Mishnah Peah משנה פאה Talmud Bavli. German. Lazarus Goldschmidt. 1929 [de] https://www.nli.org.il/he/books/NNL_ALEPH001042448/NLI Mishnah Peah Chapter 1 FOLGENDE DINGE HABEN KEIN FESTGESETZTES MASS1Im biblischen Gesetze.:DER ECKENLASS, DIE ERSTLINGE2Die Erstlinge der Feldfrüchte sind nach dem Tempel zu bringen (cf. Ex. 23,19), worüber weiter in einem besonderen Traktate gehandelt wird., DAS ERSCHEINEN3Im Tempel bei der Wallfahrt an den drei Festen des Jahres; cf. Ex. 23,17., DIE WOHLTÄTIGKEIT UND DAS STUDIUM DER TORA. VON FOLGENDEN DINGEN GENIESST DER MENSCH DIE FRÜCHTE IN DIESER WELT, UND DAS KAPITAL BLEIBT IHM FÜR DIE ZUKÜNFTIGE WELT ERHALTEN: DIE EHRERBIETUNG GEGEN VATER UND MUTTER, DIE WOHLTÄTIGKEIT UND DIE FRIEDENSSTIFTUNG ZWISCHEN EINEM MENSCHEN UND SEINEM GENOSSEN; DAS STUDIUM DER TORA ABER WIEGT SIE ALLE AUF. DER ECKENLASS BETRAGE NICHT WENIGER ALS EIN SECHZIGSTEL. OBGLEICH SIE GESAGT HABEN, DER ECKENLASS HABE KEIN FESTGESETZTES MASS, SO [RICHTE MAN SICH DENNOCH] NACH DER GRÖSSE DES FELDES, NACH DER MENGE DER ARMEN UND NACH DER GRÖSSE DES ERTRAGES. MAN DARF DEN ECKENLASS AUCH AM ANFANG ODER IN DER MITTE DES FELDES ZURÜCKLASSEN; R. ŠIMO͑N SAGTE: JEDOCH LASSE MAN AM ENDE DAS FESTGESETZTE QUANTUM4Dh. ein Sechzigstel (nach manchen inclusive, nach anderen hingegen exclusive). ZURÜCK. R. JEHUDA SAGTE: HAT MAN [AN DER ECKE] AUCH NUR EINEN HALM ZURÜCKGELASSEN, SO STÜTZE MAN SICH DARAUF HINSICHTLICH DES ECKENLASSES, WENN ABER NICHT, SO HAT MAN ES5Was man in der Mitte, bezw. am Anfang des Feldes zurückläßt. NUR ALS FREIGUT GEGEBEN. FOLGENDE REGEL SAGTEN SIE BEIM ECKENLASS: ALLES, WAS EINE SPEISE6Ausgenommen zBs. Farbenpflanzen, die nur im Notfalle gegessen werden. IST, AUFBEWAHRT7Ausgenommen Freigegebenes. WIRD, SEINE NAHRUNG AUS DER ERDE8Ausgenommen Schwämme. ZIEHT, MIT EINEM MAL GEERNTET9Ausgenommen Früchte, die nicht zu gleicher Zeit reif werden. WIRD UND ZUR AUFBEWAHRUNG10Ausgenommen Kräuter.EINGEBRACHT WIRD, IST ECKENLASSPFLICHTIG. GETREIDE UND HÜLSENFRÜCHTE SIND IN DIESER REGEL EINBEGRIFFEN. VON BÄUMEN SIND11Nur beispielsweise angeführt.GERBERSUMACH12Rhus coriaria; so nach Maimonides., JOHANNISBROTBÄUME, NUSSBÄUME, MANDELBÄUME, WEINSTÖCKE, GRANATAPFELBÄUME, OLIVENBÄUME UND DATTELPALMEN ECKENLASSPFLICHTIG. MAN GEBE13Wenn man beim Mähen das Zurücklassen am Halme vergessen hat.DEN ECKENLASS ZEHNTFREI, BIS MAN [DEN GETREIDEHAUFEN] GLATTGESTRICHEN HAT; MAN GEBE [VON DER ERNTE] ALS FREIGUT ZEHNTFREI, BIS MAN GLATTGESTRICHEN HAT; MAN GEBE DAVON DEM VIEH, DEM WILD UND DEM GEFLÜGEL ZEHNTFREI ZU ESSEN, BIS MAN GLATTGESTRICHEN HAT; MAN ENTNEHME ZEHNTFREI VON DER TENNE UND SÄE, BIS MAN GLATTGESTRICHEN HAT – SO R. A͑QIBA. WENN EIN PRIESTER ODER EIN LEVITE VON DER TENNE KAUFEN, BEVOR GLATTGESTRICHEN WURDE, SO BEHALTEN SIE DIE ZEHNTE FÜR SICH14Der Priester oder Levite muß, wenn er zehntpflichtiges Getreide kauft, ebenfalls die Zehnte entrichten.. WER [DIE ERNTE] DEM HEILIGTUM WEIHT UND SIE WIEDER AUSLÖST, IST ZU DEN ZEHNTEN VERPFLICHTET, ES SEI DENN, DER SCHATZ MEISTER HAT SIE GLATTGESTRICHEN. Chapter 2 FOLGENDE DINGE BILDEN EINE TEILUNG1Jeder Teil erfordert den Eckenlaß besonders. HINSICHTLICH DES ECKENLASSES: DER FLUSS, DER STROM, DER PRIVATWEG2Der Privatweg hat die Breite von 4, der öffentliche von 16 Ellen., DER ÖFFENTLICHE WEG, DER ÖFFENTLICHE STEG, DER IM SOMMER UND IN DER REGENZEIT BENUTZTE PRIVATSTEG, DAS BRACHFELD, DAS ACKERFELD UND EINE ANDERE SAAT. WENN MAN ALS GRÜNFUTTER MÄHET, SO BILDET DIES EINE TEILUNG – SO R. MEÍR; DIE WEISEN SAGEN, ES BILDE NUR DANN EINE TEILUNG, WENN MAN [DIE STELLE] UMGEACKERT HAT. DER WASSERGRABEN, DESSEN BEIDE UFER MAN NICHT ZUSAMMEN3An dem einen Ufer stehend. MÄHEN KANN, BILDET, WIE R. JEHUDA SAGT, EINE TEILUNG. SIND BERGE VORHANDEN, DIE MAN MIT DEM KARST AUFGRABEN MUSS, SO GEBE MAN, OBGLEICH DER PFLÜGER MIT SEINEM GERÄTE NICHT HINÜBER KANN, DEN