichtet werden dürfen, denn es heisst: בני אהרן הכהנים die Söhne Ahrons, die Priester, ולא בנות אהרן , aber nicht die Töchter Ahrons., Sklaven3 selbst nichtjüdische Sklaven (עבד כנעני), jedoch nur, wenn sie sich der Beschneidung und dem Tauchbad unterzogen haben. oder Unreine4 ausgeschlossen einen durch Berührung einer Leiche unrein Gewordenen (טמא מת), weil dieser das Messer, mit dem er schlachtet, zu einem אב הטומאה Vater, Erzeuger der Unreinheit macht, und durch das Messer wieder das Fleisch des Opfertieres unrein wird. Da aber auch dem in anderer Weise unrein Gewordenen jedes Betreten der עזרה, in welcher der Opferaltar stand, und selbst des 135 Ellen langen davorliegenden Frauenvorhofes (עזרת נשים) verboten war, so ist der Fall, dass ein Unreiner schlachtet, nur denkbar, wenn er wissentlich oder unwissentlich im Zustande der Unreinheit das Heiligtum trotz des Verbotes betreten oder erst im Heiligtum unrein geworden und geschlachtet hat, oder er hat das Heiligtum selbst gar nicht betreten, sondern von einem der Dächer oder Obergemächer aus, die nicht in die Heiligkeit des Tempels miteinbezogen waren, mit einem langen Messer das in der עזרה stehende Opfertier geschlachtet. ist gültig, selbst bei Hochheiligem, nur dürfen die Unreinen nicht an das Fleisch anrühren5 denn wenn das Fleisch unrein geworden ist, ist das Opfer untauglich.. Deshalb machen sie auch durch eine [untauglich machende] Absicht6 wenn sie dieselbe beim Schlachten gehabt haben. das Opfer untauglich. Hat einer von ihnen das Blut [mit der Absicht auf] ausser der Zeit oder ausserhalb des Ortes aufgefangen7 Eine Opferhandlung, die durch einen dazu Untauglichen vollzogen worden ist, gilt als nicht vollzogen, das Opfer wird dadurch noch nicht untauglich, sondern es muss nur, wo dieses noch möglich ist, die Opferhandlung nochmals durch einen dazu Tauglichen vollzogen werden. Da die durch einen dazu nicht Tauglichen vollzogene Opferhandlung als gar nicht vollzogen gilt, so ist das Opfer auch dann nicht untauglich geworden, wenn der die Opferhandlung Vollziehende dabei die Absicht auf חוץ למקומו oder חוץ לזמנו gehabt hat, es muss dann eben auch nur, sobald dies noch möglich ist, die Opferhandlung nochmals durch einen dazu Tauglichen vorschriftsmässig vollzogen werden. Wie für das Auffangen des Blutes, so gilt dasselbe auch für das Hintragen und Sprengen, das Auffangen ist hier wieder nur genannt, weil es die erste der in Betracht kommenden Opferhandlungen ist., und es ist noch Lebensblut8 d. h. דם שהנפש יוצאה בו das Blut, mit dessen Ausfliessen das Leben entflieht, das in vollem Strahl aus den Blutadern herausfliesst. Aus den Worten (Lev. 17, 11) כי הדם הוא בנפש יכפרו „denn das Blut, es sühnt durch die — ihm innewohnende oder durch es dargestellte — Seele“ wird geschlossen, dass nur דם שהנפש יוצאה בו מכפר, nur solches Blut, mit dem die Seele, das Leben, entflieht, wenn es an den Altar gesprengt wird, Sühne bewirkt. da, so fange ein Tauglicher das Blut nochmals auf.", "Hat ein Tauglicher aufgefangen und es einem Untauglichen übergeben9 dieser hat es aber nicht von der Stelle fortgetragen., so gebe dieser es dem Tauglichen zurück10 Da der Untaugliche damit keine Opferhandlung ausgeführt hat, schadet es nichts, dass er das Blut in die Hand genommen hat; hat er es mit der Rechten aufgefangen und in die Linke genommen11 S. oben Abschnitt II Note 11., nehme er es wieder in die Rechte zurück; hat er es in einem heiligen Geräte aufgefangen und in ein nichtheiliges gegossen, giesse er es in das heilige zurück; ist es aus dem Gefäss12 Ist es dagegen, ohne in einem Gefäss aufgefangen zu werden, auf den Boden geflossen und wieder aufgesammelt worden, so ist es nach Abschn. II, 1 untauglich. auf den Boden vergossen und er hat es wieder aufgesammelt, so ist es tauglich; hat er13 Es kann hier nicht ein Tauglicher gemeint sein, denn nach Abschn. II, 1 ist ja in dem Falle, wenn ein Tauglicher eine der nachfolgenden vorschriftswidrigen Sprengungen ausgeführt hat, das Opfer untauglich. Wie dort Note 20 ausgeführt ist, sind aber durch die Sprengung des Blutes die Eigentümer dennoch gesühnt. Es würde deshalb ein nochmaliges Auffangen und vorschriftsmässiges Sprengen des Blutes gar keinen Zweck haben, weil auch hierdurch das Fleisch und die Opferteile doch nicht erlaubt werden würden, denn diese werden nur durch die vorschriftsmässige Sprengung des Blutes erlaubt, wenn durch diese Sprengung zugleich die Sühne bewirkt wird; die Sühne ist aber hier schon durch die erste wenn auch nicht vorschriftsmässige Sprengung des Blutes bewirkt worden. Es kann deshalb hier nur gemeint sein, ein Untauglicher hat eine dieser vorschriftswidrigen Sprengungen vorgenommen, in diesem Falle gilt die Sprengung, wie oben Note 7 ausgeführt ist, als gar nicht vollzogen, deshalb kann ein Tauglicher nochmals auffangen und sprengen. Es schliesst also dieser Teil der Mischna an das in der vorhergehenden Mischna von dem Untauglichen Gesagte an; Maimonides im פירוש המשניות betrachtet ihn als Fortsetzung des Anfangssatzes unserer Mischna: Hat ein Tauglicher aufgefangen und es dem Untauglichen übergeben, und dieser hat es nicht dem Tauglichen zurückgegeben, sondern er hat es auf die Rampe gesprengt u. s. w. es auf die Rampe gesprengt oder nicht an die Seite des Grundes, hat er das nach unten zu Sprengende nach oben oder das nach oben zu Sprengende nach unten, das drinnen zu Sprengende draussen oder das draussen zu Sprengende drinnen gesprengt, wenn noch Lebensblut da ist, so fange ein Tauglicher nochmals auf.", "Schlachtet14 S. ob. II Note 22. man das Opfer [mit der Absicht] etwas, das nicht zum Essen bestimmt ist15 S. ebendort Note 37., davon zu essen16 zu ergänzen ist: ausserhalb des Ortes oder ausser der Zeit. oder etwas, das nicht zum Opfern bestimmt ist, davon zu opfern16 zu ergänzen ist: ausserhalb des Ortes oder ausser der Zeit., so ist es tauglich, R. Elieser erklärt es für untauglich17 Die Ansicht des R. Elieser wird im Talmud (Menachot 17a), fol gendermassen begründet: Da der Grundsatz, dass sowohl die Absicht, etwas von dem Fleisch, das zum Essen bestimmt ist, חוץ לזמנו oder חוץ למקומו zu essen, als auch die Absicht, etwas von den Opferteilen, die zum Verbrennen auf dem Altar bestimmt sind, חוץ לזמנו oder חוץ למקומו zu verbrennen, das Opfer פגול resp. פסול macht, aus der doppelten Setzung des Wortes אכל in dem Schriftvers (Lev. 7, 18): ואם האכל יאכל geschlossen wird (s. oben II Note 36), demnach auch das Verbrennen der Opferteile auf dem Altar unter den Begriff אכילה fällt, so ist es gleich, ob die Absicht, etwas חוץ לזמנו oder חוץ למקומו zu essen, auf das Fleisch oder auf die Opferteile gerichtet war, und ebenso, ob die Absicht, etwas חוץ לזמנו oder חוץ למקומו auf dem Altar zu verbrennen, auf die Opferteile oder auf das Fleisch, das eigentlich zum Essen bestimmt ist, gerichtet war, in allen Fällen ist das Opfer untauglich resp. bei חוץ לזמנו natürlich auch פגול פלוגתא דאמוראי שם.; …. etwas, das zum Essen bestimmt ist, davon zu essen oder etwas, das geopfert zu werden bestimmt ist, davon zu opfern, aber weniger als eine Olivengrösse18 S. oben II Note 26., so ist es tauglich; .. eine halbe Olivengrösse davon19 von dem zum Essen Bestimmten. zu essen und eine halbe Olivengrösse davon20 von dem zum Verbrennen Bestimmten. zu opfern, so ist es tauglich, denn Essen und Opfern rechnen nicht zusammen21 Dasselbe sagt die Mischna schon am Schluss von Abschnitt II. Vielleicht ist hier der Nachdruck auf den Ausdruck להקטיר zu legen und will die Mischna hier, wo sie den Gegensatz zwischen לאכל und להקטיר bespricht, auf das ebendort Note 63 Bemerkte hinweisen, dass nur, wenn man beim Aussprechen der Absicht den Ausdruck להקטיר gebraucht hat, die beiden Olivengrössen nicht zusammengerechnet werden, hat man jedoch auch für das Verbrennen auf dem Altar den Ausdruck אכילה gebraucht, so zählen die beiden halben Olivengrössen zusammen und das Opfer ist untauglich..", "Schlachtet14 S. ob. II Note 22. man das Opfer [mit der Absicht], eine Olivengrösse von der Haut22 ausgenommen die Haut des Fettschwanzes, die nach Abschn. II, 2 zu den Dingen zählt, die zum Essen bestimmt sind., von der Brühe23 רוטב ist der Saft, der beim Kochen oder Braten von dem Fleische ausgeschieden wird., von dem Bodensatz24 קיפח Stw. קפא sich zusammenziehen, sammeln, davon הקפיא Hiob 10, 10 gerinnen machen. Im Talmud (Chullin 120 a) wird das Wort mit פירמא erklärt, das ist φύραμα = Gemischtes, es wird darunter die beim Kochen am Boden sich ansetzende Mischung von Gewürzen, anderen Zutaten und zerkochtem Fleisch verstanden., von dem Abgeschabten25 Unter אלל sind nach den Einen die beim Abhäuten stellenweise an der Haut hängen bleibenden kleinen Fleischteilchen zu verstehen, nach Anderen die sehr harte Halsader und äussere Rückenmarkshaut., von den Knochen26 selbst wenn sie weich und geniessbar sind., von den Adern27 damit sind sämtliche Adern, Sehnen und Muskelbänder gemeint., von den Klauen28 selbst an den Stellen, wo sie aus dem Fleisch herauswachsen und noch so weich sind, dass, wenn man hineinschneidet, Blut herausfliesst., von den Hörnern28 selbst an den Stellen, wo sie aus dem Fleisch herauswachsen und noch so weich sind, dass, wenn man hineinschneidet, Blut herausfliesst. ausser der Zeit oder ausserhalb des Ortes davon zu essen, so ist es tauglich, und die auf das Verworfene, das Übriggelassene und das Unreine stehende Strafe29 die Ausrottungsstrafe, die sowohl denjenigen trifft, der פגול isst, wie denjenigen, der Opferfleisch isst, das über die dafür festgesetzte Zeit hinaus liegen geblieben ist, wie denjenigen, der Opferfleisch isst, während er selbst sich im Zustande der Unreinheit befindet (Lev. 7, 20). Wer etwas von den genannten Dingen von einem פגול oder נותר gewordenen Opfer oder, während er selbst sich im Zustande der Unreinheit befindet, isst, den trifft die Ausrottungsstrafe nicht, weil es Dinge sind, die gar nicht oder nicht für sich allein gegessen zu werden pflegen und darum als etwas nicht zum Essen Geeignetes betrachtet werden. gilt für alles dieses nicht.", "Schlachtet14 S. ob. II Note 22. man geheiligte Tiere30 Nach Raschi steht hier dieser Ausdruck an Stelle des sonst gebräuchlichen זבחים, weil hier von weiblichen Opfertieren die Rede ist. [mit der Absicht], den Foetus oder die Nachgeburt ausserhalb31 des Ortes oder ausser der Zeit. zu essen, so macht man dadurch [das Opfer] nicht verworfen32 bez. bei ausserhalb des Ortes untauglich. Fötus und Nachgeburt stehen in dieser Beziehung in gleicher Reihe mit den in der vorhergehenden Mischna genannten Dingen, weil auch sie zumeist nicht gegessen werden und deshalb als etwas gemeinhin zum Essen nicht Geeignetes betrachtet werden, ein Opfer aber nur untauglich oder verworfen wird, wenn man die Absicht gehabt hat, etwas allgemein zum Essen Geeignetes ausser der Zeit oder ausserhalb des Ortes davon zu essen (Maim. הלכות פסולי המוקדשין XIV, 7). Da aber Fötus und Nachgeburt doch immerhin von manchen Menschen gegessen werden und deshalb nicht als überhaupt nicht zum Essen geeignet bezeichnet werden können, so macht man sich in dem Falle, wenn das Opfer aus irgend einem anderen Grunde פגול geworden ist, auch wenn man von Fötus oder Nachgeburt des Opfers etwas isst, dennoch der Ausrottungsstrafe schuldig; ebenso, wenn man Fötus oder Nachgeburt nach der dafür bestimmten Zeit (נותר), oder, während man selbst sich im Zustande der Unreinheit befindet, isst (Talmud 35 b; Maim. ebendort XVIII, 23).; drückt man Turteltauben33 Turteltauben und junge Tauben sind die einzigen Vogelarten, die als Opfer dargebracht wurden. Hier werden nur Turteltauben genannt, weil von den anderen nur ganz junge geopfert werden durften, diese aber noch keine Eier haben. drinnen [den Kopf] ab34 die für das Vogelopfer vorgeschriebene Schlachtweise (Lev. 1, 15). [mit der Absicht], ihre Eier35 die man in ihnen gefunden hat. ausserhalb31 des Ortes oder ausser der Zeit. zu essen, so macht man dadurch [das Opfer] nicht verworfen36 weil die Eier nicht zu dem Opfertiere selbst gehören.; für Milch37 die in der Euter gefundene. von geheiligten Tieren und Eier von Turteltauben gilt nicht die auf das Verworfene, das Übriggelassene und das Unreine stehende Strafe38 Weil die Milch und die Eier gar nicht als zu dem Opfertiere gehörend gelten, wird weder das Opfer untauglich, wenn man die Absicht gehabt hat, von ihnen vorschriftswidrig etwas zu essen, noch macht man sich der Ausrottungsstrafe schuldig, wenn man, nachdem das Opfer in anderer Weise פגול geworden oder נותר geworden, oder, während man im Zustande der Unreinheit ist, davon isst..", "Hat man es mit der Absicht geschlachtet39 S. oben II Note 22., das Blut oder die Opferstücke bis zum folgenden Tage liegen zu lassen40 sie aber auch dann nicht zu sprengen bzw. zu opfern, denn hätte er die Absicht gehabt, sie dann zu sprengen bzw zu opfern, dann wäre es ja מחשבת חוץ לזמנו und deshalb פגול. oder sie nach ausserhalb hinauszubringen41 sie aber nicht ausserhalb zu sprengen bzw. zu opfern., so erklärt R. Jehuda es für untauglich42 R. Jehuda ist der Ansicht, dass in allen Fällen, wo die Handlung selbst das Opfer untauglich machen würde, auch schon die Absicht das Opfer untauglich macht. Lässt man das Blut bis zum folgenden Tage stehen, so ist das Opfer untauglich, da das Blut dann nicht mehr gesprengt werden kann (s. oben II Note 31); lässt man die Opferstücke bis zum folgenden Tage liegen, so können wohl die Eigentümer durch das vorschriftsmässige Sprengen des Blutes gesühnt sein, aber die Opferstücke werden untauglich und können nicht mehr auf dem Altar verbrannt werden (s. oben II Note 32), und auch das Opferfleisch wird untauglich, weil, so lange die Opferstücke da sind, das Opferfleisch nicht zum Essen erlaubt wird, so lange die Opferstücke nicht zum Verbrennen auf den Altar gebracht sind, am folgenden Tage das Fleisch aber נותר wird. Trägt man das Blut aus der עזרה heraus, so wird dadurch das Opfer untauglich, auch wenn man es wieder hereingebracht und gesprengt hat (Maim. הלכות פסולי המוקדשין I, 35). Schwierig bleibt allerdings, warum R. Jehuda das Opfer auch dann für untauglich erklärt, wenn man die Absicht gehabt hat, die Opferstücke nach ausserhalb zu bringen, da, selbst wenn man sie nach ausserhalb gebracht hat, das Opfer dadurch noch nicht untauglich wird, (vgl. Tos. Sebachim 36a und Tos. Menachot 18a., die Weisen dagegen für tauglich. Hat man es mit der Absicht geschlachtet, es43 das Blut. auf die Rampe oder nicht auf die Seite des Grundes44 S. Abschnitt II Note 16. zu sprengen, das nach unten zu Sprengende nach oben oder das nach oben zu Sprengende nach unten45 S. ebendort Note 17., das drinnen zu Sprengende draussen oder das draussen zu Sprengende drinnen46 S. ebendort Note 18 und 19. Wenn man beim Sprengen des Blutes einen der angeführten Verstösse gegen die Vorschrift sich zu Schulden kommen liesse, würde das Opfer dadurch nach Abschnitt II, 1 untauglich. Bei den weiter folgenden Verstössen, bis auf das לערב דמו בדם פסולין, wäre dies nicht der Fall, da würde das Opfer auch durch die tatsächliche Ausführung der Handlung nicht untauglich. Im Talmud (36a) werden die Gründe angegeben, warum R. Jehuda nicht gemäss seiner Note 42 ausgeführten Ansicht auch in denjenigen von den hier angeführten Fällen, wo durch die tatsächliche Ausführung der Handlung das Opfer untauglich würde, das Opfer für untauglich erklärt., dass Unreine es47 das Fleisch. essen48 was nach Lev. 7, 20 verboten ist., dass Unreine es49 die Opferstücke. darbringen50 was nach Lev. 22, 3 verboten ist., dass Unbeschnittene es essen51 Jebamot 70 a wird aus Lev. 22, 4 der Lehrsatz hergeleitet, dass ebenso wie der Unreine auch der Unbeschnittene nichts von dem Heiligen essen darf., dass Unbeschnittene es darbringen52 Dass ein Unbeschnittener keine Opferhandlung verrichten darf, beruht nach Sebachim 18b auf einer mündlichen sinaitischen Überlieferung, die auch durch Ezech. 44, 9 belegt wird., bei einem Pesachopfer … Knochen zu zerbrechen53 S. Exod. 12, 46. oder halbroh54 S. Exod. 12, 9. davon zu essen, das Blut mit dem Blut von untauglichen [Opfern] zu vermischen55 so dass es dann nicht mehr an den Altar gesprengt werden kann (S. weiter Abschnitt VIII, 7)., so ist es tauglich, denn keine andere Absicht macht untauglich als die auf ausser der Zeit und die auf ausserhalb des Ortes, und beim Pesach- und beim Sündopfer auch die auf einen anderen Namen gerichtete." ], [ "Beth-Schammai sagen: Alles, was auf den Aussenaltar gesprengt wird1 Von einigen Opfern wurde das Blut auf den inneren, den sogenannten goldenen Altar gesprengt, von den anderen auf den äusseren, den Ganzopfer-Altar. Auch die Anzahl der Sprengungen war bei den verschiedenen Opfern verschieden, bei manchen waren 4 Sprengungen erforderlich, bei manchen 2, bei manchen nur eine. S. darüber Weiteres im Abschnitt V. Hier lehrt nun die Mischna, dass bei allen Opfern, deren Blut auf den äusseren Altar gesprengt wird, auch wenn bei ihnen mehrere Sprengungen vorgeschrieben sind, die Sühne dennoch schon als vollzogen gilt, wenn auch nur eine Sprengung ausgeführt worden ist., sühnt, wenn2 Die Mischna in den Talmudausgaben liest: שנתן. Wenn שאם נתנן gelesen wird, ist eigentlich so zu übersetzen: Bei Allem, was auf den Aussenaltar gesprengt wird, wo, wenn man nur eine Sprengung gemacht hat, nach der Ansicht von Beth-Schammai die Sühne als vollzogen gilt u. s. w., gilt deshalb, wenn man die erste vorschriftsmässig u. s. w., die Sühne als vollzogen. Ebenso ist das שאם הסר in der folgenden Mischna zu erklären. man auch nur eine Sprengung gemacht hat, und beim Sündopfer zwei Sprengungen; Beth-Hillel sagen: auch beim Sündopfer sühnt schon eine Sprengung3 die Begründung s. Talmud 37b.. Ist deshalb die erste Sprengung4 nach Beth-Schammai bei allen Opfern ausser beim Sündopfer, nach Beth-Hillel auch bei diesem. vorschriftsmässig gemacht worden und die zweite [mit der Absicht auf] ausser der Zeit, so gilt es als Sühne5 und das Opfer ist tauglich und nicht פגול, trotzdem die zweite Sprengung mit der Absicht auf ausser der Zeit gemacht worden ist, weil schon durch die erste Sprengung die Sühne vollzogen und das Opferfleisch zum Genuss erlaubt geworden ist; durch eine Sprengung kann aber ein Opfer nur dann פגול werden, wenn durch sie das Fleisch zum Genuss erlaubt gemacht wird (זריקה דלא שריא בשר באכילה לא מייתי לידי פגול). Vgl. Abschnitt II Note 21.; ist dagegen die erste Sprengung [mit der Absicht auf] ausser der Zeit gemacht worden und die zweite [selbst]6 Wenn die zweite Sprengung vorschriftsmässig gemacht worden ist, ist das Opfer selbstverständlich auch פגול, da es ja schon durch die erste Sprengung פגול geworden ist. Die Mischna nimmt nur deshalb den Fall an, wenn er die zweite Sprengung mit der Absicht auf ansserhalb des Ortes gemacht hat, um damit zu sagen, dass auch in diesem Falle durch die hinzugetretene andere vorschriftswidrige Absicht nicht etwa (wie in den Fällen Abschnitt II, 4) das Opfer aufhört, פגול zu sein, da hier die andere vorschriftswidrige Absicht erst nach erfolgter Sprengung des Blutes hinzugetreten ist. [mit der Absicht auf] ausserhalb des Ortes, so ist es verworfen, und man macht sich dabei der Ausrottungsstrafe schuldig7 wenn man von dem Fleische isst..", "Alles, was auf den Innenaltar gesprengt wird8 das sind: der Stier und der Bock am Versöhnungstage und die Stiere und Böcke, die verbrannt werden, von deren Blut an den goldenen Altar im Innern des Heiligtums gesprengt wurde (vgl. weiter Abschnitt V, 1 u. 2)., sühnt nicht, wenn man auch nur eine von den Sprengungen unterlassen hat, hat man deshalb auch alle vorschriftsmässig gemacht und eine nicht vorschriftsmässig, so ist es untauglich9 weil die Sühne nicht eintritt und die Sprengung nicht als vorschriftsmässig ausgeführt gilt, bis alle vorgeschriebenen Sprengungen gemacht worden sind., die Ausrottungsstrafe tritt aber hierbei nicht ein10 auch wenn die eine unvorschriftsmässig ausgeführte Sprengung eine Sprengung mit der Absicht auf ausser der Zeit war, weil hier nicht eine ganze das Opfer zum Genuss erlaubt machende Opferhandlung mit der vorschriftswidrigen Absicht ausgeführt worden ist, sondern nur ein Teil derselben; פגול mit der darauf stehenden Ausrottungsstrafe wird aber ein Opfer nur dann, wenn eine ganze Opferhandlung, durch die das Opfer zum Genuss erlaubt gemacht wird, mit der Absicht auf ausser der Zeit ausgeführt worden ist, nicht eine halbe (אין מפגלין בחצי מתיר). Nach einer anderen Auslegung (Talmud 41b) ist die Mischna so zu erklären: Wenn alle Sprengungen so, wie es, um פגול zu werden, nötig ist (כתיקנן לפגול), gemacht worden sind, nur eine nicht, sondern diese mit der Absicht חוץ למקומו oder שלא לשמו oder — was selbstverständlich ist — ohne jede Nebenabsicht, so ist das Opfer nur untauglich..", "Für folgende Dinge11 wenn man von einem פגול gewordenen Opfer eines von diesen Dingen isst. tritt die Strafe, die auf Verworfenes steht, nicht ein12 da die Schriftstellen über פגול eigentlich nur vom Friedensopfer sprechen, und die Anwendbarkeit der פגיל-Vorschriften auch auf andere Opfer erst davon abgeleitet wird, so wird daraus geschlossen, dass die Strafe, die für das Essen von פגול gewordenem Fleisch angedroht wird, nur dann eintritt, wenn man etwas dem Fleisch von Friedensopfern Ähnliches isst: wie das Fleisch von Friedensopfern erst durch das Darbringen der Opferstücke auf dem Altar zum Essen erlaubt wird, so trifft die Strafe für das Essen von פגול überhaupt nur denjenigen, der von einem פגול gewordenen Opfer etwas isst, das erst durch ein Anderes für seine Bestimmung verwendbar wird, wie z. B. die Opferstücke, die erst nach der Sprengung des Blutes auf den Altar dargebracht werden dürfen, oder das Opferfleisch, das erst nach der Darbringung der Opferstücke auf dem Altar, genauer: nachdem der grössere Teil derselben vom Feuer angebrannt ist, gegessen werden darf, nicht aber z. B. das Blut, das nicht erst durch ein anderes verwendbar wird, vielmehr nur selbst Anderes verwendbar macht (Talmud).: das Komez13 S. Lev. 2, 2. Das handvoll (קוטץ) Mehl, das von dem Mehlopfer abgehoben und auf dem Altar verbrannt wurde, entsprach dem an den Altar gesprengten Blut bei den Tieropfern; es war wie das Blut das מתיר, d. h. derjenige Teil, durch dessen Darbringung erst das Übrige zum Genuss erlaubt wurde. Den Einwand Raschis (Menachoth 14 a s. v. הקומץ והלבונה), dass ja für das קומץ auch ohnedies schon aus dem Grunde die Ausrottungsstrafe nicht eintreten kann, weil diese nur dann eintritt, wenn das מתיר vorschriftsmässig dargebracht ist — das קומץ ist aber für sich selbst das מתיר, hat er also das קומץ gegessen, so ist ja das מתיר nicht vorschriftsmässig dargebracht — widerlegen Tosafot (Sebachim 43a) durch den Meïla II, 9 angeführten Grundsatz, dass dieselbe Wirkung, welche das Darbringen des מתיר für das durch es verwendbar Werdende hat, bei den Dingen, die nicht erst durch ein Anderes verwendbar gemacht werden, durch das Hineintun in das כלי שרת erfolgt., der Weihrauch14 Der gesamte Weihrauch wurde mit dem קומץ zusammen auf dem Altar dargebracht, war also wie dieses nur ein מתיר. Allerdings ging dem Darbringen des Weihrauchs das Abheben des קומץ voran, da der Weihrauch nicht dargebracht werden durfte, bevor das קומץ abgehoben war. Dieses Abheben des קומץ kann aber dennoch nicht als מתיר für das Darbringen des Weihrauchs betrachtet werden, weil nur eine Opferhandlung an dem Altar, wie das Sprengen und Darbringen auf demselben, als ein מתיר gilt (Tosafot 43 a)., das Räucherwerk15 Die Spezereien, die täglich auf dem Innenaltar als Räucherwerk dargebracht wurden (Exod. 30, 7, 8)., das Mehlopfer der Priester16 Nach Lev. 6, 16 wurden alle von einem Priester dargebrachten Mehlopfer ganz auf dem Altar dargebracht und wurde nichts davon gegessen, deshalb wurde auch kein קומץ davon genommen, sondern das ganze Mehlopfer trat hier an die Stelle des קומץ, es hatte also, wie dieses bei den sonstigen Mehlopfern, keinen מתיר. Raschi liest in der Mischna מנחת נדבת כהנים, das freiwillige Mehlopfer der Priester, weil nach Menachot VI, 1 bei dem als Sündopfer von einem Priester dargebrachten Mehlopfer nach der Ansicht des R. Simon ein קומץ abgehoben und gesondert auf dem Altar dargebracht wurde, hier aber diese abweichende Ansicht des R. Simon nicht erwähnt wird., das Mehlopfer des gesalbten Priesters17 Der Hohepriester — an der betreffenden Stelle (Lev. 6, 15) wird er der Priester, der an seiner (Ahrons) Stelle von seinen Söhnen gesalbt wird, genannt — hatte täglich ein Mehlopfer die Hälfte morgens und die Hälfte abends darzubringen, von dem ebenfalls kein קומץ abgehoben, sondern das ganz auf dem Altar dargebracht wurde., (das mit einem Giessopfer verbundene Mehlopfer)18 Zu den meisten Tieropfern wurden auch Mehl- und Weinopfer (מנחה ונסך als Zugabe) dargebracht (s. Menach. IX,6), diese Mehlopfer werden zum Unterschiede von den Mehlopfern, mit denen ein Weinopfer nicht verbunden war, מנחות נסכים genannt, meistens aber der Kürze wegen zugleich mit dem Weinopfer unter dem Namen נסכים zusammengefasst. Da betreff der נסכים eine Controverse zwischen R. Meïr und den anderen Weisen unmittelbar folgt, streicht Raschi die Worte: ומנחת נסכים, welche auch der Mischnatext in den Talmudausgaben nicht hat. Siehe auch die folgende Note., das Blut, Giessopfer, die für sich allein dargebracht werden19 Unter נסכים sind, wie in der vorhergehenden Note ausgeführt, מנחות נסכים zu verstehen. Solche kann man jeder Zeit als freiwillige Opfer für sich allein darbringen, man kann auch die zu einem Tieropfer gehörenden Mehl- und Weinopfer an einem anderen Tage für sich allein darbringen; in beiden Fällen haben das Mehl- und Weinopfer keinen מתיר, da von solchen Mehlopfern kein קומץ abgehoben wurde, sondern dieselben ganz auf dem Altar verbrannt wurden. Werden das Mehl- und Weinopfer dagegen mit dem Tieropfer zusammen dargebracht, so ist nach Ansicht des R. Meïr das Blut des Tieropfers auch das מתיר mit für sie, wie für das Tieropfer. Wenn die Lesart in unserer Mischna ומנחת נסכים aufrecht erhalten werden soll, liesse sie sich so erklären, dass damit solche Mehlopfer gemeint sind, die als freiwillige Opfer ohne Tieropfer dargebracht werden, da wäre deshalb der beschränkende Zusatz des R. Meïr הבאים בפני עצמן überflüssig, und mit den nachher genannten נסכים solche Mehl- und Weinopfer, die zu einem Tieropfer gehörend an einem anderen Tage für sich dargebracht werden (Tosafot 43a)., nach der Ansicht des R. Meïr, die anderen Weisen dagegen sagen, auch die mit einem Opfertiere zusammen dargebrachten20 Das Blut ist nicht, wie R. Meïr meint, als מתיר für die נסכים zu betrachten, da man, wenn man will, dieselben ja gar nicht mit dem Tieropfer zusammen, sondern auch für sich an einem anderen Tage darbringen kann.. Für das Log Öl des Aussätzigen21 S. Lev. 14, 10. Nachdem mit einem Teile des Öls die vorgeschriebenen Sprengungen und Bestreichungen des Aussätzigen gemacht worden waren, gehörte der Rest des Öls den Priestern (s. Abschnitt X, 8). Auch hierbei begegnen wir der gleichen Controverse zwischen R. Simon und R. Meïr wie bei den נסכים zwischen den übrigen Weisen und R. Meïr. Die Mischna behandelt dennoch beide getrennt, vielleicht aus dem Grunde, weil die נסכים ganz auf dem Altar verbrannt wurden, während von dem לוג שמן של מצורע der Rest von den Priesters verzehrt wurde (Tos. Jomtob z. St., siehe auch die folgende Note)., sagt R. Simon, tritt die auf Verworfenes stehende Strafe nicht ein22 weil auch dieses Log Öl nicht mit dem Tieropfer zusammen, sondern auch an irgend einem nachfolgenden Tage dargebracht werden kann, also kein מתיר hat (s. Note 20). Auch der Rest des Öls, der den Priestern gehört, wird nicht פגול, selbst wenn man die vorausgegangenen Sprengungen in der Absicht auf ausser der Zeit gemacht hat (Talmud 44b)., R. Meïr sagt, sie tritt dafür ein23 wenn das Öl an demselben Tage mit dem Schuldopfer zusammen dargebracht worden ist; im anderen Falle ist es auch nach R. Meïr nicht פגול, wie bei den נסכים הבאים בפני עצמן., da es erst durch das Blut des Schuldopfers verwendbar wird24 Ist deshalb das Schuldopfer פגול geworden, so steht auf den Genuss des Öls die Ausrottungsstrafe., und Alles, was erst durch ein Anderes verwendbar wird, sei es für den Menschen sei es für den Altar, dafür tritt die auf das Verworfene stehende Strafe ein.", "Beim Ganzopfer25 Das Ganzopfer wurde ganz auf dem Altar verbrannt (Lev. 1, 9), nur die Haut gehörte den Priestern (Lev. 7, 8). macht das Blut26 das Sprengen desselben an den Altar. das Fleisch für den Altar verwendbar27 denn bei der Vorschrift für das Ganzopfer (Lev. 1, 3—9) heisst es zuerst „sie sollen das Blut sprengen“ und dann erst „sie sollen die Stücke auf den Altar legen“. und die Haut für die Priester28 weil es (Lev. 7, 8) heisst: die Haut des Ganzopfers, „das er dargebracht hat“, soll dem Priester gehören. Ebenso wird auch bei den Opfern, von denen das Fleisch von den Priestern oder den Eigentümern gegessen wird, dieses erst durch die Sprengung des Blutes zum Essen gestattet. Die Strafbarkeit, etwas von dem Opferfleisch zu essen, bevor das Blut gesprengt worden ist, wird (Makkot 17a) aus Deut. 12, 17 begründet.; beim Vogel-Ganzopfer29 Lev. 1, 14—17; ein Vogel-Ganzopfer oder Sündopfer, d. h. von Turteltauben oder jungen Tauben, die allein von den Vögeln dargebracht werden durften, waren insbesondere für den Fall vorgeschrieben, wo das Vermögen des Darbringenden nicht für ein anderes Tieropfer ausreichte, ausserdem auch direkt für einzelne Fälle, wie für den Nasir, die Wöchnerin u. a.; ein Vogel-Ganzopfer konnte auch als freiwilliges Opfer dargebracht werden. macht das Blut das Fleisch für den Altar verwendbar, beim Vogel-Sündopfer30 von diesem wurde nichts auf dem Altar verbrannt, sondern das gesamte Fleisch wurde von den Priestern verzehrt, trotzdem das Opfer nicht geschlachtet, sondern ihm nach der Vorschrift der Kopf nur abgedrückt wurde; es wird dies (Talmud 44b) aus dem ולכל חטאתם (Num. 18, 9) geschlossen. macht das Blut das Fleisch für die Priester verwendbar; bei Stieren, die verbrannt werden31 deren Fleisch nicht auf dem Altar und nicht von den Priestern verzehrt wurde; es wurden nur die Opferteile auf dem äusseren Altar dargebracht, alles Übrige sodann ausserhalb Jerusalems auf einem dazu bestimmten Platz verbrannt. Solcher פרים הנשרפים gab es drei: 1) Der Stier, welchen der Hohepriester zu bringen hatte, wenn er auf Grund einer selbstgeschöpften irrigen Ansicht ein Vergehen begangen hatte, auf welches die Ausrottungsstrafe steht (Lev. 4, 1—12); dieses Opfer wurde auch פר כהן המשיח genannt. 2) Der Stier, welchen die ganze Gemeinde zu bringen hatte, wenn sie auf Grund einer selbstgeschöpften irrigen Entscheidung des obersten Gerichtshofes ein solches Vergehen begangen hatte (Lev. 4, 13—21). Nach Maim. הלכות שגגות XII, 1 musste dieses Opfer nur gebracht werden, wenn die Mehrzahl der Israeliten oder die Mehrzahl der Stämme gesündigt hatte, und hatten dann jeder Stamm einen Stier, also die 12 Stämme 12 Stiere zu bringen; dieses Opfer wurde פר העלם דבר של צבור genannt. 