database_export / json /Mishnah /Seder Nezikin /Mishnah Horayot /English /Mischnajot mit deutscher Übersetzung und Erklärung. Berlin 1887-1933 [de].json
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"title": "Mishnah Horayot",
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"versionTitle": "Mischnajot mit deutscher Übersetzung und Erklärung. Berlin 1887-1933 [de]",
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"versionNotes": "Ordnung Seraïm, übers. und erklärt von Ascher Samter. 1887.<br>Ordnung Moed, von Eduard Baneth. 1887-1927.<br>Ordnung Naschim, von Marcus Petuchowski u. Simon Schlesinger. 1896-1933.<br>Ordnung Nesikin, von David Hoffmann. 1893-1898.<br>Ordnung Kodaschim, von John Cohn. 1910-1925.<br>Ordnung Toharot, von David Hoffmann, John Cohn und Moses Auerbach. 1910-1933.",
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"Mishnah",
"Seder Nezikin"
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"text": [
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"Wenn das Gericht<sup class=\"footnote-marker\">1</sup><i class=\"footnote\"> Von welchem Gerichte hier die Rede ist, wird am Schlusse des Abschnitts (M. 5) gelehrt.</i> entschieden hat,<sup class=\"footnote-marker\">2</sup><i class=\"footnote\"> Nur wenn es die Entscheidung als Norm für die Praxis gegeben mit den Worten: <span dir=\"rtl\">מותרין אתם לעשות</span>, ihr dürfet so handeln.</i> Eines von allen in der Tora vorgeschriebenen Geboten<sup class=\"footnote-marker\">3</sup><i class=\"footnote\"> Dessen vorsätzliche Übertretung mit Ausrottung (<span dir=\"rtl\">ברת</span>) bestraft wird.</i> zu übertreten, und ein Einzelner geht hin und handelt aus Versehen nach ihrem Ausspruch,<sup class=\"footnote-marker\">4</sup><i class=\"footnote\"> Er meint, das Gericht habe es mit Recht erlaubt. — Dagegen gilt folgende Bestimmung nicht, wenn sein Versehen nicht durch den Ausspruch des Gerichtes veranlasst ist; z. B. wenn das Gericht Unschlitt (<span dir=\"rtl\">חלב</span>) erlaubt hat, und Jemand aß solches, indem bei ihm gesetzlich erlaubtes Fett (<span dir=\"rtl\">שומן</span>) irrtümlich mit <span dir=\"rtl\">חלב</span> vertauscht wurde.</i> — mögen sie<sup class=\"footnote-marker\">5</sup><i class=\"footnote\"> Die Richter.</i> selbst so gehandelt haben und er mit ihnen,<sup class=\"footnote-marker\">6</sup><i class=\"footnote\"> Zu gleicher Zeit.</i> oder mögen sie so gehandelt haben und er nach ihnen, oder mögen sie nicht so gehandelt haben, und er allein hat so gehandelt, — so ist er<sup class=\"footnote-marker\">7</sup><i class=\"footnote\"> Der Einzelne.</i> frei,<sup class=\"footnote-marker\">8</sup><i class=\"footnote\"> Vom Sündopfer. Ob in diesem Falle das Gericht schuldig ist, ein Opfer zu bringen, ist zweifelhaft, vgl. Asulaï <span dir=\"rtl\">שער יוסף</span> zu 2 b.</i> weil er von dem Gerichte abhängig war.<sup class=\"footnote-marker\">9</sup><i class=\"footnote\"> Nach dem Talmud ist dies nur die Ansicht des R. Jehuda; dagegen sind die Weisen der Ansicht, dass ein Einzelner selbst dann schuldig ist, ein Sündopfer zu bringen, wenn er der Entscheidung des Gerichtes gefolgt ist. Die Entscheidung des Gerichtes (und zwar des Obergerichtes) ist in Bezug auf das Opfer nur dann von Einfluss, wenn die Majorität der Nation dadurch sich vergangen hat, und zwar entweder die Majorität der in Palästina anwesenden jüdischen Bevölkerung (Talm. 3 a), wenn diese auch nur die Majorität eines einzigen Stammes ist, oder die Majorität der Stämme (wobei Ephraïm und Menascheh nur als Ein Stamm gelten), wenn diese auch nur eine Minderzahl der Bevölkerung umfasst, (5 af). Für einen solchen Fall ist das Opfer in Lev. 4, 13 ff. vorgeschrieben, worüber Näheres weiter M. 5.</i> Hat aber das Gericht entschieden, und Einer aus dessen Mitte, welcher weiß, dass es geirrt hat, oder ein Schüler, der fähig ist, selbst zu entscheiden, geht hin und handelt nach ihrem Ausspruch,<sup class=\"footnote-marker\">10</sup><i class=\"footnote\"> Indem er irrtümlich meint, man müsse auch dann dem Ausspruche der Weisen gehorchen, wenn diese irrtümlich falsch entschieden haben. — Im Sifre zu Deut. 17, 11 (cit. von Raschi das.), wird in der Tat gelehrt, man müsse dem Obergerichte auch dann gehorchen, wenn dieses in seiner Entscheidung gefehlt hätte. Über den Widerspruch zwischen diesem Sifre und unserer M. vgl. Asulaï zu 2b und meine Abhandl.: „Der oberste Gerichtshof“ S. 9 ff.</i> mögen sie<sup class=\"footnote-marker\">5</sup><i class=\"footnote\"> Die Richter.</i> selbst so gehandelt haben und er mit ihnen,<sup class=\"footnote-marker\">6</sup><i class=\"footnote\"> Zu gleicher Zeit.</i> oder mögen sie so gehandelt haben und er nach ihnen, oder mögen sie nicht so gehandelt haben, und er allein hat so gehandelt, — so ist er schuldig,<sup class=\"footnote-marker\">10a</sup><i class=\"footnote\"> Ein Sündopfer.</i> weil er nicht vom Gerichte abhängig war.<sup class=\"footnote-marker\">11</sup><i class=\"footnote\"> D. h. da er die Entscheidung des Gerichtes nicht für richtig gehalten hatte.</i> Die Regel ist: Wer nach eigener Einsicht handelt,<sup class=\"footnote-marker\">12</sup><i class=\"footnote\"> Darunter ist auch derjenige verstanden, der sonst die Autorität des Gerichtes nicht zu beachten pflegt (<span dir=\"rtl\">מבעט בהוראה</span>) und demnach nur, seiner eigenen Einsicht folgend, die Sünde begangen hat.</i> ist schuldig; wer aber vom Gerichte abhängig ist, der ist frei.",