ECKENLASS NUR AN EINER STELLE. DIESE ALLE BILDEN EINE TEILUNG BEI SAATEN, BEI BÄUMEN ABER BILDET NUR DER ZAUN4Mind. 10 Handbreiten hoch. EINE TEILUNG; WENN ABER DIE ZWEIGE VERFLOCHTEN SIND, SO BILDET AUCH ER KEINE TEILUNG, UND MAN GEBE DEN ECKENLASS NUR AN EINER STELLE. BEI JOHANNISBROTBÄUMEN, WENN SIE EINANDER5Dh. wenn man von dem einen Baume aus den zweiten sieht; der Zaun zwischen beiden bildet dann keine Teilung. SEHEN. R. GAMLIÉL SAGTE: MEINE VORFAHREN PFLEGTEN EINEN ECKENLASS ZU GEBEN VON OLIVEN AN JEDER SEITE6Der Stadt, wo sie einen solchen Garten hatten. UND VON JOHANNISBROTBÄUMEN, WENN SIE EINANDER SAHEN. R. ELIE͑ZER B. R. ÇADOQ SAGTE IN SEINEM NAMEN: AUCH VON DEN SÄMTLICHEN JOHANNISBROTBÄUMEN, DIE SIE IN DER GANZEN STADT HATTEN. WER SEIN FELD MIT EINER ART BESÄET, GEBE EINEN ECKENLASS, AUCH WENN ER ZWEI TENNEN GEMACHT HAT; WER ES MIT ZWEI ARTEN BESÄET, GEBE DEN ECKENLASS ZWEIMAL, AUCH WENN ER EINE TENNE GEMACHT HAT. WER DAS FELD MIT ZWEI ARTEN WEIZEN BESÄET, GEBE EINEN ECKENLASS, WENN ER EINE TENNE GEMACHT HAT, UND ZWEIMAL (DEN ECKENLASS), WENN ER ZWEI TENNEN GEMACHT HAT. EINST SÄETE [SO] R. ŠIMO͑N AUS MIÇPA VOR7Dh. zu seiner Zeit, mit seinem Einvernehmen. R. GAMLIÉL, UND ALS SIE NACH DER QUADERHALLE8Sitzungssaal des Synedriums; cf. Mid. V, 4. GINGEN UND DIESBEZÜGLICH FRAGTEN, SPRACH NAḤUM DER SCHREIBER: ES IST MIR VON R. MEJAŠA ÜBERLIEFERT WORDEN, IHM VON SEINEM VATER9Nach anderen ist Abba Eigenname, jed. haben manche Handschriften מאביו, mit Suffix., DIESEM VON DEN PAAREN10In den letzten 2 Jahrhunderten v. Chr. standen je 2 Gelehrte an der Spitze des Synedriums, die Paare genannt werden., UND IHNEN VON DEN PROPHETEN, ES SEI EINE VON MOŠE AM SINAJ ÜBERLIEFERTE HALAKHA: WER SEIN FELD MIT ZWEI ARTEN WEIZEN BESÄET, GEBE EINEN ECKENLASS, WENN ER EINE TENNE GEMACHT HAT, UND ZWEIMAL (DEN ECKENLASS), WENN ER ZWEI TENNEN GEMACHT HAT. EIN FELD, DAS NICHTJUDEN ODER RÄUBER GEMÄHET, AMEISEN ANGEFRESSEN ODER DER WIND ODER VIEH GEBROCHEN HABEN, IST [VOM ECKENLASS] FREI. HAT ER DIE HÄLFTE GEMÄHET UND RÄUBER DIE ANDERE HÄLFTE, SO IST ES [VOM ECKENLASS] FREI, DENN DIE ECKENLASSPFLICHT ERSTRECKT SICH AUF DAS HALMGETREIDE11Das beim Mähen der 1. Hälfte noch vorhanden war.. HABEN RÄUBER DIE HÄLFTE GEMÄHET UND ER DIE ANDERE HÄLFTE, SO GEBE ER DEN ECKENLASS VON DEM, WAS ER GEMÄHET HAT. HAT ER DIE HÄLFTE GEMÄHET UND DIE ANDERE HÄLFTE VERKAUFT, SO GEBE DER KÄUFER DEN ECKENLASS FÜR DAS GANZE. HAT ER DIE HÄLFTE GEMÄHET UND DIE ANDERE HÄLFTE DEM HEILIGTUM GEWEIHT, SO GEBE DERJENIGE, DER ES VOM SCHATZMEISTER AUSLÖST, DEN ECKENLASS FÜR DAS GANZE. Chapter 3 VON DEN GETREIDEBEETEN ZWISCHEN DEN OLIVENBÄUMEN1Ebenso anderen Bäumen. GEBE MAN DEN ECKENLASS, WIE DIE SCHULE ŠAMMAJS SAGT, VON JEDEM BEETE BESONDERS, UND WIE DIE SCHULE HILLELS SAGT, VON EINEM BEETE FÜR ALLE; JENE PFLICHTEN BEI, DASS, WENN DIE ENDEN DER BEETE ANEINANDERSTOSSEN, MAN DEN ECKENLASS VON EINEM FÜR ALLE GEBE. WER SEIN FELD STELLENWEISE MÄHET2Wörtl.: wer sein F. fleckig macht. UND DIE GRÜNEN HALME ZURÜCKLÄSST, GEBE, WIE R. A͑QIBA SAGT, DEN ECKENLASS VON JEDER [STELLE] BESONDERS, UND WIE DIE WEISEN SAGEN, VON EINER FÜR ALLE. DIE WEISEN PFLICHTEN R. A͑QIBA BEI, DASS, WENN MAN DILL ODER SENF AN DREI VERSCHIEDENEN STELLEN SÄET, MAN DEN ECKENLASS VON JEDER BESONDERS GEBE. WER GRÜNE ZWIEBELN FÜR DEN MARKT AUSREISST UND DIE TROCKENEN FÜR DIE TENNE ZURÜCKLÄSST, GEBE DEN ECKENLASS FÜR DIESE BESONDERS UND FÜR JENE BESONDERS. DASSELBE GILT AUCH VON BOHNEN UND VON WEINTRAUBEN. WER [PFLANZEN] AUSZIEHT3Damit die zurückbleibenden sich besser entfalten können., GEBE [DEN ECKENLASS] FÜR DIE ZURÜCKBLEIBENDEN VON DEN ZURÜCKGEBLIEBENEN. WER VON EINER STELLE4Nach den Kommentaren: zu einem Behufe, dh. entw. ganz zum sofortigen Bedarf oder ganz zum Verkauf. AUSREISST, GEBE VON DEN ZURÜCKGEBLIEBENEN FÜR ALLE. SAATZWIEBELN SIND ECKENLASSPFLICHTIG; NACH R. JOSE