Mishnah Terumot
משנה תרומות
Mischnajot mit deutscher Übersetzung und Erklärung. Berlin 1887-1933 [de]
https://www.nli.org.il/he/books/NNL_ALEPH002378149/NLI
Mishnah Terumot
Chapter 1
Fünf dürfen nicht תרומה absondern, und wenn sie es getan, gilt die תרומה nicht als solche, nämlich: der Taubstumme, der Blödsinnige, der Minderjährige, ferner wer vom fremden Eigentum absondert. Wenn der Götzendiener sie vom Eigentume eines Israeliten absondert, selbst wenn dieser ihn dazu ermächtigt hat, so gilt sie nicht.
Ein Tauber, der spricht, aber nicht hört, soll nicht תרומה absondern, aber wenn er es getan hat, ist sie gültig. Der Taube, von welchem die Weisen sprechen, ist (in den meisten Fällen) nur ein solcher gemeint, der weder hört noch spricht.
Die תרומה eines Minderjährigen, dem noch nicht die zwei Haare gewachsen sind, ist nach R. Jehudah gültig; R. Jose sagt: Wenn es vor seinem Eintritt in die Zeit, da seine Gelübde gelten, geschieht, gilt auch seine תרומה nicht; wenn aber nach dem Eintritt dieser Zeit, ist sie gültig.
Man darf nicht תרומה in Oliven für Öl, und in Weintrauben für Wein geben, wenn es geschehen ist, so lehrt Bet Samai, die תרומה ist für sie selbst darunter, Bet Hillel jedoch sagt: sie gilt gar nicht.
Man darf nicht תרומה bestimmen: von Früchten der Nachlese, von Vergessenem (שכחה) und פאה, so wie vom Preisgegebenen; ferner nicht vom ersten Zehnt, dessen תחמה bereits abgenommen ist, nicht vom ausgelösten zweiten Zehnt, nicht vom Geheiligten, das ausgelöst worden; ferner nicht von solchen Früchten, von denen man תרומה zu geben verpflichtet, Für die davon befreiten, und nicht von den befreiten, für die pflichtigen; nicht von dem, was abgepflückt, für das noch am Boden haftende, und von dem noch haftenden für das Abgepflückte; nicht vom Neuenfür Altes, oder vom Alten für Neues. Nicht von inländischen Früchten für ausländische, und nicht von ausländischen für inländische; und wenn es geschehen ist, gilt die תרומה nicht.
Fünf sollen keine תרומה absondern, aber wenn sie es getan haben, dann gilt die תרומה: Der Stumme, der Betrunkene, der Nackte, der Blindeund der, durch nächtlichen Zufall Unreine; alle diese sollen keine תרומה absondern, aber wenn sie es getan, gilt die תרומה.
Man sondert nicht תרומה ab nach Maass, Gewicht und Zahl, aber wohl von Gemessenem, Gewogenem und Gezähltem. Auch sondert man die תרומה nicht mit einem Korbe oder Kasten von bestimmtem Maasse, aber wohl darf man von selbigen die Hälfte oder ein Drittel mit תרומה füllen. Dagegen darf man nicht die Hälfte eines סאה nehmen, weil dessen Hälfte ein bestimmtes Maass ist.
Man nimmt nicht als תרומה Öl, für zu zerdrückende Oliven, nicht Wein für zu kelternde Trauben, wenn man es aber getan hat, so ist die תרומה gültig, man muss aber nochmals wieder תרומה geben. Die erstere bewirkt, dass Früchte מדומע werden, und man muss ein Fünftel darüber ersetzen, bei der zweiten findet das nicht statt.
Man darf als תרומה Öl bestimmen für eingemachte Oliven, und Wein für Weintrauben, die zu Rosinen bestimmt sind. Falls Einer Öl für zum Essen bestimmte Oliven, Oliven für andere zum Essen bestimmte Oliven, Wein für zum Essen bestimmte Trauben, oder Trauben für andere zum Essen bestimmte Trauben abgesondert hat, und sich dann besinnt, dieselben zu pressen, so braucht er nicht abermals תרומה abzusondern.
Man bestimmt keine תרומה von einer Sache, deren Arbeit vollendet ist, für die, deren Arbeit noch nicht vollendet ist, und umgekehrt von einer Sache deren Arbeit unvollendet ist, für eine Sache, deren Arbeit vollendet ist; auch nicht von Unvollendetem für Unvollendetes; wenn man es aber getan hat, gilt die תרומה.
Chapter 2
Man darf nicht תרומה bestimmen vom Reinen für das Verunreinigte; ist es aber geschehen, so gilt die תרומה. Doch hat man festgesetzt, dass man von einem Feigenkuchen, woran ein Stück verunreinigt wurde, von dem reinem Teil für den unreinen Teil, der daran ist, die תרומה bestimmen kann. Ebenso ein Bündel Kräuter und in einem Haufen Getreide. Dagegen wenn von zwei Feigenkuchen, zwei Bündeln, zwei Haufen, einer unrein, der andere rein ist, darf man nicht von dem einen für den andern absondern. Rabbi Elieser sagt: Man darf vom Reinen für das Unreine absondern.
Man darf nicht תרומה bestimmen vom Unreinen für das Reine. Wenn man es aus Versehen getan, gilt die תרומה; wenn mit Vorsatz, ist es nichtig. Eben so wenn ein לוי, welcher Zehnt besitzt, das noch טבלist, davon für seine übrigen Zehnten תרומה bestimmt hat, so gilt es, wenn er es aus Versehen getan; ist aber, wenn er es mit Vorsatz getan, ungültig. R. Jehudah sagt: Wenn er es vorher gewusst hat, ist es auch im Falle eines Versehens ungültig.
Wenn Jemand am Sabbat Gefässe zum Reinigen im Wasser untertaucht, so darf er, falls er es aus Versehen getan, sich ihrer bedienen, nicht aber, wenn er es mit Vorsatz getan.— Wenn Jemand am Sabbat Früchte verzehntet, oder etwas kocht, so darf er es, wenn es aus Versehen geschehen, nach Sabbat essen, nicht aber, wenn er es mit Vorsatz getan. — Wer am Sabbat etwas pflanzt, darf es, wenn es aus Versehen geschehen ist, stehen lassen, wenn mit Vorsatz, muss er es ausreissen. Wenn man im siebenten Jahre etwas gepflanzt hat, so muss man es, sei es aus Irrtum oder vorsätzlich geschehen, ausreissen.