3) Der Stier, welchen der Hohepriester am Versöhnungstage als Sühne für sich und für sein Haus darbrachte, und der פר יום הכפורים genannt wird (Lev. 16)., und Böcken, die verbrannt werden32 solcher gab es nur 2 Arten: 1) der Bock, welchen der Hohepriester am Versöhnungstage als Sühne für die Gemeinde darbrachte (Lev. 16) שעיר יום הכפורים genannt, und 2) der Bock, welchen die ganze Gemeinde als Sündopfer neben dem Stier zum Ganzopfer darzubringen hatte, wenn sie auf Grund einer irrigen Entscheidung des obersten Gerichtshofes gegen ein עבודה זרה-Verbot sich vergangen hatte (Num. 15, 24), auch in diesem Falle nur, wenn die Mehrzahl der Israeliten oder die Mehrzahl der Stämme sich vergangen hatte, und auch hier jeder Stamm dann einen Bock, also die 12 Stämme 12 Böcke, שעיר עבודה זרה genannt., macht das Blut33 das bei diesen Opfern im Innern des Heiligtums gesprengt wurde. die Opferstücke34 die auf dem äusseren Altar dargebracht wurden. zum Darbringen verwendbar35 die Opferteile haben in dem Blut ihren מתיר, deshalb macht man sich nach dem am Schluss der vorhergehenden Mischna ausgesprochenen Grundsatz der Ausrottungstrafe schuldig, wenn man von ihnen isst, nachdem das Opfer פגול geworden ist (abgesehen davon, dass es ja ohnedies strafbar ist, von den Opferteilen zu essen, die zum Verbrennen auf dem Altar bestimmt sind). Dagegen macht man sich nicht der Ausrottungsstrafe schuldig, wenn man von dem Fleisch dieser Opfer, das zum Verbrennen bestimmt ist, geniesst, weil dieses Verbrennen nicht von der Sprengung des Blutes abhängig ist, es also keinen מתיר hat.; R. Simon sagt: bei Allem, von dem nicht, wie von dem Friedensopfer, auf den äusseren Altar [gesprengt wird], tritt die auf das Verworfene stehende Strafe nicht ein36 Weil die auf das Essen von פגול gewordenem Fleisch stehende Ausrottungsstrafe in der Schrift nur bei dem Fleisch von Friedensopfern ausgesprochen ist, tritt sie nach Ansicht des R. Simon nur bei solchen Opfern ein, deren Blut ebenso, wie das von den Friedensopfern, an den äusseren Altar gesprengt wird. Dagegen sind auch nach Ansicht des R. Simon auch diese Opfer untauglich (פסול), wenn man die Absicht gehabt hat, von ihren Opferteilen ausser der Zeit oder ausserhalb des Ortes etwas zu essen, was nach R. Simon durch eine Schlussfolgerung vom Leichteren auf das Schwerere (קל וחומר) daraus zu schliessen ist, dass ja diese Opfer als Sündopfer schon untauglich werden, wenn man sie unter einem anderen Namen (שלא לשמן) geschlachtet hat (Talmud 14a)..", "Bei Opfern von Heiden37 Auch Heiden durften im Tempel Opfer darbringen, wie (Menachot 73b) aus dem doppelten איש איש (Lev. 22, 18) geschlossen wird. tritt die auf Verworfenes, Übriggelassenes und Unreinheit stehende Strafe nicht ein38 Bei dem mit Ausrottungsstrafe bedrohten Verbot, in Unreinheit von dem Heiligen zu essen, heisst es (Lev. 22, 1): מקדשי בני ישראל- אשר הם מקדישים לי von den Heiligtümern der Kinder Israel, damit sind die Opfer von Heiden ausgeschlossen. Dass dasselbe auch vom Verworfenen und Übriggelassenen gilt, wird (Temura 3a) durch Wort-Analogie (גזרה שוה) aus dem bei der Unreinheit Ausgesprochenen geschlossen., und wer sie ausserhalb schlachtet, ist straffrei39 Eine Begründung wird im Talmud nicht angegeben; Tosfot Jomtob z. St. vermutet, dass es daraus geschlossen wird, weil es (Lev. 17, 5) heisst: damit die Kinder Israel ihre Opfer, welche sie opfern u. s. w., d. h. nur die Opfer von Israeliten, aber nicht die von Heiden dargebrachten., dies die Worte R. Meïrs40 Es ist nicht klar, ob sich das nur auf den letzten Satz oder auch auf das Vorhergehende bezieht, und auch dieses nur die Ansicht R. Meïr’s wiedergibt. Die Mischna in den Talmudausgaben und die Tosefta haben statt R. Meïr: R. Simon.; R. Jose dagegen sagt, er ist schuldig41 Auch hier ist es zweifelhaft, ob die abweichende Ansicht R. Jose’s sich nur gegen den letzten Ausspruch richtet oder auch gegen das Vorhergehende. Der Talmud (45a) zitiert eine Baraita, wonach nach Ansicht R. Jose’s bei Opfern von Heiden auch die auf Verworfenes, Übriggelassenes und Unreinheit stehende Strafe eintritt.. Auch bei solchen Dingen, bei denen die auf Verworfenes stehende Strafe nicht eintritt42 das sind die in Mischna 3 aufgeführten, für welche die פגול-Vorschriften nicht gelten, weil sie keinen מתיר haben., tritt doch die auf Übriggelassenes43 wenn man sie über die vorgeschriebene Zeit hinaus liegen gelassen und dann davon gegessen hat. und auf Unreinheit44 wenn man im Zustande der Unreinheit sich befindend von ihnen gegessen hat. Es wird dies damit begründet, dass es bei dem Verbot, von dem Heiligen in Unreinheit des Körpers zu geniessen (Lev. 22, 2), heisst: אשר הם מקדישים לי ,מקדשיבני ישראל von den Heiligtümern der Kinder Israel „was immer sie mir heiligen“, damit seien auch die Dinge, die keinen מתיר haben und deshalb nicht פגול werden können, in das Verbot mit einbegriffen. Aus dem Ausdruck יחללו ולא, den die Schrift hier anwendet und der auch bei dem Verbot, von dem Übriggelassenen zu geniessen, gebraucht wird (Lev. 19, 8), wird geschlossen, dass diese Ausdehnung der Warnung וינזרו „sie sollen sich enthalten“ auf die Dinge, die keinen מתיר haben, auf das Übriggelassene sich ebenfalls erstreckt (Talmud). stehende Strafe ein, ausser beim Blut45 wenn man Blut von einem Opfer nach der für den Genuss des Opferfleisches festgesetzten Zeit oder, während man sich im Zustande der Unreinheit befindet, geniesst, so ist man zwar für den Blutgenuss strafbar, nicht aber für Übertretung der Verbote, Heiliges nach der dafür vorgeschriebenen Zeit oder im Zustande der Unreinheit sich befindend zu geniessen. Es wird dieses aus den bei dem Blutverbot gebrauchten einschränkenden Ausdrücken (Lev. 17, 11) geschlossen.; R. Simon sagt45a Raschi z. St. bringt eine alte Lesart: נומי ר׳ שמעון, statt אמר ר׳ שמעון, ebenso die Gemara (46 b). Über נימי s. Jebamot XVI Note 47 a.: das ist nur bei Dingen, die gegessen zu werden pflegen46 wie die in Mischna 3 genannten Mehlopfer und Giessopfer., aber (Dinge wie)47 Das Wort כגון fehlt in dem Mischnatext in den Talmudausgaben, es erscheint auch überflüssig, da ausser den genannten 3 Dingen nichts ganz Ungeniessbares auf den Altar gebracht wurde. das Holz48 Auch das Holz, das zum Verbrennen der Opferstücke auf dem Altar gebraucht wurde, galt als Opfergabe und, sobald es hierzu geweiht worden war, als heilig, wie auch Neh. 10, 35 von dem קרבן העצים, dem Opfer an Holz, gesprochen wird., der Weihrauch und das Räucherwerk, bei ihnen tritt die auf Unreinheit49 Nach der Erläuterung im Talmud (46 b) ist hier mit dem Ausdruck משום טומאה sowohl das Verbot, in Unreinheit des Körpers (טומאת הגוף) Heiliges zu essen oder darzubringen, als auch das Verbot, Heiliges, das unrein geworden ist (טומאת הבשר), selbst in Reinheit des Körpers zu essen oder darzubringen. R. Simon ist der Ansicht, dass man in beiden Fällen, im Falle der Unreinheit des Körpers wie im Falle der Unreinheit der Opfergabe, sich keiner Strafe schuldig macht, wenn man Weihrauch oder Räucherwerk geniesst oder darbringt oder Holz darbringt, weil diese Verbote sich nur auf solche Dinge beziehen, die man auch sonst gewöhnlich zu essen pflegt, während die anderen Weisen einen solchen Unterschied nicht anerkennen, sondern der Ansicht sind, dass beide Verbote, das von טומאת הגוף wie das von טומאת הבשר, sich auf Alles erstrecken, was auf dem Altar dargebracht wurde. Begründet wird diese Ansicht mit der Wiederholung des Wortes והבשר bei der Vorschrift über טומאת הבשר (Lev. 7, 19), wodurch auch das nicht wie das Fleisch Geniessbare in das Verbot mit einbezogen wird, und wie das für טומאת הבשר gilt, so umsomehr für das noch strengere Verbot von טומאת הגוף. Nach Maimonides (הלכות פסולי המוקדשין XVIII, 24) gilt der Ausspruch des R. Simon nicht nur für das Verbot der Unreinheit, sondern auch für das vorher von der Mischna in Zusammenhang mit dem Unreinen genannte Übriggelassene, und wäre also zu dem משום טומאה in den Worten des R. Simon ומשום נותר zu ergänzen. stehende Strafe nicht ein.", "Mit dem Gedanken50 s. I Note 35. an sechs Dinge muss das Opfer geschlachtet51 Nach Tosafot (Sebachim 2a) gilt dasselbe wie für das Schlachten auch für das Auffangen, Hintragen und Sprengen des Bluts (s. II Note 22), wie auch für das Verbrennen der Opferstücke auf dem Altar — letzteres mit der Beschränkung, dass hierbei das לשם זובח nicht mehr nötig ist, weil durch die Sprengung des Bluts an den Altar die Eigentümer bereits gesühnt sind (s. II Note 20). Maimon. (הלכות מעשה הקרבנות IV, 11) scheint nicht dieser Ansicht zu sein, sondern, dass die Mischna hier nur vom Schlachten, nicht aber von den anderen Opferhandlungen spricht. werden: mit dem Gedanken52 Der das Opfer Schlachtende muss beim Schlachten diese Absichten haben. Nach Maimon. im פירוש המשניות spricht die Mischna hier nicht vom Schlachtenden, sondern von dem Eigentümer, dem Darbringer des Opfers; dieser muss nach der Ansicht dieses ersten Tanna beim Schlachten des Opfers seine Absicht auf diese 6 Dinge gerichtet haben, s. weiter die Noten 59, 62 u. 63. an das Opfer53 was für ein Opfer es ist. dass es nicht שלא לשמו geschlachtet wird (s. I, 1)., an den Opfernden54 den Eigentümer, der das Opfer darbringt., an Gott, an das Altarfeuer55 dass es in hellem Feuer als אשה, Feueropfer, verbrannt, nicht aber auf glühenden Kohlen nur gebraten wird., an den Geruch56 Es soll beim Verbrennen seinen Geruch aufsteigen lassen, nicht aber vorher gebraten und dann erst auf dem Altar verbrannt werden, weil es dann nicht mehr den Geruch wie rohes Fleisch beim Braten im Feuer entwickelt. und an das Wohlgefallen57 dass es zum Wohlgefallen Gottes dargebracht wird, wie es bei den Opfern stets heisst: אשה ריח ניחוח לה., und das Sünd- und das Schuldopfer auch mit dem Gedanken an die Sünde58 für welche das Opfer dargebracht wird.. Darauf sagt R. Jose59 Auch nach Ansicht des ersten Tanna ist das Opfer nicht untauglich, wenn man eine von den angeführten Absichten nicht ausgesprochen hat, vorschriftsmässig aber sollen sie ausgesprochen werden; dagegen wendet sich R. Jose. Nach Maimon. stellt R. Jose im Gegensatz zu dem ersten Tanna erst den Grundsatz auf, dass nur die Absicht des die Opferhandlung Vollziehenden in Betracht kommt, nicht die des Eigentümers des Opfers (s. Note 52).: Auch wenn man60 d. h. der Eigentümer des Opfers. nicht an eines von allem Diesem gedacht61 durch Aussprechen zu erkennen gegeben hat, dass man diese Absicht gehabt hat (Note 50). hat, ist es tauglich, das beruht auf einer Anordnung des Gerichtshofes62 Die Weisen haben angeordnet, dass man die Opferhandlungen lieber stillschweigend ausführen soll, weil sie befürchtet haben, wenn jedes Mal die Bestimmung des Opfers erst ausdrücklich ausgesprochen werden sollte, könnte gerade dadurch leicht irrtümlich eine unrichtige Bestimmung ausgesprochen werden (Talmud 2 b). Nach Maimon. bestand die Anordnung der Weisen darin, dass nur die Absicht des die Opferhandlung Vollziehenden in Betracht kommen sollte, nicht die des Eigentümers des Opfers, was allerdings mit Talmud 2 b schwer zu vereinbaren ist. (Über תנאי s. Ketubot IV Note 63)., denn63 Nach Maimon.: dass es sich nur u. s. w. Nach der ersteren Erklärung geben die folgenden Worte entweder den Grund für die angeführte Anordnung der Weisen an: weil Alles nur von der Absicht des die Opferhandluug Ausführenden abhängt, deshalb haben die Weisen, um eine unrichtige Bestimmungsangabe zu verhüten, es so angeordnet (so Raschi und Bartenora), oder es steht hier שאין in der Bedeutung von ואין, wie Beza II, 2 שאפר כירה nach der gewöhnlichen Erklärung für ואפר כירה steht (so תפארת ישראל). Vielleicht ist dieser letzte Satz als Begründung für die ganze Mischna aufzufassen: Deshalb soll nach Ansicht des ersten Tanna, oder sollte eigentlich nach Ansicht des R. Jose, das Opfer mit der Absicht auf diese 6 Dinge geschlachtet werden, weil es unabhängig von den Absichten, welche der Eigentümer des Opfers hat, nur auf die Absicht des die Opferhandlung Vollziehenden ankommt. es richtet sich nur nach der Absicht des die Opferhandlung Verrichtenden." ], [ "Welches ist der Ort für die Opfer1 wo hat bei den verschiedenen Opfern das Schlachten, das Auffangen und das Sprengen des Bluts zu geschehen? Im Anschluss daran wird bei jedem Opfer auch angegeben, wo und in welcher Zeit und von wem das Fleisch gegessen werden darf. ? Hochheiliges2 Die einzelnen als קדשי קדשים geltenden Opfer werden im Folgenden aufgeführt und bei einem jeden die betreffenden Bestimmungen angegeben. Hier wird nur zunächst als das Allen Gemeinsame vorausgeschickt, dass sie im Gegensatz zu den קדשים קלים nur auf der Nordseite geschlachtet werden dürfen. Ebenso wie das Schlachten hat auch das Auffangen des Blutes bei allen hochheiligen Opfern auf der Nordseite zu geschehen. Gleichwohl wird diese Bestimmung nicht wie die das Schlachten betreffende als eine allen קדשי קדשים gemeinsame vorausgeschickt, weil das Auffangen des Blutes nicht bei allen Opfern gleichmässig ausgeführt wurde. Während bei den übrigen Opfern das Blut nur von einem Priester in einem Dienstgefäss aufgefangen wurde, musste bei dem Schuldopfer, das der Aussätzige an seinem Reinigungstage darbrachte (Lev. 14,10—20), ausserdem noch ein zweiter Priester von dem Blut mit der Hand auffangen, um damit auf den Aussätzigen selbst zu sprengen; es würde deshalb das וקבול דמן „בכלי שרת״ בצפון hier als für alle קדשי קדשים in gleicher Weise geltend nicht ganz genau sein. In Mischna 5, wo die Bestimmungen für die Schuldopfer angegeben werden, folgt allerdings auf das שחיטתן בצפון auch der Satz וקבול דמן בכלי שרת בצפון, trotzdem unter den Schuldopfern auch das Schuldopfer des Aussätzigen mit aufgeführt wird und die für dieses geltende Vorschrift damit nicht ganz genau wiedergegeben wird, weil doch immerhin auch für dieses Schuldopfer die Bestimmung zutrifft, dass das für die Sprengungen auf den Altar bestimmte Blut in einem Dienstgefässe auf der Nordseite aufgefangen werden muss (Talmud 47 b). wird auf der Nordseite3 S. Lev. 1, 11; 6, 18; 7, 2. Der Altar stand ganz oder doch mit seinem bei weitem grössten Teile innerhalb der südlichen Hälfte der עזרה. Unter der Nordseite, wo das Hochheilige geschlachtet werden musste, ist der ganze Raum von der Nordwand des Altars bis zur Nordwand der עזרה und der in der gleichen Breite liegende Raum der עזרה — einschliesslich der עזרת ישראל — vor und hinter dem Altar zu verstehen (Maimon.) geschlachtet; der Stier4 welchen der Hohepriester am Versöhnungstage als Sündopfer für sich darbrachte (Lev. 16, 6). und der Bock5 welchen er als Sündopfer für das Volk darbrachte (Lev. 16, 15). am Versöhnungstage werden auf der Nordseite geschlachtet, ihr Blut wird in einem Dienstgefässe6 Daraus, dass dieser Zusatz beim Schlachten fehlt, scheint hervorzugehen, dass zum Schlachten kein כלי שרת nötig ist, sondern dazu auch ein gewöhnliches Messer verwendet werden kann. Die Bestimmung (Sebachim 67 b), dass auch das Schlachten nur vermittels eines כלי geschehen darf, wäre danach dahin zu verstehen, dass der Gegenstand, womit geschlachtet wird, wohl ein כלי sein muss (vgl. Chullin 3 a), nicht aber gerade ein für den Opferdienst geweihtes Gerät. Nach einer anderen Ansicht darf auch zum Schlachten ebenso wie zu den anderen Opferhandlungen nur ein Dienstgerät verwendet werden (Tosafot Sebach. 47 a). Maimon. (הלכות מעשה הקרבנות IV, 7) entscheidet, dass von vorneherein auch zum Schlachten nur ein Dienstgerät verwendet werden darf, dass aber das Opfer nicht untauglich wird, selbst wenn man es mit einem Gegenstand, der gar kein Gerät ist, geschlachtet hat. auf der Nordseite aufgefangen7 da für das Schlachten die Nordseite vorgeschrieben ist und das Auffangen des Blutes unmittelbar nach dem Schlachten zu geschehen hat., von dem Blut hat man8 טעון Part. Pass. von טען = beladen, verpflichten; das Blut ist verpflichtet gesprengt zu werden, d. h. es muss gesprengt werden. auf [den Raum] zwischen den Stangen9 der Bundeslade; wie die Sprengungen dort ausgeführt werden, siehe Joma V, 3 u. 4. und auf den Vorhang10 der das Allerheiligste vom Heiligen trennte; s. Joma V, 4. und auf den goldenen Altar11 das ist der Innenaltar, der im Hechal stand, auch מזבח הקטרת Räucheraltar genannt; über die auf denselben auszuführenden Sprengungen s. Joma V, 5 u. 6. zu sprengen, die Unterlassung einer dieser Sprengungen hindert12 die Sühne., den Rest13 שירי statt שארי, Mehrzahl von שאר, die Reste, ebenso Aboth I, 2. des Blutes goss man an den Grund14 s. oben II Note 16; von dem Grund floss es in den Wassergraben, der die Opferhalle durchschnitt und es in den Bach Kidron leitete. auf der Westseite15 s. Lev. 4, 7. Die dort gegebene Vorschrift, den Rest des Blutes an den Grund des Ganzopferaltars, der am Eingange des Stiftzeltes ist, zu giessen, gilt für alle Opfer, deren Blut an den Innenaltar gesprengt wird. Das אשר פתח אהל מועד bezieht sich nicht auf den Altar, sondern auf יסוד, das Blut soll an den Grund gegossen werden, der am Eingange des Stiftzeltes ist; die dem Eingange des Stiftzeltes zugekehrte Seite des Grundes ist aber die westliche. des äusseren Altars, hat man es nicht dorthin gegossen, so hindert das nicht16 Mit der Sprengung des Blutes ist die Sühne vollzogen; das Ausgiessen des übrigen Blutes ist Vorschrift, aber die Sühne hängt nicht mehr davon ab, und auch wenn es unterblieben ist, ist das Opfer gültig, und braucht kein anderes dafür dargebracht zu werden..", "Die Stiere, die verbrannt werden17 das sind die Abschn. IV Note 31 unter 1 und 2 genannten., und die Böcke, die verbrannt werden18 S. Abschn. IV Note 32. Hier ist nur der dort unter 2 genannte שעיר עבודה זרה gemeint, da die Vorschriften für den שעיר יום הכפורים schon in Mischna 1 gegeben sind. Die Mehrzahl ist hier trotzdem am Platze, da, wie dort ausgeführt, jeder Stamm einen Bock zu bringen hatte, es also immer eine Mehrzahl von Böcken waren., werden auf der Nordseite geschlachtet, ihr Blut wird in einem Dienstgefässe auf der Nordseite aufgefangen, von dem Blut hat man auf den Vorhang und auf den goldenen Altar zu sprengen19 in derselben Weise, wie oben bei den Opfern des Versöhnungstages; nur die Sprengungen im Allerheiligsten zwischen den Stangen unterbleiben bei diesen Opfern., die Unterlassung einer dieser Sprengungen hindert, den Rest des Blutes goss man an den Grund auf der Westseite des äusseren Altars, hat man es nicht dorthin gegossen, so hindert das nicht16 Mit der Sprengung des Blutes ist die Sühne vollzogen; das Ausgiessen des übrigen Blutes ist Vorschrift, aber die Sühne hängt nicht mehr davon ab, und auch wenn es unterblieben ist, ist das Opfer gültig, und braucht kein anderes dafür dargebracht zu werden.; diese sowohl wie jene20 die in der vorhergehenden wie die in dieser Mischna genannten. werden auf dem Aschenplatz21 ein Platz ausserhalb Jerusalems, wohin die vom Altar hinweggeräumte Asche geschüttet wurde (s. Lev. 6, 4). verbrannt22 nach Darbringung der Opferteile auf dem Altar wurde alles Übrige auf dem בית הדשן oder שפך הדשן = Aschenschutt genannten Platze verbrannt (Lev. 4, 12)..", "Die Sündopfer23 Die in Mischna 1 und 2 besprochenen Opfer sind חטאות פנימיות, Sündopfer, deren Blut im Innern des Heiligtums und an den Innenaltar gesprengt wurde. In dieser Mischna folgen nun die Vorschriften für die חטאות חיצוניות , Sündopfer, deren Blut an den Aussenaltar gesprengt wurde. der Gemeinde und von Privaten — dieses sind Sündopfer der Gemeinde: die Böcke an Neumonden24 Num. 28, 15. und an Festtagen25 Num. 28 und 29. — werden auf der Nordseite geschlachtet, ihr Blut wird in einem Dienstgefäss auf der Nordseite aufgefangen, mit ihrem Blut hat man vier Sprengungen26 eigentlich: vier Gaben; das Blut wurde nämlich nicht gesprengt, sondern mit dem Finger an den Altar gestrichen. Es kommen beim Opferblut in der Schrift die 4 Ausdrücke: נתן ,זרק ,הזח und שפך vor. הזח heisst mit dem Finger sprengen, זרק mit dem Sprengbecken (מזרק) ansprengen, נתן mit dem Finger das Blut an den Altar streichen, שפך ansgiessen. An die Hörner des Altars wurde das Blut mit dem Finger gestrichen, daher wird hierbei immer der Ausdruck נתן gebraucht, und davon abgeleitet in der Mischna das Wort מתן. Letzteres wird dann auch allgemein für Sprengung überhaupt gebraucht, ebenso wie in Mischna 1 u. 2 der Ausdruck הזיה nicht ganz genau ist, da es wohl auf die Sprengungen בין הבדים und על הפרוכת passt, dagegen auf die Hörner des מזבח הזהב das Blut nicht gesprengt, sondern gestrichen wurde. an die vier Altarhörner27 des Aussenaltars. Auf der Oberfläche des Altars erhoben sich auf den vier Winkeln vier würfelförmige Erhöhungen, je eine Elle lang, eine Elle breit und eine Elle hoch, diese werden קרנות genannt zu machen, in welcher Weise? man geht die Rampe28 s. oben II Note 15. hinauf und wendet sich nach dem Rundgang29 s. II Note 16. סובב wird der zweite auf dem יסוד sich erhebende Absatz des Altars genannt. Auf diesen muss der Priester treten und um den Altar herumgehen, wenn er das Blut an die קרנות streichen will, da er unten stehend nicht heranreichen würde. Übrigens braucht das Blut nicht an die Hörner selbst gestrichen zu werden, sondern es genügt, wenn es an die Seitenwinkel des Altars unterhalb der Hörner gestrichen wird, wenn es nur oberhalb des roten Streifens ist. Auch wenn man es nicht genau da, wo die beiden Seiten zusammenstossen, sondern bis zu einer Elle nach der einen oder nach der anderen Seite hin an den Altar gestrichen hat, gilt es als der Vorschrift genügt, da ja die Hörner auf der Oberfläche sich eine Elle nach beiden Seiten hinziehen (Maim. הלכות מעשה הקרבנות V, 7)., und geht nach dem südöstlichen30 Die Rampe befand sich auf der Südseite des Altars und führte von Osten nach Westen. Wenn der Priester daher von der Rampe auf den Rundgang trat und sich, wie es für alle Wendungen Vorschrift war, nach rechts wandte, so kam er zuerst an die südöstliche Ecke des Altars. Winkel, dann nach dem nordöstlichen, dann nach dem nordwestlichen und dann nach dem südwestlichen31 An jeder Ecke tauchte er den Finger von Neuem in das Gefäss und strich das Blut von dem Finger an den Altar., den Rest des Blutes goss man an den Grund an der Südseite32 Bei den חטאות פנימיות wurde der Rest des Blutes an den Grund auf der Westseite ausgegossen (s. oben Note 15), das ist die Seite, auf welche der Priester beim Heraustreten aus dem Hechal zuerst stiess. Daraus wird die Vorschrift hergeleitet, dass bei den חטאות חיצוניות der Priester den Rest des Blutes ebenfalls an die Seite des Grundes auszugiessen hat, auf welche er beim Heruntertreten vom Altar auf die Rampe zuerst stiess, das ist, da die Rampe auf der Südseite war, die Südseite des Grundes. Diese Vorschrift über das Ausgiessen des Restes des Blutes gilt für alle Opfer, deren Blut an den äusseren Altar gesprengt wird, wenn sie auch nur hier bei den von den bezüglichen Opfern zuerst genannten Sündopfern steht und bei den folgenden Opfern nicht mehr jedes Mal wiederholt wird.; essen dürfen davon innerhalb der Umhänge33 s. Lev. 6, 19. Den Umhängen, welche den Vorhof der Stiftshütte umgrenzten, entsprach beim Tempel die Mauer, welche die עזרה, den Raum, der die Halle für die männlichen Israeliten (עזרת ישראל) und die Priesterhalle (עזרת כהנים ) enthielt, von der Frauenhalle (עזרת נשים) trennte. Alles, was innerhalb von dieser Mauer lag, heisst לפנים מן הקלעים. Der Gebrauch dieses von der Stiftshütte herrührenden Ausdrucks lässt darauf schliessen, dass diese Bestimmungen im Wortlaute von Alters her so tradiert worden sind, worauf auch der Umstand hinweist, dass in diesem ganzen Abschnitt keinerlei Meinungsverschiedenheit über die darin behandelten Vorschriften erwähnt wird (Is. Lipschütz, Tiferet Jisroel). die männlichen Priester, in jeder Zubereitungsart34 im Gegensatz zu dem Fleisch des Pesachopfers, das nur gebraten gegessen werden durfte. Siehe auch weiter X, 7., den Tag35 an dem es dargebracht wird. und die [darauf folgende] Nacht36 s. Lev. 7, 15. Hier wird diese Zeitbestimmung allerdings zunächst nur für das Dankopfer vorgeschrieben; dass sie auch für das Sünd- und Schuldopfer gilt, beruht auf Tradition und wird aus dem überflüssigen Ausdruck זבח hergeleitet (Talmud 36 a). bis Mitternacht37 Bei den Opfervorschriften gehört die Nacht stets mit zu dem vorangegangenen Tage. Nach der biblischen Vorschrift dürfte daher das Fleisch während der ganzen Nacht gegessen werden, wie es ja auch nur heisst: man lasse nichts davon liegen bis zum Morgen. Die Einschränkung, dass das Fleisch nur bis Mitternacht gegessen werden darf, ist rabbinische Vorschrift (s. Berachot I, 1)..", "Das Ganzopfer ist Hochheiliges38 es gehört zu den hochheiligen Opfern. Es wird dieses gerade bei dem Ganzopfer hervorgehoben, weil es in der Schrift nicht ausdrücklich als Hochheiliges bezeichnet wird, wie dieses bei dem Sündopfer und dem Schuldopfer der Fall ist. Es ist aber selbstverständlich, dass es zu den hochheiligen Opfern gehört, da selbst von den einfach heiligen Opfern die Teile, welche auf den Altar kommen, als Hochheiliges gelten, das Ganzopfer aber ganz auf dem Altar verbrannt wird., geschlachtet wird es auf der Nordseite, das Blut wird in einem Dienstgefässe auf der Nordseite aufgefangen, mit dem Blut hat man zwei Sprengungen zu machen, die gleich vier sind39 Die Vorschrift lautet (Lev. 1, 5): sie sollen das Blut sprengen an den Altar ringsum. Da hier der Ausdruck וזרקו gebraucht wird, muss das Blut mit dem Sprengbecken an den Altar gesprengt werden (s. oben Note 26). Es soll aber das Blut סביב ringsum d. h. so, dass jede der vier Seiten des Altars davon getroffen wird, gesprengt werden; es kann nicht gemeint sein, dass der ganze Umfang des Altars mit dem Blut besprengt werden soll, da hierzu das Blut, namentlich beim Kleinvieh, wohl kaum ausreichen würde. Es konnte aber auch nicht jede beliebige Stelle an jeder der vier Seiten mit dem Blute besprengt werden, da das Blut nur an solche Stellen des Altars gesprengt werden durfte, unterhalb welcher sich der Grund hinzog, dieser aber auf dem grössten Teil der Ost- und Südseite fehlte (s. II Note 16). Die Sprengungen wurden deshalb so ausgeführt, dass der Priester zuerst an die nordöstliche Ecke des Altars hintrat und das Blut so an dieselbe sprengte, dass davon beide Seiten, die nördliche und die östliche, die an dieser Stelle einen Grund hatte, getroffen wurden. Dann ging er an die gegenüberliegende südwestliche Ecke des Altars und sprengte das Blut an diese, so dass davon die beiden anderen Seiten, die westliche und die südliche, die an dieser Stelle einen Grund hatte, getroffen wurden. So wurde in der kürzesten Weise der Forderung genügt, dass an alle vier Seiten mit dem Blute gesprengt werden sollte; es waren dies zwei Sprengungen, die dasselbe bewirkten, als wenn man vier Sprengungen gemacht hätte. Hier beim Vieh-Ganzopfer musste das Blut an die untere Hälfte des Altars, unterhalb des roten Streifens (s. oben II Note 17), gesprengt werden, und der Priester machte die Sprengungen unten auf dem Boden der Opfer-Halle stehend., es muss abgehäutet und zerlegt40 Lev. 1, 6. Das Abhäuten und in seine Stücke Zerlegen durfte wie das Schlachten auch durch einen Nichtpriester geschehen, weil, wie das Schlachten nur eine Vorbereitung für die folgenden Opferhandlungen, so das Abhäuten und Zerlegen nur eine Vorbereitung für die Darbringung der Opferteile auf den Altar war. werden und ist ganz für das Altarfeuer bestimmt41 Lev. 1, 9..", "Die Friedensopfer der Gemeinde42 Die einzigen Friedensopfer, die von der Gemeinde dargebracht wurden, waren die beiden Lämmer, welche mit den Erstlingsbroten zusammen am Wochenfeste dargebracht wurden (Lev. 23, 19). Sie haben den Charakter von Hochheiligem, da sie Num. 10, 10 zusammen mit den Ganzopfern genannt werden. Unter den dort genannten Friedensopfern können nur Friedensopfer der Gemeinde gemeint sein (Talmud 55 a, Raschi v. ועל זבחי שלמיבם) und die Schuldopfer — folgende Schuldopfer gibt es: das Schuldopfer für Beraubung43 das derjenige zu bringen hatte, der eine rechtliche Geld- oder Geldeswert-Forderung des Nächsten fälschlich abgeschworen hatte (Lev. 5, 26)., das Schuldopfer für Veruntreuung44 für unbefugte Benutzung von Heiligem, das für den Altar bestimmt (קדשי מזבח) oder dessen Wert zu Tempelzwecken bestimmt war (קדשי בדק הבית), Lev. 5, 15., das Schuldopfer für Beiwohnung einer anverlobten Sklavin45 wenn Jemand einer Sklavin beigewohnt hat, die erst zur Hälfte ausgelöst und einem hebräischen Knecht anverlobt war (Lev. 19, 20—22)., das Schuldopfer des Nasir46 der sich verunreinigt hatte, Num. 6, 12., das Schuldopfer des Aussätzigen47 nach seiner Heilung, Lev. 14, 12., das Zweifel-Schuldopfer48 das derjenige zu bringen hatte, der im Zweifel war, ob er die in Betracht kommende Sünde überhaupt begangen hatte, auf welche, wenn sie mit Absicht begangen, die Ausrottungsstrafe steht, und für die, wenn ohne Absicht begangen, ein Sündopfer zu bringen war (Lev. 5, 17—19). — geschlachtet werden sie auf der Nordseite, das Blut wird in einem Dienstgefäss auf der Nordseite aufgefangen, mit dem Blute hat man zwei Sprengungen zu machen, die gleich vier sind49 denn auch bei dem Schuldopfer lautet die Vorschrift: sein Blut sprenge man an den Altar ringsherum (Lev. 7, 2)., essen dürfen davon innerhalb der Umhänge die männlichen Priester50 Lev. 7, 6—7. Für die Friedensopfer der Gemeinde wird das Gleiche aus Lev. 23, 19 geschlossen, weil diese dort mit dem Sündopfer in einem Vers genannt sind (Talmud). Dass die Friedensopfer der Gemeinde nur von männlichen Priestern gegessen werden dürfen, wird auch aus Num. 18, 10 geschlossen (s. Talmud 97 b und Tosafot das.)., in jeder Zubereitungsart, den Tag und die Nacht bis Mitternacht.", "Das Dankopfer51 תודה, auch זבח תודה und noch vollständiger זבח תודת שלמים genannt (Lev. 7, 12—15). und der Widder des Nasir52 den er am Ende seines Nasirats darbringt, Num. 6, 14. sind einfach Heiliges, geschlachtet dürfen sie an jeder Stelle in der Opferhalle werden53 von der Mauer an, welche die עזרת נשים von der עזרת ישראל trennt; selbst wenn man im Hechal geschlachtet hat, ist das Opfer tauglich (Talmud 63a)., mit ihrem Blut sind zwei Sprengungen zu machen, die gleich vier sind, sie dürfen in der ganzen Stadt54 Im Gegensatz zu dem hochheiligen Speiseopfer, das במקום קדוש „an heiligem Ort“ gegessen werden soll, heisst es Lev. 10, 14 von der einfach heiligen Brust der Schwingung und dem Schenkel der Hebe, dass sie במקום טהור „an reinem Ort“ gegessen werden sollen. Die ganze heilige Stadt galt insofern als reiner Ort, dass Aussätzige sie nicht betreten durften. Allerdings durften Aussätzige auch jede andere Stadt nicht betreten; da aber das heilige Fleisch, sobald es aus der Stadt Jerusalem herausgekommen war, überhaupt für den Genuss untauglich wurde, so kann hier unter dem מקום טהור nur die Stadt Jerusalem selbst verstanden werden. von jedermann55 nicht nur von den Priestern, Lev. 7, 19 b. gegessen werden, in jeder Zubereitungsart, den Tag und die Nacht bis Mitternacht. Für das von ihnen Abgehobene56 das von ihnen als Hebe den Priestern gehörte, nämlich von dem Dankopfer: Brust und Schenkel, wie von jedem Friedensopfer, und je ein Brot von den vier dargebrachten Brotarten; von dem Opfer des Nasir: ebenso Brust und Schenkel, ferner der gekochte Bug und je eines von den ungesäuerten Broten und Fladen. gilt das Gleiche, nur dass das Abgehobene nur von den Priestern, deren Frauen, Kindern und Sklaven57 Lev. 10, 14; 22, 11. gegessen werden darf.", "Die Friedensopfer58 mit Ausnahme der in Mischna 5 genannten Friedensopfer der Gemeinde. sind einfach Heiliges, geschlachtet dürfen sie an jeder Stelle in der Opferhalle werden59 jedoch nur, während die Türen zum Heiligtum geöffnet sind, weil es Lev. 3, 2 heisst: und er schlachte es am Eingange zum Stiftszelt, das soll heissen, während das Heiligtum zum Eintreten geöffnet ist (Talmud)., mit ihrem Blut sind zwei Sprengungen zu machen, die gleich vier sind, sie dürfen in der ganzen Stadt von jedermann gegessen werden, in jeder Zubereitungsart, zwei Tage und eine Nacht60 der Tag der Darbringung und der folgende Tag und die dazwischen liegende Nacht. Was dann noch übrig geblieben war, wurde nicht sofort in der Nacht, sondern erst am folgenden dritten Tage verbrannt (Lev. 7, 17 u. 18).. Für das von ihnen Abgehobene61 Brust und rechten Schenkel (Lev. 7, 34). gilt das Gleiche, nur dass das Abgehobene nur von den Priestern, deren Frauen, Kindern und Sklaven gegessen werden darf.", "Die Erstgeburt62 die männliche Erstgeburt von Rindern, Schafen und Ziegen (Num. 18, 17). und der Zehnt63 Der Viehzehnt, der von dem jährlichen Zuwachs der Heerde abgesondert wurde (Lev. 27, 32). und das Pesachopfer sind einfach Heiliges, geschlachtet dürfen sie an jeder Stelle in der Opferhalle werden, mit ihrem Blut ist nur eine Sprengung64 Bei der Erstgeburt heisst es: ואת דמם תזרק und ihr Blut sollst du sprengen, es wird deshalb diese Vorschrift nicht nur auf die Erstgeburt sondern auch auf die ihr gleichstehenden Viehzehnt und Pesachopfer bezogen. Da hier bei dem על המזבח das סביב fehlt, so ist nur eine Sprengungen irgend eine Stelle des Altars, unter welcher sich der Grund befindet, zu machen. Ob auch bei dem Viehzehnt und dem Pesachopfer das Blut wie bei der Erstgeburt an den Altar von ferne gesprengt oder aus der Nähe langsam gegossen werden muss, darüber gehen die Meinungen auseinander (Talmud 37 a). zu machen, doch darf man nur dorthin sprengen, wo der Grund hinreicht, eine Verschiedenheit besteht betreff des Essens: die Erstgeburt darf nur von Priestern65 Num. 18, 18. gegessen werden, der Zehnt von jedermann66 da nirgends vorgeschrieben wird, dass das Fleisch nur von den Priestern gegessen werden soll. Die Mehrzahl: ובשרם und ihr Fleisch in der Vorschrift über die Erstgeburt wird darauf bezogen, dass sowohl das Fleisch von der Erstgeburt, die dargebracht wird, als auch das von einer mit einem Fehler behafteten Erstgeburt, die nicht dargebracht wird, den Priestern gehört., sie dürfen in der ganzen Stadt, in jeder Zubereitungsart, zwei Tage und eine Nacht gegessen werden67 da das Fleisch der Erstgeburt in Num. 18, 18 der Brust der Schwingung und dem Schenkel der Hebe gleichgestellt wird, und für diese bei allen Friedensopfern, mit Ausnahme der in Mischna 6 erwähnten, die genannten Bestimmungen gelten. Der Viehzehnt, der wie die meisten Friedensopfer von jedermann gegessen werden durfte, untersteht deshalb auch in den anderen Beziehungen denselben Bestimmungen wie diese (s. Tosfot Jomtob).. Das Pesachopfer darf nur in der Nacht68 Exod. 12, 8. gegessen werden, und nur bis Mitternacht69 Ob diese Beschränkung von der Tora oder erst von den Rabbinen getroffen worden ist, ist Gegenstand der Controverse zwischen R. Eleasar ben Asarja und R. Akiba. Nach R. Eleasar ben Asarja ist diese Beschränkung schon in der Tora begründet, nach R. Akiba wäre es von der Tora gestattet, es im Laufe der ganzen Nacht zu verzehren; um jedoch zu verhüten, dass aus Nachlässigkeit von dem Fleische bis zum Morgen übriggelassen wird, so dass es dann verbrannt werden muss, haben die Weisen angeordnet, dass es nur bis Mitternacht gegessen werden darf (Talmud 57 b)., es darf nur von den darauf Gezählten70 s. Pesachim V Note 10. gegessen werden, und darf nicht anders gegessen werden als gebraten71 Exod. 12, 9.." ], [ "Hochheiliges1 das nach V, 1 auf der Nordseite geschlachtet werden soll., das man oben auf dem Altar geschlachtet hat, R. Jose sagt: es ist ebenso, als wenn es auf der Nordseite geschlachtet wäre2 Die Vorschrift (Lev. 1, 11) lautet allerdings, dass das Ganzopfer, und ebenso die anderen hochheiligen Opfer, die an derselben Stelle wie das Ganzopfer geschlachtet werden sollen (Lev. 6, 18; 7, 2), על ירך המזבח an der Seite des Altars, und zwar an der nördlichen צפנה, geschlachtet werden sollen; daraus wäre also zu schliessen, dass sie auf dem Altar selbst nicht geschlachtet werden dürfen. Demgegenüber heisst es aber an anderer Stelle (Exod. 20, 24): einen Altar von Erde sollst du mir machen, וזבחת עליו את עלתיך ואת שלמיך und auf ihm sollst du schlachten deine Ganzopfer und deine Friedensopfer; daraus geht nach R. Jose hervor, dass auch auf dem Altar selbst sowohl einfachheilige wie hochheilige Opfer geschlachtet werden dürfen. Die Mischna setzt allerdings nur den Fall, dass man das Hochheilige anstatt auf der Nordseite auf dem Altar selbst geschlachtet hat, woraus zu entnehmen ist, dass man im Allgemeinen doch nicht auf dem Altar selbst schlachten soll. Damit stimmt auch die Vorschrift (IX, 4) überein, dass ein Ganzopfer, welches lebend auf den Altar gekommen ist, wieder heruntergebracht werden soll; es wäre dies nur eine Anordnung der Weisen, vielleicht um zu verhüten, dass der Altar nicht durch den Auswurf des Opfertieres beschmutzt wird (Tosafot 58a).: R. Jose, Sohn Jehuda’s, sagt: von der Mitte des Altars nach der Nordseite hin gilt gleich der Nordseite, von der Mitte des Altars nach der Südseite gleich der Südseite3 Gegen die Ansicht R. Jose’s wendet R. Jose, Sohn Jehuda’s, ein, dass es Deut. 12, 27 ausdrücklich heisst: und du sollst deine Ganzopfer, das Fleisch und das Blut, auf dem Altar des Ewigen deines Gottes darbringen, also nur das Fleisch und das Blut soll von dem Ganzopfer auf den Altar kommen, aber nicht das ganze Opfertier. Um diese Schriftstelle mit der in Exodus in Übereinstimmung zu bringen, erklärt R. Jose, Sohn Jehuda’s: für die Darbringung des Fleisches und des Bluts dient der ganze Altar, geschlachtet werden dagegen darf das Ganzopfer und ebenso anderes Hochheiliges nur auf seiner nördlichen Hälfte, wie ja die Nordseite allgemein in Lev. für dasselbe vorgeschrieben ist. Die Schriftstelle in Exodus ist dementsprechend so zu erklären: auf ihm sollst du schlachten deine Ganzopfer und deine Friedensopfer und zwar, jedes auf der dafür vorgeschriebenen Stelle, die Ganzopfer nur auf der nördlichen Hälfte, die Friedensopfer, die überall in der Tempelhalle geschlachtet werden durften, auch auf der südlichen Hälfte (Mechilta).. Von den Mehlopfern wurde das Komez4 s. IV Note 13. an jeder beliebigen Stelle in der Opferhalle abgehoben,5 trotzdem die Mehlopfer auch zu dem Hochheiligen gehören, und das Abheben des Komez von dem Mehlopfer dem Auffangen des Blutes bei den Tieropfern entspricht, (s. IV Note 13), dies aber auf der Nordseite zu geschehen hatte, weil die Nordseite nur für die hochheiligen Tieropfer vorgeschrieben war. gegessen wurden sie innerhalb der Umhänge6 s. V. Note 33., von den männlichen Priestern7 s. Num. 18, 9—10., in jeder Zubereitungsart, den Tag und die Nacht8 da sie in der angezogenen Schriftstelle den Sünd- und Schuldopfern inbezug auf das Verzehren gleichgestellt werden. bis Mitternacht.", "Das Vogel-Sündopfer wurde an der südwestlichen Ecke9 des Altars; weil die Sprengung des Blutes dort zu geschehen hatte (s. weiter Note 11), pflegte man auch die מליקה dort vorzunehmen, weil sonst die geringe Menge des Blutes unterwegs sich leicht verlieren konnte. bereitet, auch an jeder anderen Stelle war es tauglich10 die מליקה musste nicht gerade an der südwestlichen Ecke vorgenommen werden., aber dieses war der für es bestimmte Ort11 für das Sprengen des Blutes war die südwestliche Ecke des Altars vorgeschrieben. Anstatt des wegen einer Sünde im Unvermögensfalle darzubringenden Vogelopfers konnte, wenn das Vermögen auch hierzu nicht ausreichte, ein Mehlopfer dargebracht werden (Lev. 5, 11); daraus wird die Bestimmung hergeleitet, dass das Blut des Vogel-Sündopfers an dieselbe Stelle des Altars zu sprengen ist, wohin das Mehlopfer gebracht wurde, für die Hinbringung des Mehlopfers lautet aber die Bestimmung (Lev. 6, 7), dass es hingebracht werden soll: לפני ה׳ אל פני המזבח vor den Ewigen, das ist die Westseite, wo das Allerheiligste lag, und an die Vorderseite, das ist die Südseite des Altars, da der Aufgang zum Altar auf der Südseite war; es wurde deshalb an die Südwestecke, wo Süd- und Westseite zusammenstossen, hingebracht (Talmud).; für drei Dinge wurde diese Ecke unten12 indem der Priester nicht oben auf dem Altar, sondern unten auf dem Fussboden stand., und für drei oben13 der Priester stand dabei oben auf der obersten Fläche des Altars. benutzt, unten: für das Vogel-Sündopfer14 der Priester musste unten stehen, da das Blut an die untere Hälfte des Altars gesprengt wurde, siehe weiter Mischna 4 Note 34., das Heranbringen [der Mehlopfer]15 s. Note 11. Das Heranbringen geschah, bevor das Komez davon abgehoben war, dieses wurde dann auf den Altar gebracht. und die Reste des Bluts16 von allen Opfern mit Ausnahme der חטאות פנימיות, deren Blutreste an den Grund auf der Westseite gegossen wurden (s. V Note 15)., oben: für das Ausgiessen der Wasseropfer17 am Hüttenfeste, s. Sukka IV, 9., der Weinopfer18 Der Abzugskanal, in welchen die auf den Altar gegossenen Wasser- und Weinopfer flossen, befand sich auf der Südwestecke des Altars. Hier waren oben auf dem Altare zwei Becken angebracht, das eine für das Wasser-, das andere für das Weinopfer. In diese goss der Priester die Flüssigkeit hinein, die durch Öffnungen in den Becken auf die Oberfläche des Altars floss, und von hier durch ein auf dem Altar angebrachtes Loch in den Abzugskanal, der in eine unter dem Altar befindliche tiefe Grube führte. und für das Vogel-Ganzopfer19 das an der Südost-Ecke dargebracht wurde, s. Mischna 5., wenn deren für die Ostseite20 d. h. die Südost-Ecke. zu viele waren21 so dass der Platz dort für die mit den Opfern beschäftigten Priester nicht ausreichte. In diesem Falle durfte das Vogel-Ganzopfer auch an der Südwestecke des Altars dargebracht werden, weil es nur darauf ankam, es an einer Ecke darzubringen, die dem Ort der Asche möglichst nahe lag. Dieser war aber auf der Südseite des Altars östlich von dem Aufgang. (S. Mischna 5 Note 51)..", "Beim Hinaufgehen auf den Altar22 auf der auf der Südseite befindlichen Rampe, (כבש), die zum Altar hinaufführte. ging man stets auf der rechten Seite hinauf23 Die Rampe war 16 Ellen breit; da man, oben angelangt, nach der allgemeinen Regel sich nach rechts wenden musste, so hielt man sich beim Hinaufgehen bald auf der rechten Seite der Rampe, um den Weg nicht unnötiger Weise zu verlängern., ging dann herum24 um den Altar und verrichtete die zu verrichtenden Opferhandlungen. und auf der linken Seite25 der Rampe. wieder herunter26 da diese für den Heruntersteigenden nun am nächsten lag., ausser zu den genannten drei Dingen27 die nach der vorhergehenden Mischna oben auf dem Altar an der Südwest-Ecke zu verrichten waren., da ging man hinauf28 auf der linken Seite der Rampe und wandte sich sofort nach links nach der Südwest-Ecke des Altars. Man wich also von der allgemeinen Regel ab, weil man sonst erst um den ganzen Altar hätte herumgehen müssen und dabei durch den starken Rauch, der von der Brandstätte des Altars aufstieg, bei den Giessopfern der Wein oder das Wasser leicht verdorben oder wenigstens minderwertig werden und bei dem Vogel-Ganzopfer der darzubringende Vogel leicht ersticken konnte (Talmud). und kehrte auf demselben Wege wieder um29 wörtlich: man kehrte sich nach der Ferse zu um, wie חזר לאחוריו: sich nach dem Rücken zu umdrehen d. h. zurückkehren. Man ging nicht geradeaus erst um den ganzen Altar herum, um wieder an die Rampe zu gelangen, weil das Linksherumgehen um den Altar an und für sich ganz wider die Regel war; man drehte sich vielmehr um und ging sich nach rechts wendend den kurzen Weg, den man gekommen war, wieder zur Rampe zurück und dann an der linken Seite der Rampe wieder herunter. Die Talmud-Ausgaben lesen: שהיו עולין ויורדין על העקב..", "Wie wurde mit dem Vogel-Sündopfer verfahren? Man drückte30 s. Lev. 5, V. Die מליקה beim Vogelopfer vertrat die Stelle des Schlachtens beim Viehopfer. Im Gegensatze zum Schlachten durfte die מליקה nur von einem Priester vorgenommen werden. Sie wurde in der folgenden Weise ausgeführt: der Priester fasste das Opfertier mit seiner linken Hand und durchschnitt mit dem Fingernagel der rechten Hand zuerst das Rückgrat und die Halswirbel, sodass er zur Luft- und Speiseröhre gelangte, sodann beim Sündopfer eine von diesen ganz oder wenigstens grösstenteils, beim Ganzopfer beide (nach Maimon. durften auch beim Sündopfer beide durchschnitten werden s. weiter Note 56), und dann, immer mit dem Fingernagel, das Fleisch um die Halswirbel herum, wieder wenigstens zum grössten Teile. den Kopf unterhalb des Genicks31 עורף ist nach Chullin 19b das dem פנים Angesicht Gegenüberliegende, Entgegengesetzte, מול bedeutet „vorne, vor“, מול עורף bedeutet daher den Teil des Hinterkörpers, der dem עורף vorgelagert ist, wie der Hals dem Gesicht, also die Stelle um das Genick herum. ab, aber ohne ihn abzutrennen32 der Kopf musste am Rumpfe hängen bleiben., dann sprengte man von dem Blut33 Das Blut wurde nicht erst in einem Gefäss aufgefangen, da hier die Vorschrift ולקח, welche das Auffangen des Blutes in einem Gefäss bezeichnet, fehlt. Es wurde auch nicht mit dem Finger gesprengt, da auch das באצבעו fehlt. Vielmehr fasste man den Vogel selbst und sprengte mit ihm das Blut an den Altar. an die Wand34 und zwar an die Südwest-Ecke, s. oben Note 11. Der Priester stand dabei unten auf dem Boden, da das Blut an die untere Hälfte des Altars unterhalb des roten Streifens gesprengt werden musste. Dieses wird aus dem Gebrauch der passiven Form ימצה in der Vorschrift: והנשאר בדם ימצה אל יסוד המזבח (Lev. 5, 9) geschlossen, wo das passive ימצה sich auch auf das gesprengte Blut beziehen und andeuten soll, dass dieses so gesprengt werden sollte, dass es von selbst ebenfalls direkt an den Grund herabfloss. Dieses war aber nur der Fall, wenn es an den unteren Teil des Altars gesprengt wurde; würde man es an den oberen Teil gesprengt haben, so würde das herabfliessende Blut oft zunächst nicht an den Grund, sondern an den oberen Absatz, den Rundgang (סובב), geflossen sein, denn eine Elle über dem roten Streifen war der Rundgang, der obere Teil erhob sich also zum weitaus grösseren Teile über dem Rundgang. des Altars, der Rest des Blutes wurde an den Grund ausgepresst35 es geschah dies in der Weise, dass man den durchschnittenen Hals an die Altarwand presste (oder mit den Fingern zusammendrückte, s. Raschi Menachot 2 b v. הזאה), so dass das Blut herausgedrückt wurde. מתמצה, Hispael von מצה: eine Feuchtigkeit herausdrücken (Richt. 6, 38). Das Hispael wird hier, wie häufig in der Mischnasprache, passivisch gebraucht., auf den Altar kam nichts als das Blut36 keine Opferteile, wie bei den Viehopfern., das ganze Opfer gehörte den Priestern37 Nach Num. 18, 9 gehörten alle Sündopfer den Priestern, also auch das Vogel-Sündopfer. Die Priester durften das Fleisch verzehren, trotzdem der Vogel nicht in der sonst vorgeschriebenen Weise geschlachtet war (Menachot 73 a)..", "Wie wurde mit dem Vogel-Ganzopfer verfahren? Man ging die Rampe hinauf38 der Priester musste auf den Altar hinaufgehen, da im Gegensatze zu dem Vogel-Sündopfer (s. Note 34) beim Vogel-Ganzopfer sowohl die מליקה wie das Ausdrücken des Blutes auf der oberen Hälfte des Altars zu geschehen hatte, umgekehrt wie beim Viehopfer, wo das Blut des Sündopfers oben und das des Ganzopfers unten gesprengt wurde. Dass die מליקה beim Vogel-Ganzopfer oben zu geschehen hat, wird daraus geschlossen, dass es (Lev. 1, 15) heisst: der Priester bringe es an den Altar, drücke ihm den Kopf ab und opfere es auf dem Altar, es soll also auf das Abdrücken des Kopfes unmittelbar das Opfern folgen; würde die מליקה unten erfolgen, so müsste der Priester erst noch auf den Altar hinaufgehen, darum: מה הקטרה בראש המזבח אף מליקה בראש המזבח wie das Opfern oben auf dem Altar, so auch das Kopfabdrücken oben auf dem Altar. Dass auch das Ausdrücken des Blutes oben zu erfolgen hat, geht aus derselben Schriftstelle hervor, da es heisst: er opfere es auf dem Altar und sein Blut soll an der Wand des Altars ausgedrückt werden; da das Ausdrücken des Blutes doch der Opferung auf dem Altar vorangegangen sein muss, so kann die Schrift damit nur ausdrücken wollen, dass auch das Ausdrücken des Blutes und das Opfern unmittelbar auf einander zu folgen hat, also auch das Ausdrücken des Blutes oben auf dem Altar geschehen soll (Talmud). und wandte sich nach dem Rundgang, ging an die Südost-Ecke39 das war die Ecke, wo man dem Aschenort am nächsten war (s. weiter Note 51), deshalb fand dort auch die מליקה statt., drückte dort den Kopf unterhalb des Genicks ab40 s. Note 31. Obgleich beim Vogel-Ganzopfer das ומלק nicht durch ממול ערפו wie beim Vogel-Sündopfer näher bestimmt wird, weist der gleiche Ausdruck ומלק darauf hin, dass auch hier die מליקה in der gleichen Weise zu geschehen hat wie beim Vogel-Sündopfer., man trennte ihn ganz ab41 der Kopf musste durch die מליקה vom Rumpf ganz abgetrennt werden und deshalb sowohl die Speiseröhre wie die Luftröhre mit dem Fingernagel durchschnitten werden, denn es heisst (Lev. 1, 15): er drücke den Kopf ab und opfere ihn auf dem Altar, der Kopf musste also so abgedrückt werden, dass er für sich auf dem Altar dargebracht werden konnte. Die Darbringung des Rumpfes erfolgte gesondert erst später (s. Lev. 1, 17)., und drückte das Blut an die Wand des Altars aus42 s. Note 35. Ein Sprengen des Blutes war bei dem Vogel-Ganzopfer nicht vorgeschrieben., nahm dann den Kopf43 der durch die מליקה vom Rumpf abgetrennt war., presste44 הקיף Hif. von נקף (syr. ܢܩܶܦ) = an einander heranbringen, zusammenfügen, daher auch vergleichen, so Beza IV, 5 חביות אין מקיפין שתי, Nidda X, 7 וקוצה לה חלה ומקפת, hier aber vielleicht abzuleiten von נקף = נגף (arab. نقف) schlagen, stossen, wovon ונקף Jes. 10,34 und נקף זית Oliven „abschlagen“ Jes. 17, 6; 24, 13. die Stelle, wo er abgedrückt worden war, an den Altar45 um auch das darin befindliche Blut auszudrücken, da es nicht ונמצה מדמו, sondern ונמצה דמו heisst, also das gesamte Blut ausgedrückt werden soll., bestreute46 ספגו nach Bartenura von ספוג (σπόγγος) Schwamm = wie ein Schwamm aufsaugen, in sich aufnehmen (vgl. Abot V, 15), davon auch סופג את הארבעים die 40 (39) Geisselhiebe an sich erleiden, erhalten, hier Piel = das Salz aufstreuen, so dass der Kopf es einsaugt. Ähnlich erklären es Raschi und Maimonides mit „abwischen, wie mit einem Schwamm abtrocknen.“ Nach einer anderen Erklärung des Bartenura ist ספג hier = ספק schlagen, wie ויספוק את כפיו (Num. 24, 10) er schlug seine Hände zusammen, so hier „den Kopf mit Salz bewerfen, bestreuen.“ ihn dann mit Salz47 Alles, was von den Opfern, sowohl Tieropfern wie Mehlopfern, auf dem Altar verbrannt wurde, musste vorher mit Salz bestreut werden (Lev. 2, 13). und warf ihn auf das Altarfeuer. Dann ging man an den Rumpf, entfernte den Kropf48 מראה = Kropf (Lev. 1, 16), Stw. מרא arab. هرا = stark, fett machen, davon מריא Mastvieh. Die Mischua gebraucht sonst dafür den Ausdruck זפק. und seinen Unrat49 בנצתה (Lev. 1, 16) heisst nach Mischna und Talmud nicht „mit seinen Federn“, wie es gewöhnlich übersetzt wird, sondern „mit seinem Unrat“ נוצה = נוצא von יצא, die Excremente, dasselbe wie פרש. Siehe darüber ausführlich: Hoffmann, das Buch Leviticus zur Stelle. und die mit ihm herauskommenden Eingeweide50 die mit herausgezogen werden, wenn man den Kropf mit der Hand herauszieht., und warf sie auf die Aschenstelle51 das ist die Stelle, wohin der Priester jeden Morgen die von dem Altar abgehobene Asche von dem vorhergegangenen Tage, die Aschenhebe (תרומת הדשן), zu legen hatte (Lev. 6, 3). Nach Tamid I, 4 war diese Stelle auf dem Fussboden, östlich von der Rampe, 20 Ellen vom Altar und 3 Faustbreiten von der Rampe entfernt. Sie befand sich also auf der Südseite des Altars, da die Rampe auf der Südseite war; das אצל המזבח קדמה (Lev. 1, 16) wird von der Tradition auf die Ostseite der Rampe, nicht auf die Ostseite des Altars bezogen. (Nach der Erklärung des Malbim bedeutet das Wort קדם überhaupt nicht immer wie מזרח die Ostseite, sondern eigentlich die Vorder-, die Eingangsseite, und nur deshalb als Himmelsrichtung auch den Osten, weil dieses die Seite ist, wo die Sonne ihren Lauf antritt. Die Vorderseite des Altars war aber die Südseite, da hier die Rampe war, auf der man zum Altar hinaufging; inbezug auf den Altar kann deshalb die Südseite mit Recht als קדמה bezeichnet werden).. Dann spaltete52 der Rumpf wurde an den Flügeln mit der Hand auseinander gerissen. man [den Rumpf], trennte aber die Teile nicht von einander53 nach Maimonides brauchten sie nicht, nach Anderen sollten sie nicht ganz von einander getrennt werden — hatte man ganz abgetrennt, so war es dennoch tauglich54 und wurde dargebracht. Es wird dies daraus geschlossen, dass nach der Vorschrift, es zu spalten ohne es zu trennen, die Schrift fortfährt: והקטיר אותו הכהן המזבחה „und der Priester soll es auf dem Altar darbringen“, was dahin erklärt wird, dass der Priester es unter allen Umständen, auch wenn der Rumpf gegen die Vorschrift ganz auseinaudergetrennt worden ist, auf dem Altar darbringen soll (Sifre); denn anderenfalls hätte die Vorschrift einfach lauten müssen: „er spalte es, trenne nicht ab und bringe dar“ (Malbim). — dann bestreute man ihn mit Salz und warf ihn auf das Altarfeuer.", "Hat man nicht den Kropf, nicht den Unrat, nicht die mit herauskommenden Eingeweide entfernt, nicht mit Salz bestreut — bei jeder Veränderung, die erst nach dem Ausdrücken des Blutes vorgekommen ist, bleibt es tauglich55 An der angeführten Stelle im Sifre wird die Bestimmung, dass, selbst wenn die Vorschrift לא יבדיל nicht beachtet worden ist, das Opfer dennoch tauglich ist, damit motiviert, dass es sich um eine Vorschrift handelt, die erst nach vollzogener Söhne, die wie bei dem Vieh-Opfer durch das Sprengen so beim Vogel-Opfer durch das Ausdrücken des Blutes als vollzogen gilt, zu beobachten ist; demnach wird auch durch die anderen erst nach dem Ausdrücken des Blutes zu beobachtenden Vorschriften die Tauglichkeit des Opfers nicht berührt.; hat man beim Sündopfer ganz abgetrennt56 Beim Vogel-Sündopfer lautet die Vorschrift (Lev. 5, 8), dass man den Kopf abdrücken, aber nicht abtrennen soll, das heisst nach Raschis Erklärung: man darf nicht beide סימנים, die Luft- und Speiseröhre, sondern nur eine von beiden abdrücken; nach Maimon. dürfen auch beide abgedrückt und nur der Kopf nicht vom Rumpfe vollständig abgetrennnt werden. oder beim Ganzopfer nicht ganz abgetrennt57 s. Note 41., so ist es untauglich58 weil hier die vorschriftswidrig ausgeführte Handlung der Sprengung resp. dem Ausdrücken des Blutes vorangegangen ist.; hat man das Blut des Kopfes59 beim Vogel-Ganzopfer, wo das Blut des Kopfes besonders ausgedrückt wurde. ausgedrückt, aber nicht das Blut des Rumpfes, so ist es untauglich60 Diese Tradition wird mit dem überflüssigen Zusatz (Lev. 1, 17) עולה הוא begründet, das dahin ausgelegt wird: Wenn auch das gesamte Blut ausgedrückt werden soll (s. Note 45) und darum die Vorschrift lautet, dass auch der von dem Rumpf abgetrennte Kopf an dem Altar ausgedrückt werden soll, ein Ganzopfer ist es und es bleibt tauglich, auch wenn diese Vorschrift nicht beobachtet worden, sondern nur das Blut aus dem Rumpfe ausgedrückt worden ist, weil die grosse Masse des Blutes sich doch im Rumpfe befindet Das ausschliessende הוא dagegen: ein Ganzopfer ist nur es, und es ist nur als solches tauglich, will den entgegengesetzten Fall ausschliessen, wenn man nur den Kopf ausgedrückt hat, dagegen die Hauptmasse des Blutes aus dem Rumpf nicht ausgedrückt hat (Talmud)., das Blut des Rumpfes, aber nicht das Blut des Kopfes, so ist es tauglich60 Diese Tradition wird mit dem überflüssigen Zusatz (Lev. 1, 17) עולה הוא begründet, das dahin ausgelegt wird: Wenn auch das gesamte Blut ausgedrückt werden soll (s. Note 45) und darum die Vorschrift lautet, dass auch der von dem Rumpf abgetrennte Kopf an dem Altar ausgedrückt werden soll, ein Ganzopfer ist es und es bleibt tauglich, auch wenn diese Vorschrift nicht beobachtet worden, sondern nur das Blut aus dem Rumpfe ausgedrückt worden ist, weil die grosse Masse des Blutes sich doch im Rumpfe befindet Das ausschliessende הוא dagegen: ein Ganzopfer ist nur es, und es ist nur als solches tauglich, will den entgegengesetzten Fall ausschliessen, wenn man nur den Kopf ausgedrückt hat, dagegen die Hauptmasse des Blutes aus dem Rumpf nicht ausgedrückt hat (Talmud)..", "Das Vogel-Sündopfer, das man unter einem anderen Namen61 s. Abschnitt I Note 1. abgedrückt62 Das Abdrücken, die מליקה, beim Vogelopfer entspricht dem Schlachten beim Viehopfer. hat, oder dessen Blut man unter einem anderen Namen ausgedrückt63 Das Ausdrücken des Blutes beim Vogelopfer entspricht dem Sprengen beim Viehopfer. Der Ausdruck der Mischna ist hier ungenau, da beim Vogel-Sündopfer das Blut zuerst gesprengt und dann das übrige Blut ausgedrückt wurde. Es ist hier beides gemeint, das Sprengen sowohl wie das Ausdrücken des Blutes; es wird hier beides mit dem Ausdrucke מיצה bezeichnet, wohl um damit auszudrücken, dass das Ausdrücken des Blutes beim Vogelopfer nicht dem Ausgiessen der Blutreste beim Viehopfer entspricht, sondern dem Sprengen, und daher das Unterlassen desselben das Opfer untauglich macht. hat, oder unter seinem und unter einem anderen Namen, oder unter einem anderen und unter seinem Namen64 s. I Note 27., ist untauglich65 wie beim Vieh-Sündopfer I, 4; ein Auffangen und Hintragen des Blutes gibt es beim Vogel-Opfer nicht., das Vogel-Ganzopfer dagegen ist tauglich, nur wird es den Eigentümern nicht als Pflichtopfer angerechnet66 wie beim Vieh-Ganzopfer I, 1.. Sowohl das Vogel-Sündopfer wie das Vogel-Ganzopfer, die man abgedrückt oder deren Blut man ausgedrückt hat [mit der Absicht], ausserhalb des Ortes etwas, das zum Essen bestimmt ist, davon zu essen67 vom Vogel-Sündopfer, denn das Vogel-Ganzopfer wurde ganz auf dem Altar verbrannt., oder etwas, das zum Opfern bestimmt ist, davon zu opfern68 vom Vogel-Ganzopfer, da vom Vogel-Sündopfer nichts auf dem Altar geopfert wurde., ist untauglich, aber die Ausrottungsstrafe tritt hierbei nicht ein, … ausser der Zeit …, ist es verworfen, und man macht sich dabei der Ausrottungsstrafe schuldig, jedoch nur, wenn das, was es verwendbar macht, nach Vorschrift dargebracht wird69 d. h. das Blut ohne einen anderen vorausgegangenen das Opfer untauglich machenden Verstoss gesprengt resp. ausgedrückt worden ist, s. II Note 41 ff.. Was heisst: das, was es verwendbar macht, wird nach Vorschrift dargebracht70 Das Folgende ist eine wörtliche Übertragung und Anwendung des II, 4 und 5 vom Viehopfer Gesagten auf das Vogelopfer und bedarf deshalb keiner weiteren Erklärung. ? Hat man stillschweigend abgedrückt, das Blut aber [mit der Absicht auf] ausser der Zeit ausgedrückt, oder hat man [mit der Absicht auf] ausser der Zeit abgedrückt, das Blutaber stillschweigend ausgedrückt oder hat man [mit der Absicht auf] ausser der Zeit sowohl abgedrückt wie das Blut ausgedrückt, das heisst: das, was es verwendbar macht, wird nach Vorschrift dargebracht. Was heisst: das, was es verwendbar macht, wird nicht nach Vorschrift dargebracht? Hat man [mit der Absicht auf] ausserhalb des Ortes abgedrückt und das Blut [mit der Absicht auf] ausser der Zeit ausgedrückt, oder hat man [mit der Absicht auf] ausser der Zeit abgedrückt und das Blut [mit der Absicht auf] ausserhalb des Ortes ausgedrückt, oder hat man [mit der Absicht auf] ausserhalb des Ortes abgedrückt und das Blut ausgedrückt, hat man bei einem Vogel-Sündopfer unter einem anderen Namen abgedrückt und das Blut [mit der Absicht auf] ausser der Zeit ausgedrückt, oder [mit der Absicht auf] ausser der Zeit abgedrückt und das Blut unter einem anderen Namen ausgedrückt, oder unter einem anderen Namen abgedrückt und das Blut ausgedrückt, das heisst: das, was es verwendbar macht, wird nicht nach Vorschrift dargebracht…. Eine Olivengrösse ausserhalb zu essen und eine Olivengrösse am folgenden Tage, eine Olivengrösse am folgenden Tage und eine Olivongrösse ausserhalb, eine halbe Olivengrösse ausserhalb und eine halbe Olivengrösse am folgenden Tage, eine halbe Olivengrösse am folgenden Tage und eine halbe Olivengrösse ausserhalb, so ist es untauglich, aber die Ausrottungsstrafe tritt hierbei nicht ein. Es sagt R. Jehuda: Diesesist die Regel: Ging die die Zeit betreffende Absicht der den Ort betreffenden voran, so ist es verworfen, und man macht sich dabei der Ausrottungsstrafe schuldig, ging die den Ort betreffende Absicht der die Zeit betreffenden voran, so ist es untauglich, aber die Ausrottungsstrafe tritt dabei nicht ein. Die anderen Weisen aber sagen: In beiden Fällen ist es nur untauglich und die Ausrottungsstrafe tritt nicht dabei ein… Eine halbe Olivengrösse zu essen und eine halbe Olivengrösse zu opfern, so ist es tauglich, denn Essen und Opfern rechnen nicht zusammen71 Auch dieser letzte Absatz ist wörtlich aus II, 5 mit herübergenommen, obwohl er hier eigentlich gar nicht am Platze ist. Selbst wenn Essen und Opfern zusammenrechnen würden, würde das Opfer doch nicht untauglich sein, weil es etwas sein muss, das zum Essen resp. zum Opfern bestimmt ist, beim Vogel-Sündopfer ist aber nichts zum Opfern, beim Vogel-Ganzopfer nichts zum Essen bestimmt, es würde also in jedem Falle immer nur die eine halbe Olivengrösse in Betracht kommen, und durch diese wird das Opfer nicht untauglich.." ], [ "Ein Vogel-Sündopfer, das man unten1 unterhalb des roten Streifens, wie es für das Vogel-Sündopfer vorgeschrieben war, s. VI Note 14., in der Weise des Sündopfers, mit der Bestimmung als Sündopfer dargebracht hat, ist tauglich2 weil es ganz nach Vorschrift ausgeführt worden ist. Da aber die Mischna damit etwas Selbstverständliches sagen würde, erklärt Bartenura das „in der Weise des Sündopfers“ als nur auf das Sprengen und Ausdrücken des Blutes sich beziehend, worin das Verfahren beim Sündopfer von dem beim Ganzopfer abweicht. Sobald hierin nach Vorschrift verfahren worden ist, sei das Opfer tauglich, selbst wenn der Kopf vom Rumpf wie beim Ganzopfer ganz abgetrennt worden ist (siehe auch Maimon. פירוש המשניות) Die Mischna gäbe dann hier aber nur die Ansicht des R. Eleasar, Sohn R. Simons, wieder (Talm. 65b), der die Vorschrift beim Sündopfer (Lev. 5, 8) „er trenne nicht ab“ mit „er braucht nicht abzutrennen“ erklärt, und stände in Widerspruch mit VI, 6, wo ausdrücklich gelehrt wird, dass, wenn man beim Sündopfer ganz abgetrennt hat, das Opfer untauglich ist. Vielmehr führt hier die Mischna und ebenso in dem nächstfolgenden Absatz den ersten an sich selbstverständlichen Fall wohl nur wegen des Gegensatzes zu den folgenden Fällen an, wo das Opfer durch die vorschriftswidrige Ausführung untauglich wird (s. Tosafot)., in der Weise des Sündopfers mit der Bestimmung als Ganzopfer3 s. VI Note 65., oder in der Weise des Ganzopfers mit der Bestimmung als Sündopfer, oder in der Weise des Ganzopfers mit der Bestimmung als Ganzopfer, ist es untauglich; hat man es oben4 oberhalb des roten Streifens. in einer von allen diesen Weisen5 selbst in der Weise des Sündopfers und mit der Bestimmung als Sündopfer. dargebracht6 d. h. das Blut gesprengt oder ausgedrückt, denn das Abdrücken an einer anderen als der dafür bestimmten Stelle macht das Opfer nicht untauglich (s. VI, 2)., so ist es untauglich7 In diesem letzten Falle ist das Opfer zwar untauglich und darf das Fleisch nicht gegessen werden, die Eigentümer aber sind gesühnt, nach dem Grundsatze: דם למזבח נתכפרו בעלים כיון שהגיע (s. II Note 20)..", "Ein Vogel-Ganzopfer, das man oben, in der Weise des Ganzopfers, mit der Bestimmung als Ganzopfer dargebracht hat, ist tauglich8 Auch hier erklärt Bartenura: es ist tauglich, selbst wenn man den Kopf vom Rumpfe nicht, wie es für das Ganzopfer vorgeschrieben ist, ganz abgetrennt hat, was hier aber noch grössere Schwierigkeiten bietet (s. Tosfot Jomtob z. St.), in der Weise des Ganzopfers mit der Bestimmung als Sündopfer, ist es tauglich, nur wird es den Eigentümern nicht angerechnet9 wie beim Viehopfer, mit Ausnahme des Sündoder Pesachopfers, das man unter einem anderen Namen geschlachtet hat (s. I, 1)., in der Weise des Sündopfers mit der Bestimmung als Ganzopfer, in der Weise des Sündopfers mit der Bestimmung als Sündopfer, ist es untauglich; hat man es unten in einer von allen diesen Weisen10 selbst in der Weise des Ganzopfers und mit der Bestimmung als Ganzopfer. dargebracht11 auch wenn man es unten nur abgedrückt hat, denn auch das Abdrücken durfte beim Ganzopfer nur oben geschehen (s. VI Note 38 und Tosafot zu Kinnim I, 1)., so ist es untauglich12 s. oben Note 7..", "Sie alle13 auch die durch die vorschriftswidrige Behandlung untauglich gewordenen Opfertiere. verunreinigen nicht beim Schlingen14 die ausgeführte מליקה bewirkt, dass sie nicht als נבלה betrachtet werden und die טומאת בית הבליעה deshalb auf sie keine Anwendung findet. בית הבליעה heisst die Stelle, wo die Speisen beim Essen heruntergeschluckt werden. Während ein Viehaas durch blosse Berührung Menschen und Gegenstände verunreinigt (Lev. 11, 39), verunreinigt ein Vogelaas durch blosse Berührung Menschen und Gegenstände nicht; dagegen tritt hier bei den zum Genuss erlaubten Vogelarten eine andere Unreinheit, die טומאת בית הבליעה, ein. Der Schriftvers (Lev. 17, 15): „Und jede Person, welche Aas und Zerrissenes isst, sowohl Einheimischer als Fremdling, der wasche seine Kleider und bade sich im Wasser und sei unrein bis zum Abend“, bezieht sich nach der Tradition auf denjenigen, der von einem zum Genuss erlaubten Vogel (עוף טהור), der von selbst verendet ist, auch wenn er schon vorher trefa d. h. wegen eines organischen Fehlers zum Genusse nicht erlaubt war, gegessen hat. Sobald ein olivengrosses Stück davon die Stelle, wo man die Speise herunterzuschlucken pflegt, berührt, wird sowohl der Mensch selbst unrein als auch die Kleider, Welche er in dem Augenblicke anhat, und die Kleider oder andere Gegenstände, mit Ausnahme von irdenen Geräten, die er in dem Augenblicke berührt. Als Viehaas gilt nur ein Vieh, das von selbst verendet oder nicht vorschriftsmässig geschlachtet worden ist. Bei den Vogelopfern vertritt das Abdrücken die Stelle des Schlachtens; sobald daher das Abdrücken vorschriftsmässig geschehen ist, gilt der getötete Vogel nicht mehr als Vogelaas., und sie unterstehen der Veruntreuung15 Eine Veruntreuung an dem Heiligen begeht, wer etwas von dem Heiligen, Gott Angehörenden, für sich verwendet oder benutzt; hat er es versehentlich getan, so muss er ausser dem Ersatz noch ein Schuldopfer bringen (Lev. 5, 14—16). Auch ein untauglich gewordenes Opfer, wenn es auch nicht dargebracht werden darf, untersteht der Veruntreuung. Das Fleisch der Sünd- und Schuldopfer, das von den Priestern verzehrt wird, gilt nicht mehr als Gott angehörend, sobald das Blut vorschriftsmässig gesprengt worden ist. Hierfür gilt die Regel: ist das Fleisch einmal zum Verzehren für die Priester erlaubt geworden, so untersteht es nicht mehr der Veruntreuung, wenn es selbst nachher zum Verzehren für die Priester untauglich geworden ist; ist aber das Opfer vorher untauglich geworden, so dass das Fleisch für die Priester überhaupt nicht erlaubt geworden ist, so untersteht es der Veruntreuung (s. Meïla I, 1). Hier ist nun bei den in Mischna 1 für untauglich erklärten Süudopfern die Untauglichkeit schon vorher eingetreten, deshalb unterstehen auch sie auch hinsichtlich des Fleisches der Veruntreuung., ausgenommen das Vogel-Sündopfer, das man unten in der Weise des Sündopfers mit der Bestimmung als Sündopfer dargebracht hat16 Da hier Alles nach Vorschrift ausgeführt worden ist, untersteht es, da es ganz für die Priester bestimmt ist, wie in der vorhergehenden Note ausgeführt, nach der Blutsprengung nicht der Veruntreuung; nach Bartenura und Maimonides (s. Note 2) selbst dann nicht, wenn der Kopf vom Rumpfe wie beim Ganzopfer ganz abgetrennt worden ist..", "Ein Vogel-Ganzopfer, das man unten in der Weise des Sündopfers mit der Bestimmung als Sündopfer dargebracht hat, R. Elieser sagt: Es untersteht der Veruntreuung17 Obwohl es vollständig wie ein Sündopfer dargebracht worden ist, bleibt es dennoch ein Ganzopfer und untersteht deshalb der Veruntreuung., R. Josua sagt: Es untersteht nicht der Veruntreuung18 Weil es vollständig wie ein Sündopfer dargebracht worden ist, gilt es in dieser Beziehung als ein vorschriftsmässig dargebrachtes Sündopfer, dass das Fleisch nach der Blutsprengung der Veruntreuung untersteht. Nach Mischna 3 unterstehen allerdings alle vorher genannten Opfer, also auch das Ganzopfer, das unten in der Weise des Sündopfers mit der Bestimmung als Sündopfer dargebracht worden ist, nicht der Veruntreuung. Um nicht annehmen zu müssen, dass die Ansicht des R. Josua mit diesem Ausspruche in Widerspruch steht, erklärt der Talmud, dass die vorhergehende Mischna von dem Falle spricht, wo man das Ganzopfer nur hinsichtlich des Blutes wie ein Sündopfer behandelt hat, nicht aber hinsichtlich des Abdrückens; da bleibt dem Opfer der Charakter eines unvorschriftsmässig behandelten Ganzopfers und es untersteht deshalb der Veruntreuung. In dieser Mischna dagegen ist der Fall gemeint, dass man das Opfer auch in der Weise des Sündopfers abgedrückt hat. Da beim Sündopfer mit dem Abdrücken eines der beiden סימנים das Gebot des Abdrückens bereits erfüllt ist, beim Ganzopfer jedoch erst mit dem Abdrücken beider, so hat nach Ansicht des R. Josua das Opfer, sobald er es unten mit der Bestimmung als Sündopfer an einem סימן abgedrückt hat, den Charakter als Sündopfer erhalten, bevor eine es als Ganzopfer kennzeichnende Handlung an ihm vollzogen worden ist, deshalb gilt es wenigstens in dieser Beziehung als ein vorschriftsmässig dargebrachtes Sündopfer, dass es wie dieses der Veruntreuung nicht untersteht.. Es sagte R. Elieser: Wie? Wenn ein Sündopfer, das, seiner ursprünglichen Bestimmung gemäss dargebracht, der Veruntreuung nicht untersteht19 nachdem das Blut an den Altar gesprengt worden ist, da es dann den Priestern gehört (s. Note 15)., sobald man seine Bestimmung geändert hat, der Veruntreuung untersteht20 da ein unter einem anderen Namen geschlachtetes Sündopfer untauglich ist und das Fleisch von den Priestern nicht verzehrt werden darf., ist es da nicht folgerichtig21 nach der Schlussfolgerung vom Leichteren zum Schwereren (קל וחומר)., dass ein Ganzopfer, das, seiner ursprünglichen Bestimmung gemäss dargebracht, der Veruntreuung untersteht22 da es ganz auf dem Altar dargebracht wird, also Gott angehört., wenn man seine Bestimmung geändert hat23 und es als Sündopfer dargebracht hat., der Veruntreuung erst recht untersteht? Darauf sagte zu ihm R. Josua: Nein, wenn du vom Sündopfer sprichst24 es als Beweis heranziehst, weil es in dem angezogenen Falle der Veruntreuung nicht untersteht., das man mit geänderter Bestimmung, mit der Bestimmung als Ganzopfer, dargebracht hat, da hat man die Bestimmung geändert in etwas, das der Veruntreuung untersteht25 man hat es als Ganzopfer dargebracht, und das Ganzopfer untersteht der Veruntreuung., willst du daraus auf das Ganzopfer schliessen, das man mit geänderter Bestimmung, mit der Bestimmung als Sündopfer, dargebracht hat, wo man die Bestimmung geändert hat in etwas, das der Veruntreuung nicht untersteht? Darauf sagte zu ihm R. Elieser: Hochheiliges, das man auf der Südseite26 anstatt, wie vorgeschrieben, auf der Nordseite; das Opfer wird dadurch, weil nicht am rechten Orte geschlachtet, untauglich. geschlachtet hat und mit der Bestimmung als Einfach-Heiliges27 das allein würde das Opfer nicht untauglich machen, denn für die Halacha hat die Ansicht des Simon, Bruders des Asarja, (I, 2) keine Geltung, sondern der Ausspruch der ersten Mischna, dass alle Opfer tauglich sind, auch wenn sie unter einem anderen Namen geschlachtet worden sind, ausser dem Pesach- und dem Sündopfer. geschlachtet hat, mag den Gegenbeweis liefern, denn da hat man die Bestimmung geändert in etwas, das nicht der Veruntreuung untersteht28 Von Einfach-Heiligem unterstehen nur die auf den Altar kommenden Opferstücke nach der Sprengung des Blutes der Veruntreuung; alles Übrige untersteht bei ihm als nicht Gott angehörend von vorneherein nicht der Veruntreuung., und dennoch untersteht es29 das Fleisch auch nach der Sprengung des Blutes. der Veruntreuung30 weil das Opfer schon vorher untauglich geworden ist, da man es nicht an dem rechten Orte geschlachtet hat, das Fleisch also durch die Sprengung des Blutes nicht für die Priester erlaubt geworden ist., du brauchst dich also auch nicht zu verwundern, dass auch das Ganzopfer, obwohl man seine Bestimmung geändert hat in etwas, das nicht der Veruntreuung untersteht30a indem man es als Sündopfer dargebracht hat., der Veruntreuung dennoch untersteht! Darauf sagte zu ihm R. Josua: Nein, wenn du von Hochheiligem sprichst, das man auf der Südseite geschlachtet und mit der Bestimmung als Einfach-Heiliges geschlachtet hat, da hat man die Bestimmung geändert in etwas, bei dem es Verbotenes und Erlaubtes gibt31 die Opferstücke von dem Einfach-Heiligen unterstehen nach der Sprengung des Blutes dem Verbot der Veruntreuung, das Fleisch dagegen nicht., willst du daraus auf das Ganzopfer schliessen, wo man die Bestimmung geändert hat in etwas, das ganz erlaubt ist32 von dem Vogel-Sündopfer wird nichts auf dem Altar geopfert, sondern es gehört ganz den Priestern, es untersteht von ihm also nach der Sprengung des Blutes nichts mehr dem Verbot der Veruntreuung. ?", "Hat man mit der Linken33 das Abdrücken durfte nur mit der rechten Hand geschehen, nach dem Grundsatze (Talmud 24 b): כל מקום שנאמר אצבע וכהונה אינה אלא ימין überall, wo es bei einer Opferhandlung ausdrücklich heisst, dass sie mit dem Finger oder dass sie von dem Priester auszuführen sei, darf sie nur mit der Rechten ausgeführt werden. Beim Abdrücken heisst es (Lev. 1, 15): der Priester bringe es an den Altar und drücke den Kopf ab. Hat der Priester mit der linken Hand abgedrückt, so ist das Opfer deshalb untauglich. abgedrückt oder bei Nacht34 Das Darbringen der Opfer durfte nur am Tage geschehen; das wird aus der Schriftstelle Lev. 7, 38 geschlossen, weil es dort heisst: an dem Tage, an dem er den Kindern Israel ihre Opfer darzubringen geboten hat. Hat man bei Nacht abgedrückt, ist deshalb das Opfer ebenfalls untauglich., hat man Nicht-Heiliges35 einen nicht-heiligen Vogel. drinnen36 Nicht-Heiliges durfte nicht im Heiligtum geschlachtet werden, weil es heisst (Deut. 12, 2) wenn entfernt von dir sein wird der Ort, den der Ewige dein Gott erwählen wird, seinen Namen dorthin zu legen, so kannst du schlachten … und essen in deinen Toren ganz nach Herzenslust; daraus wird gefolgert: entfernt von dem Orte, ausserhalb des Heiligtums, darfst du Nicht-Heiliges schlachten und das Geschlachtete essen, aber nicht im Heiligtum (Kidduschin 57b). Hatte man Nicht-Heiliges im Heiligtum geschlachtet, so durfte es nicht gegessen werden. oder Heiliges draussen37 Das Schlachten von Heiligem ausserhalb des Heiligtums war bei Ausrottungsstrafe verboten (Lev. 17, 3 u. 4), das ausserhalb Geschlachtete (שחוטי חוץ) durfte nicht gegessen werden. geschlachtet, so verunreinigt es nicht beim Schlingen38 Als Grund für das mit der Linken und bei Nacht Abgedrückte wird angegeben, weil das Opfer, trotzdem es dadurch untauglich geworden, wenn es einmal auf den Altar heraufgekommen ist, nicht wieder heruntergenommen wird, wie Alles, was erst im Heiligtum untauglich geworden ist (s. weiter IX, 2), es aber doch nicht, trotzdem das Abdrücken nicht vorschriftsmässig ausgeführt worden ist, als נבלה betrachtet wird; dass R. Jehuda, dessen Ansicht von der Halacha acceptiert wird, dort