"Hat das Gericht entschieden<sup class=\"footnote-marker\">13</sup><i class=\"footnote\"> Und die Majorität der Nation hat bereits diese Entscheidung praktisch befolgt.</i> und dann erkannt, dass es sich geirrt hat, und die Entscheidung widerrufen, es möge bereits ein Sündopfer gebracht oder noch nicht gebracht haben, und Jemand<sup class=\"footnote-marker\">14</sup><i class=\"footnote\"> Der nicht weiß, dass die Entscheidung vom Gerichte widerrufen worden ist.</i> geht hin und handelt nach ihrem (ersten) Ausspruch, so ist er nach R. Simon frei.<sup class=\"footnote-marker\">15</sup><i class=\"footnote\"> Denn da die Entscheidung des Gerichtes bereits allgemein verbreitet war, so ist der Einzelne, der sich danach richtet, nicht schuldig.</i> R. Eleasar<sup class=\"footnote-marker\">16</sup><i class=\"footnote\"> Die richtige LA. ist <span dir=\"rtl\">ר׳ אלעזר</span>, vgl. Asulaï.</i> aber sagt: Es ist zweifelhaft.<sup class=\"footnote-marker\">17</sup><i class=\"footnote\"> Ob dieser eine durch ein Sündopfer zu sühnende Sünde begangen hat, oder nicht. Er muss daher das wegen einer zweifelhaften Sünde in Lev. 5, 17 f. vorgeschriebene Schuldopfer (<span dir=\"rtl\">אשם תלוי</span>) darbringen. R. Eleasar meint, Jeder müsse sich erkundigen, ob das Gericht eine neue Entscheidung getroffen und die frühere widerrufen habe.</i> Wann ist es zweifelhaft? Wenn er in seiner Heimat geblieben,<sup class=\"footnote-marker\">18</sup><i class=\"footnote\"> Wo er sich über den neuen Gerichtsbeschluss hätte erkundigen können.</i> dann ist er schuldig. Reiste er aber<sup class=\"footnote-marker\">19</sup><i class=\"footnote\"> Wenn er auch nur zu verreisen sich angeschickt hat, Talm. 4a: <span dir=\"rtl\">החזיק בדרך</span>. Nach Einigen heißt dies: Wenn er die Reise vom Hause angetreten hat, aber noch in der Stadt sich befindet, vgl. Asulaï, R. Chananel und Erubin IV, Note 53.</i> nach einem fernen Lande,<sup class=\"footnote-marker\">19 a</sup><i class=\"footnote\"> Edujot I, Note 94.</i> so ist er frei.<sup class=\"footnote-marker\">20</sup><i class=\"footnote\"> Vom Schuldopfer.</i> Es sagt R. Akiba: Betreffs eines Solchen<sup class=\"footnote-marker\">21</sup><i class=\"footnote\"> Der sich zu verreisen angeschickt hat.</i> stimme ich bei, dass er eher frei als schuldig ist. Darauf sprach Ben Assai<sup class=\"footnote-marker\">22</sup><i class=\"footnote\"> Vgl. Abot IV, Note 1.</i> zu ihm: Was für ein Unterschied ist<sup class=\"footnote-marker\">23</sup><i class=\"footnote\"> Ms. München 1.: <span dir=\"rtl\">מה שינה</span> st. <span dir=\"rtl\">מאי שנא</span>.</i> zwischen diesem<sup class=\"footnote-marker\">21</sup><i class=\"footnote\"> Der sich zu verreisen angeschickt hat.</i> und dem, der zu Hause bleibt? Weil<sup class=\"footnote-marker\">24</sup><i class=\"footnote\"> Dies ist die Antwort des R. Akiba. Ms. München 1.: <span dir=\"rtl\">אמר לו</span> vor .<span dir=\"rtl\">שהיושב</span>)</i> dem zu Hause Bleibenden es möglich gewesen war, es zu erfahren,<sup class=\"footnote-marker\">25</sup><i class=\"footnote\"> Dass das Gericht die Entscheidung zurückgenommen.</i> diesem aber<sup class=\"footnote-marker\">21</sup><i class=\"footnote\"> Der sich zu verreisen angeschickt hat.</i> es nicht möglich gewesen, es zu erfahren.<sup class=\"footnote-marker\">26</sup><i class=\"footnote\"> Da er damit beschäftigt war, Veranstaltungen zur Reise zu treffen.</i>",
"Hat das Gericht entschieden, ein Gesetz im Ganzen<sup class=\"footnote-marker\">27</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">כל הגוף</span> den ganzen Körper (sc. eines Gesetzes), d. h. ein Gesetz im Ganzen. Vgl. σῶμα, Ganzes.</i> aufzuheben, indem es sagte: „Das Nidda-Gesetz<sup class=\"footnote-marker\">28</sup><i class=\"footnote\"> Lev. 15, 19 u. 18, 19; 20, 18.</i> steht nicht in der Tora“; — „das Sabbat-Gesetz steht nicht in der Tora“, — „das Gesetz über Götzendienst steht nicht in der Tora“; — so sind sie<sup class=\"footnote-marker\">29</sup><i class=\"footnote\"> Die Mitglieder des Gerichtes.</i> frei.<sup class=\"footnote-marker\">30</sup><i class=\"footnote\"> Von dem in Lev. 4, 13 ff. vorgeschriebenen Sündopfer. — Vielmehr muss jeder Sünder für sich ein Sündopfer bringen.</i> Haben sie<sup class=\"footnote-marker\">29</sup><i class=\"footnote\"> Die Mitglieder des Gerichtes.</i> aber entschieden, etwas aufzuheben und etwas beizubehalten, so sind sie<sup class=\"footnote-marker\">29</sup><i class=\"footnote\"> Die Mitglieder des Gerichtes.</i> schuldig.<sup class=\"footnote-marker\">31</sup><i class=\"footnote\"> Das Sündopfer von Lev. 4, 13.</i> In welcher Weise? Wenn sie sagten: „Das Nidda-Gesetz steht zwar in der Tora, wer aber einer Frau beiwohnt, die nach einem Unreinheitstage einen Reinheitstag abzuwarten hat,<sup class=\"footnote-marker\">32</sup><i class=\"footnote\"> Wenn eine Frau innerhalb der auf die 7 Nidda-Tage (Lev. 15, 19) folgenden 11 Tage an einem Tage den Blutfluss hat, wird sie erst dann rein, wenn sie, diesem Unreinheitstage entsprechend, einen Tag vollständig in Reinheit (ohne. Blutfluss) zugebracht hat (vgl. Nidda 73a). War dies nicht der Fall, so wird deren Beiwohnung, selbst wenn sie sich in einem Tauchbade gereinigt hatte, mit Ausrottung bestraft.</i> ist frei“ — oder: „Das Sabbat-Gesetz steht zwar in der Tora, wer aber aus einem Privatgebiete in ein öffentliches Gebiet hinausträgt,<sup class=\"footnote-marker\">33</sup><i class=\"footnote\"> Vgl. Sabbat, Anfangs.</i> ist frei“, — oder: „Das Gesetz über Götzendienst steht zwar in der Tora, aber wer sich bloß (vor dem Götzen) niederwirft, ist frei“;<sup class=\"footnote-marker\">34</sup><i class=\"footnote\"> Der Talm. (4a) wendet ein, dass doch alle hier genannten Entscheidungen gegen eine ausdrückliche Schriftstelle verstoßen und für einen solchen Irrtum des Synedrion das Opfer in Lev. 4, 13 ff. nicht verordnet ist. Deshalb erklärt der Talmud, der Irrtum des Synedrion bestand in Folgendem: Im ersten Falle (<span dir=\"rtl\">שומרת יום ב״י</span>) meinte es, die Vorschrift gelte nur, wenn der Blutfluss am Tage, aber nicht wenn er in der Nacht erfolgt ist; im zweiten Falle (<span dir=\"rtl\">שבת</span>) hielt es nur das Tragen, aber nicht das Werfen und Darreichen aus einem Gebiete in das andere für verboten; im dritten Falle (<span dir=\"rtl\">ע״ז</span>) meinte es, das sich Niederwerfen sei nur verboten, wenn man dabei Hände und Füße ganz ausstreckt.</i> — so sind sie<sup class=\"footnote-marker\">29</sup><i class=\"footnote\"> Die Mitglieder des Gerichtes.</i> schuldig;<sup class=\"footnote-marker\">31</sup><i class=\"footnote\"> Das Sündopfer von Lev. 4, 13.</i> denn es heißt<sup class=\"footnote-marker\">35</sup><i class=\"footnote\"> Dies ist die Begründung des ersten Satzes dieser M.</i> (Lev. 4, 13): „Es ist Etwas entgangen“ ; — „Etwas“ aber nicht ein Gesetz im Ganzen.",