Man darf nicht תרומה bestimmen von einer Art Früchte auf eine andere, und wenn man es getan, gilt die תרומה nicht. Alle Arten Weizen gelten für eine, so auch alle Arten Feigen, dürre Feigen und Feigenkuchen, und man kann von einer auf die andere bestimmen. Wo ein Priester ist, entrichtet man die תרומה vom Besten, wo aber kein Priester ist, von dem, was sich lange erhält. R. Jehudah sagt: Immer vom Besten.
Man bestimmt eine kleine ganze Zwiebel und nicht eine halbe grosse. R. Jehudah sagt: Nicht doch! sondern eine halbe grosse Zwiebel. Ebenso sagt er: Man bestimmt als תרומה von Stadtzwiebeln für die vom Dorfe, aber nicht umgekehrt, weil die Stadtzwiebeln die Speise der feineren Welt ist.
Ferner nimmt man als תרומה Öl - Olivenfür Einmache - Oliven, aber nicht umgekehrt; ungekochten Weinfür gekochten, aber nicht umgekehrt. Folgendes ist die Regel: Was כלאים mit einander ist, darf man nicht für einander, selbst nicht das Bessere für das Schlechtere, als תרומה bestimmen. Was aber nicht כלאים mit einander ist, darf man als תרומה für einander bestimmen; doch nur Besseres für Schlechteres, nicht aber umgekehrt; wenn Letzteres jedoch geschehen ist, gilt die תרומה. Nur nicht etwa Lolch für Weizen, denn jenes ist nicht geniessbar, Gurken und Zuckermelonen sind einerlei Art. R. Jehudah sagt: Sie sind verschiedenartig.
Chapter 3
Wenn Jemand eine Gurke als תרומה bestimmt, und es findet sich, dass sie bitter ist; oder eine Melone, und es findet sich, dass sie faul ist, — so gilt die תרומה und man muss noch eine תרומה entrichten. Wenn Jemand ein Fass Wein als תרומה bestimmt, und es findet sich nachher, dass es Essig ist, so gilt, insofern es bekannt ist, dass der Wein vor der Bestimmung als תרומה zu Essig geworden, die תרומה nicht; wenn er erst nachher sauer geworden, ist sie gültig; wenn es zweifelhaft ist, ist es תרומה, und man muss noch eine תרומה entrichten. Die erstere für sich allein macht Früchte nicht מדומע, und man zahlt bei deren Ersatz das Fünftel nicht darüber. Ebenso verhält es sich mit der zweiten.
Fällt eine von beiden in חולין, macht es sie nicht zu מדומע, auch nicht, wenn die zweite an einer anderen Stelle unter חולין fällt. Fallen aber beide an einer Stelle, so machen sie מדומע, nach dem Maass der kIeinern von beiden.
Wenn Teilhaber, Einer nach dem Andern תרומה bestimmt haben, so ist nach R. Akiba die תרומה Beider gültig. Die Weisen aber sagen: Nur die des Ersten ist תרומה. R. Jose sagt: Wenn der Erste das all gemein geltende Maass schon zu תרומה bestimmt hat, gilt die des zweiten nicht; hat er aber nicht das gehörige Maass bestimmt,gilt auch die, des Zweiten.
Wobei ist dies festgesetzt? Wenn der eine Teilhaber nichts verabredet hatte; hat aber Einer auch nur ein Mitglied seiner Familie etwa seinen Sohn, oder seinen Knecht, oder seine Magd beauftragt תרומה zu bestimmen, so ist diese gültig. Widerrief er es bevor es geschehen, so gilt sie nicht. Widerruft er nachdem es geschehen, so ist sie gültig. Arbeiter haben nicht die Befugniss תרומה zu entrichten, ausgenommen die Keltertreter, weil die Herren sogleich leicht die Kelter unrein machen.
Wenn Einer sagt: die תרומה dieses Haufens sei in demselben entalten, sein Zehnt sei in demselben, die תרומה vom Zehnt sei in demselben, so heisst dieses wie R. Simeon sagt: Er hat sie durch Namenbenennung bestimmt, die Weisen sagen: Nur wenn er spricht: An dessen Nord- oder Südseite. R. Elieser Chasma meint: Wer sagt: die תרומה dieses Haufens sei aus demselben für denselben, so habe er ihn durch Namenbenennung bestimmt. R. Elieser ben Jakob lehrt: Auch wenn man spricht: der zehnte Teil dieses Zehnts, sei für denselben תרומת מעשר (Zehnthebe), so hat er es benannt.
Wenn Jemand die תרומה früher absondert als die Erstlinge, den ersten Zehnt vor der תרומה, den zweiten Zehnt vor dem ersten, so ist, obgleich er dadurch ein Verbot übertritt, weil es (Exodus 22, 28) heisst: »Du sollst die Abgaben von der Tenne und der Kelter nicht verzögern«, doch das Getane gültig.
Woraus aber ist zu beweisen, dass die Erstlinge der תרומה vorangehen, das eine wie das andere heisst ja in der Schrift תרומה und ראשית? Aber die Erstlinge gehen vor, weil sie vor Allem die Erstlinge sind. Die תרומה geht dem ersten Zehnt vor, weil sie auch ראשית, (Erstes) genannt wird; und der erste Zehnt geht dem zweiten vor, weil noch die Zehnthebe drin enthalten ist, welche ראשית heisst.
Wenn Jemand beabsichtigt תרומה auszusprechen, und spricht aus Versehen מעשר, oder umgekehrt; ebenso, wenn Jemand sagen will עולה (Ganzopfer), und sagt dafür שלמים (Friedensopfer), oder umgekehrt; auch so, wenn er gelobt, und statt zu sagen: dass ich nicht in dieses Hans eingehe, ein anderes nennt; oder: dass ich von Diesem keinen Genuss haben will, und einen Andern nennt; — so gilt das Gesagte nicht. Es muss durchaus Wort und Absichtübereinstimmen.