SIND SIE FREI. VON DEN ZWIEBELBEETEN ZWISCHEN DEN KRAUTFELDERN GEBE MAN DEN ECKENLASS, WIE R. JOSE SAGT, VON JEDEM BESONDERS, UND WIE DIE WEISEN SAGEN, VON EINEM FÜR ALLE. WENN BRÜDER GETEILT HABEN, SO GEBE JEDER DEN ECKENLASS BESONDERS; VEREINIGEN SIE SICH WIEDER, SO GEBEN SIE EINEN ECKENLASS. WENN ZWEI EINEN BAUM KAUFEN, SO GEBEN SIE EINEN ECKENLASS; NIMMT EINER DIE NORDSEITE UND DER ANDERE DIE SÜDSEITE, SO GEBE DER EINE DEN ECKENLASS FÜR SICH UND DER ANDERE DEN ECKENLASS FÜR SICH. WENN JEMAND BAUMSTÄMME IN SEINEM FELDE VERKAUFT5Ohne Boden, sonst würde sie dieser vereinigen., SO GEBE [DER KÄUFER] DEN EKKENLASS VON JEDEM BESONDERS. R. JEHUDA SAGTE: NUR DANN, WENN DER BESITZER DES FELDES NICHTS ZURÜCKBEHIELT, WENN ABER DER BESITZER DES FELDES ETWAS ZURÜCKBEHIELT, SO GEBE DIESER DEN ECKENLASS FÜR ALLE6Wenn er mit der Ernte bereits begonnen hatte.. R. ELIE͑ZER SAGT, EINE BODENFLÄCHE VON EINEM VIERTELKAB AUSSAAT IST ECKENLASSPFLICHTIG; R. JEHOŠUA͑ SAGT, DIE ZWEI SEA͑ TRÄGT; R. TRYPHON SAGT, EINE VON SECHS (HANDBREITEN) ZU SECHS HANDBREITEN; R. JEHUDA B. BETHERA SAGT, AUF DER MAN IN ZWEI SCHNITTEN MÄHEN MUSS. DIE HALAKHA IST WIE SEINE ANSICHT. R. A͑QIBA SAGTE: EINE BODENFLÄCHE IRGENDWIE [GROSS] IST FÜR DEN ECKENLASS UND FÜR DIE ERSTLINGE7Cf. Ex. 23,19.PFLICHTIG, MAN SCHREIBE DARÜBER EINEN PROSBUL8Der Prosbul (Urkunde zum Schutze gegen den Verfall einer Schuld im Jobeljahr; cf. Seb.X, 3f.) hat nur dann Gültigkeit, wenn der Schuldner Land besitzt., UND MAN KANN DAMIT NICHTHYPOTHEKARISCHE9Hypothekarische Güter, dh. Immobilien, werden durch Kaufpreis, Kauf schein oder Besitznahme erworben; nichthyp., dh. Mobilien, nur durch das Ansichziehen oder Aufheben; letztere werden mit den ersteren miterworben. Cf. Qid.26a. GÜTER DURCH ZAHLUNG, URKUNDE UND BESITZNAHME MITERWERBEN. WENN EIN STERBENDER10Der später genas. JEMANDEM SEINE GÜTER VERSCHREIBT, SO IST, WENN ER ETWAS BODEN ZURÜCKBEHÄLT, SEINE SCHENKUNG GÜLTIG11Weil er durch die Zurückbehaltung kundtut, daß er auch im Falle der Genesung schenken wollte., UND WENN ER ETWAS BODEN NICHT ZURÜCKBEHÄLT, SEINE SCHENKUNG UNGÜLTIG. WENN JEMAND SEINE GÜTER SEINEN KINDERN VERSCHREIBT UND SEINER FRAU ETWAS BODEN VERSCHREIBT12Und sie damit einverstanden ist., SO VERLIERT SIE IHRE MORGENGABE13Cf. Ket. 10b.. R. JOSE SAGT, IST SIE EINVERSTANDEN14Mit den Kindern zu erben., VERLIERE SIE IHRE MORGENGABE, AUCH WENN ER IHR NICHTS VERSCHRIEBEN HAT. WENN JEMAND SEINE GÜTER SEINEM SKLAVEN VERSCHREIBT, SO WIRD DIESER FREI; WENN ER ABER ETWAS BODEN ZURÜCKBEHÄLT, SO WIRD ER NICHT FREI. R. ŠIMO͑N SAGT, ER WERDE IN JEDEM FALLE FREI, AUSSER WENN JENER GESAGT HAT: ALLE MEINE GÜTER SEIEN DIESEM MEINEM SKLAVEN GESCHENKT, MIT AUSNAHME EINES ZEHNTAUSENDSTELS15Da damit der Sklave selber gemeint sein kann.. Chapter 4 DER ECKENLASS IST AM BODEN HAFTEND ZU GEBEN. BEIM WEINSTOCKE UND BEI DER DATTELPALME NEHME DER BESITZER [DIE FRÜCHTE] HERAB UND VERTEILE SIE UNTER DIE ARMEN; R. ŠIMO͑N SAGT, AUCH BEI DEN GLATTNÜSSEN1Nach manchen Erklärern: deren Stämme glatt, astfrei sind; nach anderen eine bestimmte Art von Nüssen, die auf sehr hohen Bäumen wachsen.. SELBST WENN NEUNUNDNEUNZIG [DER ARMEN] FÜR DAS VERTEILEN STIMMEN UND EINER FÜR DAS RAFFEN, HÖRE MAN DIESEN, WEIL ER NACH DER HALAKHA STIMMT. ANDERS BEIM WEINSTOCKE UND BEI DER DATTELPALME: SELBST WENN NEUNUNDNEUNZIG FÜR DAS RAFFEN STIMMEN UND EINER FÜR DAS VERTEILEN, HÖRE MAN AUF DIESEN, WEIL ER NACH DER HALAKHA STIMMT. WENN JEMAND ETWAS VOM ECKENLASS NIMMT UND ES AUF DAS ÜBRIGE WIRFT2Um sich auch dieses anzueignen., SO GEHÖRT IHM NICHTS DAVON; WENN ER SICH SELBST DARAUF WIRFT ODER DARÜBER SEIN GEWAND AUSBREITET, SO SCHAFFE MAN ES HERUNTER. DASSELBE GILT AUCH VON DER NACHLESE UND VON DER VERGESSENEN GARBE. DEN ECKENLASS DARF MAN WEDER MIT SICHELN MÄHEN NOCH MIT HAKKEN AUSREISSEN, DAMIT DIE LEUTE EINANDER NICHT SCHLAGEN. DREI VERTEILUNGEN