"Hat das Gericht entschieden, und Eines der Mitglieder wusste, dass sie sich irrten,<sup class=\"footnote-marker\">36</sup><i class=\"footnote\"> Es heißt aber (Lev. 4, 13): „Wenn die ganze Edah Israels irrt“; es gilt also nur dann, wenn die ganze Gerichtsversammlung den Irrtum Teilt.</i> und sagte zu den anderen: „Ihr irret!“ oder es war der Vorzüglichste<sup class=\"footnote-marker\">37</sup><i class=\"footnote\"> Der Vorsitzende, der Nasi, vgl. Asulaï.</i> des Gerichtshofes nicht zugegen, oder es war Einer von ihnen ein Proselyt,<sup class=\"footnote-marker\">38</sup><i class=\"footnote\"> Dieser sowie die Folgenden können nicht Mitglieder des Synedrion sein, vgl. Sanhedr. IV, 2.</i> ein Mamser,<sup class=\"footnote-marker\">39</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">ממזר</span> Jebamot IV, 13.</i> ein Nathin,<sup class=\"footnote-marker\">40</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">נתין</span> ein Nachkomme der Gibeoniter Jebamot 78b.</i> oder ein Hochbetagter,<sup class=\"footnote-marker\">41</sup><i class=\"footnote\"> Der nicht Synedrist sein kann; Sanhedr. 36b.</i> [oder Einer],<sup class=\"footnote-marker\">42</sup><i class=\"footnote\"> So Maimon., der wie <span dir=\"rtl\">או שלא וכו׳</span> erklärt.</i> der niemals Kinder hatte;<sup class=\"footnote-marker\">41</sup><i class=\"footnote\"> Der nicht Synedrist sein kann; Sanhedr. 36b.</i> so sind sie<sup class=\"footnote-marker\">29</sup><i class=\"footnote\"> Die Mitglieder des Gerichtes.</i> frei,<sup class=\"footnote-marker\">30</sup><i class=\"footnote\"> Von dem in Lev. 4, 13 ff. vorgeschriebenen Sündopfer. — Vielmehr muss jeder Sünder für sich ein Sündopfer bringen.</i> denn es steht hier (Lev. 4, 13): „Edah“, und dort (Num. 35, 24) steht auch: „Edah“,<sup class=\"footnote-marker\">43</sup><i class=\"footnote\"> „Edah“ ist also das Gericht, die Gerichtsversammlung, das Synedrion.</i> sowie dort eine solche „Edah“ gemeint ist, von der Alle zur Entscheidung fähig sind,<sup class=\"footnote-marker\">44</sup><i class=\"footnote\"> Nach Sanhedr. IV, 2 u. Talm. das. 36b.</i> so ist auch hier von einer solchen „Edah“ die Rede, deren sämtliche Mitglieder zur Entscheidung fähig sind. Entschied das Gericht aus Versehen und das ganze Volk handelte danach aus Versehen, so bringt man<sup class=\"footnote-marker\">45</sup><i class=\"footnote\"> Die Gemeinde (R. Jehuda) oder das Gericht (R. Meïr) oder beide zugleich (R. Simon).</i> einen Stier;<sup class=\"footnote-marker\">46</sup><i class=\"footnote\"> Nach Lev. 4, 13f.</i> entschied das Gericht vorsätzlich (gegen das Gesetz),<sup class=\"footnote-marker\">47</sup><i class=\"footnote\"> Dabei kann die Entscheidung nicht durch ein Opfer gesühnt werden, da eine vorsätzlich begangene Sünde nicht durch ein Opfer zu sühnen ist. Es kann daher nicht das Gemeindeopfer von Lev. 4, 13 ff. gebracht werden.</i> das Volk aber handelte danach aus Versehen, so bringt man<sup class=\"footnote-marker\">48</sup><i class=\"footnote\"> Jeder Einzelne, der gesündigt hat.</i> ein Schaf oder eine Ziege;<sup class=\"footnote-marker\">49</sup><i class=\"footnote\"> Das Sündopfer eines Einzelnen, nach Lev. 4, 27—35.</i> entschied das Gericht aus Versehen und das Volk handelte vorsätzlich, so sind sie<sup class=\"footnote-marker\">50</sup><i class=\"footnote\"> Alle, sowohl das Gericht (die Gemeinde), als die Einzelnen.</i> frei<sup class=\"footnote-marker\">51</sup><i class=\"footnote\"> Das Gericht ist frei, weil man nicht dessen Entscheidung zufolge gehandelt ; die Einzelnen wieder bringen kein Sündopfer, weil sie vorsätzlich gesündigt.</i>.",
"Hat das Gericht irrig entschieden und das ganze Volk oder dessen größter Teil nach jenem Ausspruch gehandelt; so bringt man<sup class=\"footnote-marker\">52</sup><i class=\"footnote\"> Das Gericht.</i> einen Stier,<sup class=\"footnote-marker\">53</sup><i class=\"footnote\"> Lev. 4, 13 ff.</i> und falls Jenes<sup class=\"footnote-marker\">52</sup><i class=\"footnote\"> Das Gericht.</i> einen Götzendienst erlaubte, so bringt man<sup class=\"footnote-marker\">52</sup><i class=\"footnote\"> Das Gericht.</i> einen Stier<sup class=\"footnote-marker\">54</sup><i class=\"footnote\"> Zum Ganzopfer.</i> und einen Ziegenbock.<sup class=\"footnote-marker\">55</sup><i class=\"footnote\"> Zum Sündopfer, nach Num. 15, 22 ff., welcher Abschnitt nach der Tradition von dem Falle handelt, dass das Gericht irrtümlich irgend einen Götzendienst erlaubt und die Gemeinde danach gehandelt hat.</i> Dies die Worte R. Meïr’s.<sup class=\"footnote-marker\">56</sup><i class=\"footnote\"> Nach R. Meïr bezieht sich <span dir=\"rtl\">הקהל</span> in Lev. 4, 14 auf die Gerichtsversammlung.</i> R. Jehuda sagt: Die zwölf Stämme (Israels) bringen zwölf Stiere,<sup class=\"footnote-marker\">57</sup><i class=\"footnote\"> Denn <span dir=\"rtl\">הקהל</span> bezeichnet die Gemeinde Israels, und zwar wird jeder Stamm <span dir=\"rtl\">„קהל“</span> genannt, da in Gen. 48, 4 <span dir=\"rtl\">לקהל עמים</span> sich auf Benjamin bezieht.</i> und wegen eines Götzendienstes<sup class=\"footnote-marker\">58</sup><i class=\"footnote\"> Den das Gericht erlaubt hat.</i> bringen sie zwölf Stiere und zwölf Ziegenböcke. R. Simon sagt: Dreizehn Stiere,<sup class=\"footnote-marker\">59</sup><i class=\"footnote\"> Das Gericht muss ein besonderes Opfer bringen; das Opfer der Gemeinde sühnt nicht das Versehen des Gerichts.</i> und wegen eines Götzendienstes<sup class=\"footnote-marker\">58</sup><i class=\"footnote\"> Den das Gericht erlaubt hat.</i> dreizehn Stiere und dreizehn Ziegenböcke: nämlich für jeden Stamm einen Stier und einen Ziegenbock, und für das Gericht einen Stier und einen Ziegenbock.<sup class=\"footnote-marker\">59</sup><i class=\"footnote\"> Das Gericht muss ein besonderes Opfer bringen; das Opfer der Gemeinde sühnt nicht das Versehen des Gerichts.</i> Hat das Gericht entschieden, und es haben sieben Stämme<sup class=\"footnote-marker\">60</sup><i class=\"footnote\"> Die Majorität der Stämme, selbst wenn sie nur die Minorität von ganz Israel wäre.</i> oder die Mehrheit<sup class=\"footnote-marker\">61</sup><i class=\"footnote\"> Die Mehrheit Israels, wenn auch nur die Minorität der Stämme (das Suff. von <span dir=\"rtl\">רובן</span> ist auf Israel zu beziehen), vgl. oben Note 9.