Die, von einem Götzendiener oder Samaritaner für ihr Eigentum entrichtete תרומה, gilt als תרומה, ihr Zehnt als Zehnt, ihr Geheiligtes, als geheiligt. R. Jehudah sagt: Beim Götzendiener findet das Gesetz des Weinberges im vierten Jahre nicht statt. Die Weisen dagegen urteilen, es gelte. Die תרומה des Götzendieners macht מדומע, und man muss beim Ersatz ein Fünftel hinzulegen. R. Simeon erklärt das Letztere für unnötig.
Chapter 4
Wenn Jemand nur einen Teil der Hebe oder des Zehnt abgesondert hat, so darf er den übrigen Teil aus demselben Haufen für denselben nehmen, aber nicht für andere Früchte. R. Meïr sagt: Er darf auch dies.
Wenn Jemand seine Früchte auf dem Lager hat und eine סאה einem Leviten und eine סאה einem Armen gegeben hat, so kann er aus der Masse acht סאה absondern und geniessen; so R. Meïr. Die Weisen sagen: er darf nur nach Verhältnissabsondern.
Das Maass der תרומה ist folgendes: Ein Wohlwollender giebt eins von vierzig. Die Schule Samai’s meint, eins von dreissig. Ein mittelmässig Spendender, eins von fünfzig. Ein Karger eins von sechzig. Hat Jemand nach Gutdünken תרומה bestimmt, und es zeigt sich als ein Sechzigstel, so gilt die תרומה, und er braucht sie nicht zu vermehren; vermehrt er sie aber, so ist er verpflichtet, die Zugabe zu verzehnten. Zeigt sich aber, dass sie eins von einundsechzig war, so gilt die תרומה und er muss noch תרומה zugeben bis zu dem Maasse, welches er zu geben gewohnt ist; das Letztere allenfalls nach Maass, Gewicht oder Zahl. R. Jehudah sagt: Auch allenfalls aus Früchten, die nicht an einer und derselben Umgebung liegen.
Sagt Jemand zu seinem Boten: Geh und entrichte die תרומה, so muss dieser nach der Meinung des Eigentümers verfahren. Kennt er dessen Meinung nicht, so giebt er nach dem mittlern Maasse, eins von fünfzig. Hat er dabei zehn zu wenig, oder zu viel in Anschlag gebracht, so gilt die תרומה; hat er aber absichtlich, auch nur um eins mehr gegeben, so ist sie ungültig.
Wenn Einer mehr תרומהgeben will, so sagt R. Elieser: Er kann bis eins von zehn geben, wie die Hebe vom Zehnt; ist es mehr als dies, so muss er den Überschuss zur Zehnthebe für andere Früchte machen. R. Ismael sagt: Man kann die eine Hälfte als חולין lassen und die andere Hälfte als תרומה geben. R. Tarphon und R. Akiba sagen: Wenn man nur etwas als חולין übrig lässt
Zu drei verschiedenen Zeiten schützt man den Korb in Betreff seines Inhaltes; zur Zeit der Erstlinge, im Spätsommer und in der Mitte des Sommers. Wer nach Zahl giebt, ist lobenswert, wer nach Maass giebt, ist lobenswerter und wer nach Gewicht giebt, ist unter den Dreien am lobenswertesten.
R. Elieser sagt: Die תרומה geht auf unter hundert und eins. R. Josua sagt: Schon unter hundert und darüber, und dieser Überschuss hat kein Maass. R. Jose ben Meschulam lehrt: Dieser Überschuss muss wenigstens ein Kab bei hundert סאה sein, nämlich ein Sechstel der מדומע bewirkenden תרומה.
R. Josua sagt: Schwarze Feigen machen, dass die weissen aufgehen, und umgekehrt; grosse Feigenkuchen machen, dass die kleinen aufgehen und umgekehrt; runde Feigenkuchen machen, dass die viereckigen aufgehen und umgekehrt. R. Elieser hält es für unerlaubt. R. Akiba sagt: Wenn man weiss, welche Art תרומה darunter geraten, bewirkt das Eine das Aufgehen des Andern, wohl aber, wenn man es nicht weiss.
Wie zum Beispiel: Wenn unter fünfzig schwarze Feigen und fünfzig weisse Feigen eine schwarze (תרומה) fällt, so sind (nach R. Akiba) die schwarzen verboten, die weissen erlaubt; fällt ein Teil weisse, so sind die weissen verboten und die schwarzen erlaubt; weiss man nicht, welche Art darunter geraten, so werden sie gegenseitig zusammengerechnet. Und in diesen Fällen entscheidet R. Elieser strenger und R. Josua gelinder.
Dahingegen entscheidet im folgenden Falle R. Elieser gelinder und R. Josua strenger: Wenn Jemand ein Pfund dürre Feigen (von תרומה) gepresst auf die Mündung eines (gefüllten) Feigengefässes getan hat, und nicht mehr weiss, auf welches, da sagt R. Elieser: Man sieht sie alle als gesondert an, und die unten liegenden machen, dass die oberen mit in der Rechnung aufgehen. R. Josua sagt: Es geht nur dann auf, wenn noch hundert Gefässe von gleichem Inhalte da sind. (Andernfalls sind sämmtliche Mündungen als מדומע anzusehen).
Wenn eine סאה von תרומה auf die Mündung eines Fruchtbehältnisses gefallen ist, und man sie abgehoben hat, so sagt R. Elieser: Wenn in dem Abhubenoch hundert סאה enthalten sind, geht die תרומה in hundert und eins auf. R. Josua sagt: Sie geht nicht auf. Wenn also eine סאה תרומה auf die Mündung eines Behältnisses gefallen ist, so hebe man sie ab; allein wenn man einwenden möchte, man habe ja verordnet, dass die תרומה in hundert und eins aufgehe, (so dient zur Antwort): Dies gilt nur, wenn man nicht weiss, ob die Früchte vermengt seien, oder an welche Stelle die תרומה gefallen sei.
Es sind zwei Kastenund zwei Behältnisse, in deren eins eine סאה תרומה hineingefallen ist, und man weiss nicht in welches von Beiden; so hilft das eine dem andern (die תרומה) aufheben. R. Simeon sagt; Selbst wenn sie sich in zwei verschiedenen Städten befinden.