FINDEN TÄGLICH STATT: MORGENS, MITTAGS UND ABENDS. R. GAMLIÉL SAGT, MAN BESTIMMTE DIES NUR ALS MINIMUM; R. A͑QIBA SAGT, MAN BESTIMMTE DIES NUR ALS MAXIMUM. IN BETH NAMER PFLEGTEN SIE MIT DER MESSSCHNUR ZU MÄHEN UND VON JEDER REIHE DEN ECKENLASS ZU GEBEN. WENN EIN FREMDLING SEIN FELD GEMÄHET UND DARAUF PROSELYT WIRD, SO IST ER VON DER NACHLESE, VOM VERGESSENEN UND VOM ECKENLASS FREI; R. JEHUDA VERPFLICHTET IHN ZUM VERGESSENEN, DENN DAS GEBOT VOM VERGESSENEN FINDET ERST ZUR ZEIT DES GARBENBINDENS3Wo er schon Jisraélit war. STATT. WENN JEMAND HALMGETREIDE DEM HEILIGTUM GEWEIHT HAT UND ES ALS HALMGETREIDE AUSLÖST, SO IST ER VERPFLICHTET4Das Vergessene zurückzulassen.; WENN ALS GARBEN UND ES ALS GARBEN AUSLÖST, SO IST ER VERPFLICHTET; WENN ALS HALMGETREIDE UND ES ALS GARBEN AUSLÖST, SO IST ER FREI, DENN ZUR PFLICHTZEIT WAR ES FREI. EBENSO SIND, WENN JEMAND SEINE FRÜCHTE DEM HEILIGTUM GEWEIHT HAT, BEVOR SIE ZEHNTPFLICHTIG5Dies erfolgt erst in der Tenne. WAREN, UND SIE NACHHER AUSLÖST, DIESE ZEHNTPFLICHTIG, WENN NACHDEM SIE ZEHNTPFLICHTIG WAREN, UND SIE AUSLÖST, EBENFALLS ZEHNTPFLICHTIG. WENN ER SIE ABER DEM HEILIGTUM GEWEIHT HAT, BEVOR SIE FERTIG WAREN, UND NACHDEM SIE IM BESITZE DES SCHATZMEISTERS FERTIG GEWORDEN SIND, SIE AUSLÖST, SO SIND SIE ZEHNTFREI, DENN ZUR PFLICHTZEIT WAREN SIE FREI. WENN JEMAND6Kein Armer; cf. Pea VIII,8. DEN ECKENLASS SAMMELT UND SAGT: DIES SEI FÜR JENEN ARMEN, SO HAT ER ES, WIE R. ELIE͑ZER SAGT, FÜR JENEN ERWORBEN; DIE WEISEN SAGEN, ER GEBE ES DEM ARMEN, DER SICH ZUERST EINFINDET. NACHLESE, VERGESSENES UND ECKENLASS EINES FREMDLINGS IST ZEHNTPFLICHTIG, ES SEI DENN, DASS ER ES PREISGIBT. WAS HEISST NACHLESE? – WAS BEIM MÄHEN HERABFÄLLT. WENN JEMAND EINE HANDVOLL MÄHET, ODER EINEN HAUFEN VOLL AUSREISST UND SICH AN EINEN DORN SCHLÄGT, SO DASS ES AUS SEINER HAND ZUR ERDE FÄLLT, SO GEHÖRT ES DEM BESITZER. WAS VON DER INNENSEITE DER HAND UND VON DER INNENSEITE DER SICHEL HERABFÄLLT, GEHÖRT DEN ARMEN; WAS ABER VON DER RÜCKSEITE DER HAND UND VON DER RÜCKSEITE DER SICHEL HERABFÄLLT, GEHÖRT DEM BESITZER. WAS VON DEN FINGERSPITZEN ODER VON DER SPITZE DER SICHEL HERABFÄLLT, GEHÖRT, WIE R. JIŠMA͑ÉL SAGT, DEN ARMEN, UND WIE R. A͑QIBA SAGT, DEM BESITZER. WAS SICH IN DEN AMEISENLÖCHERN INNERHALB DES HALMGETREIDES BEFINDET, GEHÖRT DEM BESITZER, VON DEM, WAS HINTER DEN SCHNITTERN, GEHÖRT DAS OBERE7Das Von der Nachlese herrühren kann. DEN ARMEN, UND DAS UNTERE DEM BESITZER. R. MEÍR SAGT, ALLES GEHÖRE DEN ARMEN, DENN ZWEIFELHAFTE NACHLESE IST NACHLESE. Chapter 5 WENN UNTER EINER DIEME DIE NACHLESE NOCH NICHT ABGEHALTEN WURDE, SO GEHÖRT ALLES, WAS DIE ERDE BERÜHRT, DEN ARMEN. WENN DER WIND DIE GARBEN ZERSTREUT HAT, SO SCHÄTZE MAN, WIEVIEL NACHLESE [DAS FELD] ABWERFEN KÖNNTE, UND GEBE ES DEN ARMEN. R. ŠIMO͑N B. GAMLIÉL SAGT, ER GEBE DEN ARMEN, WAS GEWÖHNLICH HERABFÄLLT1Ein Fünfundvierzigstel der Ernte.. EINE ÄHRE, DIE MAN BEIM MÄHEN [STEHEN LIESS] UND DEREN SPITZE BIS ZUM HALMGETREIDE REICHT, GEHÖRT, WENN SIE ZUSAMMEN MIT DEM HALMGETREIDE GEMÄHET WERDEN KANN, DEM EIGENTÜMER, WENN NICHT, DEN ARMEN. WENN EINE ÄHRE AUS DER NACHLESE IN DIE DIEME GEKOMMEN IST, SO VERZEHNTE MAN EINE ÄHRE UND GEBE SIE IHM2Dem Armen, da er ihm Zehntfreies geben muß.. R. ELIE͑ZER ENTGEGNETE: WIE SOLLTE DER ARME EINE SACHE TAUSCHEN, DIE ER NICHT IN SEINEM BESITZE HAT!? VIELMEHR LASSE ER VORHER DEN ARMEN AN DER GANZEN DIEME BETEILIGT SEIN, SODANN VERZEHNTE ER EINE ÄHRE UND GEBE SIE IHM. MAN MISCHE [DAS FELD] NICHT MIT TOPHAHERBSEN3Eine minderwertige Erbsenart; die Nachlese könnte vorwiegend von der schlechteren Art abfallen, wodurch die Armen geschädigt würden.SO R. MEÍR; DIE WEISEN ERLAUBEN DIES, WEIL ES MÖGLICH4Daß die Nachlese von beiden Arten nach Verhältnis abfällt. IST. WENN EIN BESITZENDER VON ORT ZU ORT WANDERT UND GENÖTIGT IST, NACHLESE, VERGESSENES, ECKENLASS UND ARMENZEHNTEN ZU NEHMEN, SO