</i> danach gehandelt; so bringt man<sup class=\"footnote-marker\">52</sup><i class=\"footnote\"> Das Gericht.</i> einen Stier,<sup class=\"footnote-marker\">53</sup><i class=\"footnote\"> Lev. 4, 13 ff.</i> und wegen eines Götzendienstes<sup class=\"footnote-marker\">58</sup><i class=\"footnote\"> Den das Gericht erlaubt hat.</i> bringt man einen Stier<sup class=\"footnote-marker\">54</sup><i class=\"footnote\"> Zum Ganzopfer.</i> und einen Ziegenbock,<sup class=\"footnote-marker\">55</sup><i class=\"footnote\"> Zum Sündopfer, nach Num. 15, 22 ff., welcher Abschnitt nach der Tradition von dem Falle handelt, dass das Gericht irrtümlich irgend einen Götzendienst erlaubt und die Gemeinde danach gehandelt hat.</i> so R. Meïr.<sup class=\"footnote-marker\">56</sup><i class=\"footnote\"> Nach R. Meïr bezieht sich <span dir=\"rtl\">הקהל</span> in Lev. 4, 14 auf die Gerichtsversammlung.</i> R. Jehuda sagt: Die sieben Stämme, welche gesündigt haben, bringen sieben Stiere und die anderen Stämme, welche nicht gesündigt, bringen auch für jene [jeder] einen Stier;<sup class=\"footnote-marker\">62</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">פר פר</span> so ist zu lesen nach Ms. München u. A.</i> denn auch die, welche nicht gesündigt haben, müssen für die Sünder (ein Opfer) bringen. R. Simon sagt: Acht Stiere,<sup class=\"footnote-marker\">63</sup><i class=\"footnote\"> Vgl. Note 59. Dagegen brauchen nach R. Simon die Stämme, welche nicht gesündigt haben, nicht für die Sünder zu opfern.</i> und wegen eines Götzendienstes acht Stiere und acht Ziegenböcke, nämlich Stier und Zieger bock für jeden Stamm, und Stier und Ziegenbock für das Gericht.<sup class=\"footnote-marker\">59</sup><i class=\"footnote\"> Das Gericht muss ein besonderes Opfer bringen; das Opfer der Gemeinde sühnt nicht das Versehen des Gerichts.</i> Hat das Gericht Eines Stammes irrig entschieden, und dieser Stamm hat danach gehandelt, so ist dieser Stamm<sup class=\"footnote-marker\">64</sup><i class=\"footnote\"> Wenn er auch nicht die Majorität von Israel ausmacht.</i> schuldig,<sup class=\"footnote-marker\">31</sup><i class=\"footnote\"> Das Sündopfer von Lev. 4, 13.</i> alle anderen Stämme aber sind frei, so R. Jehuda. Die Weisen aber sagen: Man ist nur bei Entscheidung des höchsten Gerichtshofes<sup class=\"footnote-marker\">65</sup><i class=\"footnote\"> Des großen Synedrions.</i> schuldig,<sup class=\"footnote-marker\">66</sup><i class=\"footnote\"> Und nur wenn die Majorität der Stämme oder die Majorität Israels danach gehandelt hat.</i> denn es heißt (Lev. 4, 13): „Wenn die ganze Edah Israels irrt“; also nicht die Edah dieses Stammes.<sup class=\"footnote-marker\">67</sup><i class=\"footnote\"> Selbst wenn die Edah (Gerichtsversammlung) desselben Stammes, welcher gesündigt, die Entscheidung getroffen hatte, ist dennoch das betreffende Opfer nicht vorgeschrieben.</i>"
],
[
"Wenn der gesalbte Hohepriester<sup class=\"footnote-marker\">1</sup><i class=\"footnote\"> Der zur Gesetzesentscheidung befähigt ist.</i> für sich selbst<sup class=\"footnote-marker\">2</sup><i class=\"footnote\"> Für seine eigene Praxis.</i> (wider das Gesetz) entschieden hat,<sup class=\"footnote-marker\">3</sup><i class=\"footnote\"> Und dabei für sich etwas erlaubt hat, das, vorsätzlich begangen, mit <span dir=\"rtl\">כרת</span> bestraft würde.</i> (so gilt Folgendes): Ist dies aus Versehen geschehen und hat er danach aus Versehen<sup class=\"footnote-marker\">4</sup><i class=\"footnote\"> In der Meinung, richtig entschieden zu haben.</i> gehandelt, so bringt er einen Stier;<sup class=\"footnote-marker\">5</sup><i class=\"footnote\"> Nach Lev. 4, 3 ff.</i> hat er aber aus Versehen entschieden und vorsätzlich gehandelt,<sup class=\"footnote-marker\">6</sup><i class=\"footnote\"> Dasselbe gilt, wenn er zwar irrtümlich, aber nicht auf Grund seiner Entscheidung, sondern zufolge eines anderen Irrtums gehandelt hat, vgl. I, Note 4.</i> oder vorsätzlich entschieden<sup class=\"footnote-marker\">7</sup><i class=\"footnote\"> Er wusste, dass seine Entscheidung unrichtig ist.</i> und aus Versehen gehandelt, so ist er frei;<sup class=\"footnote-marker\">8</sup><i class=\"footnote\"> Von jedem Opfer.</i> denn die vom Hohenpriester für sich selbst<sup class=\"footnote-marker\">2</sup><i class=\"footnote\"> Für seine eigene Praxis.</i> gegebene Entscheidung ist wie die Entscheidung des Obergerichtes für die Gemeinde zu betrachten.<sup class=\"footnote-marker\">9</sup><i class=\"footnote\"> Es muss also auch beim Hohenpriester sowohl die Entscheidung als die Tat aus Versehen erfolgt sein; vgl. oben I, 4.</i>",
"Hat er allein entschieden und allein danach gehandelt, so bringt er für sich allein sein Sühnopfer<sup class=\"footnote-marker\">5</sup><i class=\"footnote\"> Nach Lev. 4, 3 ff.</i> dar; hat er mit der Versammlung<sup class=\"footnote-marker\">10</sup><i class=\"footnote\"> Mit dem Synedrion, indem er ein Mitglied des Synedrions war.</i> entschieden und mit der Versammlung<sup class=\"footnote-marker\">11</sup><i class=\"footnote\"> Mit dem ganzen Volke.</i> danach gehandelt, so wird er gemeinschaftlich mit der Versammlung versöhnt.<sup class=\"footnote-marker\">12</sup><i class=\"footnote\"> Mit dem in Lev. 4, 13 ff. verordneten Gemeinde-Sündopfer. Es bedarf der Hohepriester nicht, wie am Versöhnungstage (Lev. 16, 3; 5) eines besonderen Sündopfers.</i> Sowie<sup class=\"footnote-marker\">13</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">שאין</span> ist hier wie <span dir=\"rtl\">ואין</span> zu erklären, vgl. Edujot IV, Note 14; oder es ist nach Ms. München <span dir=\"rtl\">אין</span> st. <span dir=\"rtl\">שאין</span> zu lesen.</i> das Gericht nur schuldig wird, wenn es ein Gesetz Teils aufzuheben, Teils beizubehalten entscheidet,<sup class=\"footnote-marker\">14</sup><i class=\"footnote\"> Oben I, 3.</i> so auch der gesalbte Hohepriester; auch wegen eines Götzendienstes<sup class=\"footnote-marker\">15</sup><i class=\"footnote\"> Wenn das Gericht oder der Hohepriester irrtümlich entscheidet, dass Götzendienst erlaubt ist.</i> sind sie nur schuldig, wenn sie entscheiden, ein Gesetz Teils aufzuheben, Teils beizubehalten.<sup class=\"footnote-marker\">14</sup><i class=\"footnote\"> Oben I, 3.</i>",