R. Jose erzählt: Es kam einst der Fall vor R. Akiba, dass unter fünfzig Bündel Kräuter ein Bündel gefallen, wovon die Hälfte תרומה war. Ich entschied damals in seiner Gegenwart; Die תרומה geht auf; nicht etwa weil die תרומה unter einundfünfzig aufginge, sondern weil ein Hundert und zwei Halbe da waren
Chapter 5
Wenn eine סאה unrein gewordene תרומה in weniger als hundert חוליןoder ersten Zehnt oder zweiten Zehnt oder Geheiligtes fällt, diese seien nun rein oder unrein; so muss das Ganze dem Verderben preisgegeben werden. Ist aber die סאה rein, so muss man das Ganze, mit Ausnahme des Wertes einer סאהfür den Wert von Hebefrüchten an die Priester verkaufen. Ist es in ersten Zehnt gefallen, so bestimme man Alles durch Namenbenennung als תרומה des Zehnt. Ist es in zweiten Zehnt oder Geheiligtes gefallen, so müssen sie ausgelöst werden. Waren die חולין hingegen unrein, als die סאה hineinfiel, so darf man sie nur trockenoder als geröstete Körner verzehren, oder man knete sie mit Fruchtsaft, oder verteile sie unter andere Teige, so dass nirgends davon die Grösse eines Eies beisammen bleibt.
Wenn eine סאה unreiner תרומה unter hundert reine חולין gefallen ist, so soll man nach R. Elieser eine סאה abnehmen und verbrennen, denn ich kann annehmen, die hineingefallene סאה sei dieselbe, welche wieder herausgenommen worden ist. Die Weisen aber sagen: Sie geht auf und darf Tom Priester nur trocken oder in gerösteten Körnern oder in Fruchtsaft geknetet gegessen, oder in Teige so verteilt werden, dass nirgends davon die Grösse eines Eies beisammen bleibt.
Wenn eine סאה reiner תרומה unter hundert unreine חולין gefallen ist, so geht sie auf, und darf nur trocken, oder in gedörrten Körnern, oder in Fruchtsaft geknetet gegessen oder in andere Teige so verteilt werden, dass nirgends von der Grösse eines Eies beisammen bleibe.
Wenn eine סאה unreiner תרומה unter hundert סאה reine תרומה gefallen ist, so ist nach der Schule Samai’s alles verboten, nach der Schule Hillels alles erlaubt. Die Schule Hillels wendet gegen die Samai’s ein: Da die reine תרומה den Laien und die unreine den Priestern untersagt ist, so müsste doch, so gut wie die reine im gesetzlichen Verhältniss aufgeht, auch die unreine aufgehen. Die Schule Samai’s erwiederte darauf: Wenn die חולין, welche an sich leichter sind, da ihr Genuss dem Laien gestattet ist, bewirken, dass die reine תרומה aufgeht, so darf darum noch nicht die einem strengem Rechte unterliegende und den Laien unerlaubte תרומה die unreine mit aufgehen machen. Nachdem aber die Schule Samai’s doch nachgegeben hatte, sagt R. Elieser: Die eingefallene תרומה solle herausgenommen und verbrannt werden. Die Weisen aber sagen: Sie wird durch ihre Geringfügigkeit als nichtig angesehen.
Eine סאה Hebe, welche unter hundert von חולין fiel, und nachdem man sie wieder herausgehoben, anderswohin gefallen ist, bewirkt, so sagt R. Elieser, ebenso מדומע wie völlige תרומה. Die Weisen jedoch sagen: Sie bewirkt das מדומע nur nach Verhältniss.
Wenn eine סאה Hebe unter weniger als hundert gefallen ist und die Früchte מדומע geworden, von diesen Früchten nun einige anderswohin gefallen sind, so sagt R. Elieser: Sie bewirken מדומע, wie völlige תרומה. Die Weisen aber sagen: מדומע kann nur nach Verhältnissberechnung מדומע bewirken. Eben so wenn von einem mit חרומה gesäuertem Teige, etwas mit Teig von חולין vermischt worden ist, so wird solches nur nach Verhältniss berechnet. Auch machen geschöpfte Wasser die מקוהnur dann unerlaubt, wenn sie das Verhältniss haben.
Wenn eine סאה תרומה unter hundert חולין gefallen, und nachdem man sie herausgenommen, wieder andere hineingefallen sind und so fort; dann bleiben die Früchte erlaubt, so lange nicht mehr תרומה als חולין da ist.
Wenn eine סאה תמסה unter hundert סאה חולין fiel und man sie noch nicht herausheben konnte, als schon eine zweite סאה תרומה hineinfiel, so ist sie (als מדומע) verbotene Frucht. R. Simeon erlaubt sie.
Wenn eine סאה תרומה unter hundert סאה חולין fiel, und man hat sie gemahlen, und sie sind dadurch weniger geworden, so ist die Frucht nicht מדומע; denn so wie die חולין, so ist auch die תרומה weniger geworden. Wenn dagegen eine סאה תמסה in weniger als hundert סאה חולין fiel, und sie durch das Mahlen mehr geworden sind, so ist die Frucht als מדומע verboten, weil so wie die חולין, auch die תרומה sich vermehrt hat. Weiss man aber, dass der Weizen von den חולין ergiebiger war, als der der תרומה, so ist die Frucht nicht מדומע. Wenn eine סאה תרומה in weniger als hundert סאה gefallen ist, und nachher sind noch חולין zugekommen, so ist, wofern es ohne Bedacht geschehen, die Frucht nicht מדומע, wenn aber mit Bedacht, als מדומע verboten.
Chapter 6
Wenn Jemand תרומה aus Versehen isst, bezahlt er den Wert und ein Fünftel dazu. Es ist gleich, ob man davon isst oder trinkt, oder sich damit salbt, ferner ob die תרומה rein oder unrein ist; man bezahlt das Fünftel und das Fünftel des Fünftels. Man darf nicht mit תרומה bezahlen, sondern mit gehörig geordneten חולין, welche dadurch תרומה werden; so wie der etwa für diese zu leistende Ersatz ebenfalls תרומה wird. Wenn der Priester es auch erlassen will, so darf er es nicht.
Wenn die Tochter eines ישראל aus Versehen תרומה ass, und dann einem Priester vermählt ward, so kann sie, falls sie תרומה gegessen hatte, die noch nicht in den Besitz eines Priesters gelangt war, sich selbst jetzt den Wert und das Fünftel bezahlen; hatte aber schon ein Priester dieselbe als Eigentum erhalten, so bezahlt sie dem Eigentümer den Wert, und das Fünftel sich selbst; weil man festgesetzt hat, dass wer aus Versehen תרומה ass, den Wert an den rechtmässigen Herrn, das Fünftel aber, wem er wolle, entrichte.