NEHME ER UND BEZAHLE, WENN ER NACH HAUSE KOMMT – SO R. ELIE͑ZER; DIE WEISEN SAGEN, DAMALS WAR ER JA ARM. WENN JEMAND MIT DEN ARMEN TAUSCHT5Wenn er den Armen für ihre Gebühren, die sie bereits erhalten haben, andere Früchte gibt., SO IST SEINES [ZEHNT]FREI UND DAS DER ARMEN PFLICHTIG. WENN ZWEI [ARME] EIN FELD IN HALBPACHT NEHMEN, SO KANN DIESER SEINEN ANTEIL AM ARMENZEHNTEN JENEM UND JENER SEINEN ANTEIL AM ARMENZEHNTEN DIESEM GEBEN. WENN [EIN ARMER] EIN FELD ZUM MÄHEN ÜBERNIMMT, SO SIND IHM NACHLESE, VERGESSENES, ECKENLASS UND ARMENZEHNT VERBOTEN. R. JEHUDA SAGTE: NUR DANN, WENN ER ES VON IHM GEGEN DIE HÄLFTE, EIN DRITTEL ODER EIN VIERTEL DES ERTRAGES ÜBERNOMMEN HAT, WENN ER ABER ZU IHM GESAGT HAT: EIN DRITTEL VON DEM, WAS DU GEMÄHET HAST, GEHÖRE DIR, SO SIND IHM NACHLESE, VERESSENES UND ECKENLASS ERLAUBT, DER ARMENZEHNT6Der von bereits Gemähtem entrichtet wird. ABER VERBOTEN. WENN JEMAND SEIN FELD VERKAUFT, SO IST ES7Die Armenabgaben zu nehmen. DEM VERKÄUFER ERLAUBT, DEM KÄUFER ABER VERBOTEN. MAN DARF KEINEN TAGELÖHNER MIT DER BEDINGUNG MIETEN, DASS DESSEN SOHN HINTER IHM NACHLESE. WER DIE ARMEN NICHT NACHLESEN LÄSST, ODER DEN EINEN ZULÄSST UND DEN ANDEREN NICHT, ODER EINEM HIERBEI HILFT, BERAUBT DIE ARMEN. HIERÜBER HEISST ES: 8Pr. 22,28.Verrücke nicht die Grenze der Heraufgekommenen9So nach dieser Auslegung, euphemistisch für: Herabgekommenen.. EINE GARBE, DIE DIE TAGELÖHNER VERGESSEN HABEN, NICHT ABER DER EIGENTÜMER, ODER DIE DER EIGENTÜMER VERGESSEN HAT, NICHT ABER DIE TAGELÖHNER, ODER DIE, DIE DIE ARMEN VERSTELLT ODER MIT STROH BEDECKT HATTEN, IST NICHT VERGESSENES. WENN MAN GARBEN IN HOCKEN, MIETEN, MANDELN ODER GRÖSSEREN GARBEN10In provisorischen kleinen Haufen, um nachher einen großen Haufen zu machen.SAMMELT, SO GIBT ES HIERBEI KEIN VERGESSENES; VON DA NACH DER TENNE GIBT ES VERGESSENES. SAMMELT MAN GARBEN, UM SIE NACH DER DIEME ZU BRINGEN, SO GIBT ES HIERBEI VERGESSENES; VON DA NACH DER TENNE GIBT ES KEIN VERGESSENES. DIE REGEL IST: WENN MAN GARBEN SAMMELT, UM SIE NACH EINEM ORTE ZU BRINGEN, WO DIE ARBEIT ZU ENDE IST, SO GIBT ES HIERBEI VERGESSENES, VON DA NACH DER TENNE GIBT ES KEIN VERGESSENES; WENN NACH EINEM ORTE, WO DIE ARBEIT NICHT ZU ENDE IST, SO GIBT ES HIERBEI KEIN VERGESSENES, VON DA NACH DER TENNE GIBT ES VERGESSENES. Chapter 6 DIE SCHULE ŠAMMAJS SAGT, WAS DEN ARMEN FREIGEGEBEN WIRD, SEI FREIGUT1F. ist zehntfrei.; DIE SCHULE HILLELS SAGT, ES SEI NUR DANN FREIGUT, WENN ES AUCH DEN REICHEN FREIGEGEBEN IST, GLEICH DEN FRÜCHTEN DES SIEBENTJAHRES2Jedes 7. Jahr der Jahrwoche ist Erlaß- u. Brachjahr. In diesem sind Schulden zu erlassen (od. stunden) u. die Bewirtschaftung des Bodens einzustellen; was von selber wächst, ist Freigut; cf. Ex. 23,10 u. Dt. 15,1ff.. WENN ALLE GARBEN DES FELDES JE EINEN KAB ENTHALTEN, EINE ABER VIER KAB ENTHÄLT UND VERGESSEN WIRD, SO IST SIE, WIE DIE SCHULE ŠAMMAJS SAGT, KEIN VERGESSENES, UND WIE DIE SCHULE HILLELS SAGT, VERGESSENES. WENN EINE GARBE NAHE DER WAND, DER DIEME, DEN RINDERN ODER DEN GERÄTEN VERGESSEN WIRD, SO IST SIE, WIE DIE SCHULE ŠAMMAJS SAGT, KEIN VERGESSENES, UND WIE DIE SCHULE HILLELS SAGT, VERGESSENES. AM ANFANG DER REIHEN ENTSCHEIDET DIE GEGENÜBERLIEGENDE GARBE. HINSICHTLICH EINER GARBE, DIE MAN BEREITS ANGEFASST HATTE, UM SIE IN DIE STADT ZU BRINGEN, UND VERGESSEN HAT, PFLICHTET SIE BEI, DASS SIE KEIN VERGESSENES IST. FOLGENDERMASSEN VERHÄLT ES SICH MIT DEM ANFANG DER REIHEN: WENN ZWEI IN DER MITTE DER REIHE ANFANGEN, EINER NACH NORDEN GEWENDET UND DER ANDERE NACH SÜDEN GEWENDET, UND VON DEM VERGESSEN, WAS VOR IHNEN UND HINTER IHNEN, SO IST DAS, WAS VOR IHNEN [LIEGEN BLEIBT], VERGESSENES, UND DAS, WAS HINTER IHNEN, KEIN VERGESSENES. WENN EINER AM ANFANG DER REIHE BEGINNT UND VON DEM VERGISST, WAS VOR IHM UND HINTER IHM, SO IST DAS, WAS VOR IHM [LIEGEN BLEIBT], KEIN VERGESSENES, UND DAS, WAS HINTER IHM, VERGESSENES, WEIL