"Man<sup class=\"footnote-marker\">16</sup><i class=\"footnote\"> Das Gericht.</i> ist nur schuldig,<sup class=\"footnote-marker\">16 a</sup><i class=\"footnote\"> Das Sündopfer von Lev. 4, 13ff.</i> wenn Unwissenheit Betreffs einer Gesetzesvorschrift<sup class=\"footnote-marker\">17</sup><i class=\"footnote\"> Von Seiten des Gerichtes, wodurch eine irrige Entscheidung herbeigeführt wurde.</i> eine Handlung aus Versehen<sup class=\"footnote-marker\">18</sup><i class=\"footnote\"> Von Seiten der Majorität Israels, nach I, 5.</i> zur Folge hatte; dasselbe gilt vom gesalbten Hohenpriester.<sup class=\"footnote-marker\">19</sup><i class=\"footnote\"> Hinsichtlich des Opfers von Lev. 4, 3 ff. ; vgl. M. 1.</i> Ebenso ist man<sup class=\"footnote-marker\">16</sup><i class=\"footnote\"> Das Gericht.</i> auch wegen eines Götzendienstes nur schuldig<sup class=\"footnote-marker\">20</sup><i class=\"footnote\"> Die in Num. 15, 22 ff. vorgeschriebenen Opfer zu bringen.</i> bei Unwissenheit Betreffs einer Gesetzesvorschrift<sup class=\"footnote-marker\">17</sup><i class=\"footnote\"> Von Seiten des Gerichtes, wodurch eine irrige Entscheidung herbeigeführt wurde.</i> und danach aus Versehen geschehener Handlung.<sup class=\"footnote-marker\">18</sup><i class=\"footnote\"> Von Seiten der Majorität Israels, nach I, 5.</i> Das Gericht ist nur schuldig,<sup class=\"footnote-marker\">16 a</sup><i class=\"footnote\"> Das Sündopfer von Lev. 4, 13ff.</i> wenn es hinsichtlich einer Vorschrift irrig entscheidet, von der die vorsätzliche Übertretung mit Ausrottung bestraft und die unvorsätzliche durch ein Sündopfer gesühnt wird;<sup class=\"footnote-marker\">21</sup><i class=\"footnote\"> Sechsunddreißig Übertretungen gibt es, die mit Ausrottung bestraft werden; davon aber nur einunddreißig, die auch, aus Versehen begangen, durch ein festbestimmtes Sündopfer gesühnt werden müssen und daher auch von unserer Vorschrift betroffen werden. Von den Anfangs Keritot aufgezählten 36 Sünden erfordern nämlich folgende fünf kein festbestimmtes Sündopfer: Die Unterlassung der Beschneidung oder der Darbringung des Pesachopfers, (da nur Übertretung eines Verbotes, nicht aber Unterlassung eines Gebotes zum Sündopfer verpflichtet), Gotteslästerung. (weil dabei keine Tat verübt wird), und Betreten des Heiligtums oder Essen heiliger Opferspeisen in unreinem Zustande, wofür das Sündopfer nicht für Alle in gleicher Weise festbestimmt ist, sondern je nach dem Vermögen „steigt oder fällt“ (<span dir=\"rtl\">עולה ויורד</span>), nach Lev. 5, 2 ff; s. Schebuot I, Note 18.</i> dasselbe gilt vom gesalbten Hohenpriester.<sup class=\"footnote-marker\">22</sup><i class=\"footnote\"> Auch dieser ist nur bei den erwähnten 31 Sünden das in Lev. 4, 3ff. vorgeschriebene Opfer schuldig.</i> Ebenso ist man auch wegen eines Götzendienstes nur schuldig,<sup class=\"footnote-marker\">20</sup><i class=\"footnote\"> Die in Num. 15, 22 ff. vorgeschriebenen Opfer zu bringen.</i> wenn man<sup class=\"footnote-marker\">16</sup><i class=\"footnote\"> Das Gericht.</i> eine Tat erlaubt, die, wenn sie vorsätzlich geschehen, mit Ausrottung bestraft und, wenn aus Versehen begangen, durch ein Sündopfer gesühnt wird.",
"Man<sup class=\"footnote-marker\">23</sup><i class=\"footnote\"> Das Gericht; hinsichtlich des Hohenpriesters ist es kontrovers, s. Note 31.</i> ist nicht schuldig wegen eines das Heiligtum betreffenden Gebotes<sup class=\"footnote-marker\">24</sup><i class=\"footnote\"> Wenn Jemand im Heiligtum unrein geworden, so ist ihm geboten, auf kürzestem Wege das Heiligtum zu verlassen; s. Schebuot II. Note 37.</i> oder Verbotes.<sup class=\"footnote-marker\">25</sup><i class=\"footnote\"> Dem Unreinen ist es verboten, das Heiligtum zu betreten. — Da aber auf diese Übertretungen kein festes, sondern nur ein „auf- und absteigendes Sündopfer“ (Schebuot I, Note 18) gesetzt ist, so ist das Gericht wegen dieser nicht schuldig, nach Note 21.</i> Ebenso bringt man kein Zweifel - Schuldopfer<sup class=\"footnote-marker\">26</sup><i class=\"footnote\"> Das Schuldopfer wegen einer zweifelhaften Versündigung, nach Lev. 5, 17 f.</i> wegen eines das Heiligtum betreffenden Gebotes oder Verbotes.<sup class=\"footnote-marker\">27</sup><i class=\"footnote\"> Wenn Jemand zweifelt, ob er ein solches Ge- oder Verbot übertreten. — Denn das Zweifel-Schuldopfer ist nur da vorgeschrieben, wo die gewisse Übertretung zu einem festbestimmten Sündopfer verpflichtet.</i> Dagegen ist man<sup class=\"footnote-marker\">16</sup><i class=\"footnote\"> Das Gericht.</i> schuldig<sup class=\"footnote-marker\">16 a</sup><i class=\"footnote\"> Das Sündopfer von Lev. 4, 13ff.</i> wegen eines die Nidda<sup class=\"footnote-marker\">28</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">נדה</span> die menstruierende Frau.</i> betreffenden Gebotes oder Verbotes, und man bringt auch ein Zweifel-Schuldopfer<sup class=\"footnote-marker\">26</sup><i class=\"footnote\"> Das Schuldopfer wegen einer zweifelhaften Versündigung, nach Lev. 5, 17 f.</i> wegen eines die Nidda betreffenden Gebotes oder Verbotes. Was ist das Gebot hinsichtlich der Nidda? Sondere dich von der Nidda ab!<sup class=\"footnote-marker\">29</sup><i class=\"footnote\"> S. die Erklärung hierzu in Schebuot II, 4.</i> Das Verbot ist: Wohne der Nidda nicht bei!<sup class=\"footnote-marker\">30</sup><i class=\"footnote\"> Hat nun das Gericht durch eine irrtümliche Entscheidung die Übertretung dieses Ge- oder Verbotes von Seiten des Volkes verschuldet, so hat man das Sündopfer von Lev. 4, 13 ff. zu bringen.</i>",