Wenn Jemand seinen Arbeitern oder Gästen תרומה zu essen gab, so bezahlt er selbst den Wert und sie das Fünftel, so R. Meïr. Die Weisen aber sagen: Sie bezahlen den Wert und das Fünftel, und er ersetzt ihnen die Kosten der Mahlzeit.
Wenn Jemand תרומה gestohlen und nicht gegessen hat, so bezahlt er den zwiefachen Ersatz im Preise der תרומה. Hat er sie gegessen, so bezahlt er zwei Werte und ein Fünftel, nämlich einen Wert nebst Fünftel von חוליןund einen Wert im Preise der תרומה. Hat Einer geheiligte תרומהgestohlen und verzehrt, so bezahlt erzwei Fünftel und einen Wert der תרומה, weil bei Geheiligtem nicht der zwiefache Ersatz gilt.
Man zahlt den Ersatz nicht von Nachlese, nicht von Vergessenem, nicht von פאה, nicht von herrenlos Gewesenem, nicht von erstem Zehnt, dessen תרומה abgesondert worden, nicht von zweitem Zehnt und Geheiligtem, die ausgelöst worden, denn ein Heiliges soll nicht zur Auslösung eines anderen Heiligen dienen. So R. Meïr. Die Weisen erlauben es bei diesen (beiden letzteren).
R. Elieser sagt: Man darf von einer Gattung für eine andere bezahlen, nur muss man von Besserem für Schlechteres die Zahlung leisten. R. Akiba sagt: Man darf nur von derselben Gattung Ersatz leisten. Wenn daher Jemand z. B. Gurken des sechsten Jahres gegessen hat, muss er auf die Gurken des Jahres nach שביעית warten und davon bezahlen. Aus derselben Stelle, auf welche R. Elieser seine mildere Ansicht herleitet, zieht R. Akiba sein strengeres Urteil. Es heisst nämlich (Lev. 22, 14) »Und er gebe dem Priester das Heilige.« R. Elieser erklärt: was sich zum Heiligen eignet; R. Akiba dagegen lehrt: Das Heilige heisst eben solches, wie er gegessen hat.
Chapter 7
Wenn Jemand wissentlich תרומה isst, so bezahlt er nur den Wert, aber nicht das Fünftel; auch sind die Ersatzfrüchte חולין, und wenn der Priester will, kann er sie erlassen.
Wenn eine Priestertochter einem ישראל vermählt wird und dann תרומה isst, so ersetzt sie den Wert, zahlt aber kein Fünftel. Auch gilt bei einer solchen die Hinrichtung durch Feuer. Wird sie aber Einem der unerlaubten Klassen vermählt, so muss sie den Wert und das Fünftel bezahlen. Auch gilt bei einer solchen die Hinrichtung durch Erdrosselung. So R. Meïr. Die Weisen sagen: Beide ersetzen nur den Wert und nicht das Fünftel und ihre Hinrichtung geschieht durch Feuer.
Wenn Jemand seinen minderjährigen Kindern oder seinem erwachsenen oder minderjährigen Sklaven תרומה zu essen gibt, ferner wenn Jemand ausländische תרומה isst, oder wenn Einer weniger als eine Olivengrösse isst, so bezahlt er nur den Wert und nicht das Fünftel. Die Ersatzfrüchte sind חולין, und wenn der Priester will, kann er sie erlassen.
Dies ist die Regel: Sobald man den Wert und das Fünftel zahlen muss, sind die Ersatzfrüchte תרומה, und der Priester kann sie nicht nach Willkür erlassen; wenn man dagegen nur den Wert und nicht das Fünftel zahlen muss, sind die Ersatzfrüchte חולין, und der Priester kann sie nach Belieben erlassen.
Wenn zwei Gefässe da sind, eines mit תרומה und eines mit חולין, und es ist eine סאה תרומה hineingefallen, ohne dass man weiss, in welches von beiden, so nehme ich an, sie sei unter die תרומה gefallen. Weiss man aber nicht mehr, welches von beiden die תרומה oder die חולין enthält; so ist derjenige welcher die Früchte des einen verzehrt, frei vom Ersatze, die zweite muss wie תרומה behandelt werden; doch muss man nach R. Meïr davon חלה nehmen, nach R. Jose aber nicht. Hat ein Anderer die Früchte des zweiten Gefässes verzehrt, so ist er auch frei. Wenn Einer sämmtliche Früchte, die in beiden Gefässen sind, verzehrt, so bezahlt er nur nach Massgabe des kleineren Behältnisses unter beiden.
Fällt die Fracht aus einem derselben unter חולין, so macht sie diese nicht zu מדומע; das zweite muss wie תרומה behandelt werden. Doch muss man nach R. Meïr davon חלה nehmen; nach R. Jose aber nicht. Fällt die Frucht des zweiten Gefässes unter andere Früchte, so macht sie diese auch nicht zu מדומע. Kommen aber sämmtliche Früchte beider Behältnisse in einen Haufen, so bilden sie מדומע nach Massgabe des kleineren unter beiden.
Hat Jemand die Früchte des einen gesäet, so ist er frei, das zweite muss wie תרומה behandelt werden. Doch muss man nach R. Meïr חלה davon nehmen, nach R. Jose aber nicht. Hat ein Anderer die Frucht des zweiten Gefässes gesäet, so ist er auch frei. Hat Jemand die Früchte beider Behältnisse ausgesäet, so ist die daraus erwachsene Frucht wenn es solche ist, deren Samen in der Erde zergeht Wie z. B. Weizen oder Gerste, sie werden wie Produkte von מדומע angesehen, welche חולין sind., Jedermann erlaubt; aber die von Pflanzen, deren Samen nicht zergeht, sind unerlaubt.