ES HIERVON HEISST: 3Dt. 24,19.du sollst nicht umkehren. DIE REGEL IST: GILT DABEI: du sollst nicht umkehren, SO IST ES VERGESSENES, GILT NICHT DABEI: du sollst nicht umkehren, SO IST ES KEIN VERGESSENES. ZWEI GARBEN SIND VERGESSENES, DREI SIND KEIN VERGESSENES; ZWEI HAUFEN OLIVEN ODER JOHANNISBROT SIND VERGESSENES, DREI SIND KEIN VERGESSENES; ZWEI FLACHSSTENGEL SIND VERGESSENES, DREI SIND KEIN VERGESSENES; ZWEI BEEREN SIND ABFALL4Einzelne Beeren, die bei der Lese abfallen, müssen für die Armen zurückgelassen werden; cf. Lev. 19,10., DREI SIND KEIN ABFALL; ZWEI ÄHREN SIND NACHLESE, DREI SIND KEINE NACHLESE. DIES NACH DER ANSICHT DER SCHULE HILLELS; DIE SCHULE ŠAMMAJS ABER SAGT VON ALLEN, DREI GEHÖREN DEN ARMEN, VIER DEM BESITZER. EINE GARBE VON ZWEI SEÁ, DIE MAN VERGESSEN, IST KEIN VERGESSENES; ZWEI GARBEN VON ZWEI SEÁ GEHÖREN, WIE R. GAMLIÉL SAGT, DEM BESITZER, UND WIE DIE WEISEN SAGEN, DEN ARMEN. R. GAMLIÉL SPRACH: WIRD DURCH DIE VIELHEIT DER GARBEN DAS RECHT DES EIGENTÜMERS GEBESSERT ODER GESCHMÄLERT? SIE ERWIDERTEN: SEIN RECHT WIRD GEBESSERT5Nach der Vorschrift in Mišna V.. DA SPRACH ER ZU IHNEN: WENN NUN EINE VON ZWEI SEÁ, DIE VERGESSEN WIRD, KEIN VERGESSENES IST, WIE SOLLTEN NICHT ZWEI GARBEN VON ZWEI SEÁ KEIN VERGESSENES SEIN!? JENE ERWIDERTEN IHM: NEIN, WENN DIES VON EINER GARBE GILT, DIE ALS DIEME ZU BETRACHTEN IST, SOLLTE DIES AUCH VON ZWEI GARBEN GELTEN, DIE NUR BÜNDEL SIND!? HALMGETREIDE VON ZWEI SEÁ, DAS MAN VERGESSEN HAT, IST KEIN VERGESSENES. WENN ES KEINE ZWEI SEÁ SIND, ABER6Bei gutem Ertrage.ZWEI SEÁ SEIN KÖNNTEN, SO WIRD ES, AUCH WENN ES TOPHAḤERBSEN7Dürr und mager. GLEICHT, ALS GUTES GERSTENKORN ANGESEHEN. DAS HALMGETREIDE RETTET DIE GARBE UND DAS HALMGETREIDE8Wenn sie vergessen wurden.. DIE GARBE RETTET WEDER DIE GARBE NOCH DAS HALMGETREIDE. WELCHES HALMGETREIDE RETTET DIE GARBE? ALLES, WAS NICHT VERGESSENES IST, SELBST EIN EINZELNER HALM. EINE SEÁ GEMÄHTES GETREIDE UND EINE SEÁ UNGEMÄHTES, EBENSO BAUMFRÜCHTE, KNOBLAUCH UND ZWIEBELN WERDEN NICHT ZU ZWEI SEÁ VEREINIGT; SIE GEHÖREN VIELMEHR DEN ARMEN. R. JOSE SAGT, HAT DER ARME ZWISCHEN IHNEN ZUTRITT9Wenn etwas dazwischen liegt, was ihm gebührt., SO WERDEN SIE NICHT VEREINIGT, WENN ABER NICHT, SO WERDEN SIE VEREINIGT. BEI GETREIDE, DAS MAN ALS GRÜNFUTTER ODER ZUM GARBENBINDEN MÄHET, EBENSO BEI BINDESTAUDEN DES KNOBLAUCHS UND KLEINEN BÜNDELN VON KNOBLAUCH UND ZWIEBELN GIBT ES KEIN VERGESSENES. BEI ALLEM, WAS IN DER ERDE VERSTECKT IST, WIE LAUCH, KNOBLAUCH UND ZWIEBELN, GIBT ES, WIE R. JEHUDA SAGT, REIN VERGESSENES, DIE WEISEN SAGEN, BEI DIESEN GEBE ES VERGESSENES. BEI DEM, DER NACHTS MÄHET ODER GARBT, EBENSO BEI EINEM BLINDEN, GIBT ES VERGESSENES. LIEGT ES IN SEINER ABSICHT, DIE GRÖSSEREN ZU NEHMEN, SO GIBT ES HIERBEI KEIN VERGESSENES. SAGT JEMAND, ER MÄHE IN DER ABSICHT, ALLES ABZUHOLEN, WAS ER VERGESSEN SOLLTE, SO GIBT ES HIERBEI VERGESSENES. Chapter 7 WENN MAN EINEN OLIVENBAUM, DER AUF DEM FELDE BEKANNT IST, SELBST EINEN ZUR ZEIT TRÄUFELNDEN OLIVENBAUM, VERGESSEN HAT, SO GILT ER NICHT ALS VERGESSENES. DIES NUR IN DEM FALLE, WENN ER DURCH SEINEN NAMEN, DURCH SEINEN ERTRAG ODER DURCH SEINEN PLATZ [BEKANNT IST]; DURCH SEINEN NAMEN: WENN ER ÜBERSTRÖMENDER ODER SAFTLOSER IST; DURCH SEINEN ERTRAG: WENN ER VIEL TRÄGT; DURCH SEINEN PLATZ: WENN ER AN DER KELTER ODER AN EINEM MAUERRISS STEHT. BEI ALLEN ANDEREN OLIVEN SIND ZWEI VERGESSENES, DREI KEIN VERGESSENES. R. JOSE SAGT, BEI OLIVEN GEBE ES ÜBERHAUPT KEIN VERGESSENES. EIN OLIVENBAUM, DER ZWISCHEN DREI REIHEN1Sodaß er von allen 4 Seiten von je 3 Bäumen verstellt ist. STEHT, DAZWISCHEN JE ZWEI BEETE LIEGEN, DEN MAN VERGESSEN HAT, IST KEIN VERGESSENES. EIN OLIVENBAUM, AUF DEM ZWEI SEÁ VORHANDEN SIND, DEN MAN VERGESSEN HAT, IST KEIN VERGESSENES. DIES NUR IN DEM FALLE, WENN MAN IHN [ABZULESEN] NOCH NICHT BEGONNEN HAT, WENN MAN ABER DAMIT BEGONNEN HAT, SO GILT ER, WENN