"Man<sup class=\"footnote-marker\">31</sup><i class=\"footnote\"> Das Gericht; dagegen ist es hinsichtlich des Hohenpriesters kontrovers, vgl. Raschi und Talm. 9 b.</i> ist nicht schuldig<sup class=\"footnote-marker\">32</sup><i class=\"footnote\"> Wenn es eine falsche Entscheidung getroffen hat.</i> wegen Zeugnis-Verweigerungs-Meineids,<sup class=\"footnote-marker\">33</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">שמיעת קול</span>, eig. : Das Hören der Stimme, nach Lev. 5, 1: „sie hört die Stimme eines Eides.“ Die Stelle handelt nach der Tradition von dem Falle, dass Zwei ihrem Nächsten die Zeugnis-Aussage verweigern und dabei falsch schwören, kein Zeugnis zu wissen; vgl. Schebuot IV, 3.</i> wegen Ausspruch-Meineids<sup class=\"footnote-marker\">34</sup><i class=\"footnote\"> Vgl. Lev. 5, 4 und Schebuot I, Note 2 und III, Note 44.</i> und wegen Verunreinigung<sup class=\"footnote-marker\">35</sup><i class=\"footnote\"> Vgl. Schebuot I, Note 4—6.</i> des Heiligtums und seiner heiligen Opfer;<sup class=\"footnote-marker\">36</sup><i class=\"footnote\"> S. Note 25.</i> der Fürst<sup class=\"footnote-marker\">37</sup><i class=\"footnote\"> Lev. 4, 22; nach der Tradition ist dort der König gemeint, vgl. Raschi das.</i> ebenso.<sup class=\"footnote-marker\">38</sup><i class=\"footnote\"> Er ist ebenfalls bei den drei erwähnten Sünden vom Opfer befreit; denn da dafür ein „auf- und absteigendes Opfer“ vorgeschrieben ist, ein König aber nicht arm sein kann, so gilt das Gesetz für den König überhaupt nicht. Aus demselben Grunde ist auch der Hohepriester vom „auf- und absteigenden Opfer“ befreit.</i> Dies die Worte R. Josefs, des Galiläers. R. Akiba sagt: Der Fürst ist bei allen diesen Fällen schuldig,<sup class=\"footnote-marker\">39</sup><i class=\"footnote\"> Ein auf- und absteigendes Opfer. Maimon, u. Bart. deduzieren dies aus der Schrift. Dagegen ist der Hohepriester nach R. Akiba vom auf- und absteigenden Opfer befreit (Talm. 9 a); jedoch muss er unter den entsprechenden Umständen einen Stier darbringen, oben Note 31.</i> ausgenommen bei Zeugnis-Verweigerungs-Meineid, weil der König nicht richten und nicht gerichtet werden darf<sup class=\"footnote-marker\">40</sup><i class=\"footnote\"> Sanhedrin II, 2.</i> (nicht Zeuge sein kann, und man wider ihn nicht zeugen kann).<sup class=\"footnote-marker\">41</sup><i class=\"footnote\"> Die eingeklammerte Stelle fehlt im Talm.</i>",
". Wegen aller Gebote der Tora, deren vorsätzliche Übertretung mit Ausrottung bestraft und deren Übertretung aus Versehen durch ein Sündopfer gesühnt wird, bringt ein Privatmann ein Schaf oder eine Ziege,<sup class=\"footnote-marker\">42</sup><i class=\"footnote\"> Lev. 4, 27 ff</i> der Fürst einen Ziegenbock,<sup class=\"footnote-marker\">43</sup><i class=\"footnote\"> Lev. 4, 22 ff.</i> und der gesalbte Hohepriester<sup class=\"footnote-marker\">44</sup><i class=\"footnote\"> Lev. 4, 3 ff.</i> und das Gerät<sup class=\"footnote-marker\">45</sup><i class=\"footnote\"> Lev. 4, 13 ff.</i> bringen einen Stier. Wegen Götzendienstes bringen der Privatmann, der Fürst und der Hohepriester eine Ziege,<sup class=\"footnote-marker\">46</sup><i class=\"footnote\"> Num. 15, 27 ff.</i> und das Gericht einen Stier und einen Ziegenbock, einen Stier zum Ganzopfer und einen Ziegenbock zum Sündopfer.<sup class=\"footnote-marker\">47</sup><i class=\"footnote\"> Num. 15, 22 ff. ; s. oben I, 5.</i>",
"Ein Schuldopfer sind bei zweifelhafter Versündigung<sup class=\"footnote-marker\">48</sup><i class=\"footnote\"> S. oben Note 26 u. 27.</i> der Privatmann und der Fürst schuldig, aber der gesalbte Hohepriester und das Gericht sind davon frei.<sup class=\"footnote-marker\">49</sup><i class=\"footnote\"> Denn sie sind nur bei gewisser Versündigung das in Lev. 4, 3 ff. und 13 ff. vorgeschriebene Sündopfer schuldig.</i> Ein Schuldopfer bei gewisser Versündigung<sup class=\"footnote-marker\">50</sup><i class=\"footnote\"> Es gibt deren fünf: a) Lev. 5, 14—16; b) Lev. 5, 20—26; c) Lev. 19, 20—22; d) Num. 6, 12; e) Lev. 14, 12; vgl. Sebachim V, 5.</i> sind der Privatmann, der Fürst und der Hohepriester schuldig, das Gericht aber ist immer davon frei.<sup class=\"footnote-marker\">51</sup><i class=\"footnote\"> Wenn es auch eines von diesen Verboten erlaubt hat, braucht es dennoch nicht das Sündopfer von Lev. 14, 13 ff. zu bringen; der Grund ist in M. 3 zu finden.</i> Wegen Zeugnis-Verweigerungs-Meineids,<sup class=\"footnote-marker\">33</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">שמיעת קול</span>, eig. : Das Hören der Stimme, nach Lev. 5, 1: „sie hört die Stimme eines Eides.“ Die Stelle handelt nach der Tradition von dem Falle, dass Zwei ihrem Nächsten die Zeugnis-Aussage verweigern und dabei falsch schwören, kein Zeugnis zu wissen; vgl. Schebuot IV, 3.</i> Aus-spruchs-Meineids<sup class=\"footnote-marker\">34</sup><i class=\"footnote\"> Vgl. Lev. 5, 4 und Schebuot I, Note 2 und III, Note 44.</i> und Verunreinigung des Heiligtums und seiner heiligen Opfer<sup class=\"footnote-marker\">35</sup><i class=\"footnote\"> Vgl. Schebuot I, Note 4—6.</i> ist das Gericht immer frei ;<sup class=\"footnote-marker\">52</sup><i class=\"footnote\"> Oben M. 5; vgl. Note 21.</i> der Privatmann, der Fürst und der Hohepriester sind derentwegen schuldig ;<sup class=\"footnote-marker\">53</sup><i class=\"footnote\"> Doch kann auch nach R. Simon der Fürst nicht wegen Zeugnis-Verweigerungs-Meineids schuldig werden, wie R. Akiba oben M. 5 dies begründet.</i> nur ist der Hohepriester nicht wegen Verunreinigung des Heiligtums und seiner heiligen Opfer schuldig;<sup class=\"footnote-marker\">54</sup><i class=\"footnote\"> Denn in dieser Beziehung heißt es (Num. 19, 20): „Er werde ausgerottet aus der Mitte der Gemeinde (<span dir=\"rtl\">הקהל</span>) ; daraus deduziert der Talm. (9 b), dass nur derjenige wegen der Verunreinigung des Heiligtums ein Opfer bringt, der wie die Einzelnen in der Gemeinde schon wegen einer aus Versehen begangenen Tat schuldig wird; ausgeschlossen aber ist der Hohepriester, der nur bei irrtümlicher Entscheidung und danach aus Versehen verübter Tat ein Sündopfer bringt, oben M. 3.</i> so R. Simon. Was bringen sie?<sup class=\"footnote-marker\">55</sup><i class=\"footnote\"> Der Fürst und der Hohepriester bei den drei oben genannten und in Lev. 5, 1—4 erwähnten Sünden.</i> Ein auf- und absteigendes Opfer.<sup class=\"footnote-marker\">56</sup><i class=\"footnote\"> S. Schebuot I, Note 18.</i> R. Elieser<sup class=\"footnote-marker\">56a</sup><i class=\"footnote\"> Ein. lesen: R. Eleasar.</i> sagt: Der Fürst bringt<sup class=\"footnote-marker\">57</sup><i class=\"footnote\"> Bei Verunreinigung des Heiligtums oder der heiligen Opferspeisen aus Versehen.</i> einen Ziegenbock.<sup class=\"footnote-marker\">58</sup><i class=\"footnote\"> Denn da die vorsätzliche Verunreinigung mit Ausrottung bestraft wird, so muss die Verunreinigung aus Versehen vom Fürsten ebenso gesühnt werden, wie jede andere כרת-Sünde. Dagegen hat der Fürst bei den anderen in Lev. 5, 1—4 erwähnten Versündigungen nach R. Elieser nur wie der Privatmann zu opfern.</i>"