Chapter 8
Wenn zu eines Priesters Frau, während sie תרומה isst, Jemand kommt und zu ihr sagt: Dein Mann ist gestorben, oder hat Dich von sich geschieden; ferner wenn zu einem Sklaven eines Priesters, während er תרומה isst, Jemand kommt und zu ihm sagt: Dein Herr ist gestorben, oder er hat Dich einem ישראל verkauft, oder hat Dich verschenkt, oder hat Dich frei gelassen; ferner wenn ein Priester, während er תרומה isst, erfährt, er sei der Sohn einer Geschiedenen, oder einer חלוצה, so erklärt R. Elieser die Essenden für verpflichtet, den Wert und das Fünftel zu erlegen. R. Josua spricht sie davon frei. — Steht ein Priester opfernd am Altar und man erfährt, er sei der Sohn einer Geschiedenen oder חלוצה, so erklärt R. Elieser: Alle von ihm auf dem Altar dargebrachten Opfer seien unheilig. R. Josua erklärt sie für gültig. Erfährt man aber, er sei mit Gebrechen behaftet, so ist seine Opferung unheilig.
Und in beiden ersten Fällen, wenn sie noch die תרומה im Munde haben, sollen sie solche nach R. Elieser herunterschlucken; aber R. Josua sagt: Sie sollen sie ausspeien. Sagt man einem Hebeessenden: Du bist unrein geworden, oder die תרומה ist unrein geworden, so soll er sie nach R. Elieser herunterschlucken. R. Josua sagt: Er soll sie ausspeien. (Sagt man ihm): Du warst unrein oder die תרומה war unrein, oder man erfährt, dass die Speise טבל war, oder erster Zehnt, dessen תרומה nicht abgesondert worden; oder zweiter Zehnt oder Geheiligtes, die nicht ausgelöst worden; oder man merkt im Munde den Geschmack einer Wanze, so soll man es gleich ausspeien.
Wenn Jemand an einer Traube essend, aus dem Garten in den Hof eintritt, so kann er solche nach R. Elieser gänzlich aufessen; nach R. Josua aber nicht. Wenn eben der Abend zum Sabbat eintritt, so kann er nach R. Elieser nach Sabbat dieselbe aufessen; nach R. Josua aber nicht.
Wenn Wein von תרומה aufgedeckt gestanden, muss er ausgegossen werdenund versteht sich noch viel eher חולין. Dreierlei Getränke sind, wenn sie unbedeckt standen verboten: Wasser, Wein und Milch; andere Getränke sind erlaubt. Wie lange müssen sie gestanden haben, um verboten zu sein? So lange, dass ein Schleichtier aus der Nähe herangekommen und trinken könnte.
Das Maass von stillem Wasser, das offen gestanden, muss, um dennoch erlaubt zu sein, gross genug sein, dass sich darin das Gift verliere. R. Jose sagt in Gefässen, sie seien noch so gross, in der Erde hingegen, bis zu vierzig סאה.
Löcher habende Feigen, Weinbeeren, Gurken, Kürbisse, Melonen oder Melophephen (von תרומה) wären sie auch ein ככרgross, die Früchte seien gross oder klein , abgepflückt oder haftend, sind, so lange noch Saft darin sind, verboten; auch von einer Schlange gebissenes Vieh, ist wegen Lebensgefahr verboten.
Eine Weinseihe macht, wenn sie unbedeckt geblieben, den Wein auch im untern Gefässe, verboten; R. Nechemja hält ihn für erlaubt.
Wenn an einem Fasse mit תרומה ein Zweifel wegen Verunreinigung entsteht, so sagt R. Elieser: Hat es an einem unsauberen Orte gestanden, so muss man es an einen wohlverwahrten Ort bringen, und war es aufgedeckt, so soll man es zudecken. R. Josua sagt: Stand es an einem wohlverwahrten Orte, so bringe man es an einen unsauberen; war es aber bedeckt, so decke man es auf. Rabban Gamliel sagt: Man darf nichts daran ändern.
Wenn ein Fass (von תרומה) oben in der Kelter zerbricht und der untere Wein ist unrein, so stimmen R. Elieser und R. Josua darin überein, dass man, wenn es möglich ist, ein Viertel (לוג) Wein in Reinheit zu retten, es retten solle, wo nicht, so möge nach R. Elieser, Alles hinunterlaufen und unrein werden, nur trage man nicht mit eignen Händen dazu bei.
Eben so, wenn ein Gefäss mit Öl von תרומה verschüttet worden, stimmen Beide darin überein, dass man, wenn man ein Viertel Öl in Reinheit noch retten kann, es retten müsse; wo aber nicht, möge nach R. Elieser, Alles hinabfliessen und in die Erde gesogen werden, nur trage man nicht mit eignen Händen dazu bei.
In Beziehung auf beide Fälle sagt R. Josua, das ist nicht solche תרומה, vor der ich gewarnt werde, nicht zu verunreinigen; vielmehr ist nur sie zu essen verboten. Aber was heisst denn der Ausdruck: Du sollst sie nicht verunreinigen? Wenn z. B. Jemand von einem Orte zum andern reist und Brote von תרומה in der Hand hat; spricht ein Götzendiener zu ihm: Gieb mir eins davon, dass ich es verunreinige, wo nicht, so verunreinige ich alle. In diesem Falle sagt R. Elieser: Man lasse lieber alle verunreinigen, als dass man eins dazu hingebe; R. Josua aber sagt: Er lege ihm eins auf einen Stein hin!
Eben so, wenn Götzendiener zu mehreren Frauen sagen: Gebt uns Eine her, dass wir sie entehren, wo nicht, so entehren wir Euch Alle; so mögen sie lieber Alle gewaltsam entehren, als dass man ihnen eine Person Israels überliefere.
Chapter 9
Wenn Jemand תרומה säet, so darf man das Feld, wenn es aus Versehen geschah, umackern; wenn aber mit Wissen, muss man es stehen lassen. Hat es schon ein Drittel getragen, so muss man es stehen lassen, es möge aus Versehen oder mit Wissen geschehen sein. Flachs jedoch muss, selbst wissentlich gesäet, überackert werden.
Doch gilt bei der gesäeten תרומה das Gesetz der Nachlese, des Vergessenen und der Ecke; sowohl arme ישראלים, als arme Priester, können auflesen; nur müssen jene das Ihrige an Priester für den Preis der תרומה verkaufen, aber das Geld gehört ihnen. R. Tarphon sagt: Nur die armen Priester sollen auflesen, denn vielleicht vergessen sich jene und essen davon. Allein K. Akiba wendete ihm ein: Wenn dieses zu besorgen wäre, so dürften nur reine Personen auflesen.