entscheidet, das bei Nacht Geschlachtete müsse wieder heruntergenommen werden, bezieht sich nach der Erklärung von Tosafot nur auf Viehopfer, nicht auf Vogelopfer. Nicht-Heiliges, das im Heiligtum geschlachtet worden ist, verunreinigt nicht, trotzdem es durch das Schlachten nicht zum Genuss erlaubt wird, weil in dem Schriftvers (Lev. 17, 15) neben נבלה auch טרפה genannt wird; das wolle besagen, dass nur da, wo, wie bei dem טרפה, kein Unterschied zwischen innerhalb und ausserhalb des Heiligtums besteht, diese Verunreinigung eintritt, nicht aber bei Nicht-Heiligem, das im Heiligtum geschlachtet worden ist, wo nur in der Ausführung des Schlachtens im Heiligtum der Verstoss liegt. Heiliges, das ausserhalb geschlachtet worden ist, verunreinigt nicht, trotzdem für das Vogelopfer nicht das Schlachten, sondern das Abdrücken die vorgeschriebene Tötungsart ist, weil aus Lev. 17, 4 gefolgert wird, dass auch auf das Schlachten von Vogelopfern ausserhalb des Heiligtums die Ausrottungsstrafe steht (Talmud 107 a), es wird also das Schlachten von Vogelopfern ausserhalb des Heiligtums dem Schlachten von Viehopfern gleich geachtet und ist deshalb das Geschlachtete nicht als נבלה zu betrachten (Talmud).; hat man mit einem Messer abgedrückt39 Das Abdrücken mit einem Messer kann weder als מליקה gelten, da diese nur mit dem Fingernagel vorgenommen werden darf, noch auch als Schlachten, da damit gegen die Grundvorschriften des Schlachtens verstossen wird (s. Chullin I, 4), das Tier ist also nicht auf vorgeschriebene Weise getötet und deshalb נבלה., hat man Nicht- Heiliges drinnen oder Heiliges draussen abgedrückt40 Das Abdrücken gilt als vorschriftsmässige Tötung nur für Heiliges im Heiligtum; in beiden Fällen ist daher das Tier nicht auf vorgeschriebene Weise getötet worden und deshalb נכלה. Über den Fall, dass man Nicht-Heiliges draussen abgedrückt hat, siehe weiter Note 45., waren es Turteltauben, deren Zeit noch nicht gekommen41 dass sie als Opfer verwendet werden dürfen. Von תורים durften nur die älteren und von יונים nur die jüngeren verwendet werden. Die Altersgrenze wurde an der Färbung der Flügel erkannt (s. Chullin 22b)., oder junge Tauben, deren Zeit schon vorüber war, war ein Flügel vertrocknet42 Auch bei dem Vogelopfer galt das Fehlen eines Gliedes als ein Fehler, der es zum Darbringen untauglich machte, obwohl im Übrigen das Vogelopfer nicht wie das Viehopfer תמים, fehlerlos, zu sein brauchte (אין תמות וזכרות בעופות)., ein Auge erblindet43 durch Auslaufen des Auges, da blosses Erblinden des Auges das Vogelopfer nicht untauglich macht., ein Fuss abgehauen, so verunreinigt es beim Schlingen44 da in allen diesen Fällen das Abdrücken nicht als die vorschriftsmässige Tötungsart betrachtet werden kann, da das Opfer nicht dargebracht werden darf und selbst, wenn es auf den Altar gebracht worden ist, wieder heruntergenommen werden muss (s. oben Note 38).. Dieses ist die Regel45 Durch diese Regel werden noch 2 Fälle mit einbezogen, die im Obigen nicht ausdrücklich erwähnt sind, nämlich: wenn man Heiliges im Heiligtum anstatt abzudrücken geschlachtet hat, so verunreinigt es nicht und, wenn man Nicht-Heiliges ausserhalb des Heiligtums abgedrückt hat, so verunreinigt es (Talmud).: Wo die Untauglichkeit im Heiligtum eingetreten ist, verunreinigt es nicht beim Schlingen46 weil es da nach IX, 2, wenn es einmal auf den Altar gekommen ist, nicht wieder heruntergenommen wird, es also nicht als נבלה betrachtet wird. Das פסולו בהדש wird verschieden gedeutet. Raschi und Bartenura erklären: wo die Untauglichkeit erst im Heiligtum entstanden ist, es vorher aber tauglich war. Nach Tosafot heisst es: wo die Untauglichkeit erst entstanden ist, nachdem es geschlachtet und durch die Berührung mit den heiligen Gefässen geheiligt worden war, בקדש abstrakt gefasst = im Zustande der Heiligkeit. Eine dritte Erklärung ist: wo die Untauglichkeit mit seinem Charakter als Heiligem zusammenhängt, während אין פסולו בקדש das genannt wird, was aus irgend einem anderen davon unabhängigen Grunde untauglich ist (פנים מאירות zu Sebachim 68 b)., ist die Untauglichkeit nicht erst im Heiligtum eingetreten, verunreinigt es beim Schlingen. Hat47 In den Talmudausgaben und in der Mischna ed. Lowe steht dieser Satz am Anfange unserer Mischna. einer von den hierzu48 zum Opferdienst. Untauglichen49 s. II, 1. abgedrückt, ist das Abdrücken ungiltig50 da das Abdrücken im Gegensatz zum Schlachten eine Opferhandlung ist, die nur der Priester vollziehen darf., aber es verunreinigt nicht beim Schlingen51 das Tier ist in der vorgeschriebenen Weise getötet worden und daher nicht נבלה, wenn auch, weil es durch einen hierzu Untauglichen geschehen ist, das Opfer untauglich ist und nicht gegessen werden darf..", "Hat man abgedrückt,52 ein Vogelopfer im Heiligtum. und es stellt sich heraus, dass es trefa53 Trefa heisst ein Tier, wenn an ihm eine Verletzung gefunden wird, in deren Folge es keine 12 Monate leben könnte; von einem solchen Tiere darf nichts gegessen werden, und es darf auch nicht als Opfer dargebracht werden (s. weiter VIII, Note 13.) ist, R. Meïr sagt: Es verunreinigt nicht beim Schlingen54 da es in der vorgeschriebenen Weise getötet worden ist, ist es nicht נבלה, trotzdem es schon vorher trefa und deshalb zum Genuss verboten war, und durch das Abdrücken nicht zum Genuss erlaubt geworden ist., R. Jehuda sagt: Es verunreinigt beim Schlingen55 Nach Ansicht des R. Jehuda nützt bei einem Vogel, der trefa ist, weder das Schlachten noch das Abdrücken, sondern, wie immer er getötet worden oder ob er von selbst verendet ist, er ist immer נבלה (s. Teharot I, 1); die Begründung s. weiter Note 65. Es sagte R. Meïr: Wie? Wenn beim Viehaas, das durch Berühren und Tragen verunreinigt56 Lev. 11, 39. 40., durch das Schlachten das Trefa von der Unreinheit rein bleibt57 d. h. trotzdem das Tier trefa ist, wenn es vorschriftsmässig geschlachtet wird, die Unreinheit von נבלה nicht eintritt. Es wird dies aus dem einschränkendem הבהמהמן„ (Lev. 11, 39) geschlossen: wenn „von“ den Tieren eines stirbt, so verunreinigt es. Das Schlachten eines Tieres, das trefa ist, wäre eigentlich dem Selbstverenden gleich zu achten, da das Tier auch durch das Schlachten nicht für den Genuss erlaubt wird. Die Schrift gebraucht aber den Ausdruck מן הבהמה, um anzudeuten, dass es auch Fälle gibt, wo Tiere, die so wie von selbst verendet sind, dennoch nicht נבלה werden, und zwar sind damit Tiere gemeint, die trefa sind, wenn sie vorschriftsmässig geschlachtet worden sind (s. auch Chullin IV, 4)., ist es da nicht folgerichtig58 nach der Schlussfolgerung vom Schwereren auf das Leichtere., dass beim Vogelaas, das nicht durch Berühren und Tragen verunreinigt59 da Lev. 11, 39 nur vom Vieh, nicht von Vögeln die Rede ist, und Lev. 22, 8, wo nur Vogelaas gemeint sein kann, da nur bei diesem eine Verunreinigung erst beim Essen eintritt, es ausdrücklich heisst לא יאכל לטמאה בה er soll es nicht „essen“, sich daran zu verunreinigen, woraus zu entnehmen ist, dass die Verunreinigung nur durch das Essen, nicht aber durch Berühren oder Tragen eintritt., umsomehr durch das Schlachten das Trefa von der Unreinheit rein bleibt? Wie wir nun beim Schlachten, durch das es zum Genuss tauglich wird, finden60 מה מצינו eine der talmudischen Deutungsregeln: aus dem, was für Eines gilt, wird der Schluss gezogen, dass dasselbe auch für ein Anderes, das ihm gleich ist, gilt., dass dadurch das Trefa von der Unreinheit rein bleibt, so muss auch beim Abdrücken61 des Vogelopfers im Heiligtum., durch das es zum Genuss tauglich wird62 für die Priester oder für den Altar (s. II Note 26)., das Trefa von der Unreinheit rein bleiben. R. Jose sagt: Genug63 דיו eine Abkürzung für den Satz: דיו לבא מן הדין להיות כנדון d. h. bei der Schlussfolgerung vom Leichteren auf das Schwerere oder umgekehrt (קל וחומר) ist der Folgerung genügt, wenn das, worauf gefolgert werden soll, dem, aus dem die Folgerung gezogen wird, gleichgestellt wird (s. Baba kama II Note 27)., wenn es dem Viehaas gleichgestellt wird; durch das Schlachten bleibt es rein64 wie beim Viehaas., durch das Abdrücken aber nicht65 die von R. Jose angezogene Regel erkennt auch R. Meïr an, trotzdem will er sie hier nicht angewendet wissen, weil durch den Satz (Lev. 11, 46): זאת תורת הבהמה והעוף diese Vorschriften für das Vieh und für das Geflügel einander gleichgestellt werden, woraus geschlossen wird, dass nicht nur das Geflügel ebenso wie das Vieh geschlachtet werden muss, sondern dass ebenso, wie bei dem Vieh die Unreinheit von נבלה nicht eintritt, wenn es geschlachtet wird, weil durch das Schlachten es zum Genuss erlaubt wird, so auch beim Geflügel die Unreinheit von נבלה nicht eintritt, wenn es abgedrückt wird, wo es durch das Abdrücken zum Genuss erlaubt wird. Nach R. Jehuda dagegen ist daraus, dass Lev. 17, 15 neben נבלה, dem von selbst Verendeten nicht vorschriftsmässig Geschlachteten, noch טרפה besonders genannt wird, zu schlieseen, dass bei einem Tier, das trefa ist, die Unreinheit, von der dort die Rede ist, selbst dann eintritt, wenn es vorschriftsgemäss geschlachtet oder abgedrückt ist (Talmud). Es ergeben sich demnach 3 verschiedene Ansichten: Nach R. Meïr tritt die טומאת בית הבליעה nicht ein, sobald das Tier vorschriftsgemäss geschlachtet oder abgedrückt ist, nach R. Jehuda tritt sie in beiden Fällen ein, nach R. Jose tritt sie beim Abdrücken ein, aber nicht beim Schlachten.." ], [ "Alle Opfer, unter welche zum Umkommen bestimmte Sündopfer1 das sind Sündopfer-Tiere, die nicht dargebracht werden durften und, weil sie auch zu nichts anderem verwendet werden durften, an einen abgeschlossenen Platz gebracht und dort sich selbst überlassen wurden, bis sie von selbst umkamen. Solcher חטאות המתות gab es fünferlei: 1) das von einem zum Sündopfer geweihten Tiere geworfene Junge, 2) das gegen ein Sündopfer Eingetauschte, 3) das Sündopfer, dessen Eigentümer gestorben war, 4) dessen Eigentümer bereits durch Darbringung eines anderen Opfertieres gesühnt war, 5) das sein Jahresalter überschritten hat (s. Temura IV, 1, 2). Weil es mehrere Arten solcher Tiere gab, steht die Mehrzahl חטאות המתות: eine der Arten von zum Umkommen bestimmten Sündopfern. oder ein zur Steinigung verurteilter Ochse2 Exodus 21, 28—32. sich gemischt haben3 wörtlich: die (mit anderen Tieren) vermischt worden sind durch zum Umkommen u. s. w. (die sich unter sie gemischt haben)., und wäre es selbst einer unter zehntausend, sind dem Umkommen zu überlassen4 Das unter die Opfer geratene Tier geht nicht in der Mehrheit auf (בטל ברוב), wie sonst Verbotenes, das versehentlich unter Erlaubtes geraten ist, weil lebende Wesen immer als etwas für sich Bestehendes betrachtet werden (בעלי חיים חשיבי) und deshalb niemals in Anderem aufgehen. Da dieses Tier aber zu jeder Verwendung verboten ist und man es unter den Opfertieren, unter die es sich gemischt hat, nicht mehr erkennen kann, so sind sämtliche Opfertiere zu jeder Verwendung verboten und müssen deshalb dem Umkommen überlassen werden.. Hat sich unter sie ein Ochse gemischt, durch den eine Sünde verübt worden ist, indem er entweder nach Aussage nur eines Zeugen5 Nur auf die Aussage zweier Zeugen wurde der Ochse gesteinigt; war nur ein Zeuge da, so konnte man den Ochsen weiter gebrauchen, nur als Opfertier durfte er nicht verwendet werden. Dass ein Tier, das einen Menschen getötet hat, auch wenn keine zwei Zeugen dafür da sind, nicht als Opfer gebraucht werden darf, wird aus dem einschränkenden ומן הצאן (Lev. 1, 2) geschlossen (Temura 28 b). oder nach Aussage der Eigentümer6 Auf die Aussage der Eigentümer wurde der Ochse ebenfalls nicht gesteinigt, nach einer Ansicht, weil die Steinigung des Ochsen eine Busse für die Eigentümer war und bei Selbstbezichtigung man von Zahlung der Busse frei war (מודה בקנס פטור), nach der Ansicht Anderer, weil die Eigentümer nicht als Zeugen gelten konnten, da nach allgemeinem Grundsatz das Zeugnis nahestehender Verwandter der Parteien keine Geltung hat, und inbezug auf sein Eigentum der Eigentümer doch wenigstens ebenso stark interessiert ist wie der nächststehende Verwandte (אדם קרוב אצל ממונו). einen Menschen getötet hat, was7 irgend ein Tier, das. [einen Menschen] begattet hat oder [von ihm] begattet worden ist8 Zu ergänzen ist aus dem Vorhergehenden: nach Aussage nur eines Zeugen oder nach Aussage der Eigentümer, denn bei Aussage von zwei Zeugen wurde auch hier das Tier gesteinigt (Lev. 20, 15. 16) und durfte zu nichts verwendet werden. Waren aber nicht zwei Zeugen dafür da, so durfte das Tier verwendet werden, als Opfertier durfte es aber nicht gebraucht werden. Letzteres wird daraus gefolgert, weil es von den Tieren, die wegen eines Leibesfehlers nicht dargebracht werden dürfen, heisst (Lev. 22, 25): כי משחתם בהם, denn ihr Makel ist an ihnen, darum werden sie euch nicht wohlgefällig aufgenommen werden. Der Ausdruck השחית ist aber sonst für geschlechtliche Entartung gebräuchlich, wie Gen. 6, 12: כי השחית כל בשר את דרכו על הארץ denn es hatte verderbt alles Fleisch seinen Wandel auf der Erde, worunter nach der traditionellen Erklärung die geschlechtliche Entartung zu verstehen ist; daraus wird die Lehre entnommen, dass auch Tiere, die geschlechtlich missbraucht worden sind, nicht als Opfer dargebracht werden dürfen. Nach einer anderen Ansicht wird sie aus dem einschränkenden מן הבקר (Lev. 1, 2) geschlossen (Temura 28 b). Sowohl bei dem Ochsen, der einen Menschen getötet, wie bei dem, der einen Menschen begattet hat oder von ihm begattet worden ist, gibt es noch zwei Fälle, wo dasselbe gilt, wie wenn keine zwei Zeugen da sind, nämlich: wenn das Tier sich unter die Opfer gemischt hat, bevor das Urteil über es gefällt worden ist, und wenn der Mensch, den es getötet oder begattet hat oder von dem es begattet worden ist, ein Götzendiener war; auch in diesen beiden Fällen war nämlich das Tier nur als Opfer nicht zu gebrauchen., das zum Götzenopfer bestimmt9 מוקצה von קצה abscheiden, absondern = das zu einem bestimmten Gebrauch Abgesonderte, Bestimmte, bei den Sabbat-Vorschriften: das für eine am Sabbat verbotene Verwendung Bestimmte, hier: das zum Opfer beim Götzendienst bestimmte Tier. Nach Maim. הלכות אסורי מזבח IV, 4, wird das Tier durch die blosse Bestimmung noch nicht zum Opfer untauglich, sondern muss an ihm auch eine Handlung zum Zwecke des Götzendienstes vorgenommen worden sein. war oder götzendienerisch verehrt worden ist10 Dass zum Götzenopfer bestimmte und götzendienerisch verehrte Tiere nicht als Opfer dargebracht werden durften, wird ebenfalls aus der Note 7 angeführten Schriftstelle (Lev. 22, 25) gefolgert, weil der Ausdruck השחית auch für Götzendienst gebraucht wird, wie Deuter. 4, 16: פן תשחיתון ועשיתם לכם פסל dass ihr nicht ausartet und euch ein Götzenbild machet; nach einer anderen Ansicht wird die Untauglichkeit von מוקצה aus dem einschränkenden מן הצאן, die von נעבד aus מן הבקר geschlossen. Durch Beides wird aber das Tier zu sonstiger Verwendung nicht verboten (Temura 28 b)., oder das als Buhlerinnenlohn gegeben oder für einen Hund eingetauscht worden ist11 s. Deuter. 23, 19. Näheres darüber Temura VI, 2—4., ein Bastard12 z. B. das Junge von einem Schaf und einem Ziegenbock. Dass ein solches Tier zum Opfer untauglich ist, wird daraus entnommen, dass es Lev. 22, 27 heisst: שור או כשב או עז כי יולד „ein Ochse oder ein Schaf oder ein Rind“, nur ein Tier, das entweder der einen oder der anderen dieser Gattungen angehört, darf geopfert werden, nicht aber das aus der Vermischung von zwei verschiedenen Gattungen hervorgegangene., ein Trefa13 s. VII, 53. Ist die Verletzung äusserlich nicht zu erkennen, dann kann man ja gar nicht wissen, dass das Tier trefa ist. Ist sie aber äusserlich zu erkennen, dann ist ja das Tier daran von den anderen Tieren, unter die es sich gemischt hat, zu unterscheiden. Im Talmud (74 b) werden aber drei Fälle angeführt, wo ein Tier wegen trefa verboten ist und von einem anderen Tiere dennoch nicht zu unterscheiden ist. Dass ein Tier, das trefa ist, nicht geopfert werden darf, wird aus dem zweiten einschränkenden מן הבקר (Lev. 1, 3) geschlossen: מן הבקר להוציא את הטרפה (Temura 29 a; s. auch Bechorot 57 a und Maimon. הלכות אסורי מזבח II, 10)., ein seitwärts [aus der Gebärmutter] Herausgezogenes14 דופן = Wand, Seitenwand, daher auch Seite; יוצא דופן heisst das nicht durch natürliche Geburt, sondern durch eine Operation aus der Seite herausgekommene Tier. Dass auch ein solches Tier zum Opfer untauglich ist, wird ebenfalls aus dem Note 12 angeführten Schriftvers (Lev. 22, 27) gefolgert, weil es heisst: כי יולד, es muss auf dem natürlichen Wege geboren sein., so müssen sie weiden, bis sie einen Leibesfehler15 יסתאבו von סאב s. Pesachim IX Note 86. bekommen16 Darbringen kann man sie nicht, da sich ein Tier unter ihnen befindet, das man nicht darbringen darf; ausserhalb des Heiligtums kann man sie nicht schlachten, da Opfer nicht ausserhalb des Heiligtums geschlachtet werden dürfen; sie alle verkaufen und für den Erlös dann die entsprechende Anzahl von Opfern darbringen darf man auch nicht, da zu Opfern geweihte Tiere nicht zu anderer Verwendung verkauft werden dürfen, so lange sie noch für den Altar tauglich sind. Deshalb muss man sie so lange weiden lassen, bis sie sich einen Leibesfehler zugezogen haben, durch den sie untauglich für den Altar werden, und sie dann alle verkaufen., dann werden sie verkauft, und für den Preis des wertvollsten17 da man die einzelnen Tiere nicht mehr unterscheiden und daher nicht wissen kann, welchen Wert jedes hatte. unter ihnen bringt man von der betreffenden Art18 Waren es z. B. 3 Ganzopfer (zu Gemeindeopfern bestimmte oder einem Eigentümer angehörende, nur von diesem Falle spricht hier die Mischna; der Fall, dass Opfertiere verschiedener Gattung oder derselben Gattung aber verschiedenen Eigentümern angehörende unter einander sich gemischt haben, so dass man sie nicht mehr von einander unterscheiden kann, wird erst in der folgenden Mischna behandelt), unter die sich das untaugliche Tier gemischt hat, und es haben beim Verkauf eines der Tiere 12, die anderen 11, 10 und 9 Denare gebracht, so muss man, da das Tier, welches den geringsten Preis gebracht hat, vielleicht gerade das untaugliche Tier war, das sich unter die 3 Ganzopfer gemischt hat, zunächst ein Ganzopfer im Werte des Tieres, das den höchsten Preis gebracht hat, also für 12 Denare bringen, dann eines im Werte des nun unter den 3 anderen wertvollsten, also für 11, und das dritte im Werte des unter den 2 übrigbleibenden wertvollsten, also für 10 Denare. Raschi und Bartenura nehmen an, dass die Mischna hier von dem Falle spricht, dass nur ein Opfer mit einem untauglichen Tiere oder mehreren solchen sich vermischt hat. Dafür spricht das יביא בדמי היפה שבהן: man bringe [sc. ein Opfer] im Preise des wertvollsten unter ihnen; dagegen spricht aber die Mehrzahl נתערבו, die sich auf das כל הזבחים am Anfang der Mischna bezieht, wo doch von mehreren Opfern die Rede ist, unter die sich das untaugliche Tier gemischt hat.; hat sich [ein Opfer] unter fehlerfreie nichtheilige Tiere gemischt, so werden die nicht-heiligen für den Bedarf der betreffenden Art verkauft19 Hat z. B. ein Ganzopfer sich unter 10 nichtheilige Tiere gemischt, so bringt der Eigentümer des Ganzopfers eines von den 11 Tieren als Ganzopfer dar, und die übrigen 10 Tiere werden an Andere verkauft, die Ganzopfer darzubringen haben, und also ebenfalls als Ganzopfer dargebracht. Allerdings bringt auf diese Weise der Eigentümer des Opfers, das sich unter die anderen Tiere gemischt hat, anstatt seines ursprünglichen eignen vielleicht jetzt ein fremdes, ihm nicht gehörendes Tier als Opfer dar, und ebenso einer von den zehn, nämlich derjenige, der das Tier erworben hat, das schon vorher zum Ganzopfer bestimmt war und dem ersten Eigentümer gehört; er hat mit seinem Gelde das zehnte von den nicht-heiligen Tieren erwerben wollen, das jetzt der Eigentümer des ersten Ganzopfers darbringt, denn ein Tier, das jemand zum Opfer für sich geweiht hat, kann er nicht einem Anderen zum gleichen Zweck verkaufen, und auch wenn es geschehen ist, darf es dennoch nur als Opfer für den ersten Eigentümer dargebracht werden (s. Pesachim 89 b: המוכר עולתו ושלמיו לא עשה ולא כלום). Deshalb ist, ebenso wie in dem Falle der folgenden Mischna, jedes dieser 11 Opfer mit der unbestimmten Bezeichnung: לשם מי שהוא darzubringen, d. h. es soll demjenigen als Opfer angerechnet werden, der der rechtmässige Eigentümer ist; auf diese Weise hat jeder sein Opfer dargebracht, da ja jedem eines von den 11 Opfertieren gehört und nur nicht festzustellen ist, ob es gerade dasjenige ist, das er darbringt. Nach Tosafot ist eine solche ausdrückliche Bezeichnung nicht nötig, sondern bedeutet יקרב לשם מי שהוא: man schlachtet das Opfer, ohne des Eigentümers überhaupt zu erwähnen, nach IV, 6 (s. dort Note 62)..", "[Hat sich vermischt] Heiliges mit Heiligem derselben Art20 die Opfertiere gehören aber verschiedenen Eigentümern., so wird dieses dargebracht mit der Bestimmung für den, dem es gehört, und jenes wird dargebracht mit der Bestimmung für den, dem es gehört21 s. oben Note 19. Sind es jedoch Opfertiere, bei denen die סמיכה vorgeschrieben ist, d. h. auf welche vor der Darbringung die Eigentümer ihre Hände aufzustützen haben (Lev. 1, 4), so dürfen sie nicht dargebracht werden, sondern müssen, wie in den weiter angeführten Fällen, weiden bis sie einen Leibesfehler bekommen, da ja nicht festzustellen ist, wer der Eigentümer des einzelnen Opfers ist (Talmud). Dass die Eigentümer der Opfer gemeinsam ihre Hände auf jedes der Opfer stützen, geht nicht an, weil ein Anderer als der Eigentümer seine Hände nicht auf das Opfer stützen darf, da dieses schon als eine verbotene Nutzniessung von Heiligem betrachtet wird (Tiferet Jisrael).; Heiliges mit Heiligem von anderer Art22 Opfertiere verschiedener Gattung, die in den Vorschriften über die Blutsprengung oder die Opferung oder das Verzehren des Opferfleisches von einander ab weichen und die deshalb nicht dargebracht werden können, weil man nicht weiss, welcher Gattung die einzelnen Tiere angehören., so müssen sie weiden, bis sie einen Leibesfehler bekommen, dann werden sie verkauft, und man bringt für den Preis des wertvollsten unter ihnen ein Opfer von der einen Art und für den Preis des wertvollsten unter ihnen ein Opfer von der anderen Art, und das Hinzuzulegende erleidet man an seinem Eigentume Schaden23 Hat z. B. ein Ganzopfer mit einem Sündopfer sich vermischt, und beim Verkauf bringt das eine Tier 12 Denare, das andere nur 11, so muss man für den Erlös ein Ganzopfer für 12 Denare und ein Sündopfer für 12 Denare bringen, man muss also von seinem eigenen Gelde einen Denar zulegen. Waren es 5 Opfertiere verschiedener Gattung, die unter einander sich gemischt haben, und ein Tier bringt beim Verkauf 12 Denare, die 4 anderen je 11, so muss man von jeder Gattung je ein Tier für 12 Denare darbringen, man muss also 4 Denare von seinem eigenen Gelde zulegen. Das bei dem Verkauf der Tiere gelöste Geld darf man übrigens nicht zum Ankauf der darzubringenden Tiere verwenden, da auch auf dem Erlös noch die Heiligkeit des verkauften Opfertieres ruht und dafür deshalb kein Opfertier anderer Gattung angekauft werden darf. Man muss deshalb, wenn man nach dem Verkauf nun wieder ein Tier ankaufen will, um es als Ganzopfer darzubringen, von seinem eigenen Gelde eine dem Erlös aus dem wertvollsten der Tiere gleiche Summe nehmen und erklären, mit diesem Gelde löse ich den aus dem Ganzopfer erzielten Erlös aus, und für dieses Geld kauft man sodann ein Ganzopfer; in gleicher Weise verfährt man dann bei jedem der Opfer, die man darzubringen hat.. Hat es24 ein anderes oder mehrere andere Opfertiere. sich mit Erstgeburt oder Zehnt25 Erstgeburt und Zehnt dürfen nicht, wie andere Opfertiere, wenn sie einen Leibesfehler bekommen, verkauft werden mit der Folge, dass sie durch den Verkauf aufhören, heilig zu sein, indem ihre Heiligkeit auf den für sie erzielten Erlös übergeht, für den dann ein anderes Ersatztier darzubringen ist, sondern es wird, auch wenn sie durch einen Leibesfehler zum Opfern untauglich geworden sind, für sie kein anderes Opfer dargebracht, sie werden vielmehr weiter als heilig betrachtet und, ohne geopfert zu werden, wie jedes andere Zehnt und Erstgeburt von den Eigentümern bezw. von den Priestern verzehrt (s. Temura III, 5). vermischt, so müssen sie weiden, bis sie einen Leibesfehler bekommen26 dann nimmt man eine Geldsumme in Höhe des Wertes des wertvollsten unter den Tieren für das eine darunter geratene Opfertier — waren es mehrere, so für jedes derselben — und erklärt: durch dieses Geld soll das hierunter befindliche Opfertier ausgelöst sein, und bringt für dieses Geld ein entsprechendes Ersatzopfer. Das ausgelöste Opfertier wird dann mit den anderen Tieren nach Art der Erstgeburt und des Zehnt verzehrt., und man isst sie dann nach Art27 Erstgeburt und Zehnt dürfen, auch nachdem sie einen Leibesfehler bekommen haben, nicht auf öffentlichem Platz geschlachtet oder verkauft und ihr Fleisch nicht nach Gewicht verkauft werden (Temura III, 5). der Erstgeburt und des Zehnt. Bei allen [Opfern] ist eine Vermischung möglich, ausser beim Sündopfer mit dem Schuldopfer28 denn als Schuldopfer wurde nur ein Widder oder ein männliches Schaf dargebracht, als Sündopfer nur ein weibliches Schaf oder ein Ziegenbock; die Tiere waren also stets von einander zu unterscheiden..", "Haben sich ein Schuldopfer und ein Friedensopfer vermischt29 Diese beiden Opfergattungen unterscheiden sich nur dadurch, dass das Schuldopfer auf der Nordseite geschlachtet werden musste, das Friedensopfer dagegen überall in der עזרה geschlachtet werden konnte, und in der Art, wie das Fleisch verzehrt wurde (s. V, 5. 7)., (so müssen sie weiden, bis sie einen Leibesfehler bekommen)30 dann werden sie verkauft u. s. w., wie es in der vorhergehenden Mischna für den Fall vorgeschrieben ist, dass sich Heiliges mit Heiligem von anderer Art vermischt hat. In der Mischna ed. Lowe und in den Talmud-Ausgaben fehlt der eingeklammerte Satz, wodurch an dem Sinn des Ganzen nichts geändert wird., R. Simon sagt31 Nach Ansicht des R. Simon können in diesem Falle die Opfertiere selbst dargebracht werden, da ja auch die Friedensopfer auf der Nordseite geschlachtet werden dürfen.: Beide werden auf der Nordseite geschlachtet32 indem man dabei unbestimmt lässt, als was und für wen jedes der beiden Opfer geschlachtet wird (s. oben Note 19). und verzehrt nach Art des Strengeren von ihnen33 das ist das Schuldopfer. Das Fleisch beider Tiere darf also nur innerhalb der עזרה von den männlichen Priestern den Tag und die darauf folgende Nacht bis Mitternacht verzehrt werden.. Darauf sagten sie34 die anderen Weisen. zu ihm: Man veranlasst nicht, dass Heiliges untauglich wird35 Das Fleisch des Friedensopfers hätte von jedermann und noch die ganze Nacht und den folgenden Tag gegessen werden dürfen. Dadurch, dass es jetzt auch nur von den männlichen Priestern und bis Mitternacht gegessen werden darf, kann sehr leicht etwas davon übrig bleiben und so vor der Zeit als נותר untauglich werden. מביאין לבית הפסול wörtlich: in den Raum für Untaugliches kommen lassen, בית hier vielleicht in übertragenem Sinne gebraucht: in den Bereich des Untauglichen kommen lassen.. Sind Fleisch-Stücke mit Fleisch-Stücken vermischt worden, von Hochheiligem36 das, wie das Fleisch des Sündopfers und des Schuldopfers, nur in der עזרה und nur von den männlichen Priestern verzehrt werden durfte. mit Einfach-Heiligem37 das, wie das Dankopfer, in der ganzen Stadt und von jedermann verzehrt werden durfte., von solchen, die nur einen Tag gegessen werden38 wie das Dankopfer., mit solchen, die zwei Tage gegessen werden dürfen39 wie das Friedensopfer., muss man sie nach Art des Strengeren von ihnen verzehren40 In diesen Fällen stimmen auch die anderen Weisen dem R. Simon zu, da es hier keinen anderen Ausweg gibt..", "Wenn Glieder von einem Sündopfer41 die zum Verzehren durch die Priester bestimmt sind. mit Gliedern von einem Ganzopfer42 die auf dem Altar geopfert werden sollen. Hier heisst es nicht wie in der vorhergehenden Mischna חתיכות Fleischstücke, sondern אברים Glieder, weil das Ganzopfer nur in seine Glieder zerlegt werden, diese aber nicht weiter zerschnitten werden durften (Chullin 11a: ונתח אותה לנתחיה ולא נתחיה לנתחים); es können daher nur Glieder von einem Sündopfer mit Gliedern von einem Ganzopfer sich vermischen. vermischt worden sind, so sagt R. Elieser: Man legt sie oben hinauf43 auf das Altarfeuer., und ich betrachte das Fleisch des Sündopfers, das oben liegt, als wäre es Holz44 Das Fleisch des Sündopfers darf nicht geopfert werden. Es wird dies aus Lev. 2, 11 geschlossen. Der Satz כי כל שאור וכל דבש לא תקטירו ממנו אשה לה׳ wird von der Tradition dahin ausgelegt, dass, ebenso wie aller Sauerteig und aller Honig, so auch alles dasjenige nicht geopfert werden darf, wovon das Feueropfer dem Ewigen bereits dargebracht worden ist (ממנו אשה לה׳). Dieses Verbot wird aber nach R. Elieser durch den folgenden Schriftvers wieder beschränkt. Dort heisst es: ואל המזבח לא יעלו לריח ניחח auf den Altar soll es nicht heraufkommen zum Wohlgeruch; nur zum Zwecke des Wohlgeruchs darf Derartiges nicht auf den Altar gebracht werden, wohl aber, wenn man die Absicht hat, es nur als Brennstoff zu verwenden. Damit nun die Glieder des Ganzopfers, wie vorgeschrieben, auf dem Altar geopfert werden können, bringt man nach R. Elieser die sämtlichen Glieder auf den Altar mit der Absicht, dass die Glieder, welche von dem Ganzopfer herrühren, als Opfer und die andern Glieder als einfacher Brennstoff, wie das Holz, dort verbrennen.. Die Weisen sagen45 Nach Ansicht der Weisen besagt das Wörtchen אתם im ersten Versteile von Lev. 2, 12, dass der das Verbot beschränkende zweite Versteil ואל המזבח לא יעלו לריח ניחח nur für das Verbot von Sauerteig und Honig, worauf sich das אתם bezieht, gilt, nicht aber für das Verbot von Solchem, wovon schon das Feueropfer dem Ewigen dargebracht worden ist; dieses darf unter keinen Umständen auf den Altar gebracht werden.: Man lässt ihr Aussehen verkommen46 Man kann sie nicht opfern, da ja Stücke darunter sind, die nicht auf den Altar gebracht werden dürfen; man darf sie auch nicht sofort verbrennen, da Heiliges, so lange es nicht untauglich geworden ist, nicht vernichtet werden darf. Man muss daher warten, bis das Fleisch durch Verlust seiner Frische oder dadurch, dass es נותר geworden, zum Essen untauglich geworden ist, und es dann verbrennen. Über den Ausdruck תעובר צורתן s. Pesachim VII Note 52. und schafft47 ויצאו das Intransitivum für das Passiv des Transitivum wie II Note 43. sie dann nach dem Verbrennungsraum48 S. Pesachim VIII Note 18 und IX Note 49..", "Opferglieder49 von Ganzopfern. mit Gliedern von mit einem Leibesfehler behafteten Tieren50 Unter die zu opfernden Glieder mehrerer Ganzopfer sind die Glieder eines mit einem Leibesfehler behafteten Tieres geraten, die nicht geopfert werden dürfen. Die Mehrzahl “בעלי מומין„ ist zu erklären: die Glieder eines von solchen mit einem Leibesfehler behafteten Tieren. In diesem Falle darf selbst nach R. Elieser nicht das für den Altar Untaugliche zusammen mit dem Tauglichen auf den Altar gebracht werden, indem man das Untaugliche nur als Brennstoff betrachtet, wie in der vorhergehenden Mischna, weil alles von einem mit einem Leibesfehler behafteten Tiere Herrührende als minderwertig betrachtet wird und deshalb überhaupt nicht, auch nicht als Brennstoff, auf den Altar gebracht werden darf., R. Elieser sagt: Wenn man den Kopf eines von ihnen dargebracht hat51 bevor man erfahren, dass unter die zu opfernden Glieder die Glieder eines Tieres geraten waren, die nicht geopfert werden dürfen., kann man alle Köpfe darbringen52 Da unter den Köpfen sich nur einer befunden hat, der nicht geopfert werden durfte, so nehme ich an, dass der bereits geopferte Kopf derjenige war, der nicht hätte geopfert werden dürfen, und die anderen Köpfe dürfen deshalb alle geopfert werden. Nach der Ausführung im Talmud ist dies jedoch auch nach R. Elieser nur in der Weise gestattet, dass immer zwei Köpfe zugleich geopfert werden, so dass darunter immer wenigstens einer sich befindet, der mit Bestimmtheit nicht der zur Opferung verbotene ist. Einzeln dagegen dürfen die Köpfe nicht geopfert werden, da es doch ebenso gut möglich ist, dass der verbotene sich noch unter ihnen befindet, und das Verbotene für sich allein auf keinen Fall auf den Altar gebracht werden darf., die Kniestücke53 Die Mischna-Ausgabe Lowe liest richtig כרעיו statt des כרעו in unseren Mischna-Ausgaben; die Kniestücke wurden nach Tamid IV, 3 stets zusammengehalten und dargebracht. eines von ihnen, kann man alle Kniestücke darbringen. Die Weisen aber sagen: Selbst wenn man alle ausser einem54 d. h. einem Paare, das man nach Ansicht des R. Elieser noch darbringen kann; denn wenn nicht mehr ein Paar gleicher Glieder, sondern nur eines davon übrig geblieben ist, darf es ja auch nach R. Elieser nicht mehr geopfert werden (Talmud). dargebracht hat, muss dieses nach dem Verbrennungsraum55 S. Note 48. geschafft werden.", "Blut, das sich mit Wasser vermischt hat56 indem Wasser in das Blut hineingegossen worden ist oder das Blut in einem Strom in Wasser hineingegossen worden ist; ist aber das Blut in das Wasser tropfenweise gegossen worden, z. B aus einem Gefäss mit so enger Öffnung, dass das Blut nur tropfenweise hinausfliessen konnte, so ist es nicht mehr zu gebrauchen, weil jeder Tropfen, sobald er für sich allein in das Wasser hineingekommen ist, sofort als in dem Wasser aufgegangen betrachtet wird und, was einmal im Wasser aufgegangen ist, nachher nicht wieder den Charakter von Blut erhalten kann, wenn schliesslich selbst mehr Blut als Wasser in dem Gefässe ist (Talmud)., ist, wenn es das Aussehen von Blut hat57 nicht wie rötlich gefärbtes Wasser sondern wie Blut aussieht., tauglich58 und darf, trotzdem es mit Wasser gemischt ist, gesprengt werden.; hat es sich mit Wein59 mit rotem Wein, der im Aussehen von Blut nicht zu unterscheiden ist. vermischt, betrachtet man diesen, als wäre er Wasser60 und wenn in der Mischung so viel Blut ist, dass diese dann das Aussehen von Blut gehabt hätte, so ist es tauglich.; hat es sich mit Blut von einem61 nicht-heiligen, nicht als Opfer geschlachteten. Vieh oder mit Blut von einem Wild vermischt, betrachtet man dieses, als wäre es Wasser62 In diesen Fällen stimmen auch die anderen Weisen der Ansicht des R. Elieser in Mischna 4 zu, dass das nicht für den Altar bestimmte, das mit dem zu sprengenden Blut sich vermischt hat, mit diesem zusammen auf den Altar gebracht werden darf, weil hier dadurch keine Opfervorschrift verletzt wird, wie durch die Darbringung des Fleisches von einem Sündopfer, das zum Verzehren und nicht zur Opferung bestimmt ist (Tosafot 77 b s. v. בדם בהמה).. R. Jehuda sagt: Blut hebt niemals Blut auf63 Beim Opferdienst des Versöhnungstages wurde nach Joma V, 4 das Blut des Stieres mit dem Blut des Bockes zusammengegossen und dann davon auf den Altar gesprengt. Trotzdem heisst es Lev. 16, 18: ולקח מדם הפר ומדם השעיר er nehme von dem Blute des Stiers und vom Blute des Bockes und gebe es an die Hörner des Altars ringsum. Es werden also beide Blutarten, trotzdem sie mit einander vermischt worden sind und die Blutmenge vom Stier jedenfalls grösser ist als die vom Bock, dennoch weiter jede für sich benannt. Daraus schliesst R. Jehuda, dass Blut in Blut und überhaupt eine Flüssigkeit oder Masse in einer