],
[
"Wenn der gesalbte Hohepriester sich vergangen hat<sup class=\"footnote-marker\">1</sup><i class=\"footnote\"> In der Weise, dass er nach II, 1 einen Stier zum Sündopfer schuldig geworden ist.</i> und hernach von seinem Amte abgegangen ist ;<sup class=\"footnote-marker\">2</sup><i class=\"footnote\"> Wegen Alters oder eines Leibesfehlers (Maimon.) ; oder ein Priester, der wegen augenblicklicher Dienstunfähigkeit des Hohenpriesters zum Ersatz gesalbt und nach Wiederherstellung des Hohenpriesters wieder zurückgetreten ist, s. Makkot II, Note 40; vgl. auch <span dir=\"rtl\">לח״מ</span> zu H. Schegagot XV, 7.</i> ebenso wenn der Fürst sich vergangen hat<sup class=\"footnote-marker\">3</sup><i class=\"footnote\"> So, dass er nach II, 6 einen Ziegenbock zum Sündopfer schuldig geworden.</i> und hernach von seiner Würde abgetreten ist;<sup class=\"footnote-marker\">4</sup><i class=\"footnote\"> Er ist abgesetzt worden, oder wegen Aussatzes von selbst zurückgetreten (Talm. 10 a).</i> so bringt der gesalbte Priester (dennoch) einer Stier,<sup class=\"footnote-marker\">5</sup><i class=\"footnote\"> Dieser hat, selbst wenn er erst nach dem Abgange gesündigt, einen Stier zu bringen, weiter M. 2.</i> und der Fürst bringt einen Ziegenbock.<sup class=\"footnote-marker\">6</sup><i class=\"footnote\"> Da er zur Zeit der Versündigung noch ein Fürst gewesen ist.</i>",
"Wenn der gesalbte Hohepriester von seinem Amte abgegangen ist und hernach sich vergangen hat; oder wenn der Fürst von seiner Würde herabgestiegen ist und hernach sich vergangen hat; so bringt der gesalbte Hohepriester (dennoch) einen Stier,<sup class=\"footnote-marker\">7</sup><i class=\"footnote\"> Denn trotz seines Abganges behält er noch seine heilige Würde bei (weiter M. 4), wiewohl er keinen Dienst im Heiligtum verrichten darf (vgl. Joma 12b).</i> der Fürst aber ist wie ein Privatmann.<sup class=\"footnote-marker\">8</sup><i class=\"footnote\"> Nachdem er nicht mehr regiert, bringt er nur ein Schaf oder eine Ziege, wie jeder Privatmann, II, 6.</i>",
". Haben sie gesündigt, bevor sie [in Amt und Würde] eingesetzt worden sind, und hernach sind sie eingesetzt worden; so sind sie wie Privatpersonen.<sup class=\"footnote-marker\">9</sup><i class=\"footnote\"> Denn es heißt: „Wenn der gesalbte Priester sündigt“ (Lev. 4, 3), ferner: „Wenn ein Fürst sündigt“ (Lev. 4, 22) ; die Vorschrift gilt daher nur, wenn er ein Hohepriester resp. Fürst zur Zeit der Versündigung gewesen ist.</i> R. Simon sagt: Wenn ihnen ihre Sünde bekannt geworden, bevor sie eingesetzt waren, sind sie schuldig;<sup class=\"footnote-marker\">10</sup><i class=\"footnote\"> Ein Sündopfer wie Privatpersonen zu bringen.</i> wenn aber erst nachdem sie eingesetzt waren, sind sie frei.<sup class=\"footnote-marker\">11</sup><i class=\"footnote\"> Nach R. Simon gilt auch die letzte Bestimmung in M. 1 nur für den Fall, wenn die Versündigung dem Fürsten vor dem Rücktritte bekannt geworden ; ist sie aber erst nachher bekannt geworden, so ist er frei; denn es ist nötig, dass er zur Zeit der Versündigung und zur Zeit des Bekanntwerdens derselben zu einen und demselben Opfer verpflichtet sei (Raschi).</i> Was für ein Fürst ist hier gemeint? Es ist der König, denn es heißt (Lev. 4, 22): „Wenn ein Fürst sündigt und etwas tut, was der Ewige sein Gott verboten “; also ein Fürst, der über sich Keinen hat, als den Ewigen seinen Gott.<sup class=\"footnote-marker\">12</sup><i class=\"footnote\"> Er muss in Israel der höchste Fürst sein.</i>",
". Was heißt „der gesalbte (Hohepriester)“?<sup class=\"footnote-marker\">13</sup><i class=\"footnote\"> In Lev. 4, 3.</i> Derjenige, der mit dem Salböl gesalbt worden, aber nicht der durch die hohepriesterlichen Kleider Geweihte.<sup class=\"footnote-marker\">14</sup><i class=\"footnote\"> S. Makkot II, Note 39.</i> Zwischen<sup class=\"footnote-marker\">15</sup><i class=\"footnote\"> Megilla I, 9.</i> dem mit dem Salböl gesalbten und dem durch die Kleider geweihten Hohenpriester ist kein Unterschied, außer dem wegen aller Gebote darzubringenden Stier.<sup class=\"footnote-marker\">16</sup><i class=\"footnote\"> Das in Lev. 4, 3 ff. für den Hohenpriester vorgeschriebene Sündopfer wegen Übertretung gewisser Verbote in Folge einer irrigen Entscheidung hat nur der gesalbte Hohepriester zu bringen. Mitunter wird auch das Gemeindeopfer von Lev. 4, 13ff. <span dir=\"rtl\">פר הבא על בל המ׳</span> genannt, Menachot IX, 7.</i> Zwischen einem im Amte befindlichen und einem zurückgetretenen<sup class=\"footnote-marker\">17</sup><i class=\"footnote\"> Oben Note 2.</i> Hohenpriester ist kein anderer Unterschied, als der Stier am Versöhnungstage<sup class=\"footnote-marker\">18</sup><i class=\"footnote\"> Nur der im Dienste stehende Hohepriester bringt den in Lev. 16, 3 gebotenen Stier.</i> und das Zehntel Epha.<sup class=\"footnote-marker\">19</sup><i class=\"footnote\"> Das tägliche Opfer von Lev. 6, 12 ff. bringt nur der im Amte befindliche Hohepriester.</i> Beide<sup class=\"footnote-marker\">20</sup><i class=\"footnote\"> Der im Amte stehende und der abgetretene Hohepriester.</i> sind aber einander gleich Betreffs des Dienstes am Versöhnungstage;<sup class=\"footnote-marker\">21</sup><i class=\"footnote\"> Nur einer von diesen Beiden darf den Tempeldienst am Versöhnungstage verrichten. Jedoch bringt der im Amte befindliche den Stier von Lev. 16, 3, obgleich derselbe wegen Unreinheit nicht den Dienst verrichtet (s. Tos. Megilla 9 b s. v. <span dir=\"rtl\">אין</span>).</i> es ist Beiden geboten, eine Jungfrau zu heiraten,<sup class=\"footnote-marker\">22</sup><i class=\"footnote\"> Lev. 21, 13.</i> Beiden ist die Heirat mit einer Witwe verboten,<sup class=\"footnote-marker\">23</sup><i class=\"footnote\"> Lev. 21, 14.</i> Beide dürfen sich nicht an ihren Toten Verwandten<sup class=\"footnote-marker\">24</sup><i class=\"footnote\"> Selbst an den Verwandten, an denen nach Lev. 21, 2–3 der gewöhnliche Priester sich verunreinigen darf.</i> verunreinigen,<sup class=\"footnote-marker\">25</sup><i class=\"footnote\"> Lev. 21, 11.</i> Beide dürfen nicht das Haupthaar wild wachsen lassen oder ihre Kleider zerreißen,<sup class=\"footnote-marker\">26</sup><i class=\"footnote\"> Lev. 21, 10.</i> und Beide bewirken die Rückkehr des Totschlägers.<sup class=\"footnote-marker\">27</sup><i class=\"footnote\"> S. Makkot II, Note 39 — 41.</i>",