MAN IHN VERGISST, AUCH WENN ER ZUR ZEIT TRÄUFELT, ALS VERGESSENES. SOLANGE ER NOCH UNTEN2Wenn der Eigentümer noch unter dem Baume Früchte liegen hat. HAT, GEHÖRT IHM DAS, WAS AUF DER KRONE IST; R. MEÍR SAGT, ERST WENN DAS ABSUCHEN VORÜBER IST3Erst wenn der Baum abgesucht worden ist, gilt das Zurückbleibende als Vergessenes.. WAS HEISST ABFALL? – WAS BEIM WINZERN HERABFÄLLT. WENN MAN BEIM WINZERN EINE WEINTRAUBE ABSCHNEIDET UND SIE SICH IN DIE BLÄTTER VERSCHLINGT, AUS SEINER HAND ZUR ERDE FÄLLT UND SICH VERSTREUT, SO GEHÖRT SIE DEM BESITZER. WER BEIM WINZERN EINEN KORB UNTER DEN WEINSTOCK STELLT, BERAUBT DIE ARMEN; ÜBER IHN HEISST ES: 4Pr. 22,28; cf. Anm. 9 zu V,6.Verrücke nicht die Grenze der Heraufgekommenen. WAS HEISST TRAUBENNACHLESE5Die kleineren Beeren, die nach Lev. 19,10 für die Armen zurückzulassen sind.? – ALLES, WAS WEDER TRAUBENZWEIGE NOCH ACHSENSPITZE HAT. HAT ES TRAUBENZWEIGE ODER ACHSENSPITZE, SO GEHÖRT ES DEM BESITZER; IST ES ZWEIFELHAFT, SO GEHÖRT ES DEN ARMEN. DIE NACHLESETRAUBEN IM ASTWINKEL GEHÖREN, FALLS SIE MIT DER WEINTRAUBE WEGGESCHNITTEN WERDEN, DEM BESITZER, WENN NICHT, DEN ARMEN. VEREINZELTE WEINBEEREN6Eine Traube mit einzelnen Beeren. SIND, WIE R. JEHUDA SAGT, EINE TRAUBE, WIE DIE WEISEN SAGEN, TRAUBENNACHLESE. WENN JEMAND WEINREBEN AUSBEERT, BEERE ER AUCH DIE DER ARMEN7ZBs. den Eckenlaß. AUS, WIE ER SEINE AUSBEERT – SO R. JEHUDA; R. MEÍR SAGT, WOHL DÜRFE ER DIES BEI SEINEN, NICHT ABER BEI DENEN DER ARMEN. BEIM VIERJÄHRIGEN WEINBERGE8Die Früchte junger Bäume sind in den ersten 3 Jahren zum Genüsse verboten, im 4. Jahre sind sie Gott geweiht, erst im 5. Jahre sind sie zum Essen erlaubt; cf. Lev. 19,23ff. GIBT ES9Wenn man die Früchte ausweiht., WIE DIE SCHULE ŠAMMAJS SAGT, KEIN FÜNFTEL UND KEINE FORTSCHAFFUNG10Im 4. und 7. Jahre des Septenniums sind alle heiligen Gaben aus dem Hause zu schaffen; cf. Dt. 26,12ff.; DIE SCHULE HILLELS SAGT, ES GEBE WOHL. DIE SCHULE ŠAMMAJS SAGT, BEI DIESEM GEBE ES ABFALL UND TRAUBENNACHLESE, UND DIE ARMEN LÖSEN SELBER AUS; DIE SCHULE HILLELS SAGT, ALLES IN DIE KELTER11Es ist Heiligengut, woran die Armen keinen Anteil haben.. EIN WEINBERG, DER GANZ AUS NACHLESETRAUBEN BESTEHT, GEHÖRT, WIE R. ELIE͑ZER SAGT, DEM BESITZER, UND WIE R. A͑QIBA SAGT, DEN ARMEN. R. ELIE͑ZER SPRACH:12Dt. 24,21.Wenn du winzerst, so sollst du nicht nachlesen; WENN KEINE WEINLESE VORHANDEN IST, WOHER EINE NACHLESE!? R. A͑QIBA ERWIDERTE:13Lev. 19,10.Deinen Weinberg sollst du nicht nachlesen; SELBST WENN ER GANZ AUS NACHLESETRAUBEN BESTEHT. ES HEISST DESHALB: wenn du winzerst, so sollst du nicht nachlesen, DASS NÄMLICH VOR DER WEINLESE DIE ARMEN KEINEN ANSPRUCH AUF DIE TRAUBENNACHLESE HABEN. WENN JEMAND SEINEN WEINBERG DEM HEILIGTUM WEIHT, BEVOR DIE NACHLESETRAUBEN ZU ERKENNEN SIND, SO GEHÖRT DIE TRAUBENNACHLESE NICHT DEN ARMEN; WENN DIE NACHLESETRAUBEN SCHON ZU ERKENNEN SIND, SO GEHÖRT DIE TRAUBENNACHLESE DEN ARMEN. R. JOSE SAGTE: DIESE HABEN JEDOCH AN DAS HEILIGTUM EINE ZAHLUNG FÜR DAS [NACH]WACHSEN ZU ENTRICHTEN. WELCHES HEISST VERGESSENES BEI DER SPALIERANLAGE? WAS MAN BEIM AUSSTREKKEN DER HAND NICHT ERLANGEN KANN. BEI DEM AUF DER ERDE LIEGENDEN WEINSTOCKE? WORAN MAN VORÜBERGEGANGEN IST. Chapter 8 VON WANN AB IST DIE NACHLESE JEDEM MENSCHEN FREI? SOBALD WIEDERHOLT NACHLESE GEHALTEN WORDEN IST. ABFALL UND TRAUBENNACHLESE? SOBALD DIE ARMEN NACH DEM WEINBERGE GEGANGEN UND WIEDERGEKOMMEN SIND. BEI OLIVEN, SOBALD DER HERBSTREGEN1Wörtl.: der zweite Regenfall. GEFALLEN IST. R. JEHUDA SPRACH: MANCHE PFLÜCKEN JA IHRE OLIVEN ERST NACH DEM HERBSTREGEN! VIELMEHR, SOBALD DER ARME AUSZIEHT UND NICHT MEHR IM WERTE VON VIER ASSARIEN HEIMBRINGT. MAN GLAUBE IHNEN IN DER BETREFFENDEN JAHRESZEIT, [WENN SIE SAGEN,] ES SEI NACHLESE, VERGESSENES ODER ECKENLASS2Wenn der Arme Getreide verkauft, braucht der Käufer es nicht zu verzehnten.; WÄHREND DES GANZEN JAHRES, [WENN