anderen gleichartigen niemals aufgeht (מין במינו לא בטל) s. Menachot 22 a. Deshalb darf nach R. Jehuda das Blut selbst dann gesprengt werden, wenn es sich mit einer noch so grossen Menge anderen von einem nicht-heiligen Tiere herrührenden Blutes vermischt hat..", "Hat es sich mit Blut von untauglichen Opfern64 sei es, dass sie an sich schon vorher untauglich waren, sei es, dass sie durch einen Verstoss bei den Opferhandlungen untauglich geworden sind. vermischt, so giesst man es in den Wasserarm65 der durch die Opferhalle fliesst., mit nachgesickertem Blut66 S. III Note 8., so giesst man es in den Wasserarm67 Selbst wenn nur eine geringe Menge von dem nachgesickerten Blut oder dem Blut eines untauglichen Opfers in das zu sprengende Blut geraten ist, darf dieses nicht wie bei der Vermischung von Blut mit dem Blut von einem nicht-heiligen Tiere oder von einem Wild gesprengt werden (s. Mischna 6), weil Blut von untauglichen Opfern sich häufig in der Opferhalle befindet; es ist deshalb zu befürchten, dass, wenn es erlaubt wird, solches Blut, wenn es mit zu sprengendem Blut sich vermischt hat, zu sprengen, man leicht dazu kommen könnte, es für erlaubt zu halten, es auch für sich allein zu sprengen, was bei einer Vermischung von Opferblut mit Blut von einem nicht-heiligen Tiere oder von Wild nicht zu befürchten ist.; R. Elieser erklärt es für tauglich68 wie bei der Vermischung mit Blut von einem nicht-heiligen Tiere, nämlich wenn in der Mischung die Menge des tauglichen Blutes so gross ist, dass, wenn das andere Blut Wasser wäre, die Mischung das Aussehen von Blut haben würde. Die abweichende Ansicht R. Eliesers bezieht sich nur auf den letzten Fall, wenn das zu sprengende Blut mit nachgesickertem Blut sich vermischt hat, und wird im Talmud folgendermassen begründet. Die Menge des nachsickernden Blutes ist zumeist doch geringer als die Menge des beim Schlachten ausströmenden Blutes; deshalb wird auch in der Mischung in den meisten Fällen mehr von dem zum Sprengen tauglichen Blute sein als von dem anderen, und daher das untaugliche in dem tauglichen aufgehen. Daraus aber, dass es erlaubt ist, das untaugliche Blut, wenn es in dem tauglichen aufgegangen ist, zu sprengen, wird niemand die Erlaubnis herleiten, das untaugliche Blut auch für sich allein zu sprengen. Die anderen Weisen dagegen sind der Ansicht: da es doch auch vorkommen kann, dass eine geringe Menge tauglichen Blutes mit einer so grossen Menge nachgesickerten Blutes sich vermischt, dass, wenn dieses Wasser wäre, die Mischung nicht mehr das Aussehen von Blut haben würde, so ist es aus dem angegebenen Grunde verboten, das Blut zu sprengen, selbst wenn nur wenig nachgesickertes Blut mit dem tauglichen Blute sich vermischt hat. Nach einer anderen Erklärung im Talmud bezieht sich die abweichende Ansicht R. Eliesers auf beide Fälle, auch auf den Fall, dass das Blut sich mit Blut von untauglichen Opfertieren vermischt hat, weil nach Ansicht R. Eliesers, wo es sich um Heiliges handelt, aus der blossen Befürchtung, dass daraus in einem anderen Falle ein Irrtum hervorgehen könnte, ein an sich zur Darbringung Taugliches nicht für untauglich erklärt werden kann. Gegen diese Erklärung wird aber geltend gemacht, dass dann die Mischna beide Fälle hätte zusammenziehen und so hätte lauten müssen: Hat es sich mit Blut von untauglichen Opfern oder mit nachgesickertem Blut vermischt, so giesst man es in den Wasserarm, R. Elieser erklärt es für tauglich.. Hat man es, ohne zu fragen69 נמלך sich beraten, hier: die gesetzliche Entscheidung einholen., gesprengt, so ist es tauglich.", "… Blut von Fehlerfreien mit Blut von Fehlerhaften, so wird es in den Wasserarm gegossen70 auch wenn nur wenig von dem untauglichen Blut mit einer grossen Menge von dem tauglichen sich vermischt hat. Der Grund ist hier nach Raschi derselbe wie in der vorhergehenden Mischna (s. Note 67), und da Blut von fehlerhaften Opfertieren sich häufig in der Opferhalle befindet, so stimmt hier auch R. Elieser zu. Nach Anderen (Bartenura, Straschun) darf hier das Blut aus dem Grunde selbst nach R. Elieser nicht gesprengt werden, weil Blut von einem mit einem Fehler behafteten Tiere, als etwas Schadhaftes, Minderwertiges überhaupt nicht und in keiner Form auf den Altar gebracht werden darf (vgl. oben Note 50).. Becher mit Bechern71 wenn ein Becher mit Blut von einem fehlerhaften Tiere unter Becher mit tauglichem Blute geraten ist. — R. Elieser sagt: Wenn ein Becher davon dargebracht worden ist, darf man alle Becher darbringen. Die Weisen aber sagen: Auch wenn alle Becher dargebracht worden sind ausser einem von ihnen, wird dieser in den Wasserarm gegossen72 Es ist die gleiche Controverse zwischen R. Elieser und den Weisen wie in Mischna 5; sie wird hier wiederholt, weil man sonst hätte annehmen können, dass nur dort, wo das Blut, von dem die Sühne abhängt, bereits vorschriftsmässig gesprengt ist, R. Elieser der Ansicht ist, dass, sobald eines dargebracht worden ist, man auch das übrige darbringen darf, dass dagegen hier, wo es sich um die Blutsprengung selbst handelt, auch R. Elieser der Ansicht der Weisen zustimmt. Umgekehrt hätte man aus der Controverse hier nur entnehmen können, dass die Weisen, wo es sich um die Blutsprengung selbst handelt, das Sprengen verbieten, nicht aber, dass sie auch dort, wo das Blut bereits vorschriftsmässig gesprengt worden ist, an ihrer abweichenden Ansicht gegenüber der des R. Elieser festhalten (Talmud)..", "Unter den Strich zu Sprengendes73 das ist das Blut von allen Opfern ausser dem Vieh-Sündopfer und dem Vogel-Ganzopfer (s. II Note 17)., das sich mit über den Strich zu Sprengendem74 mit Blut von einem Vieh-Sündopfer; denn das Blut von einem Vogel-Ganzopfer, das ebenfalls oben dargebracht wurde, wurde gar nicht erst in einem Gefäss aufgefangen, konnte also auch nicht wohl mit anderem Blute sich vermischen (s. VI Note 33 und 42). vermischt hat, R. Elieser sagt: Man sprenge es oben75 weil, wenn das Blut verschiedener Opfer zu sprengen ist, das oben zu sprengende Blut des Sündopfers zuerst gesprengt werden muss (s. X, 2)., und ich betrachte76 d. h. das Sprengen muss mit der ausdrücklichen Absicht geschehen, dass das Blut des anderen Opfers, das dabei mit auf den Altar kommt, gar nicht als Blut angesehen werden soll. Würde man dagegen das Blut stillschweigend oben sprengen, so würde damit auch der Eigentümer des Opfers, dessen Blut eigentlich unten hätte gesprengt werden müssen, gesühnt sein und nur das Opfer untauglich sein, d. h. das Fleisch dürfte nicht geopfert bezw. nicht gegessen werden (s. II Note 20), und es würde daran auch dadurch, dass man nachher das Blut nochmals unten sprengt, nichts mehr geändert werden. das unten zu Sprengende oben, als wäre es Wasser, und dann sprenge man nochmals unten77 diese Sprengung gilt dann für das unten zu Sprengende als Sprengung und zugleich für das darin enthaltene Blut des Sündopfers als Ausgiessen des Blutrestes, da das Blut von dort direkt an den Grund fliesst, wohin der Rest des Blutes vom Sündopfer auszugiessen ist (Raschi und Bartenura; siehe dagegen Maim. הלכות פסולי המוקרשין II, 11).. Die Weisen aber sagen: Es wird in den Wasserarm gegossen78 die Weisen teilen die Ansicht des R. Elieser nicht, dass man, um das Blut eines Opfers sprengen zu können, Blut eines anderen Opfers an eine andere als die vorgeschriebene Stelle sprengen darf, selbst wenn man dabei den Gedanken hat, dass letzteres gar nicht als Blut, sondern als Wasser betrachtet werden soll.. Hat man, ohne zu fragen, gesprengt79 in der Weise, wie es R. Elieser angibt., so ist es tauglich80 auch nach der Ansicht der Weisen, da doch schliesslich, wenn man auch vorschriftswidrig gehandelt hat, von dem oben zu sprengenden Blut oben und von dem unten zu sprengenden unten gesprengt worden ist. Ob es erlaubt ist, wenn man, ohne zu fragen, oben gesprengt hat, nun auch, um das unten zu sprengende Opfer tauglich zu machen, unten zu sprengen, darüber gehen die Meinungen auseinander; nach Maim. (ebend. II, 12) ist es erlaubt, Raschi scheint entgegengesetzter Ansicht zu sein (s. Straschun)..", "In einer Sprengung zu Sprengendes, das sich mit in einer Sprengung zu Sprengendem vermischt hat81 z. B. Blut von einer Erstgeburt mit Blut von einem Viehzehnt (s. V, 8)., wird in einer Sprengung gesprengt82 da ja bei Beiden nur eine Sprengung vorgeschrieben ist. Auch nach Ansicht der Weisen in Mischna 6, wonach, wenn taugliches Blut sich mit einer grossen Menge untauglichen Blutes vermischt hat oder umgekehrt, die geringe Menge in der grossen aufgeht, geht das Blut des einen Tieres in dem des anderen hier nicht auf, weil hier beide Blutarten zum Sprengen tauglich sind (עולין אין מבטלין זה את זה), wie bei dem Blute des Stiers und des Bocks am Versöhnungstage (s. oben Note 63). Wenn man deshalb mit der Mischung, welche beide Blutarten enthält, eine Sprengung macht, gilt dieselbe für beide Opfer. Dies kann jedoch nur gelten, wenn wir annehmen, dass bei einer Vermischung von zwei Flüssigkeiten dieselben sich mit einander so vermischen, dass in jedem kleinsten Teile der Mischung sowohl von der einen wie von der anderen Flüssigkeit etwas enthalten ist (יש בילה). Wenn wir dagegen annehmen, dass dieses nicht der Fall ist (אין בילה), dann kann die eine Sprengung oder können die vier Sprengungen nicht für beide Opfer gelten, da es ja eben so gut möglich ist, dass in der gesprengten Blutmenge gerade nur Blut von dem einen Opfer, von dem Blut des anderen Opfers dagegen nichts enthalten war. Da nun R. Elieser der letzteren Ansicht ist, so könnte er auch hier die eine oder die vier Sprengungen nicht als für beide ausreichend halten. Deshalb kann nach einer Auseinandersetzung im Talmud, der hier auch Bartenura folgt, die Mischna nur von dem Falle reden, dass zwei Becher mit Blut von verschiedenen Opfern so unter einander gekommen sind, dass man nicht mehr weiss, welcher Becher das Blut von dem einen und welcher das Blut von dem anderen Opfer enthält; man soll dann aus jedem Becher eine Sprengung machen, wenn man bei der einen wie bei der anderen Sprengung auch nicht weiss, für welches Opfer man das Blut sprengt. Aus demselben Grunde können dann die Worte R. Eliesers in Mischna 7 und 9 sich auch nur auf den Fall beziehen, dass Becher mit Blut und nicht die Blutmengen selbst mit einander sich vermischt haben (s. Tosfot Jomtob).; in vier Sprengungen zu Sprengendes mit in vier Sprengungen zu Sprengendem83 gemeint ist das Blut von solchen Opfern, mit deren Blut man 2 Sprengungen macht, die gleich 4 sind, wie das Ganzopfer, das Schuldopfer und das Friedensopfer (s. Abschn. V), nicht aber das Blut eines dieser Opfer mit dem Blut eines Söndopfers, für welches 4 Sprengungen vorgeschrieben sind, da das Blut des Sündopfers oben, das Blut der anderen Opfer dagegen unten gesprengt werden muss, demnach der in Mischna 9 behandelte Fall vorliegen würde., wird in vier Sprengungen gesprengt. … in vier Sprengungen zu Sprengendes mit in einer Sprengung zu Sprengendem, R. Elieser sagt: Es ist in vier Sprengungen zu sprengen84 man macht 4 Sprengungen mit der Mischung bezw. mit dem Blut jedes Bechers, indem man dabei den Gedanken hat, dass von dem nur in einer Sprengung zu sprengenden Blut nur eine Sprengung als Blutsprengung gelten, die anderen 3 Sprengungen dagegen betrachtet werden sollen, als wäre es nur Wasser, was gesprengt worden ist., R. Josua sagt: Es ist in einer Sprengung zu sprengen85 und diese eine Sprengung genügt auch für das Opfer, dessen Blut in 4 Sprengungen hätte gesprengt werden sollen, insofern das Opfer als dargebracht gilt und nur nichts davon auf den Altar gebracht noch verzehrt werden darf (s. IV, 1).. Es sagte zu ihm R. Elieser: Da übertritt man ja das Verbot: „du sollst nichts vermindern86 wenn man mit dem Blute, für das 4 Sprengungen vorgeschrieben sind, nur eine Sprengung macht. “? Darauf antwortete ihm R. Josua: Da übertritt man ja das Verbot: „du sollst nichts hinzutun87 wenn man, wie du meinst, auch mit dem Blute, für das nur eine Sprengung vorgeschrieben ist, 4 Sprengungen macht. R. Josua ist nicht der Ansicht des R. Elieser, dass durch die blosse darauf gerichtete Absicht des Sprengenden das Blut der anderen 3 Sprengungen einfach als Wasser betrachtet wird. ?“ Da sagte zu ihm R. Elieser88 selbst nach deiner Ansicht, wenn ich nicht sage: ich betrachte das Blut als blosses Wasser.: „Du sollst nichts hinzutun“ ist nur gesagt, wenn es für sich allein ist89 weil nur dann, wenn man mehr als die vorgeschriebene Anzahl von Sprengungen macht, man direkt gegen die Vorschrift verstösst, nicht aber, wenn das Blut mit anderem Blut vermischt ist und man die weiteren Sprengungen nur um des anderen willen macht. Allerdings bezieht sich danach auch das Verbot „du sollst nichts vermindern“ nur auf den Fall, dass das Blut für sich allein ist. Da aber weder durch die Vermehrung noch durch Verminderung der Anzahl von Sprengungen gegen ein Verbot verstossen wird, so ist es nach Ansicht des R. Elieser richtiger, dass man die grössere Anzahl von Sprengungen macht, die für die eine Blutart vorgeschrieben ist (Tosfot Jomtob).. Darauf antwortete ihm R. Josua: „Du sollst nichts vermindern“ ist nur gesagt, wenn es für sich allein ist90 und da auch das Blut, für das mehrere Sprengungen vorgeschrieben sind, schon sühnt, wenn auch nur eine Sprengung damit gemacht worden ist, so ist es nach Ansicht des R. Josua richtiger, dass man nur eine Sprengung macht.. Und ferner sagte R. Josua: Wenn du sprengst91 mehr Sprengungen, als vorgeschrieben sind., übertrittst du das Verbot „du sollst nichts hinzutun“ und verübst dabei mit deiner Hand eine Handlung; wenn du nicht sprengst92 Sprengungen, die vorgeschrieben sind, nicht machst., übertrittst du das Verbot „du sollst nichts vermindern“, aber du verübst dabei mit deiner Hand wenigstens keine Handlung93 sondern begeht eine blosse Unterlassungssünde..", "Drinnen zu Sprengendes94 Das im Innern des Heiligtums zu sprengende Blut der V, 1 und 2 aufgeführten Sündopfer., das sich mit draussen95 auf dem Aussenaltar. zu Sprengendem vermischt hat, wird in den Wasserarm gegossen96 Nach R. Elieser gibt es auch hier ebenso, wie in dem Falle in Mischna 9, den Ausweg, dass man von der Mischung zuerst drinnen sprengt mit dem Gedanken, dass das aussen zu Sprengende dabei als Wasser angesehen werden soll, und dann in der entsprechenden Weise draussen. Dieser Ausweg fällt aber weg, wenn das Blut, das sich mit dem drinnen zu sprengenden vermischt hat, das draussen zu sprengende Blut von einem Sündopfer oder Schuldopfer war, denn, wie es weiter in der Mischna heisst, würde dieses aussen zu sprengende Blut, sobald man es in das Innere hineinbringt, selbst nach R. Elieser untauglich werden. Zuerst draussen zu sprengen und dann drinnen geht aber auch nicht an, weil, wenn man draussen zu Sprengendes und drinnen zu Sprengendes zu sprengen hat, stets das drinnen zu Sprengende als das Heiligere zuerst gesprengt werden muss (s. X, 2). Da die Mischna hier ganz allgemein von der Vermischung von drinnen zu Sprengendem mit draussen zu Sprengendem spricht, also auch der letztere Fall mit einbegriffen ist, wo auch R. Elieser zustimmen muss, wird die in den anderen Fällen abweichende Ansicht R. Eliesers von der Mischna nicht ausdrücklich angeführt (Talmud).; hat man97 ohne zu fragen. davon draussen gesprengt und dann nochmals drinnen, so ist es tauglich98 beide Opfer sind tauglich. Das Opfer, dessen Blut draussen zu sprengen war, ist tauglich, da das Blut mit dem anderen zusammen ja draussen gesprengt worden ist; dadurch, dass das Blut nachher nach innen gebracht worden ist, wird das Opfer nicht mehr untauglich, nachdem es durch die draussen vollzogene Blutsprengung bereits zur Darbringung wie zum Verzehren tauglich geworden ist. Das Opfer, dessen Blut drinnen zu sprengen war, ist tauglich, da ja nachher davon drinnen gesprengt worden ist; dadurch, dass schon vorher davon auf den äusseren Altar grsprengt worden ist, ist das Opfer nicht untauglich geworden, entweder weil hier, wo es sich um bereits Geschehenes handelt, auch die Weisen der Ansicht des R. Elieser in Mischna 9 zustimmen, dass ich dieses dort gesprengte Blut ansehe, als wäre es Wasser (s. dort Note 80), oder weil nach Ansicht der Weisen der Satz, dass auch eine Blutsprengung auf eine andere Weise oder auf eine andere Stelle des Altars, als vorgeschrieben ist, schon den Eigentümer sühnt, das Opfer aber zur Darbringung und zum Verzehren untauglich macht, nur für den Fall gilt, dass das Blut wie sonst in der Absicht, damit zu sühnen, gesprengt worden ist, nicht aber, wenn es wie hier nur durch seine Vermischung mit dem anderen Blute mit auf den Altar gekommen ist (vgl. Tiferet Jisrael).; drinnen und dann nochmals draussen, so erklärt es R. Akiba für untauglich99 das Opfer, dessen Blut draussen zu sprengen war, aus dem weiter angeführten Grunde., die Weisen erklären es für tauglich100 die Weisen erklären auch das Opfer, dessen Blut draussen zu sprengen war, für tauglich, ausser wenn es das draussen zu sprengende Blut eines Sündopfers war.. R. Akiba nämlich sagte: Alles Blut101 das draussen und nicht im Innern des Heiligtums gesprengt werden soll., das zur Sühnebringung in den Hechal102 so hiess der innere Raum des Heiligtums, in welchem der goldene Altar stand. hineingebracht worden ist, ist untauglich103 und da hier das zur Sühnebringung nach innen gebrachte drinnen zu sprengende Blut mit dem draussen zu sprengenden vermischt ist, so wird auch dieses als zur Sühnebringung nach innen gebracht betrachtet, es ist deshalb durch das Hineinbringen untauglich geworden, und darum auch das Opfer untauglich, wenn auch das Blut nachher draussen gesprengt worden ist.; die Weisen aber sagen: Nur das des Sündopfers104 Der Schriftvers (Lev, 6, 23): Und jedes Sündopfer, von dessen Blut in das Stiftszelt gebracht wurde, um im Heiligtum Sühne zu vollziehen, darf nicht gegessen werden, es muss im Feuer verbrannt werden, wird von den Weisen auf alle Sündopfer bezogen, deren Blut nicht drinnen im Heiligtum, sondern draussen in der Opfer-Vorhalle gesprengt werden soll. Nach R. Akiba bezieht sich dieser Schriftvers nicht nur auf Sündopfer, sondern auf alle Opfer, deren Blut draussen zu sprengen ist, weil bei allen Opfern das Blut zur Sühne gesprengt wird.; R. Elieser sagt: Auch das des Schuldopfers, denn es heisst: „Wie das Sündopfer, so das Schuldopfer“105 s. 1 Note 6..", "Ist das Blut eines Sündopfers106 das an den Aussenaltar gesprengt wurde. in zwei Bechern aufgefangen worden und einer davon nach aussen107 ausserhalb der Opferhalle, hinausgebracht worden, so bleibt das drinnen gebliebene tauglich; ist einer davon nach innen108 in den Hechal. hineingebracht worden109 und dadurch nach dem in der vorhergehenden Mischna angeführten Grundsatz untauglich geworden., so erklärt R. Jose, der Galiläer, das draussen gebliebene für tauglich, die Weisen dagegen erklären es für untauglich110 Da es in dem betreffenden Schriftvers (Lev. 6, 23) heisst: Und jedes Sündopfer, von dessen Blut in das Stiftszelt gebracht wurde (s. oben Note 104), erklären die Weisen, dass selbst, wenn nur ein Teil von dem Blute nach innen gekommen ist, das Opfer dadurch schon untauglich geworden ist. Nach R. Jose, dem Galiläer, spricht dieser Schriftvers nur von den Sündopfern, deren Blut nach der Vorschrift in das Innere des Heiligtums gebracht und dort gesprengt wurde, und wiederholt nur die Lehre, dass diese Opfer nicht gegessen, sondern verbrannt werden sollen. Den Lehrsatz, den die Weisen aus diesem Schriftverse ableiten, leitet er aus dem Schriftvers Lev. 10, 18 ab; dort heisst es aber nicht מדמה von dessen Blut, sondern את דמה dessen Blut, darum ist nach ihm das Opfer nur dann untauglich, wenn das gesamte Blut, in das Innere hineingebracht worden ist.. Darauf sagte R. Jose, der Galiläer: Wenn in dem Falle, wo die Absicht untauglich macht, nämlich bei dem nach aussen Gebrachten111 wenn man das Opfer in der Absicht geschlachtet hätte, das Blut ausserhalb zu sprengen, so wäre dadurch das Opfer untauglich geworden., das Zurückgebliebene dem Herausgekommenen nicht gleichgestellt wird112 sondern, trotzdem ein Teil des Blutes nach aussen gebracht worden ist, das Zurückgebliebene dennoch gesprengt wird und das Opfer tauglich ist., darf da in dem Falle, wo die Absicht nicht untauglich macht, nämlich bei dem nach innen Gebrachten113 denn nur die Absicht, das Blut ausserhalb zu sprengen, macht das Opfer untauglich, nicht aber die Absicht, es, anstatt in der Opferhalle, im Innern des Heiligtums zu sprengen (s. Talmud 82a)., das Zurückgebliebene dem nach innen Gebrachten nicht erst recht nicht gleichgestellt werden114 Nach den Weisen aber lehrt das מדמה der Schrift, dass trotz dieses קל וחומר das Hineinbringen eines Teiles des Bluts das Opfer untauglich macht. ? Ist es hineingebracht worden, um damit die Sühne zu vollziehen, wenn sie auch nicht vollzogen worden ist, so ist es untauglich, dies die Worte des R. Elieser115 weil es heisst: von dessen Blut in das Stiftszelt gebracht wurde, um im Heiligtume Sühne zu vollziehen, auch wenn es nur in der Absicht hineingebracht worden und diese Absicht schliesslich nicht ausgeführt worden ist.. R. Simon sagt: Nur, wenn sie vollzogen worden ist116 nach R. Simon bedeutet אשר יובא מדמה לכפר בקדש wie (Lev. 16, 27) אשר הובא את דמם לכפר בקדש, dass das Blut hineingebracht worden und dort gesprengt worden ist.. R. Jehuda sagt: Wenn es nur irrtümlich hineingebracht worden ist, so ist es tauglich117 selbst wenn es dort gesprengt worden ist; ist es aber wissentlich hineingebracht worden, so ist es untauglich, wenn es dort gesprengt worden ist, aber tauglich, wenn es nicht gesprengt worden ist, wie R Simon. Nach Maimon. vertritt R. Jehuda neben R. Elieser und R. Simon eine dritte Ansicht: wenn es irrtümmlich hineingebracht worden ist, ist es tauglich, wenn es nicht gesprengt worden ist, wie R. Simon; wenn es aber wissentlich hineingebracht worden ist, so ist es untauglich, auch wenn es nicht gesprengt worden ist, wie R. Elieser.. Bei allem untauglichen Blut, das auf den Altar gesprengt worden ist, macht die Priesterbinde [das Opfer] nicht [Gott] wohlgefällig118 siehe darüber Pesachim VII Note 40., sondern nur bei dem von Unreinem119 Wenn, selbst nachdem die Opferteile sowohl wie das Fleisch eines Opfers unrein geworden, das Blut auf den Altar gesprengt worden ist, so gilt das Opfer als vollzogen und braucht durch kein anderes ersetzt zu werden. Ist nur eines von beiden unrein geworden oder bei einem Gemeindeopfer, selbst wenn beides unrein geworden ist, darf das Blut sogar לכתחלה gesprengt werden. Das Opfer-Blut selbst konnte nach der Ansicht der meisten Dezisoren nicht unrein werden (s. Edujot VIII, 4).; denn die Priesterbinde macht wohl das Unreine [Gott] wohlgefällig120 selbst wenn es sich herausstellt, dass die auf den Altar gebrachten Opferteile unrein waren, gilt das Opfer als vollzogen., aber nicht das [aus seinem Raum] Hinausgekommene121 ist deshalb das Blut nach draussen gebracht worden, so gilt das Opfer als untauglich und nicht dargebracht, selbst wenn es nachher wieder hereingebracht und gesprengt worden ist. Ist das Opferfleisch nach draussen gekommen, so soll das Blut nicht gesprengt werden, ist es dennoch gesprengt worden, so ist das Opfer tauglich (Maim. הלכות פסולי המוקדשין I, 31).." ], [ "Der Altar macht das, was auf ihn gehört1 was nach der Vorschrift auf ihm dargebracht werden sollte., heilig2 auch wenn es durch irgend etwas zur Darbringung untauglich geworden ist. Ist solches untauglich Gewordene trotzdem auf den Altar gekommen, so wird es durch den Altar geheiligt und darf geopfert werden.. R. Josua sagt: Alles, was auf das Altarfeuer gehört, wird, wenn es einmal hinaufgekommen ist, nicht wieder heruntergenommen, denn es heisst3 Lev. 6, 2.: „das ist dasjenige, das auf seinem Feuer auf dem Altar aufbrennt4 Obgleich alle Opferhandlungen nur am Tage vorgenommen werden dürfen, wird hier von dem Ganzopfer gesagt, dass es „die ganze Nacht bis zum Morgen“, auf dem Feuer auf dem Altar aufbrennen soll; es wird daraus zunächst die Lehre entnommen, dass die Opferteile des Ganzopfers nicht nur am Tage, sondern auch während der ganzen Nacht auf den Altar gebracht und dort verbrannt werden dürfen. Aus dem vorausgeschickten verallgemeinernden :זאת תורת העולה „dies ist die Lehre des Ganzopfers“ wird dann weiter geschlossen, dass auch solche Opfer, die nur am Tage auf den Altar gebracht werden dürfen, sobald sie am Tage auf den Altar gebracht worden sind, dort auch während der Nacht verbrannt werden dürfen, man sie also nicht mit Anbruch der Nacht herunterzunehmen braucht. Das zweite העולה aber, in der Bedeutung von „das, was heraufkommt“ und der Satz על המזבח היא העולה על מוקדה als begründender Vordersatz zu dem nachfolgenden כל הלילה עד הבקר gefasst, ergibt die weitere Deutung: Wie das Ganzopfer und das am Tage auf den Altar Hinaufgekommene, nachdem es hinaufgekommen ist, dort verbleiben darf und nicht wieder heruntergenommen zu werden braucht, so braucht Alles, selbst das Untaugliche, wenn es einmal zum Darbringen auf dem Altar bestimmt war und hinaufgekommen ist, nicht wieder heruntergenommen zu werden. Nach R. Josua ist der Nachdruck auf das על מוקדה zu legen und daraus deshalb nur auf solche Opfer zu schliessen, die auf dem Altar verbrannt werden, nach R. Gamliel liegt der Nachdruck auf dem על המזבח, es ist also Alles mit einbegriffen, was überhaupt für den Altar bestimmt ist. “, wie das Ganzopfer, das auf das Altarfeuer gehört, sobald es hinaufgekommen ist, nicht wieder heruntergenommen wird, so wird Alles, was auf das Altarfeuer gehört, sobald es hinaufgekommen ist5 auch wenn es wegen Untauglichkeit nicht hätte hinaufgebracht werden dürfen., nicht wieder heruntergenommen. R. Gamliel sagt: Alles, was auf den Altar gehört, wird, wenn es einmal hinaufgekommen ist, nicht wieder heruntergenommen, denn es heisst: „das ist dasjenige, das auf seinem Feuer auf dem Altar aufbrennt“, wie das Ganzopfer, das auf den Altar gehört, sobald es hinaufgekommen ist, nicht wieder heruntergenommen wird, so wird Alles, was auf den Altar gehört, sobald es hinaufgekommen ist, nicht wieder heruntergenommen. Zwischen der Ansicht des R. Gamliel und der des R. Josua ist ein Unterschied nur hinsichtlich des Blutes und der Giessopfer6 die beide wohl für den Altar bestimmt sind, aber nicht zum Verbrennen., indem R. Gamliel sagt: Sie werden nicht wieder heruntergenommen7 sondern das Blut wird gesprengt und das Giessopfer auf den Altar gegossen., R. Josua dagegen sagt: Sie werden wieder heruntergenommen. R. Simon sagt: War das Schlachtopfer tauglich, die Giessopfer8 die zu dem Schlachtopfer gehörenden. aber untauglich, oder waren die Giessopfer tauglich9 d. h. an sich tauglich; denn durch das Untauglichwerden eines Schlachtopfers wird auch das dazu gehörige Giessopfer eo ipso untauglich., das Schlachtopfer aber untauglich, oder waren selbst beide untauglich, so wird das Schlachtopfer nicht wieder heruntergenommen, die Giessopfer dagegen werden wieder heruntergenommen10 In diesen Fällen stimmt also R. Simon mit R. Josua überein, dass die Giessopfer wieder heruntergenommen werden müssen; Giessopfer dagegen, die nicht mit einem Schlachtopfer zusammen, sondern als selbständige Opfer für sich dargebracht werden, werden nach Ansicht des R. Simon nicht wieder heruntergenommen. Diese Unterscheidung entnimmt R. Simon der Schriftstelle Exod. 29, 37; dort heisst es: כל הנוגע במזבח יקדש „Alles, was den Altar berührt, wird heilig“, d. h. Alles, auch Untaugliches, wird durch Berührung mit dem Altar geheiligt und darf geopfert werden. Dieser Satz wird aber durch das unmittelbar nachfolgende על המזבח וזה אשר תעשה wieder eingeschränkt: nur das wird als auf den Altar gehörend, sobald es auf den Altar gekommen, geheiligt, was ebenso wie das Ganzopfer, von dem der nachfolgende Abschnitt handelt, als selbständiges Opfer für sich auf den Altar gebracht wird, nicht aber Giessopfer, wenn sie nur als Zugabe zu einem Schlachtopfer dargebracht werden..", "Folgendes wird, wenn es hinaufgekommen ist, nicht wieder heruntergenommen: das über Nacht Liegengebliebene11 s. II Note 31 und 32., das unrein Gewordene, das Hinausgekommene12 aus dem für es bestimmten Raume., das mit der Absicht auf ausser der Zeit oder ausserhalb des Ortes Geschlachtete13 s. II, 2., und dasjenige, von dem Untaugliche das Blut aufgefangen oder gesprengt haben14 Es werden nur die erste und die letzte Opferhandlung mit dem Blute genannt; das gleiche gilt natürlich auch, wenn Untaugliche die Opferhandlung des Hintragens ausgeführt haben. Überhaupt zählt die Mischna nicht alle hierher gehörenden Dinge auf, sondern sind noch eine ganze Anzahl ähnlicher in der Baraita (84 a) aufgeführter zu ergänzen.. R. Jehuda sagt: Das bei Nacht Geschlachtete und dasjenige, dessen Blut vergossen worden oder ausserhalb der Umhänge hinausgekommen ist, wird, wenn es hinaufgekommen ist, wieder heruntergenommon15 Nach R. Jehuda drückt jedes der drei Worte: זאת תורת העולה (Lev. 6, 2) eine Beschränkung aus, um anzudeuten, dass auf drei Fälle das in dem Folgenden Ausgesprochene keine Anwendung findet. Warum gerade die angeführten drei Fälle ausgeschlossen werden, s. Talmud 84 b.; R Simon sagt: Es wird nicht wieder heruntergenommen16 Nach Ansicht des R. Simon enthalten die Worte זאת תורת העולה nur eine Beschränkung, die in dem Worte זאת liegt, dagegen auch eine Verallgemeinerung, denn das Wort תורת stellt das für den Einzelfall Gesagte als eine für das Allgemeine geltende Lehre hin; das זאת schliesst daher nach ihm die Fälle aus, wo die Untauglichkeit nicht erst im Heiligtum entstanden ist, während durch das תורת alle Fälle eingeschlossen werden, wo die Untauglichkeit erst im Heiligtum entstanden ist.. Denn es sagte R. Simon: Alles, was erst im Heiligtum untauglich geworden ist17 Über die Bedeutung von פסולו בקדש s. VII Note 46., wird vom Heiligen aufgenommen18 so dass es trotz seiner Untauglichkeit verwendet werden darf., was nicht im Heiligtum untauglich geworden ist, wird nicht vom Heiligen aufgenommen.", "Folgende sind nicht erst im Heiligtum untauglich geworden: das einen Menschen begattet hat19 Siehe hierüber und über das Folgende VIII, 3. oder von ihm begattet worden ist, das zum Götzendienst bestimmt war oder götzendienerisch verehrt worden ist, das als Buhlerinnenlohn gegeben oder gegen einen Hund eingetauscht worden ist, der Bastard, das Trefa, das seitwärts Herausgezogene und die mit einem Leibesfehler Behafteten. R. Akiba erklärt die mit einem Leibesfehler Behafteten für tauglich20 wenn der Fehler an dem Tier erst entstanden ist, nachdem es zum Opfer geweiht worden ist. Auch in diesem Falle jedoch nur dann, wenn es ein Fehler ist, durch den ein Vogelopfer nicht untauglich werden würde (s. VII Note 42 und 43); ist es jedoch ein Fehler, durch den auch das Vogelopfer untauglich wird, so muss es wieder heruntergenommen werden (Talmud).. R. Chanina20a Mischna ed. Lowe und ed. Venet. ר׳ חנניא., Vorsteher der Priester, sagt: Mein Vater pflegte mit Leibesfehlern Behaftetes vom Altar herunterzuschieben21 Nach einer Ansicht im Talmud will R. Chanina nur die Richtigkeit der Ansicht des ersten Tanna im Gegensatz zu der des R. Akiba bestätigen; nach einer anderen wollen die Worte des R. Chanina sagen, dass sein Vater solche Opferstücke weder der Ansicht des ersten Tanna folgend wieder heruntergenommen hat, noch der Ansicht des R. Akiba folgend sie oben gelassen hat, sondern es so einzurichten pflegte, dass sie von selbst wieder herunter fielen..", "Ebenso wie, wenn sie22 die in Mischna 2 angeführt sind. hinaufgekommen sind, sie nicht wieder heruntergenommen werden, werden sie, wenn sie doch wieder heruntergekommen sind23 bevor sie vom Feuer ergriffen worden sind (Talmud)., nicht wieder hinaufgebracht. Alle24 selbst das mit einem Leibesfehler Behaftete nach R. Akiba. werden wieder heruntergebracht, wenn sie lebend auf den Altar hinaufgekommen sind25 weil der Altar nur heiligt, was auf ihm geopfert werden sollte.; auch ein Ganzopfer, das lebend auf den Altar hinaufgekommen ist, wird wieder heruntergebracht26 S. VI Note 2. Dasselbe gilt auch für jedes andere Opfer, die Mischna will hier nur nebenbei gleich lehren, dass bei einem Ganzopfer auch das Abhäuten und Zerlegen auf dem Altare geschehen darf., hat man es auf dem Altar geschlachtet, so häutet man es ab und zerlegt es an Ort und Stelle.", "Folgendes wird, wenn es hinaufgebracht ist, wieder heruntergenommen27 obwohl es im Gegensatz zu dem in Mischna 2 und 3 Genannten vollständig tauglich ist, weil es gar nicht für den Altar bestimmt ist, sondern von den Priestern oder den Eigentümern verzehrt werden soll.: Fleisch von Hochheiligem und Fleisch von einfach Heiligem, der Rest des Omer28 das am zweiten Tage des Pesachfestes als Erstlingsopfer dargebracht wurde. (Lev. 23, 10). Eine Handvoll davon wurde auf dem Altar geopfert, der Rest gehörte den Priestern., die beiden Brote29 die am Wochenfeste dargebracht wurden (Lev. 23, 17), sie gehörten ganz den Priestern., die Schaubrote30 die auf dem Tisch im Heiligtume lagen; an jedem Sabbat wurden sie gewechselt und die heruntergenommenen von den Priestern verzehrt (Lev. 24, 5—9)., die Überreste der Mehlopfer31 nachdem das Handvoll davon geopfert worden. und das Räucherwerk32 das nicht auf den äusseren, sondern auf den inneren Altar gehörte.. Die Wolle auf dem Kopf der Schafe33 Von Ganzopfern wurde auch der Kopf auf dem Altar geopfert. Von dem Kopf wurde die Haut nicht heruntergezogen (s. Chullin 27 a)., das Haar an dem Bart der Böcke33 Von Ganzopfern wurde auch der Kopf auf dem Altar geopfert. Von dem Kopf wurde die Haut nicht heruntergezogen (s. Chullin 27 a)., die Knochen, die Adern, die Hörner und die Klauen, sind sie noch nicht abgetrennt, werden sie mit hinaufgebracht, denn es heisst34 Lev. 1, 9.: „der Priester opfere Alles auf dem Altar“, sind sie abgetrennt, werden sie nicht hinaufgebracht35 und sind sie trotzdem hinaufgebracht worden, so müssen sie wieder heruntergenommen werden (Talmud)., denn es heisst36 Deuter. 