Ferner gilt dabei das Gesetz vom Zehnt und Armenzehnt, Sowohl arme ישראלים als auch arme Priester können diesen annehmen; nur müssen erstere das Ihrige an Priester für den Preis von תרומה verkaufen, und das Geld gehört ihnen. — Wer solche Früchte mit dem Flegel drischt ist lobenswert. Wie soll es aber der mit dem Vieh Dreschende machen? Er hänge Körbeum den Hals des Dreschviehes und tue dieselbe Fruchtart hinein, dadurch verbindet er dem Viehe nicht das Maul, und giebt demselben doch nicht תרומה zu fressen.
Was von תרומה-Aussaat wächst ist תרומה; was aber von dem Ertrage abermals wächst, ist חולין. Auch ist חולין, was von טבל,von erstem Zehnt, von dem, was im siebenten Jahre von selbst gewachsen, von ausländischer תרומה, von מדומע, von Erstlingen, gewachsen. Was von Geheiligtem und zweitem Zehnt gewachsen, ist חולין, aber man muss sie nach dem Wert der Aussaat auslösen.
Sind in einem Garten hundert Beete Hebe-Saaten und ein Beet חולין, so ist alles erlaubt, in so fern es Saaten sind, deren Samen zergeht; dagegen bei Dingen, deren Samen nicht zergeht, sind, selbst wenn hundert Teile חולין und nur ein Teil תרומה darunter ist, alle verboten.
Was aus טבל wächst, ist erlaubt, in Dingen, deren Samen zergeht; aber in Dingen, deren Samen nicht zergeht, ist selbst das, was aus dem von טבל Erwachsenen, abermals wächst, verboten. Was aber sind Dinge, deren Samen nicht zergeht? Z. B. Arum, Knoblauch, Zwiebeln. R. Jehudah sagt: Knoblauch gilt der Gerste gleich.
Wenn Jemand bei einem Heiden unter Zwiebelgewächsenmit ausjätet, darf er, obgleich dessen Früchte טבל sind, doch zum augenblicklichen Bedarf davon essen. — Wenn man verunreinigte Kohlpflanzen wieder einpflanzt, so sind sie dadurch in so fern rein, dass sie nicht verunreinigen, aber es ist nicht erlaubt, sie zu essen, wofern man nicht das Essbare weggeschnitten hat. R. Jehudah sagt: Wofern man nicht auch das nach dem Wegschneiden Gewachsene abermals weggeschnitten hat.
Chapter 10
Wenn man eine ganze Zwiebel in abgekochte Linsen getan hat, so ist das חולין im Gericht erlaubt; wenn man sie aber geschnitten hatte, so hängt es vom Mitteilen des Geschmackes ab. Bei den andern eingetanen Kräutern, gilt diese Rücksicht immer, sie mögen ganz oder geschnitten sein. R. Jehudah erlaubt auch die Fischlake, weil die Zwiebel nur dienen soll, den üblen Beigeschmack zu tilgen.
Wenn man einen zerdrücktenApfel (תרומה) in einen Teig (חולין) getan hat, und dieser davon gesäuert wurde, so ist derselbe unerlaubt. Wenn Gerste (תרומה) in einen Wasserbehälter gefallen, so ist das Wasser, wenn es auch davon einen üblen Geschmack erhalten hat, erlaubt.
Wenn Jemand heisses Brot aus dem Ofen nimmtund auf ein Fass mit Wein von תרומה legt, so ist es nach R. Meïr zu essen verboten; nach R. Jehudah, erlaubt. R. Jose erklärt Weizenbrot für erlaubt, aber Gerstenbrot für verboten ; weil Gerstenbrot den Wein aussaugt.
Wenn man einen Backofen mit Kümmel von תרומה geheizt, und darin Brot gebacken hat, so ist das Brot erlaubt; weil nicht der Geschmack des Kümmels, sondern nur dessen Geruch einzieht.
Wenn griechisches Heu in ein Behältniss mit Wein gefallen ist, so gilt, in so fern es תרומה oder zweiter Zehnt ist, die Rücksicht: ob der Samen, nicht aber der Stengel einen Geschmack mitteilen könnte; dafern es vom siebenten Jahre, oder von כלאים im Weinberg, oder von Geheiligtem ist, so ist der Wein verboten, wenn der Samen, oder der Stengel ihm einen Geschmack mitteilen können.
Wenn Jemand Gebinde von griechischem Heu hat, welche כלאים im Weinberge waren, müssen auch die Stengel verbrannt werden. Hat er solche, die טבל sind, so schlägt er den Samen heraus und berechnet, wie viel Samen darin sein kann, und sondert (תרומה) vom Samen; aber vom Stengel braucht er nichts zu entrichten. Hat er aber den Stengel mit abgesondert, so darf er nicht mehr sagen: ich will den Samen herausschlagen, den Stengel behalten, und den Samen abgeben; sondern er muss beides abgeben.
Wenn man Oliven von חולין mit Oliven von תרומה in Salzwasser gelegt hat, so sind sie, falls beide Arten zerdrückt waren, oder die חולין zerdrückt und die תרומה ganz, oder von der תרומה nur das Wasser da war, verboten; falls aber die חולין ganz und die תרומה zerdrückt ist, sind jene erlaubt.
Wenn man gesetzlich unreine Fische mit reinen eingelegt hat, so ist die Lake unerlaubt, sobald in einer zwei סאה haltenden Tonnedas Gewicht von zehn Sus in Judäa, gleich fünf סלע in Galliläa, Lake des unreinen Fisches sich befindet. R Jehudah sagt: Ein Viertel (Lug) in zwei סאה. R. Jose sagt: Ein Sechzehntel des Ganzen.
Wenn unreine Heuschrecken mit reinen eingemacht worden sind, machen sie die Lake nicht unerlaubt. R. Zadok bezeugte sogar, dass die Lake von unreinen Heuschrecken allein, in jeder Hinsicht, als rein angesehen werde.
Alle mit einander eingemachten Kräuter sind erlaubt, ausgenommen die mit Laucharten. Laucharten von חולין mit solchen von תרומה und Kohlkraut von חולין mit Lauch von תרומה sind unerlaubt; dagegen Lauch von חולין mit Kohlkraut von תרומה erlaubt.