SIE SAGEN,] ES SEI ARMENZEHNT; DER LEVITE IST IMMER BEGLAUBT3Wenn er sagt, er habe die Zehnthebe entrichtet.. MAN GLAUBE IHNEN JEDOCH NUR INBETREFF EINER SACHE, DIE MAN IHNEN [ZU GEBEN] PFLEGT. MAN GLAUBE IHNEN BEZÜGLICH DES WEIZENS, NICHT ABER GLAUBE MAN IHNEN BEZÜGLICH DES MEHLS UND DES BROTES; MAN GLAUBE IHNEN BEZÜGLICH DER REISRISPEN, NICHT ABER GLAUBE MAN IHNEN BEZÜGLICH [DES REISES] SELBST, WEDER ROH NOCH GEKOCHT; MAN GLAUBE IHNEN BEZÜGLICH DER BOHNEN, NICHT ABER GLAUBE MAN IHNEN BEZÜGLICH GEMAHLENER BOHNEN, WEDER ROH NOCH GEKOCHT. BEZÜGLICH DES ÖLS GLAUBE MAN IHNEN, WENN SIE SAGEN, ES SEI VOM ARMENZEHNTEN, NICHT ABER GLAUBE MAN IHNEN, WENN SIE SAGEN, ES SEI VON ABGESCHLAGENEN4Eckenlaß, Vergessenes udgl. OLIVEN. MAN GLAUBE IHNEN BEZÜGLICH ROHER KRÄUTER, NICHT ABER GLAUBE MAN IHNEN BEZÜGLICH GEKOCHTER, ES SEI DENN, DASS ER DAVON NUR EIN WENIGES HAT, DA ES VORKOMMEN5Wenn er es vorher vergessen hatte. Der Arme ist daher beglaubt, auch wenn er behauptet, rohe erhalten zu haben. KANN, DASS EIN HAUSHERR [DEN ARMENZEHNTEN] VOM KESSEL ENTRICHTET. IN DER TENNE GEBE MAN DEN ARMEN NICHT WENIGER ALS EINEN HALBEN KAB WEIZEN, EINEN KAB GERSTE, WIE R. MEÍR SAGT, EINEN HALBEN KAB, ANDERTHALB KAB DINKEL, EINEN KAB GETROCKNETER FEIGEN ODER EINE MINE GEPRESSTER FEIGEN, WIE R. A͑QIBA SAGT, EINE HALBE, EIN HALBES LOG WEIN, WIE R. A͑QIBA SAGT, EIN VIERTELLOG, UND EIN VIERTELLOG ÖL, WIE R. A͑QIBA SAGT, EIN ACHTELLOG. VON ALLEN ANDEREN FRÜCHTEN SAGTE ABBA ŠAÚL, GEBE MAN SO VIEL, DASS ER ES VERKAUFEN UND DAFÜR SPEISE FÜR ZWEI MAHLZEITEN ERHALTEN KANN. DIESES MASS IST FÜR PRIESTER, LEVITEN UND JISRAÉLITEN FESTGESETZT. WER ZURÜCKBEHALTEN6Für arme Verwandte. WILL, BEHALTE EINE HÄLFTE ZURÜCK UND VERTEILE EINE HÄLFTE. HAT ER NUR WENIG7Und kann an jeden Armen das festgesetzte Maß nicht verteilen., SO LEGE ER ES VOR SIE HIN, UND SIE VERTEILEN ES UNTER SICH. EINEM VON ORT ZU ORT UMZIEHENDEN ARMEN GEBE MAN NICHT WENIGER ALS EIN PONDIONBROT BEI EINEM PREISE VON EINEM SELA͑ FÜR VIER SEA͑ [GETREIDE]. ÜBERNACHTET ER, SO GEBE MAN IHM DAS NÖTIGE ZU EINEM NACHTLAGER. BLEIBT ER ÜBER ŠABBATH, SO GEBE MAN IHM SPEISE FÜR DREI MAHLZEITEN. WER SPEISE FÜR ZWEI MAHLZEITEN HAT, NEHME NICHT AUS DER ARMENSCHÜSSEL; WER ZU VIERZEHN MAHLZEITEN, NEHME NICHT AUS DER ALMOSENBÜCHSE. DIE ALMOSENBÜCHSE WIRD DURCH ZWEI GESAMMELT UND DURCH DREI VERTEILT. WER ZWEIHUNDERT ZUZ BESITZT, DARF NACHLESE, VERGESSENES, ECKENLASS UND DEN ARMENZEHNTEN NICHT NEHMEN, BESITZT ER ZWEIHUNDERT WENIGER EINEN DENAR, SO DARF ER, WENN MAN IHM MIT EINEM MALE GIBT, AUCH TAUSEND NEHMEN. IST [SEIN VERMÖGEN] SEINEM GLÄUBIGER ODER FÜR DIE MORGENGABE SEINER FRAU VERPFÄNDET, SO DARF ER NEHMEN. MAN NÖTIGE IHN8Einen Armen, der Freigut, wie zBs. Eckenlaß udgl., (nicht aber aus der Almosenkasse) nimmt. NICHT, SEIN HAUS ODER SEINE [KOSTBAREN] GERÄTE ZU VERKAUFEN9Vgl. jed. Ket. Fol. 68a.. WER FÜNFZIG ZUZ BESITZT UND DAMIT HANDEL TREIBT, DARF [ARMENGABEN] NICHT NEHMEN. WER ZU NEHMEN NICHT GENÖTIGT IST UND DENNOCH NIMMT, SCHEIDET NICHT AUS DER WELT, OHNE DER MITMENSCHEN BEDÜRFTIG ZU SEIN. WER ABER ZU NEHMEN GENÖTIGT IST UND NICHT NIMMT, STIRBT NICHT AUS ALTERSSCHWÄCHE, OHNE ANDERE VOM SEINIGEN UNTERHALTEN ZU HABEN. ÜBER DIESEN SPRICHT DIE SCHRIFT:10Jer. 17,7.Gesegnet sei der Mann, der auf den Herrn vertraut, der Herr wird seine Zuversicht sein. DESGLEICHEN EIN RICHTER, DER EIN RICHTIGES URTEIL DER WAHRHEIT WEGEN FÄLLT. WER NICHT LAHM, BLIND ODER HINKEND IST UND SICH SO STELLT, STIRBT NICHT AUS ALTERSSCHWÄCHE, OHNE ES WIRKLICH GEWORDEN ZU SEIN, DENN ES HEISST: 11Dt. 16,20.Gerechtigkeit, nur Gerechtigkeit sollst du nachstreben. DER RICHTER ABER, DER BESTECHUNG NIMMT UND DAS RECHT BEUGT, STIRBT NICHT AUS ALTERSSCHWÄCHE, OHNE DASS SEINE AUGEN TRÜBE GEWORDEN SIND, WIE ES HEISST: 12Ex. 23,8.Bestechung sollst du nicht nehmen, denn die Bestechung blendet die Augen der Weisen &c.