12, 27.: „du sollst deine Ganzopfer darbringen, das Fleisch und das Blut37 woraus hervorgeht, dass nur das Fleisch und das Blut eigentlich auf den Altar gehören. “.", "Sie alle38 sowohl die in Mischna 2 genannten, die, wenn sie einmal hinaufgekommen sind, nicht wieder heruntergenommen werden, wie die Wolle, das Haar usw., die mit dem Körper verbunden auf den Altar hinaufgebracht worden sind. braucht man39 In Mischna 4 heisst es: wenn sie heruntergekommen sind, werden sie nicht wieder hinaufgebracht, d. h. sie dürfen nicht wieder hinaufgebracht werden; dort spricht die Mischna von dem Fall, dass sie heruntergekommen sind, bevor sie überhaupt vom Feuer erfasst worden sind (s. Note 23). Hier dagegen spricht die Mischna von dem Fall, dass das Feuer sie bereits zum Teil erfasst hatte, da braucht man sie allerdings nicht wieder hinaufzulegen, aber es ist auch nicht verboten (Raschi und Tosafot)., wenn sie vom Altar herabgefallen sind, nicht wieder hinaufzubringen, ebenso eine Kohle, die vom Altar herabgefallen ist; Opferglieder, die vor Mitternacht vom Altar herabgefallen sind40 bevor sie ganz verbrannt und zu Kohle geworden sind. Sind sie schon ganz zu Kohle geworden, so braucht man sie auch vor Mitternacht nicht wieder hinaufzulegen; sind sie noch so wenig vom Feuer verbrannt, dass auf der Oberfläche das Fleisch noch zu erkennen ist, so müssen sie auch nach Mitternacht wieder zurückgelegt werden. Ein Unterschied zwischen vor und nach Mitternacht wird nur gemacht, wenn sie sich in dem Zwischenzustand befinden, das Fleisch von aussen schon vollständig verbrannt und nicht mehr zu erkennen ist, das Innere aber noch fest und hart und noch nicht vollständig zu Kohle verbrannt ist. Für diese Unterscheidung zwischen vor und nach Mitternacht wird im Talmud (86 b) die Begründung aus dem Schriftverse (Lev. 6, 2) gegeben., muss man zurücklegen, und sie unterstehen der Veruntreuung41 s. VII, Note 15. Da die herabgefallenen Stücke wieder auf den Altar zurückgelegt werden müssen, so gehören sie noch dem Altare und unterstehen deshalb der Veruntreuung., nach Mitternacht, braucht man sie nicht zurückzulegen, und sie unterstehen nicht der Veruntreuung42 es hat seine bestimmungsgemässe Verwendung gefunden, da es auf dem Altarfeuer so weit verbrannt worden ist, dass es nicht mehr auf den Altar zurückgelegt zu werden braucht. Sobald aber Heiliges seine bestimmungsgemässe Verwendung gefunden hat (נעשית מצותו), gilt dafür nicht mehr das Verbot der Veruntreuung..", "Ebenso wie der Altar das, was auf ihn gehört, heilig macht, so auch die Rampe43 Die Heiligung des Altars wird Exod. 40, 10 mit den Worten geboten: וקדשת את המזבח; aus dem Wörtchen את wird geschlossen, dass nicht nur der Altar selbst, sondern auch die zu dem Altar gehörende Rampe mit geheiligt worden ist. Wie der Altar das auf ihn Heraufgekommene heiligt, so deshalb auch die Rampe (Talmud). Der Sifra führt hierfür eine andere Schriftstelle an, wo es nicht את המזבח sondern אל המזבח heisst, nämlich den Schriftvers (Lev. 2, 12): ואל המזבח לא יעלו לריח ניחח, Sauerteig und Honig dürfen nicht zum Altar heraufgebracht werden zum Wohlgeruch. Wäre nur das Darbringen auf dem Altar selbst verboten, so hätte es heissen müssen: ועל המזבח; da es aber heisst ואל המזבח, zu dem Altare hin, so wird daraus geschlossen, dass auch das Hinauftragen auf die Rampe schon verboten ist. Wie also hier inbezug auf das Darbringen die Rampe dem Altar gleichgestellt wird, so heiligt auch die Rampe ebenso wie der Altar das, was auf sie heraufgekommen ist.. Ebenso wie der Altar und die Rampe das, was auf sie gehört, heilig machen, so auch die Gefässe44 insofern das, was in die heiligen Gefässe hineingekommen ist, heilig bleibt und nicht mehr ausgelöst werden darf. Es wird dies daraus geschlossen, dass es von den heiligen Gefässen ebenso wie von dem Altar heisst (Exod. 30, 29): כל הנוגע בהם יקדש Alles, was sie berührt, wird heilig.. Die Gefässe für Flüssiges machen das Flüssige heilig, die Maassgefässe45 Für Trockenes gab es nur Maassgefässe, für Flüssiges dagegen auch Gefässe, die kein bestimmtes Maass enthielten, wie z. B. für das Blut (Tiferet Jisrael). für Trockenes machen das Trockene heilig. Gefässe für Flüssiges46 nur Maassgefässe, die Sprenggefässe dagegen machen auch das Trockene heilig (Talmud). machen das Trockene nicht heilig, und Maassgefässe für Trockenes machen Flüssiges nicht heilig. Heilige Gefässe, die ein Loch bekommen haben, wenn sie noch zu dem gleichen Zweck benutzt werden können47 Sie sollen dazu allerdings nicht benutzt werden, denn gelöcherte oder ausgebesserte Geräte wurden im Heiligtume nicht benutzt., zu welchem sie benutzt worden, als sie noch ganz waren, so machen sie heilig, und wenn nicht, so machen sie nicht heilig; sie alle machen aber nur heilig im Heiligtume." ], [ "Das, was häufiger ist als ein Anderes, geht immer dem Anderen vor1 Wenn verschiedene Opfer darzubringen sind, so wird immer das häufigere zuerst dargebracht und dann erst das weniger häufige.: die täglichen Opfer gehen den Zugabeopfern vor2 weil Zugabeopfer nur an Sabbaten und Feiertagen dargebracht wurden., die Sabbats- Zugabeopfer gehen den Neumonds-Zugabeopfern vor, die Neumonds-Zugabeopfer gehen den Neujahrs-Zugabeopfern vor, denn es heisst3 Num. 28, 23.: Ausser dem Morgen-Ganzopfer4 Der Ausdruck „ausser dem Morgen-Ganzopfer“ setzt es als selbstverständlich voraus, dass das Morgen-Ganzopfer bereits dargebracht ist, wenn man das Zugabeopfer darbringt. Der sonst überflüssige Zusatz, אשר לעולת התמיד, wird als Begründung aufgefasst: ausser dem Morgen-Ganzopfer, das als tägliches Opfer bereits vorher dargebracht worden ist — und vorher dargebracht werden muss — sollt ihr diese darbringen., das als tägliches Opfer [dargebracht wird], sollt ihr diese darbringen.", "Und das, was heiliger5 was durch etwas eine höhere Heiligkeit Kennzeichnendes vor dem Anderen ausgezeichnet ist. ist, als ein Anderes, geht immer dem Anderen vor: Blut von einem Sündopfer geht dem Blut von einem Ganzopfer vor6 wenn beide Opfer bereits geschlachtet sind und es sich darum handelt, welches Blut zuerst gesprengt werden soll. Auch, wenn sie noch nicht geschlachtet sind, geht das Schlachten des Sündopfers dem des Ganzopfers vor, s. weiter Note 23., weil es Verzeihung erwirkt7 selbst für solche im Irrtum begangene Sünden, auf welche die Strafe der Ausrottung steht, was beim Ganzopfer nicht der Fall ist. Allerdings wird das Ganzopfer ganz auf dem Altar geopfert, was weiter als ein Kennzeichen höherer Heiligkeit gegenüber dem Sündopfer bezeichnet wird, von dem nur die Opferteile auf den Altar kommen. Demgegenüber hat wieder das Sündopfer vor dem Ganzopfer das voraus, dass mit dem Blut des Sündopfers 4 Sprengungen an die 4 Hörner gemacht werden, mit dem Blut des Ganzopfers dagegen nur zwei Sprengungen, s. weiter Note 10.; Ganzopfer-Glieder gehen den Opferteilen von Sündopfern vor8 wenn beide bereits geschlachtet worden sind und ihr Blut bereits gesprengt ist., weil sie ganz für das Altarfeuer Bestimmtes sind9 d. h. von einem Opfer herrühren, das ganz für den Altar besimmt ist, während von dem Sündopfer nur die Opferteile auf den Altar kommen, das Fleisch dagegen von den Priestern verzehrt wird. Die Mischna in den Talmudausgaben hat die Lesart: מפני שהוא כליל לאשים.; das Sündopfer geht dem Schuldopfer vor, weil von seinem Blut an die vier Hörner10 mit dem Blute des Schuldopfers dagegen werden nur 2 Sprengungen gemacht, die gleich 4 sind, s. V, 5. und an den Grund11 auch die Reste des Bluts des Schuldopfers wurden an den Grund gegossen, es wird dieses aber nicht wie bei dem Sündopfer ausdrücklich in der Schrift vorgeschrieben. gesprengt wird12 Hier wird als Begründung nicht wie oben die grössere Sühne, die das Sündopfer bewirkt, angeführt, weil auch das Schuldopfer doch immerhin als Sühne für Vergehen dargebracht wird, auch demgegenüber das Schuldopfer wieder das vor dem Sündopfer voraus hat, dass als Schuldopfer nur ein Tier dargebracht werden darf, das einen Wert von 2 Silberschekeln hat (s. weiter Mischna 5), als Sündopfer dagegen jedes auch minderwertige Tier.; das Schuldopfer geht dem Dankopfer und dem Widder des Nasir vor, weil es Hochheiliges ist13 das Dankopfer und der Widder des Nasir dagegen gehören zu den einfach-heiligen Opfern (s. V, 6). Dass das Schuldopfer als Sühne für Vergehen dargebracht wird, genügt nicht als Kennzeichen höherer Heiligkeit, da demgegenüber die beiden anderen Opferarten wieder das voraus haben, dass mit ihnen zusammen noch ein besonderes Brotopfer dargebracht werden muss.; das Dankopfer und der Widder des Nasir gehen den Friedensopfern vor, weil sie nur an einem Tage gegessen werden14 Friedensopfer dagegen zwei Tage und die dazwischen liegende Nacht. und Opferbrote dazu gehören15 s. Lev. 7, 12. 13; Num. 6, 15.; die Friedensopfer gehen der Erstgeburt vor, weil sie vier Sprengungen16 d. h. zwei Sprengungen, die gleich vier sind; die Erstgeburt dagegen erfordert nur eine Sprengung, s. V, 8. erfordern und Hände-Auflegen und Giessopfer und Schwingung der Brust und des Schenkels17 was alles für die Erstgeburt nicht vorgeschrieben ist..", "Die Erstgeburt geht dem Zehnt vor, weil sie vom Mutterschoss schon heilig ist und nur von den Priestern gegessen wird18 während der Zehnt von Jedermann gegessen werden darf.; der Zehnt geht den Vogel-Opfern vor, weil er ein Schlachtopfer19 die Klasse der Schlachtopfer, von denen alle Arten Opfer dargebracht werden, steht höher als das Vogelopfer, das nicht geschlachtet, sondern nur abgedrückt wird, weil von den Vögeln nur Sündopfer und Ganzopfer dargebracht werden. ist und bei ihm Blut und Opferstücke hochheilig20 d h. auf den Altar kommen, während von dem Vogel-Sündopfer nur das Blut auf den Altar kommt, das ganze Opfer dagegen von den Priestern verzehrt wird. Vom Vogel-Ganzopfer wird allerdings auch das Fleisch auf dem Altar geopfert; da aber nach der folgenden Mischna das Vogel-Sündopfer dem Vogel-Ganzopfer vorgeht, so muss der Zehnt, der dem Vogel-Sündopfer vorgeht, auch dem Vogel-Ganzopfer vorgehen. sind.", "Die Vogelopfer gehen den Mehlopfern vor, weil sie zu den Blutopfern gehören21 sie haben den Vorzug vor den Mehlopfern, weil von ihnen das Blut, das bei allen Tieropfern das eigentlich Sühnende ist, an den Altar gesprengt wird.; das Sünd-Mehlopfer22 Lev. 5, 11. geht dem freiwilligen Mehlopfer vor, weil es für eine Sünde dargebracht wird; das Vogel-Sündopfer geht dem Vogel-Ganzopfer vor23 auch wenn das Sündopfer nicht für eine Sünde dargebracht wird, wie z. B. das Vogel-Sündopfer der Wöchnerin (Tiferet Jisrael). In dem Abschnitt über das [nach dem Vermögen] abgestufte Sühneopfer (Lev. 5, 1—10) wird vorgeschrieben, dass der Ärmere zwei Turteltauben oder junge Tauben darzubringen hat, die eine als Sündopfer, die andere als Ganzopfer. Von diesen, heisst es, soll er את אשר לחטאת ראשונה die zum Sündopfer bestimmte zuerst darbringen, dann heisst es zum Schluss nochmals ואת השני יעשה עולה und die zweite bereite er als Ganzopfer. Aus der letzteren Bestimmung allein hätten wir auch schon gewusst, dass die zum Sündopfer bestimmte zuerst dargebracht werden soll; es wird deshalb die Bestimmung והקריב את אשר לחטאת ראשונה als allgemeine Regel für alle Sündopfer aufgefasst, dass das Sündopfer stets, auch das Vieh-Sündopfer, das mit einem Ganzopfer zusammengebracht wird, dem Ganzopfer voranzugehen hat. Diese Regel gilt selbst für das Opfer der Wöchnerin, wo das Ganzopfer ein Lamm und das Sündopfer nur eine Taube ist. Es enthält also das והקריב את אשר לחטאת ראשונה zugleich die Begründung: er bringe das zum Sündopfer bestimmte zuerst dar, weil es zum Sündopfer bestimmt ist und das Sündopfer dem Ganzopfer stets voranzugehen hat., und ebenso auch beim Absondern der Opfer24 Beim Absondern der beiden Tauben, von denen die eine als Sündopfer und die andere als Ganzopfer darzubringen ist, soll man zuerst die eine zum Sündopfer bestimmen und dann erst die andere zum Ganzopfer..", "Alle in der Tora vorgeschriebenen Sündopfer gehen den Schuldopfern25 wie schon oben Mischna 2 angegeben ist, weil von dem Blut des Sündopfers an alle 4 Hörner gesprengt wird. vor, ausgenommen das Schuldopfer des Aussätzigen26 das allen Sündopfern vorgeht, nicht nur dem mit ihm zusammen darzubringenden. Die Begründung: weil durch seine Darbringung der Aussätzige wieder tauglich gemacht wird, gibt den Grund an, warum dasselbe auch anderen Sündopfern vorgeht. Als Erklärung dafür, dass das Schuldopfer des Aussätzigen dem von ihm zugleich darzubringenden Sündopfer voranzugehen hat, würde diese Begründung nicht ausreichen, da ja der Aussätzige erst durch die Darbringung des Schuldopfers und des Sündopfers wieder tauglich wird; hier ist aber die Reihenfolge in der Schrift selbst (Lev. 14, 12—20) ausdrücklich vorgeschrieben (s. Menachot 5 a)., weil durch dessen Darbringung [der Aussätzige] wieder tauglich gemacht wird27 dass er wieder Heiliges essen und das Heiligtum wieder betreten darf. Die Mischna ed. Venetia hat die Lesart על ידי הכשר, der Mischnatext in den Talmudausgaben על הכשר.. Alle in der Tora vorgeschriebenen Schuldopfer werden von zweijährigen Tieren28 als Schuldopfer wird ein Widder vorgeschrieben, womit stets ein zweijähriges Tier gemeint ist, s. Para I, 3. dargebracht, und im Werte von zwei Silberschekeln29 Lev. 5, 15; dass auch andere Schuldopfer den hier angegebenen Minimalwert haben müssen, wird durch Wort-Analogie (גזרה שוה) aus dieser Schriftstelle abgeleitet (Keritot 22 b)., ausgenommen das Schuldopfer des Nasir und das Schuldopfer des Aussätzigen, die werden von einjährigen Tieren dargebracht30 für das Schuldopfer des Nasir (Num. 6, 12) wird ausdrücklich ein einjähriges Schaf vorgeschrieben, beim Schuldopfer des Aussätzigen ist nicht ausdrücklich angegeben, dass es ein einjähriges sein muss, jedoch gilt es als Grundsatz, dass unter כבש stets ein einjähriges Schaf zu verstehen ist (Para I, 3). und brauchen nicht im Werte von zwei Silberschekeln zu sein31 da einjährige Tiere einen geringeren Wert haben als zweijährige..", "Ebenso, wie sie bei der Darbringung den Vorrang haben, so haben sie auch beim Verzehren den Vorrang32 Wenn Fleisch von zwei Opfern zu verzehren ist, von denen das eine dem anderen bei der Darbringung vorgeht, so muss das erstere zuerst verzehrt werden.. Friedensopfer von gestern und Friedensopfer von heute — gehen die von gestern vor33 weil diese nur bis zum Abend verzehrt werden dürfen, die von heute dagegen bis zum morgigen Abend.; Friedensopfer von gestern und Sündopfer oder Schuldopfer von heute — gehen die Friedensopfer von gestern vor34 weil diese nur bis zum Abend verzehrt werden dürfen, die Sündopfer und Schuldopfer dagegen bis Mitternacht., dies die Worte des R. Meïr; die Weisen aber sagen: Das Sündopfer35 und ebenso das Schuldopfer; in der Tosefta heisst es ausdrücklich: חטאת ואשם. geht vor, weil es Hochheiliges ist36 Raschi erklärt abweichend von den anderen Erklärern, dass die Mischna hier nicht von dem Verzehren des Opferfleisches spricht, sondern von der Darbringung der Opfer: Opfer, die bereits am vorhergehenden Tage in die Opferhalle gebracht worden sind, die man aber trotzdem erst heute geschlachtet hat, gehen bei der Darbringung anderen Opfern vor, die erst heute in die Opferhalle gebracht worden sind, nach R. Meïr selbst dann, wenn die von gestern Friedensopfer und die von heute Sünd- oder Schuldopfer sind, weil es eine Geringschätzung des Heiligen bedeuten würde, wenn man mit der Darbringung der gestrigen Opfer noch länger warten würde. Die Erörterung im Talmud spricht für die Auffassung Raschi’s. Dagegen spricht, dass in der Mischna nur Sünd- und Schuldopfer genannt werden, deren Fleisch gegessen wird, nicht aber Ganzopfer, obwohl dieselben doch auch zu dem Hochheiligen gehören. — Die Frage, wenn zwei Opfer darzubringen sind, von denen das eine heiliger ist als das andere, dieses aber wiederum häufiger ist als das erstere, welches von beiden da den Vorrang hat, wird im Talmud unentschieden gelassen; nach Bartenura ist in diesem Falle das häufigere zuerst darzubringen, was Tosfot Jomtob damit begründet, dass der Vorrang des häufigeren aus der Schrift selbst abgeleitet wird (s. oben Note 4), der Vorrang des heiligeren jedoch nicht; nach Maimon. steht es in diesem Falle frei, welches man zuerst darbringen will..", "Bei ihnen allen37 bei allen Opfern, deren Fleisch von den Priestern verzehrt wird. ist es den Priestern gestattet, sie in der verschiedensten Weise zu verzehren38 wörtlich: die Art des Verzehrens zu ändern, zu wechseln, sie brauchen das Fleisch nicht immer in derselben Weise zubereitet zu verzehren.: gebraten, gesotten38a שלוק bedeutet in der Mischna das länger und stärker gekochte, zerkochte, im Gegensatz zu מבושל (Bartenura zu Pesachim VI, 2). oder gekocht, auch Gewürze hineinzutun, sowohl nicht-heilige wie solche von Teruma39 die Priesterhebe.; dies die Worte des R. Simon. R. Meïr sagt: Gewürze von Teruma darf man nicht hineintun, damit man nicht veranlasst, dass Teruma untauglich wird40 Für das Verzehren der Teruma gibt es keine vorgeschriebene Zeit wie für das Verzehren des Opferfleisches; kocht man aber Gewürze von Teruma mit dem Opferfleisch zusammen, so darf man, sobald die Zeit für das Opferfleisch vorüber ist, auch die Gewürze nicht mehr essen, weil sie beim Kochen von dem Fleisch anziehen..", "Es sagte R. Simon: Wenn du Öl in der Opferhalle verteilen siehst41 an die Priester zum Verzehren., brauchst du nicht zu fragen, was es sei, sondern [es kann nichts anderes sein als] der Überrest von Fladen eines von einem Israeliten gebrachten Mehlopfers42 Lev. 2, 4. Dort wird vorgeschrieben, dass die Fladen mit Öl bestrichen werden sollen. Zu jedem Mehlopfer wurde ein Log Öl dargebracht. Dieses Log wurde, wenn das Mehlopfer nur aus Fladen bestand, nicht aufgebraucht, da nach der von der Mischna recipierten Ansicht die Fladen nur in der Form eines griechischen Chie (X) mit Öl bestrichen wurden; das übrig bleibende Öl wurde von den Priestern verzehrt (Menachot VI, 3). oder von dem Log Öl eines Aussätzigen43 was davon übrig blieb, nachdem der Priester damit den Aussätzigen bestrichen und davon gesprengt hatte, wurde ebemalls von den Priestern verzehrt.; wenn du Öl auf das Altarfeuer giessen siehst, brauchst du nicht zu fragen, was es sei, sondern [es kann nichts anderes sein als] der Überrest von den Fladen eines von Priestern gebrachten Mehlopfers44 Nach Lev. 6, 16 kommt von jedem von einem Priester gebrachten Mehlopfer Alles auf den Altar. Bestand dieses aus Fladen, zu denen das Öl nur teilweise verbraucht wurde, so musste also der Rest auch auf das Altarfeuer gegossen werden. oder von einem Mehlopfer des gesalbten Priesters45 Lev. 6, 12. Nach der Tradition gehörten zu diesem Mehlopfer 3 Log Öl (Menachot 51b); da diese Menge Öl bei der Bereitung der Kuchen nicht ganz aufgebraucht werden konnte, so musste der Rest auch auf das Altarfeuer gegossen werden., denn Öl bringt man nicht als selbständige Gabe dar; R. Tarfon sagt: Man bringt auch Öl als selbständige Gabe dar46 Das überflüssige Wort קרבן in dem Schriftvers (Lev. 2, 1): ונפש כי תקריב קרבן מנחה wenn eine Person „das Opfer“ eines Mehlopfers darbringt, wird im Sifra dahin erklärt, dass die Schrift damit sagen will, ein Mehlopfer könne deshalb auch als freiwilliges Opfer dargebracht werden, weil es als Pflichtzugabe zu allen Schlachtopfern dargebracht wird. Daraus wird die Folgerung gezogen, dass auch alles Andere, was als Zugabe zu den Schlachtopfern dargebracht wird, wie Wein, Weihrauch und selbst Holz, auch als freiwilliges Opfer dargebracbt werden kann. Nur betreff des Öls besteht eine Meinungsverschiedenheit: R. Tarfon ist der Ansicht, dass auch Öl als freiwilliges Opfer dargebracht werden kann, da ja zu den Mehlopfern, die als Zugabe zu den Schlachtopfern dargebracht werden, auch Öl gehört; R. Akiba dagegen, und ebenso hier in unserer Mischna R. Simon, ist der Ansicht, dass Öl nicht als freiwilliges Opfer dargebracht werden darf, weil ja auch bei den Schlachtopfern das Öl nicht für sich auf dem Altar geopfert, sondern nur mit dem Mehl des Mehlopfers vermengt wird (s. Menachot XII, 5). Von dem als freiwilliges Opfer gebrachten Öl wurde ebenso wie von dem Mehlopfer nur ein Handvoll auf dem Altar geopfert, das übrige wurde von den Priestern verzehrt (Sebachim 91 b).." ], [ "Ist Blut von einem Sündopfer auf ein Kleid gespritzt, so muss dieses gewaschen werden1 Lev. 6, 20: „wenn etwas von seinem Blute auf ein Kleid spritzt, so sollst du das, worauf es spritzt, an heiligem Orte waschen.“. Obgleich die Schrift nur von solchen spricht, die gegessen werden2 das sind die Sündopfer, deren Blut auf den Aussenaltar gesprengt und deren Fleisch von den Priestern verzehrt wurde., wie es heisst3 ebend. Vers 19; die Schriftstelle spricht also eigentlich nur von den sogenannten äusseren Sündopfern (חטאות חיצוניות).: „an heiligem Orte soll es gegessen werden“, ist dennoch sowohl bei dem Sündopfer, das gegessen wird, als bei dem in’s Innere gebrachten4 das sind solche Sündopfer, von deren Blut auf den Innenaltar gesprengt und deren Fleisch nicht von den Priestern verzehrt, sondern verbrannt wurde (s. V, 1 u. 2); nur die Opferteile wurden auch von diesen Opfern auf dem Aussenaltar dargebracht. das Waschen erforderlich, denn es heisst5 ebend. Vers 18.: „[dies ist] die Vorschrift6 das Wort תורת enthält eine Verallgemeinerung (s. IX, Note 15). für das Sündopfer“, eine Vorschrift gilt für alle Sündopfer7 ausgeschlossen sind nur die Vogel-Sündopfer, weil das Wörtchen זאת eine Einschränkung enthält (s. dieselbe Note); es sind deshalb Vogel-Sündopfer auszuschliessen, weil in dem Abschnitte von dem Schlachten des Sündopfers die Rede ist, und Vogel-Sündopfer nicht geschlachtet, sondern nur abgedrückt werden..", "Bei dem Blut eines untauglichen Sündopfers ist das Waschen nicht erforderlich8 weil es heisst: מדמה von „seinem“ Blute, d. i. von dem Blute eines tauglichen Sündopfers, aber nicht von dem eines untauglichen., sei es, dass es eine Zeit lang tauglich gewesen9 zum Sprengen., sei es, dass es nicht eine Zeit lang tauglich gewesen ist10 Der Talmud bringt hierüber eine Controverse zwischen R. Akiba und R. Simon. R. Akiba ist der Ansicht: durch das מרמה wird nur dasjenige ausgeschlossen, das nicht eine Zeit tauglich gewesen ist, dasjenige dagegen, das eine Zeit tauglich gewesen ist, muss gewaschen werden. R. Simon ist der Ansicht, dass auch bei dem eine Zeit lang tauglich gewesenen Sündopfer das Waschen nicht erforderlich ist, sobald es jetzt nicht tauglich ist. Zur Begründung führt er den Schriftvere (6, 22) כל זכר בכהנים יאכל אותה an, wo das Wort אותה eine Beschränkung anzeigt: nur, wo das Fleisch von den Priestern gegessen wird, ist das Reinigen der Gefässe und das Auswaschen des Blutes erforderlich, also nur bei dem noch jetzt tauglichen Opfer. Nach R. Akiba soll durch das אותה etwas Anderes ausgeschlossen werden, s. weiter Note 47.. Welches ist eine Zeit lang tauglich gewesen? Das bis zur Nacht liegen gebliebene11 wenn das Blut, ohne dass davon gesprengt worden ist, bis zur Nacht liegen geblieben ist (s. II Note 31)., das unrein gewordene12 wenn das Fleisch unrein geworden ist, denn das Blut kann nach der Ansicht der meisten Decisoren überhaupt nicht unrein werden (s. Edujot VIII, 4)., das herausgekommene13 wenn das Fleisch oder das Blut aus der עזרה herausgekommen ist.. Und welches ist nicht eine Zeit lang tauglich gewesen? Das [mit der Absicht auf] ausser der Zeit oder ausserhalb des Ortes geschlachtete14 das sofort beim Schlachten untauglich geworden ist. und das, dessen Blut Untaugliche aufgefangen15 oder hingetragen s. IX Note 14. oder gesprengt16 Raschi und Bartenura lesen nicht וזרקו, weil nach der folgenden Mischna, sobald von dem Blute gesprengt worden ist, auch das zurückgebliebene Blut eine Waschung nicht mehr erforderlich macht, selbst wenn Taugliche gesprengt haben. Nach Tosafot muss die Mischna hervorheben, dass dasselbe auch gilt, wenn Untaugliche gesprengt haben, weil man sonst hätte annehmen können, dass das Sprengen durch Untaugliche überhaupt nicht als Sprengung gilt, sondern, wenn noch Lebensblut da ist, ein Tauglicher die Sprengung wiederholen kann (s. III, 1), und deshalb das Blut so zu betrachten wäre, als wäre noch keine Sprengung davon gemacht. Über die Frage, ob durch das Sprengen von Untauglichen das übrige Blut ungeeignet zum Sprengen wird, s. Meïla 5 b. haben.", "Ist [das Blut] vom Halse auf das Kleid gespritzt, braucht es nicht gewaschen zu werden17 Daraus, dass die Schrift für das Spritzen des Blutes den Ausdruck יזה gebraucht, denselben Ausdruck, der von dem Sprengen des Blutes gebraucht wird, wird geschlossen, dass nur solches Blut gemeint ist, das bereits geeignet ist, gesprengt zu werden; das Blut ist aber erst geeignet, gesprengt zu werden, wenn es in einem Gefässe aufgefangen worden ist., vom Horn18 des Altars. oder vom Grund19 von dem an den Grund bereits gegossenen oder auch nur zum Giessen an den Grund bestimmten Rest des Blutes, nachdem die Sprengungen damit bereits vollzogen sind., braucht es nicht gewaschen zu werden20 weil von dem Blute bereits gesprengt worden ist, die Futur-Form אשר יזה aber andeutet, dass nur solches Blut gemeint ist, von dem erst gesprengt werden soll., ist es auf den Boden verschüttet21 bevor es in einem Gefässe aufgefangen worden ist; ist es aber aus dem Gefässe auf den Boden geschüttet und wieder aufgefangen worden, so ist es zum Sprengen tauglich (s. III, 2). und wieder aufgesammelt worden, braucht es nicht gewaschen zu werden22 weil es nicht tauglich ist, gesprengt zu werden.. Das Waschen ist nur erforderlich, wenn das Blut in einem Gefässe aufgefangen worden und zum Sprengen geeignet war23 es muss in einem Gefässe so viel aufgefangen worden sein, als zur Ausführung des Sprengens nötig ist; ist es aber in mehreren Gefässen aufgefangen worden, in jedem weniger als zum Sprengen nötig ist, und dann zusammengegossen worden, so braucht es nicht ausgewaschen zu werden.. Ist es auf das noch nicht abgezogene Fell gespritzt, braucht es nicht gewaschen zu werden24 Der Ausdruck בגד in dem Schriftvere: מרמת על הבגד ואשר יזה wird durch den Zusatz: אשר יזה עליה „das, worauf es spritzt“ erweitert; בגד im weiterem Sinne bedeutet Alles, was zum Anziehen, Einhüllen und Zudecken bestimmt ist. Die Schrift gebraucht hier den Ausdruck בגד, um Alles auszuschliessen, was nicht wie ein Kleid oder Tuch, ohne dass erst eine Veränderung damit vorgenommen zu werden braucht, eine Unreinheit annehmen kann; das Fell kann aber, so lange es nicht abgezogen ist, eine Unreinheit nicht annehmen., auf das abgezogene, muss es gewaschen werden25 obgleich auch das abgezogene Fell ohne weitere Bearbeitung erst dann eine Unreinheit annimmt, wenn man es dazu bestimmt, so wie es ist, als Decke oder dergleichen zu dienen; da hier keine Handlung, sondern nur eine Bestimmung zu einem bestimmten Zweck nötig ist, so wird das Fell als geeignet, eine Unreinheit anzunehmen, betrachtet., dies die Worte des R. Jehuda; R. Elieser26 Nach Tosafot Chadaschim ist R. Eleasar zu lesen und R. Eleasar ben Samua, Zeitgenosse des R. Jehuda, gemeint. sagt: Auch auf das abgezogene, braucht es nicht gewaschen zu werden27 weil es keine Unreinheit annimmt, so lange man es nicht dazu bestimmt hat, es so, wie es ist, zu gebrauchen, und es deshalb doch nicht unter den Begriff von בגד fällt.. Gewaschen zu werden braucht nur die mit Blut bespritzte Stelle28 weil es heisst: אשר יזה עליה תכבס das, d. h. die Stelle, worauf es spritzt, sollst du waschen. und nur eine Sache, die Unreinheit anzunehmen geeignet ist29 wie R. Jehuda lehrt, und nicht wie R. Elieser. und die gewaschen zu werden geeignet ist30 dagegen z. B. keine Geräte aus Holz, obgleich sie Unreinheit annehmen, weil man aus ihnen das Blut nicht auszuwaschen, sondern abzukratzen oder abzuhobeln pflegt..", "Sei es ein Kleid, sei es ein Sack, sei es ein Fell31 nur wenn es noch weich ist; ist es aber ganz hart, so wird es nicht als zum Waschen geeignet betrachtet (Talmud)., muss das Waschen an heiligem Orte32 במקום קדש heisst es in der Schrift, das ist innerhalb der עזרה. geschehen, ebenso das Zerbrechen des irdenen Gefässes33 Lev. 6, 21. und das Reinigen und Abspülen beim kupfernen34 gemeint sind nicht nur kupferne, sondern alle Gefässe aus Metall. Gefäss, an heiligem Ort35 da beides durch das verbindende „und“ an das vorherstehende קדש במקום anschliesst.. Darin liegt eine Erschwerung beim Sündopfer vor anderem Hochheiligen36 Nach Raschi und Bartenura bezieht sich dies nur auf das Waschen, das für das Blut des Sündopfers vorgeschrieben ist, nicht aber bei dem von anderem Hochheiligen; nach Maim. bezieht es sich auch auf das Zerbrechen der irdenen Gefässe. Das Reinigen und Abspülen der kupfernen Geräte ist nach allen Ansichten für alles Hochheilige vorgeschrieben, s. weiter Mischna 7..", "Ist das Kleid37 auf welches das Blut gespritzt ist. ausserhalb der Umhänge38 das ist ausserhalb der עזרה s. V. Note 33. herausgekommen, so bringt man es wieder hinein und wäscht es an heiligem Ort; ist es ausserhalb der Umhänge unrein geworden39 Unrein darf es nicht in das Heiligtum hineingebracht werden; durch Untertauchen draussen von seiner Unreinheit gereinigt werden kann es auch nicht, da das darauf befindliche Blut beim Untertauchen hindert (חוצץ)., so zerreisst man es40 Man reisst es bis über die Hälfte auseinander, dadurch kann es nicht mehr zu seinem ursprünglichen Zwecke gebraucht werden, und jedes Kleidungsstück oder Gerät, das man so zerreisst bezw. zerbricht, dass es nicht mehr zu seinem ursprünglichen Zwecke gebraucht werden kann, verliert dadurch die Unreinheit, die es in seinem unversehrten Zustande angenommen hat. Man zerreisst es nicht vollständig, weil es dann aufhören würde, überhaupt ein Kleidungsstück genannt zu werden, und man dann die Vorschrift, das Kleid an heiligem Orte zu waschen, an ihm doch nicht mehr erfüllen könnte. Man zerreisst es deshalb nur bis über die Hälfte, so dass wenigstens noch ein solches Stück davon unversehrt bleibt, dass es hinreicht, es z. B. als Kopftuch zu benutzen; dadurch verliert nach Tora-Vorschrift (מדאוריתא) das Kleid seine Unreinheit, kann aber dennoch als Kleidungsstück gelten, da der unversehrte Teil, wenn man ihn nachher wirklich zum Gebrauch als Kopftuch bestimmt, wieder als בגד Unreinheit annimmt. Nach rabbinischer Verordnung (מדרבנן) bleibt allerdings ein Kleid unrein, so lange noch ein solches Stück davon ganz ist, dass man es als Kopftuch verwenden kann; für diesen Fall aber haben sie diese Erschwerung nicht angeordnet, um die Erfüllung der Vorschrift zu ermöglichen, dass das Kleid wieder hineingebracht und drinnen gewaschen werden soll. und bringt es wieder hinein und wäscht es an heiligem Ort. Ein irdenes Gefäss41 in dem Heiliges gekocht worden ist., das ausserhalb der Umhänge herausgekommen ist, bringt man wieder hinein und man zerbricht es an heiligem Ort; ist es ausserhalb der Umhänge unrein geworden42 Ein irdenes Gefäss, wenn es unrein geworden, wird nur durch Zerbrechen oder Ausbrechen eines grösseren Loches wieder rein., macht man ein Loch43 Das Loch darf jedoch nur so gross sein, dass eine dünne Wurzel hindurchgeht, dadurch verliert nach Tora-Vorschrift das Gefäss schon seine Unreinheit. Nach rabbinischer Verordnung wird das Gefäss allerdings erst rein, wenn das Loch so gross ist, dass eine Olive hindurchgeht, aber für diesen Fall haben sie auch diese Erschwerung nicht angeordnet, um die Erfüllung der Vorschrift zu ermöglichen, dass das Gefäss im Heiligtum zerbrechen weiden soll. Hat man ein Loch hineingemacht, das grösser ist, als um eine dünne Wurzel hindurchzulassen, so braucht man das Gefäss nicht mehr hineinzubringen, da es dann bereits als zerbrochen gilt und man demnach die Vorschrift, es im Heiligtum zu zerbrechen, doch nicht mehr an ihm erfüllen kann. hinein und bringt es wieder hinein und zerbricht es an heiligem Ort.", "Ein kupfernes Gefäss41 in dem Heiliges gekocht worden ist., das ausserhalb der Umhänge herausgekommen ist, bringt man wieder hinein und reinigt es und spült es ab an heiligem Ort; ist es ausserhalb der Umhänge unrein geworden44 und man will es am selben Tage wieder hineinbringen (s. weiter Note 51), denn sonst könnte man es durch Untertauchen reinigen, wodurch es aber erst bei Sonnenuntergang rein wird., so bricht man ein Stück heraus45 Ein metallenes Gefäss wird erst durch Ausbrechen eines grossen Loches wieder rein. Nachdem man das Loch gemacht hat, schlägt man die offene Stelle mit dem Hammer wieder so weit zusammen, dass das Gefäss wieder zu seinem Zwecke benutzt werden kann. Nach rabbinischer Verordnung nimmt es dadurch allerdings seine frühere Unreinheit wiedor an, aber für diesen Fall ist, wie oben, die rabbinische Verordnung nicht getroffen. Tosafot geben für das פוחתו eine andere Erklärung, die aber weniger einleuchtend ist. Maimonides in seiner Mischna-Erklärung erklärt das קורעו in der vorhergehenden Mischna mit: man reisst es heraus, nämlich das Stück aus dem Kleide, auf welches das Blut gespritzt ist, und bringt nur dieses Stück hinein und wäscht es an heiligem Ort; dies sei jedoch nur rabbinische Verordnung, nach Tora-Vorschrift braucht das herausgerissene Stück nicht gewaschen zu werden, da nur das Waschen des Kleides vorgeschrieben wird. Ebenso sei das Reinigen und Abspülen des kupfernen Gefässes, nachdem man ein Stück herausgeschlagen hat, nur rabbinische Verordnung. Diese Erklärung widerspricht aber den Ausführungen im Talmud, denen auch Maim. in seinem Ritualwerk Jad hachasaka folgt., bringt es wieder hinein und reinigt es und spült es ab an heiligem Ort.", "Einerlei, ob man darin gekocht hat oder nur Heisses46 רותח, von רתח = sieden, schäumen, bedeutet: kochend heiss. Weil es (Lev. 6, 21) nicht heisst: ואם בכלי חרס תבשל, sondern וכלי חרס אשר תבשל בו ישבר, wird das בו als begründend aufgefasst: weil durch das Kochen etwas von der Speise in die Poren des Gefässes eindringt, darum muss das Gefäss zerbrochen werden. Auch beim Hineingiessen von Heissem dringt aber etwas von dem Hineingegossenen in das Gefäss ein, deshalb muss auch in diesem Falle das Gefäss zerbrochen werden. Dass dasselbe auch von dem Reinigen der metallenen Gefässe gilt, wird aus dem verbindenden „und“ in ואם בכלי נחשת geschlossen. hineingeschüttet hat, ob Hochheiliges oder Einfachheiliges47 Obwohl die Schriftstelle nur vom Sündopfer spricht, gilt die Vorschrift auch für anderes Heiliges, weil es (V. 22) heisst: קדש קדשים היא. Allerdings würde daraus zunächst nur zu entnehmen sein, dass sie auch für anderes Hochheiliges gilt, nicht aber für Einfachheiliges. Es steht aber in demselben Schriftverse auch das beschränkende אותה: auf dieses ist die Vorschrift anzuwenden, nicht aber auf ein anderes. Wenn durch das קדש קדשים היא schon das Einfach-heilige ausgeschlossen wäre, se könnte durch das אותת nur das noch minder Heilige, Teruma, ausgeschlossen werden, dann wäre aber die Beschränkung קדש קדשים היא, um das doch höher stehende Einfach-heilige auszuschliessen, überflüssig. Es ist deshalb durch אוחה nur Teruma auszuschliessen, und in dem Zusatz קדש קדשים היא ist der Nachdruck nicht auf das hoch heilig zu legen, sondern die Vorschrift auf alles Heilige auszudehnen (אין מיעוט אחר מיעוט אלא לרבות s. Tosafot)., so muss es gereinigt und abgespült werden48 Dass auch ein irdenes Gefäss, in welchem Hochheiliges oder Einfach-heiliges gekocht worden ist, zerbrochen werden muss, sagt die Mischna nicht. Maimon. (הלכות מעשה חקרבנות VIII, 14) entscheidet deshalb indertat, dass das Zerbrechen der irdenen Gefässe nur beim Sündopfer vorgeschrieben ist, bei anderem Heiligen dagegen auch die irdenen Gefässe ebenso wie die metallenen nur gereinigt und abgespült zu werden brauchen, obwohl es sonst als Grundsatz gilt, dass irdene Gefässe, in welche etwas Verbotenes eingedrungen ist, nicht wieder gereinigt werden können, sondern zerbrochen werden müssen. Die anderen Erklärer dagegen beziehen das hier vom Reinigen der metallenen Gefässe Gesagte auch auf das Zerbrechen der irdenen Gefässe; dass die Mischna dieses nicht ausdrücklich erwähnt, findet seine Erklärung darin, dass unsere Mischna an die vorhergehende Mischna anschliesst, die nur von metallenen Gefässen spricht (Tosfot Jomtob), auch das Zerbrechen der irdenen Gefässe auch bei anderem Heiligen als selbstverständlich nicht erst hervorgehoben zu werden braucht, und auch R. Simon darin nicht anderer Ansicht ist, da, wie bemerkt, jedes irdene Gefäss zerbrochen werden muss, wenn es Verbotenes in sich aufgenommen hat, und das Heilige, das in das Gefäss eingedrungen ist, wird doch nach der vorgeschriebenen Zeit als Übriggebliebenes (נותר) verboten (Tosfot R. Akiba Eger).; R. Simon sagt49 Nach R. Simon schliesst das beschränkende אותה die Anwendung der Vorschrift auf solche Opfer aus, die tauglich gewesen und jetzt nicht mehr tauglich sind (s. Note 10). Es bleibt also in dem Schriftvers nur das beschränkende קדש קדשים היא, woraus geschlossen