"Der Hohepriester reißt (sein Gewand)<sup class=\"footnote-marker\">28</sup><i class=\"footnote\"> Wenn ihm einer der sieben nächsten Verwandten (Vater, Mutter, Sohn, Tochter, Bruder, Schwester oder die Gattin) gestorben sind.</i> unten ein,<sup class=\"footnote-marker\">29</sup><i class=\"footnote\"> Am untern Saume. Das Verbot (Lev. 21, 10): „Seine Kleider soll er nicht zerreißen“ ist so zu verstehen, dass er dieselben nicht so einreiße, wie jeder Andere.</i> der gemeine Priester aber oben.<sup class=\"footnote-marker\">30</sup><i class=\"footnote\"> Am Halse über der Brust, wie jeder andere Israelit.</i> Der Hohepriester darf als Leidtragender<sup class=\"footnote-marker\">31</sup><i class=\"footnote\"> <span dir=\"rtl\">אונן</span> (ein Leidtragender) heißt nach der Tora Jeder am Sterbetage von einem der in Note 28 genannten 7 nächsten Verwandten, selbst nachdem der Tote schon begraben ist. In der darauffolgenden Nacht ist er nur <span dir=\"rtl\">אונן מדרבנן</span>. Ebenso bleibt er nach rabbinischer Verordnung noch <span dir=\"rtl\">אונן</span> bis nach dem Tage des Begräbnisses, wenn auch letzteres einige Tage nach dem Tode stattgefunden.</i> Opfer darbringen, aber nicht essen;<sup class=\"footnote-marker\">32</sup><i class=\"footnote\"> S. Lev. 10, 19 und Raschi das.</i> der gemeine Priester darf als solcher<sup class=\"footnote-marker\">33</sup><i class=\"footnote\"> Als <span dir=\"rtl\">אונן</span>.</i> weder darbringen noch essen.<sup class=\"footnote-marker\">34</sup><i class=\"footnote\"> Vgl. Deut. 26, 14.</i>",
"Alles<sup class=\"footnote-marker\">35</sup><i class=\"footnote\"> S. Sebachim X, 1.</i> was öfter vorkommt als ein Anderes, geht diesem vor,<sup class=\"footnote-marker\">36</sup><i class=\"footnote\"> So z. B. wird an den Festtagen das tägliche Ganzopfer vor den Festopfern dargebracht.</i> und Alles,<sup class=\"footnote-marker\">37</sup><i class=\"footnote\"> S. Sebachim X, 2.</i> was heiliger ist als ein Anderes, geht diesem vor.<sup class=\"footnote-marker\">38</sup><i class=\"footnote\"> Z. B. ein hochheiliges Opfer geht dem minderheiligen vor.</i> Wenn der Stier des gesalbten Hohenpriesters und der Stier der Gemeinde zugleich dastehen ; so geht der Stier des Gesalbten dem Stiere der Gemeinde in allen Verrichtungen vor.<sup class=\"footnote-marker\">39</sup><i class=\"footnote\"> Denn da der gesalbte Hohepriester für die Gemeinde Sühne erwirkt, so muss für ersteren zuerst gesühnt werden, wie es heißt (Lev. 16, 17): „Er sühne (zuerst) für sich und für sein Haus, und (dann) für die ganze Versammlung Israels.“</i>",
"Ein Mann geht einem Weibe vor<sup class=\"footnote-marker\">40</sup><i class=\"footnote\"> Weil der Mann zu allen Geboten der Tora verpflichtet ist, während das Weib von manchen befreit ist; s. Kidduschin I, 7.</i> hinsichtlich der Rettung des Lebens<sup class=\"footnote-marker\">41</sup><i class=\"footnote\"> Wenn beide in Lebensgefahr sich befinden; dagegen hat hinsichtlich der Ernährung das Weib den Vorzug (Ketubot 67 a).</i> und der Wiedergabe des Verlorenen, dagegen hat ein Weib vor einem Manne der Vorzug hinsichtlich der Bekleidung<sup class=\"footnote-marker\">42</sup><i class=\"footnote\"> Weil die Schande der Frau, wenn ihr die nötige Kleidung fehlt, größer ist, als die des Mannes.</i> und Befreiung aus der Gefangenschaft.<sup class=\"footnote-marker\">43</sup><i class=\"footnote\"> Weil das Weib eher in Gefahr ist, geschändet za werden.</i> Stehen Beide in Gefahr, geschändet zu werden, so muss der Mann vor dem Weibe befreit werden.<sup class=\"footnote-marker\">44</sup><i class=\"footnote\"> Denn da dies beim Manne widernatürlich ist, so wäre dessen Schande größer.</i>",
"Ein Priester geht einem Leviten vor,<sup class=\"footnote-marker\">45</sup><i class=\"footnote\"> Hinsichtlich der Ehrenbezeugungen oder anderer Begünstigungen.</i> ein Levite einem Jisrael,<sup class=\"footnote-marker\">46</sup><i class=\"footnote\"> Einem Israeliten, der weder Priester noch Levite ist.</i> ein Jisrael einem Mamser,<sup class=\"footnote-marker\">47</sup><i class=\"footnote\"> Jebamot IV, 13.</i> ein Mamser<sup class=\"footnote-marker\">48</sup><i class=\"footnote\"> Der wenigstens der Geburt nach von makellosen Eltern abstammt.</i> einem Nathin,<sup class=\"footnote-marker\">49</sup><i class=\"footnote\"> Einem Nachkommen der Gibeoniter.</i> ein Nathin<sup class=\"footnote-marker\">50</sup><i class=\"footnote\"> Der als ein der Religion Israels Angehöriger erzeugt und geboren ist.</i> einem Proselyten,<sup class=\"footnote-marker\">51</sup><i class=\"footnote\"> Der erst später ins Judentum aufgenommen wurde.</i> ein Proselyt einem freigelassenen Sklaven.<sup class=\"footnote-marker\">52</sup><i class=\"footnote\"> Da dieser von dem von Noach verfluchten Kenaan abstammt (Gen. 9,25).</i> Wann gilt dies? Wenn alle (genannten Personen) gleichwertig sind; ist aber der Mamser ein Gesetzkundiger, der Hohepriester aber ein Unwissender; so hat der gesetzkundige Mamser der Vorzug vor dem unwissenden Hohenpriester.<sup class=\"footnote-marker\">53</sup><i class=\"footnote\"> Denn es heißt (Spr. 3, 15) : „Teuerer ist sie (die Weisheit der Tora) als <span dir=\"rtl\">פנינים</span>“, was so gedeutet wird : „Teuerer ist der Torakundige, als der Hohepriester, trotzdem dieser ins Allerheiligste (<span dir=\"rtl\">לפני ולפנים</span>) hineintreten darf.“</i>"
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"sectionNames": [
"Chapter",
"Mishnah"
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