R. Jose sagt: Alles, was stark gekocht wurde, — ist erlaubt, nur das mit Erdbeerspinat (von תרומה) ist verboten, weil er den Geschmack mitteilt. R. Simeon sagt: Kohlvon feuchtem Bodenmit Kohl (תרומה) vom trocknen Boden, ist unerlaubt; weil jener von diesem anzieht. R. Akiba, (nach Andern: R. Jehudah) sagt: Alles Gleichartige, was miteinander gekocht wurde, ist erlaubt, ausser Fleisch mit Fleisch. R. Jochanan Sohn Nuri’s sagt: (Unerlaubte) Leber macht Anderes unerlaubt, ohne selbst durch Anderes unerlaubt zu werden; weil sie nur mitteilt, nicht aber anzieht.
Wenn ein Ei mit unerlaubten Gewürzen gekocht wurde, so ist sogar das Dotter unerlaubt; weil es anzieht. Das Wasser, worin תרומה gekocht, oder eingeweicht wurde, ist für Nichtpriester unerlaubt.
Chapter 11
Man darf nicht gepresste oder dürre Feigen von תרומה in Fischlake tun, weil man sie dadurch verderbt. Aber Wein darf man hinein tun. Öl von תרומה darf man nicht mit Gewürz mischen, aber aus Wein darf man Honigweinmachen. Kochen darf man Hebe-Wein nicht, weil man ihn dadurch vermindert. R. Jehudah erlaubt es, weil man ihn dadurch verbessert.
(Wenn JemandDattelhonig, Äpfelwein, Essig von Wintertrauben oder sonstigen Saft von Hebefrüchten (aus Versehen genossen hat): so verpflichtet R. Elieser ihn zur Zahlung des Wertes und des Fünftels. R. Josua spricht ihn vom Letzteren frei. — R. Elieser sagt: Diese Säfte unterliegen dem Gesetze wegen Unreinigkeit, als feuchte Sachen überhaupt; R. Josua behauptet: Die Weisen sagten nicht sieben Feuchtigkeitenungenau, wie etwa Solche, die Gewürzteile zählen; sondern sie haben ausdrücklich gesagt: Sieben Arten von Feuchtigkeiten sind unrein und alle übrigen sind rein.
Man darf aus Datteln nicht Honig, aus Äpfeln nicht Wein, aus Wintertrauben nicht Essig machen, und andere Früchte nicht von ihrer Natur verändern, wenn sie תרומה oder zweiter Zehnt sind, ausser Oliven und Weintrauben. Eben so unterliegt Keiner der Strafe der vierzig (Geisselhiebe) wegen ערלהausser über den Saft von Oliven und Weintrauben. Man darf auch keinen Fruchtsaft als Erstlinge darbringen, ausser von Oliven und Weintrauben. Ferner macht Fruchtsaft nicht unrein wegen der Feuchtigkeit, ausgenommen der von Oliven und Weintrauben; und man opfert keinen Fruchtsaft auf dem Altar, ausser von Olivenund Weintrauben.
Die Stiele von frischen und dürren Feigen,Eichelnund Schoten von תרומה sind allen Nichtpriestern unerlaubt.
Die Fruchtkerne von תרומה sind, so lange sie der Priester inne hält, Andern verboten; aber wenn er sie weggeworfen hat, erlaubt. Ebenso sind die Knochen von Heiligem, so lange sie der Priester inne hält, Andern verboten, und sobald er sie weggeworfen, erlaubt. — Die grobe Kleie von תרומה ist Jedem erlaubt, feine aber unerlaubt, wenn sie von frischem Weizen; aber erlaubt, wenn sie von altem Weizenist. Man kann übrigens mit der תרומה verfahren, wie mit חולין. Wer feines Mehl bereitet, etwa nur ein oder zwei Kab aas einem סאה, soll jedoch das übrige nicht verderben, sondern an einem wohlverwahrten Ort niederlegen.
Wenn Einer aus einer Getreidekammer Hebe-Weizen wegräumt, so verpflichtet man ihn nicht, sich niederzusetzen und jedes Körnchen aufzulesen; sondern er kehrt wie gewöhnlich aus, und kann alsdann חולין dahin tun.
Eben so, wenn Einem ein Fass Hebe-Öl vergossen wurde, verpflichtet man ihn nicht, sich niederzusetzen und mit Händen aufzuwischen, soudern man verfährt dabei so, wie mit חולין.
Wenn Jemand תרומה aus einem Kruge in den andern giesst, und es triefen noch drei Tropfen heraus, so kann man חולין in das leere Gefäss tun. Hat er aber den Krug umgelegt, und hat sich etwas wieder gesammelt, so ist dies תרומה. Wie viel Zehnt Hebe von (unrein gewordenen) zweifelhaften Früchten (דמאי) genügt, um dem Besitzer zu verpflichten sie dem Priester hinzubringen? Ein Achtel eines Achtel לוג
Wicken, welche תרומה sind, darf der Priester dem Vieh, dem Wild, den Hühnern zu fressen geben. Ein ישראל, der von einem Priester eine Kuh gemietet hat, darf ihr Hebe - Wicken zu fressen geben; nicht aber ein Priester, welcher eine Kuh von einem ישראל gemietet hat, obgleich deren Fütterung ihm obliegt. Ein ישראל der eine Kuh von einem Priester zum Mästen übernommen, darf sie nicht mit Hebe - Wicken füttern; wohl aber ein Priester, der eine Kuh von einem ישראל zum Mästen übernommen hat.
Hebe-Öl, welches verbrannt werden muss, darf man in den Synagogen, in den Lehrhäusern, in den dunkeln Gängen, und bei Kranken in Gegenwart eines Priesters, verbrennen. Wenn die Tochter eines ישראל, die an einen Priester verheiratet ist, gewohnt war, zu ihrem Vater zu gehen, darf der Vater es in ihrer Gegenwart brennen. Ferner darf man es brennen bei einem Freudenmahle, nicht aber in einem Trauerhause, so R. Jehudah. R. Jose sagt: Im Trauerhause, aber nicht beim Freudenmahle. R. Meïr verbietet es in beiden Fällen; R. Simeon erlaubt es in beiden Fällen."