wird, dass die Vorschrift nur für Hochheiliges gilt, nicht aber für Einfach-heiliges.: Einfachheiliges erfordert kein Reinigen und Abspülen50 Dagegen müssen auch nach R. Simon die Gefässe ausgekocht werden, damit das in sie Eingedrungene wieder herausgezogen wird, da das von dem Heiligen in die Gefässe Eingedrungene nach Ablauf der vorgeschriebenen Zeit נותר wird und, wenn man nachher etwas Anderes in ihnen kocht, in dieses eindringt, und dieses dadurch ebenfalls zum Genuss verboten wird. Dieses Auskochen wird הגעלה genannt. Der Unterschied zwischen הגעלה und מריקה, selbst wenn unter מריקה auch ein Auskochen in heissem Wasser zu verstehen ist (s. weiter Note 54), ist der, dass die מריקה nur in Wasser geschehen darf, die הגעלה dagegen auch in einer anderen Flüssigkeit, dass ferner bei der מריקה das ganze Gefäss ausgekocht werden muss, selbst wenn nur in einem Teil von ihm gekocht worden ist, bei der הגעלה dagegen nur der Teil, in welchem gekocht worden ist; schliesslich muss auf die מריקה noch die שטיפה, das Ausspülen mit kaltem Wasser erfolgen, was bei der הגעלה nicht erforderlich ist, wenn es auch Gebrauch ist, auch bei der הגעלה mit kaltem Wasser nachzuspülen.. R. Tarfon sagt: Hat man am Anfang des Festes darin gekocht, so kann man darin während des ganzen Festes kochen51 Weil während des Festes die Anzahl der dargebrachten Friedensopfer sehr gross ist, kann das in die Gefässe Eingedrungene niemals נוהר werden, denn, bevor es noch נותר geworden, wird in den Gefässen schon wieder Anderes gekocht, dadurch wird das von dem früheren Opfer in sie Eingedrungene wieder herausgezogen, und es dringt dafür wieder von dem jetzt Gekochten in sie ein; deshalb ist nach R. Tarfon während des ganzen Festes die מריקה ושטיפה nicht erforderlich. Hat man in einem Gefässe Fleisch von einem Sündopfer gekocht, das nur einen Tag und eine Nacht gegessen werden darf, so braucht man nur darauf zu achten, dass in dem Gefäss am selben Tage noch Fleisch von einem Friedensopfer gekocht und bald verzehrt wird. Anders erklärt Maimon. die Worte des R. Tarfon. Nach ihm will R. Tarfon nur sagen, dass man während des Festes an einem und demselben Tage in demselben Gefässe mehrere Male kochen darf, ohne inzwischen die מריקה ושטיפה vorzunehmen, während an anderen Tagen nach dem jedesmaligen Kochen auch an demselben Tage jedes Mal die מריקה ושטיפה geboten ist; während des Festes, wo man durch die Festfreude mehr als sonst in Anspruch genommen ist, ist dies nicht erforderlich. Jeden Tag muss aber zum Schluss die מריקה ושטיפה vorgenommen werden, damit das Zurückgebliebene nicht נותר wird und das nachher darin Gekochte verboten macht.; die Weisen aber sagen: Nur bis zu der für das Essen vorgeschriebenen Zeit52 Auch die Worte עד זמן אכילה (eine andere Lesart ist כל זמן אכילה) werden verschieden ausgelegt. Die Einen erklären: so lange das Fleisch noch verzehrt werden darf, braucht die מריקה ושטיפה nicht vorgenommen zu werden; sobald aber diese Zeit vorüber ist, muss sie vorgenommen werden, und nicht, wie R. Tarfon meint, erst nach Schluss des Festes. Dafür, dass die מריקה ושטיפה nicht vorgenommen zu werden braucht, so lange das Fleisch noch gegessen werden darf, wird als Begründung angeführt, dass es (Lev. 6, 21) heisst: ומרק ושטף במים und unmittelbar darauf כל זכר בכהנים יאכל אותה, so lange die Priester es essen dürfen, kann man mit der מריקה ושטיפה warten. Maimon. dagegen erklärt: so lange man noch mit dem Essen des in dem Gefässe Gekochten beschäftigt ist, kann man mit der מריקה ושטיפה warten, sobald aber das darin Gekochte verzehrt ist, muss sie vorgenommen werden, und nicht, wie R. Tarfon meint, dass man ohne מריקה ושטיפה wieder Anderes darin kochen darf und diese erst am Schlusse des Tages vorzunehmen braucht.. Reinigen und Abspülen [heisst]: Reinigen, wie das für den Segensbecher vorgeschriebene Reinigen53 Für den Becher Wein, über den man beim Tischgebet den Segen spricht, wird im Talmud (Berachot 51 a) vorgeschrieben, dass er innen abgewaschen und aussen abgespült sein muss; demnach wäre auch hier beides, die מריקה sowohl wie die שטיפח, nur mit kaltem Wasser gemeint, siehe die folgende Note. Nach Maimon soll jedoch der Vergleich mit dem Abwaschen des Segensbechers nur sagen, dass ebenso wie bei diesem es nicht darauf ankommt, dass jede Spur von dem darin Gekochten beseitigt wird., und Abspülen, wie das für den Segensbecher vorgeschriebene Abspülen, Reinigen mit heissem54 Der Mischnatext in den Talmudausgaben und ebenso die Mischna ed. Lowe haben das Wort בחמין nicht. Der Talmud bringt eine Controverse zwischen Rabbi und den Weisen: nach dem Ersteren heisst מריקה und שטיפח beides mit kaltem Wasser reinigen, nach den Weisen מריקה mit heissem und שטיפה mit kaltem Wasser. Nach der Ansicht, wonach מריקה reinigen mit kaltem Wasser bedeutet, ist natürlich ausser מריקה ושטיפה auch הגעלה, das Auskochen, erforderlich, wenn man in dem Gefässe, nachdem das darin Gekochte נותר geworden ist, wieder Anderes kochen will; nach der Ansicht, dass מריקה reinigen mit heissem Wasser bedeutet, ist die מריקה identisch mit der הגעלה. und Abspülen mit kaltem Wasser; den Spiess und den Rost55 S. Pesachim VII Note 7 u. 8. Beide sind flach und können nichts in sich aufnehmen, sind daher keine eigentlichen כלים und bedürfen deshalb nicht der מריקה ושטיפה. kocht man mit heissem Wasser aus56 מגעיל, im Hebräischen (Hiob 21, 10): שורו עבר ולא יגעיל etwas in sich Aufgenommenes wieder herausgeben, bedeutet im Rabbinischen: das in ein Gefäss beim Kochen Eingedrungene durch Auskochen mit heissem Wasser wieder herausziehen. Spiess und Rost, anf denen das Fleisch direkt am Feuer gebraten wird, müssen allerdings sonst, um das in sie Eingedrungene wieder herauszuziehen, im Feuer ausgeglüht werden, das Auskochen in heissem Wasser genügt nur bei Geräten, in denen mit Wasser gekocht wird. Hier jedoch genügt das Auskochen in heissem Wasser, weil das Fleisch, als es auf ihnen gebraten wurde, noch zum Essen erlaubt war, also nur Erlaubtes in sie eingedrungen ist, wenn es auch nach Ablauf der vorgeschriebenen Zeit als נותר zu Verbotenem geworden ist (Tiferet Jisrael)..", "Hat man darin Heiliges57 S. Note 61. und Nichtheiliges gekocht, oder Hochheiliges und Einfach-heiliges, ist soviel58 von dem Strengeren. darin, wie dazu gehört, um es herausschmecken zu können59 Nach der traditionellen Bestimmung ist dies immer anzunehmen, wenn das Volumen des Leichteren nicht wenigstens 60 Mal so gross ist, wie das des Strengeren בנותן טעםב mit dem Part. — „wenn es einen Geschmack hineingibt“ ist ein stehender Ausdruck und bedeutet: so viel wie nötig ist, um es aus Anderem herausschmecken zu können., so wird auch das Leichtere nach der Weise des Strengeren gegessen60 z. B. wenn es Hochheiliges und Einfach-heiliges ist, darf es nur von den männlichen Priestern und nur innerhalb der עזרה gegessen werden, und sobald die für das Essen vorgeschriebene Zeit für eines von beiden abgelaufen ist, darf das Ganze nicht mehr gegessen werden., es bedarf des Reinigens und Abspülens nicht61 Nach der Erläuterung im Talmud ist hier in die Mischna eine Einschaltung zu machen und es muss folgendermassen heissen: ist so viel darin, wie dazu gehört, um es herausschmecken zu können, so wird auch das Leichtere nach der Weise des Strengeren gegessen, es bedarf des Reinigens und Abspülens und macht durch Berührung untauglich; ist nicht soviel darin, wie dazu gehört, um es herausschmecken zu können, so braucht das Leichtere nicht nach der Weise des Strengeren gegessen zu werden, es bedarf des Reinigens und Abspülens nicht und macht durch Berührung nicht untauglich. Da aber nach der vorhergehenden Mischna es nur die Ansicht des R. Simon ist, dass bei Einfachheiligem das Reinigen und Abspülen nicht erforderlich ist, so gibt entweder die Mischna hier nur die Ansicht des R. Simon wieder — so erklärt Raba unsere Mischna —, demnach wäre unter dem Ausdruck קדשים am Anfange der Mischna nur Hochheiliges zu verstehen, oder die Worte: es bedarf des Reinigens und Abspülens nicht, sind dahin zu verstehen, dass das Reinigen und Abspülen nicht schon nach Ablauf der Zeit für das Strengere zu geschehen braucht, sondern erst nach Ablauf der für das Leichtere vorgeschriebenen Zeit — so erklärt Abaji die Mischna. Nach der letzteren Erklärung ist unter dem Ausdruck קדשים in קדשים וחולין am Anfang der Mischna auch Einfach-heiliges zu verstehen, und ist in diesem Falle, wenn von dem Hochheiligen oder Einfach-heiligen nicht soviel darin ist, dass man es aus dem Nicht-heiligen herausschmecken kann, ein Reinigen und Abspülen natürlich überhaupt nicht erforderlich. und macht durch Berührung nicht untauglich62 wenn es selbst untauglich geworden ist und etwas davon in eine andere Speise eindringt. Beim Sündopfer heisst es nämlich (Lev. 6, 20): כל אשר יגע בבשרה יקדש Alles, was mit seinem Fleische in Berührung kommt, wird heilig. Aus dem Worte בבשרה wird geschlossen, dass hier nur ein Berühren gemeint ist, bei welchem von dem Fleisch des Sündopfers etwas in die andere Speise eindringt. In diesem Falle ist auch die andere Speise ebenso zu behandeln wie das Fleisch des Sündopfers. Ist das Fleisch zum Essen tauglich, so darf auch das andere nur nach der Weise des Sündopfers gegessen werden; ist es untauglich, so wird dadurch auch das andere untauglich. Obgleich diese Bestimmung zunächst nur für das Sündopfer und (Lev. 6, 11) für das Mehlopfer gegeben wird, wird sie auch auf alles andere Heilige bezogen, weil durch den Schriftvers (Lev. 7, 37): זאת התורה לעלה וב׳ für einzelne Opfer gegebene Vorschriften auch auf die anderen ausgedehnt werden (מה חטאת מקדשת בבלוע אף כל מקדשת בבלוע).. Hat ein Fladen an einen Fladen63 der untauglich ist. angerührt64 S. Note 62., oder ein Opferstück an ein Opferstück, so ist nicht der ganze Fladen65 Die Mischna ed. Lowe hat die richtigere Lesart: ולא כל החתיכה לא כל הרקיק. und nicht das ganze Opferstück verboten, sondern nur die Stelle, die davon etwas angezogen hat, ist verboten66 weil es heisst: אשר יגע בבשרה יקדש nur was mit dem Heiligen in Berührung gekommen ist, was in das Heilige eingedrungen oder in das das Heilige eingedrungen ist (הנוגע פסול); das betreffende Stück wird herausgeschnitten und nur auf dieses bezieht sich die Vorschrift.." ], [ "Ein am selben Tage Untergetauchter1 S. II Note 2. und ein noch nicht durch das Sühnopfer Gesühnter2 S. dort Note 4. erhalten keinen Anteil von dem Heiligen3 Beim Sündopfer heisst es (Lev. 6, 19): הכהן חמחטא אותה יאכלנה der Priester, der es als Sündopfer darbringt, soll es essen. Unter dem „als Sündopfer darbringen“ ist das Sprengen des Blutes zu verstehen, durch welches erst die Sühne vollzogen wird, wofür auch die Bestimmung beim Friedensopfer spricht, wo es heisst (Lev. 7, 14): לכהן הזורק את דם השלמים לו יהיה. Es kann aber nicht gemeint sein, dass nur der Priester, der das Blut gesprengt hat, davon essen darf, da es weiter (6, 22) heisst, כל זכר בכהנים יאכל אותה, dass jeder männliche Priester es essen darf. Das המחטא wird deshalb mit ראוי לחיטוי erklärt: nur ein solcher Priester, der die Opferhandlung hätte vollziehen können, der nicht aus irgend einem Grunde untauglich dazu ist, darf davon essen. Auch in diesem Sinne aufgefasst würde aber diese Bestimmung nicht mit der in V. 22 gegebenen übereinstimmen, da in dem כל זכר auch Minderjährige mit einbegriffen sind, und diese nicht ראוי לחיטוי sind. Es ist deshalb die ganze Bestimmung überhaupt nicht auf das Essen selbst zu beziehen, sondern es soll durch sie nur bestimmt werden, wer von dem Opfer einen Anteil zum Essen bekommt: nur Priester, die ראוי לחיטוי sind, erhalten Anteil davon zum Essen, der טבול יום dagegen und der מחוסר כפורים, die den Opferdienst nicht versehen dürfen (s. II, 1) erhalten keinen Anteil., ihn am Abend zu verzehren4 Am Tage können sie ihn nicht verzehren, der טבול יום nicht, weil er bis Sonnenuntergang unrein bleibt, der מחוסר כפורים nicht, weil er im Allgemeinen erst am Abend sicher weise, dass sein Sühnopfer dargebracht worden ist (Tiferet Jisrael). Nach Tosfot Jomtob bezieht sich dieser Zusatz nur auf den טבול יום.. Ein Leidtragender5 S. II Note 1. darf [Heiliges] anrühren6 Ein אונן darf von Heiligem nichts geniessen (s. Deuter. 26, 14). Auch nach Ablauf des אנינות darf er, selbst wenn er an der Leiche sich nicht verunreinigt hat, erst dann wieder von dem Heiligen essen, wenn er ein Reinigungsbad genommen hat, weil anzunehmen ist, dass er während des אנינות, wo er nichts Heiliges essen durfte, sich nicht mit der Achtsamkeit von allem Unreinen ferngehalten hat, welche diejenigen anwenden müssen, denen Heiliges zu essen erlaubt ist (s. Chagiga III, 3). Trotzdem darf er aber auch während seines אנינות Heiliges anrühren, während die vorher erwähnten טבול יום und מחוסר כפורים Heiliges auch nicht anrühren dürfen. Nach Bartenura z. St. darf auch der אונן Heiliges nur anrühren, wenn er ein Reinigungsbad genommen hat und danach, so lange er אונן war, stets darauf bedacht geblieben ist, sich vor jeder Verunreinigung zu hüten., aber nicht darbringen7 S. Sebachim 16 a., and bekommt keinen Anteil8 da er nicht ראוי לחיטוי ist, s. Note 3., ihn am Abend zu verzehren9 Nach rabbinischer Verordnung währt das אנינות nicht nur bis zum Abend, sondern auch noch während der ganzen auf den Sterbetag folgenden Nacht und, falls die Bestattung erst später stattfìndet, bis zu dem auf den Begräbnistag folgenden Abend. Deshalb lehrt auch die Mischna Pesachim VIII, 8, dass ein אונן wohl das Pesachopfer am Abend essen darf, weil für diesen Fall, wo es sich um ein Gebot, auf dessen Unterlassung die Ausrottungsstrafe steht, die Rabbinen ihre Verordnung nicht getroffen haben, dass er aber andere Opfer nicht essen darf, weil er auch noch in der Nacht als אונן zu betrachten ist. Dafür, dass es hier in der Mischna trotzdem heisst: ihn am Abend zu verzehren, werden im Talmud zwei Erklärungen gegeben. Nach der einen spricht die Mischna hier vom Pesachabend; da an diesem Abend der אונן von dem Pesachopfer essen darf, darf er auch von anderen Opfern essen. Die Mischna in Pesachim dagegen lehrt, dass das, was für das Pesachopfer am Pesachabend gilt, für andere Opfer an anderen Abenden keine Geltung hat. Nach der anderen spricht die Mischna in Pesachim von dem auf den Sterbetag folgenden Abend, da ist nach der rabbinischen Verordnung selbst am Pesachabend es dem אונן nicht erlaubt, von anderen Opfern als von dem Pesachopfer zu essen. Die Mischna hier dagegen spricht von dem Begräbnistag, der nicht der Sterbetag ist; an dem auf den Begräbnistag folgenden Abend ist der Leidtragende selbst nach rabbinischer Verordnung kein אונן mehr und darf deshalb vom Heiligen essen.. Mit Leibesfehlern Behaftete, sei es mit bleibenden sei es mit vorübergehenden Fehlern, erhalten ihren Anteil und dürfen ihn verzehren10 Dass der mit einem Leibesfehler Behaftete von dem Heiligen essen darf, ist in der Schrift (Lev. 21, 22) deutlich ausgesprochen: Die Speise seines Gottes, von dem Hochheiligen und dem Heiligen darf er essen. Sowohl bei dem Sündopfer (Lev. 6, 22) wie bei dem Schuldopfer (Lev. 7, 6) wie bei dem Mehlopfer (Lev. 6, 11) wird aber noch besonders betont, dass כל זכר jeder Männliche unter den Priestern davon essen soll. Aus dieser dreimaligen Wiederholung wird geschlossen, dass sowohl der von Geburt mit einem Leibesfehler Behaftete wie der erst später von einem vorübergehenden oder auch dauernden Leibesfehler Befallene von dem Heiligen nicht nur essen darf, sondern auch bei dem Verteilen des zu Essenden das gleiche Anrecht hat wie jeder Andere., aber sie dürfen nicht darbringen11 Durch den Satz (Lev. 21, 21): כל איש אשר בו מום wird jeder mit einem Leibesfehler Behaftete von der Darbringung ausgeschlossen, einerlei ob es ein bleibender oder ein vorübergehender Fehler ist.. Jeder, der nicht zum Opferdienst geeignet ist, erhält auch keinen Anteil von dem Fleische12 S. oben Note 3. Nur der mit einem Leibesfehler Behaftete erhält einen Anteil von dem Fleische, obwohl er nicht zum Opferdienst geeignet ist, weil er durch das כל זכר ausdrücklich mit eingeschlossen ist., und jeder, der kein Anrecht auf das Fleisch hat, hat auch keines auf die Felle13 weil es heisst (Lev. 7, 8): עור העולה אשר הקריב לכהן לו יהיה das Fell des Ganzopfers, das er dargebracht, gehöre ihm, dem Priester; wer aber nicht darbringen darf und deshalb keinen Anteil an dem Fleische hat, hat auch kein Anrecht auf das Fell. Die Mischna ed. Lowe hat den Zusatz: שנאמר עור העולה.. Selbst wer zur Zeit des Sprengens des Blutes unrein war, zur Zeit des Opferns der Fettstücke aber rein14 Daraus wäre zu entnehmen, dass er vor Allem zur Zeit des Sprengens des Blutes rein gewesen sein muss; wenn er da rein gewesen, hätte er Anrecht auf einen Anteil, selbst wenn er zur Zeit der Darbringung der Opferstücke unrein war. Abba Saal dagegen (Talm. 102 b) erklärt: Nur wenn er vom Blutsprengen bis zum Darbringen der Opferstücke rein gewesen, hat er Anteil an dem Fleische, weil in dem angeführten Schriftverse sowohl das Sprengen des Blutes wie das Darbringen der Fettstücke erwähnt wird. Wie es ist, wenn er zwischen dem Blutsprengen und dem Darbringen unrein geworden und sich wieder gereinigt hat, ist eine Frage, die im Talmud aufgeworfen wird und unbeantwortet bleibt. Die Möglichkeit, das er vor dem Darbringen wieder rein geworden ist, ist gegeben, da der Unreine nach dem Reinigungsbad mit Sonnenuntergang wieder rein wird, und die Opferstücke auch während der Nacht noch dar gebracht werden dürfen., erhält keinen Anteil von dem Fleische, denn es heisst15 Lev. 7, 33.: „Wer von den Söhnen Ahrons das Blut des Friedensopfers und das Fett darbringt16 also nur der, der beim Sprengen des Blutes und bei der Darbringung der Opferstücke zum Opferdienst geeignet war., dem soll der rechte Schenkel als Anteil gehören“.", "Überall, wo der Altar kein Anrecht auf das Fleisch hat17 wenn vor dem Sprengen des Blutes, wodurch die Opferstücke erst für den Altar tauglich werden, das Opfer untauglich geworden ist., haben auch die Priester kein Anrecht auf das Fell, denn es heisst18 Lev. 7, 8.: „das Ganzopfer Jemandes“, ein Ganzopfer, das für Jemanden dargebracht worden ist19 Das העולה ist hier in seiner Grundbedeutung als das auf dem Altar im Feuer „Aufsteigende“ gefasst.. Von einem Ganzopfer, das unter einem anderen Namen geschlachtet worden ist, gehört, obwohl es den Eigentümern nicht angerechnet wird, das Fell dennoch den Priestern20 weil das Opfer tauglich ist und die Opferstücke auf dem Altar dargebracht werden. Es ist also das עולת איש nicht in dem Sinne zu verstehen, dass nur solche Opfer damit gemeint sind, die Jemandem als Opfer angerechnet werden.. Sowohl von dem Ganzopfer eines Mannes wie von dem Ganzopfer einer Frau21 Es soll durch das עולת איש nicht das Opfer einer Frau ausgeschlossen werden, deshalb heisst es unmittelbar darauf עור העולה, das Fell des Ganzopfers, gleichviel ob es das eines Mannes oder das einer Frau ist. Durch das עולת איש soll nur gesagt werden, dass es das Opfer einer Einzelperson sein muss, nicht aber ein Ganzopfer, das Jemand für den Tempelschatz (בדק הבית) geweiht hat; von einem solchen Ganzopfer gehört das Fell nicht den Priestern. gehört das Fell den Priestern.", "Felle von Einfach-heiligem gehören den Eigentümern22 wie das Fleisch, da es עור העולה heisst, und von dem Ganzopfer nicht auf das ihm gar nicht gleichende Einfach-heilige geschlossen werden kann., und die Felle von Hochheiligem den Priestern, [dies folgt] aus einem Schluss vom Leichteren auf das Strengere: Wenn sie beim Ganzopfer, wo sie kein Anrecht auf das Fleisch haben, auf das Fell Anrecht haben, müssen sie beim Hochheiligen, wo sie Anrecht auf das Fleisch haben, nicht erst recht Anrecht auf das Fell haben? Von dem Altar lässt sich kein entgegengesetzter Schluss ziehen23 dass das Anrecht auf das Fleisch noch kein Anrecht auf das Fell begründet, da das Fleisch des Ganzopfers auf den Altar gebracht wird und das Fell dennoch nicht., denn auf ihn kommt überhaupt kein Fell24 Von dem Altar lässt sich deshalb kein Schluss auf die Priester ziehen, denen beim Ganzopfer das Fell ausdrücklich zugesprochen ist..", "Von allem Heiligen, bei dem vor dem Abhäuten etwas untauglich Machendes vorgekommen ist25 Über die Form ארע oder אירע s. Pesachim VIII, Note 42., gehören die Felle nicht den Priestern26 sondern sie müssen wie das Fleisch verbrannt werden., nach dem Abhäuten, gehören die Felle den Priestern27 Nach Mischna 2 gehört das Fell nicht den Priestern, wenn das Opfer vor dem Sprengen des Blutes untauglich geworden ist. Das Sprengen des Blutes sollte dem Abhäuten vorangehen, weil man das Blut sonst zu lange hätte stehen lassen müssen. Hat man aber trotzdem vor dem Sprengen abgehäutet, und dann ist das Opfer untauglich geworden und man hat das Blut gesprengt, so fällt durch das Blutsprengen das Fell den Priestern zu, obgleich das Opfer, da es untauglich geworden ist, nicht auf den Altar kommt.. Darauf sagte R. Chanina28 Mischna ed. Lowe: ר׳ חנניא., der Vorsteher der Priester: Meiner Lebtage habe ich nicht gesehen, dass ein Fell29 nachdem es von dem Opfertiere abgezogen worden ist. zur Brandstätte hinausgebracht worden ist30 also selbst in dem Falle nicht, wenn nach dem Abhäuten das Tier trefa befunden worden ist, wo doch das das Tier untauglich Machende schon vor dem Abhäuten vorhanden gewesen ist.. Darauf sagte R. Akiba: Aus seinen Worten lernen wir, dass, wenn man die Erstgeburt31 Ein erstgeborenes Tier, das einen Leibesfehler bekommen hat und deshalb nicht als Opfer dargebracht werden kann, darf ausserhalb des Heiligtums geschlachtet werden und gehört ganz den Priestern, jedoch nur, wenn es von ihnen gegessen werden kann; ist es von selbst verendet, so muss es vergraben werden. Aus den Worten des R. Chanina entnimmt nun R. Akiba, dass wenn das Tier geschlachtet worden ist und nach dem Abhäuten sich herausgestellt hat, dass es trefa ist, die Haut dennoch von den Priestern benutzt werden darf, obgleich das Fleisch vergraben werden muss; wie der Talmud erläuternd hinzufügt jedoch nur dann, wenn das Tier auf Grund eines durch einen hierzu Berechtigten und Erprobten (מומחה) festgestellten Fehlers geschlachtet worden ist. abgehäutet hat und sie dann trefa befunden wird, die Priester das Fell benutzen32 שיאותו ebenso Berachot VIII, 6. Im Jeruschalmi wird dort neben שיאותו (Gen. 34, 22) auch die Lesart שיעותו von עות (Jes. 50, 4) gebracht. dürfen. Die Weisen aber sagen: „Wir haben nicht gesehen33 Die Mischna ed. Lowe hat לא ראיתי; auch לא ראינו ist richtig, da es sich um einen allgemeinen öfters angewandten Grundsatz handelt. “ ist kein Beweis34 vielleicht ist gerade zu seiner Zeit ein derartiger Fall nicht vorgekommen, oder er ist von ihm nicht bemerkt worden., sondern es muss zur Brandstätte hinausgebracht werden35 Auf den von R. Akiba angeführten Fall können sich diese Worte nicht beziehen, denn mit einem Leibesfehler behaftete Erstgeburt wird, wenn sie nicht gegessen werden kann, nicht verbrannt, sondern vergraben. Sie beziehen sich vielmehr auf die Worte des R. Chanina: auch wenn ein im Heiligtum geschlachtetes Opfer erst nach dem Abhäuten trefa befunden worden ist, muss das Fell ebenso wie das Fleisch verbrannt werden..", "Stiere, die verbrannt werden, und Böcke, die verbrannt werden36 S. IV, Note 31 u. 32., wenn sie so, wie es geboten ist37 nicht, weil sie untauglich geworden sind., verbrannt werden, werden sie auf der Aschenstätte38 s. V, Note 21. verbrannt und verunreinigen die Kleider39 Beim Stier und Bock des Versöhnungstages heisst es (Lev. 16, 28): der sie verbrennt, soll seine Kleider waschen. Das יכבס בגדיו heisst hier wie überall nicht nur die Kleider, die er anhat, sondern auch die Kleider und alle Gegenstände, die er berührt, während er mit dem Verunreinigenden beschäftigt ist. Dass auch die anderen Stiere und Böcke, die verbrannt werden, verunreinigen, wird aus dem Zusatz: אשר הובא את דמם לכפר בקרש geschlossen, sie verunreinigen, weil ihr Blut zur Sühnung in das Innere des Heiligtums gebracht wird, ebenso deshalb auch die anderen Sündopfer, bei denen das Gleiche vorgeschrieben ist., wenn sie nicht so, wie es geboten ist40 sondern, weil sie untauglich geworden sind., verbrannt werden, werden sie auf der Tempelstätte41 Unter בירה ist nach R. Jochanan (Talm. 104 b) die Burg auf dem Tempelberge zu verstehen, nach R. Simon b. Lakisch der ganze Tempelberg (vgl. Jerusch. Pesachim VII, 8). בית הבירה bezeichnet hier sowohl den Raum innerhalb der Tempelmauern als auch den Raum auf dem Tempelberge ausserhalb derselben. Es gab zwei Stellen für die Verbrennung von untauglich gewordenen Opfern, die eine in der עזרה, dort wurden wie alle anderen untauglich gewordenen Opfer auch die Stiere und Böcke, die verbrannt wurden, wenn sie, bevor sie aus der עזרה herausgekommen waren, untauglich geworden waren, verbrannt; die andere befand sich ausserhalb der Tempelmauern auf dem Tempelberge, dort wurden die zu verbrennenden Stiere und Böcke, wenn sie erst, nachdem sie aus der עזרה herausgekommen waren, untauglich geworden waren, verbrannt. verbrannt und verunreinigen nicht die Kleider.", "Man trug sie auf Stangen42 Die Stiere und Böcke, welche ausserhalb Jerusalems auf der Aschenstätte verbrannt wurden.; waren die ersten43 diejenigen, welche die Stangen vorne angefasst hielten. aus der Mauer der Opferhalle herausgetreten und die letzten noch nicht44 das Tier, das sie trugen, war aber schon ausserhalb der Mauer., so waren die Kleider der ersten unrein45 weil es (Lev. 16, 27) heisst: יוציא אל מחוץ למחנה und darauf והשורף אותם יכבס בגדיו. Unter מחנה wird in der Schrift sowohl das ganze Lager in der Wüste verstanden als auch jede der 3 Abteilungen, aus denen dasselbe bestand, das מחנה שכינה, das מחנה לויה und das מחנה ישראל. Hier wäre unter dem מחוץ למחנה zunächst nur zu verstehen: ausserhalb des מחנה שכינה, der Abteilung des Lagers, wo das Opfer dargebracht wurde. Dem מחנה שבינה in der Wüste entsprach in Jerusalem der Tempel bis zur Mauer der Opferhalle. Deshalb tritt die Verunreinigung für diejenigen, die sich mit dem Opfer beschäftigen, wenn es verbrannt wild, und sogar schon, wenn es zum Verbrennen hinausgetragen wird, schon mit dem Hinaustragen aus der Mauer der Opferhalle ein. Dass das Verbrennen ausserhalb aller drei Abteilungen des Lagers und dementsprechend in Jerusalem ausserhalb der Stadtmauern zu geschehen hatte, wird aus dem dreimaligen אל מחוץ למחנה Lev. 4, 12. 4, 21. 6, 4 gefolgert (Talmud 105 b). und die der letzten nicht, bis sie auch herausgetreten waren; waren diese und jene herausgetreten, so waren die Kleider dieser und jener unrein. R. Simon sagt: Die Kleider dieser und jener sind nicht eher unrein, als bis das Feuer den grössten Teil [des Tieres] erfasst hat46 R. Simon erklärt das אל מחוץ למחנה in anderer Weise (s. Talmud). יוצת Holal von יצת = anzünden.. Ist das Fleisch [vom Feuer] verzehrt47 נתך Nif. von נתך = zergehen; im Talmud wird es mit חרך = rösten, versengen, wiedergegeben (דשויא חרוכא)., werden die Kleider des die Verbrennung Ausführenden48 Unter השורף wird jeder verstanden, der beim Verbrennen des Opfers tätig ist, das Feuer anfacht, das Fleisch umwendet, frisches Holz hinauflegt u. dgl., nicht aber derjenige, der, bevor noch das Opfer da ist, Brennstoff herbeischafft oder das Feuer anzündet. nicht mehr unrein." ], [ "Wer draussen1 ausserhalb des Heiligtums. schlachtet und darbringt2 ein zur Darbringung im Heiligtum geweihtes Opfertier., ist für das Schlachten schuldig und für das Darbringen schuldig3 das Schlachten ist eine Sünde, auf welche die Ausrottungsstrafe steht (Lev. 17, 3. 4.), und ebenso das Darbringen (Lev. 17, 8.9.); wenn er beides irrtümlich begangen hat, muss er deshalb 2 Sündopfer bringen.; R. Jose, der Galiläer, sagt: Hat man drinnen geschlachtet und draussen dargebracht, ist man schuldig, hat man draussen geschlachtet und draussen dargebracht, ist man frei4 von der Ausrottungsstrafe für das Darbringen, aber für das draussen Schlachten ist man schuldig., denn man hat ja draussen nur eine untaugliche Sache dargebracht. Darauf sagten sie5 die anderen Weisen. zu ihm: Auch wer drinnen schlachtet und draussen darbringt, hat es, indem er es hinausgebracht hat, untauglich gemacht6 und er ist dennoch schuldig, trotzdem er nur eine untaugliche Sache dargebracht hat. Dass er auch in diesem Falle schuldig ist, geht daraus hervor, dass es (Lev. 17, 9) heisst: „und es nicht zum Eingange des Stiftszeltes bringt, um es dem Ewigen darzubringen“, das setzt voraus, dass es im Heiligtum geschlachtet worden ist. Zur Verteidigung der Ansicht des R. Jose, des Galiläers, wird angeführt, dass das drinnen Geschlachtete und dann Hinausgebrachte doch eine Zeit hatte, wo es zur Darbringung tauglich war, das drausson Geschlachtete dagegen nicht; ferner, dass das durch Hinausbringen untauglich Gewordene, wenn es trotzdem auf den Altar gebracht worden ist, nicht wieder heruntergenommen wird, s. IX, 2..", "Ein Unreiner7 Wegen der Aehnlichkeit mit der Controverse zwischen R. Jose, dem Galiläer, und den anderen Weisen in der vorhergehenden Mischna wird die folgende eigentlich nicht hierher gehörende Mischna hier angeschlossen., der, sei es unreines sei es reines, Heiliges gegessen hat, ist schuldig8 die Ausrottungsstrafe, s. Lev. 7, 20. 21.; R. Jose, der Galiläer, sagt: Ein Unreiner, der Reines gegessen hat, ist schuldig, ein Unreiner, der Unreines gegessen hat, ist frei9 von der Ausrottungsstrafe, er hat das Verbot, Heiliges in Unreinheit zu essen, nicht übertreten, dagegen hat er das Verbot übertreten, dass unrein gewordenes Heiliges überhaupt nicht gegessen werden darf (Lev. 7, 19), darauf steht aber nicht die Ausrottungsstrafe., denn er hat ja nur eine unreine Sache gegessen10 Im Talmud wird die Ansicht R. Jose’s, des Galiläers, dahin erläutert, dass man nur dann von der Ausrottungsstrafe frei ist, wenn zuerst das Fleisch unrein geworden ist und dann die Person; da in diesem Falle das Fleisch bereits vorher, weil es unrein war, für ihn verboten gewesen, so kann es nicht nochmals für ihn dadurch verboten werden, weil er nachher auch selbst unrein geworden ist; in diesem Falle tritt deshalb dieses Verbot nicht in Geltung (אין איסור חל על איסור). Ist dagegen er selbst vorher unrein gewesen, so macht er sich der Ausrottungsstrafe schuldig, auch wenn er nachher unrein gewordenes Fleisch isst. Die Weisenaber sind der Ansicht, dass, auch wenn er selbst erst später unrein geworden ist, zu dem Verbot, unreines Heiliges zu geniessen, das Verbot, Heiliges in Unreinheit zu geniessen, hinzutritt, weildieses ein auch Anderes mit einschliessendes Verbot (איסור כולל) ist, da ihm vorher nur verboten war, unreines Heiliges zu geniessen, jetzt aber auch reines Heiliges; weil dieses Verbot dadurch, dass er selbst unrein geworden, für das reine Heilige in Kraft tritt, tritt es auch für das unreine Heilige in Kraft (איסור חל על איסור באיסור כולל).. Darauf sagten sie zu ihm11 die Weisen gingen von der Ansicht aus, dass R. Jose, der Galiläer, der Ansicht sei, dass das Verbot, Heiliges in Unreinheit zu geniessen, nur für den Reinen gelte, für den Unreinen aber überhaupt nicht.: Auch der Unreine, der Reines gegessen hat, hat dieses ja, sobald er es berührt hat, nnrein gemacht. Ein Reiner, der Unreines gegessen hat, ist frei12 von der Ausrottungsstrafe, er hat nur ein einfaches Verbot übertreten und deshalb, wenn er es irrtümlich getan hat, kein Sündopfer zu bringen., denn schuldig ist man nur bei Unreinheit des Körpers13 wenn der Essende unrein war..", "In einer Beziehung ist das Schlachtverbot strenger als das Darbringungsverbot, und in einer das Darbringungsverbot strenger als das Schlachtverbot. Das Schlachtverbot ist strenger, denn, wer für eine Privatperson schlachtet14 wer Heiliges ausserhalb des Heiligtums schlachtet, um es zu irgend einem nicht heiligen Zwecke zu verwenden., ist schuldig, und wer für eine Privatperson darbringt,15 um ihr damit eine Ehrung zu erweisen. ist frei16 weil es heisst (Lev. 17, 9): „es dem Ewigen darzubringen“. Allerdings heisst es auch beim Schlachtverbot (Lev. 17, 4)“: „es als Opfer dem Ewigen darzubringen“; dieser Zusatz soll aber etwas Anderes ausschliessen (s. Talmud 108 b). Er ist frei heisst: er hat das Verbot, Heiliges ausserhalb darzubringen, nicht übertreten, dagegen hat er nach Raschi das Verbot übertreten, ein Wesen ausser Gott göttlich zu verehren; nach Tosafot hat er dieses Verbot nur dann übertreten, wenn er dabei die Absicht gehabt hat, Jenem damit eine göttliche Verehrung zu erweisen.; das Darbringungsverbot ist strenger: wenn zwei das Messer angefasst und geschlachtet haben, sind sie frei,17 weil es heisst: „als Blutschuld wird es diesem Manne angerechnet, Blut hat er vergossen“, nur, wenn Einer das Schlachten ausgeführt hat, nicht aber zwei gemeinschaftlich. wenn sie18 beide zugleich. ein Opferglied angefasst und dargebracht haben, sind sie schuldig19 weil es beim Darbringungsverbot heisst: איש איש, auch wenn zwei gemeinschaftlich darbringen; aus dem איש איש beim Schächtverbot wird wieder etwas anderes geschlossen. R. Jose wendet dagegen ein, dass es auch beim Darbringungsverbot heisst: ונכרת האיש ההוא „dieser Mann soll ausgerottet werden“, woraus zu schliessen sei, dass auch hier das Verbot nur dann übertreten ist, wenn Einer allein die Handlung ausgeführt hat.. Hat Einer dargebracht und nochmals dargebracht und nochmals dargebracht20 von einem und demselben Opfertiere., so ist er für jede Darbringung schuldig21 und muss, wenn man es unvorsätzlich getan hat, für jede Darbringung ein Sündopfer bringen, wenn man zwischen einer Darbringung und der anderen sich des Vergehens bewusst geworden ist; im anderen Falle, wenn man die Darbringung בהעלם אחד d. h. in einem ununterbrochenen Irrtum ausgeführt hat, bringt man nur ein Sündopfer., dies die Worte des R. Simon; R. Jose sagt: Er ist nur ein Mal schuldig22 Nach R. Simon bezieht sich das לעשות אותו (Lev. 17, 8) „es“ darzubringen, auf jedes darzubringende Glied des Opfertieres, deshalb kann man sich auch bei einem und demselben Opfertiere mehrfach strafbar machen; nach R. Jose bezieht sich das אותו auf das ganze Opfertier, deshalb macht man sich durch Darbringung eines Opfertieres nur ein Mal schuldig (Maim. פירוש המשניות). Im Talmud wird die Controverse zwischen R. Simon und R. Jose in anderer Weise ausgelegt.. Man ist nur schuldig, wenn man es oben auf einem Altar dargebracht hat23 Nach dem Talmud gehört dieses noch zu den Worten des R. Jose. Als Begründung dafür wird angeführt, dass auch Noah, als er Gott ein Opfer darbringen wollte, dazu erst einen Altar baute (Gen. 8, 20), woraus hervorgehe, dass auch ausserhalb des Heiligtums zur Darbringung ein Altar nötig sei.; R. Simon sagt: Selbst wenn man es auf einem Felsen oder einem Stein dargebracht hat, ist man schuldig24 Nach R. Simon, ist daraus, dass Noah einen Altar baute, noch nicht zu folgern, dass zum Darbringen durchaus ein Altar nötig ist. Das Gegenteil sei vielmehr daraus zu schliessen, dass es (Lev. 17, 6) heisst: und es sprenge der Priester das Blut auf den Altar des Ewigen am Eingange des Stiftszeltes“, womit angedeutet werden soll, dass nur im Heiligtum (פתח אהל מועד) das Darbringen an den Altar gebunden ist, nicht aber ausserhalb des Heiligtums..", "Einerlei, ob es taugliches Heiliges ist oder untaugliches Heiliges, das im Heiligtum untauglich geworden ist,25 S. IX, 2. wer es draussen darbringt, ist schuldig26 weil auch das im Heiligtum untauglich Gewordene unter den Begriff von לעשות אותו לה׳ fällt, da es, wenn es auf den Altar gekommen ist, nicht wieder heruntergenommen wird. Wer eine Olivengrösse von einem Ganzopfer und von den Opferstücken27 von dem Fleisch des Ganzopfers und von den Opferteilen zusammen soviel wie eine Olive. draussen darbringt, ist schuldig28 da ja von dem Ganzopfer auch das Fleisch auf dem Altar geopfert wird. Bei Darbringung eines Opfergliedes macht man sich erst durch Darbringung des ganzen Gliedes schuldig (s. oben Note 22), bei Darbringung von Fleisch, Fett u. dgl. durch Darbringung eines Stückes in Grösse einer Olive.. Das Komez29 s. IV, Note 13., der Weihrauch30 der zu den Mehlopfern gehörte., das Räucherwerk,31 das täglich morgens und abends dargebracht wurde. das Mehlopfer der Priester32 Alle Mehlopfer von Priestern wurden ganz auf dem Altar geopfert., das Mehlopfer des gesalbten Priesters33 d. i. des Hohenpriesters, das derselbe täglich darbringen musste und das ebenfalls ganz geopfert wurde., das zum Giessopfer gehörende Mehlopfer34 das als Zugabe zu jedem Schlachtopfer dargebracht und ebenfalls ganz geopfert wurde., wer von einem von diesen eine Olivengrösse draussen dargebracht hat, ist schuldig35 Obwohl es bei dem Darbringungsverbot heisst: אשר יעלה עולה או זבח „der ein Ganzopfer oder ein Schlachtopfer darbringt“, wird aus dem darauf folgenden: ואל פתח אהל מועד לא יביאנו „und es nicht an den Eingang des Stiftszeltes bringt“ geschlossen, dass sich das Verbot nicht nur auf Schlachtopfer bezieht, sondern auf Alles, was im Heiligtum dargebracht wird.; R. Eleasar36 Es ist hier und ebenso Mischna 6 ר׳ אלעזר zu lesen, wie aus Talmud 110 b hervorgeht, und nicht ר׳ אליעזר, wie die meisten Mischna-Ausgaben haben (s. Straschun). Die Mischna Venet. 1606 hat: ר׳ אלעזר. sagt: Er ist frei, bis er das Ganze dargebracht hat37 weil bei allen Letztgenannten auch bei der Darbringung im Heiligtum die Darbringung erst dann als vorschriftsmässig ausgeführt gilt und das Opfer tauglich ist, wenn man sie ganz dargebracht hat. Bei dem Ganzopfer dagegen stimmt auch R. Eleasar zu, dass man schon durch Darbringung von einer Olivengrösse schuldig wird, weil die Tauglichkeit des im Heiligtum dargebrachten Ganzopfers nicht von der Darbringung des ganzen Opferfleisches abhängt, sondern nur von der Sprengung des Blutes.. Bei diesen allen, wenn man sie drinnen dargebracht und nur eine Olivengrösse davon übrig gelassen und draussen dargebracht hat, ist man schuldig38 selbst nach R. Eleasar, da ja das Ganze dargebracht worden ist., und bei diesen allen, wenn auch nur das Geringste von ihnen fehlt39 wenn auch nur das Geringste davon verloren gegangen ist, wird im Heiligtum das Opfer durch die Darbringung nicht mehr tauglich; eine Ausnahme macht nur der Weihrauch (s. Menachot 11 a). und man sie draussen dargebracht hat, ist man frei.", "Wer Heiliges40 Opferfleisch, das nicht auf den Altar gehört. mit den [noch daran hängenden] Opferstücken draussen darbringt, ist schuldig41 auch wenn die Opferstücke nicht unmittelbar den Altar berührt haben. Nach R. Jose in Mischna 3 ist man nur schuldig, wenn man, wie bei der Darbringung im Heiligtum, auf einem Altar darbringt. Im Heiligtum muss das zu Opfernde unmittelbar auf dem Altar liegen, es darf nichts Fremdes zwischen dem Altarfeuer und dem zu Opfernden liegen. Ist aber das Dazwischenliegende nicht ein fremder Gegenstand, sondern Gleichartiges, wie hier das Fleisch, so gilt es, als ob das Opfernde unmittelbar auf dem Altar liegen würde (מין בטינו אינו חוצץ); deshalb macht man sich auch schuldig, wenn man in dieser Weise draussen darbringt.. Wer ein Mehlopfer42 eines von den Mehlopfern, von denen nur das Komez auf dem Altar dargebracht wird., von dem das Komez noch nicht abgenommen worden ist, draussen darbringt, ist frei43 weil das Mehlopfer als solches nicht zur Darbringung bestimmt ist und das Komez erst durch Absonderung von dem übrigen Mehl zur Darbringung bestimmt wird.. Hat man das Komez abgenommen und das Komez ist wieder hineingefallen, und man hat es so draussen dargebracht, ist man schuldig44 weil wenn man es so im Heiligtum dargebracht hat, die Darbringung als richtig ausgeführt gilt (s. Menachot III, 3)..", "Das Komez und der Weihrauch45 von einem Mehlopfer, die beide auf dem Altar dargebracht wurden., hat man eines von beiden draussen dargebracht, ist man schuldig; R. Eleasar sagt: Man ist frei, bis man auch das zweite darbringt46 weil bei der Darbringung im Heiligtum erst durch Darbringung beider das Opfer tauglich wird (s. Note 37).,… eines von ihnen drinnen und eines draussen, ist man schuldig47 s. Note 38.. Die beiden Schalen Weihrauch48 die zu den Schaubroten gehörten; sie wurden am Sabbat auf dem Altar dargebracht, und dann erst durften die Priester die Brote verzehren (s. Lev. 24, 7; Menachot XI, 7)., hat man eine von ihnen draussen dargebracht, ist man schuldig; R. Eleasar sagt: Man ist frei, bis man auch die zweite darbringt, . . die eine drinnen und die andere draussen, ist man schuldig. Wer auch nur einen Teil der Sprengungen des Blutes draussen macht49 Dass auch das Blutsprengen unter das Darbringungsverbot fällt, wird nach R. Akiba aus או זבח (Lev. 17, 8) nach R. Ismael aus דם שפך (Lev. 17, 4) gefolgert (s. Talmud 107 a)., ist schuldig50 selbst nach R. Eleasar, weil alle Opfer, deren Blut an den äusseren Altar gesprengt wird, tauglich sind, wenn auch nur eine Sprengung mit dem Blut gemacht worden ist (s. IV, 1) und selbst bei den Opfern, deren Blut an den inneren Altar gesprengt wird, bei denen dieses nicht der Fall ist (s. dort Mischna 2), R. Eleasar der Ansicht ist, dass auch die eine gemachte Sprengung dennoch als vorschriftsmässig ausgeführt gilt und deshalb nicht wiederholt zu werden braucht (s. Joma V, 7).. R. Eleasar sagt: Auch wer vom Wasseropfer des Hüttenfestes am Hütteufeste draussen darbringt, ist schuldig.51 Nach Ansicht des R. Eleasar ist für das Wasseropfer am Hüttenfeste kein bestimmtes Mass vorgeschrieben, deshalb ist man schuldig, auch wenn man weniger als 3 Log, das Mass, das gewöhnlich dazu verwendet wurde, davon draussen darbringt. Die anderen Weisen dagegen sind der Ansicht, dass das Mass von 3 Log dafür von der Tora vorgeschrieben ist (s. Sukka IV, 9). R. Nehemia sagt: Selbst wenn man die Überreste des Blutes52 die an den Grund gegossen werden. draussen darbringt, ist man schuldig53 Nach der Erläuterung im Talmud ist dieses jedoch nur der Fall bei dem Blut solcher Opfer, deren Blut an den inneren Altar gesprengt wird, weil bei diesen nach der Ansicht des R. Nehemia (im Gegensatz zu V, 1 u. 2) die Unterlassung des Ausgiessens die Untauglichkeit des Opfers zur Folge hat, deshalb fällt nach ihm auch dieses Ausgiessen unter das Darbringungsverbot; nicht aber bei den anderen Opfern, bei denen das Gebot des Ausgiessens die Tauglichkeit des Opfers nicht berührt..", "Wer ein Vogelopfer drinnen abdrückt und draussen darbringt, ist schuldig, hat er es draussen abgedrückt und draussen dargebracht, ist er frei54 Wegen des Abdrückens ist er nicht schuldig, da es (Lev. 17, 3) heisst: אשר ישחט der schlachtet, aber nicht der abdrückt, und wegen des Darbringens ist er nicht schuldig, da durch das Abdrücken das Tier נבלה geworden und dadurch zum Darbringen untauglich geworden ist.. Wer ein Vogelopfer drinnen schlachtet und draussen darbringt, ist frei55 weil es dadurch, dass es drinnen, anstatt abgedrückt zu werden, geschlachtet worden ist, zum Darbringen untauglich geworden ist., hat er es draussen geschlachtet und draussen dargebracht, ist er schuldig56 sowohl wegen des Schlachtens wie wegen des Darbringens. Dass man auch durch das Schlachten von Vogelopfern sich schuldig macht, wird aus dem nochmals wiederholten או אשר ישחט, d. h. oder der irgend etwas anderes Heiliges schlachtet, gefolgert. Aus dem verbindenden ואליהם תאמר (Lev. 17, 8) aber wird geschlossen, dass für alle Fälle, auf welche das Schlachtverbot sich bezieht, auch das Darbringungsverbot Geltung hat.. So ergibt sich, dass ein Verfahren, das drinnen tauglich macht57 das ist bei dem Vogelopfer das Abdrücken; wenn man das Vogelopfer drinnen abdrückt und dann draussen darbringt, so ist man schuldig, weil man Taugliches dargebracht hat., draussen angewendet straffrei macht58 wenn man draussen abgedrückt hat und dann es darbringt, ist man nicht schuldig., und ein Verfahren, das draussen tauglich macht59 das ist das Schlachten; wenn man es draussen geschlachtet hat und dann es darbringt, ist man schuldig., drinnen angewendet straffrei macht60 wenn man es drinnen schlachtet und dann draussen darbringt, ist man nicht schuldig.. R. Simon sagt: Für Alles, wofür man schuldig ist, wenn man es draussen macht, ist man auch schuldig, wenn man es in der gleichen Weise drinnen macht und dann draussen darbringt61 R. Simon wendet sich gegen den zuletzt aufgestellten Satz und meint, dass derselbe wohl für das Vogelopfer zutrifft, aber nicht für Anderes. Wenn man ein Opfertier bei Nacht drinnen schlachtet und es dann draussen darbringt, ist man nach B. Simon wegen der Darbringung schuldig, ebenso wie, wenn man es draussen bei Nacht geschlachtet und dargebracht hätte, weil R. Simon der Ansicht ist, dass ein Opfer, das drinnen bei Nacht geschlachtet worden ist, zwar untauglich ist, aber, wenn es auf dem Alter gekommen ist, dennoch nicht wieder heruntergenommen wird (s. IX, 2); deshalb macht man sich schuldig, wenn man es draussen darbringt (s. oben Note 6). Der erste Tanna ist dagegen der Ansicht des R. Juda (IX, 2), dass das bei Nacht geschlachtete, selbst wenn es auf den Altar gekommen ist, wieder heruntergenommen werden muss, deshalb macht man sich, wenn man es draussen darbringt, nicht schuldig. Nach einer anderen Erklärung im Talmud sollen die Worte des R. Simon lauten: Für Alles, wofür man schuldig ist, wenn man es drinnen macht und dann draussen darbringt, ist man auch schuldig, wenn man es draussen macht, und ist R. Simon der Ansicht, dass man auch, wenn man ein Vogelopfer draussen abdrückt und darbringt, schuldig ist., eine Ausnahme bildet nur, wenn man [ein Vogelopfer] drinnen schlachtet und draussen darbringt62 weil durch das Schlachten im Heiligtum das Opfer untauglich wird und auch, wenn es auf den Altar gekommen ist, wieder heruntergenommen werden muss (Tosafot)..", "Hat man das Blut eines Sündopfers in einem Becher aufgefangen und draussen davon gesprengt und dann drinnen63 Dass man in diesem Falle schuldig ist, ist selbstverständlich, die Mischna führt nur hier ebenso wie in dem Folgenden bei Jedem alle möglichen Fälle an., oder erst drinnen und dann draussen, so ist man schuldig64 die Mischna gibt die Ansicht des R. Nehemia (Mischna 6) wieder, nach der auch das Ausgiessen des nach dem Sprengen übrig bleibenden Blutrestes an den Grund eine Opferhandlung ist, von der die Tauglichkeit des Opfers abhängt; deshalb fällt auch das Sprengen dieses Blutrestes ausserhalb des Heiligtums unter das Darbringungsverbot. Auch nach R. Nehemia ist dieses aber nur der Fall bei solchen Sündopfern, deren Blut an den Innenaltar gesprengt wird, deshalb kann auch die Mischna hier nur von solchen Sündopfern sprechen (s. oben Note 53)., weil Alles dazu bestimmt war, drinnen verwendet zu werden. Hat man das Blut in zwei Bechern aufgefangen und beide drinnen gesprengt, so ist man frei65 s. Note 63., beide draussen, so ist man schuldig66 wenn man zwischen dem Sprengen des einen und dem des anderen sich seines Irrtums bewusst gewesen ist, zwei Sündopfer, im anderen Falle nur eines., den einen drinnen und [dann] den andern draussen, so ist man frei67 Auch nach R. Nehemia muss nur der Blutrest, der in dem Becken, aus dem man gesprengt hat, zurückgeblieben ist, an den Grund gegossen werden. Hat man jedoch das Blut in zwei Bechern aufgefangen und die Sprengungen aus einem derselben ausgeführt, so wird das in dem zweiten Becher befindliche Blut als gar nicht mehr zum Sprengen bestimmt betrachtet und wird in den Wasserarm gegossen; deshalb macht man sich auch durch das Sprengen desselben ausserhalb des Heiligtums nicht des Darbringungsverbotes schuldig., den einen draussen und [dann] den anderen drinnen, so ist man schuldig wegen des draussen Gesprengten, und das drinnen Gesprengte sühnt68 weil man die Sprengungen aus jedem der beiden Becher ausführen kann und die draussen ausgeführten Sprengungen gar nicht als Sprengungen gelten.. Womit ist das zu vergleichen? Mit Einem, der ein Sündopfer abgesondert hatte, und es ist verloren gegangen, er hat darauf ein anderes dafür abgesondert, und nachher ist das erste wiedergefunden worden, und nun stehen beide da: Hat er nun beide drinnen geschlachtet, so ist er frei68 s. Note 63., hat er beide draussen geschlachtet, ist er schuldig69 s. Note 66., eines drinnen und dann das andere draussen, ist er frei70 weil durch das Schlachten des einen im Heiligtum das andere als gar nicht mehr zur Darbringung bestimmt betrachtet wird, sondern wie ein Opfertier, dessen Eigentümer bereits durch Darbringung eines anderen Opfertieres gesühnt ist, sich selbst überlassen wird, bis es umkommt., eines draussen und dann das andere drinnen, ist er schuldig wegen des draussen geschlachteten71 weil, wenn er hätte wollen, er auch dieses hätte drinnen schlachten können., aber das drinnen geschlachtete sühnt.72 weil, nachdem das eine ausserhalb des Heiligtums geschlachtet worden ist, das andere erst recht als das zum Darbringen bestimmte zu betrachten ist. So wie dessen Blut73 das Sprengen des Blutes. das eigene Fleisch frei macht74 dass es nicht mehr unter dem Veruntreuungsverbot steht, sondern die Priester es essen dürfen., so macht es auch das Fleisch des anderen frei.75 S. Meïla I, 2. Wenn ein Sündopfer verloren gegangen ist und man ein anderes dafür abgesondert hat, nachher ist das erstere wiedergefunden worden, und man hat beide zu gleicher Zeit geschlachtet und dann das Blut von einem von beiden gesprengt, so hört dadurch nicht nur für das Fleisch des Opfers, dessen Blut gesprengt worden ist, sondern auch für das Fleisch des anderen das Veruntreuungsverbot auf, obgleich durch das Sprengen des Blutes des einen Opfers das andere zur Darbringung untauglich geworden ist und das Fleisch desselben nicht gegessen werden darf. Als Grund dafür wird angegeben: weil man in diesem Falle die Wahl hatte, entweder das Blut des einen oder das des anderen Opfers zu sprengen, so tritt, welches Blut man auch gesprengt hat, für beide Opfer gleichzeitig das Veruntreuungsverbot ausser Kraft." ], [ "Hat man die Sündopferkuh1 die rote Kuh, deren Asche zur Herstellung des Sprengwassers verwendet wurde, mit dem derjenige, der sich an einem Toten verunreinigt hatte, am dritten und am siebenten Tage besprengt wurde, bevor er das Reinigungsbad nahm (s. Numeri Cap. 19). ausserhalb ihrer Kufe2 An einer Stelle auf dem Ölberge wurde aus aufgeschichtetem Holz eine Art Kufe oder Kelter hergestellt, dort wurde die Kuh geschlachtet und verbrannt. verbrannt3 Raschi führt als richtige Lesart ששחטה an, die Mischna-Ausgaben haben aber alle ששרפה. Wie für die Opfer das Schlachten und Darbringen im Heiligtum Vorschrift ist, so für die rote Kuh das Schlachten und Verbreunen auf der für sie hergerichteten Kufe., ebenso wenn man den fortzuschickenden Bock4 den einen der beiden Böcke am Versöhnungstage, der in die Wüste fortgeschickt wurde (Lev. 16, 10). draussen dargebracht hat5 nachdem der Hohepriester das Sündenbekenntnis über ihn abgelegt hat., ist man frei6 von der Strafe wegen Übertretung des Darbringangsverbotes., denn es heisst7 Lev. 17, 4.: „und es nicht zum Eingange des Stiftzeltes gebracht hat“, Alles, was nicht bestimmt ist, zum Eingang des Stiftzeltes gebracht zu werden, dafür ist man nicht schuldig.", "Wer ein Opfer, das einen Menschen begattet hat oder von ihm begattet worden ist, das zum Götzendienst bestimmt gewesen oder götzendienerisch verehrt worden ist, der als Buhlerinnenlohn gegeben oder für einen Hund eingetauscht worden ist, das ein Bastard, ein Trefa, oder ein seitwärts Herausgezogenes ist8 s. VIII, Noten 8—14., draussen darbringt, ist frei, denn es heisst9 Lev. 17, 4.: „vor der Wohnung des Ewigen,“ Alles, was nicht geeignet ist, vor die Wohnung des Ewigen gebracht zu werden10 um als Opfer dargebracht zu werden, denn es heisst dort: להקריב קרבן לה׳ לפני משכן ה׳. Aus dem ואל פתח אהל מועד לא הביאו wäre nur zu schliessen, dass es Tiere sein müssen, die bestimmt sind, in’s Heiligtum gebracht zu werden, und deshalb solche auszuschliessen sind, die überhaupt nicht dazu bestimmt waren, in’s Heiligtum gebracht zu werden. Aus dem Zusatz להקריב קרבן לה׳ לפני משכן ה׳ aber geht hervor, dass es Tiere sein müssen, die auch jetzt noch geeignet sind, im Heiligtum dargebracht zu werden, und deshalb bei allen den genannten Tieren das Verbot selbst dann nicht zutrifft, wenn sie dazu bestimmt gewesen waren, im Heiligtum dargebracht zu werden, und erst nachher dazu untauglich geworden sind., dafür ist man nicht schuldig. Wer mit einem Leibesfehler Behaftetes draussen darbringt, einerlei, ob es bleibende oder vorübergehende Fehler sind, ist frei11 weil sie jetzt nicht geeignet sind, im Heiligtum dargebracht zu werden.; R. Simon sagt: Bei mit bleibenden Fehlern Behafteten ist man frei, bei mit vorübergehenden Fehlern Behafteten übertritt man ein Verbot12 weil sie später zur Darbringung geeignet werden (s. weiter), aber der Ausrottungsstrafe macht man sich dabei nicht schuldig.. Wer Turteltauben, für die die Zeit noch nicht gekommen, oder junge Tauben, für die die Zeit schon vorüber ist13 s. VII, Note 41., draussen darbringt, ist frei; R. Simon sagt: Bei jungen Tauben, deren Zeit schon vorüber ist, ist man frei, bei Turteltauben, deren Zeit noch nicht gekommen ist, übertritt man ein Verbot12 weil sie später zur Darbringung geeignet werden (s. weiter), aber der Ausrottungsstrafe macht man sich dabei nicht schuldig., … die Mutter und ihr Junges14 von denen das eine schon geschlachtet worden ist, so dass das andere nicht mehr am selben Tage geschlachtet werden darf (Lev. 22, 28)., oder ein Tier, für welches die Zeit noch nicht gekommen ist15 S. die folgende Mischna., …. ist man frei; R. Simon sagt: Man übertritt dabei ein Verbot. Denn R. Simon sagte: Bei Allem, was später geeignet sein wird, dargebracht zu werden, übertritt man ein Verbot16 Nach R. Simon wird dieses aus dem Schriftvers Deuter. 12, 8 gefolgert (s. Talmud 114 a)., aber die Ausrottungsstrafe steht nicht darauf; die Weisen aber sagen: Wo keine Ausrottungsstrafe darauf steht, da ist auch keine Übertretung eines Verbotes17 es ist also unter פטור in allen diesen Fällen frei von jeder Strafe zu verstehen..", "Ein Opfer, für das die Zeit noch nicht gekommen ist18 von dem in der vorhergehenden Mischna die Rede ist., heisst es, sowohl wenn es an dem Opfer selbst19 wenn es noch nicht das vorgeschriebene Alter erreicht hat., als wenn es an den Eigentümern liegt. Wie kann es an den Eigentümern liegen, dass die Zeit [für das Opfer] noch nicht gekommen ist? Ein Flüssiger oder eine Flüssige20 die beide, nachdem sie ihre 7 Reinigungstage gezählt, ein Sündopfer und ein Ganzopfer darzubringen hatten., eine Wöchnerin,21 die ebenfalls nach Ablauf ihrer Reinigungstage ein Sündopfer und ein Ganzopfer darzubringen hatte. oder ein Aussätziger22 der nach den 7 Zählungstagen ein Sündopfer, ein Schuldopfer und ein Ganzopfer darzubringen hatte., die [vor der Zeit] ihre Sündopfer oder ihre Schuldopfer draussen dargebracht haben, sind frei22a weil diese Opfer noch nicht im Heiligtum dargebracht werden durften., … ihre Ganzopfer oder ihre Friedensopfer23 von den 4 in der Mischna Genannten hatte keiner ein Friedensopfer darzubringen, dagegen hatte der Nasir, der in der Mischna nicht genannt, nach der Gemara (114 b) aber in der Mischna hinzuzudenken ist, neben einem Sündopfer und Schuldopfer auch einen Widder als Friedensopfer darzubringen., … sind schuldig24 weil die Ganzopfer und Friedensopfer auch vor der Zeit im Heiligtum hätten dargebracht werden können, nämlich als freiwillige Opfer, was bei den Sündopfern und Schuldopfern nicht der Fall ist.. Wer von dem Fleisch eines Sündopfers draussen darbringt, oder von dem Fleisch eines Schuldopfers25 Beides wurde im Heiligtum nicht auf dem Altar geopfert, sondern von den Priestern verzehrt., vom Fleisch von Hochheiligem26 von anderem Hochheiligen, nämlich von den Friedensopfern der Gemeinde am Wochenfeste (s. V Note 42)., vom Fleisch von Einfach-Heiligem, den Überrest des Omer27 das am zweiten Tage des Pesachfestes dargebracht wurde (Lev. 23, 10). Ein Komez davon wurde auf dem Altar gebracht, der Rest von den Priestern verzehrt., die beiden Brote28 am Wochenfeste, die von den Priestern verzehrt wurden., die Schaubrote29 die auch, nachdem sie von einem Sabbat zum anderen auf dem Tisch gelegen hatten, von den Priestern verzehrt wurden. oder die Überreste von Mehlopfern30 das, was zurückgeblieben, nachdem das Komez davon abgehoben und geopfert worden ist., wer draussen giesst31 Öl auf ein Mehlopfer., durchrührt32 beim Mehlopfer das Mehl mit dem Öl., zerbricht33 s. Lev. 2, 6., salzt34 s. Lev. 2, 13., schwingt35 ein Mehlopfer, bei dem die Schwingung vorgeschrieben ist., heranbringt36 an den Altar s. Lev. 2, 8., wer auf dem Tisch aufschichtet37 die Schaubrote., die Lampen herrichtet38 auf dem siebenarmigen goldenen Leuchter. Nicht nur das Herrichten der Lampen am Morgen, sondern auch das Anzünden derselben am Abend wird mit הטבת הנכות bezeichnet (s. Joma VIII, 4)., das Komez abhebt, das Blut auffängt, ist frei39 bei den zuerst Genannten, weil sie nicht auf den Altar gehören, und es bei dem Darbringungsverbot heisst: אשר יעלה עולה, deshalb nur solche Dinge unter das Verbot fallen, welche wie das Ganzopfer auf dem Altar geopfert werden; bei den zuletzt Genannten, weil es heisst: אשר יעלה, und deshalb nur solche Handlungen unter das Verbot fallen, welche wie das Darbringen der Opferteile auf dem Altar den Abschluss einer Reihe von vorausgegangenen Opferhandlungen bilden, alle die genannten Opferhandlungen aber nur die Vorbereitung für eine noch folgende Opferhandlung bilden (s. Joma 24 b).; auch ist man dafür40 für die Ausführung einer der genannten Opferhandlungen. nicht schuldig41 die Todesstrafe. wegen Vollziehung einer Opferhandlung durch einen Nichtpriester42 weil in dem Schriftverse (Num. 18, 7), wo die Todesstrafe dafür ausgesprochen ist והזר הקרב יומת, es vorher heisst: ועבדתם עבודת מתנה; das ועבדתם wird dahin gedeutet, dass die Todesstrafe nur bei einer abschliessenden Opferhandlung (עבודה תמה), und das עבידת מתנה, dass sie nur bei einer Opferhandlung, bei der etwas auf den Altar gegeben wird, eintritt, nicht aber bei einer solchen, bei der etwas fortgenommen wird, wie z. B. beim Abheben der Asche vom Altar oder beim Reinigen der Lampen. Dass das Gleiche auch für die anderen Fälle gilt, wenn ein Priester in Unreinheit oder nicht mit den vorgeschriebenen Gewändern bekleidet oder, ohne sich Hände und Füsse gewaschen zu haben, die Opferhandlungen ausgeführt hat, ist aus den betreffenden Schriftstellen zu folgern (s. Talmud 16 ff.)., in Unreinheit, durch einen nicht mit den Priestergewändern Bekleideten oder durch Einen, der sich Hände und Füsse nicht gewaschen hat.", "Bevor die Wohnung43 das Heiligtum in der Wüste. errichtet war, waren die Höhen erlaubt44 es durfte überall geopfert werden; man pflegte dazu einen hochgelegenen Platz, einen Berg oder eine Anhöhe zu wählen. und den Opferdienst versahen die Erstgeborenen45 S. Exod. 24, 5; die dort erwähnten נערי בני ישראל waren nach der Tradition Erstgeborene, die vor der Einsetzung der Priester den Opferdienst zu versehen hatten.. Nachdem die Wohnung errichtet worden, waren die Höhen verboten46 S. Lev. 17, 9. und den Opferdienst versahen die Priester; Hochheiliges durfte nur innerhalb der Vorhänge47 die den Vorhof des Heiligtums einschlossen (s. Lev. 6, 19). gegessen werden, Einfach-Heiliges im ganzen Lager lsraels47a s. V, Note 54..", "Als sie nach Gilgal kamen48 Nach dem Übergang über den Jordan wurde das Stiftszelt in Gilgal aufgestellt, und es blieb dort 14 Jahre bis zur Errichtung des Heiligtums in Silo., wurden die Höhen wieder erlaubt49 Das Darbringungsverbot ausserhalb des Stiftszeltes bezog sich nur auf die Zeit, wo das gesammte Israel um das Stiftszelt versammelt war, denn es wird mit den Worten eingeleitet (Lev. 17, 3): במחנה או אשר ישחט מחוץ למחנהאשר ישחט. Während der Jahre, wo das Stiftszelt in Gilgal war, hatte aber Israel kein ständiges Lager, sondern durchzog kämpfend und erobernd das Land., Hochheiliges49a Hochheilige Opfer, deren Fleisch verzehrt wurde, durften auch während der Zeit, wo die Höhen erlaubt waren, nur im Heiligtume dargebracht werden (s. Talmud 112 b. Raschi v. קדשי קדשים). durfte nur innerhalb der Umhänge gegessen werden, Einfach-Heiliges überall50 da es kein ständiges Lager und auch keine dem מחנה ישראל entsprechende Örtlichkeit gab..", "Als sie nach Silo kamen51 S. Jesua 18, 1., wurden die Höhen wieder verboten52 Als das Heiligtum nach Silo verlegt wurde, war das Land wenigstens im Grossen und Ganzen bereits erobert und unter die einzelnen Stämme verteilt. Damit war aber der Zeitpunkt gekommen, von dem an nach Deuter. 12, 10 ausserhalb des dazu bestimmten Ortes Opfer nicht mehr dargebracht werden durften (s. weiter Note 59)., es war dort kein Balken-Dach53 Das Heiligtum in Silo war nicht mehr das Stiftszelt der Wüste, sondern es war ein aus Steinen errichtetes Gebäude, denn es wird (I Sam. 1, 24) בית ה׳ Haus des Ewigen genannt. Es hatte aber kein festes Dach, sondern die Teppiche des Stiftzeltes dienten als Bedachung, deshalb wird es (Psalm 78, 60) auch משכן und אהל genannt., sondern nur unten ein steinerner Bau und oben darüber Teppiche, und das war die „Ruhestätte“54 Deuter. 12, 9.; Hochheiliges durfte nur innerhalb der Umhänge gegessen werden, Einfach-Heiliges und der zweite Zehnt55 der später nur in Jerusalem gegessen werden durfte (Deuter. 14, 23). In der vorhergehenden Mischna wird dieser zweite Zehnt gar nicht erwähnt, weil erst nach der Eroberung und Verteilung des Landes die Pflicht des Verzehntens begonnen hat. innerhalb des ganzen Gesichtskreises56 überall, von wo aus man das Heiligtum, wenn auch nur einen Teil davon, sehen konnte. Bei dem Verbot, Opfer ausserhalb des Heiligtums darzubringen, heisst es (Deut. 12, 13): השמר לך פן תעלה עלתיך בכל מקום אשר תראה. Die eigenartige Bezeichnung: „אשר תראהבכל מקום wird erklärt: an irgend einem Orte, von wo aus du es — sei. das Heiligtum — siehst. Es setzt das voraus, dass in irgend einer Beziehung es genügt, wenn man das Heiligtum von der Stelle aus, wo man sich befindet, nur sehen kann, daher die Folgerung: בכל מקום אשר תראה אי אתה מעלה אבל אתה אוכל בכל מקום שאתה רואה..", "Als sie nach Nob57 Nach dem Tode des Hohenpriesters Eli wurde die Stadt Nob Sitz des Heiligtums (s. I Sam. 21, 7). und nach Gibeon58 Nach der Zerstörung der Stadt Nob durch König Saul kam das Heiligtum nach Gibeon (s. I Könige 3, 4). kamen, wurden die Höhen wieder erlaubt59 Nach Deut. 12, 9 war es erlaubt, ausserhalb des Heiligtums zu opfern, bis Israel אל המנוחה ואל הנחלה gekommen war. Unter המנוחה ist nach der Tradition Silo zu verstehen, das 369 Jahre Sitz des Heiligtums geblieben ist, unter הנתלה Jerusalem, das zum bleibenden Sitz des Heiligtums bestimmt worden ist. In der Zwischenzeit, wo Silo aufgehört hatte, Sitz des Heiligtums zu sein, in Jerusalem aber das Heiligtum noch nicht errichtet war, war es deshalb wieder erlaubt, auch anderswo als im Heiligtume Opfer darzubringen.; Hochheiliges durfte nur innerhalb der Umhänge gegessen werden60 s. oben Note 49 a., Einfach-Heiliges in allen Städten Israels61 In Mischna 5 heisst es dafür ככל מקום, weil zu jener Zeit die Städte noch nicht in dem Besitz der Israeliten waren. Ebenso wie Einfach-Heiliges durfte auch der zweite Zehnt überall gegessen werden, Raschi und Tosafot (119 a) hatten auch in der Mischna die Lesart: קדשים קלים ומעשר שני בכל ערי ישראל..", "Als sie nach Jerusalem kamen62 und dort durch Salomo der Tempel erbaut worden war., wurden die Höhen wieder verboten, und seitdem sind sie nicht wieder erlaubt worden, und das war der „Erbbesitz“63 Deut. 12, 9.; Hochheiliges durfte nur innerhalb der Umhänge64 d. h. innerhalb der Mauer der עזרה, welche den Umhängen entsprach, die den Vorhof des Stiftszeltes umschlossen. gegessen werden, Einfach - Heiliges und der zweite Zehnt innerhalb der Mauer65 von Jerusalem; die Stadt Jerusalem entsprach dem מחנה ישראל in der Wüste (s. V, Note 54)..", "Alle Opfer, die man zur Zeit des Verbotes der Höhen geheiligt66 indem man sie zur Darbringung bestimmt hat. und zur Zeit des Verbotes der Höhen dranssen dargebracht hat, auf die trifft das Gebot67 שמה תביאו (Deut. 12, 11), wonach es geboten ist, Opfer nur an dem dazu bestimmten Orte darzubringen; wer ein Opfer anderswo darbringt, macht sich also der Übertretung eines Gebotes schuldig. und das Verbot68 השמר לך פן תעלה (Deut. 12, 13). Das השמר לך פן gilt überall als Warnung vor Übertretung eines Verbotes; der ausserhalb Darbringende macht sich also auch der Übertretung eines Verbotes schuldig. zu, und man macht sich dabei der Ausrottungsstrafe schuldig69 Lev. 17, 9. Hat man sie zur Zeit des Erlaubtseins der Höhen geheiligt und zur Zeit des Verbotes der Höhen dargebracht, trifft das Gebot und das Verbot zu, der Ausrottungsstrafe macht man sich aber nicht schuldig70 Die Ausrottungsstrafe wird in Lev. demjenigen angedroht, der in der Wüste ein Opfer ausserhalb des Heiligtums darbringt. Dort in der Wüste bestand aber das Verbot, das Opfer ausserhalb darzubringen, schon in dem Augenblicke, wo er das Tier zum Opfer bestimmte. Deshalb tritt die Ausrottungsstrafe überhaupt nur in den Fällen ein, wo schon bei der Heiligung des Opfertieres es verboten war, dasselbe ausserhalb des Heiligtums darzubringen, nicht aber in dem Falle, wenn es zu der Zeit überhaupt nicht verboten war ausserhalb des Heiligtums zu opfern.. Hat man sie zur Zeit des Verbotes geheiligt und zur Zeit des Erlaubtseins der Höhen dargebracht, trifft nur das Gebot zu, nicht aber das Verbot71 Da das Tier zur Zeit des Verbotes zum Opfer bestimmt worden ist, so ist es dazu bestimmt worden, im Heiligtum dargebracht zu werden; man übertritt deshalb das Gebot שמה תביאו, wenn man es nachher, nachdem es erlaubt geworden ist, ausserhalb zu opfern, ausserhalb des Heiligtums darbringt. Das Verbot und die Ausrottungsstrafe dagegen beziehen sich nur auf das Darbringen eines Opfers ausserhalb des Heiligtums zu einer Zeit, wo es verboten ist, ausserhalb des Heiligtums zu opfern, sie treffen deshalb auf diesen Fall nicht zu..", "Folgende Opfer wurden [stets]72 selbst zu den Zeiten, wo es erlaubt war, ausserhalb zu opfern. in der Wohnung73 in Gilgal, Nob oder Gibeon. dargebracht: Opfer, die für die Wohnung geheiligt worden waren74 auch ohne dass man dieses besonders ausgesprochen hat., [nämlich]75 so nach der Erklärung Raschis; nach Straschun ist קרבנות הצבור nicht die Erklärung zu קדשים שהוקדשו למשכן, sondern sind unter Opfern, die für die Wohnung geheiligt worden waren, solche Opfer zu verstehen, die zur Zeit, als das Opfern auf den Höhen verboten war, geheiligt worden sind. Gemeindeopfer, wurden in der Wohnung dargebracht, Privatopfer auf irgend einer der Höhen. Privatopfer, die für die Wohnung geheiligt worden waren76 die man ausdrücklich dazu bestimmt hat, in der Wohnung dargebracht zu werden., mussten in der Wohnung dargebracht werden; hatte man sie auf einer Höhe dargebracht, war man frei77 man hatte weder das Gebot, nur im Heiligtum zu opfern, noch das Verbot, nichts ausserhalb desselben zu opfern, übertreten, da es ja erlaubt war, Privatopfer ausserhalb darzubringen; eine Übertretung hatte man nur insoweit begangen, als man das Gelobte nicht so, wie man es gelobt hatte, auch ausgeführt hatte (Deutr. 23, 24).. Worin unterschied sich eine Privathöhe von der Gemeindehöhe78 Im Gegensatz zu den Opferstätten, welche sich der Einzelne zu seinem Gebrauch errichtete und die במת יחיד oder במה קטנה genannt werden, werden die Opferstätten in Gilgal, Nob und Gibeon, auf denen die Gemeindeopfer dargebracht wurden, במת צבור oder במה גדולה genannt. ? Hinsichtlich79 die nachgenannten Dinge brauchten beim Opfern auf einer Privathöhe nicht beobachtet zu werden. des Hände-Auflegens80 weil es heisst (Lev. , 3. 4) לפני ה׳ וסמך, nur im Heiligtum ist das Händeauflegen geboten., des Schlachtens auf der Nordseite81 weil es heisst (Lev. 1, 11); צפנה לפני ח׳., des Sprengens ringsum [den Altar]82 weil es heisst (Lev. 1, 5): על המזבח סביב אשד פתח אהל מועד, nur bei dem Altar im Heiligtum ist das Sprengen ringsum den Altar geboten., des Schwingens,83 weil es heisst (Lev. 14, 12): תניפה לפני ה׳. des Heranbringens84 beim Mehlopfer, weil es heisst (Lev. 6, 7): הקרב אותה בני אהרן לפני ה׳ אל פני המזבח (s. Raschi zu Talmud 119 b).. — R. Jehuda sagt: Auf einer Höhe gab es überhaupt keine Mehlopfer85 Der Schriftvers (Lev. 17, 5): למען אשר יביאו בני ישראל את זבחיהם אשר הם זובחים על פני השדה והביאם לה׳ וגו׳ wird im Talm. (106 b) dahin erklärt, dass von dem Augenblick an, wo es verboten ist, ausserhalb des Heiligtums zu opfern, auch solche Opfer, die bereits dazu bestimmt waren, ausserhalb des Heiligtums dargebracht zu werden, nur im Heiligtum dargebracht werden dürfen. Da hier die Schrift nur von Schlachtopfern spricht (הם זובחים את זבחיהם אשר), so folgert R. Jehuda daraus, dass auch zur Zeit, wo es erlaubt war, überall zu opfern, doch nur Schlachtopfer dargebracht werden durften, nicht aber Mehlopfer; diese durften weder auf einer Privathöhe noch auf einer Gemeindehöhe dargebracht werden, ebenso auch keine Vogelopfer, weil diese auch nicht zu den זבחים gehörten., — der Dienstverrichtung durch einen Priester86 weil es heisst (Lev. 17, 6): וזרק הכהו את הדם על מזבח ה׳ פתח אהל מועד, nur die Opferhandlungen bei dem Altar im Heiligtum müssen durch einen Priester vorgenommen werden., der Dienstkleider87 weil diese nur für die Priester vorgeschrieben waren und nur für den Dienst im Heiligtum (Exod. 28, 43)., der Dienstgeräte88 weil auch diese nur für den Dienst im Heiligtum vorgeschrieben waren (Num. 4, 12). des Wohlgeruchs89 weil es stets heisst: לריח ניחח לח׳; bei den ausserhalb des Heiligtums dargebrachten Opfern war es gestattet, die Opferteile vorher zu braten und dann auf dem Altar zu opfern (s. IV, Note 56)., des für die Blutsprengungen bestimmten Trennungsstriches90 Dieser war für den Altar im Heiligtum vorgeschrieben, um die obere Hälfte desselben von der unteren zu unterscheiden, entsprechend dem Netz an dem Altar im Stiftszelte, das bis zur Hälfte des Altars reichte (Ex. 27,5) da es dort heisst: עד חצי המזבח, so wird daraus geschlossen, dass diese Vorschrift für eine במה keine Geltung hat. und des Waschens der Hände und Füsse91 weil das Händewaschen nur vor dem Opferdienst im Heiligtum vorgeschrieben war (Exod. 30, 20; 40, 32).; dagegen hinsichtlich der Zeitgrenze92 innerhalb welcher das Opferfleisch gegessen und die Opferteile geopfert werden müssen, und der Untauglichkeit des Opfers, wenn man die Absicht ausgesprochen hat, etwas davon ausserhalb der Zeit zu essen oder zu opfern., des Übriggelassenen93 dass dasjenige, was über die vorgeschriebene Zeit hinaus liegen geblieben ist, nicht mehr verwendet werden darf, sondern verbrannt werden muss. und des Unreinen94 dass ein Unreiner keine Opferbandlung vollziehen darf (Maimon. und Bartenura), oder, dass ein Unreiner das Opferfleisch nicht essen und das Opferfleisch, wenn es unrein geworden, nicht gegessen werden darf (Raschi, s. Tosfot Jomtob). galt für beide das Gleiche." ] ], "sectionNames": [ "Chapter", "Mishnah" ] }